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-Project Gutenberg's Der Hodscha Nasreddin II. Band, by Albert Wesselski
-
-This eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and most
-other parts of the world at no cost and with almost no restrictions
-whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of
-the Project Gutenberg License included with this eBook or online at
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-
-Title: Der Hodscha Nasreddin II. Band
- Türkische, arabische, berberische, maltesische,
- sizilianische, kalabrische, kroatische, serbische und
- griechische Märlein und
-
-Author: Albert Wesselski
-
-Release Date: May 10, 2017 [EBook #54691]
-
-Language: German
-
-Character set encoding: UTF-8
-
-*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN II. BAND ***
-
-
-
-
-Produced by Turgut Dincer and The Online Distributed
-Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This file was
-produced from images generously made available by The
-Internet Archive/Canadian Libraries)
-
-
-
-
-
-
- —————————————————————————————————————————————
- Transcriber’s note:
- Gesperrt text is surrounded by tilde (~) sign
- —————————————————————————————————————————————
-
-
- NARREN, GAUKLER UND VOLKSLIEBLINGE
- HERAUSGEGEBEN VON ALBERT WESSELSKI
- VIERTER BAND: DER HODSCHA NASREDDIN II
-
-[Illustration]
-
-
-
-
- DER HODSCHA
- NASREDDIN
-
- Türkische, arabische, berberische,
- maltesische, sizilianische, kalabrische,
- kroatische, serbische und griechische
- Märlein und Schwänke
-
- Gesammelt und herausgegeben von
-
- Albert Wesselski
-
-
- II. Band
-
-
- Alexander Duncker Verlag
- Weimar MCMXI
-
-Alle Rechte vorbehalten.
-
-
-
-
-Inhalt des II. Bandes
-
- Seite
-
- II. Arabische Überlieferungen 1
-
- 1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din
- effendi dschoha 3
-
- 2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe von
- Tausend und einer Nacht 19
-
- 3. Volkserzählungen aus Tripolis und Tunis 25
-
- III. Berberische Überlieferungen 49
-
- IV. Maltesische Überlieferungen 91
-
- V. Sizilianische Überlieferungen 101
-
- VI. Kalabrische Überlieferungen 115
-
- VII. Kroatische Überlieferungen 131
-
- VIII. Serbische Überlieferungen 139
-
- IX. Griechische Überlieferungen 159
-
- Anmerkungen literatur- und stoffgeschichtlichen Inhalts 179
-
- Tür hüten 182
-
- Verscheuchung von Dieben 183, 211 und 215
-
- Vertauschung eines Toten gegen einen Hammel 183
-
- Regen eßbarer Dinge 184, 195 und 204
-
- Prangerritt der Ehebrecherin 185
-
- Esel (Kalb) an der Stelle des Ehebrechers 187
-
- Nur miteinander verkaufen 188
-
- »Wenn der Berg nicht zum Propheten kommen
- will« usw. 190
-
- Zoll auf verschiedene Gebrechen 194
-
- Die drei Dummen (Braut und ihre Eltern) 194
-
- Heller in fremdes Geld geworfen 197
-
- Unibosmärchen 197, 199 und 201
-
- Brandmarkung 198
-
- Der Schuldner stellt sich tot 199
-
- Goldmistende Tiere 201
-
- Verschleuderung wertvoller Dinge durch einen
- Dummkopf 201
-
- Seltsame Teilung 202
-
- Aristoteles und die Königin 203
-
- Mitbieten eines falschen Käufers 204
-
- Verkauf an einen Vogel (einen Baum, eine
- Statue usw.) 204
-
- Fleischverkauf an Hunde 206 und 211
-
- Die Königstochter lachen gemacht 206
-
- Der Schakal (Fuchs) hat zehn Listen 207
-
- Anbauen von Salz, Geld, Kuhschwänzen usw. 209
-
- Nur an Leute verkaufen, die wenig reden 211
-
- Fleischverkauf an Fliegen 211
-
- Verkehrte Ansprache oder Begrüßung 213
-
- Herauslockung eines Tieres 213
-
- Mehrfache Ausnützung eines Leichnams 214
-
- Heilung durch Lachen 214
-
- Bestreichung der Erde mit Butter 215
-
- Unkenntnis vom Wesen des Kindsschädels 215
-
- Entweder ...., oder ....! 217
-
- Ist das Ernst oder Spaß? 219
-
- Lügenschnurren 219 und 220
-
- Zwecklosigkeit der Strafe nach dem Vergehn 231
-
- Anhang 235
-
- Für die Nachkommen pflanzen 235
-
- Drei Fragen (Kaiser und Abt) 238
-
- Prediger mit der Eselsstimme 243
-
- Traumbrot 243
-
- Asinus vulgi 244
-
- Dit de perdriz 245
-
- Einen Esel reden (lesen) lehren 247
-
- Einem Esel das Essen abgewöhnen 249
-
- Index 255
-
-
-
-
-II.
-
-Arabische Überlieferungen
-
-
-
-
-1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi dschoha
-
-
-339.
-
-Man fragte Nasreddin: »Kannst du rechnen?« »Freilich,« antwortete er;
-»darüber gibts keinen Zweifel.« »Wie würdest du also vier Dirhem unter
-drei Personen gleichmäßig verteilen?« »Zweien von ihnen gäbe ich jedem
-zwei Dirhem, der dritte bekäme nichts und müßte warten, bis noch zwei
-Dirhem dawären; dann nähme er diese und so hätten alle drei gleich
-viel.«
-
-
-340.
-
-Nasreddin, der Pfirsiche in der Tasche hatte, kam bei etlichen Leuten
-vorbei und sagte zu ihnen: »Wer es errät, was ich in der Tasche
-habe, bekommt den größten Pfirsich.« Sie antworteten ihm: »Es sind
-Pfirsiche.« Er sagte: »Ja, wer hat euch denn das gesagt? das muß ein
-rechter Hurensohn sein.«
-
-
-341.
-
-Eines Tages ging Nasreddin mit einer Flasche zum Bache, um Wasser zu
-holen; sie fiel ihm aus der Hand und sank unter. Da setzte er sich am
-Ufer nieder. Ein Freund von ihm kam vorbei und sagte: »Was sitzst du
-da, Dschoha?«
-
-»Eine meinige Flasche ist ertrunken; ich warte, bis sie aufquillt und
-an die Oberfläche kommt.«
-
-
-342.
-
-Eines Tages brachte Nasreddin Korn in die Mühle; dort begann er dann
-das Korn aus den Körben der andern Leute zu nehmen und es in den
-seinigen zu tun. Endlich sagte der Müller zu ihm: »Was machst du da?«
-»Ich bin ein Narr.« »Warum nimmst du dann nicht das Korn aus deinem
-Korbe und tust es in die der andern?« »Ich bin ein einfacher Narr;
-täte ich das, was du sagst, wäre ich ein doppelter Narr.«
-
-Der Müller begann zu lachen und ließ ihn laufen.
-
-
-343.
-
-Das Maultier Nasreddin Dschohas nahm einmal einen andern Weg, als er
-gewollt hätte. Einer seiner Freunde, der ihm begegnete, fragte ihn:
-»Wohin, Dschoha?« »Wohin mein Maultier will.«
-
-
-344.
-
-Dschoha brachte eines Tages einen löcherigen Kessel auf den Markt, um
-ihn zu verkaufen; aber man sagte ihm: »Er hat ein Loch, er ist nichts
-wert.« Er antwortete: »Bei Gott, das ist nicht wahr, er hat kein Loch;
-meine Mutter hatte Baumwolle drinnen, und er hat nicht geronnen.«
-
-
-345.
-
-Einmal ging die Mutter Si Dschohas zu einer Lustbarkeit und sagte zu
-ihm: »Hüte die Tür.« Da setzte er sich nieder, mit dem Rücken an die
-Tür gelehnt. Als es ihm dann langweilig wurde, stand er auf und ging
-weg, trug aber dabei die Tür auf dem Kopfe. Einer seiner Freunde sah
-ihn und sagte: »Was soll das heißen?« Er antwortete: »Meine Mutter hat
-mir gesagt, ich soll die Tür hüten.«
-
-
-346.
-
-Eines Tages knackte Dschoha eine Mandel auf und der Kern entschlüpfte
-ihm; da sagte er: »Wie wunderbar! alles flieht vor dem Tode, sogar die
-unvernünftigen Wesen.«
-
-
-347.
-
-Einmal ging Dschoha in den Vorraum seines Hauses hinaus und fand dort
-einen Ermordeten. Er warf ihn in den Brunnen und sagte es seinem Vater.
-Der nahm den Leichnam wieder heraus und begrub ihn; dann erwürgte er
-einen Hammel und warf ihn in den Brunnen. Die Verwandten des Toten
-durchliefen alle Straßen und fragten um den Leichnam; Dschoha begegnete
-ihnen und sagte zu ihnen: »Bei uns ist ein Ermordeter; kommt nachsehn,
-ob es euer Mann ist.« Sie gingen zu ihm und ließen ihn in den Brunnen
-steigen; als er den Hammel sah, rief er zu ihnen hinauf: »Hat euer Mann
-Hörner gehabt?«
-
-
-348.
-
-Dschoha hatte drei Pfund Fleisch gekauft und sagte zu seiner Frau:
-»Koch uns ein wenig Fleisch.« Sie kochte es, aß es aber mit ihrem
-Geliebten. Dschoha kam heim und fragte: »Wo ist das Fleisch?« Die Frau
-antwortete: »Ich war in der Küche beschäftigt; unterdessen hat es die
-Katze gefressen.«
-
-Dschoha stand auf, nahm die Katze und wog sie; da hatte sie gerade drei
-Pfund. Und er schrie: »Du Metze, wenn das die Katze ist, wo ist das
-Fleisch? und wenn das das Fleisch ist, wo ist die Katze?«
-
-
-349.
-
-Dschoha gab seiner Frau drei Dirhem und sagte zu ihr: »Kauf dafür
-Fleisch, laß es aber nicht wieder die Katze fressen wie neulich.« Sie
-ging es kaufen und traf einen von ihren Liebhabern; den nahm sie mit
-sich nach Hause. Die Nachbarn sahen das und führten beide vor den
-Richter. Der Richter befahl, die Frau auf einen Bullen zu setzen und
-sie also durch die Stadt zu führen. Als Dschoha die Zeit lang wurde,
-ging er sie suchen; da sah er sie in dieser Verfassung und sagte zu
-ihr: »Du Metze, was heißt das?«
-
-Sie antwortete: »Nun, nun, was denn? Geh nur nach Hause; ich habe nur
-noch den Markt der Essenzenverkäufer und der Tuchhändler, dann gehe ich
-das Fleisch kaufen und komme heim.«
-
-
-350.
-
-Die Frau Dschohas pflegte in der Nacht wegzulaufen und sich mit ihrem
-Geliebten zu treffen; deswegen wurde Dschoha von seinen Nachbarn
-gehänselt. Da hielt er sich einmal wach, bis sie wegging; dann stand
-er auf, verschloß die Tür und setzte sich dahinter. Als die Frau
-zurückkam, fand sie die Tür versperrt. Sie begann ihn zu bitten,
-er möge sich ihrer erbarmen, aber er beschimpfte sie. Als sie jede
-Hoffnung auf einen günstigen Ausgang aufgegeben hatte, sagte sie zu
-ihm: »Wenn du mir nicht öffnest, springe ich in den Brunnen.« Dann nahm
-sie einen großen Stein und warf ihn hinein. Voll Reue lief er hinaus,
-um zu sehn, was es gebe. Augenblicklich schlüpfte die Frau ins Haus und
-verschloß die Tür. Er gab sich alle Mühe, sie zur Nachgiebigkeit zu
-bestimmen, aber sie hörte nicht auf, ihn zu beschimpfen und zu ihm zu
-sagen: »Da hat mans, wie du dich aufführst; die ganze Nacht steckst du
-bei den Trunkenbolden.« So gelang es ihr denn, ihn vor den Nachbarn mit
-Schande zu bedecken.
-
-
-351.
-
-Einer, der die Frau Dschohas liebte, sagte eines Tages zu seinem
-Diener, einem bartlosen und wohlgewachsenen Knaben: »Geh zu ihr und sag
-ihr, daß ich sie bald besuchen werde.« Der Knabe ging hin. Sie konnte
-sich nicht enthalten, ihn zu umarmen und ihn an ihre Brust zu drücken,
-bis sie schließlich ihre Gelüste stillte. Der Herr des Knaben fand, daß
-der zu lange ausblieb; er machte sich also selber auf den Weg zum Hause
-Dschohas. Als ihn die Frau kommen hörte, verbarg sie den Knaben unter
-dem Bette, und ihn empfing sie wie gewöhnlich. In diesem Augenblicke
-klopfte Dschoha an die Tür. Da sagte sie zu ihrem Geliebten: »Steh
-auf, lauf mit blankem Schwerte in den Hof und stoße Schmähungen gegen
-mich aus.« Er tat es. Dschoha trat ein und fragte seine Frau: »Was
-will der Mensch?« »Ach, Mann,« sagte sie, »das ist unser Nachbar: sein
-Diener ist ihm entlaufen und hat sich zu uns geflüchtet; er wollte auf
-ihn los, um ihn zu töten, aber ich habe ihn unter das Bett gesteckt.«
-Dschoha sagte zu dem Knaben: »Komm nur hervor, mein Kind, und bete zu
-Gott für diese ehrsame Frau, die dir diesen großen Dienst geleistet
-hat; Gott möge ihn ihr lohnen.«
-
-
-352.
-
-Die Frau Dschohas ging mitten in der Nacht weg. Es begegnete ihr einer
-und der sagte zu ihr: »Du gehst um diese Stunde aus?« »Das kümmert mich
-nichts,« antwortete sie: »treffe ich einen Mann, so ist das das, was
-ich suche; begegnet mir ein Teufel, so werde ich ihm gehorchen.«
-
-
-353.
-
-Man sagte zu Dschoha: »Nun bist du alt geworden und weißt von der
-ganzen Überlieferung nichts auswendig.« Er antwortete: »Niemand von
-euch hat von Ikrimah das sagen hören, was ich von ihm gehört habe.«
-»Sag es uns.« »Ich habe gehört, wie Ikrimah nach ibn Abbas[1], der
-es von dem Propheten hatte, folgendes verkündete: ›Es gibt zwei
-Eigenschaften, die bei niemand sonst als bei den Gläubigen vereint
-sind.‹ Aber Ikrimah hat die eine vergessen gehabt und ich habe die
-andere vergessen.«
-
-
-354.
-
-Dschoha war gerade beim Essen, als ein Bettler vor seiner Tür stehn
-blieb und sagte: »Muselmanen, Brüder!« Dschoha sagte: »Es soll keine
-Verwandtschaft unter ihnen gelten und sie sollen sich nicht aneinander
-mit Bitten wenden.[2]« Der Bettler antwortete: »Hab Mitleid mit mir!«
-Dschoha sagte: »Eher brauchte ich dein Mitleid.« Der Bettler: »Höre
-mich doch an!« Dschoha: »Ich hätte dich angehört, wenn du dich an einen
-Lebenden gewandt hättest.« Der Bettler: »Wie weitschweifig sind deine
-Worte, und wie trügerisch deine Handlungen! Möge Gott deine Hoffnungen
-zu Schanden machen!«
-
-
-355.
-
-Dschoha brachte seiner Frau ein Stück Fleisch und fragte sie: »Was kann
-man daraus machen?« Sie antwortete: »Mit gutem Fleische lassen sich
-alle möglichen guten Sachen kochen.« »Gut,« sagte Dschoha, »koch mir
-alle möglichen guten Sachen.«
-
-
-356.
-
-Dschoha hatte einen Kamelhengst bestiegen; auf dem Wege warf ihn der
-ab und entwich. Dschoha verfolgte ihn, bis er ihn schließlich in einer
-Stadt einholte; und er sagte zu den Einwohnern der Stadt: »Habt ihr den
-Schuft gesehn, der mich hat umbringen wollen? Bringt den Metzger her,
-damit er den Verfluchten schlachte.« Der Metzger schlachtete das Kamel
-und Dschoha verteilte das Fleisch an die Einwohner der Stadt.
-
-
-357.
-
-Einer lud Dschoha zu Tische und sagte zu seiner Sklavin: »Bereite uns
-Feigen.« Aber sie vergaß es und er ebenso. Später sagte er zu Dschoha:
-»Lies uns einen Abschnitt aus dem Koran.« Dschoha willigte ein und
-begann: »Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen! Bei dem
-Ölbaume und dem Berge Sinaï ....«[3] Der Gastgeber sagte: »Wo bleibt
-die Feige?« Dschoha antwortete: »Die habt ihr, du und deine Sklavin,
-seit Anbruch der Nacht vergessen.«
-
-
-358.
-
-Dschoha heiratete eine Frau, die schielte. Um die Essensstunde
-brachte er zwei Brote; sie sah vier. Dann brachte er eine Schüssel
-mit Speise; sie sah zwei und sagte zu ihm: »Was sollen wir mit zwei
-Schüsseln machen? eine ist genug.« Er sagte bei sich: »Was für eine
-ausgezeichnete Frau, die alles doppelt sieht!« Als er sich dann mit
-ihr zu Tische setzte, warf sie ihm die Schüssel an den Kopf und sagte:
-»Bin ich denn eine Dirne, daß du einen andern Mann zu mir führst?«
-»Liebste,« sagte Dschoha, »bitte, sieh alles doppelt, nur deinen Mann
-nicht!«
-
-
-359.
-
-Dschoha war bei einem großen Herrn zu Tische und es gab Nugat. Da
-fragte ihn einer: »Was ist das?« Er antwortete: »Ich weiß es nicht;
-aber ich habe sagen hören, das Bad sei eines der köstlichsten irdischen
-Dinge, und so denke ich, daß das ein Bad ist.«
-
-
-360.
-
-Dschoha sah auf dem Tische eines Geizigen ein Huhn, das niemand
-anrührte; man hatte es zugleich mit dem Kuskussu[4] gebracht und nach
-dem Essen wurde es wieder zurückgetragen. Da sagte er: »Bei Gott,
-dieses Huhn hat nach seinem Tode ein längers Dasein als zu seinen
-Lebzeiten.«
-
-
-361.
-
-Dschoha aß bei einem großen Herrn; es gab eine Fleischpastete und
-die verschlang er mit vollem Munde. Einer sagte zu ihm: »Dschoha, iß
-nicht zu viel; wer sich daran übernimmt, muß sterben.« Er hielt einen
-Augenblick inne, dann klatschte er seine fünf Finger zusammen und
-sagte: »Nehmt euch meiner Familie an; ich befehle sie euch.«
-
-
-362.
-
-Dschoha traf einen Christen, der in der christlichen Fastenzeit
-Fleisch aß; da setzte er sich zu ihm, um an seinem Mahle teilzunehmen.
-Der Christ sagte zu ihm: »Dschoha, das Fleisch von Tieren, die wir
-geschlachtet haben, ist euch Muselmanen nicht erlaubt.« Dschoha
-antwortete: »Ich bin unter den Muselmanen das, was du unter den
-Christen bist.«
-
-
-363.
-
-Die Frau Dschohas erzählt: Mein Geliebter hatte Lust nach einer
-Schüssel gedünstetes Fleisch, und ich verlangte die Sachen dazu von
-meinem Manne. Als alles nötige bereit war, kochte ich das Gericht
-und aß es mit meinem Geliebten und tat eine Gurke in den Topf. Mein
-Mann kam heim und ich setzte ihm diese vor; er kostete sie und sagte:
-»Das schmeckt ja wie eine Gurke.« Ich stellte sie noch einmal zu, bis
-sie eingetrocknet war. Er aß sie und ging weg. Mein Geliebter kam
-zum zweiten Male, aber er war noch kaum recht eingetreten, als ihn
-mein Mann ertappte; er packte ihn und steckte ihn in eine Truhe und
-verschloß sie. Dann ging er meine Verwandten holen. Sofort, als er
-draußen war, machte ich mich an das Schloß, öffnete es und ließ meinen
-Geliebten heraus. Unser Nachbar hatte einen Esel; den nahm ich und
-steckte ihn in die Truhe. Da trat auch schon mein Mann mit meinem Vater
-und meinem Bruder ein. Sie öffneten die Truhe und fanden einen Esel.
-Und sie sagten zu Dschoha: »Bist du närrisch?« Er sah mich an und
-sagte: »Dirne! du hast eine Gurke in Fleisch verwandelt; kein Wunder,
-daß du einen Menschen in einen Esel verwandelst.«
-
-
-364.
-
-Die Frau Dschohas erzählt weiter: Eines Tages kam mein Mann nach
-Hause und mein Geliebter war da; ich versteckte ihn im Keller. Mein
-Mann brachte dreißig Eieräpfel mit und legte sie in den Keller.
-Mein Geliebter aß einen. Dann ging mein Mann die Äpfel zählen; mein
-Geliebter gab sie ihm einzeln, und er bildete sich ein, es sei seine
-eigene Hand, die sie ihm von innen reichte. Als er fand, daß einer
-fehlte, ging er hinein; da traf er meinen Geliebten. Er fragte ihn:
-»Wer bist du?« Und mein Geliebter antwortete: »Ich bin ein Eierapfel.«
-Nun sagte mein Mann zu mir: »Schau, was für ein Spitzbube der Händler
-ist! er hat mir den da für einen Apfel zugezählt, und dabei habe ich
-zu ihm gesagt: ›Welcher ists denn, wenn nicht der da, der den Korb so
-schwer macht?‹« Dann führte er ihn zu dem Apfelhändler und sagte zu
-ihm: »Hast du denn keine Furcht vor Gott? wie kannst du mir den zu den
-Äpfeln zuwägen?« Der Händler, der ein Schalk war, nahm meinen Geliebten
-beim Ohre und sagte zu ihm: »Wie oft habe ich dir schon gesagt: ›Bleib
-bei den Rüben und komme nicht immer unter die Eieräpfel!‹« Dann gab er
-meinem Manne an seiner statt einen Eierapfel.
-
-
-365.
-
-Dschoha erhielt von seinem Vater einen Dirhem, um dafür einen
-Hammelkopf zu kaufen. Er kaufte ihn, aß aber alles Fleisch herunter
-und brachte seinem Vater den nackten Schädel. Der Vater sagte: »Schuft,
-was ist das?« »Ein Hammelkopf.« »Wo sind die Ohren?« »Er war taub.«
-»Und die Zunge?« »Er war stumm.« »Und das Fleisch am Kopfe?« »Er war
-kahl.«
-
-
-366.
-
-Einer lud eines Tages Dschoha ein, um ihn zu hänseln, und als Dschoha
-zu Tische kam, war nur ein Brot da; Dschoha stand auf und lief eiligst
-weg. Der andere sagte: »Wohin denn, Dschoha?« Dschoha antwortete: »Ich
-werde am Opfertage wiederkommen; vielleicht gibts dann bei dir Fleisch.«
-
-
-367.
-
-Dschoha war gerade dabei, ein Huhn mit Brot zu essen, als einer bei
-ihm vorbeikam; der sagte zu ihm: »Gib mir ein Stückchen.« Aber Dschoha
-sagte: »Bei Gott, Bruder, das Huhn gehört nicht mir; es gehört meiner
-Frau und sie hat es mir gegeben, damit ich es esse.«
-
-
-368.
-
-Dschoha fragte einen Geizhals: »Warum lädst du mich nicht ein?« »Weil
-du große Bissen nimmst und sie gierig verschlingst; während du den
-einen ißt, bereitest du dir schon den andern vor.« »Aber Bruder,«
-entgegnete Dschoha, »möchtest du denn, daß ich jedesmal zwischen zwei
-Bissen zwei Kniebeugungen machte?«
-
-
-369.
-
-Eines Tages sagte Dschoha zu seiner Frau, als er mit ihr aß: »Nichts
-könnte lieblicher sein als diese Speise, wenn sie nur nicht so knapp
-wäre.« »Wieso denn knapp?« sagte sie; »wir sind doch allein, du und
-ich.« »Mir wäre es am liebsten,« sagte er, »wenn nur der Topf und ich
-dawären, und sonst niemand.«
-
-
-370.
-
-Dschohas Esel hatte sich verlaufen; da schwur Dschoha, ihn, wenn er ihn
-finden werde, für einen Dinar zu verkaufen. Als er ihn aber gefunden
-hatte, nahm er eine Katze, setzte sie dem Esel auf den Hals und führte
-beide Tiere auf den Markt und schrie: »Wer will einen Esel um einen
-Dinar und eine Katze um hundert Dinar? eines ohne das andere verkaufe
-ich aber nicht.«
-
-
-371.
-
-Eines Tages war Dschoha in dem neugebauten Hause eines Freundes; er
-setzte sich einen Augenblick nieder, bekam aber nichts zu essen. Da
-stand er auf und begann das Haus von einer Ecke zur andern mit seinem
-Fuße auszumessen. Der Eigentümer sagte: »Was machst du da, Dschoha?«
-»Ich will mir ein Haus bauen lassen wie dieses da; ein Haus, wo nichts
-zu trinken und nichts zu essen ist, muß ja leicht zu bauen sein.«
-
-
-372.
-
-Dschoha wollte für heilig gelten. Er wurde gefragt: »Wo sind deine
-Wunder?« und er sagte: »Ich werde einem Baume, gleichgültig welchem,
-befehlen, zu mir zu kommen, und er wird mir gehorchen.« »Sag es dem
-Palmbaum da.« »Komm,« sagte Dschoha; aber der Palmbaum rührte sich
-nicht, auch nicht, als er ihn dreimal angerufen hatte. Nun stand
-Dschoha auf; man fragte ihn: »Wohin, Dschoha?« Er sagte: »Die Propheten
-Gottes und die Heiligen kennen weder Hochmut, noch Verblendung; da der
-Palmbaum nicht zu mir kommt, werde ich zum Palmbaum gehn.«
-
-
-373.
-
-Eines Tages stieg Dschoha auf das Minaret der Moschee und rief zum
-Gebete; und er verwunderte sich über seine Stimme. Alsbald stieg er
-hinunter und begann hastig davonzulaufen. Man fragte ihn: »Wohin,
-Dschoha?« Und er antwortete: »Ich will wissen, bis wohin meine Stimme
-reicht.«
-
-
-374.
-
-Eines Tages ging der Hodscha mit einem seiner Freunde auf die Jagd. Sie
-sahen einen Wolf, und den wollten sie fangen; sie verfolgten ihn, bis
-er sich unter einen Felsen verkroch. Der Gesell Dschohas steckte seinen
-Kopf hinein, um ihn zu packen, aber der Wolf riß ihm ihn ab. Dschoha
-wartete länger als eine Stunde; als er schließlich sah, daß sich sein
-Gesell nicht wieder erhob, zog er ihn heraus, und da sah er, daß er
-keinen Kopf hatte. Er fragte sich, ob er einen gehabt habe oder nicht;
-dann ging er in die Stadt und fragte die Frau seines Freundes: »Hat
-dein Mann, als er heute weggegangen ist, seinen Kopf bei sich gehabt
-oder nicht?«
-
-
-375.
-
-Eines Tages trug Dschoha einen Sack Korn in die Mühle. Auf dem Wege
-dachte er, wie schön es wäre, wenn Gott das Korn in seinem Sacke in
-Gold verwandeln möchte, und schließlich glaubte er, daß sein Wunsch
-erhört sei. Er streckte die Hand aus, um zu sehn, ob es Gold geworden
-sei oder nicht, aber der Sack legte sich um. Da wandte er den Blick
-gen Himmel und sagte: »Herr, du hast mich betrogen.«
-
-
-376.
-
-Einer lud Dschoha ein in der Absicht, ihn zu hänseln; er brachte
-Rosinen in einer zugedeckten Schüssel, worein er auch Mistkäfer getan
-hatte. Als der Deckel abgenommen wurde, liefen die Käfer davon; aber
-Dschoha machte sich daran, sie aufzulesen und zu essen. Der Hausherr
-fragte ihn: »Was tust du denn?« Und Dschoha antwortete: »Ich fange
-vorerst die Ausreißer; die Rosinen rühren sich ja nicht von der
-Stelle.«
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-2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe von Tausend und einer Nacht
-
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-377.
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-In den Jahrbüchern der alten Weisen, o König der Zeit, und in den
-Schriften der Gelehrten wird erzählt und durch die Überlieferung
-ist auf uns gekommen, daß in der Stadt Kairo, diesem Sitze des
-Frohsinns und des Geistes, ein Mann gewesen ist, der wie ein
-Dummkopf aussah, aber unter dem Äußern eines ungewöhnlichen Narren
-einen unvergleichlichen Kern von Verschlagenheit, Scharfsinn, Witz
-und Weisheit verbarg, ganz zu geschweigen, daß er sicherlich der
-vergnüglichste, unterrichtetste und geistreichste Mensch seiner Zeit
-war; mit seinem Namen hieß er Dschoha, und von Beruf war er nichts,
-gar nichts, wenn er auch gelegentlich in den Moscheen das Predigeramt
-ausübte.
-
-Eines Tages sagten nun seine Freunde zu ihm: »Schämst du dich denn
-nicht, Dschoha, daß du dein Leben im Müßiggange verbringst und deine
-Hände samt den zehn Fingern zu nichts anderm brauchst, als um sie voll
-zum Munde zu führen? Und denkst du nicht, daß es die höchste Zeit wäre,
-dein Luderleben aufzugeben und dich den Sitten aller Welt zu fügen?«
-
-Dschoha antwortete darauf nichts. Aber eines Tages fing er einen
-großen, schönen Storch mit herrlichen Flügeln, die ihn hoch in den
-Himmel trugen, mit einem wunderbaren Schnabel, dem Schrecken der Vögel,
-und mit zwei Lilienstengeln als Beinen. Und nachdem er ihn gefangen
-hatte, stieg er mit denen, die ihm Vorwürfe gemacht hatten, auf das
-Dach seines Hauses, und dort schnitt er dem Storche mit einem Messer
-die herrlichen Federn der Flügel und den wunderbaren langen Schnabel
-und die hübschen, so zierlichen Beine ab, stieß ihn mit dem Fuße
-hinaus und sagte: »Fliege! fliege!«
-
-Entrüstet schrien ihn seine Freunde an: »Daß dich Allah verfluche,
-Dschoha! Warum diese Verrücktheit?«
-
-Und er antwortete ihnen: »Dieser Storch hat mich geärgert und hat meine
-Augen verdrossen, weil er nicht so war wie die andern Vögel; jetzt aber
-habe ich ihn den andern ähnlich gemacht.«
-
-
-378.
-
-Und einmal kam sein Nachbar zu Dschoha, um ihn zu einem Mahle
-einzuladen, und sagte zu ihm: »Komm zu mir essen, Dschoha.« Und Dschoha
-nahm die Einladung an. Und als sie alle beide vor dem Eßbrette saßen,
-wurde ihnen eine Henne aufgetragen. Und Dschoha gab es nach mehrern
-Kauversuchen auf, sich mit dieser Henne zu befassen, die eine alte war
-unter den allerältesten Hennen, und deren Fleisch zäh war wie Leder;
-und er begnügte sich, ein wenig von der Suppe, worin sie gekocht war,
-zu sich zu nehmen. Dann stand er auf, nahm die Henne, stellte sie in
-die Richtung nach Mekka und schickte sich an, sein Gebet über ihr
-zu sprechen. Und sein Wirt sagte betreten zu ihm: »Was willst du,
-Ungläubiger? Seit wann beten die Muselmanen über den Hühnern?«
-
-Und Dschoha antwortete: »Du täuschest dich, Oheim. Diese Henne, über
-der ich beten will, ist keine Henne: sie hat nur die Gestalt einer
-Henne; denn in Wirklichkeit ist sie eine alte heilige Frau, die in
-eine Henne verwandelt worden ist, oder ein verehrungswürdiger frommer
-Mönch! denn sie war im Feuer, und das Feuer hat sie verschont.«
-
-
-379.
-
-Ein andermal war Dschoha mit einer Karawane ausgezogen und der
-Mundvorrat war gar spärlich und der Hunger der Reisenden war
-beträchtlich; und er wurde von seinem Magen so gepeinigt, daß er gern
-das Futter der Kamele verschlungen hätte. Als sie sich nun beim ersten
-Halt alle niedergesetzt hatten, um zu essen, zeigte Dschoha so viel
-Zurückhaltung und Bescheidenheit, daß sich seine Gefährten nicht genug
-wundern konnten. Sie drangen in ihn, das Brot und das harte Ei, das ihm
-zukam, zu nehmen, aber er antwortete: »Nein, bei Allah! eßt nur und
-seid zufrieden; ich wäre nicht imstande, ein ganzes Brot und ein Ei
-aufzuessen. Nehmt nur jeder euer Brot und euer Ei; mir gebt dann, wenn
-es euch beliebt, jeder die Hälfte von seinem Brot und seinem Ei: mehr
-verträgt mein Magen nicht, der ziemlich schwach ist.«
-
-
-380.
-
-Ein andermal, an einem sehr heißen Tage, hatte sich Dschoha in der
-ärgsten Sonnenglut auf den Weg gelegt und hielt seinen Freudenstifter
-entblößt in der Hand. Da kam einer vorbei, und der sagte zu ihm:
-»Schande über dich, Dschoha! was machst du da?«
-
-Und Dschoha antwortete: »Schweige, Mann, und geh mir aus meinem Winde!
-siehst du nicht, daß ich meinen Kleinen Luft schöpfen lasse zu seiner
-Erfrischung?«
-
-
-
-
-3. Volkserzählungen aus Tripolis und Tunis
-
-
-381.
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-Einmal kam ein Mann zu Dschuha und sprach zu ihm: »Ich habe eine Kuh
-und möchte sie verkaufen, aber niemand will sie mir abkaufen.« Dschuha
-antwortete: »Ich werde den Verkauf besorgen. Bring sie morgen auf den
-Markt; da will ich sie an den Mann bringen.« Dschuha ging zu seiner
-Mutter und erzählte es ihr, und sie sagte zu ihm: »Weißt du auch, mein
-Sohn, wie du die Kuh teuer verkaufen kannst?« »Sag mirs.« »Sag: ›Das
-ist eine sehr schöne Kuh; sie ist noch jung, ist aber schon im sechsten
-Monate trächtig.‹« »Schön,« antwortete Dschuha.
-
-Am nächsten Morgen brachte ihm der Mann die Kuh; Dschuha trieb sie auf
-den Markt und begann sie auszurufen. Man fragte ihn: »Dschuha, ist
-das eine gute Kuh?« Er antwortete: »Eine sehr gute; ich weiß, daß sie
-sehr gut ist.« »Wieso weißt du das?« »Sie ist noch jung und ist schon
-trächtig im sechsten Monate.« »Ja dann ist sie gut.« Dschuha verkaufte
-sie in der Tat sehr teuer. Dann ging er nach Hause.
-
-Nun hatte er eine junge Tochter, und um die warben eben Leute, als er
-nach Hause kam. Und ihre Mutter sagte zu den Leuten: »Da kommt ihr
-Vater. Bittet ihn um sie; er wird sie euch schon geben.« »Was wollt
-ihr?« fragte Dschuha. »Wir wollen deine Tochter haben.« Er sagte: »Ja
-die ist gut: ihr Verstand ist gut entwickelt, ihre Augen sind hübsch,
-ihre Augenbrauen sind zierlich, ihr Haar ist schön genug, und überdies
-ist sie im sechsten Monate schwanger.« Die Leute begannen zu lachen,
-wandten sich zur Tür und gingen weg.
-
-Nun sagte die Frau zu Dschuha: »Schämst du dich nicht?« »Warum denn?«
-»Wie kannst du zu Leuten, die um deine Tochter werben kommen, sagen,
-sie sei im sechsten Monate schwanger?« »Nun, bei der Kuh war es doch
-heute gut, die gar nichts wert war. Niemand hat sie mir abnehmen
-wollen, bis ich den Leuten gesagt habe, sie sei im sechsten Monate
-trächtig; da haben sie sie sofort genommen. Na, und wenn einer etwas
-kaufen will, ists da besser, er erhält ein Ding oder gleich zwei?«
-
-Dschuha ging nun weg von seiner Frau. Auf der Straße kam er wieder mit
-den Leuten zusammen, die bei ihm um seine Tochter geworben hatten, und
-die sagten zu ihm: »Wie hast du uns nur sagen können, deine Tochter
-sei eine Jungfrau, und dann behaupten, sie sei im sechsten Monate
-schwanger?« Dschuha antwortete: »Das will ich euch erklären. Wenn du
-zum Beispiel reisest und irgendwohin willst, ist es da besser, wenn
-du in neun Stunden hinkommst oder in drei?« »Natürlich ist es in drei
-Stunden besser.« »Nun, das trifft auch bei meiner Tochter zu; ist es
-besser, wenn sie ihrem Gatten in drei Monaten ein Kind schenken kann,
-oder wenn das erst in neun Monaten möglich ist?« Da lachten die Leute
-und gingen weg.
-
-
-382.
-
-Dschuha kam einst zu König Jachja; der mochte ihn gut leiden und sagte
-zu ihm: »Verlange, was du willst.« Dschuha antwortete: »Wer Jachja
-heißt, soll mir einen Piaster geben, wer am frühen Morgen ausgeht,
-desgleichen, wer auf seine Frau hört, desgleichen, ebenso wer einen
-langen Bart hat, und schließlich wer grindig ist.« Der König befahl:
-»Fertigt ihm die Gewährung seiner Bitte schriftlich aus.« Dschuha nahm
-den Bescheid und ging.
-
-Eines Tages ging er früh ums Morgengrauen zu einem Stadttore und setzte
-sich dort nieder. Da kam ein Beduine vorbei, der Brennreisig in die
-Stadt bringen wollte. Dschuha hielt ihn an und sagte zu ihm: »Gib
-mir einen Piaster.« Der Beduine fragte: »Warum?« Dschuha antwortete:
-»Weil du am frühen Morgen ausgehst.« Der Beduine blickte auf und
-sagte: »Hätte ich nicht auf meine Frau gehört, wäre ich nicht früh
-aufgestanden.« Da sagte Dschuha: »Jetzt mußt du mir zwei Piaster
-geben.« Der Beduine wurde zornig und sagte: »Weg! laß mich in Ruh;
-sonst kannst du den Stock da von der Hand Hadsch Jachjas zu kosten
-bekommen!« Da sagte Dschuha: »Jetzt machts drei Piaster.« Sie begannen
-zu streiten: der eine sagte: »Gib her,« und der andere: »Ich gebe
-dir nichts,« bis sie sich zu prügeln anfingen. Da wurde der Bart des
-Beduinen sichtbar, und Dschuha sah, daß er lang war; da sagte er: »Vier
-Piaster.« Sie prügelten sich weiter, und da wurde auch der Kopf des
-Beduinen bloß; Dschuha sah, daß er grindig war, und so sagte er sofort:
-»Fünf Piaster.« Der Streit wurde immer heftiger und schließlich wurden
-sie vor den Sultan geführt.
-
-Der Sultan antwortete: »Was soll das heißen, Dschuha?« Dschuha
-antwortete: »Hier ist der treffliche Bescheid, den du mir gegeben hast.
-Bei diesem Manne habe ich die fünf Eigenschaften getroffen, die in dem
-Bescheide verzeichnet sind: er heißt Jachja, geht am frühen Morgen aus,
-hört auf den Rat seiner Frau, hat einen langen Bart und ist grindig.«
-Der Sultan sagte zu dem Beduinen: »Geh nur ruhig nach Hause; du bist
-ein armer Mann und bist hergekommen, um dir etwas zu verdienen, und
-Dschuha hat dich abgehalten.« Und er gab ihm ein Geschenk und sagte:
-»Geh jetzt.« Dschuha sah König Jachja an und sagte: »Es mangelt doch
-einem jeden, der Jachja heißt, am Verstande.« Darüber erboste sich
-König Jachja und ereiferte sich immer mehr; endlich rief er: »Bei Gott,
-wenn du mir niemand ausfindig machst, der Jachja heißt und dem es am
-Verstande mangelt, so lasse ich dir den Kopf abschlagen.« Dschuha
-antwortete: »Gib mir hundert Piaster und gewähre mir neun Tage Frist.«
-Der König ließ ihm das Geld geben und gewährte ihm die gewünschte
-Frist, erklärte aber nochmals: »Wenn du mir nicht binnen neun Tagen
-einen Menschen, wie beschrieben, bringst, so lasse ich dir den Kopf
-abschlagen.«
-
-Dschuha verließ den Palast und ging auf den Schafmarkt; dort kaufte
-er einen hübschen Hammel. Den trieb er in den Basar der Gewürzkrämer.
-Er fragte einen Mann: »Ist vielleicht in dem Basar da ein Mann, der
-Jachja heißt?« Der Mann sagte: »Der in dem Laden dort heißt Jachja.«
-Dschuha ging zu dem ihm bezeichneten und sagte zu ihm: »Friede sei
-über dir!« Der Gewürzkrämer antwortete: »Über dir sei der Friede,«
-und bewillkommnete Dschuha. Der sagte: »Du heißt Jachja?« Der Krämer
-antwortete: »Jawohl.« Dschuha sagte: »Ich habe dir ein Geschenk
-gebracht.« Der Krämer fragte: »Von wem denn?« Dschuha antwortete:
-»Diesen Hammel hat dir der Erzengel Gabriel geschickt.« Der Alte
-freute sich und rief: »Lob sei Gott, der sich meiner erinnert und mir
-durch den Engel Gabriel einen Hammel geschickt hat.[5]« Dschuha sagte
-ihm noch: »Ich warne dich aber vor einem: dieser Hammel erzählt alles
-weiter, was er zu hören und zu sehn bekommt; er ist ein Plauderer.« Der
-alte Jachja nahm den Hammel mit nach Hause und band ihn in der Küche an.
-
-Nun hatte der Alte einen Sohn, der eben geheiratet hatte. Die junge
-Frau mußte auf einmal auf den Abtritt gehn, und dort ließ sie einen
-fahren; ach, da sah sie, daß der Hammel herguckte. Sie schämte sich
-heftig und sprach bei sich: »Der sagt es jetzt meinem Manne und stellt
-mich vor ihm bloß.« Drum sagte sie zu dem Hammel: »Bitte, sag nichts.«
-»Bäh, bäh.« »Versprich mir, daß du nichts sagen wirst.« »Määh.« Da
-zog sie ihr Leibchen aus und bat den Hammel: »Nimm es, aber sage
-meinem Manne nichts.« Und so zog sie sich ein Kleidungsstück nach dem
-andern aus, um es dem Hammel hinzugeben, bis sie splitternackt auf
-dem Abtritte dasaß. Ihre Mutter vermißte sie und fand sie endlich auf
-dem Abtritte; da sie sah, daß sie nackt und bloß war, fragte sie sie:
-»Dir fehlt doch nichts?« »Ach, Mütterchen, ich habe einen streichen
-lassen, und der Hammel hat es gehört, und ich ängstige mich, daß ers
-weitererzählt; und er will mir nichts versprechen.« Da zog sich die
-Alte auch aus und saß schließlich auch nackt auf dem Abtritte. Die
-Mutter des jungen Gatten vermißte die beiden und ging ihnen nach; und
-sie sagte zu ihnen: »Warum sitzt ihr denn nackt und bloß da?« Die
-Mutter der jungen Frau begann: »Mein Töchterchen hat einen streichen
-lassen, und wir haben Angst, der Hammel erzählts ihrem Manne.« Da zog
-sich die Mutter des jungen Gatten auch aus und gab auch alle ihre
-Kleider dem Hammel und sagte zu ihm: »Mein Söhnchen, bitte, sags nicht
-weiter.«
-
-So standen die Dinge, als der alte Jachja sein Haus betrat. Er rief
-hinein: »Chaddidscha! Fatima!«, aber niemand antwortete ihm. Da suchte
-er das ganze Haus ab, bis er auf den Abtritt kam und die drei Frauen
-sah; er fragte sie: »Was ists mit euch?« Sie schwiegen; denn sie
-schämten sich. Er sagte: »Sagt es mir nur.« Nun sagten sie: »Die junge
-Frau hat früher einen streichen lassen, und wir haben uns geängstigt,
-daß es der Hammel ihrem Manne erzählen werde.« Da begann sich der alte
-Jachja auch zu entkleiden: er gab dem Hammel Turban, Rock und Kaftan
-und saß schließlich nackt wie die drei Frauen auf dem Abtritte.
-
-Endlich kam der junge Ehemann, der Sohn des alten Jachja, heim; er
-fand das Haus öde und leer. Er rief: »Mutter! Frau!«, aber niemand
-antwortete ihm. Als er dann vom Abtritte her ein Geräusch hörte, ging
-er hin, und dort fand er die ganze Gesellschaft nackt: Vater, Mutter,
-Frau und Schwiegermutter. »Gottes Wunder!« sagte er; »was ist denn los
-mit euch?« Sie schwiegen und schlugen ihre Augen zu Boden; dann trat
-sein Vater vor und sagte zu ihm: »Deine junge Frau, mein Sohn, hat
-einen fahren lassen, und wir hatten Angst, der Hammel könnte es dir
-erzählen.«
-
-Lassen wir jetzt diese Leute und ihre Sachen und wenden wir uns wieder
-zu Dschuha. Was tat also Dschuha? Dschuha hielt sich eine Woche lang
-fern vom alten Jachja; dann aber ging er wieder in seinen Laden. Der
-Alte bewillkommnete ihn freudig und sagte: »Sei gegrüßt!« Dschuha
-sagte: »Komm her! ich will dir etwas anvertrauen, was ein Geheimnis
-zwischen uns bleiben soll.« Jachja sagte: »Sag es.« Dschuha sagte: »Ich
-bin der Engel Asrael und heute Nacht wird mich Gott zu dir senden,
-um deinen Geist zu holen.« Jachja sagte: »Freund, was habe ich denn
-verbrochen?« Dschuha antwortete: »Du magst etwas verbrochen haben
-oder nicht: wer vor seinem Ende steht, muß den Fuß langstrecken. Geh
-hin und nimm von allen deinen Angehörigen, Verwandten und Bekannten
-Abschied.« Der alte Jachja erwiderte: »Ich will aber nicht sterben.«
-Dschuha sagte: »Was soll das heißen? Das Geschenk ist dir recht, aber
-vom Sterben willst du nichts hören? Nimm nur dein Leichentuch und geh
-nach Hause. Ich werde gegen Abend zu dir kommen und zwar mit zwei
-andern Engeln, nämlich Michael und Gabriel.« Damit verließ er den
-alten Jachja. Der dachte nun: »Heute Nacht muß ich also sterben.« Dann
-nahm er sein Leichentuch und ging nach Hause. Er wusch sich und betete
-zwei Abschnitte; und zu den seinigen sagte er: »Niemand soll das Haus
-verlassen.« Hierauf ging er zu seinen Freunden und Verwandten und sagte
-zu ihnen: »Verzeiht mir alles schlechte.« Sie fragten ihn: »Was ists
-mit dir?« und er antwortete: »Heute Nacht muß ich sterben.« Der eine
-sagte: »Jachja ist verrückt geworden«, der andere: »Vielleicht hat er
-seinen Tod vorausgesehn.« Dann ging Jachja wieder nach Hause. Seine
-Frau und seine Schwiegertochter kamen ihm entgegen und sagten zu ihm:
-»Sei gegrüßt!«; er aber entgegnete: »Weder gegrüßt, noch sonst etwas.
-Verzeihet mir alles; denn heute Nacht muß ich sterben.«
-
-Dschuha ging wieder zum Könige und sagte zu ihm: »Nun habe ich einen
-ausfindig gemacht, der Jachja heißt wie du und dem es am Verstande
-fehlt.« Er brachte zwei Kapuzenmäntel und der König und der Wesir zogen
-sie an; er tat das gleiche. Und um die Zeit des Abendgebetes ging er
-mit ihnen zu dem alten Jachja; sie fanden die Haustür offen. Als sie
-eintraten, flohen die weiblichen Familienmitglieder, indem sie riefen:
-»Das ist der König Tod; er will vielleicht auch uns töten.« Die drei
-traten ein und sagten zum alten Jachja: »Friede sei über dir.« Er
-antwortete ihnen mit matter Stimme: »Über euch sei der Friede.« Nun
-befahl ihm Dschuha: »Lege dich hin und strecke dich lang.« Jachja legte
-sich hin und streckte sich lang. Dschuha befahl ihm weiter: »Sag dein
-Glaubensbekenntnis.« Dann begann er den Alten von unten an zu quetschen
-und zu zwicken: mit dem Beine fing er an und zwar mit der großen Zehe;
-dann kam er ihm an den Bauch, an die Brust und schließlich an den Hals.
-Als er ihm tüchtig an den Hals griff, wurde Jachja ohnmächtig. Drauf
-deckte ihm Dschuha das Gesicht zu und sagte zum Sultan und zum Vesir:
-»Laßt uns wieder gehn.« Und als er das Haus verließ, sagte er zu den
-Angehörigen des alten Jachja: »Wer sich muckst oder gar schreit, dessen
-Geist hole ich.« Zum Sultan aber und zum Wesir sagte er: »Morgen sollt
-ihr mit mir dem Begräbnisse beiwohnen.«
-
-Am nächsten Morgen ging der Sohn des alten Jachja aus und holte die
-Sänger und die Bahre. Man wusch den Alten und hüllte ihn in das
-Leichentuch, legte ihn, ohnmächtig, wie er noch immer war, auf die
-Bahre und zog zum Friedhofe. Unter den Leuten, die dem Begräbnisse
-beiwohnten, waren der Sultan und der Wesir und auch Dschuha. Dem
-begegnete ein altes Weib und er sagte zu ihr: »Komm her; da ist ein
-Goldstück. Geh an die Bahre, tritt zu den Trägern und sage zu ihnen,
-was ich dir sagen werde.« Und er sagte ihr, was sie zu sagen haben
-werde. Sie trat auf die Träger zu und sagte zu ihnen nach dem Wortlaute
-Dschuhas: »Wer ist der Tote?« Man antwortete ihr: »Der alte Jachja vom
-Basar der Gewürzkrämer.« Sie sagte: »Gott sei ihm nicht gnädig! Ich
-habe bei ihm, als ich meine Tochter verheiraten wollte, ein Pfündchen
-Ambra gekauft; da hat er mich um vier Unzen betrogen.« Als das der alte
-Jachja hörte, richtete er sich auf der Bahre auf und rief: »Ich bin ein
-Betrüger, du schlechtes Weib? Mich kennt man als einen Dieb?« Da warfen
-die Träger die Bahre zu Boden und entflohen; alle Leute aber begannen
-zu lachen und der Sultan und der Wesir stimmten mit ein. Nun wandte
-sich Dschuha an den Sultan und sagte zu ihm: »Habe ich dir nicht
-gesagt, daß es jedem, der Jachja heißt, am Verstande fehlt?« Der Sultan
-antwortete: »Ich verzeihe dir; verlange von mir, was du willst.«
-
-
-383.
-
-Dschuha pflegte mit seiner Mutter unter einem Tuche zu schlafen, und
-allmorgendlich, wann der Muezzin auf das Minaret stieg, um zum Gebete
-zu rufen, stand seine Mutter auf und nahm das Tuch um, so daß Dschuha
-in der Kälte bloß liegen mußte. Eines Tages sprach er bei sich: »Dieser
-Muezzin ist doch ein nichtswürdiger Mensch; jede Nacht stört er mich.«
-Er ging zu ihm hinauf aufs Minaret; und während der Muezzin zum Gebete
-rief, erschlug er ihn. Und er schnitt ihm den Kopf ab und warf ihn in
-den Brunnen seines Hauses. Dann ging er zu seiner Mutter und sagte zu
-ihr: »Jetzt habe ich dir glücklich Ruhe vor dem Muezzin verschafft; ich
-habe ihn getötet und ihm den Kopf abgeschnitten.« Die Mutter fragte
-ihn: »Wo ist denn der Kopf?« Dschuha antwortete: »Ich habe ihn in
-unsern Brunnen geworfen.« Nun sagte die Mutter: »Geh jetzt hinein und
-leg dich schlafen; sonst wird man kommen und dich festnehmen.« Dschuha
-ging ins Zimmer und legte sich schlafen und die Mutter deckte ihn zu.
-
-Sie schlachtete ein Hämmelchen, das sie hatte, und warf den Kopf in den
-Brunnen; das Netz und den Magen nahm sie her und machte Würste daraus.
-Die kochte sie, ging damit zu Dschuha und warf sie auf den Boden; dann
-sagte sie zu ihm: »Steh auf, Dschuha, es hat Würste geregnet.« Dschuha
-erhob sich, las die Würste auf und aß sie. Hierauf ging er aus; er
-fand die Moschee voller Menschen und die fragten einander: »Was ist
-das? der Muezzin hat keinen Kopf; wer hat ihn getötet?« Dschuha sagte
-zu ihnen: »Ich habe ihn getötet.« Sie fragten ihn: »Wo ist sein Kopf?«
-Er sagte: »Den habe ich in unsern Brunnen geworfen.« Nun hieß es: »Wir
-müssen zu Dschuha gehn, damit wir sehn, ob das wahr oder gelogen ist.«
-Man ließ Dschuha in den Brunnen hinab, damit er den Kopf des Muezzins
-heraufhole. Als er nun im Wasser herumtastete, kamen ihm die Hörner des
-Hammels in die Hand; da sah er hinauf und rief denen oben zu: »Hat euer
-Muezzin Hörner gehabt oder nicht?« Sie sagten: »Was soll das heißen?
-Wann hast du ihn übrigens getötet?« Dschuha antwortete: »In der Nacht,
-wo es Würste geregnet hat.« Da sahen sich die Leute an und sagten:
-»Ach, das ist ja der verrückte Dschuha!«
-
-
-384.
