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If you are not located in the United States, you'll have -to check the laws of the country where you are located before using this ebook. - -Title: Der Hodscha Nasreddin II. Band - Türkische, arabische, berberische, maltesische, - sizilianische, kalabrische, kroatische, serbische und - griechische Märlein und - -Author: Albert Wesselski - -Release Date: May 10, 2017 [EBook #54691] - -Language: German - -Character set encoding: UTF-8 - -*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN II. BAND *** - - - - -Produced by Turgut Dincer and The Online Distributed -Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This file was -produced from images generously made available by The -Internet Archive/Canadian Libraries) - - - - - - - ————————————————————————————————————————————— - Transcriber’s note: - Gesperrt text is surrounded by tilde (~) sign - ————————————————————————————————————————————— - - - NARREN, GAUKLER UND VOLKSLIEBLINGE - HERAUSGEGEBEN VON ALBERT WESSELSKI - VIERTER BAND: DER HODSCHA NASREDDIN II - -[Illustration] - - - - - DER HODSCHA - NASREDDIN - - Türkische, arabische, berberische, - maltesische, sizilianische, kalabrische, - kroatische, serbische und griechische - Märlein und Schwänke - - Gesammelt und herausgegeben von - - Albert Wesselski - - - II. Band - - - Alexander Duncker Verlag - Weimar MCMXI - -Alle Rechte vorbehalten. - - - - -Inhalt des II. Bandes - - Seite - - II. Arabische Überlieferungen 1 - - 1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din - effendi dschoha 3 - - 2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe von - Tausend und einer Nacht 19 - - 3. Volkserzählungen aus Tripolis und Tunis 25 - - III. Berberische Überlieferungen 49 - - IV. Maltesische Überlieferungen 91 - - V. Sizilianische Überlieferungen 101 - - VI. Kalabrische Überlieferungen 115 - - VII. Kroatische Überlieferungen 131 - - VIII. Serbische Überlieferungen 139 - - IX. Griechische Überlieferungen 159 - - Anmerkungen literatur- und stoffgeschichtlichen Inhalts 179 - - Tür hüten 182 - - Verscheuchung von Dieben 183, 211 und 215 - - Vertauschung eines Toten gegen einen Hammel 183 - - Regen eßbarer Dinge 184, 195 und 204 - - Prangerritt der Ehebrecherin 185 - - Esel (Kalb) an der Stelle des Ehebrechers 187 - - Nur miteinander verkaufen 188 - - »Wenn der Berg nicht zum Propheten kommen - will« usw. 190 - - Zoll auf verschiedene Gebrechen 194 - - Die drei Dummen (Braut und ihre Eltern) 194 - - Heller in fremdes Geld geworfen 197 - - Unibosmärchen 197, 199 und 201 - - Brandmarkung 198 - - Der Schuldner stellt sich tot 199 - - Goldmistende Tiere 201 - - Verschleuderung wertvoller Dinge durch einen - Dummkopf 201 - - Seltsame Teilung 202 - - Aristoteles und die Königin 203 - - Mitbieten eines falschen Käufers 204 - - Verkauf an einen Vogel (einen Baum, eine - Statue usw.) 204 - - Fleischverkauf an Hunde 206 und 211 - - Die Königstochter lachen gemacht 206 - - Der Schakal (Fuchs) hat zehn Listen 207 - - Anbauen von Salz, Geld, Kuhschwänzen usw. 209 - - Nur an Leute verkaufen, die wenig reden 211 - - Fleischverkauf an Fliegen 211 - - Verkehrte Ansprache oder Begrüßung 213 - - Herauslockung eines Tieres 213 - - Mehrfache Ausnützung eines Leichnams 214 - - Heilung durch Lachen 214 - - Bestreichung der Erde mit Butter 215 - - Unkenntnis vom Wesen des Kindsschädels 215 - - Entweder ...., oder ....! 217 - - Ist das Ernst oder Spaß? 219 - - Lügenschnurren 219 und 220 - - Zwecklosigkeit der Strafe nach dem Vergehn 231 - - Anhang 235 - - Für die Nachkommen pflanzen 235 - - Drei Fragen (Kaiser und Abt) 238 - - Prediger mit der Eselsstimme 243 - - Traumbrot 243 - - Asinus vulgi 244 - - Dit de perdriz 245 - - Einen Esel reden (lesen) lehren 247 - - Einem Esel das Essen abgewöhnen 249 - - Index 255 - - - - -II. - -Arabische Überlieferungen - - - - -1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi dschoha - - -339. - -Man fragte Nasreddin: »Kannst du rechnen?« »Freilich,« antwortete er; -»darüber gibts keinen Zweifel.« »Wie würdest du also vier Dirhem unter -drei Personen gleichmäßig verteilen?« »Zweien von ihnen gäbe ich jedem -zwei Dirhem, der dritte bekäme nichts und müßte warten, bis noch zwei -Dirhem dawären; dann nähme er diese und so hätten alle drei gleich -viel.« - - -340. - -Nasreddin, der Pfirsiche in der Tasche hatte, kam bei etlichen Leuten -vorbei und sagte zu ihnen: »Wer es errät, was ich in der Tasche -habe, bekommt den größten Pfirsich.« Sie antworteten ihm: »Es sind -Pfirsiche.« Er sagte: »Ja, wer hat euch denn das gesagt? das muß ein -rechter Hurensohn sein.« - - -341. - -Eines Tages ging Nasreddin mit einer Flasche zum Bache, um Wasser zu -holen; sie fiel ihm aus der Hand und sank unter. Da setzte er sich am -Ufer nieder. Ein Freund von ihm kam vorbei und sagte: »Was sitzst du -da, Dschoha?« - -»Eine meinige Flasche ist ertrunken; ich warte, bis sie aufquillt und -an die Oberfläche kommt.« - - -342. - -Eines Tages brachte Nasreddin Korn in die Mühle; dort begann er dann -das Korn aus den Körben der andern Leute zu nehmen und es in den -seinigen zu tun. Endlich sagte der Müller zu ihm: »Was machst du da?« -»Ich bin ein Narr.« »Warum nimmst du dann nicht das Korn aus deinem -Korbe und tust es in die der andern?« »Ich bin ein einfacher Narr; -täte ich das, was du sagst, wäre ich ein doppelter Narr.« - -Der Müller begann zu lachen und ließ ihn laufen. - - -343. - -Das Maultier Nasreddin Dschohas nahm einmal einen andern Weg, als er -gewollt hätte. Einer seiner Freunde, der ihm begegnete, fragte ihn: -»Wohin, Dschoha?« »Wohin mein Maultier will.« - - -344. - -Dschoha brachte eines Tages einen löcherigen Kessel auf den Markt, um -ihn zu verkaufen; aber man sagte ihm: »Er hat ein Loch, er ist nichts -wert.« Er antwortete: »Bei Gott, das ist nicht wahr, er hat kein Loch; -meine Mutter hatte Baumwolle drinnen, und er hat nicht geronnen.« - - -345. - -Einmal ging die Mutter Si Dschohas zu einer Lustbarkeit und sagte zu -ihm: »Hüte die Tür.« Da setzte er sich nieder, mit dem Rücken an die -Tür gelehnt. Als es ihm dann langweilig wurde, stand er auf und ging -weg, trug aber dabei die Tür auf dem Kopfe. Einer seiner Freunde sah -ihn und sagte: »Was soll das heißen?« Er antwortete: »Meine Mutter hat -mir gesagt, ich soll die Tür hüten.« - - -346. - -Eines Tages knackte Dschoha eine Mandel auf und der Kern entschlüpfte -ihm; da sagte er: »Wie wunderbar! alles flieht vor dem Tode, sogar die -unvernünftigen Wesen.« - - -347. - -Einmal ging Dschoha in den Vorraum seines Hauses hinaus und fand dort -einen Ermordeten. Er warf ihn in den Brunnen und sagte es seinem Vater. -Der nahm den Leichnam wieder heraus und begrub ihn; dann erwürgte er -einen Hammel und warf ihn in den Brunnen. Die Verwandten des Toten -durchliefen alle Straßen und fragten um den Leichnam; Dschoha begegnete -ihnen und sagte zu ihnen: »Bei uns ist ein Ermordeter; kommt nachsehn, -ob es euer Mann ist.« Sie gingen zu ihm und ließen ihn in den Brunnen -steigen; als er den Hammel sah, rief er zu ihnen hinauf: »Hat euer Mann -Hörner gehabt?« - - -348. - -Dschoha hatte drei Pfund Fleisch gekauft und sagte zu seiner Frau: -»Koch uns ein wenig Fleisch.« Sie kochte es, aß es aber mit ihrem -Geliebten. Dschoha kam heim und fragte: »Wo ist das Fleisch?« Die Frau -antwortete: »Ich war in der Küche beschäftigt; unterdessen hat es die -Katze gefressen.« - -Dschoha stand auf, nahm die Katze und wog sie; da hatte sie gerade drei -Pfund. Und er schrie: »Du Metze, wenn das die Katze ist, wo ist das -Fleisch? und wenn das das Fleisch ist, wo ist die Katze?« - - -349. - -Dschoha gab seiner Frau drei Dirhem und sagte zu ihr: »Kauf dafür -Fleisch, laß es aber nicht wieder die Katze fressen wie neulich.« Sie -ging es kaufen und traf einen von ihren Liebhabern; den nahm sie mit -sich nach Hause. Die Nachbarn sahen das und führten beide vor den -Richter. Der Richter befahl, die Frau auf einen Bullen zu setzen und -sie also durch die Stadt zu führen. Als Dschoha die Zeit lang wurde, -ging er sie suchen; da sah er sie in dieser Verfassung und sagte zu -ihr: »Du Metze, was heißt das?« - -Sie antwortete: »Nun, nun, was denn? Geh nur nach Hause; ich habe nur -noch den Markt der Essenzenverkäufer und der Tuchhändler, dann gehe ich -das Fleisch kaufen und komme heim.« - - -350. - -Die Frau Dschohas pflegte in der Nacht wegzulaufen und sich mit ihrem -Geliebten zu treffen; deswegen wurde Dschoha von seinen Nachbarn -gehänselt. Da hielt er sich einmal wach, bis sie wegging; dann stand -er auf, verschloß die Tür und setzte sich dahinter. Als die Frau -zurückkam, fand sie die Tür versperrt. Sie begann ihn zu bitten, -er möge sich ihrer erbarmen, aber er beschimpfte sie. Als sie jede -Hoffnung auf einen günstigen Ausgang aufgegeben hatte, sagte sie zu -ihm: »Wenn du mir nicht öffnest, springe ich in den Brunnen.« Dann nahm -sie einen großen Stein und warf ihn hinein. Voll Reue lief er hinaus, -um zu sehn, was es gebe. Augenblicklich schlüpfte die Frau ins Haus und -verschloß die Tür. Er gab sich alle Mühe, sie zur Nachgiebigkeit zu -bestimmen, aber sie hörte nicht auf, ihn zu beschimpfen und zu ihm zu -sagen: »Da hat mans, wie du dich aufführst; die ganze Nacht steckst du -bei den Trunkenbolden.« So gelang es ihr denn, ihn vor den Nachbarn mit -Schande zu bedecken. - - -351. - -Einer, der die Frau Dschohas liebte, sagte eines Tages zu seinem -Diener, einem bartlosen und wohlgewachsenen Knaben: »Geh zu ihr und sag -ihr, daß ich sie bald besuchen werde.« Der Knabe ging hin. Sie konnte -sich nicht enthalten, ihn zu umarmen und ihn an ihre Brust zu drücken, -bis sie schließlich ihre Gelüste stillte. Der Herr des Knaben fand, daß -der zu lange ausblieb; er machte sich also selber auf den Weg zum Hause -Dschohas. Als ihn die Frau kommen hörte, verbarg sie den Knaben unter -dem Bette, und ihn empfing sie wie gewöhnlich. In diesem Augenblicke -klopfte Dschoha an die Tür. Da sagte sie zu ihrem Geliebten: »Steh -auf, lauf mit blankem Schwerte in den Hof und stoße Schmähungen gegen -mich aus.« Er tat es. Dschoha trat ein und fragte seine Frau: »Was -will der Mensch?« »Ach, Mann,« sagte sie, »das ist unser Nachbar: sein -Diener ist ihm entlaufen und hat sich zu uns geflüchtet; er wollte auf -ihn los, um ihn zu töten, aber ich habe ihn unter das Bett gesteckt.« -Dschoha sagte zu dem Knaben: »Komm nur hervor, mein Kind, und bete zu -Gott für diese ehrsame Frau, die dir diesen großen Dienst geleistet -hat; Gott möge ihn ihr lohnen.« - - -352. - -Die Frau Dschohas ging mitten in der Nacht weg. Es begegnete ihr einer -und der sagte zu ihr: »Du gehst um diese Stunde aus?« »Das kümmert mich -nichts,« antwortete sie: »treffe ich einen Mann, so ist das das, was -ich suche; begegnet mir ein Teufel, so werde ich ihm gehorchen.« - - -353. - -Man sagte zu Dschoha: »Nun bist du alt geworden und weißt von der -ganzen Überlieferung nichts auswendig.« Er antwortete: »Niemand von -euch hat von Ikrimah das sagen hören, was ich von ihm gehört habe.« -»Sag es uns.« »Ich habe gehört, wie Ikrimah nach ibn Abbas[1], der -es von dem Propheten hatte, folgendes verkündete: ›Es gibt zwei -Eigenschaften, die bei niemand sonst als bei den Gläubigen vereint -sind.‹ Aber Ikrimah hat die eine vergessen gehabt und ich habe die -andere vergessen.« - - -354. - -Dschoha war gerade beim Essen, als ein Bettler vor seiner Tür stehn -blieb und sagte: »Muselmanen, Brüder!« Dschoha sagte: »Es soll keine -Verwandtschaft unter ihnen gelten und sie sollen sich nicht aneinander -mit Bitten wenden.[2]« Der Bettler antwortete: »Hab Mitleid mit mir!« -Dschoha sagte: »Eher brauchte ich dein Mitleid.« Der Bettler: »Höre -mich doch an!« Dschoha: »Ich hätte dich angehört, wenn du dich an einen -Lebenden gewandt hättest.« Der Bettler: »Wie weitschweifig sind deine -Worte, und wie trügerisch deine Handlungen! Möge Gott deine Hoffnungen -zu Schanden machen!« - - -355. - -Dschoha brachte seiner Frau ein Stück Fleisch und fragte sie: »Was kann -man daraus machen?« Sie antwortete: »Mit gutem Fleische lassen sich -alle möglichen guten Sachen kochen.« »Gut,« sagte Dschoha, »koch mir -alle möglichen guten Sachen.« - - -356. - -Dschoha hatte einen Kamelhengst bestiegen; auf dem Wege warf ihn der -ab und entwich. Dschoha verfolgte ihn, bis er ihn schließlich in einer -Stadt einholte; und er sagte zu den Einwohnern der Stadt: »Habt ihr den -Schuft gesehn, der mich hat umbringen wollen? Bringt den Metzger her, -damit er den Verfluchten schlachte.« Der Metzger schlachtete das Kamel -und Dschoha verteilte das Fleisch an die Einwohner der Stadt. - - -357. - -Einer lud Dschoha zu Tische und sagte zu seiner Sklavin: »Bereite uns -Feigen.« Aber sie vergaß es und er ebenso. Später sagte er zu Dschoha: -»Lies uns einen Abschnitt aus dem Koran.« Dschoha willigte ein und -begann: »Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen! Bei dem -Ölbaume und dem Berge Sinaï ....«[3] Der Gastgeber sagte: »Wo bleibt -die Feige?« Dschoha antwortete: »Die habt ihr, du und deine Sklavin, -seit Anbruch der Nacht vergessen.« - - -358. - -Dschoha heiratete eine Frau, die schielte. Um die Essensstunde -brachte er zwei Brote; sie sah vier. Dann brachte er eine Schüssel -mit Speise; sie sah zwei und sagte zu ihm: »Was sollen wir mit zwei -Schüsseln machen? eine ist genug.« Er sagte bei sich: »Was für eine -ausgezeichnete Frau, die alles doppelt sieht!« Als er sich dann mit -ihr zu Tische setzte, warf sie ihm die Schüssel an den Kopf und sagte: -»Bin ich denn eine Dirne, daß du einen andern Mann zu mir führst?« -»Liebste,« sagte Dschoha, »bitte, sieh alles doppelt, nur deinen Mann -nicht!« - - -359. - -Dschoha war bei einem großen Herrn zu Tische und es gab Nugat. Da -fragte ihn einer: »Was ist das?« Er antwortete: »Ich weiß es nicht; -aber ich habe sagen hören, das Bad sei eines der köstlichsten irdischen -Dinge, und so denke ich, daß das ein Bad ist.« - - -360. - -Dschoha sah auf dem Tische eines Geizigen ein Huhn, das niemand -anrührte; man hatte es zugleich mit dem Kuskussu[4] gebracht und nach -dem Essen wurde es wieder zurückgetragen. Da sagte er: »Bei Gott, -dieses Huhn hat nach seinem Tode ein längers Dasein als zu seinen -Lebzeiten.« - - -361. - -Dschoha aß bei einem großen Herrn; es gab eine Fleischpastete und -die verschlang er mit vollem Munde. Einer sagte zu ihm: »Dschoha, iß -nicht zu viel; wer sich daran übernimmt, muß sterben.« Er hielt einen -Augenblick inne, dann klatschte er seine fünf Finger zusammen und -sagte: »Nehmt euch meiner Familie an; ich befehle sie euch.« - - -362. - -Dschoha traf einen Christen, der in der christlichen Fastenzeit -Fleisch aß; da setzte er sich zu ihm, um an seinem Mahle teilzunehmen. -Der Christ sagte zu ihm: »Dschoha, das Fleisch von Tieren, die wir -geschlachtet haben, ist euch Muselmanen nicht erlaubt.« Dschoha -antwortete: »Ich bin unter den Muselmanen das, was du unter den -Christen bist.« - - -363. - -Die Frau Dschohas erzählt: Mein Geliebter hatte Lust nach einer -Schüssel gedünstetes Fleisch, und ich verlangte die Sachen dazu von -meinem Manne. Als alles nötige bereit war, kochte ich das Gericht -und aß es mit meinem Geliebten und tat eine Gurke in den Topf. Mein -Mann kam heim und ich setzte ihm diese vor; er kostete sie und sagte: -»Das schmeckt ja wie eine Gurke.« Ich stellte sie noch einmal zu, bis -sie eingetrocknet war. Er aß sie und ging weg. Mein Geliebter kam -zum zweiten Male, aber er war noch kaum recht eingetreten, als ihn -mein Mann ertappte; er packte ihn und steckte ihn in eine Truhe und -verschloß sie. Dann ging er meine Verwandten holen. Sofort, als er -draußen war, machte ich mich an das Schloß, öffnete es und ließ meinen -Geliebten heraus. Unser Nachbar hatte einen Esel; den nahm ich und -steckte ihn in die Truhe. Da trat auch schon mein Mann mit meinem Vater -und meinem Bruder ein. Sie öffneten die Truhe und fanden einen Esel. -Und sie sagten zu Dschoha: »Bist du närrisch?« Er sah mich an und -sagte: »Dirne! du hast eine Gurke in Fleisch verwandelt; kein Wunder, -daß du einen Menschen in einen Esel verwandelst.« - - -364. - -Die Frau Dschohas erzählt weiter: Eines Tages kam mein Mann nach -Hause und mein Geliebter war da; ich versteckte ihn im Keller. Mein -Mann brachte dreißig Eieräpfel mit und legte sie in den Keller. -Mein Geliebter aß einen. Dann ging mein Mann die Äpfel zählen; mein -Geliebter gab sie ihm einzeln, und er bildete sich ein, es sei seine -eigene Hand, die sie ihm von innen reichte. Als er fand, daß einer -fehlte, ging er hinein; da traf er meinen Geliebten. Er fragte ihn: -»Wer bist du?« Und mein Geliebter antwortete: »Ich bin ein Eierapfel.« -Nun sagte mein Mann zu mir: »Schau, was für ein Spitzbube der Händler -ist! er hat mir den da für einen Apfel zugezählt, und dabei habe ich -zu ihm gesagt: ›Welcher ists denn, wenn nicht der da, der den Korb so -schwer macht?‹« Dann führte er ihn zu dem Apfelhändler und sagte zu -ihm: »Hast du denn keine Furcht vor Gott? wie kannst du mir den zu den -Äpfeln zuwägen?« Der Händler, der ein Schalk war, nahm meinen Geliebten -beim Ohre und sagte zu ihm: »Wie oft habe ich dir schon gesagt: ›Bleib -bei den Rüben und komme nicht immer unter die Eieräpfel!‹« Dann gab er -meinem Manne an seiner statt einen Eierapfel. - - -365. - -Dschoha erhielt von seinem Vater einen Dirhem, um dafür einen -Hammelkopf zu kaufen. Er kaufte ihn, aß aber alles Fleisch herunter -und brachte seinem Vater den nackten Schädel. Der Vater sagte: »Schuft, -was ist das?« »Ein Hammelkopf.« »Wo sind die Ohren?« »Er war taub.« -»Und die Zunge?« »Er war stumm.« »Und das Fleisch am Kopfe?« »Er war -kahl.« - - -366. - -Einer lud eines Tages Dschoha ein, um ihn zu hänseln, und als Dschoha -zu Tische kam, war nur ein Brot da; Dschoha stand auf und lief eiligst -weg. Der andere sagte: »Wohin denn, Dschoha?« Dschoha antwortete: »Ich -werde am Opfertage wiederkommen; vielleicht gibts dann bei dir Fleisch.« - - -367. - -Dschoha war gerade dabei, ein Huhn mit Brot zu essen, als einer bei -ihm vorbeikam; der sagte zu ihm: »Gib mir ein Stückchen.« Aber Dschoha -sagte: »Bei Gott, Bruder, das Huhn gehört nicht mir; es gehört meiner -Frau und sie hat es mir gegeben, damit ich es esse.« - - -368. - -Dschoha fragte einen Geizhals: »Warum lädst du mich nicht ein?« »Weil -du große Bissen nimmst und sie gierig verschlingst; während du den -einen ißt, bereitest du dir schon den andern vor.« »Aber Bruder,« -entgegnete Dschoha, »möchtest du denn, daß ich jedesmal zwischen zwei -Bissen zwei Kniebeugungen machte?« - - -369. - -Eines Tages sagte Dschoha zu seiner Frau, als er mit ihr aß: »Nichts -könnte lieblicher sein als diese Speise, wenn sie nur nicht so knapp -wäre.« »Wieso denn knapp?« sagte sie; »wir sind doch allein, du und -ich.« »Mir wäre es am liebsten,« sagte er, »wenn nur der Topf und ich -dawären, und sonst niemand.« - - -370. - -Dschohas Esel hatte sich verlaufen; da schwur Dschoha, ihn, wenn er ihn -finden werde, für einen Dinar zu verkaufen. Als er ihn aber gefunden -hatte, nahm er eine Katze, setzte sie dem Esel auf den Hals und führte -beide Tiere auf den Markt und schrie: »Wer will einen Esel um einen -Dinar und eine Katze um hundert Dinar? eines ohne das andere verkaufe -ich aber nicht.« - - -371. - -Eines Tages war Dschoha in dem neugebauten Hause eines Freundes; er -setzte sich einen Augenblick nieder, bekam aber nichts zu essen. Da -stand er auf und begann das Haus von einer Ecke zur andern mit seinem -Fuße auszumessen. Der Eigentümer sagte: »Was machst du da, Dschoha?« -»Ich will mir ein Haus bauen lassen wie dieses da; ein Haus, wo nichts -zu trinken und nichts zu essen ist, muß ja leicht zu bauen sein.« - - -372. - -Dschoha wollte für heilig gelten. Er wurde gefragt: »Wo sind deine -Wunder?« und er sagte: »Ich werde einem Baume, gleichgültig welchem, -befehlen, zu mir zu kommen, und er wird mir gehorchen.« »Sag es dem -Palmbaum da.« »Komm,« sagte Dschoha; aber der Palmbaum rührte sich -nicht, auch nicht, als er ihn dreimal angerufen hatte. Nun stand -Dschoha auf; man fragte ihn: »Wohin, Dschoha?« Er sagte: »Die Propheten -Gottes und die Heiligen kennen weder Hochmut, noch Verblendung; da der -Palmbaum nicht zu mir kommt, werde ich zum Palmbaum gehn.« - - -373. - -Eines Tages stieg Dschoha auf das Minaret der Moschee und rief zum -Gebete; und er verwunderte sich über seine Stimme. Alsbald stieg er -hinunter und begann hastig davonzulaufen. Man fragte ihn: »Wohin, -Dschoha?« Und er antwortete: »Ich will wissen, bis wohin meine Stimme -reicht.« - - -374. - -Eines Tages ging der Hodscha mit einem seiner Freunde auf die Jagd. Sie -sahen einen Wolf, und den wollten sie fangen; sie verfolgten ihn, bis -er sich unter einen Felsen verkroch. Der Gesell Dschohas steckte seinen -Kopf hinein, um ihn zu packen, aber der Wolf riß ihm ihn ab. Dschoha -wartete länger als eine Stunde; als er schließlich sah, daß sich sein -Gesell nicht wieder erhob, zog er ihn heraus, und da sah er, daß er -keinen Kopf hatte. Er fragte sich, ob er einen gehabt habe oder nicht; -dann ging er in die Stadt und fragte die Frau seines Freundes: »Hat -dein Mann, als er heute weggegangen ist, seinen Kopf bei sich gehabt -oder nicht?« - - -375. - -Eines Tages trug Dschoha einen Sack Korn in die Mühle. Auf dem Wege -dachte er, wie schön es wäre, wenn Gott das Korn in seinem Sacke in -Gold verwandeln möchte, und schließlich glaubte er, daß sein Wunsch -erhört sei. Er streckte die Hand aus, um zu sehn, ob es Gold geworden -sei oder nicht, aber der Sack legte sich um. Da wandte er den Blick -gen Himmel und sagte: »Herr, du hast mich betrogen.« - - -376. - -Einer lud Dschoha ein in der Absicht, ihn zu hänseln; er brachte -Rosinen in einer zugedeckten Schüssel, worein er auch Mistkäfer getan -hatte. Als der Deckel abgenommen wurde, liefen die Käfer davon; aber -Dschoha machte sich daran, sie aufzulesen und zu essen. Der Hausherr -fragte ihn: »Was tust du denn?« Und Dschoha antwortete: »Ich fange -vorerst die Ausreißer; die Rosinen rühren sich ja nicht von der -Stelle.« - - - - -2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe von Tausend und einer Nacht - - -377. - -In den Jahrbüchern der alten Weisen, o König der Zeit, und in den -Schriften der Gelehrten wird erzählt und durch die Überlieferung -ist auf uns gekommen, daß in der Stadt Kairo, diesem Sitze des -Frohsinns und des Geistes, ein Mann gewesen ist, der wie ein -Dummkopf aussah, aber unter dem Äußern eines ungewöhnlichen Narren -einen unvergleichlichen Kern von Verschlagenheit, Scharfsinn, Witz -und Weisheit verbarg, ganz zu geschweigen, daß er sicherlich der -vergnüglichste, unterrichtetste und geistreichste Mensch seiner Zeit -war; mit seinem Namen hieß er Dschoha, und von Beruf war er nichts, -gar nichts, wenn er auch gelegentlich in den Moscheen das Predigeramt -ausübte. - -Eines Tages sagten nun seine Freunde zu ihm: »Schämst du dich denn -nicht, Dschoha, daß du dein Leben im Müßiggange verbringst und deine -Hände samt den zehn Fingern zu nichts anderm brauchst, als um sie voll -zum Munde zu führen? Und denkst du nicht, daß es die höchste Zeit wäre, -dein Luderleben aufzugeben und dich den Sitten aller Welt zu fügen?« - -Dschoha antwortete darauf nichts. Aber eines Tages fing er einen -großen, schönen Storch mit herrlichen Flügeln, die ihn hoch in den -Himmel trugen, mit einem wunderbaren Schnabel, dem Schrecken der Vögel, -und mit zwei Lilienstengeln als Beinen. Und nachdem er ihn gefangen -hatte, stieg er mit denen, die ihm Vorwürfe gemacht hatten, auf das -Dach seines Hauses, und dort schnitt er dem Storche mit einem Messer -die herrlichen Federn der Flügel und den wunderbaren langen Schnabel -und die hübschen, so zierlichen Beine ab, stieß ihn mit dem Fuße -hinaus und sagte: »Fliege! fliege!« - -Entrüstet schrien ihn seine Freunde an: »Daß dich Allah verfluche, -Dschoha! Warum diese Verrücktheit?« - -Und er antwortete ihnen: »Dieser Storch hat mich geärgert und hat meine -Augen verdrossen, weil er nicht so war wie die andern Vögel; jetzt aber -habe ich ihn den andern ähnlich gemacht.« - - -378. - -Und einmal kam sein Nachbar zu Dschoha, um ihn zu einem Mahle -einzuladen, und sagte zu ihm: »Komm zu mir essen, Dschoha.« Und Dschoha -nahm die Einladung an. Und als sie alle beide vor dem Eßbrette saßen, -wurde ihnen eine Henne aufgetragen. Und Dschoha gab es nach mehrern -Kauversuchen auf, sich mit dieser Henne zu befassen, die eine alte war -unter den allerältesten Hennen, und deren Fleisch zäh war wie Leder; -und er begnügte sich, ein wenig von der Suppe, worin sie gekocht war, -zu sich zu nehmen. Dann stand er auf, nahm die Henne, stellte sie in -die Richtung nach Mekka und schickte sich an, sein Gebet über ihr -zu sprechen. Und sein Wirt sagte betreten zu ihm: »Was willst du, -Ungläubiger? Seit wann beten die Muselmanen über den Hühnern?« - -Und Dschoha antwortete: »Du täuschest dich, Oheim. Diese Henne, über -der ich beten will, ist keine Henne: sie hat nur die Gestalt einer -Henne; denn in Wirklichkeit ist sie eine alte heilige Frau, die in -eine Henne verwandelt worden ist, oder ein verehrungswürdiger frommer -Mönch! denn sie war im Feuer, und das Feuer hat sie verschont.« - - -379. - -Ein andermal war Dschoha mit einer Karawane ausgezogen und der -Mundvorrat war gar spärlich und der Hunger der Reisenden war -beträchtlich; und er wurde von seinem Magen so gepeinigt, daß er gern -das Futter der Kamele verschlungen hätte. Als sie sich nun beim ersten -Halt alle niedergesetzt hatten, um zu essen, zeigte Dschoha so viel -Zurückhaltung und Bescheidenheit, daß sich seine Gefährten nicht genug -wundern konnten. Sie drangen in ihn, das Brot und das harte Ei, das ihm -zukam, zu nehmen, aber er antwortete: »Nein, bei Allah! eßt nur und -seid zufrieden; ich wäre nicht imstande, ein ganzes Brot und ein Ei -aufzuessen. Nehmt nur jeder euer Brot und euer Ei; mir gebt dann, wenn -es euch beliebt, jeder die Hälfte von seinem Brot und seinem Ei: mehr -verträgt mein Magen nicht, der ziemlich schwach ist.« - - -380. - -Ein andermal, an einem sehr heißen Tage, hatte sich Dschoha in der -ärgsten Sonnenglut auf den Weg gelegt und hielt seinen Freudenstifter -entblößt in der Hand. Da kam einer vorbei, und der sagte zu ihm: -»Schande über dich, Dschoha! was machst du da?« - -Und Dschoha antwortete: »Schweige, Mann, und geh mir aus meinem Winde! -siehst du nicht, daß ich meinen Kleinen Luft schöpfen lasse zu seiner -Erfrischung?« - - - - -3. Volkserzählungen aus Tripolis und Tunis - - -381. - -Einmal kam ein Mann zu Dschuha und sprach zu ihm: »Ich habe eine Kuh -und möchte sie verkaufen, aber niemand will sie mir abkaufen.« Dschuha -antwortete: »Ich werde den Verkauf besorgen. Bring sie morgen auf den -Markt; da will ich sie an den Mann bringen.« Dschuha ging zu seiner -Mutter und erzählte es ihr, und sie sagte zu ihm: »Weißt du auch, mein -Sohn, wie du die Kuh teuer verkaufen kannst?« »Sag mirs.« »Sag: ›Das -ist eine sehr schöne Kuh; sie ist noch jung, ist aber schon im sechsten -Monate trächtig.‹« »Schön,« antwortete Dschuha. - -Am nächsten Morgen brachte ihm der Mann die Kuh; Dschuha trieb sie auf -den Markt und begann sie auszurufen. Man fragte ihn: »Dschuha, ist -das eine gute Kuh?« Er antwortete: »Eine sehr gute; ich weiß, daß sie -sehr gut ist.« »Wieso weißt du das?« »Sie ist noch jung und ist schon -trächtig im sechsten Monate.« »Ja dann ist sie gut.« Dschuha verkaufte -sie in der Tat sehr teuer. Dann ging er nach Hause. - -Nun hatte er eine junge Tochter, und um die warben eben Leute, als er -nach Hause kam. Und ihre Mutter sagte zu den Leuten: »Da kommt ihr -Vater. Bittet ihn um sie; er wird sie euch schon geben.« »Was wollt -ihr?« fragte Dschuha. »Wir wollen deine Tochter haben.« Er sagte: »Ja -die ist gut: ihr Verstand ist gut entwickelt, ihre Augen sind hübsch, -ihre Augenbrauen sind zierlich, ihr Haar ist schön genug, und überdies -ist sie im sechsten Monate schwanger.« Die Leute begannen zu lachen, -wandten sich zur Tür und gingen weg. - -Nun sagte die Frau zu Dschuha: »Schämst du dich nicht?« »Warum denn?« -»Wie kannst du zu Leuten, die um deine Tochter werben kommen, sagen, -sie sei im sechsten Monate schwanger?« »Nun, bei der Kuh war es doch -heute gut, die gar nichts wert war. Niemand hat sie mir abnehmen -wollen, bis ich den Leuten gesagt habe, sie sei im sechsten Monate -trächtig; da haben sie sie sofort genommen. Na, und wenn einer etwas -kaufen will, ists da besser, er erhält ein Ding oder gleich zwei?« - -Dschuha ging nun weg von seiner Frau. Auf der Straße kam er wieder mit -den Leuten zusammen, die bei ihm um seine Tochter geworben hatten, und -die sagten zu ihm: »Wie hast du uns nur sagen können, deine Tochter -sei eine Jungfrau, und dann behaupten, sie sei im sechsten Monate -schwanger?« Dschuha antwortete: »Das will ich euch erklären. Wenn du -zum Beispiel reisest und irgendwohin willst, ist es da besser, wenn -du in neun Stunden hinkommst oder in drei?« »Natürlich ist es in drei -Stunden besser.« »Nun, das trifft auch bei meiner Tochter zu; ist es -besser, wenn sie ihrem Gatten in drei Monaten ein Kind schenken kann, -oder wenn das erst in neun Monaten möglich ist?« Da lachten die Leute -und gingen weg. - - -382. - -Dschuha kam einst zu König Jachja; der mochte ihn gut leiden und sagte -zu ihm: »Verlange, was du willst.« Dschuha antwortete: »Wer Jachja -heißt, soll mir einen Piaster geben, wer am frühen Morgen ausgeht, -desgleichen, wer auf seine Frau hört, desgleichen, ebenso wer einen -langen Bart hat, und schließlich wer grindig ist.« Der König befahl: -»Fertigt ihm die Gewährung seiner Bitte schriftlich aus.« Dschuha nahm -den Bescheid und ging. - -Eines Tages ging er früh ums Morgengrauen zu einem Stadttore und setzte -sich dort nieder. Da kam ein Beduine vorbei, der Brennreisig in die -Stadt bringen wollte. Dschuha hielt ihn an und sagte zu ihm: »Gib -mir einen Piaster.« Der Beduine fragte: »Warum?« Dschuha antwortete: -»Weil du am frühen Morgen ausgehst.« Der Beduine blickte auf und -sagte: »Hätte ich nicht auf meine Frau gehört, wäre ich nicht früh -aufgestanden.« Da sagte Dschuha: »Jetzt mußt du mir zwei Piaster -geben.« Der Beduine wurde zornig und sagte: »Weg! laß mich in Ruh; -sonst kannst du den Stock da von der Hand Hadsch Jachjas zu kosten -bekommen!« Da sagte Dschuha: »Jetzt machts drei Piaster.« Sie begannen -zu streiten: der eine sagte: »Gib her,« und der andere: »Ich gebe -dir nichts,« bis sie sich zu prügeln anfingen. Da wurde der Bart des -Beduinen sichtbar, und Dschuha sah, daß er lang war; da sagte er: »Vier -Piaster.« Sie prügelten sich weiter, und da wurde auch der Kopf des -Beduinen bloß; Dschuha sah, daß er grindig war, und so sagte er sofort: -»Fünf Piaster.« Der Streit wurde immer heftiger und schließlich wurden -sie vor den Sultan geführt. - -Der Sultan antwortete: »Was soll das heißen, Dschuha?« Dschuha -antwortete: »Hier ist der treffliche Bescheid, den du mir gegeben hast. -Bei diesem Manne habe ich die fünf Eigenschaften getroffen, die in dem -Bescheide verzeichnet sind: er heißt Jachja, geht am frühen Morgen aus, -hört auf den Rat seiner Frau, hat einen langen Bart und ist grindig.« -Der Sultan sagte zu dem Beduinen: »Geh nur ruhig nach Hause; du bist -ein armer Mann und bist hergekommen, um dir etwas zu verdienen, und -Dschuha hat dich abgehalten.« Und er gab ihm ein Geschenk und sagte: -»Geh jetzt.« Dschuha sah König Jachja an und sagte: »Es mangelt doch -einem jeden, der Jachja heißt, am Verstande.« Darüber erboste sich -König Jachja und ereiferte sich immer mehr; endlich rief er: »Bei Gott, -wenn du mir niemand ausfindig machst, der Jachja heißt und dem es am -Verstande mangelt, so lasse ich dir den Kopf abschlagen.« Dschuha -antwortete: »Gib mir hundert Piaster und gewähre mir neun Tage Frist.« -Der König ließ ihm das Geld geben und gewährte ihm die gewünschte -Frist, erklärte aber nochmals: »Wenn du mir nicht binnen neun Tagen -einen Menschen, wie beschrieben, bringst, so lasse ich dir den Kopf -abschlagen.« - -Dschuha verließ den Palast und ging auf den Schafmarkt; dort kaufte -er einen hübschen Hammel. Den trieb er in den Basar der Gewürzkrämer. -Er fragte einen Mann: »Ist vielleicht in dem Basar da ein Mann, der -Jachja heißt?« Der Mann sagte: »Der in dem Laden dort heißt Jachja.« -Dschuha ging zu dem ihm bezeichneten und sagte zu ihm: »Friede sei -über dir!« Der Gewürzkrämer antwortete: »Über dir sei der Friede,« -und bewillkommnete Dschuha. Der sagte: »Du heißt Jachja?« Der Krämer -antwortete: »Jawohl.« Dschuha sagte: »Ich habe dir ein Geschenk -gebracht.« Der Krämer fragte: »Von wem denn?« Dschuha antwortete: -»Diesen Hammel hat dir der Erzengel Gabriel geschickt.« Der Alte -freute sich und rief: »Lob sei Gott, der sich meiner erinnert und mir -durch den Engel Gabriel einen Hammel geschickt hat.[5]« Dschuha sagte -ihm noch: »Ich warne dich aber vor einem: dieser Hammel erzählt alles -weiter, was er zu hören und zu sehn bekommt; er ist ein Plauderer.« Der -alte Jachja nahm den Hammel mit nach Hause und band ihn in der Küche an. - -Nun hatte der Alte einen Sohn, der eben geheiratet hatte. Die junge -Frau mußte auf einmal auf den Abtritt gehn, und dort ließ sie einen -fahren; ach, da sah sie, daß der Hammel herguckte. Sie schämte sich -heftig und sprach bei sich: »Der sagt es jetzt meinem Manne und stellt -mich vor ihm bloß.« Drum sagte sie zu dem Hammel: »Bitte, sag nichts.« -»Bäh, bäh.« »Versprich mir, daß du nichts sagen wirst.« »Määh.« Da -zog sie ihr Leibchen aus und bat den Hammel: »Nimm es, aber sage -meinem Manne nichts.« Und so zog sie sich ein Kleidungsstück nach dem -andern aus, um es dem Hammel hinzugeben, bis sie splitternackt auf -dem Abtritte dasaß. Ihre Mutter vermißte sie und fand sie endlich auf -dem Abtritte; da sie sah, daß sie nackt und bloß war, fragte sie sie: -»Dir fehlt doch nichts?« »Ach, Mütterchen, ich habe einen streichen -lassen, und der Hammel hat es gehört, und ich ängstige mich, daß ers -weitererzählt; und er will mir nichts versprechen.« Da zog sich die -Alte auch aus und saß schließlich auch nackt auf dem Abtritte. Die -Mutter des jungen Gatten vermißte die beiden und ging ihnen nach; und -sie sagte zu ihnen: »Warum sitzt ihr denn nackt und bloß da?« Die -Mutter der jungen Frau begann: »Mein Töchterchen hat einen streichen -lassen, und wir haben Angst, der Hammel erzählts ihrem Manne.« Da zog -sich die Mutter des jungen Gatten auch aus und gab auch alle ihre -Kleider dem Hammel und sagte zu ihm: »Mein Söhnchen, bitte, sags nicht -weiter.« - -So standen die Dinge, als der alte Jachja sein Haus betrat. Er rief -hinein: »Chaddidscha! Fatima!«, aber niemand antwortete ihm. Da suchte -er das ganze Haus ab, bis er auf den Abtritt kam und die drei Frauen -sah; er fragte sie: »Was ists mit euch?« Sie schwiegen; denn sie -schämten sich. Er sagte: »Sagt es mir nur.« Nun sagten sie: »Die junge -Frau hat früher einen streichen lassen, und wir haben uns geängstigt, -daß es der Hammel ihrem Manne erzählen werde.« Da begann sich der alte -Jachja auch zu entkleiden: er gab dem Hammel Turban, Rock und Kaftan -und saß schließlich nackt wie die drei Frauen auf dem Abtritte. - -Endlich kam der junge Ehemann, der Sohn des alten Jachja, heim; er -fand das Haus öde und leer. Er rief: »Mutter! Frau!«, aber niemand -antwortete ihm. Als er dann vom Abtritte her ein Geräusch hörte, ging -er hin, und dort fand er die ganze Gesellschaft nackt: Vater, Mutter, -Frau und Schwiegermutter. »Gottes Wunder!« sagte er; »was ist denn los -mit euch?« Sie schwiegen und schlugen ihre Augen zu Boden; dann trat -sein Vater vor und sagte zu ihm: »Deine junge Frau, mein Sohn, hat -einen fahren lassen, und wir hatten Angst, der Hammel könnte es dir -erzählen.« - -Lassen wir jetzt diese Leute und ihre Sachen und wenden wir uns wieder -zu Dschuha. Was tat also Dschuha? Dschuha hielt sich eine Woche lang -fern vom alten Jachja; dann aber ging er wieder in seinen Laden. Der -Alte bewillkommnete ihn freudig und sagte: »Sei gegrüßt!« Dschuha -sagte: »Komm her! ich will dir etwas anvertrauen, was ein Geheimnis -zwischen uns bleiben soll.« Jachja sagte: »Sag es.« Dschuha sagte: »Ich -bin der Engel Asrael und heute Nacht wird mich Gott zu dir senden, -um deinen Geist zu holen.« Jachja sagte: »Freund, was habe ich denn -verbrochen?« Dschuha antwortete: »Du magst etwas verbrochen haben -oder nicht: wer vor seinem Ende steht, muß den Fuß langstrecken. Geh -hin und nimm von allen deinen Angehörigen, Verwandten und Bekannten -Abschied.« Der alte Jachja erwiderte: »Ich will aber nicht sterben.« -Dschuha sagte: »Was soll das heißen? Das Geschenk ist dir recht, aber -vom Sterben willst du nichts hören? Nimm nur dein Leichentuch und geh -nach Hause. Ich werde gegen Abend zu dir kommen und zwar mit zwei -andern Engeln, nämlich Michael und Gabriel.« Damit verließ er den -alten Jachja. Der dachte nun: »Heute Nacht muß ich also sterben.« Dann -nahm er sein Leichentuch und ging nach Hause. Er wusch sich und betete -zwei Abschnitte; und zu den seinigen sagte er: »Niemand soll das Haus -verlassen.« Hierauf ging er zu seinen Freunden und Verwandten und sagte -zu ihnen: »Verzeiht mir alles schlechte.« Sie fragten ihn: »Was ists -mit dir?« und er antwortete: »Heute Nacht muß ich sterben.« Der eine -sagte: »Jachja ist verrückt geworden«, der andere: »Vielleicht hat er -seinen Tod vorausgesehn.« Dann ging Jachja wieder nach Hause. Seine -Frau und seine Schwiegertochter kamen ihm entgegen und sagten zu ihm: -»Sei gegrüßt!«; er aber entgegnete: »Weder gegrüßt, noch sonst etwas. -Verzeihet mir alles; denn heute Nacht muß ich sterben.« - -Dschuha ging wieder zum Könige und sagte zu ihm: »Nun habe ich einen -ausfindig gemacht, der Jachja heißt wie du und dem es am Verstande -fehlt.« Er brachte zwei Kapuzenmäntel und der König und der Wesir zogen -sie an; er tat das gleiche. Und um die Zeit des Abendgebetes ging er -mit ihnen zu dem alten Jachja; sie fanden die Haustür offen. Als sie -eintraten, flohen die weiblichen Familienmitglieder, indem sie riefen: -»Das ist der König Tod; er will vielleicht auch uns töten.« Die drei -traten ein und sagten zum alten Jachja: »Friede sei über dir.« Er -antwortete ihnen mit matter Stimme: »Über euch sei der Friede.« Nun -befahl ihm Dschuha: »Lege dich hin und strecke dich lang.« Jachja legte -sich hin und streckte sich lang. Dschuha befahl ihm weiter: »Sag dein -Glaubensbekenntnis.« Dann begann er den Alten von unten an zu quetschen -und zu zwicken: mit dem Beine fing er an und zwar mit der großen Zehe; -dann kam er ihm an den Bauch, an die Brust und schließlich an den Hals. -Als er ihm tüchtig an den Hals griff, wurde Jachja ohnmächtig. Drauf -deckte ihm Dschuha das Gesicht zu und sagte zum Sultan und zum Vesir: -»Laßt uns wieder gehn.« Und als er das Haus verließ, sagte er zu den -Angehörigen des alten Jachja: »Wer sich muckst oder gar schreit, dessen -Geist hole ich.« Zum Sultan aber und zum Wesir sagte er: »Morgen sollt -ihr mit mir dem Begräbnisse beiwohnen.« - -Am nächsten Morgen ging der Sohn des alten Jachja aus und holte die -Sänger und die Bahre. Man wusch den Alten und hüllte ihn in das -Leichentuch, legte ihn, ohnmächtig, wie er noch immer war, auf die -Bahre und zog zum Friedhofe. Unter den Leuten, die dem Begräbnisse -beiwohnten, waren der Sultan und der Wesir und auch Dschuha. Dem -begegnete ein altes Weib und er sagte zu ihr: »Komm her; da ist ein -Goldstück. Geh an die Bahre, tritt zu den Trägern und sage zu ihnen, -was ich dir sagen werde.« Und er sagte ihr, was sie zu sagen haben -werde. Sie trat auf die Träger zu und sagte zu ihnen nach dem Wortlaute -Dschuhas: »Wer ist der Tote?« Man antwortete ihr: »Der alte Jachja vom -Basar der Gewürzkrämer.« Sie sagte: »Gott sei ihm nicht gnädig! Ich -habe bei ihm, als ich meine Tochter verheiraten wollte, ein Pfündchen -Ambra gekauft; da hat er mich um vier Unzen betrogen.« Als das der alte -Jachja hörte, richtete er sich auf der Bahre auf und rief: »Ich bin ein -Betrüger, du schlechtes Weib? Mich kennt man als einen Dieb?« Da warfen -die Träger die Bahre zu Boden und entflohen; alle Leute aber begannen -zu lachen und der Sultan und der Wesir stimmten mit ein. Nun wandte -sich Dschuha an den Sultan und sagte zu ihm: »Habe ich dir nicht -gesagt, daß es jedem, der Jachja heißt, am Verstande fehlt?« Der Sultan -antwortete: »Ich verzeihe dir; verlange von mir, was du willst.« - - -383. - -Dschuha pflegte mit seiner Mutter unter einem Tuche zu schlafen, und -allmorgendlich, wann der Muezzin auf das Minaret stieg, um zum Gebete -zu rufen, stand seine Mutter auf und nahm das Tuch um, so daß Dschuha -in der Kälte bloß liegen mußte. Eines Tages sprach er bei sich: »Dieser -Muezzin ist doch ein nichtswürdiger Mensch; jede Nacht stört er mich.« -Er ging zu ihm hinauf aufs Minaret; und während der Muezzin zum Gebete -rief, erschlug er ihn. Und er schnitt ihm den Kopf ab und warf ihn in -den Brunnen seines Hauses. Dann ging er zu seiner Mutter und sagte zu -ihr: »Jetzt habe ich dir glücklich Ruhe vor dem Muezzin verschafft; ich -habe ihn getötet und ihm den Kopf abgeschnitten.« Die Mutter fragte -ihn: »Wo ist denn der Kopf?« Dschuha antwortete: »Ich habe ihn in -unsern Brunnen geworfen.« Nun sagte die Mutter: »Geh jetzt hinein und -leg dich schlafen; sonst wird man kommen und dich festnehmen.« Dschuha -ging ins Zimmer und legte sich schlafen und die Mutter deckte ihn zu. - -Sie schlachtete ein Hämmelchen, das sie hatte, und warf den Kopf in den -Brunnen; das Netz und den Magen nahm sie her und machte Würste daraus. -Die kochte sie, ging damit zu Dschuha und warf sie auf den Boden; dann -sagte sie zu ihm: »Steh auf, Dschuha, es hat Würste geregnet.« Dschuha -erhob sich, las die Würste auf und aß sie. Hierauf ging er aus; er -fand die Moschee voller Menschen und die fragten einander: »Was ist -das? der Muezzin hat keinen Kopf; wer hat ihn getötet?« Dschuha sagte -zu ihnen: »Ich habe ihn getötet.« Sie fragten ihn: »Wo ist sein Kopf?« -Er sagte: »Den habe ich in unsern Brunnen geworfen.« Nun hieß es: »Wir -müssen zu Dschuha gehn, damit wir sehn, ob das wahr oder gelogen ist.« -Man ließ Dschuha in den Brunnen hinab, damit er den Kopf des Muezzins -heraufhole. Als er nun im Wasser herumtastete, kamen ihm die Hörner des -Hammels in die Hand; da sah er hinauf und rief denen oben zu: »Hat euer -Muezzin Hörner gehabt oder nicht?« Sie sagten: »Was soll das heißen? -Wann hast du ihn übrigens getötet?« Dschuha antwortete: »In der Nacht, -wo es Würste geregnet hat.« Da sahen sich die Leute an und sagten: -»Ach, das ist ja der verrückte Dschuha!« - - -384. - -Dschuha hatte einen Oheim von Vaters Seite, und in dessen Frau war er -verliebt und sie gewährte ihm auch ihre Gunst; da verstieß sie der -Oheim und nahm eine andere Frau und die warnte er mit den Worten: -»Dschuha ist ein Taugenichts; hüte dich ja, daß er dir zu nahe kommt -und du ihm irgendeine Gunst gewährst.« Dschuha war der Schafhirt seines -Oheims; und wenn er abends heimkam und die Frau anzureden versuchte, -so wies sie ihn allemal schnöde ab. Als er aber einmal die Schafe -weidete, kam er zu einem unterirdischen Gewölbe; dahinein trieb er -die Schafherde, und den Eingang verrammelte er. Er ging zu seinem -Onkel und sagte zu ihm: »Die Schafe sind weg.« Sein Oheim, der Ärmste, -machte sich auf und suchte mit seiner Frau die Schafe; die waren in -dem Gewölbe. Als die Suchenden dort in die Nähe kamen, begann auf -einmal Dschuha für sich zu sprechen. Sein Oheim sagte: »Was redest und -sprichst du da?« Dschuha antwortete: »Die Vögel sprechen mit mir.« Der -Oheim fragte weiter: »Was sagen sie dir denn?« Dschuha antwortete: -»Was mir die Vögel sagen, kann ich dir nicht wiedersagen; es schickt -sich nicht.« Der Oheim dachte eine Weile nach; dann sagte er: »Sag es -mir; es tut weiter nichts.« Dschuha antwortete: »Die Vögel haben zu -mir gesagt: ›Wenn du die Frau deines Oheims wirst küssen, wirst du -die Schafe finden müssen.‹« Da sagte der Oheim: »Also, Dschuha, ich -soll die Schafe finden, wenn ich dir meine Frau überlasse?« Dschuha -antwortete: »Ja, bei Gott. Wahrhaftig.« Nun sagte der Oheim: »Wohlan -denn, nimm sie dort ins Gebüsch und küsse dich satt an ihr.« Dschuha -nahm sie ins Gebüsch und küßte sich satt an ihr. Dann kam er aus -dem Gebüsche hervor und begann wieder ein Selbstgespräch. Der Oheim -fragte ihn: »Was hat dir der Vogel jetzt gesagt?« »Er hat mir gesagt, -wo die Schafherde ist, nämlich dort in dem unterirdischen Gewölbe.« -Der Oheim fragte ihn wieder: »Wirklich? oder lügst du mir etwas vor?« -Bald waren sie bei dem Gewölbe und Dschuha öffnete es und ließ die -Schafe heraus; und er sagte: »Nun, Oheim, da haben wir also die Schafe -wiedergefunden.« Als sie dann zu Hause waren, sagte Dschuhas Oheim zu -seiner Frau: »Dieser Dschuha ist ein Taugenichts; er verspottet uns -und macht sich über uns lustig.« Und damit jagte er Dschuha weg. - - -385. - -Dschuha hatte einen kleinen Esel. Den entdeckten etliche lose Buben und -nahmen ihn weg; und als sie ihn gestohlen und verkauft hatten, kamen -sie wieder zu Dschuha und sagten zu ihm: »Dschuha, dein Esel ist Kadi -geworden.« Dschuha antwortete: »Wahrhaftig?« Sie beteuerten es: »Wir -haben ein Buch vor uns hingelegt und zu lesen begonnen, und da hat er -uns zugehört.« Dschuha nahm einen Futtersack und ging damit zum Kadi. -Der Kadi sprach gerade Recht; da hielt ihm Dschuha den Futtersack hin -und sagte zu ihm: »Komm, friß Gerste; du bist doch ein Esel.« Der Kadi -blickte auf und sagte: »Was soll das heißen? du machst mich zu einem -Esel, verfluchter Junge? Greift ihn und verabreicht ihm zweihundert -Hiebe.« Dschuha erhielt also von den Dienern die Hiebe; aber er schrie: -»Ach, ich werde dir keine Gerste und kein Stroh mehr geben; wann ich -aber wieder frei bin, werde ich dirs schon zeigen.« Der Kadi blickte -auf und sagte: »Der Mensch ist verrückt; was war dein Esel wert, mein -Junge?« Dschuha antwortete: »Hundert Piaster.« Der Kadi befahl: »Gebt -ihm hundert Piaster und jagt ihn weg.« Aber Dschuha begann wieder: -»Wenn du nun nicht mein Esel bist, wo ist denn dann mein Esel?« Der -Kadi fragte ihn: »Was war es mit deinem Esel?« Dschuha sagte: »Ich -suchte ihn, konnte ihn aber nicht finden. Da sind mir etliche Leute -begegnet und die haben zu mir gesagt: ›Dein Esel ist Kadi geworden.‹ -Da bin ich zu dir gekommen und du hast mir zu dem nötigen verholfen. -Drum bist du wirklich ein Kadi und kein Esel.« Der Kadi ließ die Leute -holen, die diese Geschichte angestiftet hatten; man brachte sie und -der Kadi befahl: »Gebt jedem zweihundert Hiebe.« Und dann sagte er zu -ihnen: »Ihr müßt Dschuha seinen Esel wieder verschaffen.« - - -386. - -Dschuhas Familie hatte als Nachbarn in der Gasse sehr angesehne Leute, -und in dem Nachbarhause war eine Frau, die einen Einäugigen zum -Liebhaber hatte; den sah Dschuha täglich das Haus betreten. Was tat nun -Dschuha? Er kaufte sich eine ganz magere Ziege und die schlachtete er; -dann versammelte er die Hunde des Stadtviertels um sich und schnitt -ihnen das Fleisch der Ziege zurecht und gab es ihnen zu fressen. So -kam auch ein einäugiger Hund dazu. Die andern Hunde hatte er schon -alle satt gemacht und sie waren wieder weggelaufen; nun nahm er den -einäugigen Hund her, der darauf wartete, daß er ihm zu fressen gebe: -er jagte ihn in die enge Gasse hinein und schlug auf ihn los, bis -schließlich der Hund in das Haus floh, wo die Frau mit ihrem einäugigen -Liebhaber war. Der Hund lief also in die Tür und verkroch sich im -Hausflur. Dschuha trat nun auch ins Haus, ging in den Hausflur und -rief: »Hinaus mit dir, Einäugiger! Du frißt die Sachen der Leute und -nimmst Reißaus und versteckst dich bei Fremden im Hausflur.« Die Frau -hörte das, die Ärmste, kam von innen heraus und fragte: »Was gibts mit -dem Einäugigen?« Dschuha antwortete: »Ich habe ihn mit eigenem Auge -hineingehn sehn; er ist ein Hund und Hundesohn.« Da sagte die Frau -bittend: »Da sind hundert Piaster; geh aber weg: du verursachst mir -einen Lärm vor der Haustür.« Dschuha handelte mit ihr um den Betrag, -bis sie ihm schließlich fünfhundert gab. Als er dann das Geld in der -Hand hatte, sagte er zu ihr: »Dort im Hausflur steckt der Hund; jag -mir ihn heraus.« Da blickte sie hin und sah den Hund, und sie sah, -daß er einäugig war wie ihr Geliebter; und sie rief: »Ach, dieser -nichtsnutzige Dschuha hat mich angeführt!« Damit jagte sie den Hund -hinaus und Dschuha ging mit ihm weg. - - -387. - -Dschuha pflegte die Kühe seiner Verwandten von Mutterseite auf die -Weide zu treiben; ihm selber gehörte von der Herde nur ein Kalb. Die -Kühe waren alle mager, Dschuhas Kalb hingegen fett; als er nun einmal -auf das Kalb nicht achtgab, ersahen seine Verwandten die Gelegenheit -und schlachteten es. Sie waren gerade dabei, es zu verzehren, als -Dschuha heimkam; da sagten sie einfach zu ihm: »Dein Kalb hat uns so -gefallen, daß wir es geschlachtet haben; jetzt essen wir es.« Dschuha -bat sie und sagte: »Gebt mir wenigstens die Haut.« Sie gaben sie ihm. -Er ging damit weg und bot sie im Basar zum Verkaufe aus. Den ganzen -Tag bot er sie aus; schließlich verkaufte er sie um einen Heller. Er -überlegte und sagte sich: »Was tu ich mit dem Heller?« Dann machte -er ein Loch in den Heller, zog einen Faden durch und wickelte sich -den Faden um den Finger und machte sich auf den Weg nach Hause. Da -sah er vor sich zwei Männer auf der Straße; die hatten einen Kasten -voll Goldstücke gefunden und waren eben dabei, sie mit einem Maße -zu messen und sie zu teilen. Dschuha schlich sich von hinten an sie -heran und warf seinen Heller mitten unter die Goldstücke; und er -sagte zu ihnen: »Seid gegrüßt!« Sie fragten ihn: »Was ists mit dir?« -Er antwortete: »Und was ists mit euch? Teilt ihr das Geld anderer -Leute?« Sie antworteten: »Diesen Schatz hat uns Gott geschenkt; wir -haben ihn regelrecht durch Zauberei gehoben.« Dschuha aber sagte: »Der -Schatz gehört mir.« Sie fragten: »Wieso denn?« Dschuha antwortete: -»Ich habe ihn gekennzeichnet, und zwar mit einem Heller, durch den -ein roter Faden gezogen ist.« Sie suchten nach und fanden den Heller -wirklich; nun sagten sie zu Dschuha: »Du hast recht; da müssen wir ihn -unter uns drei teilen.« Dschuha aber erwiderte: »Nein; nehmt ihr eine -Hälfte, und ich will die andere nehmen.« Und er nahm die Hälfte von den -Goldstücken, und die andern nahmen die Hälfte. Er steckte sein Geld in -den Bausch seines Burnus und ging heim. - - -388. - -Dschuha ging zu seinen Verwandten und öffnete seinen Burnus; da -erstaunten sie und fragten ihn: »Woher hast du das viele Geld?« -Er antwortete: »Wißt ihr das nicht? das ist ja das Geld für die -Kalbshaut.« Sie sagten: »Da wollen wir doch auch unsere Kühe schlachten -und die Häute verkaufen.« Dschuha sagte: »Schlachtet sie nur; ihr -werdet reich daran werden.« Sie schlachteten also ihre Kühe und zogen -ihnen die Häute ab. Dschuha hatte ihnen aber noch geraten: »Laßt die -Häute stinkend werden; salzt sie nicht ein.« Als nun diese Bauern -ihre Kühe geschlachtet, das Fleisch verzehrt und auch die Hunde damit -gefüttert hatten, ließen sie die Häute liegen, bis sie zu stinken -begannen. Nach drei oder vier Tagen sah Dschuha nach, und da fand er, -daß aus den stinkenden Häuten Würmer herauskrochen; er ging wieder -zu seinen Verwandten und sagte zu ihnen: »Nehmt jetzt die Häute und -verkauft sie.« Sie gingen in den Basar und boten die Häute aus. Es -kamen die Schuster und sahen sich die Häute an, und sie sahen, daß -Würmer herauskrochen und daß sie entsetzlich stanken. Da sagten sie -untereinander: »Sie wollen uns zum besten haben!« Damit nahmen sie die -unglückseligen Verkäufer her und versetzten ihnen Faustschläge; und -sie schrien: »Nehmt euer Aas wieder und werft es weg!« Die Verwandten -Dschuhas zogen ab und entwichen; und sie sagten: »Wenn wir Dschuha -nicht heute Nacht töten, so macht er uns noch ganz arm.« - - -389. - -Sie gingen zu Dschuha, nahmen ihn fest und banden ihn und sagten zu -ihm: »Du hast uns also arm gemacht.« Dschuha sah sie an und sagte zu -ihnen: »Ihr habt es also geglaubt, daß man stinkende Kuhhäute kauft? -Ich habe euch ja nur zum besten gehabt.« Sie nahmen ihn also fest, -fesselten ihn und steckten ihn in einen Sack; den banden sie zu und -wollten also Dschuha ins Meer werfen. Als sie ans Ufer kamen, sahen -sie einen Schafhirten auf der Weide; nun sagten sie untereinander: -»Wir wollen den Sack einstweilen niederlegen und bei dem Hirten Milch -trinken.« Sie gingen zu dem Hirten und fragten ihn: »Hast du einen -Trunk Milch?« Er gab ihnen Milch in einem Schlauche und sie tranken -sie. Dann setzten sie sich zu dem Hirten, den Kopf auf die Ellbogen -gestützt; sie begannen schläfrig zu werden und schließlich übermannte -sie der Schlaf. Der Hirt ließ sie ruhig schlafen und ging seine Schafe -zurücktreiben; dabei sah er den zugebundenen Sack und er stieß mit -seinem Stabe daran. Dschuha sagte im Sacke: »Laß mich in Frieden.« Der -Hirt erschrak und sagte: »Ist das ein Mensch oder ein Geist? Was ists -mit dir in dem Sacke da?« Dschuha antwortete: »Man will mich zu meinem -Meister bringen, der mich unterrichten soll; und wen mein Meister -unterrichtet, der sieht das Schicksalsbuch, das Gott verwahrt.« Da -sagte der Hirt: »Ach, ich möchte gern an deiner statt hingehn.« Dschuha -sagte: »Nein, damit bin ich nicht einverstanden.« Er stellte sich -abgeneigt, obwohl er es gar zu gern gehabt hätte, wenn der andere seine -Stelle eingenommen hätte. Aber der Hirt ließ nicht ab, Dschuha um diese -Gunst zu bitten, bis Dschuha endlich nachgab und sagte: »Gut denn; -binde den Sack auf, damit ich heraus kann.« Der Hirt machte den Sack -auf und Dschuha kroch heraus; dann befahl er dem Hirten: »Zieh deine -Kleider aus.« Er zog die Kleider des Hirten an und gab ihm die seinigen -und die zog der Hirt alsbald an; dann steckte er ihn in den Sack und -band den zu. Dann trieb er die Schafe vor sich her, und kehrte so ins -Dorf zurück; vorher hatte er aber noch dem Hirten eingeschärft: »Wenn -man dich fortträgt, so verhalte dich still; denn wenn du sprichst, -wird man dich in die Tiefe des Meeres werfen.« Dschuhas Verwandte -standen nach einiger Zeit, als Dschuha schon mit seiner Herde weit -weg war, vom Schlafe auf, nahmen den Sack und warfen ihn ins Meer; -dann sagten sie untereinander: »Jetzt sind wir ihn los.« Nun gingen -sie heim, aber auf einem kürzern Wege als Dschuha, der erst in der -Nacht ins Dorf kam. Alle Frauen im Dorfe waren frohen Muts und riefen: -»Dschuha ist tot! wir sind ihn los!« Aber nach Sonnenuntergang, da -kommt auf einmal Dschuha mit einer Schafherde ins Dorf! und die Frauen -riefen: »Da ist ja Dschuha wieder! er lebt ja noch und ist gar noch -nicht tot! und ihr habt gesagt: ›Wir haben Dschuha ins Meer geworfen, -wir sind ihn los!‹« - - -390. - -Nun wurde Dschuha gefragt: »Woher hast du denn die Schafherde?« Und -Dschuha antwortete: »Die habe ich aus dem Meere heraufgebracht: -das Meer hängt am Himmel, und unterm Meere weiden die Schafe.« Sie -sagten: »Rate uns, Dschuha, wie wir es anstellen sollen.« Dschuha -sagte: »Bindet euere Kinder, fesselt sie, wie ihr mich gefesselt -habt, steckt sie in Säcke und werft sie ins Meer; dann werden auch -sie gegen Sonnenuntergang Schafe bringen wie ich.« Da nahm ein jeder -sein Kind und steckte es in einen Sack; und sie trugen die Kinder zum -Meere und warfen sie hinein. Nun war in dem Dorfe auch eine Witwe; -die wandte sich an Dschuha und sagte zu ihm: »Ich habe keine Kinder.« -Dschuha sagte: »Nimm deinen Hund und wirf ihn den Kindern nach; er -wird dir schon gegen Sonnenuntergang Schafe bringen.« Die Witwe warf -den Hund ins Meer; aber er schwamm natürlich wieder heraus. Dschuha -saß versteckt auf der Spitze eines Hügels, besah sich die Sache und -lachte für sich und rief dem Hunde zu: »Bring nur deiner Herrin schöne -Hammel und Lämmer!« Der Hund schwamm aber immer wieder zurück ans -Ufer zu seiner Herrin, ohne Schafe oder sonst etwas mitzubringen. Da -rief die Frau Dschuha herbei und sagte: »Mein Hund da hat mir keine -Schafe gebracht.« Dschuha antwortete: »Weil er nicht untergetaucht ist; -hätte er getaucht, so hätte er dir welche gebracht. Die andern werden, -weil sie untergetaucht sind, gegen Abend Schafe bringen; binde ihm -doch einen Stein an den Hals, damit er ordentlich untertaucht.« Als -die Sonne unterging und die Kinder noch nicht kamen, sahen sich die -Leute an und sagten zu ihm: »Dschuha, die Kinder sind nicht gekommen.« -Dschuha antwortete: »Bis die Dunkelheit einbricht.« Es wurde dunkel, -aber die Kinder kamen nicht wieder. Die Leute wurden unruhig und sagten -zu Dschuha: »Die Kinder sind noch immer nicht gekommen.« Dschuha sagte: -»Ja, habt ihr denn wirklich geglaubt, daß es in der See Schafe gibt? an -euern Kindern haben sich heute die Fische gütlich getan.« Da begannen -sie über ihre Kinder zu wehklagen und zu weinen; dann aber nahmen sie -Dschuha fest, fesselten ihn und sagten: »Für den gibt es nur das eine, -daß wir ihn in die gefährliche Einöde bringen und an eine Olive binden, -damit ein Löwe kommt und ihn frißt.« - - -391. - -Sie nahmen Dschuha und brachten ihn in die Einöde; sie banden ihn nahe -der Straße an eine Olive und verließen ihn. So an den Baum gefesselt, -sah er einen Reiter kommen, einen Kaid, der beim Bei in Tunis gewesen -war. Der Reiter kam heran und sagte: »Friede sei über dir.« Dschuha -antwortete, als wäre er gar nicht geneigt gewesen, zu sprechen: »Über -dir sei der Friede.« Der Reiter fragte ihn: »Warum bist du gefesselt?« -Dschuha antwortete: »Geh, laß mich in Ruh! was fragst du mich?« Der -Greis sagte: »Ist denn Fragen ein Verbrechen oder etwas unrechtes?« -Dschuha antwortete: »Du wirst mich sicher wieder zu dem machen, was -ich früher war.« Der Greis fragte ihn: »Was warst du denn früher?« -Dschuha antwortete: »Ich war früher hundert Jahre alt: da man mich aber -gefesselt und an den Baum Sidi Abd Elkaders gebunden hat, bin ich zu -einem Dreißigjährigen geworden; denn jeder alte Mann, den man an diesen -Baum fesselt und der sich still und stumm verhält, wird wieder jung.« -Da sagte der Greis: »Freund, bei Gott, ist das so?« Dschuha antwortete: -»Bei Gott.« Nun bat ihn der Greis: »Laß mich an deinen Platz«, und -schließlich sagte Dschuha: »So binde mich denn los.« Der Greis band -Dschuha los und der befahl ihm: »Leg deine Kleider ab; denn ich kann -dir nur das Hemd auf dem Leibe lassen.« Der Greis zog seine Sachen -aus und legte die Burnusse ab, die Seidenschale und das Turbantuch; -und Dschuha zog, nachdem er ihn an seiner statt an die Olive gebunden -hatte, seine Kleider an und bestieg seine Stute und ritt hinein ins -Dorf. Nichts ahnend saßen die Leute da, als auf einmal Dschuha -herangesprengt kam auf einer schönen Stute und in kostbaren Kleidern; -sie fragten ihn: »Dschuha, woher hast du die Stute?« Er antwortete: »In -der Schlucht dort laufen überall Pferde umher.« Sie sagten zu ihm: »Bei -Gott, du lügst, du Taugenichts! wen hast du wieder zum besten gehabt?« - - - - -III. - -Berberische Überlieferungen - - -392. - -Dschuha hatte einen Esel; den fütterte er, bis er hübsch dick wurde. -Seine Stadtviertelsgenossen sagten zu ihm: »Verkauf uns den Esel.« -»Der ist zu teuer für euch,« antwortete Dschuha. Sie sagten: »Sage uns -du, wie hoch sein Preis sein soll; wir werden ihn dir schon bezahlen.« -Dschuha antwortete: »Ich werde es nicht sagen; aber wir wollen ihn auf -den Eselsmarkt bringen, und für das, was er dort gilt, verkaufe ich ihn -euch.« »Gut,« sagten sie. Am nächsten Morgen ging er mit dem Esel früh -auf den Markt, stopfte ihm den Hintern mit Goldstücken voll und übergab -ihn dem Ausrufer. - -Die, die den Esel kaufen wollten, kamen herbei und musterten ihn, ob -er ihnen wohl gefalle und sie auf ihn bieten sollten. Der Ausrufer -bestieg ihn und ließ ihn lustig galoppieren, und der Esel lief hurtig -dahin und blies seinen Wind, während ihm die Goldstücke aus dem Hintern -fielen. Die Leute, die zusahen, hoben die Goldstücke auf und begannen -einander zuzuraunen: »Der Esel Dschuhas mistet Gold.« So kam es, -daß auch die, die ihn eigentlich nicht hatten kaufen wollen, darauf -loszubieten begannen. Man überbot sich gegenseitig, bis der Esel auf -zehntausend Franken kam. Da verkaufte ihn Dschuha und nahm das Geld -in Empfang. Er trat zu dem, der den Esel gekauft hatte, und sagte zu -ihm: »Ich habe dir etwas verkauft, das der verkörperte Reichtum ist.« -Der Käufer antwortete: »Sage mir, worin sein Futter besteht.« Dschuha -antwortete: »Du mußt ihm genügend Gerste und Gras geben und ihn auch -täglich zweimal tränken; und wenn du ihn in den Stall schließt, so -laß ihn dort nicht so ohne weiteres: wenn du vielmehr willst, daß er -gehörig viele Goldstücke zur Welt befördert, so bring ihn auf deinem -eigenen Lager unter, decke ein Moskitonetz über ihn und feßle ihm die -Füße, damit ihm bis Tagesanbruch nichts vom Lager heruntergleitet. Mit -Tagesanbruch aber geh zu seinem Lager; da wirst du zwei Körbe voll -Goldstücke finden.« - -Der Käufer des Esels wachte die ganze Nacht in froher Hoffnung, daß es -Tag werde. Früh ging er zum Zimmer und öffnete es; und freudig sprach -er bei sich: »Heute werde ich durch Dschuhas Esel ein reicher Mann.« -Er hob das Netz auf, und nun fand er, daß der Esel zwei ganze Körbe -Mist ins Bett gemacht hatte, während sein Urin auf dem Boden unter dem -Bette eine lustige Pfütze bildet. Er warf den Esel vom Bette herunter -und begann den Mist zu durchwühlen, fand aber auch nicht ein Goldstück. -Nun ging er mit dem Esel zu Dschuha und sagte zu ihm: »Ich habe mit -dem Esel alles so gemacht, wie du mir gesagt hast, habe aber nicht -entdeckt, daß er mir etwas andres verschafft hätte als zwei Körbe Mist; -und das Bett hat er mir in einen netten Zustand versetzt. Und nicht ein -einziges Goldstück habe ich gefunden.« Dschuha antwortete: »Wie? Habe -ich dir denn gesagt, du solltest ihn in dein Bett legen?« Der Käufer -antwortete: »In mein Bett habe ich ihn genommen, weil ich Angst hatte, -die Nachbarn könnten mir die Goldstücke stehlen, die er misten werde; -deshalb habe ich ihn in das Bett gelegt.« Dschuha antwortete: »Darum -hat er dir auch keine Goldstücke gemistet. Deine Gesinnung gegen die -Nachbarn war nicht edel; darum hat dir Gott nichts schenken wollen.« -Nun sagte der Mann: »Gib mir mein Geld zurück und nimm deinen Esel.« -Dschuha antwortete: »Nein, ich gebe dir nichts zurück; du hast den Esel -auf dem Basar gekauft, wo Recht und Gesetz gilt.« - -Darauf sagte der Käufer: »Wohlan, wir wollen zum Richter gehn.« Dschuha -antwortete: »Ich gehe nicht mit dir; verklage nur erst den Esel, und -ich werde dann schon kommen.« Der Mann ging hin und verklagte Dschuha; -dann nahm er einen Schergen mit zu Dschuha. Sie kamen zu ihm und -der Scherge sagte: »Steh auf, der Richter läßt dich rufen.« »Gut,« -antwortete Dschuha und ging mit ihm. Als er und sein Gegner vor den -Richter traten, gebot ihnen der, zu sprechen. Der Käufer begann: »Ich -habe von Dschuha einen Esel gekauft, der Goldstücke misten sollte. Als -ich ihn kaufte, fragte ich Dschuha: ›Was gibst du ihm zu fressen?‹ -Er antwortete mir: ›Gib ihm genügend Gerste und Gras und tränke ihn -zweimal des Tages. Laß ihn auch in dein Bett steigen und feßle ihm die -Füße, damit du am Morgen neben ihm findest, was er setzen soll.‹ Ich -tat so, wie er mich geheißen hatte. Am Morgen ging ich zum Esel, fand -aber dort nichts als einen Haufen Mistbatzen.« Da sagte der Richter -zu ihm: »Du bist verrückt; gibt es denn auf der Welt einen Esel, der -Goldstücke mistet? Dschuha ist ganz in seinem Rechte; dir jedoch fehlt -es am Verstande.« - -Nun wurde der Mann sehr zornig. Er ging mit seinem Esel heim und -prügelte ihn zu Tode. - - -393. - -Einst sagten Männer zu Schaha, daß er heiraten solle; er antwortete -ihnen, er werde nicht heiraten, bis der Fluß eine Frau bringe. Sie -sagten: »Wie wäre es möglich, daß der Fluß eine Frau brächte?« Schaha -antwortet kurz: »So sage ich euch.« - -Als dann eine Zeit verstrichen war, sah Schaha eines Tages am Stadttore -eine Frau aus der Fremde; er fragte sie: »Wer bist du?« Sie antwortete -ihm: »Ich bin aus dem und dem Lande.« »Wohin gehst du?« »In diese -Stadt.« »Was willst du da tun?« »Ich will dableiben.« Er fragte weiter: -»Hast du Kinder?« Sie antwortete: »Ich habe eines geboren, aber es ist -gestorben, als es noch ganz klein war.« Er sagte: »Ich fürchte, daß mir -seine Krankheit Schaden bringen wird.« Sie antwortete: »Aber wie sollte -dir denn die Krankheit, woran der Knabe gestorben ist, als er noch -klein war, Schaden bringen können?« Er sagte zu ihr: »Liebst du mich? -willst du, daß ich dich heirate?« Sie antwortete: »Ich liebe dich.« - -Darauf gingen sie in die Stadt, um sich von einem Priester trauen zu -lassen, und nachdem sie geheiratet hatten, blieb er daheim bis zur -Regenzeit. Als dann alle Leute hinausgingen, um das Feld zu bestellen, -ging auch er zur Arbeit; dabei fand er einen Schatz, einen Topf voll -Gold. Diesen Topf grub er aus; für einen Teil des Goldes kaufte er -Weizen, Datteln und Butter, und den Rest versteckte er in einem alten -Wasserschlauche. - -Darauf lebte er mit seiner Frau bis zu der Zeit, wo die Pilger kamen. -Von diesen kam ein armer zu seiner Frau und bat sie um einen alten -Schlauch, um darin Wasser aufzubewahren. Sie sagte, sie habe keinen, -aber eine Nachbarin machte sie darauf aufmerksam, daß im obern Teile -des Hauses ein alter Schlauch sei. Nun stieg sie hinauf, holte ihn und -gab ihn dem Armen. Der sagte: »Gott möge dich noch in deinen Kindern -segnen.« Sie antwortete: »Ich habe keine; ich habe nur eines geboren, -und das ist gestorben, als es noch klein war.« Er sagte: »Möge Gott mit -ihm Erbarmen haben.« - -Eines Tages stieg Schaha, der in der Stadt geblieben war, in den obern -Teil des Hauses, um den alten Schlauch mit dem Golde zu suchen; der -war aber nicht da. Er fragte seine Frau, wo der Schlauch sei, der oben -gewesen sei, und sie sagte: »Ein armer Mann ist zu mir gekommen und hat -ihn verlangt. Er hat Gott um Barmherzigkeit für mein Kind angefleht, -und ich bin hinaufgestiegen, habe ihn geholt und habe ihn ihm gegeben.« -Schaha sagte: »Habe ich es dir nicht gesagt gehabt, daß mir die -Krankheit deines Kindes, obwohl es tot ist, Schaden bringen werde? Und -du hast mir erwidert: ›Wie soll dir die Krankheit des verstorbenen -Kindes Schaden bringen können?‹« - -Schaha ging weg und kaufte einen großen schönen Schlauch; damit ging -er in den Straßen umher und fragte: »Wer tauscht einen neuen Schlauch -gegen einen alten um?« Da sagte ein Armer zu ihm: »Nimm meinen alten -Schlauch und gib mir den neuen.« Und er gab ihm den, der das Gold -enthielt. Schaha nahm den Schlauch, wo das Gold war, von dem der Arme -nichts wußte. - -Dann ging Schaha nach Hause und schied sich von seiner Frau. - - -394. - -Eines Tages ging Si Dscheha auf den Markt, um einen Esel zu kaufen. Ihm -begegnete einer und der sagte zu ihm: »Wohin, Si Dscheha?« »Auf den -Markt, einen Esel kaufen.« Der Mann erwiderte: »Sag: ›So Gott will‹, Si -Dscheha.« Dscheha antwortete: »Warum sollte ich sagen: ›So Gott will‹? -ich habe Geld bei mir und auf dem Markte sind Esel.« Damit ging er -weiter. - -Als er auf dem Markte angelangt war, kam ein Mann daher; der benützte -einen Augenblick der Unaufmerksamkeit Dschehas und stahl ihm sein Geld. -Si Dscheha machte sich auf den Heimweg, ohne einen Esel gekauft zu -haben. Der besagte Freund begegnete ihm wieder und sagte zu ihm: »Was -hast du gekauft, Si Dscheha?« Dscheha antwortete: »Mein Geld ist mir -gestohlen worden, so Gott will; dein Vater sei verflucht, so Gott will.« - - -395. - -Eines Tages ging Si Dscheha zu einem andern essen, und der setzte ihm -ein gebratenes Zicklein vor. Dscheha packte das Zicklein und begann es -zu verschlingen wie ein Wolf. Da sagte sein Wirt: »Weshalb hast du denn -eine solche Wut auf das Zicklein? seine Mutter hat dich wohl einmal mit -den Hörnern gestoßen?« - -»Und du,« versetzte Dscheha, »du bist so mitleidig mit ihm, als ob -seine Mutter deine Amme gewesen wäre.« - - -396. - -Seine Freunde hatten gehört, daß er krank sei, und kamen ihn besuchen. -Er lag im Bette. Sie schwatzten alles mögliche und ließen ihn nicht -schlafen. Da stand er auf, nahm sein Kissen und sagte zu ihnen: »Ihr -könnt jetzt gehn; ich bin gesund: Gott selber ists, der mich gesund -gemacht hat.« - - -397. - -Eines Tages kam er bei etlichen Leuten vorbei, die gerade beim Essen -waren. Er sagte zu ihnen: »Das Heil sei mit euch, ihr Geizigen!« - -Sie antworteten: »Bei Gott, wir sind nicht geizig.« - -»Ach Herrgott,« schrie Dscheha, »gib, daß sie nicht lügen; gib, daß ich -es bin, der gelogen hat.« - - -398. - -Si Dscheha kochte Fleisch und es kamen zwei Freunde zu ihm. Der eine -nahm ein Stück Fleisch und sagte: »Dieses Fleisch braucht Salz.« - -Der andere nahm auch ein Stück und sagte: »Dieses Fleisch braucht -Essig.« - -Si Dscheha packte alles, was noch übrig war, und sagte: »Der Topf da -braucht Fleisch.« - - -399. - -Einmal trieben Dscheha und zwei Freunde von ihm zwei Schafe und einen -Hammel heim, die sie auf dem Markte gekauft hatten. Als sie zu Hause -angelangt waren, sagten seine Freunde zu ihm: »Si Dscheha, wie teilen -wir sie?« - -»Ihr zwei«, antwortete Dscheha, »nehmt das eine Schaf; ich und der -Hammel nehmen das andere.« - -400. - -Eines Tages verkaufte Dscheha sein Haus, und er sagte zu dem Käufer: -»Freund, das Haus habe ich dir verkauft; den Nagel aber, der in der -Wand steckt, habe ich dir nicht verkauft. Daß du mir nicht morgen -sagst: ›Du hast mir auch den Nagel verkauft.‹ Ich habe ihn dir nicht -verkauft; ich habe dir nichts verkauft als das Haus.« - -»Es ist gut,« antwortete der Käufer. »Ich habe dir das Haus abgekauft; -den Nagel, der in der Mauer steckt, habe ich dir nicht abgekauft.« - -Der Käufer dachte: Der Nagel ist mir gleichgültig. Ich habe das Haus -gekauft; an dem Nagel liegt wenig. - -Si Dscheha suchte seine Mutter auf und sagte zu ihr: »Mutter, wie lange -leiden wir schon Hunger! Heute habe ich das Haus verkauft.« - -»Was?« sagte sie, »du hast das Haus verkauft? wo wollen wir wohnen? -Außer Hunger zu leiden, werden wir jetzt auch noch unter freiem Himmel -schlafen müssen.« - -»Hab keine Angst, Mutter,« antwortete Dscheha. »Ich habe ihm das Haus -verkauft, habe mir aber einen Nagel vorbehalten, den ich in die Wand -geschlagen habe; den habe ich ihm nicht verkauft. Und mit diesem Nagel -will ich ihm das Haus wieder abnehmen. Wir sterben vor Hunger; darum -habe ich mir diese List ausgedacht, damit uns der Käufer Geld gibt und -wir essen können. Was das Haus betrifft, so wird er bald draußen sein.« - -»Was?« sagte sie; »du hast ihm das Haus verkauft und sagst, daß er -wieder herausgehn wird? Wie sollte er denn wieder herausgehn, wo er -dir doch sicherlich das Geld vor Zeugen gegeben hat?« - -»Sei nur ruhig,« antwortete Dscheha. »Ich werde schon einen Plan -aushecken, damit er herausgehn muß.« - -Und sie sagte: »Tu, was du willst.« - -Si Dscheha ging Tierhäute kaufen; die trug er hin und hing sie an -den Nagel. Auch Därme hängte er hin. Und da die Häute und Därme dort -blieben, begannen sie nach einem oder zwei Tagen zu stinken. Dscheha -kam hin, ließ sie aber, wie sie waren. - -Der, der das Haus gekauft hatte, kam zu ihm und sagte: »Was ist das für -ein Handel, Si Dscheha? Du hast Häute und Därme gebracht und sie im -Hause aufgehängt! Sie stinken. Wie kann ich denn da wohnen?« - -»Freund,« antwortete Dscheha, »ich habe dir nur das Haus verkauft, -nicht wahr? Den Nagel habe ich mir behalten, und ich habe dir gesagt, -daß ich ihn dir nicht verkaufe. Du hast jetzt nichts mehr zu sagen.« - -Nun sagte der Käufer zu ihm: »Geh in dein Haus. Ich verlasse es. Ich -lasse dir das Geld und das Haus. Ich kann nicht länger drinnen wohnen. -Es ist ein fürchterlicher Gestank, und das Haus selber ist vergiftet.« - -»Gut,« sagte Dscheha; »wenn du ausziehen willst, so zieh. Das Geld, das -habe ich ausgegeben, und du bekommst keinen Heller zurück.« - -»Ich schenke dir das Haus und das Geld,« sagte der Käufer. - -Si Dscheha verließ ihn und zog wieder in sein Haus; und der andere -machte sich auf die Suche nach einer neuen Wohnung. - - -401. - -Si Dscheha ging im Felde und hatte Hunger. Da sah er einen Araber, der -aß. In der Meinung, daß ihn der einladen werde, mitzuessen, ging er -hin; aber er wurde keineswegs eingeladen, sondern der Araber fragte ihn -nur: »Woher bist du, Bruder?« - -»Aus deinem Dorfe,« antwortete Dscheha. - -»Dann bringst du uns gute Nachrichten.« - -»Ich bringe dir alle guten Nachrichten, die du willst.« - -»Hast du Nachrichten von unserm Dorfe?« - -»Ja.« - -»Hast du Nachrichten von Omm Othman?« — Das war die Frau des Arabers. — - -»Oh,« sagte Dscheha, »sie wiegt sich wie ein Pfau.« - -»Und wie geht’s meinem Sohne Othman?« - -»Gewöhnlich spielt er Ball mit seinen Kameraden.« - -»Wie geht es dem Kamel?« - -»Das wird bald zerplatzen, so feist ist es.« - -»Und was ists mit unserm Hunde Titu?« - -»Er ist sehr scharf, und das will etwas heißen. Die Diebe fürchten ihn, -so daß der Pferch vor ihnen sicher ist.« - -»Und unser Haus, wie steht es damit?« - -»Es ist wie eine Festung.« - -Nun schwieg der Araber. Er aß, ohne Si Dscheha einzuladen, und der -stand auf, um wegzugehn. Der Araber fragte ihn: »Wohin, Bruder?« - -»Ins Dorf,« antwortete Dscheha. »Seid Titus Tod wimmelts dort von -Dieben.« - -»Titu ist tot?« - -»Ja.« - -»Woran ist er gestorben?« - -»Er hat von dem Fleische des Kamels zu viel gefressen, und daran ist er -gestorben.« - -»Das Kamel ist also auch tot?« - -»Ja.« - -»Woran ist es gestorben?« - -»Es ist über das Grab Omm Othmans gestolpert.« - -»Omm Othman ist gestorben?« - -»Ja.« - -»Woran?« - -»An dem Kummer über den Tod Othmans.« - -»Othman ist gestorben?« - -»Ja.« - -»Wieso?« - -»Das Haus hat ihn erschlagen, als es einstürzte.« - -Bei diesen Worten sprang der Araber wie ein Narr auf und lief in der -Richtung seines Dorfes davon, sein Essen im Stiche lassend. Si Dscheha -aß alles, was noch da war. - - -402. - -Der Kaid von Dschehas Stamm liebte die Frauen leidenschaftlich, und -Dscheha, der ihn oft besuchte, machte ihm Vorstellungen. »Wie kannst du -denn,« sagte er zu ihm, »du, ein Kaid, gar so in die Frauen vernarrt -sein? Nimm doch ein wenig Vernunft an. Fürchte den Herrn. Es ist eine -Schande für dich.« Diese Worte drangen dem Kaid bis auf den Grund -seines Herzens. - -Nun hatte der Kaid eine Magd, die eine Frau von großer Schönheit war, -und die sagte zu ihm, als sie seine Niedergeschlagenheit bemerkte: »Was -drückt dich, Herr?« - -Der Kaid antwortete: »Dscheha hat mir dasunddas gesagt.« - -»Sonst nichts?« sagte sie. »Nun, gib mir die Erlaubnis zu ihm zu gehn. -Du bleibst noch eine Weile hier, und kommst dann unversehens zu Dscheha -nach. Du wirst schauen, was ich tun werde, und wirst dich wundern, in -was für einer Verfassung du ihn finden wirst.« - -»Geh,« sagte der Kaid zu ihr, und sie ging. Sie kam zu Dscheha und -setzte sich mit ihm in seinem Hause nieder. Als Dscheha sie sah, wurde -er sterblich verliebt in sie. Er rückte näher zu ihr, aber sie schlug -ihn zurück; er verfolgte sie, und wohin immer sie sich setzte, er kam -zu ihr. »Bleib auf deinem Platze, Si Dscheha,« sagte sie zu ihm, »und -komm mir nicht zu nahe. Wenn du aber herankommen willst, so laß mich -auf dir reiten; du wirst mit mir auf dem Rücken auf allen vieren gehn.« - -»Komm,« sagte Dscheha, und sie legte ihm einen Sattel auf und einen -Zaum an und setzte sich rittlings auf ihn; er begann auf allen vieren -zu kriechen. - -Unversehens kam der Kaid, und der sagte zu ihm: »Si Dscheha, mir hast -du verboten, die Frauen zu lieben, und du, sieh nur, in was für einer -Verfassung du bist!« - -»Herr,« antwortete Si Dscheha, »ich hatte Angst, dich zu einem solchen -Esel werden zu sehn, wie ich einer bin.« - -Der Kaid begann zu lachen und machte ihm ein Geschenk. - - -403. - -Es war ein Jude, der täglich also zum Herrgott betete: »O mein Gott, -zeige dich mir«; und er betete unter einem Baume. Eines Tages hörte -ihn Dscheha, als er lustwandelte. Am nächsten Tage ging er hin und war -noch vor dem Juden dort; er stieg auf den Baum und verbarg sich im -Laube. Der Jude kam und betete wie gewöhnlich. Si Dscheha rief ihn an -und sagte: »O mein Anbeter, nimm hundert Dinar und gib sie der Frau -Dschehas. Dann komm sofort hieher zurück, und du wirst mich sehn.« - -Als der Jude diese Worte hörte, war er auf dem Gipfel der Freude. -Er ging nach Hause, holte hundert Goldstücke und gab sie der Frau -Dschehas. Dann kam er zum Baume zurück und sagte: »O mein Gott, -ich habe getan, was du mir gesagt hast.« Si Dscheha warf ihm einen -Strick zu, indem er sagte: »Fasse diesen Strick und du wirst zu mir -emporsteigen.« Der Jude ergriff den Strick und Si Dscheha zog ihn -herauf; als er ihn aber einigermaßen in der Höhe hatte, ließ er den -Strick los. Der Jude fiel herunter und schlug sich ein Loch in den -Kopf. »O mein Gott,« sagte er, »du bist unersättlich! Du nimmst mein -Geld und schlägst mir überdies ein Loch in den Kopf!« - - -404. - -Man wußte sich keinen Rat mehr, um Dscheha sein Schmarotzerhandwerk zu -legen. Als nun eines Tages die vornehmen Leute zu einem Manne essen -gingen, der einen Festschmaus vorbereitet hatte, schloß sich ihnen -Dscheha an; da sagten sie untereinander: »Was machen wir nur mit Si -Dscheha?« Und einige sagten: »Wann die Schüsseln aufgetragen werden, -wollen wir zu ihm sagen: ›Si Dscheha, in deinem Dorfe brennt es‹, damit -er nichts ißt. Unsere Worte werden ihn so beschäftigen, daß er nichts -ißt.« - -Als die Speise kam, sagten sie zu ihm: »Si Dscheha, in deinem Dorfe -brennt es.« - -»Unser Haus ist davor bewahrt geblieben?« fragte Dscheha. - -Während sie sich darauf beschränkten, zu sprechen, aß Dscheha. Sie -sagten: »Das Feuer ist schon bei deinem Hause.« - -»Nun, mich hat es noch nicht erreicht.« - -»Jetzt hat es deine Kleider erfaßt.« - -»Mein Kopf brennt noch nicht, nicht wahr?« antwortete Dscheha. »Meine -Füße mag es verschlingen, wenn es mir nur den Kopf in Ruhe läßt.« - -Und er aß immerzu. Als dann die andern desgleichen tun wollten, stellte -es sich heraus, daß Dscheha alles aufgegessen hatte; und sie sagten -untereinander: »Si Dscheha hat uns zum besten gehabt.« - - -405. - -Si Dscheha kaufte auf dem Markte eine Ziege um zehn Duro. Er trieb sie -heim, schlachtete sie und häutete sie. »Diese Ziege kostet uns viel -Geld,« sagte er zu seiner Mutter, und sie erwiderte: »Was willst du -tun, mein Sohn?« - -»Für den Augenblick das Fleisch kochen; späterhin werden wir sehn, was -zu tun ist. Am nächsten Markttage werde ich die Haut auf den Markt -bringen; du wirst hingehn und sie in der Hand halten. Ich werde immer -um dich herum sein, und du wirst tun, als ob du mich nicht kenntest; -ebenso werde ich tun, als ob ich dich nicht kennte. Ich werde um die -Haut handeln, und welchen Preis immer ich dir biete, weigerst du dich, -sie mir zu verkaufen. Ich werde sie spannenweise messen. Du sagst zu -mir: ›Ich verkaufe sie nicht.‹ Ich werde dir zwanzig, dreißig, vierzig, -fünfzig Duro bis zu hundert Duro bieten. Unter den Fremden, die -dazukommen werden, wird einer sein, der dir mehr bieten wird, und dem -verkaufst du sie. Gib acht jetzt! Merk dir wohl, wie ich dich empfehlen -will!« - -Sie machten sich auf den Weg und kamen auf den Markt. Si Dscheha ging -abseits, und seine Mutter hielt die Ziegenhaut. Si Dscheha kam und -sagte zu ihr: »Wie viel hat man dir für die Haut da geboten?« Und auf -ihre Antwort: »Zehn Duro« begann er sie spannenweise zu messen. Alle -Welt sammelte sich um sie. »Die Haut, die du da mißt,« sagte einer zu -ihm, »wozu kann sie dir dienen?« - -»Sie wird gut zu verwenden sein,« antwortete Dscheha; »sie gibt eine -große Trommel oder eine kleine.« - -Er zog sich zurück, kam aber einen Augenblick später wieder, ging -wieder zu seiner Mutter und sagte zu ihr: »Nun, altes Frauchen, was -ists mit der Haut?« - -»Mein Sohn,« antwortete die Alte, »man hat mir zwanzig Duro gegeben.« - -»Verkaufst du sie um fünfzig?« - -»Nein.« - -Si Dscheha maß die Haut noch einmal und ging weg. Die Leute liefen -zusammen und sagten einander: »Si Dscheha ist verrückt. Wie geht es zu, -daß er, der sonst so durchtrieben ist, sich so täuschen läßt?« - -Dscheha kam zurück und sagte zu seiner Mutter: »Mutter, wie viel hat -man dir für die Haut geboten?« - -»Sie ist noch auf fünfzig Duro, mein Sohn.« - -»Ich will sie messen, ob sie zu meinem Zwecke taugt oder nicht.« Er maß -sie, und als er damit fertig war, sagte er zu seiner Mutter: »Wenn du -sie verkaufen willst, so gebe ich dir hundert Duro.« - -»Ich verkaufe sie nicht,« antwortete sie, und Dscheha entfernte sich -und beobachtete sie von weitem. - -Ein Mann, der auf den Markt gekommen war, kam und sagte zu der Mutter -Dschehas: »Altes Frauchen, verkaufe sie mir. Ich gebe dir um zehn Duro -mehr als der Mann.« - -»Gib das Geld her, bevor er kommt; er könnte mir sonst Vorwürfe machen, -daß ich einem andern den Vorzug gegeben habe.« - -Er gab der Alten das Geld, und die machte sich auf den Heimweg und Si -Dscheha gesellte sich zu ihr; sie gingen, bis sie dorthin kamen, wo sie -wohnten, und dort blieben sie. - -Die Alte hatte aber dem Käufer der Haut gesagt: »Diese Haut ist gar -kostbar; lege sie in die Sonne: sie wird trocknen, und du wirst sehn, -was für einen Nutzen du finden wirst.« - -Er breitete also die Haut an der Sonne aus. Zwei oder drei Tage darauf -ging er nachsehn und fand sie vollständig ausgetrocknet. Er nahm sie -zwischen die Hände und rieb sie; da zerfiel sie. Nun ging er die Frau -suchen, die sie ihm verkauft hatte. Er traf die Mutter Dschehas und -sagte zu ihr: »Altes Frauchen, bist du nicht die, die mir die Haut -verkauft hat?« - -»Sag so etwas nicht noch einmal,« sagte die Alte. »Ich, Häute -verkaufen! ich bin die Mutter Si Dschehas.« - -»Schon recht,« sagte der Mann; »sieh nur selber, wer mich betrogen -haben kann, wenn du es nicht bist.« - -»Mein Sohn,« erwiderte die Alte, »das habe ich nie getan.« - -Der Mann ging heim, ohne sie erkannt zu haben. Die Ziegenhaut verblieb -ihm und er warf sie den Hunden hin. - - -406. - -Eines Tages sagte die Mutter zu Si Dscheha: »Ich gehe Holz machen.« Er -bildete sich ein, das sei wahr; sie ging aber irgendwohin, setzte sich -nieder und legte einen Fuß über den andern. Dscheha kam und sah, daß -sie die Füße übereinander geschlagen hatte. - -Am nächsten Tage sagte sie zu ihm: »Sohn, das Barfußgehn bringt mich -um; kaufe mir doch Schuhe.« - -Dscheha holte Baumwolle und machte ihr daraus Schuhe; »da, Mutter,« -sagte er, »da sind deine Schuhe.« - -»Aber,« sagte sie, »wie lange werden die denn halten?« - -»Mutter,« antwortete Dscheha, »wenn du immer so viel gehst wie -gestern, werden sie halten, bis du stirbst.« - - -407. - -Als Si Dscheha noch klein war, war er ein wenig dumm und unwissend; -erst als er ein wenig größer war, erwachte sein Geist. - -Eines Tages, es war der Tag, wo sein Vater starb, war er allein auf der -Welt; er hatte niemand mehr als seine Mutter. Nun nahm er einmal einen -Ochsen, um ihn zu verkaufen. Auf dem Wege traf er eine Eule, und er -sagte zu ihr: »Kaufst du meinen Ochsen?« - -Die Eule schrie: »Imiaruf.« - -»Gibst du mir fünfzehn Realen?« fuhr Dscheha fort. - -»Imiaruf,« wiederholte die Eule. - -»Du gibst mir zwanzig?« - -»Imiaruf.« - -»Du gibst mir fünfundzwanzig?« - -»Imiaruf.« - -»Da hast du deinen Ochsen.« Und er fügte bei: »Und das Geld?« - -»Imiaruf.« - -»Beim nächsten Markte?« - -»Imiaruf,« sang die Eule. - -»Gut; da ist der Ochse. Das Geld werde ich am nächsten Markttage holen.« - -»Imiaruf.« - -Dscheha ließ den Ochsen dort und ging. Als er daheim angelangt war, -sagte seine Mutter zu ihm: »Und der Ochse, mein Sohn?« - -»Den habe ich verkauft,« antwortete er; »um fünfundzwanzig Realen. Was -das Geld betrifft, so warte ich darauf bis zum nächsten Markte.« - -Als der nächste Markttag gekommen war, ging er an den Ort, wo er den -Ochsen gelassen hatte; dort traf er die Eule und die sang wie am ersten -Tage. »Und das Geld?« sagte er. - -»Imiaruf.« - -»Heute will ich mein Geld haben.« - -»Imiaruf.« - -Dscheha ging auf sie zu, indem er sagte: »Ich muß heute mein Geld -haben.« Die Eule flog gegen ein altes Gemäuer hin; Dscheha folgte ihr -und sagte: »Du mußt mir mein Geld geben.« - -»Imiaruf,« schrie die Eule. - -Dscheha verfolgte sie immer weiter, bis er sie in dem Gemäuer vor sich -hatte. Sie entwischte ihm wieder; aber Dscheha fand in dem Gemäuer -einen Schatz. - -»Du glaubst,« sagte er nun zu der Eule, »daß ich ein Dieb bin wie du? -ich, ich stehle nicht; ich werde nur nehmen, was mir gebührt.« Und er -zählte seine fünfundzwanzig Realen ab und steckte sie zu sich; dann -ging er heim. - -Als er zu Hause angelangt war, sagte er zu seiner Mutter: »Mutter, das -ist das Geld von dem, dem ich den Ochsen verkauft habe.« Und er fügte -bei: »Ich selber habe mit meinen eigenen Händen die fünfundzwanzig -Realen aus dem Schatze genommen.« - -»Mein Sohn,« sagte die Mutter, »gehn wir zu ihm.« - -»Mutter, wenn du willst, so gehn wir hin; ich fürchte aber, daß du ihn -bestehlen wirst.« - -»Pfui, mein Sohn! Deinem Freunde, zu dem wir als Gäste kommen, dem -werde ich etwas stehlen!« - -»Also gut; komm, gehn wir.« - -In aller Eile kochte sie nun Bohnen und Eier und buk Kuchen. Als sie -dann das Dörfchen verließen, warf sie die Bohnen über Dscheha; er las -sie auf und sagte: »Mutter, es regnet Bohnen.« - -»Lies sie auf, mein Sohn.« Dscheha las sie auf und aß sie. Seine Mutter -ging immer weiter; und als sie an dem bewußten Orte angekommen waren, -sagte sie zu ihm: »Nun, mein Sohn, wo ist das Haus deines Freundes?« - -»Da,« antwortete Dscheha. - -»Zeig es mir doch.« - -»Nun hier.« - -»Das da?« - -»Komm, ich werde es dir zeigen.« - -Als er sie hingeführt hatte und sie den Schatz sah, warf sie Kuchen -in die Höhe, so daß sie auf Dscheha niederfielen; und er sagte: »Ach, -Mutter, es regnet Kuchen.« Er begann sie aufzulesen und sie zu essen. -Seine Mutter bemächtigte sich des Schatzes und er sagte zu ihr: »Hüte -dich, Mutter, etwas zu nehmen.« - -»Ich nehme nichts, mein Sohn.« Aber sie hob den Schatz und wickelte ihn -in ein großes Baumwolltuch, um ihn wegzutragen; und zu Dscheha sagte -sie: »Komm, mein Kind, gehn wir.« - -Sie gingen. Als sie ins Dörfchen kamen, warf sie die Eier über ihn. -»Mutter,« sagte er, »es regnet Eier.« Er las sie auf und aß sie, und -sie kamen nach Hause. - -An diesem Abende ging Dscheha dorthin, wo die Leute zusammenkamen, -und sagte zu ihnen: »Heute haben meine Mutter und ich einen Schatz -heimgetragen.« - -Sie fragten ihn: »Wann?« - -»Wir sind weggegangen,« antwortete Dscheha, »als es Bohnen regnete. -Als dann der Kuchenregen gekommen ist, sind wir bei dem Schatze -eingetroffen, den meine Mutter weggetragen hat. Ins Dorf sind wir -zurückgekommen in dem Augenblicke, wo es Eier regnete.« - -»Bah,« sagten sie untereinander, »der Junge ist ein Tölpel; nehmt seine -Worte doch nicht ernst.« - -Warum hatte nun die Mutter Dschehas die Bohnen und die Eier gesotten -und die Kuchen gebacken? Weil sie nicht zweifelte, daß der Dummkopf von -ihrem Sohne alles ausplaudern werde; darum hat sie ihm die Bohnen und -die Eier gesotten und die Kuchen gebacken. Sie hatte es sich an den -Fingern abgezählt, daß Dscheha, wenn er den andern sagen werde: »Wir -haben einen Schatz heimgebracht«, beifügen werde: »als es Bohnen und -dann Kuchen und dann Eier regnete«; und sie wußte, daß also niemand -seine Worte ernst nehmen werde. - - -408. - -Si Dscheha konnte kein Pferd besteigen, aber ein guter Fußgänger war -er. Eines Tages ließ ihn nun der Kaid des Dorfes rufen und sagte zu -ihm: »Si Dscheha, du mußt mir diesen Brief zum Bei von Algier bringen; -steig auf mein Pferd und spute dich.« - -Das Pferd des Kaids war aber ein hitziges Tier, das niemand besteigen -konnte außer seinem Herrn. Si Dscheha, der das wußte, zog sich mit -einem einzigen Worte aus dem Handel; er fragte: »Ist es eilig, Herr -Kaid?« - -»Sehr eilig,« antwortete der Kaid. - -»Dann«, sagte Dscheha, »geh ich zu Fuß; ich werde so viel schneller -dort sein, als wenn ich zu Pferde stiege.« - -Alle schüttelten sich vor Lachen, als sie ihn so reden hörten. Der -Kaid, der Si Dscheha nur einen Streich hatte spielen wollen, sagte: -»Bleib da; du wirst mit mir essen.« - - -409. - -Si Dscheha hatte einen Feind, der ein Eierhändler war. Den traf er -eines Tages, als er auf den Markt ging; er trat auf ihn zu und sagte: -»Du hast da wirklich schöne Eier.« - -»Laß den Spott,« sagte der Händler. »Willst du welche kaufen, so kauf; -wenn nicht, so geh deines Weges.« - -Dscheha kaufte zwei Eier und steckte geschickt in jedes ein Goldstück. -Dann sagte er zu seinem Feinde: »Höre; ich will jetzt Frieden machen -mit dir, und darum will ich dir einen guten Rat geben.« - -»Wir werden sehn,« sagte der Händler; »sprich.« - -Nun sagte ihm Dscheha ins Ohr: »Verkaufe diese Eier nicht; alle -enthalten sie Goldstücke!« - -»Pack dich,« schrie der Händler; »du lügst.« - -»Ich lüge?« sagte Dscheha; »also gut: sieh her.« Und er schlug vor -ihm die zwei Eier auf, die er gekauft hatte. Der Händler stand ganz -verdutzt da, als er die zwei Goldstücke sah, die zum Vorscheine kamen. -Dscheha las sie auf, schob sie in seine Tasche und ging heim. - -Alsbald nahm der Händler seine Eier und schlug sie alle ohne Ausnahme -auf. Goldstücke aber fand er nicht ein einziges, und er schrie: »Gott -verderbe die Augen Si Dschehas, so wie ich alle meine Eier verdorben -habe!« - - -410. - -Si Dscheha hatte in einem Hause, das auch der Eigentümer bewohnte, -eine Kammer gemietet. Er bezahlte nie die Miete und lärmte die ganze -Nacht in seiner Kammer. Der Eigentümer, der dieses Lärms halber -nicht schlafen konnte, sagte eines Tages zu ihm: »Warum verübst du -allnächtlich einen solchen Lärm in deiner Kammer?« - -»Mein Sohn,« antwortete Dscheha, »ich richte Schlangen ab, um sie den -Aissawa[6] zu verkaufen.« - -»Du züchtest Schlangen in meinem Hause?« schrie der Eigentümer. »Gut -also; du kannst jetzt ziehen. Die Miete schenke ich dir, aber räume das -Haus noch heute.« - -»Das ists ja, was ich wollte,« dachte Dscheha. »Auf diese Weise brauche -ich keine Miete zu zahlen.« - - -411. - -Eines Tages war Si Dscheha bei seiner Mutter zu Hause geblieben. Da -sie nichts zu essen hatten, sagte er zu ihr: »Warte, ich hole etwas zu -essen.« - -Er ging zu den Schülern, die er alle beisammen fand, und sagte zu -ihnen: »Kommt, ihr sollt heute bei mir essen.« Er war nämlich ihr -Mitschüler, war aber an diesem Morgen nicht zur Schule gegangen. Als -er ihnen nun sagte: »Kommt heute zu mir essen«, antworteten sie: »Si -Dscheha, du bist arm.« - -Er antwortete: »Das ist Brauch bei uns: wenn ein Schüler den ganzen -Koran auswendig kann, muß er seinen Mitschülern zu essen geben.« - -»Gut ists,« sagten sie. »Geh und richte das Mahl her; wir werden -kommen.« - -»Steht auf und kommt mit,« sagte Dscheha; »das Mahl ist schon kalt.« - -Sie standen auf und gingen mit ihm. Als sie in seinem Hause angelangt -waren, ließ er sie in eine Kammer treten. Dann nahm er ihre Schuhe, die -sie an der Tür gelassen hatten, und steckte sie in einen Sack; hierauf -ging er zu den Schülern zurück und sagte zu ihnen: »Wartet ein bißchen; -ich komme sofort wieder.« Er ging aber weg und nahm den Sack mit ihren -Schuhen mit; er kam zu einem Garkoch. - -»Gib mir etwas um zwei Franken,« sagte er zu ihm, »und nimm dafür dies -Paar Schuhe.« - -Dann ging er zu einem Fleischer und hielt ihm dieselbe Rede, dann zu -dem Kuskussuverkäufer; und als er so alle Schuhe der Schüler verteilt -hatte, ging er, mit köstlichen Mundvorräten beladen, nach Hause. Sofort -nach seiner Heimkehr setzte er alles den Schülern vor, und sie ließen -es sich trefflich schmecken. Dann erhoben sie sich, um in ihre Schule -zu gehn. Als sie ihre Schuhe suchten, sagte Dscheha zu ihnen: »Kommt -mit mir; ich habe sie versteckt.« - -Sie gingen mit ihm. Einen führte er zum Garkoch und sagte zu ihm: -»Gib ihm zwei Franken; er wird dir deine Schuhe geben.« So zeigte er -schließlich allen, wo er ihre Schuhe verpfändet hatte, und die armen -Schüler gaben Geld her, um sie wiederzubekommen. Er blieb bei seiner -Mutter; und von den Speisen hatten sie noch zwei Tage zu essen. - - -412. - -Als sein Vater starb, trug ihn Dscheha auf den Markt und beerdigte -ihn dort; aber einen Fuß des Toten ließ er außerhalb der Erde. Die -Leute sagten zu ihm: »Was, Si Dscheha? du läßt den Fuß deines Vaters -außerhalb der Erde? was ist das für ein Begräbnis?« - -»Nun,« antwortete er, »jedermann weiß, wie er seinen Vater zu begraben -hat. Dieser Platz ist das Grab meines Vaters, nicht wahr? Wenn ich also -auf den Markt komme, werde ich meinen Esel an den Fuß meines Vaters -binden, und niemand wird mir etwas sagen dürfen.« - -Eines Tages ging Dscheha auf den Markt; er band seinen Esel an den Fuß -seines Vaters und ging dann einen Fleischhandel anfangen. Er kaufte -einen magern Ochsen, tötete ihn, deckte ihn ab, zerstückelte ihn und -legte die Fleischstücke auf einen großen Stein. Alle andern Fleischer -töteten fette Tiere. Sie verkauften und gingen weg; Dscheha blieb -zurück. Alle, die bei ihm vorbeikamen, spien aus und setzten ihren Weg -fort. - -Als es Abend wurde, war er allein noch da. Die Hunde umgaben ihn und er -sagte zu ihnen: »Wollt ihr es kaufen?« - -Sie begannen alle zu knurren. Dscheha wandte sich zu dem größten im -Rudel: »Wenn du für sie bürgst, so verkaufe ich ihnen meinen Ochsen.« -Der Hund knurrte. »Ich weiß,« sagte Dscheha, »daß du mir für mein Geld -gut bist«, und überließ den Hunden das Feld. Sie fraßen das Fleisch des -Ochsen und Dscheha ging. - -Am nächsten Markttage kam er wieder und ging sofort zum Grabe seines -Vaters. Er sah, daß dort einer sein Maultier angebunden hatte; er -fragte: »Wer ist das, der sein Maultier hier angebunden hat?« - -Der Herr des Maultiers erhob sich und antwortete: »Ich bins.« - -»Was?« sagte Dscheha. »Das ist das Grab meines Vaters. Ich habe seinen -Fuß heraußen gelassen, damit alle Welt weiß, daß der Platz mein ist; -denn man sieht sehr wohl, daß das das Grab meines Vaters ist, und alle, -die herkommen, sollten sich sagen: ›Der Platz gehört Si Dscheha.‹ Hier -hat niemand etwas zu suchen.« - -Der Eigentümer des Maultiers sagte zu ihm: »Ich habe nicht gewußt, -Freund, daß das der Fuß deines Vaters ist; ich habe ihn für ein Stück -Holz gehalten.« - -Dscheha antwortete: »Von heute an gib acht, nicht wieder hieher zu -kommen.« - -Von diesem Tage an wurde der Platz Eigentum Dschehas. - - -413. - -Als der Eigentümer des Maultiers und Dscheha auseinander gegangen -waren, begann Dscheha den Hund zu suchen, der die Bürgschaft für die -andern Hunde übernommen hatte. Als er ihn gefunden hatte, sagte er zu -ihm: »Jetzt will ich mein Geld von dir haben.« Der Hund riß aus, aber -Dscheha verfolgte ihn, indem er sagte: »Die Flucht wird dir nichts -nützen.« - -Er hatte die Absicht, mit diesen Hunden eine gewisse List ins Werk zu -setzen; er hatte nämlich sagen hören, die Tochter des Sultans habe seit -dem Tage ihrer Geburt weder gelacht, noch gesprochen, und hatte sagen -hören, der Sultan habe gesagt: »Ich werde meine Tochter dem geben, der -sie zum sprechen bringt.« - -Dscheha ging einen Strick kaufen, und den knüpfte er an einen Baum. -Dann lief er, um die Hunde zusammenzufangen. Alle, deren er habhaft -werden konnte, band er an diesen Strick; und als er sie alle angebunden -hatte, ging er mit einem Stocke auf sie los, wobei er in einem fort -sagte: »Gebt mir mein Geld.« - -Das Haus des Sultans war gegenüber von dem Baume, woran er die Hunde -gebunden hatte, und die Tochter des Sultans betrachtete das Schauspiel -von ihrem Fenster aus. Dscheha verfolgte die Hunde ununterbrochen; wenn -er von der einen Seite her auf sie eindrang, retteten sie sich auf die -andere, und wenn er sie verfolgte, liefen sie in einer andern Richtung. - -Darob begann die Tochter des Sultans zu lachen. Das hörte die Negerin -und ging zum Sultan und sagte: »Herr, meine Gebieterin lacht.« Hastig -lief der Sultan hin, und als er bei seiner Tochter war, fragte er -sie: »Tochter, warum lachst du? Zeit deines Lebens hast du noch nicht -gelacht. Heute hat Gott dein Herz erschlossen.« - -»Vater,« antwortete sie, »du siehst, was der Mann dort mit den Hunden -treibt; das ist der einzige Grund, daß ich lache.« - -Der Sultan sagte zu seinem Sklaven: »Geh zu dem Manne dort, der die -Hunde gefangen hat, und sag ihm: ›Wohlan, schenke den Hunden die -Freiheit; der Sultan sagt dir: komm.‹« Der Neger ging. Als er bei -Dscheha war, wiederholte er ihm die Worte des Sultans. - -»Ich werde sie nicht freilassen,« erklärte Dscheha; »ich habe ihnen -auf dem letzten Markt einen Ochsen verkauft, und heute haben sie sich -geweigert, mich zu bezahlen.« - -»Komm doch zum Sultan, Narr, der du bist,« sagte wieder der Neger. -»Er wird dich, so Gott will, reich machen. Er selber hat mir gesagt: -,Sag ihm, er soll kommen und die Hunde laufen lassen; ich will ihn -bezahlen.‹« - -Dscheha ließ die Hunde laufen, sagte aber zu dem Neger: »Vielleicht -hast du mich zum besten, und dann habe ichs.« - -Dscheha ging also mit ihm, und als er vor dem Sultan stand, sagte -dieser zu ihm: »Was hast du mit den Hunden gehabt?« - -»Am letzten Markte«, antwortete Dscheha, »habe ich ihnen einen ganzen -Ochsen verkauft, und sie haben ihn gefressen. Heute habe ich zu ihnen -gesagt: ›Gebt mir mein Geld.‹ Sie haben sich geweigert. Dann habe ich -sie gefangen.« - -»Wie viel forderst du?« - -»Zwanzig Duro.« - -»Komm,« sagte der Sultan und ließ Dscheha in ein Zimmer treten. Dscheha -sah, daß es voll Gold war. - -»Also,« sagte der Herrscher, »nimm dir, was du willst.« - -»Das ist es nicht, was ich will,« sagte Dscheha. »Laß mich nur gehn und -meine Schuldner wieder fangen.« - -Die Tochter des Sultans war dabei; da sie zu lachen begann, sagte -Dscheha zu ihr: »Du hast recht, dich über mich lustig zu machen; denn -nachdem ich alle beisammen gehabt habe, die mir Geld schuldig sind, -bin ich von euch zum Narren gehalten worden. Dein Vater hat den Schwur -vergessen, den er deinetwegen geschworen hat. Laß mich jetzt wenigstens -gehn, um meine Widersacher zu verfolgen.« - -Da der Sultan gesehn hatte, daß Dscheha ein sehr schmutziger Mensch -war, hatte er nicht vom Anfang an zu ihm sagen wollen: »Ich gebe dir -meine Tochter«; indem aber Dscheha das Wort Schwur aussprach, rief er -dem Sultan die Sache ins Gedächtnis, und nun sagte dieser: »Wohlan, so -heirate meine Tochter.« - -»Ich werde sie nicht heiraten,« antwortete Dscheha, und das zu dem -Zwecke, für einen gewichtigen Mann angesehn zu werden. - -»Warum willst du sie nicht heiraten?« - -»Weil ich, wenn ihr mich auch jetzt sehr schmutzig seht, immerhin der -Sohn eines Sultans bin; gebt acht, daß ihr euch nicht in mir täuscht.« - -»Das ist gerade das,« sagte der Sultan, »was auch mein Wunsch war; es -war mir darum zu tun, daß meine Tochter einen Sultanssohn und nicht -irgendeinen schmutzigen Bauer heirate.« - -Er gab ihm seine Tochter und Dscheha heiratete sie. Und der Sultan -sagte zu ihm: »Nun, mein Schwiegersohn, wirst du bei mir wohnen oder -in deinem Hause?« - -»Bei dir will ich nicht wohnen,« antwortete Dscheha; »ich habe ein -Haus.« - -»Also, da ist deine Frau, nimm sie; nimm auch alles Geld, alle Kamele, -alle Pferde und alle Maultiere, die du willst.« - -Dscheha führte seine Frau weg und nahm überdies diese unendlichen -Reichtümer mit. - - -414. - -Dscheha führte also seine Frau heim; aber als sie ankam, gefiel ihr das -Haus gar nicht, weil sie es voller Schmutz fand. »Was?« sagte sie sich; -»dieser Mensch hat mich zum besten gehabt. Er hat mir gesagt: ›Ich bin -ein Sultanssohn, ich bin aus einem großen Hause‹; jetzt sieht man, wie -schlecht es mit seinem Hause bestellt ist.« Aber sie verschloß diese -Gedanken in ihrem Herzen und wollte sie niemand kundtun. - -Es kam das Fest heran, und sie sah Dscheha zur Arbeit gehn, obwohl alle -Welt dem Feste zu Ehren feierte. »Si Dscheha,« sagte sie zu ihm, »was -tust du? alle Welt feiert des Festes halber, und du gehst arbeiten! -Hast du mir nicht seinerzeit gesagt: ›Mein Vater ist Sultan‹, und -wieder: ›Ich habe ein schönes Haus, ich bin aus einem großen Hause‹?« - -»Meine Liebe,« antwortete Dscheha, »es ist wahr, ich habe das gesagt, -und ich habe nicht gelogen; ich will jetzt nur eine kleine Arbeit -verrichten.« - -»Kein Mensch verrichtet in der Festzeit eine Arbeit, weder eine kleine, -noch eine große; man arbeitet an den andern Tagen genug.« - -»Das ist wahr, meine Liebe. Aber wenn mich die Dorfleute feiern sehn, -feiern sie; sehn sie mich zur Arbeit gehn, gehn auch sie. Ich, ich bin -wohl in der Lage, nichts zu tun; mir wird es an nichts mangeln. Daß ich -öffentlich so tue, geschieht nur, damit nicht die Kinder des Volkes -unaufhörlich im Hunger leben.« - -Ein andermal sagte sie zu ihm: »Si Dscheha, wie ist nur das Kleid, -das du trägst, zugeschnitten? warum kleidest du dich nicht wie die -Sultanssöhne?« - -»Meine Liebe,« antwortete er, »auf schöne Kleider gebe ich nichts -der Leute halber; sie machen alles, was ich mache: gehe ich ihnen im -Müßiggang voran, so arbeiten sie auch nichts mehr; gebe ich ihnen ein -Beispiel mit schönen Kleidern, so werden auch sie sich, wenn sie ein -paar Groschen haben, solche kaufen, und die ganze Familie wird Hunger -leiden.« - -»Wieso ist es möglich gewesen, Si Dscheha, daß du mir gesagt hast: -›Ich bin Sultan‹? Ich sehe dich doch niemals das Herrscheramt ausüben. -Niemand im Volke nennt dich Sultan oder Sultanssohn. Du hast mich -belogen; du bist sicherlich nichts sonst als ein Bettler und legst dir -die Eigenschaft eines Sultans fälschlich bei.« - -»Ich frage dich,« antwortete Dscheha, »was deine Absicht ist. Hast -du die Absicht, hier zu bleiben, so mach nicht die Närrin und bleib -in deinem Hause. Wenn du merkst, daß du den Verstand verloren hast -und meiner vielleicht überdrüssig bist, so geh wieder heim zu deinem -Vater. Ich liebe keine Leute, die sich, obwohl von geringem Stande, -doch besser dünken als die andern. Ich für meine Person bin der Sultan -meiner Brüder, und es ist mir unmöglich, jemand unrecht zu tun, wer -immer es sei.« - -»Ich glaube es nicht eher, daß du Sultan bist, als bis du den Muezzin -getötet hast, der mich jeden Morgen so zeitlich früh weckt.« - -»Morgen werde ich ihn töten,« sagte Dscheha. »Ich werde dir seinen -Kopf bringen, und du wirst so erkennen, ob ich ein Sultan bin oder ein -Betrüger.« - - -415. - -Am nächsten Morgen ließ Dscheha den Muezzin bis auf die Spitze des -Minarets steigen; dann ging er ihm nach und schlug ihm den Kopf ab. Den -gab er seiner Frau mit den Worten: »Da hast du den Kopf des Menschen, -der dich alle Morgen früh geweckt hat.« - -Und sie sagte: »Nun sehe ich, daß du Sultan bist.« - -Dscheha ging einen Hammel kaufen, und den kehlte er ab. Den Kopf des -Muezzins warf er in den Brunnen; den Kopf des Hammels, den er getötet -hatte, versteckte er und legte ihn unter eine große Holzschüssel. - -Gegen Mittag begannen die Leute den Muezzin zu suchen, konnten ihn aber -nicht finden. Endlich stiegen sie aufs Minaret, und dort fanden sie ihn -tot mit abgeschlagenem Kopfe. Und sie sagten: »Wer hat unsern Muezzin -getötet?« Einer nahm das Wort und sagte: »Si Dscheha habe ich heute -zeitlich früh hier heraufsteigen sehn; der hat ihn vielleicht getötet.« - -Sie gingen zu Si Dscheha und sagten zu ihm: »Si Dscheha, hast du den -Muezzin getötet?« - -»Nein,« antwortete er. »Was hat er mir getan, daß ich ihn hätte töten -sollen? Seht nach, wer mit ihm auf schlechtem Fuße gestanden ist; der -hat ihn auch getötet. Ich war es nicht.« - -»Der Mann, der dich hat aufs Minaret steigen sehn, hat gesagt, du hast -ihn getötet. Du belügst uns. Wir wollen dein Haus durchsuchen, ob wir -nicht seinen Kopf finden.« - -»Kommt und sucht,« sagte Dscheha. - -Sie traten ein und begannen zu suchen; sie stöberten das ganze Haus -durch, fanden aber nichts. Da fiel einem die große Holzschüssel auf, -die verkehrt dalag, und er ging hin, und hob sie auf; und er fand -darunter den Hammelkopf. Nun sagte er zu seinen Gesellen: »An dieser -Stelle, die uns verdächtig war, finde ich einen Hammelkopf. Es ist also -wahrscheinlich, daß es nicht Dscheha war, der den Muezzin getötet hat.« - -Darauf gingen sie alle nach Hause, und Dscheha war gerettet. - - -416. - -Dscheha traf im Walde einen Schakal und zu dem sagte er: »Du Schakal, -wie bist du denn eigentlich geartet? Du tust Tag und Nacht nichts -andres, als im Walde herumzulaufen. Komm, geh mit mir nach Hause, und -wir werden miteinander wohnen; was ich esse, wirst du essen, und wenn -ich nichts tue, wirst du nicht mehr tun.« - -»Gott hat mich erschaffen,« antwortete der Schakal, »damit ich im -Busche herumlaufe, und es ist mir unmöglich, in einem Hause zu -verweilen.« - -»Meine Absicht ist,« erwiderte Dscheha, »dir gutes zu tun.« - -»Du bist listig,« sagte der Schakal; »aber wenn du eine List hast, so -habe ich ihrer zehn. Darum wird es dir nie gelingen, mich zu foppen.« - -»Mein lieber Freund, ich habe auch nicht eine einzige List; du bist -eben mißtrauisch. Ich will nur, daß du mit mir nach Hause essen und -trinken kommst. Das ist besser, als so durch den Wald zu schweifen, -ausgesetzt den Dörnern, der Kälte und dem Hunger.« - -»Ich wiederhole dir,« sagte der Schakal, »daß du ein großer Schurke -bist; ich bin es auch. Wir werden also niemals zusammenkommen.« - -»Und warum nicht?« sagte Dscheha; »sind wir nicht Brüder? Ich bin von -Mitleid für dich bewegt gewesen; sonst hätte ich nicht so mit dir -gesprochen.« - -»Ich habe es dir gesagt und ich wiederhole es dir, daß ich nicht -mitgehn werde; sobald du aber darauf bestehst, gut, so gehe ich mit.« - -Der Schakal begleitete also Dscheha. Und als sie dann zu Hause -angelangt waren, sagte er: »Ins Haus gehe ich nicht; ich werde vor der -Tür schlafen.« - -»Warum willst du nicht im Hause schlafen?« fragte ihn Dscheha; »da -heraußen ist es ja kalt.« - -»Ich will hier bleiben; ich bin an die Kälte gewöhnt. Ins Haus gehe ich -nicht.« - -»Meinetwegen,« sagte Dscheha; »bleib also da.« - -Der Schakal hielt sich nun gewöhnlich draußen auf und Dscheha im Hause. -Zu Mittag brachte ihm Dscheha das Mittagessen, am Abende das Nachtmahl. -Schließlich mußte aber Dscheha einmal weggehn, und da gab er seiner -Frau folgende Aufträge und sagte zu ihr: »Gib acht; laß deinen Sohn -nicht heraus.« Er wußte, daß man vor dem Schakal auf der Hut sein -mußte. Dann entfernte er sich, und seine Frau ging ihren gewöhnlichen -Beschäftigungen nach. Der kleine Knabe trat vor die Tür. Als ihn der -Schakal sah, stürzte er sich auf ihn und fraß ihn. Dann leckte er alles -Blut auf und ließ nichts übrig, was ihn hätte verraten können. - -Die Mutter des Knaben kam heraus, um ihn zu suchen. Als sie ihn nicht -fand, ging sie zum Schakal und sagte zu ihm: »Hast du vielleicht mein -Kind gefressen?« - -»Das ist sehr gut,« sagte der Schakal; »so also steht es? Warum hat -mich denn dein Mann hergebracht? Vielleicht deswegen, damit ich mich -heute über dein Gezeter ärgern soll?« - -Dscheha, der in diesem Augenblicke zurückkam, blieb auf der Straße -stehn; als er seine Frau weinen hörte, lief er herbei und sagte: »Was -hast du?« - -»Der Schakal, den du hergebracht hast, hat deinen Sohn gefressen.« - -Der Schakal tat, als ob er zornig wäre, und sagte zu Dscheha: »Ich -habe es dir am ersten Tage gesagt: laß mich, ich gehe nicht her. Dann -hast du mich aber gezwungen zu kommen. Jetzt segne dich Gott! So also -handeln Freunde an ihren Freunden? Laß mich augenblicklich gehn.« - -»Bleib nur,« sagte Dscheha, »und mache dir nichts aus den Reden einer -Frau.« - -Er ging zu seiner Frau und sagte zu ihr: »Schweig, sage ich dir, damit -er bleibt und nicht geht. Daß er meinen Sohn gefressen hat, bezweifle -ich nicht; vorderhand aber wollen wir ihn dabehalten, damit ich ihn -töte, ihn, der mein Kind gefressen hat.« - -Der Schakal erriet alles. Si Dscheha dachte bei sich, daß er auf den -Schakal, nachdem er ihn habe einschlafen lassen, losgehn und ihn -abkehlen werde; aber der Schakal, der voraussah, was ihm geschehn -sollte, ließ seine Wirte einschlafen, sprang über die Mauer und suchte -das Weite. - -Si Dscheha und seine Frau standen auf und er ging an den Ort des -Schakals; aber er fand, daß der Schakal nicht mehr da war. Er kehrte -zu seiner Frau zurück und sagte zu ihr: »Du bist schuld daran, daß er -gegangen ist. Hättest du nicht mit ihm gesprochen, so hätte er sich -nicht geflüchtet und wir hätten ihn getötet; nach dem Auftritte aber, -den du ihm gemacht hast, hat er fortgehn müssen.« - - -417. - -Als Dscheha alt wurde, ließ sein Gesicht nach, und er sah nicht mehr -so gut wie in seinen jungen Jahren: einst hatte er ein Rebhuhn oder -einen Hasen auf fünfhundert Schritt gesehn und mit jedem Pfeil, den -er abschoß, sein Ziel getroffen; jetzt aber zitterten seine Hände -und er sah nicht mehr so gut. Als seine Freunde diese Zeichen des -Greisenalters bemerkten, machten sie sich lustig über ihn. Um ihnen nun -den Mund zu stopfen, dachte er sich eine List aus, die wir erzählen -wollen. - -Er kaufte einen jungen Hund, den er Packan nannte, und richtete ihn auf -jede Jagd ab; und er lehrte ihn alles bringen, was er ihm angab. Oft -versteckte er am Morgen einen toten Hasen im Gebirge; er zeigte dem -Hunde den Ort, wo er ihn hinlegte, und ging mit ihm zurück nach Hause. -Gegen Mittag sagte er dann dem Hunde: »Such.