-
-Dschuha hatte einen Oheim von Vaters Seite, und in dessen Frau war er
-verliebt und sie gewährte ihm auch ihre Gunst; da verstieß sie der
-Oheim und nahm eine andere Frau und die warnte er mit den Worten:
-»Dschuha ist ein Taugenichts; hüte dich ja, daß er dir zu nahe kommt
-und du ihm irgendeine Gunst gewährst.« Dschuha war der Schafhirt seines
-Oheims; und wenn er abends heimkam und die Frau anzureden versuchte,
-so wies sie ihn allemal schnöde ab. Als er aber einmal die Schafe
-weidete, kam er zu einem unterirdischen Gewölbe; dahinein trieb er
-die Schafherde, und den Eingang verrammelte er. Er ging zu seinem
-Onkel und sagte zu ihm: »Die Schafe sind weg.« Sein Oheim, der Ärmste,
-machte sich auf und suchte mit seiner Frau die Schafe; die waren in
-dem Gewölbe. Als die Suchenden dort in die Nähe kamen, begann auf
-einmal Dschuha für sich zu sprechen. Sein Oheim sagte: »Was redest und
-sprichst du da?« Dschuha antwortete: »Die Vögel sprechen mit mir.« Der
-Oheim fragte weiter: »Was sagen sie dir denn?« Dschuha antwortete:
-»Was mir die Vögel sagen, kann ich dir nicht wiedersagen; es schickt
-sich nicht.« Der Oheim dachte eine Weile nach; dann sagte er: »Sag es
-mir; es tut weiter nichts.« Dschuha antwortete: »Die Vögel haben zu
-mir gesagt: ›Wenn du die Frau deines Oheims wirst küssen, wirst du
-die Schafe finden müssen.‹« Da sagte der Oheim: »Also, Dschuha, ich
-soll die Schafe finden, wenn ich dir meine Frau überlasse?« Dschuha
-antwortete: »Ja, bei Gott. Wahrhaftig.« Nun sagte der Oheim: »Wohlan
-denn, nimm sie dort ins Gebüsch und küsse dich satt an ihr.« Dschuha
-nahm sie ins Gebüsch und küßte sich satt an ihr. Dann kam er aus
-dem Gebüsche hervor und begann wieder ein Selbstgespräch. Der Oheim
-fragte ihn: »Was hat dir der Vogel jetzt gesagt?« »Er hat mir gesagt,
-wo die Schafherde ist, nämlich dort in dem unterirdischen Gewölbe.«
-Der Oheim fragte ihn wieder: »Wirklich? oder lügst du mir etwas vor?«
-Bald waren sie bei dem Gewölbe und Dschuha öffnete es und ließ die
-Schafe heraus; und er sagte: »Nun, Oheim, da haben wir also die Schafe
-wiedergefunden.« Als sie dann zu Hause waren, sagte Dschuhas Oheim zu
-seiner Frau: »Dieser Dschuha ist ein Taugenichts; er verspottet uns
-und macht sich über uns lustig.« Und damit jagte er Dschuha weg.
-
-
-385.
-
-Dschuha hatte einen kleinen Esel. Den entdeckten etliche lose Buben und
-nahmen ihn weg; und als sie ihn gestohlen und verkauft hatten, kamen
-sie wieder zu Dschuha und sagten zu ihm: »Dschuha, dein Esel ist Kadi
-geworden.« Dschuha antwortete: »Wahrhaftig?« Sie beteuerten es: »Wir
-haben ein Buch vor uns hingelegt und zu lesen begonnen, und da hat er
-uns zugehört.« Dschuha nahm einen Futtersack und ging damit zum Kadi.
-Der Kadi sprach gerade Recht; da hielt ihm Dschuha den Futtersack hin
-und sagte zu ihm: »Komm, friß Gerste; du bist doch ein Esel.« Der Kadi
-blickte auf und sagte: »Was soll das heißen? du machst mich zu einem
-Esel, verfluchter Junge? Greift ihn und verabreicht ihm zweihundert
-Hiebe.« Dschuha erhielt also von den Dienern die Hiebe; aber er schrie:
-»Ach, ich werde dir keine Gerste und kein Stroh mehr geben; wann ich
-aber wieder frei bin, werde ich dirs schon zeigen.« Der Kadi blickte
-auf und sagte: »Der Mensch ist verrückt; was war dein Esel wert, mein
-Junge?« Dschuha antwortete: »Hundert Piaster.« Der Kadi befahl: »Gebt
-ihm hundert Piaster und jagt ihn weg.« Aber Dschuha begann wieder:
-»Wenn du nun nicht mein Esel bist, wo ist denn dann mein Esel?« Der
-Kadi fragte ihn: »Was war es mit deinem Esel?« Dschuha sagte: »Ich
-suchte ihn, konnte ihn aber nicht finden. Da sind mir etliche Leute
-begegnet und die haben zu mir gesagt: ›Dein Esel ist Kadi geworden.‹
-Da bin ich zu dir gekommen und du hast mir zu dem nötigen verholfen.
-Drum bist du wirklich ein Kadi und kein Esel.« Der Kadi ließ die Leute
-holen, die diese Geschichte angestiftet hatten; man brachte sie und
-der Kadi befahl: »Gebt jedem zweihundert Hiebe.« Und dann sagte er zu
-ihnen: »Ihr müßt Dschuha seinen Esel wieder verschaffen.«
-
-
-386.
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-Dschuhas Familie hatte als Nachbarn in der Gasse sehr angesehne Leute,
-und in dem Nachbarhause war eine Frau, die einen Einäugigen zum
-Liebhaber hatte; den sah Dschuha täglich das Haus betreten. Was tat nun
-Dschuha? Er kaufte sich eine ganz magere Ziege und die schlachtete er;
-dann versammelte er die Hunde des Stadtviertels um sich und schnitt
-ihnen das Fleisch der Ziege zurecht und gab es ihnen zu fressen. So
-kam auch ein einäugiger Hund dazu. Die andern Hunde hatte er schon
-alle satt gemacht und sie waren wieder weggelaufen; nun nahm er den
-einäugigen Hund her, der darauf wartete, daß er ihm zu fressen gebe:
-er jagte ihn in die enge Gasse hinein und schlug auf ihn los, bis
-schließlich der Hund in das Haus floh, wo die Frau mit ihrem einäugigen
-Liebhaber war. Der Hund lief also in die Tür und verkroch sich im
-Hausflur. Dschuha trat nun auch ins Haus, ging in den Hausflur und
-rief: »Hinaus mit dir, Einäugiger! Du frißt die Sachen der Leute und
-nimmst Reißaus und versteckst dich bei Fremden im Hausflur.« Die Frau
-hörte das, die Ärmste, kam von innen heraus und fragte: »Was gibts mit
-dem Einäugigen?« Dschuha antwortete: »Ich habe ihn mit eigenem Auge
-hineingehn sehn; er ist ein Hund und Hundesohn.« Da sagte die Frau
-bittend: »Da sind hundert Piaster; geh aber weg: du verursachst mir
-einen Lärm vor der Haustür.« Dschuha handelte mit ihr um den Betrag,
-bis sie ihm schließlich fünfhundert gab. Als er dann das Geld in der
-Hand hatte, sagte er zu ihr: »Dort im Hausflur steckt der Hund; jag
-mir ihn heraus.« Da blickte sie hin und sah den Hund, und sie sah,
-daß er einäugig war wie ihr Geliebter; und sie rief: »Ach, dieser
-nichtsnutzige Dschuha hat mich angeführt!« Damit jagte sie den Hund
-hinaus und Dschuha ging mit ihm weg.
-
-
-387.
-
-Dschuha pflegte die Kühe seiner Verwandten von Mutterseite auf die
-Weide zu treiben; ihm selber gehörte von der Herde nur ein Kalb. Die
-Kühe waren alle mager, Dschuhas Kalb hingegen fett; als er nun einmal
-auf das Kalb nicht achtgab, ersahen seine Verwandten die Gelegenheit
-und schlachteten es. Sie waren gerade dabei, es zu verzehren, als
-Dschuha heimkam; da sagten sie einfach zu ihm: »Dein Kalb hat uns so
-gefallen, daß wir es geschlachtet haben; jetzt essen wir es.« Dschuha
-bat sie und sagte: »Gebt mir wenigstens die Haut.« Sie gaben sie ihm.
-Er ging damit weg und bot sie im Basar zum Verkaufe aus. Den ganzen
-Tag bot er sie aus; schließlich verkaufte er sie um einen Heller. Er
-überlegte und sagte sich: »Was tu ich mit dem Heller?« Dann machte
-er ein Loch in den Heller, zog einen Faden durch und wickelte sich
-den Faden um den Finger und machte sich auf den Weg nach Hause. Da
-sah er vor sich zwei Männer auf der Straße; die hatten einen Kasten
-voll Goldstücke gefunden und waren eben dabei, sie mit einem Maße
-zu messen und sie zu teilen. Dschuha schlich sich von hinten an sie
-heran und warf seinen Heller mitten unter die Goldstücke; und er
-sagte zu ihnen: »Seid gegrüßt!« Sie fragten ihn: »Was ists mit dir?«
-Er antwortete: »Und was ists mit euch? Teilt ihr das Geld anderer
-Leute?« Sie antworteten: »Diesen Schatz hat uns Gott geschenkt; wir
-haben ihn regelrecht durch Zauberei gehoben.« Dschuha aber sagte: »Der
-Schatz gehört mir.« Sie fragten: »Wieso denn?« Dschuha antwortete:
-»Ich habe ihn gekennzeichnet, und zwar mit einem Heller, durch den
-ein roter Faden gezogen ist.« Sie suchten nach und fanden den Heller
-wirklich; nun sagten sie zu Dschuha: »Du hast recht; da müssen wir ihn
-unter uns drei teilen.« Dschuha aber erwiderte: »Nein; nehmt ihr eine
-Hälfte, und ich will die andere nehmen.« Und er nahm die Hälfte von den
-Goldstücken, und die andern nahmen die Hälfte. Er steckte sein Geld in
-den Bausch seines Burnus und ging heim.
-
-
-388.
-
-Dschuha ging zu seinen Verwandten und öffnete seinen Burnus; da
-erstaunten sie und fragten ihn: »Woher hast du das viele Geld?«
-Er antwortete: »Wißt ihr das nicht? das ist ja das Geld für die
-Kalbshaut.« Sie sagten: »Da wollen wir doch auch unsere Kühe schlachten
-und die Häute verkaufen.« Dschuha sagte: »Schlachtet sie nur; ihr
-werdet reich daran werden.« Sie schlachteten also ihre Kühe und zogen
-ihnen die Häute ab. Dschuha hatte ihnen aber noch geraten: »Laßt die
-Häute stinkend werden; salzt sie nicht ein.« Als nun diese Bauern
-ihre Kühe geschlachtet, das Fleisch verzehrt und auch die Hunde damit
-gefüttert hatten, ließen sie die Häute liegen, bis sie zu stinken
-begannen. Nach drei oder vier Tagen sah Dschuha nach, und da fand er,
-daß aus den stinkenden Häuten Würmer herauskrochen; er ging wieder
-zu seinen Verwandten und sagte zu ihnen: »Nehmt jetzt die Häute und
-verkauft sie.« Sie gingen in den Basar und boten die Häute aus. Es
-kamen die Schuster und sahen sich die Häute an, und sie sahen, daß
-Würmer herauskrochen und daß sie entsetzlich stanken. Da sagten sie
-untereinander: »Sie wollen uns zum besten haben!« Damit nahmen sie die
-unglückseligen Verkäufer her und versetzten ihnen Faustschläge; und
-sie schrien: »Nehmt euer Aas wieder und werft es weg!« Die Verwandten
-Dschuhas zogen ab und entwichen; und sie sagten: »Wenn wir Dschuha
-nicht heute Nacht töten, so macht er uns noch ganz arm.«
-
-
-389.
-
-Sie gingen zu Dschuha, nahmen ihn fest und banden ihn und sagten zu
-ihm: »Du hast uns also arm gemacht.« Dschuha sah sie an und sagte zu
-ihnen: »Ihr habt es also geglaubt, daß man stinkende Kuhhäute kauft?
-Ich habe euch ja nur zum besten gehabt.« Sie nahmen ihn also fest,
-fesselten ihn und steckten ihn in einen Sack; den banden sie zu und
-wollten also Dschuha ins Meer werfen. Als sie ans Ufer kamen, sahen
-sie einen Schafhirten auf der Weide; nun sagten sie untereinander:
-»Wir wollen den Sack einstweilen niederlegen und bei dem Hirten Milch
-trinken.« Sie gingen zu dem Hirten und fragten ihn: »Hast du einen
-Trunk Milch?« Er gab ihnen Milch in einem Schlauche und sie tranken
-sie. Dann setzten sie sich zu dem Hirten, den Kopf auf die Ellbogen
-gestützt; sie begannen schläfrig zu werden und schließlich übermannte
-sie der Schlaf. Der Hirt ließ sie ruhig schlafen und ging seine Schafe
-zurücktreiben; dabei sah er den zugebundenen Sack und er stieß mit
-seinem Stabe daran. Dschuha sagte im Sacke: »Laß mich in Frieden.« Der
-Hirt erschrak und sagte: »Ist das ein Mensch oder ein Geist? Was ists
-mit dir in dem Sacke da?« Dschuha antwortete: »Man will mich zu meinem
-Meister bringen, der mich unterrichten soll; und wen mein Meister
-unterrichtet, der sieht das Schicksalsbuch, das Gott verwahrt.« Da
-sagte der Hirt: »Ach, ich möchte gern an deiner statt hingehn.« Dschuha
-sagte: »Nein, damit bin ich nicht einverstanden.« Er stellte sich
-abgeneigt, obwohl er es gar zu gern gehabt hätte, wenn der andere seine
-Stelle eingenommen hätte. Aber der Hirt ließ nicht ab, Dschuha um diese
-Gunst zu bitten, bis Dschuha endlich nachgab und sagte: »Gut denn;
-binde den Sack auf, damit ich heraus kann.« Der Hirt machte den Sack
-auf und Dschuha kroch heraus; dann befahl er dem Hirten: »Zieh deine
-Kleider aus.« Er zog die Kleider des Hirten an und gab ihm die seinigen
-und die zog der Hirt alsbald an; dann steckte er ihn in den Sack und
-band den zu. Dann trieb er die Schafe vor sich her, und kehrte so ins
-Dorf zurück; vorher hatte er aber noch dem Hirten eingeschärft: »Wenn
-man dich fortträgt, so verhalte dich still; denn wenn du sprichst,
-wird man dich in die Tiefe des Meeres werfen.« Dschuhas Verwandte
-standen nach einiger Zeit, als Dschuha schon mit seiner Herde weit
-weg war, vom Schlafe auf, nahmen den Sack und warfen ihn ins Meer;
-dann sagten sie untereinander: »Jetzt sind wir ihn los.« Nun gingen
-sie heim, aber auf einem kürzern Wege als Dschuha, der erst in der
-Nacht ins Dorf kam. Alle Frauen im Dorfe waren frohen Muts und riefen:
-»Dschuha ist tot! wir sind ihn los!« Aber nach Sonnenuntergang, da
-kommt auf einmal Dschuha mit einer Schafherde ins Dorf! und die Frauen
-riefen: »Da ist ja Dschuha wieder! er lebt ja noch und ist gar noch
-nicht tot! und ihr habt gesagt: ›Wir haben Dschuha ins Meer geworfen,
-wir sind ihn los!‹«
-
-
-390.
-
-Nun wurde Dschuha gefragt: »Woher hast du denn die Schafherde?« Und
-Dschuha antwortete: »Die habe ich aus dem Meere heraufgebracht:
-das Meer hängt am Himmel, und unterm Meere weiden die Schafe.« Sie
-sagten: »Rate uns, Dschuha, wie wir es anstellen sollen.« Dschuha
-sagte: »Bindet euere Kinder, fesselt sie, wie ihr mich gefesselt
-habt, steckt sie in Säcke und werft sie ins Meer; dann werden auch
-sie gegen Sonnenuntergang Schafe bringen wie ich.« Da nahm ein jeder
-sein Kind und steckte es in einen Sack; und sie trugen die Kinder zum
-Meere und warfen sie hinein. Nun war in dem Dorfe auch eine Witwe;
-die wandte sich an Dschuha und sagte zu ihm: »Ich habe keine Kinder.«
-Dschuha sagte: »Nimm deinen Hund und wirf ihn den Kindern nach; er
-wird dir schon gegen Sonnenuntergang Schafe bringen.« Die Witwe warf
-den Hund ins Meer; aber er schwamm natürlich wieder heraus. Dschuha
-saß versteckt auf der Spitze eines Hügels, besah sich die Sache und
-lachte für sich und rief dem Hunde zu: »Bring nur deiner Herrin schöne
-Hammel und Lämmer!« Der Hund schwamm aber immer wieder zurück ans
-Ufer zu seiner Herrin, ohne Schafe oder sonst etwas mitzubringen. Da
-rief die Frau Dschuha herbei und sagte: »Mein Hund da hat mir keine
-Schafe gebracht.« Dschuha antwortete: »Weil er nicht untergetaucht ist;
-hätte er getaucht, so hätte er dir welche gebracht. Die andern werden,
-weil sie untergetaucht sind, gegen Abend Schafe bringen; binde ihm
-doch einen Stein an den Hals, damit er ordentlich untertaucht.« Als
-die Sonne unterging und die Kinder noch nicht kamen, sahen sich die
-Leute an und sagten zu ihm: »Dschuha, die Kinder sind nicht gekommen.«
-Dschuha antwortete: »Bis die Dunkelheit einbricht.« Es wurde dunkel,
-aber die Kinder kamen nicht wieder. Die Leute wurden unruhig und sagten
-zu Dschuha: »Die Kinder sind noch immer nicht gekommen.« Dschuha sagte:
-»Ja, habt ihr denn wirklich geglaubt, daß es in der See Schafe gibt? an
-euern Kindern haben sich heute die Fische gütlich getan.« Da begannen
-sie über ihre Kinder zu wehklagen und zu weinen; dann aber nahmen sie
-Dschuha fest, fesselten ihn und sagten: »Für den gibt es nur das eine,
-daß wir ihn in die gefährliche Einöde bringen und an eine Olive binden,
-damit ein Löwe kommt und ihn frißt.«
-
-
-391.
-
-Sie nahmen Dschuha und brachten ihn in die Einöde; sie banden ihn nahe
-der Straße an eine Olive und verließen ihn. So an den Baum gefesselt,
-sah er einen Reiter kommen, einen Kaid, der beim Bei in Tunis gewesen
-war. Der Reiter kam heran und sagte: »Friede sei über dir.« Dschuha
-antwortete, als wäre er gar nicht geneigt gewesen, zu sprechen: »Über
-dir sei der Friede.« Der Reiter fragte ihn: »Warum bist du gefesselt?«
-Dschuha antwortete: »Geh, laß mich in Ruh! was fragst du mich?« Der
-Greis sagte: »Ist denn Fragen ein Verbrechen oder etwas unrechtes?«
-Dschuha antwortete: »Du wirst mich sicher wieder zu dem machen, was
-ich früher war.« Der Greis fragte ihn: »Was warst du denn früher?«
-Dschuha antwortete: »Ich war früher hundert Jahre alt: da man mich aber
-gefesselt und an den Baum Sidi Abd Elkaders gebunden hat, bin ich zu
-einem Dreißigjährigen geworden; denn jeder alte Mann, den man an diesen
-Baum fesselt und der sich still und stumm verhält, wird wieder jung.«
-Da sagte der Greis: »Freund, bei Gott, ist das so?« Dschuha antwortete:
-»Bei Gott.« Nun bat ihn der Greis: »Laß mich an deinen Platz«, und
-schließlich sagte Dschuha: »So binde mich denn los.« Der Greis band
-Dschuha los und der befahl ihm: »Leg deine Kleider ab; denn ich kann
-dir nur das Hemd auf dem Leibe lassen.« Der Greis zog seine Sachen
-aus und legte die Burnusse ab, die Seidenschale und das Turbantuch;
-und Dschuha zog, nachdem er ihn an seiner statt an die Olive gebunden
-hatte, seine Kleider an und bestieg seine Stute und ritt hinein ins
-Dorf. Nichts ahnend saßen die Leute da, als auf einmal Dschuha
-herangesprengt kam auf einer schönen Stute und in kostbaren Kleidern;
-sie fragten ihn: »Dschuha, woher hast du die Stute?« Er antwortete: »In
-der Schlucht dort laufen überall Pferde umher.« Sie sagten zu ihm: »Bei
-Gott, du lügst, du Taugenichts! wen hast du wieder zum besten gehabt?«
-
-
-
-
-III.
-
-Berberische Überlieferungen
-
-
-392.
-
-Dschuha hatte einen Esel; den fütterte er, bis er hübsch dick wurde.
-Seine Stadtviertelsgenossen sagten zu ihm: »Verkauf uns den Esel.«
-»Der ist zu teuer für euch,« antwortete Dschuha. Sie sagten: »Sage uns
-du, wie hoch sein Preis sein soll; wir werden ihn dir schon bezahlen.«
-Dschuha antwortete: »Ich werde es nicht sagen; aber wir wollen ihn auf
-den Eselsmarkt bringen, und für das, was er dort gilt, verkaufe ich ihn
-euch.« »Gut,« sagten sie. Am nächsten Morgen ging er mit dem Esel früh
-auf den Markt, stopfte ihm den Hintern mit Goldstücken voll und übergab
-ihn dem Ausrufer.
-
-Die, die den Esel kaufen wollten, kamen herbei und musterten ihn, ob
-er ihnen wohl gefalle und sie auf ihn bieten sollten. Der Ausrufer
-bestieg ihn und ließ ihn lustig galoppieren, und der Esel lief hurtig
-dahin und blies seinen Wind, während ihm die Goldstücke aus dem Hintern
-fielen. Die Leute, die zusahen, hoben die Goldstücke auf und begannen
-einander zuzuraunen: »Der Esel Dschuhas mistet Gold.« So kam es,
-daß auch die, die ihn eigentlich nicht hatten kaufen wollen, darauf
-loszubieten begannen. Man überbot sich gegenseitig, bis der Esel auf
-zehntausend Franken kam. Da verkaufte ihn Dschuha und nahm das Geld
-in Empfang. Er trat zu dem, der den Esel gekauft hatte, und sagte zu
-ihm: »Ich habe dir etwas verkauft, das der verkörperte Reichtum ist.«
-Der Käufer antwortete: »Sage mir, worin sein Futter besteht.« Dschuha
-antwortete: »Du mußt ihm genügend Gerste und Gras geben und ihn auch
-täglich zweimal tränken; und wenn du ihn in den Stall schließt, so
-laß ihn dort nicht so ohne weiteres: wenn du vielmehr willst, daß er
-gehörig viele Goldstücke zur Welt befördert, so bring ihn auf deinem
-eigenen Lager unter, decke ein Moskitonetz über ihn und feßle ihm die
-Füße, damit ihm bis Tagesanbruch nichts vom Lager heruntergleitet. Mit
-Tagesanbruch aber geh zu seinem Lager; da wirst du zwei Körbe voll
-Goldstücke finden.«
-
-Der Käufer des Esels wachte die ganze Nacht in froher Hoffnung, daß es
-Tag werde. Früh ging er zum Zimmer und öffnete es; und freudig sprach
-er bei sich: »Heute werde ich durch Dschuhas Esel ein reicher Mann.«
-Er hob das Netz auf, und nun fand er, daß der Esel zwei ganze Körbe
-Mist ins Bett gemacht hatte, während sein Urin auf dem Boden unter dem
-Bette eine lustige Pfütze bildet. Er warf den Esel vom Bette herunter
-und begann den Mist zu durchwühlen, fand aber auch nicht ein Goldstück.
-Nun ging er mit dem Esel zu Dschuha und sagte zu ihm: »Ich habe mit
-dem Esel alles so gemacht, wie du mir gesagt hast, habe aber nicht
-entdeckt, daß er mir etwas andres verschafft hätte als zwei Körbe Mist;
-und das Bett hat er mir in einen netten Zustand versetzt. Und nicht ein
-einziges Goldstück habe ich gefunden.« Dschuha antwortete: »Wie? Habe
-ich dir denn gesagt, du solltest ihn in dein Bett legen?« Der Käufer
-antwortete: »In mein Bett habe ich ihn genommen, weil ich Angst hatte,
-die Nachbarn könnten mir die Goldstücke stehlen, die er misten werde;
-deshalb habe ich ihn in das Bett gelegt.« Dschuha antwortete: »Darum
-hat er dir auch keine Goldstücke gemistet. Deine Gesinnung gegen die
-Nachbarn war nicht edel; darum hat dir Gott nichts schenken wollen.«
-Nun sagte der Mann: »Gib mir mein Geld zurück und nimm deinen Esel.«
-Dschuha antwortete: »Nein, ich gebe dir nichts zurück; du hast den Esel
-auf dem Basar gekauft, wo Recht und Gesetz gilt.«
-
-Darauf sagte der Käufer: »Wohlan, wir wollen zum Richter gehn.« Dschuha
-antwortete: »Ich gehe nicht mit dir; verklage nur erst den Esel, und
-ich werde dann schon kommen.« Der Mann ging hin und verklagte Dschuha;
-dann nahm er einen Schergen mit zu Dschuha. Sie kamen zu ihm und
-der Scherge sagte: »Steh auf, der Richter läßt dich rufen.« »Gut,«
-antwortete Dschuha und ging mit ihm. Als er und sein Gegner vor den
-Richter traten, gebot ihnen der, zu sprechen. Der Käufer begann: »Ich
-habe von Dschuha einen Esel gekauft, der Goldstücke misten sollte. Als
-ich ihn kaufte, fragte ich Dschuha: ›Was gibst du ihm zu fressen?‹
-Er antwortete mir: ›Gib ihm genügend Gerste und Gras und tränke ihn
-zweimal des Tages. Laß ihn auch in dein Bett steigen und feßle ihm die
-Füße, damit du am Morgen neben ihm findest, was er setzen soll.‹ Ich
-tat so, wie er mich geheißen hatte. Am Morgen ging ich zum Esel, fand
-aber dort nichts als einen Haufen Mistbatzen.« Da sagte der Richter
-zu ihm: »Du bist verrückt; gibt es denn auf der Welt einen Esel, der
-Goldstücke mistet? Dschuha ist ganz in seinem Rechte; dir jedoch fehlt
-es am Verstande.«
-
-Nun wurde der Mann sehr zornig. Er ging mit seinem Esel heim und
-prügelte ihn zu Tode.
-
-
-393.
-
-Einst sagten Männer zu Schaha, daß er heiraten solle; er antwortete
-ihnen, er werde nicht heiraten, bis der Fluß eine Frau bringe. Sie
-sagten: »Wie wäre es möglich, daß der Fluß eine Frau brächte?« Schaha
-antwortet kurz: »So sage ich euch.«
-
-Als dann eine Zeit verstrichen war, sah Schaha eines Tages am Stadttore
-eine Frau aus der Fremde; er fragte sie: »Wer bist du?« Sie antwortete
-ihm: »Ich bin aus dem und dem Lande.« »Wohin gehst du?« »In diese
-Stadt.« »Was willst du da tun?« »Ich will dableiben.« Er fragte weiter:
-»Hast du Kinder?« Sie antwortete: »Ich habe eines geboren, aber es ist
-gestorben, als es noch ganz klein war.« Er sagte: »Ich fürchte, daß mir
-seine Krankheit Schaden bringen wird.« Sie antwortete: »Aber wie sollte
-dir denn die Krankheit, woran der Knabe gestorben ist, als er noch
-klein war, Schaden bringen können?« Er sagte zu ihr: »Liebst du mich?
-willst du, daß ich dich heirate?« Sie antwortete: »Ich liebe dich.«
-
-Darauf gingen sie in die Stadt, um sich von einem Priester trauen zu
-lassen, und nachdem sie geheiratet hatten, blieb er daheim bis zur
-Regenzeit. Als dann alle Leute hinausgingen, um das Feld zu bestellen,
-ging auch er zur Arbeit; dabei fand er einen Schatz, einen Topf voll
-Gold. Diesen Topf grub er aus; für einen Teil des Goldes kaufte er
-Weizen, Datteln und Butter, und den Rest versteckte er in einem alten
-Wasserschlauche.
-
-Darauf lebte er mit seiner Frau bis zu der Zeit, wo die Pilger kamen.
-Von diesen kam ein armer zu seiner Frau und bat sie um einen alten
-Schlauch, um darin Wasser aufzubewahren. Sie sagte, sie habe keinen,
-aber eine Nachbarin machte sie darauf aufmerksam, daß im obern Teile
-des Hauses ein alter Schlauch sei. Nun stieg sie hinauf, holte ihn und
-gab ihn dem Armen. Der sagte: »Gott möge dich noch in deinen Kindern
-segnen.« Sie antwortete: »Ich habe keine; ich habe nur eines geboren,
-und das ist gestorben, als es noch klein war.« Er sagte: »Möge Gott mit
-ihm Erbarmen haben.«
-
-Eines Tages stieg Schaha, der in der Stadt geblieben war, in den obern
-Teil des Hauses, um den alten Schlauch mit dem Golde zu suchen; der
-war aber nicht da. Er fragte seine Frau, wo der Schlauch sei, der oben
-gewesen sei, und sie sagte: »Ein armer Mann ist zu mir gekommen und hat
-ihn verlangt. Er hat Gott um Barmherzigkeit für mein Kind angefleht,
-und ich bin hinaufgestiegen, habe ihn geholt und habe ihn ihm gegeben.«
-Schaha sagte: »Habe ich es dir nicht gesagt gehabt, daß mir die
-Krankheit deines Kindes, obwohl es tot ist, Schaden bringen werde? Und
-du hast mir erwidert: ›Wie soll dir die Krankheit des verstorbenen
-Kindes Schaden bringen können?‹«
-
-Schaha ging weg und kaufte einen großen schönen Schlauch; damit ging
-er in den Straßen umher und fragte: »Wer tauscht einen neuen Schlauch
-gegen einen alten um?« Da sagte ein Armer zu ihm: »Nimm meinen alten
-Schlauch und gib mir den neuen.« Und er gab ihm den, der das Gold
-enthielt. Schaha nahm den Schlauch, wo das Gold war, von dem der Arme
-nichts wußte.
-
-Dann ging Schaha nach Hause und schied sich von seiner Frau.
-
-
-394.
-
-Eines Tages ging Si Dscheha auf den Markt, um einen Esel zu kaufen. Ihm
-begegnete einer und der sagte zu ihm: »Wohin, Si Dscheha?« »Auf den
-Markt, einen Esel kaufen.« Der Mann erwiderte: »Sag: ›So Gott will‹, Si
-Dscheha.« Dscheha antwortete: »Warum sollte ich sagen: ›So Gott will‹?
-ich habe Geld bei mir und auf dem Markte sind Esel.« Damit ging er
-weiter.
-
-Als er auf dem Markte angelangt war, kam ein Mann daher; der benützte
-einen Augenblick der Unaufmerksamkeit Dschehas und stahl ihm sein Geld.
-Si Dscheha machte sich auf den Heimweg, ohne einen Esel gekauft zu
-haben. Der besagte Freund begegnete ihm wieder und sagte zu ihm: »Was
-hast du gekauft, Si Dscheha?« Dscheha antwortete: »Mein Geld ist mir
-gestohlen worden, so Gott will; dein Vater sei verflucht, so Gott will.«
-
-
-395.
-
-Eines Tages ging Si Dscheha zu einem andern essen, und der setzte ihm
-ein gebratenes Zicklein vor. Dscheha packte das Zicklein und begann es
-zu verschlingen wie ein Wolf. Da sagte sein Wirt: »Weshalb hast du denn
-eine solche Wut auf das Zicklein? seine Mutter hat dich wohl einmal mit
-den Hörnern gestoßen?«
-
-»Und du,« versetzte Dscheha, »du bist so mitleidig mit ihm, als ob
-seine Mutter deine Amme gewesen wäre.«
-
-
-396.
-
-Seine Freunde hatten gehört, daß er krank sei, und kamen ihn besuchen.
-Er lag im Bette. Sie schwatzten alles mögliche und ließen ihn nicht
-schlafen. Da stand er auf, nahm sein Kissen und sagte zu ihnen: »Ihr
-könnt jetzt gehn; ich bin gesund: Gott selber ists, der mich gesund
-gemacht hat.«
-
-
-397.
-
-Eines Tages kam er bei etlichen Leuten vorbei, die gerade beim Essen
-waren. Er sagte zu ihnen: »Das Heil sei mit euch, ihr Geizigen!«
-
-Sie antworteten: »Bei Gott, wir sind nicht geizig.«
-
-»Ach Herrgott,« schrie Dscheha, »gib, daß sie nicht lügen; gib, daß ich
-es bin, der gelogen hat.«
-
-
-398.
-
-Si Dscheha kochte Fleisch und es kamen zwei Freunde zu ihm. Der eine
-nahm ein Stück Fleisch und sagte: »Dieses Fleisch braucht Salz.«
-
-Der andere nahm auch ein Stück und sagte: »Dieses Fleisch braucht
-Essig.«
-
-Si Dscheha packte alles, was noch übrig war, und sagte: »Der Topf da
-braucht Fleisch.«
-
-
-399.
-
-Einmal trieben Dscheha und zwei Freunde von ihm zwei Schafe und einen
-Hammel heim, die sie auf dem Markte gekauft hatten. Als sie zu Hause
-angelangt waren, sagten seine Freunde zu ihm: »Si Dscheha, wie teilen
-wir sie?«
-
-»Ihr zwei«, antwortete Dscheha, »nehmt das eine Schaf; ich und der
-Hammel nehmen das andere.«
-
-400.
-
-Eines Tages verkaufte Dscheha sein Haus, und er sagte zu dem Käufer:
-»Freund, das Haus habe ich dir verkauft; den Nagel aber, der in der
-Wand steckt, habe ich dir nicht verkauft. Daß du mir nicht morgen
-sagst: ›Du hast mir auch den Nagel verkauft.‹ Ich habe ihn dir nicht
-verkauft; ich habe dir nichts verkauft als das Haus.«
-
-»Es ist gut,« antwortete der Käufer. »Ich habe dir das Haus abgekauft;
-den Nagel, der in der Mauer steckt, habe ich dir nicht abgekauft.«
-
-Der Käufer dachte: Der Nagel ist mir gleichgültig. Ich habe das Haus
-gekauft; an dem Nagel liegt wenig.
-
-Si Dscheha suchte seine Mutter auf und sagte zu ihr: »Mutter, wie lange
-leiden wir schon Hunger! Heute habe ich das Haus verkauft.«
-
-»Was?« sagte sie, »du hast das Haus verkauft? wo wollen wir wohnen?
-Außer Hunger zu leiden, werden wir jetzt auch noch unter freiem Himmel
-schlafen müssen.«
-
-»Hab keine Angst, Mutter,« antwortete Dscheha. »Ich habe ihm das Haus
-verkauft, habe mir aber einen Nagel vorbehalten, den ich in die Wand
-geschlagen habe; den habe ich ihm nicht verkauft. Und mit diesem Nagel
-will ich ihm das Haus wieder abnehmen. Wir sterben vor Hunger; darum
-habe ich mir diese List ausgedacht, damit uns der Käufer Geld gibt und
-wir essen können. Was das Haus betrifft, so wird er bald draußen sein.«
-
-»Was?« sagte sie; »du hast ihm das Haus verkauft und sagst, daß er
-wieder herausgehn wird? Wie sollte er denn wieder herausgehn, wo er
-dir doch sicherlich das Geld vor Zeugen gegeben hat?«
-
-»Sei nur ruhig,« antwortete Dscheha. »Ich werde schon einen Plan
-aushecken, damit er herausgehn muß.«
-
-Und sie sagte: »Tu, was du willst.«
-
-Si Dscheha ging Tierhäute kaufen; die trug er hin und hing sie an
-den Nagel. Auch Därme hängte er hin. Und da die Häute und Därme dort
-blieben, begannen sie nach einem oder zwei Tagen zu stinken. Dscheha
-kam hin, ließ sie aber, wie sie waren.
-
-Der, der das Haus gekauft hatte, kam zu ihm und sagte: »Was ist das für
-ein Handel, Si Dscheha? Du hast Häute und Därme gebracht und sie im
-Hause aufgehängt! Sie stinken. Wie kann ich denn da wohnen?«
-
-»Freund,« antwortete Dscheha, »ich habe dir nur das Haus verkauft,
-nicht wahr? Den Nagel habe ich mir behalten, und ich habe dir gesagt,
-daß ich ihn dir nicht verkaufe. Du hast jetzt nichts mehr zu sagen.«
-
-Nun sagte der Käufer zu ihm: »Geh in dein Haus. Ich verlasse es. Ich
-lasse dir das Geld und das Haus. Ich kann nicht länger drinnen wohnen.
-Es ist ein fürchterlicher Gestank, und das Haus selber ist vergiftet.«
-
-»Gut,« sagte Dscheha; »wenn du ausziehen willst, so zieh. Das Geld, das
-habe ich ausgegeben, und du bekommst keinen Heller zurück.«
-
-»Ich schenke dir das Haus und das Geld,« sagte der Käufer.
-
-Si Dscheha verließ ihn und zog wieder in sein Haus; und der andere
-machte sich auf die Suche nach einer neuen Wohnung.
-
-
-401.
-
-Si Dscheha ging im Felde und hatte Hunger. Da sah er einen Araber, der
-aß. In der Meinung, daß ihn der einladen werde, mitzuessen, ging er
-hin; aber er wurde keineswegs eingeladen, sondern der Araber fragte ihn
-nur: »Woher bist du, Bruder?«
-
-»Aus deinem Dorfe,« antwortete Dscheha.
-
-»Dann bringst du uns gute Nachrichten.«
-
-»Ich bringe dir alle guten Nachrichten, die du willst.«
-
-»Hast du Nachrichten von unserm Dorfe?«
-
-»Ja.«
-
-»Hast du Nachrichten von Omm Othman?« — Das war die Frau des Arabers. —
-
-»Oh,« sagte Dscheha, »sie wiegt sich wie ein Pfau.«
-
-»Und wie geht’s meinem Sohne Othman?«
-
-»Gewöhnlich spielt er Ball mit seinen Kameraden.«
-
-»Wie geht es dem Kamel?«
-
-»Das wird bald zerplatzen, so feist ist es.«
-
-»Und was ists mit unserm Hunde Titu?«
-
-»Er ist sehr scharf, und das will etwas heißen. Die Diebe fürchten ihn,
-so daß der Pferch vor ihnen sicher ist.«
-
-»Und unser Haus, wie steht es damit?«
-
-»Es ist wie eine Festung.«
-
-Nun schwieg der Araber. Er aß, ohne Si Dscheha einzuladen, und der
-stand auf, um wegzugehn. Der Araber fragte ihn: »Wohin, Bruder?«
-
-»Ins Dorf,« antwortete Dscheha. »Seid Titus Tod wimmelts dort von
-Dieben.«
-
-»Titu ist tot?«
-
-»Ja.«
-
-»Woran ist er gestorben?«
-
-»Er hat von dem Fleische des Kamels zu viel gefressen, und daran ist er
-gestorben.«
-
-»Das Kamel ist also auch tot?«
-
-»Ja.«
-
-»Woran ist es gestorben?«
-
-»Es ist über das Grab Omm Othmans gestolpert.«
-
-»Omm Othman ist gestorben?«
-
-»Ja.«
-
-»Woran?«
-
-»An dem Kummer über den Tod Othmans.«
-
-»Othman ist gestorben?«
-
-»Ja.«
-
-»Wieso?«
-
-»Das Haus hat ihn erschlagen, als es einstürzte.«
-
-Bei diesen Worten sprang der Araber wie ein Narr auf und lief in der
-Richtung seines Dorfes davon, sein Essen im Stiche lassend. Si Dscheha
-aß alles, was noch da war.
-
-
-402.
-
-Der Kaid von Dschehas Stamm liebte die Frauen leidenschaftlich, und
-Dscheha, der ihn oft besuchte, machte ihm Vorstellungen. »Wie kannst du
-denn,« sagte er zu ihm, »du, ein Kaid, gar so in die Frauen vernarrt
-sein? Nimm doch ein wenig Vernunft an. Fürchte den Herrn. Es ist eine
-Schande für dich.« Diese Worte drangen dem Kaid bis auf den Grund
-seines Herzens.
-
-Nun hatte der Kaid eine Magd, die eine Frau von großer Schönheit war,
-und die sagte zu ihm, als sie seine Niedergeschlagenheit bemerkte: »Was
-drückt dich, Herr?«
-
-Der Kaid antwortete: »Dscheha hat mir dasunddas gesagt.«
-
-»Sonst nichts?« sagte sie. »Nun, gib mir die Erlaubnis zu ihm zu gehn.
-Du bleibst noch eine Weile hier, und kommst dann unversehens zu Dscheha
-nach. Du wirst schauen, was ich tun werde, und wirst dich wundern, in
-was für einer Verfassung du ihn finden wirst.«
-
-»Geh,« sagte der Kaid zu ihr, und sie ging. Sie kam zu Dscheha und
-setzte sich mit ihm in seinem Hause nieder. Als Dscheha sie sah, wurde
-er sterblich verliebt in sie. Er rückte näher zu ihr, aber sie schlug
-ihn zurück; er verfolgte sie, und wohin immer sie sich setzte, er kam
-zu ihr. »Bleib auf deinem Platze, Si Dscheha,« sagte sie zu ihm, »und
-komm mir nicht zu nahe. Wenn du aber herankommen willst, so laß mich
-auf dir reiten; du wirst mit mir auf dem Rücken auf allen vieren gehn.«
-
-»Komm,« sagte Dscheha, und sie legte ihm einen Sattel auf und einen
-Zaum an und setzte sich rittlings auf ihn; er begann auf allen vieren
-zu kriechen.
-
-Unversehens kam der Kaid, und der sagte zu ihm: »Si Dscheha, mir hast
-du verboten, die Frauen zu lieben, und du, sieh nur, in was für einer
-Verfassung du bist!«
-
-»Herr,« antwortete Si Dscheha, »ich hatte Angst, dich zu einem solchen
-Esel werden zu sehn, wie ich einer bin.«
-
-Der Kaid begann zu lachen und machte ihm ein Geschenk.
-
-
-403.
-
-Es war ein Jude, der täglich also zum Herrgott betete: »O mein Gott,
-zeige dich mir«; und er betete unter einem Baume. Eines Tages hörte
-ihn Dscheha, als er lustwandelte. Am nächsten Tage ging er hin und war
-noch vor dem Juden dort; er stieg auf den Baum und verbarg sich im
-Laube. Der Jude kam und betete wie gewöhnlich. Si Dscheha rief ihn an
-und sagte: »O mein Anbeter, nimm hundert Dinar und gib sie der Frau
-Dschehas. Dann komm sofort hieher zurück, und du wirst mich sehn.«
-
-Als der Jude diese Worte hörte, war er auf dem Gipfel der Freude.
-Er ging nach Hause, holte hundert Goldstücke und gab sie der Frau
-Dschehas. Dann kam er zum Baume zurück und sagte: »O mein Gott,
-ich habe getan, was du mir gesagt hast.« Si Dscheha warf ihm einen
-Strick zu, indem er sagte: »Fasse diesen Strick und du wirst zu mir
-emporsteigen.« Der Jude ergriff den Strick und Si Dscheha zog ihn
-herauf; als er ihn aber einigermaßen in der Höhe hatte, ließ er den
-Strick los. Der Jude fiel herunter und schlug sich ein Loch in den
-Kopf. »O mein Gott,« sagte er, »du bist unersättlich! Du nimmst mein
-Geld und schlägst mir überdies ein Loch in den Kopf!«
-
-
-404.
-
-Man wußte sich keinen Rat mehr, um Dscheha sein Schmarotzerhandwerk zu
-legen. Als nun eines Tages die vornehmen Leute zu einem Manne essen
-gingen, der einen Festschmaus vorbereitet hatte, schloß sich ihnen
-Dscheha an; da sagten sie untereinander: »Was machen wir nur mit Si
-Dscheha?« Und einige sagten: »Wann die Schüsseln aufgetragen werden,
-wollen wir zu ihm sagen: ›Si Dscheha, in deinem Dorfe brennt es‹, damit
-er nichts ißt. Unsere Worte werden ihn so beschäftigen, daß er nichts
-ißt.«
-
-Als die Speise kam, sagten sie zu ihm: »Si Dscheha, in deinem Dorfe
-brennt es.«
-
-»Unser Haus ist davor bewahrt geblieben?« fragte Dscheha.
-
-Während sie sich darauf beschränkten, zu sprechen, aß Dscheha. Sie
-sagten: »Das Feuer ist schon bei deinem Hause.«
-
-»Nun, mich hat es noch nicht erreicht.«
-
-»Jetzt hat es deine Kleider erfaßt.«
-
-»Mein Kopf brennt noch nicht, nicht wahr?« antwortete Dscheha. »Meine
-Füße mag es verschlingen, wenn es mir nur den Kopf in Ruhe läßt.«
-
-Und er aß immerzu. Als dann die andern desgleichen tun wollten, stellte
-es sich heraus, daß Dscheha alles aufgegessen hatte; und sie sagten
-untereinander: »Si Dscheha hat uns zum besten gehabt.«
-
-
-405.
-
-Si Dscheha kaufte auf dem Markte eine Ziege um zehn Duro. Er trieb sie
-heim, schlachtete sie und häutete sie. »Diese Ziege kostet uns viel
-Geld,« sagte er zu seiner Mutter, und sie erwiderte: »Was willst du
-tun, mein Sohn?«
-
-»Für den Augenblick das Fleisch kochen; späterhin werden wir sehn, was
-zu tun ist. Am nächsten Markttage werde ich die Haut auf den Markt
-bringen; du wirst hingehn und sie in der Hand halten. Ich werde immer
-um dich herum sein, und du wirst tun, als ob du mich nicht kenntest;
-ebenso werde ich tun, als ob ich dich nicht kennte. Ich werde um die
-Haut handeln, und welchen Preis immer ich dir biete, weigerst du dich,
-sie mir zu verkaufen. Ich werde sie spannenweise messen. Du sagst zu
-mir: ›Ich verkaufe sie nicht.‹ Ich werde dir zwanzig, dreißig, vierzig,
-fünfzig Duro bis zu hundert Duro bieten. Unter den Fremden, die
-dazukommen werden, wird einer sein, der dir mehr bieten wird, und dem
-verkaufst du sie. Gib acht jetzt! Merk dir wohl, wie ich dich empfehlen
-will!«
-
-Sie machten sich auf den Weg und kamen auf den Markt. Si Dscheha ging
-abseits, und seine Mutter hielt die Ziegenhaut. Si Dscheha kam und
-sagte zu ihr: »Wie viel hat man dir für die Haut da geboten?« Und auf
-ihre Antwort: »Zehn Duro« begann er sie spannenweise zu messen. Alle
-Welt sammelte sich um sie. »Die Haut, die du da mißt,« sagte einer zu
-ihm, »wozu kann sie dir dienen?«
-
-»Sie wird gut zu verwenden sein,« antwortete Dscheha; »sie gibt eine
-große Trommel oder eine kleine.«
-
-Er zog sich zurück, kam aber einen Augenblick später wieder, ging
-wieder zu seiner Mutter und sagte zu ihr: »Nun, altes Frauchen, was
-ists mit der Haut?«
-
-»Mein Sohn,« antwortete die Alte, »man hat mir zwanzig Duro gegeben.«
-
-»Verkaufst du sie um fünfzig?«
-
-»Nein.«
-
-Si Dscheha maß die Haut noch einmal und ging weg. Die Leute liefen
-zusammen und sagten einander: »Si Dscheha ist verrückt. Wie geht es zu,
-daß er, der sonst so durchtrieben ist, sich so täuschen läßt?«
-
-Dscheha kam zurück und sagte zu seiner Mutter: »Mutter, wie viel hat
-man dir für die Haut geboten?«
-
-»Sie ist noch auf fünfzig Duro, mein Sohn.«
-
-»Ich will sie messen, ob sie zu meinem Zwecke taugt oder nicht.« Er maß
-sie, und als er damit fertig war, sagte er zu seiner Mutter: »Wenn du
-sie verkaufen willst, so gebe ich dir hundert Duro.«
-
-»Ich verkaufe sie nicht,« antwortete sie, und Dscheha entfernte sich
-und beobachtete sie von weitem.
-
-Ein Mann, der auf den Markt gekommen war, kam und sagte zu der Mutter
-Dschehas: »Altes Frauchen, verkaufe sie mir. Ich gebe dir um zehn Duro
-mehr als der Mann.«
-
-»Gib das Geld her, bevor er kommt; er könnte mir sonst Vorwürfe machen,
-daß ich einem andern den Vorzug gegeben habe.«
-
-Er gab der Alten das Geld, und die machte sich auf den Heimweg und Si
-Dscheha gesellte sich zu ihr; sie gingen, bis sie dorthin kamen, wo sie
-wohnten, und dort blieben sie.
-
-Die Alte hatte aber dem Käufer der Haut gesagt: »Diese Haut ist gar
-kostbar; lege sie in die Sonne: sie wird trocknen, und du wirst sehn,
-was für einen Nutzen du finden wirst.«
-
-Er breitete also die Haut an der Sonne aus. Zwei oder drei Tage darauf
-ging er nachsehn und fand sie vollständig ausgetrocknet. Er nahm sie
-zwischen die Hände und rieb sie; da zerfiel sie. Nun ging er die Frau
-suchen, die sie ihm verkauft hatte. Er traf die Mutter Dschehas und
-sagte zu ihr: »Altes Frauchen, bist du nicht die, die mir die Haut
-verkauft hat?«
-
-»Sag so etwas nicht noch einmal,« sagte die Alte. »Ich, Häute
-verkaufen! ich bin die Mutter Si Dschehas.«
-
-»Schon recht,« sagte der Mann; »sieh nur selber, wer mich betrogen
-haben kann, wenn du es nicht bist.«
-
-»Mein Sohn,« erwiderte die Alte, »das habe ich nie getan.«
-
-Der Mann ging heim, ohne sie erkannt zu haben. Die Ziegenhaut verblieb
-ihm und er warf sie den Hunden hin.
-
-
-406.
-
-Eines Tages sagte die Mutter zu Si Dscheha: »Ich gehe Holz machen.« Er
-bildete sich ein, das sei wahr; sie ging aber irgendwohin, setzte sich
-nieder und legte einen Fuß über den andern. Dscheha kam und sah, daß
-sie die Füße übereinander geschlagen hatte.
-
-Am nächsten Tage sagte sie zu ihm: »Sohn, das Barfußgehn bringt mich
-um; kaufe mir doch Schuhe.«
-
-Dscheha holte Baumwolle und machte ihr daraus Schuhe; »da, Mutter,«
-sagte er, »da sind deine Schuhe.«
-
-»Aber,« sagte sie, »wie lange werden die denn halten?«
-
-»Mutter,« antwortete Dscheha, »wenn du immer so viel gehst wie
-gestern, werden sie halten, bis du stirbst.«
-
-
-407.
-
-Als Si Dscheha noch klein war, war er ein wenig dumm und unwissend;
-erst als er ein wenig größer war, erwachte sein Geist.
-
-Eines Tages, es war der Tag, wo sein Vater starb, war er allein auf der
-Welt; er hatte niemand mehr als seine Mutter. Nun nahm er einmal einen
-Ochsen, um ihn zu verkaufen. Auf dem Wege traf er eine Eule, und er
-sagte zu ihr: »Kaufst du meinen Ochsen?«
-
-Die Eule schrie: »Imiaruf.«
-
-»Gibst du mir fünfzehn Realen?« fuhr Dscheha fort.
-
-»Imiaruf,« wiederholte die Eule.
-
-»Du gibst mir zwanzig?«
-
-»Imiaruf.«
-
-»Du gibst mir fünfundzwanzig?«
-
-»Imiaruf.«
-
-»Da hast du deinen Ochsen.« Und er fügte bei: »Und das Geld?«
-
-»Imiaruf.«
-
-»Beim nächsten Markte?«
-
-»Imiaruf,« sang die Eule.
-
-»Gut; da ist der Ochse. Das Geld werde ich am nächsten Markttage holen.«
-
-»Imiaruf.«
-
-Dscheha ließ den Ochsen dort und ging. Als er daheim angelangt war,
-sagte seine Mutter zu ihm: »Und der Ochse, mein Sohn?«
-
-»Den habe ich verkauft,« antwortete er; »um fünfundzwanzig Realen. Was
-das Geld betrifft, so warte ich darauf bis zum nächsten Markte.«
-
-Als der nächste Markttag gekommen war, ging er an den Ort, wo er den
-Ochsen gelassen hatte; dort traf er die Eule und die sang wie am ersten
-Tage. »Und das Geld?« sagte er.
-
-»Imiaruf.«
-
-»Heute will ich mein Geld haben.«
-
-»Imiaruf.«
-
-Dscheha ging auf sie zu, indem er sagte: »Ich muß heute mein Geld
-haben.« Die Eule flog gegen ein altes Gemäuer hin; Dscheha folgte ihr
-und sagte: »Du mußt mir mein Geld geben.«
-
-»Imiaruf,« schrie die Eule.
-
-Dscheha verfolgte sie immer weiter, bis er sie in dem Gemäuer vor sich
-hatte. Sie entwischte ihm wieder; aber Dscheha fand in dem Gemäuer
-einen Schatz.
-
-»Du glaubst,« sagte er nun zu der Eule, »daß ich ein Dieb bin wie du?
-ich, ich stehle nicht; ich werde nur nehmen, was mir gebührt.« Und er
-zählte seine fünfundzwanzig Realen ab und steckte sie zu sich; dann
-ging er heim.
-
-Als er zu Hause angelangt war, sagte er zu seiner Mutter: »Mutter, das
-ist das Geld von dem, dem ich den Ochsen verkauft habe.« Und er fügte
-bei: »Ich selber habe mit meinen eigenen Händen die fünfundzwanzig
-Realen aus dem Schatze genommen.«
-
-»Mein Sohn,« sagte die Mutter, »gehn wir zu ihm.«
-
-»Mutter, wenn du willst, so gehn wir hin; ich fürchte aber, daß du ihn
-bestehlen wirst.«
-
-»Pfui, mein Sohn! Deinem Freunde, zu dem wir als Gäste kommen, dem
-werde ich etwas stehlen!«
-
-»Also gut; komm, gehn wir.«
-
-In aller Eile kochte sie nun Bohnen und Eier und buk Kuchen. Als sie
-dann das Dörfchen verließen, warf sie die Bohnen über Dscheha; er las
-sie auf und sagte: »Mutter, es regnet Bohnen.«
-
-»Lies sie auf, mein Sohn.« Dscheha las sie auf und aß sie. Seine Mutter
-ging immer weiter; und als sie an dem bewußten Orte angekommen waren,
-sagte sie zu ihm: »Nun, mein Sohn, wo ist das Haus deines Freundes?«
-
-»Da,« antwortete Dscheha.
-
-»Zeig es mir doch.«
-
-»Nun hier.«
-
-»Das da?«
-
-»Komm, ich werde es dir zeigen.«
-
-Als er sie hingeführt hatte und sie den Schatz sah, warf sie Kuchen
-in die Höhe, so daß sie auf Dscheha niederfielen; und er sagte: »Ach,
-Mutter, es regnet Kuchen.« Er begann sie aufzulesen und sie zu essen.
-Seine Mutter bemächtigte sich des Schatzes und er sagte zu ihr: »Hüte
-dich, Mutter, etwas zu nehmen.«
-
-»Ich nehme nichts, mein Sohn.« Aber sie hob den Schatz und wickelte ihn
-in ein großes Baumwolltuch, um ihn wegzutragen; und zu Dscheha sagte
-sie: »Komm, mein Kind, gehn wir.«
-
-Sie gingen. Als sie ins Dörfchen kamen, warf sie die Eier über ihn.
-»Mutter,« sagte er, »es regnet Eier.« Er las sie auf und aß sie, und
-sie kamen nach Hause.
-
-An diesem Abende ging Dscheha dorthin, wo die Leute zusammenkamen,
-und sagte zu ihnen: »Heute haben meine Mutter und ich einen Schatz
-heimgetragen.«
-
-Sie fragten ihn: »Wann?«
-
-»Wir sind weggegangen,« antwortete Dscheha, »als es Bohnen regnete.
-Als dann der Kuchenregen gekommen ist, sind wir bei dem Schatze
-eingetroffen, den meine Mutter weggetragen hat. Ins Dorf sind wir
-zurückgekommen in dem Augenblicke, wo es Eier regnete.«
-
-»Bah,« sagten sie untereinander, »der Junge ist ein Tölpel; nehmt seine
-Worte doch nicht ernst.«
-
-Warum hatte nun die Mutter Dschehas die Bohnen und die Eier gesotten
-und die Kuchen gebacken? Weil sie nicht zweifelte, daß der Dummkopf von
-ihrem Sohne alles ausplaudern werde; darum hat sie ihm die Bohnen und
-die Eier gesotten und die Kuchen gebacken. Sie hatte es sich an den
-Fingern abgezählt, daß Dscheha, wenn er den andern sagen werde: »Wir
-haben einen Schatz heimgebracht«, beifügen werde: »als es Bohnen und
-dann Kuchen und dann Eier regnete«; und sie wußte, daß also niemand
-seine Worte ernst nehmen werde.
-
-
-408.
-
-Si Dscheha konnte kein Pferd besteigen, aber ein guter Fußgänger war
-er. Eines Tages ließ ihn nun der Kaid des Dorfes rufen und sagte zu
-ihm: »Si Dscheha, du mußt mir diesen Brief zum Bei von Algier bringen;
-steig auf mein Pferd und spute dich.«
-
-Das Pferd des Kaids war aber ein hitziges Tier, das niemand besteigen
-konnte außer seinem Herrn. Si Dscheha, der das wußte, zog sich mit
-einem einzigen Worte aus dem Handel; er fragte: »Ist es eilig, Herr
-Kaid?«
-
-»Sehr eilig,« antwortete der Kaid.
-
-»Dann«, sagte Dscheha, »geh ich zu Fuß; ich werde so viel schneller
-dort sein, als wenn ich zu Pferde stiege.«
-
-Alle schüttelten sich vor Lachen, als sie ihn so reden hörten. Der
-Kaid, der Si Dscheha nur einen Streich hatte spielen wollen, sagte:
-»Bleib da; du wirst mit mir essen.«
-
-
-409.
-
-Si Dscheha hatte einen Feind, der ein Eierhändler war. Den traf er
-eines Tages, als er auf den Markt ging; er trat auf ihn zu und sagte:
-»Du hast da wirklich schöne Eier.«
-
-»Laß den Spott,« sagte der Händler. »Willst du welche kaufen, so kauf;
-wenn nicht, so geh deines Weges.«
-
-Dscheha kaufte zwei Eier und steckte geschickt in jedes ein Goldstück.
-Dann sagte er zu seinem Feinde: »Höre; ich will jetzt Frieden machen
-mit dir, und darum will ich dir einen guten Rat geben.«
-
-»Wir werden sehn,« sagte der Händler; »sprich.«
-
-Nun sagte ihm Dscheha ins Ohr: »Verkaufe diese Eier nicht; alle
-enthalten sie Goldstücke!«
-
-»Pack dich,« schrie der Händler; »du lügst.«
-
-»Ich lüge?« sagte Dscheha; »also gut: sieh her.« Und er schlug vor
-ihm die zwei Eier auf, die er gekauft hatte. Der Händler stand ganz
-verdutzt da, als er die zwei Goldstücke sah, die zum Vorscheine kamen.
-Dscheha las sie auf, schob sie in seine Tasche und ging heim.
-
-Alsbald nahm der Händler seine Eier und schlug sie alle ohne Ausnahme
-auf. Goldstücke aber fand er nicht ein einziges, und er schrie: »Gott
-verderbe die Augen Si Dschehas, so wie ich alle meine Eier verdorben
-habe!«
-
-
-410.
-
-Si Dscheha hatte in einem Hause, das auch der Eigentümer bewohnte,
-eine Kammer gemietet. Er bezahlte nie die Miete und lärmte die ganze
-Nacht in seiner Kammer. Der Eigentümer, der dieses Lärms halber
-nicht schlafen konnte, sagte eines Tages zu ihm: »Warum verübst du
-allnächtlich einen solchen Lärm in deiner Kammer?«
-
-»Mein Sohn,« antwortete Dscheha, »ich richte Schlangen ab, um sie den
-Aissawa[6] zu verkaufen.«
-
-»Du züchtest Schlangen in meinem Hause?« schrie der Eigentümer. »Gut
-also; du kannst jetzt ziehen. Die Miete schenke ich dir, aber räume das
-Haus noch heute.«
-
-»Das ists ja, was ich wollte,« dachte Dscheha. »Auf diese Weise brauche
-ich keine Miete zu zahlen.«
-
-
-411.
-
-Eines Tages war Si Dscheha bei seiner Mutter zu Hause geblieben. Da
-sie nichts zu essen hatten, sagte er zu ihr: »Warte, ich hole etwas zu
-essen.«
-
-Er ging zu den Schülern, die er alle beisammen fand, und sagte zu
-ihnen: »Kommt, ihr sollt heute bei mir essen.« Er war nämlich ihr
-Mitschüler, war aber an diesem Morgen nicht zur Schule gegangen. Als
-er ihnen nun sagte: »Kommt heute zu mir essen«, antworteten sie: »Si
-Dscheha, du bist arm.«
-
-Er antwortete: »Das ist Brauch bei uns: wenn ein Schüler den ganzen
-Koran auswendig kann, muß er seinen Mitschülern zu essen geben.«
-
-»Gut ists,« sagten sie. »Geh und richte das Mahl her; wir werden
-kommen.«
-
-»Steht auf und kommt mit,« sagte Dscheha; »das Mahl ist schon kalt.«
-
-Sie standen auf und gingen mit ihm. Als sie in seinem Hause angelangt
-waren, ließ er sie in eine Kammer treten. Dann nahm er ihre Schuhe, die
-sie an der Tür gelassen hatten, und steckte sie in einen Sack; hierauf
-ging er zu den Schülern zurück und sagte zu ihnen: »Wartet ein bißchen;
-ich komme sofort wieder.« Er ging aber weg und nahm den Sack mit ihren
-Schuhen mit; er kam zu einem Garkoch.
-
-»Gib mir etwas um zwei Franken,« sagte er zu ihm, »und nimm dafür dies
-Paar Schuhe.«
-
-Dann ging er zu einem Fleischer und hielt ihm dieselbe Rede, dann zu
-dem Kuskussuverkäufer; und als er so alle Schuhe der Schüler verteilt
-hatte, ging er, mit köstlichen Mundvorräten beladen, nach Hause. Sofort
-nach seiner Heimkehr setzte er alles den Schülern vor, und sie ließen
-es sich trefflich schmecken. Dann erhoben sie sich, um in ihre Schule
-zu gehn. Als sie ihre Schuhe suchten, sagte Dscheha zu ihnen: »Kommt
-mit mir; ich habe sie versteckt.«
-
-Sie gingen mit ihm. Einen führte er zum Garkoch und sagte zu ihm:
-»Gib ihm zwei Franken; er wird dir deine Schuhe geben.« So zeigte er
-schließlich allen, wo er ihre Schuhe verpfändet hatte, und die armen
-Schüler gaben Geld her, um sie wiederzubekommen. Er blieb bei seiner
-Mutter; und von den Speisen hatten sie noch zwei Tage zu essen.
-
-
-412.
-
-Als sein Vater starb, trug ihn Dscheha auf den Markt und beerdigte
-ihn dort; aber einen Fuß des Toten ließ er außerhalb der Erde. Die
-Leute sagten zu ihm: »Was, Si Dscheha? du läßt den Fuß deines Vaters
-außerhalb der Erde? was ist das für ein Begräbnis?«
-
-»Nun,« antwortete er, »jedermann weiß, wie er seinen Vater zu begraben
-hat. Dieser Platz ist das Grab meines Vaters, nicht wahr? Wenn ich also
-auf den Markt komme, werde ich meinen Esel an den Fuß meines Vaters
-binden, und niemand wird mir etwas sagen dürfen.«
-
-Eines Tages ging Dscheha auf den Markt; er band seinen Esel an den Fuß
-seines Vaters und ging dann einen Fleischhandel anfangen. Er kaufte
-einen magern Ochsen, tötete ihn, deckte ihn ab, zerstückelte ihn und
-legte die Fleischstücke auf einen großen Stein. Alle andern Fleischer
-töteten fette Tiere. Sie verkauften und gingen weg; Dscheha blieb
-zurück. Alle, die bei ihm vorbeikamen, spien aus und setzten ihren Weg
-fort.
-
-Als es Abend wurde, war er allein noch da. Die Hunde umgaben ihn und er
-sagte zu ihnen: »Wollt ihr es kaufen?«
-
-Sie begannen alle zu knurren. Dscheha wandte sich zu dem größten im
-Rudel: »Wenn du für sie bürgst, so verkaufe ich ihnen meinen Ochsen.«
-Der Hund knurrte. »Ich weiß,« sagte Dscheha, »daß du mir für mein Geld
-gut bist«, und überließ den Hunden das Feld. Sie fraßen das Fleisch des
-Ochsen und Dscheha ging.
-
-Am nächsten Markttage kam er wieder und ging sofort zum Grabe seines
-Vaters. Er sah, daß dort einer sein Maultier angebunden hatte; er
-fragte: »Wer ist das, der sein Maultier hier angebunden hat?«
-
-Der Herr des Maultiers erhob sich und antwortete: »Ich bins.«
-
-»Was?« sagte Dscheha. »Das ist das Grab meines Vaters. Ich habe seinen
-Fuß heraußen gelassen, damit alle Welt weiß, daß der Platz mein ist;
-denn man sieht sehr wohl, daß das das Grab meines Vaters ist, und alle,
-die herkommen, sollten sich sagen: ›Der Platz gehört Si Dscheha.‹ Hier
-hat niemand etwas zu suchen.«
-
-Der Eigentümer des Maultiers sagte zu ihm: »Ich habe nicht gewußt,
-Freund, daß das der Fuß deines Vaters ist; ich habe ihn für ein Stück
-Holz gehalten.«
-
-Dscheha antwortete: »Von heute an gib acht, nicht wieder hieher zu
-kommen.«
-
-Von diesem Tage an wurde der Platz Eigentum Dschehas.
-
-
-413.
-
-Als der Eigentümer des Maultiers und Dscheha auseinander gegangen
-waren, begann Dscheha den Hund zu suchen, der die Bürgschaft für die
-andern Hunde übernommen hatte. Als er ihn gefunden hatte, sagte er zu
-ihm: »Jetzt will ich mein Geld von dir haben.« Der Hund riß aus, aber
-Dscheha verfolgte ihn, indem er sagte: »Die Flucht wird dir nichts
-nützen.«
-
-Er hatte die Absicht, mit diesen Hunden eine gewisse List ins Werk zu
-setzen; er hatte nämlich sagen hören, die Tochter des Sultans habe seit
-dem Tage ihrer Geburt weder gelacht, noch gesprochen, und hatte sagen
-hören, der Sultan habe gesagt: »Ich werde meine Tochter dem geben, der
-sie zum sprechen bringt.«
-
-Dscheha ging einen Strick kaufen, und den knüpfte er an einen Baum.
-Dann lief er, um die Hunde zusammenzufangen. Alle, deren er habhaft
-werden konnte, band er an diesen Strick; und als er sie alle angebunden
-hatte, ging er mit einem Stocke auf sie los, wobei er in einem fort
-sagte: »Gebt mir mein Geld.«
-
-Das Haus des Sultans war gegenüber von dem Baume, woran er die Hunde
-gebunden hatte, und die Tochter des Sultans betrachtete das Schauspiel
-von ihrem Fenster aus. Dscheha verfolgte die Hunde ununterbrochen; wenn
-er von der einen Seite her auf sie eindrang, retteten sie sich auf die
-andere, und wenn er sie verfolgte, liefen sie in einer andern Richtung.
-
-Darob begann die Tochter des Sultans zu lachen. Das hörte die Negerin
-und ging zum Sultan und sagte: »Herr, meine Gebieterin lacht.« Hastig
-lief der Sultan hin, und als er bei seiner Tochter war, fragte er
-sie: »Tochter, warum lachst du? Zeit deines Lebens hast du noch nicht
-gelacht. Heute hat Gott dein Herz erschlossen.«
-
-»Vater,« antwortete sie, »du siehst, was der Mann dort mit den Hunden
-treibt; das ist der einzige Grund, daß ich lache.«
-
-Der Sultan sagte zu seinem Sklaven: »Geh zu dem Manne dort, der die
-Hunde gefangen hat, und sag ihm: ›Wohlan, schenke den Hunden die
-Freiheit; der Sultan sagt dir: komm.‹« Der Neger ging. Als er bei
-Dscheha war, wiederholte er ihm die Worte des Sultans.
-
-»Ich werde sie nicht freilassen,« erklärte Dscheha; »ich habe ihnen
-auf dem letzten Markt einen Ochsen verkauft, und heute haben sie sich
-geweigert, mich zu bezahlen.«
-
-»Komm doch zum Sultan, Narr, der du bist,« sagte wieder der Neger.
-»Er wird dich, so Gott will, reich machen. Er selber hat mir gesagt:
-,Sag ihm, er soll kommen und die Hunde laufen lassen; ich will ihn
-bezahlen.‹«
-
-Dscheha ließ die Hunde laufen, sagte aber zu dem Neger: »Vielleicht
-hast du mich zum besten, und dann habe ichs.«
-
-Dscheha ging also mit ihm, und als er vor dem Sultan stand, sagte
-dieser zu ihm: »Was hast du mit den Hunden gehabt?«
-
-»Am letzten Markte«, antwortete Dscheha, »habe ich ihnen einen ganzen
-Ochsen verkauft, und sie haben ihn gefressen. Heute habe ich zu ihnen
-gesagt: ›Gebt mir mein Geld.‹ Sie haben sich geweigert. Dann habe ich
-sie gefangen.«
-
-»Wie viel forderst du?«
-
-»Zwanzig Duro.«
-
-»Komm,« sagte der Sultan und ließ Dscheha in ein Zimmer treten. Dscheha
-sah, daß es voll Gold war.
-
-»Also,« sagte der Herrscher, »nimm dir, was du willst.«
-
-»Das ist es nicht, was ich will,« sagte Dscheha. »Laß mich nur gehn und
-meine Schuldner wieder fangen.«
-
-Die Tochter des Sultans war dabei; da sie zu lachen begann, sagte
-Dscheha zu ihr: »Du hast recht, dich über mich lustig zu machen; denn
-nachdem ich alle beisammen gehabt habe, die mir Geld schuldig sind,
-bin ich von euch zum Narren gehalten worden. Dein Vater hat den Schwur
-vergessen, den er deinetwegen geschworen hat. Laß mich jetzt wenigstens
-gehn, um meine Widersacher zu verfolgen.«
-
-Da der Sultan gesehn hatte, daß Dscheha ein sehr schmutziger Mensch
-war, hatte er nicht vom Anfang an zu ihm sagen wollen: »Ich gebe dir
-meine Tochter«; indem aber Dscheha das Wort Schwur aussprach, rief er
-dem Sultan die Sache ins Gedächtnis, und nun sagte dieser: »Wohlan, so
-heirate meine Tochter.«
-
-»Ich werde sie nicht heiraten,« antwortete Dscheha, und das zu dem
-Zwecke, für einen gewichtigen Mann angesehn zu werden.
-
-»Warum willst du sie nicht heiraten?«
-
-»Weil ich, wenn ihr mich auch jetzt sehr schmutzig seht, immerhin der
-Sohn eines Sultans bin; gebt acht, daß ihr euch nicht in mir täuscht.«
-
-»Das ist gerade das,« sagte der Sultan, »was auch mein Wunsch war; es
-war mir darum zu tun, daß meine Tochter einen Sultanssohn und nicht
-irgendeinen schmutzigen Bauer heirate.«
-
-Er gab ihm seine Tochter und Dscheha heiratete sie. Und der Sultan
-sagte zu ihm: »Nun, mein Schwiegersohn, wirst du bei mir wohnen oder
-in deinem Hause?«
-
-»Bei dir will ich nicht wohnen,« antwortete Dscheha; »ich habe ein
-Haus.«
-
-»Also, da ist deine Frau, nimm sie; nimm auch alles Geld, alle Kamele,
-alle Pferde und alle Maultiere, die du willst.«
-
-Dscheha führte seine Frau weg und nahm überdies diese unendlichen
-Reichtümer mit.
-
-
-414.
-
-Dscheha führte also seine Frau heim; aber als sie ankam, gefiel ihr das
-Haus gar nicht, weil sie es voller Schmutz fand. »Was?« sagte sie sich;
-»dieser Mensch hat mich zum besten gehabt. Er hat mir gesagt: ›Ich bin
-ein Sultanssohn, ich bin aus einem großen Hause‹; jetzt sieht man, wie
-schlecht es mit seinem Hause bestellt ist.« Aber sie verschloß diese
-Gedanken in ihrem Herzen und wollte sie niemand kundtun.
-
-Es kam das Fest heran, und sie sah Dscheha zur Arbeit gehn, obwohl alle
-Welt dem Feste zu Ehren feierte. »Si Dscheha,« sagte sie zu ihm, »was
-tust du? alle Welt feiert des Festes halber, und du gehst arbeiten!
-Hast du mir nicht seinerzeit gesagt: ›Mein Vater ist Sultan‹, und
-wieder: ›Ich habe ein schönes Haus, ich bin aus einem großen Hause‹?«
-
-»Meine Liebe,« antwortete Dscheha, »es ist wahr, ich habe das gesagt,
-und ich habe nicht gelogen; ich will jetzt nur eine kleine Arbeit
-verrichten.«
-
-»Kein Mensch verrichtet in der Festzeit eine Arbeit, weder eine kleine,
-noch eine große; man arbeitet an den andern Tagen genug.«
-
-»Das ist wahr, meine Liebe. Aber wenn mich die Dorfleute feiern sehn,
-feiern sie; sehn sie mich zur Arbeit gehn, gehn auch sie. Ich, ich bin
-wohl in der Lage, nichts zu tun; mir wird es an nichts mangeln. Daß ich
-öffentlich so tue, geschieht nur, damit nicht die Kinder des Volkes
-unaufhörlich im Hunger leben.«
-
-Ein andermal sagte sie zu ihm: »Si Dscheha, wie ist nur das Kleid,
-das du trägst, zugeschnitten? warum kleidest du dich nicht wie die
-Sultanssöhne?«
-
-»Meine Liebe,« antwortete er, »auf schöne Kleider gebe ich nichts
-der Leute halber; sie machen alles, was ich mache: gehe ich ihnen im
-Müßiggang voran, so arbeiten sie auch nichts mehr; gebe ich ihnen ein
-Beispiel mit schönen Kleidern, so werden auch sie sich, wenn sie ein
-paar Groschen haben, solche kaufen, und die ganze Familie wird Hunger
-leiden.«
-
-»Wieso ist es möglich gewesen, Si Dscheha, daß du mir gesagt hast:
-›Ich bin Sultan‹? Ich sehe dich doch niemals das Herrscheramt ausüben.
-Niemand im Volke nennt dich Sultan oder Sultanssohn. Du hast mich
-belogen; du bist sicherlich nichts sonst als ein Bettler und legst dir
-die Eigenschaft eines Sultans fälschlich bei.«
-
-»Ich frage dich,« antwortete Dscheha, »was deine Absicht ist. Hast
-du die Absicht, hier zu bleiben, so mach nicht die Närrin und bleib
-in deinem Hause. Wenn du merkst, daß du den Verstand verloren hast
-und meiner vielleicht überdrüssig bist, so geh wieder heim zu deinem
-Vater. Ich liebe keine Leute, die sich, obwohl von geringem Stande,
-doch besser dünken als die andern. Ich für meine Person bin der Sultan
-meiner Brüder, und es ist mir unmöglich, jemand unrecht zu tun, wer
-immer es sei.«
-
-»Ich glaube es nicht eher, daß du Sultan bist, als bis du den Muezzin
-getötet hast, der mich jeden Morgen so zeitlich früh weckt.«
-
-»Morgen werde ich ihn töten,« sagte Dscheha. »Ich werde dir seinen
-Kopf bringen, und du wirst so erkennen, ob ich ein Sultan bin oder ein
-Betrüger.«
-
-
-415.
-
-Am nächsten Morgen ließ Dscheha den Muezzin bis auf die Spitze des
-Minarets steigen; dann ging er ihm nach und schlug ihm den Kopf ab. Den
-gab er seiner Frau mit den Worten: »Da hast du den Kopf des Menschen,
-der dich alle Morgen früh geweckt hat.«
-
-Und sie sagte: »Nun sehe ich, daß du Sultan bist.«
-
-Dscheha ging einen Hammel kaufen, und den kehlte er ab. Den Kopf des
-Muezzins warf er in den Brunnen; den Kopf des Hammels, den er getötet
-hatte, versteckte er und legte ihn unter eine große Holzschüssel.
-
-Gegen Mittag begannen die Leute den Muezzin zu suchen, konnten ihn aber
-nicht finden. Endlich stiegen sie aufs Minaret, und dort fanden sie ihn
-tot mit abgeschlagenem Kopfe. Und sie sagten: »Wer hat unsern Muezzin
-getötet?« Einer nahm das Wort und sagte: »Si Dscheha habe ich heute
-zeitlich früh hier heraufsteigen sehn; der hat ihn vielleicht getötet.«
-
-Sie gingen zu Si Dscheha und sagten zu ihm: »Si Dscheha, hast du den
-Muezzin getötet?«
-
-»Nein,« antwortete er. »Was hat er mir getan, daß ich ihn hätte töten
-sollen? Seht nach, wer mit ihm auf schlechtem Fuße gestanden ist; der
-hat ihn auch getötet. Ich war es nicht.«
-
-»Der Mann, der dich hat aufs Minaret steigen sehn, hat gesagt, du hast
-ihn getötet. Du belügst uns. Wir wollen dein Haus durchsuchen, ob wir
-nicht seinen Kopf finden.«
-
-»Kommt und sucht,« sagte Dscheha.
-
-Sie traten ein und begannen zu suchen; sie stöberten das ganze Haus
-durch, fanden aber nichts. Da fiel einem die große Holzschüssel auf,
-die verkehrt dalag, und er ging hin, und hob sie auf; und er fand
-darunter den Hammelkopf. Nun sagte er zu seinen Gesellen: »An dieser
-Stelle, die uns verdächtig war, finde ich einen Hammelkopf. Es ist also
-wahrscheinlich, daß es nicht Dscheha war, der den Muezzin getötet hat.«
-
-Darauf gingen sie alle nach Hause, und Dscheha war gerettet.
-
-
-416.
-
-Dscheha traf im Walde einen Schakal und zu dem sagte er: »Du Schakal,
-wie bist du denn eigentlich geartet? Du tust Tag und Nacht nichts
-andres, als im Walde herumzulaufen. Komm, geh mit mir nach Hause, und
-wir werden miteinander wohnen; was ich esse, wirst du essen, und wenn
-ich nichts tue, wirst du nicht mehr tun.«
-
-»Gott hat mich erschaffen,« antwortete der Schakal, »damit ich im
-Busche herumlaufe, und es ist mir unmöglich, in einem Hause zu
-verweilen.«
-
-»Meine Absicht ist,« erwiderte Dscheha, »dir gutes zu tun.«
-
-»Du bist listig,« sagte der Schakal; »aber wenn du eine List hast, so
-habe ich ihrer zehn. Darum wird es dir nie gelingen, mich zu foppen.«
-
-»Mein lieber Freund, ich habe auch nicht eine einzige List; du bist
-eben mißtrauisch. Ich will nur, daß du mit mir nach Hause essen und
-trinken kommst. Das ist besser, als so durch den Wald zu schweifen,
-ausgesetzt den Dörnern, der Kälte und dem Hunger.«
-
-»Ich wiederhole dir,« sagte der Schakal, »daß du ein großer Schurke
-bist; ich bin es auch. Wir werden also niemals zusammenkommen.«
-
-»Und warum nicht?« sagte Dscheha; »sind wir nicht Brüder? Ich bin von
-Mitleid für dich bewegt gewesen; sonst hätte ich nicht so mit dir
-gesprochen.«
-
-»Ich habe es dir gesagt und ich wiederhole es dir, daß ich nicht
-mitgehn werde; sobald du aber darauf bestehst, gut, so gehe ich mit.«
-
-Der Schakal begleitete also Dscheha. Und als sie dann zu Hause
-angelangt waren, sagte er: »Ins Haus gehe ich nicht; ich werde vor der
-Tür schlafen.«
-
-»Warum willst du nicht im Hause schlafen?« fragte ihn Dscheha; »da
-heraußen ist es ja kalt.«
-
-»Ich will hier bleiben; ich bin an die Kälte gewöhnt. Ins Haus gehe ich
-nicht.«
-
-»Meinetwegen,« sagte Dscheha; »bleib also da.«
-
-Der Schakal hielt sich nun gewöhnlich draußen auf und Dscheha im Hause.
-Zu Mittag brachte ihm Dscheha das Mittagessen, am Abende das Nachtmahl.
-Schließlich mußte aber Dscheha einmal weggehn, und da gab er seiner
-Frau folgende Aufträge und sagte zu ihr: »Gib acht; laß deinen Sohn
-nicht heraus.« Er wußte, daß man vor dem Schakal auf der Hut sein
-mußte. Dann entfernte er sich, und seine Frau ging ihren gewöhnlichen
-Beschäftigungen nach. Der kleine Knabe trat vor die Tür. Als ihn der
-Schakal sah, stürzte er sich auf ihn und fraß ihn. Dann leckte er alles
-Blut auf und ließ nichts übrig, was ihn hätte verraten können.
-
-Die Mutter des Knaben kam heraus, um ihn zu suchen. Als sie ihn nicht
-fand, ging sie zum Schakal und sagte zu ihm: »Hast du vielleicht mein
-Kind gefressen?«
-
-»Das ist sehr gut,« sagte der Schakal; »so also steht es? Warum hat
-mich denn dein Mann hergebracht? Vielleicht deswegen, damit ich mich
-heute über dein Gezeter ärgern soll?«
-
-Dscheha, der in diesem Augenblicke zurückkam, blieb auf der Straße
-stehn; als er seine Frau weinen hörte, lief er herbei und sagte: »Was
-hast du?«
-
-»Der Schakal, den du hergebracht hast, hat deinen Sohn gefressen.«
-
-Der Schakal tat, als ob er zornig wäre, und sagte zu Dscheha: »Ich
-habe es dir am ersten Tage gesagt: laß mich, ich gehe nicht her. Dann
-hast du mich aber gezwungen zu kommen. Jetzt segne dich Gott! So also
-handeln Freunde an ihren Freunden? Laß mich augenblicklich gehn.«
-
-»Bleib nur,« sagte Dscheha, »und mache dir nichts aus den Reden einer
-Frau.«
-
-Er ging zu seiner Frau und sagte zu ihr: »Schweig, sage ich dir, damit
-er bleibt und nicht geht. Daß er meinen Sohn gefressen hat, bezweifle
-ich nicht; vorderhand aber wollen wir ihn dabehalten, damit ich ihn
-töte, ihn, der mein Kind gefressen hat.«
-
-Der Schakal erriet alles. Si Dscheha dachte bei sich, daß er auf den
-Schakal, nachdem er ihn habe einschlafen lassen, losgehn und ihn
-abkehlen werde; aber der Schakal, der voraussah, was ihm geschehn
-sollte, ließ seine Wirte einschlafen, sprang über die Mauer und suchte
-das Weite.
-
-Si Dscheha und seine Frau standen auf und er ging an den Ort des
-Schakals; aber er fand, daß der Schakal nicht mehr da war. Er kehrte
-zu seiner Frau zurück und sagte zu ihr: »Du bist schuld daran, daß er
-gegangen ist. Hättest du nicht mit ihm gesprochen, so hätte er sich
-nicht geflüchtet und wir hätten ihn getötet; nach dem Auftritte aber,
-den du ihm gemacht hast, hat er fortgehn müssen.«
-
-
-417.
-
-Als Dscheha alt wurde, ließ sein Gesicht nach, und er sah nicht mehr
-so gut wie in seinen jungen Jahren: einst hatte er ein Rebhuhn oder
-einen Hasen auf fünfhundert Schritt gesehn und mit jedem Pfeil, den
-er abschoß, sein Ziel getroffen; jetzt aber zitterten seine Hände
-und er sah nicht mehr so gut. Als seine Freunde diese Zeichen des
-Greisenalters bemerkten, machten sie sich lustig über ihn. Um ihnen nun
-den Mund zu stopfen, dachte er sich eine List aus, die wir erzählen
-wollen.
-
-Er kaufte einen jungen Hund, den er Packan nannte, und richtete ihn auf
-jede Jagd ab; und er lehrte ihn alles bringen, was er ihm angab. Oft
-versteckte er am Morgen einen toten Hasen im Gebirge; er zeigte dem
-Hunde den Ort, wo er ihn hinlegte, und ging mit ihm zurück nach Hause.
-Gegen Mittag sagte er dann dem Hunde: »Such.« Packan lief ins Gebirge
-und kam im Nu mit dem Hasen im Maule zurück. Schließlich war der Hund
-ausgezeichnet abgerichtet. Dscheha wartete den Tag des großen Festes
-ab, um die Dorfleute zu verblüffen.
-
-An diesem Tage legte er am Morgen einen toten Hasen neben einen Baum,
-der mehr als fünfhundert Schritt vom Dorfe entfernt war, und zeigte
-ihn seinem Hunde. Zu Mittag lud er seine Nachbarn ein, den Kaffee vor
-seiner Tür zu nehmen. Es kamen Leute von allen Seiten, und es war eine
-große Menge da, als sich Si Dscheha plötzlich erhob und schrie: »He,
-Freunde! seht ihr dort unten den Hasen neben dem Baume?« Alle machte
-große Augen und blickten angestrengt hin; da sie nichts sahen, sagten
-sie zu Dscheha: »Du bist ein Narr; wieso könntest du denn einen Hasen
-auf diese Entfernung sehn?«
-
-»Ich begreife,« antwortete Dscheha, »daß ihr ihn mit euerm schwachen
-Gesichte nicht bemerken könnt; aber ich sehe ihn.« Dann wandte er sich
-an seine Frau: »Bring mir meinen Bogen und meine Pfeile. Ich will
-einmal diesen jungen Leuten zeigen, daß weder mein Auge, noch mein Arm
-schwach geworden ist.« Er nahm einen Pfeil und schoß ihn ins Blaue
-ab. »Ich habe ihn getroffen!« schrie er. Und zu seinem Hunde: »Lauf,
-Packan, und bring den Hasen; heute Abend wollen wir ihn essen.« Der
-Hund sprang auf und lief davon. Einen Augenblick später kam er zurück,
-im Maule einen bluttriefenden Hasen.
-
-Alle Welt war verdutzt. Von nun an machte man sich nicht mehr über Si
-Dscheha lustig, der das Stückchen noch drei- oder viermal aufführte.
-Ausnahmslos waren alle überzeugt, daß Dschehas Schießfertigkeit und
-Sehschärfe verblüffend waren. Und von diesem Tage an ehrte ihn das Volk
-noch mehr als früher.
-
-
-418.
-
-Dscheha hatte einen Freund, und das war der einzige Mensch auf der
-Welt, zu dem er ein volles Vertrauen hatte; er aß und trank sehr häufig
-bei ihm. Allen andern Menschen mißtraute er.
-
-Eines Tages kam nun sein Freund und sagte zu ihm: »Komm mit mir
-spazieren gehn.«
-
-»Mein Freund,« antwortete Dscheha, »ich bin nicht frei. Da du jedoch
-selber gekommen bist, so lasse ich meine Geschäfte und begleite dich.
-Wäre ein anderer zu mir gekommen, und hätte er mir alle Güter der Erde
-gegeben, ich hätte ihn nicht begleitet. Da aber du es bist, so kann ich
-dich nicht also verabschieden.«
-
-Er ging und begleitete seinen Freund, und der sagte, als sie bei seinem
-Hause waren: »Komm mit hinein, Si Dscheha.«
-
-»Mein Freund,« sagte Dscheha, »das sind die Gemächer der Frauen; zu
-den Frauen uns zu setzen, schickt sich nicht. Gehn wir lieber in ein
-Zimmer, wo wir allein sind.«
-
-Nun hatte dieser Freund für Si Dscheha in den Frauengemächern eine
-Grube gegraben; Dscheha wußte davon nichts. Als Dscheha geantwortet
-hatte: »Gehn wir zwei ganz allein ins Zimmer,« sagte der andere zu
-ihm: »Warum sollen wir uns nicht im Hause einrichten? es ist leer.
-Das Zimmer ist klein, und nicht einmal ein einzelner Mann hätte genug
-Platz, sich zu setzen.«
-
-»Gut,« sagte Dscheha, »gehn wir, wohin du willst.«
-
-Dieser Freund, auf den Dscheha so viel Vertrauen setzte, hatte ihn
-verraten und Geld von Leuten genommen, denen Dscheha geschadet hatte.
-
-Er führte also Dscheha ins Haus. Dscheha versah sich keineswegs von
-diesem Manne, daß er ihn töten würde, da er sein vertrauter Freund war;
-darum eben kam ihm der Gedanke nicht, als er ins Haus trat. Der Freund
-hatte über die Grube eine Matte gespannt und darüber noch einen Teppich
-gebreitet.
-
-Als Dscheha beim Eintritte den Teppich sah, dachte er, das sei eine
-Aufmerksamkeit, die ihm sein Freund erweise; er ging vorwärts, um auf
-dem Teppich Platz zu nehmen, und fiel in die Grube.
-
-Augenblicklich lief der Verräter zu denen, die ihm Geld gegeben und
-zu ihm gesagt hatten: »Du wirst Si Dscheha töten; denn er hat uns
-viel geschädigt.« An diesem Tage kam er nun ihnen sagen: »Ich habe Si
-Dscheha getötet.«
-
-»Wir gehn mit dir,« sagten sie, »um zu sehn, wie du ihn getötet hast.«
-Und sie gingen mit ihm.
-
-Im Hause angelangt, beugten sie sich über die Grube und sahen auf ihrem
-Grunde Si Dscheha. »Si Dscheha,« sagten sie zu ihm, »hast du es nun
-satt, alles nur nach deinem Kopfe machen zu wollen? Jetzt, nicht wahr,
-wirst du uns keinen Schaden mehr zufügen.«
-
-»Wahrhaftig,« sagte Dscheha, »ihr seid es nicht, die meinen Untergang
-herbeigeführt haben; mein Freund ist es, mit dem ich oft Brot und Salz
-gegessen habe; sooft er mit mir aß, sooft aß ich mit ihm. Bis jetzt
-habe ich ihm nie etwas böses getan; er hat es mir zuerst getan, Gott
-Lob!«
-
-Die Männer kehrten sich zu dem, der ihn also in die Grube gestürzt
-hatte, und sagten zu ihm: »Er ist nicht tot. Es ist möglich, daß er
-wieder herauskommt. Ist er nicht der schlaueste von allen Menschen?
-Er wird die Wände untergraben, bis so viel Erde herunterfällt, daß er
-heraufkommen kann; dann wird er uns alle töten, dich so wie uns.«
-
-»Da ist eine Flinte,« sagte der Mann; »einer von euch soll auf ihn
-schießen.« Er gab ihnen die Flinte.
-
-Der eine trat vor, um zu schießen, aber Si Dscheha stieß einen
-mächtigen Schrei wider ihn aus. Von Schrecken gepackt, fiel der Mann zu
-Dscheha in die Grube und fiel sich zu Tode. Die Flinte ging von selber
-los und die Kugel durchbohrte Si Dscheha.
-
-Der Freund dessen, der, als er auf Dscheha feuern wollte, in die Grube
-gefallen war, sagte nun zu dem Manne, der Dscheha hinuntergestürzt
-hatte: »Dscheha, ists nicht wahr, hat einen Streich geführt und den
-einen von uns getroffen.«[7]
-
-Der Verräter blieb daheim und der andere ging nach Hause; Si Dscheha
-und sein Gesell lagen beide tot auf dem Grunde der Grube.
-
-
-
-
-IV.
-
-Maltesische Überlieferungen
-
-
-419.
-
-Als die Mutter Dschahans eines Tages krank war, befahl ihm der Arzt,
-etwas Urin von ihr aufzuheben; am nächsten Tage werde er kommen und den
-Urin untersuchen. Der Arzt kam auch, und Dschahan beeilte sich, ihm
-das Gefäß zu zeigen. Der Arzt wunderte sich, es bis zum Rande voll zu
-finden, aber Dschahan erklärte ihm die Sache, indem er sagte: »Meiner
-ist auch dabei; der meinige ist oben.«
-
-
-420.
-
-Dschahan war einmal mit einer Henne in der Hand auf dem Wege zu seinem
-Herrn, um sie ihm zu schenken; aber etliche Räuber rissen sie ihm aus
-der Hand und entflohen. Dschahan nahm sich vor, sich zu rächen. Nachdem
-er den Ort, wo sie wohnten, ausfindig gemacht hatte, ging er, als
-Mädchen verkleidet, hin, und es gelang ihm, in ihrem Hause als Magd
-Aufnahme zu finden.
-
-Als nun die Räuber eines Tages ausgegangen waren, stieg er auf das
-flache Dach, stellte dort eine Strohpuppe auf, die ihm ähnlich war,
-bestrich die Stufen der Stiege, die zum Dache führte, bis hinunter
-mit Seife, belud sich mit einer Menge kostbarer Dinge, die die Räuber
-besaßen, verließ das Haus, schloß die Tür ab und lief heim.
-
-Nachdem die Räuber bei ihrer Rückkehr vergebens gerufen hatten, daß
-ihnen geöffnet werden solle, traten sie die Tür ein und stürzten
-blindlings die Stiege hinauf, entschlossen, sich an der frechen Dirne
-zu rächen, die noch immer auf dem Dache stand, als ob sie sich über sie
-lustig machen wollte; aber sie glitten allesamt aus und fielen einer
-auf den andern, und so war die Rache Dschahans erfüllt.[8]
-
-
-421.
-
-Es war einmal ein Junge, der Dschahan hieß, und der sagte zu seiner
-Mutter: »Gib mir einen Centime.« Sie antwortete: »Wozu?« »Damit ich
-mir Bohnen kaufe.« »Bohnen haben Schalen.« »Dann werde ich mir Nüsse
-kaufen.« »Die haben auch Schalen.« »Dann werde ich mir Erbsen kaufen.«
-»Gut,« sagte die Mutter und gab ihrem Dschahan drei Centimes; und er
-ging hin und kaufte sich Erbsen.
-
-Nun aß er darauf los, bis er nur noch eine Erbse hatte. Diese gab er,
-da er noch keine Messe gehört hatte, einer Frau und bat sie: »Heb sie
-mir auf; ich will zur Messe gehn.« Die Frau antwortete: »Leg sie nur
-auf den Sims.« Aber ein Huhn fraß die Erbse, und als Dschahan zurückkam
-und sagte: »Ich komme um die Erbse«, antwortete die Frau: »Deine Erbse
-hat die Henne gefressen.« Da begann Dschahan zu schreien: »Entweder die
-Erbse oder die Henne!« Und die Frau sagte: »Nimm die Henne«, und gab
-sie ihm.
-
-Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten; er sah eine alte Großmutter,
-die spann, und zu der sagte er: »Großmutter, erlaube, daß ich die Henne
-dalasse; ich werde sie bald wieder abholen.« Als dann die Messe zu Ende
-war, wollte er sie abholen, aber die Frau sagte zu ihm: »Geh dorthin
-zu den Truthühnern; dort ist sie.« Dschahan schrie: »Aber sie ist ja
-tot! Die Truthenne hat sie getötet!« Und weiter schrie er: »Entweder
-die Henne oder die Truthenne!« Da gab ihm die alte Frau die Truthenne.
-
-Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten; er sah unter einer Haustür eine
-Frau, und zu der sagte er: »Darf ich die Truthenne dalassen?« Die Frau
-antwortete: »Geh und laß sie bei den Schweinen.« Als er dann von der
-Messe zurückkam, wollte er die Truthenne wieder haben, aber die Frau
-sagte zu ihm: »Die Sau hat sie dir getötet.« Da begann er zu schreien:
-»Mir ist alles einerlei! entweder die Truthenne oder die Sau!« Und die
-Frau gab ihm die Sau.
-
-Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten, und als er eine Frau unter
-ihrer Haustür sah, sagte er zu ihr: »Darf ich die Sau für einen
-Augenblick dalassen?« Die Frau sagte: »Steck sie zur Stute.« Als er
-dann von der Messe zurückkam und zu der Frau sagte: »Gib mir meine
-Sau«, antwortete sie ihm: »Die hat die Stute getötet.« Da sagte
-Dschahan: »Das ist mir einerlei! entweder die Sau oder die Stute!« Und
-die Frau sagte zu ihm: »Nimm dir die Stute.«
-
-Dschahan ging zu einer andern Frau und bat sie: »Laß mich die Stute
-dalassen.« Die Frau sagte: »Ja; laß sie da.« Nun mistete die Stute auf
-den Boden; die Frau hatte aber eine junge Tochter und die sagte zu ihr:
-»Was hast du denn da hereingebracht?«, und begann mit ihr zu zanken,
-weil sie den Boden eben gewaschen hatte. Und da sie ihn so beschmutzt
-sah, nahm sie eine Stange und begann die Stute zu prügeln, bis sie tot
-war. Da kam Dschahan um seine Stute und fragte: »Wo ist sie?« Die Frau
-antwortete: »Das Mädchen hat sie getötet.« Und die Frau schenkte ihm
-die Tochter und Dschahan steckte sie in einen Sack und ging damit weg.
-
-Wieder hörte er zur Messe läuten; er sah eine alte Großmutter und zu
-der sagte er: »Erlaube mir, daß ich den Sack für ein wenig dalasse.«
-Die Alte antwortete: »Leg ihn auf den Sims da«, und Dschahan legte ihn
-hin. Da aber die Alte sah, daß sich der Sack bewegte, öffnete sie ihn;
-und sie fand das Mädchen darinnen. Sie nahm es und versteckte es, und
-den Sack füllte sie mit Scherben. Und damit ist die Geschichte aus.
-
-
-422.
-
-Dschahan wollte einmal Matrose werden; darum ging er auf ein Schiff.
-Der Kapitän sprach zu ihm: »Dschahan, was kannst du leisten?« »Herr
-Kapitän, ich kann von unten nach oben steigen und von oben nach unten.«
-Da sagte der Kapitän: »Gut; klettere den Mastbaum hinauf.« »Nein, Herr
-Kapitän; der ist mir zu hoch. Ich kann nicht hinaufsteigen; aber ich
-werde dir zeigen, wie man etwas im Hinuntersteigen leistet. Laß mir
-einen Kessel Suppe holen.« Man brachte den Kessel, und Dschahan, der
-ein Vielfraß war, aß alles auf. Als der Boden des Kessels sichtbar
-wurde, rief er: »Seht ihrs nun? Auch das Hinuntersteigen — mit dem
-Löffel — ist eine Leistung.«
-
-
-423.
-
-Dschahan hatte schon öfters darüber nachgedacht, wo wohl die Schweine
-wüchsen, und auf welchen Bäumen. Und gar zu gern hätte er so einen
-mit kleinen Schweinchen behangenen Baum gesehn: vielleicht könnte er
-dann auch ein kleines Zweiglein erhaschen, das, in die Erde gesteckt,
-mit der Zeit zu einem großen Schweinchenbaum wachsen würde. Aber nie
-gelang es ihm, einen solchen Baum zu sehn, und darum ersann er ein
-andres Mittel. Er fragte einen alten Mann: »Großvater, was tut ihr
-mit dem geschlachteten Schweine?« »Junge, wir salzen es ein und tun
-das Fleisch in einen Kübel.« »Ach, dann macht ihr es also wie mit den
-Oleanderbäumen?« »Du Lamm, sei so gut und laß mich in Ruhe; ich muß
-arbeiten.« Dschahan entfernte sich und dachte: »Also, wie mit den
-Oleanderbäumen muß es gemacht werden, um die Schweine fortzupflanzen;
-ich werde mir einen solchen Schweinebaumsetzling verschaffen.«
-
-Hierauf lief er heim, und da seine Mutter auf dem Felde arbeitete,
-so war er ganz ungestört: er ging in den Stall, nahm das alte fette
-Schwein heraus, schlachtete es, rieb es mit Salz ein, steckte es
-in einen alten Kübel, tat Erde darüber und stellte ihn in den Hof.
-Dschahans Mutter kam alsbald nach Hause; da sie das Tier vermißte, so
-fragte sie Dschahan nach seinem Verbleibe. Er erwiderte: »Mutter, hab
-keine Sorge; diesmal habe ich sicher nichts unrechtes getan. Für das
-eine Schwein wirst du eine Unmenge von kleinen Schweinchen erhalten.
-Die kannst du dann verkaufen; und einen Teil von ihnen ziehst du auf,
-und wir werden fürderhin keinen Mangel an Schweinefleisch haben.« Da
-gab sich die Mutter zufrieden und forschte nicht weiter nach.
-
-Aber es vergingen Tage, Wochen, Monate, und das Schwein im Kübel
-wollte keine Schößlinge treiben. Es zeigten sich noch immer keine
-grünen Spitzen. Der arme Dschahan wurde immer betrübter, umsomehr
-als die Mutter täglich nach dem alten Schwein und den versprochenen
-Ferkelchen fragte. Als sie endlich die volle Wahrheit darüber
-wissen wollte, was mit dem alten Schweine geschehn sei, da rief
-Dschahan verzweifelt aus: »Das dumme Schwein will keine Schößlinge
-treiben.« »Was? Schößlinge treiben?« »Es will nicht keimen und
-keinen Schweinebaum sprossen lassen, von dem wir Ferkelchen pflücken
-könnten! Mein Gott, schon seit vier Monaten liegt das dumme Tier im
-Oleanderkübel; vielleicht war es nicht genug eingesalzen.« Da begriff
-die Mutter. Tobend und fluchend zerrte sie den armen Dschahan hin,
-wo der Kübel stand, und hieß ihn die Erde herausnehmen. Aber kaum
-entfernte Dschahan die oberen Erdschollen, als sich ein unausstehlicher
-Geruch bemerkbar machte: das Schwein war in Fäulnis übergegangen und
-stank wie Pestilenz. Daß der arme Dschahan diesmal mehr Prügel erhielt
-als gewöhnlich, brauchen wir nicht erst zu sagen.
-
-
-424.
-
-Die Mutter Dschahans hatte ein mageres Schweinchen; Dschahan aber
-hatte großen Appetit auf Schweinfleisch und fragte beständig: »Mutter,
-wann schlachten wir denn eigentlich das Tier, das Borsten hat und
-grunzt?« Da antwortete die Mutter immer: »Sobald ihm das Fett vom
-Hintern tropft.« Da aber Dschahan dies nie sah, ärgerte er sich über
-das faule Tier; er ging hin, kaufte Fett und bestrich das Schwein in
-einer Weise, daß das Fett hinten abtropfen mußte. Als er diese Arbeit
-verrichtet hatte, lief er hin zur Mutter und teilte ihr mit, daß das
-Fett anfange, hinten am Schweinchen abzutropfen. Die Mutter überzeugte
-sich davon und schlachtete das Tier. Dschahan fragte jetzt: »Mutter,
-wie wird das Fleisch nun zubereitet?« Die Mutter antwortete: »Im Acker
-stehen Kohlköpfe: auf jeden Kohlkopf eine Schnitte Fleisch.« Als nun
-Dschahan einmal allein im Hause war, nahm er den Steintopf, in dem das
-Fleisch eingesalzen lag, und trug ihn hinaus auf den Krautacker. Dort
-steckte er in jeden Kohlkopf eine Schnitte Fleisch und sah zu, wie die
-Hunde, Katzen und Feldmäuse davon fraßen. Den nächsten Tag wollte die
-Mutter von dem Schweinefleische kochen, konnte aber den Topf nicht
-finden. Als sie nun Dschahan befragte, antwortete dieser: »Ach, du
-hättest nur sehen sollen, wie sich die Hunde, die Katzen und die Mäuse
-satt gefressen haben! kein Schnittchen ist übrig geblieben; und jeder
-Krautkopf hat seine Fleischschnitte gehabt! Wie sie herumrasten, diese
-Fresser, wenn sie einander herumbissen!« Da rief die Mutter: »Also bist
-du wirklich ein Dschahan! Und darum müssen alle Leute sagen: ›Dumm ist
-Dschahan, ein Esel ist er, Verstand hat er keinen, ein Tropf ist er!‹«
-
-
-425.
-
-Dschahan fuhr einst mit seinem Gemüsekarren zur Stadt. Auf dem Wege sah
-er vor sich einen Herrn, der keine Anstalten machte, ihm auszuweichen.
-Dschahan rief etliche Male laut: »Geh aus dem Wege!«; aber der Herr
-rührte sich nicht, und Dschahan konnte nicht mit seinem Gefährte
-ausweichen, da der Weg abschüssig und schmal war. Drum warf Dschahans
-Karren den Herrn um, und so kam es, daß Dschahan eines Tages zum
-Gerichte vorgeladen wurde. Dort antwortete er nun auf keine Frage der
-Richter, und diese sagten zu dem Kläger: »Der Angeklagte ist ja stumm;
-gegen einen Stummen gehn wir nicht vor.« Doch der Ankläger entgegnete:
-»Das ist doch wohl eine Finte dieses boshaften Menschen, da ich ganz
-genau weiß, daß er sprechen kann. Er rief mir ja damals, bevor er mich
-überfuhr, zu: ›Geh aus dem Wege!‹ und nicht nur einmal, sondern mehrere
-Male.« Aber da stand der Richter auf und schrie den Kläger an: »Was
-suchst du uns dann auf? wir haben andere Sachen zu tun, als Leuten wie
-dir zu helfen! Warum bist du nicht ausgewichen, als er dich angerufen
-hat? Jetzt mußt du die Gerichtskosten bezahlen.« Dschahan aber ging
-straflos heim.
-
-
-
-
-V.
-
-Sizilianische Überlieferungen
-
-
-426.
-
-Es wird erzählt, daß einmal eine Mutter war, die einen Sohn hatte,
-Giufà mit Namen, und sie war sehr arm; dieser Giufà war ein Tölpel und
-ein fauler Lümmel und ein Schelm. Seine Mutter hatte etwas Leinwand und
-da sagte sie zu Giufà: »Wir nehmen etwas Leinwand, und du gehst sie
-in einem weit entfernten Dorfe verkaufen; sie darf aber nur an Leute
-verkauft werden, die wenig reden.« Giufà warf sich die Leinwand über
-die Schulter und ging sie verkaufen.
-
-In einem Dorfe angelangt, begann er zu schreien: »Wer will die
-Leinwand?« Die Leute riefen ihn und fingen viel zu reden an; der eine
-meinte, sie sei zu grob, der andere, zu teuer. Giufà meinte, sie
-redeten zu viel, und wollte sie ihnen nicht geben. Wie er nun dahin
-und dorthin ging, kam er in einen Hof; dort war kein Mensch, aber eine
-gipserne Statue sah er, und zu der sagte er: »Wollt Ihr die Leinwand
-kaufen?« Die Statue sagte kein Wort, und so sah er, daß sie wenig
-redete. »Da muß ich die Leinwand also Euch verkaufen, weil Ihr wenig
-redet.« Er nahm die Leinwand und hängte ihr sie um: »Morgen komme ich
-dann um das Geld.« Und damit ging er.
-
-Als es tagte, ging er um das Geld; die Leinwand war nicht mehr da, und
-er sagte: »Gib mir das Geld für die Leinwand.« Die Statue antwortete
-nichts. »Da du mir das Geld nicht geben willst, werde ich dir zeigen,
-wer ich bin.« Er holte sich ein Beil und schlug auf die Statue los,
-bis sie zusammenstürzte; und in ihrem Bauche fand er einen Krug voll
-Geld. Er steckte das Geld in den Sack und ging heim zu seiner Mutter;
-angekommen, sagte er zu ihr: »Ich habe die Leinwand einem verkauft, der
-nichts redete, und am Abende hat er mir kein Geld gegeben; da bin ich
-am Morgen mit einem Beile hingegangen und habe ihn erschlagen und zur
-Erde geworfen, und da hat er mir dieses Geld gegeben.« Die Mutter, die
-eine kluge Frau war, sagte zu ihm: »Sag niemand etwas; das Geld wollen
-wir langsam verzehren.«
-
-
-427.
-
-Ein andermal sagte die Mutter zu ihm: »Giufà, ich habe da ein Stück
-Leinwand, das muß ich färben lassen; geh damit zum Färber und laß es
-ihm dort, er soll es dunkelgrün färben.« Giufà warf die Leinwand über
-die Schulter und ging. Unterwegs sah er eine schöne, große Eidechse;
-da er sah, daß sie grün war, sagte er: »Meine Mutter schickt mich und
-sie will diese Leinwand gefärbt haben.« Und dabei legte er sie nieder.
-»Morgen komme ich sie holen.«
-
-Als er heimkam und seine Mutter die Geschichte hörte, begann sie sich
-die Haare auszuraufen und zu jammern: »Du elender Kerl! was für einen
-Schaden machst du mir! Lauf, und schau, ob sie noch dort ist!« Giufà
-ging zurück, aber die Leinwand war verschwunden.
-
-
-428.