« Packan lief ins Gebirge -und kam im Nu mit dem Hasen im Maule zurück. Schließlich war der Hund -ausgezeichnet abgerichtet. Dscheha wartete den Tag des großen Festes -ab, um die Dorfleute zu verblüffen. - -An diesem Tage legte er am Morgen einen toten Hasen neben einen Baum, -der mehr als fünfhundert Schritt vom Dorfe entfernt war, und zeigte -ihn seinem Hunde. Zu Mittag lud er seine Nachbarn ein, den Kaffee vor -seiner Tür zu nehmen. Es kamen Leute von allen Seiten, und es war eine -große Menge da, als sich Si Dscheha plötzlich erhob und schrie: »He, -Freunde! seht ihr dort unten den Hasen neben dem Baume?« Alle machte -große Augen und blickten angestrengt hin; da sie nichts sahen, sagten -sie zu Dscheha: »Du bist ein Narr; wieso könntest du denn einen Hasen -auf diese Entfernung sehn?« - -»Ich begreife,« antwortete Dscheha, »daß ihr ihn mit euerm schwachen -Gesichte nicht bemerken könnt; aber ich sehe ihn.« Dann wandte er sich -an seine Frau: »Bring mir meinen Bogen und meine Pfeile. Ich will -einmal diesen jungen Leuten zeigen, daß weder mein Auge, noch mein Arm -schwach geworden ist.« Er nahm einen Pfeil und schoß ihn ins Blaue -ab. »Ich habe ihn getroffen!« schrie er. Und zu seinem Hunde: »Lauf, -Packan, und bring den Hasen; heute Abend wollen wir ihn essen.« Der -Hund sprang auf und lief davon. Einen Augenblick später kam er zurück, -im Maule einen bluttriefenden Hasen. - -Alle Welt war verdutzt. Von nun an machte man sich nicht mehr über Si -Dscheha lustig, der das Stückchen noch drei- oder viermal aufführte. -Ausnahmslos waren alle überzeugt, daß Dschehas Schießfertigkeit und -Sehschärfe verblüffend waren. Und von diesem Tage an ehrte ihn das Volk -noch mehr als früher. - - -418. - -Dscheha hatte einen Freund, und das war der einzige Mensch auf der -Welt, zu dem er ein volles Vertrauen hatte; er aß und trank sehr häufig -bei ihm. Allen andern Menschen mißtraute er. - -Eines Tages kam nun sein Freund und sagte zu ihm: »Komm mit mir -spazieren gehn.« - -»Mein Freund,« antwortete Dscheha, »ich bin nicht frei. Da du jedoch -selber gekommen bist, so lasse ich meine Geschäfte und begleite dich. -Wäre ein anderer zu mir gekommen, und hätte er mir alle Güter der Erde -gegeben, ich hätte ihn nicht begleitet. Da aber du es bist, so kann ich -dich nicht also verabschieden.« - -Er ging und begleitete seinen Freund, und der sagte, als sie bei seinem -Hause waren: »Komm mit hinein, Si Dscheha.« - -»Mein Freund,« sagte Dscheha, »das sind die Gemächer der Frauen; zu -den Frauen uns zu setzen, schickt sich nicht. Gehn wir lieber in ein -Zimmer, wo wir allein sind.« - -Nun hatte dieser Freund für Si Dscheha in den Frauengemächern eine -Grube gegraben; Dscheha wußte davon nichts. Als Dscheha geantwortet -hatte: »Gehn wir zwei ganz allein ins Zimmer,« sagte der andere zu -ihm: »Warum sollen wir uns nicht im Hause einrichten? es ist leer. -Das Zimmer ist klein, und nicht einmal ein einzelner Mann hätte genug -Platz, sich zu setzen.« - -»Gut,« sagte Dscheha, »gehn wir, wohin du willst.« - -Dieser Freund, auf den Dscheha so viel Vertrauen setzte, hatte ihn -verraten und Geld von Leuten genommen, denen Dscheha geschadet hatte. - -Er führte also Dscheha ins Haus. Dscheha versah sich keineswegs von -diesem Manne, daß er ihn töten würde, da er sein vertrauter Freund war; -darum eben kam ihm der Gedanke nicht, als er ins Haus trat. Der Freund -hatte über die Grube eine Matte gespannt und darüber noch einen Teppich -gebreitet. - -Als Dscheha beim Eintritte den Teppich sah, dachte er, das sei eine -Aufmerksamkeit, die ihm sein Freund erweise; er ging vorwärts, um auf -dem Teppich Platz zu nehmen, und fiel in die Grube. - -Augenblicklich lief der Verräter zu denen, die ihm Geld gegeben und -zu ihm gesagt hatten: »Du wirst Si Dscheha töten; denn er hat uns -viel geschädigt.« An diesem Tage kam er nun ihnen sagen: »Ich habe Si -Dscheha getötet.« - -»Wir gehn mit dir,« sagten sie, »um zu sehn, wie du ihn getötet hast.« -Und sie gingen mit ihm. - -Im Hause angelangt, beugten sie sich über die Grube und sahen auf ihrem -Grunde Si Dscheha. »Si Dscheha,« sagten sie zu ihm, »hast du es nun -satt, alles nur nach deinem Kopfe machen zu wollen? Jetzt, nicht wahr, -wirst du uns keinen Schaden mehr zufügen.« - -»Wahrhaftig,« sagte Dscheha, »ihr seid es nicht, die meinen Untergang -herbeigeführt haben; mein Freund ist es, mit dem ich oft Brot und Salz -gegessen habe; sooft er mit mir aß, sooft aß ich mit ihm. Bis jetzt -habe ich ihm nie etwas böses getan; er hat es mir zuerst getan, Gott -Lob!« - -Die Männer kehrten sich zu dem, der ihn also in die Grube gestürzt -hatte, und sagten zu ihm: »Er ist nicht tot. Es ist möglich, daß er -wieder herauskommt. Ist er nicht der schlaueste von allen Menschen? -Er wird die Wände untergraben, bis so viel Erde herunterfällt, daß er -heraufkommen kann; dann wird er uns alle töten, dich so wie uns.« - -»Da ist eine Flinte,« sagte der Mann; »einer von euch soll auf ihn -schießen.« Er gab ihnen die Flinte. - -Der eine trat vor, um zu schießen, aber Si Dscheha stieß einen -mächtigen Schrei wider ihn aus. Von Schrecken gepackt, fiel der Mann zu -Dscheha in die Grube und fiel sich zu Tode. Die Flinte ging von selber -los und die Kugel durchbohrte Si Dscheha. - -Der Freund dessen, der, als er auf Dscheha feuern wollte, in die Grube -gefallen war, sagte nun zu dem Manne, der Dscheha hinuntergestürzt -hatte: »Dscheha, ists nicht wahr, hat einen Streich geführt und den -einen von uns getroffen.«[7] - -Der Verräter blieb daheim und der andere ging nach Hause; Si Dscheha -und sein Gesell lagen beide tot auf dem Grunde der Grube. - - - - -IV. - -Maltesische Überlieferungen - - -419. - -Als die Mutter Dschahans eines Tages krank war, befahl ihm der Arzt, -etwas Urin von ihr aufzuheben; am nächsten Tage werde er kommen und den -Urin untersuchen. Der Arzt kam auch, und Dschahan beeilte sich, ihm -das Gefäß zu zeigen. Der Arzt wunderte sich, es bis zum Rande voll zu -finden, aber Dschahan erklärte ihm die Sache, indem er sagte: »Meiner -ist auch dabei; der meinige ist oben.« - - -420. - -Dschahan war einmal mit einer Henne in der Hand auf dem Wege zu seinem -Herrn, um sie ihm zu schenken; aber etliche Räuber rissen sie ihm aus -der Hand und entflohen. Dschahan nahm sich vor, sich zu rächen. Nachdem -er den Ort, wo sie wohnten, ausfindig gemacht hatte, ging er, als -Mädchen verkleidet, hin, und es gelang ihm, in ihrem Hause als Magd -Aufnahme zu finden. - -Als nun die Räuber eines Tages ausgegangen waren, stieg er auf das -flache Dach, stellte dort eine Strohpuppe auf, die ihm ähnlich war, -bestrich die Stufen der Stiege, die zum Dache führte, bis hinunter -mit Seife, belud sich mit einer Menge kostbarer Dinge, die die Räuber -besaßen, verließ das Haus, schloß die Tür ab und lief heim. - -Nachdem die Räuber bei ihrer Rückkehr vergebens gerufen hatten, daß -ihnen geöffnet werden solle, traten sie die Tür ein und stürzten -blindlings die Stiege hinauf, entschlossen, sich an der frechen Dirne -zu rächen, die noch immer auf dem Dache stand, als ob sie sich über sie -lustig machen wollte; aber sie glitten allesamt aus und fielen einer -auf den andern, und so war die Rache Dschahans erfüllt.[8] - - -421. - -Es war einmal ein Junge, der Dschahan hieß, und der sagte zu seiner -Mutter: »Gib mir einen Centime.« Sie antwortete: »Wozu?« »Damit ich -mir Bohnen kaufe.« »Bohnen haben Schalen.« »Dann werde ich mir Nüsse -kaufen.« »Die haben auch Schalen.« »Dann werde ich mir Erbsen kaufen.« -»Gut,« sagte die Mutter und gab ihrem Dschahan drei Centimes; und er -ging hin und kaufte sich Erbsen. - -Nun aß er darauf los, bis er nur noch eine Erbse hatte. Diese gab er, -da er noch keine Messe gehört hatte, einer Frau und bat sie: »Heb sie -mir auf; ich will zur Messe gehn.« Die Frau antwortete: »Leg sie nur -auf den Sims.« Aber ein Huhn fraß die Erbse, und als Dschahan zurückkam -und sagte: »Ich komme um die Erbse«, antwortete die Frau: »Deine Erbse -hat die Henne gefressen.« Da begann Dschahan zu schreien: »Entweder die -Erbse oder die Henne!« Und die Frau sagte: »Nimm die Henne«, und gab -sie ihm. - -Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten; er sah eine alte Großmutter, -die spann, und zu der sagte er: »Großmutter, erlaube, daß ich die Henne -dalasse; ich werde sie bald wieder abholen.« Als dann die Messe zu Ende -war, wollte er sie abholen, aber die Frau sagte zu ihm: »Geh dorthin -zu den Truthühnern; dort ist sie.« Dschahan schrie: »Aber sie ist ja -tot! Die Truthenne hat sie getötet!« Und weiter schrie er: »Entweder -die Henne oder die Truthenne!« Da gab ihm die alte Frau die Truthenne. - -Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten; er sah unter einer Haustür eine -Frau, und zu der sagte er: »Darf ich die Truthenne dalassen?« Die Frau -antwortete: »Geh und laß sie bei den Schweinen.« Als er dann von der -Messe zurückkam, wollte er die Truthenne wieder haben, aber die Frau -sagte zu ihm: »Die Sau hat sie dir getötet.« Da begann er zu schreien: -»Mir ist alles einerlei! entweder die Truthenne oder die Sau!« Und die -Frau gab ihm die Sau. - -Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten, und als er eine Frau unter -ihrer Haustür sah, sagte er zu ihr: »Darf ich die Sau für einen -Augenblick dalassen?« Die Frau sagte: »Steck sie zur Stute.« Als er -dann von der Messe zurückkam und zu der Frau sagte: »Gib mir meine -Sau«, antwortete sie ihm: »Die hat die Stute getötet.« Da sagte -Dschahan: »Das ist mir einerlei! entweder die Sau oder die Stute!« Und -die Frau sagte zu ihm: »Nimm dir die Stute.« - -Dschahan ging zu einer andern Frau und bat sie: »Laß mich die Stute -dalassen.« Die Frau sagte: »Ja; laß sie da.« Nun mistete die Stute auf -den Boden; die Frau hatte aber eine junge Tochter und die sagte zu ihr: -»Was hast du denn da hereingebracht?«, und begann mit ihr zu zanken, -weil sie den Boden eben gewaschen hatte. Und da sie ihn so beschmutzt -sah, nahm sie eine Stange und begann die Stute zu prügeln, bis sie tot -war. Da kam Dschahan um seine Stute und fragte: »Wo ist sie?« Die Frau -antwortete: »Das Mädchen hat sie getötet.« Und die Frau schenkte ihm -die Tochter und Dschahan steckte sie in einen Sack und ging damit weg. - -Wieder hörte er zur Messe läuten; er sah eine alte Großmutter und zu -der sagte er: »Erlaube mir, daß ich den Sack für ein wenig dalasse.« -Die Alte antwortete: »Leg ihn auf den Sims da«, und Dschahan legte ihn -hin. Da aber die Alte sah, daß sich der Sack bewegte, öffnete sie ihn; -und sie fand das Mädchen darinnen. Sie nahm es und versteckte es, und -den Sack füllte sie mit Scherben. Und damit ist die Geschichte aus. - - -422. - -Dschahan wollte einmal Matrose werden; darum ging er auf ein Schiff. -Der Kapitän sprach zu ihm: »Dschahan, was kannst du leisten?« »Herr -Kapitän, ich kann von unten nach oben steigen und von oben nach unten.« -Da sagte der Kapitän: »Gut; klettere den Mastbaum hinauf.« »Nein, Herr -Kapitän; der ist mir zu hoch. Ich kann nicht hinaufsteigen; aber ich -werde dir zeigen, wie man etwas im Hinuntersteigen leistet. Laß mir -einen Kessel Suppe holen.« Man brachte den Kessel, und Dschahan, der -ein Vielfraß war, aß alles auf. Als der Boden des Kessels sichtbar -wurde, rief er: »Seht ihrs nun? Auch das Hinuntersteigen — mit dem -Löffel — ist eine Leistung.« - - -423. - -Dschahan hatte schon öfters darüber nachgedacht, wo wohl die Schweine -wüchsen, und auf welchen Bäumen. Und gar zu gern hätte er so einen -mit kleinen Schweinchen behangenen Baum gesehn: vielleicht könnte er -dann auch ein kleines Zweiglein erhaschen, das, in die Erde gesteckt, -mit der Zeit zu einem großen Schweinchenbaum wachsen würde. Aber nie -gelang es ihm, einen solchen Baum zu sehn, und darum ersann er ein -andres Mittel. Er fragte einen alten Mann: »Großvater, was tut ihr -mit dem geschlachteten Schweine?« »Junge, wir salzen es ein und tun -das Fleisch in einen Kübel.« »Ach, dann macht ihr es also wie mit den -Oleanderbäumen?« »Du Lamm, sei so gut und laß mich in Ruhe; ich muß -arbeiten.« Dschahan entfernte sich und dachte: »Also, wie mit den -Oleanderbäumen muß es gemacht werden, um die Schweine fortzupflanzen; -ich werde mir einen solchen Schweinebaumsetzling verschaffen.« - -Hierauf lief er heim, und da seine Mutter auf dem Felde arbeitete, -so war er ganz ungestört: er ging in den Stall, nahm das alte fette -Schwein heraus, schlachtete es, rieb es mit Salz ein, steckte es -in einen alten Kübel, tat Erde darüber und stellte ihn in den Hof. -Dschahans Mutter kam alsbald nach Hause; da sie das Tier vermißte, so -fragte sie Dschahan nach seinem Verbleibe. Er erwiderte: »Mutter, hab -keine Sorge; diesmal habe ich sicher nichts unrechtes getan. Für das -eine Schwein wirst du eine Unmenge von kleinen Schweinchen erhalten. -Die kannst du dann verkaufen; und einen Teil von ihnen ziehst du auf, -und wir werden fürderhin keinen Mangel an Schweinefleisch haben.« Da -gab sich die Mutter zufrieden und forschte nicht weiter nach. - -Aber es vergingen Tage, Wochen, Monate, und das Schwein im Kübel -wollte keine Schößlinge treiben. Es zeigten sich noch immer keine -grünen Spitzen. Der arme Dschahan wurde immer betrübter, umsomehr -als die Mutter täglich nach dem alten Schwein und den versprochenen -Ferkelchen fragte. Als sie endlich die volle Wahrheit darüber -wissen wollte, was mit dem alten Schweine geschehn sei, da rief -Dschahan verzweifelt aus: »Das dumme Schwein will keine Schößlinge -treiben.« »Was? Schößlinge treiben?« »Es will nicht keimen und -keinen Schweinebaum sprossen lassen, von dem wir Ferkelchen pflücken -könnten! Mein Gott, schon seit vier Monaten liegt das dumme Tier im -Oleanderkübel; vielleicht war es nicht genug eingesalzen.« Da begriff -die Mutter. Tobend und fluchend zerrte sie den armen Dschahan hin, -wo der Kübel stand, und hieß ihn die Erde herausnehmen. Aber kaum -entfernte Dschahan die oberen Erdschollen, als sich ein unausstehlicher -Geruch bemerkbar machte: das Schwein war in Fäulnis übergegangen und -stank wie Pestilenz. Daß der arme Dschahan diesmal mehr Prügel erhielt -als gewöhnlich, brauchen wir nicht erst zu sagen. - - -424. - -Die Mutter Dschahans hatte ein mageres Schweinchen; Dschahan aber -hatte großen Appetit auf Schweinfleisch und fragte beständig: »Mutter, -wann schlachten wir denn eigentlich das Tier, das Borsten hat und -grunzt?« Da antwortete die Mutter immer: »Sobald ihm das Fett vom -Hintern tropft.« Da aber Dschahan dies nie sah, ärgerte er sich über -das faule Tier; er ging hin, kaufte Fett und bestrich das Schwein in -einer Weise, daß das Fett hinten abtropfen mußte. Als er diese Arbeit -verrichtet hatte, lief er hin zur Mutter und teilte ihr mit, daß das -Fett anfange, hinten am Schweinchen abzutropfen. Die Mutter überzeugte -sich davon und schlachtete das Tier. Dschahan fragte jetzt: »Mutter, -wie wird das Fleisch nun zubereitet?« Die Mutter antwortete: »Im Acker -stehen Kohlköpfe: auf jeden Kohlkopf eine Schnitte Fleisch.« Als nun -Dschahan einmal allein im Hause war, nahm er den Steintopf, in dem das -Fleisch eingesalzen lag, und trug ihn hinaus auf den Krautacker. Dort -steckte er in jeden Kohlkopf eine Schnitte Fleisch und sah zu, wie die -Hunde, Katzen und Feldmäuse davon fraßen. Den nächsten Tag wollte die -Mutter von dem Schweinefleische kochen, konnte aber den Topf nicht -finden. Als sie nun Dschahan befragte, antwortete dieser: »Ach, du -hättest nur sehen sollen, wie sich die Hunde, die Katzen und die Mäuse -satt gefressen haben! kein Schnittchen ist übrig geblieben; und jeder -Krautkopf hat seine Fleischschnitte gehabt! Wie sie herumrasten, diese -Fresser, wenn sie einander herumbissen!« Da rief die Mutter: »Also bist -du wirklich ein Dschahan! Und darum müssen alle Leute sagen: ›Dumm ist -Dschahan, ein Esel ist er, Verstand hat er keinen, ein Tropf ist er!‹« - - -425. - -Dschahan fuhr einst mit seinem Gemüsekarren zur Stadt. Auf dem Wege sah -er vor sich einen Herrn, der keine Anstalten machte, ihm auszuweichen. -Dschahan rief etliche Male laut: »Geh aus dem Wege!«; aber der Herr -rührte sich nicht, und Dschahan konnte nicht mit seinem Gefährte -ausweichen, da der Weg abschüssig und schmal war. Drum warf Dschahans -Karren den Herrn um, und so kam es, daß Dschahan eines Tages zum -Gerichte vorgeladen wurde. Dort antwortete er nun auf keine Frage der -Richter, und diese sagten zu dem Kläger: »Der Angeklagte ist ja stumm; -gegen einen Stummen gehn wir nicht vor.« Doch der Ankläger entgegnete: -»Das ist doch wohl eine Finte dieses boshaften Menschen, da ich ganz -genau weiß, daß er sprechen kann. Er rief mir ja damals, bevor er mich -überfuhr, zu: ›Geh aus dem Wege!‹ und nicht nur einmal, sondern mehrere -Male.« Aber da stand der Richter auf und schrie den Kläger an: »Was -suchst du uns dann auf? wir haben andere Sachen zu tun, als Leuten wie -dir zu helfen! Warum bist du nicht ausgewichen, als er dich angerufen -hat? Jetzt mußt du die Gerichtskosten bezahlen.« Dschahan aber ging -straflos heim. - - - - -V. - -Sizilianische Überlieferungen - - -426. - -Es wird erzählt, daß einmal eine Mutter war, die einen Sohn hatte, -Giufà mit Namen, und sie war sehr arm; dieser Giufà war ein Tölpel und -ein fauler Lümmel und ein Schelm. Seine Mutter hatte etwas Leinwand und -da sagte sie zu Giufà: »Wir nehmen etwas Leinwand, und du gehst sie -in einem weit entfernten Dorfe verkaufen; sie darf aber nur an Leute -verkauft werden, die wenig reden.« Giufà warf sich die Leinwand über -die Schulter und ging sie verkaufen. - -In einem Dorfe angelangt, begann er zu schreien: »Wer will die -Leinwand?« Die Leute riefen ihn und fingen viel zu reden an; der eine -meinte, sie sei zu grob, der andere, zu teuer. Giufà meinte, sie -redeten zu viel, und wollte sie ihnen nicht geben. Wie er nun dahin -und dorthin ging, kam er in einen Hof; dort war kein Mensch, aber eine -gipserne Statue sah er, und zu der sagte er: »Wollt Ihr die Leinwand -kaufen?« Die Statue sagte kein Wort, und so sah er, daß sie wenig -redete. »Da muß ich die Leinwand also Euch verkaufen, weil Ihr wenig -redet.« Er nahm die Leinwand und hängte ihr sie um: »Morgen komme ich -dann um das Geld.« Und damit ging er. - -Als es tagte, ging er um das Geld; die Leinwand war nicht mehr da, und -er sagte: »Gib mir das Geld für die Leinwand.« Die Statue antwortete -nichts. »Da du mir das Geld nicht geben willst, werde ich dir zeigen, -wer ich bin.« Er holte sich ein Beil und schlug auf die Statue los, -bis sie zusammenstürzte; und in ihrem Bauche fand er einen Krug voll -Geld. Er steckte das Geld in den Sack und ging heim zu seiner Mutter; -angekommen, sagte er zu ihr: »Ich habe die Leinwand einem verkauft, der -nichts redete, und am Abende hat er mir kein Geld gegeben; da bin ich -am Morgen mit einem Beile hingegangen und habe ihn erschlagen und zur -Erde geworfen, und da hat er mir dieses Geld gegeben.« Die Mutter, die -eine kluge Frau war, sagte zu ihm: »Sag niemand etwas; das Geld wollen -wir langsam verzehren.« - - -427. - -Ein andermal sagte die Mutter zu ihm: »Giufà, ich habe da ein Stück -Leinwand, das muß ich färben lassen; geh damit zum Färber und laß es -ihm dort, er soll es dunkelgrün färben.« Giufà warf die Leinwand über -die Schulter und ging. Unterwegs sah er eine schöne, große Eidechse; -da er sah, daß sie grün war, sagte er: »Meine Mutter schickt mich und -sie will diese Leinwand gefärbt haben.« Und dabei legte er sie nieder. -»Morgen komme ich sie holen.« - -Als er heimkam und seine Mutter die Geschichte hörte, begann sie sich -die Haare auszuraufen und zu jammern: »Du elender Kerl! was für einen -Schaden machst du mir! Lauf, und schau, ob sie noch dort ist!« Giufà -ging zurück, aber die Leinwand war verschwunden. - - -428. - -Man erzählt, daß Giufà eines Morgens Kräuter sammeln gegangen ist, und -dabei hat ihn die Nacht im Freien überrascht; wie er so dahinschritt, -war da der Mond, und der war umwölkt und kam zum Vorschein und -verschwand wieder. Giufà setzte sich auf einen Felsen und schaute zu, -wie der Mond kam und ging; und wann er kam, sagte er: »Komm! komm!« -und wann er ging: »Geh! geh!« Und er hörte nicht auf, zu sagen: »Komm! -komm! Geh! geh!« - -Nun waren unten am Wege zwei Diebe, die ein Kalb häuteten, das sie -gestohlen hatten. Da die sagen hörten: »Komm! Geh!«, befiel sie die -Angst, daß die Häscher kämen; sie nahmen Reißaus und ließen das Fleisch -liegen. Als Giufà die zwei Diebe laufen sah, ging er nachsehn, was es -gebe, und da fand er das gehäutete Kalb; er nahm das Messer, schnitt -tüchtig Fleisch herunter, füllte damit seinen Sack und ging. Zu Hause -angekommen, sagte er: »Mutter, macht auf!« Seine Mutter sagte zu -ihm: »Warum kommst du so spät in der Nacht?« »Ich bin in der Nacht -gekommen, weil ich Fleisch gebracht habe, und das müßt Ihr morgen alles -verkaufen; das Geld wird mir trefflich zustatten kommen.« Seine Mutter -sagte zu ihm: »Morgen gehst du wieder hinaus, und ich verkaufe das -Fleisch.« Als es Tag geworden war, ging Giufà hinaus, und seine Mutter -verkaufte das ganze Fleisch. - -Am Abende kam Giufà und sagte zu ihr: »Mutter, habt Ihr das Fleisch -verkauft?« »Ja, ich habe es den Fliegen auf Kredit verkauft.« »Und wann -sollen sie Euch das Geld geben?« »Wann sie es haben.« Es vergingen -acht Tage und die Fliegen brachten kein Geld; da machte sich Giufà -auf und ging zum Richter und sagte zu ihm: »Herr Richter, ich will -Gerechtigkeit haben; ich habe das Fleisch den Fliegen auf Kredit -verkauft, und sie sind mich nicht bezahlen gekommen.« Der Richter sagte -zu ihm: »Ich gebe dir den Spruch, daß du jede, die du nur siehst, -töten darfst.« Just in diesem Augenblicke setzte sich eine Fliege -auf des Richters Kopf; Giufà schlug mit der Faust auf sie los und -zertrümmerte dem Richter den Schädel. - - -429. - -Von der Arbeit wollte Giufà nichts wissen, aber essen, trinken und -nichtstun gefiel ihm. Er aß, und dann ging er weg und trieb sich hier -und dort herum. Seine Mutter war darüber ärgerlich, und immer sagte -sie zu ihm: »Giufà, was für ein Lebenswandel ist das? Du machst ja -keine Anstalt, ein Handwerk zu ergreifen: du ißt, du lebst, und was aus -dir wird, das ist die Frage.... Jetzt dulde ich das aber nicht mehr: -entweder du gehst dir dein Brot verdienen, oder ich werfe dich auf die -Straße.« - -Nun ging Giufà einmal in die Cassarustraße[9], um sich Kleider zu -verschaffen. Bei dem einen Händler nahm er das eine, das andere bei dem -andern, bis er ganz neu gekleidet war, sogar auch mit einer schönen -roten Mütze — damals gingen alle mit Mützen; jetzt geht der schäbigste -Handwerker mit einem Seidenhut oder wenigstens mit einem Filzhut. -Aber Giufà bezahlte die Sachen nicht, weil er kein Geld hatte; er -sagte: »Borg mir; dieser Tage komme ich zahlen.« Und so sagte er allen -Händlern. - -Als er sich ordentlich herausstaffiert hatte, sagte er: »Nun also, -jetzt wären wir so weit; jetzt kann meine Mutter nicht mehr sagen, ich -sei ein Taugenichts! Aber wie soll ich es mit der Bezahlung der Händler -machen? .... Ich werde mich tot stellen, und wir werden sehn, wie es -ausgeht ...« Er warf sich aufs Bett: »Ich sterbe! ich sterbe! .... Ich -bin gestorben!« Und er kreuzte die Hände und streckte die Beine. »Sohn, -Sohn! was für ein Unglück!« Seine Mutter raufte sich vor Schmerz die -Haare aus. »Wie ist denn das Unglück geschehn? O mein Sohn!« Als die -Leute diesen Lärm hörten, liefen sie herbei, und alle bemitleideten -die arme Mutter. Die Kunde verbreitete sich, und die Kaufleute kamen -nachsehn, und die sagten, als sie ihn tot sahen: »Armer Giufà! Er war -mir — sagen wir — sechs Tari schuldig, weil ich ihm ein Paar Schuhe -verkauft habe .... Aber ich schenke sie ihm!« Und alle gingen und -schenkten ihm ihre Guthaben, so daß Giufà aller seiner Schulden ledig -war. Der von der roten Mütze jedoch hatte, ich weiß nicht, was für -einen Ärger; er sagte: »Ich aber lasse ihm die Mütze nicht.« Er ging -hin und fand die Mütze nagelneu auf seinem Kopfe. Und was hat er getan? -Am Abende, als die Leichenknechte Giufà nahmen und ihn in die Kirche -trugen, um ihn dann zu begraben, ging er hinterdrein und ging, ohne von -jemand bemerkt zu werden, in die Kirche. Nach einer Weile, es mochte so -gegen Mitternacht gewesen sein, schlichen etliche Diebe in die Kirche; -sie kamen, um einen Sack Geld zu teilen, den sie gestohlen hatten. -Giufà rührte sich nicht von seiner Bahre, und der von der Mütze verbarg -sich hinter einer Tür und wagte kaum zu atmen. Die Diebe leerten das -Geld auf einen Tisch, so daß er ganz voll wurde von Gold und Silber -— denn zu jener Zeit lief das Silber wie das Wasser — und machten so -viel Häufchen, wie sie Leute waren. Ein Dutzend Tari blieb über, und -nun wußten sie nicht, wer es sich nehmen sollte. »Um einen Streit zu -vermeiden,« sagte einer, »wollen wir es so machen: da ist ein Toter, -und auf den wollen wir schießen, und wer ihn auf den Mund trifft, soll -die zwölf Tari haben.« Alle billigten diesen Vorschlag: »Sehr gut! sehr -gut!«; und schon hatten sie sich vorbereitet, um auf Giufà zu schießen. -Als das Giufà sah, erhob er sich auf der Bahre und stieß ein Gebrüll -aus: »Auf, ihr Toten, allesamt!« Was brauchte es bei den Dieben mehr? -Sie ließen alles im Stich, und hilf mir, heiliger Reißaus, sie laufen -noch immer. Als sich Giufà allein sah, stand er auf und eilte, um sich -der Häufchen zu bemächtigen. Da kam aber auch schon der von der Mütze -hervor, der sich, ohne sich zu mucksen, verkrochen gehabt hatte, und -lief zu dem Tische hin, um das Geld zu packen. Genug: auf jeden kam die -Hälfte und sie teilten das Geld. Ein Fünfgranistück blieb übrig; Giufà -rief: »Das nehme ich mir!« »Nein, der Fünfer gehört mir.« »Mir gehört -er.« »Pack dich, das ist nichts für dich; die fünf Grani sind mein.« -Giufà erwischte eine Stange und stellte sich, um sie dem von der Mütze -um den Schädel zu schlagen; er sagte: »Her mit den fünf Grani! die fünf -Grani will ich!« In diesem Augenblicke kamen die Räuber zurück, um zu -sehn, was die Toten machten; denn es däuchte sie allzu schmerzlich, das -ganze Geld einzubüßen. Sie stellten sich hinter die Kirchentür, und da -hörten sie diesen Wortwechsel und mächtigen Lärm wegen der fünf Grani. -Sie sagten: »Dummköpfe! fünf Grani kommen auf einen, und dazu reicht -das Geld nicht aus. Wer weiß, wie viel Tote aus dem Grabe gekommen -sind!« Damit nahmen sie die Beine in die Hand und entflohen. - -Giufà nahm die fünf Grani, lud sich seinen Geldsack auf und ging nach -Hause. - - -430. - -Giufà hörte einmal am Morgen, als es dämmerte und er im Bette lag, -die Pfeife blasen, und da fragte er seine Mutter: »Mutter, wer ist -denn der, der vorbeigeht?« Seine Mutter sagte zu ihm: »Das ist der -Morgensänger.« Dieser Morgensänger kam allmorgendlich vorbei. Eines -Morgens stand nun Giufà auf und ging und tötete den Morgensänger, der -ein Mann war, der die Pfeife blies; dann ging er zu seiner Mutter -und sagte zu ihr: »Mutter, den Morgensänger habe ich getötet.« Seine -Mutter, die begriff, daß er den Mann getötet hatte, der die Pfeife -geblasen hatte, nahm den Toten, trug ihn ins Haus und warf ihn in den -Brunnen, der gerade ohne Wasser war. - -Als Giufà den Mann tötete, war er von einem beobachtet worden, und der -ging hin und erzählte es dessen Verwandten; alsbald machten sich die -auf und führten bei Gericht Klage, daß Giufà den Morgensänger getötet -habe. - -Der Mutter Giufàs, die klug war, fiel es ein, daß sie einen Hammel -hatte; den tötete sie und warf ihn in den Brunnen. Das Gericht kam zu -Giufà, um den Totschlag zu bewähren, und die Verwandten des Toten kamen -allesamt mit. Der Richter sagte zu Giufà: »Wohin hast du den Toten -gebracht?« Giufà antwortete in seiner Dummheit: »In den Brunnen habe -ich ihn geworfen.« Sie banden Giufà an einen Strick und ließen ihn in -den Brunnen hinab; auf dem Boden angekommen, machte er sich ans Suchen. -Er stieß und tappte auf Wolle, und da sagte er zu den Söhnen des Toten: -»Hatte dein Vater Wolle?« »Mein Vater hatte keine Wolle.« »Der da hat -Wolle; es ist dein Vater nicht.« Dann traf er auf den Schwanz: »Hatte -dein Vater einen Schwanz?« »Mein Vater hatte keinen Schwanz.« »Dann -ist das nicht dein Vater.« Dann fand er, daß der im Brunnen vier Füße -hatte, und sagte: »Wie viel Füße hatte dein Vater?« »Mein Vater hatte -zwei Füße.« Giufà antwortete: »Der da hat vier Füße; er ist dein Vater -nicht.« Dann tastete er an den Kopf: »Hatte dein Vater Hörner?« Die -Söhne antworteten: »Mein Vater hatte keine Hörner.« Giufà antwortete: -»Der da hat Hörner; er ist dein Vater nicht.« Der Richter antwortete: -»Giufà, ob mit den Hörnern, ob mit der Wolle, bring ihn herauf.« Sie -zogen Giufà herauf und er hatte den Hammel auf der Schulter; das -Gericht sah, daß es wirklich ein Hammel war, und sprach Giufà frei. - - -431. - -Die Mutter Giufàs hatte ein kleines Mädchen, und das hütete sie wie -ihren Augapfel. Als sie nun eines Tages zur Messe gehn mußte, sagte sie -zu ihrem Sohne: »Giufà, schau, ich gehe zur Messe: die Kleine schläft; -koch ihr den Griesbrei und gib ihn ihr zu essen.« Giufà kochte einen -großen Topf Griesbrei, und als der gekocht war, nahm er einen großen -Löffel voll und stopfte ihn der Kleinen in den Mund. Das Kind fing -mächtig zu schreien an, weil es sich arg verbrannt hatte, und nach zwei -Tagen starb es, da der Mund brandig wurde. Die Mutter wußte sich keinen -Rat mehr mit diesem Sohne; sie nahm einen Stock und verprügelte ihn -tüchtig. - - -432. - -Da Giufà ein halber Tölpel war, tat ihm niemand etwas zuliebe, wie -ihn einzuladen oder ihm einen Bissen zukommen zu lassen. Einmal kam -er in ein Pächterhaus, wo er etwas zu erhalten hoffte. Aber als ihn -die Pächtersleute so zerlumpt sahen, so fehlte wenig und sie hätten -die Hunde auf ihn gehetzt; und sie behandelten ihn so, daß er mehr -krumm als gerade von dannen ging. Seine Mutter begriff die Sache und -besorgte ihm schöne Hosen, ein Paar Strümpfe und eine Samtweste. Nun -ging Giufà als Bauer gekleidet in dasselbe Pächterhaus; da hättet ihr -Ehrenbezeigungen sehn können! Sie luden ihn zu Tische und überhäuften -ihn alle mit Aufmerksamkeiten. Obwohl aber Giufà sonst nicht bis fünf -zählen konnte, war er doch schlau genug, sich mit einer Hand den Wanst -zu füllen und mit der andern das, was übrig blieb, in die Taschen zu -stecken; und sooft er etwas einsteckte, sagte er: »Eßt nur, meine -lieben Kleider; ihr seid es ja, die eingeladen worden sind.« - - -433. - -Es war einmal ein gewisser Giufà; zu dem sagte seine Mutter, als sie -zur Messe ging: »Giufà, schau, ich gehe jetzt zur Messe: schau, da ist -die Henne, die muß die Eier ausbrüten; nimm sie, füttere sie mit dem -Mansch und setze sie dann wieder auf die Eier, damit sie nicht kalt -werden.« Giufà bereitete also den Mansch aus Brot und Wein, nahm die -Henne und fütterte sie, und fütterte sie auf die Weise, daß er ihr -den Mansch mit dem Finger hineinstopfte; und dabei erstickte er sie -und sie verendete. Als er sah, daß es mit ihr aus war, sagte er: »Wie -soll ich es denn nun anstellen, daß die Eier nicht kalt werden? jetzt -setze ich mich selber drauf.« Er zog sich Hosen und Hemd aus und setzte -sich auf die Eier. Als dann seine Mutter heimkam, rief sie: »Giufà! -Giufà!« Giufà antwortete: »Gluck, gluck, ich kann nicht kommen; ich -bin jetzt die Henne und sitze auf den Eiern.« Seine Mutter schrie: »Du -Nichtsnutz, du Nichtsnutz! du hast mir ja alle Eier zerdrückt.« Giufà -stand auf, und die Eier waren ein Brei. - - -434. - -Es war einmal ein großer Herr, und der hatte einen seltsamen Einfall. -Er sagte zur Winterszeit zu einem armen Teufel: »Wenn du dich getraust, -es eine Nacht lang, so wie du aus dem Leibe deiner Mutter gekommen -bist, am Ufer des Meeres auszuhalten, so gebe ich dir, wenn du am -Morgen noch lebst, hundert Unzen; bist du am Morgen tot, so hast du die -Wette verloren.« Dieserhalb wurden Wachen aufgestellt: »Gebt acht auf -den da!« - -In der Nacht fuhr nun ein Schiff vorüber. Der arme Wicht, der am -Strande war, streckte die Hände aus, als ob er sich hätte an dem Lichte -des Schiffes wärmen wollen. Der Morgen brach an, und die Wächter -meldeten dem Herrn: »Herr, er hat die ganze Nacht nackt verbracht; um -Mitternacht aber kam in einer Entfernung von hundert Meilen im Meere -ein Schiff mit dem Lichte vorbei, und daran hat er sich gewärmt.« Da -sagte der Herr zu dem, mit dem er gewettet hatte: »Ihr habt verloren; -Ihr habt Euch gewärmt, und damit habt Ihr die Wette verloren.« - -Der, der die Wette verloren hatte, ging zu Giucà. Giucà sagte: »Warum -weinst du denn?« Er antwortete: »Heute Nacht bin ich demunddem auf -seinen seltsamen Einfall eingegangen; und weil ich, als ein Schiff -vorübergefahren ist, mit den Händen so gemacht habe, sagte er, ich -hätte mich gewärmt. Wie wäre das möglich? ... Und jetzt habe ich die -Wette verloren.« Giucà antwortete: »Hab keine Angst; bin ja ich da! -Aber sag mir, teilen wir das Geld, wenn ich dir den Sieg verschaffe?« -»Ja.« Nun versah sich Giucà mit einem Sack Kohlen und einem Hammel und -zündete die Kohlen an dem einen Ende von Trapani bei den Kapuzinern -an; dann nahm er einen Rost und stellte ihn in der Richtung über das -Kloster bei der Loggia auf. Er nahm den Hammel und legte ihn auf den -Rost, und das Feuer hatte er bei den Kapuzinern; und also begann er den -Hammel ohne Feuer zu braten. Alle Leute, die dieses törichte Treiben -sahen, den Hammel bei der Loggia und das Feuer bei den Kapuzinern, -fragten ihn, was er tue; und Giucà sagte zu ihnen: »Ich brate diesen -Hammel.« - -Da kam auf einmal auch der von der Wette vorbei, und der sagte: »Was -tust du, Giucà?« »Ich brate diesen Hammel.« »Ja wo ist denn das Feuer?« -»Bei den Kapuzinern.« »Was soll das heißen? wie dumm!« »Verrückt -freilich und dumm,« sagte Giucà; »wie hat sich aber dann der da an dem -Lichte des Schiffes wärmen können, das doch hundert Meilen entfernt -war? Wie man den Hammel hier nicht braten kann, so hat sich auch der da -dort nicht wärmen können.« - -Und nun erzählte Giucà den Leuten die ganze Geschichte, und der Herr -mußte die Wette bezahlen. - - - - -VI. - -Kalabrische Überlieferungen - - -435. - -Es war also einmal ein gewisser Hiohà. Der Vater und die Mutter wollten -ihm gut: sie hielten ihn für etwas ganz besonders; aber Hiohà war ein -Dummkopf. Was hat er nicht alles getan, dieser Hiohà! - -Einmal schickten ihn der Vater und die Mutter, die sehr arm waren, -Kutteln waschen. »Gib acht,« sagte die Mutter, als er wegging, »gib -acht, daß du sie dort wäschst, wo viel Wasser ist.« - -Nun begann Hiohà zu wandern. Er wanderte und wanderte, sah einen Bach -und machte nicht halt. Er wanderte und wanderte, sah einen Fluß und -machte noch immer nicht halt. Erratet ihr, wo er halt gemacht hat? Er -ist bis ans Meer gegangen. Dort begann er die Kutteln zu waschen und -abzureiben. Nachdem er sie eine Stunde abgerieben und gewaschen hatte, -wußte er nicht, ob sie gut gewaschen seien. - -Wen hätte er fragen sollen? Wen hätte er nur fragen sollen? Er sah in -der Ferne ein Schiff mit Seeleuten drinnen. Da begann er zu pfeifen und -mit den Händen Zeichen zu machen. Als die Seeleute diese Bewegungen -sahen, kamen sie, weil sie nicht wußten, was es gebe, mit dem Schiffe -zum Ufer. »Was willst du?« sagten sie zu ihm, und Hiohà sagte zu ihnen: -»Sind diese Kutteln gut gewaschen oder nicht?« - -»Der Teufel soll dich holen!« begannen die Seeleute; »der und jener -soll dich holen! Und wegen so etwas hast du uns gerufen? Der Teufel -soll dich holen!« Und damit gaben sie ihm eine Tracht Prügel, wirklich -eine ordentliche Tracht. - -Nun begann Hiohà zu weinen und sagte: »Was habe ich euch getan, daß -ihr mich schlagt? Wie hätte ich denn sagen sollen, als ich das Schiff -gesehn habe?« - -»Du hättest sagen sollen,« sagten die Seeleute zu ihm: »Guten Wind! -Guten Wind!« - -Und so machte sich Hiohà davon. - - -436. - -Eines Tages sagte Juvadi zur Mutter: »Geh du aufs Feld arbeiten; ich -bleibe zu Hause.« Und die Mutter antwortete: »Verrichte du alles; ich -gehe aufs Feld. Laß die Katze nicht zu den Speisen, bring das Bett in -Ordnung, gib acht auf die Gluckhenne und geh zum Flusse und besorge die -Wäsche.« Juvadi antwortete: »Ja, ja, Mutter.« - -Und so ging sie aufs Feld. Aber anstatt das Bett in Ordnung zu bringen, -riß es Juvadi auseinander, nahm Polster und Strohsäcke und warf sie -mitten ins Haus; und er füllte eine Schwinge mit Mist und beutelte ihn -im Hause aus. Dann sagte er: »Ich bin hungrig.« Und er nahm und aß alle -Speisen; hierauf nahm er einen Kessel und sott die Gluckhenne samt den -Küchlein und aß sie. Dann tat er die Wäsche in einen Tragkorb und ging -damit zum Flusse; er warf sie ins Wasser und ging. - -Wie er so dahinging, traf er einen Esel, und den packte er beim -Schwanz; der Esel schlug aus und verletzte ihn am Bein. Unter -bitterlichen Tränen ging Juvadi nach Hause; er verschloß die Tür und -setzte sich auf den Herd. - -Am Abende kam die Mutter heim und rief an der Tür: »Juva’, mach mir -auf.« Er antwortete: »Nein.« »Ist dir etwas geschehn?« »Ja.« »Und -was ist dir denn geschehn?« »Die Katze hat die Speisen gefressen.« -»Das macht weiter nichts; wir kaufen andere. Mach mir auf, Juva’.« -»Nein.« »Warum denn? ist dir noch etwas geschehn?« »Ja.« »Und was -denn?« »Die Gluckhenne und die Küchlein sind weg.« »Das macht weiter -nichts; mach mir nur auf.« »Nein.« »Und warum denn nicht? ist dir noch -etwas geschehn?« »Ja.« »Und was ist dir denn geschehn?« »Ich bin zum -Flusse waschen gegangen, und das Wasser hat die Wäsche weggeschwemmt.« -»Ach das macht weiter nichts; öffne mir.« »Nein.« »Was ist dir denn -geschehn?« »Ein Esel hat mich am Beine verletzt.« - -Nun erbrach die Mutter die Tür, und da fand sie das ganze Haus -verwüstet. Sie wäre bald vor Schreck gestorben; aber dann nahm sie -einen Stock, prügelte Juvadi tüchtig durch und jagte ihn aus dem Hause. - - -437. - -Juvadi sagte zur Mutter: »Ich gehe auf den Markt.« Die Mutter -antwortete: »Kaufe einen Farren.« Sie gab ihm das Geld und Juvadi ging -auf den Markt. Er kaufte einen schönen Farren und ging mit ihm nach -Hause. Er kam bei den Mönchen vorbei und traf sie auf der Straße; kaum -hatten sie ihn gesehn, so sagten sie: »Juva’, wo bist du gewesen?« -Und Juvadi antwortete: »Ich bin auf dem Markte gewesen und habe einen -Farren gekauft.« Die Mönche antworteten einer nach dem andern: »Ist es -ein Farre oder ein Bock?« »Es ist ein Farre.« Es kam ein anderer Mönch -dazu: »Juva’, was ist das?« »Es ist ein Farre.« »Ist es ein Farre oder -ein Bock?« »Es ist ein Farre und kein Bock; ich habe ihn mit zwanzig -Dukaten bezahlt.« Der Guardian sagte: »Willst du ihn mir verkaufen? -ich gebe dir zehn Dukaten.« »Wenn es ein Bock ist, so nehmt ihn.« So -gab ihm der Guardian zehn Dukaten und er ging nach Hause. Die Mutter -sagte: »Was hast du gemacht?« »Ich habe das gemacht: Ich habe einen -schönen Farren gekauft, bin bei den Mönchen vorbeigekommen und sie -haben mir gesagt, es sei ein Bock; sie haben mir ihn abgekauft und mir -zehn Dukaten gegeben.« Die Mutter nahm einen Stock, prügelte Juvadi -durch und sagte: »Der Teufel soll dich holen! du hast dich also von den -Mönchen beschwatzen lassen?« - -Nun verkleidete sich Juvadi als Frau, mit einem Rosenkranze in der -Hand, und ging in die Kapuzinerkirche und blieb dort. Als es Nacht -geworden war, kam der Sakristan und sagte: »Geh jetzt; ich muß die -Kirche schließen.« Er antwortete: »Laß mich aus Barmherzigkeit da -schlafen.« »Ich gehe es dem Guardian sagen.« Er ging und der Guardian -sagte: »Ja, ja, laß sie da schlafen.« Als es Mitternacht geworden war, -ging er sachte, sachte in die Zelle des Guardians, stellte sich vor -das Bett, zog einen Knüttel, den er unter dem Kleide verborgen hatte, -hervor und begann den Guardian zu verprügeln, indem er sagte: »Ist es -ein Farre oder ein Bock? ha? ist es ein Farre oder ein Bock? ha?« Und -dabei schlug er tüchtig zu, bis der Guardian halbtot dalag; dann ging -er. Am Morgen kamen die Mönche und da fanden sie den Guardian totelend. -Alsbald liefen sie um Ärzte, um zu sehn, was es sei. - -Juvadi ging nach Hause, kleidete sich als Arzt und ging weg, um vor -den Kapuzinern herumzuschlendern. Ein Laienbruder kam heraus und sagte -zu ihm: »Wer ist Euere Herrlichkeit?« Juvadi antwortete: »Ich bin ein -fremder Arzt; ist hier jemand krank?« Der Mönch ging augenblicklich -hinein, es seinen Brüdern sagen, und die ließen ihn hereinkommen. Als -er drinnen war und seinen Kranken betrachtet hatte, sagte er: »Der hat -Schläge bekommen.« - -Nun schickte er alle Mönche, die dort waren, hinaus; der eine ging -Kaffee machen, der andere Heilmittel holen. Als Juvadi ganz allein war, -zog er den Knüttel unter dem Oberkleide hervor und begann den Guardian -zu prügeln und sagte: »Ist es ein Farre oder ein Bock? ha? ist es ein -Farre oder ein Bock? ha?« Und er ließ nicht eher von dem Guardian -ab, als bis der schier tot war. Dann entwich er. Als die Mönche -zurückkehrten und den Guardian in diesem Zustande sahen, begannen sie -zu jammern und fragten ihn: »Wer hat dich geschlagen?« Der Guardian -antwortete: »Der, der hier war.« Die Mönche sagten: »Wir wollen ihn -suchen gehn.« - -Und so setzten sie den Guardian auf einen Sessel und machten sich an -die Verfolgung Juvadis. Der sah sie von weitem; da sagte er zu einem -Manne, der mit dem Karste arbeitete: »Guter Mann, schau wie viel Leute -dich prügeln kommen.« Der erschrak, warf den Karst weg und entfloh; -nun nahm Juvadi den Karst und begann zu ackern. Die Mönche holten -den andern ein und prügelten ihn weidlich durch; und der arme Teufel -schrie: »Warum schlagt ihr mich? ich habe euch doch nichts getan.« -Juvadi lachte von weitem, warf den Karst weg und ging nach Hause und -sagte: »Nun habe ich mich für meinen Farren bezahlt gemacht.« - - -438. - -Es war Fastnacht. Juvadis Mutter schlachtete einen Hahn und kochte -ihn mit Makkaroni; als Juvadi kam, aßen sie ihn. Nach dem Essen sagte -Juvadi zur Mutter: »Mutter, wie heißt das, was wir gegessen haben?« Die -Mutter antwortete: »Das war ein Morgensänger.« - -Nun hörte Juvadi einen Mann, der auf der Straße sang; er ging hin, -tötete ihn und brachte ihn der Mutter. Die Mutter begann zu schreien: -»Du Tölpel, das war ein Mensch und kein Morgensänger.« Juvadi sagte: -»Macht nichts, Mutter; ich stecke ihn in einen Sack und gehe ihn in -eine Schlucht werfen.« - -Auf dem Wege begegnete er einem Manne, der auch einen Sack trug, und zu -dem sagte er: »Freund, was trägst du da in dem Sacke?« Der antwortete: -»Ein Schwein.« Juvadi sagte: »Wollen wir tauschen?« Der Unglückselige -sagte: »Ja«, und sie tauschten. Juvadi ging zu seiner Mutter nach Hause -und sagte zu ihr: »Mutter, bring einen Kessel, damit wir das Schwein -abbrühen. Schließ die Tür; ich muß einen Botengang machen.« Und er ging -zu dem, dem er den Sack mit dem Toten gegeben hatte, und sagte zu ihm: -»Was hast du getan? jetzt gehe ich zum Richter und zeige dich an.« Der -andere sagte unter Tränen: »Sag nichts; ich gebe dir fünfzig Dukaten.« -So nahm Juvadi den Toten und die fünfzig Dukaten. Dann ging er zu -der Tür der Mönche, stellte den Toten auf die Füße und läutete an; -der Sakristan öffnete die Tür von innen und der Tote fiel nieder. Der -Sakristan sagte: »Steh auf! steh auf! was ist dir geschehn?« Juvadi kam -hervor und sagte: »So also werden die Leute umgebracht?« Der Sakristan -sagte: »Sag nichts; ich gebe dir fünfzig Dukaten.« Und Juvadi: »Wenn -du willst, daß ich nichts sage, mußt du mir fünfzig Dukaten, eine -Mönchskutte und den Toten geben.« Juvadi nahm den Toten, zog ihm die -Kutte an, steckte ihm eine Pfeife in den Mund, setzte ihn auf den -Abtritt der Mönche und kauerte sich nieder. Es kam der Guardian, um -ein Bedürfnis zu verrichten; da fand er den, der dort saß, und er -sagte: »Steh auf; ich muß ein Bedürfnis verrichten.« Dann packte er -ihn und stieß ihn, und der fiel nieder. Der arme Guardian sagte: »Auf! -auf! was habe ich dir denn getan?« Juvadi kam hervor und sagte: »So -also werden die Leute umgebracht? jetzt gehe ich zum Richter und sag -ihms.« Erschrocken sagte der Guardian: »Sei barmherzig und sag nichts; -ich gebe dir hundert Dukaten, und wir begraben ihn.« Juvadi nahm die -hundert Dukaten und sie legten den Toten ins Grab. Dann ging Juvadi -voll Fröhlichkeit mit den zweihundert Dukaten nach Hause und sagte zur -Mutter: »Mutter, wie viel hat mir der Morgensänger eingebracht! Jetzt -bin ich reich geworden!« - - -439. - -Eines Tages ging Juvadi um Reisig, und da fand er einen Eichenast -mit Eicheln dran; den nahm er auf die Arme und trug ihn mit viel -Achtsamkeit weg. Als er nahe beim Orte war, setzte er sich darauf -wie auf ein Pferd und zog ihn so weiter. An einem Fenster des Königs -stand die kleine Prinzessin, und die begann aus vollem Halse zu -lachen. Juvadi sah sie an und sagte: »Du sollst schwanger sein von -mir.« Alsbald wurde sie schwanger, und nach neun Monaten gebar sie -ein Mädchen. Der König war darüber so aufgebracht, daß er den Rat -zusammenrief und sagte: »Ratet mir, was ich mit der machen soll, von -der diese Schande kommt; ich kann es gar nicht glauben, was sie sagen.« -Der Rat antwortete: »Lassen wir alle Männer des Reiches kommen, und -da werden wir sehn, wen es Babba ruft.« Da befahl der König, daß sich -alle Männer in seinem Hause einfänden. So kamen seine Barone, Fürsten, -Ritter, Bürger und Bauern; aber das Kind rief niemand Babba. Nur -Juvadi, der nicht kommen wollte, war übrig geblieben; aber der König -zwang ihn, zu kommen. Kaum hatte ihn das Kind gesehn, als es sich auch -schon in seine Arme warf und ihn Babba nannte. Nun rief der König -den Rat von neuem zusammen und sagte: »Was für eine Strafe soll die -erhalten, von der diese Schande kommt?« Sie antworteten: »Schließen wir -sie in ein Faß und rollen wir es einen Abhang hinunter.« So ließen sie -ein Faß machen und die Königin legte einen Sack mit Feigen und Rosinen -hinein; und sie schlossen die Prinzessin, ihre Tochter und Juvadi -hinein und gingen es von einem Abhange hinunterstürzen. Als es rollte, -sagte Juvadi: »Laß mich heraus, laß mich heraus; ich gebe dir Feigen -und Rosinen.« Und er warf Händevoll Feigen und Rosinen aus dem Fasse. -Das blieb in einer Ebene stehn; Juvadi zerbrach es und sie gingen -heraus. - -In der Nähe war eine Hexe, die lachte so heftig, daß ihr eine -Halsgeschwulst, die sie hatte, verging. Darüber ganz glücklich, sagte -sie zu Juvadi: »Was willst du? ich kann alles und tue dir gutes.« -Juvadi antwortete: »Schaff mir ein Haus; denn wir haben keine Wohnung.« -Die Hexe nahm eine Gerte, machte einen Kreis rundum und sagte: -»Hier soll ein Palast werden mit aller Bequemlichkeit der Welt.« So -wurde dort ein schöner Palast und Juvadi ging ganz vergnügt mit der -Prinzessin und der Tochter hinein. Und die Prinzessin sagte zu Juvadi: -»Du mußt noch behext werden, damit dir deine Dummheit ausgetrieben -wird.« - - -440. - -Eines Morgens hatte die Prinzessin Juvadi verloren; sie schrie in allen -Gemächern und fand ihn endlich an einem Fenster. Dort pustete er mit -dem Munde und machte Bu, bu ... bu, bu ... bu. Sie schrie: »Was machst -du da?« Juvadi antwortete: »Ich puste auf die Fliegen und Wespen da, -damit sie nicht hereinkommen; sie könnten uns beißen und wir müßten -sterben.« - - -441. - -Juvadi war wieder einmal verloren und die Prinzessin konnte ihn nicht -finden. Am Tage darauf fand sie ihn, wie er mit einem Kuhschwanze -in der Hand in die Luft starrte und Bu, bu ... bu, bu ... bu, bu -pustete. Sie sagte: »Juva’, was machst du da?« Und Juvadi lachte aus -vollem Halse: »Ich habe ein Wildschwein getötet, und dann ist ein Wind -gekommen und hat mich in die Höhe gehoben; ich habe mich aber so -kräftig gewehrt, daß mir beim Hinundherreißen der Schwanz in der Hand -geblieben ist.« - - -442. - -Ein andermal sagte Juvadi: »Ich gehe in den Hühnerstall, Eier holen.« -Er ging, nahm ein Messer, tötete alle Hühner und hängte sie ringsum -an die Wände. Sie gingen ihn suchen, fanden den Schaden und schrien: -»Warum hast du das getan?« Und Juvadi: »Ich bin ein Metzger geworden. -Was wollt ihr?« - -Die Prinzessin nahm einen Stock und prügelte Juvadi weidlich durch; -dann jagte sie ihn wegen all dieser dummen Streiche aus dem Hause. - - -443. - -Juvadi hatte ein Gärtchen, und dort war ein einzelner Kirschbaum. Er -pflegte ihn mit aller Sorgfalt, aber der Baum trug nicht eine einzige -Kirsche. Eines Tages verlor Juvadi die Geduld und sagte: »Jetzt will -ich diesen vermaledeiten Baum fällen, der nichts trägt.« Er fällte -den Kirschbaum und machte ein Kreuz daraus; das pflanzte er in das -Gärtchen. Er glaubte, wenn er zu Jesus Christus beten werde, werde ihm -der alle Gnaden erweisen; aber er mochte heute beten oder morgen oder -übermorgen, eine Gnade sah er niemals. Da packte er erbost das Kreuz, -warf es zur Erde, daß es in tausend Stücke zersprang, und sagte: »Dich -kenne ich schon, wie du noch ein Kirschbaum warst.« - - -444. - -Man erzählt, daß Juvadi eines schönen Tages einen Gevatter besuchen -gegangen ist. Der Gevatter, dessen Weib gerade Brot bereitete, -sagte zu ihm: »Willkommen, Juva’; bleib bei uns und hilf uns das -Brot bereiten.« Während die Frau in der Küche war, um das Essen zu -kochen, ging Juvadi nachsehn, ob der Teig aufgegangen sei; er kam -in eine Kammer, deren Wände überall Ritzen hatten, durch die der -Wind einundausging, und sagte: »Da machen sie Brot und das Haus ist -voller Löcher; aber ich will das in Ordnung bringen.« Er nahm den -Teig und besserte alle Wände aus, indem er alle Löcher verschmierte. -Als die Gevatterin diesen Schaden sah, begann sie zu schreien: »Um -Gotteswillen, um Gotteswillen! was tust du? wenn mein Mann kommt, -bringt er mich um.« Juvadi sagte ganz entrüstet: »Statt mir zu danken, -weil das Haus löchrig war, gibst du mir böse Worte.« Und er entwich. - - -445. - -Einmal ging Juvadi eine Gevatterin besuchen. Als sie ihn sah, sagte sie -vergnügt: »Willkommen, Gevatter; es wird mir eine Freude sein, wenn du -heute Morgen bei mir bleibst. Gib mir acht auf das Kindchen, das ich -niedergelegt habe, und ich verrichte indessen die häusliche Arbeit.« -Juvadi nahm das Kind; da er sah, daß sein Kopf ganz weich war, nahm -er eine Nadel und stach hinein, so daß das Gehirn heraustrat. Und er -sagte: »Madonna mia! da hat das Kind ein Geschwür und niemand denkt -daran.« Als die Mutter das Kind tot sah, war sie ganz weg vor Schmerz -und schrie: »Mein ... Kind ... mein ... Kind, ich habe dich einem -Tölpel anvertraut.« Juvadi sagte: »Für mein gutes Werk erhalte ich -einen schlechten Lohn.« Und er ging. - - -446. - -Eines Tages ging Juvadi hinaus, stieg auf einen Felsen, begann zu -pissen und sagte zu den einzelnen Bächlein: »Du gehst dorthin, du -dahin, du gehst rechts und du gehst links.« Eine Bande von Räubern, -die unter dem Felsen waren und viel Silbergeld teilten, hörten ihn so -reden; sie glaubten, die Häscher seien da, und entflohen. Juvadi stieg -hinab, nahm alles Silber und kehrte, mit Geld beladen, heim. - - -447. - -Eines Tages ging Juvadi mit seinem Esel um Holz. Er saß auf einer -Eiche und schnitt gerade an einem Aste, als ein Mann vorbeikam und zu -ihm sagte: »Juva’, paß auf, du fällst herunter, wenn der Ast bricht.« -Juvadi antwortete: »Kümmere dich nicht darum; ich sterbe noch nicht.« -Aber als er das sagte, fiel er auch schon herunter, und es fehlte -wenig, so wäre er tot gewesen. Nun sagte er zu dem Manne: »Guter Mann, -wann werde ich denn sterben?« »Wann dein Esel drei Fürze tut.« Juvadi -glaubte es und vergaß es keineswegs. Er mußte eine Anhöhe ersteigen, -und der Esel, der zu schwer beladen war, ließ einen Furz. »Oh, jetzt -geht es böse,« sagte Juvadi, »nun muß ich bald sterben.« Er ging weiter -und hörte wieder, wie der Esel einen Furz ließ, und er zitterte noch -mehr vor Angst. Als er dann den letzten hörte, wurde er ohnmächtig -und fiel wie ein Toter zu Boden; und er blieb auf dem Wege liegen. -Der Esel, der den Weg, wer weiß, wie oft gemacht hatte, ging mit dem -Holze, aber ohne Juvadi, nach Hause. Als die Mutter den Esel ohne -den Sohn kommen sah, erschrak sie und ging weg, um zu sehn, was ihm -geschehn sei; sie fand Juvadi mit dem Gesichte nach oben auf dem Wege -liegen. Und sie holte den Geistlichen, einen Bruder mit dem Kreuze, den -Sakristan mit dem Weihwasser und vier Männer mit der Bahre. Sie luden -ihn auf; aber sie klagten, weil er sehr schwer war, und setzten ihn -alle zehn Schritte nieder. Als sie an eine Stelle des Weges gekommen -waren, hob Juvadi den Kopf und schrie: »Dorthin geht.« Die, die ihn -trugen, warfen ihn vor Angst, weil sie ihn tot glaubten, zu Boden, und -der arme Juvadi zerschlug sich den Kopf und starb nun wirklich. - - - - -VII. - -Kroatische Überlieferungen - - -448. - -Einmal war Nasreddin schwer krank und lag still und hilflos da. Seine -Frau, die bei ihm saß, weinte, und das machte ihn unruhig. Da kam ihm -ein Einfall, und er sagte zu ihr mit schwacher Stimme: »O weh, o weh! -Hör auf zu weinen; zieh dich schön an, nimm deine besten Sachen und -deinen ganzen Schmuck und mach dich so hübsch, wie du kannst.« - -»Ach Effendi,« sagte sie und begann noch mehr zu weinen, »wie könnte -ich das, wo du so krank bist?« - -»Wenn du mich liebst,« bat der Hodscha, »dann tust du, was ich dir -gesagt habe.« - -Nun wurde in ihr die weibliche Neugier rege. »Nein,« sagte sie -entschieden; »ich werde es nicht früher tun, als bis du mir gesagt -hast, warum du es von mir verlangst.« - -»Ich möchte es dir ja sagen, aber ich fürchte, du wirst dich dann über -mich ärgern.« - -»Nein, wahrhaftig nein.« Und zum Beweise schwor sie ihm, daß sie alles -machen werde, wann sie den Grund gehört haben werde. - -Und der Hodscha sagte: »Denkst du denn nicht auch, liebes Weib, daß -Asrael, wenn er um meine Seele kommen und dich so schön gekleidet und -geschmückt sehn wird, lieber dich mitnehmen wird als mich?« - -In diesem Augenblicke hörte die Frau zu weinen auf. - - -449. - -Der Hodscha saß vor seinem Hause und rauchte. Da kam sein nächster -Nachbar und sagte nach dem gewöhnlichen Gruße: »Aber Hodscha, warum -brällt denn dein Esel schon seit dem frühen Morgen?« - -»Warum fragst du mich? frag ihn.« - - -450. - -Einmal ging der Hodscha Nasreddin spazieren; ein junger Zigeuner lief -ihm nach und bettelte, er solle ihm etwas schenken. Dem Hodscha, der -die Zigeuner haßte, fiels nicht ein, sich umzudrehn, geschweige denn -ihm etwas zu geben. Plötzlich schrie der Zigeuner aus vollem Halse: -»Schenk mir etwas, Herr, sonst werde ich etwas tun, was ich noch nie -getan habe!« - -Nasreddin drehte sich um, warf ihm einen Para zu und fragte ihn, was er -zu tun beabsichtigt hätte. Darauf antwortete der Zigeuner: »Ja, Herr, -hättest du mir nichts geschenkt, so hätte ich arbeiten müssen, und das -habe ich noch nie getan.« - - -451. - -Einmal kam wieder sein nächster Nachbar zum Hodscha und fragte ihn, -warum er seinen Hund habe die ganze Nacht bellen lassen, so daß er und -die Seinigen im Schlafe gestört worden seien. - -Nasreddin, der wohl zugehört hatte, lachte und antwortete: »Ich glaube, -du wirst doch nicht von mir verlangen wollen, daß ich bellen soll.« - - -452. - -Als Nasreddin einmal besonders gut aufgelegt war, erzählte er in einer -Gesellschaft, daß er, als er in Stambul gewesen sei und in dem Garten -des Sultans, dort Bienen gesehn habe, so groß wie Schafe. - -Da fragte ihn einer von den Zuhörern: »Wie groß waren denn dann die -Bienenstöcke?« - -Nasreddin antwortete: »Gerade so groß wie bei uns.« - -»Wie konnten denn da die Bienen hinein und heraus?« - -»Ich bin gerade dazu gekommen, als sie hinein wollten; als sie mich -aber bemerkt haben, sind sie erschrocken und weggeflogen. Deshalb kann -ich euch nicht recht sagen, wie sie es anstellen, um hineinzukommen.« - - -453. - -Nasreddin ging einmal in den Garten, legte sich unter einen alten -Birnbaum und schlief ein. Unterdessen kam ein Freund von ihm mit der -Nachricht, daß seine Mutter gestorben sei. Nasreddins Sohn führte den -Freund in den Garten, weckte den Vater und sagte zu ihm: »Vater, steh -auf; Mujkan[10] Djehaić ist gekommen und hat die Nachricht gebracht, -daß deine Mutter gestorben ist.« - -»O, o,« sagte der Hodscha, »das ist ein bitterer Schmerz; und wie -bitter wird er erst morgen sein, wenn ich aufwache!« - -Damit drehte er sich auf die andere Seite und schlief weiter. - - -454. - -Auf einem Spaziergange erzählten einander zwei Schüler Nasreddins -merkwürdige Geschichten und suchten sich gegenseitig durch Lügen zu -übertrumpfen. Unter anderm sagte der eine: »Als ich einmal in Stambul -war, habe ich einen Kohlkopf gesehn, unter dem sich dreihundert Leute -verstecken konnten.« - -Darauf antwortete ihm der andere: »Aber Bruder, das ist gar nichts -gegen das, was ich in Athen gesehn habe, als ich dort war. Dort habe -ich nämlich einen großen Kessel gesehn, an dem schmiedeten dreihundert -Leute, und die standen so weit von einander, daß einer den andern nicht -hören konnte.« - -Nun sagte der erste: »Wozu soll denn so ein großer Kessel dienen?« - -»Aber Bruderherz, wie kannst du nur so dumm fragen? um den großen -Kohlkopf zu kochen, den du gesehn hast.« - - -455. - -Eines Abends zankten sich Nasreddin und seine Frau, und er sagte zu -ihr: »Ich war wahrhaftig blind, als ich dich mit deiner Häßlichkeit -genommen habe.« Deswegen schimpfte sie ihn zusammen, was sie nur -konnte, und sagte schließlich zu ihm: »Die Eule hat auch an der Lerche -etwas auszusetzen gehabt! Wie kannst du mir sagen, daß ich häßlich sei, -wo du doch weit und breit der häßlichste Kerl bist!« - -Das war für den stolzen Nasreddin zu viel, und er beschloß, ein Mittel -zu suchen, um schöner zu werden. Nachdem er überall herumgefragt hatte, -wandte er auch einige Salben und Pulver an, aber sein Ziel konnte er -nicht erreichen. - -Nun kamen eines Tages etliche Zigeunerinnen zu ihm, und die sagten ihm, -sie würden ihn in ein paar Stunden so jung und schön machen, daß ihn -jedermann bewundern werde. Voller Freude machte er die Sache mit ihnen -ab. - -Am nächsten Morgen stand er früh auf und schickte sein ganzes Gesinde -aufs Feld und seine Frau zu ihrer Mutter; dann setzte er sich vors -Haus, um die Zigeunerinnen zu erwarten. Um neun Uhr kamen sie. Sie -gingen um ihn herum und besprachen ihn und redeten ihm ein, er werde -noch an diesem Tage schön wie die Sonne werden, nur müsse er ihre -Anordnungen befolgen. Er ließ sich täuschen und holte ein Faß, das sie -ihm gezeigt hatten, und stellte es mitten ins Zimmer; sie befahlen ihm, -unter dieses Faß zu kriechen, worauf sie ihn damit bedecken und dann -herumgehn und ihn besprechen würden. - -Als er ihnen gehorcht hatte und unter dem Fasse war, legten sie noch -einige schwere Steine darauf; dann begannen sie, herumzugehn und -dabei zu murmeln. Während aber einige um das Faß herumgingen und ihre -Besprechungen vornahmen, machten die andern die Kisten und Kasten auf -und nahmen alles, was sie wollten, im Zimmer sowohl, als auch in der -Küche; und dann schlichen sie alle leise hinaus und liefen davon. - -Als es nun völlig still geworden war, rief Nasreddin, sie sollten das -Faß aufheben und ihn herauslassen; aber vergebens: es meldete sich -niemand. Und seine ganze Stärke nutzte ihm nichts; er mußte warten, -bis jemand nach Hause kommen werde. Erst in der Dämmerung kamen die -Frau und die andern heim, und sie hatten eine schwere Mühe, daß sie die -Steine vom Fasse herunterbekamen; und sie erstaunten, wie gründlich das -Haus durchstöbert und ausgeplündert worden war. Nasreddin war, als er -aus seinem Kerker befreit wurde, schier ohnmächtig, weil er nicht Luft -genug gehabt und den ganzen Tag nichts gegessen hatte. - -Im Gesichte war er, wie er gewesen war, und die schönsten Sachen waren -gestohlen und weggetragen, und von den Zigeunerinnen war keine Spur und -kein Laut. Jetzt sah er ein, daß er samt seiner Schlauheit der Gefoppte -war. - - - - -VIII. - -Serbische Überlieferungen - - -456. - -Die Frau Nasreddins bekam einmal einen Anfall von Schüttelfrost, und da -bat sie ihn, einen Arzt zu holen; er sprang sofort auf und ging. Als er -aber schon im Flur war, rief ihm die Frau aus dem Fenster zu: »Es ist -nicht mehr notwendig, den Arzt zu rufen; ich bin nicht mehr krank.« - -Der Hodscha ging jedoch trotzdem zu dem Arzte und sagte zu ihm: »Meine -Frau ist krank geworden und hat mich gebeten, einen Arzt zu holen. -Als ich dann schon im Flur war, hat sie mir zugerufen, daß sie keines -Arztes mehr bedarf. Ich bin aber trotzdem gekommen, um dir zu sagen, -daß du nicht mehr zu kommen brauchst.« - - -457. - -Als die Frau des Hodschas Nasreddin gestorben war, konnte man ihm keine -Trauer anmerken. Nach einiger Zeit verendete ihm aber ein Pferd, und -das machte ihn so traurig, daß er längere Zeit nicht aus dem Hause ging. - -Da kamen die Leute zu ihm und fragten ihn, warum ihm um das Pferd -mehr leid sei, als um die Frau, und er antwortete ihnen: »Als mir die -Frau gestorben ist, sind die Nachbarn gekommen und haben mir Trost -zugesprochen: ›Freund, mach dir nichts daraus, daß deine Frau tot ist; -wir werden dir eine bessere und schönere finden‹, und was weiß ich -noch. Seit mir aber mein Pferd fehlt, ist noch niemand gekommen, der -mir gesagt hätte, er werde mir ein bessers Pferd verschaffen. Drum ist -mir um mein Pferd mehr leid als um meine Frau.« - - -458. - -Eines Tages wurde der Hodscha Nasreddin auf dem Wege von Räubern -angefallen; sie nahmen ihm sein Pferd, seine Kleider und sein Geld und -dann begannen sie ihn zu schlagen. - -»Warum schlagt ihr mich?« fragte sie Nasreddin; »ich habe wohl zu wenig -Geld bei mir, oder ihr habt etwa zu lange auf mich warten müssen?« - - -459. - -Einmal fiel Nasreddin in eine Kotlache und bemühte sich vergebens -herauszukommen. Schließlich sprach er bei sich: »Ich werde da nie -herauskommen können, wenn ich mich nicht bei den Haaren packe und mich -herausziehe.« - - -460. - -Eines Nachts wurde Nasreddin von seiner Frau aus dem tiefsten Schlafe -geweckt, und sie sagte zu ihm: »Das Kind weint schon seit einer Stunde. -Wiege es ein wenig; eine Hälfte des Kindes gehört doch dir.« - -»Meine Hälfte soll weiter weinen,« antwortete Nasreddin; »wiege du nur -deine Hälfte.« Damit kehrte er sich zur Wand und schlief ein. - - -461. - -Nasreddin begegnete einmal einem Freunde, den er schon lange nicht -gesehn hatte, und der fragte ihn im Gespräche: »Wie gehts dir denn -jetzt.« - -Nasreddin antwortete: »Nun, ganz gut; mein ganzes Geld steckt in -Getreide, was ich an Getreide habe, steckt in Mehl, was ich an Mehl -habe, steckt in Brot, und was ich an Brot habe, ist alles in meinem -Bauche.« - - -462. - -Als der Hodscha Nasreddin eines Tages in der Moschee auf die Kanzel -stieg, richtete einer, in der Meinung, der Hodscha werde antworten -können, eine Frage an ihn; aber Nasreddin antwortete ihm, daß er es -nicht wisse. Darauf sagte der Fragesteller: »Wenn du das nicht weißt, -warum bist du dann so hoch hinaufgestiegen?« - -Und Nasreddin gab ihm zur Antwort: »Ich bin so hoch hinaufgestiegen -nach dem Maße dessen, was ich weiß; sollte ich aber nach dem -hinaufsteigen, was ich nicht weiß, dann, Bruder, würde ich bis in den -Himmel kommen.« - - -463. - -Eines Nachts hatte der Hodscha einen wunderbaren Traum, und am Morgen -ging er sofort zum Kadi. Auf dessen Frage, warum er gekommen sei, -antwortete er: »Ich habe heute Nacht einen wunderbaren Traum gehabt.« - -»Ists möglich? ists möglich?« staunte der Kadi; »was hast du denn -geträumt?« - -»Mir hat geträumt, daß du und ich unsere Häuser getauscht haben, und -ich habe dir hundert Asper aufgezahlt. Da nun heute alles verkehrt zu -verstehn ist, so bleibt mir mein Haus und dir das deine, und ich bitte -dich, daß du mir die hundert Asper gibst.« - - -464. - -Einmal pflanzte der Hodscha Zwiebeln, und da bespuckte er jede Knolle, -bevor er sie in die Erde steckte. Als man ihn fragte, warum er das -mache, antwortete er: »Nun, ich begieße sie, und das bekommen sie von -mir mit; das übrige sollen sie vom Herrgott verlangen.« - - -465. - -Der Hodscha ging einmal ins Dorf zu einem Freunde und saß bei ihm von -Mittag bis Mitternacht; niemand kümmerte sich dort um ihn, und nicht -das geringste wurde ihm angeboten. Da fing er zu gähnen an und setzte -das so lange fort, bis ihn sein Freund fragte: »Hodscha, woher kommt -das Gähnen?« - -»Es sind da zwei Ursachen,« antwortete Nasreddin: »die eine ist der -Hunger, die andere ist die Schläfrigkeit; aber schläfrig bin ich nicht.« - - -466. - -Der Hodscha wurde gefragt: »Was wünschst du deiner Frau?« - -»Wenn sie krank werden sollte, so gebe Gott, daß ich statt ihrer -erkrankte; aber wenn die Zeit kommt, daß ich sterben soll, so gebe -Gott, daß sie statt meiner sterbe.« - - -467. - -Nasreddin hatte eine Tür inmitten des Feldes gebaut, so daß er sie von -seinem Hause sehn konnte; den Schlüssel verwahrte er zu Hause. Seine -Frau fragte ihn, was das für ein Schlüssel sei, und er sagte, was -er gemacht hatte, und fuhr fort: »Ich habe diese Tür gebaut, um die -ehrlichen Leute von den unehrlichen unterscheiden zu können; die guten -werden von weitem herumgehn, die schlechten aber werden geradewegs auf -die Tür zugehn.« - -Einige Tage später sah Nasreddin, daß neun Leute feldein auf die Tür -zuschritten. Er ging sofort zu ihnen und fragte sie: »Wohin, Leute?« - -»Wir haben Geschäfte,« antworteten sie; »was gehts dich übrigens an, -daß du es wissen mußt?« - -»Ihr seid Diebe und geht stehlen,« antwortete ihnen Nasreddin. »Nehmt -mich auf in euere Gesellschaft; sonst werde ich euch als Diebe angeben.« - -Nun waren die Leute wirklich Diebe, und sie waren sehr erstaunt, -daß der Hodscha die Wahrheit erraten hatte; sie sagten zu ihm: »Es -ist so; wir sehn, du weißt, was die Leute denken und womit sie sich -beschäftigen. Komm also mit uns, wir wollen unser zehn sein.« - -Als sie ins nächste Dorf kamen, sahen sie eine Hirtin mit ihrer -Schafherde; sie schlichen sich näher heran und Nasreddin sagte zu -seinen Gesellen: »Geht ihr ein bißchen in den Wald und ich will zu -diesem Mädchen gehn und ihr einige hübsche Geschichten erzählen; und -wenn ich ihr mit dem Finger die Sonne zeige, so kommt rasch hervor und -treibt die Schafe weg.« - -Gesagt, getan. Als Nasreddin sah, daß die Diebe zehn Schafe -weggetrieben hatten, sagte er zu der Hirtin: »Gott befohlen, Kind; ich -muß zu meinen Gesellen eilen.« - -Er holte sie erst in der Nähe seines Hauses ein, und seine erste Frage -war: »Wie werden wir jetzt diese zehn Schafe verteilen?« - -»Herr,« sagten die Diebe, »du bist der älteste von uns und der -gescheiteste und der gerechteste; und wie du sie verteilst, werden wir -zufrieden sein.« - -»Wenn es so ist,« sagte Nasreddin, »so mag Gott helfen. Wir sind unser -zehn, und Schafe sind auch zehn; ihr seid euer neun. Nehmt ihr ein -Schaf, so werdet ihr euer zehn sein; ich werde die andern neun nehmen, -und so werden wir auch zehn sein.« - -Da sagte einer von den Dieben: »Du Kerl von einem Hodscha, das ist -nicht gerecht.« »Wenn es euch nicht recht ist,« antwortete Nasreddin, -»so verklagt mich beim Kadi; ich werde ihm den ganzen Hergang erzählen, -und er soll nach dem kaiserlichen Gesetze und dem göttlichen Rechte -erkennen.« - - -468. - -Einmal machte der Hodscha Nasreddin im Monat Ramasan in einem Dorfe -den Vorbeter; als der Ramasan zu Ende war, zahlten ihn die Bauern -gut und er kehrte nach Hause zurück. Unterwegs begegnete er einem -Räuber zu Pferde und der sagte zu ihm: »Eh, Hodscha, du hast viel Geld -zusammengebracht. Teil es mit mir; für dich ist es zu viel.« - -Nasreddin begann ihn zu bitten, er möge ihn ruhig ziehen lassen, aber -es half ihm nichts. Während nun der Räuber vom Pferde stieg, bückte -sich der Hodscha rasch, nahm einen Stein und wickelte ihn in sein Tuch; -dann sagte er: »Wenn es denn nicht anders geht, da ist das Geld. Aber -du mußt wissen, daß mir darum so leid ist, daß ich nicht imstande bin, -dirs mit der eigenen Hand zu geben; ich werde es auf die Wiese dort -werfen und werde weggehn, und du gehst hin und nimmst es.« - -Der Räuber war einverstanden, und Nasreddin warf den eingewickelten -Stein weit von sich. Voller Habgier lief der Räuber hin, ohne auf -Nasreddin zu achten; der aber stieg auf das Pferd und ritt davon. - - -469. - -Einmal wurde Nasreddin von einem, dem er zweihundert Groschen schuldig -war, geklagt, weil er nichts zahlte. Als ihn der Kadi fragte, ob er -ihm das Geld schuldig sei und warum er ihn nicht zahle, antwortete -Nasreddin: »Es ist wahr, ich bin ihm zweihundert Groschen schuldig; -aber es sind schon mehr als vier Jahre her, daß ich ihn um drei Monate -Frist gebeten habe, um das Geld aufzubringen. Er hat mir die Frist -nicht bewilligt; wenn er mir aber keine Frist geben will, wie soll ich -das Geld zusammenbringen?« - - -470. - -Nasreddin stand einmal um Mitternacht auf, ging vors Haus und begann zu -krähen. Die Nachbarn, die das hörten, fragten ihn um den Grund, und er -antwortete ihnen: »Ich habe heute viel Arbeit, und ich möchte gern, daß -es früher Tag wird.« - - -471. - -Der Hodscha wurde einmal gefragt, wie alt er sei, und er sagte: -»Vierzig.« Als man ihn nach einigen Jahren wieder fragte, wie alt er -sei, antwortete er wieder: »Vierzig.« Die Leute begannen zu lachen und -sagten zu ihm: »Hast du uns nicht schon vor ein paar Jahren gesagt, du -seist vierzig? und jetzt sagst du wieder vierzig.« - -»Begreift ihr denn nicht,« antwortete der Hodscha, »daß ein ehrlicher -Mensch immer bei dem bleiben muß, was er gesagt hat? Wenn ich euch -jetzt sage, daß ich einen Gott habe, wie kann ich denn dann ein paar -Jahre später sagen, daß ich mehrere hätte?« - - -472. - -Ein Bauer sagte eines Tages zu seinem Sohne, er solle heiraten. »Gut,« -sagte der Sohn, »die Gelegenheit ist sowieso günstig; in unserm Dorfe -ist ein Mädchen, ist eine Witwe und ist eine geschiedene Frau. Jetzt -mußt du mir raten, welche ich nehmen soll.« - -»Ich kann dir da nicht raten,« antwortete ihm der Vater; »aber in der -Stadt habe ich einen Freund, der wird dir raten.« - -Der Bursche ging in die Stadt; als er zu dem Freunde gekommen war, -erzählte er ihm alles. Der jedoch antwortete ihm: »Ich kann dir auch -nicht raten; aber hier in der Stadt lebt Nasreddin: such ihn auf, er -wird dir raten.« - -Der Bursche suchte Nasreddin überall, ohne daß ihm jemand hätte sagen -können, wo er ihn finden werde, bis er auf einmal eine Schar Kinder -traf, die Pferdchen spielten; er fragte eines von den Kindern, wo -Nasreddin sei, und dieses antwortete: »Ich bin es.« Da der Bursche -sah, daß ihm nichts andres übrig blieb, erzählte er dem Knaben alles. -Und dieser sagte zu ihm: »Wenn du das Mädchen nimmst, so weißt es du; -wenn du die Witwe nimmst, so weiß es sie.« Als aber der Bursche die -geschiedene Frau erwähnte, da schlug ihn der Knabe mit der Peitsche -über die Beine und ging wieder Pferdchen spielen. - -Ärgerlich kehrte der Bursche zu dem Freunde seines Vaters zurück und -sagte zu ihm: »Mein Vater hat mich nicht zu dir geschickt, damit du -mich zu den Kindern schickst, sondern er hat mich zu dir geschickt, -damit du mir rätst.« Und er erzählte ihm, was ihm Nasreddin gesagt -hatte. - -»Nun, er hat dir gut geraten,« sagte darauf der Freund; »wenn du das -Mädchen nimmst, wirst du ihr befehlen, und wenn du die Witwe nimmst, so -wird sie dir befehlen. Und daß er dich mit der Peitsche über die Beine -geschlagen hat, damit hat er sagen wollen: Vor einer Geschiedenen lauf -wie vor dem Teufel!« - - -473. - -Der Hodscha wollte sich eines Tages rasieren lassen, kam aber an einen -ungeschickten Barbier, der ihn bei jedem Striche mit dem Messer ein -wenig verletzte. Nasreddin litt arge Qualen: die Tränen rannen ihm -übers Gesicht und aus seinen Augen sprühten Funken. Unterdessen hörte -man draußen einen Lärm, und Nasreddin fragte den Barbier, was das für -ein Lärm sei. - -Der Barbier schaute hinaus und sagte zu ihm: »In der Nähe ist ein -Schmied und der beschlägt eben ein Pferd.« - -»Ach,« antwortete Nasreddin, »ich dachte, es wird einer rasiert.« - - -474. - -Nasreddin hatte auf dem Markte einige Sachen gekauft und nahm einen -Träger, der sie ihm nach Hause tragen sollte. Unterwegs verlor er den -Träger; er suchte ihn den ganzen Tag, konnte ihn aber nicht finden. - -Als er nun nach zehn Tagen mit zwei Freunden über die Straße ging, kam -ihnen der Träger entgegen. Kaum sah ihn Nasreddin, so lief er in eine -Nebenstraße; seine Freunde liefen ihm nach und riefen ihm zu: »Warum -läufst du? Hier kommt doch der Träger, dem du neulich deine Sachen -übergeben hast; er muß ja vor dir laufen, und nicht du vor ihm.« - -Nasreddin antwortete: »Ich laufe vor ihm weg, weil er von mir den Lohn -verlangen kann, daß er meine Sachen zehn Tage lang herumgetragen hat, -und das würde mehr ausmachen, als alles zusammen wert ist. Dann wäre ja -die Suppe teuerer als die Schüssel.« - - -475. - -Der Hodscha hatte einen bösen Nachbar, mit dem er Haus an Haus unter -einunddemselben Dache wohnte. Da er mit ihm immer im Streite lebte, -gedachte er ihms einmal heimzuzahlen; er zündete sein Haus an, damit so -auch das des Nachbars verbrenne, und lief aus der Stadt, damit nicht -der Verdacht auf ihn falle. - -Als dann beide Häuser brannten, sammelte sich eine große Volksmenge an; -aber anstatt das Feuer zu löschen, schleppten sie aus beiden Häusern -fort, was jeder tragen konnte. Die Leute sagten es Nasreddin, daß sein -Haus brenne, er jedoch antwortete kaltblütig: »Schade, daß ich nicht zu -Hause war; ich hätte auch etwas packen können. Weil ich aber nun beim -Stehlen nicht dabei sein konnte, will ich mich jetzt wenigstens etwas -wärmen hingehn.« - - -476. - -Einmal kam Nasreddin zu einem Freunde auf dem Dorfe, um bei ihm zu -übernachten, und er war sehr hungrig. Der Freund war sehr arm, und an -Speisen war nichts vorhanden als ein gesottener Kürbis, der gerade vom -Feuer weggenommen worden war. Nasreddin sagte: »Gebt her, was da ist; -ich falle vor Hunger um.« - -Man legte den Kürbis auf einen Teller und setzte ihm ihn vor: Nasreddin -langte zu und steckte eine Handvoll in den Mund; aber der Kürbis war so -heiß, daß er ihm Zunge und Mund verbrannte, und Nasreddin mußte alles -ausspucken. Nun fragte er: »Was ist das, um Gotteswillen?« und sie -antworteten ihm: »Das ist Kürbis, Herr.« - -Am nächsten Morgen zog Nasreddin weiter. Unterwegs sah er an einem -Zaune etliche Kürbisse hängen, und fragte seinen Führer: »Was ist das?« -»Kürbis, Herr,« antwortete der Führer. - -Da hielt Nasreddin sein Pferd an, blies auf die Kürbisse, was er nur -konnte, und sagte: »Pfui, Gott vernichte dich, du Unglückszeug!« - - -477. - -Der Hodscha Nasreddin unterwies stets seine Schüler, wie sie sich gegen -ältere Leute zu benehmen hätten, und lehrte sie unter anderm, daß sie, -wenn einer niese, in die Hände klatschen und »Zum Wohlsein« sagen -sollten. Die Schüler gehorchten ihm und taten immer so, wann er oder -ein anderer älterer nieste. - -Eines Tages fiel nun Nasreddin unglücklicherweise in einen Brunnen und -begann um Hilfe zu schreien. Die Schüler kamen schnell hinzugelaufen -und ließen ein Seil hinab; er packte das Seil und sie zogen ihn herauf. -Schon hätten sie nur noch einen Ruck zu tun gehabt, daß der Hodscha -seiner schlimmen Lage ledig gewesen wäre, da nieste er, naß und -erkältet, wie er war. Sie ließen das Seil los, klatschten in die Hände -und riefen, wie aus einem Munde: »Zum Wohlsein!« - -Und der arme Hodscha plumpste wieder in den Brunnen hinunter. - - -478. - -Der Hodscha wurde gefragt: »Wann wird das Gebären und Sterben aufhören?« - -Er antwortete: »Wenn Paradies und Hölle voll sein werden.« - - -479. - -Im Schreiben war der Hodscha nie recht geschickt gewesen. Er las und -schrieb zwar ein wenig, aber was er wußte, hatte er nicht aus dem -Buche, sondern das machte seine natürliche Begabung; und es war auch -eine Zeit, wo er gar nichts geschriebenes lesen konnte, weil er es erst -lernte. Gerade damals brachten ihm nun die Bauern einen Bescheid des -Kadis, damit er ihnen vorlese, was drinnen stehe. Er nahm den Bescheid -und betrachtete ihn lange; da er aber seine Unwissenheit vor den Bauern -nicht eingestehn wollte, so sagte er: »Also seht einmal, Leute, was -euch der Kadi schreibt. Diese langen Buchstaben sagen, daß ihr ihm Heu -bringen sollt, und diese runden sprechen von Eiern. Da ihr demnach -wißt, was der Kadi schreibt, so bringt ihm Heu und einige Hundert Eier.« - -Die Bauern taten dies, und der Kadi nahm alles und schwieg. - -Wieder brachten die Bauern dem Hodscha einen Bescheid des Kadis und -baten ihn, ihn ihnen vorzulesen. Er nahm die Schrift und sagte zu -ihnen, als er die langen und die runden Buchstaben gesehn hatte: -»Bringt dem Kadi Holz und viel weiße Zwiebeln.« - -Die Bauern brachten auch das, und der Kadi war zufrieden. Er nahm -alles und fragte sie: »Wer hat euch denn den Bescheid vorgelesen?« Und -sie sagten, daß es der Hodscha Nasreddin gewesen sei. - -Der Kadi ließ den Hodscha rufen und fragte ihn: »Verstehst du denn -etwas von der Schrift?« - -»Nein, ehrenwerter Kadi,« antwortete der Hodscha. - -»O ja,« sagte wieder der Kadi, »du verstehst dich besser darauf als ich -selber, da du so schön lesen kannst.« - - -480. - -Einmal hatte der Hodscha sein Haus ausgebessert, und es blieb ihm vor -dem Hause ein Haufen Erde liegen. Als er nun von den Nachbarn gefragt -wurde, wohin er diese Erde schaffen werde, antwortete er: »Nichts -leichter als das; ich werde eine Grube machen und sie hineinwerfen.« - -»Und was wirst du denn mit der Erde aus dieser Grube tun?« - -»Ach, an eine so ferne Zukunft denke ich überhaupt nicht.« - - -481. - -Einmal ging Nasreddin nach Skutari. In der Nähe der Stadt sah er -etliche Kinder, die miteinander spielten. Er trat zu ihnen und sie -sammelten sich um ihn und fragten ihn: »Wohin, Herr?« - -»In die Stadt da,« antwortete Nasreddin. »Aber wißt ihr, Kinder, sagt -mir, was ich auf dem Markte kaufen soll, daß ich satt werde und dabei -mein Geld behalte?« - -Die Kinder antworteten ihm: »Da mußt du, Herr, ins Schlachthaus gehn, -und dort kaufst du Ochsengedärm: das, was drinnen ist, ißt du und dann -wäschst du die Därme gut aus und verkaufst sie. So kannst du dich -ordentlich satt essen und bekommst noch Geld heraus.« - -Als der Hodscha hörte, was die Kinder sagten, dachte er: Wahrhaftig, -mir blüht in Skutari kein Weizen; wenn schon die Kinder so sind, wie -werden erst die Erwachsenen sein! Es ist besser, ich mache mich davon. - -Und damit ging er. - - -482. - -Einmal kam ein Türke zum Hodscha Nasreddin und bat ihn, ihm einen Brief -zu schreiben; er wolle ihm gerne zahlen, was man gewöhnlich für einen -Brief bezahle. Der Hodscha sagte: »Wem willst du den Brief schreiben -lassen und wohin?« - -»Meinem Sohne in Stambul,« antwortete der Türke. - -Nasreddin fragte wieder: »Und welchen Preis soll ich dir für den Brief -machen? ich habe nämlich drei Preise: billig, teuer und noch teuerer.« - -»Du weißt, Hodscha, daß ich ein armer Mann bin; ich kann nicht viel -zahlen: mach mir also den billigsten Preis, der überhaupt möglich ist.« - -»Also, Freund,« antwortete Nasreddin, »der billigste ist, wenn ich dir -den Brief schreibe und du ihn nach Stambul trägst und dann deinem Sohne -sagst, was du ihm geschrieben hast. Den teuerern Brief, wenn ich den -geschrieben habe und wenn er trocken ist, den kann ich selber nicht -lesen. Am teuersten aber ist es, wenn ich den Brief schreibe und ihn -selbst nach Stambul trage und ihn dort vorlese; denn meine Schrift -kann außer mir niemand lesen, nicht einmal die Stambuler Gelehrten -alle miteinander samt dem Scheich ul Islam.« - - -483. - -Der Hodscha war mit dem Kadi befreundet und ging ihn öfter besuchen, um -mit ihm zu plaudern. Eines Tages ritt er wieder ins Gerichtshaus; das -Pferd band er vor dem Hause an und er ging zum Kadi hinein. - -Während er beim Kadi saß und mit ihm sprach, wurde ein Mensch -vorgeführt, und der wurde überwiesen, daß er ein falsches Zeugnis -abgelegt hatte. Zu jener Zeit war für solche Verbrecher als Strafe -festgesetzt, daß sie verkehrt auf einem Pferde sitzend durch die ganze -Stadt geführt wurden. Da nun gerade das Pferd Nasreddins da war, wurde -diese Strafe auf seinem Pferde vollzogen. - -Ein paar Tage später wurde der Mensch wieder wegen eines falschen -Zeugnisses ergriffen und mußte wieder zu Pferde durch die Stadt geführt -werden. Und da sie bei Gericht kein Pferd zur Hand hatten, liefen sie -zum Hodscha und verlangten sein Pferd. - -Aber er antwortete ihnen: »Ich gebe mein Pferd nicht her; sagt lieber -dem Kerl, er soll entweder dieses Handwerk aufgeben oder sich selber -ein Pferd kaufen, damit er darauf reiten kann, wenn er etwas anstellt.« - - -484. - -Der Hodscha trug einmal Getreide in die Mühle, und seine Frau hatte ihm -den Sack mit dem Getreide zugebunden. Unterwegs ging der Sack auf, und -er mußte ihn bis zur Mühle zehnmal neu zubinden. - -Als er nach Hause zurückkam, machte er seine Frau tüchtig herunter -und sagte zu ihr: »Wie hast du denn den Sack zugebunden? ich habe -vielleicht zehnmal stehn bleiben müssen, um ihn zuzubinden.« - - -485. - -Eines Tages pflanzte der Hodscha Weinreben; ein Spaßvogel, der -vorüberging, grüßte ihn: »Guten Morgen, Hodscha! Bist du schon müde?« - -»Gott segne dich!« antwortete der Hodscha; »ich bin noch nicht müde.« - -»Was machst du denn da?« - -»Weinreben pflanze ich; siehst du das nicht?« - -»Aber wann wirst du von ihnen Trauben bekommen?« - -»Wenn Gott das Glück gibt, in drei Jahren.« - -»Ja, warum pflanzst du sie denn dann jetzt, warum nicht erst im dritten -Jahre? Bist du denn verrückt?« Mit diesen Worten ging der andere weg -und Nasreddin setzte sich nieder und begann zu überlegen: Es ist wahr: -er ist ein gescheiter Mensch; er hat recht mit dem, was er sagt. Damit -warf er den Karst über die Schulter und machte sich auf den Heimweg. - -Als seine Frau sah, daß der Hodscha so rasch wieder nach Hause kam, -fragte sie ihn: »Was gibts denn? warum kommst du so bald schon zurück?« - -Und er erzählte ihr, wie es war, und fuhr fort: »Segen über ihn, über -diesen klugen Mann! ich hätte mich meiner Seele nicht darauf besonnen, -daß es eine richtige Dummheit ist, heuer Weinstöcke zu pflanzen und -erst nach drei Jahren Trauben zu verkosten!« - - -486. - -Der Hodscha war bei regnerischem Wetter über Land gewesen. Als er -heimkam, zog ihm seine Frau die Schuhe aus und hängte sie zum Feuer, -damit sie trocken würden; er aber stand auf und sagte: »Bist du dumm! -Warum tust du die Schuhe zum Feuer, damit sie verbrennen? Trag sie -lieber vors Haus in den Mondschein; es ist ja draußen wie bei Tage.« - -Die Frau gehorchte ihm und hängte die Schuhe vors Haus. Als sie sie -dann am Morgen hereinholte, und als er bemerkte, daß sie von der -Winterkälte und dem Winde steif geworden waren, sagte er: »Siehst -du jetzt, um wie viel der Mond besser trocknet als das Feuer? ich -verwundere mich auch gar nicht, daß er sie getrocknet, ja sogar -geradezu ausgedörrt hat!« - - - - -IX. - -Griechische Überlieferungen - - -487. - -Eines Tages nahm der Hodscha Nasreddin seinen Esel beim Zaume und -zog ihn so hinter sich her. Einige Gassenjungen, die das sahen, -beschlossen, den Esel zu stehlen, ohne daß der Hodscha etwas davon -merkte, und einer von ihnen sagte zu seinen Kameraden: »Ich will die -Sache durchführen; ihr müßt aber mit dem Esel sofort, wann ihr ihn -habt, auf den Markt gehn und ihn verkaufen.« Und so liefen sie dem -Hodscha nach. - -Nach einem kleinen Stück Weges nahm der Knabe dem Esel den Zaum ab, -legte sich ihn selber um und lief so, mit dem Zaume um den Kopf, hinter -dem Hodscha her; unterdessen nahmen die andern den Esel und brachten -ihn auf den Markt, um ihn zu verkaufen. - -Nach einer Weile sah sich der Hodscha um, und da sah er, daß er anstatt -eines Esels einen Menschen angehalftert führte. »Wer bist du?« fragte -er ihn. »Ich bin dein Esel,« sagte der Gassenjunge, »und bevor ich ein -Esel geworden bin, war ich ein Mensch; weil ich aber eines Tages meinen -Eltern Kummer bereitet habe, haben sie mich verflucht und ich bin ein -Esel geworden. Zuerst hat man mich an einen Bäcker verkauft, dann an -einen Gärtner, und zum Schlusse habt Ihr mich gekauft. Eben jetzt, als -Ihr mich hinter Euch herzogt, haben mich meine Eltern auf der Straße -gesehn; sie hatten Mitleid mit mir und baten Gott und, siehe da, auf -einmal bin ich wieder ein Mensch geworden!« - -Verdutzt griff der Hodscha in seinen Bart und sagte nach einer kurzen -Überlegung: »Was du da sagst, ist ja nicht unglaublich, wenn es auch -nicht gerade mich hätte treffen müssen. Geh also, mein Kind, und -betrübe deine Eltern künftighin nicht mehr.« Und damit entließ er ihn. - -Da er aber ohne Esel nicht sein konnte, ging er auf den Markt, um einen -zu kaufen. Dort sah er nun den seinigen, wie er von dem Ausrufer zum -Verkaufe herumgeführt wurde; er trat leise an ihn heran und sagte ihm -ins Ohr: »Du bist wieder ein Esel geworden, hast also deine Eltern -wieder erzürnt. Vorwärts also, komm wieder in meinen Stall; du bist -nicht danach, daß du wieder ein Mensch würdest.« Und völlig überzeugt, -daß der Esel der seinige sei, nahm er ihn wieder zurück. - - -488. - -Der Hodscha wollte seinen Esel verkaufen; er führte ihn hinaus und -übergab ihn dem Ausrufer. Der beschrieb, indem er ihn herumführte, -seine Vorzüge, daß er brav, jung, kräftig, schnell usw. sei. Die -Käufer, die das hörten, überboten einander; da nun aber auch der -Hodscha glaubte, sein Esel habe diese Vorzüge tatsächlich, wollte -er nicht, daß er in fremde Hände komme, und begann auch selber -mitzubieten. Und so blieb ihm schließlich der Esel; er nahm ihn also -und führte ihn wieder nach Hause und erzählte die ganze Geschichte -seiner Frau. - -Die hatte an eben diesem Tage Lust nach Schlagsahne gehabt und hatte, -während ihr der Milchhändler die Sahne zuwog, verstohlen und ohne daß -er es bemerkt hätte, ihre goldenen Armbänder von den Händen gezogen und -sie in die Wagschale zu den Gewichten geworfen, um den Milchhändler -zu betrügen und mehr Sahne zu erhalten. Das mußte sie dem Hodscha -erzählen und der sagte nun zu ihr: »Sehr gut, Frau; so wollen wir denn -fortan alle beide unser Hauswesen fördern: ich draußen und du daheim.« - - -489. - -Der Hodscha ging einmal in ein Bad. Die Wärter gaben ihm ein altes -Badetuch[11] und ein beschmutztes baumwollenes Reibzeug[12] und -behandelten ihn nicht so, wie es sich gehört hätte. Der Hodscha sagte -nichts, hinterließ aber, als er aus dem Bade wegging, auf dem Spiegel -zehn Asper, einen Betrag, den damals nur sehr reiche Leute geben -konnten, und darüber waren die Wärter sehr erstaunt. - -Nach einer Woche ging er wieder in dasselbe Bad, und nun setzten die -Wärter eine Ehre darein, ihm alle Aufmerksamkeit und Hochachtung zu -erzeigen. Der Hodscha sagte wieder nichts, hinterließ aber beim Weggehn -nur einen Asper auf dem Spiegel. Wieder wunderten sich die Wärter, und -sie sagten zu ihm: »Was ist das?« - -Er antwortete ihnen: »Dieser eine Asper ist die Bezahlung für das -Bad in der vergangenen Woche; die zehn Asper, die ich euch in der -vergangenen Woche gegeben habe, sind die Bezahlung für das heutige.« - - -490. - -Der Hodscha kaufte einmal auf dem Markte Gemüse und warf es in seinen -Sack; dann bestieg er seinen Esel, um heimzukehren, und nahm den Sack -auf seine Schultern. Unterwegs begegnete ihm einer und der fragte ihn, -warum er den Sack nicht dem Esel auflege, sondern ihn selber trage. - -Er antwortete: »Damit das arme Tier nicht gar zu müde wird.« - - -491. - -Einer gab dem Hodscha ein Hemd, damit er es auf dem Markte verkaufe. -Das Hemd war aber gestohlen, und das wußte der Hodscha. Auf dem Markte -wurde nun in der großen Menge dem Hodscha das Hemd gestohlen. - -Als er zurückkam fragte ihn der, der ihm das Hemd gegeben hatte, um wie -viel er es verkauft habe, und der Hodscha antwortete: »Der Markt war -heute sehr flau, und darum habe ich es um deinen Preis verkauft, um so -viel nämlich, wie du dafür gezahlt hast.« - - -492. - -Der Hodscha brachte seinen Esel auf den Markt und übergab ihn dem -Ausrufer. Es kam ein Käufer, und der wollte die Zähne des Esels -betrachten, um sich über sein Alter zu unterrichten; aber der Esel biß -ihn. Es kam ein anderer Käufer, und der hob ihm den Schwanz auf; aber -der Esel schlug aus. Nun sagte der Ausrufer zum Hodscha: »Deinen Esel -da kauft niemand; denn wer von vorn an ihn herantritt, den beißt er, -und wer von hinten kommt, den schlägt er.« - -»Das ist es ja,« antwortete der Hodscha; »ich habe ihn auch nicht -hergebracht, um ihn zu verkaufen, sondern damit die Welt sieht, was ich -die Zeit her von ihm zu leiden gehabt habe.« - - -493. - -Einmal zankte sich der Hodscha in der Nacht mit seiner Frau, -und die gab ihm in ihrer Wut einen Fußtritt, daß er die Treppe -hinunterkollerte. Als es Tag geworden war, fragten die Nachbarn, die -diesen Lärm gehört hatten, den Hodscha, was geschehn sei, und er -antwortete, daß er mit seiner Frau einen Streit gehabt habe. - -»Sehr gut,« antworteten sie, »aber was war das für ein Lärm?« - -»Bei dem Streite«, sagte er, »ist meine Frau sehr zornig geworden, -und da hat sie meinen Kaftan mit einem Fußtritte über die Treppe -hinabgestoßen.« - -Als sie ihm aber vorhielten, daß ein Kaftan, wenn er hinuntergestoßen -werde, nicht imstande sei, einen solchen Lärm zu verursachen, sagte er: -»Ach, warum nötigt ihr mich so? begreift ihr denn nicht, daß in dem -Kaftan ich gesteckt habe?« - - -494. - -Ein Freund ersuchte den Hodscha um ein wenig Geld und um etwas Frist. -Der Hodscha antwortete: »Geld kann ich dir nicht geben, aber Frist gebe -ich dir, weil du mein Freund bist, soviel du willst.« - - -495. - -Eines Tages hatte der Hodscha seinen Esel verloren; als er ihn suchen -lief, fragte er die Leute, ob sie ihn gesehn hätten, sagte aber dabei -gleichzeitig: »Preis sei dem Herrn!« - -Man fragte ihn, warum er Gott preise, und er antwortete: »Ich preise -den Herrn, weil ich nicht oben gesessen habe; denn hätte ich oben -gesessen, so wären wir unfehlbar alle beide in Verlust geraten.« - - -496. - -Der Hodscha hatte wieder einmal seinen Esel verloren; da ließ er den -Ausrufer verkündigen: »Wer denundden Esel findet, der mag ihn als -Finderlohn behalten samt Halfter und Sattel.« - - -497. - -Einer sagte zum Hodscha: »Dort tragen sie eine Gans.« - -Der Hodscha antwortete: »Was geht das mich an?« - -»Sie tragen sie zu dir ins Haus.« - -»Was geht das dich an?« - - -498. - -Eines Tages kaufte der Hodscha eine Leber; als er sie nach Hause trug, -begegnete ihm ein Freund, und der fragte ihn, wie er sie zubereiten -werde. Der Hodscha antwortete, er werde sie so zubereiten, wie man das -allgemein gewöhnlich tue. »Ach nein,« sagte der Freund, »es gibt eine -andere Zubereitungsart, die werde ich dich lehren, und wenn du die -Leber auf diese Weise zubereitest, so wirst du sehn, was das für ein -Wohlgeschmack werden wird.« - -Darauf sagte der Hodscha: »Im Gedächtnis kann ich das nicht behalten; -schreib mir deine Anweisung auf einen Zettel, und ich schaue dann auf -das Geschriebene und koche danach.« - -Wie nun der Hodscha mit neugieriger Lüsternheit heimging, riß ihm -ein Falke die Leber aus der Hand und stieg damit in die Höhe. Ohne -irgendwie ärgerlich zu werden, zeigte ihm der Hodscha das Rezept -seines Freundes und rief ihm zu: »Du bemühst dich umsonst, die Speise -bringst du ja doch nicht fertig; die Leber hast du mir wohl genommen, -den Zettel aber nicht.« - - -499. - -Der Hodscha Nasreddin hatte, wenn er einen Schüler wegschicken wollte, -damit er den Krug beim Brunnen fülle, die Gewohnheit, den Schüler -zuerst zu prügeln und ihm erst dann den Krug einzuhändigen. Da fragte -ihn einmal einer seiner Freunde: »Warum prügelst du eigentlich den -Schüler, wann du ihm den Krug gibst?« - -Nasreddin antwortete ihm: »Damit er achtgibt, daß er ihn nicht -zerbricht; denn wann er einmal zerbrochen ist, dann ist es unnütz, ihn -zu prügeln.« - - -500. - -In der Zeit, wo der Hodscha Nasreddin sein Feld bearbeitete, ging er -jeden Morgen hin, zeigte es dem Himmel und sagte: »Herr, dies ist das -Feld deines Dieners; ich bitte dich, begieße es ordentlich, damit es -Frucht trage.« Damit fuhr er eine lange Zeit fort, bis eines Nachts ein -Platzregen fiel; und da sagte er: »Auf meinem Felde werden jetzt Ähren -wachsen, so groß wie ich.« - -Nachdem er am Morgen in heller Freude aufgestanden war, ging er sein -Feld besuchen; als er aber hinkam, erkannte er nicht einmal den Ort -mehr. Sein Feld war nämlich an einem Gießbache gelegen, und den hatten -die von oben kommenden Wassermassen so überschwemmt und so anschwellen -lassen, daß Nasreddin nicht mehr wußte, wo sein Feld war. Als er sah, -in was für einem Zustande es war, erhob er Augen und Hände zum Himmel -und sagte: »Du bist nicht daran schuld, Herr; schuld daran bin ich -Dummkopf, weil ich dir mein Feld gezeigt habe.« - - -501. - -Eines Nachts beklettelte sich der Hodscha Nasreddin im Schlafe; als -er dann am Morgen beim Erwachen sah, in was für einer Verfassung er -war, sagte er zu seiner Frau, weil er sich vor ihr schämte: »Ach Weib, -heute Nacht habe ich einen entsetzlichen Traum gehabt, so daß ich noch -immer zittere. Da waren drei Minarete, eines auf dem andern, und in der -Spitze des dritten steckte eine Nadel, und auf der Nadel war ein Tisch, -und auf dem Tische saß ich, und ich habe wohl geschrien, weil sich der -Tisch so bewegte, daß, wenn er gefallen wäre, auch ich mit ihm gefallen -wäre, und ich hätte mich zum mindesten in tausend Stücke zerschlagen.« - -Seine Frau sagte: »Wenn ich einen solchen Traum gehabt hätte, ich hätte -mich sicher vor Angst beklettelt.« - -Nun sagte Nasreddin: »Auch mir ist es so ergangen; aber behalte es bei -dir und sag niemand etwas.« - - -502. - -Ein Bauer, der seinen Esel verloren hatte, bat den Hodscha Nasreddin, -in der Moschee zu verkündigen, daß ihn der Finder seinem Herrn -zurückgeben solle. Als das allgemeine Gebet vorüber war, sagte -Nasreddin: »Muselmanen, wer von euch sein ganzes Leben lang keinen -Kaffee und keinen Schnaps getrunken hat, wer nie geraucht hat, wer nie -Karten, Brett oder Dame gespielt hat, wer nie die Geselligkeit gesucht -hat, der trete vor, damit ich ihn sehe.« - -Alle, die in der Moschee anwesend waren, dachten, daß keiner -dasei, wie ihn der Hodscha beschrieben habe, und daß sich niemand -unterstehn werde, vorzutreten; aber es trat doch einer vor, und der -sagte zum Hodscha: »Ich habe Zeit meines Lebens weder Wein, noch -Kaffee getrunken, habe keinerlei Spiel gespielt und war nie in einer -Gesellschaft.« - -Da drehte sich der Hodscha um und rief: »Wo ist denn der, der den Esel -verloren hat? Schau, da ist einer, den nimm; einen größern Esel als den -wirst du nie finden.« - - -503. - -Einmal kam ein Woiwode bei dem Dorfe des Hodschas Nasreddin vorbei; und -die Einwohner schickten Nasreddin als ihren Gesandten zu ihm, damit er -ihm die Huldigung aller Bauern darbringe. Als der Woiwode Wuchs und -Gestalt Nasreddins sah, sagte er zu ihm: »Hat sich denn kein Mensch -gefunden, den die Bauern hätten zu mir schicken können, daß sie mir -dich geschickt haben?« - -Unverzüglich antwortete Nasreddin: »Die Menschen, Herr, schicken sie zu -den Menschen; mich haben sie zu dir geschickt.« - - -504. - -Einer von seinen Freunden fragte den Hodscha Nasreddin: »Wie gehts dir -mit deiner Armut?« - -»Sehr gut,« antwortete der Hodscha. - -Und der Freund fragte weiter: »Wie kann es denn einem Armen gut gehn?« - -Nasreddin antwortete: »Ich habe mich daran gewöhnt, mein Freund; darum -gehts mir gut.« - - -505. - -Einmal baute der Hodscha einen Backofen. Als den seine Nachbarn -besichtigten, sagte der eine, die Tür hätte nach Osten gehört, der -andere nach Westen, wieder einer nach Süden, und kein einziger war mit -dem Erzeugnis Nasreddins einverstanden. - -Geärgert darüber riß Nasreddin den Ofen nieder und baute ihn nun auf -einen Wagen. Die Nachbarn kamen wieder zur Besichtigung und begannen -auch wieder zu tadeln, daß die Tür nicht die richtige Lage habe; aber -als der erste sagte: »Die Tür sollte hier sein«, antwortete Nasreddin: -»Wartet«, und drehte den Wagen, bis die Tür dort war, wo dieser Nachbar -gesagt hatte. Und als ein anderer sagte: »Die Tür müßte dort sein«, -drehte er sofort wieder den Wagen, und so tat er allen seinen Nachbarn -Genüge. - -Und er sagte: »Einen bessern Weg, so vielen Leuten und mir selber den -Willen zu tun, habe ich nicht gefunden.« - - -506. - -Der Hodscha kaute Mastix[13]. Als er dann zu Tische ging, nahm er das -Stück Mastix aus dem Munde und klebte es auf die Nasenspitze. Einer von -seinen Freunden fragte ihn: »Warum tust du das?« - -Er antwortete: »Es ist ganz gut, wenn man das, was einem gehört, vor -Augen hat.« - - -507. - -Etliche Leute fragten den Hodscha Nasreddin: »Hast du deine Schuld -bezahlt?« - -Er antwortete: »Bezahlt nicht, aber leichter gemacht habe ich sie mir.« - -»Und wie«, sagten sie, »hast du sie dir leichter gemacht, ohne sie zu -bezahlen?« - -Nasreddin antwortete: »Ich habe sie verjähren lassen.« - - -508. - -Der Hodscha Nasreddin war einigen Freunden Geld schuldig, und denen -sagte er immer, daß er sie am Sonntage bezahlen werde; auf diese -Weise drückte er sich um die Bezahlung. Eines Tages kamen nun mehrere -Gläubiger zu ihm und fragten seine Frau, wie er sie bezahlen wolle. -Sie antwortete ihnen, der Hodscha habe am Tage vorher genügend viel -Distelsamen gekauft, den werde er auf dem Felde aussäen, die Disteln, -die davon wüchsen, die würden sie auf die Straße streuen, wo die -Tiere mit den Baumwollelasten vorüberkämen, und aus dem Erlöse für -die Baumwolle, die an den Disteln hängen bleiben werde, würden alle -Gläubiger bezahlt werden. - -Über diese Antwort der Frau lachten alle übermäßig, aber sie entgegnete -darauf und sagte zu ihnen: »Jetzt lacht ihr freilich, weil ihr die -Sicherheit habt, bezahlt zu werden.« - - -509. - -Drei Männer, die ein Säckchen mit Nüssen gefunden hatten, kamen zu -Nasreddin und baten ihn, die Nüsse nach Gottes Weise unter sie zu -teilen. Nasreddin öffnete den Sack und gab dem einen ein paar Nüsse, -dem andern etliche mehr und dem dritten alles, was der Sack noch -enthielt. - -Daraufhin sagten die drei zu ihm: »Du hast nicht ordentlich geteilt, -Hodscha.« - -Aber der Hodscha antwortete ihnen: »So teilt Gott, ihr Dummköpfe! dem -einen gibt er viel, dem andern gar nichts; hättet ihr mir gesagt, ich -solle sie unter euch nach Menschenweise verteilen, so hätte ich die -drei Teile gleich groß gemacht.« - - -510. - -In der Absicht, bei seinem Nachbar etliche Zwiebeln zu stehlen, stieg -Nasreddin auf das Dach und versuchte, durch das Rauchloch in das Haus -des Nachbars hinabzusteigen. Nun hielt er einen Schatten, den das -Mondlicht machte, für einen Balken und setzte unvorsichtigerweise den -Fuß darauf; so stürzte er vom Rauchloche hinunter und fiel in den -Herdwinkel des Nachbars, wobei er sich den Fuß garstig brach. Auf -diesen Lärm erwachte der Nachbar und er rief seinem Weibe zu, sie solle -rasch Licht machen, damit er den Dieb greife. - -Aber der Hodscha sagte zu ihm: »Beeile dich nicht, Nachbar; nach dem -Sturze, den ich getan habe, wirst du mich nicht nur heute, sondern auch -morgen hier haben.« - - -511. - -Der Hodscha Nasreddin verkaufte die Gurken seines Gartens, und von dem -dafür gelösten Gelde kaufte er einen Esel. Als er den nun einmal mit -Holz beladen nach Hause trieb, glitt der Esel in einem Flusse, über -den sie zu setzen hatten, aus, fiel nieder und ertrank. Ohne darüber -auch nur im geringsten zornig zu werden, sagte der Hodscha: »Der aus -dem Gurkengelde gekaufte Esel stirbt eben durchs Wasser.« - - -512. - -Der Hodscha Nasreddin fragte seinen Sohn, ob er schon in seinem Leben -eine süße Speise gegessen habe, und der Sohn antwortete mit Nein. Nun -fragte ihn der Hodscha von neuem: »Was ist denn dann das, was du alle -Tage ißt?« Der Junge antwortete: »Trockenes Brot.« Und Nasreddin sagte -zu ihm: »Und glaubst du denn, daß es auf der Welt noch eine süßere -Speise gibt als das trockene Brot?« - - -513. - -Der Hodscha Nasreddin saß einmal in einem Garten, und da betrachtete -er, wie schwach die Wurzeln der Kürbisse und Melonen seien im -Gegensatze zu der Größe der Kürbisse und Melonen; und da er im Schatten -eines Nußbaumes saß, fiel es ihm auf, daß umgekehrt der Nußbaum so groß -und die Nüsse so klein seien. Und er sagte zu sich: »Eine merkwürdige -Sache! Gott hat sich doch bei seiner Schöpfung wenig Mühe gemacht; -sonst hätte er nicht die Kürbisse und Melonen, die nach ihrer Größe -an großen Bäumen wachsen sollten, an kleinen Pflanzen geschaffen, die -Nüsse aber, die ganz klein sind, umgekehrt an großen Bäumen.« - -Während er noch diesen Gedanken und Zweifeln nachhing, fiel plötzlich -durch einen starken Windstoß eine Nuß mit Heftigkeit vom Baume und traf -ihn an der Stirn; das verursachte ihm einen außerordentlichen Schmerz, -und nun sagte er: »Ach, Gott hat schon gewußt, was er tat, und ich habe -es schlecht bedacht; denn wäre die Nuß, die heruntergefallen ist und -mich getroffen hat, ein Kürbis oder eine Melone gewesen, dann weh mir! -sie hätte mir wahrhaftig den Kopf zertrümmert.« - - -514. - -Eines Nachts ging der Hodscha Nasreddin aus, um in einem Laden zu -stehlen, und nahm eine Feile mit. Er feilte gerade an dem Schlosse der -Ladentür, als zufällig einer seiner Freunde daherkam; und der fragte -ihn: »Was machst du da?« - -Der Hodscha antwortete: »Ich spiele Geige.« - -Nun fragte ihn sein Freund: »Aber man hört ja keinen Klang von deiner -Geige?« - -Nasreddin antwortete ihm: »Morgen wirst du schon den Klang hören.« - -Am Morgen hörte er dann, daß der Laden von demunddem in dieser Nacht -ausgeraubt worden war. - - -515. - -In dem Viertel, wo der Hodscha Nasreddin wohnte, war ein Backofen, und -den besuchte der Hodscha manchmal gegen Mittag und zog den Wohlgeruch -der verschiedenen Braten ein. - -Eines Morgens brachte nun der Mulazim[14] eine Gans und übergab sie dem -Garkoch, damit sie zu Mittag fertig sei. Als sie gebraten war, nahm sie -der Garkoch aus dem Ofen und legte sie zusammen mit den andern Speisen -auf die - -Bank; und er wartete auf den Mulazim, um sie ihm zu übergeben. Um diese -Stunde kam dort Nasreddin vorbei, der damals der Kadi des Dorfes war, -und er blieb vor dem Backofen stehn, um die Speisen zu bewundern; aber -mehr als alles andere schien die Gans seine Lust zu reizen, und er -fragte den Garkoch, wem sie gehöre. - -»Dem Mulazim, Effendi,« antwortete der Garkoch. - -»Schick sie sofort zu mir,« befahl der Hodscha. - -»Aber was mach ich dann mit dem Mulazim? Was gebe ich ihm, wann er -kommt?« - -»Schick sie augenblicklich zu mir, sage ich dir,« sagte der Hodscha -beharrlich und fuhr fort: »Es ist besser für dich, du hast den Kadi zum -Freunde als den Mulazim. Schick sie und du wirst es nicht bereuen.« - -»Aber was sage ich dem Mulazim, wann er kommt?« - -»Dem sagst du,« antwortete der Hodscha, »daß sie inwendig aus dem Ofen -weggeflogen ist, und kümmere dich weiter um nichts.« - -Als der Garkoch die Beharrlichkeit des Kadis sah, schickte er ihm die -Gans ins Haus, weil er ihn nicht verdrießlich machen wollte. - -Nach fünf Minuten erschien der Mulazim und verlangte seine Gans. - -Mit der unschuldigsten Miene nahm der Garkoch die Schaufel und fuhr -damit in den Ofen, um scheinbar die Gans zu suchen; er drehte sie -hieher, er drehte sie dorthin, aber umsonst. - -»Merkwürdig,« sagte er, immer herumstöbernd, »sie muß weggeflogen sein.« - -»Vorwärts, mach schnell,« entgegnete der Mulazim; »es ist meine -Essenszeit und ich habe einen teuflischen Hunger.« - -Aber die Gans kam nicht zum Vorschein. - -Der Mulazim hatte unterdessen zu schreien angefangen, der Garkoch -stocherte fortwährend weiter, wobei er immer wiederholte, die Gans -scheine davongeflogen zu sein, und vor der Bank sammelte sich eine -Menge Leute an. Schließlich verlor der Mulazim die Geduld und er -stürzte sich auf den Garkoch; der riß die Schaufel aus dem Ofen, um -sich damit zu verteidigen, aber dabei flog der Schaufelgriff einem -Juden, der dabeistand, ins Gesicht und schlug ihm ein Auge aus. - -Als der Garkoch sah, in welch schlimmer Lage er war, sprang er über die -Bank und lief, um sich zu retten; aber ihm setzte nicht nur der Mulazim -nach, sondern auch der Jude und die Freunde des Juden. - -Auf dem Wege war eine Haustür offen und dort lief er hinein, um sich zu -verbergen. In dem Hofe saß aber eine schwangere Frau, und als die sah, -wie er plötzlich hereinstürzte und was für eine Menge ihn verfolgte, -erschrak sie und tat eine Fehlgeburt. - -Der Garkoch versteckte sich in einen Winkel, um nicht gefangen zu -werden; aber zu denen, die ihn schon gejagt hatten, gesellten sich -nun noch die Verwandten der Frau. Das Haus hatte zum Glücke auch eine -Hintertür; durch die lief der Garkoch hinaus, die ganze Menge hinter -ihm, und er rannte in eine Moschee, um sich zu retten, und stieg auf -das Minaret. Da sie ihm aber auch dorthin nachkamen, warf er einen -Blick hinunter; und weil er bedachte, daß sie, wenn er dort bliebe, -heraufkommen und ihn niedermachen würden, stürzte er sich vom Minaret -hinunter auf das Pflaster, just auf einen jüdischen Geldwechsler, der -dort gebückt auf seiner Bank saß, und der war auf der Stelle tot. - -Nun erreichten ihn seine Verfolger, und sie schleppten ihn vor den -Kadi. Der hatte sich eben zu Tische gesetzt, um die Gans zu verzehren. - -Sie fingen alle miteinander zu schreien an, was jeder von dem Garkoch -erlitten hatte. »Still, der Reihe nach,« sagte streng der Hodscha, der -augenblicklich den Tisch verließ und in sein Amtszimmer ging, wo das -große heilige Buch war, nach dem er Recht sprach; und er sagte zu dem -Mulazim: »Was willst du von dem Manne da?« - -»Effendi, am Morgen habe ich ihm eine Gans gebracht, damit er sie -brate, und jetzt sagte er mir, sie sei weggeflogen. Ich verlange, daß -er mir meine Gans wiedergibt.« - -Der Hodscha öffnete sofort das Buch, wandte einige Blätter um und las -vor, daß alle hundert Jahre einmal ein solches Wunder geschehe, und -es seien gerade hundert Jahre, seitdem das letzte geschehn sei; und -glückselig sei der zu preisen, der dabei die Gans verloren habe, weil -die ins Paradies geflogen sei und ihn dort erwarte. - -Freudestrahlend entfernte sich der Mulazim. Als zweiter kam der Jude -mit dem ausgeschlagenen Auge. - -»Effendi, der Garkoch hat mir mit der Schaufel das Auge ausgeschlagen.