-
-Man erzählt, daß Giufà eines Morgens Kräuter sammeln gegangen ist, und
-dabei hat ihn die Nacht im Freien überrascht; wie er so dahinschritt,
-war da der Mond, und der war umwölkt und kam zum Vorschein und
-verschwand wieder. Giufà setzte sich auf einen Felsen und schaute zu,
-wie der Mond kam und ging; und wann er kam, sagte er: »Komm! komm!«
-und wann er ging: »Geh! geh!« Und er hörte nicht auf, zu sagen: »Komm!
-komm! Geh! geh!«
-
-Nun waren unten am Wege zwei Diebe, die ein Kalb häuteten, das sie
-gestohlen hatten. Da die sagen hörten: »Komm! Geh!«, befiel sie die
-Angst, daß die Häscher kämen; sie nahmen Reißaus und ließen das Fleisch
-liegen. Als Giufà die zwei Diebe laufen sah, ging er nachsehn, was es
-gebe, und da fand er das gehäutete Kalb; er nahm das Messer, schnitt
-tüchtig Fleisch herunter, füllte damit seinen Sack und ging. Zu Hause
-angekommen, sagte er: »Mutter, macht auf!« Seine Mutter sagte zu
-ihm: »Warum kommst du so spät in der Nacht?« »Ich bin in der Nacht
-gekommen, weil ich Fleisch gebracht habe, und das müßt Ihr morgen alles
-verkaufen; das Geld wird mir trefflich zustatten kommen.« Seine Mutter
-sagte zu ihm: »Morgen gehst du wieder hinaus, und ich verkaufe das
-Fleisch.« Als es Tag geworden war, ging Giufà hinaus, und seine Mutter
-verkaufte das ganze Fleisch.
-
-Am Abende kam Giufà und sagte zu ihr: »Mutter, habt Ihr das Fleisch
-verkauft?« »Ja, ich habe es den Fliegen auf Kredit verkauft.« »Und wann
-sollen sie Euch das Geld geben?« »Wann sie es haben.« Es vergingen
-acht Tage und die Fliegen brachten kein Geld; da machte sich Giufà
-auf und ging zum Richter und sagte zu ihm: »Herr Richter, ich will
-Gerechtigkeit haben; ich habe das Fleisch den Fliegen auf Kredit
-verkauft, und sie sind mich nicht bezahlen gekommen.« Der Richter sagte
-zu ihm: »Ich gebe dir den Spruch, daß du jede, die du nur siehst,
-töten darfst.« Just in diesem Augenblicke setzte sich eine Fliege
-auf des Richters Kopf; Giufà schlug mit der Faust auf sie los und
-zertrümmerte dem Richter den Schädel.
-
-
-429.
-
-Von der Arbeit wollte Giufà nichts wissen, aber essen, trinken und
-nichtstun gefiel ihm. Er aß, und dann ging er weg und trieb sich hier
-und dort herum. Seine Mutter war darüber ärgerlich, und immer sagte
-sie zu ihm: »Giufà, was für ein Lebenswandel ist das? Du machst ja
-keine Anstalt, ein Handwerk zu ergreifen: du ißt, du lebst, und was aus
-dir wird, das ist die Frage.... Jetzt dulde ich das aber nicht mehr:
-entweder du gehst dir dein Brot verdienen, oder ich werfe dich auf die
-Straße.«
-
-Nun ging Giufà einmal in die Cassarustraße[9], um sich Kleider zu
-verschaffen. Bei dem einen Händler nahm er das eine, das andere bei dem
-andern, bis er ganz neu gekleidet war, sogar auch mit einer schönen
-roten Mütze — damals gingen alle mit Mützen; jetzt geht der schäbigste
-Handwerker mit einem Seidenhut oder wenigstens mit einem Filzhut.
-Aber Giufà bezahlte die Sachen nicht, weil er kein Geld hatte; er
-sagte: »Borg mir; dieser Tage komme ich zahlen.« Und so sagte er allen
-Händlern.
-
-Als er sich ordentlich herausstaffiert hatte, sagte er: »Nun also,
-jetzt wären wir so weit; jetzt kann meine Mutter nicht mehr sagen, ich
-sei ein Taugenichts! Aber wie soll ich es mit der Bezahlung der Händler
-machen? .... Ich werde mich tot stellen, und wir werden sehn, wie es
-ausgeht ...« Er warf sich aufs Bett: »Ich sterbe! ich sterbe! .... Ich
-bin gestorben!« Und er kreuzte die Hände und streckte die Beine. »Sohn,
-Sohn! was für ein Unglück!« Seine Mutter raufte sich vor Schmerz die
-Haare aus. »Wie ist denn das Unglück geschehn? O mein Sohn!« Als die
-Leute diesen Lärm hörten, liefen sie herbei, und alle bemitleideten
-die arme Mutter. Die Kunde verbreitete sich, und die Kaufleute kamen
-nachsehn, und die sagten, als sie ihn tot sahen: »Armer Giufà! Er war
-mir — sagen wir — sechs Tari schuldig, weil ich ihm ein Paar Schuhe
-verkauft habe .... Aber ich schenke sie ihm!« Und alle gingen und
-schenkten ihm ihre Guthaben, so daß Giufà aller seiner Schulden ledig
-war. Der von der roten Mütze jedoch hatte, ich weiß nicht, was für
-einen Ärger; er sagte: »Ich aber lasse ihm die Mütze nicht.« Er ging
-hin und fand die Mütze nagelneu auf seinem Kopfe. Und was hat er getan?
-Am Abende, als die Leichenknechte Giufà nahmen und ihn in die Kirche
-trugen, um ihn dann zu begraben, ging er hinterdrein und ging, ohne von
-jemand bemerkt zu werden, in die Kirche. Nach einer Weile, es mochte so
-gegen Mitternacht gewesen sein, schlichen etliche Diebe in die Kirche;
-sie kamen, um einen Sack Geld zu teilen, den sie gestohlen hatten.
-Giufà rührte sich nicht von seiner Bahre, und der von der Mütze verbarg
-sich hinter einer Tür und wagte kaum zu atmen. Die Diebe leerten das
-Geld auf einen Tisch, so daß er ganz voll wurde von Gold und Silber
-— denn zu jener Zeit lief das Silber wie das Wasser — und machten so
-viel Häufchen, wie sie Leute waren. Ein Dutzend Tari blieb über, und
-nun wußten sie nicht, wer es sich nehmen sollte. »Um einen Streit zu
-vermeiden,« sagte einer, »wollen wir es so machen: da ist ein Toter,
-und auf den wollen wir schießen, und wer ihn auf den Mund trifft, soll
-die zwölf Tari haben.« Alle billigten diesen Vorschlag: »Sehr gut! sehr
-gut!«; und schon hatten sie sich vorbereitet, um auf Giufà zu schießen.
-Als das Giufà sah, erhob er sich auf der Bahre und stieß ein Gebrüll
-aus: »Auf, ihr Toten, allesamt!« Was brauchte es bei den Dieben mehr?
-Sie ließen alles im Stich, und hilf mir, heiliger Reißaus, sie laufen
-noch immer. Als sich Giufà allein sah, stand er auf und eilte, um sich
-der Häufchen zu bemächtigen. Da kam aber auch schon der von der Mütze
-hervor, der sich, ohne sich zu mucksen, verkrochen gehabt hatte, und
-lief zu dem Tische hin, um das Geld zu packen. Genug: auf jeden kam die
-Hälfte und sie teilten das Geld. Ein Fünfgranistück blieb übrig; Giufà
-rief: »Das nehme ich mir!« »Nein, der Fünfer gehört mir.« »Mir gehört
-er.« »Pack dich, das ist nichts für dich; die fünf Grani sind mein.«
-Giufà erwischte eine Stange und stellte sich, um sie dem von der Mütze
-um den Schädel zu schlagen; er sagte: »Her mit den fünf Grani! die fünf
-Grani will ich!« In diesem Augenblicke kamen die Räuber zurück, um zu
-sehn, was die Toten machten; denn es däuchte sie allzu schmerzlich, das
-ganze Geld einzubüßen. Sie stellten sich hinter die Kirchentür, und da
-hörten sie diesen Wortwechsel und mächtigen Lärm wegen der fünf Grani.
-Sie sagten: »Dummköpfe! fünf Grani kommen auf einen, und dazu reicht
-das Geld nicht aus. Wer weiß, wie viel Tote aus dem Grabe gekommen
-sind!« Damit nahmen sie die Beine in die Hand und entflohen.
-
-Giufà nahm die fünf Grani, lud sich seinen Geldsack auf und ging nach
-Hause.
-
-
-430.
-
-Giufà hörte einmal am Morgen, als es dämmerte und er im Bette lag,
-die Pfeife blasen, und da fragte er seine Mutter: »Mutter, wer ist
-denn der, der vorbeigeht?« Seine Mutter sagte zu ihm: »Das ist der
-Morgensänger.« Dieser Morgensänger kam allmorgendlich vorbei. Eines
-Morgens stand nun Giufà auf und ging und tötete den Morgensänger, der
-ein Mann war, der die Pfeife blies; dann ging er zu seiner Mutter
-und sagte zu ihr: »Mutter, den Morgensänger habe ich getötet.« Seine
-Mutter, die begriff, daß er den Mann getötet hatte, der die Pfeife
-geblasen hatte, nahm den Toten, trug ihn ins Haus und warf ihn in den
-Brunnen, der gerade ohne Wasser war.
-
-Als Giufà den Mann tötete, war er von einem beobachtet worden, und der
-ging hin und erzählte es dessen Verwandten; alsbald machten sich die
-auf und führten bei Gericht Klage, daß Giufà den Morgensänger getötet
-habe.
-
-Der Mutter Giufàs, die klug war, fiel es ein, daß sie einen Hammel
-hatte; den tötete sie und warf ihn in den Brunnen. Das Gericht kam zu
-Giufà, um den Totschlag zu bewähren, und die Verwandten des Toten kamen
-allesamt mit. Der Richter sagte zu Giufà: »Wohin hast du den Toten
-gebracht?« Giufà antwortete in seiner Dummheit: »In den Brunnen habe
-ich ihn geworfen.« Sie banden Giufà an einen Strick und ließen ihn in
-den Brunnen hinab; auf dem Boden angekommen, machte er sich ans Suchen.
-Er stieß und tappte auf Wolle, und da sagte er zu den Söhnen des Toten:
-»Hatte dein Vater Wolle?« »Mein Vater hatte keine Wolle.« »Der da hat
-Wolle; es ist dein Vater nicht.« Dann traf er auf den Schwanz: »Hatte
-dein Vater einen Schwanz?« »Mein Vater hatte keinen Schwanz.« »Dann
-ist das nicht dein Vater.« Dann fand er, daß der im Brunnen vier Füße
-hatte, und sagte: »Wie viel Füße hatte dein Vater?« »Mein Vater hatte
-zwei Füße.« Giufà antwortete: »Der da hat vier Füße; er ist dein Vater
-nicht.« Dann tastete er an den Kopf: »Hatte dein Vater Hörner?« Die
-Söhne antworteten: »Mein Vater hatte keine Hörner.« Giufà antwortete:
-»Der da hat Hörner; er ist dein Vater nicht.« Der Richter antwortete:
-»Giufà, ob mit den Hörnern, ob mit der Wolle, bring ihn herauf.« Sie
-zogen Giufà herauf und er hatte den Hammel auf der Schulter; das
-Gericht sah, daß es wirklich ein Hammel war, und sprach Giufà frei.
-
-
-431.
-
-Die Mutter Giufàs hatte ein kleines Mädchen, und das hütete sie wie
-ihren Augapfel. Als sie nun eines Tages zur Messe gehn mußte, sagte sie
-zu ihrem Sohne: »Giufà, schau, ich gehe zur Messe: die Kleine schläft;
-koch ihr den Griesbrei und gib ihn ihr zu essen.« Giufà kochte einen
-großen Topf Griesbrei, und als der gekocht war, nahm er einen großen
-Löffel voll und stopfte ihn der Kleinen in den Mund. Das Kind fing
-mächtig zu schreien an, weil es sich arg verbrannt hatte, und nach zwei
-Tagen starb es, da der Mund brandig wurde. Die Mutter wußte sich keinen
-Rat mehr mit diesem Sohne; sie nahm einen Stock und verprügelte ihn
-tüchtig.
-
-
-432.
-
-Da Giufà ein halber Tölpel war, tat ihm niemand etwas zuliebe, wie
-ihn einzuladen oder ihm einen Bissen zukommen zu lassen. Einmal kam
-er in ein Pächterhaus, wo er etwas zu erhalten hoffte. Aber als ihn
-die Pächtersleute so zerlumpt sahen, so fehlte wenig und sie hätten
-die Hunde auf ihn gehetzt; und sie behandelten ihn so, daß er mehr
-krumm als gerade von dannen ging. Seine Mutter begriff die Sache und
-besorgte ihm schöne Hosen, ein Paar Strümpfe und eine Samtweste. Nun
-ging Giufà als Bauer gekleidet in dasselbe Pächterhaus; da hättet ihr
-Ehrenbezeigungen sehn können! Sie luden ihn zu Tische und überhäuften
-ihn alle mit Aufmerksamkeiten. Obwohl aber Giufà sonst nicht bis fünf
-zählen konnte, war er doch schlau genug, sich mit einer Hand den Wanst
-zu füllen und mit der andern das, was übrig blieb, in die Taschen zu
-stecken; und sooft er etwas einsteckte, sagte er: »Eßt nur, meine
-lieben Kleider; ihr seid es ja, die eingeladen worden sind.«
-
-
-433.
-
-Es war einmal ein gewisser Giufà; zu dem sagte seine Mutter, als sie
-zur Messe ging: »Giufà, schau, ich gehe jetzt zur Messe: schau, da ist
-die Henne, die muß die Eier ausbrüten; nimm sie, füttere sie mit dem
-Mansch und setze sie dann wieder auf die Eier, damit sie nicht kalt
-werden.« Giufà bereitete also den Mansch aus Brot und Wein, nahm die
-Henne und fütterte sie, und fütterte sie auf die Weise, daß er ihr
-den Mansch mit dem Finger hineinstopfte; und dabei erstickte er sie
-und sie verendete. Als er sah, daß es mit ihr aus war, sagte er: »Wie
-soll ich es denn nun anstellen, daß die Eier nicht kalt werden? jetzt
-setze ich mich selber drauf.« Er zog sich Hosen und Hemd aus und setzte
-sich auf die Eier. Als dann seine Mutter heimkam, rief sie: »Giufà!
-Giufà!« Giufà antwortete: »Gluck, gluck, ich kann nicht kommen; ich
-bin jetzt die Henne und sitze auf den Eiern.« Seine Mutter schrie: »Du
-Nichtsnutz, du Nichtsnutz! du hast mir ja alle Eier zerdrückt.« Giufà
-stand auf, und die Eier waren ein Brei.
-
-
-434.
-
-Es war einmal ein großer Herr, und der hatte einen seltsamen Einfall.
-Er sagte zur Winterszeit zu einem armen Teufel: »Wenn du dich getraust,
-es eine Nacht lang, so wie du aus dem Leibe deiner Mutter gekommen
-bist, am Ufer des Meeres auszuhalten, so gebe ich dir, wenn du am
-Morgen noch lebst, hundert Unzen; bist du am Morgen tot, so hast du die
-Wette verloren.« Dieserhalb wurden Wachen aufgestellt: »Gebt acht auf
-den da!«
-
-In der Nacht fuhr nun ein Schiff vorüber. Der arme Wicht, der am
-Strande war, streckte die Hände aus, als ob er sich hätte an dem Lichte
-des Schiffes wärmen wollen. Der Morgen brach an, und die Wächter
-meldeten dem Herrn: »Herr, er hat die ganze Nacht nackt verbracht; um
-Mitternacht aber kam in einer Entfernung von hundert Meilen im Meere
-ein Schiff mit dem Lichte vorbei, und daran hat er sich gewärmt.« Da
-sagte der Herr zu dem, mit dem er gewettet hatte: »Ihr habt verloren;
-Ihr habt Euch gewärmt, und damit habt Ihr die Wette verloren.«
-
-Der, der die Wette verloren hatte, ging zu Giucà. Giucà sagte: »Warum
-weinst du denn?« Er antwortete: »Heute Nacht bin ich demunddem auf
-seinen seltsamen Einfall eingegangen; und weil ich, als ein Schiff
-vorübergefahren ist, mit den Händen so gemacht habe, sagte er, ich
-hätte mich gewärmt. Wie wäre das möglich? ... Und jetzt habe ich die
-Wette verloren.« Giucà antwortete: »Hab keine Angst; bin ja ich da!
-Aber sag mir, teilen wir das Geld, wenn ich dir den Sieg verschaffe?«
-»Ja.« Nun versah sich Giucà mit einem Sack Kohlen und einem Hammel und
-zündete die Kohlen an dem einen Ende von Trapani bei den Kapuzinern
-an; dann nahm er einen Rost und stellte ihn in der Richtung über das
-Kloster bei der Loggia auf. Er nahm den Hammel und legte ihn auf den
-Rost, und das Feuer hatte er bei den Kapuzinern; und also begann er den
-Hammel ohne Feuer zu braten. Alle Leute, die dieses törichte Treiben
-sahen, den Hammel bei der Loggia und das Feuer bei den Kapuzinern,
-fragten ihn, was er tue; und Giucà sagte zu ihnen: »Ich brate diesen
-Hammel.«
-
-Da kam auf einmal auch der von der Wette vorbei, und der sagte: »Was
-tust du, Giucà?« »Ich brate diesen Hammel.« »Ja wo ist denn das Feuer?«
-»Bei den Kapuzinern.« »Was soll das heißen? wie dumm!« »Verrückt
-freilich und dumm,« sagte Giucà; »wie hat sich aber dann der da an dem
-Lichte des Schiffes wärmen können, das doch hundert Meilen entfernt
-war? Wie man den Hammel hier nicht braten kann, so hat sich auch der da
-dort nicht wärmen können.«
-
-Und nun erzählte Giucà den Leuten die ganze Geschichte, und der Herr
-mußte die Wette bezahlen.
-
-
-
-
-VI.
-
-Kalabrische Überlieferungen
-
-
-435.
-
-Es war also einmal ein gewisser Hiohà. Der Vater und die Mutter wollten
-ihm gut: sie hielten ihn für etwas ganz besonders; aber Hiohà war ein
-Dummkopf. Was hat er nicht alles getan, dieser Hiohà!
-
-Einmal schickten ihn der Vater und die Mutter, die sehr arm waren,
-Kutteln waschen. »Gib acht,« sagte die Mutter, als er wegging, »gib
-acht, daß du sie dort wäschst, wo viel Wasser ist.«
-
-Nun begann Hiohà zu wandern. Er wanderte und wanderte, sah einen Bach
-und machte nicht halt. Er wanderte und wanderte, sah einen Fluß und
-machte noch immer nicht halt. Erratet ihr, wo er halt gemacht hat? Er
-ist bis ans Meer gegangen. Dort begann er die Kutteln zu waschen und
-abzureiben. Nachdem er sie eine Stunde abgerieben und gewaschen hatte,
-wußte er nicht, ob sie gut gewaschen seien.
-
-Wen hätte er fragen sollen? Wen hätte er nur fragen sollen? Er sah in
-der Ferne ein Schiff mit Seeleuten drinnen. Da begann er zu pfeifen und
-mit den Händen Zeichen zu machen. Als die Seeleute diese Bewegungen
-sahen, kamen sie, weil sie nicht wußten, was es gebe, mit dem Schiffe
-zum Ufer. »Was willst du?« sagten sie zu ihm, und Hiohà sagte zu ihnen:
-»Sind diese Kutteln gut gewaschen oder nicht?«
-
-»Der Teufel soll dich holen!« begannen die Seeleute; »der und jener
-soll dich holen! Und wegen so etwas hast du uns gerufen? Der Teufel
-soll dich holen!« Und damit gaben sie ihm eine Tracht Prügel, wirklich
-eine ordentliche Tracht.
-
-Nun begann Hiohà zu weinen und sagte: »Was habe ich euch getan, daß
-ihr mich schlagt? Wie hätte ich denn sagen sollen, als ich das Schiff
-gesehn habe?«
-
-»Du hättest sagen sollen,« sagten die Seeleute zu ihm: »Guten Wind!
-Guten Wind!«
-
-Und so machte sich Hiohà davon.
-
-
-436.
-
-Eines Tages sagte Juvadi zur Mutter: »Geh du aufs Feld arbeiten; ich
-bleibe zu Hause.« Und die Mutter antwortete: »Verrichte du alles; ich
-gehe aufs Feld. Laß die Katze nicht zu den Speisen, bring das Bett in
-Ordnung, gib acht auf die Gluckhenne und geh zum Flusse und besorge die
-Wäsche.« Juvadi antwortete: »Ja, ja, Mutter.«
-
-Und so ging sie aufs Feld. Aber anstatt das Bett in Ordnung zu bringen,
-riß es Juvadi auseinander, nahm Polster und Strohsäcke und warf sie
-mitten ins Haus; und er füllte eine Schwinge mit Mist und beutelte ihn
-im Hause aus. Dann sagte er: »Ich bin hungrig.« Und er nahm und aß alle
-Speisen; hierauf nahm er einen Kessel und sott die Gluckhenne samt den
-Küchlein und aß sie. Dann tat er die Wäsche in einen Tragkorb und ging
-damit zum Flusse; er warf sie ins Wasser und ging.
-
-Wie er so dahinging, traf er einen Esel, und den packte er beim
-Schwanz; der Esel schlug aus und verletzte ihn am Bein. Unter
-bitterlichen Tränen ging Juvadi nach Hause; er verschloß die Tür und
-setzte sich auf den Herd.
-
-Am Abende kam die Mutter heim und rief an der Tür: »Juva’, mach mir
-auf.« Er antwortete: »Nein.« »Ist dir etwas geschehn?« »Ja.« »Und
-was ist dir denn geschehn?« »Die Katze hat die Speisen gefressen.«
-»Das macht weiter nichts; wir kaufen andere. Mach mir auf, Juva’.«
-»Nein.« »Warum denn? ist dir noch etwas geschehn?« »Ja.« »Und was
-denn?« »Die Gluckhenne und die Küchlein sind weg.« »Das macht weiter
-nichts; mach mir nur auf.« »Nein.« »Und warum denn nicht? ist dir noch
-etwas geschehn?« »Ja.« »Und was ist dir denn geschehn?« »Ich bin zum
-Flusse waschen gegangen, und das Wasser hat die Wäsche weggeschwemmt.«
-»Ach das macht weiter nichts; öffne mir.« »Nein.« »Was ist dir denn
-geschehn?« »Ein Esel hat mich am Beine verletzt.«
-
-Nun erbrach die Mutter die Tür, und da fand sie das ganze Haus
-verwüstet. Sie wäre bald vor Schreck gestorben; aber dann nahm sie
-einen Stock, prügelte Juvadi tüchtig durch und jagte ihn aus dem Hause.
-
-
-437.
-
-Juvadi sagte zur Mutter: »Ich gehe auf den Markt.« Die Mutter
-antwortete: »Kaufe einen Farren.« Sie gab ihm das Geld und Juvadi ging
-auf den Markt. Er kaufte einen schönen Farren und ging mit ihm nach
-Hause. Er kam bei den Mönchen vorbei und traf sie auf der Straße; kaum
-hatten sie ihn gesehn, so sagten sie: »Juva’, wo bist du gewesen?«
-Und Juvadi antwortete: »Ich bin auf dem Markte gewesen und habe einen
-Farren gekauft.« Die Mönche antworteten einer nach dem andern: »Ist es
-ein Farre oder ein Bock?« »Es ist ein Farre.« Es kam ein anderer Mönch
-dazu: »Juva’, was ist das?« »Es ist ein Farre.« »Ist es ein Farre oder
-ein Bock?« »Es ist ein Farre und kein Bock; ich habe ihn mit zwanzig
-Dukaten bezahlt.« Der Guardian sagte: »Willst du ihn mir verkaufen?
-ich gebe dir zehn Dukaten.« »Wenn es ein Bock ist, so nehmt ihn.« So
-gab ihm der Guardian zehn Dukaten und er ging nach Hause. Die Mutter
-sagte: »Was hast du gemacht?« »Ich habe das gemacht: Ich habe einen
-schönen Farren gekauft, bin bei den Mönchen vorbeigekommen und sie
-haben mir gesagt, es sei ein Bock; sie haben mir ihn abgekauft und mir
-zehn Dukaten gegeben.« Die Mutter nahm einen Stock, prügelte Juvadi
-durch und sagte: »Der Teufel soll dich holen! du hast dich also von den
-Mönchen beschwatzen lassen?«
-
-Nun verkleidete sich Juvadi als Frau, mit einem Rosenkranze in der
-Hand, und ging in die Kapuzinerkirche und blieb dort. Als es Nacht
-geworden war, kam der Sakristan und sagte: »Geh jetzt; ich muß die
-Kirche schließen.« Er antwortete: »Laß mich aus Barmherzigkeit da
-schlafen.« »Ich gehe es dem Guardian sagen.« Er ging und der Guardian
-sagte: »Ja, ja, laß sie da schlafen.« Als es Mitternacht geworden war,
-ging er sachte, sachte in die Zelle des Guardians, stellte sich vor
-das Bett, zog einen Knüttel, den er unter dem Kleide verborgen hatte,
-hervor und begann den Guardian zu verprügeln, indem er sagte: »Ist es
-ein Farre oder ein Bock? ha? ist es ein Farre oder ein Bock? ha?« Und
-dabei schlug er tüchtig zu, bis der Guardian halbtot dalag; dann ging
-er. Am Morgen kamen die Mönche und da fanden sie den Guardian totelend.
-Alsbald liefen sie um Ärzte, um zu sehn, was es sei.
-
-Juvadi ging nach Hause, kleidete sich als Arzt und ging weg, um vor
-den Kapuzinern herumzuschlendern. Ein Laienbruder kam heraus und sagte
-zu ihm: »Wer ist Euere Herrlichkeit?« Juvadi antwortete: »Ich bin ein
-fremder Arzt; ist hier jemand krank?« Der Mönch ging augenblicklich
-hinein, es seinen Brüdern sagen, und die ließen ihn hereinkommen. Als
-er drinnen war und seinen Kranken betrachtet hatte, sagte er: »Der hat
-Schläge bekommen.«
-
-Nun schickte er alle Mönche, die dort waren, hinaus; der eine ging
-Kaffee machen, der andere Heilmittel holen. Als Juvadi ganz allein war,
-zog er den Knüttel unter dem Oberkleide hervor und begann den Guardian
-zu prügeln und sagte: »Ist es ein Farre oder ein Bock? ha? ist es ein
-Farre oder ein Bock? ha?« Und er ließ nicht eher von dem Guardian
-ab, als bis der schier tot war. Dann entwich er. Als die Mönche
-zurückkehrten und den Guardian in diesem Zustande sahen, begannen sie
-zu jammern und fragten ihn: »Wer hat dich geschlagen?« Der Guardian
-antwortete: »Der, der hier war.« Die Mönche sagten: »Wir wollen ihn
-suchen gehn.«
-
-Und so setzten sie den Guardian auf einen Sessel und machten sich an
-die Verfolgung Juvadis. Der sah sie von weitem; da sagte er zu einem
-Manne, der mit dem Karste arbeitete: »Guter Mann, schau wie viel Leute
-dich prügeln kommen.« Der erschrak, warf den Karst weg und entfloh;
-nun nahm Juvadi den Karst und begann zu ackern. Die Mönche holten
-den andern ein und prügelten ihn weidlich durch; und der arme Teufel
-schrie: »Warum schlagt ihr mich? ich habe euch doch nichts getan.«
-Juvadi lachte von weitem, warf den Karst weg und ging nach Hause und
-sagte: »Nun habe ich mich für meinen Farren bezahlt gemacht.«
-
-
-438.
-
-Es war Fastnacht. Juvadis Mutter schlachtete einen Hahn und kochte
-ihn mit Makkaroni; als Juvadi kam, aßen sie ihn. Nach dem Essen sagte
-Juvadi zur Mutter: »Mutter, wie heißt das, was wir gegessen haben?« Die
-Mutter antwortete: »Das war ein Morgensänger.«
-
-Nun hörte Juvadi einen Mann, der auf der Straße sang; er ging hin,
-tötete ihn und brachte ihn der Mutter. Die Mutter begann zu schreien:
-»Du Tölpel, das war ein Mensch und kein Morgensänger.« Juvadi sagte:
-»Macht nichts, Mutter; ich stecke ihn in einen Sack und gehe ihn in
-eine Schlucht werfen.«
-
-Auf dem Wege begegnete er einem Manne, der auch einen Sack trug, und zu
-dem sagte er: »Freund, was trägst du da in dem Sacke?« Der antwortete:
-»Ein Schwein.« Juvadi sagte: »Wollen wir tauschen?« Der Unglückselige
-sagte: »Ja«, und sie tauschten. Juvadi ging zu seiner Mutter nach Hause
-und sagte zu ihr: »Mutter, bring einen Kessel, damit wir das Schwein
-abbrühen. Schließ die Tür; ich muß einen Botengang machen.« Und er ging
-zu dem, dem er den Sack mit dem Toten gegeben hatte, und sagte zu ihm:
-»Was hast du getan? jetzt gehe ich zum Richter und zeige dich an.« Der
-andere sagte unter Tränen: »Sag nichts; ich gebe dir fünfzig Dukaten.«
-So nahm Juvadi den Toten und die fünfzig Dukaten. Dann ging er zu
-der Tür der Mönche, stellte den Toten auf die Füße und läutete an;
-der Sakristan öffnete die Tür von innen und der Tote fiel nieder. Der
-Sakristan sagte: »Steh auf! steh auf! was ist dir geschehn?« Juvadi kam
-hervor und sagte: »So also werden die Leute umgebracht?« Der Sakristan
-sagte: »Sag nichts; ich gebe dir fünfzig Dukaten.« Und Juvadi: »Wenn
-du willst, daß ich nichts sage, mußt du mir fünfzig Dukaten, eine
-Mönchskutte und den Toten geben.« Juvadi nahm den Toten, zog ihm die
-Kutte an, steckte ihm eine Pfeife in den Mund, setzte ihn auf den
-Abtritt der Mönche und kauerte sich nieder. Es kam der Guardian, um
-ein Bedürfnis zu verrichten; da fand er den, der dort saß, und er
-sagte: »Steh auf; ich muß ein Bedürfnis verrichten.« Dann packte er
-ihn und stieß ihn, und der fiel nieder. Der arme Guardian sagte: »Auf!
-auf! was habe ich dir denn getan?« Juvadi kam hervor und sagte: »So
-also werden die Leute umgebracht? jetzt gehe ich zum Richter und sag
-ihms.« Erschrocken sagte der Guardian: »Sei barmherzig und sag nichts;
-ich gebe dir hundert Dukaten, und wir begraben ihn.« Juvadi nahm die
-hundert Dukaten und sie legten den Toten ins Grab. Dann ging Juvadi
-voll Fröhlichkeit mit den zweihundert Dukaten nach Hause und sagte zur
-Mutter: »Mutter, wie viel hat mir der Morgensänger eingebracht! Jetzt
-bin ich reich geworden!«
-
-
-439.
-
-Eines Tages ging Juvadi um Reisig, und da fand er einen Eichenast
-mit Eicheln dran; den nahm er auf die Arme und trug ihn mit viel
-Achtsamkeit weg. Als er nahe beim Orte war, setzte er sich darauf
-wie auf ein Pferd und zog ihn so weiter. An einem Fenster des Königs
-stand die kleine Prinzessin, und die begann aus vollem Halse zu
-lachen. Juvadi sah sie an und sagte: »Du sollst schwanger sein von
-mir.« Alsbald wurde sie schwanger, und nach neun Monaten gebar sie
-ein Mädchen. Der König war darüber so aufgebracht, daß er den Rat
-zusammenrief und sagte: »Ratet mir, was ich mit der machen soll, von
-der diese Schande kommt; ich kann es gar nicht glauben, was sie sagen.«
-Der Rat antwortete: »Lassen wir alle Männer des Reiches kommen, und
-da werden wir sehn, wen es Babba ruft.« Da befahl der König, daß sich
-alle Männer in seinem Hause einfänden. So kamen seine Barone, Fürsten,
-Ritter, Bürger und Bauern; aber das Kind rief niemand Babba. Nur
-Juvadi, der nicht kommen wollte, war übrig geblieben; aber der König
-zwang ihn, zu kommen. Kaum hatte ihn das Kind gesehn, als es sich auch
-schon in seine Arme warf und ihn Babba nannte. Nun rief der König
-den Rat von neuem zusammen und sagte: »Was für eine Strafe soll die
-erhalten, von der diese Schande kommt?« Sie antworteten: »Schließen wir
-sie in ein Faß und rollen wir es einen Abhang hinunter.« So ließen sie
-ein Faß machen und die Königin legte einen Sack mit Feigen und Rosinen
-hinein; und sie schlossen die Prinzessin, ihre Tochter und Juvadi
-hinein und gingen es von einem Abhange hinunterstürzen. Als es rollte,
-sagte Juvadi: »Laß mich heraus, laß mich heraus; ich gebe dir Feigen
-und Rosinen.« Und er warf Händevoll Feigen und Rosinen aus dem Fasse.
-Das blieb in einer Ebene stehn; Juvadi zerbrach es und sie gingen
-heraus.
-
-In der Nähe war eine Hexe, die lachte so heftig, daß ihr eine
-Halsgeschwulst, die sie hatte, verging. Darüber ganz glücklich, sagte
-sie zu Juvadi: »Was willst du? ich kann alles und tue dir gutes.«
-Juvadi antwortete: »Schaff mir ein Haus; denn wir haben keine Wohnung.«
-Die Hexe nahm eine Gerte, machte einen Kreis rundum und sagte:
-»Hier soll ein Palast werden mit aller Bequemlichkeit der Welt.« So
-wurde dort ein schöner Palast und Juvadi ging ganz vergnügt mit der
-Prinzessin und der Tochter hinein. Und die Prinzessin sagte zu Juvadi:
-»Du mußt noch behext werden, damit dir deine Dummheit ausgetrieben
-wird.«
-
-
-440.
-
-Eines Morgens hatte die Prinzessin Juvadi verloren; sie schrie in allen
-Gemächern und fand ihn endlich an einem Fenster. Dort pustete er mit
-dem Munde und machte Bu, bu ... bu, bu ... bu. Sie schrie: »Was machst
-du da?« Juvadi antwortete: »Ich puste auf die Fliegen und Wespen da,
-damit sie nicht hereinkommen; sie könnten uns beißen und wir müßten
-sterben.«
-
-
-441.
-
-Juvadi war wieder einmal verloren und die Prinzessin konnte ihn nicht
-finden. Am Tage darauf fand sie ihn, wie er mit einem Kuhschwanze
-in der Hand in die Luft starrte und Bu, bu ... bu, bu ... bu, bu
-pustete. Sie sagte: »Juva’, was machst du da?« Und Juvadi lachte aus
-vollem Halse: »Ich habe ein Wildschwein getötet, und dann ist ein Wind
-gekommen und hat mich in die Höhe gehoben; ich habe mich aber so
-kräftig gewehrt, daß mir beim Hinundherreißen der Schwanz in der Hand
-geblieben ist.«
-
-
-442.
-
-Ein andermal sagte Juvadi: »Ich gehe in den Hühnerstall, Eier holen.«
-Er ging, nahm ein Messer, tötete alle Hühner und hängte sie ringsum
-an die Wände. Sie gingen ihn suchen, fanden den Schaden und schrien:
-»Warum hast du das getan?« Und Juvadi: »Ich bin ein Metzger geworden.
-Was wollt ihr?«
-
-Die Prinzessin nahm einen Stock und prügelte Juvadi weidlich durch;
-dann jagte sie ihn wegen all dieser dummen Streiche aus dem Hause.
-
-
-443.
-
-Juvadi hatte ein Gärtchen, und dort war ein einzelner Kirschbaum. Er
-pflegte ihn mit aller Sorgfalt, aber der Baum trug nicht eine einzige
-Kirsche. Eines Tages verlor Juvadi die Geduld und sagte: »Jetzt will
-ich diesen vermaledeiten Baum fällen, der nichts trägt.« Er fällte
-den Kirschbaum und machte ein Kreuz daraus; das pflanzte er in das
-Gärtchen. Er glaubte, wenn er zu Jesus Christus beten werde, werde ihm
-der alle Gnaden erweisen; aber er mochte heute beten oder morgen oder
-übermorgen, eine Gnade sah er niemals. Da packte er erbost das Kreuz,
-warf es zur Erde, daß es in tausend Stücke zersprang, und sagte: »Dich
-kenne ich schon, wie du noch ein Kirschbaum warst.«
-
-
-444.
-
-Man erzählt, daß Juvadi eines schönen Tages einen Gevatter besuchen
-gegangen ist. Der Gevatter, dessen Weib gerade Brot bereitete,
-sagte zu ihm: »Willkommen, Juva’; bleib bei uns und hilf uns das
-Brot bereiten.« Während die Frau in der Küche war, um das Essen zu
-kochen, ging Juvadi nachsehn, ob der Teig aufgegangen sei; er kam
-in eine Kammer, deren Wände überall Ritzen hatten, durch die der
-Wind einundausging, und sagte: »Da machen sie Brot und das Haus ist
-voller Löcher; aber ich will das in Ordnung bringen.« Er nahm den
-Teig und besserte alle Wände aus, indem er alle Löcher verschmierte.
-Als die Gevatterin diesen Schaden sah, begann sie zu schreien: »Um
-Gotteswillen, um Gotteswillen! was tust du? wenn mein Mann kommt,
-bringt er mich um.« Juvadi sagte ganz entrüstet: »Statt mir zu danken,
-weil das Haus löchrig war, gibst du mir böse Worte.« Und er entwich.
-
-
-445.
-
-Einmal ging Juvadi eine Gevatterin besuchen. Als sie ihn sah, sagte sie
-vergnügt: »Willkommen, Gevatter; es wird mir eine Freude sein, wenn du
-heute Morgen bei mir bleibst. Gib mir acht auf das Kindchen, das ich
-niedergelegt habe, und ich verrichte indessen die häusliche Arbeit.«
-Juvadi nahm das Kind; da er sah, daß sein Kopf ganz weich war, nahm
-er eine Nadel und stach hinein, so daß das Gehirn heraustrat. Und er
-sagte: »Madonna mia! da hat das Kind ein Geschwür und niemand denkt
-daran.« Als die Mutter das Kind tot sah, war sie ganz weg vor Schmerz
-und schrie: »Mein ... Kind ... mein ... Kind, ich habe dich einem
-Tölpel anvertraut.« Juvadi sagte: »Für mein gutes Werk erhalte ich
-einen schlechten Lohn.« Und er ging.
-
-
-446.
-
-Eines Tages ging Juvadi hinaus, stieg auf einen Felsen, begann zu
-pissen und sagte zu den einzelnen Bächlein: »Du gehst dorthin, du
-dahin, du gehst rechts und du gehst links.« Eine Bande von Räubern,
-die unter dem Felsen waren und viel Silbergeld teilten, hörten ihn so
-reden; sie glaubten, die Häscher seien da, und entflohen. Juvadi stieg
-hinab, nahm alles Silber und kehrte, mit Geld beladen, heim.
-
-
-447.
-
-Eines Tages ging Juvadi mit seinem Esel um Holz. Er saß auf einer
-Eiche und schnitt gerade an einem Aste, als ein Mann vorbeikam und zu
-ihm sagte: »Juva’, paß auf, du fällst herunter, wenn der Ast bricht.«
-Juvadi antwortete: »Kümmere dich nicht darum; ich sterbe noch nicht.«
-Aber als er das sagte, fiel er auch schon herunter, und es fehlte
-wenig, so wäre er tot gewesen. Nun sagte er zu dem Manne: »Guter Mann,
-wann werde ich denn sterben?« »Wann dein Esel drei Fürze tut.« Juvadi
-glaubte es und vergaß es keineswegs. Er mußte eine Anhöhe ersteigen,
-und der Esel, der zu schwer beladen war, ließ einen Furz. »Oh, jetzt
-geht es böse,« sagte Juvadi, »nun muß ich bald sterben.« Er ging weiter
-und hörte wieder, wie der Esel einen Furz ließ, und er zitterte noch
-mehr vor Angst. Als er dann den letzten hörte, wurde er ohnmächtig
-und fiel wie ein Toter zu Boden; und er blieb auf dem Wege liegen.
-Der Esel, der den Weg, wer weiß, wie oft gemacht hatte, ging mit dem
-Holze, aber ohne Juvadi, nach Hause. Als die Mutter den Esel ohne
-den Sohn kommen sah, erschrak sie und ging weg, um zu sehn, was ihm
-geschehn sei; sie fand Juvadi mit dem Gesichte nach oben auf dem Wege
-liegen. Und sie holte den Geistlichen, einen Bruder mit dem Kreuze, den
-Sakristan mit dem Weihwasser und vier Männer mit der Bahre. Sie luden
-ihn auf; aber sie klagten, weil er sehr schwer war, und setzten ihn
-alle zehn Schritte nieder. Als sie an eine Stelle des Weges gekommen
-waren, hob Juvadi den Kopf und schrie: »Dorthin geht.« Die, die ihn
-trugen, warfen ihn vor Angst, weil sie ihn tot glaubten, zu Boden, und
-der arme Juvadi zerschlug sich den Kopf und starb nun wirklich.
-
-
-
-
-VII.
-
-Kroatische Überlieferungen
-
-
-448.
-
-Einmal war Nasreddin schwer krank und lag still und hilflos da. Seine
-Frau, die bei ihm saß, weinte, und das machte ihn unruhig. Da kam ihm
-ein Einfall, und er sagte zu ihr mit schwacher Stimme: »O weh, o weh!
-Hör auf zu weinen; zieh dich schön an, nimm deine besten Sachen und
-deinen ganzen Schmuck und mach dich so hübsch, wie du kannst.«
-
-»Ach Effendi,« sagte sie und begann noch mehr zu weinen, »wie könnte
-ich das, wo du so krank bist?«
-
-»Wenn du mich liebst,« bat der Hodscha, »dann tust du, was ich dir
-gesagt habe.«
-
-Nun wurde in ihr die weibliche Neugier rege. »Nein,« sagte sie
-entschieden; »ich werde es nicht früher tun, als bis du mir gesagt
-hast, warum du es von mir verlangst.«
-
-»Ich möchte es dir ja sagen, aber ich fürchte, du wirst dich dann über
-mich ärgern.«
-
-»Nein, wahrhaftig nein.« Und zum Beweise schwor sie ihm, daß sie alles
-machen werde, wann sie den Grund gehört haben werde.
-
-Und der Hodscha sagte: »Denkst du denn nicht auch, liebes Weib, daß
-Asrael, wenn er um meine Seele kommen und dich so schön gekleidet und
-geschmückt sehn wird, lieber dich mitnehmen wird als mich?«
-
-In diesem Augenblicke hörte die Frau zu weinen auf.
-
-
-449.
-
-Der Hodscha saß vor seinem Hause und rauchte. Da kam sein nächster
-Nachbar und sagte nach dem gewöhnlichen Gruße: »Aber Hodscha, warum
-brällt denn dein Esel schon seit dem frühen Morgen?«
-
-»Warum fragst du mich? frag ihn.«
-
-
-450.
-
-Einmal ging der Hodscha Nasreddin spazieren; ein junger Zigeuner lief
-ihm nach und bettelte, er solle ihm etwas schenken. Dem Hodscha, der
-die Zigeuner haßte, fiels nicht ein, sich umzudrehn, geschweige denn
-ihm etwas zu geben. Plötzlich schrie der Zigeuner aus vollem Halse:
-»Schenk mir etwas, Herr, sonst werde ich etwas tun, was ich noch nie
-getan habe!«
-
-Nasreddin drehte sich um, warf ihm einen Para zu und fragte ihn, was er
-zu tun beabsichtigt hätte. Darauf antwortete der Zigeuner: »Ja, Herr,
-hättest du mir nichts geschenkt, so hätte ich arbeiten müssen, und das
-habe ich noch nie getan.«
-
-
-451.
-
-Einmal kam wieder sein nächster Nachbar zum Hodscha und fragte ihn,
-warum er seinen Hund habe die ganze Nacht bellen lassen, so daß er und
-die Seinigen im Schlafe gestört worden seien.
-
-Nasreddin, der wohl zugehört hatte, lachte und antwortete: »Ich glaube,
-du wirst doch nicht von mir verlangen wollen, daß ich bellen soll.«
-
-
-452.
-
-Als Nasreddin einmal besonders gut aufgelegt war, erzählte er in einer
-Gesellschaft, daß er, als er in Stambul gewesen sei und in dem Garten
-des Sultans, dort Bienen gesehn habe, so groß wie Schafe.
-
-Da fragte ihn einer von den Zuhörern: »Wie groß waren denn dann die
-Bienenstöcke?«
-
-Nasreddin antwortete: »Gerade so groß wie bei uns.«
-
-»Wie konnten denn da die Bienen hinein und heraus?«
-
-»Ich bin gerade dazu gekommen, als sie hinein wollten; als sie mich
-aber bemerkt haben, sind sie erschrocken und weggeflogen. Deshalb kann
-ich euch nicht recht sagen, wie sie es anstellen, um hineinzukommen.«
-
-
-453.
-
-Nasreddin ging einmal in den Garten, legte sich unter einen alten
-Birnbaum und schlief ein. Unterdessen kam ein Freund von ihm mit der
-Nachricht, daß seine Mutter gestorben sei. Nasreddins Sohn führte den
-Freund in den Garten, weckte den Vater und sagte zu ihm: »Vater, steh
-auf; Mujkan[10] Djehaić ist gekommen und hat die Nachricht gebracht,
-daß deine Mutter gestorben ist.«
-
-»O, o,« sagte der Hodscha, »das ist ein bitterer Schmerz; und wie
-bitter wird er erst morgen sein, wenn ich aufwache!«
-
-Damit drehte er sich auf die andere Seite und schlief weiter.
-
-
-454.
-
-Auf einem Spaziergange erzählten einander zwei Schüler Nasreddins
-merkwürdige Geschichten und suchten sich gegenseitig durch Lügen zu
-übertrumpfen. Unter anderm sagte der eine: »Als ich einmal in Stambul
-war, habe ich einen Kohlkopf gesehn, unter dem sich dreihundert Leute
-verstecken konnten.«
-
-Darauf antwortete ihm der andere: »Aber Bruder, das ist gar nichts
-gegen das, was ich in Athen gesehn habe, als ich dort war. Dort habe
-ich nämlich einen großen Kessel gesehn, an dem schmiedeten dreihundert
-Leute, und die standen so weit von einander, daß einer den andern nicht
-hören konnte.«
-
-Nun sagte der erste: »Wozu soll denn so ein großer Kessel dienen?«
-
-»Aber Bruderherz, wie kannst du nur so dumm fragen? um den großen
-Kohlkopf zu kochen, den du gesehn hast.«
-
-
-455.
-
-Eines Abends zankten sich Nasreddin und seine Frau, und er sagte zu
-ihr: »Ich war wahrhaftig blind, als ich dich mit deiner Häßlichkeit
-genommen habe.« Deswegen schimpfte sie ihn zusammen, was sie nur
-konnte, und sagte schließlich zu ihm: »Die Eule hat auch an der Lerche
-etwas auszusetzen gehabt! Wie kannst du mir sagen, daß ich häßlich sei,
-wo du doch weit und breit der häßlichste Kerl bist!«
-
-Das war für den stolzen Nasreddin zu viel, und er beschloß, ein Mittel
-zu suchen, um schöner zu werden. Nachdem er überall herumgefragt hatte,
-wandte er auch einige Salben und Pulver an, aber sein Ziel konnte er
-nicht erreichen.
-
-Nun kamen eines Tages etliche Zigeunerinnen zu ihm, und die sagten ihm,
-sie würden ihn in ein paar Stunden so jung und schön machen, daß ihn
-jedermann bewundern werde. Voller Freude machte er die Sache mit ihnen
-ab.
-
-Am nächsten Morgen stand er früh auf und schickte sein ganzes Gesinde
-aufs Feld und seine Frau zu ihrer Mutter; dann setzte er sich vors
-Haus, um die Zigeunerinnen zu erwarten. Um neun Uhr kamen sie. Sie
-gingen um ihn herum und besprachen ihn und redeten ihm ein, er werde
-noch an diesem Tage schön wie die Sonne werden, nur müsse er ihre
-Anordnungen befolgen. Er ließ sich täuschen und holte ein Faß, das sie
-ihm gezeigt hatten, und stellte es mitten ins Zimmer; sie befahlen ihm,
-unter dieses Faß zu kriechen, worauf sie ihn damit bedecken und dann
-herumgehn und ihn besprechen würden.
-
-Als er ihnen gehorcht hatte und unter dem Fasse war, legten sie noch
-einige schwere Steine darauf; dann begannen sie, herumzugehn und
-dabei zu murmeln. Während aber einige um das Faß herumgingen und ihre
-Besprechungen vornahmen, machten die andern die Kisten und Kasten auf
-und nahmen alles, was sie wollten, im Zimmer sowohl, als auch in der
-Küche; und dann schlichen sie alle leise hinaus und liefen davon.
-
-Als es nun völlig still geworden war, rief Nasreddin, sie sollten das
-Faß aufheben und ihn herauslassen; aber vergebens: es meldete sich
-niemand. Und seine ganze Stärke nutzte ihm nichts; er mußte warten,
-bis jemand nach Hause kommen werde. Erst in der Dämmerung kamen die
-Frau und die andern heim, und sie hatten eine schwere Mühe, daß sie die
-Steine vom Fasse herunterbekamen; und sie erstaunten, wie gründlich das
-Haus durchstöbert und ausgeplündert worden war. Nasreddin war, als er
-aus seinem Kerker befreit wurde, schier ohnmächtig, weil er nicht Luft
-genug gehabt und den ganzen Tag nichts gegessen hatte.
-
-Im Gesichte war er, wie er gewesen war, und die schönsten Sachen waren
-gestohlen und weggetragen, und von den Zigeunerinnen war keine Spur und
-kein Laut. Jetzt sah er ein, daß er samt seiner Schlauheit der Gefoppte
-war.
-
-
-
-
-VIII.
-
-Serbische Überlieferungen
-
-
-456.
-
-Die Frau Nasreddins bekam einmal einen Anfall von Schüttelfrost, und da
-bat sie ihn, einen Arzt zu holen; er sprang sofort auf und ging. Als er
-aber schon im Flur war, rief ihm die Frau aus dem Fenster zu: »Es ist
-nicht mehr notwendig, den Arzt zu rufen; ich bin nicht mehr krank.«
-
-Der Hodscha ging jedoch trotzdem zu dem Arzte und sagte zu ihm: »Meine
-Frau ist krank geworden und hat mich gebeten, einen Arzt zu holen.
-Als ich dann schon im Flur war, hat sie mir zugerufen, daß sie keines
-Arztes mehr bedarf. Ich bin aber trotzdem gekommen, um dir zu sagen,
-daß du nicht mehr zu kommen brauchst.«
-
-
-457.
-
-Als die Frau des Hodschas Nasreddin gestorben war, konnte man ihm keine
-Trauer anmerken. Nach einiger Zeit verendete ihm aber ein Pferd, und
-das machte ihn so traurig, daß er längere Zeit nicht aus dem Hause ging.
-
-Da kamen die Leute zu ihm und fragten ihn, warum ihm um das Pferd
-mehr leid sei, als um die Frau, und er antwortete ihnen: »Als mir die
-Frau gestorben ist, sind die Nachbarn gekommen und haben mir Trost
-zugesprochen: ›Freund, mach dir nichts daraus, daß deine Frau tot ist;
-wir werden dir eine bessere und schönere finden‹, und was weiß ich
-noch. Seit mir aber mein Pferd fehlt, ist noch niemand gekommen, der
-mir gesagt hätte, er werde mir ein bessers Pferd verschaffen. Drum ist
-mir um mein Pferd mehr leid als um meine Frau.«
-
-
-458.
-
-Eines Tages wurde der Hodscha Nasreddin auf dem Wege von Räubern
-angefallen; sie nahmen ihm sein Pferd, seine Kleider und sein Geld und
-dann begannen sie ihn zu schlagen.
-
-»Warum schlagt ihr mich?« fragte sie Nasreddin; »ich habe wohl zu wenig
-Geld bei mir, oder ihr habt etwa zu lange auf mich warten müssen?«
-
-
-459.
-
-Einmal fiel Nasreddin in eine Kotlache und bemühte sich vergebens
-herauszukommen. Schließlich sprach er bei sich: »Ich werde da nie
-herauskommen können, wenn ich mich nicht bei den Haaren packe und mich
-herausziehe.«
-
-
-460.
-
-Eines Nachts wurde Nasreddin von seiner Frau aus dem tiefsten Schlafe
-geweckt, und sie sagte zu ihm: »Das Kind weint schon seit einer Stunde.
-Wiege es ein wenig; eine Hälfte des Kindes gehört doch dir.«
-
-»Meine Hälfte soll weiter weinen,« antwortete Nasreddin; »wiege du nur
-deine Hälfte.« Damit kehrte er sich zur Wand und schlief ein.
-
-
-461.
-
-Nasreddin begegnete einmal einem Freunde, den er schon lange nicht
-gesehn hatte, und der fragte ihn im Gespräche: »Wie gehts dir denn
-jetzt.«
-
-Nasreddin antwortete: »Nun, ganz gut; mein ganzes Geld steckt in
-Getreide, was ich an Getreide habe, steckt in Mehl, was ich an Mehl
-habe, steckt in Brot, und was ich an Brot habe, ist alles in meinem
-Bauche.«
-
-
-462.
-
-Als der Hodscha Nasreddin eines Tages in der Moschee auf die Kanzel
-stieg, richtete einer, in der Meinung, der Hodscha werde antworten
-können, eine Frage an ihn; aber Nasreddin antwortete ihm, daß er es
-nicht wisse. Darauf sagte der Fragesteller: »Wenn du das nicht weißt,
-warum bist du dann so hoch hinaufgestiegen?«
-
-Und Nasreddin gab ihm zur Antwort: »Ich bin so hoch hinaufgestiegen
-nach dem Maße dessen, was ich weiß; sollte ich aber nach dem
-hinaufsteigen, was ich nicht weiß, dann, Bruder, würde ich bis in den
-Himmel kommen.«
-
-
-463.
-
-Eines Nachts hatte der Hodscha einen wunderbaren Traum, und am Morgen
-ging er sofort zum Kadi. Auf dessen Frage, warum er gekommen sei,
-antwortete er: »Ich habe heute Nacht einen wunderbaren Traum gehabt.«
-
-»Ists möglich? ists möglich?« staunte der Kadi; »was hast du denn
-geträumt?«
-
-»Mir hat geträumt, daß du und ich unsere Häuser getauscht haben, und
-ich habe dir hundert Asper aufgezahlt. Da nun heute alles verkehrt zu
-verstehn ist, so bleibt mir mein Haus und dir das deine, und ich bitte
-dich, daß du mir die hundert Asper gibst.«
-
-
-464.
-
-Einmal pflanzte der Hodscha Zwiebeln, und da bespuckte er jede Knolle,
-bevor er sie in die Erde steckte. Als man ihn fragte, warum er das
-mache, antwortete er: »Nun, ich begieße sie, und das bekommen sie von
-mir mit; das übrige sollen sie vom Herrgott verlangen.«
-
-
-465.
-
-Der Hodscha ging einmal ins Dorf zu einem Freunde und saß bei ihm von
-Mittag bis Mitternacht; niemand kümmerte sich dort um ihn, und nicht
-das geringste wurde ihm angeboten. Da fing er zu gähnen an und setzte
-das so lange fort, bis ihn sein Freund fragte: »Hodscha, woher kommt
-das Gähnen?«
-
-»Es sind da zwei Ursachen,« antwortete Nasreddin: »die eine ist der
-Hunger, die andere ist die Schläfrigkeit; aber schläfrig bin ich nicht.«
-
-
-466.
-
-Der Hodscha wurde gefragt: »Was wünschst du deiner Frau?«
-
-»Wenn sie krank werden sollte, so gebe Gott, daß ich statt ihrer
-erkrankte; aber wenn die Zeit kommt, daß ich sterben soll, so gebe
-Gott, daß sie statt meiner sterbe.«
-
-
-467.
-
-Nasreddin hatte eine Tür inmitten des Feldes gebaut, so daß er sie von
-seinem Hause sehn konnte; den Schlüssel verwahrte er zu Hause. Seine
-Frau fragte ihn, was das für ein Schlüssel sei, und er sagte, was
-er gemacht hatte, und fuhr fort: »Ich habe diese Tür gebaut, um die
-ehrlichen Leute von den unehrlichen unterscheiden zu können; die guten
-werden von weitem herumgehn, die schlechten aber werden geradewegs auf
-die Tür zugehn.«
-
-Einige Tage später sah Nasreddin, daß neun Leute feldein auf die Tür
-zuschritten. Er ging sofort zu ihnen und fragte sie: »Wohin, Leute?«
-
-»Wir haben Geschäfte,« antworteten sie; »was gehts dich übrigens an,
-daß du es wissen mußt?«
-
-»Ihr seid Diebe und geht stehlen,« antwortete ihnen Nasreddin. »Nehmt
-mich auf in euere Gesellschaft; sonst werde ich euch als Diebe angeben.«
-
-Nun waren die Leute wirklich Diebe, und sie waren sehr erstaunt,
-daß der Hodscha die Wahrheit erraten hatte; sie sagten zu ihm: »Es
-ist so; wir sehn, du weißt, was die Leute denken und womit sie sich
-beschäftigen. Komm also mit uns, wir wollen unser zehn sein.«
-
-Als sie ins nächste Dorf kamen, sahen sie eine Hirtin mit ihrer
-Schafherde; sie schlichen sich näher heran und Nasreddin sagte zu
-seinen Gesellen: »Geht ihr ein bißchen in den Wald und ich will zu
-diesem Mädchen gehn und ihr einige hübsche Geschichten erzählen; und
-wenn ich ihr mit dem Finger die Sonne zeige, so kommt rasch hervor und
-treibt die Schafe weg.«
-
-Gesagt, getan. Als Nasreddin sah, daß die Diebe zehn Schafe
-weggetrieben hatten, sagte er zu der Hirtin: »Gott befohlen, Kind; ich
-muß zu meinen Gesellen eilen.«
-
-Er holte sie erst in der Nähe seines Hauses ein, und seine erste Frage
-war: »Wie werden wir jetzt diese zehn Schafe verteilen?«
-
-»Herr,« sagten die Diebe, »du bist der älteste von uns und der
-gescheiteste und der gerechteste; und wie du sie verteilst, werden wir
-zufrieden sein.«
-
-»Wenn es so ist,« sagte Nasreddin, »so mag Gott helfen. Wir sind unser
-zehn, und Schafe sind auch zehn; ihr seid euer neun. Nehmt ihr ein
-Schaf, so werdet ihr euer zehn sein; ich werde die andern neun nehmen,
-und so werden wir auch zehn sein.«
-
-Da sagte einer von den Dieben: »Du Kerl von einem Hodscha, das ist
-nicht gerecht.« »Wenn es euch nicht recht ist,« antwortete Nasreddin,
-»so verklagt mich beim Kadi; ich werde ihm den ganzen Hergang erzählen,
-und er soll nach dem kaiserlichen Gesetze und dem göttlichen Rechte
-erkennen.«
-
-
-468.
-
-Einmal machte der Hodscha Nasreddin im Monat Ramasan in einem Dorfe
-den Vorbeter; als der Ramasan zu Ende war, zahlten ihn die Bauern
-gut und er kehrte nach Hause zurück. Unterwegs begegnete er einem
-Räuber zu Pferde und der sagte zu ihm: »Eh, Hodscha, du hast viel Geld
-zusammengebracht. Teil es mit mir; für dich ist es zu viel.«
-
-Nasreddin begann ihn zu bitten, er möge ihn ruhig ziehen lassen, aber
-es half ihm nichts. Während nun der Räuber vom Pferde stieg, bückte
-sich der Hodscha rasch, nahm einen Stein und wickelte ihn in sein Tuch;
-dann sagte er: »Wenn es denn nicht anders geht, da ist das Geld. Aber
-du mußt wissen, daß mir darum so leid ist, daß ich nicht imstande bin,
-dirs mit der eigenen Hand zu geben; ich werde es auf die Wiese dort
-werfen und werde weggehn, und du gehst hin und nimmst es.«
-
-Der Räuber war einverstanden, und Nasreddin warf den eingewickelten
-Stein weit von sich. Voller Habgier lief der Räuber hin, ohne auf
-Nasreddin zu achten; der aber stieg auf das Pferd und ritt davon.
-
-
-469.
-
-Einmal wurde Nasreddin von einem, dem er zweihundert Groschen schuldig
-war, geklagt, weil er nichts zahlte. Als ihn der Kadi fragte, ob er
-ihm das Geld schuldig sei und warum er ihn nicht zahle, antwortete
-Nasreddin: »Es ist wahr, ich bin ihm zweihundert Groschen schuldig;
-aber es sind schon mehr als vier Jahre her, daß ich ihn um drei Monate
-Frist gebeten habe, um das Geld aufzubringen. Er hat mir die Frist
-nicht bewilligt; wenn er mir aber keine Frist geben will, wie soll ich
-das Geld zusammenbringen?«
-
-
-470.
-
-Nasreddin stand einmal um Mitternacht auf, ging vors Haus und begann zu
-krähen. Die Nachbarn, die das hörten, fragten ihn um den Grund, und er
-antwortete ihnen: »Ich habe heute viel Arbeit, und ich möchte gern, daß
-es früher Tag wird.«
-
-
-471.
-
-Der Hodscha wurde einmal gefragt, wie alt er sei, und er sagte:
-»Vierzig.« Als man ihn nach einigen Jahren wieder fragte, wie alt er
-sei, antwortete er wieder: »Vierzig.« Die Leute begannen zu lachen und
-sagten zu ihm: »Hast du uns nicht schon vor ein paar Jahren gesagt, du
-seist vierzig? und jetzt sagst du wieder vierzig.«
-
-»Begreift ihr denn nicht,« antwortete der Hodscha, »daß ein ehrlicher
-Mensch immer bei dem bleiben muß, was er gesagt hat? Wenn ich euch
-jetzt sage, daß ich einen Gott habe, wie kann ich denn dann ein paar
-Jahre später sagen, daß ich mehrere hätte?«
-
-
-472.
-
-Ein Bauer sagte eines Tages zu seinem Sohne, er solle heiraten. »Gut,«
-sagte der Sohn, »die Gelegenheit ist sowieso günstig; in unserm Dorfe
-ist ein Mädchen, ist eine Witwe und ist eine geschiedene Frau. Jetzt
-mußt du mir raten, welche ich nehmen soll.«
-
-»Ich kann dir da nicht raten,« antwortete ihm der Vater; »aber in der
-Stadt habe ich einen Freund, der wird dir raten.«
-
-Der Bursche ging in die Stadt; als er zu dem Freunde gekommen war,
-erzählte er ihm alles. Der jedoch antwortete ihm: »Ich kann dir auch
-nicht raten; aber hier in der Stadt lebt Nasreddin: such ihn auf, er
-wird dir raten.«
-
-Der Bursche suchte Nasreddin überall, ohne daß ihm jemand hätte sagen
-können, wo er ihn finden werde, bis er auf einmal eine Schar Kinder
-traf, die Pferdchen spielten; er fragte eines von den Kindern, wo
-Nasreddin sei, und dieses antwortete: »Ich bin es.« Da der Bursche
-sah, daß ihm nichts andres übrig blieb, erzählte er dem Knaben alles.
-Und dieser sagte zu ihm: »Wenn du das Mädchen nimmst, so weißt es du;
-wenn du die Witwe nimmst, so weiß es sie.« Als aber der Bursche die
-geschiedene Frau erwähnte, da schlug ihn der Knabe mit der Peitsche
-über die Beine und ging wieder Pferdchen spielen.
-
-Ärgerlich kehrte der Bursche zu dem Freunde seines Vaters zurück und
-sagte zu ihm: »Mein Vater hat mich nicht zu dir geschickt, damit du
-mich zu den Kindern schickst, sondern er hat mich zu dir geschickt,
-damit du mir rätst.« Und er erzählte ihm, was ihm Nasreddin gesagt
-hatte.
-
-»Nun, er hat dir gut geraten,« sagte darauf der Freund; »wenn du das
-Mädchen nimmst, wirst du ihr befehlen, und wenn du die Witwe nimmst, so
-wird sie dir befehlen. Und daß er dich mit der Peitsche über die Beine
-geschlagen hat, damit hat er sagen wollen: Vor einer Geschiedenen lauf
-wie vor dem Teufel!«
-
-
-473.
-
-Der Hodscha wollte sich eines Tages rasieren lassen, kam aber an einen
-ungeschickten Barbier, der ihn bei jedem Striche mit dem Messer ein
-wenig verletzte. Nasreddin litt arge Qualen: die Tränen rannen ihm
-übers Gesicht und aus seinen Augen sprühten Funken. Unterdessen hörte
-man draußen einen Lärm, und Nasreddin fragte den Barbier, was das für
-ein Lärm sei.
-
-Der Barbier schaute hinaus und sagte zu ihm: »In der Nähe ist ein
-Schmied und der beschlägt eben ein Pferd.«
-
-»Ach,« antwortete Nasreddin, »ich dachte, es wird einer rasiert.«
-
-
-474.
-
-Nasreddin hatte auf dem Markte einige Sachen gekauft und nahm einen
-Träger, der sie ihm nach Hause tragen sollte. Unterwegs verlor er den
-Träger; er suchte ihn den ganzen Tag, konnte ihn aber nicht finden.
-
-Als er nun nach zehn Tagen mit zwei Freunden über die Straße ging, kam
-ihnen der Träger entgegen. Kaum sah ihn Nasreddin, so lief er in eine
-Nebenstraße; seine Freunde liefen ihm nach und riefen ihm zu: »Warum
-läufst du? Hier kommt doch der Träger, dem du neulich deine Sachen
-übergeben hast; er muß ja vor dir laufen, und nicht du vor ihm.«
-
-Nasreddin antwortete: »Ich laufe vor ihm weg, weil er von mir den Lohn
-verlangen kann, daß er meine Sachen zehn Tage lang herumgetragen hat,
-und das würde mehr ausmachen, als alles zusammen wert ist. Dann wäre ja
-die Suppe teuerer als die Schüssel.«
-
-
-475.
-
-Der Hodscha hatte einen bösen Nachbar, mit dem er Haus an Haus unter
-einunddemselben Dache wohnte. Da er mit ihm immer im Streite lebte,
-gedachte er ihms einmal heimzuzahlen; er zündete sein Haus an, damit so
-auch das des Nachbars verbrenne, und lief aus der Stadt, damit nicht
-der Verdacht auf ihn falle.
-
-Als dann beide Häuser brannten, sammelte sich eine große Volksmenge an;
-aber anstatt das Feuer zu löschen, schleppten sie aus beiden Häusern
-fort, was jeder tragen konnte. Die Leute sagten es Nasreddin, daß sein
-Haus brenne, er jedoch antwortete kaltblütig: »Schade, daß ich nicht zu
-Hause war; ich hätte auch etwas packen können. Weil ich aber nun beim
-Stehlen nicht dabei sein konnte, will ich mich jetzt wenigstens etwas
-wärmen hingehn.«
-
-
-476.
-
-Einmal kam Nasreddin zu einem Freunde auf dem Dorfe, um bei ihm zu
-übernachten, und er war sehr hungrig. Der Freund war sehr arm, und an
-Speisen war nichts vorhanden als ein gesottener Kürbis, der gerade vom
-Feuer weggenommen worden war. Nasreddin sagte: »Gebt her, was da ist;
-ich falle vor Hunger um.«
-
-Man legte den Kürbis auf einen Teller und setzte ihm ihn vor: Nasreddin
-langte zu und steckte eine Handvoll in den Mund; aber der Kürbis war so
-heiß, daß er ihm Zunge und Mund verbrannte, und Nasreddin mußte alles
-ausspucken. Nun fragte er: »Was ist das, um Gotteswillen?« und sie
-antworteten ihm: »Das ist Kürbis, Herr.«
-
-Am nächsten Morgen zog Nasreddin weiter. Unterwegs sah er an einem
-Zaune etliche Kürbisse hängen, und fragte seinen Führer: »Was ist das?«
-»Kürbis, Herr,« antwortete der Führer.
-
-Da hielt Nasreddin sein Pferd an, blies auf die Kürbisse, was er nur
-konnte, und sagte: »Pfui, Gott vernichte dich, du Unglückszeug!«
-
-
-477.
-
-Der Hodscha Nasreddin unterwies stets seine Schüler, wie sie sich gegen
-ältere Leute zu benehmen hätten, und lehrte sie unter anderm, daß sie,
-wenn einer niese, in die Hände klatschen und »Zum Wohlsein« sagen
-sollten. Die Schüler gehorchten ihm und taten immer so, wann er oder
-ein anderer älterer nieste.
-
-Eines Tages fiel nun Nasreddin unglücklicherweise in einen Brunnen und
-begann um Hilfe zu schreien. Die Schüler kamen schnell hinzugelaufen
-und ließen ein Seil hinab; er packte das Seil und sie zogen ihn herauf.
-Schon hätten sie nur noch einen Ruck zu tun gehabt, daß der Hodscha
-seiner schlimmen Lage ledig gewesen wäre, da nieste er, naß und
-erkältet, wie er war. Sie ließen das Seil los, klatschten in die Hände
-und riefen, wie aus einem Munde: »Zum Wohlsein!«
-
-Und der arme Hodscha plumpste wieder in den Brunnen hinunter.
-
-
-478.
-
-Der Hodscha wurde gefragt: »Wann wird das Gebären und Sterben aufhören?«
-
-Er antwortete: »Wenn Paradies und Hölle voll sein werden.«
-
-
-479.
-
-Im Schreiben war der Hodscha nie recht geschickt gewesen. Er las und
-schrieb zwar ein wenig, aber was er wußte, hatte er nicht aus dem
-Buche, sondern das machte seine natürliche Begabung; und es war auch
-eine Zeit, wo er gar nichts geschriebenes lesen konnte, weil er es erst
-lernte. Gerade damals brachten ihm nun die Bauern einen Bescheid des
-Kadis, damit er ihnen vorlese, was drinnen stehe. Er nahm den Bescheid
-und betrachtete ihn lange; da er aber seine Unwissenheit vor den Bauern
-nicht eingestehn wollte, so sagte er: »Also seht einmal, Leute, was
-euch der Kadi schreibt. Diese langen Buchstaben sagen, daß ihr ihm Heu
-bringen sollt, und diese runden sprechen von Eiern. Da ihr demnach
-wißt, was der Kadi schreibt, so bringt ihm Heu und einige Hundert Eier.«
-
-Die Bauern taten dies, und der Kadi nahm alles und schwieg.
-
-Wieder brachten die Bauern dem Hodscha einen Bescheid des Kadis und
-baten ihn, ihn ihnen vorzulesen. Er nahm die Schrift und sagte zu
-ihnen, als er die langen und die runden Buchstaben gesehn hatte:
-»Bringt dem Kadi Holz und viel weiße Zwiebeln.«
-
-Die Bauern brachten auch das, und der Kadi war zufrieden. Er nahm
-alles und fragte sie: »Wer hat euch denn den Bescheid vorgelesen?« Und
-sie sagten, daß es der Hodscha Nasreddin gewesen sei.
-
-Der Kadi ließ den Hodscha rufen und fragte ihn: »Verstehst du denn
-etwas von der Schrift?«
-
-»Nein, ehrenwerter Kadi,« antwortete der Hodscha.
-
-»O ja,« sagte wieder der Kadi, »du verstehst dich besser darauf als ich
-selber, da du so schön lesen kannst.«
-
-
-480.
-
-Einmal hatte der Hodscha sein Haus ausgebessert, und es blieb ihm vor
-dem Hause ein Haufen Erde liegen. Als er nun von den Nachbarn gefragt
-wurde, wohin er diese Erde schaffen werde, antwortete er: »Nichts
-leichter als das; ich werde eine Grube machen und sie hineinwerfen.«
-
-»Und was wirst du denn mit der Erde aus dieser Grube tun?«
-
-»Ach, an eine so ferne Zukunft denke ich überhaupt nicht.«
-
-
-481.
-
-Einmal ging Nasreddin nach Skutari. In der Nähe der Stadt sah er
-etliche Kinder, die miteinander spielten. Er trat zu ihnen und sie
-sammelten sich um ihn und fragten ihn: »Wohin, Herr?«
-
-»In die Stadt da,« antwortete Nasreddin. »Aber wißt ihr, Kinder, sagt
-mir, was ich auf dem Markte kaufen soll, daß ich satt werde und dabei
-mein Geld behalte?«
-
-Die Kinder antworteten ihm: »Da mußt du, Herr, ins Schlachthaus gehn,
-und dort kaufst du Ochsengedärm: das, was drinnen ist, ißt du und dann
-wäschst du die Därme gut aus und verkaufst sie. So kannst du dich
-ordentlich satt essen und bekommst noch Geld heraus.«
-
-Als der Hodscha hörte, was die Kinder sagten, dachte er: Wahrhaftig,
-mir blüht in Skutari kein Weizen; wenn schon die Kinder so sind, wie
-werden erst die Erwachsenen sein! Es ist besser, ich mache mich davon.
-
-Und damit ging er.
-
-
-482.
-
-Einmal kam ein Türke zum Hodscha Nasreddin und bat ihn, ihm einen Brief
-zu schreiben; er wolle ihm gerne zahlen, was man gewöhnlich für einen
-Brief bezahle. Der Hodscha sagte: »Wem willst du den Brief schreiben
-lassen und wohin?«
-
-»Meinem Sohne in Stambul,« antwortete der Türke.
-
-Nasreddin fragte wieder: »Und welchen Preis soll ich dir für den Brief
-machen? ich habe nämlich drei Preise: billig, teuer und noch teuerer.«
-
-»Du weißt, Hodscha, daß ich ein armer Mann bin; ich kann nicht viel
-zahlen: mach mir also den billigsten Preis, der überhaupt möglich ist.«
-
-»Also, Freund,« antwortete Nasreddin, »der billigste ist, wenn ich dir
-den Brief schreibe und du ihn nach Stambul trägst und dann deinem Sohne
-sagst, was du ihm geschrieben hast. Den teuerern Brief, wenn ich den
-geschrieben habe und wenn er trocken ist, den kann ich selber nicht
-lesen. Am teuersten aber ist es, wenn ich den Brief schreibe und ihn
-selbst nach Stambul trage und ihn dort vorlese; denn meine Schrift
-kann außer mir niemand lesen, nicht einmal die Stambuler Gelehrten
-alle miteinander samt dem Scheich ul Islam.«
-
-
-483.
-
-Der Hodscha war mit dem Kadi befreundet und ging ihn öfter besuchen, um
-mit ihm zu plaudern. Eines Tages ritt er wieder ins Gerichtshaus; das
-Pferd band er vor dem Hause an und er ging zum Kadi hinein.
-
-Während er beim Kadi saß und mit ihm sprach, wurde ein Mensch
-vorgeführt, und der wurde überwiesen, daß er ein falsches Zeugnis
-abgelegt hatte. Zu jener Zeit war für solche Verbrecher als Strafe
-festgesetzt, daß sie verkehrt auf einem Pferde sitzend durch die ganze
-Stadt geführt wurden. Da nun gerade das Pferd Nasreddins da war, wurde
-diese Strafe auf seinem Pferde vollzogen.
-
-Ein paar Tage später wurde der Mensch wieder wegen eines falschen
-Zeugnisses ergriffen und mußte wieder zu Pferde durch die Stadt geführt
-werden. Und da sie bei Gericht kein Pferd zur Hand hatten, liefen sie
-zum Hodscha und verlangten sein Pferd.
-
-Aber er antwortete ihnen: »Ich gebe mein Pferd nicht her; sagt lieber
-dem Kerl, er soll entweder dieses Handwerk aufgeben oder sich selber
-ein Pferd kaufen, damit er darauf reiten kann, wenn er etwas anstellt.«
-
-
-484.
-
-Der Hodscha trug einmal Getreide in die Mühle, und seine Frau hatte ihm
-den Sack mit dem Getreide zugebunden. Unterwegs ging der Sack auf, und
-er mußte ihn bis zur Mühle zehnmal neu zubinden.
-
-Als er nach Hause zurückkam, machte er seine Frau tüchtig herunter
-und sagte zu ihr: »Wie hast du denn den Sack zugebunden? ich habe
-vielleicht zehnmal stehn bleiben müssen, um ihn zuzubinden.«
-
-
-485.
-
-Eines Tages pflanzte der Hodscha Weinreben; ein Spaßvogel, der
-vorüberging, grüßte ihn: »Guten Morgen, Hodscha! Bist du schon müde?«
-
-»Gott segne dich!« antwortete der Hodscha; »ich bin noch nicht müde.«
-
-»Was machst du denn da?«
-
-»Weinreben pflanze ich; siehst du das nicht?«
-
-»Aber wann wirst du von ihnen Trauben bekommen?«
-
-»Wenn Gott das Glück gibt, in drei Jahren.«
-
-»Ja, warum pflanzst du sie denn dann jetzt, warum nicht erst im dritten
-Jahre? Bist du denn verrückt?« Mit diesen Worten ging der andere weg
-und Nasreddin setzte sich nieder und begann zu überlegen: Es ist wahr:
-er ist ein gescheiter Mensch; er hat recht mit dem, was er sagt. Damit
-warf er den Karst über die Schulter und machte sich auf den Heimweg.
-
-Als seine Frau sah, daß der Hodscha so rasch wieder nach Hause kam,
-fragte sie ihn: »Was gibts denn? warum kommst du so bald schon zurück?«
-
-Und er erzählte ihr, wie es war, und fuhr fort: »Segen über ihn, über
-diesen klugen Mann! ich hätte mich meiner Seele nicht darauf besonnen,
-daß es eine richtige Dummheit ist, heuer Weinstöcke zu pflanzen und
-erst nach drei Jahren Trauben zu verkosten!«
-
-
-486.
-
-Der Hodscha war bei regnerischem Wetter über Land gewesen. Als er
-heimkam, zog ihm seine Frau die Schuhe aus und hängte sie zum Feuer,
-damit sie trocken würden; er aber stand auf und sagte: »Bist du dumm!
-Warum tust du die Schuhe zum Feuer, damit sie verbrennen? Trag sie
-lieber vors Haus in den Mondschein; es ist ja draußen wie bei Tage.«
-
-Die Frau gehorchte ihm und hängte die Schuhe vors Haus. Als sie sie
-dann am Morgen hereinholte, und als er bemerkte, daß sie von der
-Winterkälte und dem Winde steif geworden waren, sagte er: »Siehst
-du jetzt, um wie viel der Mond besser trocknet als das Feuer? ich
-verwundere mich auch gar nicht, daß er sie getrocknet, ja sogar
-geradezu ausgedörrt hat!«
-
-
-
-
-IX.
-
-Griechische Überlieferungen
-
-
-487.
-
-Eines Tages nahm der Hodscha Nasreddin seinen Esel beim Zaume und
-zog ihn so hinter sich her. Einige Gassenjungen, die das sahen,
-beschlossen, den Esel zu stehlen, ohne daß der Hodscha etwas davon
-merkte, und einer von ihnen sagte zu seinen Kameraden: »Ich will die
-Sache durchführen; ihr müßt aber mit dem Esel sofort, wann ihr ihn
-habt, auf den Markt gehn und ihn verkaufen.« Und so liefen sie dem
-Hodscha nach.
-
-Nach einem kleinen Stück Weges nahm der Knabe dem Esel den Zaum ab,
-legte sich ihn selber um und lief so, mit dem Zaume um den Kopf, hinter
-dem Hodscha her; unterdessen nahmen die andern den Esel und brachten
-ihn auf den Markt, um ihn zu verkaufen.
-
-Nach einer Weile sah sich der Hodscha um, und da sah er, daß er anstatt
-eines Esels einen Menschen angehalftert führte. »Wer bist du?« fragte
-er ihn. »Ich bin dein Esel,« sagte der Gassenjunge, »und bevor ich ein
-Esel geworden bin, war ich ein Mensch; weil ich aber eines Tages meinen
-Eltern Kummer bereitet habe, haben sie mich verflucht und ich bin ein
-Esel geworden. Zuerst hat man mich an einen Bäcker verkauft, dann an
-einen Gärtner, und zum Schlusse habt Ihr mich gekauft. Eben jetzt, als
-Ihr mich hinter Euch herzogt, haben mich meine Eltern auf der Straße
-gesehn; sie hatten Mitleid mit mir und baten Gott und, siehe da, auf
-einmal bin ich wieder ein Mensch geworden!«
-
-Verdutzt griff der Hodscha in seinen Bart und sagte nach einer kurzen
-Überlegung: »Was du da sagst, ist ja nicht unglaublich, wenn es auch
-nicht gerade mich hätte treffen müssen. Geh also, mein Kind, und
-betrübe deine Eltern künftighin nicht mehr.« Und damit entließ er ihn.
-
-Da er aber ohne Esel nicht sein konnte, ging er auf den Markt, um einen
-zu kaufen. Dort sah er nun den seinigen, wie er von dem Ausrufer zum
-Verkaufe herumgeführt wurde; er trat leise an ihn heran und sagte ihm
-ins Ohr: »Du bist wieder ein Esel geworden, hast also deine Eltern
-wieder erzürnt. Vorwärts also, komm wieder in meinen Stall; du bist
-nicht danach, daß du wieder ein Mensch würdest.« Und völlig überzeugt,
-daß der Esel der seinige sei, nahm er ihn wieder zurück.
-
-
-488.
-
-Der Hodscha wollte seinen Esel verkaufen; er führte ihn hinaus und
-übergab ihn dem Ausrufer. Der beschrieb, indem er ihn herumführte,
-seine Vorzüge, daß er brav, jung, kräftig, schnell usw. sei. Die
-Käufer, die das hörten, überboten einander; da nun aber auch der
-Hodscha glaubte, sein Esel habe diese Vorzüge tatsächlich, wollte
-er nicht, daß er in fremde Hände komme, und begann auch selber
-mitzubieten. Und so blieb ihm schließlich der Esel; er nahm ihn also
-und führte ihn wieder nach Hause und erzählte die ganze Geschichte
-seiner Frau.
-
-Die hatte an eben diesem Tage Lust nach Schlagsahne gehabt und hatte,
-während ihr der Milchhändler die Sahne zuwog, verstohlen und ohne daß
-er es bemerkt hätte, ihre goldenen Armbänder von den Händen gezogen und
-sie in die Wagschale zu den Gewichten geworfen, um den Milchhändler
-zu betrügen und mehr Sahne zu erhalten. Das mußte sie dem Hodscha
-erzählen und der sagte nun zu ihr: »Sehr gut, Frau; so wollen wir denn
-fortan alle beide unser Hauswesen fördern: ich draußen und du daheim.«
-
-
-489.
-
-Der Hodscha ging einmal in ein Bad. Die Wärter gaben ihm ein altes
-Badetuch[11] und ein beschmutztes baumwollenes Reibzeug[12] und
-behandelten ihn nicht so, wie es sich gehört hätte. Der Hodscha sagte
-nichts, hinterließ aber, als er aus dem Bade wegging, auf dem Spiegel
-zehn Asper, einen Betrag, den damals nur sehr reiche Leute geben
-konnten, und darüber waren die Wärter sehr erstaunt.
-
-Nach einer Woche ging er wieder in dasselbe Bad, und nun setzten die
-Wärter eine Ehre darein, ihm alle Aufmerksamkeit und Hochachtung zu
-erzeigen. Der Hodscha sagte wieder nichts, hinterließ aber beim Weggehn
-nur einen Asper auf dem Spiegel. Wieder wunderten sich die Wärter, und
-sie sagten zu ihm: »Was ist das?«
-
-Er antwortete ihnen: »Dieser eine Asper ist die Bezahlung für das
-Bad in der vergangenen Woche; die zehn Asper, die ich euch in der
-vergangenen Woche gegeben habe, sind die Bezahlung für das heutige.«
-
-
-490.
-
-Der Hodscha kaufte einmal auf dem Markte Gemüse und warf es in seinen
-Sack; dann bestieg er seinen Esel, um heimzukehren, und nahm den Sack
-auf seine Schultern. Unterwegs begegnete ihm einer und der fragte ihn,
-warum er den Sack nicht dem Esel auflege, sondern ihn selber trage.
-
-Er antwortete: »Damit das arme Tier nicht gar zu müde wird.«
-
-
-491.
-
-Einer gab dem Hodscha ein Hemd, damit er es auf dem Markte verkaufe.
-Das Hemd war aber gestohlen, und das wußte der Hodscha. Auf dem Markte
-wurde nun in der großen Menge dem Hodscha das Hemd gestohlen.
-
-Als er zurückkam fragte ihn der, der ihm das Hemd gegeben hatte, um wie
-viel er es verkauft habe, und der Hodscha antwortete: »Der Markt war
-heute sehr flau, und darum habe ich es um deinen Preis verkauft, um so
-viel nämlich, wie du dafür gezahlt hast.«
-
-
-492.
-
-Der Hodscha brachte seinen Esel auf den Markt und übergab ihn dem
-Ausrufer. Es kam ein Käufer, und der wollte die Zähne des Esels
-betrachten, um sich über sein Alter zu unterrichten; aber der Esel biß
-ihn. Es kam ein anderer Käufer, und der hob ihm den Schwanz auf; aber
-der Esel schlug aus. Nun sagte der Ausrufer zum Hodscha: »Deinen Esel
-da kauft niemand; denn wer von vorn an ihn herantritt, den beißt er,
-und wer von hinten kommt, den schlägt er.«
-
-»Das ist es ja,« antwortete der Hodscha; »ich habe ihn auch nicht
-hergebracht, um ihn zu verkaufen, sondern damit die Welt sieht, was ich
-die Zeit her von ihm zu leiden gehabt habe.«
-
-
-493.
-
-Einmal zankte sich der Hodscha in der Nacht mit seiner Frau,
-und die gab ihm in ihrer Wut einen Fußtritt, daß er die Treppe
-hinunterkollerte. Als es Tag geworden war, fragten die Nachbarn, die
-diesen Lärm gehört hatten, den Hodscha, was geschehn sei, und er
-antwortete, daß er mit seiner Frau einen Streit gehabt habe.
-
-»Sehr gut,« antworteten sie, »aber was war das für ein Lärm?«
-
-»Bei dem Streite«, sagte er, »ist meine Frau sehr zornig geworden,
-und da hat sie meinen Kaftan mit einem Fußtritte über die Treppe
-hinabgestoßen.«
-
-Als sie ihm aber vorhielten, daß ein Kaftan, wenn er hinuntergestoßen
-werde, nicht imstande sei, einen solchen Lärm zu verursachen, sagte er:
-»Ach, warum nötigt ihr mich so? begreift ihr denn nicht, daß in dem
-Kaftan ich gesteckt habe?«
-
-
-494.
-
-Ein Freund ersuchte den Hodscha um ein wenig Geld und um etwas Frist.
-Der Hodscha antwortete: »Geld kann ich dir nicht geben, aber Frist gebe
-ich dir, weil du mein Freund bist, soviel du willst.«
-
-
-495.
-
-Eines Tages hatte der Hodscha seinen Esel verloren; als er ihn suchen
-lief, fragte er die Leute, ob sie ihn gesehn hätten, sagte aber dabei
-gleichzeitig: »Preis sei dem Herrn!«
-
-Man fragte ihn, warum er Gott preise, und er antwortete: »Ich preise
-den Herrn, weil ich nicht oben gesessen habe; denn hätte ich oben
-gesessen, so wären wir unfehlbar alle beide in Verlust geraten.«
-
-
-496.
-
-Der Hodscha hatte wieder einmal seinen Esel verloren; da ließ er den
-Ausrufer verkündigen: »Wer denundden Esel findet, der mag ihn als
-Finderlohn behalten samt Halfter und Sattel.«
-
-
-497.
-
-Einer sagte zum Hodscha: »Dort tragen sie eine Gans.«
-
-Der Hodscha antwortete: »Was geht das mich an?«
-
-»Sie tragen sie zu dir ins Haus.«
-
-»Was geht das dich an?«
-
-
-498.
-
-Eines Tages kaufte der Hodscha eine Leber; als er sie nach Hause trug,
-begegnete ihm ein Freund, und der fragte ihn, wie er sie zubereiten
-werde. Der Hodscha antwortete, er werde sie so zubereiten, wie man das
-allgemein gewöhnlich tue. »Ach nein,« sagte der Freund, »es gibt eine
-andere Zubereitungsart, die werde ich dich lehren, und wenn du die
-Leber auf diese Weise zubereitest, so wirst du sehn, was das für ein
-Wohlgeschmack werden wird.«
-
-Darauf sagte der Hodscha: »Im Gedächtnis kann ich das nicht behalten;
-schreib mir deine Anweisung auf einen Zettel, und ich schaue dann auf
-das Geschriebene und koche danach.«
-
-Wie nun der Hodscha mit neugieriger Lüsternheit heimging, riß ihm
-ein Falke die Leber aus der Hand und stieg damit in die Höhe. Ohne
-irgendwie ärgerlich zu werden, zeigte ihm der Hodscha das Rezept
-seines Freundes und rief ihm zu: »Du bemühst dich umsonst, die Speise
-bringst du ja doch nicht fertig; die Leber hast du mir wohl genommen,
-den Zettel aber nicht.«
-
-
-499.
-
-Der Hodscha Nasreddin hatte, wenn er einen Schüler wegschicken wollte,
-damit er den Krug beim Brunnen fülle, die Gewohnheit, den Schüler
-zuerst zu prügeln und ihm erst dann den Krug einzuhändigen. Da fragte
-ihn einmal einer seiner Freunde: »Warum prügelst du eigentlich den
-Schüler, wann du ihm den Krug gibst?«
-
-Nasreddin antwortete ihm: »Damit er achtgibt, daß er ihn nicht
-zerbricht; denn wann er einmal zerbrochen ist, dann ist es unnütz, ihn
-zu prügeln.«
-
-
-500.
-
-In der Zeit, wo der Hodscha Nasreddin sein Feld bearbeitete, ging er
-jeden Morgen hin, zeigte es dem Himmel und sagte: »Herr, dies ist das
-Feld deines Dieners; ich bitte dich, begieße es ordentlich, damit es
-Frucht trage.« Damit fuhr er eine lange Zeit fort, bis eines Nachts ein
-Platzregen fiel; und da sagte er: »Auf meinem Felde werden jetzt Ähren
-wachsen, so groß wie ich.«
-
-Nachdem er am Morgen in heller Freude aufgestanden war, ging er sein
-Feld besuchen; als er aber hinkam, erkannte er nicht einmal den Ort
-mehr. Sein Feld war nämlich an einem Gießbache gelegen, und den hatten
-die von oben kommenden Wassermassen so überschwemmt und so anschwellen
-lassen, daß Nasreddin nicht mehr wußte, wo sein Feld war. Als er sah,
-in was für einem Zustande es war, erhob er Augen und Hände zum Himmel
-und sagte: »Du bist nicht daran schuld, Herr; schuld daran bin ich
-Dummkopf, weil ich dir mein Feld gezeigt habe.«
-
-
-501.
-
-Eines Nachts beklettelte sich der Hodscha Nasreddin im Schlafe; als
-er dann am Morgen beim Erwachen sah, in was für einer Verfassung er
-war, sagte er zu seiner Frau, weil er sich vor ihr schämte: »Ach Weib,
-heute Nacht habe ich einen entsetzlichen Traum gehabt, so daß ich noch
-immer zittere. Da waren drei Minarete, eines auf dem andern, und in der
-Spitze des dritten steckte eine Nadel, und auf der Nadel war ein Tisch,
-und auf dem Tische saß ich, und ich habe wohl geschrien, weil sich der
-Tisch so bewegte, daß, wenn er gefallen wäre, auch ich mit ihm gefallen
-wäre, und ich hätte mich zum mindesten in tausend Stücke zerschlagen.«
-
-Seine Frau sagte: »Wenn ich einen solchen Traum gehabt hätte, ich hätte
-mich sicher vor Angst beklettelt.«
-
-Nun sagte Nasreddin: »Auch mir ist es so ergangen; aber behalte es bei
-dir und sag niemand etwas.«
-
-
-502.
-
-Ein Bauer, der seinen Esel verloren hatte, bat den Hodscha Nasreddin,
-in der Moschee zu verkündigen, daß ihn der Finder seinem Herrn
-zurückgeben solle. Als das allgemeine Gebet vorüber war, sagte
-Nasreddin: »Muselmanen, wer von euch sein ganzes Leben lang keinen
-Kaffee und keinen Schnaps getrunken hat, wer nie geraucht hat, wer nie
-Karten, Brett oder Dame gespielt hat, wer nie die Geselligkeit gesucht
-hat, der trete vor, damit ich ihn sehe.«
-
-Alle, die in der Moschee anwesend waren, dachten, daß keiner
-dasei, wie ihn der Hodscha beschrieben habe, und daß sich niemand
-unterstehn werde, vorzutreten; aber es trat doch einer vor, und der
-sagte zum Hodscha: »Ich habe Zeit meines Lebens weder Wein, noch
-Kaffee getrunken, habe keinerlei Spiel gespielt und war nie in einer
-Gesellschaft.«
-
-Da drehte sich der Hodscha um und rief: »Wo ist denn der, der den Esel
-verloren hat? Schau, da ist einer, den nimm; einen größern Esel als den
-wirst du nie finden.«
-
-
-503.
-
-Einmal kam ein Woiwode bei dem Dorfe des Hodschas Nasreddin vorbei; und
-die Einwohner schickten Nasreddin als ihren Gesandten zu ihm, damit er
-ihm die Huldigung aller Bauern darbringe. Als der Woiwode Wuchs und
-Gestalt Nasreddins sah, sagte er zu ihm: »Hat sich denn kein Mensch
-gefunden, den die Bauern hätten zu mir schicken können, daß sie mir
-dich geschickt haben?«
-
-Unverzüglich antwortete Nasreddin: »Die Menschen, Herr, schicken sie zu
-den Menschen; mich haben sie zu dir geschickt.«
-
-
-504.
-
-Einer von seinen Freunden fragte den Hodscha Nasreddin: »Wie gehts dir
-mit deiner Armut?«
-
-»Sehr gut,« antwortete der Hodscha.
-
-Und der Freund fragte weiter: »Wie kann es denn einem Armen gut gehn?«
-
-Nasreddin antwortete: »Ich habe mich daran gewöhnt, mein Freund; darum
-gehts mir gut.«
-
-
-505.
-
-Einmal baute der Hodscha einen Backofen. Als den seine Nachbarn
-besichtigten, sagte der eine, die Tür hätte nach Osten gehört, der
-andere nach Westen, wieder einer nach Süden, und kein einziger war mit
-dem Erzeugnis Nasreddins einverstanden.
-
-Geärgert darüber riß Nasreddin den Ofen nieder und baute ihn nun auf
-einen Wagen. Die Nachbarn kamen wieder zur Besichtigung und begannen
-auch wieder zu tadeln, daß die Tür nicht die richtige Lage habe; aber
-als der erste sagte: »Die Tür sollte hier sein«, antwortete Nasreddin:
-»Wartet«, und drehte den Wagen, bis die Tür dort war, wo dieser Nachbar
-gesagt hatte. Und als ein anderer sagte: »Die Tür müßte dort sein«,
-drehte er sofort wieder den Wagen, und so tat er allen seinen Nachbarn
-Genüge.
-
-Und er sagte: »Einen bessern Weg, so vielen Leuten und mir selber den
-Willen zu tun, habe ich nicht gefunden.«
-
-
-506.
-
-Der Hodscha kaute Mastix[13]. Als er dann zu Tische ging, nahm er das
-Stück Mastix aus dem Munde und klebte es auf die Nasenspitze. Einer von
-seinen Freunden fragte ihn: »Warum tust du das?«
-
-Er antwortete: »Es ist ganz gut, wenn man das, was einem gehört, vor
-Augen hat.«
-
-
-507.
-
-Etliche Leute fragten den Hodscha Nasreddin: »Hast du deine Schuld
-bezahlt?«
-
-Er antwortete: »Bezahlt nicht, aber leichter gemacht habe ich sie mir.«
-
-»Und wie«, sagten sie, »hast du sie dir leichter gemacht, ohne sie zu
-bezahlen?«
-
-Nasreddin antwortete: »Ich habe sie verjähren lassen.«
-
-
-508.
-
-Der Hodscha Nasreddin war einigen Freunden Geld schuldig, und denen
-sagte er immer, daß er sie am Sonntage bezahlen werde; auf diese
-Weise drückte er sich um die Bezahlung. Eines Tages kamen nun mehrere
-Gläubiger zu ihm und fragten seine Frau, wie er sie bezahlen wolle.
-Sie antwortete ihnen, der Hodscha habe am Tage vorher genügend viel
-Distelsamen gekauft, den werde er auf dem Felde aussäen, die Disteln,
-die davon wüchsen, die würden sie auf die Straße streuen, wo die
-Tiere mit den Baumwollelasten vorüberkämen, und aus dem Erlöse für
-die Baumwolle, die an den Disteln hängen bleiben werde, würden alle
-Gläubiger bezahlt werden.
-
-Über diese Antwort der Frau lachten alle übermäßig, aber sie entgegnete
-darauf und sagte zu ihnen: »Jetzt lacht ihr freilich, weil ihr die
-Sicherheit habt, bezahlt zu werden.«
-
-
-509.
-
-Drei Männer, die ein Säckchen mit Nüssen gefunden hatten, kamen zu
-Nasreddin und baten ihn, die Nüsse nach Gottes Weise unter sie zu
-teilen. Nasreddin öffnete den Sack und gab dem einen ein paar Nüsse,
-dem andern etliche mehr und dem dritten alles, was der Sack noch
-enthielt.
-
-Daraufhin sagten die drei zu ihm: »Du hast nicht ordentlich geteilt,
-Hodscha.«
-
-Aber der Hodscha antwortete ihnen: »So teilt Gott, ihr Dummköpfe! dem
-einen gibt er viel, dem andern gar nichts; hättet ihr mir gesagt, ich
-solle sie unter euch nach Menschenweise verteilen, so hätte ich die
-drei Teile gleich groß gemacht.«
-
-
-510.
-
-In der Absicht, bei seinem Nachbar etliche Zwiebeln zu stehlen, stieg
-Nasreddin auf das Dach und versuchte, durch das Rauchloch in das Haus
-des Nachbars hinabzusteigen. Nun hielt er einen Schatten, den das
-Mondlicht machte, für einen Balken und setzte unvorsichtigerweise den
-Fuß darauf; so stürzte er vom Rauchloche hinunter und fiel in den
-Herdwinkel des Nachbars, wobei er sich den Fuß garstig brach. Auf
-diesen Lärm erwachte der Nachbar und er rief seinem Weibe zu, sie solle
-rasch Licht machen, damit er den Dieb greife.
-
-Aber der Hodscha sagte zu ihm: »Beeile dich nicht, Nachbar; nach dem
-Sturze, den ich getan habe, wirst du mich nicht nur heute, sondern auch
-morgen hier haben.«
-
-
-511.
-
-Der Hodscha Nasreddin verkaufte die Gurken seines Gartens, und von dem
-dafür gelösten Gelde kaufte er einen Esel. Als er den nun einmal mit
-Holz beladen nach Hause trieb, glitt der Esel in einem Flusse, über
-den sie zu setzen hatten, aus, fiel nieder und ertrank. Ohne darüber
-auch nur im geringsten zornig zu werden, sagte der Hodscha: »Der aus
-dem Gurkengelde gekaufte Esel stirbt eben durchs Wasser.«
-
-
-512.
-
-Der Hodscha Nasreddin fragte seinen Sohn, ob er schon in seinem Leben
-eine süße Speise gegessen habe, und der Sohn antwortete mit Nein. Nun
-fragte ihn der Hodscha von neuem: »Was ist denn dann das, was du alle
-Tage ißt?« Der Junge antwortete: »Trockenes Brot.« Und Nasreddin sagte
-zu ihm: »Und glaubst du denn, daß es auf der Welt noch eine süßere
-Speise gibt als das trockene Brot?«
-
-
-513.
-
-Der Hodscha Nasreddin saß einmal in einem Garten, und da betrachtete
-er, wie schwach die Wurzeln der Kürbisse und Melonen seien im
-Gegensatze zu der Größe der Kürbisse und Melonen; und da er im Schatten
-eines Nußbaumes saß, fiel es ihm auf, daß umgekehrt der Nußbaum so groß
-und die Nüsse so klein seien. Und er sagte zu sich: »Eine merkwürdige
-Sache! Gott hat sich doch bei seiner Schöpfung wenig Mühe gemacht;
-sonst hätte er nicht die Kürbisse und Melonen, die nach ihrer Größe
-an großen Bäumen wachsen sollten, an kleinen Pflanzen geschaffen, die
-Nüsse aber, die ganz klein sind, umgekehrt an großen Bäumen.«
-
-Während er noch diesen Gedanken und Zweifeln nachhing, fiel plötzlich
-durch einen starken Windstoß eine Nuß mit Heftigkeit vom Baume und traf
-ihn an der Stirn; das verursachte ihm einen außerordentlichen Schmerz,
-und nun sagte er: »Ach, Gott hat schon gewußt, was er tat, und ich habe
-es schlecht bedacht; denn wäre die Nuß, die heruntergefallen ist und
-mich getroffen hat, ein Kürbis oder eine Melone gewesen, dann weh mir!
-sie hätte mir wahrhaftig den Kopf zertrümmert.«
-
-
-514.
-
-Eines Nachts ging der Hodscha Nasreddin aus, um in einem Laden zu
-stehlen, und nahm eine Feile mit. Er feilte gerade an dem Schlosse der
-Ladentür, als zufällig einer seiner Freunde daherkam; und der fragte
-ihn: »Was machst du da?«
-
-Der Hodscha antwortete: »Ich spiele Geige.«
-
-Nun fragte ihn sein Freund: »Aber man hört ja keinen Klang von deiner
-Geige?«
-
-Nasreddin antwortete ihm: »Morgen wirst du schon den Klang hören.«
-
-Am Morgen hörte er dann, daß der Laden von demunddem in dieser Nacht
-ausgeraubt worden war.
-
-
-515.
-
-In dem Viertel, wo der Hodscha Nasreddin wohnte, war ein Backofen, und
-den besuchte der Hodscha manchmal gegen Mittag und zog den Wohlgeruch
-der verschiedenen Braten ein.
-
-Eines Morgens brachte nun der Mulazim[14] eine Gans und übergab sie dem
-Garkoch, damit sie zu Mittag fertig sei. Als sie gebraten war, nahm sie
-der Garkoch aus dem Ofen und legte sie zusammen mit den andern Speisen
-auf die
-
-Bank; und er wartete auf den Mulazim, um sie ihm zu übergeben. Um diese
-Stunde kam dort Nasreddin vorbei, der damals der Kadi des Dorfes war,
-und er blieb vor dem Backofen stehn, um die Speisen zu bewundern; aber
-mehr als alles andere schien die Gans seine Lust zu reizen, und er
-fragte den Garkoch, wem sie gehöre.
-
-»Dem Mulazim, Effendi,« antwortete der Garkoch.
-
-»Schick sie sofort zu mir,« befahl der Hodscha.
-
-»Aber was mach ich dann mit dem Mulazim? Was gebe ich ihm, wann er
-kommt?«
-
-»Schick sie augenblicklich zu mir, sage ich dir,« sagte der Hodscha
-beharrlich und fuhr fort: »Es ist besser für dich, du hast den Kadi zum
-Freunde als den Mulazim. Schick sie und du wirst es nicht bereuen.«
-
-»Aber was sage ich dem Mulazim, wann er kommt?«
-
-»Dem sagst du,« antwortete der Hodscha, »daß sie inwendig aus dem Ofen
-weggeflogen ist, und kümmere dich weiter um nichts.«
-
-Als der Garkoch die Beharrlichkeit des Kadis sah, schickte er ihm die
-Gans ins Haus, weil er ihn nicht verdrießlich machen wollte.
-
-Nach fünf Minuten erschien der Mulazim und verlangte seine Gans.
-
-Mit der unschuldigsten Miene nahm der Garkoch die Schaufel und fuhr
-damit in den Ofen, um scheinbar die Gans zu suchen; er drehte sie
-hieher, er drehte sie dorthin, aber umsonst.
-
-»Merkwürdig,« sagte er, immer herumstöbernd, »sie muß weggeflogen sein.«
-
-»Vorwärts, mach schnell,« entgegnete der Mulazim; »es ist meine
-Essenszeit und ich habe einen teuflischen Hunger.«
-
-Aber die Gans kam nicht zum Vorschein.
-
-Der Mulazim hatte unterdessen zu schreien angefangen, der Garkoch
-stocherte fortwährend weiter, wobei er immer wiederholte, die Gans
-scheine davongeflogen zu sein, und vor der Bank sammelte sich eine
-Menge Leute an. Schließlich verlor der Mulazim die Geduld und er
-stürzte sich auf den Garkoch; der riß die Schaufel aus dem Ofen, um
-sich damit zu verteidigen, aber dabei flog der Schaufelgriff einem
-Juden, der dabeistand, ins Gesicht und schlug ihm ein Auge aus.
-
-Als der Garkoch sah, in welch schlimmer Lage er war, sprang er über die
-Bank und lief, um sich zu retten; aber ihm setzte nicht nur der Mulazim
-nach, sondern auch der Jude und die Freunde des Juden.
-
-Auf dem Wege war eine Haustür offen und dort lief er hinein, um sich zu
-verbergen. In dem Hofe saß aber eine schwangere Frau, und als die sah,
-wie er plötzlich hereinstürzte und was für eine Menge ihn verfolgte,
-erschrak sie und tat eine Fehlgeburt.
-
-Der Garkoch versteckte sich in einen Winkel, um nicht gefangen zu
-werden; aber zu denen, die ihn schon gejagt hatten, gesellten sich
-nun noch die Verwandten der Frau. Das Haus hatte zum Glücke auch eine
-Hintertür; durch die lief der Garkoch hinaus, die ganze Menge hinter
-ihm, und er rannte in eine Moschee, um sich zu retten, und stieg auf
-das Minaret. Da sie ihm aber auch dorthin nachkamen, warf er einen
-Blick hinunter; und weil er bedachte, daß sie, wenn er dort bliebe,
-heraufkommen und ihn niedermachen würden, stürzte er sich vom Minaret
-hinunter auf das Pflaster, just auf einen jüdischen Geldwechsler, der
-dort gebückt auf seiner Bank saß, und der war auf der Stelle tot.
-
-Nun erreichten ihn seine Verfolger, und sie schleppten ihn vor den
-Kadi. Der hatte sich eben zu Tische gesetzt, um die Gans zu verzehren.
-
-Sie fingen alle miteinander zu schreien an, was jeder von dem Garkoch
-erlitten hatte. »Still, der Reihe nach,« sagte streng der Hodscha, der
-augenblicklich den Tisch verließ und in sein Amtszimmer ging, wo das
-große heilige Buch war, nach dem er Recht sprach; und er sagte zu dem
-Mulazim: »Was willst du von dem Manne da?«
-
-»Effendi, am Morgen habe ich ihm eine Gans gebracht, damit er sie
-brate, und jetzt sagte er mir, sie sei weggeflogen. Ich verlange, daß
-er mir meine Gans wiedergibt.«
-
-Der Hodscha öffnete sofort das Buch, wandte einige Blätter um und las
-vor, daß alle hundert Jahre einmal ein solches Wunder geschehe, und
-es seien gerade hundert Jahre, seitdem das letzte geschehn sei; und
-glückselig sei der zu preisen, der dabei die Gans verloren habe, weil
-die ins Paradies geflogen sei und ihn dort erwarte.
-
-Freudestrahlend entfernte sich der Mulazim. Als zweiter kam der Jude
-mit dem ausgeschlagenen Auge.
-
-»Effendi, der Garkoch hat mir mit der Schaufel das Auge ausgeschlagen.«
-
-Der Hodscha blätterte wieder in dem Buche und las, es sei natürlich
-recht und billig, daß sich nun der Garkoch hinstelle, damit ihm
-der Jude ein Auge ausschlage; weil aber nach dem Buche ein Auge
-eines Osmanen so viel wert sei, wie zwei eines Juden, müsse sich der
-Jude zuerst hinstellen, damit ihm der Garkoch auch noch das andere
-ausschlage, und dann dürfe er dem Garkoch eines ausschlagen. Der
-Hodscha hatte seinen Spruch noch nicht beendigt, so war der Jude schon
-unsichtbar geworden.
-
-Als dritter kam der Gatte der Frau, die die Fehlgeburt getan hatte.
-Über diesen Fall schrieb das Buch, daß der Garkoch mit der Frau ein
-andres Kind machen solle. Es ist begreiflich, daß es auch der dritte
-Kläger vorzog, sich davonzumachen.