« - -Der Hodscha blätterte wieder in dem Buche und las, es sei natürlich -recht und billig, daß sich nun der Garkoch hinstelle, damit ihm -der Jude ein Auge ausschlage; weil aber nach dem Buche ein Auge -eines Osmanen so viel wert sei, wie zwei eines Juden, müsse sich der -Jude zuerst hinstellen, damit ihm der Garkoch auch noch das andere -ausschlage, und dann dürfe er dem Garkoch eines ausschlagen. Der -Hodscha hatte seinen Spruch noch nicht beendigt, so war der Jude schon -unsichtbar geworden. - -Als dritter kam der Gatte der Frau, die die Fehlgeburt getan hatte. -Über diesen Fall schrieb das Buch, daß der Garkoch mit der Frau ein -andres Kind machen solle. Es ist begreiflich, daß es auch der dritte -Kläger vorzog, sich davonzumachen. - -Zum Schlusse kam der Bruder des erschlagenen Geldwechslers. - -Wieder wandte der Hodscha die Blätter um, und er fand, daß der Kläger -den Garkoch auf dieselbe Weise töten solle: der Garkoch müsse sich -nämlich unter das Minaret setzen, und er solle sich von oben auf ihn -fallen lassen und ihn also töten. - -Nachdem daher auch der letzte Reißaus genommen hatte, dankte der -Garkoch dem Hodscha; und jetzt erinnerte er sich der Worte des -Hodschas, daß es für ihn besser sei, den Kadi als den Mulazim zum -Freunde zu haben. - - - - -Anmerkungen - -literatur- und stoffgeschichtlichen Inhalts - - - - -II. Arabische Überlieferungen - -1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi dschoha - - -339. _Nawadir_, S. 2 (Basset _RTP_, XVI, S. 458); Buadem, Nr. 84; -_Tréfái_, Nr. 124; Serbisch, S. 80 ff.; Kroatisch, S. 51. - -Als älteste Version nennt Basset am angegebenen Orte eine Erzählung al -Masudis[15] in den _Prairies d’or_, Paris, 1861 ff., V (Basset schreibt -VII), S. 390 ff. von einem Araber der Wüste und von Haddschadsch, dem -Feldherrn Abdulmeliks (685-705); vgl. aber auch Bar-Hebraeus, S. 151, -Nr. 602. - - -340. _Nawadir_, S. 2 (_RTP_, XVI, S. 459). - - -341. _Nawadir_, S. 2 (_RTP_, XVI, S. 459); Buadem, Nr. 85; _Tréfái_, -Nr. 125; Serbisch, S. 81; Kroatisch, S. 48. - -_Fourberies_, S. 17. - - -342. _Nawadir_, S. 2 (_RTP_, XVI, S. 460); Buadem, Nr. 92; _Tréfái_, -Nr. 126; _Fourberies_, Nr. 1; Serbisch, S. 84; Kroatisch, S. 59 ff. - -_Fourberies_, S. 17; _Tréfái_, S. 13. - -Roda Roda, S. 154. - - -343. _Nawadir_, S. 2 (_RTP_, XVI, S. 460); Buadem, Nr. 93 und 132; -Serbisch, S. 84; Kroatisch, S. 40. - -Die Schnurre kehrt im _Nuzhat al udaba_, in zwei Fassungen wieder, von -denen eine auf Dschoha bezogen ist (Basset in der _RTP_, XV, S. 673 und -im _Keleti Szemle_, I, S. 222). - -Vgl. dazu folgende Stelle im _Roger Bontemps en Belle humeur_, Cologne, -1670, S. 357: - -Or un certain Seigneur du pays de Bretagne en avoit un (bouffon) le -plus plaisant qui se pouvoit rencontrer, non seulement en ses actions, -mais aussi en reparties: un jour l’ayant envoyé de Paris à Lion pour -aller resiouir un sien Cousin qui estoit malade, passa par une ville où -l’on faisoit garder les portes à raison de la contagion. Le Capitaíne -le voyant asses bien montré, se voulut informer qu’il estoit, et d’où -il venoit; c’est pourquoy il luy demanda: Monsieur où allés vous -maintenant? Monsieur, respondit le bouffon, il le faut demander à ma -beste, c’est elle qui me meine. - - -344. _Nawadir_, S. 2 (_RTP_, XVI, S. 461); _Tréfái_, Nr. 127; -_Fourberies_, Nr. 8. - - -345. _Nawadir_, S. 3; _Tréfái_, Nr. 128. Von Giufà: Gonzenbach, I, S. -51 ff.; Pitrè, III, S. 366, Nr. 9 und 378; Crane, S. 297. Von Dschahan: -Ilg, II, S. 44, Nr. 93. - -Gonzenbach, II, S. 228; Pitrè, III, S. 376; Crane, S. 380; -_Fourberies_, S. 18; Köhler-Bolte in der ZVV, VI, S. 73; Köhler, I, S. -99 und 341. - -Merkwürdigerweise nirgends erwähnt finde ich die Fassung des _Kathá -Sarit Ságara_, II, S. 77; weiter seien genannt die letzte Erzählung des -_Sackful of News_‚ (Hazlitt, II, S. 187; dazu Clouston, _Noodles_, S. -97 ff.), Merkens, III, S. 142, Nr. 140, Böhm, _Lettische Schwänke_, S. -44 (dazu S. 117) und Frison, _Contes et légendes de Basse-Bretagne_, -Nr. 66 in der _RTP_, XXII, S. 404 ff. - -In vielen Überlieferungen klettert der oder die Dumme, oft auch ein -Mann mit seiner dummen Frau, auf einen Baum; es kommen Diebe, die dort -ihre Beute teilen wollen, und die suchen, als schließlich die Tür von -oben auf sie herunterfällt, das Weite, indem sie alles zurücklassen. -Zu dieser Art Erzählungen gehören auch die meisten der an den oben -angeführten Stellen beigebrachten Varianten, wozu noch kommen F. M. -Luzel, _Contes populaires de Basse-Bretagne_, Paris, 1887, III, S. -396 ff., P. Sébillot, _Contes et légendes de la Haute-Bretagne_, Nr. -96 in der _RTP_, XXIV, S. 142 ff., Pitrè, _Novelle popolari toscane_, -S. 186 ff. (von Giucca matto) und S. 193, R. Forster, _Fiabe popolari -dalmate_, Nr. 13 im _Archivio_, X, S. 313 ff., Ilg, II, S. 37 ff. und -Merkens, I, S. 204 ff., Nr. 247; vergl. auch _Archiv für slavische -Philologie_, XXII, S. 309. In dem Märchen, wozu Cosquin, I, S. 241 -ff. die in Rede stehenden Züge bespricht, ist das Mitnehmen der Tür -anders motiviert; ebenso bei J. Fleury, _Litterature orale de la -Basse-Normandie_, S. 161 ff., bei Jacobs, _English Fairy_‚ _Tales_, -S. 28 ff. (s. auch S. 231) und bei demselben, _More English Fairy -Tales_, S. 10 ff. (s. auch S. 220 ff.). Eine Kuhhaut fällt auf die -teilenden Diebe bei Luzel, III, S. 414 ff. und 427 ff. und bei Carnoy, -_Littérature orale de la Picardie_, S. 192 ff. (s. Cosquin, II, S. 225 -ff.); in den _Folk Tales from Tibet_‚ von W. F. O’Connor, S. 35 ff. -genügt es, daß der auf dem Baume sitzende einen Anteil an der Beute -verlangt, um die Diebe zur Flucht zu veranlassen. Ähnliche Geschichten -bringen Cosquin, II, S. 108 ff., 112 ff. und 115, ferner Andrews, -_Contes ligures_, S. 90 ff., Monnier, S. 238 ff. und Ilg, II, S. 5 ff. -Zu ~dem Motive von der Verscheuchung der Diebe~ vgl. weiter die Nrn. -428 und 446. - - -346. _Nawadir_, S. 3 (_RTP_, XVII, S. 36). - -Die Geschichte stammt aus Bar-Hebraeus, dessen 615. Facetie (S. 154) -lautet: - -When another silly man was cracking an almond the kernel slipped away -out his hands, and he said, »Glory be to Thee, O God, for even the -kernel of the almond trieth to escape death.« - - -347. _Nawadir_, S. 4 (_RTP_, XVII, S. 92 ff.). - -_Fourberies_, S. 18 ff.; Hartmann, S. 50. - -Diese Fassung des weitverbreiteten Motives von der ~Vertauschung -eines Toten gegen einen Hammel~ stimmt so ziemlich mit _Fourberies_, -Nr. 21 überein. Seine anscheinend älteste Form steht in der -Sprichwörtersammlung Maidanis (_Arabum proverbia_, I, S. 403) und -ist in al Kaljubis _Nawadir_‚ übergegangen; sie lautet nach Bassets -Übertragung in der _RTP_, XV, S. 41: - -Man erzählt, daß Dschoha bei Tagesanbruch aus dem Vorraum seines Hauses -gekommen und über einen Leichnam gestolpert ist, der dort lag; er warf -ihn in einen Brunnen. Sein Vater zog den Toten, als er davon erfuhr, -heraus und begrub ihn; dann erwürgte er einen Hammel und warf ihn in -den Brunnen. Die Verwandten des Toten begannen die Straßen Kufas zu -durchstreifen und nachzuforschen. Dschoha sah sie und sagte zu ihnen: -»Der Leichnam ist in unserm Brunnen.« Sie gingen hin und ließen ihn -hinabsteigen, damit er den Leichnam heraufbringe. Als er unten war, -rief er: »Hatte der Tote Hörner?« Alle lachten und gingen weg. - -Zu der arabischen Variante aus Tunis, die als Nr. 383 wiedergegeben -ist, und zu ihrem augenscheinlich verdorbenen berberischen Gegenstücke, -der Nr. 415, gibt es zahlreiche Parallelen, darunter, wie Basset -bemerkt, noch eine Dschohageschichte bei Mornand, _La vie arabe_, -Paris, 1856, S. 117, in die ebenso wie in die tunisische Erzählung -das noch zu besprechende Motiv des ~Wurstregens~ verwoben ist, und -eine von Abu Nuwas bei Pharaon, S. 182 ff.; von einem Ungenannten -erzählt Rivière in dem _Recueil de contes populaires de la Kabylie du -Djurdjura_, Paris, 1882 ff.: _La tête d’un cheik_‚[16]. - -Das Motiv ist wie so viele andere mit Dschoha verknüpfte nach Sizilien -übergegangen; man vergleiche die als Nr. 430 mitgeteilte Giufàerzählung -samt ihren Varianten. Sicherlich auch dem Volksmunde nacherzählt ist -die 21. Novelle Morlinis (meine Ausgabe S. 82 ff.), die bei Straparola -die 4. Novelle der 8. Nacht bildet. - -Um den Leichnam eines jungen Mädchens, der mit einer Ziege vertauscht -wird, handelt es sich in zwei Versionen, die Cosquin, II, S. 182 -ff. zitiert, einer afghanischen bei Thorburn, _Bannú or Our Afghan -Frontier_, London, 1876, S. 207 ff. und einer indischen bei Minaef, -_Indeiskija skasky_, St. Petersburg, 1877, Nr. 15; hierher gehören noch -Swynnerton, S. 178 ff. und P. Sébillot, _Contes de la Haute-Bretagne_, -Nr. 45 in der _RTP_, XII, S. 51 ff. Vgl. noch Clouston, _Noodles_, S. -152 ff., Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 44 ff. und 117, Sébillot in der -_RTP_, VII, S. 704 und Chauvin, VI, S. 126. - -In einem Märchen bei Cosquin, II, S. 317 ff. erzählt ein Mann seiner -Frau, um sich zu vergewissern, ob sie ihn an den Galgen bringen würde, -er habe seinen Gesellen getötet und ihn im Walde verscharrt; die -Frau plaudert, und die Obrigkeit erfährt von der Sache, und als an -dem Platze im Walde nachgegraben wird, findet man den Kadaver eines -Schweines. Unter den vielen Varianten, die Cosquin anführt, sind -mehrere, wo der Mann mit dieser Täuschung der Frau den Zweck verfolgt, -die Richtigkeit der einen der ihm von seinem Vater erteilten drei -Lehren zu erproben; dazu vgl. Mussafia, _Über eine altfranzösische -Handschrift der k. Universitätsbibliothek zu Pavia_, Wien, 1870, S. 68 -und Köhler, II, S. 402 ff. Dieser Zug, in dem ich eine Reminiszenz an -das Dschohamotiv Maidanis usw. sehn möchte, findet sich auch in den -zahllosen Bearbeitungen des Motivs von dem besten Freunde, dem Hunde, -und dem ärgsten Feinde, der Gattin, wovon hier nur das 124. Kapitel der -_Gesta Romanorum_‚ (in Österleys Ausgabe) und das 423. Stück von Paulis -_Schimpf und Ernst_‚ genannt seien, und schließlich rudimentär auch in -den Geschichten von der Freundesprobe, wozu Chauvin, IX, S. 15 ff. zu -vergleichen ist. - - -348. _Nawadir_, S. 6 (_RTP_, XVII, S. 94 ff.); Mardrus, S. 96 ff.; -_Fourberies_, Nr. 4; Buadem, Nr. 100; _Tréfái_, Nr. 132; Serbisch, S. -87; Kroatisch, S. 58. - -Vgl. Horn, S. 71, wo die Schnurre bei Zakani und in dem _Mesnewi_‚ von -Dschelaleddin Rumi nachgewiesen wird; nach Dschami erzählt Clouston, -_Flowers_, S. 80, nach dem _Mesnewi_‚ (zit. Ausg. S. 364 ff.) Kuka, S. -97 ff. - - -349. _Nawadir_, S. 6 (_RTP_, XVII, S. 96); Buadem, Nr. 101; Serbisch, -S. 87; Kroatisch, S. 56. - -Über den ~Prangerritt der Ehebrecherin~ usw. vgl. man die 2. der -pseudoplutarchischen _Quaestiones graecae_‚ (über die Ὀνοβάτις von -Cumae), eine Stelle bei Stobaeus über die Pisidier, zitiert bei -Alexander ab Alexandro, _Geniales dies_, Lugduni Batavorum, 1673, II, -S. 862, Österley, _Baitál Pachisi_, Leipzig, 1873, S. 66 und Liebrecht, -_Zur Volkskunde_, Heilbronn, 1879, S. 386 ff., 429 und 509. - - -350. _Nawadir_, S. 6 (_RTP_, XVII, S. 148). - -Seine Nachweisungen in den _Fourberies_, S. 21 hat Basset anläßlich der -Übertragung dieser Erzählung ergänzt. - -Vgl. auch mein _Mönchslatein_, S. 223 ff., Lee, _The Decameron_, S. 191 -ff. und Ispirescu, S. 37 (_Magazin_, XCVI, S. 580). - - -351. _Nawadir_, S. 7 (_RTP_, XVII, S. 480). - -_Fourberies_, S. 22; Basset in der _RTP_, XVII, S. 480. - -Siehe weiter Bolte, _Die Singspiele der englischen Komoedianten_, -Hamburg und Leipzig, 1893, S. 18, _Euphorion_, XV, S. 12, Lee, _The -Decameron_, S. 203 ff. und Chauvin, VIII, S. 39. - - -352. _Nawadir_, S. 8 (_RTP_, XVII, S. 149). - - -353. _Nawadir_, S. 8 (_RTP_, XVII, S. 149). - -Vgl. folgende persische Erzählung bei Kuka, S. 210: - -A man who was given to jesting, and who would not give up his habits -even when he became old, was one day admonished by his neighbours and -acquaintances, who said to him: »You had better turn your thoughts -towards prayers and repentance; now is not the time for you to joke -and jest. Devote your leisure hours to hearing the Hadees read.« He -replied: »Rest assured, gentlemen, I have not neglected the traditions. -I have heard many.« »Well, narrate to us one of them,« said they. He -rejoined: »I have heard from Náfa’a, son of Yareed, that our Prophet -used to say that there are two qualifications which every one ought to -acquire if he wants to obtain happiness both in this world and in the -next.« - -Here our wag paused for a very long time. - -»Aye, but tell us what are those two qualifications?« asked the men. -»Oh, the narrator, my friend Náfa’a, had forgotten one of them,« -replied the wag, »and I have forgotten the other!« - - -354. _Nawadir_, S. 9 (_RTP_, XVII, S. 152). - - -355. _Nawadir_, S. 9 (_RTP_, XVII, S. 151). - - -356. _Nawadir_, S. 9 (_RTP_, XVII, S. 153); siehe oben Nr. 11. - - -357. _Nawadir_, S. 11 (_RTP_, XVII, S. 485). - - -358. _Nawadir_, S. 12 (_RTP_, XVIII, S. 138). - -Vgl. eine Erzählung im _Fakihat al hulafa_‚ von ibn Arabschah bei -Chauvin, II, S. 196, Nr. 22 (dazu S. 213, Nr. IV) und Lidzbarski, -_Geschichten und Lieder_, S. 158 ff.; nicht ohne Bezug ist wohl auch -Pauli, Nr. 140. - - -359. _Nawadir_, S. 12 (_RTP_, XVIII, S. 213). - - -360. _Nawadir_, S. 12 (_RTP_, XVIII, S. 213). - - -361. _Nawadir_, S. 12 (_RTP_, XVIII, S. 214). - -Kuka, S. 164: - -A desert Arab was present at the dinner table of one of the Caliphs. -The dish of »Faloodeh« pleased him so much that he began to stuff -himself with it, not caring to taste any of the other viands. One -of those who were present said to him: »Don’t eat too much of this -Faloodeh, or it will be the death of you.« The Arab withdrew his hand -from the dish, remained thoughtful for a while, and then saying to the -men present, »I bequeath to you the care of my family,« again fell to -the dish with renewed vigour. - - -362. _Nawadir_, S. 13 (_RTP_, XVIII, S. 216 ff.); _Fourberies_, Nr. 15. - - -363. _Nawadir_, S. 16 (_RTP_, XVIII, S. 218 ff.). - -~Esel (Kalb etc.) an der Stelle des Ehebrechers~: _Cent nouvelles -nouvelles_, n. 61 mit ihren Ableitungen _Recueil_, 1555, S. 221 ff., -n. 72 = _Aventures_, 1556, S. 251 ff., n. 75 (statt 74) und Malespini, -_Ducento novelle_, Venetia, 1609, II, Bl. 220^a ff., n. 61; A. v. -Keller, _Erzählungen aus altdeutschen Handschriften_, Stuttgart, 1855, -S. 306 ff.; Gastius, _Convivales sermones_, II, S. 99 ff. = Melander, -_Jocoseria_, I, S. 41 ff., Nr. 35 = deutsch, I, S. 23 ff., Nr. 20[17]; -Domenichi, 1562, S. 53 ff. = 1581, S. 64 ff.; Chauvin, VII, S. 171; -_Die Çukasaptati_‚ (_Textus simplicior)_, übers. v. R. Schmidt, Kiel, -1894, S. 47 und dazu Benfey, _Pantschatantra_, Leipzig, 1859, I, S. 144. - -Kombiniert mit andern Zügen findet sich das Motiv in den Fabliaux _Des -tresces_‚ und _De la dame qui fist entendant son mari qu’il sonjoit_‚ -bei Montaiglon-Raynaud, _Recueil des Fabliaux_, Paris, 1872 ff., IV, S. -67 ff. und V, S. 132 ff. (dazu Bédier, _Les Fabliaux_, 2^e éd., Paris, -1895, S. 193 ff.), in Kellers _Erzählungen_‚ S. 310 ff.: _Der pfaff -mit der snuer_‚ und S. 324 ff.: _Ain spruch von ainer frawen, die ain -pfaffen bulett, und wie vil sy irnn man unglicks anlegett_, in einem -Gedichte Herrants von Wildonie, _Der verkerte wirt_‚ in v. d. Hagens -_Gesammtabenteuern_, II, S. 333 ff. (dazu S. XLII ff.) und bei Lambel, -_Erzählungen und Schwänke_, Leipzig, 1872, S. 191 ff. und in dem -Spruchgedichte Hans Sachsens _Der pawer mit dem zopff_, I, S. 480 ff. -(dazu L. A. Stiefel in den _Hans Sachs-Forschungen_, Nürnberg, 1894, S. -124 ff.). - - -364. _Nawadir_, S. 16 (_RTP_, XVIII, S. 219); Buadem, Nr. 107; -Serbisch, S. 90; Kroatisch, S. 59. - - -365. _Nawadir_, S. 17 (_RTP_, XVIII, S. 351); _Fourberies_, Nr. 27; -Buadem, Nr. 108; Serbisch, S. 90; Kroatisch, S. 51 ff. - -_Fourberies_, S. 28; Basset im _Keleti Szemle_, I, S. 223, Nr. -27 (_Nuzhat al udaba_‚). Zu Hammers Übertragung der betreffenden -Geschichte des _Nuzhat al udaba im Rosenöl_, II, S. 308 vgl. Bassets -Bemerkung in der _RTP_‚. - - -366. _Nawadir_, S. 17 (_RTP_, XVIII, S. 347). - - -367. _Nawadir_, S. 17 (_RTP_, XVIII, S. 347); Buadem, Nr. 109; -Serbisch, S. 91. - - -368. _Nawadir_, S. 18 (_RTP_, XVIII, S. 348). - -Dieselbe Geschichte steht schon bei Bar-Hebraeus, S. 111, Nr. 49, wo -ein Poet zu einem Geizhals sagt: »Wouldst thou have me whilst I am -eating one morsel to stand up and bow the knee, and then take another?« - - -369. _Nawadir_, S. 18 (_RTP_, XVIII, S. 348 ff.). - - -370. _Nawadir_, S. 40 (_RTP_‚ XIX, S. 312); Serbisch, S. 98. - -Die Schnurre ist viel älter als Nasreddin; sie steht schon bei Maidani -(Freytag, II, S. 603) und, nicht unwitzig erweitert, in dem _Kitab al -askija_‚ des 1200 verstorbenen al Dschausi, wo sie nach Basset, _RTP_, -XVII, S. 158 lautet: - -In Kufa war eine Frau, deren Mann mittellos war; und sie sagte zu ihm: -»Mach dich doch auf und reise durch die Länder; vielleicht hilft dir -Gott.« Er nahm den Weg nach Syrien, und dort verdiente er dreihundert -Dirhem; dafür kaufte er sich eine Kamelstute. Die war aber hitzig -und bereitete ihm viel Verdruß. In seinem Ärger darüber und über -seine Frau, daß sie ihn weggeschickt hatte, schwur er, entweder die -Kamelstute an dem Tage, wo er nach Kufa heimkommen werde, um einen -Dirhem zu verkaufen oder sich von seiner Frau zu scheiden. Dann reute -es ihn und er sagte alles seiner Frau. Sie nahm eine Katze, setzte sie -der Kamelstute auf den Hals und sagte zu ihrem Manne: »Geh auf den -Markt und rufe aus: ›Wer will diese Katze um dreihundert Dirhem kaufen -und diese Kamelstute um einen? ich verkaufe sie aber nur miteinander.‹« -Das tat er. Ein Araber kam, betrachtete die Kamelstute von allen Seiten -und sagte: »Wie schön sie ist! wie lebhaft! Wenn sie nur nicht die -Katze auf dem Halse hätte!« - -Ähnlich ist eine Fassung im _Bäharistan_‚ Dschamis, S. 86 (Clouston, -_Flowers_, S. 82), zu der Schlechta-Wssehrd, S. 147 ff. bemerkt, -daß die Anekdote im Oriente sehr bekannt ist, und daß an sie viele -Sprichwörter erinnern wie: »Wäre nicht die Verfluchte an seinem Halse!« - -Als Predigtmärlein bearbeitet ist die Geschichte bei Bromyard, _Summa -praedicantium_, E, 8, 17 (in der Ausg. Basel, Joh. de Amerbach, ca. -1479): - -Sicut patet de illo qui moriens, vxore executrice facta, bouem pro -anima sua legauit vt fertur. Vxor vero bouem et gallum simul ad forum -ducens, vtrumque simul vendidit hac conuentione, quod emptor pro gallo -marcam anglicanam et pro boue obolum daret; quod cum factum fuisset, -obolum pro anima dedit mariti. - -Auf einer ähnlichen Erzählung beruhen Pauli, _Schimpf und Ernst_, Nr. -462 (die Nachweisungen Österleys, S. 526 ff.), und Zincgref-Weidner, -IV, S. 199 (Ochs und Hahn)[18]. In der 55. Novelle der _Heptamérons_‚ -sind es wieder, wohl mit Anlehnung an eine etwa über Spanien -herübergekommene Tradition ein Pferd und eine Katze; ebenso erzählt G. -F. Giuliano, _Dialogo d’un medico con un secretario et un palafreniere -di un principe romano del modo et utilità di far quadragesima_, Roma, -1651. S. 41, während die kurze Darstellung in Costos _Fuggilozio_, -S. 38 ff.: _Astuzia d’una contadina in satisfare un legato del morto -marito_‚ von einem Ochsen und einer Katze, die 31. Erzählung bei M. -Somma, _Cento racconti_, 3^a ed., Napoli, 1822, S. 79 ff. von einem -Pferde und einem Hammel (kombiniert mit dem Stoffe der 71. Facetie -Poggios, wozu man Arlotto, I, S. 191 vergleiche) und P. Sébillot, -_Contes de la Haute-Bretagne_, Nr. 28: _Le fermier rusé_‚ in der _RTP_, -XI, S. 509 von einer Kuh und einer Katze berichten. - - -371. _Nawadir_, S. 43 (_RTP_, XIX, S. 311 ff.). - - -372. _Nawadir_, S. 43 (_RTP_, XIX, S. 311). - -In den _Fourberies_, S. 72 bemerkt Basset zu diesem Schwanke: »Sans -doute l’origine du dicton: Si la montagne ne va pas à Mahomet, c’est -Mahomet qui ira à la montagne« und wiederholt dies in der _RTP_‚ a. -a. O. Diese Behauptung hat dann der Fortsetzer der Arbeit Büchmanns -in die letzten Auflagen der _Geflügelten Worte_‚ aufgenommen. Hätte -er in Wanders _Sprichwörter-Lexikon_‚ nachgesehn, so hätte er auf S. -958 des V. Bandes als Quelle des Sprichworts: »Wenn der Berg nicht -zum Propheten kommen will, so muß der Prophet wohl zum Berge gehn« -das Gedicht Hagedorns »_Mahomet und der Hügel_‚« angegeben gefunden; -aber auch dieses ist nicht die unmittelbare Quelle, weil es wohl sonst -statt »Berg« »Hügel« heißen müßte[19]. Die Quelle scheint vielmehr -die _Mohammed_‚ betitelte Erzählung in Hebels _Schatzkästlein des -Rheinischen Hausfreundes_‚ (zit. Ausg. IV, S. 263 ff.) zu sein, deren -Anfang lautet: - -Dem Mohammed wollten es anfänglich nicht alle von seinen Landsleuten -glauben, daß er ein Prophet sei, weil er noch kein Wunder getan hatte -wie Elias. Dazu sagte Mohammed, ganz gleichgültig, wie einer, der -eine Pfeife Tabak raucht und etwas dazu redet, »das Wunder,« sagte -er, »macht den Propheten noch nicht aus. Wenn ihrs aber verlangt, so -werden ich und jener Berg dort geschwind beieinander sein.« Nämlich, er -deutete auf einen Berg, der eine Stunde weit oder etwas entfernt war, -und rief ihm mit gebietender Stimme, daß der Berg sich soll von seiner -Stätte erheben und zu ihm kommen. Als aber dieser keine Bewegung machen -und keine Antwort geben wollte, wiewohl keine Antwort ist auch eine, so -ergriff Mohammed sanftmütig seinen Stab und ging zum Berg, womit er ein -merkwürdiges und nachahmenswertes Beispiel gab ..... - -Woher Hagedorn und Hebel geschöpft haben, kann ich nun allerdings nicht -sagen, sicher scheint hingegen zu sein, daß die Dschohageschichte -von dem Palmbaum (ebenso auch wahrscheinlich die beiden deutschen -Erzählungen) auf einer Mohammedlegende fußt. Bayle zitiert in dem -Artikel _Mahomet_‚ (_Dictionaire historique et critique_, 3^e éd., -Rotterdam, 1720, S. 1852) eine Stelle aus der das erste Mal 1686 -erschienenen _Histoire du monde_‚ von Urb. Chevreau, die folgendermaßen -beginnt: - -Quand les Coreïschites de la Mecque l’eurent prié (sc. Mahomet) de -faire une miracle pour faire connoître ce qu’il étoit, il divisa la -Lune en deux pieces entre lesquelles ils aperceurent une montagne. -Ayant apelé deux arbres, ils se joignirent pour aller à lui, et se -separérent en se retirant, par le commandement qu’il leur fit. - - -373. _Nawadir_, S. 43 (_RTP_, XIX, S. 312); Buadem, Nr. 23; Serbisch, -S. 59; Kroatisch, S. 36. - -Die Geschichte steht schon bei Bar-Hebraeus, S. 149, Nr. 587 (»I wish -to know how far my voice will reach.«) und ähnlich erzählt Kuka, S. 173. - -Eine hübsche Parallele bieten die _Contes du Sieur Gaulard_, S. 200 ff.: - -Or il (le Sieur Gaulard) vid plusieurs personnages à la Cour, mesmement -de ceux de longue robbe, qui auoient en leurs chambres de petites -cloches, lesquelles ils sonnoient pour appeller leurs seruiteurs, quand -ils en auoient affaire: et s’estant apperceu qu’au son de cette cloche, -aussitost ils ne failloient de venir vers leurs maistres, il luy prit -fantaisie d’en avoir une. Et si tost qu’il fut en sa chambre, où il -luy tardoit jà qu’il n’estoit arriué pour en faire l’experience, il se -mit à sonner certe cloche: mais voyant que pas vn de ses seruiteurs -n’approchoit, il se persuada que ses gens ne pouvaient entendre le son. -Et pour l’experimenter il sonna sa cloche prés sa table, puis estant -couru à sa porte (car nottez qu’il pensoit courir aussi viste que le -son de sa cloche) et n’entendant rien prés d’icelle, il dit que ses -gens auoient raison de ne pas estre venus vers luy, et qu’il failloit -bien que ceux qui auoient des cloches, eussent quelque recepte pour -faire deualler le son en bas. - - -374. _Nawadir_, S. 43 (_RTP_, XIX, S. 313 ff.). - -Der analoge Schwank des 36. Kapitels der _Schildbürger_‚ (v. d. Hagen, -_Narrenbuch_, S. 188 ff.; Das _Lalenbuch_, S. 135 ff.) steht schon -bei Hans Sachs, IV, S. 73 ff., ferner als 12. Erzählung von Freys -_Gartengesellschaft_‚; vgl. dazu die Noten Boltes, S. 220 und _Archiv -für slavische Philologie_, XXII, S. 309. - - -375. _Nawadir_, S. 43 (_RTP_, XIX, S. 252 ff.). - - -376. _Nawadir_, S. 46 (_RTP_, XIX, S. 251). - -2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe von Tausend und einer Nacht - - -377. Mardrus, S. 93 ff.; s. oben Nr. 37. - - -378. Mardrus, S. 95 ff.; _Nawadir_, S. 8; _Fourberies_, Nr. 3. - -Bei Kuka steht (S. 214) eine persische Variante: - -On one occasion Mulla Nasruddin was invited to a dinner at a friend’s -house. A dish of boiled fowl was placed before him. As the fowl was not -thoroughly cooked, he partook of gravy only, and said to his friend: -»Please have this fowl well cooked for to-morrow, when I shall again -be your guest.« On the next day the same dish was placed before him, -and he found that again the fowl was not well cooked. He, therefore, -partook of the gravy, and then placing the fowl in front of himself, -began his prostrations and genuflexions as in prayers. »What are -you doing?« asked the host. The Mulla replied: »I am going to ask a -blessing on this flesh, for the flesh that is placed twice over the -fire and is not cooked, cannot be the flesh of an ordinary fowl, but -that of some prophet or saint amongst them.« - - -379. Mardrus, S. 96; _Nawadir_, S. 16; _Fourberies_, Nr. 14. - -Hartmann, S. 57. - - -380. Mardrus, S. 114. - -3. Volkserzählungen aus Tripolis und Tunis - - -381. Stumme, _Tripolis_, S. 178 ff.; vgl. oben Nr. 57. - - -382. Stumme, _Tunis_, I, S. 75 ff. und II, S. 126 ff. - -Zu dem Motive von dem ~Zolle auf verschiedene Gebrechen~ vgl. Österleys -Nachweisungen zu der Nr. 157 der _Gesta Romanorum_, S. 738 und zu der -Nr. 285 von Paulis _Schimpf und Ernst_, S. 506, ferner Waas, _Die -Quellen der Beispiele Boners_, S. 56 ff. und Chauvin, IX, S. 18 ff. -Eine interessante Parallele bietet das _Nuzhat al udaba_‚ (Basset in -der _RTP_, XV, S. 672 ff.), weil auch hier der Zoll auch auf den Namen -gesetzt ist: - -Man erzählt, daß einer einen König um die Erlaubnis gebeten hat, -einen Dirhem von jedem Buckligen, ebenso einen Dirhem von jedem, der -Suleiman heiße, und einen Dirhem von jedem, der aus Mosul sei, einheben -zu dürfen. Der König legte diese Steuer auf, und der Mann nahm den -Bescheid und ging. Er sah einen Buckligen, der drei Hühner hatte, jedes -einen Dirhem wert; da streckte er die Hand aus und nahm eines und -sagte: »Auf Befehl des Sultans.« Der Bucklige begann zu schreien und um -Hilfe zu rufen. Einer, der ihn kannte, sagte zu ihm: »Gib acht, Scheik -Suleiman!« Da verlangte der, der den Bescheid hatte, zwei Dirhem und -streckte die Hand nach dem zweiten Huhne aus. Der Bucklige schrie: »Ich -beschwöre dich, tu mir nicht unrecht; ich bin ein Fremder, aus Mosul.« -»Jetzt sind es drei Dirhem,« sagte der andere; er streckte die Hand aus -und nahm auch das dritte Huhn und ging weg. - -Diese Fassung, wo das Gebrechen, der Name und die Heimat die Anlässe -zu der Entrichtung eines Zolles geben, ist ein Gegenstück zu dem 611. -Stücke bei Pauli: dort bittet ein armer Student vergebens um ein -Almosen, weil er aus Bremen ist, Nikolaus heißt und nur ein Auge hat. - -Die Episode von den ~drei Dummen~ hat eine bis in Einzelheiten -übereinstimmende Parallele bei Radloff, _Proben der Volkslitteratur der -türkischen Stämme Südsibiriens_, Petersburg, 1866 ff., VI, S. 257: In -einer Stadt, die sonst nur von Narren bewohnt wird, nimmt der einzige -nicht närrische eine Frau. Die geht nach drei Tagen die Kuh melken, -und bei dieser Beschäftigung läßt sie einen Wind; sie bittet die Kuh, -nichts davon zu sagen. Dann kommt ihre Schwiegermutter ebenfalls bitten -und bringt der Kuh eine Schüssel Kleie, damit sie nichts sage. Endlich -kommt auch der Schwiegervater, bringt der Kuh auch eine Schüssel Kleie -und bittet sie wie die beiden andern, so daß sie alle drei beisammen -sitzen. Als der junge Gatte nach Hause kommt, wird er zornig und geht -aus, um drei ebenso törichte Leute zu finden: findet er sie, soll seine -Familie verschont bleiben; findet er sie nicht, will er seine Familie -töten usw. usw. - -In dieser Kombination, wo es sich allerdings meist um die junge -Frau oder Braut und ihre Eltern — nicht wie bei Radloff und in -unserm Schwanke um ihre Schwiegereltern — handelt, ist das Motiv -außerordentlich verbreitet. Clouston hat ihm in dem _Book of Noodles_, -S. 191 ff. eine längere Studie gewidmet, und reichliche Nachweise -finden sich bei Köhler, I, S. 81 ff., 217 ff. und 266; dazu kommen noch -Pitrè, III, S. 137 ff., Crane, S. 279 ff. und 378, Jacobs, _English -Fairy Tales_, S. 9 ff. und 231 ff. und Aug. Dozon, _Trois contes -bulgares_, Nr. 3: _Le cochon a la noce_‚ in der _RTP_, III, S. 381. - -Der Schluß unserer Geschichte bringt wieder den Zug vom ~eingebildeten -Toten~, der uns schon oft genug begegnet ist. - - -383. Stumme, _Tunis_, I, S. 78 ff. und II, S. 131 ff.; _Fourberies_, -Nr. 55 = unten Nr. 415; Pitrè, IV, S. 444 (Giufà). Siehe weiter Nr. 347 -und Nr. 430. - -Das Motiv von dem ~Regen eßbarer Dinge~, der einer dummen Person -vorgetäuscht wird, um ihrer Erzählung die Glaubwürdigkeit zu nehmen, -wird uns noch unten bei Nr. 407 beschäftigen; abgesehn von derartigen -Kombinationen erscheint es noch mit Giufà verknüpft bei Pitrè, III, -S. 378. Nachweisungen geben Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 73, -Clouston, _Noodles_, S. 154, Cosquin, II, S. 182, Note, Köhler, I, -S. 340 und 342 und Chauvin, VI, S. 126; dazu wären noch zu nennen U. -Jahn, _Schwänke und Schnurren_, S. 48 ff., Swynnerton, S. 180 (s. -oben die Note zu Nr. 347), O’Connor, _Folk Tales from Tibet_, S. 33 -ff., Ilg, II, S. 38 ff., James Bruyn Andrews, _Contes ligures_, S. 92 -ff., eine brasilianische Erzählung, die Basset in der _RTP_, X, S. -499 mitteilt, Hazelius, _Ur de nordiska folkens_‚ _lif_, S. 101 ff., -zitiert im _Archivio_, II, S. 477 ff. usw. usw. Hierher gehört auch die -bei Chauvin, VIII, S. 69 besprochene Novelle des _Syntipas_, wozu eine -im _Archivio_, II, S. 479 aus dem Finnischen übersetzte Erzählung zu -vergleichen ist. Alle diese Mittel, um ein Ausplaudern ungefährlich zu -machen — an den zwei letztgenannten Stellen handelt es sich allerdings -um einen andern Zweck — gemahnen an die List, die die ungetreue Frau -anwendet, um den wachsamen Vogel, Papagei oder Elster, zu täuschen -(vgl. darüber die Literaturnachweise bei Chauvin, VIII, S. 35 ff.); -als eine Art Bindeglied könnte eine Erzählung bei Bütner, _Von Claus -Narren_, S. 119 (aus derselben Quelle bei Zincgref-Weidner V, S. 174) -gelten, wo der Vogel durch einen Narren ersetzt ist: - -Ein Weib machte kundschafft mit eim andern Mann. Der Narr sahe es; -die Fraw forchte, der Narr mochte sie verrathen, vnnd warff ein -Säugfercklin auff jhn hinab in den Hofe. Der Narr meinet, es regnet -Schweinlein, da ließ die fraw eins vmb das ander auff den Narren -fallen. Vber eine zeit fraget der Ehemann: Sage mir, Heine, wie hat -meine Fraw haußgehalten? Heine sprach: Sie lag bey einem andern Mann. -Der Ehemann sprach: Fraw, du must sterben. Ach nein, sprach die Fraw, -eilet nicht, Herr, fraget den Narren besser. Also fraget der Mann: -Heine, wenn schlieff die Fraw bey einem andern? Heine antwortet: -»Nechst war es, da sahe ichs, vnd am selben Tage regnet es viel junge -Schweinlein.« Der Herr sprach: Hilff Gott, wie ist es ein ding, wenn -mann einem Narren glaubet, vnnd den Rechten grund nit erfehret. - - -384. Stumme, _Tunis_, I, S. 79 und II, S. 132 ff. - -Hammer, _Rosenöl_, II, S. 305 ff. nach dem _Nuzhat al udaba_, und dazu -Basset im _Keleti Szemle_‚ I, S. 222, Nr. 8; s. weiter Chauvin, VIII, -S. 49 ff. - - -385. Stumme, _Tunis_, I, S. 79 ff. und II, S. 133 ff.; vgl. oben Nr. 63. - - -386. Stumme, _Tunis_, I, S. 80 und II, S. 135. - -S. die Anmerkung zu Nr. 277. - - -387. Stumme, _Tunis_, I, S. 81 und II, S. 136. - -Hartmann, S. 59. - -~Heller in fremdes Geld geworfen~: Hartmann in der _ZVV_, VI, S. 268; -Pauli, Nr. 566; Montanus, S. 25 und 562; Chauvin, VII, S. 153. - - -388. Stumme, _Tunis_, I, S. 81 und II, S. 136 ff. - - -389. Stumme, _Tunis_, I, S. 81 und II, S. 137 ff. - - -390. Stumme, _Tunis_, I, S. 82 und II, S. 139 ff. - - -391. Stumme, _Tunis_, I, S. 82 ff. und II, S. 140. - -Die letzten vier Stücke, zu denen eigentlich auch schon Nr. 387 -gehört, sind Teile eines ~Unibosmärchens~, übertragen auf Dschuha; -dasselbe gilt von den Nummern 46 bis 50 der _Fourberies_, die deshalb -weggeblieben sind, und von der Dschochigeschichte bei Lidzbarski, -_Geschichten und Lieder_, S. 249 ff. Teilweise rudimentär begegnen -uns einzelne Unibosmotive auch bei T. J. Bezemer, _Volksdichtung -aus Indonesien_, Haag, 1904, S. 196 ff.: _Streiche des Djonaha, -des Batakschen Eulenspiegels_‚; wie Basset in der _RTP_, XX, S. 3 -wohl richtigerweise annimmt, ist dieser Djonaha (sprich: Dschonaha) -niemand anders als der arabische Dschoha, der dem Namen nach auch mit -dem syrischen Dschochi identisch ist. Die türkische Überlieferung -scheint das Unibosmärchen nicht zu kennen, und so dürfte auch die -auf Nasreddin übertragene serbische Variante aus Bosnien, die in der -_Anthropophyteia_, III, S. 366 ff. steht, auf europäische Einflüsse -zurückzuführen sein. - -Eine ausführliche Studie der in diesen Erzählungen zusammengefaßten -Motivenreihen gibt Zenatti in der Einleitung zu seiner Ausgabe -der _Storia di Campriano contadino_, Bologna, 1884 und reichliche -Literaturnachweise bringen Lidzbarski, S. 249 und Köhler-Bolte in der -_ZVV_, VI, S. 167; vgl. noch Köhler, I, S. 230 ff., III, S. 13 ff. u. -ö., Rittershaus, S. 436 ff., Böhm, _Lettische Schwänke_, Nr. 19, 30 und -49 und S. 113, 118 und 121 ff. und Busch, _Ut ôler Welt_, S. 28 ff. - -Interessant ist das letzte der oben genannten Stücke in den -_Fourberies_‚: Dscheha legt sich in ein Grab; als seine Gegner bei -ihrer Ankunft hören, daß er tot sei, wollen sie ihm durch ein Loch -im Grabe einen argen Schimpf antun, aber er brandmarkt sie auf ihre -Hinterbacken. Durch diese Brandmale beweist er dann, daß sie seine -Leibeigenen sind, und sie müssen sein Lebelang für ihn arbeiten. -Diese Erzählung, die mit dem Schlusse der _Geschichte des zweiten -Strolchs_‚ bei Henning, _Tausend und eine Nacht_, XXIII, S. 219 ff. -(Chauvin, VII, S. 151 ff.) übereinstimmt, hat mit Ausnahme des zuletzt -genannten Zuges, daß nämlich ~aus der Brandmarkung die Leibeigenschaft -abgeleitet~ wird, wozu man Boltes Nachweise bei Armeno-Wetzel, -_Die Reise der Söhne Giaffers_, Tübingen, 1895, S. 215 vergleiche, -eine interessante Parallele in einer litauischen Überlieferung bei -Veckenstedt, _Sztukoris_, S. 28 ff. In zwei andern litauischen Märchen -(Schleicher, S. 44 ff. und 86) verstümmelt der vermeintliche Tote seine -Widersacher, als sie ihn verunreinigen wollen, mit einem Messer und -einer Schere; eine sehr große Ähnlichkeit hat damit eine Erzählung -bei Socin und Stumme, ~Der arabische Dialekt der Houwara des Wad Sus -in Marokko~, Leipzig, 1894, S. 34 und 98, wo der Tote einem seiner -Nachsteller, der riechen will, ob er schon stinke, mit einer Schere -die Nase abschneidet. Vgl. dazu Köhler, I, S. 324. Zu dem ~sich tot -stellenden Schuldner~ usw. vgl. Hartmann, S. 56, Bolte bei Wickram, S. -368 und unten die Noten zu Nr. 429. - - - - -III. Berberische Überlieferungen - - -392. Stumme, _Tamazratt_, S. 39 und 70, Nr. 24; Stumme, _Tunis_, I, S. -80 und II, S. 134 (hier wird der Esel, so wie in vielen Unibosmärchen -von drei Leuten gemeinsam gekauft); _Fourberies_, Nr. 46 (ebenso und -wirklich ein Teil eines Unibosmärchens); ebendort, Nr. 36 (an die -Stelle des Esels treten hintereinander zwei Rinder); _Anthropophyteia_, -V, S. 328 und 329 ff. (aus Bosnien und von Nasreddin; wegen des -Anfanges dieser Erzählung s. oben die Anmerkung zu Nr. 277). - -Eine besonders ihres Schlusses wegen merkwürdige Variante bringt die -serbische Ausgabe, S. 113 ff.: - -Eines Tages wollte der Hodscha Nasreddin einen Esel kaufen gehn. Als -er auf den Markt kam, traf er dort einen Kerl, der aus seinem Esel -möglichst viel Geld herausschlagen wollte. Nasreddin fragte ihn, was -der Esel kosten solle, und der Mann nannte einen hohen Preis, fügte -aber hinzu, daß sein Esel nicht so sei wie die andern, sondern jeden -Tag Geld scheiße, einmal lauter Taler, am andern Tage lauter Dukaten; -und um Nasreddin davon zu überzeugen, hob er dem Esel den Schwanz, nahm -einen Dukaten heraus und steckte ihn in den Gürtel. - -Als das Nasreddin sah, brannte er nur darauf, den Esel zu kaufen, und -zahlte schließlich eine große Summe für ihn. Beim Abschiede sagte -ihm noch der Kerl, wie er ihn zu füttern habe, und dann gingen sie -auseinander. - -Voller Freude ging Nasreddin mit dem Esel heim und fütterte ihn -tüchtig, ohne sich an die Vorschrift zu halten. - -Am nächsten Morgen eilte er in den Stall, einen Sack in der Hand, -den er mit den Dukaten füllen wollte. Aber er fand die Stalltür von -innen verrammelt, und konnte nicht eintreten. »Schau ihn an,« sagte -er bei sich, »da hat er die ganze Nacht geschissen, und der Stall ist -jetzt so voll Gold, daß ich die Tür nicht öffnen kann.« Nach diesem -Selbstgespräche guckte er durch einen Spalt hinein, und nun sah er -etwas wie Silber glänzen; er war davon nicht gerade entzückt und sagte -sich: »Schau dir nur diesen Dreckkerl an! Dukaten hat er nicht scheißen -wollen, sondern nur Taler.« Er ging um eine Axt und schlug die Tür ein. - -Als er dann in den Stall trat, bekam er etwas zu sehn. Der viele -Hafer hatte den Esel aufgetrieben und der Esel hatte alle viere von -sich gestreckt; und was Nasreddin für Taler gehalten hatte, waren die -Hufeisen des verreckten Esels. - -Nun wurde ihm noch weher ums Herz; er warf den Sack weg und begann zu -jammern. Daraufhin kam ein Nachbar gelaufen, und der fragte ihn, was -ihm fehle. »Was mir fehlt? na, sieh dir die Geschichte an; ich habe -ein schönes Stück Geld verloren.« Und er erzählte dem Nachbar, wie er -betrogen worden sei. - -Der Nachbar beriet ihn, was er tun solle: »Hacke dem Esel den Kopf -ab, nimm eine oder zwei Oka Seide und wickle sie auf den Kopf; dann -nimm ihn auf den Markt und biete ihn zum Verkaufe aus. Wenn dich einer -fragt, was du zu verkaufen hast, so sagst du: ›Einen Eselskopf.‹« - -Nasreddin folgte diesem Rate und ging mit dem Eselskopfe auf den Markt. -Es kam einer und fragte ihn, was er zu verkaufen habe, und Nasreddin -sagte: »Einen Eselskopf.« Der Kunde lachte und sagte: »Aber Hodscha, du -bist doch dumm! das soll ein Eselskopf sein? das ist ja Seide.« »Und -ich sage dir, du kaufst nur einen Eselskopf.« Doch der Kunde lachte, -weil er meinte, das sei nichts als eine von des Hodschas gewöhnlichen -Dummheiten. Sie handelten den Preis für die Oka Seide aus und wogen den -Klumpen ab, und der Kunde bezahlte das ganze Gewicht für Seide. Dann -verabschiedeten sie sich, und jeder ging seines Weges. - -Als der Käufer den Klumpen abwickelte, fand er, daß die Seide nur -oberflächlich war und daß das andere wirklich ein Eselskopf war; sofort -lief er zum Richter und verklagte Nasreddin, daß ihn der betrogen -habe. Der Richter ließ den Hodscha rufen, und der sagte, als er vor -Gericht erschienen war: »Erhabener Kadi, frage ihn, was ich ihm -gesagt habe, das ich zu verkaufen habe, und du wirst sehn, ob ich ihn -betrogen habe.« Der Kadi befragte den Kläger und der erzählte genau -den Sachverhalt. Erstaunt fragte ihn nun der Kadi: »Ja, warum klagst -du denn, wo du doch gewußt hast, was du kaufst?« und damit ließ er ihn -hinauswerfen. - -Auf diese Weise hatte der Hodscha Nasreddin den erlittenen Schaden -wieder eingebracht. - -Der Schluß dieser Erzählung steht als selbständiger Schwank in der -griechischen Ausgabe Nr. 145 und bei Pann, S. 331 ff. - -_Fourberies_, S. 74 ff. - -~Goldmistende Tiere~ (ohne Rücksicht auf die Unibosmärchen): Grimm, -_KHM_, III, S. 65 ff.; Benfey, _Pantschatantra_, I, S. 378 ff.; _Kathá -Sarit Ságara_, II, S. 8; Clouston, _Popular Tales and Fictions_, I, -S. 123 ff.; Forke, _Die indischen Märchen und ihre Bedeutung für die -vergleichende Märchenforschung_, Berlin, 1911, S. 52. - - -393. G. A. Krause, _Proben der Sprache von Ghat in der Sáhara_‚ in den -_Mittheilungen der Riebeck’schen Niger-Expedition_, Leipzig, 1884, II, -S. 31 ff. = Basset, _Contes populaires d’Afrique_, S. 12 ff. - -Basset, _Zenatia_, S. 134; Basset, _Nouveaux contes berbères_, Paris, -1897, S. 349. - -Ähnlich wie hier Schahas Frau den Wasserschlauch hergibt, verkauft bei -Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 187 Giucca Quattrini für Töpfe. -Über dieses Motiv, das ~Verschleudern wertvoller Dinge durch einen -Dummkopf~, vgl. Köhler, I, S. 66, 71, 342 und 391; zu den an diesen -Stellen und im _Archiv für slavische Philologie_, XXI, S. 285 gegebenen -Nachweisen kommen noch E. Sklarek, _Ungarische Volksmärchen_, Leipzig, -1901, S. 251 ff. und 298, M. Preindlsberger-Mrazović, _Bosnische -Volksmärchen_, Innsbruck, 1905, S. 95 ff. und Chauvin, VI, S. 31 ff. - -Zu der Wiedergewinnung vgl. Chauvin, V, S. 64, Note. - - -394. _Fourberies_, Nr. 2; _Nawadir_, S. 6; vgl. oben Nr. 160. - -Hartmann, S. 53 ff. - -Ungefähr dasselbe erzählen das _Hadikat al afrah_‚ von asch Schirwani -(Basset in der _RTP_, XIV, S. 290) und Roda Roda, S. 75. - - -395. _Fourberies_, Nr. 5; _Nawadir_, S. 13. - -_Fourberies_, S. 26. - -Die an dieser Stelle zitierte älteste Version der Geschichte aus -Abdirabbihis _Kitab al ikd al farid_‚ hat Basset in der _RTP_, XV, S. -282 übersetzt; ebendort zitiert Basset noch eine Parallele aus dem -_Mustatraf_‚ von al Abschihi; vgl. weiter Dschami, _Bäharistan_, S. 73 -ff., Kuka, S. 205, Nr. 133 und Galland, S. 33. - - -396. _Fourberies_, Nr. 7; Buadem, Nr. 98; _Tréfái_, Nr. 131; Serbisch, -S. 86; Kroatisch, S. 52. - - -397. _Fourberies_, Nr. 9; _Nawadir_, S. 12. - -_Fourberies_, S. 25; Basset in der _RTP_, XVIII, S. 138 (eine ähnliche -Erzählung steht schon in dem _Kitab al ikd al farid_‚ von Abdirabbihi). - - -398. _Fourberies_, Nr. 10; _Nawadir_, S. 11; Buadem, Nr. 104; Serbisch, -S. 88 ff.; Kroatisch, S. 58 ff. - -_Fourberies_, S. 25; Basset in der _RTP_, XVII, S. 606. - - -399. _Fourberies_, Nr. 12. - -Köhler, I, S. 500; Hartmann, S. 57. - -In einer Erzählung des im siebenten Jahrhundert n. Chr. verfaßten -Midrasch _Echa rabbathi_‚ verteilt ein Mann aus Jerusalem als Gast -fünf Hühner auf folgende Weise: der Hausherr und sein Weib erhalten -ein Huhn, die zwei Söhne eines, die zwei Töchter eines und er selber -zwei, so daß überall die Zahl drei resultiert. A. Wünsche, der diese -Erzählung in der _Z. f. vgl. Littg._, N. F., IV, S. 40 ff. mitteilt -(andere Parallelen bei Armeno-Wetzel, _Die Reise der Söhne Giaffers_, -hg. v. Fischer u. Bolte, Tübingen, 1895, S. 207), bringt ebendort, S. -43 ff. eine völlig entsprechende Variante aus Johannes Juniors _Scala -coeli_, Ulm, 1480, Bl. 37^b bei: - -Cum in prandio quinque haberet perdices, voluit, ut secundum scientiam -divinam eas divideret. Tunc clericus: In divinitate trinitas est -principium, et ideo vobis et dominae do unam et sic estis tres, duabus -filiabus unam et sic sunt tres, duobus filiis unam et sic estis tres; -mihi soli duas et sic sumus tres. - -Vereinfacht ist dieses Beispiel in der türkischen Volkserzählung _Vom -Räuber und vom Richter_, die wie Prelog bemerkt, der Steindruckausgabe -von Nasreddins Schwänken als Saum für jede Seite beigeschrieben wurde -(vgl. Chauvin, V, S. 187). Dort heißt es (Camerloher, S. 69 ff.): - -Der Richter ..... hieß ihn auch die drei Hennen austeilen. Der Räuber -schaute sich um, sah, daß die Kinder und die Diener weggegangen waren, -gab eine Henne der Richterin und die zwei andern sich selbst. - -Richter: »Was ist dies für eine Verteilung?« - -Räuber: »Die Henne ist eins, und ihr beide dazu macht drei; ich bin -eins, und die zwei Hennen dazu macht drei.« - -Man sieht, daß die Schnurre Dschehas nur eine nicht unwitzige -Steigerung dieser Geschichte darstellt. Vgl. auch unten Nr. 467. - - -400. _Fourberies_, Nr. 19; Pharaon, S. 185 ff.; Pann, S. 353 ff. - -_Fourberies_, S. 74. - - -401. _Fourberies_, Nr. 22; _Nawadir_, S. 10. - -_Fourberies_, S. 24 und 79. - -Hammer, _Rosenöl_, II, S. 274 ff.; Gladwin, II, S. 25, Nr. 66; -Clouston, _Flowers_, S. 95 ff.; Kuka, S. 83 ff.; Basset in der _RTP_, -XIII, S. 617 (aus dem _Mustatraf_‚ von al Abschihi). Vgl. auch -Wesselski, _Mönchslatein_, Nr. 20 und die Noten auf S. 206. - - -402. _Fourberies_, Nr. 23; Buadem, Nr. 99; _Nawadir_, S. 5; Serbisch, -S. 86. - -_Fourberies_, S. 19 ff. - -~Aristoteles und die Königin~: Wesselski, _Mönchslatein_, S. 244 -ff.; dort wären noch anzuziehen gewesen Bolte, _Die Singspiele der -englischen Komoedianten_, S. 21, Gaudefroy-Demonbynes in der _RTP_, XI, -S. 530, Basset ebendort, XV, S. 109 ff. und A. Borgeld, _Aristoteles en -Phyllis_, Groningen, 1902. - - -403. _Fourberies_, Nr. 24; _Nawadir_, S. 44. - -_Fourberies_, S. 73. - -Vgl. Arlotto, I, S. 193 ff., wo noch auf Boltes Anmerkung zu Schumanns -_Nachtbüchlein_, Nr. 42, S. 409 und hinter Freys _Gartengesellschaft_, -S. 284, auf Bolte in der _ZVV_, XIII, S. 422 und auf Cosquin, II, S. -209 zu verweisen gewesen wäre. - - -404. _Fourberies_, Nr. 33. - - -405. _Fourberies_, Nr. 35; vgl. auch dort Nr. 36. - -_Fourberies_, S. 74. - -Der Betrug mit dem Ziegenfelle, auf das der Sohn als ~angeblicher -Käufer mitbietet~, kehrt wieder zu Beginn der 6. Erzählung bei Socin -und Stumme, _Der arabische Dialekt der Houwara_, S. 35 und 98 (= -Basset, _Contes populaires d’Afrique_, S. 121), die uns noch unten bei -Nr. 407 begegnen wird; vgl. auch Henning, _Tausend und eine Nacht_, -XIX, S. 13 ff. und Chauvin, VIII, S. 107. - - -406. _Fourberies_, Nr. 37. - -Vgl. die 66. Facetie Poggios: _Dictum Perusini ad uxorem_‚ und die 93. -der _Cent nouvelles nouvelles_‚. Ausführliche Nachweisungen gibt Bolte -zu Frey, Nr. 21, S. 223 ff.; dazu kommen noch Domenichi, _Facetie_, -1562, S. 25 ff. und 282 (= Ausgabe von 1581, S. 30 und 349) und -Sagredo, _L’Arcadia in Brenta_, S. 386 ff. - -Anders Serbisch, S. 128: - -Der Hodscha Nasreddin hatte seiner Frau neue Pantoffel gekauft, aber -mit Papiersohlen. Als das die Frau sah, begann sie mit dem Hodscha -zu zanken, aber er sagte zu ihr: »Du nichtsnutziges Ding, kümmere -dich um deine Arbeit; wollte Gott, du könntest mit dem Fuß nicht mehr -auftreten; dann könntest du sie hundert Jahre tragen.« - - -407. _Fourberies_, Nr. 38; siehe Nr. 426 und 427, ferner die -Dschahangeschichte bei Stumme, _Malta_, S. 50 ff. (= Stumme, _Studien_, -S. 37), den Schluß des 91. Stückes: _Dschahans Abenteuer_‚ bei Ilg, -II, S. 43 ff. und Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 184 ff. (von -Giucca). Vgl. auch oben Nr. 277 und die Noten dazu. - -_Fourberies_, S. 75; Basset in der _RTP_, XI, S. 498 ff. - -Über den ~Verkauf an einen Vogel, einen Baum, eine Statue~ usw. handeln -Köhler, I, S. 51, 65, 98 und 99 ff., Basset im _Loqmân berbère_, S. -77 ff., Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 73, Clouston, _Noodles_, -S. 143 ff., Cosquin, II, S. 179 ff. und Chauvin, VI, S. 125 ff. Ohne -Rücksicht, ob schon zitiert oder nicht, gebe ich hier alle Versionen, -die ich einsehn konnte, indem ich auch auf das oben bei Nr. 383 -angezogene Motiv von dem ~Regen eßbarer Dinge~ Rücksicht nehme: - -Stumme, _Elf Stücke im Silha-Dialekt von Tázerwalt_, Nr. 7 in der -_Zeitschr. d. Deutschen Morgenl. Ges._, XLVIII, S. 403 ff. (an eine -Eule; Regen von Bohnen und Erbsen); Stumme, _Der arabische Dialekt der -Houwara_, S. 35 und 98 ff. (= Basset, _Contes populaires d’Afrique_, -S. 121 ff.): (Eule; gewöhnlicher Regen. Scheint verderbt zu sein); -Rivière, _Recueil de contes populaires de la Kabylie du Djurdjura_, -S. 179 ff. (Kuckuck, Kuchenregen); Ilg, II, S. 51 ff. (Holzbildsäule; -Weinbeerenregen); Giamb. Basile, _Lo Cunto de li Cunti_, j. I, t. -4 (1. Ausg. 1634), Napoli, 1891, I, S. 63 ff. = _Der Pentamerone_, -übertragen von F. Liebrecht, Breslau, 1846, I, S. 61 ff. (Bildsäule; -Regen von Rosinen und Feigen); R. Forster, _Fiabe popolari dalmate_, -Nr. 13 im _Archivio_, X, S. 313 ff. (Mehl an Bäume; ohne Schatz) und -314 (Statue); Schott, _Walachische Märchen_, Stuttgart, 1845, zitiert -bei Mackenzie, _The Marvellous Adventures and Rare Conceits of Master -Tyll Owlglass_, New Ed., London, 1890, S. 313 (Baum); Haltrich, S. 232 -ff. (Eiche); Krauss, _Sagen und Märchen der Südslaven_, I, S. 249 ff. -(Buche); Sklarek, S. 204 ff. (Weidenbaum); Böhm, _Lettische Schwänke_, -S. 42 ff. (Kiefern); Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_, III, -S. 127 ff. (Statue); Sébillot, _Contes de la Haute-Bretagne_‚ in der -_RTP_, XI, S. 504 ff. und 505 (Heiliger); derselbe, _Contes et légendes -de la Haute-Bretagne_‚ in der _RTP_, XXIV, S. 140 ff. (Heiliger; kein -Schatz gefunden); J. Frison, _Contes et légendes de la Basse-Bretagne_‚ -in der _RTP_, XXII, S. 404 ff. (Heiliger); Sébillot, _Littérature -orale de la Auvergne_, S. 81 (Heiliger; kein Schatz gefunden); Carnoy, -_Littérature orale de la Picardie_, S. 190 und 196 (Christusbild); -Cosquin, II, S. 177 ff. (Ohne Schatz finden; Jean Bête nimmt dem -Heiligen einfach die Leinwand wieder ab). - - -408. _Fourberies_, Nr. 40. - - -409. _Fourberies_, Nr. 41. - - -410. _Fourberies_, Nr. 42. - - -411. _Fourberies_, Nr. 43. - - -412. _Fourberies_, Nr. 52 und - - -413. _Fourberies_, Nr. 53. - -Diese Erzählung hat eine merkwürdige Übereinstimmung mit dem 7. der -_KHM_‚ der Brüder Grimm: _Der gute Handel_‚ und mit dem 52. Stücke -der Krausschen _Sagen und Märchen der Südslaven_‚; in diesen beiden -Märchen macht ein Bauer eine Königstochter durch die Erzählung von dem -~Fleischverkaufe an Hunde~ (s. oben die Anmerkung zu Nr. 277, wo auch -auf Jahn, _Schwänke und Schnurren_, S. 103 ff. zu verweisen gewesen -wäre) lachen und soll sie deshalb zur Gattin erhalten. - -~Königstochter lachen machen~: Grimm, _KHM_, III, S. 115; Benfey, -_Pantschatantra_, I, S. 518; Köhler, I, S. 93 ff. und 348; Bolte bei -Montanus, S. 569; _Archiv für slavische Philologie_, XXI, S. 295, XXII, -S. 301 und 307. Vgl. weiter Monnier, S. 325 ff. und 329; Sklarek, S. -206 ff. und 295; Wlislocki, _Märchen und Sagen der transsilvanischen -Zigeuner_, Berlin, 1886, S. 119 ff.; Haltrich, S. 175 ff.; Wenzig, -_Westslawischer Märchenschatz_, Leipzig, 1857, S. 312 ff.; Bladé, -_Contes populaires de la Gascogne_, III, S. 23 ff.; Jacobs, _English -Fairy Tales_, S. 154 und 249 (Motiv mißverstanden); Reinisch, _Die -Nuba-Sprache_, I, S. 224 ff. Eine diesen Zug behandelnde Abhandlung von -J. Polivka in der _Pohadkoslovne studie_, Prag, 1904 ist mir unbekannt -geblieben. - - -414. _Fourberies_, Nr. 54 und - - -415. _Fourberies_, Nr. 55. - -S. die Nrn. 347, 383 und 430. - - -416. _Fourberies_, Nr. 56. - -Für diese Erzählung gilt das, was Benfey, _Pantschatantra_, I, S. -360 von ihrer Parallele, der äsopischen Fabel Von dem Bauern und der -Schlange (Halm, Nr. 96) sagt, nämlich daß sie wie ein Fragment aussieht -und nur den Eindruck von gehörtem und nicht völlig verstandenem, darum -unzusammenhängendem macht; vor allem fehlt jeder Grund, daß Dscheha -den Schakal in sein Haus aufnimmt. Vgl. Österleys Anmerkungen zu -_Gesta Romanorum_, Nr. 141 und zu Kirchhof, _Wendunmuth_, VII, Nr. 91, -die Anmerkungen Kurzens zu Waldis, I, Nr. 26, Chauvin, II, S. 94 und -Nopcsa, _Aus Sala und Klementi_, Sarajevo, 1910, S. 63 ff. - -~Schakal~ (Fuchs) ~hat zehn~ (hundert etc.) ~Listen~: Benfey, I, S. -316; Köhler, I, S. 408, 534 und 560; Chauvin, III, S. 54. - - -417. _Fourberies_, Nr. 59. - -Zu der Probe der Scharfsichtigkeit vgl. Busch, _Ut ôler Welt_, S. 12 ff. - - -418. _Fourberies_, Nr. 60. - - - - -IV. Maltesische Überlieferungen - - -419. _Bonelli_, S. 459; Buadem, Nr. 30; Serbisch, S. 61 ff. - - -420. _Bonelli_, S. 459. - - -421. Stumme, _Studien_, S. 49 ff. = Stumme, _Malta_, S. 79 ff.; Stumme, -_Studien_, S. 61 ff. = Stumme, _Malta_, S. 91 ff.; Bonelli, S. 459 ff.; -Ilg, II, S. 41 ff., Nr. 91. - -Reichliche Varianten geben Cosquin, II, S. 202 ff. und 363 ff. und -Chauvin in der _ZVV_, XV, S. 462; dazu vgl. noch Luzel, _Contes -populaires de Basse-Bretagne_, III, S. 400 ff., P. Sébillot, _Contes -de la Haute-Bretagne_, Nr. 22 in der _RTP_, XI, S. 453 ff.; Wlislocki, -_Märchen und Sagen der transsilvanischen Zigeuner_, S. 73 ff.; Ilg, II, -Nr. 98, S. 50 ff.; Bolte in der _ZVV_, XVII, S. 339. - - -422. Ilg, II, Nr. 94. - - -423. Ilg, II, Nr. 95. - -Der Schwank erinnert an das Salzsäen im 14. Kapitel des _Lalenbuchs_‚ -(Stuttgart, 1839, S. 61 ff.; v. d. Hagen, S. 83 ff.), wo es überdies -heißt: »Demnach auch kund und offenbar, daß andere Sachen wachsen, -als Kälber, so man Käse setzet, und Hühner, wenn man Eier in Boden -stecket ...«; vgl. dazu Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 119. Ähnlich -ist das Anbauen von Kuhschwänzen, um Kühe zu erhalten; s. Keller, _Die -Schwaben_, S. 137 ff. und Bronner, _Schelmen-Büchlein_, S. 107 ff. -Klaus Narr, der Pfennige aussät, um Geld zu ernten (S. 85), will auch -Schafe und Geflügel anbauen (S. 203 ff.): - -Clauß strawte Schaaflorbern auß vnd meinet, es würden Schaaf dauon -außgehen; da sprach einer: Lieber Clauß, es werden keine Schaaf auß -diesem Samen. Clauß sprach: Werdens nit Schaafe, so werdens Lämmer, die -dienen auch in der Küchen an die Bratspiesse. - - -Also satzte er auch Kötlein von Hünern vnd Gänsen vnd versahe sich, es -würden Hüner vnd Gänse drauß wachsen; da sprache einer zu jm: Es ist -vmb sonst, Clauß, was du thust; wenn du aber Eyer einscharretest, so -würden junge Hüner drauß. Clauß antwortet: Was taug vnd kan ein ding -vnversuchet? Ich wils hiemit versuchen, wil es denn nicht gerahten, so -wil ich Eyer eynscharren. - -Vgl. auch die 11. und die 12. der von Decourdemanche hinter den -_Plaisanteries de Nasr-Eddin Hodja_, S. 123 ff. mitgeteilten -Karakuschgeschichten. - - -424. Ilg, II, Nr. 96. - -Eine maltesische Parallele steht bei Ilg, II, S. 39; vgl. weiter Grimm, -III, S. 101. - - -425. Ilg, II, Nr. 97. - -Der Schwank ist mir außer bei Costo, _Il Fuggilozio_, S. 91 und -bei Sagredo, _L’Arcadia in Brenta_, S. 165 ff. auch schon in einer -ältern italiänischen Facetien- oder Novellensammlung begegnet; leider -ist mir nicht erinnerlich, in welcher. Auf einer italiänischen -Quelle beruht auch das dasselbe erzählende 35. Stück von Wickrams -_Rollwagenbüchlein_‚; vgl. Boltes Noten dazu S. 370 ff. - - - - -V. Sizilianische Überlieferungen - - -426. Pitrè, III, S. 353 ff.; Crane, S. 291 ff.; Gonzenbach, I, S. 249 -ff. (der Anfang ist identisch mit der Nr. 427); vgl. oben die Nr. 277 -und 407. - -Pitrè, III, S. 371; Crane, S. 379; Gonzenbach, II, S. 228. - -Der ~Befehl, nur an Leute zu verkaufen, die wenig reden~ begegnet nicht -nur in der Fassung bei Pitrè, sondern auch bei Basile, Cosquin und -Frison an den zu Nr. 407 genannten Stellen. - - -427. Pitrè, III, S. 354 ff.; Crane, S. 292; Gonzenbach, I, S. 249 ff. - -Crane, S. 379; Cosquin, II, S. 180 ff. - -Bei Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 188 deckt Giucca mit der -schon gefärbten Leinwand einen Dornbusch zu, der ihm vor Kälte zu -zittern scheint. - - -428. Pitrè, III, S. 355 ff.; Crane, S. 293. - -Crane, S. 293 ff. und 380. - -Bei Pitrè, III, S. 372 (Monnier, S. 59) steht eine Variante, wo sich -Giufà über die Fliegen nur deshalb beklagt, weil sie ihn belästigen; -der Ausgang ist ebenso wie in der in Rede stehenden Erzählung. -Diese Variante, die mit einer Juvadigeschichte bei Mango, S. 54 -übereinstimmt, ist eine Parallele zu unserer Nr. 280. Vgl. dazu noch -die Nachweisungen Pitrès im _Archivio_, V, S. 140. - -Von den in unsere Erzählung verwobenen Motiven erinnert der -~Fleischverkauf an die Fliegen~ an den oben bei Nr. 277 und 412 -besprochenen ~Fleischverkauf an die Hunde~, während wir der -~Verscheuchung von Dieben durch ein harmloses Selbstgespräch~ (zu der -hier besprochenen Fassung vgl. noch die Giufàgeschichte bei Gonzenbach, -I, S. 260 ff.) unten bei Nr. 446 begegnen werden. - - -429. Pitrè, III, S. 356 ff.; Gonzenbach, I, S. 255 ff.; Crane, S. 298 -ff.; Monnier, S. 12 ff. - -Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 74. - -Meist bis in die Einzelheiten übereinstimmende Varianten geben -Lidzbarski, _Geschichten und Lieder_, II, S. 175 ff., Ilg, II, S. 20 -ff., M. Preindlsberger-Mrazović, _Bosnische Volksmärchen_, S. 47 -ff., Finamore im _Archivio_, V, S. 219 ff. und P. Sébillot in der -_RTP_, XI, S. 391 ff.; vgl. auch _Archiv für slavische Philologie_, -XXII, S. 305 (kleinrussisch). - - -430. Pitrè, III, S. 360 ff.; Crane, S. 294 ff.; Gonzenbach, I, S. 252 -ff.; Pitrè, IV, S. 291. - -Pitrè, III, 373 ff. und IV, 444 ff.; Crane, S. 295 ff. und S. 380; -Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 74. - -Vgl. die Nrn. 347, 383 und 415. - - -431. Pitrè, III, S. 361 ff.; Crane, S. 296; Gonzenbach, I, S. 253. Vgl. -die als Nr. 445 mitgeteilte Juvadigeschichte. - -In einer Erzählung bei Stumme, _Malta_, S. 55 ff. (_Studien_, S. 40) -wirft Dschahan das kleine Mädchen, das er waschen soll, in einen Kessel -siedenden Wassers. - -Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 74; weitere Nachweise gibt Bolte bei -Frey, S. 223. - - -432. Pitrè, III, S. 365 ff. Siehe oben Nr. 55. - - -433. Pitrè, III, S. 366 ff.; Crane, S. 296 ff.; Gonzenbach, I, S. 252; -eine ähnliche Geschichte von Juvadi bei Mango, S. 47 ff.: _Juvadi et la -jocca_‚. - -Bei Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 180 ff. und 195 setzt sich -Giucca erst auf die Eier, nachdem er sich mit Honig bestrichen und in -Federn gewälzt hat. - -Pitrè, III, S. 376; Crane, S. 380; Gonzenbach, II, S. 228; Köhler-Bolte -in der _ZVV_, VI, S. 74. - -Vgl. weiter meine Anmerkungen zu Bebel, I, Nr. 26 und III, Nr. 148 und -zu Morlinis 49. Novelle, Lidzbarski, _Geschichten und Lieder_, S. 128 -ff. (Bolte in der _Z. f. vgl. Littg_‚., XIII, S. 233), Böhm, _Lettische -Schwänke_, S. 118 zu Nr. 33 und endlich Busch, _Ut ôler Welt_, S. 35 -ff., Nr. 16. - - -434. Pitrè, III, S. 369 ff. - -Abu Nuwas ist der Held dieser Geschichte bei Velten, _Märchen und -Erzählungen der Suaheli_, S. 25 ff., bei Büttner, _Anthologie aus der -Suahelilitteratur_, I, S. 90 ff. und II, S. 90 ff. und bei Reinisch, -_Die ’Afar-Sprache_, I, S. 15 ff. (in die letztgenannte Erzählung ist -der gewöhnliche Schluß der Unibosmärchen verwoben); von Bahlul wird sie -berichtet bei Meißner, _Neuarabische Geschichten aus dem Iraq_, Nr. 44, -S. 76 und 77 ff.; siehe ebendort, S. V. - -VI. Kalabrische Überlieferungen - - -435. F. Romano, _Calabresismi_, Teramo, 1891, S. 109, abgedruckt im -_Archivio_, XI, S. 112. - -Das Motiv von der ~verkehrten Ansprache oder Begrüßung~ (siehe oben die -Anmerkung zu Nr. 169), das hier nur am Schlusse leichthin angedeutet -ist, ist vollkommen durchgeführt in der Giufàerzählung bei Pitrè, III, -S. 362 ff.; vollständig fehlt es hingegen bei den sonst als Parallelen -zu bezeichnenden Erzählungen von Juvadi bei Mango, S. 48 und von -Dschahan bei Bonelli, S. 458 und Stumme, _Malta_, S. 52 (_Studien_, S. -38). - -Vgl. weiter Ilg, II, S. 48: _Die Taten des Buassu_‚. - - -436. Mango, S. 48 ff. - - -437. Mango, S. 49 ff. - -Vgl. Henning, _Tausend und eine Nacht_, XXIII, S. 213 ff. (Chauvin, -VII, S. 150 ff.); Gonzenbach, II, S. 138 ff.; Pitrè, III, S. 223 ff. -und 236 ff.; Cosquin, II, S. 338 ff.; Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. -171; Wesselski bei Morlini, S. 320 ff.; Clouston, _Popular Tales and -Fictions_, II, S. 36 ff. und 473 ff. - -An Märchen, die dem unsrigen nahe stehn, seien noch genannt: _Amalfi, -Novelluzze raccolte in Tegiano (Prov. di Salerno)_, Nr. 1: _Lo cunto -re lu puorcu_‚ im _Archivio_, XIX, S. 497 ff.; G. Crocioni, _Novelle -popolari in dialetto di Canistro (Aquila)_, Nr. 4: _La vaccarella_‚ im -_Archivio_, XX, S. 190 ff.; Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 277 -ff., Nr. 59: _Il porco e il castrato_‚; P. Sébillot, _Contes de prêtres -et de moines, recueillis en Haute-Bretagne_, Nr. 1: _Les moines et le -bonhomme_‚ im _Archivio_, XIII, S. 274 ff.; Radloff, III, S. 336 ff.: -_Eshigäldi_‚; vgl. auch Jacob, _Türkische Volkslitteratur_, Berlin, -1901, S. 7 ff. und _Archiv für slavische Philologie_, XXVI, S. 465. - -Zu dem einleitenden Zuge, der ~Herauslockung des Tieres~, vgl. -Wesselski, _Mönchslatein_, S. 209 zu Nr. 29, wo noch auf Bromyard, -S. 8, 9, _Kátha Sarit Ságara_, II, S. 68 ff. und 636 und Lecoy de la -Marche, _L’esprit de nos aïeux_, S. 196 ff. zu verweisen gewesen wäre, -und Hertel, _Tantrâkhyâyika_, Leipzig und Berlin, 1909, I, S. 137. - -Zu der Verkleidung als Arzt vgl. noch Tallemant des Réaux, _Les -Historiettes_, 3^e ed. par P. Paris et De Monmerqué, Paris, 1865, VI, -S. 220, Nr. 472: _Vengeance raffinée_‚. - - -438. Mango, S. 51 ff. - -Der Eingang, nämlich die Tötung des Morgensängers, kehrt wieder in -der bei Pitrè, III, S. 375 ff. als Variante zu der oben als Nr. 430 -gebrachten Giufàgeschichte mitgeteilten Erzählung. - -Der Rest ist eine Bearbeitung des Motivs von der ~mehrfachen Ausnutzung -eines Leichnams~, worüber man — ohne Rücksicht auf die in den -Unibosmärchen oft vorkommende Nutznießung aus der Leiche der Mutter -— v. d. Hagen, _Gesammtabenteuer_, III, S. LII ff., Cosquin, II, S. -333 ff., Bédier, S. 469, Köhler, I, S. 65, W. C. Hazlitt, _Tales and -Legends of National Origin or widely current in England from early -times_, London, 1892, S. 480 ff.: _The Monk of Leicester who was four -times slaine und once hanged_, Rittershaus, S. 396 ff. und 399 ff., -Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 119 ff. vergleiche; verwandt damit ist -auch Stumme, _Malta_, S. 61 ff. (= _Studien_, S. 44 ff.). - - -439. Mango, S. 52 ff. - -Wie man sieht, ist diese Geschichte nichts als eine Variante des 3. -Märchens des 1. Tages bei Basile; ausführliche Nachweisungen geben -Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 174 ff. und Köhler, I, S. 405 und -588. Vgl. auch _Archiv für slavische Philologie_, XXVI, S. 463. - -Zu der ~Heilung durch Lachen~ vgl. oben die Anmerkung zu Nr. 167 -und meine Nachweise in Bebels _Schwänken_, II, S. 110 ff.; ferner -_Studien z. vgl. Litg._, VII, S. 236; J. Meder, _Quadragesimale de -filio prodigo_, 1494, sermo 20, zitiert bei Cruel, _Geschichte der -deutschen Predigt im Mittelalter_, 1879, S. 568 ff.; Celtes, _Fünf -Bücher Epigramme_, hg. v. Hartfelder, Berlin, 1881, S. 57; Passano, _I -novellieri italiani in prosa_, 2^a ed., Torino, 1878, II, S. 104. - - -440. Mango, S. 53. - - -441. Mango, S. 53 ff. - - -442. Mango, S. 54. - - -443. Mango, S. 54. - -Vgl. Merkens, I, S. 168 ff., Nr. 196 und Krauss, _Zigeunerhumor_, S. 34 -ff.; ich glaube aber die Schnurre auch schon als Predigtmärlein gelesen -zu haben. - - -444. Mango, S. 55. - -Das ~Verschmieren der Wandritzen mit Teig~ erinnert an das ~Bestreichen -der Erde mit Butter~‚: Grimm, _KHM_, Nr. 59; Haltrich, S. 245, Nr. 67; -Rittershaus, S. 357; E. H. Carnoy, _Littérature orale de la Picardie_, -S. 189 ff.; Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 118 zu Nr. 31; _Archiv für -slavische Philologie_, XXII, S. 309; Reinisch, _Die Saho-Sprache_, -I, S. 242; derselbe, _Die Bedauye-Sprache_, Wien, 1893, I, S. 58 ff. -Getränkt wird die durstige Erde bei L. Morin, _Contes Troyens_, Nr. 8 -in der _RTP_, XI, 460 ff., und ihre Risse werden mit Geld verstopft bei -P. Sébillot, _Littérature orale de la Haute-Bretagne_, S. 98. Siehe -auch oben die Anmerkung zu Nr. 427. - - -445. Mango, S. 55. - -Die ~Unkenntnis vom Wesen des Kindsschädels~ als Ursache der Tötung des -Kindes begegnet konform wie hier bei Haltrich, S. 243 (... da merkte -Hans, daß dem Kinde der Scheitel zuckte, das waren aber die Weichen, -die bei der Aufregung des Kindes erzitterten. Hans aber dachte, das -sei eine bösartige Blase, nahm eine große Nadel, stach sie durch, und -das Kind zuckte nur einigemal und war tot ...) und bei G. Amalfi, _I -chiochiari nel mandamento di Tegiano_‚ im _Archivio_, VII, S. 132 ff.; -eine augenscheinlich verdorbene Version erzählt Alice Fermé, _Contes -recueillis en Tunis_, Nr. 1: _La bonne femme_‚ in der _RTP_, VIII, S. -28 ff. - - -446. Mango, S. 55 ff.; ebenso von Giufà: Pitrè, III, Nr. 367 ff. - -In derselben Weise, nur daß es sich um das einem zerbrochenen Kruge -entströmende Wasser handelt, geschieht die ~Verscheuchung der Diebe~ im -57. Märchen bei Gonzenbach, II, S. 3 ff. - -Auf die durch den Schwank Bebels, II, Nr. 112 und durch die 6. Novelle -der 13. Nacht bei Straparola charakterisierten Erzählungsreihen, die ja -auch hieher gehören, näher einzugehn, würde wohl zu weit führen. - - -447. Mango, S. 56. Vgl. oben Nr. 49. - -VII. Kroatische Überlieferungen - - -448. Kroatisch, S. 91 ff.; Nouri, S. 94 ff. - - -449. Kroatisch, S. 95. - - -450. Kroatisch, S. 101; eine Variante, wo Nasreddin nicht der Gefoppte, -sondern der Foppende ist, bieten Tewfik, Nr. 40, _Tréfái_, Nr. 138, -Griechisch, Nr. 18, Serbisch, S. 26 und Kroatisch, S. 16. Vgl. weiter -Buadem, Nr. 38, Serbisch, S. 63 und Kroatisch, S. 38 ff. - -Horn zitiert im _Keleti szemle_, I, S. 69 eine Version aus der -_Herzerfreuenden Schrift_‚ von Zakani, und Basset hat in der _RTP_, XV, -S. 461 eine damit ziemlich übereinstimmende aus dem _Nuzhat al udaba_‚ -übersetzt. Zeitlich in der Mitte liegt die Nr. 1 der von Papanti -herausgegebenen _Facezie e motti dei secoli XV e XVI_‚ (Bologna, 1874), -die etwa zwischen 1490 und 1500 niedergeschrieben worden ist[20]. -Danach hat der spanische Gesandte bei Innocenz VIII. im Jahre 1486, -als der König von Frankreich die Florentiner durch Drohungen dem König -Ferrante II. abspenstig zu machen versuchte, einem Sekretär Lorenzos de -Medici und einem Beamten der Signoria von Florenz folgende Geschichte -erzählt: - -Che in Hispagna a casa sua era stato uno povero, che andava mendicando -con un bordone, a capo del quale era un ferro acuto et lungho; e quando -chiedeva la limosina ad alcuno, gli voltava la punta di decto bordone, -come se gli volessi dare con epso, dicendo: Tale, dammi qualche cosa -per l’amore di Dio, se no .... Di che seguiva, che molti, cognoscendolo -matto et importuno, vedendosi vòlta la punta, et interpretando quello -se no: io ti darò con questo bordone; per non havere a chonbatter con -lui, gli davano la limosina. Seguì un giorno, che, faccendo il decto -povero questo acto a un cavaliere, huomo giovane et animoso; trovandosi -la spada allato, come costumano in quel paese ciascun portarla; -sdegnandosi questo cavaliere, messo mano alla spada, et voltàtosi -al povero con epsa: Che se no, o non se no? Il povero incontinenti -rispose: Se non, me n’andrò con Dio sanza danari. Et così per la più -corta si partì. - -Es gibt aber noch eine viel ältere abendländische Bearbeitung, und -die steht in dem 3. Buche der _Carmina_‚ des von Karl dem Großen 794 -zum Bischof von Orléans ernannten und von Ludwig dem Frommen vier -Jahre lang (817-821) in Angers gefangen gehaltenen Italiäners oder -Südfranzosen Theodulphus; sie folge hier nach dem Abdrucke bei Migne, -CV, S. 330: - - Saepe dat ingenium quod vis conferre negabat, - Compos et arte est qui viribus impos erat. - Ereptum furto castrensi in turbine quidam - Accipe qua miles arte recepit equum. - Orbus equo fit praeco, cietque ad compita voce, - Quisquis habet nostrum reddere certet equum. - Sin alias, tanta faciam ratione coactus, - Quod noster Roma fecit in urbe pater. - Res movet haec omnes, et equum fur sivit abire, - Dum sua vel populi damna pavenda timet. - Hunc herus ut reperit, gaudet, potiturque reperto, - Gratanturque illi quis metus ante fuit. - Inde rogant quid equo fuerat facturus adempto, - Vel quid in urbe suus egerit ante pater. - Sellae, ait, adjunctis collo revehendo lupatis - Sarcinulisque aliis, ibat onustus inops. - Nil quod pungat habens, calcaria calce reportans, - Olim eques, inde redit ad sua tecta pedes. - Hunc imitatus ego fecissem talia tristis, - Ne foret iste mihi, crede, repertus equus. - -Einen der Fassung bei Memel, S. 20, Nr. 27 nahestehenden englischen -Schwank druckt Ashton, S. 200 aus _England’s Jests Refin’d and -Improv’d_, 3^{rd} Ed., London, 1693 ab: - -A Scholar meeting a Countreyman upon the Road rid up very briskly to -him; but the Countreyman, out of respect to him was turning off his -Horse to give him the Road, when the Scholar, laying his Hand upon his -Sword, said: »’Tis well you gave me the Way, or I’d ....« »What wou’d -you have done?« said the Countreyman, holding up his Club at him. -»Given it to you, Sir,« says he, pulling off his Had to him. - -Vgl. weiter Lehmann, _Exilium melancholiae_, D, 57, S. 96, Amalfi, -_XII facezie e motti raccolti in Piano di Sorrente_, Nr. 1: _Fateme -’a caretà, ca se no!_‚ im _Archivio_, XXI, S. 335 ff. und Krauss, -_Zigeunerhumor_, S. 143 ff., 169 ff. und 186. - -Diese Drohung ~Entweder~ .... ~oder~ ....! erinnert an die im drohenden -Tone gerichtete Frage: _Ist das Ernst oder Spaß?_, z. B. in _Archie -Armstrong’s Banquet of Jests_, S. 216: - -Two Gentlemen meeting, the one jostled the other from the Wall, and had -almost made him to measure his length in the channell: who by much adoe -recovering himselfe came up close to him, and asked him whether he were -in jest, or in earnest? He told him plainely, that what hee did was in -earnest. And I am glad, replies the other, that you told me so: for I -protest, I love no such jesting: by which words he put off the quarell. - -Nicht identisch mit dieser Version ist die bei Ashton, S. 335 aus -_A choice Banquet of Willy Jests, Rare Fancies, and Pleasant Novels -.... Being an Addition to Archee’s Jests_, London, 1660 abgedruckte, -die Wort für Wort mit Nr. 44 der _Conceits, Clinches, Flashes, and -Whimzies_, London, 1639, bei Hazlitt, III, S. 16 übereinstimmt; vgl. -weiter Merkens, II, S. 89, Nr. 108 und III, S. 16, Nr. 20 und _Joe -Miller’s Jests_, S. 63, Nr. 367. Hierher gehört auch die 42. Erzählung -der _Hundred Mery Talys_, ed. by Österley, S. 73 ff. (bei Hazlitt, I, -S. 65 ff. hat sie die Nr. 41). - - -451. Kroatisch, S. 101. - - -452. Kroatisch, S. 101 ff. - -Ähnlich erzählt Melander, _Jocoseria_, I, Nr. 115, S. 93 ff. (deutsche -Ausgabe I, Nr. 78, S. 67) wahrscheinlich nach Bullinger, _Contra -Cochlaeum_‚: - -Alium quendam (nugonem) non puduit omni asseveratione affirmare, se -fuisse in regione quadam, ubi apes ovibus magnitudine nihil quicquam -cederent. Hoc quam mendacissime ab illo dici, cum vel surdus audiret, -quidam ex auditoribus ita illi respondit: Oportet igitur istic quidam -alvearia perquam capacia esse. Tum nugo, Non capaciora nostratibus, -inquit. Respondit alter iste: Non sunt ampliora nostratibus? Deus -bone, quid ego audio! Ecquomodo igitur ingentes istae apes tuae alveria -nostratibus haud majora intrare possunt? Cui nugo in mendacio suo -veluti mus in pice haerens, totusque pudefactus, respondit: Hujus -equidem rei curam ipsis relinquo. Da laß ich sie vor sorgen. - -Reichliche Nachweise zu dieser Lügenschnurre gibt _Müller-Fraureuth_‚ -in den _Deutschen Lügendichtungen bis auf Münchhausen_, Halle, 1881, -S. 58 ff., 72, 127 und 137. Eine nicht unwitzige Variante in den -_Additamenta_‚ von Hermotimus (hinter Nicodemi Frischlini Balingensis -_Facetiae selectiores_‚ in der Ausgabe Amstaelodami, 1660) ist ihm aber -entgangen; dort wird S. 304 ff. _De Apibus Indicis_‚ folgendes erzählt: - -Ein aus Indien nach Zeeland heimgekehrter schneidet auf, die Bienen -seien in Indien so groß wie in Zeeland die Elstern. »Und die -Bienenstöcke?« »Nicht größer als die unserigen.« »Und die Löcher -darin?« »Nicht größer als bei uns.« »Wie können sie dann aus und ein?« -»Quae ingredi non possunt, illas oportet foras manere.« - - -453. Kroatisch, S. 102. - - -454. Kroatisch, S. 102 ff. - -Müller-Fraureuth, der zu dem Schwanke überflüssigerweise auch _KHM_, -Nr. 146 heranzieht, gibt S. 53, 125 und 78 eine stattliche Reihe -Varianten; die älteste Fassung ist ihm freilich entgangen. Sie steht -in den _Facetie et motti arguti_‚ von L. Domenichi, Fiorenza, 1548, -Bl. B_{5}b, und zwar in dem Teile, der auf dem 1479 verfaßten _bel -libretto_‚ des Padre Stradino beruht[21]; mit demselben Wortlaute ist -sie übergegangen in die _Facecies, et motz subtilz_, Lyon, 1559, Bl. -9^b (Lyon, 1597, S. 29) und in die spätern Ausgaben der Domenichischen -Facetien (1562, S. 59, 1581, S. 71 usw.). Wortwörtlich identisch steht -sie auch nach einem alten Manuskripte in der Nr. 2 der Zeitschrift _Il -Cherico del Piovano Arlatto_‚ (1878), S. 60 ff. - -Eine sehr hübsche und sehr frühe Variante, die ich nur aus Dreux du -Radier, _Récreations historiques_, A la - -Haye, 1768, I, S. 96 ff. kenne, steht in den _Volantillae_‚ von -Hilarius Cortesius (Courtois), Parisiis, 1533: - - Interrogabat quispiam Rex Galliae - In Neustria quidnam referretur novi? - Tunc Neuster inquit ludibundus, et joco - (Ne conveniri se putabat a suo - Principe): Diebus hisce succrevit ibi olus - Sublimitatis tam arduae, ut sub eo queat - Exercitus Regis quiescere facile, - Solis sine offensa. Inde, equitans rex longius, - Habet Brittonem obvium; rogat et eum obvium, - Ecquid novi Armorica Brittannia disserat? - Cui Brito: Struunt circumferentia nova - Lebetem: ibi cum plurimus sit artifex - Qui verbere intonet, tamen non liberum est - Ut verberantes, malleis tonantibus, - Intelligant alios aliquatenus; scio, - Quid viderim. Tum Rex joco ait: Id scilicet - Curatur ut Normanniae coquant olus. - -Die Nachweisungen Müller-Fraureuths seien weiter durch folgende -ergänzt: Doni, _La Zucca_‚ (1. Ausg. 1552), _Venetia_, 1592, Bl. -209^a; Luis de Pinedo, _Libro de chistes_‚ bei Paz y Mélia, _Sales -españolas_, I, S. 298 ff.; C. A. M. v. W., _Zeitvertreiber_, S. 159; -Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_, S. 210, Nr. 954; W. Hickes, Oxford -_Jests Refined and Enlarged_, London, 1684 bei Ashton, S. 347; Krauss, -_Zigeunerhumor_, S. 159: _Ein großes Krauthäuptel_‚; »Fulano, Zutano, -Mengano y Perengano«, _Cuentos y chascarrillos andaluces_, Madrid, -1896, S. 84 ff.: _La col y la caldera_‚. Nicht uninteressant ist auch -eine Version aus Annam bei A. Landes, _Contes et légendes annamites_, -Saigon, 1886, S. 319: - -Deux menteurs faisaient assaut de mensonges. »J’ai vu, disait l’un, -un tambour que l’on entendait de cinquante lieues.« — »Et moi, disait -l’autre, un buffle dont la tête était en France et la queue en Annam.« -— »Comment cela se pourrait-il? dit le premier.« — »Sans un buffle -pareil, répondit son camarade, on n’eut pas trouvé une peau pour ton -tambour?« - - -455. Kroatisch, S. 103 ff. - - - - -VIII. Serbische Überlieferungen - - -456. Serbisch, S. 44 ff. - -Eine hübsche Parallele bieten die _Contes du Sieur Gaulard_, S. 196 ff.: - -Vne autrefois, estant arriué à Grey, son coche se vint à rompre en deux -ou trois endroits. Dequoy extremement fasché, parce qu’il deuoit aller -en quelque lieu en diligence: enfin il s’aduisa d’escrire à Monsieur -de Lampas, son cousin, qui demeuroit à deux lieues de là, et le prioit -bien fort de l’accomoder de son coche pour deux ou trois iours. Cela -fait, il cachette sa lettre, et estoit prest à l’enuoyer par son -laquais, quand son cocher luy vint dire que son coche estoit fort bien -r’habillé, et qu’il n’en falloit jà emprunter. Alors le sieur Gaulard -deschira cette lettre, et se fist apporter de nouveau vne plume et de -l’encre, et escriuit à son cousin vne autre lettre, par laquelle il -le remercioit bien fort de l’amitié qu’il luy vouloit faire, de luy -enuoyer son coche, qu’il n’en estoit plus de besoin, et que le sien -estoit raccomodé: et despescha son laquais qui porta cette derniere -lettre au sieur de Lampas, qui le vint trouver le lendemain exprès à -dix lieues de là, pour sçauoir ce qu’il vouloit dire. Lors il lui dit, -Mon cousin, i’estois en peine, pource que ie vous auois escrit, qu’il -vous pleust m’accomoder de vostre coche, et sçachant la bonne affection -que vous me portez, ie me suis bien douté, que dés que i’aurois escrit, -vous me l’enuoiriez. Et par ainsi ie vous ay escrit la derniere fois, -afin que vous ne m’enuoyssiez pas vostre coche, puis que le mien estoit -refait. - -Anders ist folgende persische Geschichte (Kuka, S. 157): - -An inhabitant of Baghdad went to Kazwin. As his stay at the latter -place was prolonged beyond what he had originally intended it to be, he -wrote a letter to his family, mentioning everything about himself and -his affairs; but, as he could not find any messenger, he determined to -take the letter himself to Baghdad. Accordingly he took up the letter, -and arrived with it at his house, but stayed outside the door. The -members of his family were glad to see him, and asked him, to enter -the house; but this he would not do, saying, »my object in coming here -was merely to bring this letter«; and with these words he left again, -leaving the letter with them. - - -457. Serbisch, S. 45 ff.; Roda Roda, S. 124. - -G. Bouchet, _Les Serées_, V, S. 69: - -Ce maistre qui estoit de nos Serees, nous conta qu’vn iour il demanda -à vn sien mestayer, comme il se portoit depuis deux ou trois iours -que sa femme estoit morte, lequel luy respondit, quand ie reuins de -l’enterrement de ma femme, m’essuyant les yeux, et trauaillant à -plorer, chacun me disoit, compere, ne te soucie, ie sçay bien ton -faict, ie te donneray bien vne autre femme. Helas! me disoit-il, on ne -me disoit point ainsi, quand i’eu perdu l’vne de mes vasches. - - -458. Serbisch, S. 48. Ähnlich Buadem, Nr. 62; Serbisch, S. 72 ff.; -Kroatisch, S. 44. - -Eine ähnliche Schnurre aus dem _Nuzhat al udaba_‚ hat Basset in der -_RTP_, XV, S. 363 mitgeteilt: - -Einige Räuber hielten auf der Heerstraße mehrere Kaufleute an, -bemächtigten sich ihrer und verteilten sie durchs Los. Die einen -fanden bei ihren Gefangenen Stoffe und seidene Mäntel, andere Geld und -andere Dinge; einer aber schlug seinen Kaufmann jämmerlich mit den -Worten: »Warum sind deine Waren nicht so wie die deiner Gesellen?« Der -Kaufmann antwortete: »Verzeih, Herr, ich wußte nicht, daß der Markt so -gut besucht sein werde; habe Geduld bis zum nächsten Mal.« Der Räuber -lachte und ließ ihn laufen. - - -459. Serbisch, S. 97. - - -460. Serbisch, S. 97 ff. - - -461. Serbisch, S. 98. - - -462. Serbisch, S. 109. - -Eine seltsame Parallele und wohl zugleich die schließliche Quelle des -serbischen Schwankes bietet eine Geschichte bei Bar-Hebraeus, S. 25, -Nr. 98, deren Held der weise Günstling des persischen Königs Khosrev -Anoscharwan (531-579) ist: - -Bazarjamhir’s wife asked him a certain question and he replied, »I -know not the answer.« Thereupon she said unto him, »Dost thou take -such large wages from the king [for thy wisdom] and yet not know -the answer to my question?« And he replied, »I receive my wages for -what I know, and it is not payment for what I know not. If I were to -receive wages for that which I know not all the king’s treasures would -be insufficient to reward me, for the things which I know not are -exceedingly many.« - -Ebenso, nur daß es nicht die eigene Frau ist, steht die Geschichte, die -bei Masudi fehlt, bei Galland, S. 53 ff.; auf einen andern übertragen -ist sie bei Roda Roda, S. 63. - - -463. Serbisch, S. 117. - - -464. Serbisch, S. 128; Griechisch, Nr. 147; Pann, S. 338. - - -465. Serbisch, S. 131. - - -466. Serbisch, S. 132. - - -467. Serbisch, S. 135 ff. - -Zu dem Anfange des Schwankes (Nasreddins Tür) ist auf Pann, S. 342 und -oben auf unsere Nr. 329 zu verweisen; zu dem Reste, der eine Parallele -bei Roda Roda, S. 252 hat, vgl. die Anmerkungen zu Nr. 399. - - -468. Serbisch, S. 144 ff. - - -469. Serbisch, S. 147. - - -470. Serbisch, S. 148. - - -471. Serbisch, S. 151 ff. - - -472. Serbisch, S. 152 ff. - - -473. Serbisch, S. 158. - -Vgl. dazu die Nr. 92 bei Luscinius, _Joci ac sales_, abgedruckt bei -Gastius, _Convivales sermones_, I, S. 288 ff. und in der Ausgabe -Francofurti, 1602 der _Mensa philosophica_, S. 399 ff., Nr. 74: - -Pauper quidam in tonstrinam veniens, ob Dei amorem orauit vt -tonderetur, quod nihil sibi esset pecuniarum, quo operam tonsoris -conduceret. Cum tonsor arrepta hebete nouacula, tanta inclementia -miserum radit, vt ad singulos tractus lachrymae ex oculis vbertim -manarint, interea eanis in culina acerbe verberatus, magno eiulatu in -officinam tonsoris prosiliit. Quo conspecto, pauper ceu parem sortis -iniquitatem in animali miseratus, exclamauit: O canis, quid adversi -accidit tibi? num et tu rasus es ob Dei amorem? - -Der Schwank, der aus Gastius in Domenichis _Facetie_, 1562, S. -229 (1581, S. 282 ff.), in die _Cicalata in lode della Frittura_‚ -von Lorenzo Panciatichi (Biscioni im Kommentar zu Lorenzo Lippis -_Malmantile racquistato_, Venezia, 1748, S. 47), in die _Cuentos_‚ von -Juan de Arguijo (Paz y Mélia, _Sales españolas_, II, S. 137 ff.), in -die _Certayne Conceyts and Jeasts_, Nr. 16 (Hazlitt, III, S. 8 ff.), in -Zincgref-Weidners _Apophtegmata_, III, S. 256 usw. übergegangen ist, -ist auch die Quelle der 82. Erzählung in Hebels _Schatzkästlein des -Rheinischen Hausfreundes_‚ in der zitierten Ausgabe III, S. 204. - -Nahe steht aber unserer Geschichte auch folgender Schwank _Von Claus -Narren_, S. 162: - -Als jhm Clauß wolte lassen seinen Bart abnemmen, nam der Balbierer -einen stumpffen Harsach[22] vnd räuffte den guten Menschen vbel. Clauß -duldets vnd schweig stille. In dieser weile aber, da Clausen der -Balbierer beschickte, ließ der Wirth im Hause ein gemestet Schwein -stechen vnd abschlachten, das schreye sehr, da schrey Clauß auch: Hülff -Gott, der Schlächter wird stumpff haben, weil das Schwein so schreyet; -denn mein Balbierer hatt auch nit scharff, noch machte er mir nit so -wehe, daß ich geschrien oder gezuckt hette. - - -474. Serbisch, S. 158 ff. - -Der Schwank steht schon im _Nuzhat al udaba_, woraus ihn Basset im -_Keleti szemle_, I, S. 221 übertragen hat, ferner bei Kuka, S. 182, Nr. -85. - - -475. Serbisch, S. 159 ff. - - -476. Serbisch, S. 166. - -Tabourot, _Contes du Sieur Gaulard_, S. 209: - -Allans par pays, son homme voulant gagner le beau chemin, trauersa vn -chemin semé de pois. A raison dequoy, le sieur Gaulard se mit à crier -à gorge desployée contre son homme, et luy disoit: Comment belistre, -veux-tu brusler les iambes de mes cheuaux? ne sçais-tu pas bien que -mangcant des poix, il y a six sepmaines, ils estoient si chauds qu’ils -me bruslerent toute la bouche? Et bien n’auoit-il pas raison? - - -477. Serbisch, S. 169 ff.; Griechisch, Nr. 109; Walawani, S. 153 ff.; -G. F. Abbott, _Macedonian Folklore_, Cambridge, 1903, S. 114 ff. (von -»Nasreddin Khodja, the famous fourteenth century wit and sage of -Persia«; mit einem Exkurs über das Niesen); Murad, Nr. 7; Pann, S. 329. - -Die Geschichte ist identisch mit der bei Henning, _Tausend und eine -Nacht_, XXIII, S. 73 ff. erzählten, wozu man Chauvin, VI, S. 137 -vergleiche. - - -478. Serbisch, S. 173. - - -479. Serbisch, S. 176 ff. - -Vgl. die Nrn. 332 und 482. - - -480. Serbisch, S. 177 ff. - -Die Schnurre steht, geringfügig abweichend, schon in Castigliones -_Cortegiano_, I. II, c. 51 (meine Ausgabe I, S. 184 und Nachweisungen -I, S. 302) und in den _Contes du Sieur Gaulard_, S. 190 ff. - - -481. Serbisch, S. 179 ff.; _Anthropophyteia_, IV, S. 374 ff. - -Der Schwank steht schon in der bereits zitierten türkischen -Fabelsammlung, die Decourdemanche unter dem Titel _Fables turques_, -Paris, 1882 aus einem von 1758 datierten Manuskripte ins Französische -übersetzt hat und deren Abfassung er, allerdings ohne zwingenden Grund, -in die ersten Jahre des 16. Jahrhunderts verlegt; die 19. Fabel, -_L’avare_, lautet dort, S. 39, folgendermaßen: - -C’est vraiment chose étonnante, disait un avare insigne à son ami -en tirant un aspre de sa poche, de voir que, quand j’achète de la -nourriture, mes chères espèces reviennent dans ma bourse! - -— Cela t’est bien facile, fait l’autre: tu vas à la boucherie, tu y -fais emplette d’un apre de tripes et tu les emportes chez toi; alors tu -les nettoies avec soin, puis tu en revends pour un aspre. C’est ainsi -que ton argent revient dans ta bourse. - -L’avarice attire de pareilles répliques. - -Der Schluß des vorliegenden Schwankes (nicht auch des aus der -_Anthropophyteia_‚ angezogenen) erinnert an die 50. Novelle Morlinis, -wo Gonnella, nachdem er außerhalb Neapels von zwei Frauenzimmern -abgefertigt worden ist, auf den Besuch Neapels verzichtet, da er sich -sagt: Si Parthenopeis mulierculis tanta inest argutia, quid de maribus -cogitandum? - - -482. Serbisch, S. 183 ff.; Roda Roda, S. 107. - -Vgl. die Nrn. 332 und 479. Hierher gehört auch die 189. Erzählung von -Buadem: Buadem assoziiert sich mit einem, um eine Schreibstube zu -halten. Als sie nun am ersten Abende die Einnahme zählen, ergibt sich, -daß Buadems Gesellschafter, obwohl sie jeder gleich viel Schriftstücke -verfaßt haben, das doppelte eingenommen hat. Sein Geschreibsel kann -nämlich niemand lesen, und so bringen es die Kunden zurück, damit er -es ihnen lese; dafür läßt er sich nun ebenso viel entrichten wie fürs -Schreiben. Leider kann das Buadem nicht auch durchführen, weil er das, -was er geschrieben hat, selber nicht lesen kann. - - -483. Serbisch, S. 188. - -Siehe oben Nr. 349. - - -484. Serbisch, S. 190. - -Krauss, _Zigeunerhumor_, S. 34 ff.: _Es kommt auf die Seele der -Zigeunerin._‚ - - -485. Serbisch, S. 190 ff. - -Roda Roda, S. 117. - - -486. Serbisch, S. 192. - -IX. Griechische Überlieferungen - - -487. Griechisch, Nr. 1; Tewfik, Nr. 3; _Tréfái_, Nr. 164 (statt 165); -Serbisch, S. 12 ff.; Kroatisch, S. 3; Murad, Nr. 9. - -Köhler, I, S. 507 ff. - -Zu den dort gegebenen Nachweisungen kommen noch Clouston, _Popular -Tales and Fictions_, I, S. 458 ff., Clouston, _Noodles_, S. 81 ff., -_Joe Miller’s Jests_, S. 18 ff., Nr. 103, Merkens, I, S. 208 ff., Nr. -250, dazu S. 275, und III, S. 222 ff., Nr. 214, dazu S. 257, Yakoub -Artin Pacha, _Contes populaires de la vallée du Nil_, S. 51 ff. -(siehe oben die Anmerkung zu Nr. 63), die 31. Karakuschgeschichte bei -Decourdemanche, _Plaisanteries_, S. 140 ff. und Chauvin, VII, S. 136 ff. - - -488. Griechisch, Nr. 3; Tewfik, Nr. 55; _Tréfái_, Nr. 162 (statt 163); -Serbisch, S. 21 ff.; Kroatisch, S. 24. Siehe oben Nr. 309. - -Clouston, _Noodles_, S. 70 ff. - - -489. Griechisch, Nr. 4; Tewfik, Nr. 36; _Tréfái_, Nr. 155 (statt 156); -Serbisch, S. 15; Kroatisch, S. 13 ff. - - -490. Griechisch, Nr. 5; Tewfik, Nr. 69; _Tréfái_, Nr. 159 (statt 158); -Serbisch, S. 19 ff.; Kroatisch, S. 29. - -An Parallelen seien genannt: Poggio, Fac. 56: _De illo qui aratrum -super humerum portavit; Facecies, et motz subtilz_, Lyon, 1559, Bl. -59^a; Costo, _Il Fuggilozio_, S. 107 ff.; _Mery Tales of the Mad Men -of Gotham_, Nr. 2 (Hazlitt, III, S. 6; Clouston, _Noodles_, S. 19 -und 68); _Contes du Sieur Gaulard_, S. 198 = Zincgref-Weidner, V, S. -119 und _Exilium melancholiae_, L, Nr. 6, S. 283; unabhängig davon -ebendort M, Nr. 36, S. 311; Hermotimus, _Additamenta_, S. 294: _De -Agricola parcente Asino_‚; Merkens, II, S. 17, Nr. 21 und III, S. 27, -Nr. 36; Jahn, _Schwänke und Schnurren_, S. 67. Vgl. weiter Sébillot, -_Littérature orale de la Haute-Bretagne_, S. 387 und Ispirescu, S. 97 -(_Magazin_, XCVI, S. 613). - -In einem aus den letzten Jahren des zwölften Jahrhunderts stammenden -Spottgedichte auf die Leute von Norfolk, in der _Descriptio -Norfolcensium_, lauten die Verse 122 ff. (bei Wright, _Early Mysteries -und other Latin Poems_, London. 1884, S. 95) folgendermaßen: - - Ad forum ambulant (Norfokienses) diebus singulis, - Saccum de lolio portant in humeris, - Jumentis ne noceant: bene fatuis, - Ut praelocutus sum, aequantur bestiis. - - -491. Griechisch, Nr. 7; Tewfik, Nr. 70; Nouri, S. 37; _Tréfái_, Nr. 160 -(statt 161); Serbisch, S. 20; Kroatisch, S. 29. - -Um einen gestohlenen Esel, der verkauft werden soll, handelt es sich -bei Bar-Hebraeus, S. 167, Nr. 664. Eine Variante aus al Abschihis -_Mustatraf_‚ hat Basset in der _RTP_, XVI, S. 171 übertragen. - - -492. Griechisch, Nr. 9; Tewfik, Nr. 4; Serbisch, S. 24; Kroatisch, S. 4. - - -493. Griechisch, Nr. 10; Tewfik, Nr. 64; Nouri, S. 174; _Tréfái_, Nr. -139; Kroatisch, S. 26. - - -494. Griechisch, Nr. 24; Tewfik, Nr. 41; _Tréfái_, Nr. 140; Serbisch, -S. 25; Kroatisch, S. 16. - -_Tréfái_, S. 19. - -Eine Parallele und wohl die Quelle in Abdirabbihis _Kitab al ikd al -farid_‚ hat Basset in der _RTP_, XVII, S. 150 übersetzt. - - -495. Griechisch, Nr. 31; Tewfik, Nr. 9; Nouri, S. 64; _Tréfái_, Nr. -142; Serbisch, S. 34; Kroatisch, S. 7 und 93 ff. - -_Tréfái_, S. 16. - -Bar-Hebraeus, S. 145, Nr. 566: When another fool was told, »Thy ass is -stolen,« be said, »Blessed be God that I was not upon him.« - -Ebenso sagt Karakusch in der oben zu Nr. 487 zitierten Geschichte zu -der Frau, die ihm klagt, daß der Esel gestohlen worden sei: »Tu es une -folle. Louanges à Dieu que l’âne n’ait pas été volé pendant que ton -mari le chevauchait. Dieu à écarté le mal de l’homme.« - -Vgl. oben Nr. 79. - -496. Griechisch, Nr. 33. Anders Tewfik, Nr. 11; _Tréfái_, Nr. 144; -Serbisch, S. 35; Kroatisch, S. 6. - -Ebenso verspricht bei Maidani, I, S. 392 der schon oben zu Nr. 43 -erwähnte Habannaka sein verlorenes Kamel dem Finder, und dies, weil -er nicht um die Freude des Findens kommen will; von einem ungenannten -erzählt dasselbe ein persischer Schwank bei Kuka, S. 205, Nr. 135. - - -497. Griechisch, Nr. 34; Tewfik, Nr. 25; _Tréfái_, Nr. 152; Serbisch, -S. 28; Kroatisch, S. 9 ff. - -Eine hübsche persische Variante lautet (Kuka, S. 220): - -»I hear your neighbour has some festivity at his house to-morrow,« said -a friend to Mulla Nasruddin. - -»It may be so, but I do not see how that concerns me.« - -»But he is going to invite you also.« - -»And, pray, how does that concern you?« - -Der Perser Kuka verweist in einer Fußnote auf die bekannte Anekdote von -Friedrich dem Großen und dem den Angeber machenden Offizier. - - -498. Griechisch, Nr. 76; Tewfik, Nr. 5; _Tréfái_, Nr. 148; Serbisch, S. -13 ff.; Kroatisch, S. 5. - -In der 6. der von Alfred Harou in der _RTP_, IV mitgeteilten -_Facéties des compères de Dinant_‚ (S. 484 ff.) stiehlt ein Hund -ein Stück Fleisch; es nützt ihm aber nichts, weil er das Rezept, -wie es zubereitet wird, nicht hat; ebenso erzählt eine Schnurre bei -Zincgref-Weidner, V, S. 119 ff. - - -499. Griechisch, Nr. 113; Serbisch, S. 112 ff.; Pann, S. 330. - -Die ~Zwecklosigkeit der Strafe nach dem Vergehn~ bildet den Gegenstand -einer Anekdote von dem schon erwähnten Triboulet, die hier nach _Dreux -du Radier_, I, S. 6 mitgeteilt sei: - -On dit que ce même Triboulet ayant été menacé par un grand Seigneur, de -périr sous le bâton, pour avoir parlé de lui avec trop de hardiesse, -alla s’en plaindre à François, qui lui dit de ne rien craindre: Que si -quelqu’un étoit assez hardi pour le tuer, il le feroit pendre un quart -d’heure après. Ah! Sire, dit Triboulet, s’il plaisoit à votre Majesté -de le faire pendre un quart d’heure avant. - -Ebenso steht die Schnurre bei P. L. Jacob, _Curiosités_, S. 115, Canel, -_Recherches historiques_, S. 110, Gazeau, S. 77, Floegel, S. 344, -Nick, I, S. 415 und Doran, S. 252; von einem ungenannten erzählen sie -Sagredo, S. 68 und Casalicchio, c. I, d. 8, a. 5, zit. Ausg. S. 146. - -Vgl. schließlich auch die 54. Facetie Poggios: _De quodam qui Redolphum -sagittando vulneravit_‚ und Lehmann, _Florilegium politicum_, S. 273. - - -500. Griechisch, Nr. 114; Walawani, S. 154 ff. (in Akschehir -lokalisiert); Pann, S. 337. - -Anders und mit einem entfernten Anklange an das Motiv von Nr. 160 und -394 erzählt die serbische Ausgabe S. 148 ff.: - -Eines Tages ging der Hodscha Nasreddin vom Hause weg, und seine Frau -fragte ihn: »Wohin?« - -Nasreddin antwortete: »Ich will ein bißchen im Weingarten und auf dem -Acker nachsehn.« - -»Geh nur,« sagte sie, »so Gott will.« - -»Ob Gott will oder nicht,« sagte er, »ich gehe.« - -Als er dann den Weingarten verließ, um nach Hause zu gehn, war der -Himmel ganz umwölkt. Nach kurzer Zeit begann es zu regnen und zu -hageln, und alles wurde zerschlagen, was ihm gehörte, Weingarten und -Acker. Als Nasreddin sah, was geschehn war, sagte er: »Du bist nicht -schuld, o Gott, sondern ich; warum bin ich denn gegangen, um dir zu -zeigen, was mein ist?« - - -501. Griechisch, Nr. 115; Serbisch, S. 184 ff. - -Eine slawonische Variante (nicht von Nasreddin) steht in der -_Anthropophyteia_, V, S. 293 ff. - - -502. Griechisch, Nr. 116; Serbisch, S. 138 ff.; Pann, S. 336. - -Vgl. _Anthropophyteia_, I, S. 181 ff. - - -503. Griechisch, Nr. 117; Pann, S. 332 ff. - -Zabata, _Diporto de’ viandant_‚i, S. 40: - -Andò vn villano alla città per sollecitare vna lite, et eßendo diuerse -volte comparso dinanzi al Giudice con suo poco profitto, fu domandato -dal detto Giudice, perche era venuto lui a sollecitare detta lite, -et che doueuano mandare persone di più intendimento, et di miglior -presenza, alquale esso rispose, Signore, nel luogo, dou’io sono ci son -molti, hanno quelle parti che dite, lequali veramente non sono in me, -et poteuano mandare: ma hanno fatto giudicio, che se bene io vaglio -poco, ch’io sia a bastanza sufficiente douendo trattare con vn par -vostro. - -Juan de Arguijo, _Cuentos_‚ in den _Sales españolas_, II, S. 209 ff.; -Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_, S. 222, Nr. 998. - - -504. Griechisch. Nr. 118. - -Bei Pann, S. 330 antwortet Nasreddin einem Freunde, der ihn fragt, wie -es ihm bei seiner Armut gehe: »Du brauchst dich nicht zu wundern; ich -lebe mit meiner Armut so vergnügt wie der Wurm im Kren, und wenn ich -kein Geld habe, so merke ich das gar nicht.« - - -505. Griechisch, Nr. 124; Walawani, S. 158 ff. (in Akschehir); -Serbisch, S. 183 ff. und 127 ff; Pann, S. 335 ff. - - -506. Griechisch, Nr. 142; Serbisch, S. 133; Pann, S. 330. - - -507. Griechisch, Nr. 143. - - -508. Griechisch, Nr. 144; Buadem, Nr. 63; Serbisch, S. 73; Kroatisch, -S. 44 ff.; Roda Roda, S. 123. - - -509. Griechisch, Nr. 146; Pann, S. 337 ff. Anders Serbisch, S. 129 ff. - -Vgl. folgenden Schwank aus der _Mensa philosophica_‚ (1. Ausg. 1475), -zit. Ausg. S. 229 ff., auf dem das letzte Stück des II. Buches der -Bebelischen Facetien beruht: - -Quidam histrio infirmus, hortante sacerdote vt conderet testamentum, -ait libenter: Ego nihil habeo nisi duos equos, quos do baronibus -et militibus terrae. Et cum sacerdos inquireret, quare non daret -pauperibus, respondit: Vos praedicatis nobis quod debeamus esse -imitatores Dei. Deus autem bona dedit illis, et non pauperibus, et ideo -sequor illum, et facio similiter. - -Roda Roda, S. 201. - - -510. Griechisch, Nr. 148; Pann, S. 339. - -Roda Roda, S. 205. - -511. Griechisch. Nr. 149; Serbisch. S. 128 ff.; Pann, S. 345. - - -512. Griechisch, Nr. 150; Pann, S. 330. - - -513. Griechisch, Nr. 152; Serbisch, S. 120 ff. - -Köhler, I, S. 508. - -S. auch die Anmerkung zu Nr. 71. - - -514. Griechisch, Nr. 160; Serbisch. S. 108. - -Vgl. Domenichi, _Facetie_, 1562, S. 157 und Sagredo, _L’Arcadia in -Brenta_, S. 127 ff. - - -515. Griechisch, Nr. 167. - -Dieser Schwank stimmt fast vollständig überein mit dem von Yakoub Artin -Pacha, S. 231 ff. und nach diesem von Mardrus, XII, S. 241 erzählten, -nur daß dort die Verwundung des Juden samt dem entsprechenden Urteile -fehlt; s. Chauvin, VII, S. 172 ff. Die Literatur dazu hat Chauvin, -VIII, S. 203 (_Jugements insensés_‚) zusammengestellt; man vgl. aber -auch die bei Köhler, I, S. 578 und II, S. 578 ff. beigebrachten -Ergänzungen zu den betreffenden von Chauvin zitierten Aufsätzen. - - - - -Anhang - - -Der Umstand, daß die Sammlung ~_Tewfiks_~‚ in der Reclamschen -Universal-Bibliothek erschienen ist, hat es mit sich gebracht, daß die -darin enthaltenen Stücke in dieser Ausgabe der Schwänke Nasreddins -ausgeschlossen bleiben mußten. Immerhin ergeben sich zu den einzelnen -Geschichten nicht uninteressante Parallelen. - - -516. - -So wird bei Tewfik, Nr. 37 (Serbisch, S. 44; Kroatisch, S. 15; -_Tréfái_, Nr. 156 statt 157) dem Hodscha, der ein Reis pflanzt, -vorgehalten, daß er, wann der Baum Früchte tragen werde, selbst eine -Speise der Würmer sein werde; Nasreddin antwortet, daß er für die -Nachkommen pflanze, so wie die, die vor ihm dagewesen seien, für -ihn gepflanzt hätten. Dazu vgl. die bei Basset, _Contes populaires -berbères_, S. 216 ff., Lidzbarski, S. 154 und Chauvin, II, S. 208 -angegebene Literatur, ferner Wünsche, _Wajikra rabba_, S. 168 ff. - - -517. - -Zu Tewfik, Nr. 42 (Serbisch, S. 30; Kroatisch, S. 16; _Tréfái_, Nr. 157 -statt 158: es ist unmöglich einen Brief an einen Freund in Bagdad zu -schreiben) ist auf _Philogelos_, Nr. 137 zu verweisen: - -Σιδωνίῳ μαγείρῳ λέγει τις· δάνεισόν μοι μάχαιραν ἕως Σμύρνης. ὁ δὲ ἔφη· -οὐκ ἔχω μάχαιραν ἕως ἐκεῖ φθάζουσαν. - -Ähnlich ist auch _Philogelos_, Nr. 99. - - -518. - -Buadem, Nr. 14 (Serbisch, S. 56; Kroatisch, S. 33) hat ein merkwürdiges -Gegenstück in den _Nugae venales_, s. l., 1720, S. 289 ff. - - Audierat procul arma, bona de gente Batavus, - Gestit in hostiles fervidus ire globos. - At lateri patrium mater dum subligat ensem, - Haec, inquit, referas, nate fac arma domum. - Vix propior steterat pugnae, vestigia pressit - (Mille micant enses, vulnera mille ferunt), - Numquid, ait, ludi est? oculis non parcitur ipsis; - Certe oculis ludus non placet ille meis. - Forte tamen jacuit truncum sine nomine corpus; - Irruit: Hispanum nam cutis esse docet. - Saevit atrox, et qua caedendo, qua laniando, - Absecuit miles strenuus ense femur. - Facturusque fidem, magni argumenta duelli, - Et femur, et ferrum sanguinolenta gerit. - Inde memor moniti, nam pugna cruenta peracta est, - Arma celer properat salva referre domum. - Hoc, ait, Hispanum mulctavi verbere mater, - Maternosque femur projicit ante pedes. - Horret anus, sed enim potius caput ense tulisses, - Nate, refert, olim hic forte redibit eques. - Non faciet certo, o Mater; sed poscis iniquum; - Unde caput vellem tollere? non habuit. - - -519. - -Die 15. Erzählung von Buadem (Serbisch, S. 56; Kroatisch, S. 33) -scheint auf der folgenden in Abschihis _Mustatraf_‚ (Basset in der -_RTP_, XIII, S. 552 ff.) zu beruhen: - -Ein Bettler blieb vor einer Haustür stehn und sagte zu den Leuten: -»Gott segne euch! gebt mir ein Stück Brot!« »Das können wir nicht.« -»Also ein wenig Korn oder Bohnen oder Hirse.« »Wir können es nicht.« -»Dann ein paar Tropfen Öl oder Milch.« »Haben wir auch nicht.« »Also -einen Schluck Wasser.« »Bei uns gibts kein Wasser.« »Warum bleibt ihr -dann da? geht doch auch betteln; ihr habt mehr Recht dazu als ich.« - -Eine persische Parallele bei Kuka, S. 161, Nr. 28. - - -520. - -Dasselbe wie bei Buadem, Nr. 20 (Serbisch, S. 58; Kroatisch, S. 34: -Der betrunkene, vor dem sich alles dreht, wartet bis sein Haus kommt) -erzählt Tewfik auch im _5. Monate_‚ von _Ein Jahr in Konstantinopel_‚ -(deutsch von Th. Menzel, Berlin, 1909 = Bd. 10 der _Türkischen -Bibliothek_, S. 124); die Geschichte steht aber schon bei Kuka, S. 189, -Nr. 103. - - -521. - -Mit Buadem, Nr. 22 (Serbisch, S. 59, wo der in einen Brunnen gefallene -um einen Strick laufen will, um sich herauszuziehen) hat viel -Ähnlichkeit die 52. Facetie im Philogelos: - -Σχολαστικὸς εἰς λάκκον πεσών, συνεχῶς ἐβόα ἀνακαλῶν ἑαυτῷ βοηθούς· ὡς -δ’ οὐδεὶς ὑπήκουε, λέγει πρὸς ἑαυτόν· μωρός εἰμι, ἐὰν μὴ ἀνελθὼν πάντας -μαστιγώσω, ἵνα οὕτω γοῦν μοι ὑπακούσωσι καὶ κλίμακα κομίσωσιν. - -Bei Buadem scheint aber der Text doppelt verdorben zu sein (eine -Ungereimtheit ist schon stillschweigend korrigiert worden); die -Geschichte soll wohl ähnlich lauten wie folgende persische bei Kuka, S. -212: - -A Kazwini’s[23] son fell into a well. The Kazwini went to the well and -said to the son: »Don’t go away till i return with a rope and take you -out!« - - -522. - -Zu der Nr. 25 (Serbisch, S. 59 ff.; Kroatisch, S. 36), wo Buadem -einen Topf, der angeblich Gift, in Wirklichkeit aber Honig enthält, -ausißt, vgl. meine Nachweise zu Morlinis 49. Novelle, S. 99 ff. und -davon hauptsächlich Boltes Angaben bei Frey, S. 214, ferner Clouston, -_Noodles_, S. 122. - - -523. - -Die No. 27 (Serbisch, S. 60 ff.; Kroatisch, S. 37) erzählt: Als Buadem -vom Sultan entweder mit einem Goldstücke oder mit einem Esel oder -mit einigen Schafen oder mit einem Weingarten beschenkt werden soll, -antwortet er, er wolle das Goldstück einstecken, auf den Esel steigen, -die Schafe vor sich her treiben, in den Weingarten gehn und dort für -den Sultan beten. Dazu vgl. man eine Erzählung von Abu Dulama, die bei -Lidzbarski, S. 162, in asch Schirwanis _Nafhat al jaman_‚ (Ph. Wolff, -_Das Buch des Weisen_, 2. Aufl., Stuttgart, 1839, II, S. 252 ff.) und -bei Kuka, S. 181, Nr. 81 steht. - - -524. - -In Nr. 32 (Serbisch, S. 62; Kroatisch, S. 38) rät Buadem seiner Frau, -die in der Nacht von einem Insekte in den Fuß gebissen worden ist, -künftighin in den Schuhen zu schlafen; ähnlich erzählt Philogelos, Nr. -15: - -Σχολαστικὸς καθ’ ὕπνους ἧλον πεπατηκέναι δόξας, τὸν πόδα περιέδησεν. -ἑταῖρος δὲ αὐτοῦ πυθόμενος τὴν αἰτίαν καὶ γνούς, δικαίως, ἔφη, μωροὶ -καλούμεθα. διὰ τί γὰρ ἀνυπόδητος κοιμᾶσαι; - -Auf Hierokles beruht wohl Lehmann, _Exilium melancholiae_, T, Nr. 55, -S. 244 und schließlich auch Merkens, I, S. 180 ff., Nr. 210. - - -525. - -In Nr. 40 (Serbisch, S. 64; Kroatisch. S. 39; _Nawadir_, S. 43) -antwortet Buadem, der behauptet hat, er kenne das Verborgene, dem -ungläubigen Richter, der ihn gefragt hat, was er in diesem Augenblicke -denke: »Du hältst mich für einen Betrüger.« Ausführlicher erzählt -Abdirabbihi im _Kitab al ikd al farid_‚ (Basset in der _RTP_, XIX, S. -311): - -Man führte einen Menschen, der sich für einen Propheten ausgab, vor al -Mamun[24], und der Chalif sagte: »Hast du ein Zeichen?« »Ja; ich weiß, -was du denkst.« »Und was denke ich?« »Daß ich ein Lügner bin.« »Du hast -recht,« sagte Mamun und ließ ihn ins Gefängnis werfen. - -Nach einigen Tagen ließ er ihn holen und sagte zu ihm: »Hast du eine -Offenbarung?« »Nein.« »Warum nicht?« »Ins Gefängnis kommen die Engel -nicht.« Der Chalif begann zu lachen und ließ ihn frei. - -Ebenso steht die Geschichte auch in Abschihis _Mustatraf_‚ (Basset in -der _RTP_, XIII, S. 232); eine der unsern entsprechende Version hat -Roda Roda, S. 73. Eine sehr hübsche persische Variante bringt Kuka, S. -174: - -A person claimed to be a prophet. He was asked by some persons to give -some sign of prophetship. He said, »Let every one of you think upon -something, and I shall be able to tell you your thoughts.« They said, -»we have each thought of something. Now tell us our thoughts.« He -replied, »Well, all of you are thinking that I am a fool, and that I am -telling you a falsehood.« They acknowledged that for once he was right -in his conjecture. - -Ähnlich kehrt Frage und Antwort in dem größten Teile der Erzählungen -von den ~drei Fragen~ wieder, deren bekanntestes Beispiel Bürgers -_Kaiser und Abt_‚ ist; vgl. dazu die oben zu Nr. 70 angegebene -Literatur. - - -526. - -Buadem, Nr. 50 (Serbisch, S. 67; Kroatisch, S. 40 und 41), wo der -Einfaltspinsel, nachdem er gesehn hat, wie die Früchte von einem -Maulbeerbaume geschüttelt wurden, auch Vögel von einem Baume schütteln -will, beruht wohl wieder in letzter Instanz auf einer Facetie des -_Philogelos_, auf der 19., die folgendermaßen lautet: - -Σχολαστικὸς ἰδὼν πολλοὺς στρουθοὺς ἐπὶ δένδρου ἑστῶτας, ἁπλώσας τὸν -κόλπον ἔσειε τὸ δένδρον, ὡς ὑποδεξόμενος τοὺς στρουθούς. - -Dasselbe erzählt _Der edle Fincken-Ritter_, S. 57, Nr. 308. - - -527. - -Die Nr. 72 bei Buadem (Serbisch, S. 76; Kroatisch, S. 48) wird in -Gladwins _Persian Moonshee_, II, S. 15, Nr. 31 folgendermaßen erzählt: - -One day a King and his son went a hunting. The weather being hot, they -put their fur cloaks on the back of a jester. The King smiled and said -to the buffoon, »you have an ass’s load upon you.« He answered, »yes; -or rather the burdens of two asses.« - - -528. - -In der folgenden Geschichte, Nr. 73 (Serbisch, S. 76; Kroatisch, S. 48) -sagt Buadem seiner Mutter, es sei ein Bettler unten, der um Brot bitte; -sie antwortet, er solle sagen, sie sei nicht zu Hause. Darauf entgegnet -Buadem: »Er will nicht dich, er will Brot.« Dasselbe erzählt Gladwin, -II, S. 20, Nr. 53; die Quelle dürfte Dschamis _Bäharistan_‚ (zit. Ausg. -S. 83) sein, woraus auch Galland (S. 43 ff.) schöpft. - - -529. - -Buadem, Nr. 75 (Serbisch, S. 77; Kroatisch, S. 48) hat im wesentlichen -denselben Inhalt wie die folgende Schnurre des _Nuzhat al udaba_‚ -(Basset in der _RTP_, XV, S. 355): - -Man erzählt, daß ein unwissender, dummer Arzt einem Kranken einen -tötlichen Trank gegeben hat, so daß der Kranke daran gestorben ist. -Nach zwei Tagen ging er wieder nach ihm sehn und fand, daß er tot war -und daß man ihn begraben hatte. Der Vater des Toten trat dem Arzte -entgegen, und der sagte: »Was für eine Kraft war in dem Tranke! wäre -dein Sohn am Leben geblieben, so hätte er ein ganzes Jahr keine Arznei -gebraucht!« - - -530. - -Die Nr. 91 (Serbisch, S. 83; Kroatisch, S. 57), in der Buadem einem -Freunde rät, er solle das Haus, wo seine vier Frauen gestorben sind, -nur einem Freunde verkaufen, erinnert an die bekannte Anekdote -aus Cicero, _De oratore_, II, 69, 278, zu der meine Ausgabe von -Castigliones _Hofmann_, I, S. 323 zu vergleichen ist. - - -531. - -Zu der Nr. 103 (Serbisch, S. 88; Kroatisch, S. 58), des Inhalts, daß -man sich, wenn Käse da ist, an einen den Käse lobenden Spruch halten -soll, wenn aber keiner da ist, an einen ihn verwerfenden, vgl. Hammer, -_Rosenöl_, II, S. 72, Nr. 40; von Nasreddin wird die Geschichte erzählt -bei Roda Roda, S. 121, und bei Kuka, S. 214 ff. steht sie, ohne daß der -Sprecher der Sentenzen genannt würde, mitten unter den Erzählungen, -deren Held Nasreddin ist. - - -532. - -In Nr. 106 (Serbisch, S. 89; Kroatisch, S. 59) wird erzählt: Buadem, -der auf »Salz und Brot« eingeladen worden ist, findet, daß sein -Gastgeber nicht vielleicht aus Bescheidenheit so gesprochen hat: -es gibt tatsächlich nichts andres; als nun der Gastgeber einem -zudringlichen Bettler droht, er werde ihm den Schädel einschlagen, rät -Buadem diesem, sich zu packen, weil der Mann nie lüge. Diese Geschichte -steht schon bei Abdirabbihi (Basset in der _RTP_, XVIII, S. 217) und -bei Kuka, S. 172, Nr. 53. - - -533. - -Auf dem _Bäharistan_‚ (S. 83 der genannten Ausg.; Galland, S. 44) -beruht wieder die Nr. 119 (Serbisch, S. 94; Kroatisch, S. 61; etwas -anders _Nawadir_, S. 41): Buadems Frau (im _Nawadir_‚ Dschohas Sohn) -ist schwer erkrankt, und Buadem läßt die Leichenwäscherin holen; als -man ihm vorhält, daß doch die Kranke noch nicht tot sei, meint er, -das tue nichts: wenn die Waschung beendigt sei, werde es auch mit ihr -zu Ende sein, und so habe man wenigstens Zeit erspart. Vgl. auch eine -Erzählung des _Nuzhat al udaba_‚ (Basset, _Keleti szemle_, I, S. 223, -Nr. 25), wo Dschoha, der um einen Arzt für seinen Vater geschickt -worden ist, gleich den Leichenwäscher mitbringt, weil usw. usw. - - -534. - -Ebenso geht auf das _Bäharistan_‚ (S. 75 ff.; Galland, S. 36) die Nr. -120 (Kroatisch, S. 61) zurück: Buadem kommt zu einem Lehrer, dem er -etwas aufzubewahren gegeben hat, und bittet, ihm das auszufolgen; er -wird ersucht, bis zum Ende des Unterrichts zu warten. Da nun der Lehrer -beim Unterrichte fortwährend mit dem Barte wackelt, sagt ihm Buadem, er -solle nur um das Depot gehn; das Bartwackeln werde inzwischen er für -ihn besorgen[25]. In der Fassung des _Nawadir_‚ (S. 41) ist der Lehrer -durch einen Kadi ersetzt. - - -535. - -Eine ziemliche Verbreitung hat die 121. Geschichte von Buadem -(Serbisch, S. 94; Kroatisch, S. 61; Nouri S. 117; _Nawadir_, S. 41): -Auf die Frage, wie viel Dumme es in seiner Heimat gebe, antwortet -Buadem, das wisse er nicht, die Gescheiten aber könne er sofort -herzählen. Schon Bar-Hebraeus erzählt sie mit der Lokalisierung in -Emesa oder Homs, einem der vielen Schilda des Orients (Budge, S. 158, -Nr. 630; ins Deutsche übersetzt von L. Morales in der _Zeitschr. d. -D. Morgenl. Ges._, XL, S. 419). Bahlul ist ihr Held im _Bäharistan_‚ -(S. 74; Galland, S. 34); ebenso steht sie bei Cardonne, II, S. 119 -(deutsche Ausg. S. 242) und Herbelot, I, S. 524; nach Herbelot erzählen -Flögel, S. 172, Nick, I, S. 141 und Doran, S. 68. Vgl. weiter Chauvin, -VII, S. 126[26]. - -Von den 29 Stücken, die _Murad Efendi_‚ in Reime gebracht hat, ist uns -die Mehrzahl schon bei den nach andern Fassungen gebrachten Schwänken -begegnet; hier mögen noch die Inhaltsangaben der Gedichte, zu denen ich -Parallelen nachweisen kann, samt diesen folgen. - - -536. - -Murad, Nr. 2: Nasreddin, der sich mit einem Nachbar, einem Geizhalse, -nach einem Zwiste versöhnt hat, übernimmt die Beistellung des -Friedensmahles, und auf dieses bereitete sich der Geizige durch ein -längeres Fasten vor. Als er sich dann dazu einfindet, muß er Nasreddin -erst zu den Einkäufen auf den Markt begleiten. Nasreddin fragt zuerst -um gutes Weißbrot; da der Händler sein Brot, um es anzupreisen, mit -Butter vergleicht, meint Nasreddin, es sei besser, sich gleich an die -Butter zu halten. Die Butter wird nun als süß wie Öl gepriesen, und -Nasreddin verzichtet auf sie zugunsten des Öls. Da weiter der Händler -von seinem Öle sagt, es sei klar wie Wasser, sieht Nasreddin von jedem -Einkaufe ab und bewirtet seinen Gast mit Wasser. - -Dieselbe Geschichte, aber von einem Geizigen aus Basra und einem aus -Kufa, bringt Hammer aus dem, wie er sagt, ursprünglich persischen, aber -schon unter Murad II. ins Türkische übertragenen »Dschamiol Hikajat ve -Lamiol-rivajat« im _Rosenöl_, II, S. 267 ff.; ebenso steht sie bei A. -Certeux, _Kebir-Chahà_‚ in der _RTP_, III, S. 496^b ff. Die anscheinend -älteste Version, wo in der obigen Reihe Brot und Butter fehlen, steht -bei Bar-Hebraeus (Budge, S. 113 ff., Nr. 439; Morales in der _Zeitschr. -d. D. Morgenl. Ges._, XL, S. 416 ff.). - - -537. - -Die Nr. 8 bei Murad erzählt: Als der Hodscha mit dem Aga auf die Jagd -reiten muß, nimmt er sich drei Datteln mit; sooft er aber eine in den -Mund steckt, richtet der Aga eine Frage an ihn, so daß ihm, weil er die -Dattel samt dem Kerne nicht verschlucken kann, nichts übrig bleibt, als -sie auszuspucken. Am Abende will der Aga mit einer Zofe seiner Gattin -scherzen; aber nun rächt sich Nasreddin an ihm und stört ihn dreimal -hintereinander just im entscheidenden Momente, indem er an die Tür -pocht und immer eine seiner bei der Jagd gegebenen Antworten richtig -stellt. - -Von Harun al Raschid und seinem Sklaven Ibad erzählt dasselbe Hammer im -_Rosenöl_, II, S. 232 ff. nach dem »Mehedschon-nufus«; an die Stelle -Ibads tritt Abu Nuwas bei Meißner, _Neuarabische Geschichten aus dem -Iraq_, S. 72 und 73, Nr. 40. Vgl. auch Basset in der _RTP_, XXII, S. -215 ff. - - -538. - -In der 10. Erzählung Murads, die bei Buadem, Nr. 61 (Serbisch, S. -72; Kroatisch, S. 44) der Schlüpfrigkeit, damit aber auch des Witzes -entkleidet ist, schleichen sich Strolche in den Stall Nasreddins; er -und seine Frau hören ihr Gespräch, wonach sie beabsichtigen, die Kuh -zu stehlen, den Hausherrn umzubringen und an der Frau ihre Lust zu -büßen. Begreiflicherweise ist Nasreddin sehr entrüstet, als seine Frau -zuzuwarten rät. - -Dieses Exempel weiblicher Begehrlichkeit steht bei Hammer, _Rosenöl_, -II, S. 293 nach dem »Nozhatol-ebsar«, das wohl mit dem von Basset in -den _Contes populaires berbères_, S. 201 zu seiner dasselbe erzählenden -50. Geschichte (_Le vieillard, la femme et les voleurs_‚) als Parallele -zitierten _Kitab nozhat el absar_‚ identisch ist. - - -539. - -Bei Murad, Nr. 19 zeigt sich Nasreddin von dem Vortrage eines -stumpfsinnigen Dichters sehr gerührt; als ihn dieser voll Stolz fragt, -was denn auf ihn einen besondern Eindruck gemacht habe, erhält er zur -Antwort, daß sich Nasreddin beim Anblicke seines wackelnden Bartes[27] -wehmütig eines alten Ziegenbockes im Vaterhause erinnert habe. - -Dieser Schwank ist wohl zusammenzustellen mit dem ~vom Prediger mit -der Eselsstimme~, den ich im _Mönchslatein_, S. 8 mitgeteilt habe; in -einer an unsere Version gemahnenden Form (Bart, nicht Stimme, ist das -erinnernde Merkmal) steht er im _Nuzhat al udaba_‚ (Basset, _RTP_, XV, -S. 353), bei Gladwin, II, S. 15, Nr. 33 (dazu Clouston, _Flowers_, S. -71 ff.), bei Swynnerton, S. 157 und in einer bulgarischen Erzählung aus -Altserbien in der _Anthropophyteia_, II, S. 387 ff. - -Zu meinen Nachweisungen im _Mönchslatein_, S. 197 ff. sind noch -nachzutragen: A. Lecoy de la Marche, _L’esprit de nos aïeux_, S. 20 -ff., Nr. 13 (nach J. de Vitry) und Paul Sébillot, _Contes de prêtres et -de moines, recueillis en Haute-Bretagne_, Nr. 12 im _Archivio_, XIII, -S. 567. - - -540. - -Die 23. Erzählung Murads bringt die bekannte Geschichte vom -~Traumbrod~, wozu man Chauvin, IX, S. 28[28] vergleiche, und zwar in -einer Fassung, die der des _Nuzhat al udaba_‚ (Hammer, _Rosenöl_, II, -S. 303 ff.; Basset in der _RTP_, XV, S. 668 ff.), aber auch der im -_Mesnewi_‚ von Dschelaleddin Rumi außerordentlich nahe steht; nicht -um Brot, sondern wie in der von Clouston in den _Popular Tales and -Fictions_, II, S. 89 aus der _Historia Jeschuae_‚ - -_Nazareni_‚ ...., illustrata a Joh. Jac. Huldrico, Leyden, 1705, d. i. -Huldreichs Ausgabe der _Tholedoth Jesu_‚ mitgeteilten Version um eine -Gans handelt es sich in der serbischen Ausgabe, S. 155 ff. (Nasreddin -foppt zwei Derwische). - - -541. - -Die ~kroatische~ Ausgabe enthält zwei außerordentlich verbreitete -Erzählungsstoffe; der eine (S. 91 ff.; Nouri, S. 57 ff.) stellt die -unter dem Namen ~Asinus vulgi~ bekannte Geschichte dar, zu der man die -bei Chauvin, II, S. 148, III, S. 70 und 145 und VIII, S. 140 angegebene -Literatur, ferner Waas, _Die Quellen der Beispiele Boners_, S. 48, -Köhler, II, S. 571, Meißner, _Neuarabische Geschichten aus dem Iraq_, -S. 54 und 55, Nr. 30 und S. 111 vergleiche. Zwei Versionen sind bis -jetzt unbeachtet geblieben: die eine steht im _Antonius dialogus_‚ von -Jo. Jov. Pontanus (_Opera_, Basilae, 1538, II, S. 163); die andere, die -die Fabel damals schon als Altweibermärchen charakterisiert, findet -sich in einem Briefe Petrarcas (_Epistolae de rebus familiaribus et -variae_, ed. Fracasetti, Florenz, 1859 ff., II, S. 404): - -Unam tibi e fabellis referam vulgo notis, et quibus anus ante focum -hibernas noctes fallere solitae. Senex cum adolescente filio agebat -iter. Erat his unus parvus asellus ambobus, quo vicissim laborem viae -levabant. Hoc dum genitor veheretur, sequente pedibus suis nato, -irridere obvii. En, aiebant, ut moribundus inutilisque seniculus -dum sibi obsequitur, formosum perdit adolescentem. Desiluit senex, -et invitum natum in suum locum sustulit. Murmurare praetereuntium -turba; en ut segnis et praevalidus adolescens, dum propriae blanditur -ignaviae, decrepitum patrem mactat. Pudore ille victus, patrem -coegit ascendere. Ita uno quadrupede simul vecti murmur occurrentium -indignatioque crebrescere, quod una brevis duabus magnis belluis -premeretur. Quid te moror? His moti pariter ambo descendunt, et vacuo -asello pedibus incedunt propriis. Enimvero tunc illusio acrior risusque -protervior, duos asinos uni ut parcant, sibi non parcere. Hic genitor: -cernis, inquit, fili, ut nil quod probetur ab omnibus fieri potest; -repetamus pristinum morem nostrum; hi suum loquendi carpendique omnia -morem servent. Nil amplius dicam, nec necesse est: rudis fabella, sed -efficax. - - -542. - -Weiter hat eine Geschichte in der kroatischen Ausgabe, S. 95 ff. -(Nouri, S. 41 ff.) folgenden Inhalt: Der Hodscha erzählt seiner -schwatzhaften Frau, er habe ein Ei gelegt. Sie erzählt das unter dem -Siegel der Verschwiegenheit ihrer Nachbarin Ajscha, diese wieder ihrer -Freundin Fatima; binnen kurzem verbreitet sich die Sache in stets -gesteigerter Form in der ganzen Stadt und endlich erfährt sie auch der -Sultan, dem schon von 699 Eiern berichtet wird. Auch er tut so wie die -andern und fragt Nasreddin, ob es wahr sei, daß er 700 Eier gelegt habe. - -Dies ist die Fabel La Fontaines _Les femmes et le secret_‚; vgl. Boltes -Nachweisungen bei Montanus, S. 592 ff. und Chauvin, VIII, S. 168 und -197. - - -543. - -Unter den _~serbischen~_ Überlieferungen in den _Anthropophyteia_‚ -ist eine (I, S. 465 ff.), die ebenso wie eine Erzählung im _Nawadir_‚ -(S. 16) den Stoff des _Dit de perdriz_‚ (Montaiglon-Raynaud, I, S. -188 ff.) behandelt; die serbische Variante tut dies in einer Form, -die sehr an die der _Tausend und einen Nacht_‚ (Chauvin, VI, S. 179 -ff.) erinnert. Man vergleiche Legrand, _Fabliaux ou contes_, Paris, -1829, IV, S. 38 ff.; Bédier, S. 466; v. d. Hagen, _Gesammtabenteuer_, -II, S. XV ff.; Pauli, S. 514, Nr. 364; H. Sachs, II, S. 169 und III, -S. 149; A. L. Stiefel in den _Hans Sachs-Forschungen_, S. 158 ff.; -Benfey, I, S. 146; Österley in der _Zeitschr. f. vgl. Littgesch_, I, -S. 54; K. Reinhardstoettner ebendort, VII, S. 474; Cosquin, II, S. -348 ff.; _Fourberies_, S. 27 ff. Zu den an diesen Stellen genannten -Nachweisungen kommen noch: _Der edle Fincken-Ritter_, S. 61, Nr. 353; -Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_, III, S. 289 ff.; Sébillot, -_Littérature orale de la Haute-Bretagne_, S. 137 ff.; Stumme, _Tunis_, -I, S. 73 und II, S. 122. - - -544. - -Die Erzählung in der _Anthropophyteia_, II, S. 412 ff. ist äußerst -obszön: Nasreddin rächt sich an einem Gläubiger, einem reichen -Türken, der seine Tochter verführen will, indem er, als seine Tochter -verkleidet, zuerst die drei Töchter und dann die Frau des Türken -beschläft und schließlich noch ihn selber schändet. Der hier nur -zum Schluß vorkommende Zug, daß die dankbaren Mädchen und ebenso -ihre Mutter auf ihren Kuchenanteil zugunsten der falschen Zuleika -verzichten, ist besser verarbeitet in Sercambis Novelle _De Malvagio -famulo_‚ (ed. Renier, S. 335 ff.), zu der die 191. Facetie Poggios: -_Facetia cuiusdam qui subagitabat omnes de domo_‚ samt den von Noël, -II, S. 183 ff. beigebrachten Parallelen zu vergleichen ist. - - -545. - -In Anton Panns _rumänischer_‚ Gedichtesammlung _Nazdravaniile lui -Nastratin Hogea_‚ wird S. 331 erzählt, wie der Hodscha ob seiner -Lustigkeit von einem Freunde gefragt wird, ob er denn seine Schulden -bezahlt habe. Er antwortet verneinend; aber die Sorge überlasse er den -Gläubigern. - -Das ist eine Variante der oft bearbeiteten 204. Facetie Poggios: -_Exploratio ad hominem tristem ob pecuniam debitam_‚ (dazu Noël, II, S. -193 ff.). - - -546. - -Pann, S. 338 (Griechisch, Nr. 151): Als der Hodscha Nasreddin Knoblauch -gegessen hat, weigert sich seine Frau, mit ihm zu schlafen, weil sie -den Geruch nicht verträgt. Der Hodscha fragt einen Freund, wie er es -anstellen müsse, um geruchlosen Knoblauch zu bekommen, und erhält den -Rat, ihn (der Schale) entkleidet zu pflanzen. Der Knoblauch riecht aber -wieder, und nun meint der Freund, der Hodscha müsse eben auch sich -selber entkleiden. Der Erfolg bleibt wieder aus, und der Hodscha sagt -zum Knoblauch: Dich habe ich ausgezogen, mich habe ich ausgezogen, aber -dein Gestank ist geblieben. - - -547. - -Sehr hübsch ist folgende Geschichte bei Pann, S. 340: Als der Hodscha -einmal sein Hemd flickt, bildet der Zwirn zufällig einen Knoten, und er -merkt, daß die Näharbeit dadurch leichter von statten geht. Voll Stolz -erzählt er allen Leuten, was für eine Erfindung er gemacht hat, erntet -aber nur Spott. - -Vgl. _Eulenspiegel_, Hist. 50 (Neudruck, Halle, 1884, S. 78 ff.; _Dr. -Thomas Murners Ulenspiegel_, hg. v. Lappenberg, Leipzig, 1854, S. 73 -ff. und 257) und Aug. Wilh. Schlegels _Poetische Werke_, Heidelberg, -1811, II, S. 278 ff.: _Parabel vom Eulenspiegel und den Schneidern_‚. - - -548. - -Pann, S. 342 ff.: Im Kaffeehause bitten den Hodscha seine Freunde, -eine Lüge zu sagen; er entgegnet aber mit trauriger Miene, sie hätten -freilich leicht lustig sein, ihm sei aber sein Vater gestorben, und er -habe kein Geld zum Begräbnis. Darauf gibt ihm jeder Geld und er geht -mit einem hübschen Sümmchen fort. Bald darauf kommt der totgesagte -Vater ins Kaffeehaus; auf die Vorwürfe seiner Freunde entgegnet -Nasreddin, sie hätten ihn ja lügen heißen. - - -549. - -Pann, S. 344 ff.: Ein Kaufmann gibt dem Hodscha irrtümlich Seife statt -Käse. Als der Hodscha den vermeintlichen Käse ißt, stellt er fest, daß -er anders als sonst schmecke; seine Frau, die ihm zusieht, sagt ihm, -daß er eben Seife esse. Aber Nasreddin ißt ruhig weiter: der Kaufmann -sei ein Ehrenmann, und was er bezahlt habe, werde er auch essen. - -Ebenso essen im 24. Stücke der _Märchen der Schluh von Tazerwalt_‚ -von Stumme, Leipzig, 1895 die Bewohner des Wad Draa Seife für Honig -(Hartmann in der _ZVV_, VI, S. 269). - - -550. - -Ein guter Schwank ist auch folgender (Pann, S. 346): Der Hodscha geht -mit seiner Ziege auf den Markt, um dort ihre Milch zu verkaufen. Es -kommt ein Kunde, und der Hodscha melkt die Ziege; da aber dem Kunden -die Milch zu teuer ist, schüttet er sie der Ziege zurück in den Mund, -damit sie wieder in die Euter fließe. - -Vgl. dazu _Kathá Sarit Ságara_, II, S. 61: _Story of the king who -replaced the flesh_‚ mit Tawneys Noten. - - -551. - -Diese Ziege wird später (Pann, S. 346) von Wölfen gefressen; der -Hodscha macht sich aber nichts daraus und sagt: Wo Gewinn ist, kann -auch einmal ein Verlust sein. - - -552. - -Altbekannte Motive behandelt die folgende Erzählung (Pann, S. 347 -ff.): Der Hodscha sieht einmal, wie in einem Hofe ein Diener einem -reich geschmückten Esel die Fliegen abwehrt, während der Eigentümer -des Esels vergnügt zusieht; er geht hin, umarmt und küßt den Esel und -sagt: »Schade, daß er nicht reden kann.« Auf die erstaunte Frage des -Eigentümers antwortet er: »Freilich kann ich ihn reden lehren, noch -dazu in vier fremden Sprachen.« Daraufhin bekommt er den Esel mit nach -Hause und dazu ein schönes Stück Geld, damit er das verwöhnte Tier -ordentlich pflege; in einem Jahre soll der Unterricht beendet sein. -Nasreddins Frau ist mit dem Geschäfte nicht zufrieden, aber er tröstet -sie, daß in dem Jahre entweder der Besitzer oder der Esel oder er -selber sterben könne, und das Geld habe er ja schon. Am nächsten Tage -beginnt er mit dem Unterrichte, indem er dem Esel mit Stockschlägen -beibringt, auf einen Wink mit der Hand den Kopf zu heben oder zu -senken. Als das Jahr um ist, bringt Nasreddin den Esel zu seinem Herrn, -der eine Menge Gäste eingeladen hat. Auf die Frage Nasreddins, ob er -wie die andern Esel brällen wolle, hebt der Esel den Kopf zum Zeichen -der Verneinung, und so beantwortet er noch eine Reihe ähnlicher Fragen. -Den Einwand des Besitzers, daß der Esel noch immer nicht spreche, -beantwortet Nasreddin dahin, daß der Esel noch ein kleines Kind sei, -das schon alles verstehe, aber zu reden erst noch lernen werde. Der -Herr des Esels gibt mit Freuden wieder Geld her, aber nun ändert -Nasreddin sein Verfahren; er gibt dem Esel, dem er das Essen abgewöhnen -will, täglich weniger Futter, bis er endlich verendet. Als er dann -dem Eigentümer des Esels dessen Tod meldet, veranstaltet ihm der voll -Trauer ein schönes Begräbnis. - -In den Hauptzügen deckt sich diese Geschichte mit La Fontaines Fabel -_Le charlatan_, zu der man Robert, _Fables inédites des XIIe, XIIIe et -XIVe siècles_, Paris, 1825, II, S. 54 ff. vergleiche. Um einen Bären -handelt es sich bei Lodovico Carbone, _Facezie_, ed. Abd-el-Kader -Salza, Livorno, 1900, S. 58 ff., Nr. 83, um einen Affen in der 88. -Novelle von Des Periers (zit. Ausg. S. 300 ff.): _D’un singe qu’avoit -un abbé, qu’un Italien entreprint de faire parler_‚ und um einen -Elephanten in folgenden Fassungen: Guicciardini, _Detti et fatti_, -Venetia, 1581, S. 21: _Cosa opportuna, et utile, godere il beneficio -del’tempo: Le tombeau de la melancholie_‚ (1. Ausg. 1625), Paris, -1639, S. 214 ff.: _Gentille inuention d’vn Gentilhomme François pour -sauver sa vie; Democritus ridens_, S. 42; _Roger Bontemps en Belle -humeur_, S. 369: _Bon tour d’Anthoine Martinus; Das kurtzweilige Leben -von Clement Marodt_‚ (1. deutsche Ausg. 1660), Gedruckt im Jahre 1663, -S. 29 ff.; (Henry Daudiguier) _Histoire des amours de Lysandre et -de Calisto_‚ (1. Ausg. Leyden, 1650), Amsterdam, 1670, S. 433. Die -Geschichte ist noch heute lebendig, wie Roseggers Bearbeitung zeigt. - -Älter scheint die Erzählung von dem ~Esel~ zu sein, der ~lesen lernen -soll~: Stricker, _Der Pfaffe Amis_, v. 181 ff. (Lambel, _Erzählungen -und Schwänke_, Leipzig, 1872, S. 25 ff., 13 und 16); Poggio, fac. -250: _Facetum hominis dictum asinum erudire promittentis_‚ (Noël, II, -S. 257 ff.); Brant, _Esopi appologi_, Basileae, 1501, Bl. B_{7}^a; -_Eulenspiegel_, Hist. 29 (Neudruck, S. 44 ff.; Lappenberg, S. 40 -ff. und 246); Camerarius, _Fabellae Aesopicae_, Tubingae, Ex. off. -Morhardi, 1538, Bl. 86^a: _Rex et subditus_‚: H. Sachs, IV, S. 308; Fr. -Delicado, _La Lozana Andaluza_, Paris, 1888, II, S. 277 ff.; Seb. Mey, -_Fabulario_, Valencia, 1613, fáb. 47 (Menéndez y Pelayo, _Origenes_, -II, S. CX ff.); _Tales and Quicke Answeres_, Nr. 99: _Of hym that -vndertoke to teache an asse to rede_‚ (Hazlitt, I, S. 115); Prym-Socin, -_Tûr ’Abdín_, II, S. 291 ff. (hier handelt es sich um ein Kamel). -Lesen und schreiben soll der Esel lernen bei Abstemius, _Hecatomythium -secundum_, fab. 33: _De grammatico docente asinum_‚ (_Aesopi Phrygis -et aliorum Fabulae_, Venetiis, 1539, Bl. 61^b) und Waldis, _Esopus_, -IV, Nr. 97 (hg. v. Kurz, II, S. 270 ff. und Anm. S. 184). Vgl. weiter -Levêque, _Les mythes et les légendes de l’Inde et de la Perse_, Paris, -1880, S. 560 ff., _ZVV_, VII, S. 95 ff. und _Archivio_, XXI, S. 358. - -Zu dem Troste, daß in der gestellten Frist der eine oder der andere -sterben kann, vgl. Chauvin, VIII, S. 117 ff. - -Der Zug, daß _einem Esel oder Pferde das Essen abgewöhnt_‚ werden soll, -kehrt auch heute noch oft in Schwänken wieder; er findet sich aber -schon im Philogelos, wo die 9. Facetie lautet: - -Σχολαστικὸς θέλων τὸν ὄνον αὐτοῦ διδάξαι μὴ τρώγειν, οὐ παρέβαλεν αὐτῷ -τροφάς. ἀποθανόντος δὲ τοῦ ὄνου ἀπὸ λιμοῦ, ἔλεγε· μεγάλα ἐζημιώθην· ὅτε -γὰρ ἔμαθε μὴ τρώγειν, τότε ἀπέθανε. - - -553. - -Interessant ist ein ~_griechisches_~‚ »Märchen« in den schon zitierten -52 Παραμύθια; es ist das 23. (S. 54 ff.): Ἡ γυναῖκα τοῦ Ναστραδὶν -Χότζα, dessen wesentlicher Inhalt in einer breitern Fassung in den -Νεοελληνικὰ Ἀνάλεκτα, II, Athen, 1874, S. 103 ff. als 33. der Λημώδη -παραμύθια Νάξου wiederkehrt: Die Frau Nasreddins ist in den Arzt -des Dorfes verliebt. Da er auf ihre Blicke und sonstigen stummen -Liebeswerbungen nicht achtet, schickt sie ihm endlich durch ihre Magd -eine Torte, worein sie einen Zettel gesteckt hat. Der Hodscha begegnet -der Magd, nimmt ihr die Torte ab, ißt diese mit einem Freunde auf, -liest den Zettel, übergibt der Magd einen andern, des Inhalts, daß er -in der Dunkelheit kommen werde, und befiehlt ihr, der Frau zu sagen, -sie habe ihren Auftrag ausgerichtet und der Arzt sende ihr diese -Antwort. Ganz glückselig richtet die Frau alles her zum Empfange des -Geliebten. Inzwischen geht der Hodscha zu dem Arzte und läßt sich von -ihm ein stark wirkendes Abführmittel geben; in der Dunkelheit geht er -dann in sein Haus. Seine Frau, die ihn erwartet hat, hält ihn, weil -beide gleich dick sind, für den Arzt, und sie begeben sich sofort -ins Bett. Nun beginnt auch schon das Abführmittel zu wirken: der -angebliche Arzt besudelt nicht nur Bett und Zimmer, sondern auch die -liebeshungrige Frau und macht sich endlich unter ihren Verwünschungen -davon. Nach einigen Tagen kommt der Hodscha zurück, und sein erstes -ist, daß er den Arzt zum Essen einlädt. Seinem der Magd erteilten -Auftrage gemäß, fehlt auf dem Tische bald ein Löffel, bald eine -Gabel, bald ein Glas, so daß er mehrmals Gelegenheit hat, das Zimmer -zu verlassen und die Zornesausbrüche seiner Frau gegen den Arzt zu -belauschen, dem sie schließlich einen Löffel Reis ins Gesicht wirft. -Der Arzt entfernt sich, indem er dem Hodscha sein Bedauern ausspricht, -daß sein Weib nicht recht bei Sinnen sei. Sie ist aber von ihrer -Leidenschaft geheilt und liebt fortan ihren Hodscha so wie früher den -Arzt. - -Mit geringfügigen Abweichungen wird diese Geschichte in einer Novelle -Bandellos erzählt, nämlich der 35. des I. Teiles: _Nuovo modo di -castigar la moglie ritrovato da un Gentiluomo veneziano_‚; die Novelle -Bandellos ist die Quelle der 1. Histoire in den _Amans trompez_, -Amsterdam, 1696, S. 3 ff.: _De Camille, et du Docteur du_‚ _Cil_, die -wieder nach Tittmanns Einleitung zum II. Bande der _Simplicianischen -Schriften_‚ Grimmelshausens, Leipzig, 1877, S. XIX ff. die Quelle der -Erzählung im 5. bis 8. Kapitel des II. Teiles des _Vogelnests_, S. 174 -ff. ist. - - -554. - -Die griechische Ausgabe der Schwänke Nasreddins schließt mit einer -Geschichte, in der Nasreddin gar nicht vorkommt; denselben Inhalt hat -aber Buadem, Nr. 161 und überdies hat sie Renato La Valle 1910 im -_Giornale d’Italia_, dessen Vertreter er in Konstantinopel ist, von -Nasreddin mitgeteilt: Einmal erschien Nasreddin vor dem Sultan und -klagte ihm sein Leid; »Ich habe nicht zu leben,« sagte er, »könnte aber -mein Leben sehr gut fristen, wenn du mir durch ein Handschreiben die -Erlaubnis gäbest, von jedem Muselman, der vor seiner Frau Furcht hat, -fünf Para einzuheben.« Da die Zahl der Muselmanen, die ihre Weiber -fürchten, sehr groß ist, wird der Hodscha bald ein reicher Mann. -Da sagt der Sultan zu ihm: »Da du durch meine Gnade reich geworden -bist, hoffe ich, daß du dich mir durch ein Geschenk erkenntlich -zeigen wirst.« »Sicherlich, Großherr; ich habe dir auch schon eine -wunderschöne Sklavin aus Cypern mitgebracht.« »Sprich doch leiser,« -sagte der Sultan, indem er sich scheu umblickte; »im Nebenzimmer ist -meine Frau.« Sofort nahm der Hodscha den Erlaß aus der Tasche und -sagte: »Fünf Para her, Großherr!« - -Vgl. Krauss, _Zigeunerhumor_, S. 208 ff.: _Wer sich da vor seinem Weibe -fürchtet_‚. - - -555. - -Zum Schlusse folge eine Dschohageschichte, die Reinisch in der -_Nubasprache_, im Idiome von Fadidscha, aufgezeichnet, deren -Übertragung ins Deutsche er aber aus naheliegenden Gründen unterlassen -hat (_Nuba-Sprache_, I, S. 236 ff.): - -Dschauha quondam gregem prae se agebat ac dum vadit magna voce -clamavit: »Gregem meum totum is, sive vir erit sive femina, accipiet, -qui me edocuerit, quo modo coitus instituatur.« - -Quam conditionem captiosam audivit homo quidam, qui in loco superiore -occupatus erat opere in agro. Oculis igitur modo in meridiem, modo in -septentrionem conversis non conspexit ullum testem molestum. - -Tum is homo secum: »Age, inquit, id quod vult edocebo istum ac gregem -eius accipiam.« Itaque Dschauham is acclamavit verbis: »Heus tu, huc -veni! nam te edocebo.« - -Venit Dschauha et rusticus braccis detractis se obtulit illi apto ad -eam rem usus corporis statu. Qui mox penem intulit in anum rustici -semenque emisit. - -Iam cum penem eduxisset Dschauha quaesivit ex rustico, quid esset album -illud, quod de natura ipsius destillaret. Rusticus: »Inde, inquit, -nascuntur pueri.« - -Tum Dschauha rusticum manibus apprehendit et clamavit: »Redde mihi -liberos meos!« Is autem cum, ne clamore Dschauhae res proderetur, -metueret, miti ac clara voce dixit: »Ego vero nullo pacto postulo -gregem tuum; quam ob rem tacitus quaeso abeas.« - -Unde profectus cum grege Dschauha cum ad villam venisset, ante aedium -ianuam mulierem vidit cum puella sedentem. Cum igitur ibi eadem quae -ante clamando pronuntiasset, mulier ad puellam haec locuta est: »Cum -non sint nobis armenta, hunc quae vult edocendo faciam, ut gregem eius -accipiam.« - -Advocatus Dschauha, postquam mulier vestibus depositis accubuit, eam -subagitavit. Coitu perfecto ex muliere quaesivit, quid esset album -illud, quod de natura ipsius destillaret. - -Respondit mulier: »Necdum id tu cognovisti?« »Minime,« ait Dschauha. Et -mulier: »Inde, inquit, nascuntur pueri.« - -Tum Dschauha mulierem manibus apprehendit ac minis usus petiit ab ea, -ut sibi liberos redderet. Perterrita mulier: »Iam abeas, inquit, cum -grege.« Itaque profectus est Dschauha. - -Cum autem sol ad occasum vergeret, rusticus domum venit ex agro ac cum -matre, uxore filiaque consedit ad cenandum. - -Sedentibus iis, vir cum grave interdiu fecisset opus podice, crepitum -emisit. - -Tum is: »Quid, inquit, id est?« Et uxor: »Id podex tuus fecit.« - -Quae cum dixisset mox ipsa crepuit. Ex qua cum quaesivisset vir, cur -creparet, respondit: »Praeteriit villam nostram homo quidam cum -aliquot boum capitibus et clamavit: ›Qui me coitum facere didicerit, -sive vir erit sive femina, gregem meum mercedem accipiet.‹ Ut rem -familiarem tuam augerem, me ab illo subagitari passa sum, qua re -defatigata crepitum emisi.« - -Tum vir: »Ergone, inquit, iste huc etiam venit? ut ego quoque creparem, -is effecit.« - -Quae cum locuti essent, rem integram reliquerunt. - - - - -FUSSNOTEN: - -[1] Abdallah ibn Abbas, der Vetter Mohammeds, von dem angeblich ein -Korankommentar herrühren soll. - -[2] Ist der 103. Vers der 23. Sure des Korans, die vom jüngsten -Gerichte handelt. - -[3] Vers 1 und 2 der 95. Sure »Die Feige«; eigentlich sollten sie -lauten: »Bei der Feige und dem Ölbaume und dem Berge Sinai.« - -[4] Ein mit Hammelfett und Weizenmehl hergestellter Brei. - -[5] Die folgende Episode ist in der deutschen Übertragung der -_Tunisischen Märchen_‚ nicht enthalten; Herr Prof. Dr. Stumme war so -liebenswürdig, meiner Bitte um eine Übersetzung nachzukommen, wofür ihm -auch an dieser Stelle herzlichst gedankt sei. - -[6] Die Aissawa sind nach Basset eine in ganz Nordafrika weit -verbreitete religiöse Bruderschaft nach Art der Fakire, die sich ebenso -wie diese durch Tänze und wilde Bewegungen eine gewisse körperliche -Unempfindlichkeit aneignen; sie essen Glas und Skorpione, lassen sich -von giftigen Schlangen beißen, lecken glühendes Eisen, verschlucken -Kiesel usw. - -[7] Das heißt, daß der Verräter keinen Anspruch auf den Lohn hat. - -[8] Die Übersetzung der Nrn. 419 und 420 ist wortwörtlich; leider -bringt das Original nur diese Inhaltsangaben. - -[9] Gemeint ist der jetzige Corso Vittorio Emanuele in Palermo, der im -Volksmunde Via Cassaru oder Cassero heißt, und zwar nach dem arabischen -_al kassar_, d. i. die Burg. - -[10] Mustafa. - -[11] Im Originale πεστιμάλι. - -[12] χαβλί. - -[13] Das Pistazienharz, das im Orient zur Zahnpflege und zur -Zahnreinigung dient. - -[14] Etwa Polizeileutnant. - -[15] Über Masudi vgl. Brockelmann, I, S. 143 ff.; er ist 956 gestorben. - -[16] Der Verweis Bassets in der _RTP_, XVII, S. 93 auf Hammer, -_Rosenöl_, II, S. 308 ist irrtümlich. - -[17] Gastius nennt seine Quelle nur kurz _Cam._, Melander aber -ausführlich _D. Joachimus Camerarius in Rhetoricis suis_, d. s. die der -Ἀριθμολογία ἠθική, Lipsiae, 1552 angehängten _Exempla diversa exercitii -rhetorici_‚. - -[18] Nur ein einseitiger Zusammenhang besteht mit der Nr. 22 der -_Hundred Mery Talys_‚ (ed. by Oesterley, London 1866, S. 42 ff. und bei -Hazlitt, _Shakespeare Jest-Books_‚ I, S. 40 ff.). - -[19] Die Schlußverse lauten: - -Will nicht zum Mahomet der träge Hügel kommen, So geht jetzt Mahomet -zum trägen Hügel hin. - -[20] Vgl. meine Ausführungen darüber bei Arlotto, II, S. 328 ff. - -[21] Vgl. Wesselski, _Arlotto_, II, S. 308 ff. - -[22] Wohl für Scharsach: s. Grimm, VIII, S. 2220 ff. - -[23] Kaswin (südlich vom kaspischen Meere) ist eines der vielen Schilda -des Orients. - -[24] 813-833. - -[25] Zur Erklärung dieser Schnurre fährt Galland fort: Les Mahometans -ont cette coutume dans tout le Levant de branler la tête en devant et -en arrière lors qu’ils lisent: et comme les enfans qui lisoient sous ce -Maitre d’Ecole branloient la tête, le Maitre d’Ecole branloit aussi sa -sienne, quoi qu’il eut pu s’en abstenir, mais c’etoit sa coutume. Les -Juifs branlent aussi la tête dans leur Synagogues en priant Dieu, mais -d’une épaule à l’autre, et non pas en devant et en arrière comme les -Mahometans. Les uns et les autres prétendent que cette agitation les -rend plus attentifs à leurs Prières. - -[26] Die Quellen Herbelots bespricht Meißner in den _Neuarabischen -Geschichten aus dem Iraq_, S. v; über Bahlul überhaupt s. die bei -Chauvin, VII, S. 127 angegebene Literatur und Prym-Socin, _Tûr ’Abdin_, -II, S. 387. - -[27] S. die Fußnote 1 auf S. 241. - -[28] Eine Variante habe ich im _Euphorion_, XV, S. 10 ff. behandelt. - - - - -_Index._‚ - - - ibn Abdirabbihi, _Kitab al ikd al farid_‚ I, 206 254 258; II, 201 202 - 230 238 240. - - al Abschihi, _Mustatraf_‚ I, 255 257 273 279; II, 202 203 230 236 238. - - Abstemius, _Hecatomythia_‚ II, 249. - - Agricola, _Sprichwörter_‚ I, 239. - - Alexander ab Alexandro, _Dies geniales_‚ II, 185. - - _Amans (Les) trompez_‚ II, 250. - - Andrews, _Contes ligures_‚ II, 183 195. - - _Anthropophyteia_‚ I, 207 216 217 224 228 237 273 278 279; II, 232 - 243. - - ibn Arabschah, _Fakihat al hulafa_‚ I, 217 255; II, 186. - - _Archie Armstrong’s Banquet of Jests_‚ I, 231 237 249 250; II 219. - - Arguijo (Juan de), _Cuentos_‚ II, 226 233. - - Arienti, _Porretane_‚ I, 220 239 254. - - Arlottos _Schwänke_‚ I, 205 207 227 240 246 256 259 260 275 278; - II, 203. - - Armeno-Wetzel, _Die Reise der Söhne Giaffers_‚ II, 198. - - Artin Pascha (Yakoub), _Contes populaires de la vallée du Nil_‚ I 224; - II, 229 234. - - Asbjörnsen, _Fairy Tales from the Far North_‚ I, 274. - - Aesop I, 218 259; II, 206. - - Augier et Sandeau, _Le gendre de M. Poirier_‚ I, 208. - - Aurbacher, _Volksbüchlein_‚ I, 211 220 232 272. - - _Aventures (Les joyeuses)_, 1556 I, 223 233 271; II, 187. - - _Aventures (Les joyeuses)_, 1577 I, 233 271. - - - _Baitál Pachisi_‚ II, 185. - - Bandello, _Novelle_‚ I, 222 242; II, 250. - - _Banquet (A choice) of Witty Jests_‚ II, 219. - - Baraton, _Poesies_‚ I, 225 280. - - Bar-Hebraeus, _The Laughable Stories_‚ I, 212 219 231 243 260 267 276 - 282; II, 181 183 188 191 224 230 241 242. - - Basile (Giamb.), _Lo cunto de li cunti_‚ II, 205 211 214. - - Basset, _Contes d’Afrique_‚ I, 216 233 236; II, 204 205. - - —— _Contes berbères_‚ I, 280; II, 201 243. - - —— _Lôqman berbère_‚ I, 226 273; II, 204. - - —— _Zenatia_‚ I, 239 263; II, 201. - - Bebel, _Schwänke_‚ I, 210 231 240 252 275 280; II, 212 214 216 233. - - Behrnauer, _Die vierzig Veziere_‚ I, 250 279. - - - Beroalde de Verville, _Le Moyen de parvenir_‚ I, 277. - - Bezemer, _Volksdichtung aus Indonesien_‚ II, 197. - - _Bharataka Dvâlrinçikâ_‚ I, 217. - - Birlinger, _Volksthümliches aus Schwaben_‚ I, 268. - - Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_‚ I, 208 217 236 241 252 269; - II, 205 245. - - Boccaccio, _Decameron_‚ I, 216 229; II, 186. - - Böhm, _Lettische Schwänke_‚ I, 249 252 268 274 276; II, 182 184 197 - 205 209 212 214. - - Boner, _Der Edelstein_‚ I, 220 237; II, 194 244. - - Bouchet, _Les Serées_‚ I, 277; II, 224. - - Brant (Sebastian), _Esopi appologi_‚ I, 257 268; II, 249. - - Bromyard, _Summa praedicantium_‚ II, 189 213. - - Bronner, _Bayerisches Schelmen-Büchlein_‚ I, 207 220 242 246 249 273; - II, 209. - - Bullinger, _Contra Cochlaeum_‚ II, 219. - - Busch, _Ut ôler Welt_‚ I, 252 276 280; II, 197 207 212. - - Bütner (Wolfgang), _Von Claus Narren_‚ I, 213 223 238 241; II, 196 - 209 226. - - Büttner, _Suaheli-Litteratur_‚ I, 213 225; II, 212. - - - Camerarius (Joachim), _Arithmologia_‚ II, 187. - - —— _Fabulae_‚ I, 259; II, 249. - - Campbell, _Popular Tales of the West-Highlands_‚ I, 208 261 268 269 - 272 274. - - C. A. M. v. W., _Zeitvertreiber_‚ I, 221 222; II, 221. - - Carbone (Lodovico), _Facezie_‚ I, 225 250; II, 248. - - Cardonne, _Mélanges de littérature Orientale_‚ I, 256 259; II, 241. - - Carnoy, _Littérature orale de la Picardie_‚ I, 252 272; II, 183 205. - - Casalicchio, _L’utile col dolce_‚ I, 225 250 262; II, 232. - - Castiglione, _Il cortegiano_‚ I, 225; II, 227 239. - - Catull I, 211. - - Celtes, _Epigramme_‚ II, 214. - - _Cent nouvelles nouvelles_‚ I, 271; II, 187 204. - - Cervantes, _Don Quixote_‚ I, 268. - - Chappuis, _Les facétieuses Journées_‚ I, 247. - - Chevreau, _Histoire du monde_‚ II, 191. - - Cicero, _De oratore_‚ I, 225; II, 239. - - Cieco da Ferrara, _Mambriano_‚ I, 265. - - _Conceites (The Pleasant) of Old Hobson_‚ I, 225 234. - - - Conceits, _Clinches, Flashes, and Whimzies_‚ II, 219. - - _Conceyts (Certayne) and Jests_‚ I, 231; II, 226. - - Cortesius, _Volantillae_‚ II, 221. - - Cosquin, _Contes populaires de Lorraine_‚ I, 272; II, 182 183 184 195 - 203 204 205 209 211 213 214 245. - - Costo, _Il Fuggilozio_‚ I, 228 235 278; II, 190 210 229. - - Cowell, _The Jâtaka_‚ I, 272. - - Crane, _Italian Popular Tales_‚ I, 265; II, 195 211. - - _Cukasaptati_‚ II, 187. - - - Dähnhardt, _Natursagen_‚ I, 265. - - Daudiguier (Henry), _Lysandre et Calisto_‚ II, 249. - - Delicado, _La Lozana andaluza_‚ II, 249. - - _Delight and Pastime_‚ I, 215. - - _Democritus ridens_‚ I, 213 215 266 280. - - _Descriptio Norfolcensium_‚ II, 230. - - Des Periers, _Nouvelles récréations_, I, 223 233 235; II, 248. - - Domenichi, _Facetie_‚ I, 215 221 231 232 250 266; II, 187 204 220 - 226 234. - - Doni, _I Marmi_‚ I, 231. - - —— _Rime del Burchiello_‚ I, 233. - - —— _La Zucca_‚ II, 221. - - Dschami, _Bäharistan_‚ I, 259 282; II, 189 202 239 240 241. - - al Dschausi, _Kitab al askija_‚ II, 189. - - Dschelaleddin Rumi, _Mesnewi_‚ I, 248 272; II, 185 243. - - Dunbar (William) I, 256. - - - _Echa rabbathi_‚ II, 202. - - _England’s Jests_‚ I, 229; II, 218. - - Eyering, _Proverbiorum copia_‚ I, 220 237 247 250 280. - - - _Fables turques_‚ I, 267; II, 227. - - _Fabliaux (Deutsche)_‚ s. Hagen, Keller (Ad. v.) und Lambel. - - _Fabliaux (Französische)_‚ s. Legrand und Montaiglon-Raynaud. - - _Facecies, et motz subtilz_‚ II, 220 229. - - _Facetie (Les piacevoli et ridiculose) di M. Poncino della Torre_‚ - I, 220. - - _Facetie, motti, buffonerie et burle del Piovano Arlotto_‚ I, 247. - - _Facezie e motti dei secoli XV e XVI_‚ II, 217. - - al Farazdak I, 215. - - - _Farce des deux savetiers_‚ I, 220. - - _Fincken-Ritter (Der edle)_‚ I, 244; II, 239 245. - - Firenzuola, _La Trinuzia_‚ I, 275. - - Fleury, _Littérature orale de la Basse-Normandie_‚ I, 210; II, 182. - - Frey, _Gartengesellschaft_‚ I, 244 249 252 257 275; II, 192 204 212 - 237. - - - Galland, _Les paroles remarquables des Orientaux_‚ I, 207 232 247 258 - 259 261 262 263 282; II, 202 225 239 240 241. - - Garibay, _Cuentos_‚ I, 229 247. - - Garzoni, _La piazza universale_‚ I, 247. - - —— _La sinagoga de gl’ignoranti_‚ I, 265. - - Gastius, _Convivales sermones_‚ I, 231; II, 187 225. - - Georgeakis et Pineau, _Le Folk-lore de Lesbos_‚ I, 221 251 269. - - Gerlach, _Eutrapeliae_‚ I, 247. - - _German Rogue_‚ I, 271. - - _Gesta Romanorum_‚ I, 264; II, 185 194 206. - - Giuliano, _Dialogo d’un medico con un secretario et un palafreniere_‚ - II, 190. - - Gladwin, _The Persian Moonshee_‚ I, 222 243 254 258 259; II, 203 239 - 243. - - Gonzenbach, _Sicilianische Märchen_‚ II, 213 215. - - _Gotham (The Mad Men of)_‚ s. _Tales_‚. - - _Grillenvertreiber_‚ I, 217. - - Grimm, _Kinder- und Hausmärchen_‚ I, 222 264 272; II, 201 206 210 215 - 220. - - Grimmelshausen, _Vogelnest_‚ II, 251. - - Guicciardini, _Detti et fatti_‚ I, 225; II, 248. - - _Guru Paramártan_‚ I, 217 225 268. - - - Hagedorn II, 190. - - Hagen, _Gesammtabenteuer_‚ II, 188 214 245. - - Haltrich, _Deutsche Volksmärchen aus Siebenbürgen_‚ I, 217 270; - II, 205 206 215. - - Hammer, _Rosenöl_‚ I, 248 261; II, 196 203 240 242 243. - - Harrington (John) I, 257. - - Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_‚ I, 222 229 231 247 250 280; - II, 221 233. - - Hebel, _Schatzkästlein_‚ I, 215; II, 190 226. - - - Heine, _Reisebilder_‚ I, 208. - - Herbelot, _Orientalische Bibliothek_‚ I, 245; II, 241. - - Hermotimus, _Additamenta_‚ II, 220 229. - - Herrant v. Wildonie II, 188. - - ibn Hidschdscha, _Thamarat al aurak_‚ I, 247. - - Hierokles s. _Philogelos_‚. - - _Hundred Mery Talys_‚ I, 239; II, 189 219. - - - Ilg, _Maltesische Märchen_‚ I, 221 262 276 278; II, 183 205 209 210 - 213. - - Ispirescu, _Snóve_‚ I, 205 207 234 241 268 276; II, 185 229. - - - _Jacke of Dovers Quest of Inquirie_‚ I, 248 249 266. - - Jacob, _Türkische Volkslitteratur_‚ II, 213. - - Jacobs, _Celtic Fairy Tales_‚ I, 269. - - —— _English Fairy Tales_‚ I, 241 252 268 272 274; II, 182 183 195 206. - - Jacques de Vitry, _Exempla_‚ I, 245; II, 243. - - Jahn, _Schwänke und Schnurren_‚ I, 269; II, 195 206 229. - - _Jâtaka_‚ s. Cowell. - - _Jests of Scogin_‚ I, 221 225 237. - - _Joe Miller’s Jests_‚ I, 231 248; II, 219 229. - - Johannes Junior, _Scala coeli_‚ II, 202. - - Juvenal I, 211. - - - al Kaljubi, _Nawadir_‚ II, 183. - - _Kathá Sarit Ságara_‚ s. Somadeva. - - Keller (Ad. v.), _Erzählungen aus altdeutschen Handschriften_‚ - I, 265; II, 188. - - Keller (Albr.), _Die Schwaben_‚ I, 208 220 226 249 269; II, 209. - - Kirchhof, _Wendunmuth_‚ I, 218 225 233; II, 206. - - Knoop, _Volkssagen_‚ I, 269. - - Knowles, _Folk-Tales of Kashmir_‚ I, 252 268. - - Kopisch I, 268. - - Krauss, _Sagen und Märchen der Südslaven_‚ I, 222 226 276 280; - II, 205 206. - - —— _Zigeunerhumor_‚ I, 207 210 222 253 254 268; II, 215 219 221 228 - 251. - - Kuka, _The Wit and Humour of the Persians_‚ I, 207 209 211 212 219 - 227 231 243 245 248 255 260 276 277 282; II, 185 186 187 202 203 - 223 226 231 236 237 238 240. - - - La Fontaine II, 245 248. - - _Lalenbuch_‚ I, 235 269; II, 192 209. - - Lambel, _Erzählungen und Schwänke_‚ II, 188. - - Lamii, _Latifeh nameh_‚ I, 256. - - Landes, _Contes annamites_‚ I, 226 265; II, 221. - - _Leben (Das kurtzweilige) von Clement Marott_‚ I, 268; II, 249. - - Léger, _Recueil de contes populaires slaves_‚ I, 252. - - Legrand, _Fabliaux_‚ II, 245. - - Lehmann, _Exilium melancholiae_‚ I, 229 231 238 247 250 262 268 277; - II, 219 229 237. - - —— _Florilegium politicum_‚ I, 208 237. - - Lidzbarski, _Geschichten aus neu-aramäischen Handschriften_‚ I, 242 - 255 265; II, 187 197 211 212 235 237. - - Lindener, _Katzipori_‚ I, 268. - - Lucas, _Diálogos_‚ I, 225. - - Lundorf, _Wißbadisch Wisenbrünlein_‚ I, 277. - - Luscinius, _Joci ac sales_‚ II, 225. - - Luzel, _Contes populaires de Basse-Bretagne_‚ II, 182 183 209. - - - Mackenzie, _Tyll Owlglass_‚ I, 240. - - Abu Madjan, _Madschmu az zarf_‚ I, 264 277. - - al Maidani, _Madschma al amthal_‚ I, 214; II, 183 188 231. - - Marguerite de Navarre, _L’Heptaméron_‚ I, 278; II, 190. - - Marianus (Christophorus), _Convivium evangelicum_‚ I, 277. - - al Masudi, _Les Prairies d’or_, II, 181 245. - - Meder, _Quadragesimale_‚ II, 214. - - Meier, _Deutsche Sagen aus Schwaben_‚ I, 241. - - Meißner, _Neuarabische Erzählungen aus dem Iraq_‚ I, 227; II, 212 219 - 241 242 244. - - Melander, _Jocoseria_‚ I, 222 247 269; II, 187 219. - - Memel, _Anmuthige lustige Gesellschaft_‚ I, 221 222; II, 218. - - Ménage, _Origini della lingua italiana_‚ I, 218 228. - - Mendoza, _Lazarillo de Tormes_‚ I, 262. - - _Mensa philosophica_‚ I, 274; II, 233. - - Merkens, _Was sich das Volk erzählt_‚ I, 210 217 226 229 241 249 250 - 252 268 269 274; II, 182 215 229 237. - - _Meschreb, der weise Narr_‚ I, 230. - - Mey, _Fábulario_‚ I, 247 249. - - Minaef, _Indeiskija skasky_‚ II, 184. - - - Monnier, _Les contes populaires en Italie_‚ I, 207 280; II, 183 206. - - Monosini, _Flores italicae linguae_‚ I, 219. - - Montaiglon-Raynaud, _Fabliaux_‚ II, 188 245. - - Montanus, _Schwankbücher_‚ I, 229 249 252 254 260 265 268 272; - II, 197 206 245. - - Morlini, _Novellen_‚ I, 240 250 263 271 272; II, 184 212 213 228 237. - - Motylinski, _Dialogue en dialecte de Djerba_‚ I, 236. - - Müllenhoff, _Märchen und Lieder_‚ I, 241 268. - - Musculus, _Enarrationes_‚ I, 269. - - - ~Narren, Gaukler und Volkslieblinge~: - Arlotto s. _Arlottos Schwänke_‚. - Armstrong s. _Archie Armstrong’s Banquet of Jests_‚. - Bahlul II, 212 241. - Barlacchia s. _Facetie, motti, buffonerie_‚. - Abu Dulama II, 237. - Eulenspiegel II, 246 249; s. auch Mackenzie. - Gonnella II, 228. - Habannaka I, 214; II, 231. - Hobson s. _Conceites (The Pleasant)_‚. - Karakusch I, 230; II, 210 229 230. - Klaus Narr s. Bütner. - Abu Nuwas I, 211; II, 184 242. - Poncino della Torre s. _Facetie (Le piacevoli)_‚. - Scogin s. _Jests of Scogin_‚. - Sztukoris s. Veckenstedt, _Sztukoris_‚. - Triboulet I, 223; II, 231. - - Nicolas de Troyes, _Le grand parangon des nouvelles nouvelles_‚ - I, 265. - - Nieri, _Racconti popolari lucchesi_‚ I, 257. - - Nopcsa, _Aus Sala und Klementi_‚ II, 206. - - _Novella dell Grasso legnajuolo_‚ I, 275. - - _Novelle antiche_‚ I, 227 229. - - _Nugae doctae Gaudentii Jocosi_‚ I, 269. - - _Nugae venales_‚ II, 235. - - _Nuzhal al udaba_‚ I, 230 234 257 282; II, 181 188 194 196 217 224 - 226 239 240 243. - - - O’Connor, _Folk Tales from Tibet_‚ I, 225; II, 183 195. - - Ortoli, _Les contes populaires de l’île de Corse_‚ I, 241. - - - Ouville, _L’Elite des Contes_‚ I, 228 277. - - _Oxford Jests_‚ I, 225; II, 221. - - - Panciatichi, _Cicalate_‚ II, 226. - - _Pantagruéliques (Les)_‚ I, 225. - - _Pantschatantra_‚ (Benfey) II, 187 201 206 207 245. - - —— (Dubois) I, 263. - - _Parangon (Le) des Nouvelles honnestes_‚ I, 229. - - _Pasquil’s Jests_‚ I, 275. - - Pauli (Joh.), _Schimpf und Ernst_‚ I, 223 232 239 244 264 275; - II, 185 189 194 197 245. - - Pauli (Seb.), _Modi di dire_‚ I, 228 265. - - Petrarca, _Epistolae_‚ II, 244. - - Petrus Alphonsi, _Disciplina clericalis_‚ I, 206. - - Pharaon, _Spahis, Turcos et Goumiers_‚ I, 222. - - Philagrius s. _Philogelos_‚. - - _Philogelos_‚ I, 206 208 210 213 219 222 225 230 263 274 277; - II, 235 236 237 239 249. - - Pinedo (Luis de), _Libro de chistes_‚ I, 205; II, 221. - - Pitrè, _Fiabe, novelle e racconti popolari siciliani_‚ I, 217 250 265; - II, 195 213. - - —— _Novelle popolari toscane_‚ I, 212 218 226 272; II, 182 201 211 212 - 213. - - - Plutarch, _De exilio_‚ I, 219. - - —— _Questiones graecae_‚ II, 185. - - Poggio, _Facetiae_‚ I, 234 244 257 265 267 278; II, 190 204 229 232 - 246 249. - - Pontanus (Jo. Jov.), _Antonius dialogus_‚ II, 244. - - ~Predigtmärlein~ I, 222 231 250 280; II, 185 203 213 243. S. auch - Bromyard, Jacques de Vitry, Johannes Junior, _Mensa philosophica_‚ - und Meder. - - Preindlsberger-Mrazovic, _Bosnische Volksmärchen_‚ II, 201 211. - - Prym und Socin, _Tur ’Abdîn_‚ I, 210 217 268; II, 241 249. - - Pulci, _Morgante_‚ I, 239. - - - Radloff, _Volkslitteratur der türkischen Stämme Südsibiriens_‚ - II, 194 213. - - _Récréations françoises_‚ I, 278. - - _Recueil des plaisantes et facetieuses nouvelles_‚ I, 223 233 271; - II, 187. - - Reinisch, _Die ’Afar-Sprache_‚ I, 278; II, 212. - - —— _Die Bedauye-Sprache_‚ II, 215. - - —— _Die Nuba-Sprache_‚ I, 223, 235; II, 206. - - —— _Die Saho-Sprache_‚ II, 215. - - Rittershaus, _Die neuisländischen Volksmärchen_‚ I, 226 240 252 263 - 272 274 276; II, 197 214. - - Rivière, _Contes populaires de la Kabylie du Djurdjura_‚ II, 184 205. - - Roda Roda, _Der Pascha lacht_‚ I, 213 225 232 258 260 261 263 268 272 - 280; II, 181 201 225 228 233 237. - - Roger _Bontemps en Belle Humeur_‚ II, 181 248. - - Rückert I, 211 269. - - - _Saadi_‚ I, 258. - - Sacchetti, _Novelle_‚ I, 259 277. - - Sachau, _Fellichi-Dialekt von Mosul_‚ I, 255. - - Sachs (Hans) I, 223 229 232 256 257 259 265 268; II, 188 192 245. - - _Sackful of News_‚ I, 207 242; II, 182. - - Sagredo, _L’Arcadia in Brenta_‚ I, 220 225 228 247 254 266 280; - II, 204 210 232 234. - - Santa Cruz (Melchor de), _Floresta española_‚ I, 229. - - Sauvé, _Le Folk-lore des Hautes-Vosges_‚ I, 220. - - Schiefner, _Tibetan Tales_‚ I, 242. - - _Schildbürger_‚ s. _Lalenbuch_‚. - - asch Schirwani, _Nafhat al jaman_‚ I, 211 243 260; II, 201 237. - - Schlegel (August Wilhelm) II, 246. - - Schleicher, _Litauische Märchen_‚ I, 217; II, 198. - - Schott, _Walachische Märchen_‚ II, 205. - - Schumann, _Nachtbüchlein_‚ I, 244 265 268 269 276; II, 203. - - Schupp I, 222 231. - - Sébillot, _Litteratture orale d’Auvergne_‚ I, 252; II, 205. - - —— _Litteratture orale de la Haute-Bretagne_‚ I, 252 272 276; - II, 215 229 245. - - Sercambi, _Novelle_‚ I, 214; II, 246. - - _Siao li Siao_‚ I, 206. - - Sklarek, _Ungarische Volksmärchen_‚ II, 201 205 206. - - Socin und Stumme, _Der arabische Dialekt der Houwara_‚ II, 198 204 - 205. - - Somadeva, _Kathá Sarit Ságara_‚ I, 242; II, 182 201 213 247. - - Somma, _Cento racconti_‚ II, 190. - - Stobaeus II, 185. - - _Storia di Campriano contadino_‚ II, 197. - - Straparola, _Piacevoli notti_‚ I, 264 265 271; II, 184 216. - - Stricker, _Der Pfaff Amis_‚ II, 249. - - Stumme, _Maltesische Märchen_‚ II, 214. - - —— _Tunisische Märchen_‚ II, 245. - - Swynnerton, _Romantic Tales from the Panjâb_‚ I, 217 224 231 262 265 - 268 270 272 277; II, 184 195 243. - - _Syntipas_‚ II, 196. - - - Tabourot, _Contes facecieux du Sieur Gaulard_‚ I, 208 219 272 277; - II, 191 223 227 229. - - _Tale of Beryn_‚ I, 245. - - _Tales and Quicke Answeres_‚ I, 225 231 234 250 268; II, 249. - - _Tales (Mery) of the Mad Men of Gotham_‚ I, 244 268 272; II, 229. - - Tallemant des Reaux II, 214. - - _Tantrâkhyâyika_‚ I, 249; II, 213. - - _Tausend und eine Nacht_‚ I, 238 244 271 282; II, 198 204 213. - - Tewfik, _Ein Jahr in Konstantinopel_‚ II, 236. - - Theodulphus, _Carmina_‚ II, 218. - - _Tholedoth Jesu_‚ II, 244. - - Thorburn, _Bannú_‚ II, 184. - - Timoneda, _Patrañuelo_‚ I, 220. - - —— _Sobremesa_‚ I, 225 279. - - Titius, _Loci controversi_‚ I, 218. - - _Tombeau (Le) de la melancolie_‚ II, 248. - - _Tripitaka_‚ I, 242 272. - - - Veckenstedt, _Sztukoris_‚ I, 224; II, 198. - - —— _Zamaiten_‚ I, 241. - - Velten, _Märchen der Suaheli_‚ I, 211; II, 212. - - Vinson, _Le Folklore du Pays Basque_‚ I, 217. - - ~Volkserzählungen~: - - Afghanische s. Thorburn. - - Ägyptische s. Artin. - - Albanische s. Nopcsa. - - Algerische s. Basset, _Contes berbères_‚ (auch von Berbern in - Marokko usw.), derselbe, _Zenatia_, Pharaon und Rivière. - - Annamitische s. Landes. - - Brasilianische II, 195. - - Corsicanische s. Ortoli. - - Dalmatinische II, 182 205. - - Deutsche I, 217 242 246 268; s. auch Birlinger, Bronner, Busch, - Grimm, Jahn, Albr. Keller, Knoop, Meier, Merkens und Müllenhoff. - - Englische s. Jacobs. - - Finnische II, 196. - - Französische I, 217 224 237 241 242 252 268 272 274 275; II, 182 - 184 190 195 203 205 209 211 212 213 215 231 243; s. auch Bladé, - Carnoy, Cosquin, Fleury, Luzel, Sauvé, Sébillot und Vinson. - - Griechische II, 251; s. auch Georgeakis. - - Indische s. _Guru Paramártan_, Knowles, Minaef und Swynnerton. - - Indonesische s. Bezemer. - - aus dem Irak s. Meißner. - - Isländische s. Rittershaus. - - Italiänische I, 207 220 237 241 250 262 264 274; II, 180 212 213 - 215 219; s. auch Andrews, Crane, Gonzenbach, Monnier, Nieri, Seb. - Pauli, Pitrè und _Storia_. - - Japanische I, 252. - - Jüdische I, 222 241. - - Keltische s. Campbell und Jacobs. - - aus dem östlichen Kleinasien s. Lidzbarski, Prym-Socin und Sachau. - - Lettische s. Böhm. - - Litauische s. Schleicher und Veckenstedt. - - Maltesische s. Ilg und Stumme. - - Marokkanische II, 205 247; s. auch Socin-Stumme. - - Nubische s. Reinisch, _Nuba_‚ und _Bedauye_. - - aus Ostafrika s. Reinisch, _’Afar_ und _Saho_. - - Rumänische s. Ispirescu und Schott. - - Russische I, 205. - - Sibirische s. Radloff. - - Siebenbürgische s. Haltrich. - - Skandinavische II, 195; s. auch Asbjörnsen. - - Spanische II, 221. - - Suaheli s. Büttner und Velten. - - Südslavische II, 195; s. auch _Anthropophyteia_, Krauss und - Preindlsberger-Mrazovic. - - Tibetanische s. O’Connor und Schiefner. - - aus Timbuctu I, 216. - - Tunisische I, 277; II, 215; s. auch Motylinski und Stumme. - - Türkische II, 202; s. auch Jacob. - - Ungarische s. Sklarek. - - Westslavische s. Léger. - - der Zigeuner s. Krauss und Wlislocki. - - - _Wajikra rabba_‚ I, 227; II, 235. - - Waldis, _Esopus_‚ I, 239 269; II, 206 249. - - Wickram, _Rollwagenbüchlein_‚ I, 207 232 235 249 275 278; II, 198 210. - - Wlislocki, _Märchen der transsilvanischen Zigeuner_‚ II, 206 209. - - - Zabata, _Diporto de’ viandanti_‚ I, 212 220 225; II, 232. - - Zakani, _Die herzerfreuende Schrift_‚ I, 207 210 214 235 244 248; - II, 185 217. - - az Zamachschari, _Rabi al abrar_‚ I, 235. - - _Zimmerische Chronik_‚ I, 248 269. - - Zincgref-Weidner, _Teutsche Apophtegmata_‚ I, 208 229 238 241 262; - II, 189 196 226 229 231. - - - - - -End of Project Gutenberg's Der Hodscha Nasreddin II. Band, by Albert Wesselski - -*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN II. BAND *** - -***** This file should be named 54691-0.txt or 54691-0.zip ***** -This and all associated files of various formats will be found in: - http://www.gutenberg.org/5/4/6/9/54691/ - -Produced by Turgut Dincer and The Online Distributed -Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This file was -produced from images generously made available by The -Internet Archive/Canadian Libraries) - -Updated editions will replace the previous one--the old editions will -be renamed. - -Creating the works from print editions not protected by U.S. copyright -law means that no one owns a United States copyright in these works, -so the Foundation (and you!) can copy and distribute it in the United -States without permission and without paying copyright -royalties. Special rules, set forth in the General Terms of Use part -of this license, apply to copying and distributing Project -Gutenberg-tm electronic works to protect the PROJECT GUTENBERG-tm -concept and trademark. 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It -exists because of the efforts of hundreds of volunteers and donations -from people in all walks of life. - -Volunteers and financial support to provide volunteers with the -assistance they need are critical to reaching Project Gutenberg-tm's -goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will -remain freely available for generations to come. In 2001, the Project -Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure -and permanent future for Project Gutenberg-tm and future -generations. To learn more about the Project Gutenberg Literary -Archive Foundation and how your efforts and donations can help, see -Sections 3 and 4 and the Foundation information page at -www.gutenberg.org - - - -Section 3. 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Email contact links and up to -date contact information can be found at the Foundation's web site and -official page at www.gutenberg.org/contact - -For additional contact information: - - Dr. Gregory B. Newby - Chief Executive and Director - gbnewby@pglaf.org - -Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg -Literary Archive Foundation - -Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide -spread public support and donations to carry out its mission of -increasing the number of public domain and licensed works that can be -freely distributed in machine readable form accessible by the widest -array of equipment including outdated equipment. Many small donations -($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt -status with the IRS. - -The Foundation is committed to complying with the laws regulating -charities and charitable donations in all 50 states of the United -States. 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Thus, we do not -necessarily keep eBooks in compliance with any particular paper -edition. - -Most people start at our Web site which has the main PG search -facility: www.gutenberg.org - -This Web site includes information about Project Gutenberg-tm, -including how to make donations to the Project Gutenberg Literary -Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to -subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks. - diff --git a/old/54691-0.zip b/old/54691-0.zip Binary files differdeleted file mode 100644 index bbc1654..0000000 --- a/old/54691-0.zip +++ /dev/null diff --git a/old/54691-h.zip b/old/54691-h.zip Binary files differdeleted file mode 100644 index 1990807..0000000 --- a/old/54691-h.zip +++ /dev/null diff --git a/old/54691-h/54691-h.htm b/old/54691-h/54691-h.htm deleted file mode 100644 index 45a867d..0000000 --- a/old/54691-h/54691-h.htm +++ /dev/null @@ -1,10611 +0,0 @@ -<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Strict//EN" - "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-strict.dtd"> -<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" xml:lang="de" lang="de"> - <head> - <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html;charset=utf-8" /> - <meta http-equiv="Content-Style-Type" content="text/css" /> - <title> - The Project Gutenberg eBook of Der Hodscha Nasreddin II. Band, by Albert Wesselski. - </title> - -<link rel="coverpage" href="images/cover.jpg" /> - - <style type="text/css"> - -body { - margin-left: 10%; - margin-right: 10%; -} - - h1,h2,h3,h4 { - text-align: center; /* all headings centered */ - clear: both; -} - -p { - margin-top: .2em; - text-align: justify; text-indent: 1.5em; - margin-bottom: .2em; -} - -p.tb { - margin-top: 1em; - text-align: justify; text-indent: 1.5em; - margin-bottom: .2em; -} - -p.noindent { - margin-top: .2em; - text-align: justify; text-indent: 0em; - margin-bottom: .2em; -} - -.vertb {vertical-align: bottom;} -.vertt {vertical-align: top;} -.line5 {line-height: .2em;} - -hr { - width: 33%; - margin-top: 2em; - margin-bottom: 2em; - margin-left: auto; - margin-right: auto; - clear: both; -} - -.dropcap { float: left; font-size: 2.5em; font-weight: normal; -margin-right: 3px; margin-top: -.2em;} - -@media handheld {.dropcap { float: left; font-size: 2.5em; font-weight: normal; -margin-right: 3px; margin-top: -.2em;}} - -table { - margin-left: auto; border-collapse: collapse; - margin-right: auto; page-break-before: always; -} - - .tdl {text-align: left;} - .tdr {text-align: right;} - .tdc {text-align: center;} - -.pagenum { /* uncomment the next line for invisible page numbers */ - /* visibility: hidden; */ - position: absolute; - right: 4%; font-style: normal; - font-size: smaller; - text-align: right; -} /* page numbers */ - -.blockquot { - margin-left: 5%; - margin-right: 10%; -} - - ul {list-style-type: none;} - ul.IX { /* styling the IndeX */ - list-style-type: none; - text-indent: 0em; font-size: .9em; margin-right: 0em; - } - ul.IX li { /* list items in an index list: compressed */ margin-left: 1em; margin-top: .5em; margin-bottom: .5em; text-indent: -3.5em; margin-right: 0em; } - -.bbox {border: solid 0px; text-align: center; margin: auto; width: 350px;} - -.center {text-align: center; text-indent: 0em;} -.center2 {text-align: center; text-indent: 0em; padding-top: 1em; padding-bottom: .5em;} - -.gesperrt -{ - letter-spacing: 0.1em; - margin-right: -0.2em; -} - -@media handheld {.gesperrt -{ - letter-spacing: 0.1em; - margin-right: -0.2em; -}} - -em.gesperrt -{ - font-style: normal; letter-spacing: 0.1em; -} -@media handheld {em.gesperrt -{ - font-style: normal; letter-spacing: 0.1em; -}} - -/* Images */ -.figcenter { - margin: auto; - text-align: center; -} - -/* Footnotes */ - -.footnote {margin-left: 10%; margin-right: 10%; font-size: 0.9em;} - -.footnote .label {position: absolute; right: 84%; text-align: right;} - -.fnanchor { - vertical-align: super; - font-size: .8em; - text-decoration: - none; -} - -.nanchor { - - font-size: 1em; - text-decoration: underline; - } -.poetry-container - { - text-align: center; - font-size: 90%; -} - -.poetry - { - display: inline-block; - text-align: left; - } - -.poetry .stanza -{ - margin: 0em 0em 0em 0em; -} - -.poetry .line -{ - margin: 0; - text-indent: -3em; - padding-left: 3em; -} -.poetry .i1 {margin-left: 1em;} - -/* Transcriber's notes */ -.transnote {background-color: #E6E6FA; - color: black; - font-size:smaller; - padding:0.5em; - margin-bottom:5em; - font-family:sans-serif, serif; } - </style> - </head> -<body> - - -<pre> - -Project Gutenberg's Der Hodscha Nasreddin II. Band, by Albert Wesselski - -This eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and most -other parts of the world at no cost and with almost no restrictions -whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of -the Project Gutenberg License included with this eBook or online at -www.gutenberg.org. If you are not located in the United States, you'll have -to check the laws of the country where you are located before using this ebook. - -Title: Der Hodscha Nasreddin II. Band - Türkische, arabische, berberische, maltesische, - sizilianische, kalabrische, kroatische, serbische und - griechische Märlein und - -Author: Albert Wesselski - -Release Date: May 10, 2017 [EBook #54691] - -Language: German - -Character set encoding: UTF-8 - -*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN II. BAND *** - - - - -Produced by Turgut Dincer and The Online Distributed -Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This file was -produced from images generously made available by The -Internet Archive/Canadian Libraries) - - - - - - -</pre> - - -<p> </p> -<div class="bbox"> -NARREN, GAUKLER UND VOLKSLIEBLINGE<br /> -HERAUSGEGEBEN VON ALBERT WESSELSKI<br /> -VIERTER BAND: DER HODSCHA NASREDDIN I -</div> -<p> </p> -<div class="figcenter" style="width: 100px;"> -<img src="images/signet.jpg" width="100" height="107" alt="signet" /></div> - -<hr /> - -<table summary="header1" border="0"><tr> -<td class="tdc vertt line5" colspan="3"><img src="images/horizontal.png" alt="border" /></td> -</tr><tr> -<td><img src="images/vertical.png" alt="border" /></td> -<td><h1> -DER HODSCHA<br /> -NASREDDIN</h1> - -<p class="center">Türkische, arabische, berberische,<br /> -maltesische, sizilianische, kalabrische,<br /> -kroatische, serbische und griechische<br /> -Märlein und Schwänke<br /> -<br /> -Gesammelt und herausgegeben von<br /> -<br /> -<big>Albert Wesselski</big><br /><br /><br /> -<br /> -II. Band<br /><br /><br /> -<br /> -Alexander Duncker Verlag<br /> -Weimar MCMXI</p></td> -<td class="tdr vertb"><img src="images/vertical.png" alt="border" /></td> -</tr><tr> -<td class="tdc vertt line5" colspan="3"><img src="images/horizontal.png" alt="border" /></td> -</tr></table> - -<hr /> - -<p class="center">Alle Rechte vorbehalten.</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_vii" id="Page_vii">vii</a></span></p> - -<h2>Inhalt des II. Bandes</h2> - -<table summary="Inhalt des II. Bandes" border="0"><tr> -<td class="tdr" colspan="3">Seite</td> -</tr><tr> -<td class="tdr">II.</td><td class="tdl">Arabische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_1">1</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din -effendi dschoha</td><td class="tdr"><a href="#Page_3">3</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe von -Tausend und einer Nacht</td><td class="tdr"><a href="#Page_19">19</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">3. Volkserzählungen aus Tripolis und Tunis</td><td class="tdr"><a href="#Page_25">25</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdr">III.</td><td class="tdl">Berberische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_49">49</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdr">IV.</td><td class="tdl">Maltesische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_91">91</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdr">V.</td><td class="tdl">Sizilianische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_101">101</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdr">VI.</td><td class="tdl">Kalabrische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_115">115</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdr">VII.</td><td class="tdl">Kroatische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_131">131</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdr">VIII.</td><td class="tdl">Serbische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_139">139</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdr">IX.</td><td class="tdl">Griechische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_159">159</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl" colspan="2">Anmerkungen literatur- und stoffgeschichtlichen Inhalts</td><td class="tdr"><a href="#Page_179">179</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Tür hüten</td><td class="tdr"><a href="#Page_182">182</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Verscheuchung von Dieben</td><td class="tdr"><a href="#Page_183">183</a>, <a href="#Page_211">211</a> und <a href="#Page_215">215</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Vertauschung eines Toten gegen einen Hammel</td><td class="tdr"><a href="#Page_183">183</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Regen eßbarer Dinge</td><td class="tdr"><a href="#Page_184">184</a>, <a href="#Page_195">195</a> und <a href="#Page_204">204</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Prangerritt der Ehebrecherin</td><td class="tdr"><a href="#Page_185">185</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Esel (Kalb) an der Stelle des Ehebrechers</td><td class="tdr"><a href="#Page_187">187</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Nur miteinander verkaufen</td><td class="tdr"><a href="#Page_188">188</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">»Wenn der Berg nicht zum Propheten kommen -will« usw.</td><td class="tdr"><a href="#Page_190">190</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Zoll auf verschiedene Gebrechen</td><td class="tdr"><a href="#Page_194">194</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Die drei Dummen (Braut und ihre Eltern)</td><td class="tdr"><a href="#Page_194">194</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Heller in fremdes Geld geworfen</td><td class="tdr"><a href="#Page_197">197</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Unibosmärchen</td><td class="tdr"><a href="#Page_197">197</a>, <a href="#Page_199">199</a> und <a href="#Page_201">201</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Brandmarkung</td><td class="tdr"><a href="#Page_198">198</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Der Schuldner stellt sich tot</td><td class="tdr"><a href="#Page_199">199</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Goldmistende Tiere</td><td class="tdr"><a href="#Page_201">201</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Verschleuderung wertvoller Dinge durch einen -Dummkopf</td><td class="tdr"><a href="#Page_201">201</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Seltsame Teilung</td><td class="tdr"><a href="#Page_202">202</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Aristoteles und die Königin</td><td class="tdr"><a href="#Page_203">203</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Mitbieten eines falschen Käufers</td><td class="tdr"><a href="#Page_204">204</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Verkauf an einen Vogel (einen Baum, eine -Statue usw.)</td><td class="tdr"><a href="#Page_204">204</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Fleischverkauf an Hunde</td><td class="tdr"><a href="#Page_206">206</a> und <a href="#Page_211">211</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl"><span class="pagenum"><a name="Page_viii" id="Page_viii">viii</a></span>Die Königstochter lachen gemacht</td><td class="tdr"><a href="#Page_206">206</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Der Schakal (Fuchs) hat zehn Listen</td><td class="tdr"><a href="#Page_207">207</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Anbauen von Salz, Geld, Kuhschwänzen usw.</td><td class="tdr"><a href="#Page_209">209</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Nur an Leute verkaufen, die wenig reden</td><td class="tdr"><a href="#Page_211">211</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Fleischverkauf an Fliegen</td><td class="tdr"><a href="#Page_211">211</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Verkehrte Ansprache oder Begrüßung</td><td class="tdr"><a href="#Page_213">213</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Herauslockung eines Tieres</td><td class="tdr"><a href="#Page_213">213</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Mehrfache Ausnützung eines Leichnams</td><td class="tdr"><a href="#Page_214">214</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Heilung durch Lachen</td><td class="tdr"><a href="#Page_214">214</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Bestreichung der Erde mit Butter</td><td class="tdr"><a href="#Page_215">215</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Unkenntnis vom Wesen des Kindsschädels</td><td class="tdr"><a href="#Page_215">215</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Entweder ...., oder ....!</td><td class="tdr"><a href="#Page_217">217</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Ist das Ernst oder Spaß?</td><td class="tdr"><a href="#Page_219">219</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Lügenschnurren</td><td class="tdr"><a href="#Page_219">219</a> und <a href="#Page_220">220</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Zwecklosigkeit der Strafe nach dem Vergehn</td><td class="tdr"><a href="#Page_231">231</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl" colspan="2">Anhang</td><td class="tdr"><a href="#Page_235">235</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Für die Nachkommen pflanzen</td><td class="tdr"><a href="#Page_235">235</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Drei Fragen (Kaiser und Abt)</td><td class="tdr"><a href="#Page_238">238</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Prediger mit der Eselsstimme</td><td class="tdr"><a href="#Page_243">243</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Traumbrot</td><td class="tdr"><a href="#Page_243">243</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Asinus vulgi</td><td class="tdr"><a href="#Page_244">244</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Dit de perdriz</td><td class="tdr"><a href="#Page_245">245</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Einen Esel reden (lesen) lehren</td><td class="tdr"><a href="#Page_247">247</a></td> -</tr><tr> -<td> </td><td class="tdl">Einem Esel das Essen abgewöhnen</td><td class="tdr"><a href="#Page_249">249</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl" colspan="2">Index</td><td class="tdr"><a href="#Page_255">255</a></td> -</tr></table> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_1" id="Page_1">1-2</a></span></p> - -<h2>II.<br /><br /> -Arabische Überlieferungen</h2> -<hr /> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_3" id="Page_3">3-4</a></span></p> - -<h3> -1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi dschoha</h3> -<hr /> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_5" id="Page_5">5</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_339" id="Nanchor_339"></a><a href="#Note_339" class="nanchor">339.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An fragte Nasreddin: »Kannst du rechnen?« -»Freilich,« antwortete er; »darüber gibts -keinen Zweifel.« »Wie würdest du also vier -Dirhem unter drei Personen gleichmäßig verteilen?« -»Zweien von ihnen gäbe ich jedem zwei -Dirhem, der dritte bekäme nichts und müßte -warten, bis noch zwei Dirhem dawären; dann -nähme er diese und so hätten alle drei gleich -viel.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_340" id="Nanchor_340"></a><a href="#Note_340" class="nanchor">340.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin, der Pfirsiche in der Tasche hatte, -kam bei etlichen Leuten vorbei und sagte -zu ihnen: »Wer es errät, was ich in der Tasche -habe, bekommt den größten Pfirsich.« Sie antworteten -ihm: »Es sind Pfirsiche.« Er sagte: -»Ja, wer hat euch denn das gesagt? das muß ein -rechter Hurensohn sein.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_341" id="Nanchor_341"></a><a href="#Note_341" class="nanchor">341.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Nasreddin mit einer Flasche -zum Bache, um Wasser zu holen; sie fiel -ihm aus der Hand und sank unter. Da setzte er -sich am Ufer nieder. Ein Freund von ihm kam -vorbei und sagte: »Was sitzst du da, Dschoha?«</p> - -<p>»Eine meinige Flasche ist ertrunken; ich -warte, bis sie aufquillt und an die Oberfläche -kommt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_342" id="Nanchor_342"></a><a href="#Note_342" class="nanchor">342.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages brachte Nasreddin Korn in die -Mühle; dort begann er dann das Korn aus -den Körben der andern Leute zu nehmen und es in -den seinigen zu tun. Endlich sagte der Müller zu -ihm: »Was machst du da?« »Ich bin ein Narr.« -»Warum nimmst du dann nicht das Korn aus -deinem Korbe und tust es in die der andern?« -<span class="pagenum"><a name="Page_6" id="Page_6">6</a></span> -»Ich bin ein einfacher Narr; täte ich das, was du -sagst, wäre ich ein doppelter Narr.«</p> - -<p>Der Müller begann zu lachen und ließ ihn -laufen.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_343" id="Nanchor_343"></a><a href="#Note_343" class="nanchor">343.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>As Maultier Nasreddin Dschohas nahm einmal -einen andern Weg, als er gewollt hätte. -Einer seiner Freunde, der ihm begegnete, fragte -ihn: »Wohin, Dschoha?« »Wohin mein Maultier -will.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_344" id="Nanchor_344"></a><a href="#Note_344" class="nanchor">344.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha brachte eines Tages einen löcherigen -Kessel auf den Markt, um ihn zu verkaufen; -aber man sagte ihm: »Er hat ein Loch, er ist -nichts wert.« Er antwortete: »Bei Gott, das ist -nicht wahr, er hat kein Loch; meine Mutter hatte -Baumwolle drinnen, und er hat nicht geronnen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_7" id="Page_7">7</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_345" id="Nanchor_345"></a><a href="#Note_345" class="nanchor">345.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal ging die Mutter Si Dschohas zu einer -Lustbarkeit und sagte zu ihm: »Hüte die -Tür.« Da setzte er sich nieder, mit dem Rücken -an die Tür gelehnt. Als es ihm dann langweilig -wurde, stand er auf und ging weg, trug aber -dabei die Tür auf dem Kopfe. Einer seiner -Freunde sah ihn und sagte: »Was soll das -heißen?« Er antwortete: »Meine Mutter hat mir -gesagt, ich soll die Tür hüten.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_346" id="Nanchor_346"></a><a href="#Note_346" class="nanchor">346.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages knackte Dschoha eine Mandel auf -und der Kern entschlüpfte ihm; da sagte er: -»Wie wunderbar! alles flieht vor dem Tode, -sogar die unvernünftigen Wesen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_347" id="Nanchor_347"></a><a href="#Note_347" class="nanchor">347.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal ging Dschoha in den Vorraum seines -Hauses hinaus und fand dort einen Ermordeten. -Er warf ihn in den Brunnen und -sagte es seinem Vater. Der nahm den Leichnam -wieder heraus und begrub ihn; dann erwürgte -er einen Hammel und warf ihn in den Brunnen. -Die Verwandten des Toten durchliefen alle -Straßen und fragten um den Leichnam; Dschoha -begegnete ihnen und sagte zu ihnen: »Bei uns ist -ein Ermordeter; kommt nachsehn, ob es euer -Mann ist.« Sie gingen zu ihm und ließen ihn in -den Brunnen steigen; als er den Hammel sah, -rief er zu ihnen hinauf: »Hat euer Mann Hörner -gehabt?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_348" id="Nanchor_348"></a><a href="#Note_348" class="nanchor">348.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha hatte drei Pfund Fleisch gekauft und -sagte zu seiner Frau: »Koch uns ein wenig -Fleisch.« Sie kochte es, aß es aber mit ihrem -Geliebten. Dschoha kam heim und fragte: »Wo -ist das Fleisch?« Die Frau antwortete: »Ich war -in der Küche beschäftigt; unterdessen hat es die -Katze gefressen.«</p> - -<p>Dschoha stand auf, nahm die Katze und wog -sie; da hatte sie gerade drei Pfund. Und er -schrie: »Du Metze, wenn das die Katze ist, wo -ist das Fleisch? und wenn das das Fleisch ist, -wo ist die Katze?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_349" id="Nanchor_349"></a><a href="#Note_349" class="nanchor">349.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha gab seiner Frau drei Dirhem und -sagte zu ihr: »Kauf dafür Fleisch, laß es -aber nicht wieder die Katze fressen wie neulich.« -Sie ging es kaufen und traf einen von ihren Liebhabern; -den nahm sie mit sich nach Hause. Die -Nachbarn sahen das und führten beide vor den -<span class="pagenum"><a name="Page_8" id="Page_8">8</a></span> -Richter. Der Richter befahl, die Frau auf einen -Bullen zu setzen und sie also durch die Stadt zu -führen. Als Dschoha die Zeit lang wurde, ging -er sie suchen; da sah er sie in dieser Verfassung -und sagte zu ihr: »Du Metze, was heißt das?«</p> - -<p>Sie antwortete: »Nun, nun, was denn? Geh -nur nach Hause; ich habe nur noch den Markt -der Essenzenverkäufer und der Tuchhändler, -dann gehe ich das Fleisch kaufen und komme -heim.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_350" id="Nanchor_350"></a><a href="#Note_350" class="nanchor">350.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau Dschohas pflegte in der Nacht wegzulaufen -und sich mit ihrem Geliebten zu -treffen; deswegen wurde Dschoha von seinen -Nachbarn gehänselt. Da hielt er sich einmal wach, -bis sie wegging; dann stand er auf, verschloß die -Tür und setzte sich dahinter. Als die Frau zurückkam, -fand sie die Tür versperrt. Sie begann ihn -zu bitten, er möge sich ihrer erbarmen, aber er -beschimpfte sie. Als sie jede Hoffnung auf einen -günstigen Ausgang aufgegeben hatte, sagte sie zu -ihm: »Wenn du mir nicht öffnest, springe ich in -den Brunnen.« Dann nahm sie einen großen -Stein und warf ihn hinein. Voll Reue lief er -hinaus, um zu sehn, was es gebe. Augenblicklich -schlüpfte die Frau ins Haus und verschloß die -Tür. Er gab sich alle Mühe, sie zur Nachgiebigkeit -zu bestimmen, aber sie hörte nicht auf, ihn -zu beschimpfen und zu ihm zu sagen: »Da hat -mans, wie du dich aufführst; die ganze Nacht -steckst du bei den Trunkenbolden.« So gelang -es ihr denn, ihn vor den Nachbarn mit Schande -zu bedecken.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_9" id="Page_9">9</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_351" id="Nanchor_351"></a><a href="#Note_351" class="nanchor">351.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner, der die Frau Dschohas liebte, sagte eines -Tages zu seinem Diener, einem bartlosen und -wohlgewachsenen Knaben: »Geh zu ihr und sag -ihr, daß ich sie bald besuchen werde.« Der Knabe -ging hin. Sie konnte sich nicht enthalten, ihn -zu umarmen und ihn an ihre Brust zu drücken, -bis sie schließlich ihre Gelüste stillte. Der Herr -des Knaben fand, daß der zu lange ausblieb; er -machte sich also selber auf den Weg zum Hause -Dschohas. Als ihn die Frau kommen hörte, verbarg -sie den Knaben unter dem Bette, und ihn -empfing sie wie gewöhnlich. In diesem Augenblicke -klopfte Dschoha an die Tür. Da sagte sie -zu ihrem Geliebten: »Steh auf, lauf mit blankem -Schwerte in den Hof und stoße Schmähungen -gegen mich aus.« Er tat es. Dschoha trat ein -und fragte seine Frau: »Was will der Mensch?« -»Ach, Mann,« sagte sie, »das ist unser Nachbar: -sein Diener ist ihm entlaufen und hat sich zu uns -geflüchtet; er wollte auf ihn los, um ihn zu töten, -aber ich habe ihn unter das Bett gesteckt.« -Dschoha sagte zu dem Knaben: »Komm nur -hervor, mein Kind, und bete zu Gott für diese -ehrsame Frau, die dir diesen großen Dienst geleistet -hat; Gott möge ihn ihr lohnen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_352" id="Nanchor_352"></a><a href="#Note_352" class="nanchor">352.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau Dschohas ging mitten in der Nacht -weg. Es begegnete ihr einer und der sagte -zu ihr: »Du gehst um diese Stunde aus?« »Das -kümmert mich nichts,« antwortete sie: »treffe ich -einen Mann, so ist das das, was ich suche; begegnet -mir ein Teufel, so werde ich ihm gehorchen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_10" id="Page_10">10</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_353" id="Nanchor_353"></a><a href="#Note_353" class="nanchor">353.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An sagte zu Dschoha: »Nun bist du alt geworden -und weißt von der ganzen Überlieferung -nichts auswendig.« Er antwortete: -»Niemand von euch hat von Ikrimah das sagen -hören, was ich von ihm gehört habe.« »Sag es -uns.« »Ich habe gehört, wie Ikrimah nach ibn -Abbas<a name="FNanchor_1_1" id="FNanchor_1_1"></a><a href="#Footnote_1_1" class="fnanchor">1</a>, der es von dem Propheten hatte, folgendes -verkündete: ›Es gibt zwei Eigenschaften, die -bei niemand sonst als bei den Gläubigen vereint -sind.‹ Aber Ikrimah hat die eine vergessen gehabt -und ich habe die andere vergessen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_354" id="Nanchor_354"></a><a href="#Note_354" class="nanchor">354.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha war gerade beim Essen, als ein Bettler -vor seiner Tür stehn blieb und sagte: -»Muselmanen, Brüder!« Dschoha sagte: »Es soll -keine Verwandtschaft unter ihnen gelten und sie -sollen sich nicht aneinander mit Bitten wenden.<a name="FNanchor_2_2" id="FNanchor_2_2"></a><a href="#Footnote_2_2" class="fnanchor">2</a>« -Der Bettler antwortete: »Hab Mitleid mit mir!« -Dschoha sagte: »Eher brauchte ich dein Mitleid.« -Der Bettler: »Höre mich doch an!« Dschoha: -»Ich hätte dich angehört, wenn du dich an einen -Lebenden gewandt hättest.« Der Bettler: »Wie -weitschweifig sind deine Worte, und wie trügerisch -deine Handlungen! Möge Gott deine Hoffnungen -zu Schanden machen!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_355" id="Nanchor_355"></a><a href="#Note_355" class="nanchor">355.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha brachte seiner Frau ein Stück Fleisch -und fragte sie: »Was kann man daraus -machen?« Sie antwortete: »Mit gutem Fleische -<span class="pagenum"><a name="Page_11" id="Page_11">11</a></span> -lassen sich alle möglichen guten Sachen kochen.« -»Gut,« sagte Dschoha, »koch mir alle möglichen -guten Sachen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_356" id="Nanchor_356"></a><a href="#Note_356" class="nanchor">356.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha hatte einen Kamelhengst bestiegen; -auf dem Wege warf ihn der ab und entwich. -Dschoha verfolgte ihn, bis er ihn schließlich -in einer Stadt einholte; und er sagte zu den -Einwohnern der Stadt: »Habt ihr den Schuft gesehn, -der mich hat umbringen wollen? Bringt -den Metzger her, damit er den Verfluchten -schlachte.« Der Metzger schlachtete das Kamel -und Dschoha verteilte das Fleisch an die Einwohner -der Stadt.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_357" id="Nanchor_357"></a><a href="#Note_357" class="nanchor">357.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner lud Dschoha zu Tische und sagte zu -seiner Sklavin: »Bereite uns Feigen.« Aber -sie vergaß es und er ebenso. Später sagte er zu -Dschoha: »Lies uns einen Abschnitt aus dem -Koran.« Dschoha willigte ein und begann: »Im -Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen! -Bei dem Ölbaume und dem Berge Sinaï ....«<a name="FNanchor_3_3" id="FNanchor_3_3"></a><a href="#Footnote_3_3" class="fnanchor">3</a> -Der Gastgeber sagte: »Wo bleibt die Feige?« -Dschoha antwortete: »Die habt ihr, du und deine -Sklavin, seit Anbruch der Nacht vergessen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_358" id="Nanchor_358"></a><a href="#Note_358" class="nanchor">358.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha heiratete eine Frau, die schielte. Um -die Essensstunde brachte er zwei Brote; sie -sah vier. Dann brachte er eine Schüssel mit -Speise; sie sah zwei und sagte zu ihm: »Was sollen -<span class="pagenum"><a name="Page_12" id="Page_12">12</a></span> -wir mit zwei Schüsseln machen? eine ist genug.« -Er sagte bei sich: »Was für eine ausgezeichnete -Frau, die alles doppelt sieht!« Als er sich dann -mit ihr zu Tische setzte, warf sie ihm die Schüssel -an den Kopf und sagte: »Bin ich denn eine Dirne, -daß du einen andern Mann zu mir führst?« -»Liebste,« sagte Dschoha, »bitte, sieh alles -doppelt, nur deinen Mann nicht!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_359" id="Nanchor_359"></a><a href="#Note_359" class="nanchor">359.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha war bei einem großen Herrn zu Tische -und es gab Nugat. Da fragte ihn einer: -»Was ist das?« Er antwortete: »Ich weiß es -nicht; aber ich habe sagen hören, das Bad sei -eines der köstlichsten irdischen Dinge, und so -denke ich, daß das ein Bad ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_360" id="Nanchor_360"></a><a href="#Note_360" class="nanchor">360.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha sah auf dem Tische eines Geizigen -ein Huhn, das niemand anrührte; man hatte -es zugleich mit dem Kuskussu<a name="FNanchor_4_4" id="FNanchor_4_4"></a><a href="#Footnote_4_4" class="fnanchor">4</a> gebracht und -nach dem Essen wurde es wieder zurückgetragen. -Da sagte er: »Bei Gott, dieses Huhn hat nach -seinem Tode ein längers Dasein als zu seinen -Lebzeiten.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_361" id="Nanchor_361"></a><a href="#Note_361" class="nanchor">361.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha aß bei einem großen Herrn; es gab -eine Fleischpastete und die verschlang er -mit vollem Munde. Einer sagte zu ihm: -»Dschoha, iß nicht zu viel; wer sich daran übernimmt, -muß sterben.« Er hielt einen Augenblick -inne, dann klatschte er seine fünf Finger zusammen -<span class="pagenum"><a name="Page_13" id="Page_13">13</a></span> -und sagte: »Nehmt euch meiner Familie -an; ich befehle sie euch.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_362" id="Nanchor_362"></a><a href="#Note_362" class="nanchor">362.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha traf einen Christen, der in der christlichen -Fastenzeit Fleisch aß; da setzte er -sich zu ihm, um an seinem Mahle teilzunehmen. -Der Christ sagte zu ihm: »Dschoha, das Fleisch -von Tieren, die wir geschlachtet haben, ist euch -Muselmanen nicht erlaubt.« Dschoha antwortete: -»Ich bin unter den Muselmanen das, was du unter -den Christen bist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_363" id="Nanchor_363"></a><a href="#Note_363" class="nanchor">363.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau Dschohas erzählt: Mein Geliebter -hatte Lust nach einer Schüssel gedünstetes -Fleisch, und ich verlangte die Sachen dazu von -meinem Manne. Als alles nötige bereit war, -kochte ich das Gericht und aß es mit meinem -Geliebten und tat eine Gurke in den Topf. Mein -Mann kam heim und ich setzte ihm diese vor; -er kostete sie und sagte: »Das schmeckt ja wie -eine Gurke.« Ich stellte sie noch einmal zu, -bis sie eingetrocknet war. Er aß sie und ging -weg. Mein Geliebter kam zum zweiten Male, -aber er war noch kaum recht eingetreten, als -ihn mein Mann ertappte; er packte ihn und -steckte ihn in eine Truhe und verschloß sie. -Dann ging er meine Verwandten holen. Sofort, -als er draußen war, machte ich mich an das -Schloß, öffnete es und ließ meinen Geliebten -heraus. Unser Nachbar hatte einen Esel; den -nahm ich und steckte ihn in die Truhe. Da trat -auch schon mein Mann mit meinem Vater und -meinem Bruder ein. Sie öffneten die Truhe und -fanden einen Esel. Und sie sagten zu Dschoha: -<span class="pagenum"><a name="Page_14" id="Page_14">14</a></span> -»Bist du närrisch?« Er sah mich an und sagte: -»Dirne! du hast eine Gurke in Fleisch verwandelt; -kein Wunder, daß du einen Menschen in -einen Esel verwandelst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_364" id="Nanchor_364"></a><a href="#Note_364" class="nanchor">364.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau Dschohas erzählt weiter: Eines Tages -kam mein Mann nach Hause und mein Geliebter -war da; ich versteckte ihn im Keller. -Mein Mann brachte dreißig Eieräpfel mit und -legte sie in den Keller. Mein Geliebter aß einen. -Dann ging mein Mann die Äpfel zählen; mein Geliebter -gab sie ihm einzeln, und er bildete sich ein, -es sei seine eigene Hand, die sie ihm von innen -reichte. Als er fand, daß einer fehlte, ging er -hinein; da traf er meinen Geliebten. Er fragte ihn: -»Wer bist du?« Und mein Geliebter antwortete: -»Ich bin ein Eierapfel.« Nun sagte mein Mann zu -mir: »Schau, was für ein Spitzbube der Händler -ist! er hat mir den da für einen Apfel zugezählt, -und dabei habe ich zu ihm gesagt: ›Welcher ists -denn, wenn nicht der da, der den Korb so schwer -macht?‹« Dann führte er ihn zu dem Apfelhändler -und sagte zu ihm: »Hast du denn keine -Furcht vor Gott? wie kannst du mir den zu den -Äpfeln zuwägen?« Der Händler, der ein Schalk -war, nahm meinen Geliebten beim Ohre und sagte -zu ihm: »Wie oft habe ich dir schon gesagt: ›Bleib -bei den Rüben und komme nicht immer unter die -Eieräpfel!‹« Dann gab er meinem Manne an -seiner statt einen Eierapfel.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_365" id="Nanchor_365"></a><a href="#Note_365" class="nanchor">365.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha erhielt von seinem Vater einen -Dirhem, um dafür einen Hammelkopf zu -kaufen. Er kaufte ihn, aß aber alles Fleisch -<span class="pagenum"><a name="Page_15" id="Page_15">15</a></span> -herunter und brachte seinem Vater den nackten -Schädel. Der Vater sagte: »Schuft, was ist das?« -»Ein Hammelkopf.« »Wo sind die Ohren?« »Er -war taub.« »Und die Zunge?« »Er war stumm.« -»Und das Fleisch am Kopfe?« »Er war kahl.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_366" id="Nanchor_366"></a><a href="#Note_366" class="nanchor">366.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner lud eines Tages Dschoha ein, um ihn zu -hänseln, und als Dschoha zu Tische kam, war -nur ein Brot da; Dschoha stand auf und lief eiligst -weg. Der andere sagte: »Wohin denn, Dschoha?« -Dschoha antwortete: »Ich werde am Opfertage -wiederkommen; vielleicht gibts dann bei dir -Fleisch.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_367" id="Nanchor_367"></a><a href="#Note_367" class="nanchor">367.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha war gerade dabei, ein Huhn mit Brot -zu essen, als einer bei ihm vorbeikam; der -sagte zu ihm: »Gib mir ein Stückchen.« Aber -Dschoha sagte: »Bei Gott, Bruder, das Huhn gehört -nicht mir; es gehört meiner Frau und sie hat -es mir gegeben, damit ich es esse.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_368" id="Nanchor_368"></a><a href="#Note_368" class="nanchor">368.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha fragte einen Geizhals: »Warum lädst -du mich nicht ein?« »Weil du große Bissen -nimmst und sie gierig verschlingst; während du -den einen ißt, bereitest du dir schon den andern -vor.« »Aber Bruder,« entgegnete Dschoha, »möchtest -du denn, daß ich jedesmal zwischen zwei -Bissen zwei Kniebeugungen machte?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_369" id="Nanchor_369"></a><a href="#Note_369" class="nanchor">369.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte Dschoha zu seiner Frau, als -er mit ihr aß: »Nichts könnte lieblicher sein -als diese Speise, wenn sie nur nicht so knapp -wäre.« »Wieso denn knapp?« sagte sie; »wir -sind doch allein, du und ich.« »Mir wäre es am -<span class="pagenum"><a name="Page_16" id="Page_16">16</a></span> -liebsten,« sagte er, »wenn nur der Topf und ich -dawären, und sonst niemand.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_370" id="Nanchor_370"></a><a href="#Note_370" class="nanchor">370.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schohas Esel hatte sich verlaufen; da schwur -Dschoha, ihn, wenn er ihn finden werde, für -einen Dinar zu verkaufen. Als er ihn aber gefunden -hatte, nahm er eine Katze, setzte sie dem -Esel auf den Hals und führte beide Tiere auf den -Markt und schrie: »Wer will einen Esel um einen -Dinar und eine Katze um hundert Dinar? eines -ohne das andere verkaufe ich aber nicht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_371" id="Nanchor_371"></a><a href="#Note_371" class="nanchor">371.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages war Dschoha in dem neugebauten -Hause eines Freundes; er setzte sich einen -Augenblick nieder, bekam aber nichts zu essen. -Da stand er auf und begann das Haus von einer -Ecke zur andern mit seinem Fuße auszumessen. -Der Eigentümer sagte: »Was machst du da, -Dschoha?« »Ich will mir ein Haus bauen lassen -wie dieses da; ein Haus, wo nichts zu trinken -und nichts zu essen ist, muß ja leicht zu bauen -sein.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_372" id="Nanchor_372"></a><a href="#Note_372" class="nanchor">372.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha wollte für heilig gelten. Er wurde -gefragt: »Wo sind deine Wunder?« und er -sagte: »Ich werde einem Baume, gleichgültig -welchem, befehlen, zu mir zu kommen, und er -wird mir gehorchen.« »Sag es dem Palmbaum -da.« »Komm,« sagte Dschoha; aber der Palmbaum -rührte sich nicht, auch nicht, als er ihn dreimal -angerufen hatte. Nun stand Dschoha auf; -man fragte ihn: »Wohin, Dschoha?« Er sagte: -»Die Propheten Gottes und die Heiligen kennen -weder Hochmut, noch Verblendung; da der Palmbaum -<span class="pagenum"><a name="Page_17" id="Page_17">17</a></span> -nicht zu mir kommt, werde ich zum Palmbaum -gehn.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_373" id="Nanchor_373"></a><a href="#Note_373" class="nanchor">373.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages stieg Dschoha auf das Minaret der -Moschee und rief zum Gebete; und er verwunderte -sich über seine Stimme. Alsbald stieg -er hinunter und begann hastig davonzulaufen. -Man fragte ihn: »Wohin, Dschoha?« Und er -antwortete: »Ich will wissen, bis wohin meine -Stimme reicht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_374" id="Nanchor_374"></a><a href="#Note_374" class="nanchor">374.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha mit einem seiner -Freunde auf die Jagd. Sie sahen einen Wolf, -und den wollten sie fangen; sie verfolgten ihn, bis -er sich unter einen Felsen verkroch. Der Gesell -Dschohas steckte seinen Kopf hinein, um ihn zu -packen, aber der Wolf riß ihm ihn ab. Dschoha -wartete länger als eine Stunde; als er schließlich -sah, daß sich sein Gesell nicht wieder erhob, zog -er ihn heraus, und da sah er, daß er keinen Kopf -hatte. Er fragte sich, ob er einen gehabt habe -oder nicht; dann ging er in die Stadt und fragte -die Frau seines Freundes: »Hat dein Mann, als -er heute weggegangen ist, seinen Kopf bei sich -gehabt oder nicht?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_375" id="Nanchor_375"></a><a href="#Note_375" class="nanchor">375.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages trug Dschoha einen Sack Korn in -die Mühle. Auf dem Wege dachte er, wie -schön es wäre, wenn Gott das Korn in seinem -Sacke in Gold verwandeln möchte, und -schließlich glaubte er, daß sein Wunsch erhört -sei. Er streckte die Hand aus, um zu sehn, ob es -Gold geworden sei oder nicht, aber der Sack legte -<span class="pagenum"><a name="Page_18" id="Page_18">18</a></span> -sich um. Da wandte er den Blick gen Himmel -und sagte: »Herr, du hast mich betrogen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_376" id="Nanchor_376"></a><a href="#Note_376" class="nanchor">376.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner lud Dschoha ein in der Absicht, ihn zu -hänseln; er brachte Rosinen in einer zugedeckten -Schüssel, worein er auch Mistkäfer getan -hatte. Als der Deckel abgenommen wurde, -liefen die Käfer davon; aber Dschoha machte sich -daran, sie aufzulesen und zu essen. Der Hausherr -fragte ihn: »Was tust du denn?« Und -Dschoha antwortete: »Ich fange vorerst die Ausreißer; -die Rosinen rühren sich ja nicht von der -Stelle.«</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_19" id="Page_19">19-20</a></span></p> - -<h3>2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe -von Tausend und einer Nacht</h3> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_21" id="Page_21">21</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_377" id="Nanchor_377"></a><a href="#Note_377" class="nanchor">377.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N den Jahrbüchern der alten Weisen, o König -der Zeit, und in den Schriften der Gelehrten -wird erzählt und durch die Überlieferung ist auf -uns gekommen, daß in der Stadt Kairo, diesem -Sitze des Frohsinns und des Geistes, ein Mann -gewesen ist, der wie ein Dummkopf aussah, aber -unter dem Äußern eines ungewöhnlichen Narren -einen unvergleichlichen Kern von Verschlagenheit, -Scharfsinn, Witz und Weisheit verbarg, ganz -zu geschweigen, daß er sicherlich der vergnüglichste, -unterrichtetste und geistreichste Mensch -seiner Zeit war; mit seinem Namen hieß er -Dschoha, und von Beruf war er nichts, gar nichts, -wenn er auch gelegentlich in den Moscheen das -Predigeramt ausübte.</p> - -<p>Eines Tages sagten nun seine Freunde zu ihm: -»Schämst du dich denn nicht, Dschoha, daß du -dein Leben im Müßiggange verbringst und deine -Hände samt den zehn Fingern zu nichts anderm -brauchst, als um sie voll zum Munde zu führen? -Und denkst du nicht, daß es die höchste Zeit -wäre, dein Luderleben aufzugeben und dich den -Sitten aller Welt zu fügen?«</p> - -<p>Dschoha antwortete darauf nichts. Aber eines -Tages fing er einen großen, schönen Storch mit -herrlichen Flügeln, die ihn hoch in den Himmel -trugen, mit einem wunderbaren Schnabel, dem -Schrecken der Vögel, und mit zwei Lilienstengeln -als Beinen. Und nachdem er ihn gefangen hatte, -stieg er mit denen, die ihm Vorwürfe gemacht -hatten, auf das Dach seines Hauses, und dort -schnitt er dem Storche mit einem Messer die herrlichen -Federn der Flügel und den wunderbaren -langen Schnabel und die hübschen, so zierlichen<span class="pagenum"><a name="Page_22" id="Page_22">22</a></span> -Beine ab, stieß ihn mit dem Fuße hinaus und -sagte: »Fliege! fliege!«</p> - -<p>Entrüstet schrien ihn seine Freunde an: »Daß -dich Allah verfluche, Dschoha! Warum diese -Verrücktheit?«</p> - -<p>Und er antwortete ihnen: »Dieser Storch hat -mich geärgert und hat meine Augen verdrossen, -weil er nicht so war wie die andern Vögel; jetzt -aber habe ich ihn den andern ähnlich gemacht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_378" id="Nanchor_378"></a><a href="#Note_378" class="nanchor">378.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">U</span>Nd einmal kam sein Nachbar zu Dschoha, -um ihn zu einem Mahle einzuladen, und -sagte zu ihm: »Komm zu mir essen, Dschoha.« -Und Dschoha nahm die Einladung an. Und als -sie alle beide vor dem Eßbrette saßen, wurde -ihnen eine Henne aufgetragen. Und Dschoha gab -es nach mehrern Kauversuchen auf, sich mit -dieser Henne zu befassen, die eine alte war unter -den allerältesten Hennen, und deren Fleisch zäh -war wie Leder; und er begnügte sich, ein wenig -von der Suppe, worin sie gekocht war, zu sich -zu nehmen. Dann stand er auf, nahm die Henne, -stellte sie in die Richtung nach Mekka und -schickte sich an, sein Gebet über ihr zu sprechen. -Und sein Wirt sagte betreten zu ihm: »Was -willst du, Ungläubiger? Seit wann beten die -Muselmanen über den Hühnern?«</p> - -<p>Und Dschoha antwortete: »Du täuschest dich, -Oheim. Diese Henne, über der ich beten will, -ist keine Henne: sie hat nur die Gestalt einer -Henne; denn in Wirklichkeit ist sie eine alte -heilige Frau, die in eine Henne verwandelt -worden ist, oder ein verehrungswürdiger frommer<span class="pagenum"><a name="Page_23" id="Page_23">23</a></span> -Mönch! denn sie war im Feuer, und das Feuer -hat sie verschont.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_379" id="Nanchor_379"></a><a href="#Note_379" class="nanchor">379.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In andermal war Dschoha mit einer Karawane -ausgezogen und der Mundvorrat war gar -spärlich und der Hunger der Reisenden war beträchtlich; -und er wurde von seinem Magen so -gepeinigt, daß er gern das Futter der Kamele -verschlungen hätte. Als sie sich nun beim ersten -Halt alle niedergesetzt hatten, um zu essen, zeigte -Dschoha so viel Zurückhaltung und Bescheidenheit, -daß sich seine Gefährten nicht genug wundern -konnten. Sie drangen in ihn, das Brot und -das harte Ei, das ihm zukam, zu nehmen, aber er -antwortete: »Nein, bei Allah! eßt nur und seid -zufrieden; ich wäre nicht imstande, ein ganzes -Brot und ein Ei aufzuessen. Nehmt nur jeder -euer Brot und euer Ei; mir gebt dann, wenn es -euch beliebt, jeder die Hälfte von seinem Brot -und seinem Ei: mehr verträgt mein Magen nicht, -der ziemlich schwach ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_380" id="Nanchor_380"></a><a href="#Note_380" class="nanchor">380.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In andermal, an einem sehr heißen Tage, hatte -sich Dschoha in der ärgsten Sonnenglut auf -den Weg gelegt und hielt seinen Freudenstifter -entblößt in der Hand. Da kam einer vorbei, und -der sagte zu ihm: »Schande über dich, Dschoha! -was machst du da?«</p> - -<p>Und Dschoha antwortete: »Schweige, Mann, -und geh mir aus meinem Winde! siehst du nicht, -daß ich meinen Kleinen Luft schöpfen lasse zu -seiner Erfrischung?«</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_25" id="Page_25">24-26</a></span></p> - -<h3>3. Volkserzählungen aus Tripolis und -Tunis</h3> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_27" id="Page_27">27</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_381" id="Nanchor_381"></a><a href="#Note_381" class="nanchor">381.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam ein Mann zu Dschuha und sprach -zu ihm: »Ich habe eine Kuh und möchte sie -verkaufen, aber niemand will sie mir abkaufen.« -Dschuha antwortete: »Ich werde den Verkauf besorgen. -Bring sie morgen auf den Markt; da will -ich sie an den Mann bringen.« Dschuha ging zu -seiner Mutter und erzählte es ihr, und sie sagte -zu ihm: »Weißt du auch, mein Sohn, wie du die -Kuh teuer verkaufen kannst?« »Sag mirs.« -»Sag: ›Das ist eine sehr schöne Kuh; sie ist noch -jung, ist aber schon im sechsten Monate trächtig.‹« -»Schön,« antwortete Dschuha.</p> - -<p>Am nächsten Morgen brachte ihm der Mann -die Kuh; Dschuha trieb sie auf den Markt und begann -sie auszurufen. Man fragte ihn: »Dschuha, -ist das eine gute Kuh?« Er antwortete: »Eine -sehr gute; ich weiß, daß sie sehr gut ist.« »Wieso -weißt du das?« »Sie ist noch jung und ist schon -trächtig im sechsten Monate.« »Ja dann ist sie -gut.« Dschuha verkaufte sie in der Tat sehr -teuer. Dann ging er nach Hause.</p> - -<p>Nun hatte er eine junge Tochter, und um die -warben eben Leute, als er nach Hause kam. Und -ihre Mutter sagte zu den Leuten: »Da kommt ihr -Vater. Bittet ihn um sie; er wird sie euch schon -geben.« »Was wollt ihr?« fragte Dschuha. »Wir -wollen deine Tochter haben.« Er sagte: »Ja die -ist gut: ihr Verstand ist gut entwickelt, ihre Augen -sind hübsch, ihre Augenbrauen sind zierlich, ihr -Haar ist schön genug, und überdies ist sie im -sechsten Monate schwanger.« Die Leute begannen -zu lachen, wandten sich zur Tür und -gingen weg.</p> - -<p>Nun sagte die Frau zu Dschuha: »Schämst du<span class="pagenum"><a name="Page_28" id="Page_28">28</a></span> -dich nicht?« »Warum denn?« »Wie kannst du -zu Leuten, die um deine Tochter werben kommen, -sagen, sie sei im sechsten Monate schwanger?« -»Nun, bei der Kuh war es doch heute gut, die gar -nichts wert war. Niemand hat sie mir abnehmen -wollen, bis ich den Leuten gesagt habe, sie sei im -sechsten Monate trächtig; da haben sie sie sofort -genommen. Na, und wenn einer etwas kaufen -will, ists da besser, er erhält ein Ding oder gleich -zwei?«</p> - -<p>Dschuha ging nun weg von seiner Frau. Auf -der Straße kam er wieder mit den Leuten zusammen, -die bei ihm um seine Tochter geworben -hatten, und die sagten zu ihm: »Wie hast du uns -nur sagen können, deine Tochter sei eine Jungfrau, -und dann behaupten, sie sei im sechsten -Monate schwanger?« Dschuha antwortete: »Das -will ich euch erklären. Wenn du zum Beispiel -reisest und irgendwohin willst, ist es da besser, -wenn du in neun Stunden hinkommst oder in -drei?« »Natürlich ist es in drei Stunden besser.« -»Nun, das trifft auch bei meiner Tochter zu; ist es -besser, wenn sie ihrem Gatten in drei Monaten -ein Kind schenken kann, oder wenn das erst in -neun Monaten möglich ist?« Da lachten die -Leute und gingen weg.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_382" id="Nanchor_382"></a><a href="#Note_382" class="nanchor">382.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha kam einst zu König Jachja; der -mochte ihn gut leiden und sagte zu ihm: -»Verlange, was du willst.« Dschuha antwortete: -»Wer Jachja heißt, soll mir einen Piaster geben, -wer am frühen Morgen ausgeht, desgleichen, wer -auf seine Frau hört, desgleichen, ebenso wer -einen langen Bart hat, und schließlich wer grindig<span class="pagenum"><a name="Page_29" id="Page_29">29</a></span> -ist.« Der König befahl: »Fertigt ihm die Gewährung -seiner Bitte schriftlich aus.« Dschuha nahm -den Bescheid und ging.</p> - -<p>Eines Tages ging er früh ums Morgengrauen -zu einem Stadttore und setzte sich dort nieder. -Da kam ein Beduine vorbei, der Brennreisig in die -Stadt bringen wollte. Dschuha hielt ihn an und -sagte zu ihm: »Gib mir einen Piaster.« Der -Beduine fragte: »Warum?« Dschuha antwortete: -»Weil du am frühen Morgen ausgehst.« Der -Beduine blickte auf und sagte: »Hätte ich nicht -auf meine Frau gehört, wäre ich nicht früh aufgestanden.« -Da sagte Dschuha: »Jetzt mußt du -mir zwei Piaster geben.« Der Beduine wurde -zornig und sagte: »Weg! laß mich in Ruh; sonst -kannst du den Stock da von der Hand Hadsch -Jachjas zu kosten bekommen!« Da sagte -Dschuha: »Jetzt machts drei Piaster.« Sie begannen -zu streiten: der eine sagte: »Gib her,« und -der andere: »Ich gebe dir nichts,« bis sie sich zu -prügeln anfingen. Da wurde der Bart des -Beduinen sichtbar, und Dschuha sah, daß er lang -war; da sagte er: »Vier Piaster.« Sie prügelten -sich weiter, und da wurde auch der Kopf des -Beduinen bloß; Dschuha sah, daß er grindig war, -und so sagte er sofort: »Fünf Piaster.« Der Streit -wurde immer heftiger und schließlich wurden sie -vor den Sultan geführt.</p> - -<p>Der Sultan antwortete: »Was soll das heißen, -Dschuha?« Dschuha antwortete: »Hier ist der -treffliche Bescheid, den du mir gegeben hast. Bei -diesem Manne habe ich die fünf Eigenschaften -getroffen, die in dem Bescheide verzeichnet sind: -er heißt Jachja, geht am frühen Morgen aus, hört<span class="pagenum"><a name="Page_30" id="Page_30">30</a></span> -auf den Rat seiner Frau, hat einen langen Bart -und ist grindig.« Der Sultan sagte zu dem -Beduinen: »Geh nur ruhig nach Hause; du bist -ein armer Mann und bist hergekommen, um dir -etwas zu verdienen, und Dschuha hat dich abgehalten.« -Und er gab ihm ein Geschenk und -sagte: »Geh jetzt.« Dschuha sah König Jachja -an und sagte: »Es mangelt doch einem jeden, der -Jachja heißt, am Verstande.« Darüber erboste -sich König Jachja und ereiferte sich immer mehr; -endlich rief er: »Bei Gott, wenn du mir niemand -ausfindig machst, der Jachja heißt und dem es -am Verstande mangelt, so lasse ich dir den Kopf -abschlagen.« Dschuha antwortete: »Gib mir hundert -Piaster und gewähre mir neun Tage Frist.« -Der König ließ ihm das Geld geben und gewährte -ihm die gewünschte Frist, erklärte aber nochmals: -»Wenn du mir nicht binnen neun Tagen einen -Menschen, wie beschrieben, bringst, so lasse ich -dir den Kopf abschlagen.«</p> - -<p>Dschuha verließ den Palast und ging auf den -Schafmarkt; dort kaufte er einen hübschen -Hammel. Den trieb er in den Basar der Gewürzkrämer. -Er fragte einen Mann: »Ist vielleicht in -dem Basar da ein Mann, der Jachja heißt?« Der -Mann sagte: »Der in dem Laden dort heißt -Jachja.« Dschuha ging zu dem ihm bezeichneten -und sagte zu ihm: »Friede sei über dir!« Der -Gewürzkrämer antwortete: »Über dir sei der -Friede,« und bewillkommnete Dschuha. Der -sagte: »Du heißt Jachja?« Der Krämer antwortete: -»Jawohl.« Dschuha sagte: »Ich habe -dir ein Geschenk gebracht.« Der Krämer fragte: -»Von wem denn?« Dschuha antwortete: »Diesen<span class="pagenum"><a name="Page_31" id="Page_31">31</a></span> -Hammel hat dir der Erzengel Gabriel geschickt.« -Der Alte freute sich und rief: »Lob sei Gott, der -sich meiner erinnert und mir durch den Engel -Gabriel einen Hammel geschickt hat.<a name="FNanchor_5_5" id="FNanchor_5_5"></a><a href="#Footnote_5_5" class="fnanchor">5</a>« Dschuha -sagte ihm noch: »Ich warne dich aber vor einem: -dieser Hammel erzählt alles weiter, was er zu -hören und zu sehn bekommt; er ist ein Plauderer.« -Der alte Jachja nahm den Hammel mit nach -Hause und band ihn in der Küche an.</p> - -<p>Nun hatte der Alte einen Sohn, der eben geheiratet -hatte. Die junge Frau mußte auf einmal -auf den Abtritt gehn, und dort ließ sie einen -fahren; ach, da sah sie, daß der Hammel herguckte. -Sie schämte sich heftig und sprach bei -sich: »Der sagt es jetzt meinem Manne und stellt -mich vor ihm bloß.« Drum sagte sie zu dem -Hammel: »Bitte, sag nichts.« »Bäh, bäh.« »Versprich -mir, daß du nichts sagen wirst.« »Määh.« -Da zog sie ihr Leibchen aus und bat den Hammel: -»Nimm es, aber sage meinem Manne nichts.« -Und so zog sie sich ein Kleidungsstück nach dem -andern aus, um es dem Hammel hinzugeben, bis -sie splitternackt auf dem Abtritte dasaß. Ihre -Mutter vermißte sie und fand sie endlich auf dem -Abtritte; da sie sah, daß sie nackt und bloß war, -fragte sie sie: »Dir fehlt doch nichts?« »Ach, -Mütterchen, ich habe einen streichen lassen, und -der Hammel hat es gehört, und ich ängstige mich, -daß ers weitererzählt; und er will mir nichts ver<span class="pagenum"><a name="Page_32" id="Page_32">32</a></span>sprechen.« -Da zog sich die Alte auch aus und saß -schließlich auch nackt auf dem Abtritte. Die -Mutter des jungen Gatten vermißte die beiden -und ging ihnen nach; und sie sagte zu ihnen: -»Warum sitzt ihr denn nackt und bloß da?« Die -Mutter der jungen Frau begann: »Mein Töchterchen -hat einen streichen lassen, und wir haben -Angst, der Hammel erzählts ihrem Manne.« Da -zog sich die Mutter des jungen Gatten auch aus -und gab auch alle ihre Kleider dem Hammel und -sagte zu ihm: »Mein Söhnchen, bitte, sags nicht -weiter.«</p> - -<p>So standen die Dinge, als der alte Jachja sein -Haus betrat. Er rief hinein: »Chaddidscha! -Fatima!«, aber niemand antwortete ihm. Da -suchte er das ganze Haus ab, bis er auf den Abtritt -kam und die drei Frauen sah; er fragte sie: -»Was ists mit euch?« Sie schwiegen; denn sie -schämten sich. Er sagte: »Sagt es mir nur.« -Nun sagten sie: »Die junge Frau hat früher einen -streichen lassen, und wir haben uns geängstigt, -daß es der Hammel ihrem Manne erzählen -werde.« Da begann sich der alte Jachja auch -zu entkleiden: er gab dem Hammel Turban, Rock -und Kaftan und saß schließlich nackt wie die -drei Frauen auf dem Abtritte.</p> - -<p>Endlich kam der junge Ehemann, der Sohn -des alten Jachja, heim; er fand das Haus öde -und leer. Er rief: »Mutter! Frau!«, aber niemand -antwortete ihm. Als er dann vom Abtritte her -ein Geräusch hörte, ging er hin, und dort fand er -die ganze Gesellschaft nackt: Vater, Mutter, Frau -und Schwiegermutter. »Gottes Wunder!« sagte -er; »was ist denn los mit euch?« Sie schwiegen<span class="pagenum"><a name="Page_33" id="Page_33">33</a></span> -und schlugen ihre Augen zu Boden; dann trat -sein Vater vor und sagte zu ihm: »Deine junge -Frau, mein Sohn, hat einen fahren lassen, und -wir hatten Angst, der Hammel könnte es dir erzählen.«</p> - -<p>Lassen wir jetzt diese Leute und ihre Sachen -und wenden wir uns wieder zu Dschuha. Was -tat also Dschuha? Dschuha hielt sich eine Woche -lang fern vom alten Jachja; dann aber ging er -wieder in seinen Laden. Der Alte bewillkommnete -ihn freudig und sagte: »Sei gegrüßt!« Dschuha -sagte: »Komm her! ich will dir etwas anvertrauen, -was ein Geheimnis zwischen uns bleiben -soll.« Jachja sagte: »Sag es.« Dschuha sagte: -»Ich bin der Engel Asrael und heute Nacht wird -mich Gott zu dir senden, um deinen Geist zu -holen.« Jachja sagte: »Freund, was habe ich -denn verbrochen?« Dschuha antwortete: »Du -magst etwas verbrochen haben oder nicht: wer -vor seinem Ende steht, muß den Fuß langstrecken. -Geh hin und nimm von allen deinen -Angehörigen, Verwandten und Bekannten Abschied.« -Der alte Jachja erwiderte: »Ich will -aber nicht sterben.« Dschuha sagte: »Was soll -das heißen? Das Geschenk ist dir recht, aber -vom Sterben willst du nichts hören? Nimm nur -dein Leichentuch und geh nach Hause. Ich werde -gegen Abend zu dir kommen und zwar mit zwei -andern Engeln, nämlich Michael und Gabriel.« -Damit verließ er den alten Jachja. Der dachte -nun: »Heute Nacht muß ich also sterben.« Dann -nahm er sein Leichentuch und ging nach Hause. -Er wusch sich und betete zwei Abschnitte; und -zu den seinigen sagte er: »Niemand soll das Haus<span class="pagenum"><a name="Page_34" id="Page_34">34</a></span> -verlassen.« Hierauf ging er zu seinen Freunden -und Verwandten und sagte zu ihnen: »Verzeiht -mir alles schlechte.« Sie fragten ihn: »Was ists -mit dir?« und er antwortete: »Heute Nacht muß -ich sterben.« Der eine sagte: »Jachja ist verrückt -geworden«, der andere: »Vielleicht hat er seinen -Tod vorausgesehn.« Dann ging Jachja wieder -nach Hause. Seine Frau und seine Schwiegertochter -kamen ihm entgegen und sagten zu ihm: -»Sei gegrüßt!«; er aber entgegnete: »Weder gegrüßt, -noch sonst etwas. Verzeihet mir alles; -denn heute Nacht muß ich sterben.«</p> - -<p>Dschuha ging wieder zum Könige und sagte -zu ihm: »Nun habe ich einen ausfindig gemacht, -der Jachja heißt wie du und dem es am Verstande -fehlt.« Er brachte zwei Kapuzenmäntel -und der König und der Wesir zogen sie an; er tat -das gleiche. Und um die Zeit des Abendgebetes -ging er mit ihnen zu dem alten Jachja; sie fanden -die Haustür offen. Als sie eintraten, flohen die -weiblichen Familienmitglieder, indem sie riefen: -»Das ist der König Tod; er will vielleicht auch -uns töten.« Die drei traten ein und sagten zum -alten Jachja: »Friede sei über dir.« Er antwortete -ihnen mit matter Stimme: »Über euch sei -der Friede.« Nun befahl ihm Dschuha: »Lege -dich hin und strecke dich lang.« Jachja legte -sich hin und streckte sich lang. Dschuha befahl -ihm weiter: »Sag dein Glaubensbekenntnis.« -Dann begann er den Alten von unten an zu -quetschen und zu zwicken: mit dem Beine fing -er an und zwar mit der großen Zehe; dann kam -er ihm an den Bauch, an die Brust und schließlich -an den Hals. Als er ihm tüchtig an den<span class="pagenum"><a name="Page_35" id="Page_35">35</a></span> -Hals griff, wurde Jachja ohnmächtig. Drauf -deckte ihm Dschuha das Gesicht zu und sagte -zum Sultan und zum Vesir: »Laßt uns wieder -gehn.« Und als er das Haus verließ, sagte er zu -den Angehörigen des alten Jachja: »Wer sich -muckst oder gar schreit, dessen Geist hole ich.« -Zum Sultan aber und zum Wesir sagte er: »Morgen -sollt ihr mit mir dem Begräbnisse beiwohnen.«</p> - -<p>Am nächsten Morgen ging der Sohn des alten -Jachja aus und holte die Sänger und die Bahre. -Man wusch den Alten und hüllte ihn in das -Leichentuch, legte ihn, ohnmächtig, wie er noch -immer war, auf die Bahre und zog zum Friedhofe. -Unter den Leuten, die dem Begräbnisse -beiwohnten, waren der Sultan und der Wesir und -auch Dschuha. Dem begegnete ein altes Weib -und er sagte zu ihr: »Komm her; da ist ein Goldstück. -Geh an die Bahre, tritt zu den Trägern -und sage zu ihnen, was ich dir sagen werde.« -Und er sagte ihr, was sie zu sagen haben werde. -Sie trat auf die Träger zu und sagte zu ihnen -nach dem Wortlaute Dschuhas: »Wer ist der -Tote?« Man antwortete ihr: »Der alte Jachja -vom Basar der Gewürzkrämer.« Sie sagte: -»Gott sei ihm nicht gnädig! Ich habe bei ihm, -als ich meine Tochter verheiraten wollte, ein -Pfündchen Ambra gekauft; da hat er mich um -vier Unzen betrogen.« Als das der alte Jachja -hörte, richtete er sich auf der Bahre auf und rief: -»Ich bin ein Betrüger, du schlechtes Weib? Mich -kennt man als einen Dieb?« Da warfen die -Träger die Bahre zu Boden und entflohen; alle -Leute aber begannen zu lachen und der Sultan -und der Wesir stimmten mit ein. Nun wandte<span class="pagenum"><a name="Page_36" id="Page_36">36</a></span> -sich Dschuha an den Sultan und sagte zu ihm: -»Habe ich dir nicht gesagt, daß es jedem, der -Jachja heißt, am Verstande fehlt?« Der Sultan -antwortete: »Ich verzeihe dir; verlange von mir, -was du willst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_383" id="Nanchor_383"></a><a href="#Note_383" class="nanchor">383.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha pflegte mit seiner Mutter unter einem -Tuche zu schlafen, und allmorgendlich, wann -der Muezzin auf das Minaret stieg, um zum Gebete -zu rufen, stand seine Mutter auf und nahm -das Tuch um, so daß Dschuha in der Kälte bloß -liegen mußte. Eines Tages sprach er bei sich: -»Dieser Muezzin ist doch ein nichtswürdiger -Mensch; jede Nacht stört er mich.