-
-Zum Schlusse kam der Bruder des erschlagenen Geldwechslers.
-
-Wieder wandte der Hodscha die Blätter um, und er fand, daß der Kläger
-den Garkoch auf dieselbe Weise töten solle: der Garkoch müsse sich
-nämlich unter das Minaret setzen, und er solle sich von oben auf ihn
-fallen lassen und ihn also töten.
-
-Nachdem daher auch der letzte Reißaus genommen hatte, dankte der
-Garkoch dem Hodscha; und jetzt erinnerte er sich der Worte des
-Hodschas, daß es für ihn besser sei, den Kadi als den Mulazim zum
-Freunde zu haben.
-
-
-
-
-Anmerkungen
-
-literatur- und stoffgeschichtlichen Inhalts
-
-
-
-
-II. Arabische Überlieferungen
-
-1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi dschoha
-
-
-339. _Nawadir_, S. 2 (Basset _RTP_, XVI, S. 458); Buadem, Nr. 84;
-_Tréfái_, Nr. 124; Serbisch, S. 80 ff.; Kroatisch, S. 51.
-
-Als älteste Version nennt Basset am angegebenen Orte eine Erzählung al
-Masudis[15] in den _Prairies d’or_, Paris, 1861 ff., V (Basset schreibt
-VII), S. 390 ff. von einem Araber der Wüste und von Haddschadsch, dem
-Feldherrn Abdulmeliks (685-705); vgl. aber auch Bar-Hebraeus, S. 151,
-Nr. 602.
-
-
-340. _Nawadir_, S. 2 (_RTP_, XVI, S. 459).
-
-
-341. _Nawadir_, S. 2 (_RTP_, XVI, S. 459); Buadem, Nr. 85; _Tréfái_,
-Nr. 125; Serbisch, S. 81; Kroatisch, S. 48.
-
-_Fourberies_, S. 17.
-
-
-342. _Nawadir_, S. 2 (_RTP_, XVI, S. 460); Buadem, Nr. 92; _Tréfái_,
-Nr. 126; _Fourberies_, Nr. 1; Serbisch, S. 84; Kroatisch, S. 59 ff.
-
-_Fourberies_, S. 17; _Tréfái_, S. 13.
-
-Roda Roda, S. 154.
-
-
-343. _Nawadir_, S. 2 (_RTP_, XVI, S. 460); Buadem, Nr. 93 und 132;
-Serbisch, S. 84; Kroatisch, S. 40.
-
-Die Schnurre kehrt im _Nuzhat al udaba_, in zwei Fassungen wieder, von
-denen eine auf Dschoha bezogen ist (Basset in der _RTP_, XV, S. 673 und
-im _Keleti Szemle_, I, S. 222).
-
-Vgl. dazu folgende Stelle im _Roger Bontemps en Belle humeur_, Cologne,
-1670, S. 357:
-
-Or un certain Seigneur du pays de Bretagne en avoit un (bouffon) le
-plus plaisant qui se pouvoit rencontrer, non seulement en ses actions,
-mais aussi en reparties: un jour l’ayant envoyé de Paris à Lion pour
-aller resiouir un sien Cousin qui estoit malade, passa par une ville où
-l’on faisoit garder les portes à raison de la contagion. Le Capitaíne
-le voyant asses bien montré, se voulut informer qu’il estoit, et d’où
-il venoit; c’est pourquoy il luy demanda: Monsieur où allés vous
-maintenant? Monsieur, respondit le bouffon, il le faut demander à ma
-beste, c’est elle qui me meine.
-
-
-344. _Nawadir_, S. 2 (_RTP_, XVI, S. 461); _Tréfái_, Nr. 127;
-_Fourberies_, Nr. 8.
-
-
-345. _Nawadir_, S. 3; _Tréfái_, Nr. 128. Von Giufà: Gonzenbach, I, S.
-51 ff.; Pitrè, III, S. 366, Nr. 9 und 378; Crane, S. 297. Von Dschahan:
-Ilg, II, S. 44, Nr. 93.
-
-Gonzenbach, II, S. 228; Pitrè, III, S. 376; Crane, S. 380;
-_Fourberies_, S. 18; Köhler-Bolte in der ZVV, VI, S. 73; Köhler, I, S.
-99 und 341.
-
-Merkwürdigerweise nirgends erwähnt finde ich die Fassung des _Kathá
-Sarit Ságara_, II, S. 77; weiter seien genannt die letzte Erzählung des
-_Sackful of News_‚ (Hazlitt, II, S. 187; dazu Clouston, _Noodles_, S.
-97 ff.), Merkens, III, S. 142, Nr. 140, Böhm, _Lettische Schwänke_, S.
-44 (dazu S. 117) und Frison, _Contes et légendes de Basse-Bretagne_,
-Nr. 66 in der _RTP_, XXII, S. 404 ff.
-
-In vielen Überlieferungen klettert der oder die Dumme, oft auch ein
-Mann mit seiner dummen Frau, auf einen Baum; es kommen Diebe, die dort
-ihre Beute teilen wollen, und die suchen, als schließlich die Tür von
-oben auf sie herunterfällt, das Weite, indem sie alles zurücklassen.
-Zu dieser Art Erzählungen gehören auch die meisten der an den oben
-angeführten Stellen beigebrachten Varianten, wozu noch kommen F. M.
-Luzel, _Contes populaires de Basse-Bretagne_, Paris, 1887, III, S.
-396 ff., P. Sébillot, _Contes et légendes de la Haute-Bretagne_, Nr.
-96 in der _RTP_, XXIV, S. 142 ff., Pitrè, _Novelle popolari toscane_,
-S. 186 ff. (von Giucca matto) und S. 193, R. Forster, _Fiabe popolari
-dalmate_, Nr. 13 im _Archivio_, X, S. 313 ff., Ilg, II, S. 37 ff. und
-Merkens, I, S. 204 ff., Nr. 247; vergl. auch _Archiv für slavische
-Philologie_, XXII, S. 309. In dem Märchen, wozu Cosquin, I, S. 241
-ff. die in Rede stehenden Züge bespricht, ist das Mitnehmen der Tür
-anders motiviert; ebenso bei J. Fleury, _Litterature orale de la
-Basse-Normandie_, S. 161 ff., bei Jacobs, _English Fairy_‚ _Tales_,
-S. 28 ff. (s. auch S. 231) und bei demselben, _More English Fairy
-Tales_, S. 10 ff. (s. auch S. 220 ff.). Eine Kuhhaut fällt auf die
-teilenden Diebe bei Luzel, III, S. 414 ff. und 427 ff. und bei Carnoy,
-_Littérature orale de la Picardie_, S. 192 ff. (s. Cosquin, II, S. 225
-ff.); in den _Folk Tales from Tibet_‚ von W. F. O’Connor, S. 35 ff.
-genügt es, daß der auf dem Baume sitzende einen Anteil an der Beute
-verlangt, um die Diebe zur Flucht zu veranlassen. Ähnliche Geschichten
-bringen Cosquin, II, S. 108 ff., 112 ff. und 115, ferner Andrews,
-_Contes ligures_, S. 90 ff., Monnier, S. 238 ff. und Ilg, II, S. 5 ff.
-Zu ~dem Motive von der Verscheuchung der Diebe~ vgl. weiter die Nrn.
-428 und 446.
-
-
-346. _Nawadir_, S. 3 (_RTP_, XVII, S. 36).
-
-Die Geschichte stammt aus Bar-Hebraeus, dessen 615. Facetie (S. 154)
-lautet:
-
-When another silly man was cracking an almond the kernel slipped away
-out his hands, and he said, »Glory be to Thee, O God, for even the
-kernel of the almond trieth to escape death.«
-
-
-347. _Nawadir_, S. 4 (_RTP_, XVII, S. 92 ff.).
-
-_Fourberies_, S. 18 ff.; Hartmann, S. 50.
-
-Diese Fassung des weitverbreiteten Motives von der ~Vertauschung
-eines Toten gegen einen Hammel~ stimmt so ziemlich mit _Fourberies_,
-Nr. 21 überein. Seine anscheinend älteste Form steht in der
-Sprichwörtersammlung Maidanis (_Arabum proverbia_, I, S. 403) und
-ist in al Kaljubis _Nawadir_‚ übergegangen; sie lautet nach Bassets
-Übertragung in der _RTP_, XV, S. 41:
-
-Man erzählt, daß Dschoha bei Tagesanbruch aus dem Vorraum seines Hauses
-gekommen und über einen Leichnam gestolpert ist, der dort lag; er warf
-ihn in einen Brunnen. Sein Vater zog den Toten, als er davon erfuhr,
-heraus und begrub ihn; dann erwürgte er einen Hammel und warf ihn in
-den Brunnen. Die Verwandten des Toten begannen die Straßen Kufas zu
-durchstreifen und nachzuforschen. Dschoha sah sie und sagte zu ihnen:
-»Der Leichnam ist in unserm Brunnen.« Sie gingen hin und ließen ihn
-hinabsteigen, damit er den Leichnam heraufbringe. Als er unten war,
-rief er: »Hatte der Tote Hörner?« Alle lachten und gingen weg.
-
-Zu der arabischen Variante aus Tunis, die als Nr. 383 wiedergegeben
-ist, und zu ihrem augenscheinlich verdorbenen berberischen Gegenstücke,
-der Nr. 415, gibt es zahlreiche Parallelen, darunter, wie Basset
-bemerkt, noch eine Dschohageschichte bei Mornand, _La vie arabe_,
-Paris, 1856, S. 117, in die ebenso wie in die tunisische Erzählung
-das noch zu besprechende Motiv des ~Wurstregens~ verwoben ist, und
-eine von Abu Nuwas bei Pharaon, S. 182 ff.; von einem Ungenannten
-erzählt Rivière in dem _Recueil de contes populaires de la Kabylie du
-Djurdjura_, Paris, 1882 ff.: _La tête d’un cheik_‚[16].
-
-Das Motiv ist wie so viele andere mit Dschoha verknüpfte nach Sizilien
-übergegangen; man vergleiche die als Nr. 430 mitgeteilte Giufàerzählung
-samt ihren Varianten. Sicherlich auch dem Volksmunde nacherzählt ist
-die 21. Novelle Morlinis (meine Ausgabe S. 82 ff.), die bei Straparola
-die 4. Novelle der 8. Nacht bildet.
-
-Um den Leichnam eines jungen Mädchens, der mit einer Ziege vertauscht
-wird, handelt es sich in zwei Versionen, die Cosquin, II, S. 182
-ff. zitiert, einer afghanischen bei Thorburn, _Bannú or Our Afghan
-Frontier_, London, 1876, S. 207 ff. und einer indischen bei Minaef,
-_Indeiskija skasky_, St. Petersburg, 1877, Nr. 15; hierher gehören noch
-Swynnerton, S. 178 ff. und P. Sébillot, _Contes de la Haute-Bretagne_,
-Nr. 45 in der _RTP_, XII, S. 51 ff. Vgl. noch Clouston, _Noodles_, S.
-152 ff., Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 44 ff. und 117, Sébillot in der
-_RTP_, VII, S. 704 und Chauvin, VI, S. 126.
-
-In einem Märchen bei Cosquin, II, S. 317 ff. erzählt ein Mann seiner
-Frau, um sich zu vergewissern, ob sie ihn an den Galgen bringen würde,
-er habe seinen Gesellen getötet und ihn im Walde verscharrt; die
-Frau plaudert, und die Obrigkeit erfährt von der Sache, und als an
-dem Platze im Walde nachgegraben wird, findet man den Kadaver eines
-Schweines. Unter den vielen Varianten, die Cosquin anführt, sind
-mehrere, wo der Mann mit dieser Täuschung der Frau den Zweck verfolgt,
-die Richtigkeit der einen der ihm von seinem Vater erteilten drei
-Lehren zu erproben; dazu vgl. Mussafia, _Über eine altfranzösische
-Handschrift der k. Universitätsbibliothek zu Pavia_, Wien, 1870, S. 68
-und Köhler, II, S. 402 ff. Dieser Zug, in dem ich eine Reminiszenz an
-das Dschohamotiv Maidanis usw. sehn möchte, findet sich auch in den
-zahllosen Bearbeitungen des Motivs von dem besten Freunde, dem Hunde,
-und dem ärgsten Feinde, der Gattin, wovon hier nur das 124. Kapitel der
-_Gesta Romanorum_‚ (in Österleys Ausgabe) und das 423. Stück von Paulis
-_Schimpf und Ernst_‚ genannt seien, und schließlich rudimentär auch in
-den Geschichten von der Freundesprobe, wozu Chauvin, IX, S. 15 ff. zu
-vergleichen ist.
-
-
-348. _Nawadir_, S. 6 (_RTP_, XVII, S. 94 ff.); Mardrus, S. 96 ff.;
-_Fourberies_, Nr. 4; Buadem, Nr. 100; _Tréfái_, Nr. 132; Serbisch, S.
-87; Kroatisch, S. 58.
-
-Vgl. Horn, S. 71, wo die Schnurre bei Zakani und in dem _Mesnewi_‚ von
-Dschelaleddin Rumi nachgewiesen wird; nach Dschami erzählt Clouston,
-_Flowers_, S. 80, nach dem _Mesnewi_‚ (zit. Ausg. S. 364 ff.) Kuka, S.
-97 ff.
-
-
-349. _Nawadir_, S. 6 (_RTP_, XVII, S. 96); Buadem, Nr. 101; Serbisch,
-S. 87; Kroatisch, S. 56.
-
-Über den ~Prangerritt der Ehebrecherin~ usw. vgl. man die 2. der
-pseudoplutarchischen _Quaestiones graecae_‚ (über die Ὀνοβάτις von
-Cumae), eine Stelle bei Stobaeus über die Pisidier, zitiert bei
-Alexander ab Alexandro, _Geniales dies_, Lugduni Batavorum, 1673, II,
-S. 862, Österley, _Baitál Pachisi_, Leipzig, 1873, S. 66 und Liebrecht,
-_Zur Volkskunde_, Heilbronn, 1879, S. 386 ff., 429 und 509.
-
-
-350. _Nawadir_, S. 6 (_RTP_, XVII, S. 148).
-
-Seine Nachweisungen in den _Fourberies_, S. 21 hat Basset anläßlich der
-Übertragung dieser Erzählung ergänzt.
-
-Vgl. auch mein _Mönchslatein_, S. 223 ff., Lee, _The Decameron_, S. 191
-ff. und Ispirescu, S. 37 (_Magazin_, XCVI, S. 580).
-
-
-351. _Nawadir_, S. 7 (_RTP_, XVII, S. 480).
-
-_Fourberies_, S. 22; Basset in der _RTP_, XVII, S. 480.
-
-Siehe weiter Bolte, _Die Singspiele der englischen Komoedianten_,
-Hamburg und Leipzig, 1893, S. 18, _Euphorion_, XV, S. 12, Lee, _The
-Decameron_, S. 203 ff. und Chauvin, VIII, S. 39.
-
-
-352. _Nawadir_, S. 8 (_RTP_, XVII, S. 149).
-
-
-353. _Nawadir_, S. 8 (_RTP_, XVII, S. 149).
-
-Vgl. folgende persische Erzählung bei Kuka, S. 210:
-
-A man who was given to jesting, and who would not give up his habits
-even when he became old, was one day admonished by his neighbours and
-acquaintances, who said to him: »You had better turn your thoughts
-towards prayers and repentance; now is not the time for you to joke
-and jest. Devote your leisure hours to hearing the Hadees read.« He
-replied: »Rest assured, gentlemen, I have not neglected the traditions.
-I have heard many.« »Well, narrate to us one of them,« said they. He
-rejoined: »I have heard from Náfa’a, son of Yareed, that our Prophet
-used to say that there are two qualifications which every one ought to
-acquire if he wants to obtain happiness both in this world and in the
-next.«
-
-Here our wag paused for a very long time.
-
-»Aye, but tell us what are those two qualifications?« asked the men.
-»Oh, the narrator, my friend Náfa’a, had forgotten one of them,«
-replied the wag, »and I have forgotten the other!«
-
-
-354. _Nawadir_, S. 9 (_RTP_, XVII, S. 152).
-
-
-355. _Nawadir_, S. 9 (_RTP_, XVII, S. 151).
-
-
-356. _Nawadir_, S. 9 (_RTP_, XVII, S. 153); siehe oben Nr. 11.
-
-
-357. _Nawadir_, S. 11 (_RTP_, XVII, S. 485).
-
-
-358. _Nawadir_, S. 12 (_RTP_, XVIII, S. 138).
-
-Vgl. eine Erzählung im _Fakihat al hulafa_‚ von ibn Arabschah bei
-Chauvin, II, S. 196, Nr. 22 (dazu S. 213, Nr. IV) und Lidzbarski,
-_Geschichten und Lieder_, S. 158 ff.; nicht ohne Bezug ist wohl auch
-Pauli, Nr. 140.
-
-
-359. _Nawadir_, S. 12 (_RTP_, XVIII, S. 213).
-
-
-360. _Nawadir_, S. 12 (_RTP_, XVIII, S. 213).
-
-
-361. _Nawadir_, S. 12 (_RTP_, XVIII, S. 214).
-
-Kuka, S. 164:
-
-A desert Arab was present at the dinner table of one of the Caliphs.
-The dish of »Faloodeh« pleased him so much that he began to stuff
-himself with it, not caring to taste any of the other viands. One
-of those who were present said to him: »Don’t eat too much of this
-Faloodeh, or it will be the death of you.« The Arab withdrew his hand
-from the dish, remained thoughtful for a while, and then saying to the
-men present, »I bequeath to you the care of my family,« again fell to
-the dish with renewed vigour.
-
-
-362. _Nawadir_, S. 13 (_RTP_, XVIII, S. 216 ff.); _Fourberies_, Nr. 15.
-
-
-363. _Nawadir_, S. 16 (_RTP_, XVIII, S. 218 ff.).
-
-~Esel (Kalb etc.) an der Stelle des Ehebrechers~: _Cent nouvelles
-nouvelles_, n. 61 mit ihren Ableitungen _Recueil_, 1555, S. 221 ff.,
-n. 72 = _Aventures_, 1556, S. 251 ff., n. 75 (statt 74) und Malespini,
-_Ducento novelle_, Venetia, 1609, II, Bl. 220^a ff., n. 61; A. v.
-Keller, _Erzählungen aus altdeutschen Handschriften_, Stuttgart, 1855,
-S. 306 ff.; Gastius, _Convivales sermones_, II, S. 99 ff. = Melander,
-_Jocoseria_, I, S. 41 ff., Nr. 35 = deutsch, I, S. 23 ff., Nr. 20[17];
-Domenichi, 1562, S. 53 ff. = 1581, S. 64 ff.; Chauvin, VII, S. 171;
-_Die Çukasaptati_‚ (_Textus simplicior)_, übers. v. R. Schmidt, Kiel,
-1894, S. 47 und dazu Benfey, _Pantschatantra_, Leipzig, 1859, I, S. 144.
-
-Kombiniert mit andern Zügen findet sich das Motiv in den Fabliaux _Des
-tresces_‚ und _De la dame qui fist entendant son mari qu’il sonjoit_‚
-bei Montaiglon-Raynaud, _Recueil des Fabliaux_, Paris, 1872 ff., IV, S.
-67 ff. und V, S. 132 ff. (dazu Bédier, _Les Fabliaux_, 2^e éd., Paris,
-1895, S. 193 ff.), in Kellers _Erzählungen_‚ S. 310 ff.: _Der pfaff
-mit der snuer_‚ und S. 324 ff.: _Ain spruch von ainer frawen, die ain
-pfaffen bulett, und wie vil sy irnn man unglicks anlegett_, in einem
-Gedichte Herrants von Wildonie, _Der verkerte wirt_‚ in v. d. Hagens
-_Gesammtabenteuern_, II, S. 333 ff. (dazu S. XLII ff.) und bei Lambel,
-_Erzählungen und Schwänke_, Leipzig, 1872, S. 191 ff. und in dem
-Spruchgedichte Hans Sachsens _Der pawer mit dem zopff_, I, S. 480 ff.
-(dazu L. A. Stiefel in den _Hans Sachs-Forschungen_, Nürnberg, 1894, S.
-124 ff.).
-
-
-364. _Nawadir_, S. 16 (_RTP_, XVIII, S. 219); Buadem, Nr. 107;
-Serbisch, S. 90; Kroatisch, S. 59.
-
-
-365. _Nawadir_, S. 17 (_RTP_, XVIII, S. 351); _Fourberies_, Nr. 27;
-Buadem, Nr. 108; Serbisch, S. 90; Kroatisch, S. 51 ff.
-
-_Fourberies_, S. 28; Basset im _Keleti Szemle_, I, S. 223, Nr.
-27 (_Nuzhat al udaba_‚). Zu Hammers Übertragung der betreffenden
-Geschichte des _Nuzhat al udaba im Rosenöl_, II, S. 308 vgl. Bassets
-Bemerkung in der _RTP_‚.
-
-
-366. _Nawadir_, S. 17 (_RTP_, XVIII, S. 347).
-
-
-367. _Nawadir_, S. 17 (_RTP_, XVIII, S. 347); Buadem, Nr. 109;
-Serbisch, S. 91.
-
-
-368. _Nawadir_, S. 18 (_RTP_, XVIII, S. 348).
-
-Dieselbe Geschichte steht schon bei Bar-Hebraeus, S. 111, Nr. 49, wo
-ein Poet zu einem Geizhals sagt: »Wouldst thou have me whilst I am
-eating one morsel to stand up and bow the knee, and then take another?«
-
-
-369. _Nawadir_, S. 18 (_RTP_, XVIII, S. 348 ff.).
-
-
-370. _Nawadir_, S. 40 (_RTP_‚ XIX, S. 312); Serbisch, S. 98.
-
-Die Schnurre ist viel älter als Nasreddin; sie steht schon bei Maidani
-(Freytag, II, S. 603) und, nicht unwitzig erweitert, in dem _Kitab al
-askija_‚ des 1200 verstorbenen al Dschausi, wo sie nach Basset, _RTP_,
-XVII, S. 158 lautet:
-
-In Kufa war eine Frau, deren Mann mittellos war; und sie sagte zu ihm:
-»Mach dich doch auf und reise durch die Länder; vielleicht hilft dir
-Gott.« Er nahm den Weg nach Syrien, und dort verdiente er dreihundert
-Dirhem; dafür kaufte er sich eine Kamelstute. Die war aber hitzig
-und bereitete ihm viel Verdruß. In seinem Ärger darüber und über
-seine Frau, daß sie ihn weggeschickt hatte, schwur er, entweder die
-Kamelstute an dem Tage, wo er nach Kufa heimkommen werde, um einen
-Dirhem zu verkaufen oder sich von seiner Frau zu scheiden. Dann reute
-es ihn und er sagte alles seiner Frau. Sie nahm eine Katze, setzte sie
-der Kamelstute auf den Hals und sagte zu ihrem Manne: »Geh auf den
-Markt und rufe aus: ›Wer will diese Katze um dreihundert Dirhem kaufen
-und diese Kamelstute um einen? ich verkaufe sie aber nur miteinander.‹«
-Das tat er. Ein Araber kam, betrachtete die Kamelstute von allen Seiten
-und sagte: »Wie schön sie ist! wie lebhaft! Wenn sie nur nicht die
-Katze auf dem Halse hätte!«
-
-Ähnlich ist eine Fassung im _Bäharistan_‚ Dschamis, S. 86 (Clouston,
-_Flowers_, S. 82), zu der Schlechta-Wssehrd, S. 147 ff. bemerkt,
-daß die Anekdote im Oriente sehr bekannt ist, und daß an sie viele
-Sprichwörter erinnern wie: »Wäre nicht die Verfluchte an seinem Halse!«
-
-Als Predigtmärlein bearbeitet ist die Geschichte bei Bromyard, _Summa
-praedicantium_, E, 8, 17 (in der Ausg. Basel, Joh. de Amerbach, ca.
-1479):
-
-Sicut patet de illo qui moriens, vxore executrice facta, bouem pro
-anima sua legauit vt fertur. Vxor vero bouem et gallum simul ad forum
-ducens, vtrumque simul vendidit hac conuentione, quod emptor pro gallo
-marcam anglicanam et pro boue obolum daret; quod cum factum fuisset,
-obolum pro anima dedit mariti.
-
-Auf einer ähnlichen Erzählung beruhen Pauli, _Schimpf und Ernst_, Nr.
-462 (die Nachweisungen Österleys, S. 526 ff.), und Zincgref-Weidner,
-IV, S. 199 (Ochs und Hahn)[18]. In der 55. Novelle der _Heptamérons_‚
-sind es wieder, wohl mit Anlehnung an eine etwa über Spanien
-herübergekommene Tradition ein Pferd und eine Katze; ebenso erzählt G.
-F. Giuliano, _Dialogo d’un medico con un secretario et un palafreniere
-di un principe romano del modo et utilità di far quadragesima_, Roma,
-1651. S. 41, während die kurze Darstellung in Costos _Fuggilozio_,
-S. 38 ff.: _Astuzia d’una contadina in satisfare un legato del morto
-marito_‚ von einem Ochsen und einer Katze, die 31. Erzählung bei M.
-Somma, _Cento racconti_, 3^a ed., Napoli, 1822, S. 79 ff. von einem
-Pferde und einem Hammel (kombiniert mit dem Stoffe der 71. Facetie
-Poggios, wozu man Arlotto, I, S. 191 vergleiche) und P. Sébillot,
-_Contes de la Haute-Bretagne_, Nr. 28: _Le fermier rusé_‚ in der _RTP_,
-XI, S. 509 von einer Kuh und einer Katze berichten.
-
-
-371. _Nawadir_, S. 43 (_RTP_, XIX, S. 311 ff.).
-
-
-372. _Nawadir_, S. 43 (_RTP_, XIX, S. 311).
-
-In den _Fourberies_, S. 72 bemerkt Basset zu diesem Schwanke: »Sans
-doute l’origine du dicton: Si la montagne ne va pas à Mahomet, c’est
-Mahomet qui ira à la montagne« und wiederholt dies in der _RTP_‚ a.
-a. O. Diese Behauptung hat dann der Fortsetzer der Arbeit Büchmanns
-in die letzten Auflagen der _Geflügelten Worte_‚ aufgenommen. Hätte
-er in Wanders _Sprichwörter-Lexikon_‚ nachgesehn, so hätte er auf S.
-958 des V. Bandes als Quelle des Sprichworts: »Wenn der Berg nicht
-zum Propheten kommen will, so muß der Prophet wohl zum Berge gehn«
-das Gedicht Hagedorns »_Mahomet und der Hügel_‚« angegeben gefunden;
-aber auch dieses ist nicht die unmittelbare Quelle, weil es wohl sonst
-statt »Berg« »Hügel« heißen müßte[19]. Die Quelle scheint vielmehr
-die _Mohammed_‚ betitelte Erzählung in Hebels _Schatzkästlein des
-Rheinischen Hausfreundes_‚ (zit. Ausg. IV, S. 263 ff.) zu sein, deren
-Anfang lautet:
-
-Dem Mohammed wollten es anfänglich nicht alle von seinen Landsleuten
-glauben, daß er ein Prophet sei, weil er noch kein Wunder getan hatte
-wie Elias. Dazu sagte Mohammed, ganz gleichgültig, wie einer, der
-eine Pfeife Tabak raucht und etwas dazu redet, »das Wunder,« sagte
-er, »macht den Propheten noch nicht aus. Wenn ihrs aber verlangt, so
-werden ich und jener Berg dort geschwind beieinander sein.« Nämlich, er
-deutete auf einen Berg, der eine Stunde weit oder etwas entfernt war,
-und rief ihm mit gebietender Stimme, daß der Berg sich soll von seiner
-Stätte erheben und zu ihm kommen. Als aber dieser keine Bewegung machen
-und keine Antwort geben wollte, wiewohl keine Antwort ist auch eine, so
-ergriff Mohammed sanftmütig seinen Stab und ging zum Berg, womit er ein
-merkwürdiges und nachahmenswertes Beispiel gab .....
-
-Woher Hagedorn und Hebel geschöpft haben, kann ich nun allerdings nicht
-sagen, sicher scheint hingegen zu sein, daß die Dschohageschichte
-von dem Palmbaum (ebenso auch wahrscheinlich die beiden deutschen
-Erzählungen) auf einer Mohammedlegende fußt. Bayle zitiert in dem
-Artikel _Mahomet_‚ (_Dictionaire historique et critique_, 3^e éd.,
-Rotterdam, 1720, S. 1852) eine Stelle aus der das erste Mal 1686
-erschienenen _Histoire du monde_‚ von Urb. Chevreau, die folgendermaßen
-beginnt:
-
-Quand les Coreïschites de la Mecque l’eurent prié (sc. Mahomet) de
-faire une miracle pour faire connoître ce qu’il étoit, il divisa la
-Lune en deux pieces entre lesquelles ils aperceurent une montagne.
-Ayant apelé deux arbres, ils se joignirent pour aller à lui, et se
-separérent en se retirant, par le commandement qu’il leur fit.
-
-
-373. _Nawadir_, S. 43 (_RTP_, XIX, S. 312); Buadem, Nr. 23; Serbisch,
-S. 59; Kroatisch, S. 36.
-
-Die Geschichte steht schon bei Bar-Hebraeus, S. 149, Nr. 587 (»I wish
-to know how far my voice will reach.«) und ähnlich erzählt Kuka, S. 173.
-
-Eine hübsche Parallele bieten die _Contes du Sieur Gaulard_, S. 200 ff.:
-
-Or il (le Sieur Gaulard) vid plusieurs personnages à la Cour, mesmement
-de ceux de longue robbe, qui auoient en leurs chambres de petites
-cloches, lesquelles ils sonnoient pour appeller leurs seruiteurs, quand
-ils en auoient affaire: et s’estant apperceu qu’au son de cette cloche,
-aussitost ils ne failloient de venir vers leurs maistres, il luy prit
-fantaisie d’en avoir une. Et si tost qu’il fut en sa chambre, où il
-luy tardoit jà qu’il n’estoit arriué pour en faire l’experience, il se
-mit à sonner certe cloche: mais voyant que pas vn de ses seruiteurs
-n’approchoit, il se persuada que ses gens ne pouvaient entendre le son.
-Et pour l’experimenter il sonna sa cloche prés sa table, puis estant
-couru à sa porte (car nottez qu’il pensoit courir aussi viste que le
-son de sa cloche) et n’entendant rien prés d’icelle, il dit que ses
-gens auoient raison de ne pas estre venus vers luy, et qu’il failloit
-bien que ceux qui auoient des cloches, eussent quelque recepte pour
-faire deualler le son en bas.
-
-
-374. _Nawadir_, S. 43 (_RTP_, XIX, S. 313 ff.).
-
-Der analoge Schwank des 36. Kapitels der _Schildbürger_‚ (v. d. Hagen,
-_Narrenbuch_, S. 188 ff.; Das _Lalenbuch_, S. 135 ff.) steht schon
-bei Hans Sachs, IV, S. 73 ff., ferner als 12. Erzählung von Freys
-_Gartengesellschaft_‚; vgl. dazu die Noten Boltes, S. 220 und _Archiv
-für slavische Philologie_, XXII, S. 309.
-
-
-375. _Nawadir_, S. 43 (_RTP_, XIX, S. 252 ff.).
-
-
-376. _Nawadir_, S. 46 (_RTP_, XIX, S. 251).
-
-2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe von Tausend und einer Nacht
-
-
-377. Mardrus, S. 93 ff.; s. oben Nr. 37.
-
-
-378. Mardrus, S. 95 ff.; _Nawadir_, S. 8; _Fourberies_, Nr. 3.
-
-Bei Kuka steht (S. 214) eine persische Variante:
-
-On one occasion Mulla Nasruddin was invited to a dinner at a friend’s
-house. A dish of boiled fowl was placed before him. As the fowl was not
-thoroughly cooked, he partook of gravy only, and said to his friend:
-»Please have this fowl well cooked for to-morrow, when I shall again
-be your guest.« On the next day the same dish was placed before him,
-and he found that again the fowl was not well cooked. He, therefore,
-partook of the gravy, and then placing the fowl in front of himself,
-began his prostrations and genuflexions as in prayers. »What are
-you doing?« asked the host. The Mulla replied: »I am going to ask a
-blessing on this flesh, for the flesh that is placed twice over the
-fire and is not cooked, cannot be the flesh of an ordinary fowl, but
-that of some prophet or saint amongst them.«
-
-
-379. Mardrus, S. 96; _Nawadir_, S. 16; _Fourberies_, Nr. 14.
-
-Hartmann, S. 57.
-
-
-380. Mardrus, S. 114.
-
-3. Volkserzählungen aus Tripolis und Tunis
-
-
-381. Stumme, _Tripolis_, S. 178 ff.; vgl. oben Nr. 57.
-
-
-382. Stumme, _Tunis_, I, S. 75 ff. und II, S. 126 ff.
-
-Zu dem Motive von dem ~Zolle auf verschiedene Gebrechen~ vgl. Österleys
-Nachweisungen zu der Nr. 157 der _Gesta Romanorum_, S. 738 und zu der
-Nr. 285 von Paulis _Schimpf und Ernst_, S. 506, ferner Waas, _Die
-Quellen der Beispiele Boners_, S. 56 ff. und Chauvin, IX, S. 18 ff.
-Eine interessante Parallele bietet das _Nuzhat al udaba_‚ (Basset in
-der _RTP_, XV, S. 672 ff.), weil auch hier der Zoll auch auf den Namen
-gesetzt ist:
-
-Man erzählt, daß einer einen König um die Erlaubnis gebeten hat,
-einen Dirhem von jedem Buckligen, ebenso einen Dirhem von jedem, der
-Suleiman heiße, und einen Dirhem von jedem, der aus Mosul sei, einheben
-zu dürfen. Der König legte diese Steuer auf, und der Mann nahm den
-Bescheid und ging. Er sah einen Buckligen, der drei Hühner hatte, jedes
-einen Dirhem wert; da streckte er die Hand aus und nahm eines und
-sagte: »Auf Befehl des Sultans.« Der Bucklige begann zu schreien und um
-Hilfe zu rufen. Einer, der ihn kannte, sagte zu ihm: »Gib acht, Scheik
-Suleiman!« Da verlangte der, der den Bescheid hatte, zwei Dirhem und
-streckte die Hand nach dem zweiten Huhne aus. Der Bucklige schrie: »Ich
-beschwöre dich, tu mir nicht unrecht; ich bin ein Fremder, aus Mosul.«
-»Jetzt sind es drei Dirhem,« sagte der andere; er streckte die Hand aus
-und nahm auch das dritte Huhn und ging weg.
-
-Diese Fassung, wo das Gebrechen, der Name und die Heimat die Anlässe
-zu der Entrichtung eines Zolles geben, ist ein Gegenstück zu dem 611.
-Stücke bei Pauli: dort bittet ein armer Student vergebens um ein
-Almosen, weil er aus Bremen ist, Nikolaus heißt und nur ein Auge hat.
-
-Die Episode von den ~drei Dummen~ hat eine bis in Einzelheiten
-übereinstimmende Parallele bei Radloff, _Proben der Volkslitteratur der
-türkischen Stämme Südsibiriens_, Petersburg, 1866 ff., VI, S. 257: In
-einer Stadt, die sonst nur von Narren bewohnt wird, nimmt der einzige
-nicht närrische eine Frau. Die geht nach drei Tagen die Kuh melken,
-und bei dieser Beschäftigung läßt sie einen Wind; sie bittet die Kuh,
-nichts davon zu sagen. Dann kommt ihre Schwiegermutter ebenfalls bitten
-und bringt der Kuh eine Schüssel Kleie, damit sie nichts sage. Endlich
-kommt auch der Schwiegervater, bringt der Kuh auch eine Schüssel Kleie
-und bittet sie wie die beiden andern, so daß sie alle drei beisammen
-sitzen. Als der junge Gatte nach Hause kommt, wird er zornig und geht
-aus, um drei ebenso törichte Leute zu finden: findet er sie, soll seine
-Familie verschont bleiben; findet er sie nicht, will er seine Familie
-töten usw. usw.
-
-In dieser Kombination, wo es sich allerdings meist um die junge
-Frau oder Braut und ihre Eltern — nicht wie bei Radloff und in
-unserm Schwanke um ihre Schwiegereltern — handelt, ist das Motiv
-außerordentlich verbreitet. Clouston hat ihm in dem _Book of Noodles_,
-S. 191 ff. eine längere Studie gewidmet, und reichliche Nachweise
-finden sich bei Köhler, I, S. 81 ff., 217 ff. und 266; dazu kommen noch
-Pitrè, III, S. 137 ff., Crane, S. 279 ff. und 378, Jacobs, _English
-Fairy Tales_, S. 9 ff. und 231 ff. und Aug. Dozon, _Trois contes
-bulgares_, Nr. 3: _Le cochon a la noce_‚ in der _RTP_, III, S. 381.
-
-Der Schluß unserer Geschichte bringt wieder den Zug vom ~eingebildeten
-Toten~, der uns schon oft genug begegnet ist.
-
-
-383. Stumme, _Tunis_, I, S. 78 ff. und II, S. 131 ff.; _Fourberies_,
-Nr. 55 = unten Nr. 415; Pitrè, IV, S. 444 (Giufà). Siehe weiter Nr. 347
-und Nr. 430.
-
-Das Motiv von dem ~Regen eßbarer Dinge~, der einer dummen Person
-vorgetäuscht wird, um ihrer Erzählung die Glaubwürdigkeit zu nehmen,
-wird uns noch unten bei Nr. 407 beschäftigen; abgesehn von derartigen
-Kombinationen erscheint es noch mit Giufà verknüpft bei Pitrè, III,
-S. 378. Nachweisungen geben Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 73,
-Clouston, _Noodles_, S. 154, Cosquin, II, S. 182, Note, Köhler, I,
-S. 340 und 342 und Chauvin, VI, S. 126; dazu wären noch zu nennen U.
-Jahn, _Schwänke und Schnurren_, S. 48 ff., Swynnerton, S. 180 (s.
-oben die Note zu Nr. 347), O’Connor, _Folk Tales from Tibet_, S. 33
-ff., Ilg, II, S. 38 ff., James Bruyn Andrews, _Contes ligures_, S. 92
-ff., eine brasilianische Erzählung, die Basset in der _RTP_, X, S.
-499 mitteilt, Hazelius, _Ur de nordiska folkens_‚ _lif_, S. 101 ff.,
-zitiert im _Archivio_, II, S. 477 ff. usw. usw. Hierher gehört auch die
-bei Chauvin, VIII, S. 69 besprochene Novelle des _Syntipas_, wozu eine
-im _Archivio_, II, S. 479 aus dem Finnischen übersetzte Erzählung zu
-vergleichen ist. Alle diese Mittel, um ein Ausplaudern ungefährlich zu
-machen — an den zwei letztgenannten Stellen handelt es sich allerdings
-um einen andern Zweck — gemahnen an die List, die die ungetreue Frau
-anwendet, um den wachsamen Vogel, Papagei oder Elster, zu täuschen
-(vgl. darüber die Literaturnachweise bei Chauvin, VIII, S. 35 ff.);
-als eine Art Bindeglied könnte eine Erzählung bei Bütner, _Von Claus
-Narren_, S. 119 (aus derselben Quelle bei Zincgref-Weidner V, S. 174)
-gelten, wo der Vogel durch einen Narren ersetzt ist:
-
-Ein Weib machte kundschafft mit eim andern Mann. Der Narr sahe es;
-die Fraw forchte, der Narr mochte sie verrathen, vnnd warff ein
-Säugfercklin auff jhn hinab in den Hofe. Der Narr meinet, es regnet
-Schweinlein, da ließ die fraw eins vmb das ander auff den Narren
-fallen. Vber eine zeit fraget der Ehemann: Sage mir, Heine, wie hat
-meine Fraw haußgehalten? Heine sprach: Sie lag bey einem andern Mann.
-Der Ehemann sprach: Fraw, du must sterben. Ach nein, sprach die Fraw,
-eilet nicht, Herr, fraget den Narren besser. Also fraget der Mann:
-Heine, wenn schlieff die Fraw bey einem andern? Heine antwortet:
-»Nechst war es, da sahe ichs, vnd am selben Tage regnet es viel junge
-Schweinlein.« Der Herr sprach: Hilff Gott, wie ist es ein ding, wenn
-mann einem Narren glaubet, vnnd den Rechten grund nit erfehret.
-
-
-384. Stumme, _Tunis_, I, S. 79 und II, S. 132 ff.
-
-Hammer, _Rosenöl_, II, S. 305 ff. nach dem _Nuzhat al udaba_, und dazu
-Basset im _Keleti Szemle_‚ I, S. 222, Nr. 8; s. weiter Chauvin, VIII,
-S. 49 ff.
-
-
-385. Stumme, _Tunis_, I, S. 79 ff. und II, S. 133 ff.; vgl. oben Nr. 63.
-
-
-386. Stumme, _Tunis_, I, S. 80 und II, S. 135.
-
-S. die Anmerkung zu Nr. 277.
-
-
-387. Stumme, _Tunis_, I, S. 81 und II, S. 136.
-
-Hartmann, S. 59.
-
-~Heller in fremdes Geld geworfen~: Hartmann in der _ZVV_, VI, S. 268;
-Pauli, Nr. 566; Montanus, S. 25 und 562; Chauvin, VII, S. 153.
-
-
-388. Stumme, _Tunis_, I, S. 81 und II, S. 136 ff.
-
-
-389. Stumme, _Tunis_, I, S. 81 und II, S. 137 ff.
-
-
-390. Stumme, _Tunis_, I, S. 82 und II, S. 139 ff.
-
-
-391. Stumme, _Tunis_, I, S. 82 ff. und II, S. 140.
-
-Die letzten vier Stücke, zu denen eigentlich auch schon Nr. 387
-gehört, sind Teile eines ~Unibosmärchens~, übertragen auf Dschuha;
-dasselbe gilt von den Nummern 46 bis 50 der _Fourberies_, die deshalb
-weggeblieben sind, und von der Dschochigeschichte bei Lidzbarski,
-_Geschichten und Lieder_, S. 249 ff. Teilweise rudimentär begegnen
-uns einzelne Unibosmotive auch bei T. J. Bezemer, _Volksdichtung
-aus Indonesien_, Haag, 1904, S. 196 ff.: _Streiche des Djonaha,
-des Batakschen Eulenspiegels_‚; wie Basset in der _RTP_, XX, S. 3
-wohl richtigerweise annimmt, ist dieser Djonaha (sprich: Dschonaha)
-niemand anders als der arabische Dschoha, der dem Namen nach auch mit
-dem syrischen Dschochi identisch ist. Die türkische Überlieferung
-scheint das Unibosmärchen nicht zu kennen, und so dürfte auch die
-auf Nasreddin übertragene serbische Variante aus Bosnien, die in der
-_Anthropophyteia_, III, S. 366 ff. steht, auf europäische Einflüsse
-zurückzuführen sein.
-
-Eine ausführliche Studie der in diesen Erzählungen zusammengefaßten
-Motivenreihen gibt Zenatti in der Einleitung zu seiner Ausgabe
-der _Storia di Campriano contadino_, Bologna, 1884 und reichliche
-Literaturnachweise bringen Lidzbarski, S. 249 und Köhler-Bolte in der
-_ZVV_, VI, S. 167; vgl. noch Köhler, I, S. 230 ff., III, S. 13 ff. u.
-ö., Rittershaus, S. 436 ff., Böhm, _Lettische Schwänke_, Nr. 19, 30 und
-49 und S. 113, 118 und 121 ff. und Busch, _Ut ôler Welt_, S. 28 ff.
-
-Interessant ist das letzte der oben genannten Stücke in den
-_Fourberies_‚: Dscheha legt sich in ein Grab; als seine Gegner bei
-ihrer Ankunft hören, daß er tot sei, wollen sie ihm durch ein Loch
-im Grabe einen argen Schimpf antun, aber er brandmarkt sie auf ihre
-Hinterbacken. Durch diese Brandmale beweist er dann, daß sie seine
-Leibeigenen sind, und sie müssen sein Lebelang für ihn arbeiten.
-Diese Erzählung, die mit dem Schlusse der _Geschichte des zweiten
-Strolchs_‚ bei Henning, _Tausend und eine Nacht_, XXIII, S. 219 ff.
-(Chauvin, VII, S. 151 ff.) übereinstimmt, hat mit Ausnahme des zuletzt
-genannten Zuges, daß nämlich ~aus der Brandmarkung die Leibeigenschaft
-abgeleitet~ wird, wozu man Boltes Nachweise bei Armeno-Wetzel,
-_Die Reise der Söhne Giaffers_, Tübingen, 1895, S. 215 vergleiche,
-eine interessante Parallele in einer litauischen Überlieferung bei
-Veckenstedt, _Sztukoris_, S. 28 ff. In zwei andern litauischen Märchen
-(Schleicher, S. 44 ff. und 86) verstümmelt der vermeintliche Tote seine
-Widersacher, als sie ihn verunreinigen wollen, mit einem Messer und
-einer Schere; eine sehr große Ähnlichkeit hat damit eine Erzählung
-bei Socin und Stumme, ~Der arabische Dialekt der Houwara des Wad Sus
-in Marokko~, Leipzig, 1894, S. 34 und 98, wo der Tote einem seiner
-Nachsteller, der riechen will, ob er schon stinke, mit einer Schere
-die Nase abschneidet. Vgl. dazu Köhler, I, S. 324. Zu dem ~sich tot
-stellenden Schuldner~ usw. vgl. Hartmann, S. 56, Bolte bei Wickram, S.
-368 und unten die Noten zu Nr. 429.
-
-
-
-
-III. Berberische Überlieferungen
-
-
-392. Stumme, _Tamazratt_, S. 39 und 70, Nr. 24; Stumme, _Tunis_, I, S.
-80 und II, S. 134 (hier wird der Esel, so wie in vielen Unibosmärchen
-von drei Leuten gemeinsam gekauft); _Fourberies_, Nr. 46 (ebenso und
-wirklich ein Teil eines Unibosmärchens); ebendort, Nr. 36 (an die
-Stelle des Esels treten hintereinander zwei Rinder); _Anthropophyteia_,
-V, S. 328 und 329 ff. (aus Bosnien und von Nasreddin; wegen des
-Anfanges dieser Erzählung s. oben die Anmerkung zu Nr. 277).
-
-Eine besonders ihres Schlusses wegen merkwürdige Variante bringt die
-serbische Ausgabe, S. 113 ff.:
-
-Eines Tages wollte der Hodscha Nasreddin einen Esel kaufen gehn. Als
-er auf den Markt kam, traf er dort einen Kerl, der aus seinem Esel
-möglichst viel Geld herausschlagen wollte. Nasreddin fragte ihn, was
-der Esel kosten solle, und der Mann nannte einen hohen Preis, fügte
-aber hinzu, daß sein Esel nicht so sei wie die andern, sondern jeden
-Tag Geld scheiße, einmal lauter Taler, am andern Tage lauter Dukaten;
-und um Nasreddin davon zu überzeugen, hob er dem Esel den Schwanz, nahm
-einen Dukaten heraus und steckte ihn in den Gürtel.
-
-Als das Nasreddin sah, brannte er nur darauf, den Esel zu kaufen, und
-zahlte schließlich eine große Summe für ihn. Beim Abschiede sagte
-ihm noch der Kerl, wie er ihn zu füttern habe, und dann gingen sie
-auseinander.
-
-Voller Freude ging Nasreddin mit dem Esel heim und fütterte ihn
-tüchtig, ohne sich an die Vorschrift zu halten.
-
-Am nächsten Morgen eilte er in den Stall, einen Sack in der Hand,
-den er mit den Dukaten füllen wollte. Aber er fand die Stalltür von
-innen verrammelt, und konnte nicht eintreten. »Schau ihn an,« sagte
-er bei sich, »da hat er die ganze Nacht geschissen, und der Stall ist
-jetzt so voll Gold, daß ich die Tür nicht öffnen kann.« Nach diesem
-Selbstgespräche guckte er durch einen Spalt hinein, und nun sah er
-etwas wie Silber glänzen; er war davon nicht gerade entzückt und sagte
-sich: »Schau dir nur diesen Dreckkerl an! Dukaten hat er nicht scheißen
-wollen, sondern nur Taler.« Er ging um eine Axt und schlug die Tür ein.
-
-Als er dann in den Stall trat, bekam er etwas zu sehn. Der viele
-Hafer hatte den Esel aufgetrieben und der Esel hatte alle viere von
-sich gestreckt; und was Nasreddin für Taler gehalten hatte, waren die
-Hufeisen des verreckten Esels.
-
-Nun wurde ihm noch weher ums Herz; er warf den Sack weg und begann zu
-jammern. Daraufhin kam ein Nachbar gelaufen, und der fragte ihn, was
-ihm fehle. »Was mir fehlt? na, sieh dir die Geschichte an; ich habe
-ein schönes Stück Geld verloren.« Und er erzählte dem Nachbar, wie er
-betrogen worden sei.
-
-Der Nachbar beriet ihn, was er tun solle: »Hacke dem Esel den Kopf
-ab, nimm eine oder zwei Oka Seide und wickle sie auf den Kopf; dann
-nimm ihn auf den Markt und biete ihn zum Verkaufe aus. Wenn dich einer
-fragt, was du zu verkaufen hast, so sagst du: ›Einen Eselskopf.‹«
-
-Nasreddin folgte diesem Rate und ging mit dem Eselskopfe auf den Markt.
-Es kam einer und fragte ihn, was er zu verkaufen habe, und Nasreddin
-sagte: »Einen Eselskopf.« Der Kunde lachte und sagte: »Aber Hodscha, du
-bist doch dumm! das soll ein Eselskopf sein? das ist ja Seide.« »Und
-ich sage dir, du kaufst nur einen Eselskopf.« Doch der Kunde lachte,
-weil er meinte, das sei nichts als eine von des Hodschas gewöhnlichen
-Dummheiten. Sie handelten den Preis für die Oka Seide aus und wogen den
-Klumpen ab, und der Kunde bezahlte das ganze Gewicht für Seide. Dann
-verabschiedeten sie sich, und jeder ging seines Weges.
-
-Als der Käufer den Klumpen abwickelte, fand er, daß die Seide nur
-oberflächlich war und daß das andere wirklich ein Eselskopf war; sofort
-lief er zum Richter und verklagte Nasreddin, daß ihn der betrogen
-habe. Der Richter ließ den Hodscha rufen, und der sagte, als er vor
-Gericht erschienen war: »Erhabener Kadi, frage ihn, was ich ihm
-gesagt habe, das ich zu verkaufen habe, und du wirst sehn, ob ich ihn
-betrogen habe.« Der Kadi befragte den Kläger und der erzählte genau
-den Sachverhalt. Erstaunt fragte ihn nun der Kadi: »Ja, warum klagst
-du denn, wo du doch gewußt hast, was du kaufst?« und damit ließ er ihn
-hinauswerfen.
-
-Auf diese Weise hatte der Hodscha Nasreddin den erlittenen Schaden
-wieder eingebracht.
-
-Der Schluß dieser Erzählung steht als selbständiger Schwank in der
-griechischen Ausgabe Nr. 145 und bei Pann, S. 331 ff.
-
-_Fourberies_, S. 74 ff.
-
-~Goldmistende Tiere~ (ohne Rücksicht auf die Unibosmärchen): Grimm,
-_KHM_, III, S. 65 ff.; Benfey, _Pantschatantra_, I, S. 378 ff.; _Kathá
-Sarit Ságara_, II, S. 8; Clouston, _Popular Tales and Fictions_, I,
-S. 123 ff.; Forke, _Die indischen Märchen und ihre Bedeutung für die
-vergleichende Märchenforschung_, Berlin, 1911, S. 52.
-
-
-393. G. A. Krause, _Proben der Sprache von Ghat in der Sáhara_‚ in den
-_Mittheilungen der Riebeck’schen Niger-Expedition_, Leipzig, 1884, II,
-S. 31 ff. = Basset, _Contes populaires d’Afrique_, S. 12 ff.
-
-Basset, _Zenatia_, S. 134; Basset, _Nouveaux contes berbères_, Paris,
-1897, S. 349.
-
-Ähnlich wie hier Schahas Frau den Wasserschlauch hergibt, verkauft bei
-Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 187 Giucca Quattrini für Töpfe.
-Über dieses Motiv, das ~Verschleudern wertvoller Dinge durch einen
-Dummkopf~, vgl. Köhler, I, S. 66, 71, 342 und 391; zu den an diesen
-Stellen und im _Archiv für slavische Philologie_, XXI, S. 285 gegebenen
-Nachweisen kommen noch E. Sklarek, _Ungarische Volksmärchen_, Leipzig,
-1901, S. 251 ff. und 298, M. Preindlsberger-Mrazović, _Bosnische
-Volksmärchen_, Innsbruck, 1905, S. 95 ff. und Chauvin, VI, S. 31 ff.
-
-Zu der Wiedergewinnung vgl. Chauvin, V, S. 64, Note.
-
-
-394. _Fourberies_, Nr. 2; _Nawadir_, S. 6; vgl. oben Nr. 160.
-
-Hartmann, S. 53 ff.
-
-Ungefähr dasselbe erzählen das _Hadikat al afrah_‚ von asch Schirwani
-(Basset in der _RTP_, XIV, S. 290) und Roda Roda, S. 75.
-
-
-395. _Fourberies_, Nr. 5; _Nawadir_, S. 13.
-
-_Fourberies_, S. 26.
-
-Die an dieser Stelle zitierte älteste Version der Geschichte aus
-Abdirabbihis _Kitab al ikd al farid_‚ hat Basset in der _RTP_, XV, S.
-282 übersetzt; ebendort zitiert Basset noch eine Parallele aus dem
-_Mustatraf_‚ von al Abschihi; vgl. weiter Dschami, _Bäharistan_, S. 73
-ff., Kuka, S. 205, Nr. 133 und Galland, S. 33.
-
-
-396. _Fourberies_, Nr. 7; Buadem, Nr. 98; _Tréfái_, Nr. 131; Serbisch,
-S. 86; Kroatisch, S. 52.
-
-
-397. _Fourberies_, Nr. 9; _Nawadir_, S. 12.
-
-_Fourberies_, S. 25; Basset in der _RTP_, XVIII, S. 138 (eine ähnliche
-Erzählung steht schon in dem _Kitab al ikd al farid_‚ von Abdirabbihi).
-
-
-398. _Fourberies_, Nr. 10; _Nawadir_, S. 11; Buadem, Nr. 104; Serbisch,
-S. 88 ff.; Kroatisch, S. 58 ff.