« Er ging zu -ihm hinauf aufs Minaret; und während der -Muezzin zum Gebete rief, erschlug er ihn. Und -er schnitt ihm den Kopf ab und warf ihn in den -Brunnen seines Hauses. Dann ging er zu seiner -Mutter und sagte zu ihr: »Jetzt habe ich dir -glücklich Ruhe vor dem Muezzin verschafft; ich -habe ihn getötet und ihm den Kopf abgeschnitten.« -Die Mutter fragte ihn: »Wo ist denn der Kopf?« -Dschuha antwortete: »Ich habe ihn in unsern -Brunnen geworfen.« Nun sagte die Mutter: -»Geh jetzt hinein und leg dich schlafen; sonst -wird man kommen und dich festnehmen.« -Dschuha ging ins Zimmer und legte sich schlafen -und die Mutter deckte ihn zu.</p> - -<p>Sie schlachtete ein Hämmelchen, das sie hatte, -und warf den Kopf in den Brunnen; das Netz -und den Magen nahm sie her und machte Würste -daraus. Die kochte sie, ging damit zu Dschuha -und warf sie auf den Boden; dann sagte sie zu -ihm: »Steh auf, Dschuha, es hat Würste ge<span class="pagenum"><a name="Page_37" id="Page_37">37</a></span>regnet.« -Dschuha erhob sich, las die Würste auf -und aß sie. Hierauf ging er aus; er fand die -Moschee voller Menschen und die fragten einander: -»Was ist das? der Muezzin hat keinen -Kopf; wer hat ihn getötet?« Dschuha sagte zu -ihnen: »Ich habe ihn getötet.« Sie fragten ihn: -»Wo ist sein Kopf?« Er sagte: »Den habe ich in -unsern Brunnen geworfen.« Nun hieß es: »Wir -müssen zu Dschuha gehn, damit wir sehn, ob das -wahr oder gelogen ist.« Man ließ Dschuha in den -Brunnen hinab, damit er den Kopf des Muezzins -heraufhole. Als er nun im Wasser herumtastete, -kamen ihm die Hörner des Hammels in die Hand; -da sah er hinauf und rief denen oben zu: »Hat -euer Muezzin Hörner gehabt oder nicht?« Sie -sagten: »Was soll das heißen? Wann hast du ihn -übrigens getötet?« Dschuha antwortete: »In der -Nacht, wo es Würste geregnet hat.« Da sahen -sich die Leute an und sagten: »Ach, das ist ja -der verrückte Dschuha!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_384" id="Nanchor_384"></a><a href="#Note_384" class="nanchor">384.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha hatte einen Oheim von Vaters Seite, -und in dessen Frau war er verliebt und sie -gewährte ihm auch ihre Gunst; da verstieß sie -der Oheim und nahm eine andere Frau und die -warnte er mit den Worten: »Dschuha ist ein -Taugenichts; hüte dich ja, daß er dir zu nahe -kommt und du ihm irgendeine Gunst gewährst.« -Dschuha war der Schafhirt seines Oheims; und -wenn er abends heimkam und die Frau anzureden -versuchte, so wies sie ihn allemal schnöde ab. -Als er aber einmal die Schafe weidete, kam er -zu einem unterirdischen Gewölbe; dahinein trieb -er die Schafherde, und den Eingang verrammelte<span class="pagenum"><a name="Page_38" id="Page_38">38</a></span> -er. Er ging zu seinem Onkel und sagte zu ihm: -»Die Schafe sind weg.« Sein Oheim, der Ärmste, -machte sich auf und suchte mit seiner Frau die -Schafe; die waren in dem Gewölbe. Als die -Suchenden dort in die Nähe kamen, begann auf -einmal Dschuha für sich zu sprechen. Sein Oheim -sagte: »Was redest und sprichst du da?« Dschuha -antwortete: »Die Vögel sprechen mit mir.« Der -Oheim fragte weiter: »Was sagen sie dir denn?« -Dschuha antwortete: »Was mir die Vögel sagen, -kann ich dir nicht wiedersagen; es schickt sich -nicht.« Der Oheim dachte eine Weile nach; dann -sagte er: »Sag es mir; es tut weiter nichts.« -Dschuha antwortete: »Die Vögel haben zu mir -gesagt: ›Wenn du die Frau deines Oheims wirst -küssen, wirst du die Schafe finden müssen.‹« Da -sagte der Oheim: »Also, Dschuha, ich soll die -Schafe finden, wenn ich dir meine Frau überlasse?« -Dschuha antwortete: »Ja, bei Gott. -Wahrhaftig.« Nun sagte der Oheim: »Wohlan -denn, nimm sie dort ins Gebüsch und küsse dich -satt an ihr.« Dschuha nahm sie ins Gebüsch und -küßte sich satt an ihr. Dann kam er aus dem -Gebüsche hervor und begann wieder ein Selbstgespräch. -Der Oheim fragte ihn: »Was hat dir -der Vogel jetzt gesagt?« »Er hat mir gesagt, wo -die Schafherde ist, nämlich dort in dem unterirdischen -Gewölbe.« Der Oheim fragte ihn -wieder: »Wirklich? oder lügst du mir etwas vor?« -Bald waren sie bei dem Gewölbe und Dschuha -öffnete es und ließ die Schafe heraus; und er -sagte: »Nun, Oheim, da haben wir also die Schafe -wiedergefunden.« Als sie dann zu Hause waren, -sagte Dschuhas Oheim zu seiner Frau: »Dieser<span class="pagenum"><a name="Page_39" id="Page_39">39</a></span> -Dschuha ist ein Taugenichts; er verspottet uns -und macht sich über uns lustig.« Und damit -jagte er Dschuha weg.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_385" id="Nanchor_385"></a><a href="#Note_385" class="nanchor">385.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha hatte einen kleinen Esel. Den entdeckten -etliche lose Buben und nahmen ihn -weg; und als sie ihn gestohlen und verkauft -hatten, kamen sie wieder zu Dschuha und sagten -zu ihm: »Dschuha, dein Esel ist Kadi geworden.« -Dschuha antwortete: »Wahrhaftig?« Sie beteuerten -es: »Wir haben ein Buch vor uns hingelegt -und zu lesen begonnen, und da hat er uns -zugehört.« Dschuha nahm einen Futtersack und -ging damit zum Kadi. Der Kadi sprach gerade -Recht; da hielt ihm Dschuha den Futtersack hin -und sagte zu ihm: »Komm, friß Gerste; du bist -doch ein Esel.« Der Kadi blickte auf und sagte: -»Was soll das heißen? du machst mich zu einem -Esel, verfluchter Junge? Greift ihn und verabreicht -ihm zweihundert Hiebe.« Dschuha erhielt -also von den Dienern die Hiebe; aber er -schrie: »Ach, ich werde dir keine Gerste und kein -Stroh mehr geben; wann ich aber wieder frei bin, -werde ich dirs schon zeigen.« Der Kadi blickte -auf und sagte: »Der Mensch ist verrückt; was -war dein Esel wert, mein Junge?« Dschuha antwortete: -»Hundert Piaster.« Der Kadi befahl: -»Gebt ihm hundert Piaster und jagt ihn weg.« -Aber Dschuha begann wieder: »Wenn du nun -nicht mein Esel bist, wo ist denn dann mein -Esel?« Der Kadi fragte ihn: »Was war es mit -deinem Esel?« Dschuha sagte: »Ich suchte ihn, -konnte ihn aber nicht finden. Da sind mir etliche -Leute begegnet und die haben zu mir gesagt:<span class="pagenum"><a name="Page_40" id="Page_40">40</a></span> -›Dein Esel ist Kadi geworden.‹ Da bin ich zu dir -gekommen und du hast mir zu dem nötigen verholfen. -Drum bist du wirklich ein Kadi und kein -Esel.« Der Kadi ließ die Leute holen, die diese -Geschichte angestiftet hatten; man brachte sie -und der Kadi befahl: »Gebt jedem zweihundert -Hiebe.« Und dann sagte er zu ihnen: »Ihr müßt -Dschuha seinen Esel wieder verschaffen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_386" id="Nanchor_386"></a><a href="#Note_386" class="nanchor">386.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuhas Familie hatte als Nachbarn in der -Gasse sehr angesehne Leute, und in dem -Nachbarhause war eine Frau, die einen Einäugigen -zum Liebhaber hatte; den sah Dschuha -täglich das Haus betreten. Was tat nun Dschuha? -Er kaufte sich eine ganz magere Ziege und die -schlachtete er; dann versammelte er die Hunde -des Stadtviertels um sich und schnitt ihnen das -Fleisch der Ziege zurecht und gab es ihnen zu -fressen. So kam auch ein einäugiger Hund dazu. -Die andern Hunde hatte er schon alle satt gemacht -und sie waren wieder weggelaufen; nun -nahm er den einäugigen Hund her, der darauf -wartete, daß er ihm zu fressen gebe: er jagte ihn -in die enge Gasse hinein und schlug auf ihn los, -bis schließlich der Hund in das Haus floh, wo -die Frau mit ihrem einäugigen Liebhaber war. -Der Hund lief also in die Tür und verkroch sich -im Hausflur. Dschuha trat nun auch ins Haus, -ging in den Hausflur und rief: »Hinaus mit dir, -Einäugiger! Du frißt die Sachen der Leute und -nimmst Reißaus und versteckst dich bei Fremden -im Hausflur.« Die Frau hörte das, die Ärmste, -kam von innen heraus und fragte: »Was gibts mit -dem Einäugigen?« Dschuha antwortete: »Ich<span class="pagenum"><a name="Page_41" id="Page_41">41</a></span> -habe ihn mit eigenem Auge hineingehn sehn; er -ist ein Hund und Hundesohn.« Da sagte die -Frau bittend: »Da sind hundert Piaster; geh aber -weg: du verursachst mir einen Lärm vor der -Haustür.« Dschuha handelte mit ihr um den -Betrag, bis sie ihm schließlich fünfhundert gab. -Als er dann das Geld in der Hand hatte, sagte -er zu ihr: »Dort im Hausflur steckt der Hund; -jag mir ihn heraus.« Da blickte sie hin und sah -den Hund, und sie sah, daß er einäugig war wie -ihr Geliebter; und sie rief: »Ach, dieser nichtsnutzige -Dschuha hat mich angeführt!« Damit -jagte sie den Hund hinaus und Dschuha ging mit -ihm weg.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_387" id="Nanchor_387"></a><a href="#Note_387" class="nanchor">387.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha pflegte die Kühe seiner Verwandten -von Mutterseite auf die Weide zu treiben; -ihm selber gehörte von der Herde nur ein Kalb. -Die Kühe waren alle mager, Dschuhas Kalb hingegen -fett; als er nun einmal auf das Kalb nicht -achtgab, ersahen seine Verwandten die Gelegenheit -und schlachteten es. Sie waren gerade dabei, -es zu verzehren, als Dschuha heimkam; da sagten -sie einfach zu ihm: »Dein Kalb hat uns so gefallen, -daß wir es geschlachtet haben; jetzt essen -wir es.« Dschuha bat sie und sagte: »Gebt mir -wenigstens die Haut.« Sie gaben sie ihm. Er ging -damit weg und bot sie im Basar zum Verkaufe -aus. Den ganzen Tag bot er sie aus; schließlich -verkaufte er sie um einen Heller. Er überlegte und -sagte sich: »Was tu ich mit dem Heller?« Dann -machte er ein Loch in den Heller, zog einen -Faden durch und wickelte sich den Faden um -den Finger und machte sich auf den Weg nach<span class="pagenum"><a name="Page_42" id="Page_42">42</a></span> -Hause. Da sah er vor sich zwei Männer auf der -Straße; die hatten einen Kasten voll Goldstücke -gefunden und waren eben dabei, sie mit einem -Maße zu messen und sie zu teilen. Dschuha -schlich sich von hinten an sie heran und warf -seinen Heller mitten unter die Goldstücke; und -er sagte zu ihnen: »Seid gegrüßt!« Sie fragten -ihn: »Was ists mit dir?« Er antwortete: »Und -was ists mit euch? Teilt ihr das Geld anderer -Leute?« Sie antworteten: »Diesen Schatz hat -uns Gott geschenkt; wir haben ihn regelrecht -durch Zauberei gehoben.« Dschuha aber sagte: -»Der Schatz gehört mir.« Sie fragten: »Wieso -denn?« Dschuha antwortete: »Ich habe ihn gekennzeichnet, -und zwar mit einem Heller, durch -den ein roter Faden gezogen ist.« Sie suchten -nach und fanden den Heller wirklich; nun sagten -sie zu Dschuha: »Du hast recht; da müssen wir -ihn unter uns drei teilen.« Dschuha aber erwiderte: -»Nein; nehmt ihr eine Hälfte, und ich -will die andere nehmen.« Und er nahm die -Hälfte von den Goldstücken, und die andern -nahmen die Hälfte. Er steckte sein Geld in den -Bausch seines Burnus und ging heim.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_388" id="Nanchor_388"></a><a href="#Note_388" class="nanchor">388.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha ging zu seinen Verwandten und -öffnete seinen Burnus; da erstaunten sie und -fragten ihn: »Woher hast du das viele Geld?« -Er antwortete: »Wißt ihr das nicht? das ist ja -das Geld für die Kalbshaut.« Sie sagten: »Da -wollen wir doch auch unsere Kühe schlachten -und die Häute verkaufen.« Dschuha sagte: -»Schlachtet sie nur; ihr werdet reich daran werden.« -Sie schlachteten also ihre Kühe und zogen<span class="pagenum"><a name="Page_43" id="Page_43">43</a></span> -ihnen die Häute ab. Dschuha hatte ihnen aber -noch geraten: »Laßt die Häute stinkend werden; -salzt sie nicht ein.« Als nun diese Bauern ihre -Kühe geschlachtet, das Fleisch verzehrt und auch -die Hunde damit gefüttert hatten, ließen sie die -Häute liegen, bis sie zu stinken begannen. Nach -drei oder vier Tagen sah Dschuha nach, und da -fand er, daß aus den stinkenden Häuten Würmer -herauskrochen; er ging wieder zu seinen Verwandten -und sagte zu ihnen: »Nehmt jetzt die -Häute und verkauft sie.« Sie gingen in den -Basar und boten die Häute aus. Es kamen die -Schuster und sahen sich die Häute an, und sie -sahen, daß Würmer herauskrochen und daß sie -entsetzlich stanken. Da sagten sie untereinander: -»Sie wollen uns zum besten haben!« Damit -nahmen sie die unglückseligen Verkäufer her und -versetzten ihnen Faustschläge; und sie schrien: -»Nehmt euer Aas wieder und werft es weg!« Die -Verwandten Dschuhas zogen ab und entwichen; -und sie sagten: »Wenn wir Dschuha nicht heute -Nacht töten, so macht er uns noch ganz arm.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_389" id="Nanchor_389"></a><a href="#Note_389" class="nanchor">389.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Ie gingen zu Dschuha, nahmen ihn fest und -banden ihn und sagten zu ihm: »Du hast uns -also arm gemacht.« Dschuha sah sie an und -sagte zu ihnen: »Ihr habt es also geglaubt, daß -man stinkende Kuhhäute kauft? Ich habe euch -ja nur zum besten gehabt.« Sie nahmen ihn also -fest, fesselten ihn und steckten ihn in einen Sack; -den banden sie zu und wollten also Dschuha ins -Meer werfen. Als sie ans Ufer kamen, sahen sie -einen Schafhirten auf der Weide; nun sagten sie -untereinander: »Wir wollen den Sack einstweilen<span class="pagenum"><a name="Page_44" id="Page_44">44</a></span> -niederlegen und bei dem Hirten Milch trinken.« -Sie gingen zu dem Hirten und fragten ihn: »Hast -du einen Trunk Milch?« Er gab ihnen Milch in -einem Schlauche und sie tranken sie. Dann -setzten sie sich zu dem Hirten, den Kopf auf die -Ellbogen gestützt; sie begannen schläfrig zu werden -und schließlich übermannte sie der Schlaf. -Der Hirt ließ sie ruhig schlafen und ging seine -Schafe zurücktreiben; dabei sah er den zugebundenen -Sack und er stieß mit seinem Stabe daran. -Dschuha sagte im Sacke: »Laß mich in Frieden.« -Der Hirt erschrak und sagte: »Ist das ein Mensch -oder ein Geist? Was ists mit dir in dem Sacke -da?« Dschuha antwortete: »Man will mich zu -meinem Meister bringen, der mich unterrichten -soll; und wen mein Meister unterrichtet, der sieht -das Schicksalsbuch, das Gott verwahrt.« Da sagte -der Hirt: »Ach, ich möchte gern an deiner statt -hingehn.« Dschuha sagte: »Nein, damit bin ich -nicht einverstanden.« Er stellte sich abgeneigt, -obwohl er es gar zu gern gehabt hätte, wenn der -andere seine Stelle eingenommen hätte. Aber -der Hirt ließ nicht ab, Dschuha um diese Gunst -zu bitten, bis Dschuha endlich nachgab und sagte: -»Gut denn; binde den Sack auf, damit ich heraus -kann.« Der Hirt machte den Sack auf und -Dschuha kroch heraus; dann befahl er dem -Hirten: »Zieh deine Kleider aus.« Er zog die -Kleider des Hirten an und gab ihm die seinigen -und die zog der Hirt alsbald an; dann steckte er -ihn in den Sack und band den zu. Dann trieb -er die Schafe vor sich her, und kehrte so ins Dorf -zurück; vorher hatte er aber noch dem Hirten -eingeschärft: »Wenn man dich fortträgt, so ver<span class="pagenum"><a name="Page_45" id="Page_45">45</a></span>halte -dich still; denn wenn du sprichst, wird man -dich in die Tiefe des Meeres werfen.« Dschuhas -Verwandte standen nach einiger Zeit, als Dschuha -schon mit seiner Herde weit weg war, vom Schlafe -auf, nahmen den Sack und warfen ihn ins Meer; -dann sagten sie untereinander: »Jetzt sind wir -ihn los.« Nun gingen sie heim, aber auf einem -kürzern Wege als Dschuha, der erst in der Nacht -ins Dorf kam. Alle Frauen im Dorfe waren -frohen Muts und riefen: »Dschuha ist tot! wir -sind ihn los!« Aber nach Sonnenuntergang, da -kommt auf einmal Dschuha mit einer Schafherde -ins Dorf! und die Frauen riefen: »Da ist ja -Dschuha wieder! er lebt ja noch und ist gar noch -nicht tot! und ihr habt gesagt: ›Wir haben -Dschuha ins Meer geworfen, wir sind ihn los!‹«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_390" id="Nanchor_390"></a><a href="#Note_390" class="nanchor">390.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Un wurde Dschuha gefragt: »Woher hast du -denn die Schafherde?« Und Dschuha antwortete: -»Die habe ich aus dem Meere heraufgebracht: -das Meer hängt am Himmel, und unterm -Meere weiden die Schafe.« Sie sagten: »Rate -uns, Dschuha, wie wir es anstellen sollen.« -Dschuha sagte: »Bindet euere Kinder, fesselt -sie, wie ihr mich gefesselt habt, steckt sie in Säcke -und werft sie ins Meer; dann werden auch sie -gegen Sonnenuntergang Schafe bringen wie ich.« -Da nahm ein jeder sein Kind und steckte es in -einen Sack; und sie trugen die Kinder zum Meere -und warfen sie hinein. Nun war in dem Dorfe -auch eine Witwe; die wandte sich an Dschuha -und sagte zu ihm: »Ich habe keine Kinder.« -Dschuha sagte: »Nimm deinen Hund und wirf ihn -den Kindern nach; er wird dir schon gegen<span class="pagenum"><a name="Page_46" id="Page_46">46</a></span> -Sonnenuntergang Schafe bringen.« Die Witwe -warf den Hund ins Meer; aber er schwamm natürlich -wieder heraus. Dschuha saß versteckt auf -der Spitze eines Hügels, besah sich die Sache -und lachte für sich und rief dem Hunde zu: -»Bring nur deiner Herrin schöne Hammel und -Lämmer!« Der Hund schwamm aber immer -wieder zurück ans Ufer zu seiner Herrin, ohne -Schafe oder sonst etwas mitzubringen. Da rief -die Frau Dschuha herbei und sagte: »Mein Hund -da hat mir keine Schafe gebracht.« Dschuha antwortete: -»Weil er nicht untergetaucht ist; hätte -er getaucht, so hätte er dir welche gebracht. Die -andern werden, weil sie untergetaucht sind, gegen -Abend Schafe bringen; binde ihm doch einen -Stein an den Hals, damit er ordentlich untertaucht.« -Als die Sonne unterging und die Kinder -noch nicht kamen, sahen sich die Leute an und -sagten zu ihm: »Dschuha, die Kinder sind nicht -gekommen.« Dschuha antwortete: »Bis die -Dunkelheit einbricht.« Es wurde dunkel, aber -die Kinder kamen nicht wieder. Die Leute wurden -unruhig und sagten zu Dschuha: »Die Kinder -sind noch immer nicht gekommen.« Dschuha -sagte: »Ja, habt ihr denn wirklich geglaubt, daß -es in der See Schafe gibt? an euern Kindern -haben sich heute die Fische gütlich getan.« Da -begannen sie über ihre Kinder zu wehklagen und -zu weinen; dann aber nahmen sie Dschuha fest, -fesselten ihn und sagten: »Für den gibt es nur -das eine, daß wir ihn in die gefährliche Einöde -bringen und an eine Olive binden, damit ein Löwe -kommt und ihn frißt.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_47" id="Page_47">47</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_391" id="Nanchor_391"></a><a href="#Note_391" class="nanchor">391.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Ie nahmen Dschuha und brachten ihn in die -Einöde; sie banden ihn nahe der Straße an -eine Olive und verließen ihn. So an den Baum gefesselt, -sah er einen Reiter kommen, einen Kaid, -der beim Bei in Tunis gewesen war. Der Reiter -kam heran und sagte: »Friede sei über dir.« -Dschuha antwortete, als wäre er gar nicht geneigt -gewesen, zu sprechen: »Über dir sei der Friede.« -Der Reiter fragte ihn: »Warum bist du gefesselt?« -Dschuha antwortete: »Geh, laß mich in Ruh! -was fragst du mich?« Der Greis sagte: »Ist denn -Fragen ein Verbrechen oder etwas unrechtes?« -Dschuha antwortete: »Du wirst mich sicher -wieder zu dem machen, was ich früher war.« -Der Greis fragte ihn: »Was warst du denn -früher?« Dschuha antwortete: »Ich war früher -hundert Jahre alt: da man mich aber gefesselt -und an den Baum Sidi Abd Elkaders gebunden -hat, bin ich zu einem Dreißigjährigen geworden; -denn jeder alte Mann, den man an diesen Baum -fesselt und der sich still und stumm verhält, wird -wieder jung.« Da sagte der Greis: »Freund, bei -Gott, ist das so?« Dschuha antwortete: »Bei -Gott.« Nun bat ihn der Greis: »Laß mich an -deinen Platz«, und schließlich sagte Dschuha: -»So binde mich denn los.« Der Greis band -Dschuha los und der befahl ihm: »Leg deine -Kleider ab; denn ich kann dir nur das Hemd auf -dem Leibe lassen.« Der Greis zog seine Sachen -aus und legte die Burnusse ab, die Seidenschale -und das Turbantuch; und Dschuha zog, nachdem -er ihn an seiner statt an die Olive gebunden hatte, -seine Kleider an und bestieg seine Stute und ritt -hinein ins Dorf. Nichts ahnend saßen die Leute<span class="pagenum"><a name="Page_48" id="Page_48">48</a></span> -da, als auf einmal Dschuha herangesprengt kam -auf einer schönen Stute und in kostbaren Kleidern; -sie fragten ihn: »Dschuha, woher hast du -die Stute?« Er antwortete: »In der Schlucht dort -laufen überall Pferde umher.« Sie sagten zu ihm: -»Bei Gott, du lügst, du Taugenichts! wen hast du -wieder zum besten gehabt?«</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_49" id="Page_49">49</a></span></p> - -<h2>III.<br /><br /> - -Berberische Überlieferungen</h2> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_50" id="Page_50">50-51</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_392" id="Nanchor_392"></a><a href="#Note_392" class="nanchor">392.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha hatte einen Esel; den fütterte er, bis -er hübsch dick wurde. Seine Stadtviertelsgenossen -sagten zu ihm: »Verkauf uns den Esel.« -»Der ist zu teuer für euch,« antwortete Dschuha. -Sie sagten: »Sage uns du, wie hoch sein Preis -sein soll; wir werden ihn dir schon bezahlen.« -Dschuha antwortete: »Ich werde es nicht sagen; -aber wir wollen ihn auf den Eselsmarkt bringen, -und für das, was er dort gilt, verkaufe ich ihn -euch.« »Gut,« sagten sie. Am nächsten Morgen -ging er mit dem Esel früh auf den Markt, stopfte -ihm den Hintern mit Goldstücken voll und übergab -ihn dem Ausrufer.</p> - -<p>Die, die den Esel kaufen wollten, kamen -herbei und musterten ihn, ob er ihnen wohl gefalle -und sie auf ihn bieten sollten. Der Ausrufer -bestieg ihn und ließ ihn lustig galoppieren, und -der Esel lief hurtig dahin und blies seinen Wind, -während ihm die Goldstücke aus dem Hintern -fielen. Die Leute, die zusahen, hoben die Goldstücke -auf und begannen einander zuzuraunen: -»Der Esel Dschuhas mistet Gold.« So kam es, daß -auch die, die ihn eigentlich nicht hatten kaufen -wollen, darauf loszubieten begannen. Man überbot -sich gegenseitig, bis der Esel auf zehntausend -Franken kam. Da verkaufte ihn Dschuha und -nahm das Geld in Empfang. Er trat zu dem, der -den Esel gekauft hatte, und sagte zu ihm: »Ich -habe dir etwas verkauft, das der verkörperte -Reichtum ist.« Der Käufer antwortete: »Sage -mir, worin sein Futter besteht.« Dschuha antwortete: -»Du mußt ihm genügend Gerste und -Gras geben und ihn auch täglich zweimal tränken; -und wenn du ihn in den Stall schließt, so<span class="pagenum"><a name="Page_52" id="Page_52">52</a></span> -laß ihn dort nicht so ohne weiteres: wenn du -vielmehr willst, daß er gehörig viele Goldstücke -zur Welt befördert, so bring ihn auf deinem -eigenen Lager unter, decke ein Moskitonetz über -ihn und feßle ihm die Füße, damit ihm bis Tagesanbruch -nichts vom Lager heruntergleitet. Mit -Tagesanbruch aber geh zu seinem Lager; da wirst -du zwei Körbe voll Goldstücke finden.«</p> - -<p>Der Käufer des Esels wachte die ganze Nacht -in froher Hoffnung, daß es Tag werde. Früh ging -er zum Zimmer und öffnete es; und freudig -sprach er bei sich: »Heute werde ich durch -Dschuhas Esel ein reicher Mann.« Er hob das -Netz auf, und nun fand er, daß der Esel zwei -ganze Körbe Mist ins Bett gemacht hatte, während -sein Urin auf dem Boden unter dem Bette -eine lustige Pfütze bildet. Er warf den Esel vom -Bette herunter und begann den Mist zu durchwühlen, -fand aber auch nicht ein Goldstück. Nun -ging er mit dem Esel zu Dschuha und sagte zu ihm: -»Ich habe mit dem Esel alles so gemacht, wie du -mir gesagt hast, habe aber nicht entdeckt, daß -er mir etwas andres verschafft hätte als zwei -Körbe Mist; und das Bett hat er mir in einen -netten Zustand versetzt. Und nicht ein einziges -Goldstück habe ich gefunden.« Dschuha antwortete: -»Wie? Habe ich dir denn gesagt, du -solltest ihn in dein Bett legen?« Der Käufer antwortete: -»In mein Bett habe ich ihn genommen, -weil ich Angst hatte, die Nachbarn könnten mir -die Goldstücke stehlen, die er misten werde; -deshalb habe ich ihn in das Bett gelegt.« Dschuha -antwortete: »Darum hat er dir auch keine Goldstücke -gemistet. Deine Gesinnung gegen die<span class="pagenum"><a name="Page_53" id="Page_53">53</a></span> -Nachbarn war nicht edel; darum hat dir Gott -nichts schenken wollen.« Nun sagte der Mann: -»Gib mir mein Geld zurück und nimm deinen -Esel.« Dschuha antwortete: »Nein, ich gebe dir -nichts zurück; du hast den Esel auf dem Basar -gekauft, wo Recht und Gesetz gilt.«</p> - -<p>Darauf sagte der Käufer: »Wohlan, wir wollen -zum Richter gehn.« Dschuha antwortete: »Ich -gehe nicht mit dir; verklage nur erst den Esel, -und ich werde dann schon kommen.« Der Mann -ging hin und verklagte Dschuha; dann nahm er -einen Schergen mit zu Dschuha. Sie kamen zu -ihm und der Scherge sagte: »Steh auf, der Richter -läßt dich rufen.« »Gut,« antwortete Dschuha und -ging mit ihm. Als er und sein Gegner vor den -Richter traten, gebot ihnen der, zu sprechen. Der -Käufer begann: »Ich habe von Dschuha einen -Esel gekauft, der Goldstücke misten sollte. Als -ich ihn kaufte, fragte ich Dschuha: ›Was gibst du -ihm zu fressen?‹ Er antwortete mir: ›Gib ihm -genügend Gerste und Gras und tränke ihn zweimal -des Tages. Laß ihn auch in dein Bett steigen -und feßle ihm die Füße, damit du am Morgen -neben ihm findest, was er setzen soll.‹ Ich tat -so, wie er mich geheißen hatte. Am Morgen ging -ich zum Esel, fand aber dort nichts als einen -Haufen Mistbatzen.« Da sagte der Richter zu -ihm: »Du bist verrückt; gibt es denn auf der Welt -einen Esel, der Goldstücke mistet? Dschuha ist -ganz in seinem Rechte; dir jedoch fehlt es am -Verstande.«</p> - -<p>Nun wurde der Mann sehr zornig. Er ging -mit seinem Esel heim und prügelte ihn zu -Tode.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_54" id="Page_54">54</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_393" id="Nanchor_393"></a><a href="#Note_393" class="nanchor">393.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inst sagten Männer zu Schaha, daß er heiraten -solle; er antwortete ihnen, er werde -nicht heiraten, bis der Fluß eine Frau bringe. -Sie sagten: »Wie wäre es möglich, daß der Fluß -eine Frau brächte?« Schaha antwortet kurz: »So -sage ich euch.«</p> - -<p>Als dann eine Zeit verstrichen war, sah -Schaha eines Tages am Stadttore eine Frau aus -der Fremde; er fragte sie: »Wer bist du?« Sie -antwortete ihm: »Ich bin aus dem und dem -Lande.« »Wohin gehst du?« »In diese Stadt.« -»Was willst du da tun?« »Ich will dableiben.« -Er fragte weiter: »Hast du Kinder?« Sie antwortete: -»Ich habe eines geboren, aber es ist gestorben, -als es noch ganz klein war.« Er sagte: -»Ich fürchte, daß mir seine Krankheit Schaden -bringen wird.« Sie antwortete: »Aber wie sollte -dir denn die Krankheit, woran der Knabe gestorben -ist, als er noch klein war, Schaden bringen -können?« Er sagte zu ihr: »Liebst du mich? -willst du, daß ich dich heirate?« Sie antwortete: -»Ich liebe dich.«</p> - -<p>Darauf gingen sie in die Stadt, um sich von -einem Priester trauen zu lassen, und nachdem sie -geheiratet hatten, blieb er daheim bis zur Regenzeit. -Als dann alle Leute hinausgingen, um das -Feld zu bestellen, ging auch er zur Arbeit; dabei -fand er einen Schatz, einen Topf voll Gold. -Diesen Topf grub er aus; für einen Teil des -Goldes kaufte er Weizen, Datteln und Butter, -und den Rest versteckte er in einem alten Wasserschlauche.</p> - -<p>Darauf lebte er mit seiner Frau bis zu der -Zeit, wo die Pilger kamen. Von diesen kam ein<span class="pagenum"><a name="Page_55" id="Page_55">55</a></span> -armer zu seiner Frau und bat sie um einen alten -Schlauch, um darin Wasser aufzubewahren. Sie -sagte, sie habe keinen, aber eine Nachbarin -machte sie darauf aufmerksam, daß im obern -Teile des Hauses ein alter Schlauch sei. Nun -stieg sie hinauf, holte ihn und gab ihn dem -Armen. Der sagte: »Gott möge dich noch in -deinen Kindern segnen.« Sie antwortete: »Ich -habe keine; ich habe nur eines geboren, und das -ist gestorben, als es noch klein war.« Er sagte: -»Möge Gott mit ihm Erbarmen haben.«</p> - -<p>Eines Tages stieg Schaha, der in der Stadt geblieben -war, in den obern Teil des Hauses, um -den alten Schlauch mit dem Golde zu suchen; der -war aber nicht da. Er fragte seine Frau, wo der -Schlauch sei, der oben gewesen sei, und sie sagte: -»Ein armer Mann ist zu mir gekommen und hat -ihn verlangt. Er hat Gott um Barmherzigkeit für -mein Kind angefleht, und ich bin hinaufgestiegen, -habe ihn geholt und habe ihn ihm gegeben.« -Schaha sagte: »Habe ich es dir nicht gesagt gehabt, -daß mir die Krankheit deines Kindes, obwohl -es tot ist, Schaden bringen werde? Und du -hast mir erwidert: ›Wie soll dir die Krankheit -des verstorbenen Kindes Schaden bringen -können?‹«</p> - -<p>Schaha ging weg und kaufte einen großen -schönen Schlauch; damit ging er in den Straßen -umher und fragte: »Wer tauscht einen neuen -Schlauch gegen einen alten um?« Da sagte ein -Armer zu ihm: »Nimm meinen alten Schlauch -und gib mir den neuen.« Und er gab ihm den, -der das Gold enthielt. Schaha nahm den<span class="pagenum"><a name="Page_56" id="Page_56">56</a></span> -Schlauch, wo das Gold war, von dem der Arme -nichts wußte.</p> - -<p>Dann ging Schaha nach Hause und schied sich -von seiner Frau.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_394" id="Nanchor_394"></a><a href="#Note_394" class="nanchor">394.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Si Dscheha auf den Markt, -um einen Esel zu kaufen. Ihm begegnete -einer und der sagte zu ihm: »Wohin, Si Dscheha?« -»Auf den Markt, einen Esel kaufen.« Der Mann -erwiderte: »Sag: ›So Gott will‹, Si Dscheha.« -Dscheha antwortete: »Warum sollte ich sagen: -›So Gott will‹? ich habe Geld bei mir und auf dem -Markte sind Esel.« Damit ging er weiter.</p> - -<p>Als er auf dem Markte angelangt war, kam -ein Mann daher; der benützte einen Augenblick -der Unaufmerksamkeit Dschehas und stahl ihm -sein Geld. Si Dscheha machte sich auf den -Heimweg, ohne einen Esel gekauft zu haben. -Der besagte Freund begegnete ihm wieder und -sagte zu ihm: »Was hast du gekauft, Si Dscheha?« -Dscheha antwortete: »Mein Geld ist mir gestohlen -worden, so Gott will; dein Vater sei verflucht, -so Gott will.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_395" id="Nanchor_395"></a><a href="#Note_395" class="nanchor">395.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Si Dscheha zu einem andern -essen, und der setzte ihm ein gebratenes -Zicklein vor. Dscheha packte das Zicklein und -begann es zu verschlingen wie ein Wolf. Da -sagte sein Wirt: »Weshalb hast du denn eine -solche Wut auf das Zicklein? seine Mutter hat -dich wohl einmal mit den Hörnern gestoßen?«</p> - -<p>»Und du,« versetzte Dscheha, »du bist so mitleidig -mit ihm, als ob seine Mutter deine Amme -gewesen wäre.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_57" id="Page_57">57</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_396" id="Nanchor_396"></a><a href="#Note_396" class="nanchor">396.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Eine Freunde hatten gehört, daß er krank sei, -und kamen ihn besuchen. Er lag im Bette. -Sie schwatzten alles mögliche und ließen ihn -nicht schlafen. Da stand er auf, nahm sein -Kissen und sagte zu ihnen: »Ihr könnt jetzt gehn; -ich bin gesund: Gott selber ists, der mich gesund -gemacht hat.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_397" id="Nanchor_397"></a><a href="#Note_397" class="nanchor">397.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kam er bei etlichen Leuten vorbei, -die gerade beim Essen waren. Er sagte zu -ihnen: »Das Heil sei mit euch, ihr Geizigen!«</p> - -<p>Sie antworteten: »Bei Gott, wir sind nicht -geizig.«</p> - -<p>»Ach Herrgott,« schrie Dscheha, »gib, daß sie -nicht lügen; gib, daß ich es bin, der gelogen hat.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_398" id="Nanchor_398"></a><a href="#Note_398" class="nanchor">398.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha kochte Fleisch und es kamen zwei -Freunde zu ihm. Der eine nahm ein Stück -Fleisch und sagte: »Dieses Fleisch braucht Salz.«</p> - -<p>Der andere nahm auch ein Stück und sagte: -»Dieses Fleisch braucht Essig.«</p> - -<p>Si Dscheha packte alles, was noch übrig war, -und sagte: »Der Topf da braucht Fleisch.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_399" id="Nanchor_399"></a><a href="#Note_399" class="nanchor">399.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal trieben Dscheha und zwei Freunde von -ihm zwei Schafe und einen Hammel heim, -die sie auf dem Markte gekauft hatten. Als sie -zu Hause angelangt waren, sagten seine Freunde -zu ihm: »Si Dscheha, wie teilen wir sie?«</p> - -<p>»Ihr zwei«, antwortete Dscheha, »nehmt das -eine Schaf; ich und der Hammel nehmen das -andere.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_58" id="Page_58">58</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_400" id="Nanchor_400"></a><a href="#Note_400" class="nanchor">400.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages verkaufte Dscheha sein Haus, und -er sagte zu dem Käufer: »Freund, das Haus -habe ich dir verkauft; den Nagel aber, der in der -Wand steckt, habe ich dir nicht verkauft. Daß -du mir nicht morgen sagst: ›Du hast mir auch -den Nagel verkauft.‹ Ich habe ihn dir nicht verkauft; -ich habe dir nichts verkauft als das -Haus.«</p> - -<p>»Es ist gut,« antwortete der Käufer. »Ich -habe dir das Haus abgekauft; den Nagel, der in -der Mauer steckt, habe ich dir nicht abgekauft.«</p> - -<p>Der Käufer dachte: Der Nagel ist mir gleichgültig. -Ich habe das Haus gekauft; an dem Nagel -liegt wenig.</p> - -<p>Si Dscheha suchte seine Mutter auf und sagte -zu ihr: »Mutter, wie lange leiden wir schon -Hunger! Heute habe ich das Haus verkauft.«</p> - -<p>»Was?« sagte sie, »du hast das Haus verkauft? -wo wollen wir wohnen? Außer Hunger -zu leiden, werden wir jetzt auch noch unter -freiem Himmel schlafen müssen.«</p> - -<p>»Hab keine Angst, Mutter,« antwortete -Dscheha. »Ich habe ihm das Haus verkauft, habe -mir aber einen Nagel vorbehalten, den ich in die -Wand geschlagen habe; den habe ich ihm nicht -verkauft. Und mit diesem Nagel will ich ihm das -Haus wieder abnehmen. Wir sterben vor Hunger; -darum habe ich mir diese List ausgedacht, damit -uns der Käufer Geld gibt und wir essen können. -Was das Haus betrifft, so wird er bald draußen -sein.«</p> - -<p>»Was?« sagte sie; »du hast ihm das Haus verkauft -und sagst, daß er wieder herausgehn wird? -Wie sollte er denn wieder herausgehn, wo er dir<span class="pagenum"><a name="Page_59" id="Page_59">59</a></span> -doch sicherlich das Geld vor Zeugen gegeben -hat?«</p> - -<p>»Sei nur ruhig,« antwortete Dscheha. »Ich -werde schon einen Plan aushecken, damit er -herausgehn muß.«</p> - -<p>Und sie sagte: »Tu, was du willst.«</p> - -<p>Si Dscheha ging Tierhäute kaufen; die trug er -hin und hing sie an den Nagel. Auch Därme -hängte er hin. Und da die Häute und Därme dort -blieben, begannen sie nach einem oder zwei Tagen -zu stinken. Dscheha kam hin, ließ sie aber, wie -sie waren.</p> - -<p>Der, der das Haus gekauft hatte, kam zu ihm -und sagte: »Was ist das für ein Handel, Si -Dscheha? Du hast Häute und Därme gebracht -und sie im Hause aufgehängt! Sie stinken. Wie -kann ich denn da wohnen?«</p> - -<p>»Freund,« antwortete Dscheha, »ich habe dir -nur das Haus verkauft, nicht wahr? Den Nagel -habe ich mir behalten, und ich habe dir gesagt, -daß ich ihn dir nicht verkaufe. Du hast jetzt -nichts mehr zu sagen.«</p> - -<p>Nun sagte der Käufer zu ihm: »Geh in dein -Haus. Ich verlasse es. Ich lasse dir das Geld -und das Haus. Ich kann nicht länger drinnen -wohnen. Es ist ein fürchterlicher Gestank, und -das Haus selber ist vergiftet.«</p> - -<p>»Gut,« sagte Dscheha; »wenn du ausziehen -willst, so zieh. Das Geld, das habe ich ausgegeben, -und du bekommst keinen Heller zurück.«</p> - -<p>»Ich schenke dir das Haus und das Geld,« -sagte der Käufer.</p> - -<p>Si Dscheha verließ ihn und zog wieder in sein<span class="pagenum"><a name="Page_60" id="Page_60">60</a></span> -Haus; und der andere machte sich auf die Suche -nach einer neuen Wohnung.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_401" id="Nanchor_401"></a><a href="#Note_401" class="nanchor">401.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha ging im Felde und hatte Hunger. -Da sah er einen Araber, der aß. In der Meinung, -daß ihn der einladen werde, mitzuessen, -ging er hin; aber er wurde keineswegs eingeladen, -sondern der Araber fragte ihn nur: »Woher bist -du, Bruder?«</p> - -<p>»Aus deinem Dorfe,« antwortete Dscheha.</p> - -<p>»Dann bringst du uns gute Nachrichten.«</p> - -<p>»Ich bringe dir alle guten Nachrichten, die du -willst.«</p> - -<p>»Hast du Nachrichten von unserm Dorfe?«</p> - -<p>»Ja.«</p> - -<p>»Hast du Nachrichten von Omm Othman?« — -Das war die Frau des Arabers. —</p> - -<p>»Oh,« sagte Dscheha, »sie wiegt sich wie ein -Pfau.«</p> - -<p>»Und wie geht’s meinem Sohne Othman?«</p> - -<p>»Gewöhnlich spielt er Ball mit seinen Kameraden.«</p> - -<p>»Wie geht es dem Kamel?«</p> - -<p>»Das wird bald zerplatzen, so feist ist es.«</p> - -<p>»Und was ists mit unserm Hunde Titu?«</p> - -<p>»Er ist sehr scharf, und das will etwas heißen. -Die Diebe fürchten ihn, so daß der Pferch vor -ihnen sicher ist.«</p> - -<p>»Und unser Haus, wie steht es damit?«</p> - -<p>»Es ist wie eine Festung.«</p> - -<p>Nun schwieg der Araber. Er aß, ohne Si -Dscheha einzuladen, und der stand auf, um wegzugehn. -Der Araber fragte ihn: »Wohin, -Bruder?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_61" id="Page_61">61</a></span></p> - -<p>»Ins Dorf,« antwortete Dscheha. »Seid Titus -Tod wimmelts dort von Dieben.«</p> - -<p>»Titu ist tot?«</p> - -<p>»Ja.«</p> - -<p>»Woran ist er gestorben?«</p> - -<p>»Er hat von dem Fleische des Kamels zu viel -gefressen, und daran ist er gestorben.«</p> - -<p>»Das Kamel ist also auch tot?«</p> - -<p>»Ja.«</p> - -<p>»Woran ist es gestorben?«</p> - -<p>»Es ist über das Grab Omm Othmans gestolpert.«</p> - -<p>»Omm Othman ist gestorben?«</p> - -<p>»Ja.«</p> - -<p>»Woran?«</p> - -<p>»An dem Kummer über den Tod Othmans.«</p> - -<p>»Othman ist gestorben?«</p> - -<p>»Ja.«</p> - -<p>»Wieso?«</p> - -<p>»Das Haus hat ihn erschlagen, als es einstürzte.«</p> - -<p>Bei diesen Worten sprang der Araber wie ein -Narr auf und lief in der Richtung seines Dorfes -davon, sein Essen im Stiche lassend. Si Dscheha -aß alles, was noch da war.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_402" id="Nanchor_402"></a><a href="#Note_402" class="nanchor">402.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Kaid von Dschehas Stamm liebte die -Frauen leidenschaftlich, und Dscheha, der -ihn oft besuchte, machte ihm Vorstellungen. -»Wie kannst du denn,« sagte er zu ihm, »du, ein -Kaid, gar so in die Frauen vernarrt sein? Nimm -doch ein wenig Vernunft an. Fürchte den Herrn. -Es ist eine Schande für dich.« Diese Worte<span class="pagenum"><a name="Page_62" id="Page_62">62</a></span> -drangen dem Kaid bis auf den Grund seines -Herzens.</p> - -<p>Nun hatte der Kaid eine Magd, die eine Frau -von großer Schönheit war, und die sagte zu ihm, -als sie seine Niedergeschlagenheit bemerkte: -»Was drückt dich, Herr?«</p> - -<p>Der Kaid antwortete: »Dscheha hat mir dasunddas -gesagt.«</p> - -<p>»Sonst nichts?« sagte sie. »Nun, gib mir die -Erlaubnis zu ihm zu gehn. Du bleibst noch eine -Weile hier, und kommst dann unversehens zu -Dscheha nach. Du wirst schauen, was ich tun -werde, und wirst dich wundern, in was für einer -Verfassung du ihn finden wirst.«</p> - -<p>»Geh,« sagte der Kaid zu ihr, und sie ging. -Sie kam zu Dscheha und setzte sich mit ihm in -seinem Hause nieder. Als Dscheha sie sah, -wurde er sterblich verliebt in sie. Er rückte -näher zu ihr, aber sie schlug ihn zurück; er verfolgte -sie, und wohin immer sie sich setzte, er kam -zu ihr. »Bleib auf deinem Platze, Si Dscheha,« -sagte sie zu ihm, »und komm mir nicht zu nahe. -Wenn du aber herankommen willst, so laß mich -auf dir reiten; du wirst mit mir auf dem Rücken -auf allen vieren gehn.«</p> - -<p>»Komm,« sagte Dscheha, und sie legte ihm -einen Sattel auf und einen Zaum an und setzte -sich rittlings auf ihn; er begann auf allen vieren -zu kriechen.</p> - -<p>Unversehens kam der Kaid, und der sagte zu -ihm: »Si Dscheha, mir hast du verboten, die -Frauen zu lieben, und du, sieh nur, in was für -einer Verfassung du bist!«</p> - -<p>»Herr,« antwortete Si Dscheha, »ich hatte<span class="pagenum"><a name="Page_63" id="Page_63">63</a></span> -Angst, dich zu einem solchen Esel werden zu -sehn, wie ich einer bin.«</p> - -<p>Der Kaid begann zu lachen und machte ihm -ein Geschenk.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_403" id="Nanchor_403"></a><a href="#Note_403" class="nanchor">403.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war ein Jude, der täglich also zum Herrgott -betete: »O mein Gott, zeige dich mir«; und -er betete unter einem Baume. Eines Tages hörte -ihn Dscheha, als er lustwandelte. Am nächsten -Tage ging er hin und war noch vor dem Juden -dort; er stieg auf den Baum und verbarg sich im -Laube. Der Jude kam und betete wie gewöhnlich. -Si Dscheha rief ihn an und sagte: »O mein -Anbeter, nimm hundert Dinar und gib sie der -Frau Dschehas. Dann komm sofort hieher zurück, -und du wirst mich sehn.«</p> - -<p>Als der Jude diese Worte hörte, war er auf -dem Gipfel der Freude. Er ging nach Hause, -holte hundert Goldstücke und gab sie der Frau -Dschehas. Dann kam er zum Baume zurück und -sagte: »O mein Gott, ich habe getan, was du mir -gesagt hast.« Si Dscheha warf ihm einen Strick -zu, indem er sagte: »Fasse diesen Strick und du -wirst zu mir emporsteigen.« Der Jude ergriff -den Strick und Si Dscheha zog ihn herauf; als -er ihn aber einigermaßen in der Höhe hatte, ließ -er den Strick los. Der Jude fiel herunter und -schlug sich ein Loch in den Kopf. »O mein -Gott,« sagte er, »du bist unersättlich! Du nimmst -mein Geld und schlägst mir überdies ein Loch in -den Kopf!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_404" id="Nanchor_404"></a><a href="#Note_404" class="nanchor">404.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An wußte sich keinen Rat mehr, um Dscheha -sein Schmarotzerhandwerk zu legen. Als -nun eines Tages die vornehmen Leute zu einem<span class="pagenum"><a name="Page_64" id="Page_64">64</a></span> -Manne essen gingen, der einen Festschmaus vorbereitet -hatte, schloß sich ihnen Dscheha an; da -sagten sie untereinander: »Was machen wir nur -mit Si Dscheha?« Und einige sagten: »Wann die -Schüsseln aufgetragen werden, wollen wir zu ihm -sagen: ›Si Dscheha, in deinem Dorfe brennt es‹, -damit er nichts ißt. Unsere Worte werden ihn -so beschäftigen, daß er nichts ißt.«</p> - -<p>Als die Speise kam, sagten sie zu ihm: »Si -Dscheha, in deinem Dorfe brennt es.«</p> - -<p>»Unser Haus ist davor bewahrt geblieben?« -fragte Dscheha.</p> - -<p>Während sie sich darauf beschränkten, zu -sprechen, aß Dscheha. Sie sagten: »Das Feuer -ist schon bei deinem Hause.«</p> - -<p>»Nun, mich hat es noch nicht erreicht.«</p> - -<p>»Jetzt hat es deine Kleider erfaßt.«</p> - -<p>»Mein Kopf brennt noch nicht, nicht wahr?« -antwortete Dscheha. »Meine Füße mag es verschlingen, -wenn es mir nur den Kopf in Ruhe -läßt.«</p> - -<p>Und er aß immerzu. Als dann die andern -desgleichen tun wollten, stellte es sich heraus, daß -Dscheha alles aufgegessen hatte; und sie sagten -untereinander: »Si Dscheha hat uns zum besten -gehabt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_405" id="Nanchor_405"></a><a href="#Note_405" class="nanchor">405.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha kaufte auf dem Markte eine Ziege -um zehn Duro. Er trieb sie heim, schlachtete -sie und häutete sie. »Diese Ziege kostet uns viel -Geld,« sagte er zu seiner Mutter, und sie erwiderte: -»Was willst du tun, mein Sohn?«</p> - -<p>»Für den Augenblick das Fleisch kochen; -späterhin werden wir sehn, was zu tun ist. Am<span class="pagenum"><a name="Page_65" id="Page_65">65</a></span> -nächsten Markttage werde ich die Haut auf den -Markt bringen; du wirst hingehn und sie in der -Hand halten. Ich werde immer um dich herum -sein, und du wirst tun, als ob du mich nicht -kenntest; ebenso werde ich tun, als ob ich dich -nicht kennte. Ich werde um die Haut handeln, -und welchen Preis immer ich dir biete, weigerst -du dich, sie mir zu verkaufen. Ich werde sie -spannenweise messen. Du sagst zu mir: ›Ich verkaufe -sie nicht.‹ Ich werde dir zwanzig, dreißig, -vierzig, fünfzig Duro bis zu hundert Duro bieten. -Unter den Fremden, die dazukommen werden, -wird einer sein, der dir mehr bieten wird, und -dem verkaufst du sie. Gib acht jetzt! Merk dir -wohl, wie ich dich empfehlen will!«</p> - -<p>Sie machten sich auf den Weg und kamen auf -den Markt. Si Dscheha ging abseits, und seine -Mutter hielt die Ziegenhaut. Si Dscheha kam -und sagte zu ihr: »Wie viel hat man dir für die -Haut da geboten?« Und auf ihre Antwort: »Zehn -Duro« begann er sie spannenweise zu messen. -Alle Welt sammelte sich um sie. »Die Haut, die -du da mißt,« sagte einer zu ihm, »wozu kann sie -dir dienen?«</p> - -<p>»Sie wird gut zu verwenden sein,« antwortete -Dscheha; »sie gibt eine große Trommel oder eine -kleine.«</p> - -<p>Er zog sich zurück, kam aber einen Augenblick -später wieder, ging wieder zu seiner Mutter -und sagte zu ihr: »Nun, altes Frauchen, was ists -mit der Haut?«</p> - -<p>»Mein Sohn,« antwortete die Alte, »man hat -mir zwanzig Duro gegeben.«</p> - -<p>»Verkaufst du sie um fünfzig?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_66" id="Page_66">66</a></span></p> - -<p>»Nein.«</p> - -<p>Si Dscheha maß die Haut noch einmal und -ging weg. Die Leute liefen zusammen und sagten -einander: »Si Dscheha ist verrückt. Wie geht es -zu, daß er, der sonst so durchtrieben ist, sich so -täuschen läßt?«</p> - -<p>Dscheha kam zurück und sagte zu seiner -Mutter: »Mutter, wie viel hat man dir für die -Haut geboten?«</p> - -<p>»Sie ist noch auf fünfzig Duro, mein Sohn.«</p> - -<p>»Ich will sie messen, ob sie zu meinem Zwecke -taugt oder nicht.« Er maß sie, und als er damit -fertig war, sagte er zu seiner Mutter: »Wenn du -sie verkaufen willst, so gebe ich dir hundert -Duro.«</p> - -<p>»Ich verkaufe sie nicht,« antwortete sie, und -Dscheha entfernte sich und beobachtete sie von -weitem.</p> - -<p>Ein Mann, der auf den Markt gekommen war, -kam und sagte zu der Mutter Dschehas: »Altes -Frauchen, verkaufe sie mir. Ich gebe dir um -zehn Duro mehr als der Mann.«</p> - -<p>»Gib das Geld her, bevor er kommt; er könnte -mir sonst Vorwürfe machen, daß ich einem andern -den Vorzug gegeben habe.«</p> - -<p>Er gab der Alten das Geld, und die machte -sich auf den Heimweg und Si Dscheha gesellte -sich zu ihr; sie gingen, bis sie dorthin kamen, wo -sie wohnten, und dort blieben sie.</p> - -<p>Die Alte hatte aber dem Käufer der Haut gesagt: -»Diese Haut ist gar kostbar; lege sie in die -Sonne: sie wird trocknen, und du wirst sehn, was -für einen Nutzen du finden wirst.«</p> - -<p>Er breitete also die Haut an der Sonne aus.<span class="pagenum"><a name="Page_67" id="Page_67">67</a></span> -Zwei oder drei Tage darauf ging er nachsehn und -fand sie vollständig ausgetrocknet. Er nahm sie -zwischen die Hände und rieb sie; da zerfiel sie. -Nun ging er die Frau suchen, die sie ihm verkauft -hatte. Er traf die Mutter Dschehas und -sagte zu ihr: »Altes Frauchen, bist du nicht die, -die mir die Haut verkauft hat?«</p> - -<p>»Sag so etwas nicht noch einmal,« sagte die -Alte. »Ich, Häute verkaufen! ich bin die Mutter -Si Dschehas.«</p> - -<p>»Schon recht,« sagte der Mann; »sieh nur -selber, wer mich betrogen haben kann, wenn du -es nicht bist.«</p> - -<p>»Mein Sohn,« erwiderte die Alte, »das habe -ich nie getan.«</p> - -<p>Der Mann ging heim, ohne sie erkannt zu -haben. Die Ziegenhaut verblieb ihm und er warf -sie den Hunden hin.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_406" id="Nanchor_406"></a><a href="#Note_406" class="nanchor">406.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte die Mutter zu Si Dscheha: -»Ich gehe Holz machen.« Er bildete sich -ein, das sei wahr; sie ging aber irgendwohin, -setzte sich nieder und legte einen Fuß über den -andern. Dscheha kam und sah, daß sie die Füße -übereinander geschlagen hatte.</p> - -<p>Am nächsten Tage sagte sie zu ihm: »Sohn, -das Barfußgehn bringt mich um; kaufe mir doch -Schuhe.«</p> - -<p>Dscheha holte Baumwolle und machte ihr -daraus Schuhe; »da, Mutter,« sagte er, »da sind -deine Schuhe.«</p> - -<p>»Aber,« sagte sie, »wie lange werden die denn -halten?«</p> - -<p>»Mutter,« antwortete Dscheha, »wenn du<span class="pagenum"><a name="Page_68" id="Page_68">68</a></span> -immer so viel gehst wie gestern, werden sie -halten, bis du stirbst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_407" id="Nanchor_407"></a><a href="#Note_407" class="nanchor">407.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls Si Dscheha noch klein war, war er ein -wenig dumm und unwissend; erst als er ein -wenig größer war, erwachte sein Geist.</p> - -<p>Eines Tages, es war der Tag, wo sein Vater -starb, war er allein auf der Welt; er hatte -niemand mehr als seine Mutter. Nun nahm er -einmal einen Ochsen, um ihn zu verkaufen. Auf -dem Wege traf er eine Eule, und er sagte zu ihr: -»Kaufst du meinen Ochsen?«</p> - -<p>Die Eule schrie: »Imiaruf.«</p> - -<p>»Gibst du mir fünfzehn Realen?« fuhr Dscheha -fort.</p> - -<p>»Imiaruf,« wiederholte die Eule.</p> - -<p>»Du gibst mir zwanzig?«</p> - -<p>»Imiaruf.«</p> - -<p>»Du gibst mir fünfundzwanzig?«</p> - -<p>»Imiaruf.«</p> - -<p>»Da hast du deinen Ochsen.« Und er fügte -bei: »Und das Geld?«</p> - -<p>»Imiaruf.«</p> - -<p>»Beim nächsten Markte?«</p> - -<p>»Imiaruf,« sang die Eule.</p> - -<p>»Gut; da ist der Ochse. Das Geld werde ich -am nächsten Markttage holen.«</p> - -<p>»Imiaruf.«</p> - -<p>Dscheha ließ den Ochsen dort und ging. Als -er daheim angelangt war, sagte seine Mutter zu -ihm: »Und der Ochse, mein Sohn?«</p> - -<p>»Den habe ich verkauft,« antwortete er; »um -fünfundzwanzig Realen. Was das Geld betrifft, -so warte ich darauf bis zum nächsten Markte.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_69" id="Page_69">69</a></span></p> - -<p>Als der nächste Markttag gekommen war, -ging er an den Ort, wo er den Ochsen gelassen -hatte; dort traf er die Eule und die sang wie am -ersten Tage. »Und das Geld?« sagte er.</p> - -<p>»Imiaruf.«</p> - -<p>»Heute will ich mein Geld haben.«</p> - -<p>»Imiaruf.«</p> - -<p>Dscheha ging auf sie zu, indem er sagte: »Ich -muß heute mein Geld haben.« Die Eule flog -gegen ein altes Gemäuer hin; Dscheha folgte ihr -und sagte: »Du mußt mir mein Geld geben.«</p> - -<p>»Imiaruf,« schrie die Eule.</p> - -<p>Dscheha verfolgte sie immer weiter, bis er sie -in dem Gemäuer vor sich hatte. Sie entwischte -ihm wieder; aber Dscheha fand in dem Gemäuer -einen Schatz.</p> - -<p>»Du glaubst,« sagte er nun zu der Eule, »daß -ich ein Dieb bin wie du? ich, ich stehle nicht; ich -werde nur nehmen, was mir gebührt.« Und er -zählte seine fünfundzwanzig Realen ab und -steckte sie zu sich; dann ging er heim.</p> - -<p>Als er zu Hause angelangt war, sagte er zu -seiner Mutter: »Mutter, das ist das Geld von -dem, dem ich den Ochsen verkauft habe.« Und -er fügte bei: »Ich selber habe mit meinen eigenen -Händen die fünfundzwanzig Realen aus dem -Schatze genommen.«</p> - -<p>»Mein Sohn,« sagte die Mutter, »gehn wir -zu ihm.«</p> - -<p>»Mutter, wenn du willst, so gehn wir hin; ich -fürchte aber, daß du ihn bestehlen wirst.«</p> - -<p>»Pfui, mein Sohn! Deinem Freunde, zu dem -wir als Gäste kommen, dem werde ich etwas -stehlen!«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_70" id="Page_70">70</a></span></p> - -<p>»Also gut; komm, gehn wir.«</p> - -<p>In aller Eile kochte sie nun Bohnen und Eier -und buk Kuchen. Als sie dann das Dörfchen -verließen, warf sie die Bohnen über Dscheha; er -las sie auf und sagte: »Mutter, es regnet Bohnen.«</p> - -<p>»Lies sie auf, mein Sohn.« Dscheha las sie -auf und aß sie. Seine Mutter ging immer weiter; -und als sie an dem bewußten Orte angekommen -waren, sagte sie zu ihm: »Nun, mein Sohn, wo ist -das Haus deines Freundes?«</p> - -<p>»Da,« antwortete Dscheha.</p> - -<p>»Zeig es mir doch.«</p> - -<p>»Nun hier.«</p> - -<p>»Das da?«</p> - -<p>»Komm, ich werde es dir zeigen.«</p> - -<p>Als er sie hingeführt hatte und sie den Schatz -sah, warf sie Kuchen in die Höhe, so daß sie auf -Dscheha niederfielen; und er sagte: »Ach, Mutter, -es regnet Kuchen.« Er begann sie aufzulesen -und sie zu essen. Seine Mutter bemächtigte sich -des Schatzes und er sagte zu ihr: »Hüte dich, -Mutter, etwas zu nehmen.«</p> - -<p>»Ich nehme nichts, mein Sohn.« Aber sie hob -den Schatz und wickelte ihn in ein großes Baumwolltuch, -um ihn wegzutragen; und zu Dscheha -sagte sie: »Komm, mein Kind, gehn wir.«</p> - -<p>Sie gingen. Als sie ins Dörfchen kamen, warf -sie die Eier über ihn. »Mutter,« sagte er, »es -regnet Eier.« Er las sie auf und aß sie, und sie -kamen nach Hause.</p> - -<p>An diesem Abende ging Dscheha dorthin, wo -die Leute zusammenkamen, und sagte zu ihnen: -»Heute haben meine Mutter und ich einen Schatz -heimgetragen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_71" id="Page_71">71</a></span></p> - -<p>Sie fragten ihn: »Wann?«</p> - -<p>»Wir sind weggegangen,« antwortete Dscheha, -»als es Bohnen regnete. Als dann der Kuchenregen -gekommen ist, sind wir bei dem Schatze -eingetroffen, den meine Mutter weggetragen hat. -Ins Dorf sind wir zurückgekommen in dem -Augenblicke, wo es Eier regnete.«</p> - -<p>»Bah,« sagten sie untereinander, »der Junge -ist ein Tölpel; nehmt seine Worte doch nicht -ernst.«</p> - -<p>Warum hatte nun die Mutter Dschehas die -Bohnen und die Eier gesotten und die Kuchen -gebacken? Weil sie nicht zweifelte, daß der -Dummkopf von ihrem Sohne alles ausplaudern -werde; darum hat sie ihm die Bohnen und die -Eier gesotten und die Kuchen gebacken. Sie -hatte es sich an den Fingern abgezählt, daß -Dscheha, wenn er den andern sagen werde: »Wir -haben einen Schatz heimgebracht«, beifügen -werde: »als es Bohnen und dann Kuchen und -dann Eier regnete«; und sie wußte, daß also -niemand seine Worte ernst nehmen werde.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_408" id="Nanchor_408"></a><a href="#Note_408" class="nanchor">408.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha konnte kein Pferd besteigen, aber -ein guter Fußgänger war er. Eines Tages -ließ ihn nun der Kaid des Dorfes rufen und sagte -zu ihm: »Si Dscheha, du mußt mir diesen Brief -zum Bei von Algier bringen; steig auf mein Pferd -und spute dich.«</p> - -<p>Das Pferd des Kaids war aber ein hitziges -Tier, das niemand besteigen konnte außer seinem -Herrn. Si Dscheha, der das wußte, zog sich mit -einem einzigen Worte aus dem Handel; er fragte: -»Ist es eilig, Herr Kaid?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_72" id="Page_72">72</a></span></p> - -<p>»Sehr eilig,« antwortete der Kaid.</p> - -<p>»Dann«, sagte Dscheha, »geh ich zu Fuß; ich -werde so viel schneller dort sein, als wenn ich -zu Pferde stiege.«</p> - -<p>Alle schüttelten sich vor Lachen, als sie ihn -so reden hörten. Der Kaid, der Si Dscheha nur -einen Streich hatte spielen wollen, sagte: »Bleib -da; du wirst mit mir essen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_409" id="Nanchor_409"></a><a href="#Note_409" class="nanchor">409.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha hatte einen Feind, der ein Eierhändler -war. Den traf er eines Tages, als -er auf den Markt ging; er trat auf ihn zu und -sagte: »Du hast da wirklich schöne Eier.«</p> - -<p>»Laß den Spott,« sagte der Händler. »Willst -du welche kaufen, so kauf; wenn nicht, so geh -deines Weges.«</p> - -<p>Dscheha kaufte zwei Eier und steckte geschickt -in jedes ein Goldstück. Dann sagte er -zu seinem Feinde: »Höre; ich will jetzt Frieden -machen mit dir, und darum will ich dir einen -guten Rat geben.«</p> - -<p>»Wir werden sehn,« sagte der Händler; -»sprich.«</p> - -<p>Nun sagte ihm Dscheha ins Ohr: »Verkaufe -diese Eier nicht; alle enthalten sie Goldstücke!«</p> - -<p>»Pack dich,« schrie der Händler; »du lügst.«</p> - -<p>»Ich lüge?« sagte Dscheha; »also gut: sieh -her.« Und er schlug vor ihm die zwei Eier auf, -die er gekauft hatte. Der Händler stand ganz -verdutzt da, als er die zwei Goldstücke sah, die -zum Vorscheine kamen. Dscheha las sie auf, -schob sie in seine Tasche und ging heim.</p> - -<p>Alsbald nahm der Händler seine Eier und -schlug sie alle ohne Ausnahme auf. Goldstücke<span class="pagenum"><a name="Page_73" id="Page_73">73</a></span> -aber fand er nicht ein einziges, und er schrie: -»Gott verderbe die Augen Si Dschehas, so wie -ich alle meine Eier verdorben habe!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_410" id="Nanchor_410"></a><a href="#Note_410" class="nanchor">410.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha hatte in einem Hause, das auch -der Eigentümer bewohnte, eine Kammer gemietet. -Er bezahlte nie die Miete und lärmte die -ganze Nacht in seiner Kammer. Der Eigentümer, -der dieses Lärms halber nicht schlafen konnte, -sagte eines Tages zu ihm: »Warum verübst du -allnächtlich einen solchen Lärm in deiner -Kammer?«</p> - -<p>»Mein Sohn,« antwortete Dscheha, »ich richte -Schlangen ab, um sie den Aissawa<a name="FNanchor_6_6" id="FNanchor_6_6"></a><a href="#Footnote_6_6" class="fnanchor">6</a> zu verkaufen.«</p> - -<p>»Du züchtest Schlangen in meinem Hause?« -schrie der Eigentümer. »Gut also; du kannst -jetzt ziehen. Die Miete schenke ich dir, aber -räume das Haus noch heute.«</p> - -<p>»Das ists ja, was ich wollte,« dachte Dscheha. -»Auf diese Weise brauche ich keine Miete zu -zahlen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_411" id="Nanchor_411"></a><a href="#Note_411" class="nanchor">411.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages war Si Dscheha bei seiner Mutter -zu Hause geblieben. Da sie nichts zu essen -hatten, sagte er zu ihr: »Warte, ich hole etwas -zu essen.«</p> - -<p>Er ging zu den Schülern, die er alle bei<span class="pagenum"><a name="Page_74" id="Page_74">74</a></span>sammen -fand, und sagte zu ihnen: »Kommt, ihr -sollt heute bei mir essen.« Er war nämlich ihr -Mitschüler, war aber an diesem Morgen nicht zur -Schule gegangen. Als er ihnen nun sagte: -»Kommt heute zu mir essen«, antworteten sie: -»Si Dscheha, du bist arm.«</p> - -<p>Er antwortete: »Das ist Brauch bei uns: wenn -ein Schüler den ganzen Koran auswendig kann, -muß er seinen Mitschülern zu essen geben.«</p> - -<p>»Gut ists,« sagten sie. »Geh und richte das -Mahl her; wir werden kommen.«</p> - -<p>»Steht auf und kommt mit,« sagte Dscheha; -»das Mahl ist schon kalt.«</p> - -<p>Sie standen auf und gingen mit ihm. Als sie -in seinem Hause angelangt waren, ließ er sie in -eine Kammer treten. Dann nahm er ihre Schuhe, -die sie an der Tür gelassen hatten, und steckte -sie in einen Sack; hierauf ging er zu den Schülern -zurück und sagte zu ihnen: »Wartet ein bißchen; -ich komme sofort wieder.« Er ging aber weg und -nahm den Sack mit ihren Schuhen mit; er kam -zu einem Garkoch.</p> - -<p>»Gib mir etwas um zwei Franken,« sagte er -zu ihm, »und nimm dafür dies Paar Schuhe.«</p> - -<p>Dann ging er zu einem Fleischer und hielt -ihm dieselbe Rede, dann zu dem Kuskussuverkäufer; -und als er so alle Schuhe der Schüler -verteilt hatte, ging er, mit köstlichen Mundvorräten -beladen, nach Hause. Sofort nach seiner -Heimkehr setzte er alles den Schülern vor, und sie -ließen es sich trefflich schmecken. Dann erhoben -sie sich, um in ihre Schule zu gehn. Als sie ihre -Schuhe suchten, sagte Dscheha zu ihnen: »Kommt -mit mir; ich habe sie versteckt.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_75" id="Page_75">75</a></span></p> - -<p>Sie gingen mit ihm. Einen führte er zum Garkoch -und sagte zu ihm: »Gib ihm zwei Franken; -er wird dir deine Schuhe geben.« So zeigte er -schließlich allen, wo er ihre Schuhe verpfändet -hatte, und die armen Schüler gaben Geld her, -um sie wiederzubekommen. Er blieb bei seiner -Mutter; und von den Speisen hatten sie noch -zwei Tage zu essen.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_412" id="Nanchor_412"></a><a href="#Note_412" class="nanchor">412.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls sein Vater starb, trug ihn Dscheha auf -den Markt und beerdigte ihn dort; aber -einen Fuß des Toten ließ er außerhalb der Erde. -Die Leute sagten zu ihm: »Was, Si Dscheha? du -läßt den Fuß deines Vaters außerhalb der Erde? -was ist das für ein Begräbnis?«</p> - -<p>»Nun,« antwortete er, »jedermann weiß, wie -er seinen Vater zu begraben hat. Dieser Platz -ist das Grab meines Vaters, nicht wahr? Wenn -ich also auf den Markt komme, werde ich meinen -Esel an den Fuß meines Vaters binden, und -niemand wird mir etwas sagen dürfen.«</p> - -<p>Eines Tages ging Dscheha auf den Markt; er -band seinen Esel an den Fuß seines Vaters und -ging dann einen Fleischhandel anfangen. Er -kaufte einen magern Ochsen, tötete ihn, deckte -ihn ab, zerstückelte ihn und legte die Fleischstücke -auf einen großen Stein. Alle andern -Fleischer töteten fette Tiere. Sie verkauften und -gingen weg; Dscheha blieb zurück. Alle, die bei -ihm vorbeikamen, spien aus und setzten ihren -Weg fort.</p> - -<p>Als es Abend wurde, war er allein noch da. -Die Hunde umgaben ihn und er sagte zu ihnen: -»Wollt ihr es kaufen?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_76" id="Page_76">76</a></span></p> - -<p>Sie begannen alle zu knurren. Dscheha -wandte sich zu dem größten im Rudel: »Wenn -du für sie bürgst, so verkaufe ich ihnen meinen -Ochsen.« Der Hund knurrte. »Ich weiß,« -sagte Dscheha, »daß du mir für mein Geld gut -bist«, und überließ den Hunden das Feld. Sie -fraßen das Fleisch des Ochsen und Dscheha ging.</p> - -<p>Am nächsten Markttage kam er wieder und -ging sofort zum Grabe seines Vaters. Er sah, -daß dort einer sein Maultier angebunden hatte; -er fragte: »Wer ist das, der sein Maultier hier -angebunden hat?«</p> - -<p>Der Herr des Maultiers erhob sich und antwortete: -»Ich bins.«</p> - -<p>»Was?« sagte Dscheha. »Das ist das Grab -meines Vaters. Ich habe seinen Fuß heraußen -gelassen, damit alle Welt weiß, daß der Platz -mein ist; denn man sieht sehr wohl, daß das -das Grab meines Vaters ist, und alle, die herkommen, -sollten sich sagen: ›Der Platz gehört -Si Dscheha.‹ Hier hat niemand etwas zu suchen.«</p> - -<p>Der Eigentümer des Maultiers sagte zu ihm: -»Ich habe nicht gewußt, Freund, daß das der -Fuß deines Vaters ist; ich habe ihn für ein Stück -Holz gehalten.«</p> - -<p>Dscheha antwortete: »Von heute an gib acht, -nicht wieder hieher zu kommen.«</p> - -<p>Von diesem Tage an wurde der Platz Eigentum -Dschehas.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_413" id="Nanchor_413"></a><a href="#Note_413" class="nanchor">413.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Eigentümer des Maultiers und -Dscheha auseinander gegangen waren, begann -Dscheha den Hund zu suchen, der die Bürgschaft -für die andern Hunde übernommen hatte.<span class="pagenum"><a name="Page_77" id="Page_77">77</a></span> -Als er ihn gefunden hatte, sagte er zu ihm: »Jetzt -will ich mein Geld von dir haben.« Der Hund -riß aus, aber Dscheha verfolgte ihn, indem er -sagte: »Die Flucht wird dir nichts nützen.«</p> - -<p>Er hatte die Absicht, mit diesen Hunden eine -gewisse List ins Werk zu setzen; er hatte nämlich -sagen hören, die Tochter des Sultans habe seit -dem Tage ihrer Geburt weder gelacht, noch gesprochen, -und hatte sagen hören, der Sultan habe -gesagt: »Ich werde meine Tochter dem geben, -der sie zum sprechen bringt.«</p> - -<p>Dscheha ging einen Strick kaufen, und den -knüpfte er an einen Baum. Dann lief er, um die -Hunde zusammenzufangen. Alle, deren er habhaft -werden konnte, band er an diesen Strick; -und als er sie alle angebunden hatte, ging er mit -einem Stocke auf sie los, wobei er in einem fort -sagte: »Gebt mir mein Geld.«</p> - -<p>Das Haus des Sultans war gegenüber von dem -Baume, woran er die Hunde gebunden hatte, und -die Tochter des Sultans betrachtete das Schauspiel -von ihrem Fenster aus. Dscheha verfolgte -die Hunde ununterbrochen; wenn er von der -einen Seite her auf sie eindrang, retteten sie sich -auf die andere, und wenn er sie verfolgte, liefen -sie in einer andern Richtung.</p> - -<p>Darob begann die Tochter des Sultans zu -lachen. Das hörte die Negerin und ging zum -Sultan und sagte: »Herr, meine Gebieterin lacht.« -Hastig lief der Sultan hin, und als er bei seiner -Tochter war, fragte er sie: »Tochter, warum -lachst du? Zeit deines Lebens hast du noch -nicht gelacht. Heute hat Gott dein Herz erschlossen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_78" id="Page_78">78</a></span></p> - -<p>»Vater,« antwortete sie, »du siehst, was der -Mann dort mit den Hunden treibt; das ist der -einzige Grund, daß ich lache.«</p> - -<p>Der Sultan sagte zu seinem Sklaven: »Geh zu -dem Manne dort, der die Hunde gefangen hat, -und sag ihm: ›Wohlan, schenke den Hunden die -Freiheit; der Sultan sagt dir: komm.‹« Der -Neger ging. Als er bei Dscheha war, wiederholte -er ihm die Worte des Sultans.</p> - -<p>»Ich werde sie nicht freilassen,« erklärte -Dscheha; »ich habe ihnen auf dem letzten Markt -einen Ochsen verkauft, und heute haben sie sich -geweigert, mich zu bezahlen.«</p> - -<p>»Komm doch zum Sultan, Narr, der du bist,« -sagte wieder der Neger. »Er wird dich, so Gott -will, reich machen. Er selber hat mir gesagt: -›Sag ihm, er soll kommen und die Hunde laufen -lassen; ich will ihn bezahlen.‹«</p> - -<p>Dscheha ließ die Hunde laufen, sagte aber zu -dem Neger: »Vielleicht hast du mich zum besten, -und dann habe ichs.«</p> - -<p>Dscheha ging also mit ihm, und als er vor dem -Sultan stand, sagte dieser zu ihm: »Was hast du -mit den Hunden gehabt?«</p> - -<p>»Am letzten Markte«, antwortete Dscheha, -»habe ich ihnen einen ganzen Ochsen verkauft, -und sie haben ihn gefressen. Heute habe ich zu -ihnen gesagt: ›Gebt mir mein Geld.‹ Sie haben -sich geweigert. Dann habe ich sie gefangen.«</p> - -<p>»Wie viel forderst du?«</p> - -<p>»Zwanzig Duro.«</p> - -<p>»Komm,« sagte der Sultan und ließ Dscheha -in ein Zimmer treten. Dscheha sah, daß es voll -Gold war.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_79" id="Page_79">79</a></span></p> - -<p>»Also,« sagte der Herrscher, »nimm dir, was -du willst.«</p> - -<p>»Das ist es nicht, was ich will,« sagte Dscheha. -»Laß mich nur gehn und meine Schuldner wieder -fangen.«</p> - -<p>Die Tochter des Sultans war dabei; da sie zu -lachen begann, sagte Dscheha zu ihr: »Du hast -recht, dich über mich lustig zu machen; denn -nachdem ich alle beisammen gehabt habe, die mir -Geld schuldig sind, bin ich von euch zum Narren -gehalten worden. Dein Vater hat den Schwur -vergessen, den er deinetwegen geschworen hat. -Laß mich jetzt wenigstens gehn, um meine Widersacher -zu verfolgen.«</p> - -<p>Da der Sultan gesehn hatte, daß Dscheha ein -sehr schmutziger Mensch war, hatte er nicht vom -Anfang an zu ihm sagen wollen: »Ich gebe dir -meine Tochter«; indem aber Dscheha das Wort -Schwur aussprach, rief er dem Sultan die Sache -ins Gedächtnis, und nun sagte dieser: »Wohlan, -so heirate meine Tochter.«</p> - -<p>»Ich werde sie nicht heiraten,« antwortete -Dscheha, und das zu dem Zwecke, für einen gewichtigen -Mann angesehn zu werden.</p> - -<p>»Warum willst du sie nicht heiraten?«</p> - -<p>»Weil ich, wenn ihr mich auch jetzt sehr -schmutzig seht, immerhin der Sohn eines Sultans -bin; gebt acht, daß ihr euch nicht in mir täuscht.«</p> - -<p>»Das ist gerade das,« sagte der Sultan, »was -auch mein Wunsch war; es war mir darum zu -tun, daß meine Tochter einen Sultanssohn und -nicht irgendeinen schmutzigen Bauer heirate.«</p> - -<p>Er gab ihm seine Tochter und Dscheha -heiratete sie. Und der Sultan sagte zu ihm:<span class="pagenum"><a name="Page_80" id="Page_80">80</a></span> -»Nun, mein Schwiegersohn, wirst du bei mir -wohnen oder in deinem Hause?«</p> - -<p>»Bei dir will ich nicht wohnen,« antwortete -Dscheha; »ich habe ein Haus.«</p> - -<p>»Also, da ist deine Frau, nimm sie; nimm -auch alles Geld, alle Kamele, alle Pferde und -alle Maultiere, die du willst.«</p> - -<p>Dscheha führte seine Frau weg und nahm -überdies diese unendlichen Reichtümer mit.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_414" id="Nanchor_414"></a><a href="#Note_414" class="nanchor">414.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Scheha führte also seine Frau heim; aber als -sie ankam, gefiel ihr das Haus gar nicht, -weil sie es voller Schmutz fand. »Was?« sagte -sie sich; »dieser Mensch hat mich zum besten -gehabt. Er hat mir gesagt: ›Ich bin ein Sultanssohn, -ich bin aus einem großen Hause‹; jetzt sieht -man, wie schlecht es mit seinem Hause bestellt -ist.« Aber sie verschloß diese Gedanken in -ihrem Herzen und wollte sie niemand kundtun.</p> - -<p>Es kam das Fest heran, und sie sah Dscheha -zur Arbeit gehn, obwohl alle Welt dem Feste zu -Ehren feierte. »Si Dscheha,« sagte sie zu ihm, -»was tust du? alle Welt feiert des Festes halber, -und du gehst arbeiten! Hast du mir nicht seinerzeit -gesagt: ›Mein Vater ist Sultan‹, und wieder: -›Ich habe ein schönes Haus, ich bin aus einem -großen Hause‹?«</p> - -<p>»Meine Liebe,« antwortete Dscheha, »es ist -wahr, ich habe das gesagt, und ich habe nicht -gelogen; ich will jetzt nur eine kleine Arbeit verrichten.«</p> - -<p>»Kein Mensch verrichtet in der Festzeit eine -Arbeit, weder eine kleine, noch eine große; man -arbeitet an den andern Tagen genug.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_81" id="Page_81">81</a></span></p> - -<p>»Das ist wahr, meine Liebe. Aber wenn mich -die Dorfleute feiern sehn, feiern sie; sehn sie -mich zur Arbeit gehn, gehn auch sie. Ich, ich -bin wohl in der Lage, nichts zu tun; mir wird es -an nichts mangeln. Daß ich öffentlich so tue, -geschieht nur, damit nicht die Kinder des Volkes -unaufhörlich im Hunger leben.«</p> - -<p>Ein andermal sagte sie zu ihm: »Si Dscheha, -wie ist nur das Kleid, das du trägst, zugeschnitten? -warum kleidest du dich nicht wie die -Sultanssöhne?«</p> - -<p>»Meine Liebe,« antwortete er, »auf schöne -Kleider gebe ich nichts der Leute halber; sie -machen alles, was ich mache: gehe ich ihnen im -Müßiggang voran, so arbeiten sie auch nichts -mehr; gebe ich ihnen ein Beispiel mit schönen -Kleidern, so werden auch sie sich, wenn sie ein -paar Groschen haben, solche kaufen, und die -ganze Familie wird Hunger leiden.«</p> - -<p>»Wieso ist es möglich gewesen, Si Dscheha, -daß du mir gesagt hast: ›Ich bin Sultan‹? Ich -sehe dich doch niemals das Herrscheramt ausüben. -Niemand im Volke nennt dich Sultan oder -Sultanssohn. Du hast mich belogen; du bist -sicherlich nichts sonst als ein Bettler und legst -dir die Eigenschaft eines Sultans fälschlich bei.«</p> - -<p>»Ich frage dich,« antwortete Dscheha, »was -deine Absicht ist. Hast du die Absicht, hier zu -bleiben, so mach nicht die Närrin und bleib in -deinem Hause. Wenn du merkst, daß du den -Verstand verloren hast und meiner vielleicht -überdrüssig bist, so geh wieder heim zu deinem -Vater. Ich liebe keine Leute, die sich, obwohl -von geringem Stande, doch besser dünken als die<span class="pagenum"><a name="Page_82" id="Page_82">82</a></span> -andern. Ich für meine Person bin der Sultan -meiner Brüder, und es ist mir unmöglich, jemand -unrecht zu tun, wer immer es sei.«</p> - -<p>»Ich glaube es nicht eher, daß du Sultan bist, -als bis du den Muezzin getötet hast, der mich -jeden Morgen so zeitlich früh weckt.«</p> - -<p>»Morgen werde ich ihn töten,« sagte Dscheha. -»Ich werde dir seinen Kopf bringen, und du wirst -so erkennen, ob ich ein Sultan bin oder ein Betrüger.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_415" id="Nanchor_415"></a><a href="#Note_415" class="nanchor">415.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>M nächsten Morgen ließ Dscheha den -Muezzin bis auf die Spitze des Minarets -steigen; dann ging er ihm nach und schlug ihm -den Kopf ab. Den gab er seiner Frau mit den -Worten: »Da hast du den Kopf des Menschen, -der dich alle Morgen früh geweckt hat.«</p> - -<p>Und sie sagte: »Nun sehe ich, daß du Sultan -bist.«</p> - -<p>Dscheha ging einen Hammel kaufen, und den -kehlte er ab. Den Kopf des Muezzins warf er in -den Brunnen; den Kopf des Hammels, den er -getötet hatte, versteckte er und legte ihn unter -eine große Holzschüssel.</p> - -<p>Gegen Mittag begannen die Leute den Muezzin -zu suchen, konnten ihn aber nicht finden. Endlich -stiegen sie aufs Minaret, und dort fanden sie ihn -tot mit abgeschlagenem Kopfe. Und sie sagten: -»Wer hat unsern Muezzin getötet?« Einer nahm -das Wort und sagte: »Si Dscheha habe ich heute -zeitlich früh hier heraufsteigen sehn; der hat -ihn vielleicht getötet.«</p> - -<p>Sie gingen zu Si Dscheha und sagten zu ihm: -»Si Dscheha, hast du den Muezzin getötet?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_83" id="Page_83">83</a></span></p> - -<p>»Nein,« antwortete er. »Was hat er mir getan, -daß ich ihn hätte töten sollen? Seht nach, -wer mit ihm auf schlechtem Fuße gestanden ist; -der hat ihn auch getötet. Ich war es nicht.«</p> - -<p>»Der Mann, der dich hat aufs Minaret steigen -sehn, hat gesagt, du hast ihn getötet. Du belügst -uns. Wir wollen dein Haus durchsuchen, ob wir -nicht seinen Kopf finden.«</p> - -<p>»Kommt und sucht,« sagte Dscheha.</p> - -<p>Sie traten ein und begannen zu suchen; sie -stöberten das ganze Haus durch, fanden aber -nichts. Da fiel einem die große Holzschüssel auf, -die verkehrt dalag, und er ging hin, und hob sie -auf; und er fand darunter den Hammelkopf. Nun -sagte er zu seinen Gesellen: »An dieser Stelle, -die uns verdächtig war, finde ich einen Hammelkopf. -Es ist also wahrscheinlich, daß es nicht -Dscheha war, der den Muezzin getötet hat.«</p> - -<p>Darauf gingen sie alle nach Hause, und -Dscheha war gerettet.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_416" id="Nanchor_416"></a><a href="#Note_416" class="nanchor">416.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Scheha traf im Walde einen Schakal und zu -dem sagte er: »Du Schakal, wie bist du -denn eigentlich geartet? Du tust Tag und Nacht -nichts andres, als im Walde herumzulaufen. -Komm, geh mit mir nach Hause, und wir werden -miteinander wohnen; was ich esse, wirst du essen, -und wenn ich nichts tue, wirst du nicht mehr tun.«</p> - -<p>»Gott hat mich erschaffen,« antwortete der -Schakal, »damit ich im Busche herumlaufe, und -es ist mir unmöglich, in einem Hause zu verweilen.«</p> - -<p>»Meine Absicht ist,« erwiderte Dscheha, »dir -gutes zu tun.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_84" id="Page_84">84</a></span></p> - -<p>»Du bist listig,« sagte der Schakal; »aber -wenn du eine List hast, so habe ich ihrer zehn. -Darum wird es dir nie gelingen, mich zu foppen.«</p> - -<p>»Mein lieber Freund, ich habe auch nicht eine -einzige List; du bist eben mißtrauisch. Ich will -nur, daß du mit mir nach Hause essen und -trinken kommst. Das ist besser, als so durch -den Wald zu schweifen, ausgesetzt den Dörnern, -der Kälte und dem Hunger.«</p> - -<p>»Ich wiederhole dir,« sagte der Schakal, »daß -du ein großer Schurke bist; ich bin es auch. Wir -werden also niemals zusammenkommen.«</p> - -<p>»Und warum nicht?« sagte Dscheha; »sind -wir nicht Brüder? Ich bin von Mitleid für dich -bewegt gewesen; sonst hätte ich nicht so mit dir -gesprochen.«</p> - -<p>»Ich habe es dir gesagt und ich wiederhole es -dir, daß ich nicht mitgehn werde; sobald du aber -darauf bestehst, gut, so gehe ich mit.«</p> - -<p>Der Schakal begleitete also Dscheha. Und als -sie dann zu Hause angelangt waren, sagte er: -»Ins Haus gehe ich nicht; ich werde vor der Tür -schlafen.«</p> - -<p>»Warum willst du nicht im Hause schlafen?« -fragte ihn Dscheha; »da heraußen ist es ja kalt.«</p> - -<p>»Ich will hier bleiben; ich bin an die Kälte -gewöhnt. Ins Haus gehe ich nicht.«</p> - -<p>»Meinetwegen,« sagte Dscheha; »bleib also -da.«</p> - -<p>Der Schakal hielt sich nun gewöhnlich draußen -auf und Dscheha im Hause. Zu Mittag brachte -ihm Dscheha das Mittagessen, am Abende das -Nachtmahl. Schließlich mußte aber Dscheha einmal -weggehn, und da gab er seiner Frau folgende<span class="pagenum"><a name="Page_85" id="Page_85">85</a></span> -Aufträge und sagte zu ihr: »Gib acht; laß deinen -Sohn nicht heraus.« Er wußte, daß man vor dem -Schakal auf der Hut sein mußte. Dann entfernte -er sich, und seine Frau ging ihren gewöhnlichen -Beschäftigungen nach. Der kleine Knabe trat vor -die Tür. Als ihn der Schakal sah, stürzte er sich -auf ihn und fraß ihn. Dann leckte er alles Blut -auf und ließ nichts übrig, was ihn hätte verraten -können.</p> - -<p>Die Mutter des Knaben kam heraus, um ihn -zu suchen. Als sie ihn nicht fand, ging sie zum -Schakal und sagte zu ihm: »Hast du vielleicht -mein Kind gefressen?«</p> - -<p>»Das ist sehr gut,« sagte der Schakal; »so also -steht es? Warum hat mich denn dein Mann hergebracht? -Vielleicht deswegen, damit ich mich -heute über dein Gezeter ärgern soll?«</p> - -<p>Dscheha, der in diesem Augenblicke zurückkam, -blieb auf der Straße stehn; als er seine Frau -weinen hörte, lief er herbei und sagte: »Was -hast du?«</p> - -<p>»Der Schakal, den du hergebracht hast, hat -deinen Sohn gefressen.«</p> - -<p>Der Schakal tat, als ob er zornig wäre, und -sagte zu Dscheha: »Ich habe es dir am ersten -Tage gesagt: laß mich, ich gehe nicht her. Dann -hast du mich aber gezwungen zu kommen. Jetzt -segne dich Gott! So also handeln Freunde an -ihren Freunden? Laß mich augenblicklich gehn.«</p> - -<p>»Bleib nur,« sagte Dscheha, »und mache dir -nichts aus den Reden einer Frau.«</p> - -<p>Er ging zu seiner Frau und sagte zu ihr: -»Schweig, sage ich dir, damit er bleibt und nicht -geht. Daß er meinen Sohn gefressen hat, be<span class="pagenum"><a name="Page_86" id="Page_86">86</a></span>zweifle -ich nicht; vorderhand aber wollen wir ihn -dabehalten, damit ich ihn töte, ihn, der mein Kind -gefressen hat.«</p> - -<p>Der Schakal erriet alles. Si Dscheha dachte -bei sich, daß er auf den Schakal, nachdem er ihn -habe einschlafen lassen, losgehn und ihn abkehlen -werde; aber der Schakal, der voraussah, was ihm -geschehn sollte, ließ seine Wirte einschlafen, -sprang über die Mauer und suchte das Weite.</p> - -<p>Si Dscheha und seine Frau standen auf und er -ging an den Ort des Schakals; aber er fand, daß -der Schakal nicht mehr da war. Er kehrte zu -seiner Frau zurück und sagte zu ihr: »Du bist -schuld daran, daß er gegangen ist. Hättest du -nicht mit ihm gesprochen, so hätte er sich nicht -geflüchtet und wir hätten ihn getötet; nach dem -Auftritte aber, den du ihm gemacht hast, hat er -fortgehn müssen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_417" id="Nanchor_417"></a><a href="#Note_417" class="nanchor">417.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls Dscheha alt wurde, ließ sein Gesicht nach, -und er sah nicht mehr so gut wie in seinen -jungen Jahren: einst hatte er ein Rebhuhn oder -einen Hasen auf fünfhundert Schritt gesehn und -mit jedem Pfeil, den er abschoß, sein Ziel getroffen; -jetzt aber zitterten seine Hände und er -sah nicht mehr so gut. Als seine Freunde diese -Zeichen des Greisenalters bemerkten, machten -sie sich lustig über ihn. Um ihnen nun den Mund -zu stopfen, dachte er sich eine List aus, die wir -erzählen wollen.</p> - -<p>Er kaufte einen jungen Hund, den er Packan -nannte, und richtete ihn auf jede Jagd ab; und -er lehrte ihn alles bringen, was er ihm angab. -Oft versteckte er am Morgen einen toten Hasen<span class="pagenum"><a name="Page_87" id="Page_87">87</a></span> -im Gebirge; er zeigte dem Hunde den Ort, wo er -ihn hinlegte, und ging mit ihm zurück nach Hause. -Gegen Mittag sagte er dann dem Hunde: »Such.« -Packan lief ins Gebirge und kam im Nu mit dem -Hasen im Maule zurück. Schließlich war der -Hund ausgezeichnet abgerichtet. Dscheha wartete -den Tag des großen Festes ab, um die Dorfleute -zu verblüffen.</p> - -<p>An diesem Tage legte er am Morgen einen -toten Hasen neben einen Baum, der mehr als -fünfhundert Schritt vom Dorfe entfernt war, und -zeigte ihn seinem Hunde. Zu Mittag lud er seine -Nachbarn ein, den Kaffee vor seiner Tür zu -nehmen. Es kamen Leute von allen Seiten, und -es war eine große Menge da, als sich Si Dscheha -plötzlich erhob und schrie: »He, Freunde! seht -ihr dort unten den Hasen neben dem Baume?« -Alle machte große Augen und blickten angestrengt -hin; da sie nichts sahen, sagten sie zu -Dscheha: »Du bist ein Narr; wieso könntest du -denn einen Hasen auf diese Entfernung sehn?«</p> - -<p>»Ich begreife,« antwortete Dscheha, »daß ihr -ihn mit euerm schwachen Gesichte nicht bemerken -könnt; aber ich sehe ihn.« Dann wandte -er sich an seine Frau: »Bring mir meinen Bogen -und meine Pfeile. Ich will einmal diesen jungen -Leuten zeigen, daß weder mein Auge, noch mein -Arm schwach geworden ist.« Er nahm einen -Pfeil und schoß ihn ins Blaue ab. »Ich habe ihn -getroffen!« schrie er. Und zu seinem Hunde: -»Lauf, Packan, und bring den Hasen; heute -Abend wollen wir ihn essen.« Der Hund sprang -auf und lief davon. Einen Augenblick später kam -er zurück, im Maule einen bluttriefenden Hasen.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_88" id="Page_88">88</a></span></p> - -<p>Alle Welt war verdutzt. Von nun an machte -man sich nicht mehr über Si Dscheha lustig, -der das Stückchen noch drei- oder viermal aufführte. -Ausnahmslos waren alle überzeugt, daß -Dschehas Schießfertigkeit und Sehschärfe verblüffend -waren. Und von diesem Tage an ehrte -ihn das Volk noch mehr als früher.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_418" id="Nanchor_418"></a><a href="#Note_418" class="nanchor">418.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Scheha hatte einen Freund, und das war der -einzige Mensch auf der Welt, zu dem er ein -volles Vertrauen hatte; er aß und trank sehr -häufig bei ihm. Allen andern Menschen mißtraute -er.</p> - -<p>Eines Tages kam nun sein Freund und sagte -zu ihm: »Komm mit mir spazieren gehn.«</p> - -<p>»Mein Freund,« antwortete Dscheha, »ich bin -nicht frei. Da du jedoch selber gekommen bist, -so lasse ich meine Geschäfte und begleite dich. -Wäre ein anderer zu mir gekommen, und hätte er -mir alle Güter der Erde gegeben, ich hätte ihn -nicht begleitet. Da aber du es bist, so kann ich -dich nicht also verabschieden.«</p> - -<p>Er ging und begleitete seinen Freund, und der -sagte, als sie bei seinem Hause waren: »Komm -mit hinein, Si Dscheha.«</p> - -<p>»Mein Freund,« sagte Dscheha, »das sind die -Gemächer der Frauen; zu den Frauen uns zu -setzen, schickt sich nicht. Gehn wir lieber in ein -Zimmer, wo wir allein sind.«</p> - -<p>Nun hatte dieser Freund für Si Dscheha in -den Frauengemächern eine Grube gegraben; -Dscheha wußte davon nichts. Als Dscheha geantwortet -hatte: »Gehn wir zwei ganz allein ins -Zimmer,« sagte der andere zu ihm: »Warum<span class="pagenum"><a name="Page_89" id="Page_89">89</a></span> -sollen wir uns nicht im Hause einrichten? es ist -leer. Das Zimmer ist klein, und nicht einmal ein -einzelner Mann hätte genug Platz, sich zu -setzen.«</p> - -<p>»Gut,« sagte Dscheha, »gehn wir, wohin du -willst.«</p> - -<p>Dieser Freund, auf den Dscheha so viel Vertrauen -setzte, hatte ihn verraten und Geld von -Leuten genommen, denen Dscheha geschadet -hatte.</p> - -<p>Er führte also Dscheha ins Haus. Dscheha -versah sich keineswegs von diesem Manne, daß -er ihn töten würde, da er sein vertrauter Freund -war; darum eben kam ihm der Gedanke nicht, -als er ins Haus trat. Der Freund hatte über die -Grube eine Matte gespannt und darüber noch -einen Teppich gebreitet.</p> - -<p>Als Dscheha beim Eintritte den Teppich sah, -dachte er, das sei eine Aufmerksamkeit, die ihm -sein Freund erweise; er ging vorwärts, um auf dem -Teppich Platz zu nehmen, und fiel in die Grube.</p> - -<p>Augenblicklich lief der Verräter zu denen, die -ihm Geld gegeben und zu ihm gesagt hatten: »Du -wirst Si Dscheha töten; denn er hat uns viel geschädigt.« -An diesem Tage kam er nun ihnen -sagen: »Ich habe Si Dscheha getötet.«</p> - -<p>»Wir gehn mit dir,« sagten sie, »um zu sehn, -wie du ihn getötet hast.« Und sie gingen mit ihm.</p> - -<p>Im Hause angelangt, beugten sie sich über die -Grube und sahen auf ihrem Grunde Si Dscheha. -»Si Dscheha,« sagten sie zu ihm, »hast du es nun -satt, alles nur nach deinem Kopfe machen zu -wollen? Jetzt, nicht wahr, wirst du uns keinen -Schaden mehr zufügen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_90" id="Page_90">90</a></span></p> - -<p>»Wahrhaftig,« sagte Dscheha, »ihr seid es -nicht, die meinen Untergang herbeigeführt haben; -mein Freund ist es, mit dem ich oft Brot und -Salz gegessen habe; sooft er mit mir aß, sooft aß -ich mit ihm. Bis jetzt habe ich ihm nie etwas -böses getan; er hat es mir zuerst getan, Gott Lob!«</p> - -<p>Die Männer kehrten sich zu dem, der ihn also -in die Grube gestürzt hatte, und sagten zu ihm: -»Er ist nicht tot. Es ist möglich, daß er wieder -herauskommt. Ist er nicht der schlaueste von -allen Menschen? Er wird die Wände untergraben, -bis so viel Erde herunterfällt, daß er -heraufkommen kann; dann wird er uns alle töten, -dich so wie uns.«</p> - -<p>»Da ist eine Flinte,« sagte der Mann; »einer -von euch soll auf ihn schießen.« Er gab ihnen -die Flinte.</p> - -<p>Der eine trat vor, um zu schießen, aber Si -Dscheha stieß einen mächtigen Schrei wider ihn -aus. Von Schrecken gepackt, fiel der Mann zu -Dscheha in die Grube und fiel sich zu Tode. Die -Flinte ging von selber los und die Kugel durchbohrte -Si Dscheha.</p> - -<p>Der Freund dessen, der, als er auf Dscheha -feuern wollte, in die Grube gefallen war, sagte -nun zu dem Manne, der Dscheha hinuntergestürzt -hatte: »Dscheha, ists nicht wahr, hat einen Streich -geführt und den einen von uns getroffen.«<a name="FNanchor_7_7" id="FNanchor_7_7"></a><a href="#Footnote_7_7" class="fnanchor">7</a></p> - -<p>Der Verräter blieb daheim und der andere -ging nach Hause; Si Dscheha und sein Gesell -lagen beide tot auf dem Grunde der Grube.</p> -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_91" id="Page_91">91</a></span></p> - -<h2>IV.<br /><br /> - -Maltesische Überlieferungen</h2> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_92" id="Page_92">92-93</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_419" id="Nanchor_419"></a><a href="#Note_419" class="nanchor">419.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls die Mutter Dschahans eines Tages krank -war, befahl ihm der Arzt, etwas Urin von -ihr aufzuheben; am nächsten Tage werde er -kommen und den Urin untersuchen. Der Arzt -kam auch, und Dschahan beeilte sich, ihm das -Gefäß zu zeigen. Der Arzt wunderte sich, es bis -zum Rande voll zu finden, aber Dschahan erklärte -ihm die Sache, indem er sagte: »Meiner -ist auch dabei; der meinige ist oben.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_420" id="Nanchor_420"></a><a href="#Note_420" class="nanchor">420.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schahan war einmal mit einer Henne in der -Hand auf dem Wege zu seinem Herrn, um -sie ihm zu schenken; aber etliche Räuber rissen -sie ihm aus der Hand und entflohen. Dschahan -nahm sich vor, sich zu rächen. Nachdem er den -Ort, wo sie wohnten, ausfindig gemacht hatte, -ging er, als Mädchen verkleidet, hin, und es gelang -ihm, in ihrem Hause als Magd Aufnahme -zu finden.</p> - -<p>Als nun die Räuber eines Tages ausgegangen -waren, stieg er auf das flache Dach, stellte dort -eine Strohpuppe auf, die ihm ähnlich war, bestrich -die Stufen der Stiege, die zum Dache -führte, bis hinunter mit Seife, belud sich mit einer -Menge kostbarer Dinge, die die Räuber besaßen, -verließ das Haus, schloß die Tür ab und lief -heim.</p> - -<p>Nachdem die Räuber bei ihrer Rückkehr vergebens -gerufen hatten, daß ihnen geöffnet werden -solle, traten sie die Tür ein und stürzten blindlings -die Stiege hinauf, entschlossen, sich an der -frechen Dirne zu rächen, die noch immer auf -dem Dache stand, als ob sie sich über sie lustig -machen wollte; aber sie glitten allesamt aus und<span class="pagenum"><a name="Page_94" id="Page_94">94</a></span> -fielen einer auf den andern, und so war die Rache -Dschahans erfüllt.<a name="FNanchor_8_8" id="FNanchor_8_8"></a><a href="#Footnote_8_8" class="fnanchor">8</a></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_421" id="Nanchor_421"></a><a href="#Note_421" class="nanchor">421.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war einmal ein Junge, der Dschahan hieß, -und der sagte zu seiner Mutter: »Gib mir -einen Centime.« Sie antwortete: »Wozu?« »Damit -ich mir Bohnen kaufe.« »Bohnen haben -Schalen.« »Dann werde ich mir Nüsse kaufen.« -»Die haben auch Schalen.« »Dann werde ich mir -Erbsen kaufen.« »Gut,« sagte die Mutter und -gab ihrem Dschahan drei Centimes; und er ging -hin und kaufte sich Erbsen.</p> - -<p>Nun aß er darauf los, bis er nur noch eine -Erbse hatte. Diese gab er, da er noch keine -Messe gehört hatte, einer Frau und bat sie: »Heb -sie mir auf; ich will zur Messe gehn.« Die Frau -antwortete: »Leg sie nur auf den Sims.« Aber -ein Huhn fraß die Erbse, und als Dschahan -zurückkam und sagte: »Ich komme um die -Erbse«, antwortete die Frau: »Deine Erbse hat -die Henne gefressen.« Da begann Dschahan zu -schreien: »Entweder die Erbse oder die Henne!« -Und die Frau sagte: »Nimm die Henne«, und gab -sie ihm.</p> - -<p>Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten; er -sah eine alte Großmutter, die spann, und zu der -sagte er: »Großmutter, erlaube, daß ich die -Henne dalasse; ich werde sie bald wieder abholen.« -Als dann die Messe zu Ende war, wollte -er sie abholen, aber die Frau sagte zu ihm: »Geh -<span class="pagenum"><a name="Page_95" id="Page_95">95</a></span>dorthin zu den Truthühnern; dort ist sie.« -Dschahan schrie: »Aber sie ist ja tot! Die Truthenne -hat sie getötet!« Und weiter schrie er: -»Entweder die Henne oder die Truthenne!« Da -gab ihm die alte Frau die Truthenne.</p> - -<p>Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten; er -sah unter einer Haustür eine Frau, und zu der -sagte er: »Darf ich die Truthenne dalassen?« -Die Frau antwortete: »Geh und laß sie bei den -Schweinen.« Als er dann von der Messe zurückkam, -wollte er die Truthenne wieder haben, aber -die Frau sagte zu ihm: »Die Sau hat sie dir getötet.« -Da begann er zu schreien: »Mir ist alles -einerlei! entweder die Truthenne oder die Sau!« -Und die Frau gab ihm die Sau.</p> - -<p>Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten, -und als er eine Frau unter ihrer Haustür sah, -sagte er zu ihr: »Darf ich die Sau für einen -Augenblick dalassen?« Die Frau sagte: »Steck -sie zur Stute.« Als er dann von der Messe -zurückkam und zu der Frau sagte: »Gib mir -meine Sau«, antwortete sie ihm: »Die hat die -Stute getötet.« Da sagte Dschahan: »Das ist mir -einerlei! entweder die Sau oder die Stute!« Und -die Frau sagte zu ihm: »Nimm dir die Stute.«</p> - -<p>Dschahan ging zu einer andern Frau und bat -sie: »Laß mich die Stute dalassen.« Die Frau -sagte: »Ja; laß sie da.« Nun mistete die Stute -auf den Boden; die Frau hatte aber eine junge -Tochter und die sagte zu ihr: »Was hast du denn -da hereingebracht?«, und begann mit ihr zu -zanken, weil sie den Boden eben gewaschen hatte. -Und da sie ihn so beschmutzt sah, nahm sie eine -Stange und begann die Stute zu prügeln, bis sie<span class="pagenum"><a name="Page_96" id="Page_96">96</a></span> -tot war. Da kam Dschahan um seine Stute und -fragte: »Wo ist sie?« Die Frau antwortete: »Das -Mädchen hat sie getötet.« Und die Frau schenkte -ihm die Tochter und Dschahan steckte sie in -einen Sack und ging damit weg.</p> - -<p>Wieder hörte er zur Messe läuten; er sah eine -alte Großmutter und zu der sagte er: »Erlaube -mir, daß ich den Sack für ein wenig dalasse.« -Die Alte antwortete: »Leg ihn auf den Sims da«, -und Dschahan legte ihn hin. Da aber die Alte -sah, daß sich der Sack bewegte, öffnete sie ihn; -und sie fand das Mädchen darinnen. Sie nahm -es und versteckte es, und den Sack füllte sie mit -Scherben. Und damit ist die Geschichte aus.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_422" id="Nanchor_422"></a><a href="#Note_422" class="nanchor">422.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schahan wollte einmal Matrose werden; -darum ging er auf ein Schiff. Der Kapitän -sprach zu ihm: »Dschahan, was kannst du -leisten?« »Herr Kapitän, ich kann von unten -nach oben steigen und von oben nach unten.« -Da sagte der Kapitän: »Gut; klettere den Mastbaum -hinauf.« »Nein, Herr Kapitän; der ist mir -zu hoch. Ich kann nicht hinaufsteigen; aber ich -werde dir zeigen, wie man etwas im Hinuntersteigen -leistet. Laß mir einen Kessel Suppe -holen.« Man brachte den Kessel, und Dschahan, -der ein Vielfraß war, aß alles auf. Als der Boden -des Kessels sichtbar wurde, rief er: »Seht ihrs -nun? Auch das Hinuntersteigen — mit dem -Löffel — ist eine Leistung.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_423" id="Nanchor_423"></a><a href="#Note_423" class="nanchor">423.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schahan hatte schon öfters darüber nachgedacht, -wo wohl die Schweine wüchsen, -und auf welchen Bäumen. Und gar zu gern hätte<span class="pagenum"><a name="Page_97" id="Page_97">97</a></span> -er so einen mit kleinen Schweinchen behangenen -Baum gesehn: vielleicht könnte er dann auch ein -kleines Zweiglein erhaschen, das, in die Erde gesteckt, -mit der Zeit zu einem großen Schweinchenbaum -wachsen würde. Aber nie gelang es ihm, -einen solchen Baum zu sehn, und darum ersann -er ein andres Mittel. Er fragte einen alten Mann: -»Großvater, was tut ihr mit dem geschlachteten -Schweine?« »Junge, wir salzen es ein und tun -das Fleisch in einen Kübel.« »Ach, dann macht -ihr es also wie mit den Oleanderbäumen?« »Du -Lamm, sei so gut und laß mich in Ruhe; ich muß -arbeiten.« Dschahan entfernte sich und dachte: -»Also, wie mit den Oleanderbäumen muß es gemacht -werden, um die Schweine fortzupflanzen; -ich werde mir einen solchen Schweinebaumsetzling -verschaffen.«</p> - -<p>Hierauf lief er heim, und da seine Mutter auf -dem Felde arbeitete, so war er ganz ungestört: -er ging in den Stall, nahm das alte fette Schwein -heraus, schlachtete es, rieb es mit Salz ein, -steckte es in einen alten Kübel, tat Erde darüber -und stellte ihn in den Hof. Dschahans Mutter kam -alsbald nach Hause; da sie das Tier vermißte, so -fragte sie Dschahan nach seinem Verbleibe. Er erwiderte: -»Mutter, hab keine Sorge; diesmal habe -ich sicher nichts unrechtes getan. Für das eine -Schwein wirst du eine Unmenge von kleinen -Schweinchen erhalten. Die kannst du dann verkaufen; -und einen Teil von ihnen ziehst du auf, -und wir werden fürderhin keinen Mangel an -Schweinefleisch haben.« Da gab sich die Mutter -zufrieden und forschte nicht weiter nach.</p> - -<p>Aber es vergingen Tage, Wochen, Monate,<span class="pagenum"><a name="Page_98" id="Page_98">98</a></span> -und das Schwein im Kübel wollte keine Schößlinge -treiben. Es zeigten sich noch immer keine -grünen Spitzen. Der arme Dschahan wurde -immer betrübter, umsomehr als die Mutter täglich -nach dem alten Schwein und den versprochenen -Ferkelchen fragte. Als sie endlich -die volle Wahrheit darüber wissen wollte, was -mit dem alten Schweine geschehn sei, da rief -Dschahan verzweifelt aus: »Das dumme Schwein -will keine Schößlinge treiben.« »Was? Schößlinge -treiben?« »Es will nicht keimen und keinen -Schweinebaum sprossen lassen, von dem wir -Ferkelchen pflücken könnten! Mein Gott, schon -seit vier Monaten liegt das dumme Tier im -Oleanderkübel; vielleicht war es nicht genug eingesalzen.« -Da begriff die Mutter. Tobend und -fluchend zerrte sie den armen Dschahan hin, wo -der Kübel stand, und hieß ihn die Erde herausnehmen. -Aber kaum entfernte Dschahan die -oberen Erdschollen, als sich ein unausstehlicher -Geruch bemerkbar machte: das Schwein war in -Fäulnis übergegangen und stank wie Pestilenz. -Daß der arme Dschahan diesmal mehr Prügel -erhielt als gewöhnlich, brauchen wir nicht erst -zu sagen.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_424" id="Nanchor_424"></a><a href="#Note_424" class="nanchor">424.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Mutter Dschahans hatte ein mageres -Schweinchen; Dschahan aber hatte großen -Appetit auf Schweinfleisch und fragte beständig: -»Mutter, wann schlachten wir denn eigentlich -das Tier, das Borsten hat und grunzt?« Da antwortete -die Mutter immer: »Sobald ihm das Fett -vom Hintern tropft.« Da aber Dschahan dies nie -sah, ärgerte er sich über das faule Tier; er ging<span class="pagenum"><a name="Page_99" id="Page_99">99</a></span> -hin, kaufte Fett und bestrich das Schwein in einer -Weise, daß das Fett hinten abtropfen mußte. Als -er diese Arbeit verrichtet hatte, lief er hin zur -Mutter und teilte ihr mit, daß das Fett anfange, -hinten am Schweinchen abzutropfen. Die Mutter -überzeugte sich davon und schlachtete das Tier. -Dschahan fragte jetzt: »Mutter, wie wird das -Fleisch nun zubereitet?« Die Mutter antwortete: -»Im Acker stehen Kohlköpfe: auf jeden Kohlkopf -eine Schnitte Fleisch.« Als nun Dschahan einmal -allein im Hause war, nahm er den Steintopf, in -dem das Fleisch eingesalzen lag, und trug ihn -hinaus auf den Krautacker. Dort steckte er in -jeden Kohlkopf eine Schnitte Fleisch und sah zu, -wie die Hunde, Katzen und Feldmäuse davon -fraßen. Den nächsten Tag wollte die Mutter von -dem Schweinefleische kochen, konnte aber den -Topf nicht finden. Als sie nun Dschahan befragte, -antwortete dieser: »Ach, du hättest nur -sehen sollen, wie sich die Hunde, die Katzen und -die Mäuse satt gefressen haben! kein Schnittchen -ist übrig geblieben; und jeder Krautkopf hat seine -Fleischschnitte gehabt! Wie sie herumrasten, -diese Fresser, wenn sie einander herumbissen!« -Da rief die Mutter: »Also bist du wirklich ein -Dschahan! Und darum müssen alle Leute sagen: -›Dumm ist Dschahan, ein Esel ist er, Verstand hat -er keinen, ein Tropf ist er!‹«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_425" id="Nanchor_425"></a><a href="#Note_425" class="nanchor">425.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schahan fuhr einst mit seinem Gemüsekarren -zur Stadt. Auf dem Wege sah er vor sich -einen Herrn, der keine Anstalten machte, ihm -auszuweichen. Dschahan rief etliche Male laut: -»Geh aus dem Wege!«; aber der Herr rührte sich<span class="pagenum"><a name="Page_100" id="Page_100">100</a></span> -nicht, und Dschahan konnte nicht mit seinem Gefährte -ausweichen, da der Weg abschüssig und -schmal war. Drum warf Dschahans Karren den -Herrn um, und so kam es, daß Dschahan eines -Tages zum Gerichte vorgeladen wurde. Dort -antwortete er nun auf keine Frage der Richter, -und diese sagten zu dem Kläger: »Der Angeklagte -ist ja stumm; gegen einen Stummen gehn -wir nicht vor.« Doch der Ankläger entgegnete: -»Das ist doch wohl eine Finte dieses boshaften -Menschen, da ich ganz genau weiß, daß er -sprechen kann. Er rief mir ja damals, bevor er -mich überfuhr, zu: ›Geh aus dem Wege!‹ und -nicht nur einmal, sondern mehrere Male.« Aber -da stand der Richter auf und schrie den Kläger -an: »Was suchst du uns dann auf? wir haben -andere Sachen zu tun, als Leuten wie dir zu -helfen! Warum bist du nicht ausgewichen, als er -dich angerufen hat? Jetzt mußt du die Gerichtskosten -bezahlen.« Dschahan aber ging straflos -heim.</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_101" id="Page_101">101</a></span></p> - -<h2>V.<br /><br /> - -Sizilianische Überlieferungen</h2> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_102" id="Page_102">102-103</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_426" id="Nanchor_426"></a><a href="#Note_426" class="nanchor">426.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S wird erzählt, daß einmal eine Mutter war, -die einen Sohn hatte, Giufà mit Namen, und -sie war sehr arm; dieser Giufà war ein Tölpel und -ein fauler Lümmel und ein Schelm. Seine Mutter -hatte etwas Leinwand und da sagte sie zu Giufà: -»Wir nehmen etwas Leinwand, und du gehst sie -in einem weit entfernten Dorfe verkaufen; sie -darf aber nur an Leute verkauft werden, die -wenig reden.« Giufà warf sich die Leinwand über -die Schulter und ging sie verkaufen.</p> - -<p>In einem Dorfe angelangt, begann er zu -schreien: »Wer will die Leinwand?« Die Leute -riefen ihn und fingen viel zu reden an; der eine -meinte, sie sei zu grob, der andere, zu teuer. -Giufà meinte, sie redeten zu viel, und wollte sie -ihnen nicht geben. Wie er nun dahin und dorthin -ging, kam er in einen Hof; dort war kein Mensch, -aber eine gipserne Statue sah er, und zu der sagte -er: »Wollt Ihr die Leinwand kaufen?« Die -Statue sagte kein Wort, und so sah er, daß sie -wenig redete. »Da muß ich die Leinwand also -Euch verkaufen, weil Ihr wenig redet.« Er nahm -die Leinwand und hängte ihr sie um: »Morgen -komme ich dann um das Geld.« Und damit -ging er.</p> - -<p>Als es tagte, ging er um das Geld; die Leinwand -war nicht mehr da, und er sagte: »Gib mir -das Geld für die Leinwand.« Die Statue antwortete -nichts. »Da du mir das Geld nicht geben -willst, werde ich dir zeigen, wer ich bin.« Er -holte sich ein Beil und schlug auf die Statue los, -bis sie zusammenstürzte; und in ihrem Bauche -fand er einen Krug voll Geld. Er steckte das -Geld in den Sack und ging heim zu seiner Mutter;<span class="pagenum"><a name="Page_104" id="Page_104">104</a></span> -angekommen, sagte er zu ihr: »Ich habe die Leinwand -einem verkauft, der nichts redete, und am -Abende hat er mir kein Geld gegeben; da bin ich -am Morgen mit einem Beile hingegangen und -habe ihn erschlagen und zur Erde geworfen, und -da hat er mir dieses Geld gegeben.« Die Mutter, -die eine kluge Frau war, sagte zu ihm: »Sag niemand -etwas; das Geld wollen wir langsam verzehren.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_427" id="Nanchor_427"></a><a href="#Note_427" class="nanchor">427.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In andermal sagte die Mutter zu ihm: »Giufà, -ich habe da ein Stück Leinwand, das muß ich -färben lassen; geh damit zum Färber und laß es -ihm dort, er soll es dunkelgrün färben.« Giufà -warf die Leinwand über die Schulter und ging. -Unterwegs sah er eine schöne, große Eidechse; -da er sah, daß sie grün war, sagte er: »Meine -Mutter schickt mich und sie will diese Leinwand -gefärbt haben.« Und dabei legte er sie nieder. -»Morgen komme ich sie holen.«</p> - -<p>Als er heimkam und seine Mutter die Geschichte -hörte, begann sie sich die Haare auszuraufen -und zu jammern: »Du elender Kerl! was -für einen Schaden machst du mir! Lauf, und -schau, ob sie noch dort ist!« Giufà ging zurück, -aber die Leinwand war verschwunden.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_428" id="Nanchor_428"></a><a href="#Note_428" class="nanchor">428.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß Giufà eines Morgens Kräuter -sammeln gegangen ist, und dabei hat -ihn die Nacht im Freien überrascht; wie er so -dahinschritt, war da der Mond, und der war umwölkt -und kam zum Vorschein und verschwand -wieder. Giufà setzte sich auf einen Felsen und -schaute zu, wie der Mond kam und ging; und<span class="pagenum"><a name="Page_105" id="Page_105">105</a></span> -wann er kam, sagte er: »Komm! komm!« und -wann er ging: »Geh! geh!« Und er hörte nicht -auf, zu sagen: »Komm! komm! Geh! geh!«</p> - -<p>Nun waren unten am Wege zwei Diebe, die -ein Kalb häuteten, das sie gestohlen hatten. Da -die sagen hörten: »Komm! Geh!«, befiel sie die -Angst, daß die Häscher kämen; sie nahmen Reißaus -und ließen das Fleisch liegen. Als Giufà die -zwei Diebe laufen sah, ging er nachsehn, was es -gebe, und da fand er das gehäutete Kalb; er nahm -das Messer, schnitt tüchtig Fleisch herunter, -füllte damit seinen Sack und ging. Zu Hause angekommen, -sagte er: »Mutter, macht auf!« Seine -Mutter sagte zu ihm: »Warum kommst du so -spät in der Nacht?« »Ich bin in der Nacht gekommen, -weil ich Fleisch gebracht habe, und das -müßt Ihr morgen alles verkaufen; das Geld wird -mir trefflich zustatten kommen.« Seine Mutter -sagte zu ihm: »Morgen gehst du wieder hinaus, -und ich verkaufe das Fleisch.« Als es Tag geworden -war, ging Giufà hinaus, und seine Mutter -verkaufte das ganze Fleisch.</p> - -<p>Am Abende kam Giufà und sagte zu ihr: -»Mutter, habt Ihr das Fleisch verkauft?« »Ja, -ich habe es den Fliegen auf Kredit verkauft.« -»Und wann sollen sie Euch das Geld geben?« -»Wann sie es haben.« Es vergingen acht Tage -und die Fliegen brachten kein Geld; da machte -sich Giufà auf und ging zum Richter und sagte zu -ihm: »Herr Richter, ich will Gerechtigkeit haben; -ich habe das Fleisch den Fliegen auf Kredit verkauft, -und sie sind mich nicht bezahlen gekommen.« -Der Richter sagte zu ihm: »Ich gebe -dir den Spruch, daß du jede, die du nur siehst,<span class="pagenum"><a name="Page_106" id="Page_106">106</a></span> -töten darfst.« Just in diesem Augenblicke setzte -sich eine Fliege auf des Richters Kopf; Giufà -schlug mit der Faust auf sie los und zertrümmerte -dem Richter den Schädel.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_429" id="Nanchor_429"></a><a href="#Note_429" class="nanchor">429.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">V</span>On der Arbeit wollte Giufà nichts wissen, -aber essen, trinken und nichtstun gefiel ihm. -Er aß, und dann ging er weg und trieb sich hier -und dort herum. Seine Mutter war darüber -ärgerlich, und immer sagte sie zu ihm: »Giufà, -was für ein Lebenswandel ist das? Du machst ja -keine Anstalt, ein Handwerk zu ergreifen: du -ißt, du lebst, und was aus dir wird, das ist die -Frage.... Jetzt dulde ich das aber nicht mehr: -entweder du gehst dir dein Brot verdienen, oder -ich werfe dich auf die Straße.«</p> - -<p>Nun ging Giufà einmal in die Cassarustraße<a name="FNanchor_9_9" id="FNanchor_9_9"></a><a href="#Footnote_9_9" class="fnanchor">9</a>, -um sich Kleider zu verschaffen. Bei dem einen -Händler nahm er das eine, das andere bei dem -andern, bis er ganz neu gekleidet war, sogar auch -mit einer schönen roten Mütze — damals gingen -alle mit Mützen; jetzt geht der schäbigste Handwerker -mit einem Seidenhut oder wenigstens mit -einem Filzhut. Aber Giufà bezahlte die Sachen -nicht, weil er kein Geld hatte; er sagte: »Borg -mir; dieser Tage komme ich zahlen.« Und so -sagte er allen Händlern.</p> - -<p>Als er sich ordentlich herausstaffiert hatte, -sagte er: »Nun also, jetzt wären wir so weit; jetzt -<span class="pagenum"><a name="Page_107" id="Page_107">107</a></span>kann meine Mutter nicht mehr sagen, ich sei ein -Taugenichts! Aber wie soll ich es mit der Bezahlung -der Händler machen?.... Ich werde -mich tot stellen, und wir werden sehn, wie es -ausgeht ...« Er warf sich aufs Bett: »Ich sterbe! -ich sterbe! .... Ich bin gestorben!« Und er -kreuzte die Hände und streckte die Beine. »Sohn, -Sohn! was für ein Unglück!« Seine Mutter raufte -sich vor Schmerz die Haare aus. »Wie ist denn -das Unglück geschehn? O mein Sohn!« Als die -Leute diesen Lärm hörten, liefen sie herbei, und -alle bemitleideten die arme Mutter. Die Kunde -verbreitete sich, und die Kaufleute kamen nachsehn, -und die sagten, als sie ihn tot sahen: »Armer -Giufà! Er war mir — sagen wir — sechs Tari -schuldig, weil ich ihm ein Paar Schuhe verkauft -habe .... Aber ich schenke sie ihm!« Und alle -gingen und schenkten ihm ihre Guthaben, so daß -Giufà aller seiner Schulden ledig war. Der von -der roten Mütze jedoch hatte, ich weiß nicht, was -für einen Ärger; er sagte: »Ich aber lasse ihm die -Mütze nicht.« Er ging hin und fand die Mütze -nagelneu auf seinem Kopfe. Und was hat er -getan? Am Abende, als die Leichenknechte -Giufà nahmen und ihn in die Kirche trugen, um -ihn dann zu begraben, ging er hinterdrein und -ging, ohne von jemand bemerkt zu werden, in die -Kirche. Nach einer Weile, es mochte so gegen -Mitternacht gewesen sein, schlichen etliche Diebe -in die Kirche; sie kamen, um einen Sack Geld zu -teilen, den sie gestohlen hatten. Giufà rührte sich -nicht von seiner Bahre, und der von der Mütze -verbarg sich hinter einer Tür und wagte kaum zu -atmen. Die Diebe leerten das Geld auf einen<span class="pagenum"><a name="Page_108" id="Page_108">108</a></span> -Tisch, so daß er ganz voll wurde von Gold und -Silber — denn zu jener Zeit lief das Silber wie -das Wasser — und machten so viel Häufchen, wie -sie Leute waren. Ein Dutzend Tari blieb über, -und nun wußten sie nicht, wer es sich nehmen -sollte. »Um einen Streit zu vermeiden,« sagte -einer, »wollen wir es so machen: da ist ein Toter, -und auf den wollen wir schießen, und wer ihn auf -den Mund trifft, soll die zwölf Tari haben.« Alle -billigten diesen Vorschlag: »Sehr gut! sehr gut!«; -und schon hatten sie sich vorbereitet, um auf -Giufà zu schießen. Als das Giufà sah, erhob er -sich auf der Bahre und stieß ein Gebrüll aus: -»Auf, ihr Toten, allesamt!« Was brauchte es bei -den Dieben mehr? Sie ließen alles im Stich, -und hilf mir, heiliger Reißaus, sie laufen noch -immer. Als sich Giufà allein sah, stand er auf -und eilte, um sich der Häufchen zu bemächtigen. -Da kam aber auch schon der von der Mütze hervor, -der sich, ohne sich zu mucksen, verkrochen -gehabt hatte, und lief zu dem Tische hin, um das -Geld zu packen. Genug: auf jeden kam die -Hälfte und sie teilten das Geld. Ein Fünfgranistück -blieb übrig; Giufà rief: »Das nehme ich -mir!« »Nein, der Fünfer gehört mir.« »Mir gehört -er.« »Pack dich, das ist nichts für dich; die -fünf Grani sind mein.« Giufà erwischte eine -Stange und stellte sich, um sie dem von der Mütze -um den Schädel zu schlagen; er sagte: »Her mit -den fünf Grani! die fünf Grani will ich!« In -diesem Augenblicke kamen die Räuber zurück, -um zu sehn, was die Toten machten; denn es -däuchte sie allzu schmerzlich, das ganze Geld -einzubüßen. Sie stellten sich hinter die Kirchen<span class="pagenum"><a name="Page_109" id="Page_109">109</a></span>tür, -und da hörten sie diesen Wortwechsel und -mächtigen Lärm wegen der fünf Grani. Sie sagten: -»Dummköpfe! fünf Grani kommen auf einen, -und dazu reicht das Geld nicht aus. Wer weiß, -wie viel Tote aus dem Grabe gekommen sind!« -Damit nahmen sie die Beine in die Hand und entflohen.</p> - -<p>Giufà nahm die fünf Grani, lud sich seinen -Geldsack auf und ging nach Hause.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_430" id="Nanchor_430"></a><a href="#Note_430" class="nanchor">430.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">G</span>Iufà hörte einmal am Morgen, als es dämmerte -und er im Bette lag, die Pfeife blasen, -und da fragte er seine Mutter: »Mutter, wer ist -denn der, der vorbeigeht?« Seine Mutter sagte -zu ihm: »Das ist der Morgensänger.« Dieser -Morgensänger kam allmorgendlich vorbei. Eines -Morgens stand nun Giufà auf und ging und tötete -den Morgensänger, der ein Mann war, der die -Pfeife blies; dann ging er zu seiner Mutter und -sagte zu ihr: »Mutter, den Morgensänger habe ich -getötet.« Seine Mutter, die begriff, daß er den -Mann getötet hatte, der die Pfeife geblasen hatte, -nahm den Toten, trug ihn ins Haus und warf ihn -in den Brunnen, der gerade ohne Wasser war.</p> - -<p>Als Giufà den Mann tötete, war er von einem -beobachtet worden, und der ging hin und erzählte -es dessen Verwandten; alsbald machten sich die -auf und führten bei Gericht Klage, daß Giufà den -Morgensänger getötet habe.</p> - -<p>Der Mutter Giufàs, die klug war, fiel es ein, -daß sie einen Hammel hatte; den tötete sie und -warf ihn in den Brunnen. Das Gericht kam zu -Giufà, um den Totschlag zu bewähren, und die -Verwandten des Toten kamen allesamt mit. Der<span class="pagenum"><a name="Page_110" id="Page_110">110</a></span> -Richter sagte zu Giufà: »Wohin hast du den -Toten gebracht?« Giufà antwortete in seiner -Dummheit: »In den Brunnen habe ich ihn geworfen.« -Sie banden Giufà an einen Strick und -ließen ihn in den Brunnen hinab; auf dem Boden -angekommen, machte er sich ans Suchen. Er -stieß und tappte auf Wolle, und da sagte er zu -den Söhnen des Toten: »Hatte dein Vater -Wolle?« »Mein Vater hatte keine Wolle.« »Der -da hat Wolle; es ist dein Vater nicht.« Dann traf -er auf den Schwanz: »Hatte dein Vater einen -Schwanz?« »Mein Vater hatte keinen Schwanz.« -»Dann ist das nicht dein Vater.« Dann fand er, -daß der im Brunnen vier Füße hatte, und sagte: -»Wie viel Füße hatte dein Vater?« »Mein Vater -hatte zwei Füße.« Giufà antwortete: »Der da hat -vier Füße; er ist dein Vater nicht.« Dann tastete -er an den Kopf: »Hatte dein Vater Hörner?« -Die Söhne antworteten: »Mein Vater hatte keine -Hörner.« Giufà antwortete: »Der da hat Hörner; -er ist dein Vater nicht.« Der Richter antwortete: -»Giufà, ob mit den Hörnern, ob mit der Wolle, -bring ihn herauf.« Sie zogen Giufà herauf und er -hatte den Hammel auf der Schulter; das Gericht -sah, daß es wirklich ein Hammel war, und sprach -Giufà frei.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_431" id="Nanchor_431"></a><a href="#Note_431" class="nanchor">431.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Mutter Giufàs hatte ein kleines Mädchen, -und das hütete sie wie ihren Augapfel. Als -sie nun eines Tages zur Messe gehn mußte, sagte -sie zu ihrem Sohne: »Giufà, schau, ich gehe zur -Messe: die Kleine schläft; koch ihr den Griesbrei -und gib ihn ihr zu essen.« Giufà kochte einen -großen Topf Griesbrei, und als der gekocht war,<span class="pagenum"><a name="Page_111" id="Page_111">111</a></span> -nahm er einen großen Löffel voll und stopfte ihn -der Kleinen in den Mund. Das Kind fing mächtig -zu schreien an, weil es sich arg verbrannt -hatte, und nach zwei Tagen starb es, da der Mund -brandig wurde. Die Mutter wußte sich keinen -Rat mehr mit diesem Sohne; sie nahm einen Stock -und verprügelte ihn tüchtig.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_432" id="Nanchor_432"></a><a href="#Note_432" class="nanchor">432.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>A Giufà ein halber Tölpel war, tat ihm niemand -etwas zuliebe, wie ihn einzuladen oder -ihm einen Bissen zukommen zu lassen. Einmal -kam er in ein Pächterhaus, wo er etwas zu erhalten -hoffte. Aber als ihn die Pächtersleute so -zerlumpt sahen, so fehlte wenig und sie hätten die -Hunde auf ihn gehetzt; und sie behandelten ihn -so, daß er mehr krumm als gerade von dannen -ging. Seine Mutter begriff die Sache und besorgte -ihm schöne Hosen, ein Paar Strümpfe und eine -Samtweste. Nun ging Giufà als Bauer gekleidet -in dasselbe Pächterhaus; da hättet ihr Ehrenbezeigungen -sehn können! Sie luden ihn zu -Tische und überhäuften ihn alle mit Aufmerksamkeiten. -Obwohl aber Giufà sonst nicht bis fünf -zählen konnte, war er doch schlau genug, sich mit -einer Hand den Wanst zu füllen und mit der -andern das, was übrig blieb, in die Taschen zu -stecken; und sooft er etwas einsteckte, sagte er: -»Eßt nur, meine lieben Kleider; ihr seid es ja, -die eingeladen worden sind.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_433" id="Nanchor_433"></a><a href="#Note_433" class="nanchor">433.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war einmal ein gewisser Giufà; zu dem -sagte seine Mutter, als sie zur Messe ging: -»Giufà, schau, ich gehe jetzt zur Messe: schau, -da ist die Henne, die muß die Eier ausbrüten;<span class="pagenum"><a name="Page_112" id="Page_112">112</a></span> -nimm sie, füttere sie mit dem Mansch und setze -sie dann wieder auf die Eier, damit sie nicht kalt -werden.« Giufà bereitete also den Mansch aus -Brot und Wein, nahm die Henne und fütterte sie, -und fütterte sie auf die Weise, daß er ihr den -Mansch mit dem Finger hineinstopfte; und dabei -erstickte er sie und sie verendete. Als er sah, -daß es mit ihr aus war, sagte er: »Wie soll ich es -denn nun anstellen, daß die Eier nicht kalt werden? -jetzt setze ich mich selber drauf.« Er zog -sich Hosen und Hemd aus und setzte sich auf die -Eier. Als dann seine Mutter heimkam, rief sie: -»Giufà! Giufà!« Giufà antwortete: »Gluck, -gluck, ich kann nicht kommen; ich bin jetzt die -Henne und sitze auf den Eiern.« Seine Mutter -schrie: »Du Nichtsnutz, du Nichtsnutz! du hast -mir ja alle Eier zerdrückt.« Giufà stand auf, -und die Eier waren ein Brei.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_434" id="Nanchor_434"></a><a href="#Note_434" class="nanchor">434.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war einmal ein großer Herr, und der hatte -einen seltsamen Einfall. Er sagte zur Winterszeit -zu einem armen Teufel: »Wenn du dich -getraust, es eine Nacht lang, so wie du aus dem -Leibe deiner Mutter gekommen bist, am Ufer des -Meeres auszuhalten, so gebe ich dir, wenn du am -Morgen noch lebst, hundert Unzen; bist du am -Morgen tot, so hast du die Wette verloren.« -Dieserhalb wurden Wachen aufgestellt: »Gebt -acht auf den da!«</p> - -<p>In der Nacht fuhr nun ein Schiff vorüber. Der -arme Wicht, der am Strande war, streckte die -Hände aus, als ob er sich hätte an dem Lichte des -Schiffes wärmen wollen. Der Morgen brach an, -und die Wächter meldeten dem Herrn: »Herr, er<span class="pagenum"><a name="Page_113" id="Page_113">113</a></span> -hat die ganze Nacht nackt verbracht; um Mitternacht -aber kam in einer Entfernung von hundert -Meilen im Meere ein Schiff mit dem Lichte vorbei, -und daran hat er sich gewärmt.« Da sagte der -Herr zu dem, mit dem er gewettet hatte: »Ihr -habt verloren; Ihr habt Euch gewärmt, und damit -habt Ihr die Wette verloren.«</p> - -<p>Der, der die Wette verloren hatte, ging zu -Giucà. Giucà sagte: »Warum weinst du denn?« -Er antwortete: »Heute Nacht bin ich demunddem -auf seinen seltsamen Einfall eingegangen; und -weil ich, als ein Schiff vorübergefahren ist, mit -den Händen so gemacht habe, sagte er, ich hätte -mich gewärmt. Wie wäre das möglich? ... Und -jetzt habe ich die Wette verloren.« Giucà antwortete: -»Hab keine Angst; bin ja ich da! Aber -sag mir, teilen wir das Geld, wenn ich dir den -Sieg verschaffe?« »Ja.« Nun versah sich Giucà -mit einem Sack Kohlen und einem Hammel und -zündete die Kohlen an dem einen Ende von Trapani -bei den Kapuzinern an; dann nahm er einen -Rost und stellte ihn in der Richtung über das -Kloster bei der Loggia auf. Er nahm den Hammel -und legte ihn auf den Rost, und das Feuer hatte -er bei den Kapuzinern; und also begann er den -Hammel ohne Feuer zu braten. Alle Leute, die -dieses törichte Treiben sahen, den Hammel bei -der Loggia und das Feuer bei den Kapuzinern, -fragten ihn, was er tue; und Giucà sagte zu ihnen: -»Ich brate diesen Hammel.«</p> - -<p>Da kam auf einmal auch der von der Wette -vorbei, und der sagte: »Was tust du, Giucà?« -»Ich brate diesen Hammel.« »Ja wo ist denn das -Feuer?« »Bei den Kapuzinern.« »Was soll das<span class="pagenum"><a name="Page_114" id="Page_114">114</a></span> -heißen? wie dumm!« »Verrückt freilich und -dumm,« sagte Giucà; »wie hat sich aber dann der -da an dem Lichte des Schiffes wärmen können, -das doch hundert Meilen entfernt war? Wie man -den Hammel hier nicht braten kann, so hat sich -auch der da dort nicht wärmen können.«</p> - -<p>Und nun erzählte Giucà den Leuten die ganze -Geschichte, und der Herr mußte die Wette bezahlen.</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_115" id="Page_115">115</a></span></p> - -<h2>VI.<br /><br /> - -Kalabrische Überlieferungen</h2> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_116" id="Page_116">116-117</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_435" id="Nanchor_435"></a><a href="#Note_435" class="nanchor">435.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war also einmal ein gewisser Hiohà. Der -Vater und die Mutter wollten ihm gut: sie -hielten ihn für etwas ganz besonders; aber Hiohà -war ein Dummkopf. Was hat er nicht alles getan, -dieser Hiohà!</p> - -<p>Einmal schickten ihn der Vater und die -Mutter, die sehr arm waren, Kutteln waschen. -»Gib acht,« sagte die Mutter, als er wegging, »gib -acht, daß du sie dort wäschst, wo viel Wasser ist.«</p> - -<p>Nun begann Hiohà zu wandern. Er wanderte -und wanderte, sah einen Bach und machte -nicht halt. Er wanderte und wanderte, sah einen -Fluß und machte noch immer nicht halt. Erratet -ihr, wo er halt gemacht hat? Er ist bis ans Meer -gegangen. Dort begann er die Kutteln zu -waschen und abzureiben. Nachdem er sie eine -Stunde abgerieben und gewaschen hatte, wußte -er nicht, ob sie gut gewaschen seien.</p> - -<p>Wen hätte er fragen sollen? Wen hätte er -nur fragen sollen? Er sah in der Ferne ein Schiff -mit Seeleuten drinnen. Da begann er zu pfeifen -und mit den Händen Zeichen zu machen. Als die -Seeleute diese Bewegungen sahen, kamen sie, -weil sie nicht wußten, was es gebe, mit dem -Schiffe zum Ufer. »Was willst du?« sagten sie -zu ihm, und Hiohà sagte zu ihnen: »Sind diese -Kutteln gut gewaschen oder nicht?«</p> - -<p>»Der Teufel soll dich holen!« begannen die -Seeleute; »der und jener soll dich holen! Und -wegen so etwas hast du uns gerufen? Der Teufel -soll dich holen!« Und damit gaben sie ihm eine -Tracht Prügel, wirklich eine ordentliche Tracht.</p> - -<p>Nun begann Hiohà zu weinen und sagte: »Was -habe ich euch getan, daß ihr mich schlagt? Wie<span class="pagenum"><a name="Page_118" id="Page_118">118</a></span> -hätte ich denn sagen sollen, als ich das Schiff -gesehn habe?«</p> - -<p>»Du hättest sagen sollen,« sagten die Seeleute -zu ihm: »Guten Wind! Guten Wind!«</p> - -<p>Und so machte sich Hiohà davon.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_436" id="Nanchor_436"></a><a href="#Note_436" class="nanchor">436.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte Juvadi zur Mutter: »Geh du -aufs Feld arbeiten; ich bleibe zu Hause.« -Und die Mutter antwortete: »Verrichte du alles; -ich gehe aufs Feld. Laß die Katze nicht zu den -Speisen, bring das Bett in Ordnung, gib acht auf -die Gluckhenne und geh zum Flusse und besorge -die Wäsche.« Juvadi antwortete: »Ja, ja, -Mutter.«</p> - -<p>Und so ging sie aufs Feld. Aber anstatt das -Bett in Ordnung zu bringen, riß es Juvadi auseinander, -nahm Polster und Strohsäcke und warf -sie mitten ins Haus; und er füllte eine Schwinge -mit Mist und beutelte ihn im Hause aus. Dann -sagte er: »Ich bin hungrig.« Und er nahm und -aß alle Speisen; hierauf nahm er einen Kessel -und sott die Gluckhenne samt den Küchlein und -aß sie. Dann tat er die Wäsche in einen Tragkorb -und ging damit zum Flusse; er warf sie ins -Wasser und ging.</p> - -<p>Wie er so dahinging, traf er einen Esel, und -den packte er beim Schwanz; der Esel schlug -aus und verletzte ihn am Bein. Unter bitterlichen -Tränen ging Juvadi nach Hause; er verschloß -die Tür und setzte sich auf den Herd.</p> - -<p>Am Abende kam die Mutter heim und rief an -der Tür: »Juva’, mach mir auf.« Er antwortete: -»Nein.« »Ist dir etwas geschehn?« »Ja.« »Und -was ist dir denn geschehn?« »Die Katze hat die<span class="pagenum"><a name="Page_119" id="Page_119">119</a></span> -Speisen gefressen.« »Das macht weiter nichts; -wir kaufen andere. Mach mir auf, Juva’.« -»Nein.« »Warum denn? ist dir noch etwas geschehn?« -»Ja.« »Und was denn?« »Die Gluckhenne -und die Küchlein sind weg.« »Das macht -weiter nichts; mach mir nur auf.« »Nein.« »Und -warum denn nicht? ist dir noch etwas geschehn?« -»Ja.« »Und was ist dir denn geschehn?« »Ich -bin zum Flusse waschen gegangen, und das -Wasser hat die Wäsche weggeschwemmt.« »Ach -das macht weiter nichts; öffne mir.« »Nein.« -»Was ist dir denn geschehn?« »Ein Esel hat -mich am Beine verletzt.«</p> - -<p>Nun erbrach die Mutter die Tür, und da fand -sie das ganze Haus verwüstet. Sie wäre bald -vor Schreck gestorben; aber dann nahm sie einen -Stock, prügelte Juvadi tüchtig durch und jagte -ihn aus dem Hause.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_437" id="Nanchor_437"></a><a href="#Note_437" class="nanchor">437.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">J</span>Uvadi sagte zur Mutter: »Ich gehe auf den -Markt.« Die Mutter antwortete: »Kaufe -einen Farren.« Sie gab ihm das Geld und Juvadi -ging auf den Markt. Er kaufte einen schönen -Farren und ging mit ihm nach Hause. Er kam -bei den Mönchen vorbei und traf sie auf der -Straße; kaum hatten sie ihn gesehn, so sagten -sie: »Juva’, wo bist du gewesen?« Und Juvadi -antwortete: »Ich bin auf dem Markte gewesen und -habe einen Farren gekauft.« Die Mönche antworteten -einer nach dem andern: »Ist es ein -Farre oder ein Bock?« »Es ist ein Farre.« Es -kam ein anderer Mönch dazu: »Juva’, was ist -das?« »Es ist ein Farre.« »Ist es ein Farre oder -ein Bock?« »Es ist ein Farre und kein Bock;<span class="pagenum"><a name="Page_120" id="Page_120">120</a></span> -ich habe ihn mit zwanzig Dukaten bezahlt.« Der -Guardian sagte: »Willst du ihn mir verkaufen? -ich gebe dir zehn Dukaten.« »Wenn es ein Bock -ist, so nehmt ihn.« So gab ihm der Guardian -zehn Dukaten und er ging nach Hause. Die -Mutter sagte: »Was hast du gemacht?« »Ich -habe das gemacht: Ich habe einen schönen Farren -gekauft, bin bei den Mönchen vorbeigekommen -und sie haben mir gesagt, es sei ein Bock; sie -haben mir ihn abgekauft und mir zehn Dukaten -gegeben.« Die Mutter nahm einen Stock, prügelte -Juvadi durch und sagte: »Der Teufel soll dich -holen! du hast dich also von den Mönchen beschwatzen -lassen?«</p> - -<p>Nun verkleidete sich Juvadi als Frau, mit -einem Rosenkranze in der Hand, und ging in die -Kapuzinerkirche und blieb dort. Als es Nacht -geworden war, kam der Sakristan und sagte: -»Geh jetzt; ich muß die Kirche schließen.« Er -antwortete: »Laß mich aus Barmherzigkeit da -schlafen.« »Ich gehe es dem Guardian sagen.« -Er ging und der Guardian sagte: »Ja, ja, laß sie -da schlafen.« Als es Mitternacht geworden war, -ging er sachte, sachte in die Zelle des Guardians, -stellte sich vor das Bett, zog einen Knüttel, den -er unter dem Kleide verborgen hatte, hervor und -begann den Guardian zu verprügeln, indem er -sagte: »Ist es ein Farre oder ein Bock? ha? ist -es ein Farre oder ein Bock? ha?« Und dabei -schlug er tüchtig zu, bis der Guardian halbtot -dalag; dann ging er. Am Morgen kamen die -Mönche und da fanden sie den Guardian totelend. -Alsbald liefen sie um Ärzte, um zu sehn, -was es sei.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_121" id="Page_121">121</a></span></p> - -<p>Juvadi ging nach Hause, kleidete sich als -Arzt und ging weg, um vor den Kapuzinern -herumzuschlendern. Ein Laienbruder kam heraus -und sagte zu ihm: »Wer ist Euere Herrlichkeit?« -Juvadi antwortete: »Ich bin ein fremder Arzt; -ist hier jemand krank?« Der Mönch ging augenblicklich -hinein, es seinen Brüdern sagen, und die -ließen ihn hereinkommen. Als er drinnen war -und seinen Kranken betrachtet hatte, sagte er: -»Der hat Schläge bekommen.«</p> - -<p>Nun schickte er alle Mönche, die dort waren, -hinaus; der eine ging Kaffee machen, der andere -Heilmittel holen. Als Juvadi ganz allein war, -zog er den Knüttel unter dem Oberkleide hervor -und begann den Guardian zu prügeln und sagte: -»Ist es ein Farre oder ein Bock? ha? ist es ein -Farre oder ein Bock? ha?« Und er ließ nicht -eher von dem Guardian ab, als bis der schier tot -war. Dann entwich er. Als die Mönche zurückkehrten -und den Guardian in diesem Zustande -sahen, begannen sie zu jammern und fragten ihn: -»Wer hat dich geschlagen?« Der Guardian antwortete: -»Der, der hier war.« Die Mönche -sagten: »Wir wollen ihn suchen gehn.«</p> - -<p>Und so setzten sie den Guardian auf einen -Sessel und machten sich an die Verfolgung -Juvadis. Der sah sie von weitem; da sagte er -zu einem Manne, der mit dem Karste arbeitete: -»Guter Mann, schau wie viel Leute dich prügeln -kommen.« Der erschrak, warf den Karst weg -und entfloh; nun nahm Juvadi den Karst und begann -zu ackern. Die Mönche holten den andern -ein und prügelten ihn weidlich durch; und der -arme Teufel schrie: »Warum schlagt ihr mich?<span class="pagenum"><a name="Page_122" id="Page_122">122</a></span> -ich habe euch doch nichts getan.« Juvadi lachte -von weitem, warf den Karst weg und ging nach -Hause und sagte: »Nun habe ich mich für meinen -Farren bezahlt gemacht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_438" id="Nanchor_438"></a><a href="#Note_438" class="nanchor">438.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war Fastnacht. Juvadis Mutter schlachtete -einen Hahn und kochte ihn mit Makkaroni; -als Juvadi kam, aßen sie ihn. Nach dem Essen -sagte Juvadi zur Mutter: »Mutter, wie heißt das, -was wir gegessen haben?« Die Mutter antwortete: -»Das war ein Morgensänger.«</p> - -<p>Nun hörte Juvadi einen Mann, der auf der -Straße sang; er ging hin, tötete ihn und brachte -ihn der Mutter. Die Mutter begann zu schreien: -»Du Tölpel, das war ein Mensch und kein -Morgensänger.« Juvadi sagte: »Macht nichts, -Mutter; ich stecke ihn in einen Sack und gehe -ihn in eine Schlucht werfen.«</p> - -<p>Auf dem Wege begegnete er einem Manne, -der auch einen Sack trug, und zu dem sagte er: -»Freund, was trägst du da in dem Sacke?« Der -antwortete: »Ein Schwein.« Juvadi sagte: -»Wollen wir tauschen?« Der Unglückselige -sagte: »Ja«, und sie tauschten. Juvadi ging zu -seiner Mutter nach Hause und sagte zu ihr: -»Mutter, bring einen Kessel, damit wir das -Schwein abbrühen. Schließ die Tür; ich muß -einen Botengang machen.« Und er ging zu dem, -dem er den Sack mit dem Toten gegeben hatte, -und sagte zu ihm: »Was hast du getan? jetzt -gehe ich zum Richter und zeige dich an.« Der -andere sagte unter Tränen: »Sag nichts; ich gebe -dir fünfzig Dukaten.« So nahm Juvadi den Toten -und die fünfzig Dukaten. Dann ging er zu der<span class="pagenum"><a name="Page_123" id="Page_123">123</a></span> -Tür der Mönche, stellte den Toten auf die Füße -und läutete an; der Sakristan öffnete die Tür von -innen und der Tote fiel nieder. Der Sakristan -sagte: »Steh auf! steh auf! was ist dir geschehn?« -Juvadi kam hervor und sagte: »So also werden -die Leute umgebracht?« Der Sakristan sagte: -»Sag nichts; ich gebe dir fünfzig Dukaten.« Und -Juvadi: »Wenn du willst, daß ich nichts sage, -mußt du mir fünfzig Dukaten, eine Mönchskutte -und den Toten geben.« Juvadi nahm den Toten, -zog ihm die Kutte an, steckte ihm eine Pfeife in -den Mund, setzte ihn auf den Abtritt der Mönche -und kauerte sich nieder. Es kam der Guardian, -um ein Bedürfnis zu verrichten; da fand er den, -der dort saß, und er sagte: »Steh auf; ich muß ein -Bedürfnis verrichten.« Dann packte er ihn und -stieß ihn, und der fiel nieder. Der arme Guardian -sagte: »Auf! auf! was habe ich dir denn getan?« -Juvadi kam hervor und sagte: »So also werden -die Leute umgebracht? jetzt gehe ich zum Richter -und sag ihms.« Erschrocken sagte der Guardian: -»Sei barmherzig und sag nichts; ich gebe dir -hundert Dukaten, und wir begraben ihn.« Juvadi -nahm die hundert Dukaten und sie legten den -Toten ins Grab. Dann ging Juvadi voll Fröhlichkeit -mit den zweihundert Dukaten nach Hause -und sagte zur Mutter: »Mutter, wie viel hat mir -der Morgensänger eingebracht! Jetzt bin ich -reich geworden!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_439" id="Nanchor_439"></a><a href="#Note_439" class="nanchor">439.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Juvadi um Reisig, und da fand -er einen Eichenast mit Eicheln dran; den -nahm er auf die Arme und trug ihn mit viel Acht<span class="pagenum"><a name="Page_124" id="Page_124">124</a></span>samkeit -weg. Als er nahe beim Orte war, setzte -er sich darauf wie auf ein Pferd und zog ihn so -weiter. An einem Fenster des Königs stand die -kleine Prinzessin, und die begann aus vollem -Halse zu lachen. Juvadi sah sie an und sagte: -»Du sollst schwanger sein von mir.« Alsbald -wurde sie schwanger, und nach neun Monaten -gebar sie ein Mädchen. Der König war darüber -so aufgebracht, daß er den Rat zusammenrief und -sagte: »Ratet mir, was ich mit der machen soll, -von der diese Schande kommt; ich kann es gar -nicht glauben, was sie sagen.« Der Rat antwortete: -»Lassen wir alle Männer des Reiches -kommen, und da werden wir sehn, wen es Babba -ruft.« Da befahl der König, daß sich alle Männer -in seinem Hause einfänden. So kamen seine -Barone, Fürsten, Ritter, Bürger und Bauern; aber -das Kind rief niemand Babba. Nur Juvadi, der -nicht kommen wollte, war übrig geblieben; aber -der König zwang ihn, zu kommen. Kaum hatte -ihn das Kind gesehn, als es sich auch schon in -seine Arme warf und ihn Babba nannte. Nun -rief der König den Rat von neuem zusammen und -sagte: »Was für eine Strafe soll die erhalten, von -der diese Schande kommt?« Sie antworteten: -»Schließen wir sie in ein Faß und rollen wir es -einen Abhang hinunter.« So ließen sie ein Faß -machen und die Königin legte einen Sack mit -Feigen und Rosinen hinein; und sie schlossen die -Prinzessin, ihre Tochter und Juvadi hinein und -gingen es von einem Abhange hinunterstürzen. -Als es rollte, sagte Juvadi: »Laß mich heraus, -laß mich heraus; ich gebe dir Feigen und -Rosinen.« Und er warf Händevoll Feigen und<span class="pagenum"><a name="Page_125" id="Page_125">125</a></span> -Rosinen aus dem Fasse. Das blieb in einer Ebene -stehn; Juvadi zerbrach es und sie gingen heraus.</p> - -<p>In der Nähe war eine Hexe, die lachte so -heftig, daß ihr eine Halsgeschwulst, die sie hatte, -verging. Darüber ganz glücklich, sagte sie zu -Juvadi: »Was willst du? ich kann alles und tue -dir gutes.« Juvadi antwortete: »Schaff mir ein -Haus; denn wir haben keine Wohnung.« Die -Hexe nahm eine Gerte, machte einen Kreis -rundum und sagte: »Hier soll ein Palast werden -mit aller Bequemlichkeit der Welt.« So wurde -dort ein schöner Palast und Juvadi ging ganz -vergnügt mit der Prinzessin und der Tochter -hinein. Und die Prinzessin sagte zu Juvadi: -»Du mußt noch behext werden, damit dir deine -Dummheit ausgetrieben wird.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_440" id="Nanchor_440"></a><a href="#Note_440" class="nanchor">440.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Morgens hatte die Prinzessin Juvadi -verloren; sie schrie in allen Gemächern und -fand ihn endlich an einem Fenster. Dort pustete -er mit dem Munde und machte Bu, bu ... bu, bu -... bu. Sie schrie: »Was machst du da?« Juvadi -antwortete: »Ich puste auf die Fliegen und -Wespen da, damit sie nicht hereinkommen; sie -könnten uns beißen und wir müßten sterben.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_441" id="Nanchor_441"></a><a href="#Note_441" class="nanchor">441.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">J</span>Uvadi war wieder einmal verloren und die -Prinzessin konnte ihn nicht finden. Am Tage -darauf fand sie ihn, wie er mit einem Kuhschwanze -in der Hand in die Luft starrte und -Bu, bu ... bu, bu ... bu, bu pustete. Sie sagte: -»Juva’, was machst du da?« Und Juvadi lachte -aus vollem Halse: »Ich habe ein Wildschwein getötet, -und dann ist ein Wind gekommen und hat<span class="pagenum"><a name="Page_126" id="Page_126">126</a></span> -mich in die Höhe gehoben; ich habe mich aber so -kräftig gewehrt, daß mir beim Hinundherreißen -der Schwanz in der Hand geblieben ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_442" id="Nanchor_442"></a><a href="#Note_442" class="nanchor">442.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In andermal sagte Juvadi: »Ich gehe in den -Hühnerstall, Eier holen.« Er ging, nahm ein -Messer, tötete alle Hühner und hängte sie ringsum -an die Wände. Sie gingen ihn suchen, fanden -den Schaden und schrien: »Warum hast du das -getan?« Und Juvadi: »Ich bin ein Metzger geworden. -Was wollt ihr?«</p> - -<p>Die Prinzessin nahm einen Stock und prügelte -Juvadi weidlich durch; dann jagte sie ihn wegen -all dieser dummen Streiche aus dem Hause.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_443" id="Nanchor_443"></a><a href="#Note_443" class="nanchor">443.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">J</span>Uvadi hatte ein Gärtchen, und dort war ein -einzelner Kirschbaum. Er pflegte ihn mit -aller Sorgfalt, aber der Baum trug nicht eine -einzige Kirsche. Eines Tages verlor Juvadi die -Geduld und sagte: »Jetzt will ich diesen vermaledeiten -Baum fällen, der nichts trägt.« Er -fällte den Kirschbaum und machte ein Kreuz -daraus; das pflanzte er in das Gärtchen. Er -glaubte, wenn er zu Jesus Christus beten werde, -werde ihm der alle Gnaden erweisen; aber er -mochte heute beten oder morgen oder übermorgen, -eine Gnade sah er niemals. Da packte -er erbost das Kreuz, warf es zur Erde, daß es -in tausend Stücke zersprang, und sagte: »Dich -kenne ich schon, wie du noch ein Kirschbaum -warst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_444" id="Nanchor_444"></a><a href="#Note_444" class="nanchor">444.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß Juvadi eines schönen Tages -einen Gevatter besuchen gegangen ist. Der -Gevatter, dessen Weib gerade Brot bereitete,<span class="pagenum"><a name="Page_127" id="Page_127">127</a></span> -sagte zu ihm: »Willkommen, Juva’; bleib bei uns -und hilf uns das Brot bereiten.« Während die -Frau in der Küche war, um das Essen zu kochen, -ging Juvadi nachsehn, ob der Teig aufgegangen -sei; er kam in eine Kammer, deren Wände überall -Ritzen hatten, durch die der Wind einundausging, -und sagte: »Da machen sie Brot und das Haus -ist voller Löcher; aber ich will das in Ordnung -bringen.« Er nahm den Teig und besserte alle -Wände aus, indem er alle Löcher verschmierte. -Als die Gevatterin diesen Schaden sah, begann -sie zu schreien: »Um Gotteswillen, um Gotteswillen! -was tust du? wenn mein Mann kommt, -bringt er mich um.« Juvadi sagte ganz entrüstet: -»Statt mir zu danken, weil das Haus löchrig war, -gibst du mir böse Worte.« Und er entwich.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_445" id="Nanchor_445"></a><a href="#Note_445" class="nanchor">445.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal ging Juvadi eine Gevatterin besuchen. -Als sie ihn sah, sagte sie vergnügt: »Willkommen, -Gevatter; es wird mir eine Freude sein, -wenn du heute Morgen bei mir bleibst. Gib mir -acht auf das Kindchen, das ich niedergelegt habe, -und ich verrichte indessen die häusliche Arbeit.« -Juvadi nahm das Kind; da er sah, daß sein Kopf -ganz weich war, nahm er eine Nadel und stach -hinein, so daß das Gehirn heraustrat. Und er -sagte: »Madonna mia! da hat das Kind ein Geschwür -und niemand denkt daran.« Als die -Mutter das Kind tot sah, war sie ganz weg vor -Schmerz und schrie: »Mein ... Kind ... mein ... -Kind, ich habe dich einem Tölpel anvertraut.« -Juvadi sagte: »Für mein gutes Werk erhalte ich -einen schlechten Lohn.« Und er ging.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_128" id="Page_128">128</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_446" id="Nanchor_446"></a><a href="#Note_446" class="nanchor">446.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Juvadi hinaus, stieg auf einen -Felsen, begann zu pissen und sagte zu den -einzelnen Bächlein: »Du gehst dorthin, du dahin, -du gehst rechts und du gehst links.« Eine Bande -von Räubern, die unter dem Felsen waren und -viel Silbergeld teilten, hörten ihn so reden; sie -glaubten, die Häscher seien da, und entflohen. -Juvadi stieg hinab, nahm alles Silber und kehrte, -mit Geld beladen, heim.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_447" id="Nanchor_447"></a><a href="#Note_447" class="nanchor">447.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Juvadi mit seinem Esel um -Holz. Er saß auf einer Eiche und schnitt -gerade an einem Aste, als ein Mann vorbeikam -und zu ihm sagte: »Juva’, paß auf, du fällst -herunter, wenn der Ast bricht.« Juvadi antwortete: -»Kümmere dich nicht darum; ich sterbe -noch nicht.« Aber als er das sagte, fiel er auch -schon herunter, und es fehlte wenig, so wäre er -tot gewesen. Nun sagte er zu dem Manne: -»Guter Mann, wann werde ich denn sterben?« -»Wann dein Esel drei Fürze tut.« Juvadi glaubte -es und vergaß es keineswegs. Er mußte eine Anhöhe -ersteigen, und der Esel, der zu schwer beladen -war, ließ einen Furz. »Oh, jetzt geht es -böse,« sagte Juvadi, »nun muß ich bald sterben.« -Er ging weiter und hörte wieder, wie der Esel -einen Furz ließ, und er zitterte noch mehr vor -Angst. Als er dann den letzten hörte, wurde er -ohnmächtig und fiel wie ein Toter zu Boden; und -er blieb auf dem Wege liegen. Der Esel, der den -Weg, wer weiß, wie oft gemacht hatte, ging mit -dem Holze, aber ohne Juvadi, nach Hause. Als -die Mutter den Esel ohne den Sohn kommen sah, -erschrak sie und ging weg, um zu sehn, was ihm<span class="pagenum"><a name="Page_129" id="Page_129">129</a></span> -geschehn sei; sie fand Juvadi mit dem Gesichte -nach oben auf dem Wege liegen. Und sie holte -den Geistlichen, einen Bruder mit dem Kreuze, -den Sakristan mit dem Weihwasser und vier -Männer mit der Bahre. Sie luden ihn auf; aber -sie klagten, weil er sehr schwer war, und setzten -ihn alle zehn Schritte nieder. Als sie an eine -Stelle des Weges gekommen waren, hob Juvadi -den Kopf und schrie: »Dorthin geht.« Die, die -ihn trugen, warfen ihn vor Angst, weil sie ihn tot -glaubten, zu Boden, und der arme Juvadi zerschlug -sich den Kopf und starb nun wirklich.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_130" id="Page_130">130</a></span></p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_131" id="Page_131">131</a></span></p> - -<h2>VII.<br /><br /> - -Kroatische Überlieferungen</h2> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_132" id="Page_132">132-133</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_448" id="Nanchor_448"></a><a href="#Note_448" class="nanchor">448.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal war Nasreddin schwer krank und lag -still und hilflos da. Seine Frau, die bei ihm -saß, weinte, und das machte ihn unruhig. Da -kam ihm ein Einfall, und er sagte zu ihr mit -schwacher Stimme: »O weh, o weh! Hör auf zu -weinen; zieh dich schön an, nimm deine besten -Sachen und deinen ganzen Schmuck und mach -dich so hübsch, wie du kannst.«</p> - -<p>»Ach Effendi,« sagte sie und begann noch -mehr zu weinen, »wie könnte ich das, wo du so -krank bist?«</p> - -<p>»Wenn du mich liebst,« bat der Hodscha, -»dann tust du, was ich dir gesagt habe.«</p> - -<p>Nun wurde in ihr die weibliche Neugier rege. -»Nein,« sagte sie entschieden; »ich werde es nicht -früher tun, als bis du mir gesagt hast, warum du -es von mir verlangst.«</p> - -<p>»Ich möchte es dir ja sagen, aber ich fürchte, -du wirst dich dann über mich ärgern.«</p> - -<p>»Nein, wahrhaftig nein.« Und zum Beweise -schwor sie ihm, daß sie alles machen werde, wann -sie den Grund gehört haben werde.</p> - -<p>Und der Hodscha sagte: »Denkst du denn -nicht auch, liebes Weib, daß Asrael, wenn er um -meine Seele kommen und dich so schön gekleidet -und geschmückt sehn wird, lieber dich mitnehmen -wird als mich?«</p> - -<p>In diesem Augenblicke hörte die Frau zu -weinen auf.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_449" id="Nanchor_449"></a><a href="#Note_449" class="nanchor">449.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha saß vor seinem Hause und -rauchte. Da kam sein nächster Nachbar und -sagte nach dem gewöhnlichen Gruße: »Aber<span class="pagenum"><a name="Page_134" id="Page_134">134</a></span> -Hodscha, warum brällt denn dein Esel schon seit -dem frühen Morgen?«</p> - -<p>»Warum fragst du mich? frag ihn.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_450" id="Nanchor_450"></a><a href="#Note_450" class="nanchor">450.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal ging der Hodscha Nasreddin spazieren; -ein junger Zigeuner lief ihm nach und -bettelte, er solle ihm etwas schenken. Dem -Hodscha, der die Zigeuner haßte, fiels nicht ein, -sich umzudrehn, geschweige denn ihm etwas zu -geben. Plötzlich schrie der Zigeuner aus vollem -Halse: »Schenk mir etwas, Herr, sonst werde ich -etwas tun, was ich noch nie getan habe!«</p> - -<p>Nasreddin drehte sich um, warf ihm einen -Para zu und fragte ihn, was er zu tun beabsichtigt -hätte. Darauf antwortete der Zigeuner: »Ja, -Herr, hättest du mir nichts geschenkt, so hätte -ich arbeiten müssen, und das habe ich noch nie -getan.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_451" id="Nanchor_451"></a><a href="#Note_451" class="nanchor">451.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam wieder sein nächster Nachbar -zum Hodscha und fragte ihn, warum er -seinen Hund habe die ganze Nacht bellen lassen, -so daß er und die Seinigen im Schlafe gestört -worden seien.</p> - -<p>Nasreddin, der wohl zugehört hatte, lachte -und antwortete: »Ich glaube, du wirst doch nicht -von mir verlangen wollen, daß ich bellen soll.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_452" id="Nanchor_452"></a><a href="#Note_452" class="nanchor">452.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls Nasreddin einmal besonders gut aufgelegt -war, erzählte er in einer Gesellschaft, daß -er, als er in Stambul gewesen sei und in dem -Garten des Sultans, dort Bienen gesehn habe, so -groß wie Schafe.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_135" id="Page_135">135</a></span></p> - -<p>Da fragte ihn einer von den Zuhörern: »Wie -groß waren denn dann die Bienenstöcke?«</p> - -<p>Nasreddin antwortete: »Gerade so groß wie -bei uns.«</p> - -<p>»Wie konnten denn da die Bienen hinein und -heraus?«</p> - -<p>»Ich bin gerade dazu gekommen, als sie hinein -wollten; als sie mich aber bemerkt haben, sind sie -erschrocken und weggeflogen. Deshalb kann ich -euch nicht recht sagen, wie sie es anstellen, um -hineinzukommen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_453" id="Nanchor_453"></a><a href="#Note_453" class="nanchor">453.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin ging einmal in den Garten, legte -sich unter einen alten Birnbaum und schlief -ein. Unterdessen kam ein Freund von ihm mit -der Nachricht, daß seine Mutter gestorben sei. -Nasreddins Sohn führte den Freund in den -Garten, weckte den Vater und sagte zu ihm: -»Vater, steh auf; Mujkan<a name="FNanchor_10_10" id="FNanchor_10_10"></a><a href="#Footnote_10_10" class="fnanchor">10</a> Djehaić ist gekommen -und hat die Nachricht gebracht, daß deine Mutter -gestorben ist.«</p> - -<p>»O, o,« sagte der Hodscha, »das ist ein -bitterer Schmerz; und wie bitter wird er erst -morgen sein, wenn ich aufwache!«</p> - -<p>Damit drehte er sich auf die andere Seite und -schlief weiter.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_454" id="Nanchor_454"></a><a href="#Note_454" class="nanchor">454.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Uf einem Spaziergange erzählten einander -zwei Schüler Nasreddins merkwürdige Geschichten -und suchten sich gegenseitig durch -Lügen zu übertrumpfen. Unter anderm sagte der -eine: »Als ich einmal in Stambul war, habe ich -<span class="pagenum"><a name="Page_136" id="Page_136">136</a></span>einen Kohlkopf gesehn, unter dem sich dreihundert -Leute verstecken konnten.«</p> - -<p>Darauf antwortete ihm der andere: »Aber -Bruder, das ist gar nichts gegen das, was ich in -Athen gesehn habe, als ich dort war. Dort habe -ich nämlich einen großen Kessel gesehn, an dem -schmiedeten dreihundert Leute, und die standen -so weit von einander, daß einer den andern nicht -hören konnte.«</p> - -<p>Nun sagte der erste: »Wozu soll denn so ein -großer Kessel dienen?«</p> - -<p>»Aber Bruderherz, wie kannst du nur so -dumm fragen? um den großen Kohlkopf zu -kochen, den du gesehn hast.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_455" id="Nanchor_455"></a><a href="#Note_455" class="nanchor">455.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Abends zankten sich Nasreddin und -seine Frau, und er sagte zu ihr: »Ich war -wahrhaftig blind, als ich dich mit deiner Häßlichkeit -genommen habe.« Deswegen schimpfte sie -ihn zusammen, was sie nur konnte, und sagte -schließlich zu ihm: »Die Eule hat auch an der -Lerche etwas auszusetzen gehabt! Wie kannst -du mir sagen, daß ich häßlich sei, wo du doch -weit und breit der häßlichste Kerl bist!«</p> - -<p>Das war für den stolzen Nasreddin zu viel, -und er beschloß, ein Mittel zu suchen, um schöner -zu werden. Nachdem er überall herumgefragt -hatte, wandte er auch einige Salben und Pulver -an, aber sein Ziel konnte er nicht erreichen.</p> - -<p>Nun kamen eines Tages etliche Zigeunerinnen -zu ihm, und die sagten ihm, sie würden ihn in -ein paar Stunden so jung und schön machen, daß -ihn jedermann bewundern werde. Voller Freude -machte er die Sache mit ihnen ab.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_137" id="Page_137">137</a></span></p> - -<p>Am nächsten Morgen stand er früh auf und -schickte sein ganzes Gesinde aufs Feld und seine -Frau zu ihrer Mutter; dann setzte er sich vors -Haus, um die Zigeunerinnen zu erwarten. Um -neun Uhr kamen sie. Sie gingen um ihn herum -und besprachen ihn und redeten ihm ein, er werde -noch an diesem Tage schön wie die Sonne werden, -nur müsse er ihre Anordnungen befolgen. -Er ließ sich täuschen und holte ein Faß, das sie -ihm gezeigt hatten, und stellte es mitten ins -Zimmer; sie befahlen ihm, unter dieses Faß zu -kriechen, worauf sie ihn damit bedecken und -dann herumgehn und ihn besprechen würden.</p> - -<p>Als er ihnen gehorcht hatte und unter dem -Fasse war, legten sie noch einige schwere Steine -darauf; dann begannen sie, herumzugehn und -dabei zu murmeln. Während aber einige um das -Faß herumgingen und ihre Besprechungen vornahmen, -machten die andern die Kisten und -Kasten auf und nahmen alles, was sie wollten, -im Zimmer sowohl, als auch in der Küche; und -dann schlichen sie alle leise hinaus und liefen -davon.</p> - -<p>Als es nun völlig still geworden war, rief -Nasreddin, sie sollten das Faß aufheben und ihn -herauslassen; aber vergebens: es meldete sich -niemand. Und seine ganze Stärke nutzte ihm -nichts; er mußte warten, bis jemand nach Hause -kommen werde. Erst in der Dämmerung kamen -die Frau und die andern heim, und sie hatten -eine schwere Mühe, daß sie die Steine vom Fasse -herunterbekamen; und sie erstaunten, wie gründlich -das Haus durchstöbert und ausgeplündert -worden war. Nasreddin war, als er aus seinem<span class="pagenum"><a name="Page_138" id="Page_138">138</a></span> -Kerker befreit wurde, schier ohnmächtig, weil er -nicht Luft genug gehabt und den ganzen Tag -nichts gegessen hatte.</p> - -<p>Im Gesichte war er, wie er gewesen war, und -die schönsten Sachen waren gestohlen und weggetragen, -und von den Zigeunerinnen war keine -Spur und kein Laut. Jetzt sah er ein, daß er -samt seiner Schlauheit der Gefoppte war.</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_139" id="Page_139">139</a></span></p> - -<h2>VIII.<br /><br /> - -Serbische Überlieferungen</h2> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_140" id="Page_140">140-141</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_456" id="Nanchor_456"></a><a href="#Note_456" class="nanchor">456.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau Nasreddins bekam einmal einen Anfall -von Schüttelfrost, und da bat sie ihn, -einen Arzt zu holen; er sprang sofort auf und -ging. Als er aber schon im Flur war, rief ihm -die Frau aus dem Fenster zu: »Es ist nicht mehr -notwendig, den Arzt zu rufen; ich bin nicht mehr -krank.«</p> - -<p>Der Hodscha ging jedoch trotzdem zu dem -Arzte und sagte zu ihm: »Meine Frau ist krank -geworden und hat mich gebeten, einen Arzt zu -holen. Als ich dann schon im Flur war, hat sie -mir zugerufen, daß sie keines Arztes mehr bedarf. -Ich bin aber trotzdem gekommen, um dir -zu sagen, daß du nicht mehr zu kommen -brauchst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_457" id="Nanchor_457"></a><a href="#Note_457" class="nanchor">457.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls die Frau des Hodschas Nasreddin gestorben -war, konnte man ihm keine Trauer -anmerken. Nach einiger Zeit verendete ihm aber -ein Pferd, und das machte ihn so traurig, daß er -längere Zeit nicht aus dem Hause ging.</p> - -<p>Da kamen die Leute zu ihm und fragten ihn, -warum ihm um das Pferd mehr leid sei, als um -die Frau, und er antwortete ihnen: »Als mir die -Frau gestorben ist, sind die Nachbarn gekommen -und haben mir Trost zugesprochen: ›Freund, -mach dir nichts daraus, daß deine Frau tot ist; -wir werden dir eine bessere und schönere finden‹, -und was weiß ich noch. Seit mir aber mein -Pferd fehlt, ist noch niemand gekommen, der mir -gesagt hätte, er werde mir ein bessers Pferd -verschaffen. Drum ist mir um mein Pferd mehr -leid als um meine Frau.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_142" id="Page_142">142</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_458" id="Nanchor_458"></a><a href="#Note_458" class="nanchor">458.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages wurde der Hodscha Nasreddin -auf dem Wege von Räubern angefallen; sie -nahmen ihm sein Pferd, seine Kleider und sein -Geld und dann begannen sie ihn zu schlagen.</p> - -<p>»Warum schlagt ihr mich?« fragte sie Nasreddin; -»ich habe wohl zu wenig Geld bei mir, -oder ihr habt etwa zu lange auf mich warten -müssen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_459" id="Nanchor_459"></a><a href="#Note_459" class="nanchor">459.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal fiel Nasreddin in eine Kotlache und -bemühte sich vergebens herauszukommen. -Schließlich sprach er bei sich: »Ich werde da nie -herauskommen können, wenn ich mich nicht bei -den Haaren packe und mich herausziehe.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_460" id="Nanchor_460"></a><a href="#Note_460" class="nanchor">460.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts wurde Nasreddin von seiner Frau -aus dem tiefsten Schlafe geweckt, und sie -sagte zu ihm: »Das Kind weint schon seit einer -Stunde. Wiege es ein wenig; eine Hälfte des -Kindes gehört doch dir.«</p> - -<p>»Meine Hälfte soll weiter weinen,« antwortete -Nasreddin; »wiege du nur deine Hälfte.« Damit -kehrte er sich zur Wand und schlief ein.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_461" id="Nanchor_461"></a><a href="#Note_461" class="nanchor">461.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin begegnete einmal einem Freunde, -den er schon lange nicht gesehn hatte, und -der fragte ihn im Gespräche: »Wie gehts dir denn -jetzt.«</p> - -<p>Nasreddin antwortete: »Nun, ganz gut; mein -ganzes Geld steckt in Getreide, was ich an Getreide -habe, steckt in Mehl, was ich an Mehl -habe, steckt in Brot, und was ich an Brot habe, -ist alles in meinem Bauche.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_143" id="Page_143">143</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_462" id="Nanchor_462"></a><a href="#Note_462" class="nanchor">462.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha Nasreddin eines Tages in -der Moschee auf die Kanzel stieg, richtete -einer, in der Meinung, der Hodscha werde antworten -können, eine Frage an ihn; aber Nasreddin -antwortete ihm, daß er es nicht wisse. Darauf -sagte der Fragesteller: »Wenn du das nicht -weißt, warum bist du dann so hoch hinaufgestiegen?«</p> - -<p>Und Nasreddin gab ihm zur Antwort: »Ich -bin so hoch hinaufgestiegen nach dem Maße -dessen, was ich weiß; sollte ich aber nach dem -hinaufsteigen, was ich nicht weiß, dann, Bruder, -würde ich bis in den Himmel kommen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_463" id="Nanchor_463"></a><a href="#Note_463" class="nanchor">463.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts hatte der Hodscha einen wunderbaren -Traum, und am Morgen ging er sofort -zum Kadi. Auf dessen Frage, warum er gekommen -sei, antwortete er: »Ich habe heute -Nacht einen wunderbaren Traum gehabt.«</p> - -<p>»Ists möglich? ists möglich?« staunte der -Kadi; »was hast du denn geträumt?«</p> - -<p>»Mir hat geträumt, daß du und ich unsere -Häuser getauscht haben, und ich habe dir hundert -Asper aufgezahlt. Da nun heute alles verkehrt -zu verstehn ist, so bleibt mir mein Haus und dir -das deine, und ich bitte dich, daß du mir die -hundert Asper gibst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_464" id="Nanchor_464"></a><a href="#Note_464" class="nanchor">464.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal pflanzte der Hodscha Zwiebeln, und da -bespuckte er jede Knolle, bevor er sie in die -Erde steckte. Als man ihn fragte, warum er das -mache, antwortete er: »Nun, ich begieße sie, und -das bekommen sie von mir mit; das übrige sollen -sie vom Herrgott verlangen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_144" id="Page_144">144</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_465" id="Nanchor_465"></a><a href="#Note_465" class="nanchor">465.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ging einmal ins Dorf zu einem -Freunde und saß bei ihm von Mittag bis -Mitternacht; niemand kümmerte sich dort um -ihn, und nicht das geringste wurde ihm angeboten. -Da fing er zu gähnen an und setzte das so lange -fort, bis ihn sein Freund fragte: »Hodscha, woher -kommt das Gähnen?«</p> - -<p>»Es sind da zwei Ursachen,« antwortete Nasreddin: -»die eine ist der Hunger, die andere ist die -Schläfrigkeit; aber schläfrig bin ich nicht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_466" id="Nanchor_466"></a><a href="#Note_466" class="nanchor">466.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wurde gefragt: »Was wünschst -du deiner Frau?«</p> - -<p>»Wenn sie krank werden sollte, so gebe Gott, -daß ich statt ihrer erkrankte; aber wenn die Zeit -kommt, daß ich sterben soll, so gebe Gott, daß sie -statt meiner sterbe.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_467" id="Nanchor_467"></a><a href="#Note_467" class="nanchor">467.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin hatte eine Tür inmitten des Feldes -gebaut, so daß er sie von seinem Hause sehn -konnte; den Schlüssel verwahrte er zu Hause. -Seine Frau fragte ihn, was das für ein Schlüssel -sei, und er sagte, was er gemacht hatte, und fuhr -fort: »Ich habe diese Tür gebaut, um die ehrlichen -Leute von den unehrlichen unterscheiden -zu können; die guten werden von weitem herumgehn, -die schlechten aber werden geradewegs auf -die Tür zugehn.«</p> - -<p>Einige Tage später sah Nasreddin, daß neun -Leute feldein auf die Tür zuschritten. Er ging -sofort zu ihnen und fragte sie: »Wohin, Leute?«</p> - -<p>»Wir haben Geschäfte,« antworteten sie; »was -gehts dich übrigens an, daß du es wissen mußt?«</p> - -<p>»Ihr seid Diebe und geht stehlen,« antwortete<span class="pagenum"><a name="Page_145" id="Page_145">145</a></span> -ihnen Nasreddin. »Nehmt mich auf in euere -Gesellschaft; sonst werde ich euch als Diebe -angeben.«</p> - -<p>Nun waren die Leute wirklich Diebe, und sie -waren sehr erstaunt, daß der Hodscha die Wahrheit -erraten hatte; sie sagten zu ihm: »Es ist so; -wir sehn, du weißt, was die Leute denken und womit -sie sich beschäftigen. Komm also mit uns, -wir wollen unser zehn sein.«</p> - -<p>Als sie ins nächste Dorf kamen, sahen sie eine -Hirtin mit ihrer Schafherde; sie schlichen sich -näher heran und Nasreddin sagte zu seinen Gesellen: -»Geht ihr ein bißchen in den Wald und ich -will zu diesem Mädchen gehn und ihr einige -hübsche Geschichten erzählen; und wenn ich ihr -mit dem Finger die Sonne zeige, so kommt rasch -hervor und treibt die Schafe weg.«</p> - -<p>Gesagt, getan. Als Nasreddin sah, daß die -Diebe zehn Schafe weggetrieben hatten, sagte er -zu der Hirtin: »Gott befohlen, Kind; ich muß zu -meinen Gesellen eilen.«</p> - -<p>Er holte sie erst in der Nähe seines Hauses -ein, und seine erste Frage war: »Wie werden wir -jetzt diese zehn Schafe verteilen?«</p> - -<p>»Herr,« sagten die Diebe, »du bist der älteste -von uns und der gescheiteste und der gerechteste; -und wie du sie verteilst, werden wir zufrieden -sein.«</p> - -<p>»Wenn es so ist,« sagte Nasreddin, »so mag -Gott helfen. Wir sind unser zehn, und Schafe -sind auch zehn; ihr seid euer neun. Nehmt ihr -ein Schaf, so werdet ihr euer zehn sein; ich werde -die andern neun nehmen, und so werden wir -auch zehn sein.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_146" id="Page_146">146</a></span></p> - -<p>Da sagte einer von den Dieben: »Du Kerl von -einem Hodscha, das ist nicht gerecht.« -»Wenn es euch nicht recht ist,« antwortete -Nasreddin, »so verklagt mich beim Kadi; ich -werde ihm den ganzen Hergang erzählen, und er -soll nach dem kaiserlichen Gesetze und dem göttlichen -Rechte erkennen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_468" id="Nanchor_468"></a><a href="#Note_468" class="nanchor">468.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal machte der Hodscha Nasreddin im -Monat Ramasan in einem Dorfe den Vorbeter; -als der Ramasan zu Ende war, zahlten -ihn die Bauern gut und er kehrte nach Hause -zurück. Unterwegs begegnete er einem Räuber -zu Pferde und der sagte zu ihm: »Eh, Hodscha, -du hast viel Geld zusammengebracht. Teil es mit -mir; für dich ist es zu viel.«</p> - -<p>Nasreddin begann ihn zu bitten, er möge ihn -ruhig ziehen lassen, aber es half ihm nichts. -Während nun der Räuber vom Pferde stieg, -bückte sich der Hodscha rasch, nahm einen Stein -und wickelte ihn in sein Tuch; dann sagte er: -»Wenn es denn nicht anders geht, da ist das -Geld. Aber du mußt wissen, daß mir darum so -leid ist, daß ich nicht imstande bin, dirs mit der -eigenen Hand zu geben; ich werde es auf die -Wiese dort werfen und werde weggehn, und du -gehst hin und nimmst es.«</p> - -<p>Der Räuber war einverstanden, und Nasreddin -warf den eingewickelten Stein weit von -sich. Voller Habgier lief der Räuber hin, ohne -auf Nasreddin zu achten; der aber stieg auf das -Pferd und ritt davon.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_147" id="Page_147">147</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_469" id="Nanchor_469"></a><a href="#Note_469" class="nanchor">469.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal wurde Nasreddin von einem, dem er -zweihundert Groschen schuldig war, geklagt, -weil er nichts zahlte. Als ihn der Kadi fragte, -ob er ihm das Geld schuldig sei und warum er ihn -nicht zahle, antwortete Nasreddin: »Es ist wahr, -ich bin ihm zweihundert Groschen schuldig; aber -es sind schon mehr als vier Jahre her, daß ich ihn -um drei Monate Frist gebeten habe, um das Geld -aufzubringen. Er hat mir die Frist nicht bewilligt; -wenn er mir aber keine Frist geben will, -wie soll ich das Geld zusammenbringen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_470" id="Nanchor_470"></a><a href="#Note_470" class="nanchor">470.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin stand einmal um Mitternacht auf, -ging vors Haus und begann zu krähen. Die -Nachbarn, die das hörten, fragten ihn um den -Grund, und er antwortete ihnen: »Ich habe heute -viel Arbeit, und ich möchte gern, daß es früher -Tag wird.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_471" id="Nanchor_471"></a><a href="#Note_471" class="nanchor">471.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wurde einmal gefragt, wie alt er -sei, und er sagte: »Vierzig.« Als man ihn -nach einigen Jahren wieder fragte, wie alt er sei, -antwortete er wieder: »Vierzig.« Die Leute begannen -zu lachen und sagten zu ihm: »Hast du -uns nicht schon vor ein paar Jahren gesagt, du -seist vierzig? und jetzt sagst du wieder vierzig.«</p> - -<p>»Begreift ihr denn nicht,« antwortete der -Hodscha, »daß ein ehrlicher Mensch immer bei -dem bleiben muß, was er gesagt hat? Wenn ich -euch jetzt sage, daß ich einen Gott habe, wie kann -ich denn dann ein paar Jahre später sagen, daß -ich mehrere hätte?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_148" id="Page_148">148</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_472" id="Nanchor_472"></a><a href="#Note_472" class="nanchor">472.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Bauer sagte eines Tages zu seinem Sohne, -er solle heiraten. »Gut,« sagte der Sohn, -»die Gelegenheit ist sowieso günstig; in unserm -Dorfe ist ein Mädchen, ist eine Witwe und ist -eine geschiedene Frau. Jetzt mußt du mir raten, -welche ich nehmen soll.«</p> - -<p>»Ich kann dir da nicht raten,« antwortete ihm -der Vater; »aber in der Stadt habe ich einen -Freund, der wird dir raten.«</p> - -<p>Der Bursche ging in die Stadt; als er zu dem -Freunde gekommen war, erzählte er ihm alles. -Der jedoch antwortete ihm: »Ich kann dir auch -nicht raten; aber hier in der Stadt lebt Nasreddin: -such ihn auf, er wird dir raten.«</p> - -<p>Der Bursche suchte Nasreddin überall, ohne -daß ihm jemand hätte sagen können, wo er ihn -finden werde, bis er auf einmal eine Schar Kinder -traf, die Pferdchen spielten; er fragte eines von -den Kindern, wo Nasreddin sei, und dieses antwortete: -»Ich bin es.« Da der Bursche sah, daß -ihm nichts andres übrig blieb, erzählte er dem -Knaben alles. Und dieser sagte zu ihm: »Wenn -du das Mädchen nimmst, so weißt es du; wenn -du die Witwe nimmst, so weiß es sie.« Als aber -der Bursche die geschiedene Frau erwähnte, da -schlug ihn der Knabe mit der Peitsche über die -Beine und ging wieder Pferdchen spielen.</p> - -<p>Ärgerlich kehrte der Bursche zu dem Freunde -seines Vaters zurück und sagte zu ihm: »Mein -Vater hat mich nicht zu dir geschickt, damit du -mich zu den Kindern schickst, sondern er hat -mich zu dir geschickt, damit du mir rätst.« Und -er erzählte ihm, was ihm Nasreddin gesagt hatte.</p> - -<p>»Nun, er hat dir gut geraten,« sagte darauf<span class="pagenum"><a name="Page_149" id="Page_149">149</a></span> -der Freund; »wenn du das Mädchen nimmst, -wirst du ihr befehlen, und wenn du die Witwe -nimmst, so wird sie dir befehlen. Und daß er -dich mit der Peitsche über die Beine geschlagen -hat, damit hat er sagen wollen: Vor einer Geschiedenen -lauf wie vor dem Teufel!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_473" id="Nanchor_473"></a><a href="#Note_473" class="nanchor">473.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wollte sich eines Tages rasieren -lassen, kam aber an einen ungeschickten -Barbier, der ihn bei jedem Striche mit dem -Messer ein wenig verletzte. Nasreddin litt arge -Qualen: die Tränen rannen ihm übers Gesicht -und aus seinen Augen sprühten Funken. Unterdessen -hörte man draußen einen Lärm, und Nasreddin -fragte den Barbier, was das für ein -Lärm sei.</p> - -<p>Der Barbier schaute hinaus und sagte zu ihm: -»In der Nähe ist ein Schmied und der beschlägt -eben ein Pferd.«</p> - -<p>»Ach,« antwortete Nasreddin, »ich dachte, -es wird einer rasiert.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_474" id="Nanchor_474"></a><a href="#Note_474" class="nanchor">474.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin hatte auf dem Markte einige -Sachen gekauft und nahm einen Träger, der -sie ihm nach Hause tragen sollte. Unterwegs -verlor er den Träger; er suchte ihn den ganzen -Tag, konnte ihn aber nicht finden.</p> - -<p>Als er nun nach zehn Tagen mit zwei Freunden -über die Straße ging, kam ihnen der Träger -entgegen. Kaum sah ihn Nasreddin, so lief er in -eine Nebenstraße; seine Freunde liefen ihm nach -und riefen ihm zu: »Warum läufst du? Hier -kommt doch der Träger, dem du neulich deine<span class="pagenum"><a name="Page_150" id="Page_150">150</a></span> -Sachen übergeben hast; er muß ja vor dir laufen, -und nicht du vor ihm.«</p> - -<p>Nasreddin antwortete: »Ich laufe vor ihm -weg, weil er von mir den Lohn verlangen kann, -daß er meine Sachen zehn Tage lang herumgetragen -hat, und das würde mehr ausmachen, -als alles zusammen wert ist. Dann wäre ja die -Suppe teuerer als die Schüssel.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_475" id="Nanchor_475"></a><a href="#Note_475" class="nanchor">475.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte einen bösen Nachbar, mit -dem er Haus an Haus unter einunddemselben -Dache wohnte. Da er mit ihm immer im -Streite lebte, gedachte er ihms einmal heimzuzahlen; -er zündete sein Haus an, damit so auch -das des Nachbars verbrenne, und lief aus der -Stadt, damit nicht der Verdacht auf ihn falle.</p> - -<p>Als dann beide Häuser brannten, sammelte -sich eine große Volksmenge an; aber anstatt das -Feuer zu löschen, schleppten sie aus beiden Häusern -fort, was jeder tragen konnte. Die Leute -sagten es Nasreddin, daß sein Haus brenne, er -jedoch antwortete kaltblütig: »Schade, daß ich -nicht zu Hause war; ich hätte auch etwas packen -können. Weil ich aber nun beim Stehlen nicht -dabei sein konnte, will ich mich jetzt wenigstens -etwas wärmen hingehn.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_476" id="Nanchor_476"></a><a href="#Note_476" class="nanchor">476.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam Nasreddin zu einem Freunde auf -dem Dorfe, um bei ihm zu übernachten, und -er war sehr hungrig. Der Freund war sehr arm, -und an Speisen war nichts vorhanden als ein gesottener -Kürbis, der gerade vom Feuer weggenommen -worden war. Nasreddin sagte: »Gebt -her, was da ist; ich falle vor Hunger um.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_151" id="Page_151">151</a></span></p> - -<p>Man legte den Kürbis auf einen Teller und -setzte ihm ihn vor: Nasreddin langte zu und -steckte eine Handvoll in den Mund; aber der -Kürbis war so heiß, daß er ihm Zunge und Mund -verbrannte, und Nasreddin mußte alles ausspucken. -Nun fragte er: »Was ist das, um Gotteswillen?« -und sie antworteten ihm: »Das ist -Kürbis, Herr.«</p> - -<p>Am nächsten Morgen zog Nasreddin weiter. -Unterwegs sah er an einem Zaune etliche Kürbisse -hängen, und fragte seinen Führer: »Was ist -das?« »Kürbis, Herr,« antwortete der Führer.</p> - -<p>Da hielt Nasreddin sein Pferd an, blies auf die -Kürbisse, was er nur konnte, und sagte: »Pfui, -Gott vernichte dich, du Unglückszeug!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_477" id="Nanchor_477"></a><a href="#Note_477" class="nanchor">477.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin unterwies stets seine -Schüler, wie sie sich gegen ältere Leute zu -benehmen hätten, und lehrte sie unter anderm, -daß sie, wenn einer niese, in die Hände klatschen -und »Zum Wohlsein« sagen sollten. Die Schüler -gehorchten ihm und taten immer so, wann er oder -ein anderer älterer nieste.</p> - -<p>Eines Tages fiel nun Nasreddin unglücklicherweise -in einen Brunnen und begann um Hilfe zu -schreien. Die Schüler kamen schnell hinzugelaufen -und ließen ein Seil hinab; er packte das -Seil und sie zogen ihn herauf. Schon hätten sie -nur noch einen Ruck zu tun gehabt, daß der -Hodscha seiner schlimmen Lage ledig gewesen -wäre, da nieste er, naß und erkältet, wie er war. -Sie ließen das Seil los, klatschten in die Hände -und riefen, wie aus einem Munde: »Zum Wohlsein!«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_152" id="Page_152">152</a></span></p> - -<p>Und der arme Hodscha plumpste wieder in -den Brunnen hinunter.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_478" id="Nanchor_478"></a><a href="#Note_478" class="nanchor">478.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wurde gefragt: »Wann wird das -Gebären und Sterben aufhören?«</p> - -<p>Er antwortete: »Wenn Paradies und Hölle -voll sein werden.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_479" id="Nanchor_479"></a><a href="#Note_479" class="nanchor">479.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>M Schreiben war der Hodscha nie recht geschickt -gewesen. Er las und schrieb zwar ein -wenig, aber was er wußte, hatte er nicht aus dem -Buche, sondern das machte seine natürliche Begabung; -und es war auch eine Zeit, wo er gar -nichts geschriebenes lesen konnte, weil er es erst -lernte. Gerade damals brachten ihm nun die -Bauern einen Bescheid des Kadis, damit er ihnen -vorlese, was drinnen stehe. Er nahm den Bescheid -und betrachtete ihn lange; da er aber seine -Unwissenheit vor den Bauern nicht eingestehn -wollte, so sagte er: »Also seht einmal, Leute, was -euch der Kadi schreibt. Diese langen Buchstaben -sagen, daß ihr ihm Heu bringen sollt, und -diese runden sprechen von Eiern. Da ihr demnach -wißt, was der Kadi schreibt, so bringt ihm -Heu und einige Hundert Eier.«</p> - -<p>Die Bauern taten dies, und der Kadi nahm -alles und schwieg.</p> - -<p>Wieder brachten die Bauern dem Hodscha -einen Bescheid des Kadis und baten ihn, ihn -ihnen vorzulesen. Er nahm die Schrift und sagte -zu ihnen, als er die langen und die runden Buchstaben -gesehn hatte: »Bringt dem Kadi Holz und -viel weiße Zwiebeln.«</p> - -<p>Die Bauern brachten auch das, und der Kadi<span class="pagenum"><a name="Page_153" id="Page_153">153</a></span> -war zufrieden. Er nahm alles und fragte sie: -»Wer hat euch denn den Bescheid vorgelesen?« -Und sie sagten, daß es der Hodscha Nasreddin -gewesen sei.</p> - -<p>Der Kadi ließ den Hodscha rufen und fragte -ihn: »Verstehst du denn etwas von der Schrift?«</p> - -<p>»Nein, ehrenwerter Kadi,« antwortete der -Hodscha.</p> - -<p>»O ja,« sagte wieder der Kadi, »du verstehst -dich besser darauf als ich selber, da du so schön -lesen kannst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_480" id="Nanchor_480"></a><a href="#Note_480" class="nanchor">480.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal hatte der Hodscha sein Haus ausgebessert, -und es blieb ihm vor dem Hause -ein Haufen Erde liegen. Als er nun von den -Nachbarn gefragt wurde, wohin er diese Erde -schaffen werde, antwortete er: »Nichts leichter -als das; ich werde eine Grube machen und sie -hineinwerfen.«</p> - -<p>»Und was wirst du denn mit der Erde aus -dieser Grube tun?«</p> - -<p>»Ach, an eine so ferne Zukunft denke ich -überhaupt nicht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_481" id="Nanchor_481"></a><a href="#Note_481" class="nanchor">481.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal ging Nasreddin nach Skutari. In der -Nähe der Stadt sah er etliche Kinder, die -miteinander spielten. Er trat zu ihnen und sie -sammelten sich um ihn und fragten ihn: »Wohin, -Herr?«</p> - -<p>»In die Stadt da,« antwortete Nasreddin. -»Aber wißt ihr, Kinder, sagt mir, was ich auf dem -Markte kaufen soll, daß ich satt werde und dabei -mein Geld behalte?«</p> - -<p>Die Kinder antworteten ihm: »Da mußt du,<span class="pagenum"><a name="Page_154" id="Page_154">154</a></span> -Herr, ins Schlachthaus gehn, und dort kaufst du -Ochsengedärm: das, was drinnen ist, ißt du und -dann wäschst du die Därme gut aus und verkaufst -sie. So kannst du dich ordentlich satt -essen und bekommst noch Geld heraus.«</p> - -<p>Als der Hodscha hörte, was die Kinder -sagten, dachte er: Wahrhaftig, mir blüht in Skutari -kein Weizen; wenn schon die Kinder so sind, -wie werden erst die Erwachsenen sein! Es ist -besser, ich mache mich davon.</p> - -<p>Und damit ging er.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_482" id="Nanchor_482"></a><a href="#Note_482" class="nanchor">482.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam ein Türke zum Hodscha Nasreddin -und bat ihn, ihm einen Brief zu schreiben; er -wolle ihm gerne zahlen, was man gewöhnlich für -einen Brief bezahle. Der Hodscha sagte: »Wem -willst du den Brief schreiben lassen und wohin?«</p> - -<p>»Meinem Sohne in Stambul,« antwortete der -Türke.</p> - -<p>Nasreddin fragte wieder: »Und welchen Preis -soll ich dir für den Brief machen? ich habe nämlich -drei Preise: billig, teuer und noch teuerer.«</p> - -<p>»Du weißt, Hodscha, daß ich ein armer Mann -bin; ich kann nicht viel zahlen: mach mir also den -billigsten Preis, der überhaupt möglich ist.«</p> - -<p>»Also, Freund,« antwortete Nasreddin, »der -billigste ist, wenn ich dir den Brief schreibe und -du ihn nach Stambul trägst und dann deinem -Sohne sagst, was du ihm geschrieben hast. Den -teuerern Brief, wenn ich den geschrieben habe -und wenn er trocken ist, den kann ich selber nicht -lesen. Am teuersten aber ist es, wenn ich den -Brief schreibe und ihn selbst nach Stambul trage -und ihn dort vorlese; denn meine Schrift kann<span class="pagenum"><a name="Page_155" id="Page_155">155</a></span> -außer mir niemand lesen, nicht einmal die Stambuler -Gelehrten alle miteinander samt dem -Scheich ul Islam.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_483" id="Nanchor_483"></a><a href="#Note_483" class="nanchor">483.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha war mit dem Kadi befreundet -und ging ihn öfter besuchen, um mit ihm zu -plaudern. Eines Tages ritt er wieder ins Gerichtshaus; -das Pferd band er vor dem Hause an -und er ging zum Kadi hinein.</p> - -<p>Während er beim Kadi saß und mit ihm -sprach, wurde ein Mensch vorgeführt, und der -wurde überwiesen, daß er ein falsches Zeugnis -abgelegt hatte. Zu jener Zeit war für solche -Verbrecher als Strafe festgesetzt, daß sie verkehrt -auf einem Pferde sitzend durch die ganze -Stadt geführt wurden. Da nun gerade das Pferd -Nasreddins da war, wurde diese Strafe auf seinem -Pferde vollzogen.</p> - -<p>Ein paar Tage später wurde der Mensch -wieder wegen eines falschen Zeugnisses ergriffen -und mußte wieder zu Pferde durch die Stadt geführt -werden. Und da sie bei Gericht kein Pferd -zur Hand hatten, liefen sie zum Hodscha und verlangten -sein Pferd.</p> - -<p>Aber er antwortete ihnen: »Ich gebe mein -Pferd nicht her; sagt lieber dem Kerl, er soll -entweder dieses Handwerk aufgeben oder sich -selber ein Pferd kaufen, damit er darauf reiten -kann, wenn er etwas anstellt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_484" id="Nanchor_484"></a><a href="#Note_484" class="nanchor">484.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha trug einmal Getreide in die -Mühle, und seine Frau hatte ihm den Sack -mit dem Getreide zugebunden. Unterwegs ging<span class="pagenum"><a name="Page_156" id="Page_156">156</a></span> -der Sack auf, und er mußte ihn bis zur Mühle -zehnmal neu zubinden.</p> - -<p>Als er nach Hause zurückkam, machte er -seine Frau tüchtig herunter und sagte zu ihr: -»Wie hast du denn den Sack zugebunden? ich -habe vielleicht zehnmal stehn bleiben müssen, um -ihn zuzubinden.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_485" id="Nanchor_485"></a><a href="#Note_485" class="nanchor">485.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages pflanzte der Hodscha Weinreben; -ein Spaßvogel, der vorüberging, grüßte ihn: -»Guten Morgen, Hodscha! Bist du schon müde?«</p> - -<p>»Gott segne dich!« antwortete der Hodscha; -»ich bin noch nicht müde.«</p> - -<p>»Was machst du denn da?«</p> - -<p>»Weinreben pflanze ich; siehst du das nicht?«</p> - -<p>»Aber wann wirst du von ihnen Trauben bekommen?«</p> - -<p>»Wenn Gott das Glück gibt, in drei Jahren.«</p> - -<p>»Ja, warum pflanzst du sie denn dann jetzt, -warum nicht erst im dritten Jahre? Bist du denn -verrückt?« Mit diesen Worten ging der andere -weg und Nasreddin setzte sich nieder und begann -zu überlegen: Es ist wahr: er ist ein gescheiter -Mensch; er hat recht mit dem, was er sagt. Damit -warf er den Karst über die Schulter und -machte sich auf den Heimweg.</p> - -<p>Als seine Frau sah, daß der Hodscha so rasch -wieder nach Hause kam, fragte sie ihn: »Was -gibts denn? warum kommst du so bald schon zurück?«</p> - -<p>Und er erzählte ihr, wie es war, und fuhr fort: -»Segen über ihn, über diesen klugen Mann! ich -hätte mich meiner Seele nicht darauf besonnen, -daß es eine richtige Dummheit ist, heuer Wein<span class="pagenum"><a name="Page_157" id="Page_157">157</a></span>stöcke -zu pflanzen und erst nach drei Jahren -Trauben zu verkosten!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_486" id="Nanchor_486"></a><a href="#Note_486" class="nanchor">486.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha war bei regnerischem Wetter -über Land gewesen. Als er heimkam, zog -ihm seine Frau die Schuhe aus und hängte sie -zum Feuer, damit sie trocken würden; er aber -stand auf und sagte: »Bist du dumm! Warum -tust du die Schuhe zum Feuer, damit sie verbrennen? -Trag sie lieber vors Haus in den -Mondschein; es ist ja draußen wie bei Tage.«</p> - -<p>Die Frau gehorchte ihm und hängte die -Schuhe vors Haus. Als sie sie dann am Morgen -hereinholte, und als er bemerkte, daß sie von der -Winterkälte und dem Winde steif geworden -waren, sagte er: »Siehst du jetzt, um wie viel der -Mond besser trocknet als das Feuer? ich verwundere -mich auch gar nicht, daß er sie getrocknet, -ja sogar geradezu ausgedörrt hat!«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_158" id="Page_158">158</a></span></p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_159" id="Page_159">159</a></span></p> - -<h2>IX.<br /><br /> - -Griechische Überlieferungen</h2> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_160" id="Page_160">160-161</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_487" id="Nanchor_487"></a><a href="#Note_487" class="nanchor">487.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages nahm der Hodscha Nasreddin -seinen Esel beim Zaume und zog ihn so -hinter sich her. Einige Gassenjungen, die das -sahen, beschlossen, den Esel zu stehlen, ohne daß -der Hodscha etwas davon merkte, und einer von -ihnen sagte zu seinen Kameraden: »Ich will die -Sache durchführen; ihr müßt aber mit dem Esel -sofort, wann ihr ihn habt, auf den Markt gehn -und ihn verkaufen.« Und so liefen sie dem Hodscha -nach.</p> - -<p>Nach einem kleinen Stück Weges nahm der -Knabe dem Esel den Zaum ab, legte sich ihn -selber um und lief so, mit dem Zaume um den -Kopf, hinter dem Hodscha her; unterdessen nahmen -die andern den Esel und brachten ihn auf -den Markt, um ihn zu verkaufen.</p> - -<p>Nach einer Weile sah sich der Hodscha um, -und da sah er, daß er anstatt eines Esels einen -Menschen angehalftert führte. »Wer bist du?« -fragte er ihn. »Ich bin dein Esel,« sagte der -Gassenjunge, »und bevor ich ein Esel geworden -bin, war ich ein Mensch; weil ich aber eines Tages -meinen Eltern Kummer bereitet habe, haben sie -mich verflucht und ich bin ein Esel geworden. -Zuerst hat man mich an einen Bäcker verkauft, -dann an einen Gärtner, und zum Schlusse habt -Ihr mich gekauft. Eben jetzt, als Ihr mich hinter -Euch herzogt, haben mich meine Eltern auf der -Straße gesehn; sie hatten Mitleid mit mir und -baten Gott und, siehe da, auf einmal bin ich -wieder ein Mensch geworden!«</p> - -<p>Verdutzt griff der Hodscha in seinen Bart und -sagte nach einer kurzen Überlegung: »Was du da -sagst, ist ja nicht unglaublich, wenn es auch nicht<span class="pagenum"><a name="Page_162" id="Page_162">162</a></span> -gerade mich hätte treffen müssen. Geh also, mein -Kind, und betrübe deine Eltern künftighin nicht -mehr.« Und damit entließ er ihn.</p> - -<p>Da er aber ohne Esel nicht sein konnte, ging -er auf den Markt, um einen zu kaufen. Dort sah -er nun den seinigen, wie er von dem Ausrufer -zum Verkaufe herumgeführt wurde; er trat leise -an ihn heran und sagte ihm ins Ohr: »Du bist -wieder ein Esel geworden, hast also deine Eltern -wieder erzürnt. Vorwärts also, komm wieder in -meinen Stall; du bist nicht danach, daß du wieder -ein Mensch würdest.« Und völlig überzeugt, daß -der Esel der seinige sei, nahm er ihn wieder -zurück.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_488" id="Nanchor_488"></a><a href="#Note_488" class="nanchor">488.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wollte seinen Esel verkaufen; er -führte ihn hinaus und übergab ihn dem Ausrufer. -Der beschrieb, indem er ihn herumführte, -seine Vorzüge, daß er brav, jung, kräftig, schnell -usw. sei. Die Käufer, die das hörten, überboten -einander; da nun aber auch der Hodscha glaubte, -sein Esel habe diese Vorzüge tatsächlich, wollte -er nicht, daß er in fremde Hände komme, und -begann auch selber mitzubieten. Und so blieb -ihm schließlich der Esel; er nahm ihn also und -führte ihn wieder nach Hause und erzählte die -ganze Geschichte seiner Frau.</p> - -<p>Die hatte an eben diesem Tage Lust nach -Schlagsahne gehabt und hatte, während ihr der -Milchhändler die Sahne zuwog, verstohlen und -ohne daß er es bemerkt hätte, ihre goldenen Armbänder -von den Händen gezogen und sie in die -Wagschale zu den Gewichten geworfen, um den -Milchhändler zu betrügen und mehr Sahne zu<span class="pagenum"><a name="Page_163" id="Page_163">163</a></span> -erhalten. Das mußte sie dem Hodscha erzählen -und der sagte nun zu ihr: »Sehr gut, Frau; so -wollen wir denn fortan alle beide unser Hauswesen -fördern: ich draußen und du daheim.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_489" id="Nanchor_489"></a><a href="#Note_489" class="nanchor">489.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ging einmal in ein Bad. Die -Wärter gaben ihm ein altes Badetuch<a name="FNanchor_11_11" id="FNanchor_11_11"></a><a href="#Footnote_11_11" class="fnanchor">11</a> und -ein beschmutztes baumwollenes Reibzeug<a name="FNanchor_12_12" id="FNanchor_12_12"></a><a href="#Footnote_12_12" class="fnanchor">12</a> und -behandelten ihn nicht so, wie es sich gehört hätte. -Der Hodscha sagte nichts, hinterließ aber, als er -aus dem Bade wegging, auf dem Spiegel zehn -Asper, einen Betrag, den damals nur sehr reiche -Leute geben konnten, und darüber waren die -Wärter sehr erstaunt.</p> - -<p>Nach einer Woche ging er wieder in dasselbe -Bad, und nun setzten die Wärter eine Ehre -darein, ihm alle Aufmerksamkeit und Hochachtung -zu erzeigen. Der Hodscha sagte wieder -nichts, hinterließ aber beim Weggehn nur einen -Asper auf dem Spiegel. Wieder wunderten sich -die Wärter, und sie sagten zu ihm: »Was ist -das?«</p> - -<p>Er antwortete ihnen: »Dieser eine Asper ist -die Bezahlung für das Bad in der vergangenen -Woche; die zehn Asper, die ich euch in der vergangenen -Woche gegeben habe, sind die Bezahlung -für das heutige.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_490" id="Nanchor_490"></a><a href="#Note_490" class="nanchor">490.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kaufte einmal auf dem Markte -Gemüse und warf es in seinen Sack; dann -bestieg er seinen Esel, um heimzukehren, und -<span class="pagenum"><a name="Page_164" id="Page_164">164</a></span>nahm den Sack auf seine Schultern. Unterwegs -begegnete ihm einer und der fragte ihn, warum -er den Sack nicht dem Esel auflege, sondern ihn -selber trage.</p> - -<p>Er antwortete: »Damit das arme Tier nicht -gar zu müde wird.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_491" id="Nanchor_491"></a><a href="#Note_491" class="nanchor">491.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner gab dem Hodscha ein Hemd, damit er es -auf dem Markte verkaufe. Das Hemd war -aber gestohlen, und das wußte der Hodscha. Auf -dem Markte wurde nun in der großen Menge dem -Hodscha das Hemd gestohlen.</p> - -<p>Als er zurückkam fragte ihn der, der ihm das -Hemd gegeben hatte, um wie viel er es verkauft -habe, und der Hodscha antwortete: »Der Markt -war heute sehr flau, und darum habe ich es um -deinen Preis verkauft, um so viel nämlich, wie -du dafür gezahlt hast.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_492" id="Nanchor_492"></a><a href="#Note_492" class="nanchor">492.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha brachte seinen Esel auf den -Markt und übergab ihn dem Ausrufer. Es -kam ein Käufer, und der wollte die Zähne des -Esels betrachten, um sich über sein Alter zu -unterrichten; aber der Esel biß ihn. Es kam ein -anderer Käufer, und der hob ihm den Schwanz -auf; aber der Esel schlug aus. Nun sagte der -Ausrufer zum Hodscha: »Deinen Esel da kauft -niemand; denn wer von vorn an ihn herantritt, -den beißt er, und wer von hinten kommt, den -schlägt er.«</p> - -<p>»Das ist es ja,« antwortete der Hodscha; »ich -habe ihn auch nicht hergebracht, um ihn zu verkaufen, -sondern damit die Welt sieht, was ich die -Zeit her von ihm zu leiden gehabt habe.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_165" id="Page_165">165</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_493" id="Nanchor_493"></a><a href="#Note_493" class="nanchor">493.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal zankte sich der Hodscha in der Nacht -mit seiner Frau, und die gab ihm in ihrer -Wut einen Fußtritt, daß er die Treppe hinunterkollerte. -Als es Tag geworden war, fragten die -Nachbarn, die diesen Lärm gehört hatten, den -Hodscha, was geschehn sei, und er antwortete, -daß er mit seiner Frau einen Streit gehabt habe.</p> - -<p>»Sehr gut,« antworteten sie, »aber was war -das für ein Lärm?«</p> - -<p>»Bei dem Streite«, sagte er, »ist meine Frau -sehr zornig geworden, und da hat sie meinen -Kaftan mit einem Fußtritte über die Treppe -hinabgestoßen.«</p> - -<p>Als sie ihm aber vorhielten, daß ein Kaftan, -wenn er hinuntergestoßen werde, nicht imstande -sei, einen solchen Lärm zu verursachen, sagte er: -»Ach, warum nötigt ihr mich so? begreift ihr -denn nicht, daß in dem Kaftan ich gesteckt -habe?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_494" id="Nanchor_494"></a><a href="#Note_494" class="nanchor">494.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Freund ersuchte den Hodscha um ein -wenig Geld und um etwas Frist. Der Hodscha -antwortete: »Geld kann ich dir nicht geben, -aber Frist gebe ich dir, weil du mein Freund bist, -soviel du willst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_495" id="Nanchor_495"></a><a href="#Note_495" class="nanchor">495.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages hatte der Hodscha seinen Esel -verloren; als er ihn suchen lief, fragte er die -Leute, ob sie ihn gesehn hätten, sagte aber dabei -gleichzeitig: »Preis sei dem Herrn!«</p> - -<p>Man fragte ihn, warum er Gott preise, und -er antwortete: »Ich preise den Herrn, weil ich -nicht oben gesessen habe; denn hätte ich oben<span class="pagenum"><a name="Page_166" id="Page_166">166</a></span> -gesessen, so wären wir unfehlbar alle beide in -Verlust geraten.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_496" id="Nanchor_496"></a><a href="#Note_496" class="nanchor">496.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte wieder einmal seinen Esel -verloren; da ließ er den Ausrufer verkündigen: -»Wer denundden Esel findet, der mag -ihn als Finderlohn behalten samt Halfter und -Sattel.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_497" id="Nanchor_497"></a><a href="#Note_497" class="nanchor">497.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner sagte zum Hodscha: »Dort tragen sie -eine Gans.«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Was geht das -mich an?«</p> - -<p>»Sie tragen sie zu dir ins Haus.«</p> - -<p>»Was geht das dich an?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_498" id="Nanchor_498"></a><a href="#Note_498" class="nanchor">498.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kaufte der Hodscha eine Leber; -als er sie nach Hause trug, begegnete ihm -ein Freund, und der fragte ihn, wie er sie zubereiten -werde. Der Hodscha antwortete, er -werde sie so zubereiten, wie man das allgemein -gewöhnlich tue. »Ach nein,« sagte der Freund, -»es gibt eine andere Zubereitungsart, die werde -ich dich lehren, und wenn du die Leber auf diese -Weise zubereitest, so wirst du sehn, was das für -ein Wohlgeschmack werden wird.«</p> - -<p>Darauf sagte der Hodscha: »Im Gedächtnis -kann ich das nicht behalten; schreib mir deine -Anweisung auf einen Zettel, und ich schaue dann -auf das Geschriebene und koche danach.«</p> - -<p>Wie nun der Hodscha mit neugieriger Lüsternheit -heimging, riß ihm ein Falke die Leber aus -der Hand und stieg damit in die Höhe. Ohne -irgendwie ärgerlich zu werden, zeigte ihm der<span class="pagenum"><a name="Page_167" id="Page_167">167</a></span> -Hodscha das Rezept seines Freundes und rief -ihm zu: »Du bemühst dich umsonst, die Speise -bringst du ja doch nicht fertig; die Leber hast du -mir wohl genommen, den Zettel aber nicht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_499" id="Nanchor_499"></a><a href="#Note_499" class="nanchor">499.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin hatte, wenn er einen -Schüler wegschicken wollte, damit er den -Krug beim Brunnen fülle, die Gewohnheit, den -Schüler zuerst zu prügeln und ihm erst dann den -Krug einzuhändigen. Da fragte ihn einmal einer -seiner Freunde: »Warum prügelst du eigentlich -den Schüler, wann du ihm den Krug gibst?«</p> - -<p>Nasreddin antwortete ihm: »Damit er achtgibt, -daß er ihn nicht zerbricht; denn wann er -einmal zerbrochen ist, dann ist es unnütz, ihn zu -prügeln.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_500" id="Nanchor_500"></a><a href="#Note_500" class="nanchor">500.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N der Zeit, wo der Hodscha Nasreddin sein -Feld bearbeitete, ging er jeden Morgen hin, -zeigte es dem Himmel und sagte: »Herr, dies ist -das Feld deines Dieners; ich bitte dich, begieße -es ordentlich, damit es Frucht trage.« Damit -fuhr er eine lange Zeit fort, bis eines Nachts ein -Platzregen fiel; und da sagte er: »Auf meinem -Felde werden jetzt Ähren wachsen, so groß -wie ich.«</p> - -<p>Nachdem er am Morgen in heller Freude aufgestanden -war, ging er sein Feld besuchen; als -er aber hinkam, erkannte er nicht einmal den -Ort mehr. Sein Feld war nämlich an einem -Gießbache gelegen, und den hatten die von oben -kommenden Wassermassen so überschwemmt und -so anschwellen lassen, daß Nasreddin nicht mehr -wußte, wo sein Feld war. Als er sah, in was für<span class="pagenum"><a name="Page_168" id="Page_168">168</a></span> -einem Zustande es war, erhob er Augen und -Hände zum Himmel und sagte: »Du bist nicht -daran schuld, Herr; schuld daran bin ich Dummkopf, -weil ich dir mein Feld gezeigt habe.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_501" id="Nanchor_501"></a><a href="#Note_501" class="nanchor">501.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts beklettelte sich der Hodscha -Nasreddin im Schlafe; als er dann am -Morgen beim Erwachen sah, in was für einer -Verfassung er war, sagte er zu seiner Frau, weil -er sich vor ihr schämte: »Ach Weib, heute Nacht -habe ich einen entsetzlichen Traum gehabt, so -daß ich noch immer zittere. Da waren drei -Minarete, eines auf dem andern, und in der -Spitze des dritten steckte eine Nadel, und auf -der Nadel war ein Tisch, und auf dem Tische saß -ich, und ich habe wohl geschrien, weil sich der -Tisch so bewegte, daß, wenn er gefallen wäre, -auch ich mit ihm gefallen wäre, und ich hätte -mich zum mindesten in tausend Stücke zerschlagen.«</p> - -<p>Seine Frau sagte: »Wenn ich einen solchen -Traum gehabt hätte, ich hätte mich sicher vor -Angst beklettelt.«</p> - -<p>Nun sagte Nasreddin: »Auch mir ist es so ergangen; -aber behalte es bei dir und sag niemand -etwas.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_502" id="Nanchor_502"></a><a href="#Note_502" class="nanchor">502.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Bauer, der seinen Esel verloren hatte, bat -den Hodscha Nasreddin, in der Moschee zu -verkündigen, daß ihn der Finder seinem Herrn -zurückgeben solle. Als das allgemeine Gebet -vorüber war, sagte Nasreddin: »Muselmanen, wer -von euch sein ganzes Leben lang keinen Kaffee -und keinen Schnaps getrunken hat, wer nie ge<span class="pagenum"><a name="Page_169" id="Page_169">169</a></span>raucht -hat, wer nie Karten, Brett oder Dame -gespielt hat, wer nie die Geselligkeit gesucht hat, -der trete vor, damit ich ihn sehe.«</p> - -<p>Alle, die in der Moschee anwesend waren, -dachten, daß keiner dasei, wie ihn der Hodscha -beschrieben habe, und daß sich niemand unterstehn -werde, vorzutreten; aber es trat doch einer -vor, und der sagte zum Hodscha: »Ich habe Zeit -meines Lebens weder Wein, noch Kaffee getrunken, -habe keinerlei Spiel gespielt und war -nie in einer Gesellschaft.«</p> - -<p>Da drehte sich der Hodscha um und rief: -»Wo ist denn der, der den Esel verloren hat? -Schau, da ist einer, den nimm; einen größern -Esel als den wirst du nie finden.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_503" id="Nanchor_503"></a><a href="#Note_503" class="nanchor">503.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam ein Woiwode bei dem Dorfe des -Hodschas Nasreddin vorbei; und die Einwohner -schickten Nasreddin als ihren Gesandten -zu ihm, damit er ihm die Huldigung aller Bauern -darbringe. Als der Woiwode Wuchs und Gestalt -Nasreddins sah, sagte er zu ihm: »Hat sich denn -kein Mensch gefunden, den die Bauern hätten zu -mir schicken können, daß sie mir dich geschickt -haben?«</p> - -<p>Unverzüglich antwortete Nasreddin: »Die -Menschen, Herr, schicken sie zu den Menschen; -mich haben sie zu dir geschickt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_504" id="Nanchor_504"></a><a href="#Note_504" class="nanchor">504.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner von seinen Freunden fragte den Hodscha -Nasreddin: »Wie gehts dir mit deiner -Armut?«</p> - -<p>»Sehr gut,« antwortete der Hodscha.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_170" id="Page_170">170</a></span></p> - -<p>Und der Freund fragte weiter: »Wie kann es -denn einem Armen gut gehn?«</p> - -<p>Nasreddin antwortete: »Ich habe mich daran -gewöhnt, mein Freund; darum gehts mir gut.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_505" id="Nanchor_505"></a><a href="#Note_505" class="nanchor">505.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal baute der Hodscha einen Backofen. -Als den seine Nachbarn besichtigten, sagte -der eine, die Tür hätte nach Osten gehört, der -andere nach Westen, wieder einer nach Süden, -und kein einziger war mit dem Erzeugnis Nasreddins -einverstanden.</p> - -<p>Geärgert darüber riß Nasreddin den Ofen -nieder und baute ihn nun auf einen Wagen. Die -Nachbarn kamen wieder zur Besichtigung und -begannen auch wieder zu tadeln, daß die Tür -nicht die richtige Lage habe; aber als der erste -sagte: »Die Tür sollte hier sein«, antwortete -Nasreddin: »Wartet«, und drehte den Wagen, bis -die Tür dort war, wo dieser Nachbar gesagt hatte. -Und als ein anderer sagte: »Die Tür müßte dort -sein«, drehte er sofort wieder den Wagen, und -so tat er allen seinen Nachbarn Genüge.</p> - -<p>Und er sagte: »Einen bessern Weg, so vielen -Leuten und mir selber den Willen zu tun, habe -ich nicht gefunden.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_506" id="Nanchor_506"></a><a href="#Note_506" class="nanchor">506.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kaute Mastix<a name="FNanchor_13_13" id="FNanchor_13_13"></a><a href="#Footnote_13_13" class="fnanchor">13</a>. Als er dann zu -Tische ging, nahm er das Stück Mastix aus -dem Munde und klebte es auf die Nasenspitze. -Einer von seinen Freunden fragte ihn: »Warum -tust du das?«</p> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_171" id="Page_171">171</a></span></p> -<p>Er antwortete: »Es ist ganz gut, wenn man -das, was einem gehört, vor Augen hat.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_507" id="Nanchor_507"></a><a href="#Note_507" class="nanchor">507.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Tliche Leute fragten den Hodscha Nasreddin: -»Hast du deine Schuld bezahlt?«</p> - -<p>Er antwortete: »Bezahlt nicht, aber leichter -gemacht habe ich sie mir.«</p> - -<p>»Und wie«, sagten sie, »hast du sie dir leichter -gemacht, ohne sie zu bezahlen?«</p> - -<p>Nasreddin antwortete: »Ich habe sie verjähren -lassen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_508" id="Nanchor_508"></a><a href="#Note_508" class="nanchor">508.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin war einigen Freunden -Geld schuldig, und denen sagte er immer, -daß er sie am Sonntage bezahlen werde; auf -diese Weise drückte er sich um die Bezahlung. -Eines Tages kamen nun mehrere Gläubiger zu -ihm und fragten seine Frau, wie er sie bezahlen -wolle. Sie antwortete ihnen, der Hodscha habe -am Tage vorher genügend viel Distelsamen gekauft, -den werde er auf dem Felde aussäen, die -Disteln, die davon wüchsen, die würden sie auf -die Straße streuen, wo die Tiere mit den Baumwollelasten -vorüberkämen, und aus dem Erlöse -für die Baumwolle, die an den Disteln hängen -bleiben werde, würden alle Gläubiger bezahlt -werden.</p> - -<p>Über diese Antwort der Frau lachten alle -übermäßig, aber sie entgegnete darauf und sagte -zu ihnen: »Jetzt lacht ihr freilich, weil ihr die -Sicherheit habt, bezahlt zu werden.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_509" id="Nanchor_509"></a><a href="#Note_509" class="nanchor">509.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Rei Männer, die ein Säckchen mit Nüssen -gefunden hatten, kamen zu Nasreddin und -baten ihn, die Nüsse nach Gottes Weise unter<span class="pagenum"><a name="Page_172" id="Page_172">172</a></span> -sie zu teilen. Nasreddin öffnete den Sack und -gab dem einen ein paar Nüsse, dem andern -etliche mehr und dem dritten alles, was der Sack -noch enthielt.</p> - -<p>Daraufhin sagten die drei zu ihm: »Du hast -nicht ordentlich geteilt, Hodscha.«</p> - -<p>Aber der Hodscha antwortete ihnen: »So teilt -Gott, ihr Dummköpfe! dem einen gibt er viel, -dem andern gar nichts; hättet ihr mir gesagt, ich -solle sie unter euch nach Menschenweise verteilen, -so hätte ich die drei Teile gleich groß -gemacht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_510" id="Nanchor_510"></a><a href="#Note_510" class="nanchor">510.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N der Absicht, bei seinem Nachbar etliche -Zwiebeln zu stehlen, stieg Nasreddin auf das -Dach und versuchte, durch das Rauchloch in das -Haus des Nachbars hinabzusteigen. Nun hielt er -einen Schatten, den das Mondlicht machte, für -einen Balken und setzte unvorsichtigerweise den -Fuß darauf; so stürzte er vom Rauchloche -hinunter und fiel in den Herdwinkel des Nachbars, -wobei er sich den Fuß garstig brach. Auf -diesen Lärm erwachte der Nachbar und er rief -seinem Weibe zu, sie solle rasch Licht machen, -damit er den Dieb greife.</p> - -<p>Aber der Hodscha sagte zu ihm: »Beeile dich -nicht, Nachbar; nach dem Sturze, den ich getan -habe, wirst du mich nicht nur heute, sondern -auch morgen hier haben.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_511" id="Nanchor_511"></a><a href="#Note_511" class="nanchor">511.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin verkaufte die Gurken -seines Gartens, und von dem dafür gelösten -Gelde kaufte er einen Esel. Als er den nun -einmal mit Holz beladen nach Hause trieb, glitt<span class="pagenum"><a name="Page_173" id="Page_173">173</a></span> -der Esel in einem Flusse, über den sie zu setzen -hatten, aus, fiel nieder und ertrank. Ohne -darüber auch nur im geringsten zornig zu werden, -sagte der Hodscha: »Der aus dem Gurkengelde -gekaufte Esel stirbt eben durchs Wasser.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_512" id="Nanchor_512"></a><a href="#Note_512" class="nanchor">512.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin fragte seinen Sohn, -ob er schon in seinem Leben eine süße -Speise gegessen habe, und der Sohn antwortete -mit Nein. Nun fragte ihn der Hodscha von -neuem: »Was ist denn dann das, was du alle -Tage ißt?« Der Junge antwortete: »Trockenes -Brot.« Und Nasreddin sagte zu ihm: »Und -glaubst du denn, daß es auf der Welt noch eine -süßere Speise gibt als das trockene Brot?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_513" id="Nanchor_513"></a><a href="#Note_513" class="nanchor">513.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin saß einmal in einem -Garten, und da betrachtete er, wie schwach -die Wurzeln der Kürbisse und Melonen seien im -Gegensatze zu der Größe der Kürbisse und -Melonen; und da er im Schatten eines Nußbaumes -saß, fiel es ihm auf, daß umgekehrt der -Nußbaum so groß und die Nüsse so klein seien. -Und er sagte zu sich: »Eine merkwürdige Sache! -Gott hat sich doch bei seiner Schöpfung wenig -Mühe gemacht; sonst hätte er nicht die Kürbisse -und Melonen, die nach ihrer Größe an großen -Bäumen wachsen sollten, an kleinen Pflanzen geschaffen, -die Nüsse aber, die ganz klein sind, -umgekehrt an großen Bäumen.«</p> - -<p>Während er noch diesen Gedanken und -Zweifeln nachhing, fiel plötzlich durch einen -starken Windstoß eine Nuß mit Heftigkeit vom -Baume und traf ihn an der Stirn; das verursachte<span class="pagenum"><a name="Page_174" id="Page_174">174</a></span> -ihm einen außerordentlichen Schmerz, und nun -sagte er: »Ach, Gott hat schon gewußt, was er -tat, und ich habe es schlecht bedacht; denn wäre -die Nuß, die heruntergefallen ist und mich getroffen -hat, ein Kürbis oder eine Melone gewesen, -dann weh mir! sie hätte mir wahrhaftig den Kopf -zertrümmert.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_514" id="Nanchor_514"></a><a href="#Note_514" class="nanchor">514.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts ging der Hodscha Nasreddin aus, -um in einem Laden zu stehlen, und nahm -eine Feile mit. Er feilte gerade an dem Schlosse -der Ladentür, als zufällig einer seiner Freunde -daherkam; und der fragte ihn: »Was machst -du da?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Ich spiele Geige.«</p> - -<p>Nun fragte ihn sein Freund: »Aber man hört -ja keinen Klang von deiner Geige?«</p> - -<p>Nasreddin antwortete ihm: »Morgen wirst du -schon den Klang hören.«</p> - -<p>Am Morgen hörte er dann, daß der Laden -von demunddem in dieser Nacht ausgeraubt -worden war.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_515" id="Nanchor_515"></a><a href="#Note_515" class="nanchor">515.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N dem Viertel, wo der Hodscha Nasreddin -wohnte, war ein Backofen, und den besuchte -der Hodscha manchmal gegen Mittag und zog -den Wohlgeruch der verschiedenen Braten ein.</p> - -<p>Eines Morgens brachte nun der Mulazim<a name="FNanchor_14_14" id="FNanchor_14_14"></a><a href="#Footnote_14_14" class="fnanchor">14</a> -eine Gans und übergab sie dem Garkoch, damit -sie zu Mittag fertig sei. Als sie gebraten war, -nahm sie der Garkoch aus dem Ofen und legte -sie zusammen mit den andern Speisen auf die</p> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_175" id="Page_175">175</a></span></p> -<p>Bank; und er wartete auf den Mulazim, um sie -ihm zu übergeben. Um diese Stunde kam dort -Nasreddin vorbei, der damals der Kadi des -Dorfes war, und er blieb vor dem Backofen stehn, -um die Speisen zu bewundern; aber mehr als -alles andere schien die Gans seine Lust zu reizen, -und er fragte den Garkoch, wem sie gehöre.</p> - -<p>»Dem Mulazim, Effendi,« antwortete der Garkoch.</p> - -<p>»Schick sie sofort zu mir,« befahl der Hodscha.</p> - -<p>»Aber was mach ich dann mit dem Mulazim? -Was gebe ich ihm, wann er kommt?«</p> - -<p>»Schick sie augenblicklich zu mir, sage ich -dir,« sagte der Hodscha beharrlich und fuhr fort: -»Es ist besser für dich, du hast den Kadi zum -Freunde als den Mulazim. Schick sie und du -wirst es nicht bereuen.«</p> - -<p>»Aber was sage ich dem Mulazim, wann er -kommt?«</p> - -<p>»Dem sagst du,« antwortete der Hodscha, -»daß sie inwendig aus dem Ofen weggeflogen ist, -und kümmere dich weiter um nichts.«</p> - -<p>Als der Garkoch die Beharrlichkeit des Kadis -sah, schickte er ihm die Gans ins Haus, weil er -ihn nicht verdrießlich machen wollte.</p> - -<p>Nach fünf Minuten erschien der Mulazim und -verlangte seine Gans.</p> - -<p>Mit der unschuldigsten Miene nahm der Garkoch -die Schaufel und fuhr damit in den Ofen, -um scheinbar die Gans zu suchen; er drehte sie -hieher, er drehte sie dorthin, aber umsonst.</p> - -<p>»Merkwürdig,« sagte er, immer herumstöbernd, -»sie muß weggeflogen sein.«</p> - -<p>»Vorwärts, mach schnell,« entgegnete der<span class="pagenum"><a name="Page_176" id="Page_176">176</a></span> -Mulazim; »es ist meine Essenszeit und ich habe -einen teuflischen Hunger.«</p> - -<p>Aber die Gans kam nicht zum Vorschein.</p> - -<p>Der Mulazim hatte unterdessen zu schreien -angefangen, der Garkoch stocherte fortwährend -weiter, wobei er immer wiederholte, die Gans -scheine davongeflogen zu sein, und vor der Bank -sammelte sich eine Menge Leute an. Schließlich -verlor der Mulazim die Geduld und er stürzte -sich auf den Garkoch; der riß die Schaufel aus -dem Ofen, um sich damit zu verteidigen, aber -dabei flog der Schaufelgriff einem Juden, der -dabeistand, ins Gesicht und schlug ihm ein -Auge aus.</p> - -<p>Als der Garkoch sah, in welch schlimmer -Lage er war, sprang er über die Bank und lief, -um sich zu retten; aber ihm setzte nicht nur der -Mulazim nach, sondern auch der Jude und die -Freunde des Juden.</p> - -<p>Auf dem Wege war eine Haustür offen und -dort lief er hinein, um sich zu verbergen. In dem -Hofe saß aber eine schwangere Frau, und als die -sah, wie er plötzlich hereinstürzte und was für -eine Menge ihn verfolgte, erschrak sie und tat -eine Fehlgeburt.</p> - -<p>Der Garkoch versteckte sich in einen Winkel, -um nicht gefangen zu werden; aber zu denen, die -ihn schon gejagt hatten, gesellten sich nun noch -die Verwandten der Frau. Das Haus hatte zum -Glücke auch eine Hintertür; durch die lief der -Garkoch hinaus, die ganze Menge hinter ihm, und -er rannte in eine Moschee, um sich zu retten, und -stieg auf das Minaret. Da sie ihm aber auch dorthin -nachkamen, warf er einen Blick hinunter; und<span class="pagenum"><a name="Page_177" id="Page_177">177</a></span> -weil er bedachte, daß sie, wenn er dort bliebe, -heraufkommen und ihn niedermachen würden, -stürzte er sich vom Minaret hinunter auf das -Pflaster, just auf einen jüdischen Geldwechsler, -der dort gebückt auf seiner Bank saß, und der -war auf der Stelle tot.</p> - -<p>Nun erreichten ihn seine Verfolger, und sie -schleppten ihn vor den Kadi. Der hatte sich eben -zu Tische gesetzt, um die Gans zu verzehren.</p> - -<p>Sie fingen alle miteinander zu schreien an, -was jeder von dem Garkoch erlitten hatte. »Still, -der Reihe nach,« sagte streng der Hodscha, der -augenblicklich den Tisch verließ und in sein -Amtszimmer ging, wo das große heilige Buch war, -nach dem er Recht sprach; und er sagte zu dem -Mulazim: »Was willst du von dem Manne da?«</p> - -<p>»Effendi, am Morgen habe ich ihm eine Gans -gebracht, damit er sie brate, und jetzt sagte er -mir, sie sei weggeflogen. Ich verlange, daß er -mir meine Gans wiedergibt.«</p> - -<p>Der Hodscha öffnete sofort das Buch, wandte -einige Blätter um und las vor, daß alle hundert -Jahre einmal ein solches Wunder geschehe, und -es seien gerade hundert Jahre, seitdem das letzte -geschehn sei; und glückselig sei der zu preisen, -der dabei die Gans verloren habe, weil die ins -Paradies geflogen sei und ihn dort erwarte.</p> - -<p>Freudestrahlend entfernte sich der Mulazim. -Als zweiter kam der Jude mit dem ausgeschlagenen -Auge.</p> - -<p>»Effendi, der Garkoch hat mir mit der Schaufel -das Auge ausgeschlagen.«</p> - -<p>Der Hodscha blätterte wieder in dem Buche -und las, es sei natürlich recht und billig, daß sich<span class="pagenum"><a name="Page_178" id="Page_178">178</a></span> -nun der Garkoch hinstelle, damit ihm der Jude -ein Auge ausschlage; weil aber nach dem Buche -ein Auge eines Osmanen so viel wert sei, wie -zwei eines Juden, müsse sich der Jude zuerst -hinstellen, damit ihm der Garkoch auch noch das -andere ausschlage, und dann dürfe er dem Garkoch -eines ausschlagen. Der Hodscha hatte -seinen Spruch noch nicht beendigt, so war der -Jude schon unsichtbar geworden.</p> - -<p>Als dritter kam der Gatte der Frau, die die -Fehlgeburt getan hatte. Über diesen Fall schrieb -das Buch, daß der Garkoch mit der Frau ein -andres Kind machen solle. Es ist begreiflich, -daß es auch der dritte Kläger vorzog, sich davonzumachen.</p> - -<p>Zum Schlusse kam der Bruder des erschlagenen -Geldwechslers.</p> - -<p>Wieder wandte der Hodscha die Blätter um, -und er fand, daß der Kläger den Garkoch auf -dieselbe Weise töten solle: der Garkoch müsse -sich nämlich unter das Minaret setzen, und er -solle sich von oben auf ihn fallen lassen und ihn -also töten.</p> - -<p>Nachdem daher auch der letzte Reißaus genommen -hatte, dankte der Garkoch dem Hodscha; -und jetzt erinnerte er sich der Worte des -Hodschas, daß es für ihn besser sei, den Kadi als -den Mulazim zum Freunde zu haben.</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_179" id="Page_179">179</a></span></p> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_180" id="Page_180">179</a></span></p> - -<h2>Anmerkungen<br/><br/> - -<small>literatur- und stoffgeschichtlichen Inhalts</small></h2> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_181" id="Page_181">181</a></span></p> - -<h3>II. Arabische Überlieferungen</h3> - -<h4>1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din -effendi dschoha</h4> - -<p class="tb"><a name="Note_339" id="Note_339"></a><a href="#Nanchor_339">339.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (Basset <i>RTP</i>, XVI, S. 458); Buadem, -Nr. 84; <i>Tréfái</i>, Nr. 124; Serbisch, S. 80 ff.; Kroatisch, S. 51.</p> - -<p>Als älteste Version nennt Basset am angegebenen Orte -eine Erzählung al Masudis<a name="FNanchor_15_15" id="FNanchor_15_15"></a><a href="#Footnote_15_15" class="fnanchor">15</a> in den <i>Prairies d’or</i>, Paris, -1861 ff., V (Basset schreibt VII), S. 390 ff. von einem -Araber der Wüste und von Haddschadsch, dem Feldherrn -Abdulmeliks (685–705); vgl. aber auch Bar-Hebraeus, -S. 151, Nr. 602.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_340" id="Note_340"></a><a href="#Nanchor_340">340.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (<i>RTP</i>, XVI, S. 459).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_341" id="Note_341"></a><a href="#Nanchor_341">341.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (<i>RTP</i>, XVI, S. 459); Buadem, -Nr. 85; <i>Tréfái</i>, Nr. 125; Serbisch, S. 81; Kroatisch, S. 48.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 17.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_342" id="Note_342"></a><a href="#Nanchor_342">342.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (<i>RTP</i>, XVI, S. 460); Buadem, -Nr. 92; <i>Tréfái</i>, Nr. 126; <i>Fourberies</i>, Nr. 1; Serbisch, S. 84; -Kroatisch, S. 59 ff.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 17; <i>Tréfái</i>, S. 13.</p> - -<p>Roda Roda, S. 154.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_343" id="Note_343"></a><a href="#Nanchor_343">343.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (<i>RTP</i>, XVI, S. 460); Buadem, -Nr. 93 und 132; Serbisch, S. 84; Kroatisch, S. 40.</p> - -<p>Die Schnurre kehrt im <i>Nuzhat al udaba</i>, in zwei -Fassungen wieder, von denen eine auf Dschoha bezogen -ist (Basset in der <i>RTP</i>, XV, S. 673 und im <i>Keleti Szemle</i>, -I, S. 222).</p> - -<p>Vgl. dazu folgende Stelle im <i>Roger Bontemps en Belle -humeur</i>, Cologne, 1670, S. 357:</p> - -<p>Or un certain Seigneur du pays de Bretagne en avoit -un (bouffon) le plus plaisant qui se pouvoit rencontrer, -non seulement en ses actions, mais aussi en reparties: un -jour l’ayant envoyé de Paris à Lion pour aller resiouir -un sien Cousin qui estoit malade, passa par une ville où -<span class="pagenum"><a name="Page_182" id="Page_182">182</a></span>l’on faisoit garder les portes à raison de la contagion. -Le Capitaíne le voyant asses bien montré, se voulut informer -qu’il estoit, et d’où il venoit; c’est pourquoy il luy -demanda: Monsieur où allés vous maintenant? Monsieur, -respondit le bouffon, il le faut demander à ma beste, c’est -elle qui me meine.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_344" id="Note_344"></a><a href="#Nanchor_344">344.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (<i>RTP</i>, XVI, S. 461); <i>Tréfái</i>, Nr. 127; -<i>Fourberies</i>, Nr. 8.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_345" id="Note_345"></a><a href="#Nanchor_345">345.</a> <i>Nawadir</i>, S. 3; <i>Tréfái</i>, Nr. 128. Von Giufà: Gonzenbach, -I, S. 51 ff.; Pitrè, III, S. 366, Nr. 9 und 378; -Crane, S. 297. Von Dschahan: Ilg, II, S. 44, Nr. 93.</p> - -<p>Gonzenbach, II, S. 228; Pitrè, III, S. 376; Crane, S. 380; -<i>Fourberies</i>, S. 18; Köhler-Bolte in der ZVV, VI, S. 73; -Köhler, I, S. 99 und 341.</p> - -<p>Merkwürdigerweise nirgends erwähnt finde ich die -Fassung des <i>Kathá Sarit Ságara</i>, II, S. 77; weiter seien -genannt die letzte Erzählung des <i>Sackful of News</i>, (Hazlitt, -II, S. 187; dazu Clouston, <i>Noodles</i>, S. 97 ff.), Merkens, III, -S. 142, Nr. 140, Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 44 (dazu -S. 117) und Frison, <i>Contes et légendes de Basse-Bretagne</i>, -Nr. 66 in der <i>RTP</i>, XXII, S. 404 ff.</p> - -<p>In vielen Überlieferungen klettert der oder die Dumme, -oft auch ein Mann mit seiner dummen Frau, auf einen -Baum; es kommen Diebe, die dort ihre Beute teilen wollen, -und die suchen, als schließlich die Tür von oben auf sie -herunterfällt, das Weite, indem sie alles zurücklassen. Zu -dieser Art Erzählungen gehören auch die meisten der an -den oben angeführten Stellen beigebrachten Varianten, -wozu noch kommen F. M. Luzel, <i>Contes populaires de -Basse-Bretagne</i>, Paris, 1887, III, S. 396 ff., P. Sébillot, -<i>Contes et légendes de la Haute-Bretagne</i>, Nr. 96 in der -<i>RTP</i>, XXIV, S. 142 ff., Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, -S. 186 ff. (von Giucca matto) und S. 193, R. Forster, <i>Fiabe -popolari dalmate</i>, Nr. 13 im <i>Archivio</i>, X, S. 313 ff., Ilg, II, -S. 37 ff. und Merkens, I, S. 204 ff., Nr. 247; vergl. auch -<i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXII, S. 309. In dem -Märchen, wozu Cosquin, I, S. 241 ff. die in Rede stehenden -Züge bespricht, ist das Mitnehmen der Tür anders -motiviert; ebenso bei J. Fleury, <i>Litterature orale de la -Basse-Normandie</i>, S. 161 ff., bei Jacobs, <i>English Fairy</i>,<span class="pagenum"><a name="Page_183" id="Page_183">183</a></span> -<i>Tales</i>, S. 28 ff. (s. auch S. 231) und bei demselben, <i>More -English Fairy Tales</i>, S. 10 ff. (s. auch S. 220 ff.). Eine -Kuhhaut fällt auf die teilenden Diebe bei Luzel, III, -S. 414 ff. und 427 ff. und bei Carnoy, <i>Littérature orale de -la Picardie</i>, S. 192 ff. (s. Cosquin, II, S. 225 ff.); in den -<i>Folk Tales from Tibet</i>, von W. F. O’Connor, S. 35 ff. genügt -es, daß der auf dem Baume sitzende einen Anteil an der -Beute verlangt, um die Diebe zur Flucht zu veranlassen. -Ähnliche Geschichten bringen Cosquin, II, S. 108 ff., 112 ff. -und 115, ferner Andrews, <i>Contes ligures</i>, S. 90 ff., Monnier, -S. 238 ff. und Ilg, II, S. 5 ff. Zu <em class="gesperrt">dem Motive von -der Verscheuchung der Diebe</em> vgl. weiter die -Nrn. 428 und 446.