-
-_Fourberies_, S. 25; Basset in der _RTP_, XVII, S. 606.
-
-
-399. _Fourberies_, Nr. 12.
-
-Köhler, I, S. 500; Hartmann, S. 57.
-
-In einer Erzählung des im siebenten Jahrhundert n. Chr. verfaßten
-Midrasch _Echa rabbathi_‚ verteilt ein Mann aus Jerusalem als Gast
-fünf Hühner auf folgende Weise: der Hausherr und sein Weib erhalten
-ein Huhn, die zwei Söhne eines, die zwei Töchter eines und er selber
-zwei, so daß überall die Zahl drei resultiert. A. Wünsche, der diese
-Erzählung in der _Z. f. vgl. Littg._, N. F., IV, S. 40 ff. mitteilt
-(andere Parallelen bei Armeno-Wetzel, _Die Reise der Söhne Giaffers_,
-hg. v. Fischer u. Bolte, Tübingen, 1895, S. 207), bringt ebendort, S.
-43 ff. eine völlig entsprechende Variante aus Johannes Juniors _Scala
-coeli_, Ulm, 1480, Bl. 37^b bei:
-
-Cum in prandio quinque haberet perdices, voluit, ut secundum scientiam
-divinam eas divideret. Tunc clericus: In divinitate trinitas est
-principium, et ideo vobis et dominae do unam et sic estis tres, duabus
-filiabus unam et sic sunt tres, duobus filiis unam et sic estis tres;
-mihi soli duas et sic sumus tres.
-
-Vereinfacht ist dieses Beispiel in der türkischen Volkserzählung _Vom
-Räuber und vom Richter_, die wie Prelog bemerkt, der Steindruckausgabe
-von Nasreddins Schwänken als Saum für jede Seite beigeschrieben wurde
-(vgl. Chauvin, V, S. 187). Dort heißt es (Camerloher, S. 69 ff.):
-
-Der Richter ..... hieß ihn auch die drei Hennen austeilen. Der Räuber
-schaute sich um, sah, daß die Kinder und die Diener weggegangen waren,
-gab eine Henne der Richterin und die zwei andern sich selbst.
-
-Richter: »Was ist dies für eine Verteilung?«
-
-Räuber: »Die Henne ist eins, und ihr beide dazu macht drei; ich bin
-eins, und die zwei Hennen dazu macht drei.«
-
-Man sieht, daß die Schnurre Dschehas nur eine nicht unwitzige
-Steigerung dieser Geschichte darstellt. Vgl. auch unten Nr. 467.
-
-
-400. _Fourberies_, Nr. 19; Pharaon, S. 185 ff.; Pann, S. 353 ff.
-
-_Fourberies_, S. 74.
-
-
-401. _Fourberies_, Nr. 22; _Nawadir_, S. 10.
-
-_Fourberies_, S. 24 und 79.
-
-Hammer, _Rosenöl_, II, S. 274 ff.; Gladwin, II, S. 25, Nr. 66;
-Clouston, _Flowers_, S. 95 ff.; Kuka, S. 83 ff.; Basset in der _RTP_,
-XIII, S. 617 (aus dem _Mustatraf_‚ von al Abschihi). Vgl. auch
-Wesselski, _Mönchslatein_, Nr. 20 und die Noten auf S. 206.
-
-
-402. _Fourberies_, Nr. 23; Buadem, Nr. 99; _Nawadir_, S. 5; Serbisch,
-S. 86.
-
-_Fourberies_, S. 19 ff.
-
-~Aristoteles und die Königin~: Wesselski, _Mönchslatein_, S. 244
-ff.; dort wären noch anzuziehen gewesen Bolte, _Die Singspiele der
-englischen Komoedianten_, S. 21, Gaudefroy-Demonbynes in der _RTP_, XI,
-S. 530, Basset ebendort, XV, S. 109 ff. und A. Borgeld, _Aristoteles en
-Phyllis_, Groningen, 1902.
-
-
-403. _Fourberies_, Nr. 24; _Nawadir_, S. 44.
-
-_Fourberies_, S. 73.
-
-Vgl. Arlotto, I, S. 193 ff., wo noch auf Boltes Anmerkung zu Schumanns
-_Nachtbüchlein_, Nr. 42, S. 409 und hinter Freys _Gartengesellschaft_,
-S. 284, auf Bolte in der _ZVV_, XIII, S. 422 und auf Cosquin, II, S.
-209 zu verweisen gewesen wäre.
-
-
-404. _Fourberies_, Nr. 33.
-
-
-405. _Fourberies_, Nr. 35; vgl. auch dort Nr. 36.
-
-_Fourberies_, S. 74.
-
-Der Betrug mit dem Ziegenfelle, auf das der Sohn als ~angeblicher
-Käufer mitbietet~, kehrt wieder zu Beginn der 6. Erzählung bei Socin
-und Stumme, _Der arabische Dialekt der Houwara_, S. 35 und 98 (=
-Basset, _Contes populaires d’Afrique_, S. 121), die uns noch unten bei
-Nr. 407 begegnen wird; vgl. auch Henning, _Tausend und eine Nacht_,
-XIX, S. 13 ff. und Chauvin, VIII, S. 107.
-
-
-406. _Fourberies_, Nr. 37.
-
-Vgl. die 66. Facetie Poggios: _Dictum Perusini ad uxorem_‚ und die 93.
-der _Cent nouvelles nouvelles_‚. Ausführliche Nachweisungen gibt Bolte
-zu Frey, Nr. 21, S. 223 ff.; dazu kommen noch Domenichi, _Facetie_,
-1562, S. 25 ff. und 282 (= Ausgabe von 1581, S. 30 und 349) und
-Sagredo, _L’Arcadia in Brenta_, S. 386 ff.
-
-Anders Serbisch, S. 128:
-
-Der Hodscha Nasreddin hatte seiner Frau neue Pantoffel gekauft, aber
-mit Papiersohlen. Als das die Frau sah, begann sie mit dem Hodscha
-zu zanken, aber er sagte zu ihr: »Du nichtsnutziges Ding, kümmere
-dich um deine Arbeit; wollte Gott, du könntest mit dem Fuß nicht mehr
-auftreten; dann könntest du sie hundert Jahre tragen.«
-
-
-407. _Fourberies_, Nr. 38; siehe Nr. 426 und 427, ferner die
-Dschahangeschichte bei Stumme, _Malta_, S. 50 ff. (= Stumme, _Studien_,
-S. 37), den Schluß des 91. Stückes: _Dschahans Abenteuer_‚ bei Ilg,
-II, S. 43 ff. und Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 184 ff. (von
-Giucca). Vgl. auch oben Nr. 277 und die Noten dazu.
-
-_Fourberies_, S. 75; Basset in der _RTP_, XI, S. 498 ff.
-
-Über den ~Verkauf an einen Vogel, einen Baum, eine Statue~ usw. handeln
-Köhler, I, S. 51, 65, 98 und 99 ff., Basset im _Loqmân berbère_, S.
-77 ff., Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 73, Clouston, _Noodles_,
-S. 143 ff., Cosquin, II, S. 179 ff. und Chauvin, VI, S. 125 ff. Ohne
-Rücksicht, ob schon zitiert oder nicht, gebe ich hier alle Versionen,
-die ich einsehn konnte, indem ich auch auf das oben bei Nr. 383
-angezogene Motiv von dem ~Regen eßbarer Dinge~ Rücksicht nehme:
-
-Stumme, _Elf Stücke im Silha-Dialekt von Tázerwalt_, Nr. 7 in der
-_Zeitschr. d. Deutschen Morgenl. Ges._, XLVIII, S. 403 ff. (an eine
-Eule; Regen von Bohnen und Erbsen); Stumme, _Der arabische Dialekt der
-Houwara_, S. 35 und 98 ff. (= Basset, _Contes populaires d’Afrique_,
-S. 121 ff.): (Eule; gewöhnlicher Regen. Scheint verderbt zu sein);
-Rivière, _Recueil de contes populaires de la Kabylie du Djurdjura_,
-S. 179 ff. (Kuckuck, Kuchenregen); Ilg, II, S. 51 ff. (Holzbildsäule;
-Weinbeerenregen); Giamb. Basile, _Lo Cunto de li Cunti_, j. I, t.
-4 (1. Ausg. 1634), Napoli, 1891, I, S. 63 ff. = _Der Pentamerone_,
-übertragen von F. Liebrecht, Breslau, 1846, I, S. 61 ff. (Bildsäule;
-Regen von Rosinen und Feigen); R. Forster, _Fiabe popolari dalmate_,
-Nr. 13 im _Archivio_, X, S. 313 ff. (Mehl an Bäume; ohne Schatz) und
-314 (Statue); Schott, _Walachische Märchen_, Stuttgart, 1845, zitiert
-bei Mackenzie, _The Marvellous Adventures and Rare Conceits of Master
-Tyll Owlglass_, New Ed., London, 1890, S. 313 (Baum); Haltrich, S. 232
-ff. (Eiche); Krauss, _Sagen und Märchen der Südslaven_, I, S. 249 ff.
-(Buche); Sklarek, S. 204 ff. (Weidenbaum); Böhm, _Lettische Schwänke_,
-S. 42 ff. (Kiefern); Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_, III,
-S. 127 ff. (Statue); Sébillot, _Contes de la Haute-Bretagne_‚ in der
-_RTP_, XI, S. 504 ff. und 505 (Heiliger); derselbe, _Contes et légendes
-de la Haute-Bretagne_‚ in der _RTP_, XXIV, S. 140 ff. (Heiliger; kein
-Schatz gefunden); J. Frison, _Contes et légendes de la Basse-Bretagne_‚
-in der _RTP_, XXII, S. 404 ff. (Heiliger); Sébillot, _Littérature
-orale de la Auvergne_, S. 81 (Heiliger; kein Schatz gefunden); Carnoy,
-_Littérature orale de la Picardie_, S. 190 und 196 (Christusbild);
-Cosquin, II, S. 177 ff. (Ohne Schatz finden; Jean Bête nimmt dem
-Heiligen einfach die Leinwand wieder ab).
-
-
-408. _Fourberies_, Nr. 40.
-
-
-409. _Fourberies_, Nr. 41.
-
-
-410. _Fourberies_, Nr. 42.
-
-
-411. _Fourberies_, Nr. 43.
-
-
-412. _Fourberies_, Nr. 52 und
-
-
-413. _Fourberies_, Nr. 53.
-
-Diese Erzählung hat eine merkwürdige Übereinstimmung mit dem 7. der
-_KHM_‚ der Brüder Grimm: _Der gute Handel_‚ und mit dem 52. Stücke
-der Krausschen _Sagen und Märchen der Südslaven_‚; in diesen beiden
-Märchen macht ein Bauer eine Königstochter durch die Erzählung von dem
-~Fleischverkaufe an Hunde~ (s. oben die Anmerkung zu Nr. 277, wo auch
-auf Jahn, _Schwänke und Schnurren_, S. 103 ff. zu verweisen gewesen
-wäre) lachen und soll sie deshalb zur Gattin erhalten.
-
-~Königstochter lachen machen~: Grimm, _KHM_, III, S. 115; Benfey,
-_Pantschatantra_, I, S. 518; Köhler, I, S. 93 ff. und 348; Bolte bei
-Montanus, S. 569; _Archiv für slavische Philologie_, XXI, S. 295, XXII,
-S. 301 und 307. Vgl. weiter Monnier, S. 325 ff. und 329; Sklarek, S.
-206 ff. und 295; Wlislocki, _Märchen und Sagen der transsilvanischen
-Zigeuner_, Berlin, 1886, S. 119 ff.; Haltrich, S. 175 ff.; Wenzig,
-_Westslawischer Märchenschatz_, Leipzig, 1857, S. 312 ff.; Bladé,
-_Contes populaires de la Gascogne_, III, S. 23 ff.; Jacobs, _English
-Fairy Tales_, S. 154 und 249 (Motiv mißverstanden); Reinisch, _Die
-Nuba-Sprache_, I, S. 224 ff. Eine diesen Zug behandelnde Abhandlung von
-J. Polivka in der _Pohadkoslovne studie_, Prag, 1904 ist mir unbekannt
-geblieben.
-
-
-414. _Fourberies_, Nr. 54 und
-
-
-415. _Fourberies_, Nr. 55.
-
-S. die Nrn. 347, 383 und 430.
-
-
-416. _Fourberies_, Nr. 56.
-
-Für diese Erzählung gilt das, was Benfey, _Pantschatantra_, I, S.
-360 von ihrer Parallele, der äsopischen Fabel Von dem Bauern und der
-Schlange (Halm, Nr. 96) sagt, nämlich daß sie wie ein Fragment aussieht
-und nur den Eindruck von gehörtem und nicht völlig verstandenem, darum
-unzusammenhängendem macht; vor allem fehlt jeder Grund, daß Dscheha
-den Schakal in sein Haus aufnimmt. Vgl. Österleys Anmerkungen zu
-_Gesta Romanorum_, Nr. 141 und zu Kirchhof, _Wendunmuth_, VII, Nr. 91,
-die Anmerkungen Kurzens zu Waldis, I, Nr. 26, Chauvin, II, S. 94 und
-Nopcsa, _Aus Sala und Klementi_, Sarajevo, 1910, S. 63 ff.
-
-~Schakal~ (Fuchs) ~hat zehn~ (hundert etc.) ~Listen~: Benfey, I, S.
-316; Köhler, I, S. 408, 534 und 560; Chauvin, III, S. 54.
-
-
-417. _Fourberies_, Nr. 59.
-
-Zu der Probe der Scharfsichtigkeit vgl. Busch, _Ut ôler Welt_, S. 12 ff.
-
-
-418. _Fourberies_, Nr. 60.
-
-
-
-
-IV. Maltesische Überlieferungen
-
-
-419. _Bonelli_, S. 459; Buadem, Nr. 30; Serbisch, S. 61 ff.
-
-
-420. _Bonelli_, S. 459.
-
-
-421. Stumme, _Studien_, S. 49 ff. = Stumme, _Malta_, S. 79 ff.; Stumme,
-_Studien_, S. 61 ff. = Stumme, _Malta_, S. 91 ff.; Bonelli, S. 459 ff.;
-Ilg, II, S. 41 ff., Nr. 91.
-
-Reichliche Varianten geben Cosquin, II, S. 202 ff. und 363 ff. und
-Chauvin in der _ZVV_, XV, S. 462; dazu vgl. noch Luzel, _Contes
-populaires de Basse-Bretagne_, III, S. 400 ff., P. Sébillot, _Contes
-de la Haute-Bretagne_, Nr. 22 in der _RTP_, XI, S. 453 ff.; Wlislocki,
-_Märchen und Sagen der transsilvanischen Zigeuner_, S. 73 ff.; Ilg, II,
-Nr. 98, S. 50 ff.; Bolte in der _ZVV_, XVII, S. 339.
-
-
-422. Ilg, II, Nr. 94.
-
-
-423. Ilg, II, Nr. 95.
-
-Der Schwank erinnert an das Salzsäen im 14. Kapitel des _Lalenbuchs_‚
-(Stuttgart, 1839, S. 61 ff.; v. d. Hagen, S. 83 ff.), wo es überdies
-heißt: »Demnach auch kund und offenbar, daß andere Sachen wachsen,
-als Kälber, so man Käse setzet, und Hühner, wenn man Eier in Boden
-stecket ...«; vgl. dazu Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 119. Ähnlich
-ist das Anbauen von Kuhschwänzen, um Kühe zu erhalten; s. Keller, _Die
-Schwaben_, S. 137 ff. und Bronner, _Schelmen-Büchlein_, S. 107 ff.
-Klaus Narr, der Pfennige aussät, um Geld zu ernten (S. 85), will auch
-Schafe und Geflügel anbauen (S. 203 ff.):
-
-Clauß strawte Schaaflorbern auß vnd meinet, es würden Schaaf dauon
-außgehen; da sprach einer: Lieber Clauß, es werden keine Schaaf auß
-diesem Samen. Clauß sprach: Werdens nit Schaafe, so werdens Lämmer, die
-dienen auch in der Küchen an die Bratspiesse.
-
-
-Also satzte er auch Kötlein von Hünern vnd Gänsen vnd versahe sich, es
-würden Hüner vnd Gänse drauß wachsen; da sprache einer zu jm: Es ist
-vmb sonst, Clauß, was du thust; wenn du aber Eyer einscharretest, so
-würden junge Hüner drauß. Clauß antwortet: Was taug vnd kan ein ding
-vnversuchet? Ich wils hiemit versuchen, wil es denn nicht gerahten, so
-wil ich Eyer eynscharren.
-
-Vgl. auch die 11. und die 12. der von Decourdemanche hinter den
-_Plaisanteries de Nasr-Eddin Hodja_, S. 123 ff. mitgeteilten
-Karakuschgeschichten.
-
-
-424. Ilg, II, Nr. 96.
-
-Eine maltesische Parallele steht bei Ilg, II, S. 39; vgl. weiter Grimm,
-III, S. 101.
-
-
-425. Ilg, II, Nr. 97.
-
-Der Schwank ist mir außer bei Costo, _Il Fuggilozio_, S. 91 und
-bei Sagredo, _L’Arcadia in Brenta_, S. 165 ff. auch schon in einer
-ältern italiänischen Facetien- oder Novellensammlung begegnet; leider
-ist mir nicht erinnerlich, in welcher. Auf einer italiänischen
-Quelle beruht auch das dasselbe erzählende 35. Stück von Wickrams
-_Rollwagenbüchlein_‚; vgl. Boltes Noten dazu S. 370 ff.
-
-
-
-
-V. Sizilianische Überlieferungen
-
-
-426. Pitrè, III, S. 353 ff.; Crane, S. 291 ff.; Gonzenbach, I, S. 249
-ff. (der Anfang ist identisch mit der Nr. 427); vgl. oben die Nr. 277
-und 407.
-
-Pitrè, III, S. 371; Crane, S. 379; Gonzenbach, II, S. 228.
-
-Der ~Befehl, nur an Leute zu verkaufen, die wenig reden~ begegnet nicht
-nur in der Fassung bei Pitrè, sondern auch bei Basile, Cosquin und
-Frison an den zu Nr. 407 genannten Stellen.
-
-
-427. Pitrè, III, S. 354 ff.; Crane, S. 292; Gonzenbach, I, S. 249 ff.
-
-Crane, S. 379; Cosquin, II, S. 180 ff.
-
-Bei Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 188 deckt Giucca mit der
-schon gefärbten Leinwand einen Dornbusch zu, der ihm vor Kälte zu
-zittern scheint.
-
-
-428. Pitrè, III, S. 355 ff.; Crane, S. 293.
-
-Crane, S. 293 ff. und 380.
-
-Bei Pitrè, III, S. 372 (Monnier, S. 59) steht eine Variante, wo sich
-Giufà über die Fliegen nur deshalb beklagt, weil sie ihn belästigen;
-der Ausgang ist ebenso wie in der in Rede stehenden Erzählung.
-Diese Variante, die mit einer Juvadigeschichte bei Mango, S. 54
-übereinstimmt, ist eine Parallele zu unserer Nr. 280. Vgl. dazu noch
-die Nachweisungen Pitrès im _Archivio_, V, S. 140.
-
-Von den in unsere Erzählung verwobenen Motiven erinnert der
-~Fleischverkauf an die Fliegen~ an den oben bei Nr. 277 und 412
-besprochenen ~Fleischverkauf an die Hunde~, während wir der
-~Verscheuchung von Dieben durch ein harmloses Selbstgespräch~ (zu der
-hier besprochenen Fassung vgl. noch die Giufàgeschichte bei Gonzenbach,
-I, S. 260 ff.) unten bei Nr. 446 begegnen werden.
-
-
-429. Pitrè, III, S. 356 ff.; Gonzenbach, I, S. 255 ff.; Crane, S. 298
-ff.; Monnier, S. 12 ff.
-
-Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 74.
-
-Meist bis in die Einzelheiten übereinstimmende Varianten geben
-Lidzbarski, _Geschichten und Lieder_, II, S. 175 ff., Ilg, II, S. 20
-ff., M. Preindlsberger-Mrazović, _Bosnische Volksmärchen_, S. 47
-ff., Finamore im _Archivio_, V, S. 219 ff. und P. Sébillot in der
-_RTP_, XI, S. 391 ff.; vgl. auch _Archiv für slavische Philologie_,
-XXII, S. 305 (kleinrussisch).
-
-
-430. Pitrè, III, S. 360 ff.; Crane, S. 294 ff.; Gonzenbach, I, S. 252
-ff.; Pitrè, IV, S. 291.
-
-Pitrè, III, 373 ff. und IV, 444 ff.; Crane, S. 295 ff. und S. 380;
-Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 74.
-
-Vgl. die Nrn. 347, 383 und 415.
-
-
-431. Pitrè, III, S. 361 ff.; Crane, S. 296; Gonzenbach, I, S. 253. Vgl.
-die als Nr. 445 mitgeteilte Juvadigeschichte.
-
-In einer Erzählung bei Stumme, _Malta_, S. 55 ff. (_Studien_, S. 40)
-wirft Dschahan das kleine Mädchen, das er waschen soll, in einen Kessel
-siedenden Wassers.
-
-Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 74; weitere Nachweise gibt Bolte bei
-Frey, S. 223.
-
-
-432. Pitrè, III, S. 365 ff. Siehe oben Nr. 55.
-
-
-433. Pitrè, III, S. 366 ff.; Crane, S. 296 ff.; Gonzenbach, I, S. 252;
-eine ähnliche Geschichte von Juvadi bei Mango, S. 47 ff.: _Juvadi et la
-jocca_‚.
-
-Bei Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 180 ff. und 195 setzt sich
-Giucca erst auf die Eier, nachdem er sich mit Honig bestrichen und in
-Federn gewälzt hat.
-
-Pitrè, III, S. 376; Crane, S. 380; Gonzenbach, II, S. 228; Köhler-Bolte
-in der _ZVV_, VI, S. 74.
-
-Vgl. weiter meine Anmerkungen zu Bebel, I, Nr. 26 und III, Nr. 148 und
-zu Morlinis 49. Novelle, Lidzbarski, _Geschichten und Lieder_, S. 128
-ff. (Bolte in der _Z. f. vgl. Littg_‚., XIII, S. 233), Böhm, _Lettische
-Schwänke_, S. 118 zu Nr. 33 und endlich Busch, _Ut ôler Welt_, S. 35
-ff., Nr. 16.
-
-
-434. Pitrè, III, S. 369 ff.
-
-Abu Nuwas ist der Held dieser Geschichte bei Velten, _Märchen und
-Erzählungen der Suaheli_, S. 25 ff., bei Büttner, _Anthologie aus der
-Suahelilitteratur_, I, S. 90 ff. und II, S. 90 ff. und bei Reinisch,
-_Die ’Afar-Sprache_, I, S. 15 ff. (in die letztgenannte Erzählung ist
-der gewöhnliche Schluß der Unibosmärchen verwoben); von Bahlul wird sie
-berichtet bei Meißner, _Neuarabische Geschichten aus dem Iraq_, Nr. 44,
-S. 76 und 77 ff.; siehe ebendort, S. V.
-
-VI. Kalabrische Überlieferungen
-
-
-435. F. Romano, _Calabresismi_, Teramo, 1891, S. 109, abgedruckt im
-_Archivio_, XI, S. 112.
-
-Das Motiv von der ~verkehrten Ansprache oder Begrüßung~ (siehe oben die
-Anmerkung zu Nr. 169), das hier nur am Schlusse leichthin angedeutet
-ist, ist vollkommen durchgeführt in der Giufàerzählung bei Pitrè, III,
-S. 362 ff.; vollständig fehlt es hingegen bei den sonst als Parallelen
-zu bezeichnenden Erzählungen von Juvadi bei Mango, S. 48 und von
-Dschahan bei Bonelli, S. 458 und Stumme, _Malta_, S. 52 (_Studien_, S.
-38).
-
-Vgl. weiter Ilg, II, S. 48: _Die Taten des Buassu_‚.
-
-
-436. Mango, S. 48 ff.
-
-
-437. Mango, S. 49 ff.
-
-Vgl. Henning, _Tausend und eine Nacht_, XXIII, S. 213 ff. (Chauvin,
-VII, S. 150 ff.); Gonzenbach, II, S. 138 ff.; Pitrè, III, S. 223 ff.
-und 236 ff.; Cosquin, II, S. 338 ff.; Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S.
-171; Wesselski bei Morlini, S. 320 ff.; Clouston, _Popular Tales and
-Fictions_, II, S. 36 ff. und 473 ff.
-
-An Märchen, die dem unsrigen nahe stehn, seien noch genannt: _Amalfi,
-Novelluzze raccolte in Tegiano (Prov. di Salerno)_, Nr. 1: _Lo cunto
-re lu puorcu_‚ im _Archivio_, XIX, S. 497 ff.; G. Crocioni, _Novelle
-popolari in dialetto di Canistro (Aquila)_, Nr. 4: _La vaccarella_‚ im
-_Archivio_, XX, S. 190 ff.; Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 277
-ff., Nr. 59: _Il porco e il castrato_‚; P. Sébillot, _Contes de prêtres
-et de moines, recueillis en Haute-Bretagne_, Nr. 1: _Les moines et le
-bonhomme_‚ im _Archivio_, XIII, S. 274 ff.; Radloff, III, S. 336 ff.:
-_Eshigäldi_‚; vgl. auch Jacob, _Türkische Volkslitteratur_, Berlin,
-1901, S. 7 ff. und _Archiv für slavische Philologie_, XXVI, S. 465.
-
-Zu dem einleitenden Zuge, der ~Herauslockung des Tieres~, vgl.
-Wesselski, _Mönchslatein_, S. 209 zu Nr. 29, wo noch auf Bromyard,
-S. 8, 9, _Kátha Sarit Ságara_, II, S. 68 ff. und 636 und Lecoy de la
-Marche, _L’esprit de nos aïeux_, S. 196 ff. zu verweisen gewesen wäre,
-und Hertel, _Tantrâkhyâyika_, Leipzig und Berlin, 1909, I, S. 137.
-
-Zu der Verkleidung als Arzt vgl. noch Tallemant des Réaux, _Les
-Historiettes_, 3^e ed. par P. Paris et De Monmerqué, Paris, 1865, VI,
-S. 220, Nr. 472: _Vengeance raffinée_‚.
-
-
-438. Mango, S. 51 ff.
-
-Der Eingang, nämlich die Tötung des Morgensängers, kehrt wieder in
-der bei Pitrè, III, S. 375 ff. als Variante zu der oben als Nr. 430
-gebrachten Giufàgeschichte mitgeteilten Erzählung.
-
-Der Rest ist eine Bearbeitung des Motivs von der ~mehrfachen Ausnutzung
-eines Leichnams~, worüber man — ohne Rücksicht auf die in den
-Unibosmärchen oft vorkommende Nutznießung aus der Leiche der Mutter
-— v. d. Hagen, _Gesammtabenteuer_, III, S. LII ff., Cosquin, II, S.
-333 ff., Bédier, S. 469, Köhler, I, S. 65, W. C. Hazlitt, _Tales and
-Legends of National Origin or widely current in England from early
-times_, London, 1892, S. 480 ff.: _The Monk of Leicester who was four
-times slaine und once hanged_, Rittershaus, S. 396 ff. und 399 ff.,
-Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 119 ff. vergleiche; verwandt damit ist
-auch Stumme, _Malta_, S. 61 ff. (= _Studien_, S. 44 ff.).
-
-
-439. Mango, S. 52 ff.
-
-Wie man sieht, ist diese Geschichte nichts als eine Variante des 3.
-Märchens des 1. Tages bei Basile; ausführliche Nachweisungen geben
-Köhler-Bolte in der _ZVV_, VI, S. 174 ff. und Köhler, I, S. 405 und
-588. Vgl. auch _Archiv für slavische Philologie_, XXVI, S. 463.
-
-Zu der ~Heilung durch Lachen~ vgl. oben die Anmerkung zu Nr. 167
-und meine Nachweise in Bebels _Schwänken_, II, S. 110 ff.; ferner
-_Studien z. vgl. Litg._, VII, S. 236; J. Meder, _Quadragesimale de
-filio prodigo_, 1494, sermo 20, zitiert bei Cruel, _Geschichte der
-deutschen Predigt im Mittelalter_, 1879, S. 568 ff.; Celtes, _Fünf
-Bücher Epigramme_, hg. v. Hartfelder, Berlin, 1881, S. 57; Passano, _I
-novellieri italiani in prosa_, 2^a ed., Torino, 1878, II, S. 104.
-
-
-440. Mango, S. 53.
-
-
-441. Mango, S. 53 ff.
-
-
-442. Mango, S. 54.
-
-
-443. Mango, S. 54.
-
-Vgl. Merkens, I, S. 168 ff., Nr. 196 und Krauss, _Zigeunerhumor_, S. 34
-ff.; ich glaube aber die Schnurre auch schon als Predigtmärlein gelesen
-zu haben.
-
-
-444. Mango, S. 55.
-
-Das ~Verschmieren der Wandritzen mit Teig~ erinnert an das ~Bestreichen
-der Erde mit Butter~‚: Grimm, _KHM_, Nr. 59; Haltrich, S. 245, Nr. 67;
-Rittershaus, S. 357; E. H. Carnoy, _Littérature orale de la Picardie_,
-S. 189 ff.; Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 118 zu Nr. 31; _Archiv für
-slavische Philologie_, XXII, S. 309; Reinisch, _Die Saho-Sprache_,
-I, S. 242; derselbe, _Die Bedauye-Sprache_, Wien, 1893, I, S. 58 ff.
-Getränkt wird die durstige Erde bei L. Morin, _Contes Troyens_, Nr. 8
-in der _RTP_, XI, 460 ff., und ihre Risse werden mit Geld verstopft bei
-P. Sébillot, _Littérature orale de la Haute-Bretagne_, S. 98. Siehe
-auch oben die Anmerkung zu Nr. 427.
-
-
-445. Mango, S. 55.
-
-Die ~Unkenntnis vom Wesen des Kindsschädels~ als Ursache der Tötung des
-Kindes begegnet konform wie hier bei Haltrich, S. 243 (... da merkte
-Hans, daß dem Kinde der Scheitel zuckte, das waren aber die Weichen,
-die bei der Aufregung des Kindes erzitterten. Hans aber dachte, das
-sei eine bösartige Blase, nahm eine große Nadel, stach sie durch, und
-das Kind zuckte nur einigemal und war tot ...) und bei G. Amalfi, _I
-chiochiari nel mandamento di Tegiano_‚ im _Archivio_, VII, S. 132 ff.;
-eine augenscheinlich verdorbene Version erzählt Alice Fermé, _Contes
-recueillis en Tunis_, Nr. 1: _La bonne femme_‚ in der _RTP_, VIII, S.
-28 ff.
-
-
-446. Mango, S. 55 ff.; ebenso von Giufà: Pitrè, III, Nr. 367 ff.
-
-In derselben Weise, nur daß es sich um das einem zerbrochenen Kruge
-entströmende Wasser handelt, geschieht die ~Verscheuchung der Diebe~ im
-57. Märchen bei Gonzenbach, II, S. 3 ff.
-
-Auf die durch den Schwank Bebels, II, Nr. 112 und durch die 6. Novelle
-der 13. Nacht bei Straparola charakterisierten Erzählungsreihen, die ja
-auch hieher gehören, näher einzugehn, würde wohl zu weit führen.
-
-
-447. Mango, S. 56. Vgl. oben Nr. 49.
-
-VII. Kroatische Überlieferungen
-
-
-448. Kroatisch, S. 91 ff.; Nouri, S. 94 ff.
-
-
-449. Kroatisch, S. 95.
-
-
-450. Kroatisch, S. 101; eine Variante, wo Nasreddin nicht der Gefoppte,
-sondern der Foppende ist, bieten Tewfik, Nr. 40, _Tréfái_, Nr. 138,
-Griechisch, Nr. 18, Serbisch, S. 26 und Kroatisch, S. 16. Vgl. weiter
-Buadem, Nr. 38, Serbisch, S. 63 und Kroatisch, S. 38 ff.
-
-Horn zitiert im _Keleti szemle_, I, S. 69 eine Version aus der
-_Herzerfreuenden Schrift_‚ von Zakani, und Basset hat in der _RTP_, XV,
-S. 461 eine damit ziemlich übereinstimmende aus dem _Nuzhat al udaba_‚
-übersetzt. Zeitlich in der Mitte liegt die Nr. 1 der von Papanti
-herausgegebenen _Facezie e motti dei secoli XV e XVI_‚ (Bologna, 1874),
-die etwa zwischen 1490 und 1500 niedergeschrieben worden ist[20].
-Danach hat der spanische Gesandte bei Innocenz VIII. im Jahre 1486,
-als der König von Frankreich die Florentiner durch Drohungen dem König
-Ferrante II. abspenstig zu machen versuchte, einem Sekretär Lorenzos de
-Medici und einem Beamten der Signoria von Florenz folgende Geschichte
-erzählt:
-
-Che in Hispagna a casa sua era stato uno povero, che andava mendicando
-con un bordone, a capo del quale era un ferro acuto et lungho; e quando
-chiedeva la limosina ad alcuno, gli voltava la punta di decto bordone,
-come se gli volessi dare con epso, dicendo: Tale, dammi qualche cosa
-per l’amore di Dio, se no .... Di che seguiva, che molti, cognoscendolo
-matto et importuno, vedendosi vòlta la punta, et interpretando quello
-se no: io ti darò con questo bordone; per non havere a chonbatter con
-lui, gli davano la limosina. Seguì un giorno, che, faccendo il decto
-povero questo acto a un cavaliere, huomo giovane et animoso; trovandosi
-la spada allato, come costumano in quel paese ciascun portarla;
-sdegnandosi questo cavaliere, messo mano alla spada, et voltàtosi
-al povero con epsa: Che se no, o non se no? Il povero incontinenti
-rispose: Se non, me n’andrò con Dio sanza danari. Et così per la più
-corta si partì.
-
-Es gibt aber noch eine viel ältere abendländische Bearbeitung, und
-die steht in dem 3. Buche der _Carmina_‚ des von Karl dem Großen 794
-zum Bischof von Orléans ernannten und von Ludwig dem Frommen vier
-Jahre lang (817-821) in Angers gefangen gehaltenen Italiäners oder
-Südfranzosen Theodulphus; sie folge hier nach dem Abdrucke bei Migne,
-CV, S. 330:
-
- Saepe dat ingenium quod vis conferre negabat,
- Compos et arte est qui viribus impos erat.
- Ereptum furto castrensi in turbine quidam
- Accipe qua miles arte recepit equum.
- Orbus equo fit praeco, cietque ad compita voce,
- Quisquis habet nostrum reddere certet equum.
- Sin alias, tanta faciam ratione coactus,
- Quod noster Roma fecit in urbe pater.
- Res movet haec omnes, et equum fur sivit abire,
- Dum sua vel populi damna pavenda timet.
- Hunc herus ut reperit, gaudet, potiturque reperto,
- Gratanturque illi quis metus ante fuit.
- Inde rogant quid equo fuerat facturus adempto,
- Vel quid in urbe suus egerit ante pater.
- Sellae, ait, adjunctis collo revehendo lupatis
- Sarcinulisque aliis, ibat onustus inops.
- Nil quod pungat habens, calcaria calce reportans,
- Olim eques, inde redit ad sua tecta pedes.
- Hunc imitatus ego fecissem talia tristis,
- Ne foret iste mihi, crede, repertus equus.
-
-Einen der Fassung bei Memel, S. 20, Nr. 27 nahestehenden englischen
-Schwank druckt Ashton, S. 200 aus _England’s Jests Refin’d and
-Improv’d_, 3^{rd} Ed., London, 1693 ab:
-
-A Scholar meeting a Countreyman upon the Road rid up very briskly to
-him; but the Countreyman, out of respect to him was turning off his
-Horse to give him the Road, when the Scholar, laying his Hand upon his
-Sword, said: »’Tis well you gave me the Way, or I’d ....« »What wou’d
-you have done?« said the Countreyman, holding up his Club at him.
-»Given it to you, Sir,« says he, pulling off his Had to him.
-
-Vgl. weiter Lehmann, _Exilium melancholiae_, D, 57, S. 96, Amalfi,
-_XII facezie e motti raccolti in Piano di Sorrente_, Nr. 1: _Fateme
-’a caretà, ca se no!_‚ im _Archivio_, XXI, S. 335 ff. und Krauss,
-_Zigeunerhumor_, S. 143 ff., 169 ff. und 186.
-
-Diese Drohung ~Entweder~ .... ~oder~ ....! erinnert an die im drohenden
-Tone gerichtete Frage: _Ist das Ernst oder Spaß?_, z. B. in _Archie
-Armstrong’s Banquet of Jests_, S. 216:
-
-Two Gentlemen meeting, the one jostled the other from the Wall, and had
-almost made him to measure his length in the channell: who by much adoe
-recovering himselfe came up close to him, and asked him whether he were
-in jest, or in earnest? He told him plainely, that what hee did was in
-earnest. And I am glad, replies the other, that you told me so: for I
-protest, I love no such jesting: by which words he put off the quarell.
-
-Nicht identisch mit dieser Version ist die bei Ashton, S. 335 aus
-_A choice Banquet of Willy Jests, Rare Fancies, and Pleasant Novels
-.... Being an Addition to Archee’s Jests_, London, 1660 abgedruckte,
-die Wort für Wort mit Nr. 44 der _Conceits, Clinches, Flashes, and
-Whimzies_, London, 1639, bei Hazlitt, III, S. 16 übereinstimmt; vgl.
-weiter Merkens, II, S. 89, Nr. 108 und III, S. 16, Nr. 20 und _Joe
-Miller’s Jests_, S. 63, Nr. 367. Hierher gehört auch die 42. Erzählung
-der _Hundred Mery Talys_, ed. by Österley, S. 73 ff. (bei Hazlitt, I,
-S. 65 ff. hat sie die Nr. 41).
-
-
-451. Kroatisch, S. 101.
-
-
-452. Kroatisch, S. 101 ff.
-
-Ähnlich erzählt Melander, _Jocoseria_, I, Nr. 115, S. 93 ff. (deutsche
-Ausgabe I, Nr. 78, S. 67) wahrscheinlich nach Bullinger, _Contra
-Cochlaeum_‚:
-
-Alium quendam (nugonem) non puduit omni asseveratione affirmare, se
-fuisse in regione quadam, ubi apes ovibus magnitudine nihil quicquam
-cederent. Hoc quam mendacissime ab illo dici, cum vel surdus audiret,
-quidam ex auditoribus ita illi respondit: Oportet igitur istic quidam
-alvearia perquam capacia esse. Tum nugo, Non capaciora nostratibus,
-inquit. Respondit alter iste: Non sunt ampliora nostratibus? Deus
-bone, quid ego audio! Ecquomodo igitur ingentes istae apes tuae alveria
-nostratibus haud majora intrare possunt? Cui nugo in mendacio suo
-veluti mus in pice haerens, totusque pudefactus, respondit: Hujus
-equidem rei curam ipsis relinquo. Da laß ich sie vor sorgen.
-
-Reichliche Nachweise zu dieser Lügenschnurre gibt _Müller-Fraureuth_‚
-in den _Deutschen Lügendichtungen bis auf Münchhausen_, Halle, 1881,
-S. 58 ff., 72, 127 und 137. Eine nicht unwitzige Variante in den
-_Additamenta_‚ von Hermotimus (hinter Nicodemi Frischlini Balingensis
-_Facetiae selectiores_‚ in der Ausgabe Amstaelodami, 1660) ist ihm aber
-entgangen; dort wird S. 304 ff. _De Apibus Indicis_‚ folgendes erzählt:
-
-Ein aus Indien nach Zeeland heimgekehrter schneidet auf, die Bienen
-seien in Indien so groß wie in Zeeland die Elstern. »Und die
-Bienenstöcke?« »Nicht größer als die unserigen.« »Und die Löcher
-darin?« »Nicht größer als bei uns.« »Wie können sie dann aus und ein?«
-»Quae ingredi non possunt, illas oportet foras manere.«
-
-
-453. Kroatisch, S. 102.
-
-
-454. Kroatisch, S. 102 ff.
-
-Müller-Fraureuth, der zu dem Schwanke überflüssigerweise auch _KHM_,
-Nr. 146 heranzieht, gibt S. 53, 125 und 78 eine stattliche Reihe
-Varianten; die älteste Fassung ist ihm freilich entgangen. Sie steht
-in den _Facetie et motti arguti_‚ von L. Domenichi, Fiorenza, 1548,
-Bl. B_{5}b, und zwar in dem Teile, der auf dem 1479 verfaßten _bel
-libretto_‚ des Padre Stradino beruht[21]; mit demselben Wortlaute ist
-sie übergegangen in die _Facecies, et motz subtilz_, Lyon, 1559, Bl.
-9^b (Lyon, 1597, S. 29) und in die spätern Ausgaben der Domenichischen
-Facetien (1562, S. 59, 1581, S. 71 usw.). Wortwörtlich identisch steht
-sie auch nach einem alten Manuskripte in der Nr. 2 der Zeitschrift _Il
-Cherico del Piovano Arlatto_‚ (1878), S. 60 ff.
-
-Eine sehr hübsche und sehr frühe Variante, die ich nur aus Dreux du
-Radier, _Récreations historiques_, A la
-
-Haye, 1768, I, S. 96 ff. kenne, steht in den _Volantillae_‚ von
-Hilarius Cortesius (Courtois), Parisiis, 1533:
-
- Interrogabat quispiam Rex Galliae
- In Neustria quidnam referretur novi?
- Tunc Neuster inquit ludibundus, et joco
- (Ne conveniri se putabat a suo
- Principe): Diebus hisce succrevit ibi olus
- Sublimitatis tam arduae, ut sub eo queat
- Exercitus Regis quiescere facile,
- Solis sine offensa. Inde, equitans rex longius,
- Habet Brittonem obvium; rogat et eum obvium,
- Ecquid novi Armorica Brittannia disserat?
- Cui Brito: Struunt circumferentia nova
- Lebetem: ibi cum plurimus sit artifex
- Qui verbere intonet, tamen non liberum est
- Ut verberantes, malleis tonantibus,
- Intelligant alios aliquatenus; scio,
- Quid viderim. Tum Rex joco ait: Id scilicet
- Curatur ut Normanniae coquant olus.
-
-Die Nachweisungen Müller-Fraureuths seien weiter durch folgende
-ergänzt: Doni, _La Zucca_‚ (1. Ausg. 1552), _Venetia_, 1592, Bl.
-209^a; Luis de Pinedo, _Libro de chistes_‚ bei Paz y Mélia, _Sales
-españolas_, I, S. 298 ff.; C. A. M. v. W., _Zeitvertreiber_, S. 159;
-Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_, S. 210, Nr. 954; W. Hickes, Oxford
-_Jests Refined and Enlarged_, London, 1684 bei Ashton, S. 347; Krauss,
-_Zigeunerhumor_, S. 159: _Ein großes Krauthäuptel_‚; »Fulano, Zutano,
-Mengano y Perengano«, _Cuentos y chascarrillos andaluces_, Madrid,
-1896, S. 84 ff.: _La col y la caldera_‚. Nicht uninteressant ist auch
-eine Version aus Annam bei A. Landes, _Contes et légendes annamites_,
-Saigon, 1886, S. 319:
-
-Deux menteurs faisaient assaut de mensonges. »J’ai vu, disait l’un,
-un tambour que l’on entendait de cinquante lieues.« — »Et moi, disait
-l’autre, un buffle dont la tête était en France et la queue en Annam.«
-— »Comment cela se pourrait-il? dit le premier.« — »Sans un buffle
-pareil, répondit son camarade, on n’eut pas trouvé une peau pour ton
-tambour?«
-
-
-455. Kroatisch, S. 103 ff.
-
-
-
-
-VIII. Serbische Überlieferungen
-
-
-456. Serbisch, S. 44 ff.
-
-Eine hübsche Parallele bieten die _Contes du Sieur Gaulard_, S. 196 ff.:
-
-Vne autrefois, estant arriué à Grey, son coche se vint à rompre en deux
-ou trois endroits. Dequoy extremement fasché, parce qu’il deuoit aller
-en quelque lieu en diligence: enfin il s’aduisa d’escrire à Monsieur
-de Lampas, son cousin, qui demeuroit à deux lieues de là, et le prioit
-bien fort de l’accomoder de son coche pour deux ou trois iours. Cela
-fait, il cachette sa lettre, et estoit prest à l’enuoyer par son
-laquais, quand son cocher luy vint dire que son coche estoit fort bien
-r’habillé, et qu’il n’en falloit jà emprunter. Alors le sieur Gaulard
-deschira cette lettre, et se fist apporter de nouveau vne plume et de
-l’encre, et escriuit à son cousin vne autre lettre, par laquelle il
-le remercioit bien fort de l’amitié qu’il luy vouloit faire, de luy
-enuoyer son coche, qu’il n’en estoit plus de besoin, et que le sien
-estoit raccomodé: et despescha son laquais qui porta cette derniere
-lettre au sieur de Lampas, qui le vint trouver le lendemain exprès à
-dix lieues de là, pour sçauoir ce qu’il vouloit dire. Lors il lui dit,
-Mon cousin, i’estois en peine, pource que ie vous auois escrit, qu’il
-vous pleust m’accomoder de vostre coche, et sçachant la bonne affection
-que vous me portez, ie me suis bien douté, que dés que i’aurois escrit,
-vous me l’enuoiriez. Et par ainsi ie vous ay escrit la derniere fois,
-afin que vous ne m’enuoyssiez pas vostre coche, puis que le mien estoit
-refait.
-
-Anders ist folgende persische Geschichte (Kuka, S. 157):
-
-An inhabitant of Baghdad went to Kazwin. As his stay at the latter
-place was prolonged beyond what he had originally intended it to be, he
-wrote a letter to his family, mentioning everything about himself and
-his affairs; but, as he could not find any messenger, he determined to
-take the letter himself to Baghdad. Accordingly he took up the letter,
-and arrived with it at his house, but stayed outside the door. The
-members of his family were glad to see him, and asked him, to enter
-the house; but this he would not do, saying, »my object in coming here
-was merely to bring this letter«; and with these words he left again,
-leaving the letter with them.
-
-
-457. Serbisch, S. 45 ff.; Roda Roda, S. 124.
-
-G. Bouchet, _Les Serées_, V, S. 69:
-
-Ce maistre qui estoit de nos Serees, nous conta qu’vn iour il demanda
-à vn sien mestayer, comme il se portoit depuis deux ou trois iours
-que sa femme estoit morte, lequel luy respondit, quand ie reuins de
-l’enterrement de ma femme, m’essuyant les yeux, et trauaillant à
-plorer, chacun me disoit, compere, ne te soucie, ie sçay bien ton
-faict, ie te donneray bien vne autre femme. Helas! me disoit-il, on ne
-me disoit point ainsi, quand i’eu perdu l’vne de mes vasches.
-
-
-458. Serbisch, S. 48. Ähnlich Buadem, Nr. 62; Serbisch, S. 72 ff.;
-Kroatisch, S. 44.
-
-Eine ähnliche Schnurre aus dem _Nuzhat al udaba_‚ hat Basset in der
-_RTP_, XV, S. 363 mitgeteilt:
-
-Einige Räuber hielten auf der Heerstraße mehrere Kaufleute an,
-bemächtigten sich ihrer und verteilten sie durchs Los. Die einen
-fanden bei ihren Gefangenen Stoffe und seidene Mäntel, andere Geld und
-andere Dinge; einer aber schlug seinen Kaufmann jämmerlich mit den
-Worten: »Warum sind deine Waren nicht so wie die deiner Gesellen?« Der
-Kaufmann antwortete: »Verzeih, Herr, ich wußte nicht, daß der Markt so
-gut besucht sein werde; habe Geduld bis zum nächsten Mal.« Der Räuber
-lachte und ließ ihn laufen.
-
-
-459. Serbisch, S. 97.
-
-
-460. Serbisch, S. 97 ff.
-
-
-461. Serbisch, S. 98.
-
-
-462. Serbisch, S. 109.
-
-Eine seltsame Parallele und wohl zugleich die schließliche Quelle des
-serbischen Schwankes bietet eine Geschichte bei Bar-Hebraeus, S. 25,
-Nr. 98, deren Held der weise Günstling des persischen Königs Khosrev
-Anoscharwan (531-579) ist:
-
-Bazarjamhir’s wife asked him a certain question and he replied, »I
-know not the answer.« Thereupon she said unto him, »Dost thou take
-such large wages from the king [for thy wisdom] and yet not know
-the answer to my question?« And he replied, »I receive my wages for
-what I know, and it is not payment for what I know not. If I were to
-receive wages for that which I know not all the king’s treasures would
-be insufficient to reward me, for the things which I know not are
-exceedingly many.«
-
-Ebenso, nur daß es nicht die eigene Frau ist, steht die Geschichte, die
-bei Masudi fehlt, bei Galland, S. 53 ff.; auf einen andern übertragen
-ist sie bei Roda Roda, S. 63.
-
-
-463. Serbisch, S. 117.
-
-
-464. Serbisch, S. 128; Griechisch, Nr. 147; Pann, S. 338.
-
-
-465. Serbisch, S. 131.
-
-
-466. Serbisch, S. 132.
-
-
-467. Serbisch, S. 135 ff.
-
-Zu dem Anfange des Schwankes (Nasreddins Tür) ist auf Pann, S. 342 und
-oben auf unsere Nr. 329 zu verweisen; zu dem Reste, der eine Parallele
-bei Roda Roda, S. 252 hat, vgl. die Anmerkungen zu Nr. 399.
-
-
-468. Serbisch, S. 144 ff.
-
-
-469. Serbisch, S. 147.
-
-
-470. Serbisch, S. 148.
-
-
-471. Serbisch, S. 151 ff.
-
-
-472. Serbisch, S. 152 ff.
-
-
-473. Serbisch, S. 158.
-
-Vgl. dazu die Nr. 92 bei Luscinius, _Joci ac sales_, abgedruckt bei
-Gastius, _Convivales sermones_, I, S. 288 ff. und in der Ausgabe
-Francofurti, 1602 der _Mensa philosophica_, S. 399 ff., Nr. 74:
-
-Pauper quidam in tonstrinam veniens, ob Dei amorem orauit vt
-tonderetur, quod nihil sibi esset pecuniarum, quo operam tonsoris
-conduceret. Cum tonsor arrepta hebete nouacula, tanta inclementia
-miserum radit, vt ad singulos tractus lachrymae ex oculis vbertim
-manarint, interea eanis in culina acerbe verberatus, magno eiulatu in
-officinam tonsoris prosiliit. Quo conspecto, pauper ceu parem sortis
-iniquitatem in animali miseratus, exclamauit: O canis, quid adversi
-accidit tibi? num et tu rasus es ob Dei amorem?
-
-Der Schwank, der aus Gastius in Domenichis _Facetie_, 1562, S.
-229 (1581, S. 282 ff.), in die _Cicalata in lode della Frittura_‚
-von Lorenzo Panciatichi (Biscioni im Kommentar zu Lorenzo Lippis
-_Malmantile racquistato_, Venezia, 1748, S. 47), in die _Cuentos_‚ von
-Juan de Arguijo (Paz y Mélia, _Sales españolas_, II, S. 137 ff.), in
-die _Certayne Conceyts and Jeasts_, Nr. 16 (Hazlitt, III, S. 8 ff.), in
-Zincgref-Weidners _Apophtegmata_, III, S. 256 usw. übergegangen ist,
-ist auch die Quelle der 82. Erzählung in Hebels _Schatzkästlein des
-Rheinischen Hausfreundes_‚ in der zitierten Ausgabe III, S. 204.
-
-Nahe steht aber unserer Geschichte auch folgender Schwank _Von Claus
-Narren_, S. 162:
-
-Als jhm Clauß wolte lassen seinen Bart abnemmen, nam der Balbierer
-einen stumpffen Harsach[22] vnd räuffte den guten Menschen vbel. Clauß
-duldets vnd schweig stille. In dieser weile aber, da Clausen der
-Balbierer beschickte, ließ der Wirth im Hause ein gemestet Schwein
-stechen vnd abschlachten, das schreye sehr, da schrey Clauß auch: Hülff
-Gott, der Schlächter wird stumpff haben, weil das Schwein so schreyet;
-denn mein Balbierer hatt auch nit scharff, noch machte er mir nit so
-wehe, daß ich geschrien oder gezuckt hette.
-
-
-474. Serbisch, S. 158 ff.
-
-Der Schwank steht schon im _Nuzhat al udaba_, woraus ihn Basset im
-_Keleti szemle_, I, S. 221 übertragen hat, ferner bei Kuka, S. 182, Nr.
-85.
-
-
-475. Serbisch, S. 159 ff.
-
-
-476. Serbisch, S. 166.
-
-Tabourot, _Contes du Sieur Gaulard_, S. 209:
-
-Allans par pays, son homme voulant gagner le beau chemin, trauersa vn
-chemin semé de pois. A raison dequoy, le sieur Gaulard se mit à crier
-à gorge desployée contre son homme, et luy disoit: Comment belistre,
-veux-tu brusler les iambes de mes cheuaux? ne sçais-tu pas bien que
-mangcant des poix, il y a six sepmaines, ils estoient si chauds qu’ils
-me bruslerent toute la bouche? Et bien n’auoit-il pas raison?
-
-
-477. Serbisch, S. 169 ff.; Griechisch, Nr. 109; Walawani, S. 153 ff.;
-G. F. Abbott, _Macedonian Folklore_, Cambridge, 1903, S. 114 ff. (von
-»Nasreddin Khodja, the famous fourteenth century wit and sage of
-Persia«; mit einem Exkurs über das Niesen); Murad, Nr. 7; Pann, S. 329.
-
-Die Geschichte ist identisch mit der bei Henning, _Tausend und eine
-Nacht_, XXIII, S. 73 ff. erzählten, wozu man Chauvin, VI, S. 137
-vergleiche.
-
-
-478. Serbisch, S. 173.
-
-
-479. Serbisch, S. 176 ff.
-
-Vgl. die Nrn. 332 und 482.
-
-
-480. Serbisch, S. 177 ff.
-
-Die Schnurre steht, geringfügig abweichend, schon in Castigliones
-_Cortegiano_, I. II, c. 51 (meine Ausgabe I, S. 184 und Nachweisungen
-I, S. 302) und in den _Contes du Sieur Gaulard_, S. 190 ff.
-
-
-481. Serbisch, S. 179 ff.; _Anthropophyteia_, IV, S. 374 ff.