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_346" id="Note_346"></a><a href="#Nanchor_346">346.</a> <i>Nawadir</i>, S. 3 (<i>RTP</i>, XVII, S. 36).</p> - -<p>Die Geschichte stammt aus Bar-Hebraeus, dessen -615. Facetie (S. 154) lautet:</p> - -<p>When another silly man was cracking an almond the -kernel slipped away out his hands, and he said, »Glory -be to Thee, O God, for even the kernel of the almond -trieth to escape death.«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_347" id="Note_347"></a><a href="#Nanchor_347">347.</a> <i>Nawadir</i>, S. 4 (<i>RTP</i>, XVII, S. 92 ff.).</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 18 ff.; Hartmann, S. 50.</p> - -<p>Diese Fassung des weitverbreiteten Motives von der -<em class="gesperrt">Vertauschung eines Toten gegen einen -Hammel</em> stimmt so ziemlich mit <i>Fourberies</i>, Nr. 21 -überein. Seine anscheinend älteste Form steht in der -Sprichwörtersammlung Maidanis (<i>Arabum proverbia</i>, I, -S. 403) und ist in al Kaljubis <i>Nawadir</i>, übergegangen; sie -lautet nach Bassets Übertragung in der <i>RTP</i>, XV, S. 41:</p> - -<p>Man erzählt, daß Dschoha bei Tagesanbruch aus dem -Vorraum seines Hauses gekommen und über einen Leichnam -gestolpert ist, der dort lag; er warf ihn in einen -Brunnen. Sein Vater zog den Toten, als er davon erfuhr, -heraus und begrub ihn; dann erwürgte er einen Hammel -und warf ihn in den Brunnen. Die Verwandten des Toten -begannen die Straßen Kufas zu durchstreifen und nachzuforschen. -Dschoha sah sie und sagte zu ihnen: »Der -Leichnam ist in unserm Brunnen.« Sie gingen hin und -ließen ihn hinabsteigen, damit er den Leichnam herauf<span class="pagenum"><a name="Page_184" id="Page_184">184</a></span>bringe. -Als er unten war, rief er: »Hatte der Tote -Hörner?« Alle lachten und gingen weg.</p> - -<p>Zu der arabischen Variante aus Tunis, die als Nr. 383 -wiedergegeben ist, und zu ihrem augenscheinlich verdorbenen -berberischen Gegenstücke, der Nr. 415, gibt es -zahlreiche Parallelen, darunter, wie Basset bemerkt, noch -eine Dschohageschichte bei Mornand, <i>La vie arabe</i>, Paris, -1856, S. 117, in die ebenso wie in die tunisische Erzählung -das noch zu besprechende Motiv des <em class="gesperrt">Wurstregens</em> -verwoben ist, und eine von Abu Nuwas bei Pharaon, -S. 182 ff.; von einem Ungenannten erzählt Rivière in dem -<i>Recueil de contes populaires de la Kabylie du Djurdjura</i>, -Paris, 1882 ff.: <i>La tête d’un cheik</i>,<a name="FNanchor_16_16" id="FNanchor_16_16"></a><a href="#Footnote_16_16" class="fnanchor">16</a>.</p> - -<p>Das Motiv ist wie so viele andere mit Dschoha verknüpfte -nach Sizilien übergegangen; man vergleiche die als -Nr. 430 mitgeteilte Giufàerzählung samt ihren Varianten. -Sicherlich auch dem Volksmunde nacherzählt ist die -21. Novelle Morlinis (meine Ausgabe S. 82 ff.), die bei -Straparola die 4. Novelle der 8. Nacht bildet.</p> - -<p>Um den Leichnam eines jungen Mädchens, der mit -einer Ziege vertauscht wird, handelt es sich in zwei -Versionen, die Cosquin, II, S. 182 ff. zitiert, einer afghanischen -bei Thorburn, <i>Bannú or Our Afghan Frontier</i>, London, -1876, S. 207 ff. und einer indischen bei Minaef, -<i>Indeiskija skasky</i>, St. Petersburg, 1877, Nr. 15; hierher -gehören noch Swynnerton, S. 178 ff. und P. Sébillot, -<i>Contes de la Haute-Bretagne</i>, Nr. 45 in der <i>RTP</i>, XII, -S. 51 ff. Vgl. noch Clouston, <i>Noodles</i>, S. 152 ff., Böhm, -<i>Lettische Schwänke</i>, S. 44 ff. und 117, Sébillot in der <i>RTP</i>, -VII, S. 704 und Chauvin, VI, S. 126.</p> - -<p>In einem Märchen bei Cosquin, II, S. 317 ff. erzählt -ein Mann seiner Frau, um sich zu vergewissern, ob sie -ihn an den Galgen bringen würde, er habe seinen Gesellen -getötet und ihn im Walde verscharrt; die Frau plaudert, -und die Obrigkeit erfährt von der Sache, und als an dem -Platze im Walde nachgegraben wird, findet man den -Kadaver eines Schweines. Unter den vielen Varianten, -die Cosquin anführt, sind mehrere, wo der Mann mit dieser -Täuschung der Frau den Zweck verfolgt, die Richtigkeit -<span class="pagenum"><a name="Page_185" id="Page_185">185</a></span>der einen der ihm von seinem Vater erteilten drei Lehren -zu erproben; dazu vgl. Mussafia, <i>Über eine altfranzösische -Handschrift der k. Universitätsbibliothek zu Pavia</i>, Wien, -1870, S. 68 und Köhler, II, S. 402 ff. Dieser Zug, in dem -ich eine Reminiszenz an das Dschohamotiv Maidanis usw. -sehn möchte, findet sich auch in den zahllosen Bearbeitungen -des Motivs von dem besten Freunde, dem -Hunde, und dem ärgsten Feinde, der Gattin, wovon hier -nur das 124. Kapitel der <i>Gesta Romanorum</i>, (in Österleys -Ausgabe) und das 423. Stück von Paulis <i>Schimpf und -Ernst</i>, genannt seien, und schließlich rudimentär auch in -den Geschichten von der Freundesprobe, wozu Chauvin, -IX, S. 15 ff. zu vergleichen ist.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_348" id="Note_348"></a><a href="#Nanchor_348">348.</a> <i>Nawadir</i>, S. 6 (<i>RTP</i>, XVII, S. 94 ff.); Mardrus, -S. 96 ff.; <i>Fourberies</i>, Nr. 4; Buadem, Nr. 100; <i>Tréfái</i>, -Nr. 132; Serbisch, S. 87; Kroatisch, S. 58.</p> - -<p>Vgl. Horn, S. 71, wo die Schnurre bei Zakani und in -dem <i>Mesnewi</i>, von Dschelaleddin Rumi nachgewiesen wird; -nach Dschami erzählt Clouston, <i>Flowers</i>, S. 80, nach -dem <i>Mesnewi</i>, (zit. Ausg. S. 364 ff.) Kuka, S. 97 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_349" id="Note_349"></a><a href="#Nanchor_349">349.</a> <i>Nawadir</i>, S. 6 (<i>RTP</i>, XVII, S. 96); Buadem, -Nr. 101; Serbisch, S. 87; Kroatisch, S. 56.</p> - -<p>Über den <em class="gesperrt">Prangerritt der Ehebrecherin</em> -usw. vgl. man die 2. der pseudoplutarchischen <i>Quaestiones -graecae</i>, (über die Ὀνοβάτις von Cumae), eine Stelle bei -Stobaeus über die Pisidier, zitiert bei Alexander ab -Alexandro, <i>Geniales dies</i>, Lugduni Batavorum, 1673, II, -S. 862, Österley, <i>Baitál Pachisi</i>, Leipzig, 1873, S. 66 und -Liebrecht, <i>Zur Volkskunde</i>, Heilbronn, 1879, S. 386 ff., -429 und 509.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_350" id="Note_350"></a><a href="#Nanchor_350">350.</a> <i>Nawadir</i>, S. 6 (<i>RTP</i>, XVII, S. 148).</p> - -<p>Seine Nachweisungen in den <i>Fourberies</i>, S. 21 hat -Basset anläßlich der Übertragung dieser Erzählung ergänzt.</p> - -<p>Vgl. auch mein <i>Mönchslatein</i>, S. 223 ff., Lee, <i>The Decameron</i>, -S. 191 ff. und Ispirescu, S. 37 (<i>Magazin</i>, XCVI, -S. 580).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_351" id="Note_351"></a><a href="#Nanchor_351">351.</a> <i>Nawadir</i>, S. 7 (<i>RTP</i>, XVII, S. 480).</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_186" id="Page_186">186</a></span></p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 22; Basset in der <i>RTP</i>, XVII, S. 480.</p> - -<p>Siehe weiter Bolte, <i>Die Singspiele der englischen -Komoedianten</i>, Hamburg und Leipzig, 1893, S. 18, <i>Euphorion</i>, -XV, S. 12, Lee, <i>The Decameron</i>, S. 203 ff. und Chauvin, -VIII, S. 39.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_352" id="Note_352"></a><a href="#Nanchor_352">352.</a> <i>Nawadir</i>, S. 8 (<i>RTP</i>, XVII, S. 149).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_353" id="Note_353"></a><a href="#Nanchor_353">353.</a> <i>Nawadir</i>, S. 8 (<i>RTP</i>, XVII, S. 149).</p> - -<p>Vgl. folgende persische Erzählung bei Kuka, S. 210:</p> - -<p>A man who was given to jesting, and who would not -give up his habits even when he became old, was one day -admonished by his neighbours and acquaintances, who -said to him: »You had better turn your thoughts towards -prayers and repentance; now is not the time for you to -joke and jest. Devote your leisure hours to hearing the -Hadees read.« He replied: »Rest assured, gentlemen, -I have not neglected the traditions. I have heard many.« -»Well, narrate to us one of them,« said they. He rejoined: -»I have heard from Náfa’a, son of Yareed, that our Prophet -used to say that there are two qualifications which -every one ought to acquire if he wants to obtain happiness -both in this world and in the next.«</p> - -<p>Here our wag paused for a very long time.</p> - -<p>»Aye, but tell us what are those two qualifications?« -asked the men. »Oh, the narrator, my friend Náfa’a, had -forgotten one of them,« replied the wag, »and I have forgotten -the other!«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_354" id="Note_354"></a><a href="#Nanchor_354">354.</a> <i>Nawadir</i>, S. 9 (<i>RTP</i>, XVII, S. 152).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_355" id="Note_355"></a><a href="#Nanchor_355">355.</a> <i>Nawadir</i>, S. 9 (<i>RTP</i>, XVII, S. 151).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_356" id="Note_356"></a><a href="#Nanchor_356">356.</a> <i>Nawadir</i>, S. 9 (<i>RTP</i>, XVII, S. 153); siehe oben -Nr. 11.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_357" id="Note_357"></a><a href="#Nanchor_357">357.</a> <i>Nawadir</i>, S. 11 (<i>RTP</i>, XVII, S. 485).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_358" id="Note_358"></a><a href="#Nanchor_358">358.</a> <i>Nawadir</i>, S. 12 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 138).</p> - -<p>Vgl. eine Erzählung im <i>Fakihat al hulafa</i>, von ibn -Arabschah bei Chauvin, II, S. 196, Nr. 22 (dazu S. 213,<span class="pagenum"><a name="Page_187" id="Page_187">187</a></span> -Nr. IV) und Lidzbarski, <i>Geschichten und Lieder</i>, S. 158 ff.; -nicht ohne Bezug ist wohl auch Pauli, Nr. 140.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_359" id="Note_359"></a><a href="#Nanchor_359">359.</a> <i>Nawadir</i>, S. 12 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 213).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_360" id="Note_360"></a><a href="#Nanchor_360">360.</a> <i>Nawadir</i>, S. 12 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 213).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_361" id="Note_361"></a><a href="#Nanchor_361">361.</a> <i>Nawadir</i>, S. 12 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 214).</p> - -<p>Kuka, S. 164:</p> - -<p>A desert Arab was present at the dinner table of one -of the Caliphs. The dish of »Faloodeh« pleased him so -much that he began to stuff himself with it, not caring to -taste any of the other viands. One of those who were -present said to him: »Don’t eat too much of this Faloodeh, -or it will be the death of you.« The Arab withdrew his -hand from the dish, remained thoughtful for a while, and -then saying to the men present, »I bequeath to you the -care of my family,« again fell to the dish with renewed -vigour.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_362" id="Note_362"></a><a href="#Nanchor_362">362.</a> <i>Nawadir</i>, S. 13 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 216 ff.); <i>Fourberies</i>, -Nr. 15.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_363" id="Note_363"></a><a href="#Nanchor_363">363.</a> <i>Nawadir</i>, S. 16 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 218 ff.).</p> - -<p><em class="gesperrt">Esel (Kalb etc.) an der Stelle des Ehebrechers</em>: -<i>Cent nouvelles nouvelles</i>, n. 61 mit ihren Ableitungen -<i>Recueil</i>, 1555, S. 221 ff., n. 72 = <i>Aventures</i>, 1556, -S. 251 ff., n. 75 (statt 74) und Malespini, <i>Ducento novelle</i>, -Venetia, 1609, II, Bl. 220<sup>a</sup> ff., n. 61; A. v. Keller, <i>Erzählungen -aus altdeutschen Handschriften</i>, Stuttgart, 1855, -S. 306 ff.; Gastius, <i>Convivales sermones</i>, II, S. 99 ff. = -Melander, <i>Jocoseria</i>, I, S. 41 ff., Nr. 35 = deutsch, I, -S. 23 ff., Nr. 20<a name="FNanchor_17_17" id="FNanchor_17_17"></a><a href="#Footnote_17_17" class="fnanchor">17</a>; Domenichi, 1562, S. 53 ff. = 1581, -S. 64 ff.; Chauvin, VII, S. 171; <i>Die Çukasaptati</i>, (<i>Textus -simplicior)</i>, übers. v. R. Schmidt, Kiel, 1894, S. 47 und -dazu Benfey, <i>Pantschatantra</i>, Leipzig, 1859, I, S. 144.</p> - -<p>Kombiniert mit andern Zügen findet sich das Motiv -in den Fabliaux <i>Des tresces</i>, und <i>De la dame qui fist enten<span class="pagenum"><a name="Page_188" id="Page_188">188</a></span>dant -son mari qu’il sonjoit</i>, bei Montaiglon-Raynaud, -<i>Recueil des Fabliaux</i>, Paris, 1872 ff., IV, S. 67 ff. und V, -S. 132 ff. (dazu Bédier, <i>Les Fabliaux</i>, 2<sup>e</sup> éd., Paris, 1895, -S. 193 ff.), in Kellers <i>Erzählungen</i>, S. 310 ff.: <i>Der pfaff -mit der snuer</i>, und S. 324 ff.: <i>Ain spruch von ainer frawen, -die ain pfaffen bulett, und wie vil sy irnn man unglicks anlegett</i>, -in einem Gedichte Herrants von Wildonie, <i>Der verkerte -wirt</i>, in v. d. Hagens <i>Gesammtabenteuern</i>, II, S. 333 ff. -(dazu S. XLII ff.) und bei Lambel, <i>Erzählungen und -Schwänke</i>, Leipzig, 1872, S. 191 ff. und in dem Spruchgedichte -Hans Sachsens <i>Der pawer mit dem zopff</i>, I, -S. 480 ff. (dazu L. A. Stiefel in den <i>Hans Sachs-Forschungen</i>, -Nürnberg, 1894, S. 124 ff.).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_364" id="Note_364"></a><a href="#Nanchor_364">364.</a> <i>Nawadir</i>, S. 16 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 219); Buadem, -Nr. 107; Serbisch, S. 90; Kroatisch, S. 59.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_365" id="Note_365"></a><a href="#Nanchor_365">365.</a> <i>Nawadir</i>, S. 17 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 351); <i>Fourberies</i>, -Nr. 27; Buadem, Nr. 108; Serbisch, S. 90; Kroatisch, -S. 51 ff.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 28; Basset im <i>Keleti Szemle</i>, I, S. 223, -Nr. 27 (<i>Nuzhat al udaba</i>‚). Zu Hammers Übertragung der -betreffenden Geschichte des <i>Nuzhat al udaba im Rosenöl</i>, -II, S. 308 vgl. Bassets Bemerkung in der <i>RTP</i>‚.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_366" id="Note_366"></a><a href="#Nanchor_366">366.</a> <i>Nawadir</i>, S. 17 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 347).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_367" id="Note_367"></a><a href="#Nanchor_367">367.</a> <i>Nawadir</i>, S. 17 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 347); Buadem, -Nr. 109; Serbisch, S. 91.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_368" id="Note_368"></a><a href="#Nanchor_368">368.</a> <i>Nawadir</i>, S. 18 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 348).</p> - -<p>Dieselbe Geschichte steht schon bei Bar-Hebraeus, -S. 111, Nr. 49, wo ein Poet zu einem Geizhals sagt: -»Wouldst thou have me whilst I am eating one morsel -to stand up and bow the knee, and then take another?«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_369" id="Note_369"></a><a href="#Nanchor_369">369.</a> <i>Nawadir</i>, S. 18 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 348 ff.).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_370" id="Note_370"></a><a href="#Nanchor_370">370.</a> <i>Nawadir</i>, S. 40 (<i>RTP</i>, XIX, S. 312); Serbisch, -S. 98.</p> - -<p>Die Schnurre ist viel älter als Nasreddin; sie steht -schon bei Maidani (Freytag, II, S. 603) und, nicht unwitzig<span class="pagenum"><a name="Page_189" id="Page_189">189</a></span> -erweitert, in dem <i>Kitab al askija</i>, des 1200 verstorbenen -al Dschausi, wo sie nach Basset, <i>RTP</i>, XVII, S. 158 lautet:</p> - -<p>In Kufa war eine Frau, deren Mann mittellos war; -und sie sagte zu ihm: »Mach dich doch auf und reise durch -die Länder; vielleicht hilft dir Gott.« Er nahm den Weg -nach Syrien, und dort verdiente er dreihundert Dirhem; -dafür kaufte er sich eine Kamelstute. Die war aber hitzig -und bereitete ihm viel Verdruß. In seinem Ärger darüber -und über seine Frau, daß sie ihn weggeschickt hatte, -schwur er, entweder die Kamelstute an dem Tage, wo er -nach Kufa heimkommen werde, um einen Dirhem zu verkaufen -oder sich von seiner Frau zu scheiden. Dann -reute es ihn und er sagte alles seiner Frau. Sie nahm eine -Katze, setzte sie der Kamelstute auf den Hals und sagte -zu ihrem Manne: »Geh auf den Markt und rufe aus: ›Wer -will diese Katze um dreihundert Dirhem kaufen und diese -Kamelstute um einen? ich verkaufe sie aber nur miteinander.‹« -Das tat er. Ein Araber kam, betrachtete die -Kamelstute von allen Seiten und sagte: »Wie schön sie ist! -wie lebhaft! Wenn sie nur nicht die Katze auf dem Halse -hätte!«</p> - -<p>Ähnlich ist eine Fassung im <i>Bäharistan</i>, Dschamis, -S. 86 (Clouston, <i>Flowers</i>, S. 82), zu der Schlechta-Wssehrd, -S. 147 ff. bemerkt, daß die Anekdote im Oriente sehr bekannt -ist, und daß an sie viele Sprichwörter erinnern wie: -»Wäre nicht die Verfluchte an seinem Halse!«</p> - -<p>Als Predigtmärlein bearbeitet ist die Geschichte bei -Bromyard, <i>Summa praedicantium</i>, E, 8, 17 (in der Ausg. -Basel, Joh. de Amerbach, ca. 1479):</p> - -<p>Sicut patet de illo qui moriens, vxore executrice -facta, bouem pro anima sua legauit vt fertur. Vxor vero -bouem et gallum simul ad forum ducens, vtrumque simul -vendidit hac conuentione, quod emptor pro gallo marcam -anglicanam et pro boue obolum daret; quod cum factum -fuisset, obolum pro anima dedit mariti.</p> - -<p>Auf einer ähnlichen Erzählung beruhen Pauli, <i>Schimpf -und Ernst</i>, Nr. 462 (die Nachweisungen Österleys, S. 526 ff.), -und Zincgref-Weidner, IV, S. 199 (Ochs und Hahn)<a name="FNanchor_18_18" id="FNanchor_18_18"></a><a href="#Footnote_18_18" class="fnanchor">18</a>. In -<span class="pagenum"><a name="Page_190" id="Page_190">190</a></span>der 55. Novelle der <i>Heptamérons</i>, sind es wieder, wohl -mit Anlehnung an eine etwa über Spanien herübergekommene -Tradition ein Pferd und eine Katze; ebenso -erzählt G. F. Giuliano, <i>Dialogo d’un medico con un secretario -et un palafreniere di un principe romano del modo -et utilità di far quadragesima</i>, Roma, 1651. S. 41, während -die kurze Darstellung in Costos <i>Fuggilozio</i>, S. 38 ff.: -<i>Astuzia d’una contadina in satisfare un legato del morto -marito</i>, von einem Ochsen und einer Katze, die 31. Erzählung -bei M. Somma, <i>Cento racconti</i>, 3<sup>a</sup> ed., Napoli, -1822, S. 79 ff. von einem Pferde und einem Hammel (kombiniert -mit dem Stoffe der 71. Facetie Poggios, wozu man -Arlotto, I, S. 191 vergleiche) und P. Sébillot, <i>Contes de la -Haute-Bretagne</i>, Nr. 28: <i>Le fermier rusé</i>, in der <i>RTP</i>, XI, -S. 509 von einer Kuh und einer Katze berichten.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_371" id="Note_371"></a><a href="#Nanchor_371">371.</a> <i>Nawadir</i>, S. 43 (<i>RTP</i>, XIX, S. 311 ff.).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_372" id="Note_372"></a><a href="#Nanchor_372">372.</a> <i>Nawadir</i>, S. 43 (<i>RTP</i>, XIX, S. 311).</p> - -<p>In den <i>Fourberies</i>, S. 72 bemerkt Basset zu diesem -Schwanke: »Sans doute l’origine du dicton: Si la montagne -ne va pas à Mahomet, c’est Mahomet qui ira à la -montagne« und wiederholt dies in der <i>RTP</i>, a. a. O. Diese -Behauptung hat dann der Fortsetzer der Arbeit Büchmanns -in die letzten Auflagen der <i>Geflügelten Worte</i>, aufgenommen. -Hätte er in Wanders <i>Sprichwörter-Lexikon</i>‚ -nachgesehn, so hätte er auf S. 958 des V. Bandes als -Quelle des Sprichworts: »Wenn der Berg nicht zum Propheten -kommen will, so muß der Prophet wohl zum Berge -gehn« das Gedicht Hagedorns »<i>Mahomet und der Hügel</i>‚« -angegeben gefunden; aber auch dieses ist nicht die unmittelbare -Quelle, weil es wohl sonst statt »Berg« »Hügel« -heißen müßte<a name="FNanchor_19_19" id="FNanchor_19_19"></a><a href="#Footnote_19_19" class="fnanchor">19</a>. Die Quelle scheint vielmehr die <i>Mohammed</i>‚ -betitelte Erzählung in Hebels <i>Schatzkästlein des -Rheinischen Hausfreundes</i>, (zit. Ausg. IV, S. 263 ff.) zu -sein, deren Anfang lautet:</p> - -<p>Dem Mohammed wollten es anfänglich nicht alle von -seinen Landsleuten glauben, daß er ein Prophet sei, weil er -noch kein Wunder getan hatte wie Elias. Dazu sagte -<span class="pagenum"><a name="Page_191" id="Page_191">191</a></span>Mohammed, ganz gleichgültig, wie einer, der eine Pfeife -Tabak raucht und etwas dazu redet, »das Wunder,« sagte -er, »macht den Propheten noch nicht aus. Wenn ihrs aber -verlangt, so werden ich und jener Berg dort geschwind -beieinander sein.« Nämlich, er deutete auf einen Berg, -der eine Stunde weit oder etwas entfernt war, und rief -ihm mit gebietender Stimme, daß der Berg sich soll von -seiner Stätte erheben und zu ihm kommen. Als aber -dieser keine Bewegung machen und keine Antwort geben -wollte, wiewohl keine Antwort ist auch eine, so ergriff -Mohammed sanftmütig seinen Stab und ging zum Berg, -womit er ein merkwürdiges und nachahmenswertes Beispiel -gab .....</p> - -<p>Woher Hagedorn und Hebel geschöpft haben, kann ich -nun allerdings nicht sagen, sicher scheint hingegen zu sein, -daß die Dschohageschichte von dem Palmbaum (ebenso -auch wahrscheinlich die beiden deutschen Erzählungen) -auf einer Mohammedlegende fußt. Bayle zitiert in dem -Artikel <i>Mahomet</i>, (<i>Dictionaire historique et critique</i>, 3<sup>e</sup> éd., -Rotterdam, 1720, S. 1852) eine Stelle aus der das erste Mal -1686 erschienenen <i>Histoire du monde</i>, von Urb. Chevreau, -die folgendermaßen beginnt:</p> - -<p>Quand les Coreïschites de la Mecque l’eurent prié -(sc. Mahomet) de faire une miracle pour faire connoître -ce qu’il étoit, il divisa la Lune en deux pieces entre lesquelles -ils aperceurent une montagne. Ayant apelé deux -arbres, ils se joignirent pour aller à lui, et se separérent -en se retirant, par le commandement qu’il leur fit.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_373" id="Note_373"></a><a href="#Nanchor_373">373.</a> <i>Nawadir</i>, S. 43 (<i>RTP</i>, XIX, S. 312); Buadem, -Nr. 23; Serbisch, S. 59; Kroatisch, S. 36.</p> - -<p>Die Geschichte steht schon bei Bar-Hebraeus, S. 149, -Nr. 587 (»I wish to know how far my voice will reach.«) -und ähnlich erzählt Kuka, S. 173.</p> - -<p>Eine hübsche Parallele bieten die <i>Contes du Sieur -Gaulard</i>, S. 200 ff.:</p> - -<p>Or il (le Sieur Gaulard) vid plusieurs personnages à -la Cour, mesmement de ceux de longue robbe, qui auoient -en leurs chambres de petites cloches, lesquelles ils sonnoient -pour appeller leurs seruiteurs, quand ils en auoient -affaire: et s’estant apperceu qu’au son de cette cloche, -aussitost ils ne failloient de venir vers leurs maistres, il<span class="pagenum"><a name="Page_192" id="Page_192">192</a></span> -luy prit fantaisie d’en avoir une. Et si tost qu’il fut en -sa chambre, où il luy tardoit jà qu’il n’estoit arriué pour -en faire l’experience, il se mit à sonner certe cloche: mais -voyant que pas vn de ses seruiteurs n’approchoit, il se -persuada que ses gens ne pouvaient entendre le son. Et -pour l’experimenter il sonna sa cloche prés sa table, puis -estant couru à sa porte (car nottez qu’il pensoit courir -aussi viste que le son de sa cloche) et n’entendant rien -prés d’icelle, il dit que ses gens auoient raison de ne pas -estre venus vers luy, et qu’il failloit bien que ceux qui -auoient des cloches, eussent quelque recepte pour faire -deualler le son en bas.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_374" id="Note_374"></a><a href="#Nanchor_374">374.</a> <i>Nawadir</i>, S. 43 (<i>RTP</i>, XIX, S. 313 ff.).</p> - -<p>Der analoge Schwank des 36. Kapitels der <i>Schildbürger</i>‚ -(v. d. Hagen, <i>Narrenbuch</i>, S. 188 ff.; Das <i>Lalenbuch</i>, -S. 135 ff.) steht schon bei Hans Sachs, IV, S. 73 ff., ferner -als 12. Erzählung von Freys <i>Gartengesellschaft</i>‚; vgl. dazu -die Noten Boltes, S. 220 und <i>Archiv für slavische Philologie</i>, -XXII, S. 309.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_375" id="Note_375"></a><a href="#Nanchor_375">375.</a> <i>Nawadir</i>, S. 43 (<i>RTP</i>, XIX, S. 252 ff.).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_376" id="Note_376"></a><a href="#Nanchor_376">376.</a> <i>Nawadir</i>, S. 46 (<i>RTP</i>, XIX, S. 251).</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_193" id="Page_193">193</a></span></p> - -<h4>2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe -von Tausend und einer Nacht</h4> - -<p class="tb"><a name="Note_377" id="Note_377"></a><a href="#Nanchor_377">377.</a> Mardrus, S. 93 ff.; s. oben Nr. 37.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_378" id="Note_378"></a><a href="#Nanchor_378">378.</a> Mardrus, S. 95 ff.; <i>Nawadir</i>, S. 8; <i>Fourberies</i>, -Nr. 3.</p> - -<p>Bei Kuka steht (S. 214) eine persische Variante:</p> - -<p>On one occasion Mulla Nasruddin was invited to a -dinner at a friend’s house. A dish of boiled fowl was -placed before him. As the fowl was not thoroughly cooked, -he partook of gravy only, and said to his friend: »Please -have this fowl well cooked for to-morrow, when I shall -again be your guest.« On the next day the same dish was -placed before him, and he found that again the fowl was -not well cooked. He, therefore, partook of the gravy, and -then placing the fowl in front of himself, began his prostrations -and genuflexions as in prayers. »What are you -doing?« asked the host. The Mulla replied: »I am going -to ask a blessing on this flesh, for the flesh that is placed -twice over the fire and is not cooked, cannot be the flesh -of an ordinary fowl, but that of some prophet or saint -amongst them.«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_379" id="Note_379"></a><a href="#Nanchor_379">379.</a> Mardrus, S. 96; <i>Nawadir</i>, S. 16; <i>Fourberies</i>, Nr. 14.</p> - -<p>Hartmann, S. 57.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_380" id="Note_380"></a><a href="#Nanchor_380">380.</a> Mardrus, S. 114.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_194" id="Page_194">194</a></span></p> - -<h4>3. Volkserzählungen aus Tripolis und Tunis</h4> - -<p class="tb"><a name="Note_381" id="Note_381"></a><a href="#Nanchor_381">381.</a> Stumme, <i>Tripolis</i>, S. 178 ff.; vgl. oben Nr. 57.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_382" id="Note_382"></a><a href="#Nanchor_382">382.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 75 ff. und II, S. 126 ff.</p> - -<p>Zu dem Motive von dem <em class="gesperrt">Zolle auf verschiedene -Gebrechen</em> vgl. Österleys Nachweisungen zu -der Nr. 157 der <i>Gesta Romanorum</i>, S. 738 und zu der -Nr. 285 von Paulis <i>Schimpf und Ernst</i>, S. 506, ferner Waas, -<i>Die Quellen der Beispiele Boners</i>, S. 56 ff. und Chauvin, -IX, S. 18 ff. Eine interessante Parallele bietet das <i>Nuzhat -al udaba</i>, (Basset in der <i>RTP</i>, XV, S. 672 ff.), weil auch -hier der Zoll auch auf den Namen gesetzt ist:</p> - -<p>Man erzählt, daß einer einen König um die Erlaubnis -gebeten hat, einen Dirhem von jedem Buckligen, ebenso -einen Dirhem von jedem, der Suleiman heiße, und einen -Dirhem von jedem, der aus Mosul sei, einheben zu dürfen. -Der König legte diese Steuer auf, und der Mann nahm -den Bescheid und ging. Er sah einen Buckligen, der drei -Hühner hatte, jedes einen Dirhem wert; da streckte er die -Hand aus und nahm eines und sagte: »Auf Befehl des -Sultans.« Der Bucklige begann zu schreien und um Hilfe -zu rufen. Einer, der ihn kannte, sagte zu ihm: »Gib acht, -Scheik Suleiman!« Da verlangte der, der den Bescheid -hatte, zwei Dirhem und streckte die Hand nach dem -zweiten Huhne aus. Der Bucklige schrie: »Ich beschwöre -dich, tu mir nicht unrecht; ich bin ein Fremder, aus -Mosul.« »Jetzt sind es drei Dirhem,« sagte der andere; -er streckte die Hand aus und nahm auch das dritte Huhn -und ging weg.</p> - -<p>Diese Fassung, wo das Gebrechen, der Name und die -Heimat die Anlässe zu der Entrichtung eines Zolles geben, -ist ein Gegenstück zu dem 611. Stücke bei Pauli: dort -bittet ein armer Student vergebens um ein Almosen, weil -er aus Bremen ist, Nikolaus heißt und nur ein Auge hat.</p> - -<p>Die Episode von den <em class="gesperrt">drei Dummen</em> hat eine bis -in Einzelheiten übereinstimmende Parallele bei Radloff, -<i>Proben der Volkslitteratur der türkischen Stämme Südsibiriens</i>, -Petersburg, 1866 ff., VI, S. 257: In einer Stadt, -die sonst nur von Narren bewohnt wird, nimmt der einzige -nicht närrische eine Frau. Die geht nach drei Tagen die -Kuh melken, und bei dieser Beschäftigung läßt sie einen<span class="pagenum"><a name="Page_195" id="Page_195">195</a></span> -Wind; sie bittet die Kuh, nichts davon zu sagen. Dann -kommt ihre Schwiegermutter ebenfalls bitten und bringt -der Kuh eine Schüssel Kleie, damit sie nichts sage. -Endlich kommt auch der Schwiegervater, bringt der Kuh -auch eine Schüssel Kleie und bittet sie wie die beiden -andern, so daß sie alle drei beisammen sitzen. Als der -junge Gatte nach Hause kommt, wird er zornig und geht -aus, um drei ebenso törichte Leute zu finden: findet er -sie, soll seine Familie verschont bleiben; findet er sie -nicht, will er seine Familie töten usw. usw.</p> - -<p>In dieser Kombination, wo es sich allerdings meist um -die junge Frau oder Braut und ihre Eltern — nicht wie -bei Radloff und in unserm Schwanke um ihre Schwiegereltern -— handelt, ist das Motiv außerordentlich verbreitet. -Clouston hat ihm in dem <i>Book of Noodles</i>, S. 191 ff. eine -längere Studie gewidmet, und reichliche Nachweise finden -sich bei Köhler, I, S. 81 ff., 217 ff. und 266; dazu kommen -noch Pitrè, III, S. 137 ff., Crane, S. 279 ff. und 378, Jacobs, -<i>English Fairy Tales</i>, S. 9 ff. und 231 ff. und Aug. Dozon, -<i>Trois contes bulgares</i>, Nr. 3: <i>Le cochon a la noce</i>, in der -<i>RTP</i>, III, S. 381.</p> - -<p>Der Schluß unserer Geschichte bringt wieder den Zug -vom <em class="gesperrt">eingebildeten Toten</em>, der uns schon oft -genug begegnet ist.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_383" id="Note_383"></a><a href="#Nanchor_383">383.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 78 ff. und II, S. 131 ff.; -<i>Fourberies</i>, Nr. 55 = unten Nr. 415; Pitrè, IV, S. 444 -(Giufà). Siehe weiter Nr. 347 und Nr. 430.</p> - -<p>Das Motiv von dem <em class="gesperrt">Regen eßbarer Dinge</em>, -der einer dummen Person vorgetäuscht wird, um ihrer -Erzählung die Glaubwürdigkeit zu nehmen, wird uns noch -unten bei Nr. 407 beschäftigen; abgesehn von derartigen -Kombinationen erscheint es noch mit Giufà verknüpft bei -Pitrè, III, S. 378. Nachweisungen geben Köhler-Bolte in -der <i>ZVV</i>, VI, S. 73, Clouston, <i>Noodles</i>, S. 154, Cosquin, -II, S. 182, Note, Köhler, I, S. 340 und 342 und Chauvin, -VI, S. 126; dazu wären noch zu nennen U. Jahn, <i>Schwänke -und Schnurren</i>, S. 48 ff., Swynnerton, S. 180 (s. oben die -Note zu Nr. 347), O’Connor, <i>Folk Tales from Tibet</i>, S. 33 ff., -Ilg, II, S. 38 ff., James Bruyn Andrews, <i>Contes ligures</i>, -S. 92 ff., eine brasilianische Erzählung, die Basset in der -<i>RTP</i>, X, S. 499 mitteilt, Hazelius, <i>Ur de nordiska folkens</i>‚<span class="pagenum"><a name="Page_196" id="Page_196">196</a></span> -<i>lif</i>, S. 101 ff., zitiert im <i>Archivio</i>, II, S. 477 ff. usw. usw. -Hierher gehört auch die bei Chauvin, VIII, S. 69 besprochene -Novelle des <i>Syntipas</i>, wozu eine im <i>Archivio</i>, -II, S. 479 aus dem Finnischen übersetzte Erzählung zu -vergleichen ist. Alle diese Mittel, um ein Ausplaudern -ungefährlich zu machen — an den zwei letztgenannten -Stellen handelt es sich allerdings um einen andern -Zweck — gemahnen an die List, die die ungetreue Frau -anwendet, um den wachsamen Vogel, Papagei oder Elster, -zu täuschen (vgl. darüber die Literaturnachweise bei -Chauvin, VIII, S. 35 ff.); als eine Art Bindeglied könnte -eine Erzählung bei Bütner, <i>Von Claus Narren</i>, S. 119 (aus -derselben Quelle bei Zincgref-Weidner V, S. 174) gelten, -wo der Vogel durch einen Narren ersetzt ist:</p> - -<p>Ein Weib machte kundschafft mit eim andern Mann. -Der Narr sahe es; die Fraw forchte, der Narr mochte sie -verrathen, vnnd warff ein Säugfercklin auff jhn hinab in -den Hofe. Der Narr meinet, es regnet Schweinlein, da -ließ die fraw eins vmb das ander auff den Narren fallen. -Vber eine zeit fraget der Ehemann: Sage mir, Heine, wie -hat meine Fraw haußgehalten? Heine sprach: Sie lag bey -einem andern Mann. Der Ehemann sprach: Fraw, du -must sterben. Ach nein, sprach die Fraw, eilet nicht, -Herr, fraget den Narren besser. Also fraget der Mann: -Heine, wenn schlieff die Fraw bey einem andern? Heine -antwortet: »Nechst war es, da sahe ichs, vnd am selben -Tage regnet es viel junge Schweinlein.« Der Herr sprach: -Hilff Gott, wie ist es ein ding, wenn mann einem Narren -glaubet, vnnd den Rechten grund nit erfehret.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_384" id="Note_384"></a><a href="#Nanchor_384">384.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 79 und II, S. 132 ff.</p> - -<p>Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, S. 305 ff. nach dem <i>Nuzhat al -udaba</i>, und dazu Basset im <i>Keleti Szemle</i>, I, S. 222, Nr. 8; -s. weiter Chauvin, VIII, S. 49 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_385" id="Note_385"></a><a href="#Nanchor_385">385.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 79 ff. und II, S. 133 ff.; vgl. -oben Nr. 63.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_386" id="Note_386"></a><a href="#Nanchor_386">386.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 80 und II, S. 135.</p> - -<p>S. die Anmerkung zu Nr. 277.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_387" id="Note_387"></a><a href="#Nanchor_387">387.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 81 und II, S. 136.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_197" id="Page_197">197</a></span></p> - -<p>Hartmann, S. 59.</p> - -<p><em class="gesperrt">Heller in fremdes Geld geworfen</em>: Hartmann -in der <i>ZVV</i>, VI, S. 268; Pauli, Nr. 566; Montanus, -S. 25 und 562; Chauvin, VII, S. 153.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_388" id="Note_388"></a><a href="#Nanchor_388">388.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 81 und II, S. 136 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_389" id="Note_389"></a><a href="#Nanchor_389">389.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 81 und II, S. 137 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_390" id="Note_390"></a><a href="#Nanchor_390">390.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 82 und II, S. 139 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_391" id="Note_391"></a><a href="#Nanchor_391">391.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 82 ff. und II, S. 140.</p> - -<p>Die letzten vier Stücke, zu denen eigentlich auch -schon Nr. 387 gehört, sind Teile eines <em class="gesperrt">Unibosmärchens</em>, -übertragen auf Dschuha; dasselbe gilt von -den Nummern 46 bis 50 der <i>Fourberies</i>, die deshalb weggeblieben -sind, und von der Dschochigeschichte bei Lidzbarski, -<i>Geschichten und Lieder</i>, S. 249 ff. Teilweise rudimentär -begegnen uns einzelne Unibosmotive auch bei -T. J. Bezemer, <i>Volksdichtung aus Indonesien</i>, Haag, 1904, -S. 196 ff.: <i>Streiche des Djonaha, des Batakschen Eulenspiegels</i>‚; -wie Basset in der <i>RTP</i>, XX, S. 3 wohl richtigerweise -annimmt, ist dieser Djonaha (sprich: Dschonaha) -niemand anders als der arabische Dschoha, der dem Namen -nach auch mit dem syrischen Dschochi identisch ist. Die -türkische Überlieferung scheint das Unibosmärchen nicht -zu kennen, und so dürfte auch die auf Nasreddin übertragene -serbische Variante aus Bosnien, die in der -<i>Anthropophyteia</i>, III, S. 366 ff. steht, auf europäische Einflüsse -zurückzuführen sein.</p> - -<p>Eine ausführliche Studie der in diesen Erzählungen -zusammengefaßten Motivenreihen gibt Zenatti in der Einleitung -zu seiner Ausgabe der <i>Storia di Campriano contadino</i>, -Bologna, 1884 und reichliche Literaturnachweise -bringen Lidzbarski, S. 249 und Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, -VI, S. 167; vgl. noch Köhler, I, S. 230 ff., III, S. 13 ff. u. ö., -Rittershaus, S. 436 ff., Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, Nr. 19, -30 und 49 und S. 113, 118 und 121 ff. und Busch, <i>Ut ôler -Welt</i>, S. 28 ff.</p> - -<p>Interessant ist das letzte der oben genannten Stücke -in den <i>Fourberies</i>‚: Dscheha legt sich in ein Grab; als seine -Gegner bei ihrer Ankunft hören, daß er tot sei, wollen<span class="pagenum"><a name="Page_198" id="Page_198">198</a></span> -sie ihm durch ein Loch im Grabe einen argen Schimpf -antun, aber er brandmarkt sie auf ihre Hinterbacken. -Durch diese Brandmale beweist er dann, daß sie seine -Leibeigenen sind, und sie müssen sein Lebelang für ihn -arbeiten. Diese Erzählung, die mit dem Schlusse der <i>Geschichte -des zweiten Strolchs</i>, bei Henning, <i>Tausend und -eine Nacht</i>, XXIII, S. 219 ff. (Chauvin, VII, S. 151 ff.) -übereinstimmt, hat mit Ausnahme des zuletzt genannten -Zuges, daß nämlich <em class="gesperrt">aus der Brandmarkung die -Leibeigenschaft abgeleitet</em> wird, wozu man -Boltes Nachweise bei Armeno-Wetzel, <i>Die Reise der Söhne -Giaffers</i>, Tübingen, 1895, S. 215 vergleiche, eine interessante -Parallele in einer litauischen Überlieferung bei -Veckenstedt, <i>Sztukoris</i>, S. 28 ff. In zwei andern litauischen -Märchen (Schleicher, S. 44 ff. und 86) verstümmelt der -vermeintliche Tote seine Widersacher, als sie ihn verunreinigen -wollen, mit einem Messer und einer Schere; -eine sehr große Ähnlichkeit hat damit eine Erzählung bei -Socin und Stumme, <em class="gesperrt">Der arabische Dialekt der Houwara -des Wad Sus in Marokko</em>, Leipzig, 1894, S. 34 und 98, -wo der Tote einem seiner Nachsteller, der riechen will, -ob er schon stinke, mit einer Schere die Nase abschneidet. -Vgl. dazu Köhler, I, S. 324. Zu dem <em class="gesperrt">sich tot -stellenden Schuldner</em> usw. vgl. Hartmann, S. 56, -Bolte bei Wickram, S. 368 und unten die Noten zu Nr. 429.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_199" id="Page_199">199</a></span></p> - -<h3>III. Berberische Überlieferungen</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_392" id="Note_392"></a><a href="#Nanchor_392">392.</a> Stumme, <i>Tamazratt</i>, S. 39 und 70, Nr. 24; Stumme, -<i>Tunis</i>, I, S. 80 und II, S. 134 (hier wird der Esel, so wie -in vielen Unibosmärchen von drei Leuten gemeinsam gekauft); -<i>Fourberies</i>, Nr. 46 (ebenso und wirklich ein Teil -eines Unibosmärchens); ebendort, Nr. 36 (an die Stelle des -Esels treten hintereinander zwei Rinder); <i>Anthropophyteia</i>, -V, S. 328 und 329 ff. (aus Bosnien und von Nasreddin; -wegen des Anfanges dieser Erzählung s. oben die Anmerkung -zu Nr. 277).</p> - -<p>Eine besonders ihres Schlusses wegen merkwürdige -Variante bringt die serbische Ausgabe, S. 113 ff.:</p> - -<p>Eines Tages wollte der Hodscha Nasreddin einen Esel -kaufen gehn. Als er auf den Markt kam, traf er dort -einen Kerl, der aus seinem Esel möglichst viel Geld -herausschlagen wollte. Nasreddin fragte ihn, was der Esel -kosten solle, und der Mann nannte einen hohen Preis, -fügte aber hinzu, daß sein Esel nicht so sei wie die andern, -sondern jeden Tag Geld scheiße, einmal lauter Taler, am -andern Tage lauter Dukaten; und um Nasreddin davon zu -überzeugen, hob er dem Esel den Schwanz, nahm einen -Dukaten heraus und steckte ihn in den Gürtel.</p> - -<p>Als das Nasreddin sah, brannte er nur darauf, den -Esel zu kaufen, und zahlte schließlich eine große Summe -für ihn. Beim Abschiede sagte ihm noch der Kerl, wie er -ihn zu füttern habe, und dann gingen sie auseinander.</p> - -<p>Voller Freude ging Nasreddin mit dem Esel heim und -fütterte ihn tüchtig, ohne sich an die Vorschrift zu halten.</p> - -<p>Am nächsten Morgen eilte er in den Stall, einen Sack -in der Hand, den er mit den Dukaten füllen wollte. Aber -er fand die Stalltür von innen verrammelt, und konnte -nicht eintreten. »Schau ihn an,« sagte er bei sich, »da -hat er die ganze Nacht geschissen, und der Stall ist jetzt -so voll Gold, daß ich die Tür nicht öffnen kann.« Nach -diesem Selbstgespräche guckte er durch einen Spalt hinein, -und nun sah er etwas wie Silber glänzen; er war davon -nicht gerade entzückt und sagte sich: »Schau dir nur -diesen Dreckkerl an! Dukaten hat er nicht scheißen -wollen, sondern nur Taler.« Er ging um eine Axt und -schlug die Tür ein.</p> - -<p>Als er dann in den Stall trat, bekam er etwas zu<span class="pagenum"><a name="Page_200" id="Page_200">200</a></span> -sehn. Der viele Hafer hatte den Esel aufgetrieben und -der Esel hatte alle viere von sich gestreckt; und was -Nasreddin für Taler gehalten hatte, waren die Hufeisen -des verreckten Esels.</p> - -<p>Nun wurde ihm noch weher ums Herz; er warf den -Sack weg und begann zu jammern. Daraufhin kam ein -Nachbar gelaufen, und der fragte ihn, was ihm fehle. -»Was mir fehlt? na, sieh dir die Geschichte an; ich habe -ein schönes Stück Geld verloren.« Und er erzählte dem -Nachbar, wie er betrogen worden sei.</p> - -<p>Der Nachbar beriet ihn, was er tun solle: »Hacke dem -Esel den Kopf ab, nimm eine oder zwei Oka Seide und -wickle sie auf den Kopf; dann nimm ihn auf den Markt -und biete ihn zum Verkaufe aus. Wenn dich einer fragt, -was du zu verkaufen hast, so sagst du: ›Einen Eselskopf.‹«</p> - -<p>Nasreddin folgte diesem Rate und ging mit dem Eselskopfe -auf den Markt. Es kam einer und fragte ihn, was -er zu verkaufen habe, und Nasreddin sagte: »Einen Eselskopf.« -Der Kunde lachte und sagte: »Aber Hodscha, du -bist doch dumm! das soll ein Eselskopf sein? das ist ja -Seide.« »Und ich sage dir, du kaufst nur einen Eselskopf.« -Doch der Kunde lachte, weil er meinte, das sei -nichts als eine von des Hodschas gewöhnlichen Dummheiten. -Sie handelten den Preis für die Oka Seide aus -und wogen den Klumpen ab, und der Kunde bezahlte das -ganze Gewicht für Seide. Dann verabschiedeten sie sich, -und jeder ging seines Weges.</p> - -<p>Als der Käufer den Klumpen abwickelte, fand er, daß -die Seide nur oberflächlich war und daß das andere wirklich -ein Eselskopf war; sofort lief er zum Richter und verklagte -Nasreddin, daß ihn der betrogen habe. Der Richter -ließ den Hodscha rufen, und der sagte, als er vor Gericht -erschienen war: »Erhabener Kadi, frage ihn, was ich ihm -gesagt habe, das ich zu verkaufen habe, und du wirst -sehn, ob ich ihn betrogen habe.« Der Kadi befragte den -Kläger und der erzählte genau den Sachverhalt. Erstaunt -fragte ihn nun der Kadi: »Ja, warum klagst du denn, wo -du doch gewußt hast, was du kaufst?« und damit ließ er -ihn hinauswerfen.</p> - -<p>Auf diese Weise hatte der Hodscha Nasreddin den -erlittenen Schaden wieder eingebracht.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_201" id="Page_201">201</a></span></p> - -<p>Der Schluß dieser Erzählung steht als selbständiger -Schwank in der griechischen Ausgabe Nr. 145 und bei -Pann, S. 331 ff.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 74 ff.</p> - -<p><em class="gesperrt">Goldmistende Tiere</em> (ohne Rücksicht auf die -Unibosmärchen): Grimm, <i>KHM</i>, III, S. 65 ff.; Benfey, -<i>Pantschatantra</i>, I, S. 378 ff.; <i>Kathá Sarit Ságara</i>, II, S. 8; -Clouston, <i>Popular Tales and Fictions</i>, I, S. 123 ff.; Forke, -<i>Die indischen Märchen und ihre Bedeutung für die vergleichende -Märchenforschung</i>, Berlin, 1911, S. 52.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_393" id="Note_393"></a><a href="#Nanchor_393">393.</a> G. A. Krause, <i>Proben der Sprache von Ghat in -der Sáhara</i>, in den <i>Mittheilungen der Riebeck’schen Niger-Expedition</i>, -Leipzig, 1884, II, S. 31 ff. = Basset, <i>Contes -populaires d’Afrique</i>, S. 12 ff.</p> - -<p>Basset, <i>Zenatia</i>, S. 134; Basset, <i>Nouveaux contes berbères</i>, -Paris, 1897, S. 349.</p> - -<p>Ähnlich wie hier Schahas Frau den Wasserschlauch -hergibt, verkauft bei Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, -S. 187 Giucca Quattrini für Töpfe. Über dieses Motiv, -das <em class="gesperrt">Verschleudern wertvoller Dinge durch -einen Dummkopf</em>, vgl. Köhler, I, S. 66, 71, 342 und -391; zu den an diesen Stellen und im <i>Archiv für slavische -Philologie</i>, XXI, S. 285 gegebenen Nachweisen kommen -noch E. Sklarek, <i>Ungarische Volksmärchen</i>, Leipzig, 1901, -S. 251 ff. und 298, M. Preindlsberger-Mrazović, <i>Bosnische -Volksmärchen</i>, Innsbruck, 1905, S. 95 ff. und Chauvin, VI, -S. 31 ff.</p> - -<p>Zu der Wiedergewinnung vgl. Chauvin, V, S. 64, Note.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_394" id="Note_394"></a><a href="#Nanchor_394">394.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 2; <i>Nawadir</i>, S. 6; vgl. oben -Nr. 160.</p> - -<p>Hartmann, S. 53 ff.</p> - -<p>Ungefähr dasselbe erzählen das <i>Hadikat al afrah</i>, von -asch Schirwani (Basset in der <i>RTP</i>, XIV, S. 290) und -Roda Roda, S. 75.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_395" id="Note_395"></a><a href="#Nanchor_395">395.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 5; <i>Nawadir</i>, S. 13.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 26.</p> - -<p>Die an dieser Stelle zitierte älteste Version der Geschichte -aus Abdirabbihis <i>Kitab al ikd al farid</i>, hat Basset -in der <i>RTP</i>, XV, S. 282 übersetzt; ebendort zitiert Basset<span class="pagenum"><a name="Page_202" id="Page_202">202</a></span> -noch eine Parallele aus dem <i>Mustatraf</i>, von al Abschihi; -vgl. weiter Dschami, <i>Bäharistan</i>, S. 73 ff., Kuka, S. 205, -Nr. 133 und Galland, S. 33.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_396" id="Note_396"></a><a href="#Nanchor_396">396.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 7; Buadem, Nr. 98; <i>Tréfái</i>, Nr. 131; -Serbisch, S. 86; Kroatisch, S. 52.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_397" id="Note_397"></a><a href="#Nanchor_397">397.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 9; <i>Nawadir</i>, S. 12.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 25; Basset in der <i>RTP</i>, XVIII, S. 138 -(eine ähnliche Erzählung steht schon in dem <i>Kitab al ikd -al farid</i>, von Abdirabbihi).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_398" id="Note_398"></a><a href="#Nanchor_398">398.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 10; <i>Nawadir</i>, S. 11; Buadem, -Nr. 104; Serbisch, S. 88 ff.; Kroatisch, S. 58 ff.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 25; Basset in der <i>RTP</i>, XVII, S. 606.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_399" id="Note_399"></a><a href="#Nanchor_399">399.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 12.</p> - -<p>Köhler, I, S. 500; Hartmann, S. 57.</p> - -<p>In einer Erzählung des im siebenten Jahrhundert -n. Chr. verfaßten Midrasch <i>Echa rabbathi</i>, verteilt ein -Mann aus Jerusalem als Gast fünf Hühner auf folgende -Weise: der Hausherr und sein Weib erhalten ein Huhn, -die zwei Söhne eines, die zwei Töchter eines und er selber -zwei, so daß überall die Zahl drei resultiert. A. Wünsche, -der diese Erzählung in der <i>Z. f. vgl. Littg.</i>, N. F., IV, -S. 40 ff. mitteilt (andere Parallelen bei Armeno-Wetzel, -<i>Die Reise der Söhne Giaffers</i>, hg. v. Fischer u. Bolte, -Tübingen, 1895, S. 207), bringt ebendort, S. 43 ff. eine -völlig entsprechende Variante aus Johannes Juniors <i>Scala -coeli</i>, Ulm, 1480, Bl. 37<sup>b</sup> bei:</p> - -<p>Cum in prandio quinque haberet perdices, voluit, ut -secundum scientiam divinam eas divideret. Tunc clericus: -In divinitate trinitas est principium, et ideo vobis et dominae -do unam et sic estis tres, duabus filiabus unam et -sic sunt tres, duobus filiis unam et sic estis tres; mihi soli -duas et sic sumus tres.</p> - -<p>Vereinfacht ist dieses Beispiel in der türkischen Volkserzählung -<i>Vom Räuber und vom Richter</i>, die wie Prelog -bemerkt, der Steindruckausgabe von Nasreddins Schwänken -als Saum für jede Seite beigeschrieben wurde (vgl. -Chauvin, V, S. 187). Dort heißt es (Camerloher, S. 69 ff.):</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_203" id="Page_203">203</a></span></p> - -<p>Der Richter ..... hieß ihn auch die drei Hennen austeilen. -Der Räuber schaute sich um, sah, daß die Kinder -und die Diener weggegangen waren, gab eine Henne der -Richterin und die zwei andern sich selbst.</p> - -<p>Richter: »Was ist dies für eine Verteilung?«</p> - -<p>Räuber: »Die Henne ist eins, und ihr beide dazu -macht drei; ich bin eins, und die zwei Hennen dazu -macht drei.«</p> - -<p>Man sieht, daß die Schnurre Dschehas nur eine nicht -unwitzige Steigerung dieser Geschichte darstellt. Vgl. -auch unten Nr. 467.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_400" id="Note_400"></a><a href="#Nanchor_400">400.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 19; Pharaon, S. 185 ff.; Pann, -S. 353 ff.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 74.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_401" id="Note_401"></a><a href="#Nanchor_401">401.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 22; <i>Nawadir</i>, S. 10.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 24 und 79.</p> - -<p>Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, S. 274 ff.; Gladwin, II, S. 25, -Nr. 66; Clouston, <i>Flowers</i>, S. 95 ff.; Kuka, S. 83 ff.; Basset -in der <i>RTP</i>, XIII, S. 617 (aus dem <i>Mustatraf</i>, von al Abschihi). -Vgl. auch Wesselski, <i>Mönchslatein</i>, Nr. 20 und -die Noten auf S. 206.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_402" id="Note_402"></a><a href="#Nanchor_402">402.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 23; Buadem, Nr. 99; <i>Nawadir</i>, -S. 5; Serbisch, S. 86.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 19 ff.</p> - -<p><em class="gesperrt">Aristoteles und die Königin</em>: Wesselski, -<i>Mönchslatein</i>, S. 244 ff.; dort wären noch anzuziehen gewesen -Bolte, <i>Die Singspiele der englischen Komoedianten</i>, -S. 21, Gaudefroy-Demonbynes in der <i>RTP</i>, XI, S. 530, Basset -ebendort, XV, S. 109 ff. und A. Borgeld, <i>Aristoteles en -Phyllis</i>, Groningen, 1902.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_403" id="Note_403"></a><a href="#Nanchor_403">403.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 24; <i>Nawadir</i>, S. 44.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 73.</p> - -<p>Vgl. Arlotto, I, S. 193 ff., wo noch auf Boltes Anmerkung -zu Schumanns <i>Nachtbüchlein</i>, Nr. 42, S. 409 und -hinter Freys <i>Gartengesellschaft</i>, S. 284, auf Bolte in der -<i>ZVV</i>, XIII, S. 422 und auf Cosquin, II, S. 209 zu verweisen -gewesen wäre.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_404" id="Note_404"></a><a href="#Nanchor_404">404.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 33.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_204" id="Page_204">204</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_405" id="Note_405"></a><a href="#Nanchor_405">405.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 35; vgl. auch dort Nr. 36.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 74.</p> - -<p>Der Betrug mit dem Ziegenfelle, auf das der Sohn als -<em class="gesperrt">angeblicher Käufer mitbietet</em>, kehrt wieder -zu Beginn der 6. Erzählung bei Socin und Stumme, <i>Der -arabische Dialekt der Houwara</i>, S. 35 und 98 (= Basset, -<i>Contes populaires d’Afrique</i>, S. 121), die uns noch unten -bei Nr. 407 begegnen wird; vgl. auch Henning, <i>Tausend -und eine Nacht</i>, XIX, S. 13 ff. und Chauvin, VIII, S. 107.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_406" id="Note_406"></a><a href="#Nanchor_406">406.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 37.</p> - -<p>Vgl. die 66. Facetie Poggios: <i>Dictum Perusini ad -uxorem</i>, und die 93. der <i>Cent nouvelles nouvelles</i>‚. Ausführliche -Nachweisungen gibt Bolte zu Frey, Nr. 21, -S. 223 ff.; dazu kommen noch Domenichi, <i>Facetie</i>, 1562, -S. 25 ff. und 282 (= Ausgabe von 1581, S. 30 und 349) und -Sagredo, <i>L’Arcadia in Brenta</i>, S. 386 ff.</p> - -<p>Anders Serbisch, S. 128:</p> - -<p>Der Hodscha Nasreddin hatte seiner Frau neue Pantoffel -gekauft, aber mit Papiersohlen. Als das die Frau -sah, begann sie mit dem Hodscha zu zanken, aber er sagte -zu ihr: »Du nichtsnutziges Ding, kümmere dich um deine -Arbeit; wollte Gott, du könntest mit dem Fuß nicht mehr -auftreten; dann könntest du sie hundert Jahre tragen.«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_407" id="Note_407"></a><a href="#Nanchor_407">407.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 38; siehe Nr. 426 und 427, ferner -die Dschahangeschichte bei Stumme, <i>Malta</i>, S. 50 ff. -(= Stumme, <i>Studien</i>, S. 37), den Schluß des 91. Stückes: -<i>Dschahans Abenteuer</i>, bei Ilg, II, S. 43 ff. und Pitrè, <i>Novelle -popolari toscane</i>, S. 184 ff. (von Giucca). Vgl. auch -oben Nr. 277 und die Noten dazu.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 75; Basset in der <i>RTP</i>, XI, S. 498 ff.</p> - -<p>Über den <em class="gesperrt">Verkauf an einen Vogel, einen -Baum, eine Statue</em> usw. handeln Köhler, I, S. 51, -65, 98 und 99 ff., Basset im <i>Loqmân berbère</i>, S. 77 ff., -Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 73, Clouston, <i>Noodles</i>, -S. 143 ff., Cosquin, II, S. 179 ff. und Chauvin, VI, S. 125 ff. -Ohne Rücksicht, ob schon zitiert oder nicht, gebe ich hier -alle Versionen, die ich einsehn konnte, indem ich auch auf -das oben bei Nr. 383 angezogene Motiv von dem <em class="gesperrt">Regen -eßbarer Dinge</em> Rücksicht nehme:</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_205" id="Page_205">205</a></span></p> - -<p>Stumme, <i>Elf Stücke im Silha-Dialekt von Tázerwalt</i>, -Nr. 7 in der <i>Zeitschr. d. Deutschen Morgenl. Ges.</i>, XLVIII, -S. 403 ff. (an eine Eule; Regen von Bohnen und Erbsen); -Stumme, <i>Der arabische Dialekt der Houwara</i>, S. 35 und -98 ff. (= Basset, <i>Contes populaires d’Afrique</i>, S. 121 ff.): -(Eule; gewöhnlicher Regen. Scheint verderbt zu sein); -Rivière, <i>Recueil de contes populaires de la Kabylie du -Djurdjura</i>, S. 179 ff. (Kuckuck, Kuchenregen); Ilg, II, -S. 51 ff. (Holzbildsäule; Weinbeerenregen); Giamb. Basile, -<i>Lo Cunto de li Cunti</i>, j. I, t. 4 (1. Ausg. 1634), Napoli, -1891, I, S. 63 ff. = <i>Der Pentamerone</i>, übertragen von -F. Liebrecht, Breslau, 1846, I, S. 61 ff. (Bildsäule; Regen -von Rosinen und Feigen); R. Forster, <i>Fiabe popolari dalmate</i>, -Nr. 13 im <i>Archivio</i>, X, S. 313 ff. (Mehl an Bäume; -ohne Schatz) und 314 (Statue); Schott, <i>Walachische -Märchen</i>, Stuttgart, 1845, zitiert bei Mackenzie, <i>The Marvellous -Adventures and Rare Conceits of Master Tyll -Owlglass</i>, New Ed., London, 1890, S. 313 (Baum); Haltrich, -S. 232 ff. (Eiche); Krauss, <i>Sagen und Märchen der Südslaven</i>, -I, S. 249 ff. (Buche); Sklarek, S. 204 ff. (Weidenbaum); -Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 42 ff. (Kiefern); Bladé, -<i>Contes populaires de la Gascogne</i>, III, S. 127 ff. (Statue); -Sébillot, <i>Contes de la Haute-Bretagne</i>, in der <i>RTP</i>, XI, -S. 504 ff. und 505 (Heiliger); derselbe, <i>Contes et légendes -de la Haute-Bretagne</i>, in der <i>RTP</i>, XXIV, S. 140 ff. (Heiliger; -kein Schatz gefunden); J. Frison, <i>Contes et légendes de la -Basse-Bretagne</i>, in der <i>RTP</i>, XXII, S. 404 ff. (Heiliger); -Sébillot, <i>Littérature orale de la Auvergne</i>, S. 81 (Heiliger; -kein Schatz gefunden); Carnoy, <i>Littérature orale de la -Picardie</i>, S. 190 und 196 (Christusbild); Cosquin, II, -S. 177 ff. (Ohne Schatz finden; Jean Bête nimmt dem -Heiligen einfach die Leinwand wieder ab).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_408" id="Note_408"></a><a href="#Nanchor_408">408.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 40.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_409" id="Note_409"></a><a href="#Nanchor_409">409.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 41.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_410" id="Note_410"></a><a href="#Nanchor_410">410.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 42.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_411" id="Note_411"></a><a href="#Nanchor_411">411.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 43.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_412" id="Note_412"></a><a href="#Nanchor_412">412.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 52 und</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_206" id="Page_206">206</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_413" id="Note_413"></a><a href="#Nanchor_413">413.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 53.</p> - -<p>Diese Erzählung hat eine merkwürdige Übereinstimmung -mit dem 7. der <i>KHM</i>, der Brüder Grimm: <i>Der gute -Handel</i>, und mit dem 52. Stücke der Krausschen <i>Sagen und -Märchen der Südslaven</i>‚; in diesen beiden Märchen macht -ein Bauer eine Königstochter durch die Erzählung von -dem <em class="gesperrt">Fleischverkaufe an Hunde</em> (s. oben die -Anmerkung zu Nr. 277, wo auch auf Jahn, <i>Schwänke und -Schnurren</i>, S. 103 ff. zu verweisen gewesen wäre) lachen -und soll sie deshalb zur Gattin erhalten.</p> - -<p><em class="gesperrt">Königstochter lachen machen</em>: Grimm, -<i>KHM</i>, III, S. 115; Benfey, <i>Pantschatantra</i>, I, S. 518; Köhler, -I, S. 93 ff. und 348; Bolte bei Montanus, S. 569; <i>Archiv für -slavische Philologie</i>, XXI, S. 295, XXII, S. 301 und 307. Vgl. -weiter Monnier, S. 325 ff. und 329; Sklarek, S. 206 ff. und -295; Wlislocki, <i>Märchen und Sagen der transsilvanischen -Zigeuner</i>, Berlin, 1886, S. 119 ff.; Haltrich, S. 175 ff.; Wenzig, -<i>Westslawischer Märchenschatz</i>, Leipzig, 1857, S. 312 ff.; -Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>, III, S. 23 ff.; -Jacobs, <i>English Fairy Tales</i>, S. 154 und 249 (Motiv mißverstanden); -Reinisch, <i>Die Nuba-Sprache</i>, I, S. 224 ff. Eine -diesen Zug behandelnde Abhandlung von J. Polivka in -der <i>Pohadkoslovne studie</i>, Prag, 1904 ist mir unbekannt -geblieben.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_414" id="Note_414"></a><a href="#Nanchor_414">414.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 54 und</p> - -<p class="tb"><a name="Note_415" id="Note_415"></a><a href="#Nanchor_415">415.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 55.</p> - -<p>S. die Nrn. 347, 383 und 430.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_416" id="Note_416"></a><a href="#Nanchor_416">416.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 56.</p> - -<p>Für diese Erzählung gilt das, was Benfey, <i>Pantschatantra</i>, -I, S. 360 von ihrer Parallele, der äsopischen Fabel -Von dem Bauern und der Schlange (Halm, Nr. 96) sagt, -nämlich daß sie wie ein Fragment aussieht und nur den -Eindruck von gehörtem und nicht völlig verstandenem, -darum unzusammenhängendem macht; vor allem fehlt -jeder Grund, daß Dscheha den Schakal in sein Haus aufnimmt. -Vgl. Österleys Anmerkungen zu <i>Gesta Romanorum</i>, -Nr. 141 und zu Kirchhof, <i>Wendunmuth</i>, VII, Nr. 91, -die Anmerkungen Kurzens zu Waldis, I, Nr. 26, Chauvin, -II, S. 94 und Nopcsa, <i>Aus Sala und Klementi</i>, Sarajevo, -1910, S. 63 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_207" id="Page_207">207</a></span></p> - -<p><em class="gesperrt">Schakal</em> (Fuchs) <em class="gesperrt">hat zehn</em> (hundert etc.) <em class="gesperrt">Listen</em>: -Benfey, I, S. 316; Köhler, I, S. 408, 534 und 560; Chauvin, -III, S. 54.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_417" id="Note_417"></a><a href="#Nanchor_417">417.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 59.</p> - -<p>Zu der Probe der Scharfsichtigkeit vgl. Busch, <i>Ut ôler -Welt</i>, S. 12 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_418" id="Note_418"></a><a href="#Nanchor_418">418.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 60.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_209" id="Page_209">208-209</a></span></p> - -<h3>IV. Maltesische Überlieferungen</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_419" id="Note_419"></a><a href="#Nanchor_419">419.</a> <i>Bonelli</i>, S. 459; Buadem, Nr. 30; Serbisch, S. 61 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_420" id="Note_420"></a><a href="#Nanchor_420">420.</a> <i>Bonelli</i>, S. 459.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_421" id="Note_421"></a><a href="#Nanchor_421">421.</a> Stumme, <i>Studien</i>, S. 49 ff. = Stumme, <i>Malta</i>, -S. 79 ff.; Stumme, <i>Studien</i>, S. 61 ff. = Stumme, <i>Malta</i>, -S. 91 ff.; Bonelli, S. 459 ff.; Ilg, II, S. 41 ff., Nr. 91.</p> - -<p>Reichliche Varianten geben Cosquin, II, S. 202 ff. und -363 ff. und Chauvin in der <i>ZVV</i>, XV, S. 462; dazu vgl. -noch Luzel, <i>Contes populaires de Basse-Bretagne</i>, III, -S. 400 ff., P. Sébillot, <i>Contes de la Haute-Bretagne</i>, Nr. 22 -in der <i>RTP</i>, XI, S. 453 ff.; Wlislocki, <i>Märchen und Sagen -der transsilvanischen Zigeuner</i>, S. 73 ff.; Ilg, II, Nr. 98, -S. 50 ff.; Bolte in der <i>ZVV</i>, XVII, S. 339.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_422" id="Note_422"></a><a href="#Nanchor_422">422.</a> Ilg, II, Nr. 94.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_423" id="Note_423"></a><a href="#Nanchor_423">423.</a> Ilg, II, Nr. 95.</p> - -<p>Der Schwank erinnert an das Salzsäen im 14. Kapitel -des <i>Lalenbuchs</i>, (Stuttgart, 1839, S. 61 ff.; v. d. Hagen, -S. 83 ff.), wo es überdies heißt: »Demnach auch kund und -offenbar, daß andere Sachen wachsen, als Kälber, so man -Käse setzet, und Hühner, wenn man Eier in Boden -stecket ...«; vgl. dazu Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 119. -Ähnlich ist das Anbauen von Kuhschwänzen, um Kühe zu -erhalten; s. Keller, <i>Die Schwaben</i>, S. 137 ff. und Bronner, -<i>Schelmen-Büchlein</i>, S. 107 ff. Klaus Narr, der Pfennige -aussät, um Geld zu ernten (S. 85), will auch Schafe und -Geflügel anbauen (S. 203 ff.):</p> - -<p>Clauß strawte Schaaflorbern auß vnd meinet, es -würden Schaaf dauon außgehen; da sprach einer: Lieber -Clauß, es werden keine Schaaf auß diesem Samen. Clauß -sprach: Werdens nit Schaafe, so werdens Lämmer, die -dienen auch in der Küchen an die Bratspiesse.</p> - -<p>tb</p> - -<p>Also satzte er auch Kötlein von Hünern vnd Gänsen -vnd versahe sich, es würden Hüner vnd Gänse drauß -wachsen; da sprache einer zu jm: Es ist vmb sonst, Clauß, -was du thust; wenn du aber Eyer einscharretest, so würden -junge Hüner drauß. Clauß antwortet: Was taug vnd kan<span class="pagenum"><a name="Page_210" id="Page_210">210</a></span> -ein ding vnversuchet? Ich wils hiemit versuchen, wil es -denn nicht gerahten, so wil ich Eyer eynscharren.</p> - -<p>Vgl. auch die 11. und die 12. der von Decourdemanche -hinter den <i>Plaisanteries de Nasr-Eddin Hodja</i>, S. 123 ff. -mitgeteilten Karakuschgeschichten.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_424" id="Note_424"></a><a href="#Nanchor_424">424.</a> Ilg, II, Nr. 96.</p> - -<p>Eine maltesische Parallele steht bei Ilg, II, S. 39; vgl. -weiter Grimm, III, S. 101.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_425" id="Note_425"></a><a href="#Nanchor_425">425.</a> Ilg, II, Nr. 97.</p> - -<p>Der Schwank ist mir außer bei Costo, <i>Il Fuggilozio</i>, -S. 91 und bei Sagredo, <i>L’Arcadia in Brenta</i>, S. 165 ff. auch -schon in einer ältern italiänischen Facetien- oder Novellensammlung -begegnet; leider ist mir nicht erinnerlich, in -welcher. Auf einer italiänischen Quelle beruht auch das -dasselbe erzählende 35. Stück von Wickrams <i>Rollwagenbüchlein</i>‚; -vgl. Boltes Noten dazu S. 370 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_211" id="Page_211">211</a></span></p> - -<h3>V. Sizilianische Überlieferungen</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_426" id="Note_426"></a><a href="#Nanchor_426">426.</a> Pitrè, III, S. 353 ff.; Crane, S. 291 ff.; Gonzenbach, -I, S. 249 ff. (der Anfang ist identisch mit der -Nr. 427); vgl. oben die Nr. 277 und 407.</p> - -<p>Pitrè, III, S. 371; Crane, S. 379; Gonzenbach, II, -S. 228.</p> - -<p>Der <em class="gesperrt">Befehl, nur an Leute zu verkaufen, -die wenig reden</em> begegnet nicht nur in der Fassung -bei Pitrè, sondern auch bei Basile, Cosquin und Frison -an den zu Nr. 407 genannten Stellen.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_427" id="Note_427"></a><a href="#Nanchor_427">427.</a> Pitrè, III, S. 354 ff.; Crane, S. 292; Gonzenbach, -I, S. 249 ff.</p> - -<p>Crane, S. 379; Cosquin, II, S. 180 ff.</p> - -<p>Bei Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, S. 188 deckt -Giucca mit der schon gefärbten Leinwand einen Dornbusch -zu, der ihm vor Kälte zu zittern scheint.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_428" id="Note_428"></a><a href="#Nanchor_428">428.</a> Pitrè, III, S. 355 ff.; Crane, S. 293.</p> - -<p>Crane, S. 293 ff. und 380.</p> - -<p>Bei Pitrè, III, S. 372 (Monnier, S. 59) steht eine -Variante, wo sich Giufà über die Fliegen nur deshalb -beklagt, weil sie ihn belästigen; der Ausgang ist ebenso -wie in der in Rede stehenden Erzählung. Diese Variante, -die mit einer Juvadigeschichte bei Mango, S. 54 übereinstimmt, -ist eine Parallele zu unserer Nr. 280. Vgl. dazu -noch die Nachweisungen Pitrès im <i>Archivio</i>, V, S. 140.</p> - -<p>Von den in unsere Erzählung verwobenen Motiven erinnert -der <em class="gesperrt">Fleischverkauf an die Fliegen</em> an -den oben bei Nr. 277 und 412 besprochenen <em class="gesperrt">Fleischverkauf -an die Hunde</em>, während wir der <em class="gesperrt">Verscheuchung -von Dieben durch ein harmloses -Selbstgespräch</em> (zu der hier besprochenen -Fassung vgl. noch die Giufàgeschichte bei Gonzenbach, I, -S. 260 ff.) unten bei Nr. 446 begegnen werden.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_429" id="Note_429"></a><a href="#Nanchor_429">429.</a> Pitrè, III, S. 356 ff.; Gonzenbach, I, S. 255 ff.; -Crane, S. 298 ff.; Monnier, S. 12 ff.</p> - -<p>Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 74.</p> - -<p>Meist bis in die Einzelheiten übereinstimmende -Varianten geben Lidzbarski, <i>Geschichten und Lieder</i>, II, -S. 175 ff., Ilg, II, S. 20 ff., M. Preindlsberger-Mrazović,<span class="pagenum"><a name="Page_212" id="Page_212">212</a></span> -<i>Bosnische Volksmärchen</i>, S. 47 ff., Finamore im <i>Archivio</i>, -V, S. 219 ff. und P. Sébillot in der <i>RTP</i>, XI, S. 391 ff.; vgl. -auch <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXII, S. 305 (kleinrussisch).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_430" id="Note_430"></a><a href="#Nanchor_430">430.</a> Pitrè, III, S. 360 ff.; Crane, S. 294 ff.; Gonzenbach, -I, S. 252 ff.; Pitrè, IV, S. 291.</p> - -<p>Pitrè, III, 373 ff. und IV, 444 ff.; Crane, S. 295 ff. und -S. 380; Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 74.</p> - -<p>Vgl. die Nrn. 347, 383 und 415.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_431" id="Note_431"></a><a href="#Nanchor_431">431.</a> Pitrè, III, S. 361 ff.; Crane, S. 296; Gonzenbach, -I, S. 253. Vgl. die als Nr. 445 mitgeteilte Juvadigeschichte.</p> - -<p>In einer Erzählung bei Stumme, <i>Malta</i>, S. 55 ff. -(<i>Studien</i>, S. 40) wirft Dschahan das kleine Mädchen, das -er waschen soll, in einen Kessel siedenden Wassers.</p> - -<p>Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 74; weitere Nachweise -gibt Bolte bei Frey, S. 223.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_432" id="Note_432"></a><a href="#Nanchor_432">432.</a> Pitrè, III, S. 365 ff. Siehe oben Nr. 55.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_433" id="Note_433"></a><a href="#Nanchor_433">433.</a> Pitrè, III, S. 366 ff.; Crane, S. 296 ff.; Gonzenbach, -I, S. 252; eine ähnliche Geschichte von Juvadi bei -Mango, S. 47 ff.: <i>Juvadi et la jocca</i>‚.</p> - -<p>Bei Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, S. 180 ff. und 195 -setzt sich Giucca erst auf die Eier, nachdem er sich mit -Honig bestrichen und in Federn gewälzt hat.</p> - -<p>Pitrè, III, S. 376; Crane, S. 380; Gonzenbach, II, -S. 228; Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 74.</p> - -<p>Vgl. weiter meine Anmerkungen zu Bebel, I, Nr. 26 und -III, Nr. 148 und zu Morlinis 49. Novelle, Lidzbarski, <i>Geschichten -und Lieder</i>, S. 128 ff. (Bolte in der <i>Z. f. vgl. -Littg</i>‚., XIII, S. 233), Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 118 zu -Nr. 33 und endlich Busch, <i>Ut ôler Welt</i>, S. 35 ff., Nr. 16.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_434" id="Note_434"></a><a href="#Nanchor_434">434.</a> Pitrè, III, S. 369 ff.</p> - -<p>Abu Nuwas ist der Held dieser Geschichte bei Velten, -<i>Märchen und Erzählungen der Suaheli</i>, S. 25 ff., bei Büttner, -<i>Anthologie aus der Suahelilitteratur</i>, I, S. 90 ff. und -II, S. 90 ff. und bei Reinisch, <i>Die ’Afar-Sprache</i>, I, -S. 15 ff. (in die letztgenannte Erzählung ist der gewöhnliche -Schluß der Unibosmärchen verwoben); von Bahlul -wird sie berichtet bei Meißner, <i>Neuarabische Geschichten -aus dem Iraq</i>, Nr. 44, S. 76 und 77 ff.; siehe ebendort, S. V.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_213" id="Page_213">213</a></span></p> - -<h3>VI. Kalabrische Überlieferungen</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_435" id="Note_435"></a><a href="#Nanchor_435">435.</a> F. Romano, <i>Calabresismi</i>, Teramo, 1891, S. 109, -abgedruckt im <i>Archivio</i>, XI, S. 112.</p> - -<p>Das Motiv von der <em class="gesperrt">verkehrten Ansprache -oder Begrüßung</em> (siehe oben die Anmerkung zu -Nr. 169), das hier nur am Schlusse leichthin angedeutet -ist, ist vollkommen durchgeführt in der Giufàerzählung -bei Pitrè, III, S. 362 ff.; vollständig fehlt es hingegen bei -den sonst als Parallelen zu bezeichnenden Erzählungen von -Juvadi bei Mango, S. 48 und von Dschahan bei Bonelli, -S. 458 und Stumme, <i>Malta</i>, S. 52 (<i>Studien</i>, S. 38).</p> - -<p>Vgl. weiter Ilg, II, S. 48: <i>Die Taten des Buassu</i>‚.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_436" id="Note_436"></a><a href="#Nanchor_436">436.</a> Mango, S. 48 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_437" id="Note_437"></a><a href="#Nanchor_437">437.</a> Mango, S. 49 ff.</p> - -<p>Vgl. Henning, <i>Tausend und eine Nacht</i>, XXIII, -S. 213 ff. (Chauvin, VII, S. 150 ff.); Gonzenbach, II, -S. 138 ff.; Pitrè, III, S. 223 ff. und 236 ff.; Cosquin, II, -S. 338 ff.; Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 171; Wesselski -bei Morlini, S. 320 ff.; Clouston, <i>Popular Tales and Fictions</i>, -II, S. 36 ff. und 473 ff.</p> - -<p>An Märchen, die dem unsrigen nahe stehn, seien noch -genannt: <i>Amalfi, Novelluzze raccolte in Tegiano (Prov. -di Salerno)</i>, Nr. 1: <i>Lo cunto re lu puorcu</i>, im <i>Archivio</i>, -XIX, S. 497 ff.; G. Crocioni, <i>Novelle popolari in dialetto -di Canistro (Aquila)</i>, Nr. 4: <i>La vaccarella</i>, im <i>Archivio</i>, -XX, S. 190 ff.; Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, S. 277 ff., -Nr. 59: <i>Il porco e il castrato</i>‚; P. Sébillot, <i>Contes de -prêtres et de moines, recueillis en Haute-Bretagne</i>, Nr. 1: -<i>Les moines et le bonhomme</i>, im <i>Archivio</i>, XIII, S. 274 ff.; -Radloff, III, S. 336 ff.: <i>Eshigäldi</i>‚; vgl. auch Jacob, <i>Türkische -Volkslitteratur</i>, Berlin, 1901, S. 7 ff. und <i>Archiv für -slavische Philologie</i>, XXVI, S. 465.</p> - -<p>Zu dem einleitenden Zuge, der <em class="gesperrt">Herauslockung -des Tieres</em>, vgl. Wesselski, <i>Mönchslatein</i>, S. 209 zu -Nr. 29, wo noch auf Bromyard, S. 8, 9, <i>Kátha Sarit Ságara</i>, -II, S. 68 ff. und 636 und Lecoy de la Marche, <i>L’esprit de -nos aïeux</i>, S. 196 ff. zu verweisen gewesen wäre, und -Hertel, <i>Tantrâkhyâyika</i>, Leipzig und Berlin, 1909, I, -S. 137.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_214" id="Page_214">214</a></span></p> - -<p>Zu der Verkleidung als Arzt vgl. noch Tallemant des -Réaux, <i>Les Historiettes</i>, 3<sup>e</sup> ed. par P. Paris et De Monmerqué, -Paris, 1865, VI, S. 220, Nr. 472: <i>Vengeance -raffinée</i>‚.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_438" id="Note_438"></a><a href="#Nanchor_438">438.</a> Mango, S. 51 ff.</p> - -<p>Der Eingang, nämlich die Tötung des Morgensängers, -kehrt wieder in der bei Pitrè, III, S. 375 ff. als Variante -zu der oben als Nr. 430 gebrachten Giufàgeschichte mitgeteilten -Erzählung.</p> - -<p>Der Rest ist eine Bearbeitung des Motivs von der -<em class="gesperrt">mehrfachen Ausnutzung eines Leichnams</em>, -worüber man — ohne Rücksicht auf die in den Unibosmärchen -oft vorkommende Nutznießung aus der Leiche der -Mutter — v. d. Hagen, <i>Gesammtabenteuer</i>, III, S. LII ff., -Cosquin, II, S. 333 ff., Bédier, S. 469, Köhler, I, S. 65, -W. C. Hazlitt, <i>Tales and Legends of National Origin or -widely current in England from early times</i>, London, 1892, -S. 480 ff.: <i>The Monk of Leicester who was four times -slaine und once hanged</i>, Rittershaus, S. 396 ff. und 399 ff., -Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 119 ff. vergleiche; verwandt -damit ist auch Stumme, <i>Malta</i>, S. 61 ff. (= <i>Studien</i>, -S. 44 ff.).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_439" id="Note_439"></a><a href="#Nanchor_439">439.</a> Mango, S. 52 ff.</p> - -<p>Wie man sieht, ist diese Geschichte nichts als eine -Variante des 3. Märchens des 1. Tages bei Basile; ausführliche -Nachweisungen geben Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, -S. 174 ff. und Köhler, I, S. 405 und 588. Vgl. auch <i>Archiv -für slavische Philologie</i>, XXVI, S. 463.</p> - -<p>Zu der <em class="gesperrt">Heilung durch Lachen</em> vgl. oben die -Anmerkung zu Nr. 167 und meine Nachweise in Bebels -<i>Schwänken</i>, II, S. 110 ff.; ferner <i>Studien z. vgl. Litg.</i>, VII, -S. 236; J. Meder, <i>Quadragesimale de filio prodigo</i>, 1494, -sermo 20, zitiert bei Cruel, <i>Geschichte der deutschen Predigt -im Mittelalter</i>, 1879, S. 568 ff.; Celtes, <i>Fünf Bücher -Epigramme</i>, hg. v. Hartfelder, Berlin, 1881, S. 57; Passano, -<i>I novellieri italiani in prosa</i>, 2<sup>a</sup> ed., Torino, 1878, II, -S. 104.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_440" id="Note_440"></a><a href="#Nanchor_440">440.</a> Mango, S. 53.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_441" id="Note_441"></a><a href="#Nanchor_441">441.</a> Mango, S. 53 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_215" id="Page_215">215</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_442" id="Note_442"></a><a href="#Nanchor_442">442.</a> Mango, S. 54.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_443" id="Note_443"></a><a href="#Nanchor_443">443.</a> Mango, S. 54.</p> - -<p>Vgl. Merkens, I, S. 168 ff., Nr. 196 und Krauss, -<i>Zigeunerhumor</i>, S. 34 ff.; ich glaube aber die Schnurre -auch schon als Predigtmärlein gelesen zu haben.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_444" id="Note_444"></a><a href="#Nanchor_444">444.</a> Mango, S. 55.</p> - -<p>Das <em class="gesperrt">Verschmieren der Wandritzen mit -Teig</em> erinnert an das <em class="gesperrt">Bestreichen der Erde mit -Butter</em>‚: Grimm, <i>KHM</i>, Nr. 59; Haltrich, S. 245, Nr. 67; -Rittershaus, S. 357; E. H. Carnoy, <i>Littérature orale de la -Picardie</i>, S. 189 ff.; Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 118 zu -Nr. 31; <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXII, S. 309; Reinisch, -<i>Die Saho-Sprache</i>, I, S. 242; derselbe, <i>Die Bedauye-Sprache</i>, -Wien, 1893, I, S. 58 ff. Getränkt wird die -durstige Erde bei L. Morin, <i>Contes Troyens</i>, Nr. 8 in der -<i>RTP</i>, XI, 460 ff., und ihre Risse werden mit Geld verstopft -bei P. Sébillot, <i>Littérature orale de la Haute-Bretagne</i>, -S. 98. Siehe auch oben die Anmerkung zu Nr. 427.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_445" id="Note_445"></a><a href="#Nanchor_445">445.</a> Mango, S. 55.</p> - -<p>Die <em class="gesperrt">Unkenntnis vom Wesen des Kindsschädels</em> -als Ursache der Tötung des Kindes begegnet -konform wie hier bei Haltrich, S. 243 (... da merkte Hans, -daß dem Kinde der Scheitel zuckte, das waren aber die -Weichen, die bei der Aufregung des Kindes erzitterten. -Hans aber dachte, das sei eine bösartige Blase, nahm eine -große Nadel, stach sie durch, und das Kind zuckte nur -einigemal und war tot ...) und bei G. Amalfi, <i>I chiochiari -nel mandamento di Tegiano</i>, im <i>Archivio</i>, VII, S. 132 ff.; -eine augenscheinlich verdorbene Version erzählt Alice -Fermé, <i>Contes recueillis en Tunis</i>, Nr. 1: <i>La bonne femme</i>‚ -in der <i>RTP</i>, VIII, S. 28 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_446" id="Note_446"></a><a href="#Nanchor_446">446.</a> Mango, S. 55 ff.; ebenso von Giufà: Pitrè, III, -Nr. 367 ff.</p> - -<p>In derselben Weise, nur daß es sich um das einem zerbrochenen -Kruge entströmende Wasser handelt, geschieht -die <em class="gesperrt">Verscheuchung der Diebe</em> im 57. Märchen -bei Gonzenbach, II, S. 3 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_216" id="Page_216">216</a></span></p> - -<p>Auf die durch den Schwank Bebels, II, Nr. 112 und -durch die 6. Novelle der 13. Nacht bei Straparola charakterisierten -Erzählungsreihen, die ja auch hieher gehören, -näher einzugehn, würde wohl zu weit führen.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_447" id="Note_447"></a><a href="#Nanchor_447">447.</a> Mango, S. 56. Vgl. oben Nr. 49.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_217" id="Page_217">217</a></span></p> - -<h3>VII. Kroatische Überlieferungen</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_448" id="Note_448"></a><a href="#Nanchor_448">448.</a> Kroatisch, S. 91 ff.; Nouri, S. 94 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_449" id="Note_449"></a><a href="#Nanchor_449">449.</a> Kroatisch, S. 95.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_450" id="Note_450"></a><a href="#Nanchor_450">450.</a> Kroatisch, S. 101; eine Variante, wo Nasreddin -nicht der Gefoppte, sondern der Foppende ist, bieten -Tewfik, Nr. 40, <i>Tréfái</i>, Nr. 138, Griechisch, Nr. 18, Serbisch, -S. 26 und Kroatisch, S. 16. Vgl. weiter Buadem, -Nr. 38, Serbisch, S. 63 und Kroatisch, S. 38 ff.</p> - -<p>Horn zitiert im <i>Keleti szemle</i>, I, S. 69 eine Version -aus der <i>Herzerfreuenden Schrift</i>, von Zakani, und Basset -hat in der <i>RTP</i>, XV, S. 461 eine damit ziemlich übereinstimmende -aus dem <i>Nuzhat al udaba</i>, übersetzt. Zeitlich -in der Mitte liegt die Nr. 1 der von Papanti herausgegebenen -<i>Facezie e motti dei secoli XV e XVI</i>, (Bologna, 1874), die -etwa zwischen 1490 und 1500 niedergeschrieben worden -ist<a name="FNanchor_20_20" id="FNanchor_20_20"></a><a href="#Footnote_20_20" class="fnanchor">20</a>. Danach hat der spanische Gesandte bei Innocenz -VIII. im Jahre 1486, als der König von Frankreich -die Florentiner durch Drohungen dem König Ferrante II. -abspenstig zu machen versuchte, einem Sekretär Lorenzos -de Medici und einem Beamten der Signoria von Florenz -folgende Geschichte erzählt:</p> - -<p>Che in Hispagna a casa sua era stato uno povero, che -andava mendicando con un bordone, a capo del quale era -un ferro acuto et lungho; e quando chiedeva la limosina -ad alcuno, gli voltava la punta di decto bordone, come -se gli volessi dare con epso, dicendo: Tale, dammi qualche -cosa per l’amore di Dio, se no .... Di che seguiva, che -molti, cognoscendolo matto et importuno, vedendosi vòlta -la punta, et interpretando quello se no: io ti darò con -questo bordone; per non havere a chonbatter con lui, gli -davano la limosina. Seguì un giorno, che, faccendo il -decto povero questo acto a un cavaliere, huomo giovane -et animoso; trovandosi la spada allato, come costumano -in quel paese ciascun portarla; sdegnandosi questo cavaliere, -messo mano alla spada, et voltàtosi al povero con -epsa: Che se no, o non se no? Il povero incontinenti -<span class="pagenum"><a name="Page_218" id="Page_218">218</a></span>rispose: Se non, me n’andrò con Dio sanza danari. Et così -per la più corta si partì.</p> - -<p>Es gibt aber noch eine viel ältere abendländische Bearbeitung, -und die steht in dem 3. Buche der <i>Carmina</i>, des -von Karl dem Großen 794 zum Bischof von Orléans ernannten -und von Ludwig dem Frommen vier Jahre lang -(817–821) in Angers gefangen gehaltenen Italiäners oder -Südfranzosen Theodulphus; sie folge hier nach dem Abdrucke -bei Migne, CV, S. 330:</p> - -<div class="poetry-container"> -<div class="poetry"> -<div class="stanza"> -<div class="line">Saepe dat ingenium quod vis conferre negabat,</div> -<div class="line i1">Compos et arte est qui viribus impos erat.</div> -<div class="line">Ereptum furto castrensi in turbine quidam</div> -<div class="line i1">Accipe qua miles arte recepit equum.</div> -<div class="line">Orbus equo fit praeco, cietque ad compita voce,</div> -<div class="line i1">Quisquis habet nostrum reddere certet equum.</div> -<div class="line">Sin alias, tanta faciam ratione coactus,</div> -<div class="line i1">Quod noster Roma fecit in urbe pater.</div> -<div class="line">Res movet haec omnes, et equum fur sivit abire,</div> -<div class="line i1">Dum sua vel populi damna pavenda timet.</div> -<div class="line">Hunc herus ut reperit, gaudet, potiturque reperto,</div> -<div class="line i1">Gratanturque illi quis metus ante fuit.</div> -<div class="line">Inde rogant quid equo fuerat facturus adempto,</div> -<div class="line i1">Vel quid in urbe suus egerit ante pater.</div> -<div class="line">Sellae, ait, adjunctis collo revehendo lupatis</div> -<div class="line i1">Sarcinulisque aliis, ibat onustus inops.</div> -<div class="line">Nil quod pungat habens, calcaria calce reportans,</div> -<div class="line i1">Olim eques, inde redit ad sua tecta pedes.</div> -<div class="line">Hunc imitatus ego fecissem talia tristis,</div> -<div class="line i1">Ne foret iste mihi, crede, repertus equus.</div> -</div></div></div> - -<p>Einen der Fassung bei Memel, S. 20, Nr. 27 nahestehenden -englischen Schwank druckt Ashton, S. 200 aus -<i>England’s Jests Refin’d and Improv’d</i>, 3<sup>rd</sup> Ed., London, -1693 ab:</p> - -<p>A Scholar meeting a Countreyman upon the Road rid -up very briskly to him; but the Countreyman, out of -respect to him was turning off his Horse to give him the -Road, when the Scholar, laying his Hand upon his Sword, -said: »’Tis well you gave me the Way, or I’d ....« »What -wou’d you have done?« said the Countreyman, holding up -his Club at him. »Given it to you, Sir,« says he, pulling -off his Had to him.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_219" id="Page_219">219</a></span></p> - -<p>Vgl. weiter Lehmann, <i>Exilium melancholiae</i>, D, 57, -S. 96, Amalfi, <i>XII facezie e motti raccolti in Piano di -Sorrente</i>, Nr. 1: <i>Fateme ’a caretà, ca se no!</i>, im <i>Archivio</i>, -XXI, S. 335 ff. und Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, S. 143 ff., -169 ff. und 186.</p> - -<p>Diese Drohung <em class="gesperrt">Entweder</em> .... <em class="gesperrt">oder</em> ....! erinnert -an die im drohenden Tone gerichtete Frage: <i>Ist das -Ernst oder Spaß?</i>, z. B. in <i>Archie Armstrong’s Banquet -of Jests</i>, S. 216:</p> - -<p>Two Gentlemen meeting, the one jostled the other -from the Wall, and had almost made him to measure his -length in the channell: who by much adoe recovering himselfe -came up close to him, and asked him whether he -were in jest, or in earnest? He told him plainely, that -what hee did was in earnest. And I am glad, replies the -other, that you told me so: for I protest, I love no such -jesting: by which words he put off the quarell.</p> - -<p>Nicht identisch mit dieser Version ist die bei Ashton, -S. 335 aus <i>A choice Banquet of Willy Jests, Rare Fancies, -and Pleasant Novels.... Being an Addition to -Archee’s Jests</i>, London, 1660 abgedruckte, die Wort für -Wort mit Nr. 44 der <i>Conceits, Clinches, Flashes, and -Whimzies</i>, London, 1639, bei Hazlitt, III, S. 16 übereinstimmt; -vgl. weiter Merkens, II, S. 89, Nr. 108 und III, -S. 16, Nr. 20 und <i>Joe Miller’s Jests</i>, S. 63, Nr. 367. Hierher -gehört auch die 42. Erzählung der <i>Hundred Mery Talys</i>, -ed. by Österley, S. 73 ff. (bei Hazlitt, I, S. 65 ff. hat sie die -Nr. 41).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_451" id="Note_451"></a><a href="#Nanchor_451">451.</a> Kroatisch, S. 101.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_452" id="Note_452"></a><a href="#Nanchor_452">452.</a> Kroatisch, S. 101 ff.</p> - -<p>Ähnlich erzählt Melander, <i>Jocoseria</i>, I, Nr. 115, -S. 93 ff. (deutsche Ausgabe I, Nr. 78, S. 67) wahrscheinlich -nach Bullinger, <i>Contra Cochlaeum</i>‚:</p> - -<p>Alium quendam (nugonem) non puduit omni asseveratione -affirmare, se fuisse in regione quadam, ubi apes -ovibus magnitudine nihil quicquam cederent. Hoc quam -mendacissime ab illo dici, cum vel surdus audiret, quidam -ex auditoribus ita illi respondit: Oportet igitur istic quidam -alvearia perquam capacia esse. Tum nugo, Non -capaciora nostratibus, inquit. Respondit alter iste: Non<span class="pagenum"><a name="Page_220" id="Page_220">220</a></span> -sunt ampliora nostratibus? Deus bone, quid ego audio! -Ecquomodo igitur ingentes istae apes tuae alveria nostratibus -haud majora intrare possunt? Cui nugo in mendacio -suo veluti mus in pice haerens, totusque pudefactus, -respondit: Hujus equidem rei curam ipsis relinquo. Da -laß ich sie vor sorgen.</p> - -<p>Reichliche Nachweise zu dieser Lügenschnurre gibt -<i>Müller-Fraureuth</i>, in den <i>Deutschen Lügendichtungen bis -auf Münchhausen</i>, Halle, 1881, S. 58 ff., 72, 127 und 137. -Eine nicht unwitzige Variante in den <i>Additamenta</i>, von -Hermotimus (hinter Nicodemi Frischlini Balingensis -<i>Facetiae selectiores</i>, in der Ausgabe Amstaelodami, 1660) -ist ihm aber entgangen; dort wird S. 304 ff. <i>De Apibus -Indicis</i>, folgendes erzählt:</p> - -<p>Ein aus Indien nach Zeeland heimgekehrter schneidet -auf, die Bienen seien in Indien so groß wie in Zeeland die -Elstern. »Und die Bienenstöcke?« »Nicht größer als die -unserigen.« »Und die Löcher darin?« »Nicht größer als -bei uns.« »Wie können sie dann aus und ein?« »Quae -ingredi non possunt, illas oportet foras manere.«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_453" id="Note_453"></a><a href="#Nanchor_453">453.</a> Kroatisch, S. 102.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_454" id="Note_454"></a><a href="#Nanchor_454">454.</a> Kroatisch, S. 102 ff.</p> - -<p>Müller-Fraureuth, der zu dem Schwanke überflüssigerweise -auch <i>KHM</i>, Nr. 146 heranzieht, gibt S. 53, -125 und 78 eine stattliche Reihe Varianten; die älteste -Fassung ist ihm freilich entgangen. Sie steht in den -<i>Facetie et motti arguti</i>, von L. Domenichi, Fiorenza, 1548, -Bl. B<sub>5</sub>b, und zwar in dem Teile, der auf dem 1479 verfaßten -<i>bel libretto</i>, des Padre Stradino beruht<a name="FNanchor_21_21" id="FNanchor_21_21"></a><a href="#Footnote_21_21" class="fnanchor">21</a>; mit demselben -Wortlaute ist sie übergegangen in die <i>Facecies, et -motz subtilz</i>, Lyon, 1559, Bl. 9<sup>b</sup> (Lyon, 1597, S. 29) und in -die spätern Ausgaben der Domenichischen Facetien (1562, -S. 59, 1581, S. 71 usw.). Wortwörtlich identisch steht sie -auch nach einem alten Manuskripte in der Nr. 2 der Zeitschrift -<i>Il Cherico del Piovano Arlatto</i>, (1878), S. 60 ff.</p> - -<p>Eine sehr hübsche und sehr frühe Variante, die ich -nur aus Dreux du Radier, <i>Récreations historiques</i>, A la</p> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_221" id="Page_221">221</a></span></p> -<p>Haye, 1768, I, S. 96 ff. kenne, steht in den <i>Volantillae</i>, von -Hilarius Cortesius (Courtois), Parisiis, 1533:</p> - -<div class="poetry-container"> -<div class="poetry"> -<div class="stanza"> -<div class="line">Interrogabat quispiam Rex Galliae</div> -<div class="line">In Neustria quidnam referretur novi?</div> -<div class="line">Tunc Neuster inquit ludibundus, et joco</div> -<div class="line">(Ne conveniri se putabat a suo</div> -<div class="line">Principe): Diebus hisce succrevit ibi olus</div> -<div class="line">Sublimitatis tam arduae, ut sub eo queat</div> -<div class="line">Exercitus Regis quiescere facile,</div> -<div class="line">Solis sine offensa. Inde, equitans rex longius,</div> -<div class="line">Habet Brittonem obvium; rogat et eum obvium,</div> -<div class="line">Ecquid novi Armorica Brittannia disserat?</div> -<div class="line">Cui Brito: Struunt circumferentia nova</div> -<div class="line">Lebetem: ibi cum plurimus sit artifex</div> -<div class="line">Qui verbere intonet, tamen non liberum est</div> -<div class="line">Ut verberantes, malleis tonantibus,</div> -<div class="line">Intelligant alios aliquatenus; scio,</div> -<div class="line">Quid viderim. Tum Rex joco ait: Id scilicet</div> -<div class="line">Curatur ut Normanniae coquant olus.</div> -</div></div></div> - -<p>Die Nachweisungen Müller-Fraureuths seien weiter -durch folgende ergänzt: Doni, <i>La Zucca</i>, (1. Ausg. 1552), -<i>Venetia</i>, 1592, Bl. 209<sup>a</sup>; Luis de Pinedo, <i>Libro de chistes</i>‚ -bei Paz y Mélia, <i>Sales españolas</i>, I, S. 298 ff.; C. A. M. -v. W., <i>Zeitvertreiber</i>, S. 159; Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>, -S. 210, Nr. 954; W. Hickes, Oxford <i>Jests Refined and -Enlarged</i>, London, 1684 bei Ashton, S. 347; Krauss, -<i>Zigeunerhumor</i>, S. 159: <i>Ein großes Krauthäuptel</i>‚; »Fulano, -Zutano, Mengano y Perengano«, <i>Cuentos y chascarrillos -andaluces</i>, Madrid, 1896, S. 84 ff.: <i>La col y la caldera</i>‚. -Nicht uninteressant ist auch eine Version aus Annam bei -A. Landes, <i>Contes et légendes annamites</i>, Saigon, 1886, -S. 319:</p> - -<p>Deux menteurs faisaient assaut de mensonges. »J’ai -vu, disait l’un, un tambour que l’on entendait de cinquante -lieues.« — »Et moi, disait l’autre, un buffle dont la tête -était en France et la queue en Annam.« — »Comment cela -se pourrait-il? dit le premier.« — »Sans un buffle pareil, -répondit son camarade, on n’eut pas trouvé une peau pour -ton tambour?«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_455" id="Note_455"></a><a href="#Nanchor_455">455.</a> Kroatisch, S. 103 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_222" id="Page_222">222</a></span></p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_223" id="Page_223">223</a></span></p> - -<h3>VIII. Serbische Überlieferungen</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_456" id="Note_456"></a><a href="#Nanchor_456">456.</a> Serbisch, S. 44 ff.</p> - -<p>Eine hübsche Parallele bieten die <i>Contes du Sieur -Gaulard</i>, S. 196 ff.:</p> - -<p>Vne autrefois, estant arriué à Grey, son coche se vint -à rompre en deux ou trois endroits. Dequoy extremement -fasché, parce qu’il deuoit aller en quelque lieu en diligence: -enfin il s’aduisa d’escrire à Monsieur de Lampas, -son cousin, qui demeuroit à deux lieues de là, et le prioit -bien fort de l’accomoder de son coche pour deux ou trois -iours. Cela fait, il cachette sa lettre, et estoit prest à -l’enuoyer par son laquais, quand son cocher luy vint dire -que son coche estoit fort bien r’habillé, et qu’il n’en falloit -jà emprunter. Alors le sieur Gaulard deschira cette -lettre, et se fist apporter de nouveau vne plume et de -l’encre, et escriuit à son cousin vne autre lettre, par -laquelle il le remercioit bien fort de l’amitié qu’il luy -vouloit faire, de luy enuoyer son coche, qu’il n’en estoit -plus de besoin, et que le sien estoit raccomodé: et -despescha son laquais qui porta cette derniere lettre au -sieur de Lampas, qui le vint trouver le lendemain exprès -à dix lieues de là, pour sçauoir ce qu’il vouloit dire. Lors -il lui dit, Mon cousin, i’estois en peine, pource que ie vous -auois escrit, qu’il vous pleust m’accomoder de vostre -coche, et sçachant la bonne affection que vous me portez, -ie me suis bien douté, que dés que i’aurois escrit, vous me -l’enuoiriez. Et par ainsi ie vous ay escrit la derniere fois, -afin que vous ne m’enuoyssiez pas vostre coche, puis que le -mien estoit refait.</p> - -<p>Anders ist folgende persische Geschichte (Kuka, -S. 157):</p> - -<p>An inhabitant of Baghdad went to Kazwin. As his -stay at the latter place was prolonged beyond what he had -originally intended it to be, he wrote a letter to his family, -mentioning everything about himself and his affairs; but, -as he could not find any messenger, he determined to -take the letter himself to Baghdad. Accordingly he took -up the letter, and arrived with it at his house, but stayed -outside the door. The members of his family were glad to -see him, and asked him, to enter the house; but this he -would not do, saying, »my object in coming here was<span class="pagenum"><a name="Page_224" id="Page_224">224</a></span> -merely to bring this letter«; and with these words he left -again, leaving the letter with them.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_457" id="Note_457"></a><a href="#Nanchor_457">457.</a> Serbisch, S. 45 ff.; Roda Roda, S. 124.</p> - -<p>G. Bouchet, <i>Les Serées</i>, V, S. 69:</p> - -<p>Ce maistre qui estoit de nos Serees, nous conta qu’vn -iour il demanda à vn sien mestayer, comme il se portoit -depuis deux ou trois iours que sa femme estoit morte, -lequel luy respondit, quand ie reuins de l’enterrement de -ma femme, m’essuyant les yeux, et trauaillant à plorer, -chacun me disoit, compere, ne te soucie, ie sçay bien ton -faict, ie te donneray bien vne autre femme. Helas! me -disoit-il, on ne me disoit point ainsi, quand i’eu perdu -l’vne de mes vasches.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_458" id="Note_458"></a><a href="#Nanchor_458">458.</a> Serbisch, S. 48. Ähnlich Buadem, Nr. 62; Serbisch, -S. 72 ff.; Kroatisch, S. 44.</p> - -<p>Eine ähnliche Schnurre aus dem <i>Nuzhat al udaba</i>, hat -Basset in der <i>RTP</i>, XV, S. 363 mitgeteilt:</p> - -<p>Einige Räuber hielten auf der Heerstraße mehrere -Kaufleute an, bemächtigten sich ihrer und verteilten sie -durchs Los. Die einen fanden bei ihren Gefangenen Stoffe -und seidene Mäntel, andere Geld und andere Dinge; einer -aber schlug seinen Kaufmann jämmerlich mit den Worten: -»Warum sind deine Waren nicht so wie die deiner Gesellen?« -Der Kaufmann antwortete: »Verzeih, Herr, ich -wußte nicht, daß der Markt so gut besucht sein werde; -habe Geduld bis zum nächsten Mal.« Der Räuber lachte -und ließ ihn laufen.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_459" id="Note_459"></a><a href="#Nanchor_459">459.</a> Serbisch, S. 97.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_460" id="Note_460"></a><a href="#Nanchor_460">460.</a> Serbisch, S. 97 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_461" id="Note_461"></a><a href="#Nanchor_461">461.</a> Serbisch, S. 98.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_462" id="Note_462"></a><a href="#Nanchor_462">462.</a> Serbisch, S. 109.</p> - -<p>Eine seltsame Parallele und wohl zugleich die schließliche -Quelle des serbischen Schwankes bietet eine Geschichte -bei Bar-Hebraeus, S. 25, Nr. 98, deren Held der -weise Günstling des persischen Königs Khosrev Anoscharwan -(531–579) ist:</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_225" id="Page_225">225</a></span></p> - -<p>Bazarjamhir’s wife asked him a certain question and -he replied, »I know not the answer.« Thereupon she said -unto him, »Dost thou take such large wages from the -king [for thy wisdom] and yet not know the answer to -my question?« And he replied, »I receive my wages for -what I know, and it is not payment for what I know not. -If I were to receive wages for that which I know not all -the king’s treasures would be insufficient to reward me, -for the things which I know not are exceedingly many.«</p> - -<p>Ebenso, nur daß es nicht die eigene Frau ist, steht die -Geschichte, die bei Masudi fehlt, bei Galland, S. 53 ff.; -auf einen andern übertragen ist sie bei Roda Roda, S. 63.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_463" id="Note_463"></a><a href="#Nanchor_463">463.</a> Serbisch, S. 117.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_464" id="Note_464"></a><a href="#Nanchor_464">464.</a> Serbisch, S. 128; Griechisch, Nr. 147; Pann, -S. 338.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_465" id="Note_465"></a><a href="#Nanchor_465">465.</a> Serbisch, S. 131.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_466" id="Note_466"></a><a href="#Nanchor_466">466.</a> Serbisch, S. 132.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_467" id="Note_467"></a><a href="#Nanchor_467">467.</a> Serbisch, S. 135 ff.</p> - -<p>Zu dem Anfange des Schwankes (Nasreddins Tür) -ist auf Pann, S. 342 und oben auf unsere Nr. 329 zu verweisen; -zu dem Reste, der eine Parallele bei Roda Roda, -S. 252 hat, vgl. die Anmerkungen zu Nr. 399.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_468" id="Note_468"></a><a href="#Nanchor_468">468.</a> Serbisch, S. 144 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_469" id="Note_469"></a><a href="#Nanchor_469">469.</a> Serbisch, S. 147.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_470" id="Note_470"></a><a href="#Nanchor_470">470.</a> Serbisch, S. 148.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_471" id="Note_471"></a><a href="#Nanchor_471">471.</a> Serbisch, S. 151 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_472" id="Note_472"></a><a href="#Nanchor_472">472.</a> Serbisch, S. 152 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_473" id="Note_473"></a><a href="#Nanchor_473">473.</a> Serbisch, S. 158.</p> - -<p>Vgl. dazu die Nr. 92 bei Luscinius, <i>Joci ac sales</i>, abgedruckt -bei Gastius, <i>Convivales sermones</i>, I, S. 288 ff. und -in der Ausgabe Francofurti, 1602 der <i>Mensa philosophica</i>, -S. 399 ff., Nr. 74:</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_226" id="Page_226">226</a></span></p> - -<p>Pauper quidam in tonstrinam veniens, ob Dei amorem -orauit vt tonderetur, quod nihil sibi esset pecuniarum, quo -operam tonsoris conduceret. Cum tonsor arrepta hebete -nouacula, tanta inclementia miserum radit, vt ad singulos -tractus lachrymae ex oculis vbertim manarint, interea -eanis in culina acerbe verberatus, magno eiulatu in officinam -tonsoris prosiliit. Quo conspecto, pauper ceu -parem sortis iniquitatem in animali miseratus, exclamauit: -O canis, quid adversi accidit tibi? num et tu rasus es ob -Dei amorem?</p> - -<p>Der Schwank, der aus Gastius in Domenichis <i>Facetie</i>, -1562, S. 229 (1581, S. 282 ff.), in die <i>Cicalata in lode della -Frittura</i>, von Lorenzo Panciatichi (Biscioni im Kommentar -zu Lorenzo Lippis <i>Malmantile racquistato</i>, Venezia, 1748, -S. 47), in die <i>Cuentos</i>, von Juan de Arguijo (Paz y Mélia, -<i>Sales españolas</i>, II, S. 137 ff.), in die <i>Certayne Conceyts -and Jeasts</i>, Nr. 16 (Hazlitt, III, S. 8 ff.), in Zincgref-Weidners -<i>Apophtegmata</i>, III, S. 256 usw. übergegangen ist, -ist auch die Quelle der 82. Erzählung in Hebels <i>Schatzkästlein -des Rheinischen Hausfreundes</i>, in der zitierten -Ausgabe III, S. 204.</p> - -<p>Nahe steht aber unserer Geschichte auch folgender -Schwank <i>Von Claus Narren</i>, S. 162:</p> - -<p>Als jhm Clauß wolte lassen seinen Bart abnemmen, -nam der Balbierer einen stumpffen Harsach<a name="FNanchor_22_22" id="FNanchor_22_22"></a><a href="#Footnote_22_22" class="fnanchor">22</a> vnd räuffte -den guten Menschen vbel. Clauß duldets vnd schweig -stille. In dieser weile aber, da Clausen der Balbierer beschickte, -ließ der Wirth im Hause ein gemestet Schwein -stechen vnd abschlachten, das schreye sehr, da schrey -Clauß auch: Hülff Gott, der Schlächter wird stumpff -haben, weil das Schwein so schreyet; denn mein Balbierer -hatt auch nit scharff, noch machte er mir nit so wehe, -daß ich geschrien oder gezuckt hette.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_474" id="Note_474"></a><a href="#Nanchor_474">474.</a> Serbisch, S. 158 ff.</p> - -<p>Der Schwank steht schon im <i>Nuzhat al udaba</i>, woraus -ihn Basset im <i>Keleti szemle</i>, I, S. 221 übertragen hat, -ferner bei Kuka, S. 182, Nr. 85.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_475" id="Note_475"></a><a href="#Nanchor_475">475.</a> Serbisch, S. 159 ff.</p> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_227" id="Page_227">227</a></span></p> -<p class="tb"><a name="Note_476" id="Note_476"></a><a href="#Nanchor_476">476.</a> Serbisch, S. 166.</p> - -<p>Tabourot, <i>Contes du Sieur Gaulard</i>, S. 209:</p> - -<p>Allans par pays, son homme voulant gagner le beau -chemin, trauersa vn chemin semé de pois. A raison -dequoy, le sieur Gaulard se mit à crier à gorge desployée -contre son homme, et luy disoit: Comment belistre, veux-tu -brusler les iambes de mes cheuaux? ne sçais-tu pas bien -que mangcant des poix, il y a six sepmaines, ils estoient -si chauds qu’ils me bruslerent toute la bouche? Et bien -n’auoit-il pas raison?</p> - -<p class="tb"><a name="Note_477" id="Note_477"></a><a href="#Nanchor_477">477.</a> Serbisch, S. 169 ff.; Griechisch, Nr. 109; Walawani, -S. 153 ff.; G. F. Abbott, <i>Macedonian Folklore</i>, Cambridge, -1903, S. 114 ff. (von »Nasreddin Khodja, the famous -fourteenth century wit and sage of Persia«; mit einem -Exkurs über das Niesen); Murad, Nr. 7; Pann, S. 329.</p> - -<p>Die Geschichte ist identisch mit der bei Henning, <i>Tausend -und eine Nacht</i>, XXIII, S. 73 ff. erzählten, wozu man -Chauvin, VI, S. 137 vergleiche.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_478" id="Note_478"></a><a href="#Nanchor_478">478.</a> Serbisch, S. 173.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_479" id="Note_479"></a><a href="#Nanchor_479">479.</a> Serbisch, S. 176 ff.</p> - -<p>Vgl. die Nrn. 332 und 482.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_480" id="Note_480"></a><a href="#Nanchor_480">480.</a> Serbisch, S. 177 ff.</p> - -<p>Die Schnurre steht, geringfügig abweichend, schon in -Castigliones <i>Cortegiano</i>, I. II, c. 51 (meine Ausgabe I, -S. 184 und Nachweisungen I, S. 302) und in den <i>Contes du -Sieur Gaulard</i>, S. 190 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_481" id="Note_481"></a><a href="#Nanchor_481">481.</a> Serbisch, S. 179 ff.; <i>Anthropophyteia</i>, IV, S. 374 ff.</p> - -<p>Der Schwank steht schon in der bereits zitierten türkischen -Fabelsammlung, die Decourdemanche unter dem -Titel <i>Fables turques</i>, Paris, 1882 aus einem von 1758 -datierten Manuskripte ins Französische übersetzt hat und -deren Abfassung er, allerdings ohne zwingenden Grund, -in die ersten Jahre des 16. Jahrhunderts verlegt; die -19. Fabel, <i>L’avare</i>, lautet dort, S. 39, folgendermaßen:</p> - -<p>C’est vraiment chose étonnante, disait un avare -insigne à son ami en tirant un aspre de sa poche, de voir -que, quand j’achète de la nourriture, mes chères espèces -reviennent dans ma bourse!</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_228" id="Page_228">228</a></span></p> - -<p>— Cela t’est bien facile, fait l’autre: tu vas à la boucherie, -tu y fais emplette d’un apre de tripes et tu les -emportes chez toi; alors tu les nettoies avec soin, puis tu -en revends pour un aspre. C’est ainsi que ton argent -revient dans ta bourse.</p> - -<p>L’avarice attire de pareilles répliques.</p> - -<p>Der Schluß des vorliegenden Schwankes (nicht auch -des aus der <i>Anthropophyteia</i>, angezogenen) erinnert an die -50. Novelle Morlinis, wo Gonnella, nachdem er außerhalb -Neapels von zwei Frauenzimmern abgefertigt worden ist, -auf den Besuch Neapels verzichtet, da er sich sagt: Si -Parthenopeis mulierculis tanta inest argutia, quid de -maribus cogitandum?</p> - -<p class="tb"><a name="Note_482" id="Note_482"></a><a href="#Nanchor_482">482.</a> Serbisch, S. 183 ff.; Roda Roda, S. 107.</p> - -<p>Vgl. die Nrn. 332 und 479. Hierher gehört auch die -189. Erzählung von Buadem: Buadem assoziiert sich mit -einem, um eine Schreibstube zu halten. Als sie nun am -ersten Abende die Einnahme zählen, ergibt sich, daß -Buadems Gesellschafter, obwohl sie jeder gleich viel -Schriftstücke verfaßt haben, das doppelte eingenommen -hat. Sein Geschreibsel kann nämlich niemand lesen, und -so bringen es die Kunden zurück, damit er es ihnen lese; -dafür läßt er sich nun ebenso viel entrichten wie fürs -Schreiben. Leider kann das Buadem nicht auch durchführen, -weil er das, was er geschrieben hat, selber nicht -lesen kann.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_483" id="Note_483"></a><a href="#Nanchor_483">483.</a> Serbisch, S. 188.</p> - -<p>Siehe oben Nr. 349.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_484" id="Note_484"></a><a href="#Nanchor_484">484.</a> Serbisch, S. 190.</p> - -<p>Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, S. 34 ff.: <i>Es kommt auf die -Seele der Zigeunerin.</i>‚</p> - -<p class="tb"><a name="Note_485" id="Note_485"></a><a href="#Nanchor_485">485.</a> Serbisch, S. 190 ff.</p> - -<p>Roda Roda, S. 117.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_486" id="Note_486"></a><a href="#Nanchor_486">486.</a> Serbisch, S. 192.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_229" id="Page_229">229</a></span></p> - -<h3>IX. Griechische Überlieferungen</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_487" id="Note_487"></a><a href="#Nanchor_487">487.</a> Griechisch, Nr. 1; Tewfik, Nr. 3; <i>Tréfái</i>, Nr. 164 -(statt 165); Serbisch, S. 12 ff.; Kroatisch, S. 3; Murad, -Nr. 9.</p> - -<p>Köhler, I, S. 507 ff.</p> - -<p>Zu den dort gegebenen Nachweisungen kommen noch -Clouston, <i>Popular Tales and Fictions</i>, I, S. 458 ff., -Clouston, <i>Noodles</i>, S. 81 ff., <i>Joe Miller’s Jests</i>, S. 18 ff., -Nr. 103, Merkens, I, S. 208 ff., Nr. 250, dazu S. 275, und -III, S. 222 ff., Nr. 214, dazu S. 257, Yakoub Artin Pacha, -<i>Contes populaires de la vallée du Nil</i>, S. 51 ff. (siehe oben -die Anmerkung zu Nr. 63), die 31. Karakuschgeschichte -bei Decourdemanche, <i>Plaisanteries</i>, S. 140 ff. und Chauvin, -VII, S. 136 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_488" id="Note_488"></a><a href="#Nanchor_488">488.</a> Griechisch, Nr. 3; Tewfik, Nr. 55; <i>Tréfái</i>, Nr. 162 -(statt 163); Serbisch, S. 21 ff.; Kroatisch, S. 24. Siehe -oben Nr. 309.</p> - -<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 70 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_489" id="Note_489"></a><a href="#Nanchor_489">489.</a> Griechisch, Nr. 4; Tewfik, Nr. 36; <i>Tréfái</i>, Nr. 155 -(statt 156); Serbisch, S. 15; Kroatisch, S. 13 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_490" id="Note_490"></a><a href="#Nanchor_490">490.</a> Griechisch, Nr. 5; Tewfik, Nr. 69; <i>Tréfái</i>, Nr. 159 -(statt 158); Serbisch, S. 19 ff.; Kroatisch, S. 29.</p> - -<p>An Parallelen seien genannt: Poggio, Fac. 56: <i>De illo -qui aratrum super humerum portavit; Facecies, et motz -subtilz</i>, Lyon, 1559, Bl. 59<sup>a</sup>; Costo, <i>Il Fuggilozio</i>, S. 107 ff.; -<i>Mery Tales of the Mad Men of Gotham</i>, Nr. 2 (Hazlitt, III, -S. 6; Clouston, <i>Noodles</i>, S. 19 und 68); <i>Contes du Sieur -Gaulard</i>, S. 198 = Zincgref-Weidner, V, S. 119 und <i>Exilium -melancholiae</i>, L, Nr. 6, S. 283; unabhängig davon -ebendort M, Nr. 36, S. 311; Hermotimus, <i>Additamenta</i>, -S. 294: <i>De Agricola parcente Asino</i>‚; Merkens, II, S. 17, -Nr. 21 und III, S. 27, Nr. 36; Jahn, <i>Schwänke und -Schnurren</i>, S. 67. Vgl. weiter Sébillot, <i>Littérature orale -de la Haute-Bretagne</i>, S. 387 und Ispirescu, S. 97 (<i>Magazin</i>, -XCVI, S. 613).</p> - -<p>In einem aus den letzten Jahren des zwölften Jahrhunderts -stammenden Spottgedichte auf die Leute von<span class="pagenum"><a name="Page_230" id="Page_230">230</a></span> -Norfolk, in der <i>Descriptio Norfolcensium</i>, lauten die Verse -122 ff. (bei Wright, <i>Early Mysteries und other Latin -Poems</i>, London. 1884, S. 95) folgendermaßen:</p> - -<p> -Ad forum ambulant (Norfokienses) diebus singulis,<br /> -Saccum de lolio portant in humeris,<br /> -Jumentis ne noceant: bene fatuis,<br /> -Ut praelocutus sum, aequantur bestiis.<br /> -</p> - -<p class="tb"><a name="Note_491" id="Note_491"></a><a href="#Nanchor_491">491.</a> Griechisch, Nr. 7; Tewfik, Nr. 70; Nouri, S. 37; -<i>Tréfái</i>, Nr. 160 (statt 161); Serbisch, S. 20; Kroatisch, -S. 29.</p> - -<p>Um einen gestohlenen Esel, der verkauft werden soll, -handelt es sich bei Bar-Hebraeus, S. 167, Nr. 664. Eine -Variante aus al Abschihis <i>Mustatraf</i>, hat Basset in der -<i>RTP</i>, XVI, S. 171 übertragen.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_492" id="Note_492"></a><a href="#Nanchor_492">492.</a> Griechisch, Nr. 9; Tewfik, Nr. 4; Serbisch, S. 24; -Kroatisch, S. 4.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_493" id="Note_493"></a><a href="#Nanchor_493">493.</a> Griechisch, Nr. 10; Tewfik, Nr. 64; Nouri, S. 174; -<i>Tréfái</i>, Nr. 139; Kroatisch, S. 26.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_494" id="Note_494"></a><a href="#Nanchor_494">494.</a> Griechisch, Nr. 24; Tewfik, Nr. 41; <i>Tréfái</i>, Nr. 140; -Serbisch, S. 25; Kroatisch, S. 16.</p> - -<p><i>Tréfái</i>, S. 19.</p> - -<p>Eine Parallele und wohl die Quelle in Abdirabbihis -<i>Kitab al ikd al farid</i>, hat Basset in der <i>RTP</i>, XVII, S. 150 -übersetzt.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_495" id="Note_495"></a><a href="#Nanchor_495">495.</a> Griechisch, Nr. 31; Tewfik, Nr. 9; Nouri, S. 64; -<i>Tréfái</i>, Nr. 142; Serbisch, S. 34; Kroatisch, S. 7 und 93 ff.</p> - -<p><i>Tréfái</i>, S. 16.</p> - -<p>Bar-Hebraeus, S. 145, Nr. 566: When another fool was -told, »Thy ass is stolen,« be said, »Blessed be God that -I was not upon him.«</p> - -<p>Ebenso sagt Karakusch in der oben zu Nr. 487 -zitierten Geschichte zu der Frau, die ihm klagt, daß der -Esel gestohlen worden sei: »Tu es une folle. Louanges à -Dieu que l’âne n’ait pas été volé pendant que ton mari le -chevauchait. Dieu à écarté le mal de l’homme.«</p> - -<p>Vgl. oben Nr. 79.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_231" id="Page_231">231</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_496" id="Note_496"></a><a href="#Nanchor_496">496.</a> Griechisch, Nr. 33. Anders Tewfik, Nr. 11; <i>Tréfái</i>, -Nr. 144; Serbisch, S. 35; Kroatisch, S. 6.</p> - -<p>Ebenso verspricht bei Maidani, I, S. 392 der schon -oben zu Nr. 43 erwähnte Habannaka sein verlorenes Kamel -dem Finder, und dies, weil er nicht um die Freude des -Findens kommen will; von einem ungenannten erzählt dasselbe -ein persischer Schwank bei Kuka, S. 205, Nr. 135.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_497" id="Note_497"></a><a href="#Nanchor_497">497.</a> Griechisch, Nr. 34; Tewfik, Nr. 25; <i>Tréfái</i>, -Nr. 152; Serbisch, S. 28; Kroatisch, S. 9 ff.</p> - -<p>Eine hübsche persische Variante lautet (Kuka, S. 220):</p> - -<p>»I hear your neighbour has some festivity at his house -to-morrow,« said a friend to Mulla Nasruddin.</p> - -<p>»It may be so, but I do not see how that concerns me.«</p> - -<p>»But he is going to invite you also.«</p> - -<p>»And, pray, how does that concern you?«</p> - -<p>Der Perser Kuka verweist in einer Fußnote auf die -bekannte Anekdote von Friedrich dem Großen und dem -den Angeber machenden Offizier.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_498" id="Note_498"></a><a href="#Nanchor_498">498.</a> Griechisch, Nr. 76; Tewfik, Nr. 5; <i>Tréfái</i>, Nr. 148; -Serbisch, S. 13 ff.; Kroatisch, S. 5.</p> - -<p>In der 6. der von Alfred Harou in der <i>RTP</i>, IV mitgeteilten -<i>Facéties des compères de Dinant</i>, (S. 484 ff.) -stiehlt ein Hund ein Stück Fleisch; es nützt ihm aber -nichts, weil er das Rezept, wie es zubereitet wird, -nicht hat; ebenso erzählt eine Schnurre bei Zincgref-Weidner, -V, S. 119 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_499" id="Note_499"></a><a href="#Nanchor_499">499.</a> Griechisch, Nr. 113; Serbisch, S. 112 ff.; Pann, -S. 330.</p> - -<p>Die <em class="gesperrt">Zwecklosigkeit der Strafe nach dem -Vergehn</em> bildet den Gegenstand einer Anekdote von -dem schon erwähnten Triboulet, die hier nach <i>Dreux du -Radier</i>, I, S. 6 mitgeteilt sei:</p> - -<p>On dit que ce même Triboulet ayant été menacé par -un grand Seigneur, de périr sous le bâton, pour avoir parlé -de lui avec trop de hardiesse, alla s’en plaindre à François, -qui lui dit de ne rien craindre: Que si quelqu’un -étoit assez hardi pour le tuer, il le feroit pendre un quart -d’heure après. Ah! Sire, dit Triboulet, s’il plaisoit à votre -Majesté de le faire pendre un quart d’heure avant.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_232" id="Page_232">232</a></span></p> - -<p>Ebenso steht die Schnurre bei P. L. Jacob, <i>Curiosités</i>, -S. 115, Canel, <i>Recherches historiques</i>, S. 110, Gazeau, -S. 77, Floegel, S. 344, Nick, I, S. 415 und Doran, S. 252; -von einem ungenannten erzählen sie Sagredo, S. 68 und -Casalicchio, c. I, d. 8, a. 5, zit. Ausg. S. 146.</p> - -<p>Vgl. schließlich auch die 54. Facetie Poggios: <i>De -quodam qui Redolphum sagittando vulneravit</i>, und Lehmann, -<i>Florilegium politicum</i>, S. 273.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_500" id="Note_500"></a><a href="#Nanchor_500">500.</a> Griechisch, Nr. 114; Walawani, S. 154 ff. (in Akschehir -lokalisiert); Pann, S. 337.</p> - -<p>Anders und mit einem entfernten Anklange an das -Motiv von Nr. 160 und 394 erzählt die serbische Ausgabe -S. 148 ff.:</p> - -<p>Eines Tages ging der Hodscha Nasreddin vom Hause -weg, und seine Frau fragte ihn: »Wohin?«</p> - -<p>Nasreddin antwortete: »Ich will ein bißchen im Weingarten -und auf dem Acker nachsehn.«</p> - -<p>»Geh nur,« sagte sie, »so Gott will.«</p> - -<p>»Ob Gott will oder nicht,« sagte er, »ich gehe.«</p> - -<p>Als er dann den Weingarten verließ, um nach Hause -zu gehn, war der Himmel ganz umwölkt. Nach kurzer -Zeit begann es zu regnen und zu hageln, und alles wurde -zerschlagen, was ihm gehörte, Weingarten und Acker. Als -Nasreddin sah, was geschehn war, sagte er: »Du bist nicht -schuld, o Gott, sondern ich; warum bin ich denn gegangen, -um dir zu zeigen, was mein ist?«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_501" id="Note_501"></a><a href="#Nanchor_501">501.</a> Griechisch, Nr. 115; Serbisch, S. 184 ff.</p> - -<p>Eine slawonische Variante (nicht von Nasreddin) -steht in der <i>Anthropophyteia</i>, V, S. 293 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_502" id="Note_502"></a><a href="#Nanchor_502">502.</a> Griechisch, Nr. 116; Serbisch, S. 138 ff.; Pann, -S. 336.</p> - -<p>Vgl. <i>Anthropophyteia</i>, I, S. 181 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_503" id="Note_503"></a><a href="#Nanchor_503">503.</a> Griechisch, Nr. 117; Pann, S. 332 ff.</p> - -<p>Zabata, <i>Diporto de’ viandant</i>‚i, S. 40:</p> - -<p>Andò vn villano alla città per sollecitare vna lite, et -eßendo diuerse volte comparso dinanzi al Giudice con suo -poco profitto, fu domandato dal detto Giudice, perche era -venuto lui a sollecitare detta lite, et che doueuano man<span class="pagenum"><a name="Page_233" id="Page_233">233</a></span>dare -persone di più intendimento, et di miglior presenza, -alquale esso rispose, Signore, nel luogo, dou’io sono ci -son molti, hanno quelle parti che dite, lequali veramente -non sono in me, et poteuano mandare: ma hanno fatto -giudicio, che se bene io vaglio poco, ch’io sia a bastanza -sufficiente douendo trattare con vn par vostro.</p> - -<p>Juan de Arguijo, <i>Cuentos</i>, in den <i>Sales españolas</i>, II, -S. 209 ff.; Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>, S. 222, Nr. 998.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_504" id="Note_504"></a><a href="#Nanchor_504">504.</a> Griechisch. Nr. 118.</p> - -<p>Bei Pann, S. 330 antwortet Nasreddin einem Freunde, -der ihn fragt, wie es ihm bei seiner Armut gehe: »Du -brauchst dich nicht zu wundern; ich lebe mit meiner Armut -so vergnügt wie der Wurm im Kren, und wenn ich kein -Geld habe, so merke ich das gar nicht.«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_505" id="Note_505"></a><a href="#Nanchor_505">505.</a> Griechisch, Nr. 124; Walawani, S. 158 ff. (in Akschehir); -Serbisch, S. 183 ff. und 127 ff; Pann, S. 335 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_506" id="Note_506"></a><a href="#Nanchor_506">506.</a> Griechisch, Nr. 142; Serbisch, S. 133; Pann, S. 330.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_507" id="Note_507"></a><a href="#Nanchor_507">507.</a> Griechisch, Nr. 143.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_508" id="Note_508"></a><a href="#Nanchor_508">508.</a> Griechisch, Nr. 144; Buadem, Nr. 63; Serbisch, -S. 73; Kroatisch, S. 44 ff.; Roda Roda, S. 123.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_509" id="Note_509"></a><a href="#Nanchor_509">509.</a> Griechisch, Nr. 146; Pann, S. 337 ff. Anders Serbisch, -S. 129 ff.</p> - -<p>Vgl. folgenden Schwank aus der <i>Mensa philosophica</i>‚ -(1. Ausg. 1475), zit. Ausg. S. 229 ff., auf dem das letzte -Stück des II. Buches der Bebelischen Facetien beruht:</p> - -<p>Quidam histrio infirmus, hortante sacerdote vt conderet -testamentum, ait libenter: Ego nihil habeo nisi duos -equos, quos do baronibus et militibus terrae. Et cum -sacerdos inquireret, quare non daret pauperibus, respondit: -Vos praedicatis nobis quod debeamus esse imitatores -Dei. Deus autem bona dedit illis, et non pauperibus, et -ideo sequor illum, et facio similiter.</p> - -<p>Roda Roda, S. 201.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_510" id="Note_510"></a><a href="#Nanchor_510">510.</a> Griechisch, Nr. 148; Pann, S. 339.</p> - -<p>Roda Roda, S. 205.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_234" id="Page_234">234</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_511" id="Note_511"></a><a href="#Nanchor_511">511.</a> Griechisch. Nr. 149; Serbisch. S. 128 ff.; Pann, -S. 345.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_512" id="Note_512"></a><a href="#Nanchor_512">512.</a> Griechisch, Nr. 150; Pann, S. 330.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_513" id="Note_513"></a><a href="#Nanchor_513">513.</a> Griechisch, Nr. 152; Serbisch, S. 120 ff.</p> - -<p>Köhler, I, S. 508.</p> - -<p>S. auch die Anmerkung zu Nr. 71.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_514" id="Note_514"></a><a href="#Nanchor_514">514.</a> Griechisch, Nr. 160; Serbisch. S. 108.</p> - -<p>Vgl. Domenichi, <i>Facetie</i>, 1562, S. 157 und Sagredo, -<i>L’Arcadia in Brenta</i>, S. 127 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_515" id="Note_515"></a><a href="#Nanchor_515">515.</a> Griechisch, Nr. 167.</p> - -<p>Dieser Schwank stimmt fast vollständig überein mit -dem von Yakoub Artin Pacha, S. 231 ff. und nach diesem -von Mardrus, XII, S. 241 erzählten, nur daß dort die Verwundung -des Juden samt dem entsprechenden Urteile -fehlt; s. Chauvin, VII, S. 172 ff. Die Literatur dazu hat -Chauvin, VIII, S. 203 (<i>Jugements insensés</i>‚) zusammengestellt; -man vgl. aber auch die bei Köhler, I, S. 578 und -II, S. 578 ff. beigebrachten Ergänzungen zu den betreffenden -von Chauvin zitierten Aufsätzen.</p> -<hr /> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_235" id="Page_235">235</a></span></p> - -<h2>Anhang</h2> - -<p>Der Umstand, daß die Sammlung <i>Tewfiks</i>, in der -Reclamschen Universal-Bibliothek erschienen ist, hat es -mit sich gebracht, daß die darin enthaltenen Stücke in -dieser Ausgabe der Schwänke Nasreddins ausgeschlossen -bleiben mußten. Immerhin ergeben sich zu den einzelnen -Geschichten nicht uninteressante Parallelen.</p> - -<p class="center2">516.</p> - -<p>So wird bei Tewfik, Nr. 37 (Serbisch, S. 44; Kroatisch, -S. 15; <i>Tréfái</i>, Nr. 156 statt 157) dem Hodscha, der ein -Reis pflanzt, vorgehalten, daß er, wann der Baum Früchte -tragen werde, selbst eine Speise der Würmer sein werde; -Nasreddin antwortet, daß er für die Nachkommen pflanze, -so wie die, die vor ihm dagewesen seien, für ihn gepflanzt -hätten. Dazu vgl. die bei Basset, <i>Contes populaires berbères</i>, -S. 216 ff., Lidzbarski, S. 154 und Chauvin, II, S. 208 -angegebene Literatur, ferner Wünsche, <i>Wajikra rabba</i>, -S. 168 ff.</p> - -<p class="center2">517.</p> - -<p>Zu Tewfik, Nr. 42 (Serbisch, S. 30; Kroatisch, S. 16; -<i>Tréfái</i>, Nr. 157 statt 158: es ist unmöglich einen Brief an -einen Freund in Bagdad zu schreiben) ist auf <i>Philogelos</i>, -Nr. 137 zu verweisen:</p> - -<p>Σιδωνίῳ μαγείρῳ λέγει τις· δάνεισόν μοι μάχαιραν ἕως Σμύρνης. ὁ δὲ ἔφη· οὐκ -ἔχω μάχαιραν ἕως ἐκεῖ φθάζουσαν.</p> - -<p>Ähnlich ist auch <i>Philogelos</i>, Nr. 99.</p> - -<p class="center2">518.</p> - -<p>Buadem, Nr. 14 (Serbisch, S. 56; Kroatisch, S. 33) hat -ein merkwürdiges Gegenstück in den <i>Nugae venales</i>, s. l., -1720, S. 289 ff.</p> - -<div class="poetry-container"> -<div class="poetry"> -<div class="stanza"> -<div class="line">Audierat procul arma, bona de gente Batavus,</div> -<div class="line i1">Gestit in hostiles fervidus ire globos.</div> -<div class="line">At lateri patrium mater dum subligat ensem,</div> -<div class="line i1">Haec, inquit, referas, nate fac arma domum.</div> -<div class="line">Vix propior steterat pugnae, vestigia pressit</div> -<div class="line i1">(Mille micant enses, vulnera mille ferunt),</div> -<div class="line">Numquid, ait, ludi est? oculis non parcitur ipsis;</div> -<div class="line i1">Certe oculis ludus non placet ille meis.</div> -<div class="line">Forte tamen jacuit truncum sine nomine corpus;</div> -<div class="line i1">Irruit: Hispanum nam cutis esse docet.</div> -<div class="line"><span class="pagenum"><a name="Page_236" id="Page_236">236</a></span> -Saevit atrox, et qua caedendo, qua laniando,</div> -<div class="line i1">Absecuit miles strenuus ense femur.</div> -<div class="line">Facturusque fidem, magni argumenta duelli,</div> -<div class="line i1">Et femur, et ferrum sanguinolenta gerit.</div> -<div class="line">Inde memor moniti, nam pugna cruenta peracta est,</div> -<div class="line i1">Arma celer properat salva referre domum.</div> -<div class="line">Hoc, ait, Hispanum mulctavi verbere mater,</div> -<div class="line i1">Maternosque femur projicit ante pedes.</div> -<div class="line">Horret anus, sed enim potius caput ense tulisses,</div> -<div class="line i1">Nate, refert, olim hic forte redibit eques.</div> -<div class="line">Non faciet certo, o Mater; sed poscis iniquum;</div> -<div class="line i1">Unde caput vellem tollere? non habuit.</div> -</div></div></div> - -<p class="center2">519.</p> - -<p>Die 15. Erzählung von Buadem (Serbisch, S. 56; -Kroatisch, S. 33) scheint auf der folgenden in Abschihis -<i>Mustatraf</i>, (Basset in der <i>RTP</i>, XIII, S. 552 ff.) zu beruhen:</p> - -<p>Ein Bettler blieb vor einer Haustür stehn und sagte -zu den Leuten: »Gott segne euch! gebt mir ein Stück -Brot!« »Das können wir nicht.« »Also ein wenig Korn -oder Bohnen oder Hirse.« »Wir können es nicht.« »Dann -ein paar Tropfen Öl oder Milch.« »Haben wir auch nicht.« -»Also einen Schluck Wasser.« »Bei uns gibts kein -Wasser.« »Warum bleibt ihr dann da? geht doch auch -betteln; ihr habt mehr Recht dazu als ich.«</p> - -<p>Eine persische Parallele bei Kuka, S. 161, Nr. 28.</p> - -<p class="center2">520.</p> - -<p>Dasselbe wie bei Buadem, Nr. 20 (Serbisch, S. 58; -Kroatisch, S. 34: Der betrunkene, vor dem sich alles dreht, -wartet bis sein Haus kommt) erzählt Tewfik auch im -<i>5. Monate</i>, von <i>Ein Jahr in Konstantinopel</i>, (deutsch von -Th. Menzel, Berlin, 1909 = Bd. 10 der <i>Türkischen Bibliothek</i>, -S. 124); die Geschichte steht aber schon bei Kuka, -S. 189, Nr. 103.</p> - -<p class="center2">521.</p> - -<p>Mit Buadem, Nr. 22 (Serbisch, S. 59, wo der in einen -Brunnen gefallene um einen Strick laufen will, um sich -herauszuziehen) hat viel Ähnlichkeit die 52. Facetie im -Philogelos:</p> - -<p>Σχολαστικὸς εἰς λάκκον πεσών, συνεχῶς ἐβόα ἀνακαλῶν ἑαυτῷ βοηθούς· ὡς δ’ -οὐδεὶς ὑπήκουε, λέγει πρὸς ἑαυτόν· μωρός εἰμι, ἐὰν μὴ ἀνελθὼν πάντας -μαστιγώσω, ἵνα οὕτω γοῦν μοι ὑπακούσωσι καὶ κλίμακα κομίσωσιν.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_237" id="Page_237">237</a></span></p> - -<p>Bei Buadem scheint aber der Text doppelt verdorben -zu sein (eine Ungereimtheit ist schon stillschweigend -korrigiert worden); die Geschichte soll wohl ähnlich lauten -wie folgende persische bei Kuka, S. 212:</p> - -<p>A Kazwini’s<a name="FNanchor_23_23" id="FNanchor_23_23"></a><a href="#Footnote_23_23" class="fnanchor">23</a> son fell into a well. The Kazwini went -to the well and said to the son: »Don’t go away till i -return with a rope and take you out!«</p> - -<p class="center2">522.</p> - -<p>Zu der Nr. 25 (Serbisch, S. 59 ff.; Kroatisch, S. 36), -wo Buadem einen Topf, der angeblich Gift, in Wirklichkeit -aber Honig enthält, ausißt, vgl. meine Nachweise zu -Morlinis 49. Novelle, S. 99 ff. und davon hauptsächlich -Boltes Angaben bei Frey, S. 214, ferner Clouston, <i>Noodles</i>, -S. 122.</p> - -<p class="center2">523.</p> - -<p>Die No. 27 (Serbisch, S. 60 ff.; Kroatisch, S. 37) erzählt: -Als Buadem vom Sultan entweder mit einem Goldstücke -oder mit einem Esel oder mit einigen Schafen oder -mit einem Weingarten beschenkt werden soll, antwortet er, -er wolle das Goldstück einstecken, auf den Esel steigen, -die Schafe vor sich her treiben, in den Weingarten gehn -und dort für den Sultan beten. Dazu vgl. man eine Erzählung -von Abu Dulama, die bei Lidzbarski, S. 162, in -asch Schirwanis <i>Nafhat al jaman</i>, (Ph. Wolff, <i>Das Buch -des Weisen</i>, 2. Aufl., Stuttgart, 1839, II, S. 252 ff.) und bei -Kuka, S. 181, Nr. 81 steht.</p> - -<p class="center2">524.</p> - -<p>In Nr. 32 (Serbisch, S. 62; Kroatisch, S. 38) rät -Buadem seiner Frau, die in der Nacht von einem Insekte -in den Fuß gebissen worden ist, künftighin in den Schuhen -zu schlafen; ähnlich erzählt Philogelos, Nr. 15:</p> - -<p>Σχολαστικὸς καθ’ ὕπνους ἧλον πεπατηκέναι δόξας, τὸν πόδα περιέδησεν. -ἑταῖρος δὲ αὐτοῦ πυθόμενος τὴν αἰτίαν καὶ γνούς, δικαίως, ἔφη, μωροὶ -καλούμεθα. διὰ τί γὰρ ἀνυπόδητος κοιμᾶσαι;</p> - -<p>Auf Hierokles beruht wohl Lehmann, <i>Exilium melancholiae</i>, -T, Nr. 55, S. 244 und schließlich auch Merkens, -I, S. 180 ff., Nr. 210.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_238" id="Page_238">238</a></span></p> - -<p class="center2">525.</p> - -<p>In Nr. 40 (Serbisch, S. 64; Kroatisch. S. 39; <i>Nawadir</i>, -S. 43) antwortet Buadem, der behauptet hat, er kenne das -Verborgene, dem ungläubigen Richter, der ihn gefragt hat, -was er in diesem Augenblicke denke: »Du hältst mich für -einen Betrüger.« Ausführlicher erzählt Abdirabbihi im -<i>Kitab al ikd al farid</i>, (Basset in der <i>RTP</i>, XIX, S. 311):</p> - -<p>Man führte einen Menschen, der sich für einen Propheten -ausgab, vor al Mamun<a name="FNanchor_24_24" id="FNanchor_24_24"></a><a href="#Footnote_24_24" class="fnanchor">24</a>, und der Chalif sagte: -»Hast du ein Zeichen?« »Ja; ich weiß, was du denkst.« -»Und was denke ich?« »Daß ich ein Lügner bin.« »Du -hast recht,« sagte Mamun und ließ ihn ins Gefängnis -werfen.</p> - -<p>Nach einigen Tagen ließ er ihn holen und sagte zu -ihm: »Hast du eine Offenbarung?« »Nein.« »Warum -nicht?« »Ins Gefängnis kommen die Engel nicht.« Der -Chalif begann zu lachen und ließ ihn frei.</p> - -<p>Ebenso steht die Geschichte auch in Abschihis -<i>Mustatraf</i>, (Basset in der <i>RTP</i>, XIII, S. 232); eine der -unsern entsprechende Version hat Roda Roda, S. 73. Eine -sehr hübsche persische Variante bringt Kuka, S. 174:</p> - -<p>A person claimed to be a prophet. He was asked by -some persons to give some sign of prophetship. He said, -»Let every one of you think upon something, and I shall -be able to tell you your thoughts.« They said, »we have -each thought of something. Now tell us our thoughts.« -He replied, »Well, all of you are thinking that I am a fool, -and that I am telling you a falsehood.« They acknowledged -that for once he was right in his conjecture.</p> - -<p>Ähnlich kehrt Frage und Antwort in dem größten -Teile der Erzählungen von den <em class="gesperrt">drei Fragen</em> wieder, -deren bekanntestes Beispiel Bürgers <i>Kaiser und Abt</i>, ist; -vgl. dazu die oben zu Nr. 70 angegebene Literatur.</p> - -<p class="center2">526.</p> - -<p>Buadem, Nr. 50 (Serbisch, S. 67; Kroatisch, S. 40 und -41), wo der Einfaltspinsel, nachdem er gesehn hat, wie -die Früchte von einem Maulbeerbaume geschüttelt wurden, -auch Vögel von einem Baume schütteln will, beruht wohl -wieder in letzter Instanz auf einer Facetie des <i>Philogelos</i>, -auf der 19., die folgendermaßen lautet:</p> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_239" id="Page_239">239</a></span></p> - -<p>Σχολαστικὸς ἰδὼν πολλοὺς στρουθοὺς ἐπὶ δένδρου ἑστῶτας, ἁπλώσας τὸν -κόλπον ἔσειε τὸ δένδρον, ὡς ὑποδεξόμενος τοὺς στρουθούς.</p> - -<p>Dasselbe erzählt <i>Der edle Fincken-Ritter</i>, S. 57, -Nr. 308.</p> - -<p class="center2">527.</p> - -<p>Die Nr. 72 bei Buadem (Serbisch, S. 76; Kroatisch, -S. 48) wird in Gladwins <i>Persian Moonshee</i>, II, S. 15, -Nr. 31 folgendermaßen erzählt:</p> - -<p>One day a King and his son went a hunting. The -weather being hot, they put their fur cloaks on the back -of a jester. The King smiled and said to the buffoon, -»you have an ass’s load upon you.« He answered, »yes; -or rather the burdens of two asses.«</p> - -<p class="center2">528.</p> - -<p>In der folgenden Geschichte, Nr. 73 (Serbisch, S. 76; -Kroatisch, S. 48) sagt Buadem seiner Mutter, es sei ein -Bettler unten, der um Brot bitte; sie antwortet, er solle -sagen, sie sei nicht zu Hause. Darauf entgegnet Buadem: -»Er will nicht dich, er will Brot.« Dasselbe erzählt -Gladwin, II, S. 20, Nr. 53; die Quelle dürfte Dschamis -<i>Bäharistan</i>, (zit. Ausg. S. 83) sein, woraus auch Galland -(S. 43 ff.) schöpft.</p> - -<p class="center2">529.</p> - -<p>Buadem, Nr. 75 (Serbisch, S. 77; Kroatisch, S. 48) hat -im wesentlichen denselben Inhalt wie die folgende Schnurre -des <i>Nuzhat al udaba</i>, (Basset in der <i>RTP</i>, XV, S. 355):</p> - -<p>Man erzählt, daß ein unwissender, dummer Arzt einem -Kranken einen tötlichen Trank gegeben hat, so daß der -Kranke daran gestorben ist. Nach zwei Tagen ging er -wieder nach ihm sehn und fand, daß er tot war und daß -man ihn begraben hatte. Der Vater des Toten trat dem -Arzte entgegen, und der sagte: »Was für eine Kraft war -in dem Tranke! wäre dein Sohn am Leben geblieben, so -hätte er ein ganzes Jahr keine Arznei gebraucht!«</p> - -<p class="center2">530.</p> - -<p>Die Nr. 91 (Serbisch, S. 83; Kroatisch, S. 57), in der -Buadem einem Freunde rät, er solle das Haus, wo seine -vier Frauen gestorben sind, nur einem Freunde verkaufen, -erinnert an die bekannte Anekdote aus Cicero, <i>De oratore</i>, -II, 69, 278, zu der meine Ausgabe von Castigliones <i>Hofmann</i>, -I, S. 323 zu vergleichen ist.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_240" id="Page_240">240</a></span></p> - -<p class="center2">531.</p> - -<p>Zu der Nr. 103 (Serbisch, S. 88; Kroatisch, S. 58), -des Inhalts, daß man sich, wenn Käse da ist, an einen den -Käse lobenden Spruch halten soll, wenn aber keiner da -ist, an einen ihn verwerfenden, vgl. Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, -S. 72, Nr. 40; von Nasreddin wird die Geschichte erzählt -bei Roda Roda, S. 121, und bei Kuka, S. 214 ff. steht sie, -ohne daß der Sprecher der Sentenzen genannt würde, -mitten unter den Erzählungen, deren Held Nasreddin ist.</p> - -<p class="center2">532.</p> - -<p>In Nr. 106 (Serbisch, S. 89; Kroatisch, S. 59) wird -erzählt: Buadem, der auf »Salz und Brot« eingeladen -worden ist, findet, daß sein Gastgeber nicht vielleicht aus -Bescheidenheit so gesprochen hat: es gibt tatsächlich -nichts andres; als nun der Gastgeber einem zudringlichen -Bettler droht, er werde ihm den Schädel einschlagen, rät -Buadem diesem, sich zu packen, weil der Mann nie lüge. -Diese Geschichte steht schon bei Abdirabbihi (Basset in -der <i>RTP</i>, XVIII, S. 217) und bei Kuka, S. 172, Nr. 53.</p> - -<p class="center2">533.</p> - -<p>Auf dem <i>Bäharistan</i>, (S. 83 der genannten Ausg.; -Galland, S. 44) beruht wieder die Nr. 119 (Serbisch, S. 94; -Kroatisch, S. 61; etwas anders <i>Nawadir</i>, S. 41): Buadems -Frau (im <i>Nawadir</i>, Dschohas Sohn) ist schwer erkrankt, -und Buadem läßt die Leichenwäscherin holen; als man -ihm vorhält, daß doch die Kranke noch nicht tot sei, -meint er, das tue nichts: wenn die Waschung beendigt sei, -werde es auch mit ihr zu Ende sein, und so habe man -wenigstens Zeit erspart. Vgl. auch eine Erzählung des -<i>Nuzhat al udaba</i>, (Basset, <i>Keleti szemle</i>, I, S. 223, Nr. 25), -wo Dschoha, der um einen Arzt für seinen Vater geschickt -worden ist, gleich den Leichenwäscher mitbringt, -weil usw. usw.</p> - -<p class="center2">534.</p> - -<p>Ebenso geht auf das <i>Bäharistan</i>, (S. 75 ff.; Galland, -S. 36) die Nr. 120 (Kroatisch, S. 61) zurück: Buadem -kommt zu einem Lehrer, dem er etwas aufzubewahren -gegeben hat, und bittet, ihm das auszufolgen; er wird ersucht, -bis zum Ende des Unterrichts zu warten. Da nun -der Lehrer beim Unterrichte fortwährend mit dem Barte -wackelt, sagt ihm Buadem, er solle nur um das Depot -gehn; das Bartwackeln werde inzwischen er für ihn be<span class="pagenum"><a name="Page_241" id="Page_241">241</a></span>sorgen<a name="FNanchor_25_25" id="FNanchor_25_25"></a><a href="#Footnote_25_25" class="fnanchor">25</a>. -In der Fassung des <i>Nawadir</i>, (S. 41) ist der -Lehrer durch einen Kadi ersetzt.</p> - -<p class="center2">535.</p> - -<p>Eine ziemliche Verbreitung hat die 121. Geschichte -von Buadem (Serbisch, S. 94; Kroatisch, S. 61; Nouri -S. 117; <i>Nawadir</i>, S. 41): Auf die Frage, wie viel Dumme -es in seiner Heimat gebe, antwortet Buadem, das wisse er -nicht, die Gescheiten aber könne er sofort herzählen. -Schon Bar-Hebraeus erzählt sie mit der Lokalisierung in -Emesa oder Homs, einem der vielen Schilda des Orients -(Budge, S. 158, Nr. 630; ins Deutsche übersetzt von -L. Morales in der <i>Zeitschr. d. D. Morgenl. Ges.</i>, XL, S. 419). -Bahlul ist ihr Held im <i>Bäharistan</i>, (S. 74; Galland, S. 34); -ebenso steht sie bei Cardonne, II, S. 119 (deutsche Ausg. -S. 242) und Herbelot, I, S. 524; nach Herbelot erzählen -Flögel, S. 172, Nick, I, S. 141 und Doran, S. 68. Vgl. -weiter Chauvin, VII, S. 126<a name="FNanchor_26_26" id="FNanchor_26_26"></a><a href="#Footnote_26_26" class="fnanchor">26</a>.</p> - -<p>Von den 29 Stücken, die <i>Murad Efendi</i>, in Reime -gebracht hat, ist uns die Mehrzahl schon bei den nach -andern Fassungen gebrachten Schwänken begegnet; hier -mögen noch die Inhaltsangaben der Gedichte, zu denen -ich Parallelen nachweisen kann, samt diesen folgen.</p> - -<p class="center2">536.</p> - -<p>Murad, Nr. 2: Nasreddin, der sich mit einem Nachbar, -einem Geizhalse, nach einem Zwiste versöhnt hat, übernimmt -die Beistellung des Friedensmahles, und auf dieses -bereitete sich der Geizige durch ein längeres Fasten vor. -Als er sich dann dazu einfindet, muß er Nasreddin erst zu -den Einkäufen auf den Markt begleiten. Nasreddin -fragt zuerst um gutes Weißbrot; da der Händler sein Brot, -um es anzupreisen, mit Butter vergleicht, meint Nasreddin, -<span class="pagenum"><a name="Page_242" id="Page_242">242</a></span>es sei besser, sich gleich an die Butter zu halten. Die -Butter wird nun als süß wie Öl gepriesen, und Nasreddin -verzichtet auf sie zugunsten des Öls. Da weiter der -Händler von seinem Öle sagt, es sei klar wie Wasser, sieht -Nasreddin von jedem Einkaufe ab und bewirtet seinen -Gast mit Wasser.</p> - -<p>Dieselbe Geschichte, aber von einem Geizigen aus -Basra und einem aus Kufa, bringt Hammer aus dem, wie -er sagt, ursprünglich persischen, aber schon unter -Murad II. ins Türkische übertragenen »Dschamiol Hikajat -ve Lamiol-rivajat« im <i>Rosenöl</i>, II, S. 267 ff.; ebenso steht -sie bei A. Certeux, <i>Kebir-Chahà</i>, in der <i>RTP</i>, III, S. 496<sup>b</sup> ff. -Die anscheinend älteste Version, wo in der obigen Reihe -Brot und Butter fehlen, steht bei Bar-Hebraeus (Budge, -S. 113 ff., Nr. 439; Morales in der <i>Zeitschr. d. D. Morgenl. -Ges.</i>, XL, S. 416 ff.).</p> - -<p class="center2">537.</p> - -<p>Die Nr. 8 bei Murad erzählt: Als der Hodscha mit -dem Aga auf die Jagd reiten muß, nimmt er sich drei -Datteln mit; sooft er aber eine in den Mund steckt, richtet -der Aga eine Frage an ihn, so daß ihm, weil er die Dattel -samt dem Kerne nicht verschlucken kann, nichts übrig -bleibt, als sie auszuspucken. Am Abende will der Aga mit -einer Zofe seiner Gattin scherzen; aber nun rächt sich -Nasreddin an ihm und stört ihn dreimal hintereinander -just im entscheidenden Momente, indem er an die Tür -pocht und immer eine seiner bei der Jagd gegebenen Antworten -richtig stellt.</p> - -<p>Von Harun al Raschid und seinem Sklaven Ibad erzählt -dasselbe Hammer im <i>Rosenöl</i>, II, S. 232 ff. nach dem -»Mehedschon-nufus«; an die Stelle Ibads tritt Abu Nuwas -bei Meißner, <i>Neuarabische Geschichten aus dem Iraq</i>, -S. 72 und 73, Nr. 40. Vgl. auch Basset in der <i>RTP</i>, XXII, -S. 215 ff.</p> - -<p class="center2">538.</p> - -<p>In der 10. Erzählung Murads, die bei Buadem, Nr. 61 -(Serbisch, S. 72; Kroatisch, S. 44) der Schlüpfrigkeit, -damit aber auch des Witzes entkleidet ist, schleichen sich -Strolche in den Stall Nasreddins; er und seine Frau hören -ihr Gespräch, wonach sie beabsichtigen, die Kuh zu -stehlen, den Hausherrn umzubringen und an der Frau ihre<span class="pagenum"><a name="Page_243" id="Page_243">243</a></span> -Lust zu büßen. Begreiflicherweise ist Nasreddin sehr entrüstet, -als seine Frau zuzuwarten rät.</p> - -<p>Dieses Exempel weiblicher Begehrlichkeit steht bei -Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, S. 293 nach dem »Nozhatol-ebsar«, -das wohl mit dem von Basset in den <i>Contes populaires -berbères</i>, S. 201 zu seiner dasselbe erzählenden 50. Geschichte -(<i>Le vieillard, la femme et les voleurs</i>‚) als -Parallele zitierten <i>Kitab nozhat el absar</i>, identisch ist.</p> - -<p class="center2">539.</p> - -<p>Bei Murad, Nr. 19 zeigt sich Nasreddin von dem Vortrage -eines stumpfsinnigen Dichters sehr gerührt; als ihn -dieser voll Stolz fragt, was denn auf ihn einen besondern -Eindruck gemacht habe, erhält er zur Antwort, daß sich -Nasreddin beim Anblicke seines wackelnden Bartes<a name="FNanchor_27_27" id="FNanchor_27_27"></a><a href="#Footnote_27_27" class="fnanchor">27</a> wehmütig -eines alten Ziegenbockes im Vaterhause erinnert -habe.</p> - -<p>Dieser Schwank ist wohl zusammenzustellen mit dem -<em class="gesperrt">vom Prediger mit der Eselsstimme</em>, den ich -im <i>Mönchslatein</i>, S. 8 mitgeteilt habe; in einer an unsere -Version gemahnenden Form (Bart, nicht Stimme, ist das -erinnernde Merkmal) steht er im <i>Nuzhat al udaba</i>‚ -(Basset, <i>RTP</i>, XV, S. 353), bei Gladwin, II, S. 15, Nr. 33 -(dazu Clouston, <i>Flowers</i>, S. 71 ff.), bei Swynnerton, S. 157 -und in einer bulgarischen Erzählung aus Altserbien in der -<i>Anthropophyteia</i>, II, S. 387 ff.</p> - -<p>Zu meinen Nachweisungen im <i>Mönchslatein</i>, S. 197 ff. -sind noch nachzutragen: A. Lecoy de la Marche, <i>L’esprit -de nos aïeux</i>, S. 20 ff., Nr. 13 (nach J. de Vitry) und Paul -Sébillot, <i>Contes de prêtres et de moines, recueillis en -Haute-Bretagne</i>, Nr. 12 im <i>Archivio</i>, XIII, S. 567.</p> - -<p class="center2">540.</p> - -<p>Die 23. Erzählung Murads bringt die bekannte Geschichte -vom <em class="gesperrt">Traumbrod</em>, wozu man Chauvin, IX, -S. 28<a name="FNanchor_28_28" id="FNanchor_28_28"></a><a href="#Footnote_28_28" class="fnanchor">28</a> vergleiche, und zwar in einer Fassung, die der des -<i>Nuzhat al udaba</i>, (Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, S. 303 ff.; Basset -in der <i>RTP</i>, XV, S. 668 ff.), aber auch der im <i>Mesnewi</i>‚ -von Dschelaleddin Rumi außerordentlich nahe steht; nicht -um Brot, sondern wie in der von Clouston in den <i>Popular -Tales and Fictions</i>, II, S. 89 aus der <i>Historia Jeschuae</i>‚</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_244" id="Page_244">244</a></span></p> - -<p><i>Nazareni</i>, ...., illustrata a Joh. Jac. Huldrico, Leyden, -1705, d. i. Huldreichs Ausgabe der <i>Tholedoth Jesu</i>, mitgeteilten -Version um eine Gans handelt es sich in der serbischen -Ausgabe, S. 155 ff. (Nasreddin foppt zwei Derwische).</p> - -<p class="center2">541.</p> - -<p>Die <em class="gesperrt">kroatische</em> Ausgabe enthält zwei außerordentlich -verbreitete Erzählungsstoffe; der eine (S. 91 ff.; -Nouri, S. 57 ff.) stellt die unter dem Namen <em class="gesperrt">Asinus -vulgi</em> bekannte Geschichte dar, zu der man die bei -Chauvin, II, S. 148, III, S. 70 und 145 und VIII, S. 140 -angegebene Literatur, ferner Waas, <i>Die Quellen der Beispiele -Boners</i>, S. 48, Köhler, II, S. 571, Meißner, <i>Neuarabische -Geschichten aus dem Iraq</i>, S. 54 und 55, Nr. 30 -und S. 111 vergleiche. Zwei Versionen sind bis jetzt unbeachtet -geblieben: die eine steht im <i>Antonius dialogus</i>‚ -von Jo. Jov. Pontanus (<i>Opera</i>, Basilae, 1538, II, S. 163); -die andere, die die Fabel damals schon als Altweibermärchen -charakterisiert, findet sich in einem Briefe -Petrarcas (<i>Epistolae de rebus familiaribus et variae</i>, ed. -Fracasetti, Florenz, 1859 ff., II, S. 404):</p> - -<p>Unam tibi e fabellis referam vulgo notis, et quibus -anus ante focum hibernas noctes fallere solitae. Senex -cum adolescente filio agebat iter. Erat his unus parvus -asellus ambobus, quo vicissim laborem viae levabant. Hoc -dum genitor veheretur, sequente pedibus suis nato, irridere -obvii. En, aiebant, ut moribundus inutilisque seniculus -dum sibi obsequitur, formosum perdit adolescentem. -Desiluit senex, et invitum natum in suum locum sustulit. -Murmurare praetereuntium turba; en ut segnis et praevalidus -adolescens, dum propriae blanditur ignaviae, decrepitum -patrem mactat. Pudore ille victus, patrem coegit -ascendere. Ita uno quadrupede simul vecti murmur occurrentium -indignatioque crebrescere, quod una brevis duabus -magnis belluis premeretur. Quid te moror? His moti -pariter ambo descendunt, et vacuo asello pedibus incedunt -propriis. Enimvero tunc illusio acrior risusque protervior, -duos asinos uni ut parcant, sibi non parcere. Hic genitor: -cernis, inquit, fili, ut nil quod probetur ab omnibus fieri -potest; repetamus pristinum morem nostrum; hi suum -loquendi carpendique omnia morem servent. Nil amplius -dicam, nec necesse est: rudis fabella, sed efficax.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_245" id="Page_245">245</a></span></p> - -<p class="center2">542.</p> - -<p>Weiter hat eine Geschichte in der kroatischen Ausgabe, -S. 95 ff. (Nouri, S. 41 ff.) folgenden Inhalt: Der -Hodscha erzählt seiner schwatzhaften Frau, er habe ein Ei -gelegt. Sie erzählt das unter dem Siegel der Verschwiegenheit -ihrer Nachbarin Ajscha, diese wieder ihrer Freundin -Fatima; binnen kurzem verbreitet sich die Sache in stets -gesteigerter Form in der ganzen Stadt und endlich erfährt -sie auch der Sultan, dem schon von 699 Eiern berichtet -wird. Auch er tut so wie die andern und fragt Nasreddin, -ob es wahr sei, daß er 700 Eier gelegt habe.</p> - -<p>Dies ist die Fabel La Fontaines <i>Les femmes et le -secret</i>‚; vgl. Boltes Nachweisungen bei Montanus, S. 592 ff. -und Chauvin, VIII, S. 168 und 197.</p> - -<p class="center2">543.</p> - -<p>Unter den <i><em class="gesperrt">serbischen</em></i> Überlieferungen in den -<i>Anthropophyteia</i>, ist eine (I, S. 465 ff.), die ebenso wie eine -Erzählung im <i>Nawadir</i>, (S. 16) den Stoff des <i>Dit de perdriz</i>‚ -(Montaiglon-Raynaud, I, S. 188 ff.) behandelt; die serbische -Variante tut dies in einer Form, die sehr an die -der <i>Tausend und einen Nacht</i>, (Chauvin, VI, S. 179 ff.) erinnert. -Man vergleiche Legrand, <i>Fabliaux ou contes</i>, -Paris, 1829, IV, S. 38 ff.; Bédier, S. 466; v. d. Hagen, <i>Gesammtabenteuer</i>, -II, S. XV ff.; Pauli, S. 514, Nr. 364; -H. Sachs, II, S. 169 und III, S. 149; A. L. Stiefel in den -<i>Hans Sachs-Forschungen</i>, S. 158 ff.; Benfey, I, S. 146; -Österley in der <i>Zeitschr. f. vgl. Littgesch</i>, I, S. 54; K. Reinhardstoettner -ebendort, VII, S. 474; Cosquin, II, S. 348 ff.; -<i>Fourberies</i>, S. 27 ff. Zu den an diesen Stellen genannten -Nachweisungen kommen noch: <i>Der edle Fincken-Ritter</i>, -S. 61, Nr. 353; Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>, -III, S. 289 ff.; Sébillot, <i>Littérature orale de la Haute-Bretagne</i>, -S. 137 ff.; Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 73 und II, S. 122.</p> - -<p class="center2">544.</p> - -<p>Die Erzählung in der <i>Anthropophyteia</i>, II, S. 412 ff. -ist äußerst obszön: Nasreddin rächt sich an einem Gläubiger, -einem reichen Türken, der seine Tochter verführen -will, indem er, als seine Tochter verkleidet, zuerst die -drei Töchter und dann die Frau des Türken beschläft und -schließlich noch ihn selber schändet. Der hier nur zum -Schluß vorkommende Zug, daß die dankbaren Mädchen -und ebenso ihre Mutter auf ihren Kuchenanteil zugunsten -der falschen Zuleika verzichten, ist besser verarbeitet in<span class="pagenum"><a name="Page_246" id="Page_246">246</a></span> -Sercambis Novelle <i>De Malvagio famulo</i>, (ed. Renier, -S. 335 ff.), zu der die 191. Facetie Poggios: <i>Facetia cuiusdam -qui subagitabat omnes de domo</i>, samt den von Noël, -II, S. 183 ff. beigebrachten Parallelen zu vergleichen ist.</p> - -<p class="center2">545.</p> - -<p>In Anton Panns <i>rumänischer</i>, Gedichtesammlung -<i>Nazdravaniile lui Nastratin Hogea</i>, wird S. 331 erzählt, -wie der Hodscha ob seiner Lustigkeit von einem Freunde -gefragt wird, ob er denn seine Schulden bezahlt habe. Er -antwortet verneinend; aber die Sorge überlasse er den -Gläubigern.</p> - -<p>Das ist eine Variante der oft bearbeiteten 204. Facetie -Poggios: <i>Exploratio ad hominem tristem ob pecuniam -debitam</i>, (dazu Noël, II, S. 193 ff.).</p> - -<p class="center2">546.</p> - -<p>Pann, S. 338 (Griechisch, Nr. 151): Als der Hodscha -Nasreddin Knoblauch gegessen hat, weigert sich seine -Frau, mit ihm zu schlafen, weil sie den Geruch nicht verträgt. -Der Hodscha fragt einen Freund, wie er es anstellen -müsse, um geruchlosen Knoblauch zu bekommen, -und erhält den Rat, ihn (der Schale) entkleidet zu -pflanzen. Der Knoblauch riecht aber wieder, und nun -meint der Freund, der Hodscha müsse eben auch sich -selber entkleiden. Der Erfolg bleibt wieder aus, und der -Hodscha sagt zum Knoblauch: Dich habe ich ausgezogen, -mich habe ich ausgezogen, aber dein Gestank ist geblieben.</p> - -<p class="center2">547.</p> - -<p>Sehr hübsch ist folgende Geschichte bei Pann, S. 340: -Als der Hodscha einmal sein Hemd flickt, bildet der Zwirn -zufällig einen Knoten, und er merkt, daß die Näharbeit -dadurch leichter von statten geht. Voll Stolz erzählt er -allen Leuten, was für eine Erfindung er gemacht hat, erntet -aber nur Spott.</p> - -<p>Vgl. <i>Eulenspiegel</i>, Hist. 50 (Neudruck, Halle, 1884, -S. 78 ff.; <i>Dr. Thomas Murners Ulenspiegel</i>, hg. v. Lappenberg, -Leipzig, 1854, S. 73 ff. und 257) und Aug. Wilh. -Schlegels <i>Poetische Werke</i>, Heidelberg, 1811, II, S. 278 ff.: -<i>Parabel vom Eulenspiegel und den Schneidern</i>‚.</p> - -<p class="center2">548.</p> - -<p>Pann, S. 342 ff.: Im Kaffeehause bitten den Hodscha -seine Freunde, eine Lüge zu sagen; er entgegnet aber mit<span class="pagenum"><a name="Page_247" id="Page_247">247</a></span> -trauriger Miene, sie hätten freilich leicht lustig sein, ihm -sei aber sein Vater gestorben, und er habe kein Geld zum -Begräbnis. Darauf gibt ihm jeder Geld und er geht mit -einem hübschen Sümmchen fort. Bald darauf kommt der -totgesagte Vater ins Kaffeehaus; auf die Vorwürfe seiner -Freunde entgegnet Nasreddin, sie hätten ihn ja lügen -heißen.</p> - -<p class="center2">549.</p> - -<p>Pann, S. 344 ff.: Ein Kaufmann gibt dem Hodscha irrtümlich -Seife statt Käse. Als der Hodscha den vermeintlichen -Käse ißt, stellt er fest, daß er anders als sonst -schmecke; seine Frau, die ihm zusieht, sagt ihm, daß er -eben Seife esse. Aber Nasreddin ißt ruhig weiter: der -Kaufmann sei ein Ehrenmann, und was er bezahlt habe, -werde er auch essen.</p> - -<p>Ebenso essen im 24. Stücke der <i>Märchen der Schluh -von Tazerwalt</i>, von Stumme, Leipzig, 1895 die Bewohner -des Wad Draa Seife für Honig (Hartmann in der <i>ZVV</i>, VI, -S. 269).</p> - -<p class="center2">550.</p> - -<p>Ein guter Schwank ist auch folgender (Pann, S. 346): -Der Hodscha geht mit seiner Ziege auf den Markt, um -dort ihre Milch zu verkaufen. Es kommt ein Kunde, und -der Hodscha melkt die Ziege; da aber dem Kunden die -Milch zu teuer ist, schüttet er sie der Ziege zurück in den -Mund, damit sie wieder in die Euter fließe.</p> - -<p>Vgl. dazu <i>Kathá Sarit Ságara</i>, II, S. 61: <i>Story of the -king who replaced the flesh</i>, mit Tawneys Noten.</p> - -<p class="center2">551.</p> - -<p>Diese Ziege wird später (Pann, S. 346) von Wölfen -gefressen; der Hodscha macht sich aber nichts daraus -und sagt: Wo Gewinn ist, kann auch einmal ein Verlust -sein.</p> - -<p class="center2">552.</p> - -<p>Altbekannte Motive behandelt die folgende Erzählung -(Pann, S. 347 ff.): Der Hodscha sieht einmal, wie in -einem Hofe ein Diener einem reich geschmückten Esel die -Fliegen abwehrt, während der Eigentümer des Esels vergnügt -zusieht; er geht hin, umarmt und küßt den Esel und<span class="pagenum"><a name="Page_248" id="Page_248">248</a></span> -sagt: »Schade, daß er nicht reden kann.« Auf die erstaunte -Frage des Eigentümers antwortet er: »Freilich -kann ich ihn reden lehren, noch dazu in vier fremden -Sprachen.« Daraufhin bekommt er den Esel mit nach -Hause und dazu ein schönes Stück Geld, damit er das verwöhnte -Tier ordentlich pflege; in einem Jahre soll der -Unterricht beendet sein. Nasreddins Frau ist mit dem -Geschäfte nicht zufrieden, aber er tröstet sie, daß in dem -Jahre entweder der Besitzer oder der Esel oder er selber -sterben könne, und das Geld habe er ja schon. Am -nächsten Tage beginnt er mit dem Unterrichte, indem er -dem Esel mit Stockschlägen beibringt, auf einen Wink -mit der Hand den Kopf zu heben oder zu senken. Als -das Jahr um ist, bringt Nasreddin den Esel zu seinem -Herrn, der eine Menge Gäste eingeladen hat. Auf die -Frage Nasreddins, ob er wie die andern Esel brällen wolle, -hebt der Esel den Kopf zum Zeichen der Verneinung, und -so beantwortet er noch eine Reihe ähnlicher Fragen. Den -Einwand des Besitzers, daß der Esel noch immer nicht -spreche, beantwortet Nasreddin dahin, daß der Esel noch -ein kleines Kind sei, das schon alles verstehe, aber zu -reden erst noch lernen werde. Der Herr des Esels gibt -mit Freuden wieder Geld her, aber nun ändert Nasreddin -sein Verfahren; er gibt dem Esel, dem er das Essen abgewöhnen -will, täglich weniger Futter, bis er endlich verendet. -Als er dann dem Eigentümer des Esels dessen Tod -meldet, veranstaltet ihm der voll Trauer ein schönes Begräbnis.</p> - -<p>In den Hauptzügen deckt sich diese Geschichte mit -La Fontaines Fabel <i>Le charlatan</i>, zu der man Robert, -<i>Fables inédites des XIIe, XIIIe et XIVe siècles</i>, Paris, -1825, II, S. 54 ff. vergleiche. Um einen Bären handelt es -sich bei Lodovico Carbone, <i>Facezie</i>, ed. Abd-el-Kader Salza, -Livorno, 1900, S. 58 ff., Nr. 83, um einen Affen in der -88. Novelle von Des Periers (zit. Ausg. S. 300 ff.): <i>D’un -singe qu’avoit un abbé, qu’un Italien entreprint de faire -parler</i>, und um einen Elephanten in folgenden Fassungen: -Guicciardini, <i>Detti et fatti</i>, Venetia, 1581, S. 21: <i>Cosa -opportuna, et utile, godere il beneficio del’tempo: Le -tombeau de la melancholie</i>, (1. Ausg. 1625), Paris, 1639, -S. 214 ff.: <i>Gentille inuention d’vn Gentilhomme François -pour sauver sa vie; Democritus ridens</i>, S. 42; <i>Roger Bon<span class="pagenum"><a name="Page_249" id="Page_249">249</a></span>temps -en Belle humeur</i>, S. 369: <i>Bon tour d’Anthoine Martinus; -Das kurtzweilige Leben von Clement Marodt</i>‚ -(1. deutsche Ausg. 1660), Gedruckt im Jahre 1663, S. 29 ff.; -(Henry Daudiguier) <i>Histoire des amours de Lysandre et -de Calisto</i>, (1. Ausg. Leyden, 1650), Amsterdam, 1670, -S. 433. Die Geschichte ist noch heute lebendig, wie -Roseggers Bearbeitung zeigt.</p> - -<p>Älter scheint die Erzählung von dem <em class="gesperrt">Esel</em> zu sein, -der <em class="gesperrt">lesen lernen soll</em>: Stricker, <i>Der Pfaffe Amis</i>, -v. 181 ff. (Lambel, <i>Erzählungen und Schwänke</i>, Leipzig, -1872, S. 25 ff., 13 und 16); Poggio, fac. 250: <i>Facetum hominis -dictum asinum erudire promittentis</i>, (Noël, II, -S. 257 ff.); Brant, <i>Esopi appologi</i>, Basileae, 1501, Bl. B_<sub>7</sub><sup>a</sup>; -<i>Eulenspiegel</i>, Hist. 29 (Neudruck, S. 44 ff.; Lappenberg, -S. 40 ff. und 246); Camerarius, <i>Fabellae Aesopicae</i>, Tubingae, -Ex. off. Morhardi, 1538, Bl. 86<sup>a</sup>: <i>Rex et subditus</i>‚: -H. Sachs, IV, S. 308; Fr. Delicado, <i>La Lozana Andaluza</i>, -Paris, 1888, II, S. 277 ff.; Seb. Mey, <i>Fabulario</i>, Valencia, -1613, fáb. 47 (Menéndez y Pelayo, <i>Origenes</i>, II, S. CX ff.); -<i>Tales and Quicke Answeres</i>, Nr. 99: <i>Of hym that vndertoke -to teache an asse to rede</i>, (Hazlitt, I, S. 115); Prym-Socin, -<i>Tûr ’Abdín</i>, II, S. 291 ff. (hier handelt es sich um -ein Kamel). Lesen und schreiben soll der Esel lernen -bei Abstemius, <i>Hecatomythium secundum</i>, fab. 33: <i>De -grammatico docente asinum</i>, (<i>Aesopi Phrygis et aliorum -Fabulae</i>, Venetiis, 1539, Bl. 61<sup>b</sup>) und Waldis, <i>Esopus</i>, IV, -Nr. 97 (hg. v. Kurz, II, S. 270 ff. und Anm. S. 184). Vgl. -weiter Levêque, <i>Les mythes et les légendes de l’Inde et -de la Perse</i>, Paris, 1880, S. 560 ff., <i>ZVV</i>, VII, S. 95 ff. und -<i>Archivio</i>, XXI, S. 358.</p> - -<p>Zu dem Troste, daß in der gestellten Frist der eine -oder der andere sterben kann, vgl. Chauvin, VIII, -S. 117 ff.</p> - -<p>Der Zug, daß <i>einem Esel oder Pferde das -Essen abgewöhnt</i>, werden soll, kehrt auch heute -noch oft in Schwänken wieder; er findet sich aber schon im -Philogelos, wo die 9. Facetie lautet:</p> - -<p>Σχολαστικὸς θέλων τὸν ὄνον αὐτοῦ διδάξαι μὴ τρώγειν, οὐ παρέβαλεν αὐτῷ -τροφάς. ἀποθανόντος δὲ τοῦ ὄνου ἀπὸ λιμοῦ, ἔλεγε· μεγάλα ἐζημιώθην· ὅτε -γὰρ ἔμαθε μὴ τρώγειν, τότε ἀπέθανε.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_250" id="Page_250">250</a></span></p> - -<p class="center2">553.</p> - -<p>Interessant ist ein <i><em class="gesperrt">griechisches</em></i>, »Märchen« in den -schon zitierten 52 Παραμύθια; es ist das 23. (S. 54 ff.): -Ἡ γυναῖκα τοῦ Ναστραδὶν Χότζα, dessen wesentlicher Inhalt -in einer breitern Fassung in den Νεοελληνικὰ Ἀνάλεκτα, -II, Athen, 1874, S. 103 ff. als 33. der Λημώδη παραμύθια Νάξου -wiederkehrt: Die Frau Nasreddins ist in den Arzt -des Dorfes verliebt. Da er auf ihre Blicke und sonstigen -stummen Liebeswerbungen nicht achtet, schickt sie ihm -endlich durch ihre Magd eine Torte, worein sie einen -Zettel gesteckt hat. Der Hodscha begegnet der Magd, -nimmt ihr die Torte ab, ißt diese mit einem Freunde auf, -liest den Zettel, übergibt der Magd einen andern, des Inhalts, -daß er in der Dunkelheit kommen werde, und befiehlt -ihr, der Frau zu sagen, sie habe ihren Auftrag ausgerichtet -und der Arzt sende ihr diese Antwort. Ganz -glückselig richtet die Frau alles her zum Empfange des -Geliebten. Inzwischen geht der Hodscha zu dem Arzte -und läßt sich von ihm ein stark wirkendes Abführmittel -geben; in der Dunkelheit geht er dann in sein Haus. -Seine Frau, die ihn erwartet hat, hält ihn, weil beide -gleich dick sind, für den Arzt, und sie begeben sich sofort -ins Bett. Nun beginnt auch schon das Abführmittel zu -wirken: der angebliche Arzt besudelt nicht nur Bett und -Zimmer, sondern auch die liebeshungrige Frau und macht -sich endlich unter ihren Verwünschungen davon. Nach -einigen Tagen kommt der Hodscha zurück, und sein erstes -ist, daß er den Arzt zum Essen einlädt. Seinem der Magd -erteilten Auftrage gemäß, fehlt auf dem Tische bald ein -Löffel, bald eine Gabel, bald ein Glas, so daß er mehrmals -Gelegenheit hat, das Zimmer zu verlassen und die Zornesausbrüche -seiner Frau gegen den Arzt zu belauschen, dem -sie schließlich einen Löffel Reis ins Gesicht wirft. Der -Arzt entfernt sich, indem er dem Hodscha sein Bedauern -ausspricht, daß sein Weib nicht recht bei Sinnen sei. Sie -ist aber von ihrer Leidenschaft geheilt und liebt fortan -ihren Hodscha so wie früher den Arzt.</p> - -<p>Mit geringfügigen Abweichungen wird diese Geschichte -in einer Novelle Bandellos erzählt, nämlich der -35. des I. Teiles: <i>Nuovo modo di castigar la moglie ritrovato -da un Gentiluomo veneziano</i>‚; die Novelle Bandellos -ist die Quelle der 1. Histoire in den <i>Amans trompez</i>, -Amsterdam, 1696, S. 3 ff.: <i>De Camille, et du Docteur du</i>‚<span class="pagenum"><a name="Page_251" id="Page_251">251</a></span> -<i>Cil</i>, die wieder nach Tittmanns Einleitung zum II. Bande -der <i>Simplicianischen Schriften</i>, Grimmelshausens, Leipzig, -1877, S. XIX ff. die Quelle der Erzählung im 5. bis 8. Kapitel -des II. Teiles des <i>Vogelnests</i>, S. 174 ff. ist.</p> - -<p class="center2">554.</p> - -<p>Die griechische Ausgabe der Schwänke Nasreddins -schließt mit einer Geschichte, in der Nasreddin gar nicht -vorkommt; denselben Inhalt hat aber Buadem, Nr. 161 und -überdies hat sie Renato La Valle 1910 im <i>Giornale d’Italia</i>, -dessen Vertreter er in Konstantinopel ist, von Nasreddin -mitgeteilt: Einmal erschien Nasreddin vor dem Sultan und -klagte ihm sein Leid; »Ich habe nicht zu leben,« sagte -er, »könnte aber mein Leben sehr gut fristen, wenn du -mir durch ein Handschreiben die Erlaubnis gäbest, von -jedem Muselman, der vor seiner Frau Furcht hat, fünf -Para einzuheben.« Da die Zahl der Muselmanen, die ihre -Weiber fürchten, sehr groß ist, wird der Hodscha bald ein -reicher Mann. Da sagt der Sultan zu ihm: »Da du durch -meine Gnade reich geworden bist, hoffe ich, daß du dich -mir durch ein Geschenk erkenntlich zeigen wirst.« -»Sicherlich, Großherr; ich habe dir auch schon eine -wunderschöne Sklavin aus Cypern mitgebracht.« »Sprich -doch leiser,« sagte der Sultan, indem er sich scheu umblickte; -»im Nebenzimmer ist meine Frau.« Sofort nahm -der Hodscha den Erlaß aus der Tasche und sagte: »Fünf -Para her, Großherr!«</p> - -<p>Vgl. Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, S. 208 ff.: <i>Wer sich da -vor seinem Weibe fürchtet</i>‚.</p> - -<p class="center2">555.</p> - -<p>Zum Schlusse folge eine Dschohageschichte, die -Reinisch in der <i>Nubasprache</i>, im Idiome von Fadidscha, -aufgezeichnet, deren Übertragung ins Deutsche er aber aus -naheliegenden Gründen unterlassen hat (<i>Nuba-Sprache</i>, I, -S. 236 ff.):</p> - -<p>Dschauha quondam gregem prae se agebat ac dum -vadit magna voce clamavit: »Gregem meum totum is, sive -vir erit sive femina, accipiet, qui me edocuerit, quo modo -coitus instituatur.«</p> - -<p>Quam conditionem captiosam audivit homo quidam, -qui in loco superiore occupatus erat opere in agro. Oculis<span class="pagenum"><a name="Page_252" id="Page_252">252</a></span> -igitur modo in meridiem, modo in septentrionem conversis -non conspexit ullum testem molestum.</p> - -<p>Tum is homo secum: »Age, inquit, id quod vult edocebo -istum ac gregem eius accipiam.« Itaque Dschauham is -acclamavit verbis: »Heus tu, huc veni! nam te edocebo.«</p> - -<p>Venit Dschauha et rusticus braccis detractis se obtulit -illi apto ad eam rem usus corporis statu. Qui mox penem -intulit in anum rustici semenque emisit.</p> - -<p>Iam cum penem eduxisset Dschauha quaesivit ex -rustico, quid esset album illud, quod de natura ipsius -destillaret. Rusticus: »Inde, inquit, nascuntur pueri.«</p> - -<p>Tum Dschauha rusticum manibus apprehendit et -clamavit: »Redde mihi liberos meos!« Is autem cum, ne -clamore Dschauhae res proderetur, metueret, miti ac clara -voce dixit: »Ego vero nullo pacto postulo gregem tuum; -quam ob rem tacitus quaeso abeas.«</p> - -<p>Unde profectus cum grege Dschauha cum ad villam -venisset, ante aedium ianuam mulierem vidit cum puella -sedentem. Cum igitur ibi eadem quae ante clamando -pronuntiasset, mulier ad puellam haec locuta est: »Cum -non sint nobis armenta, hunc quae vult edocendo faciam, -ut gregem eius accipiam.«</p> - -<p>Advocatus Dschauha, postquam mulier vestibus depositis -accubuit, eam subagitavit. Coitu perfecto ex muliere -quaesivit, quid esset album illud, quod de natura ipsius -destillaret.</p> - -<p>Respondit mulier: »Necdum id tu cognovisti?« »Minime,« -ait Dschauha. Et mulier: »Inde, inquit, nascuntur -pueri.«</p> - -<p>Tum Dschauha mulierem manibus apprehendit ac -minis usus petiit ab ea, ut sibi liberos redderet. Perterrita -mulier: »Iam abeas, inquit, cum grege.« Itaque profectus -est Dschauha.</p> - -<p>Cum autem sol ad occasum vergeret, rusticus domum -venit ex agro ac cum matre, uxore filiaque consedit ad -cenandum.</p> - -<p>Sedentibus iis, vir cum grave interdiu fecisset opus -podice, crepitum emisit.</p> - -<p>Tum is: »Quid, inquit, id est?« Et uxor: »Id podex -tuus fecit.«</p> - -<p>Quae cum dixisset mox ipsa crepuit. Ex qua cum -quaesivisset vir, cur creparet, respondit: »Praeteriit villam<span class="pagenum"><a name="Page_253" id="Page_253">253</a></span> -nostram homo quidam cum aliquot boum capitibus et -clamavit: ›Qui me coitum facere didicerit, sive vir erit -sive femina, gregem meum mercedem accipiet.‹ Ut rem -familiarem tuam augerem, me ab illo subagitari passa sum, -qua re defatigata crepitum emisi.«</p> - -<p>Tum vir: »Ergone, inquit, iste huc etiam venit? ut ego -quoque creparem, is effecit.«</p> - -<p>Quae cum locuti essent, rem integram reliquerunt.</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_254" id="Page_254"> </a></span></p> - -<h2>FUSSNOTEN</h2> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_1_1" id="Footnote_1_1"></a><a href="#FNanchor_1_1"><span class="label">1</span></a> Abdallah ibn Abbas, der Vetter Mohammeds, von -dem angeblich ein Korankommentar herrühren soll.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_2_2" id="Footnote_2_2"></a><a href="#FNanchor_2_2"><span class="label">2</span></a> Ist der 103. Vers der 23. Sure des Korans, die vom -jüngsten Gerichte handelt.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_3_3" id="Footnote_3_3"></a><a href="#FNanchor_3_3"><span class="label">3</span></a> Vers 1 und 2 der 95. Sure »Die Feige«; eigentlich -sollten sie lauten: »Bei der Feige und dem Ölbaume und -dem Berge Sinai.«</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_4_4" id="Footnote_4_4"></a><a href="#FNanchor_4_4"><span class="label">4</span></a> Ein mit Hammelfett und Weizenmehl hergestellter -Brei.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_5_5" id="Footnote_5_5"></a><a href="#FNanchor_5_5"><span class="label">5</span></a> Die folgende Episode ist in der deutschen Übertragung -der <i>Tunisischen Märchen</i>, nicht enthalten; Herr -Prof. Dr. Stumme war so liebenswürdig, meiner Bitte um -eine Übersetzung nachzukommen, wofür ihm auch an -dieser Stelle herzlichst gedankt sei.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_6_6" id="Footnote_6_6"></a><a href="#FNanchor_6_6"><span class="label">6</span></a> Die Aissawa sind nach Basset eine in ganz Nordafrika -weit verbreitete religiöse Bruderschaft nach Art der -Fakire, die sich ebenso wie diese durch Tänze und wilde -Bewegungen eine gewisse körperliche Unempfindlichkeit -aneignen; sie essen Glas und Skorpione, lassen sich von -giftigen Schlangen beißen, lecken glühendes Eisen, verschlucken -Kiesel usw.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_7_7" id="Footnote_7_7"></a><a href="#FNanchor_7_7"><span class="label">7</span></a> Das heißt, daß der Verräter keinen Anspruch auf -den Lohn hat.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_8_8" id="Footnote_8_8"></a><a href="#FNanchor_8_8"><span class="label">8</span></a> Die Übersetzung der Nrn. 419 und 420 ist wortwörtlich; -leider bringt das Original nur diese Inhaltsangaben.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_9_9" id="Footnote_9_9"></a><a href="#FNanchor_9_9"><span class="label">9</span></a> Gemeint ist der jetzige Corso Vittorio Emanuele in -Palermo, der im Volksmunde Via Cassaru oder Cassero -heißt, und zwar nach dem arabischen <i>al kassar</i>, d. i. die -Burg.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_10_10" id="Footnote_10_10"></a><a href="#FNanchor_10_10"><span class="label">10</span></a> Mustafa.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_11_11" id="Footnote_11_11"></a><a href="#FNanchor_11_11"><span class="label">11</span></a> Im Originale πεστιμάλι.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_12_12" id="Footnote_12_12"></a><a href="#FNanchor_12_12"><span class="label">12</span></a> χαβλί.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_13_13" id="Footnote_13_13"></a><a href="#FNanchor_13_13"><span class="label">13</span></a> Das Pistazienharz, das im Orient zur Zahnpflege -und zur Zahnreinigung dient.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_14_14" id="Footnote_14_14"></a><a href="#FNanchor_14_14"><span class="label">14</span></a> Etwa Polizeileutnant.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_15_15" id="Footnote_15_15"></a><a href="#FNanchor_15_15"><span class="label">15</span></a> Über Masudi vgl. Brockelmann, I, S. 143 ff.; er ist 956 gestorben.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_16_16" id="Footnote_16_16"></a><a href="#FNanchor_16_16"><span class="label">16</span></a> Der Verweis Bassets in der <i>RTP</i>, XVII, S. 93 auf Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, -S. 308 ist irrtümlich.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_17_17" id="Footnote_17_17"></a><a href="#FNanchor_17_17"><span class="label">17</span></a> Gastius nennt seine Quelle nur kurz <i>Cam.</i>, Melander aber ausführlich -<i>D. Joachimus Camerarius in Rhetoricis suis</i>, d. s. die der Ἀριθμολογία -ἠθική, Lipsiae, 1552 angehängten <i>Exempla diversa exercitii rhetorici</i>‚.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_18_18" id="Footnote_18_18"></a><a href="#FNanchor_18_18"><span class="label">18</span></a> Nur ein einseitiger Zusammenhang besteht mit der Nr. 22 der <i>Hundred -Mery Talys</i>, (ed. by Oesterley, London 1866, S. 42 ff. und bei Hazlitt, <i>Shakespeare -Jest-Books</i>, I, S. 40 ff.).</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_19_19" id="Footnote_19_19"></a><a href="#FNanchor_19_19"><span class="label">19</span></a> Die Schlußverse lauten: -</p> - -<div class="poetry-container"> -<div class="poetry"> -<div class="stanza"> -<div class="line">Will nicht zum Mahomet der träge Hügel kommen,</div> -<div class="line">So geht jetzt Mahomet zum trägen Hügel hin.</div> -</div></div></div> -</div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_20_20" id="Footnote_20_20"></a><a href="#FNanchor_20_20"><span class="label">20</span></a> Vgl. meine Ausführungen darüber bei Arlotto, II, S. 328 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_21_21" id="Footnote_21_21"></a><a href="#FNanchor_21_21"><span class="label">21</span></a> Vgl. Wesselski, <i>Arlotto</i>, II, S. 308 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_22_22" id="Footnote_22_22"></a><a href="#FNanchor_22_22"><span class="label">22</span></a> Wohl für Scharsach: s. Grimm, VIII, S. 2220 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_23_23" id="Footnote_23_23"></a><a href="#FNanchor_23_23"><span class="label">23</span></a> Kaswin (südlich vom kaspischen Meere) ist eines der vielen Schilda -des Orients.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_24_24" id="Footnote_24_24"></a><a href="#FNanchor_24_24"><span class="label">24</span></a> 813–833.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_25_25" id="Footnote_25_25"></a><a href="#FNanchor_25_25"><span class="label">25</span></a> Zur Erklärung dieser Schnurre fährt Galland fort: Les Mahometans -ont cette coutume dans tout le Levant de branler la tête en devant et en -arrière lors qu’ils lisent: et comme les enfans qui lisoient sous ce Maitre -d’Ecole branloient la tête, le Maitre d’Ecole branloit aussi sa sienne, quoi -qu’il eut pu s’en abstenir, mais c’etoit sa coutume. Les Juifs branlent aussi -la tête dans leur Synagogues en priant Dieu, mais d’une épaule à l’autre, -et non pas en devant et en arrière comme les Mahometans. Les uns et -les autres prétendent que cette agitation les rend plus attentifs à leurs -Prières.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_26_26" id="Footnote_26_26"></a><a href="#FNanchor_26_26"><span class="label">26</span></a> Die Quellen Herbelots bespricht Meißner in den <i>Neuarabischen -Geschichten aus dem Iraq</i>, S. v; über Bahlul überhaupt s. die bei Chauvin, -VII, S. 127 angegebene Literatur und Prym-Socin, <i>Tûr ’Abdin</i>, II, S. 387.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_27_27" id="Footnote_27_27"></a><a href="#FNanchor_27_27"><span class="label">27</span></a> S. die Fußnote 1 auf S. 241.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_28_28" id="Footnote_28_28"></a><a href="#FNanchor_28_28"><span class="label">28</span></a> Eine Variante habe ich im <i>Euphorion</i>, XV, S. 10 ff. behandelt.</p></div> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_255" id="Page_255">255</a></span></p> - -<h2><i>Index.</i></h2> - -<ul class="IX"><li> -ibn Abdirabbihi, <i>Kitab al ikd al farid</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_258">258</a>; II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_202">202</a> <a href="#Page_230">230</a> <a href="#Page_238">238</a> <a href="#Page_240">240</a>.</li><li> -al Abschihi, <i>Mustatraf</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_255">255</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_273">273</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_279">279</a>; II, <a href="#Page_202">202</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_230">230</a> <a href="#Page_236">236</a> <a href="#Page_238">238</a>.</li><li> -Abstemius, <i>Hecatomythia</i>, II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Agricola, <i>Sprichwörter</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a>.</li><li> -Alexander ab Alexandro, <i>Dies geniales</i>, II, <a href="#Page_185">185</a>.</li><li> -<i>Amans (Les) trompez</i>, II, <a href="#Page_250">250</a>.</li><li> -Andrews, <i>Contes ligures</i>, II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_195">195</a>.</li><li> -<i>Anthropophyteia</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_216">216</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_224">224</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_273">273</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_279">279</a>; II, <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li> -ibn Arabschah, <i>Fakihat al hulafa</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_255">255</a>; II, <a href="#Page_186">186</a>.</li><li> -<i>Archie Armstrong’s Banquet of Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a>; II <a href="#Page_219">219</a>.</li><li> -Arguijo (Juan de), <i>Cuentos</i>, II, <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_233">233</a>.</li><li> -Arienti, <i>Porretane</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a>.</li><li> -Arlottos <i>Schwänke</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_227">227</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_246">246</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_256">256</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_203">203</a>.</li><li> -Armeno-Wetzel, <i>Die Reise der Söhne Giaffers</i>, II, <a href="#Page_198">198</a>.</li><li> -Artin Pascha (Yakoub), <i>Contes populaires de la vallée du Nil</i>, I <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_224">224</a>; II, <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_234">234</a>.</li><li> -Asbjörnsen, <i>Fairy Tales from the Far North</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>.</li><li> -Aesop I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_218">218</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a>; II, <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -Augier et Sandeau, <i>Le gendre de M. Poirier</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a>.</li><li> -Aurbacher, <i>Volksbüchlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>.</li><li> -<i>Aventures (Les joyeuses)</i>, 1556 I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>; II, <a href="#Page_187">187</a>.</li><li> -<i>Aventures (Les joyeuses)</i>, 1577 I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>.<br /><br /></li><li> - -<i>Baitál Pachisi</i>, II, <a href="#Page_185">185</a>.</li><li> -Bandello, <i>Novelle</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a>; II, <a href="#Page_250">250</a>.</li><li> -<i>Banquet (A choice) of Witty Jests</i>, II, <a href="#Page_219">219</a>.</li><li> -Baraton, <i>Poesies</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>.</li><li> -Bar-Hebraeus, <i>The Laughable Stories</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_243">243</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_267">267</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_181">181</a> <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_191">191</a> <a href="#Page_224">224</a> <a href="#Page_230">230</a> <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_242">242</a>.</li><li> -Basile (Giamb.), <i>Lo cunto de li cunti</i>, II, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_214">214</a>.</li><li> -Basset, <i>Contes d’Afrique</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_216">216</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_236">236</a>; II, <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_205">205</a>.</li><li> -—— <i>Contes berbères</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li> -—— <i>Lôqman berbère</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_273">273</a>; II, <a href="#Page_204">204</a>.</li><li> -—— <i>Zenatia</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a>; II, <a href="#Page_201">201</a>.</li><li> -Bebel, <i>Schwänke</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_214">214</a> <a href="#Page_216">216</a> <a href="#Page_233">233</a>.</li><li> -Behrnauer, <i>Die vierzig Veziere</i>, I, 250 279.</li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_256" id="Page_256">256</a></span> -Beroalde de Verville, <i>Le Moyen de parvenir</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li> -Bezemer, <i>Volksdichtung aus Indonesien</i>, II, <a href="#Page_197">197</a>.</li><li> -<i>Bharataka Dvâlrinçikâ</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a>.</li><li> -Birlinger, <i>Volksthümliches aus Schwaben</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li> -Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_236">236</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Boccaccio, <i>Decameron</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_216">216</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>; II, <a href="#Page_186">186</a>.</li><li> -Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_197">197</a> <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_214">214</a>.</li><li> -Boner, <i>Der Edelstein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a>; II, <a href="#Page_194">194</a> <a href="#Page_244">244</a>.</li><li> -Bouchet, <i>Les Serées</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, <a href="#Page_224">224</a>.</li><li> -Brant (Sebastian), <i>Esopi appologi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Bromyard, <i>Summa praedicantium</i>, II, <a href="#Page_189">189</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li> -Bronner, <i>Bayerisches Schelmen-Büchlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_246">246</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_273">273</a>; II, <a href="#Page_209">209</a>.</li><li> -Bullinger, <i>Contra Cochlaeum</i>, II, <a href="#Page_219">219</a>.</li><li> -Busch, <i>Ut ôler Welt</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_197">197</a> <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_212">212</a>.</li><li> -Bütner (Wolfgang), <i>Von Claus Narren</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_238">238</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a>; II, <a href="#Page_196">196</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_226">226</a>.</li><li> -Büttner, <i>Suaheli-Litteratur</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_212">212</a>.<br /><br /></li><li> - -Camerarius (Joachim), <i>Arithmologia</i>, II, <a href="#Page_187">187</a>.</li><li> -—— <i>Fabulae</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a>; II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Campbell, <i>Popular Tales of the West-Highlands</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_261">261</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>.</li><li> -C. A. M. v. W., <i>Zeitvertreiber</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a>; II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li> -Carbone (Lodovico), <i>Facezie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a>; II, <a href="#Page_248">248</a>.</li><li> -Cardonne, <i>Mélanges de littérature Orientale</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_256">256</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a>; II, <a href="#Page_241">241</a>.</li><li> -Carnoy, <i>Littérature orale de la Picardie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_205">205</a>.</li><li> -Casalicchio, <i>L’utile col dolce</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a>; II, <a href="#Page_232">232</a>.</li><li> -Castiglione, <i>Il cortegiano</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_227">227</a> <a href="#Page_239">239</a>.</li><li> -Catull I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a>.</li><li> -Celtes, <i>Epigramme</i>, II, <a href="#Page_214">214</a>.</li><li> -<i>Cent nouvelles nouvelles</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>; II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_204">204</a>.</li><li> -Cervantes, <i>Don Quixote</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li> -Chappuis, <i>Les facétieuses Journées</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li> -Chevreau, <i>Histoire du monde</i>, II, <a href="#Page_191">191</a>.</li><li> -Cicero, <i>De oratore</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_239">239</a>.</li><li> -Cieco da Ferrara, <i>Mambriano</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>.</li><li> -<i>Conceites (The Pleasant) of Old Hobson</i>, I, 225 234.</li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_257" id="Page_257">257</a></span> -Conceits, <i>Clinches, Flashes, and Whimzies</i>, II, <a href="#Page_219">219</a>.</li><li> -<i>Conceyts (Certayne) and Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a>; II, <a href="#Page_226">226</a>.</li><li> -Cortesius, <i>Volantillae</i>, II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li> -Cosquin, <i>Contes populaires de Lorraine</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_214">214</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Costo, <i>Il Fuggilozio</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_190">190</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li> -Cowell, <i>The Jâtaka</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>.</li><li> -Crane, <i>Italian Popular Tales</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>; II, <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_211">211</a>.</li><li> -<i>Cukasaptati</i>, II, <a href="#Page_187">187</a>.<br /><br /></li><li> - -Dähnhardt, <i>Natursagen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>.</li><li> -Daudiguier (Henry), <i>Lysandre et Calisto</i>, II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Delicado, <i>La Lozana andaluza</i>, II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -<i>Delight and Pastime</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_215">215</a>.</li><li> -<i>Democritus ridens</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_215">215</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_266">266</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>.</li><li> -<i>Descriptio Norfolcensium</i>, II, <a href="#Page_230">230</a>.</li><li> -Des Periers, <i>Nouvelles récréations</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a>; II, <a href="#Page_248">248</a>.</li><li> -Domenichi, <i>Facetie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_215">215</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_266">266</a>; II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_234">234</a>.</li><li> -Doni, <i>I Marmi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a>.</li><li> -—— <i>Rime del Burchiello</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a>.</li><li> -—— <i>La Zucca</i>, II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li> -Dschami, <i>Bäharistan</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_189">189</a> <a href="#Page_202">202</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_241">241</a>.</li><li> -al Dschausi, <i>Kitab al askija</i>, II, <a href="#Page_189">189</a>.</li><li> -Dschelaleddin Rumi, <i>Mesnewi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li> -Dunbar (William) I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_256">256</a>.<br /><br /></li><li> - -<i>Echa rabbathi</i>, II, <a href="#Page_202">202</a>.</li><li> -<i>England’s Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>; II, <a href="#Page_218">218</a>.</li><li> -Eyering, <i>Proverbiorum copia</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>.<br /><br /></li><li> - -<i>Fables turques</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_267">267</a>; II, <a href="#Page_227">227</a>.</li><li> -<i>Fabliaux (Deutsche)</i>, s. Hagen, Keller (Ad. v.) und Lambel.</li><li> -<i>Fabliaux (Französische)</i>, s. Legrand und Montaiglon-Raynaud.</li><li> -<i>Facecies, et motz subtilz</i>, II, <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li> -<i>Facetie (Les piacevoli et ridiculose) di M. Poncino della Torre</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a>.</li><li> -<i>Facetie, motti, buffonerie et burle del Piovano Arlotto</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li> -<i>Facezie e motti dei secoli XV e XVI</i>, II, <a href="#Page_217">217</a>.</li><li> -al Farazdak I, 215.</li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_258" id="Page_258">258</a></span> -<i>Farce des deux savetiers</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a>.</li><li> -<i>Fincken-Ritter (Der edle)</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a>; II, <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Firenzuola, <i>La Trinuzia</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>.</li><li> -Fleury, <i>Littérature orale de la Basse-Normandie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a>; II, <a href="#Page_182">182</a>.</li><li> -Frey, <i>Gartengesellschaft</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>; II, <a href="#Page_192">192</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_237">237</a>.<br /><br /></li><li> - -Galland, <i>Les paroles remarquables des Orientaux</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_258">258</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_261">261</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_202">202</a> <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_241">241</a>.</li><li> -Garibay, <i>Cuentos</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li> -Garzoni, <i>La piazza universale</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li> -—— <i>La sinagoga de gl’ignoranti</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>.</li><li> -Gastius, <i>Convivales sermones</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a>; II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_225">225</a>.</li><li> -Georgeakis et Pineau, <i>Le Folk-lore de Lesbos</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_251">251</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.</li><li> -Gerlach, <i>Eutrapeliae</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li> -<i>German Rogue</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>.</li><li> -<i>Gesta Romanorum</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_194">194</a> <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -Giuliano, <i>Dialogo d’un medico con un secretario et un palafreniere</i>, II, <a href="#Page_190">190</a>.</li><li> -Gladwin, <i>The Persian Moonshee</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_243">243</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_258">258</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a>; II, <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li> -Gonzenbach, <i>Sicilianische Märchen</i>, II, <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_215">215</a>.</li><li> -<i>Gotham (The Mad Men of)</i>, s. <i>Tales</i>‚.</li><li> -<i>Grillenvertreiber</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a>.</li><li> -Grimm, <i>Kinder- und Hausmärchen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_220">220</a>.</li><li> -Grimmelshausen, <i>Vogelnest</i>, II, <a href="#Page_251">251</a>.</li><li> -Guicciardini, <i>Detti et fatti</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_248">248</a>.</li><li> -<i>Guru Paramártan</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.<br /><br /></li><li> - -Hagedorn II, <a href="#Page_190">190</a>.</li><li> -Hagen, <i>Gesammtabenteuer</i>, II, <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_214">214</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Haltrich, <i>Deutsche Volksmärchen aus Siebenbürgen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_270">270</a>; II, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_215">215</a>.</li><li> -Hammer, <i>Rosenöl</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_261">261</a>; II, <a href="#Page_196">196</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_242">242</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li> -Harrington (John) I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a>.</li><li> -Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_221">221</a> <a href="#Page_233">233</a>.</li><li> -Hebel, <i>Schatzkästlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_215">215</a>; II, 190 226.</li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_259" id="Page_259">259</a></span> -Heine, <i>Reisebilder</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a>.</li><li> -Herbelot, <i>Orientalische Bibliothek</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_245">245</a>; II, <a href="#Page_241">241</a>.</li><li> -Hermotimus, <i>Additamenta</i>, II, <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li> -Herrant v. Wildonie II, <a href="#Page_188">188</a>.</li><li> -ibn Hidschdscha, <i>Thamarat al aurak</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li> -Hierokles s. <i>Philogelos</i>‚.</li><li> -<i>Hundred Mery Talys</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a>; II, <a href="#Page_189">189</a> <a href="#Page_219">219</a>.<br /><br /></li><li> - -Ilg, <i>Maltesische Märchen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li> -Ispirescu, <i>Snóve</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_234">234</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_229">229</a>.<br /><br /></li><li> - -<i>Jacke of Dovers Quest of Inquirie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_266">266</a>.</li><li> -Jacob, <i>Türkische Volkslitteratur</i>, II, <a href="#Page_213">213</a>.</li><li> -Jacobs, <i>Celtic Fairy Tales</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.</li><li> -—— <i>English Fairy Tales</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -Jacques de Vitry, <i>Exempla</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_245">245</a>; II, <a href="#Page_243">243</a>.</li><li> -Jahn, <i>Schwänke und Schnurren</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li> -<i>Jâtaka</i>, s. Cowell.</li><li> -<i>Jests of Scogin</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li> -<i>Joe Miller’s Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a>; II, <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li> -Johannes Junior, <i>Scala coeli</i>, II, <a href="#Page_202">202</a>.</li><li> -Juvenal I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a>.<br /><br /></li><li> - -al Kaljubi, <i>Nawadir</i>, II, <a href="#Page_183">183</a>.</li><li> -<i>Kathá Sarit Ságara</i>, s. Somadeva.</li><li> -Keller (Ad. v.), <i>Erzählungen aus altdeutschen Handschriften</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>; II, <a href="#Page_188">188</a>.</li><li> -Keller (Albr.), <i>Die Schwaben</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_209">209</a>.</li><li> -Kirchhof, <i>Wendunmuth</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_218">218</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a>; II, <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -Knoop, <i>Volkssagen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.</li><li> -Knowles, <i>Folk-Tales of Kashmir</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li> -Kopisch I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li> -Krauss, <i>Sagen und Märchen der Südslaven</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -—— <i>Zigeunerhumor</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_253">253</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_221">221</a> <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_251">251</a>.</li><li> -Kuka, <i>The Wit and Humour of the Persians</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_209">209</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_227">227</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_243">243</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_245">245</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_255">255</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_186">186</a> <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_202">202</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_223">223</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_236">236</a> <a href="#Page_237">237</a> <a href="#Page_238">238</a> <a href="#Page_240">240</a>.<br /><br /></li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_260" id="Page_260">260</a></span> -La Fontaine II, <a href="#Page_245">245</a> <a href="#Page_248">248</a>.</li><li> -<i>Lalenbuch</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_192">192</a> <a href="#Page_209">209</a>.</li><li> -Lambel, <i>Erzählungen und Schwänke</i>, II, <a href="#Page_188">188</a>.</li><li> -Lamii, <i>Latifeh nameh</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_256">256</a>.</li><li> -Landes, <i>Contes annamites</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>; II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li> -<i>Leben (Das kurtzweilige) von Clement Marott</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Léger, <i>Recueil de contes populaires slaves</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a>.</li><li> -Legrand, <i>Fabliaux</i>, II, <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Lehmann, <i>Exilium melancholiae</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_238">238</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li> -—— <i>Florilegium politicum</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li> -Lidzbarski, <i>Geschichten aus neu-aramäischen Handschriften</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_255">255</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>; II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_197">197</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_235">235</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li> -Lindener, <i>Katzipori</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li> -Lucas, <i>Diálogos</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>.</li><li> -Lundorf, <i>Wißbadisch Wisenbrünlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li> -Luscinius, <i>Joci ac sales</i>, II, <a href="#Page_225">225</a>.</li><li> -Luzel, <i>Contes populaires de Basse-Bretagne</i>, II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_209">209</a>.<br /><br /></li><li> - -Mackenzie, <i>Tyll Owlglass</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_240">240</a>.</li><li> -Abu Madjan, <i>Madschmu az zarf</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li> -al Maidani, <i>Madschma al amthal</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_214">214</a>; II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_231">231</a>.</li><li> -Marguerite de Navarre, <i>L’Heptaméron</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_190">190</a>.</li><li> -Marianus (Christophorus), <i>Convivium evangelicum</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li> -al Masudi, <i>Les Prairies d’or</i>, II, <a href="#Page_181">181</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Meder, <i>Quadragesimale</i>, II, <a href="#Page_214">214</a>.</li><li> -Meier, <i>Deutsche Sagen aus Schwaben</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li> -Meißner, <i>Neuarabische Erzählungen aus dem Iraq</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_227">227</a>; II, <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_242">242</a> <a href="#Page_244">244</a>.</li><li> -Melander, <i>Jocoseria</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_219">219</a>.</li><li> -Memel, <i>Anmuthige lustige Gesellschaft</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a>; II, <a href="#Page_218">218</a>.</li><li> -Ménage, <i>Origini della lingua italiana</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_218">218</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a>.</li><li> -Mendoza, <i>Lazarillo de Tormes</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a>.</li><li> -<i>Mensa philosophica</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>; II, <a href="#Page_233">233</a>.</li><li> -Merkens, <i>Was sich das Volk erzählt</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li> -<i>Meschreb, der weise Narr</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_230">230</a>.</li><li> -Mey, <i>Fábulario</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Minaef, <i>Indeiskija skasky</i>, II, 184.</li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_261" id="Page_261">261</a></span> -Monnier, <i>Les contes populaires en Italie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -Monosini, <i>Flores italicae linguae</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a>.</li><li> -Montaiglon-Raynaud, <i>Fabliaux</i>, II, <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Montanus, <i>Schwankbücher</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_197">197</a> <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Morlini, <i>Novellen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li> -Motylinski, <i>Dialogue en dialecte de Djerba</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_236">236</a>.</li><li> -Müllenhoff, <i>Märchen und Lieder</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li> -Musculus, <i>Enarrationes</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.<br /><br /></li><li> - -<em class="gesperrt">Narren, Gaukler und Volkslieblinge</em>:<ul><li> -Arlotto s. <i>Arlottos Schwänke</i>‚.</li><li> -Armstrong s. <i>Archie Armstrong’s Banquet of Jests</i>‚.</li><li> -Bahlul II, <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_241">241</a>.</li><li> -Barlacchia s. <i>Facetie, motti, buffonerie</i>‚.</li><li> -Abu Dulama II, 237.</li><li> -Eulenspiegel II, <a href="#Page_246">246</a> <a href="#Page_249">249</a>; s. auch Mackenzie.</li><li> -Gonnella II, <a href="#Page_228">228</a>.</li><li> -Habannaka I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_214">214</a>; II, <a href="#Page_231">231</a>.</li><li> -Hobson s. <i>Conceites (The Pleasant)</i>‚.</li><li> -Karakusch I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_230">230</a>; II, <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_230">230</a>.</li><li> -Klaus Narr s. Bütner.</li><li> -Abu Nuwas I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a>; II, <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_242">242</a>.</li><li> -Poncino della Torre s. <i>Facetie (Le piacevoli)</i>‚.</li><li> -Scogin s. <i>Jests of Scogin</i>‚.</li><li> -Sztukoris s. Veckenstedt, <i>Sztukoris</i>‚.</li><li> -Triboulet I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a>; II, <a href="#Page_231">231</a>.</li></ul></li><li> -Nicolas de Troyes, <i>Le grand parangon des nouvelles nouvelles</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>.</li><li> -Nieri, <i>Racconti popolari lucchesi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a>.</li><li> -Nopcsa, <i>Aus Sala und Klementi</i>, II, <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -<i>Novella dell Grasso legnajuolo</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>.</li><li> -<i>Novelle antiche</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_227">227</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li> -<i>Nugae doctae Gaudentii Jocosi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.</li><li> -<i>Nugae venales</i>, II, <a href="#Page_235">235</a>.</li><li> -<i>Nuzhal al udaba</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_230">230</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_234">234</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_181">181</a> <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_194">194</a> <a href="#Page_196">196</a> <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_224">224</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_243">243</a>.<br /><br /></li><li> - -O’Connor, <i>Folk Tales from Tibet</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_195">195</a>.</li><li> -Ortoli, <i>Les contes populaires de l’île de Corse</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_262" id="Page_262">262</a></span> -Ouville, <i>L’Elite des Contes</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li> -<i>Oxford Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a>.<br /><br /></li><li> - -Panciatichi, <i>Cicalate</i>, II, <a href="#Page_226">226</a>.</li><li> -<i>Pantagruéliques (Les)</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>.</li><li> -<i>Pantschatantra</i>, (Benfey) II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -—— (Dubois) I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a>.</li><li> -<i>Parangon (Le) des Nouvelles honnestes</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li> -<i>Pasquil’s Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>.</li><li> -Pauli (Joh.), <i>Schimpf und Ernst</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_189">189</a> <a href="#Page_194">194</a> <a href="#Page_197">197</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Pauli (Seb.), <i>Modi di dire</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>.</li><li> -Petrarca, <i>Epistolae</i>, II, <a href="#Page_244">244</a>.</li><li> -Petrus Alphonsi, <i>Disciplina clericalis</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -Pharaon, <i>Spahis, Turcos et Goumiers</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a>.</li><li> -Philagrius s. <i>Philogelos</i>‚.</li><li> -<i>Philogelos</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_230">230</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, <a href="#Page_235">235</a> <a href="#Page_236">236</a> <a href="#Page_237">237</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Pinedo (Luis de), <i>Libro de chistes</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_205">205</a>; II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li> -Pitrè, <i>Fiabe, novelle e racconti popolari siciliani</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>; II, <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li> -—— <i>Novelle popolari toscane</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_218">218</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li> -Plutarch, <i>De exilio</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a>.</li><li> -—— <i>Questiones graecae</i>, II, <a href="#Page_185">185</a>.</li><li> -Poggio, <i>Facetiae</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_234">234</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_267">267</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_190">190</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_246">246</a> <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Pontanus (Jo. Jov.), <i>Antonius dialogus</i>, II, <a href="#Page_244">244</a>.</li><li> -<span class="gesperrt">Predigtmärlein</span> I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_243">243</a>.<br /> -S. auch Bromyard, Jacques de Vitry, Johannes Junior, <i>Mensa philosophica</i>, und Meder.</li><li> -Preindlsberger-Mrazovic, <i>Bosnische Volksmärchen</i>, II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_211">211</a>.</li><li> -Prym und Socin, <i>Tur ’Abdîn</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Pulci, <i>Morgante</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a>.<br /><br /></li><li> - -Radloff, <i>Volkslitteratur der türkischen Stämme Südsibiriens</i>, II, <a href="#Page_194">194</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li> -<i>Récréations françoises</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>.</li><li> -<i>Recueil des plaisantes et facetieuses nouvelles</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>; II, <a href="#Page_187">187</a>.</li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_263" id="Page_263">263</a></span> -Reinisch, <i>Die ’Afar-Sprache</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_212">212</a>.</li><li> -—— <i>Die Bedauye-Sprache</i>, II, <a href="#Page_215">215</a>.</li><li> -—— <i>Die Nuba-Sprache</i>, I, 223, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a>; II, <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -—— <i>Die Saho-Sprache</i>, II, <a href="#Page_215">215</a>.</li><li> -Rittershaus, <i>Die neuisländischen Volksmärchen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a>; II, <a href="#Page_197">197</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_214">214</a>.</li><li> -Rivière, <i>Contes populaires de la Kabylie du Djurdjura</i>, II, <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_205">205</a>.</li><li> -Roda Roda, <i>Der Pascha lacht</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_258">258</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_261">261</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_181">181</a> <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li> -Roger <i>Bontemps en Belle Humeur</i>, II, <a href="#Page_181">181</a> <a href="#Page_248">248</a>.</li><li> -Rückert I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.<br /><br /></li><li> - -<i>Saadi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_258">258</a>.</li><li> -Sacchetti, <i>Novelle</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li> -Sachau, <i>Fellichi-Dialekt von Mosul</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_255">255</a>.</li><li> -Sachs (Hans) I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_256">256</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_192">192</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -<i>Sackful of News</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a>; II, <a href="#Page_182">182</a>.</li><li> -Sagredo, <i>L’Arcadia in Brenta</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_266">266</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_234">234</a>.</li><li> -Santa Cruz (Melchor de), <i>Floresta española</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li> -Sauvé, <i>Le Folk-lore des Hautes-Vosges</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a>.</li><li> -Schiefner, <i>Tibetan Tales</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a>.</li><li> -<i>Schildbürger</i>, s. <i>Lalenbuch</i>‚.</li><li> -asch Schirwani, <i>Nafhat al jaman</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_243">243</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a>; II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li> -Schlegel (August Wilhelm) II, <a href="#Page_246">246</a>.</li><li> -Schleicher, <i>Litauische Märchen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a>; II, <a href="#Page_198">198</a>.</li><li> -Schott, <i>Walachische Märchen</i>, II, <a href="#Page_205">205</a>.</li><li> -Schumann, <i>Nachtbüchlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a>; II, <a href="#Page_203">203</a>.</li><li> -Schupp I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a>.</li><li> -Sébillot, <i>Litteratture orale d’Auvergne</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a>; II, <a href="#Page_205">205</a>.</li><li> -—— <i>Litteratture orale de la Haute-Bretagne</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a>; II, <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Sercambi, <i>Novelle</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_214">214</a>; II, <a href="#Page_246">246</a>.</li><li> -<i>Siao li Siao</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -Sklarek, <i>Ungarische Volksmärchen</i>, II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -Socin und Stumme, <i>Der arabische Dialekt der Houwara</i>, II, <a href="#Page_198">198</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_205">205</a>.</li><li> -Somadeva, <i>Kathá Sarit Ságara</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li> -Somma, <i>Cento racconti</i>, II, 190.</li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_264" id="Page_264">264</a></span> -Stobaeus II, <a href="#Page_185">185</a>.</li><li> -<i>Storia di Campriano contadino</i>, II, <a href="#Page_197">197</a>.</li><li> -Straparola, <i>Piacevoli notti</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>; II, <a href="#Page_184">184</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_216">216</a>.</li><li> -Stricker, <i>Der Pfaff Amis</i>, II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Stumme, <i>Maltesische Märchen</i>, II, <a href="#Page_214">214</a>.</li><li> -—— <i>Tunisische Märchen</i>, II, <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -Swynnerton, <i>Romantic Tales from the Panjâb</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_224">224</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_270">270</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_195">195</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_243">243</a>.</li><li> -<i>Syntipas</i>, II, <a href="#Page_196">196</a>.<br /><br /></li><li> - -Tabourot, <i>Contes facecieux du Sieur Gaulard</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, <a href="#Page_191">191</a> <a href="#Page_223">223</a> <a href="#Page_227">227</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li> -<i>Tale of Beryn</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -<i>Tales and Quicke Answeres</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_234">234</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -<i>Tales (Mery) of the Mad Men of Gotham</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_229">229</a>.</li><li> -Tallemant des Reaux II, <a href="#Page_214">214</a>.</li><li> -<i>Tantrâkhyâyika</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a>.</li><li> -<i>Tausend und eine Nacht</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_238">238</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_198">198</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a>.</li><li> -Tewfik, <i>Ein Jahr in Konstantinopel</i>, II, <a href="#Page_236">236</a>.</li><li> -Theodulphus, <i>Carmina</i>, II, <a href="#Page_218">218</a>.</li><li> -<i>Tholedoth Jesu</i>, II, <a href="#Page_244">244</a>.</li><li> -Thorburn, <i>Bannú</i>, II, <a href="#Page_184">184</a>.</li><li> -Timoneda, <i>Patrañuelo</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a>.</li><li> -—— <i>Sobremesa</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_279">279</a>.</li><li> -Titius, <i>Loci controversi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_218">218</a>.</li><li> -<i>Tombeau (Le) de la melancolie</i>, II, <a href="#Page_248">248</a>.</li><li> -<i>Tripitaka</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>.<br /><br /></li><li> - -Veckenstedt, <i>Sztukoris</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_224">224</a>; II, <a href="#Page_198">198</a>.</li><li> -—— <i>Zamaiten</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li> -Velten, <i>Märchen der Suaheli</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_212">212</a>.</li><li> -Vinson, <i>Le Folklore du Pays Basque</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a>.</li><li> -<em class="gesperrt">Volkserzählungen</em>:<ul><li> -Afghanische s. Thorburn.</li><li> -Ägyptische s. Artin.</li><li> -Albanische s. Nopcsa.</li><li> -Algerische s. Basset, <i>Contes berbères</i>, (auch von Berbern in Marokko usw.), derselbe, <i>Zenatia</i>, Pharaon und Rivière.</li><li> -Annamitische s. Landes.</li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_265" id="Page_265">265</a></span> - -Brasilianische II, <a href="#Page_195">195</a>.</li><li> -Corsicanische s. Ortoli.</li><li> -Dalmatinische II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_205">205</a>.</li><li> -Deutsche I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_246">246</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; s. auch Birlinger, Bronner, Busch, Grimm, Jahn, Albr. Keller, Knoop, Meier, Merkens und Müllenhoff.</li><li> -Englische s. Jacobs.</li><li> -Finnische II, 196.</li><li> -Französische I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_224">224</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_190">190</a> <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_243">243</a>; s. auch Bladé, Carnoy, Cosquin, Fleury, Luzel, Sauvé, Sébillot und Vinson.</li><li> -Griechische II, <a href="#Page_251">251</a>; s. auch Georgeakis.</li><li> -Indische s. <i>Guru Paramártan</i>, Knowles, Minaef und Swynnerton.</li><li> -Indonesische s. Bezemer.</li><li> -aus dem Irak s. Meißner.</li><li> -Isländische s. Rittershaus.</li><li> -Italiänische I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>; II, <a href="#Page_180">180</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_219">219</a>; s. auch Andrews, Crane, Gonzenbach, Monnier, Nieri, Seb. Pauli, Pitrè und <i>Storia</i>‚.</li><li> -Japanische I, <a href="#Page_252">252</a>.</li><li> -Jüdische I, <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_241">241</a>.</li><li> -Keltische s. Campbell und Jacobs.</li><li> -aus dem östlichen Kleinasien s. Lidzbarski, Prym-Socin und Sachau.</li><li> -Lettische s. Böhm.</li><li> -Litauische s. Schleicher und Veckenstedt.</li><li> -Maltesische s. Ilg und Stumme.</li><li> -Marokkanische II, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_247">247</a>; s. auch Socin-Stumme.</li><li> -Nubische s. Reinisch, <i>Nuba</i>, und <i>Bedauye</i>‚.</li><li> -aus Ostafrika s. Reinisch, <i>’Afar</i>, und <i>Saho</i>‚.</li><li> -Rumänische s. Ispirescu und Schott.</li><li> -Russische I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_205">205</a>.</li><li> -Sibirische s. Radloff.</li><li> -Siebenbürgische s. Haltrich.</li><li> -Skandinavische II, <a href="#Page_195">195</a>; s. auch Asbjörnsen.</li><li> -Spanische II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li> -Suaheli s. Büttner und Velten.</li><li> -Südslavische II, <a href="#Page_195">195</a>; s. auch <i>Anthropophyteia</i>, Krauss und Preindlsberger-Mrazovic.</li><li> -<span class="pagenum"><a name="Page_266" id="Page_266">266</a></span> -Tibetanische s. O’Connor und Schiefner.</li><li> -aus Timbuctu I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_216">216</a>.</li><li> -Tunisische I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, 215; s. auch Motylinski und Stumme.</li><li> -Türkische II, <a href="#Page_202">202</a>; s. auch Jacob.</li><li> -Ungarische s. Sklarek.</li><li> -Westslavische s. Léger.</li><li> -der Zigeuner s. Krauss und Wlislocki.<br /><br /></li></ul></li><li> - -<i>Wajikra rabba</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_227">227</a>; II, <a href="#Page_235">235</a>.</li><li> -Waldis, <i>Esopus</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Wickram, <i>Rollwagenbüchlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_198">198</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a>.</li><li> -Wlislocki, <i>Märchen der transsilvanischen Zigeuner</i>, II, <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_209">209</a>.<br /><br /></li><li> - -Zabata, <i>Diporto de’ viandanti</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_232">232</a>.</li><li> -Zakani, <i>Die herzerfreuende Schrift</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_214">214</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_217">217</a>.</li><li> -az Zamachschari, <i>Rabi al abrar</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a>.</li><li> -<i>Zimmerische Chronik</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.</li><li> -Zincgref-Weidner, <i>Teutsche Apophtegmata</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_238">238</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a>; II, <a href="#Page_189">189</a> <a href="#Page_196">196</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a>.</li> -</ul> - - - - - - - - -<pre> - - - - - -End of Project Gutenberg's Der Hodscha Nasreddin II. Band, by Albert Wesselski - -*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN II. BAND *** - -***** This file should be named 54691-h.htm or 54691-h.zip ***** -This and all associated files of various formats will be found in: - http://www.gutenberg.org/5/4/6/9/54691/ - -Produced by Turgut Dincer and The Online Distributed -Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This file was -produced from images generously made available by The -Internet Archive/Canadian Libraries) - -Updated editions will replace the previous one--the old editions will -be renamed. - -Creating the works from print editions not protected by U.S. copyright -law means that no one owns a United States copyright in these works, -so the Foundation (and you!) can copy and distribute it in the United -States without permission and without paying copyright -royalties. 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Redistribution is subject to the -trademark license, especially commercial redistribution. - -START: FULL LICENSE - -THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE -PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK - -To protect the Project Gutenberg-tm mission of promoting the free -distribution of electronic works, by using or distributing this work -(or any other work associated in any way with the phrase "Project -Gutenberg"), you agree to comply with all the terms of the Full -Project Gutenberg-tm License available with this file or online at -www.gutenberg.org/license. - -Section 1. General Terms of Use and Redistributing Project -Gutenberg-tm electronic works - -1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg-tm -electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to -and accept all the terms of this license and intellectual property -(trademark/copyright) agreement. 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Compliance requirements are not uniform and it takes a -considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up -with these requirements. We do not solicit donations in locations -where we have not received written confirmation of compliance. To SEND -DONATIONS or determine the status of compliance for any particular -state visit www.gutenberg.org/donate - -While we cannot and do not solicit contributions from states where we -have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition -against accepting unsolicited donations from donors in such states who -approach us with offers to donate. - -International donations are gratefully accepted, but we cannot make -any statements concerning tax treatment of donations received from -outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff. - -Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation -methods and addresses. Donations are accepted in a number of other -ways including checks, online payments and credit card donations. To -donate, please visit: www.gutenberg.org/donate - -Section 5. General Information About Project Gutenberg-tm electronic works. - -Professor Michael S. Hart was the originator of the Project -Gutenberg-tm concept of a library of electronic works that could be -freely shared with anyone. For forty years, he produced and -distributed Project Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of -volunteer support. - -Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed -editions, all of which are confirmed as not protected by copyright in -the U.S. unless a copyright notice is included. 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