-
-Der Schwank steht schon in der bereits zitierten türkischen
-Fabelsammlung, die Decourdemanche unter dem Titel _Fables turques_,
-Paris, 1882 aus einem von 1758 datierten Manuskripte ins Französische
-übersetzt hat und deren Abfassung er, allerdings ohne zwingenden Grund,
-in die ersten Jahre des 16. Jahrhunderts verlegt; die 19. Fabel,
-_L’avare_, lautet dort, S. 39, folgendermaßen:
-
-C’est vraiment chose étonnante, disait un avare insigne à son ami
-en tirant un aspre de sa poche, de voir que, quand j’achète de la
-nourriture, mes chères espèces reviennent dans ma bourse!
-
-— Cela t’est bien facile, fait l’autre: tu vas à la boucherie, tu y
-fais emplette d’un apre de tripes et tu les emportes chez toi; alors tu
-les nettoies avec soin, puis tu en revends pour un aspre. C’est ainsi
-que ton argent revient dans ta bourse.
-
-L’avarice attire de pareilles répliques.
-
-Der Schluß des vorliegenden Schwankes (nicht auch des aus der
-_Anthropophyteia_‚ angezogenen) erinnert an die 50. Novelle Morlinis,
-wo Gonnella, nachdem er außerhalb Neapels von zwei Frauenzimmern
-abgefertigt worden ist, auf den Besuch Neapels verzichtet, da er sich
-sagt: Si Parthenopeis mulierculis tanta inest argutia, quid de maribus
-cogitandum?
-
-
-482. Serbisch, S. 183 ff.; Roda Roda, S. 107.
-
-Vgl. die Nrn. 332 und 479. Hierher gehört auch die 189. Erzählung von
-Buadem: Buadem assoziiert sich mit einem, um eine Schreibstube zu
-halten. Als sie nun am ersten Abende die Einnahme zählen, ergibt sich,
-daß Buadems Gesellschafter, obwohl sie jeder gleich viel Schriftstücke
-verfaßt haben, das doppelte eingenommen hat. Sein Geschreibsel kann
-nämlich niemand lesen, und so bringen es die Kunden zurück, damit er
-es ihnen lese; dafür läßt er sich nun ebenso viel entrichten wie fürs
-Schreiben. Leider kann das Buadem nicht auch durchführen, weil er das,
-was er geschrieben hat, selber nicht lesen kann.
-
-
-483. Serbisch, S. 188.
-
-Siehe oben Nr. 349.
-
-
-484. Serbisch, S. 190.
-
-Krauss, _Zigeunerhumor_, S. 34 ff.: _Es kommt auf die Seele der
-Zigeunerin._‚
-
-
-485. Serbisch, S. 190 ff.
-
-Roda Roda, S. 117.
-
-
-486. Serbisch, S. 192.
-
-IX. Griechische Überlieferungen
-
-
-487. Griechisch, Nr. 1; Tewfik, Nr. 3; _Tréfái_, Nr. 164 (statt 165);
-Serbisch, S. 12 ff.; Kroatisch, S. 3; Murad, Nr. 9.
-
-Köhler, I, S. 507 ff.
-
-Zu den dort gegebenen Nachweisungen kommen noch Clouston, _Popular
-Tales and Fictions_, I, S. 458 ff., Clouston, _Noodles_, S. 81 ff.,
-_Joe Miller’s Jests_, S. 18 ff., Nr. 103, Merkens, I, S. 208 ff., Nr.
-250, dazu S. 275, und III, S. 222 ff., Nr. 214, dazu S. 257, Yakoub
-Artin Pacha, _Contes populaires de la vallée du Nil_, S. 51 ff.
-(siehe oben die Anmerkung zu Nr. 63), die 31. Karakuschgeschichte bei
-Decourdemanche, _Plaisanteries_, S. 140 ff. und Chauvin, VII, S. 136 ff.
-
-
-488. Griechisch, Nr. 3; Tewfik, Nr. 55; _Tréfái_, Nr. 162 (statt 163);
-Serbisch, S. 21 ff.; Kroatisch, S. 24. Siehe oben Nr. 309.
-
-Clouston, _Noodles_, S. 70 ff.
-
-
-489. Griechisch, Nr. 4; Tewfik, Nr. 36; _Tréfái_, Nr. 155 (statt 156);
-Serbisch, S. 15; Kroatisch, S. 13 ff.
-
-
-490. Griechisch, Nr. 5; Tewfik, Nr. 69; _Tréfái_, Nr. 159 (statt 158);
-Serbisch, S. 19 ff.; Kroatisch, S. 29.
-
-An Parallelen seien genannt: Poggio, Fac. 56: _De illo qui aratrum
-super humerum portavit; Facecies, et motz subtilz_, Lyon, 1559, Bl.
-59^a; Costo, _Il Fuggilozio_, S. 107 ff.; _Mery Tales of the Mad Men
-of Gotham_, Nr. 2 (Hazlitt, III, S. 6; Clouston, _Noodles_, S. 19
-und 68); _Contes du Sieur Gaulard_, S. 198 = Zincgref-Weidner, V, S.
-119 und _Exilium melancholiae_, L, Nr. 6, S. 283; unabhängig davon
-ebendort M, Nr. 36, S. 311; Hermotimus, _Additamenta_, S. 294: _De
-Agricola parcente Asino_‚; Merkens, II, S. 17, Nr. 21 und III, S. 27,
-Nr. 36; Jahn, _Schwänke und Schnurren_, S. 67. Vgl. weiter Sébillot,
-_Littérature orale de la Haute-Bretagne_, S. 387 und Ispirescu, S. 97
-(_Magazin_, XCVI, S. 613).
-
-In einem aus den letzten Jahren des zwölften Jahrhunderts stammenden
-Spottgedichte auf die Leute von Norfolk, in der _Descriptio
-Norfolcensium_, lauten die Verse 122 ff. (bei Wright, _Early Mysteries
-und other Latin Poems_, London. 1884, S. 95) folgendermaßen:
-
- Ad forum ambulant (Norfokienses) diebus singulis,
- Saccum de lolio portant in humeris,
- Jumentis ne noceant: bene fatuis,
- Ut praelocutus sum, aequantur bestiis.
-
-
-491. Griechisch, Nr. 7; Tewfik, Nr. 70; Nouri, S. 37; _Tréfái_, Nr. 160
-(statt 161); Serbisch, S. 20; Kroatisch, S. 29.
-
-Um einen gestohlenen Esel, der verkauft werden soll, handelt es sich
-bei Bar-Hebraeus, S. 167, Nr. 664. Eine Variante aus al Abschihis
-_Mustatraf_‚ hat Basset in der _RTP_, XVI, S. 171 übertragen.
-
-
-492. Griechisch, Nr. 9; Tewfik, Nr. 4; Serbisch, S. 24; Kroatisch, S. 4.
-
-
-493. Griechisch, Nr. 10; Tewfik, Nr. 64; Nouri, S. 174; _Tréfái_, Nr.
-139; Kroatisch, S. 26.
-
-
-494. Griechisch, Nr. 24; Tewfik, Nr. 41; _Tréfái_, Nr. 140; Serbisch,
-S. 25; Kroatisch, S. 16.
-
-_Tréfái_, S. 19.
-
-Eine Parallele und wohl die Quelle in Abdirabbihis _Kitab al ikd al
-farid_‚ hat Basset in der _RTP_, XVII, S. 150 übersetzt.
-
-
-495. Griechisch, Nr. 31; Tewfik, Nr. 9; Nouri, S. 64; _Tréfái_, Nr.
-142; Serbisch, S. 34; Kroatisch, S. 7 und 93 ff.
-
-_Tréfái_, S. 16.
-
-Bar-Hebraeus, S. 145, Nr. 566: When another fool was told, »Thy ass is
-stolen,« be said, »Blessed be God that I was not upon him.«
-
-Ebenso sagt Karakusch in der oben zu Nr. 487 zitierten Geschichte zu
-der Frau, die ihm klagt, daß der Esel gestohlen worden sei: »Tu es une
-folle. Louanges à Dieu que l’âne n’ait pas été volé pendant que ton
-mari le chevauchait. Dieu à écarté le mal de l’homme.«
-
-Vgl. oben Nr. 79.
-
-496. Griechisch, Nr. 33. Anders Tewfik, Nr. 11; _Tréfái_, Nr. 144;
-Serbisch, S. 35; Kroatisch, S. 6.
-
-Ebenso verspricht bei Maidani, I, S. 392 der schon oben zu Nr. 43
-erwähnte Habannaka sein verlorenes Kamel dem Finder, und dies, weil
-er nicht um die Freude des Findens kommen will; von einem ungenannten
-erzählt dasselbe ein persischer Schwank bei Kuka, S. 205, Nr. 135.
-
-
-497. Griechisch, Nr. 34; Tewfik, Nr. 25; _Tréfái_, Nr. 152; Serbisch,
-S. 28; Kroatisch, S. 9 ff.
-
-Eine hübsche persische Variante lautet (Kuka, S. 220):
-
-»I hear your neighbour has some festivity at his house to-morrow,« said
-a friend to Mulla Nasruddin.
-
-»It may be so, but I do not see how that concerns me.«
-
-»But he is going to invite you also.«
-
-»And, pray, how does that concern you?«
-
-Der Perser Kuka verweist in einer Fußnote auf die bekannte Anekdote von
-Friedrich dem Großen und dem den Angeber machenden Offizier.
-
-
-498. Griechisch, Nr. 76; Tewfik, Nr. 5; _Tréfái_, Nr. 148; Serbisch, S.
-13 ff.; Kroatisch, S. 5.
-
-In der 6. der von Alfred Harou in der _RTP_, IV mitgeteilten
-_Facéties des compères de Dinant_‚ (S. 484 ff.) stiehlt ein Hund
-ein Stück Fleisch; es nützt ihm aber nichts, weil er das Rezept,
-wie es zubereitet wird, nicht hat; ebenso erzählt eine Schnurre bei
-Zincgref-Weidner, V, S. 119 ff.
-
-
-499. Griechisch, Nr. 113; Serbisch, S. 112 ff.; Pann, S. 330.
-
-Die ~Zwecklosigkeit der Strafe nach dem Vergehn~ bildet den Gegenstand
-einer Anekdote von dem schon erwähnten Triboulet, die hier nach _Dreux
-du Radier_, I, S. 6 mitgeteilt sei:
-
-On dit que ce même Triboulet ayant été menacé par un grand Seigneur, de
-périr sous le bâton, pour avoir parlé de lui avec trop de hardiesse,
-alla s’en plaindre à François, qui lui dit de ne rien craindre: Que si
-quelqu’un étoit assez hardi pour le tuer, il le feroit pendre un quart
-d’heure après. Ah! Sire, dit Triboulet, s’il plaisoit à votre Majesté
-de le faire pendre un quart d’heure avant.
-
-Ebenso steht die Schnurre bei P. L. Jacob, _Curiosités_, S. 115, Canel,
-_Recherches historiques_, S. 110, Gazeau, S. 77, Floegel, S. 344,
-Nick, I, S. 415 und Doran, S. 252; von einem ungenannten erzählen sie
-Sagredo, S. 68 und Casalicchio, c. I, d. 8, a. 5, zit. Ausg. S. 146.
-
-Vgl. schließlich auch die 54. Facetie Poggios: _De quodam qui Redolphum
-sagittando vulneravit_‚ und Lehmann, _Florilegium politicum_, S. 273.
-
-
-500. Griechisch, Nr. 114; Walawani, S. 154 ff. (in Akschehir
-lokalisiert); Pann, S. 337.
-
-Anders und mit einem entfernten Anklange an das Motiv von Nr. 160 und
-394 erzählt die serbische Ausgabe S. 148 ff.:
-
-Eines Tages ging der Hodscha Nasreddin vom Hause weg, und seine Frau
-fragte ihn: »Wohin?«
-
-Nasreddin antwortete: »Ich will ein bißchen im Weingarten und auf dem
-Acker nachsehn.«
-
-»Geh nur,« sagte sie, »so Gott will.«
-
-»Ob Gott will oder nicht,« sagte er, »ich gehe.«
-
-Als er dann den Weingarten verließ, um nach Hause zu gehn, war der
-Himmel ganz umwölkt. Nach kurzer Zeit begann es zu regnen und zu
-hageln, und alles wurde zerschlagen, was ihm gehörte, Weingarten und
-Acker. Als Nasreddin sah, was geschehn war, sagte er: »Du bist nicht
-schuld, o Gott, sondern ich; warum bin ich denn gegangen, um dir zu
-zeigen, was mein ist?«
-
-
-501. Griechisch, Nr. 115; Serbisch, S. 184 ff.
-
-Eine slawonische Variante (nicht von Nasreddin) steht in der
-_Anthropophyteia_, V, S. 293 ff.
-
-
-502. Griechisch, Nr. 116; Serbisch, S. 138 ff.; Pann, S. 336.
-
-Vgl. _Anthropophyteia_, I, S. 181 ff.
-
-
-503. Griechisch, Nr. 117; Pann, S. 332 ff.
-
-Zabata, _Diporto de’ viandant_‚i, S. 40:
-
-Andò vn villano alla città per sollecitare vna lite, et eßendo diuerse
-volte comparso dinanzi al Giudice con suo poco profitto, fu domandato
-dal detto Giudice, perche era venuto lui a sollecitare detta lite,
-et che doueuano mandare persone di più intendimento, et di miglior
-presenza, alquale esso rispose, Signore, nel luogo, dou’io sono ci son
-molti, hanno quelle parti che dite, lequali veramente non sono in me,
-et poteuano mandare: ma hanno fatto giudicio, che se bene io vaglio
-poco, ch’io sia a bastanza sufficiente douendo trattare con vn par
-vostro.
-
-Juan de Arguijo, _Cuentos_‚ in den _Sales españolas_, II, S. 209 ff.;
-Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_, S. 222, Nr. 998.
-
-
-504. Griechisch. Nr. 118.
-
-Bei Pann, S. 330 antwortet Nasreddin einem Freunde, der ihn fragt, wie
-es ihm bei seiner Armut gehe: »Du brauchst dich nicht zu wundern; ich
-lebe mit meiner Armut so vergnügt wie der Wurm im Kren, und wenn ich
-kein Geld habe, so merke ich das gar nicht.«
-
-
-505. Griechisch, Nr. 124; Walawani, S. 158 ff. (in Akschehir);
-Serbisch, S. 183 ff. und 127 ff; Pann, S. 335 ff.
-
-
-506. Griechisch, Nr. 142; Serbisch, S. 133; Pann, S. 330.
-
-
-507. Griechisch, Nr. 143.
-
-
-508. Griechisch, Nr. 144; Buadem, Nr. 63; Serbisch, S. 73; Kroatisch,
-S. 44 ff.; Roda Roda, S. 123.
-
-
-509. Griechisch, Nr. 146; Pann, S. 337 ff. Anders Serbisch, S. 129 ff.
-
-Vgl. folgenden Schwank aus der _Mensa philosophica_‚ (1. Ausg. 1475),
-zit. Ausg. S. 229 ff., auf dem das letzte Stück des II. Buches der
-Bebelischen Facetien beruht:
-
-Quidam histrio infirmus, hortante sacerdote vt conderet testamentum,
-ait libenter: Ego nihil habeo nisi duos equos, quos do baronibus
-et militibus terrae. Et cum sacerdos inquireret, quare non daret
-pauperibus, respondit: Vos praedicatis nobis quod debeamus esse
-imitatores Dei. Deus autem bona dedit illis, et non pauperibus, et ideo
-sequor illum, et facio similiter.
-
-Roda Roda, S. 201.
-
-
-510. Griechisch, Nr. 148; Pann, S. 339.
-
-Roda Roda, S. 205.
-
-511. Griechisch. Nr. 149; Serbisch. S. 128 ff.; Pann, S. 345.
-
-
-512. Griechisch, Nr. 150; Pann, S. 330.
-
-
-513. Griechisch, Nr. 152; Serbisch, S. 120 ff.
-
-Köhler, I, S. 508.
-
-S. auch die Anmerkung zu Nr. 71.
-
-
-514. Griechisch, Nr. 160; Serbisch. S. 108.
-
-Vgl. Domenichi, _Facetie_, 1562, S. 157 und Sagredo, _L’Arcadia in
-Brenta_, S. 127 ff.
-
-
-515. Griechisch, Nr. 167.
-
-Dieser Schwank stimmt fast vollständig überein mit dem von Yakoub Artin
-Pacha, S. 231 ff. und nach diesem von Mardrus, XII, S. 241 erzählten,
-nur daß dort die Verwundung des Juden samt dem entsprechenden Urteile
-fehlt; s. Chauvin, VII, S. 172 ff. Die Literatur dazu hat Chauvin,
-VIII, S. 203 (_Jugements insensés_‚) zusammengestellt; man vgl. aber
-auch die bei Köhler, I, S. 578 und II, S. 578 ff. beigebrachten
-Ergänzungen zu den betreffenden von Chauvin zitierten Aufsätzen.
-
-
-
-
-Anhang
-
-
-Der Umstand, daß die Sammlung ~_Tewfiks_~‚ in der Reclamschen
-Universal-Bibliothek erschienen ist, hat es mit sich gebracht, daß die
-darin enthaltenen Stücke in dieser Ausgabe der Schwänke Nasreddins
-ausgeschlossen bleiben mußten. Immerhin ergeben sich zu den einzelnen
-Geschichten nicht uninteressante Parallelen.
-
-
-516.
-
-So wird bei Tewfik, Nr. 37 (Serbisch, S. 44; Kroatisch, S. 15;
-_Tréfái_, Nr. 156 statt 157) dem Hodscha, der ein Reis pflanzt,
-vorgehalten, daß er, wann der Baum Früchte tragen werde, selbst eine
-Speise der Würmer sein werde; Nasreddin antwortet, daß er für die
-Nachkommen pflanze, so wie die, die vor ihm dagewesen seien, für
-ihn gepflanzt hätten. Dazu vgl. die bei Basset, _Contes populaires
-berbères_, S. 216 ff., Lidzbarski, S. 154 und Chauvin, II, S. 208
-angegebene Literatur, ferner Wünsche, _Wajikra rabba_, S. 168 ff.
-
-
-517.
-
-Zu Tewfik, Nr. 42 (Serbisch, S. 30; Kroatisch, S. 16; _Tréfái_, Nr. 157
-statt 158: es ist unmöglich einen Brief an einen Freund in Bagdad zu
-schreiben) ist auf _Philogelos_, Nr. 137 zu verweisen:
-
-Σιδωνίῳ μαγείρῳ λέγει τις· δάνεισόν μοι μάχαιραν ἕως Σμύρνης. ὁ δὲ ἔφη·
-οὐκ ἔχω μάχαιραν ἕως ἐκεῖ φθάζουσαν.
-
-Ähnlich ist auch _Philogelos_, Nr. 99.
-
-
-518.
-
-Buadem, Nr. 14 (Serbisch, S. 56; Kroatisch, S. 33) hat ein merkwürdiges
-Gegenstück in den _Nugae venales_, s. l., 1720, S. 289 ff.
-
- Audierat procul arma, bona de gente Batavus,
- Gestit in hostiles fervidus ire globos.
- At lateri patrium mater dum subligat ensem,
- Haec, inquit, referas, nate fac arma domum.
- Vix propior steterat pugnae, vestigia pressit
- (Mille micant enses, vulnera mille ferunt),
- Numquid, ait, ludi est? oculis non parcitur ipsis;
- Certe oculis ludus non placet ille meis.
- Forte tamen jacuit truncum sine nomine corpus;
- Irruit: Hispanum nam cutis esse docet.
- Saevit atrox, et qua caedendo, qua laniando,
- Absecuit miles strenuus ense femur.
- Facturusque fidem, magni argumenta duelli,
- Et femur, et ferrum sanguinolenta gerit.
- Inde memor moniti, nam pugna cruenta peracta est,
- Arma celer properat salva referre domum.
- Hoc, ait, Hispanum mulctavi verbere mater,
- Maternosque femur projicit ante pedes.
- Horret anus, sed enim potius caput ense tulisses,
- Nate, refert, olim hic forte redibit eques.
- Non faciet certo, o Mater; sed poscis iniquum;
- Unde caput vellem tollere? non habuit.
-
-
-519.
-
-Die 15. Erzählung von Buadem (Serbisch, S. 56; Kroatisch, S. 33)
-scheint auf der folgenden in Abschihis _Mustatraf_‚ (Basset in der
-_RTP_, XIII, S. 552 ff.) zu beruhen:
-
-Ein Bettler blieb vor einer Haustür stehn und sagte zu den Leuten:
-»Gott segne euch! gebt mir ein Stück Brot!« »Das können wir nicht.«
-»Also ein wenig Korn oder Bohnen oder Hirse.« »Wir können es nicht.«
-»Dann ein paar Tropfen Öl oder Milch.« »Haben wir auch nicht.« »Also
-einen Schluck Wasser.« »Bei uns gibts kein Wasser.« »Warum bleibt ihr
-dann da? geht doch auch betteln; ihr habt mehr Recht dazu als ich.«
-
-Eine persische Parallele bei Kuka, S. 161, Nr. 28.
-
-
-520.
-
-Dasselbe wie bei Buadem, Nr. 20 (Serbisch, S. 58; Kroatisch, S. 34:
-Der betrunkene, vor dem sich alles dreht, wartet bis sein Haus kommt)
-erzählt Tewfik auch im _5. Monate_‚ von _Ein Jahr in Konstantinopel_‚
-(deutsch von Th. Menzel, Berlin, 1909 = Bd. 10 der _Türkischen
-Bibliothek_, S. 124); die Geschichte steht aber schon bei Kuka, S. 189,
-Nr. 103.
-
-
-521.
-
-Mit Buadem, Nr. 22 (Serbisch, S. 59, wo der in einen Brunnen gefallene
-um einen Strick laufen will, um sich herauszuziehen) hat viel
-Ähnlichkeit die 52. Facetie im Philogelos:
-
-Σχολαστικὸς εἰς λάκκον πεσών, συνεχῶς ἐβόα ἀνακαλῶν ἑαυτῷ βοηθούς· ὡς
-δ’ οὐδεὶς ὑπήκουε, λέγει πρὸς ἑαυτόν· μωρός εἰμι, ἐὰν μὴ ἀνελθὼν πάντας
-μαστιγώσω, ἵνα οὕτω γοῦν μοι ὑπακούσωσι καὶ κλίμακα κομίσωσιν.
-
-Bei Buadem scheint aber der Text doppelt verdorben zu sein (eine
-Ungereimtheit ist schon stillschweigend korrigiert worden); die
-Geschichte soll wohl ähnlich lauten wie folgende persische bei Kuka, S.
-212:
-
-A Kazwini’s[23] son fell into a well. The Kazwini went to the well and
-said to the son: »Don’t go away till i return with a rope and take you
-out!«
-
-
-522.
-
-Zu der Nr. 25 (Serbisch, S. 59 ff.; Kroatisch, S. 36), wo Buadem
-einen Topf, der angeblich Gift, in Wirklichkeit aber Honig enthält,
-ausißt, vgl. meine Nachweise zu Morlinis 49. Novelle, S. 99 ff. und
-davon hauptsächlich Boltes Angaben bei Frey, S. 214, ferner Clouston,
-_Noodles_, S. 122.
-
-
-523.
-
-Die No. 27 (Serbisch, S. 60 ff.; Kroatisch, S. 37) erzählt: Als Buadem
-vom Sultan entweder mit einem Goldstücke oder mit einem Esel oder
-mit einigen Schafen oder mit einem Weingarten beschenkt werden soll,
-antwortet er, er wolle das Goldstück einstecken, auf den Esel steigen,
-die Schafe vor sich her treiben, in den Weingarten gehn und dort für
-den Sultan beten. Dazu vgl. man eine Erzählung von Abu Dulama, die bei
-Lidzbarski, S. 162, in asch Schirwanis _Nafhat al jaman_‚ (Ph. Wolff,
-_Das Buch des Weisen_, 2. Aufl., Stuttgart, 1839, II, S. 252 ff.) und
-bei Kuka, S. 181, Nr. 81 steht.
-
-
-524.
-
-In Nr. 32 (Serbisch, S. 62; Kroatisch, S. 38) rät Buadem seiner Frau,
-die in der Nacht von einem Insekte in den Fuß gebissen worden ist,
-künftighin in den Schuhen zu schlafen; ähnlich erzählt Philogelos, Nr.
-15:
-
-Σχολαστικὸς καθ’ ὕπνους ἧλον πεπατηκέναι δόξας, τὸν πόδα περιέδησεν.
-ἑταῖρος δὲ αὐτοῦ πυθόμενος τὴν αἰτίαν καὶ γνούς, δικαίως, ἔφη, μωροὶ
-καλούμεθα. διὰ τί γὰρ ἀνυπόδητος κοιμᾶσαι;
-
-Auf Hierokles beruht wohl Lehmann, _Exilium melancholiae_, T, Nr. 55,
-S. 244 und schließlich auch Merkens, I, S. 180 ff., Nr. 210.
-
-
-525.
-
-In Nr. 40 (Serbisch, S. 64; Kroatisch. S. 39; _Nawadir_, S. 43)
-antwortet Buadem, der behauptet hat, er kenne das Verborgene, dem
-ungläubigen Richter, der ihn gefragt hat, was er in diesem Augenblicke
-denke: »Du hältst mich für einen Betrüger.« Ausführlicher erzählt
-Abdirabbihi im _Kitab al ikd al farid_‚ (Basset in der _RTP_, XIX, S.
-311):
-
-Man führte einen Menschen, der sich für einen Propheten ausgab, vor al
-Mamun[24], und der Chalif sagte: »Hast du ein Zeichen?« »Ja; ich weiß,
-was du denkst.« »Und was denke ich?« »Daß ich ein Lügner bin.« »Du hast
-recht,« sagte Mamun und ließ ihn ins Gefängnis werfen.
-
-Nach einigen Tagen ließ er ihn holen und sagte zu ihm: »Hast du eine
-Offenbarung?« »Nein.« »Warum nicht?« »Ins Gefängnis kommen die Engel
-nicht.« Der Chalif begann zu lachen und ließ ihn frei.
-
-Ebenso steht die Geschichte auch in Abschihis _Mustatraf_‚ (Basset in
-der _RTP_, XIII, S. 232); eine der unsern entsprechende Version hat
-Roda Roda, S. 73. Eine sehr hübsche persische Variante bringt Kuka, S.
-174:
-
-A person claimed to be a prophet. He was asked by some persons to give
-some sign of prophetship. He said, »Let every one of you think upon
-something, and I shall be able to tell you your thoughts.« They said,
-»we have each thought of something. Now tell us our thoughts.« He
-replied, »Well, all of you are thinking that I am a fool, and that I am
-telling you a falsehood.« They acknowledged that for once he was right
-in his conjecture.
-
-Ähnlich kehrt Frage und Antwort in dem größten Teile der Erzählungen
-von den ~drei Fragen~ wieder, deren bekanntestes Beispiel Bürgers
-_Kaiser und Abt_‚ ist; vgl. dazu die oben zu Nr. 70 angegebene
-Literatur.
-
-
-526.
-
-Buadem, Nr. 50 (Serbisch, S. 67; Kroatisch, S. 40 und 41), wo der
-Einfaltspinsel, nachdem er gesehn hat, wie die Früchte von einem
-Maulbeerbaume geschüttelt wurden, auch Vögel von einem Baume schütteln
-will, beruht wohl wieder in letzter Instanz auf einer Facetie des
-_Philogelos_, auf der 19., die folgendermaßen lautet:
-
-Σχολαστικὸς ἰδὼν πολλοὺς στρουθοὺς ἐπὶ δένδρου ἑστῶτας, ἁπλώσας τὸν
-κόλπον ἔσειε τὸ δένδρον, ὡς ὑποδεξόμενος τοὺς στρουθούς.
-
-Dasselbe erzählt _Der edle Fincken-Ritter_, S. 57, Nr. 308.
-
-
-527.
-
-Die Nr. 72 bei Buadem (Serbisch, S. 76; Kroatisch, S. 48) wird in
-Gladwins _Persian Moonshee_, II, S. 15, Nr. 31 folgendermaßen erzählt:
-
-One day a King and his son went a hunting. The weather being hot, they
-put their fur cloaks on the back of a jester. The King smiled and said
-to the buffoon, »you have an ass’s load upon you.« He answered, »yes;
-or rather the burdens of two asses.«
-
-
-528.
-
-In der folgenden Geschichte, Nr. 73 (Serbisch, S. 76; Kroatisch, S. 48)
-sagt Buadem seiner Mutter, es sei ein Bettler unten, der um Brot bitte;
-sie antwortet, er solle sagen, sie sei nicht zu Hause. Darauf entgegnet
-Buadem: »Er will nicht dich, er will Brot.« Dasselbe erzählt Gladwin,
-II, S. 20, Nr. 53; die Quelle dürfte Dschamis _Bäharistan_‚ (zit. Ausg.
-S. 83) sein, woraus auch Galland (S. 43 ff.) schöpft.
-
-
-529.
-
-Buadem, Nr. 75 (Serbisch, S. 77; Kroatisch, S. 48) hat im wesentlichen
-denselben Inhalt wie die folgende Schnurre des _Nuzhat al udaba_‚
-(Basset in der _RTP_, XV, S. 355):
-
-Man erzählt, daß ein unwissender, dummer Arzt einem Kranken einen
-tötlichen Trank gegeben hat, so daß der Kranke daran gestorben ist.
-Nach zwei Tagen ging er wieder nach ihm sehn und fand, daß er tot war
-und daß man ihn begraben hatte. Der Vater des Toten trat dem Arzte
-entgegen, und der sagte: »Was für eine Kraft war in dem Tranke! wäre
-dein Sohn am Leben geblieben, so hätte er ein ganzes Jahr keine Arznei
-gebraucht!«
-
-
-530.
-
-Die Nr. 91 (Serbisch, S. 83; Kroatisch, S. 57), in der Buadem einem
-Freunde rät, er solle das Haus, wo seine vier Frauen gestorben sind,
-nur einem Freunde verkaufen, erinnert an die bekannte Anekdote
-aus Cicero, _De oratore_, II, 69, 278, zu der meine Ausgabe von
-Castigliones _Hofmann_, I, S. 323 zu vergleichen ist.
-
-
-531.
-
-Zu der Nr. 103 (Serbisch, S. 88; Kroatisch, S. 58), des Inhalts, daß
-man sich, wenn Käse da ist, an einen den Käse lobenden Spruch halten
-soll, wenn aber keiner da ist, an einen ihn verwerfenden, vgl. Hammer,
-_Rosenöl_, II, S. 72, Nr. 40; von Nasreddin wird die Geschichte erzählt
-bei Roda Roda, S. 121, und bei Kuka, S. 214 ff. steht sie, ohne daß der
-Sprecher der Sentenzen genannt würde, mitten unter den Erzählungen,
-deren Held Nasreddin ist.
-
-
-532.
-
-In Nr. 106 (Serbisch, S. 89; Kroatisch, S. 59) wird erzählt: Buadem,
-der auf »Salz und Brot« eingeladen worden ist, findet, daß sein
-Gastgeber nicht vielleicht aus Bescheidenheit so gesprochen hat:
-es gibt tatsächlich nichts andres; als nun der Gastgeber einem
-zudringlichen Bettler droht, er werde ihm den Schädel einschlagen, rät
-Buadem diesem, sich zu packen, weil der Mann nie lüge. Diese Geschichte
-steht schon bei Abdirabbihi (Basset in der _RTP_, XVIII, S. 217) und
-bei Kuka, S. 172, Nr. 53.
-
-
-533.
-
-Auf dem _Bäharistan_‚ (S. 83 der genannten Ausg.; Galland, S. 44)
-beruht wieder die Nr. 119 (Serbisch, S. 94; Kroatisch, S. 61; etwas
-anders _Nawadir_, S. 41): Buadems Frau (im _Nawadir_‚ Dschohas Sohn)
-ist schwer erkrankt, und Buadem läßt die Leichenwäscherin holen; als
-man ihm vorhält, daß doch die Kranke noch nicht tot sei, meint er,
-das tue nichts: wenn die Waschung beendigt sei, werde es auch mit ihr
-zu Ende sein, und so habe man wenigstens Zeit erspart. Vgl. auch eine
-Erzählung des _Nuzhat al udaba_‚ (Basset, _Keleti szemle_, I, S. 223,
-Nr. 25), wo Dschoha, der um einen Arzt für seinen Vater geschickt
-worden ist, gleich den Leichenwäscher mitbringt, weil usw. usw.
-
-
-534.
-
-Ebenso geht auf das _Bäharistan_‚ (S. 75 ff.; Galland, S. 36) die Nr.
-120 (Kroatisch, S. 61) zurück: Buadem kommt zu einem Lehrer, dem er
-etwas aufzubewahren gegeben hat, und bittet, ihm das auszufolgen; er
-wird ersucht, bis zum Ende des Unterrichts zu warten. Da nun der Lehrer
-beim Unterrichte fortwährend mit dem Barte wackelt, sagt ihm Buadem, er
-solle nur um das Depot gehn; das Bartwackeln werde inzwischen er für
-ihn besorgen[25]. In der Fassung des _Nawadir_‚ (S. 41) ist der Lehrer
-durch einen Kadi ersetzt.
-
-
-535.
-
-Eine ziemliche Verbreitung hat die 121. Geschichte von Buadem
-(Serbisch, S. 94; Kroatisch, S. 61; Nouri S. 117; _Nawadir_, S. 41):
-Auf die Frage, wie viel Dumme es in seiner Heimat gebe, antwortet
-Buadem, das wisse er nicht, die Gescheiten aber könne er sofort
-herzählen. Schon Bar-Hebraeus erzählt sie mit der Lokalisierung in
-Emesa oder Homs, einem der vielen Schilda des Orients (Budge, S. 158,
-Nr. 630; ins Deutsche übersetzt von L. Morales in der _Zeitschr. d.
-D. Morgenl. Ges._, XL, S. 419). Bahlul ist ihr Held im _Bäharistan_‚
-(S. 74; Galland, S. 34); ebenso steht sie bei Cardonne, II, S. 119
-(deutsche Ausg. S. 242) und Herbelot, I, S. 524; nach Herbelot erzählen
-Flögel, S. 172, Nick, I, S. 141 und Doran, S. 68. Vgl. weiter Chauvin,
-VII, S. 126[26].
-
-Von den 29 Stücken, die _Murad Efendi_‚ in Reime gebracht hat, ist uns
-die Mehrzahl schon bei den nach andern Fassungen gebrachten Schwänken
-begegnet; hier mögen noch die Inhaltsangaben der Gedichte, zu denen ich
-Parallelen nachweisen kann, samt diesen folgen.
-
-
-536.
-
-Murad, Nr. 2: Nasreddin, der sich mit einem Nachbar, einem Geizhalse,
-nach einem Zwiste versöhnt hat, übernimmt die Beistellung des
-Friedensmahles, und auf dieses bereitete sich der Geizige durch ein
-längeres Fasten vor. Als er sich dann dazu einfindet, muß er Nasreddin
-erst zu den Einkäufen auf den Markt begleiten. Nasreddin fragt zuerst
-um gutes Weißbrot; da der Händler sein Brot, um es anzupreisen, mit
-Butter vergleicht, meint Nasreddin, es sei besser, sich gleich an die
-Butter zu halten. Die Butter wird nun als süß wie Öl gepriesen, und
-Nasreddin verzichtet auf sie zugunsten des Öls. Da weiter der Händler
-von seinem Öle sagt, es sei klar wie Wasser, sieht Nasreddin von jedem
-Einkaufe ab und bewirtet seinen Gast mit Wasser.
-
-Dieselbe Geschichte, aber von einem Geizigen aus Basra und einem aus
-Kufa, bringt Hammer aus dem, wie er sagt, ursprünglich persischen, aber
-schon unter Murad II. ins Türkische übertragenen »Dschamiol Hikajat ve
-Lamiol-rivajat« im _Rosenöl_, II, S. 267 ff.; ebenso steht sie bei A.
-Certeux, _Kebir-Chahà_‚ in der _RTP_, III, S. 496^b ff. Die anscheinend
-älteste Version, wo in der obigen Reihe Brot und Butter fehlen, steht
-bei Bar-Hebraeus (Budge, S. 113 ff., Nr. 439; Morales in der _Zeitschr.
-d. D. Morgenl. Ges._, XL, S. 416 ff.).
-
-
-537.
-
-Die Nr. 8 bei Murad erzählt: Als der Hodscha mit dem Aga auf die Jagd
-reiten muß, nimmt er sich drei Datteln mit; sooft er aber eine in den
-Mund steckt, richtet der Aga eine Frage an ihn, so daß ihm, weil er die
-Dattel samt dem Kerne nicht verschlucken kann, nichts übrig bleibt, als
-sie auszuspucken. Am Abende will der Aga mit einer Zofe seiner Gattin
-scherzen; aber nun rächt sich Nasreddin an ihm und stört ihn dreimal
-hintereinander just im entscheidenden Momente, indem er an die Tür
-pocht und immer eine seiner bei der Jagd gegebenen Antworten richtig
-stellt.
-
-Von Harun al Raschid und seinem Sklaven Ibad erzählt dasselbe Hammer im
-_Rosenöl_, II, S. 232 ff. nach dem »Mehedschon-nufus«; an die Stelle
-Ibads tritt Abu Nuwas bei Meißner, _Neuarabische Geschichten aus dem
-Iraq_, S. 72 und 73, Nr. 40. Vgl. auch Basset in der _RTP_, XXII, S.
-215 ff.
-
-
-538.
-
-In der 10. Erzählung Murads, die bei Buadem, Nr. 61 (Serbisch, S.
-72; Kroatisch, S. 44) der Schlüpfrigkeit, damit aber auch des Witzes
-entkleidet ist, schleichen sich Strolche in den Stall Nasreddins; er
-und seine Frau hören ihr Gespräch, wonach sie beabsichtigen, die Kuh
-zu stehlen, den Hausherrn umzubringen und an der Frau ihre Lust zu
-büßen. Begreiflicherweise ist Nasreddin sehr entrüstet, als seine Frau
-zuzuwarten rät.
-
-Dieses Exempel weiblicher Begehrlichkeit steht bei Hammer, _Rosenöl_,
-II, S. 293 nach dem »Nozhatol-ebsar«, das wohl mit dem von Basset in
-den _Contes populaires berbères_, S. 201 zu seiner dasselbe erzählenden
-50. Geschichte (_Le vieillard, la femme et les voleurs_‚) als Parallele
-zitierten _Kitab nozhat el absar_‚ identisch ist.
-
-
-539.
-
-Bei Murad, Nr. 19 zeigt sich Nasreddin von dem Vortrage eines
-stumpfsinnigen Dichters sehr gerührt; als ihn dieser voll Stolz fragt,
-was denn auf ihn einen besondern Eindruck gemacht habe, erhält er zur
-Antwort, daß sich Nasreddin beim Anblicke seines wackelnden Bartes[27]
-wehmütig eines alten Ziegenbockes im Vaterhause erinnert habe.
-
-Dieser Schwank ist wohl zusammenzustellen mit dem ~vom Prediger mit
-der Eselsstimme~, den ich im _Mönchslatein_, S. 8 mitgeteilt habe; in
-einer an unsere Version gemahnenden Form (Bart, nicht Stimme, ist das
-erinnernde Merkmal) steht er im _Nuzhat al udaba_‚ (Basset, _RTP_, XV,
-S. 353), bei Gladwin, II, S. 15, Nr. 33 (dazu Clouston, _Flowers_, S.
-71 ff.), bei Swynnerton, S. 157 und in einer bulgarischen Erzählung aus
-Altserbien in der _Anthropophyteia_, II, S. 387 ff.
-
-Zu meinen Nachweisungen im _Mönchslatein_, S. 197 ff. sind noch
-nachzutragen: A. Lecoy de la Marche, _L’esprit de nos aïeux_, S. 20
-ff., Nr. 13 (nach J. de Vitry) und Paul Sébillot, _Contes de prêtres et
-de moines, recueillis en Haute-Bretagne_, Nr. 12 im _Archivio_, XIII,
-S. 567.
-
-
-540.
-
-Die 23. Erzählung Murads bringt die bekannte Geschichte vom
-~Traumbrod~, wozu man Chauvin, IX, S. 28[28] vergleiche, und zwar in
-einer Fassung, die der des _Nuzhat al udaba_‚ (Hammer, _Rosenöl_, II,
-S. 303 ff.; Basset in der _RTP_, XV, S. 668 ff.), aber auch der im
-_Mesnewi_‚ von Dschelaleddin Rumi außerordentlich nahe steht; nicht
-um Brot, sondern wie in der von Clouston in den _Popular Tales and
-Fictions_, II, S. 89 aus der _Historia Jeschuae_‚
-
-_Nazareni_‚ ...., illustrata a Joh. Jac. Huldrico, Leyden, 1705, d. i.
-Huldreichs Ausgabe der _Tholedoth Jesu_‚ mitgeteilten Version um eine
-Gans handelt es sich in der serbischen Ausgabe, S. 155 ff. (Nasreddin
-foppt zwei Derwische).
-
-
-541.
-
-Die ~kroatische~ Ausgabe enthält zwei außerordentlich verbreitete
-Erzählungsstoffe; der eine (S. 91 ff.; Nouri, S. 57 ff.) stellt die
-unter dem Namen ~Asinus vulgi~ bekannte Geschichte dar, zu der man die
-bei Chauvin, II, S. 148, III, S. 70 und 145 und VIII, S. 140 angegebene
-Literatur, ferner Waas, _Die Quellen der Beispiele Boners_, S. 48,
-Köhler, II, S. 571, Meißner, _Neuarabische Geschichten aus dem Iraq_,
-S. 54 und 55, Nr. 30 und S. 111 vergleiche. Zwei Versionen sind bis
-jetzt unbeachtet geblieben: die eine steht im _Antonius dialogus_‚ von
-Jo. Jov. Pontanus (_Opera_, Basilae, 1538, II, S. 163); die andere, die
-die Fabel damals schon als Altweibermärchen charakterisiert, findet
-sich in einem Briefe Petrarcas (_Epistolae de rebus familiaribus et
-variae_, ed. Fracasetti, Florenz, 1859 ff., II, S. 404):
-
-Unam tibi e fabellis referam vulgo notis, et quibus anus ante focum
-hibernas noctes fallere solitae. Senex cum adolescente filio agebat
-iter. Erat his unus parvus asellus ambobus, quo vicissim laborem viae
-levabant. Hoc dum genitor veheretur, sequente pedibus suis nato,
-irridere obvii. En, aiebant, ut moribundus inutilisque seniculus
-dum sibi obsequitur, formosum perdit adolescentem. Desiluit senex,
-et invitum natum in suum locum sustulit. Murmurare praetereuntium
-turba; en ut segnis et praevalidus adolescens, dum propriae blanditur
-ignaviae, decrepitum patrem mactat. Pudore ille victus, patrem
-coegit ascendere. Ita uno quadrupede simul vecti murmur occurrentium
-indignatioque crebrescere, quod una brevis duabus magnis belluis
-premeretur. Quid te moror? His moti pariter ambo descendunt, et vacuo
-asello pedibus incedunt propriis. Enimvero tunc illusio acrior risusque
-protervior, duos asinos uni ut parcant, sibi non parcere. Hic genitor:
-cernis, inquit, fili, ut nil quod probetur ab omnibus fieri potest;
-repetamus pristinum morem nostrum; hi suum loquendi carpendique omnia
-morem servent. Nil amplius dicam, nec necesse est: rudis fabella, sed
-efficax.
-
-
-542.
-
-Weiter hat eine Geschichte in der kroatischen Ausgabe, S. 95 ff.
-(Nouri, S. 41 ff.) folgenden Inhalt: Der Hodscha erzählt seiner
-schwatzhaften Frau, er habe ein Ei gelegt. Sie erzählt das unter dem
-Siegel der Verschwiegenheit ihrer Nachbarin Ajscha, diese wieder ihrer
-Freundin Fatima; binnen kurzem verbreitet sich die Sache in stets
-gesteigerter Form in der ganzen Stadt und endlich erfährt sie auch der
-Sultan, dem schon von 699 Eiern berichtet wird. Auch er tut so wie die
-andern und fragt Nasreddin, ob es wahr sei, daß er 700 Eier gelegt habe.
-
-Dies ist die Fabel La Fontaines _Les femmes et le secret_‚; vgl. Boltes
-Nachweisungen bei Montanus, S. 592 ff. und Chauvin, VIII, S. 168 und
-197.
-
-
-543.
-
-Unter den _~serbischen~_ Überlieferungen in den _Anthropophyteia_‚
-ist eine (I, S. 465 ff.), die ebenso wie eine Erzählung im _Nawadir_‚
-(S. 16) den Stoff des _Dit de perdriz_‚ (Montaiglon-Raynaud, I, S.
-188 ff.) behandelt; die serbische Variante tut dies in einer Form,
-die sehr an die der _Tausend und einen Nacht_‚ (Chauvin, VI, S. 179
-ff.) erinnert. Man vergleiche Legrand, _Fabliaux ou contes_, Paris,
-1829, IV, S. 38 ff.; Bédier, S. 466; v. d. Hagen, _Gesammtabenteuer_,
-II, S. XV ff.; Pauli, S. 514, Nr. 364; H. Sachs, II, S. 169 und III,
-S. 149; A. L. Stiefel in den _Hans Sachs-Forschungen_, S. 158 ff.;
-Benfey, I, S. 146; Österley in der _Zeitschr. f. vgl. Littgesch_, I,
-S. 54; K. Reinhardstoettner ebendort, VII, S. 474; Cosquin, II, S.
-348 ff.; _Fourberies_, S. 27 ff. Zu den an diesen Stellen genannten
-Nachweisungen kommen noch: _Der edle Fincken-Ritter_, S. 61, Nr. 353;
-Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_, III, S. 289 ff.; Sébillot,
-_Littérature orale de la Haute-Bretagne_, S. 137 ff.; Stumme, _Tunis_,
-I, S. 73 und II, S. 122.
-
-
-544.
-
-Die Erzählung in der _Anthropophyteia_, II, S. 412 ff. ist äußerst
-obszön: Nasreddin rächt sich an einem Gläubiger, einem reichen
-Türken, der seine Tochter verführen will, indem er, als seine Tochter
-verkleidet, zuerst die drei Töchter und dann die Frau des Türken
-beschläft und schließlich noch ihn selber schändet. Der hier nur
-zum Schluß vorkommende Zug, daß die dankbaren Mädchen und ebenso
-ihre Mutter auf ihren Kuchenanteil zugunsten der falschen Zuleika
-verzichten, ist besser verarbeitet in Sercambis Novelle _De Malvagio
-famulo_‚ (ed. Renier, S. 335 ff.), zu der die 191. Facetie Poggios:
-_Facetia cuiusdam qui subagitabat omnes de domo_‚ samt den von Noël,
-II, S. 183 ff. beigebrachten Parallelen zu vergleichen ist.
-
-
-545.
-
-In Anton Panns _rumänischer_‚ Gedichtesammlung _Nazdravaniile lui
-Nastratin Hogea_‚ wird S. 331 erzählt, wie der Hodscha ob seiner
-Lustigkeit von einem Freunde gefragt wird, ob er denn seine Schulden
-bezahlt habe. Er antwortet verneinend; aber die Sorge überlasse er den
-Gläubigern.
-
-Das ist eine Variante der oft bearbeiteten 204. Facetie Poggios:
-_Exploratio ad hominem tristem ob pecuniam debitam_‚ (dazu Noël, II, S.
-193 ff.).
-
-
-546.
-
-Pann, S. 338 (Griechisch, Nr. 151): Als der Hodscha Nasreddin Knoblauch
-gegessen hat, weigert sich seine Frau, mit ihm zu schlafen, weil sie
-den Geruch nicht verträgt. Der Hodscha fragt einen Freund, wie er es
-anstellen müsse, um geruchlosen Knoblauch zu bekommen, und erhält den
-Rat, ihn (der Schale) entkleidet zu pflanzen. Der Knoblauch riecht aber
-wieder, und nun meint der Freund, der Hodscha müsse eben auch sich
-selber entkleiden. Der Erfolg bleibt wieder aus, und der Hodscha sagt
-zum Knoblauch: Dich habe ich ausgezogen, mich habe ich ausgezogen, aber
-dein Gestank ist geblieben.
-
-
-547.
-
-Sehr hübsch ist folgende Geschichte bei Pann, S. 340: Als der Hodscha
-einmal sein Hemd flickt, bildet der Zwirn zufällig einen Knoten, und er
-merkt, daß die Näharbeit dadurch leichter von statten geht. Voll Stolz
-erzählt er allen Leuten, was für eine Erfindung er gemacht hat, erntet
-aber nur Spott.
-
-Vgl. _Eulenspiegel_, Hist. 50 (Neudruck, Halle, 1884, S. 78 ff.; _Dr.
-Thomas Murners Ulenspiegel_, hg. v. Lappenberg, Leipzig, 1854, S. 73
-ff. und 257) und Aug. Wilh. Schlegels _Poetische Werke_, Heidelberg,
-1811, II, S. 278 ff.: _Parabel vom Eulenspiegel und den Schneidern_‚.
-
-
-548.
-
-Pann, S. 342 ff.: Im Kaffeehause bitten den Hodscha seine Freunde,
-eine Lüge zu sagen; er entgegnet aber mit trauriger Miene, sie hätten
-freilich leicht lustig sein, ihm sei aber sein Vater gestorben, und er
-habe kein Geld zum Begräbnis. Darauf gibt ihm jeder Geld und er geht
-mit einem hübschen Sümmchen fort. Bald darauf kommt der totgesagte
-Vater ins Kaffeehaus; auf die Vorwürfe seiner Freunde entgegnet
-Nasreddin, sie hätten ihn ja lügen heißen.
-
-
-549.
-
-Pann, S. 344 ff.: Ein Kaufmann gibt dem Hodscha irrtümlich Seife statt
-Käse. Als der Hodscha den vermeintlichen Käse ißt, stellt er fest, daß
-er anders als sonst schmecke; seine Frau, die ihm zusieht, sagt ihm,
-daß er eben Seife esse. Aber Nasreddin ißt ruhig weiter: der Kaufmann
-sei ein Ehrenmann, und was er bezahlt habe, werde er auch essen.
-
-Ebenso essen im 24. Stücke der _Märchen der Schluh von Tazerwalt_‚
-von Stumme, Leipzig, 1895 die Bewohner des Wad Draa Seife für Honig
-(Hartmann in der _ZVV_, VI, S. 269).
-
-
-550.
-
-Ein guter Schwank ist auch folgender (Pann, S. 346): Der Hodscha geht
-mit seiner Ziege auf den Markt, um dort ihre Milch zu verkaufen. Es
-kommt ein Kunde, und der Hodscha melkt die Ziege; da aber dem Kunden
-die Milch zu teuer ist, schüttet er sie der Ziege zurück in den Mund,
-damit sie wieder in die Euter fließe.
-
-Vgl. dazu _Kathá Sarit Ságara_, II, S. 61: _Story of the king who
-replaced the flesh_‚ mit Tawneys Noten.
-
-
-551.
-
-Diese Ziege wird später (Pann, S. 346) von Wölfen gefressen; der
-Hodscha macht sich aber nichts daraus und sagt: Wo Gewinn ist, kann
-auch einmal ein Verlust sein.
-
-
-552.
-
-Altbekannte Motive behandelt die folgende Erzählung (Pann, S. 347
-ff.): Der Hodscha sieht einmal, wie in einem Hofe ein Diener einem
-reich geschmückten Esel die Fliegen abwehrt, während der Eigentümer
-des Esels vergnügt zusieht; er geht hin, umarmt und küßt den Esel und
-sagt: »Schade, daß er nicht reden kann.« Auf die erstaunte Frage des
-Eigentümers antwortet er: »Freilich kann ich ihn reden lehren, noch
-dazu in vier fremden Sprachen.« Daraufhin bekommt er den Esel mit nach
-Hause und dazu ein schönes Stück Geld, damit er das verwöhnte Tier
-ordentlich pflege; in einem Jahre soll der Unterricht beendet sein.
-Nasreddins Frau ist mit dem Geschäfte nicht zufrieden, aber er tröstet
-sie, daß in dem Jahre entweder der Besitzer oder der Esel oder er
-selber sterben könne, und das Geld habe er ja schon. Am nächsten Tage
-beginnt er mit dem Unterrichte, indem er dem Esel mit Stockschlägen
-beibringt, auf einen Wink mit der Hand den Kopf zu heben oder zu
-senken. Als das Jahr um ist, bringt Nasreddin den Esel zu seinem Herrn,
-der eine Menge Gäste eingeladen hat. Auf die Frage Nasreddins, ob er
-wie die andern Esel brällen wolle, hebt der Esel den Kopf zum Zeichen
-der Verneinung, und so beantwortet er noch eine Reihe ähnlicher Fragen.
-Den Einwand des Besitzers, daß der Esel noch immer nicht spreche,
-beantwortet Nasreddin dahin, daß der Esel noch ein kleines Kind sei,
-das schon alles verstehe, aber zu reden erst noch lernen werde. Der
-Herr des Esels gibt mit Freuden wieder Geld her, aber nun ändert
-Nasreddin sein Verfahren; er gibt dem Esel, dem er das Essen abgewöhnen
-will, täglich weniger Futter, bis er endlich verendet. Als er dann
-dem Eigentümer des Esels dessen Tod meldet, veranstaltet ihm der voll
-Trauer ein schönes Begräbnis.
-
-In den Hauptzügen deckt sich diese Geschichte mit La Fontaines Fabel
-_Le charlatan_, zu der man Robert, _Fables inédites des XIIe, XIIIe et
-XIVe siècles_, Paris, 1825, II, S. 54 ff. vergleiche. Um einen Bären
-handelt es sich bei Lodovico Carbone, _Facezie_, ed. Abd-el-Kader
-Salza, Livorno, 1900, S. 58 ff., Nr. 83, um einen Affen in der 88.
-Novelle von Des Periers (zit. Ausg. S. 300 ff.): _D’un singe qu’avoit
-un abbé, qu’un Italien entreprint de faire parler_‚ und um einen
-Elephanten in folgenden Fassungen: Guicciardini, _Detti et fatti_,
-Venetia, 1581, S. 21: _Cosa opportuna, et utile, godere il beneficio
-del’tempo: Le tombeau de la melancholie_‚ (1. Ausg. 1625), Paris,
-1639, S. 214 ff.: _Gentille inuention d’vn Gentilhomme François pour
-sauver sa vie; Democritus ridens_, S. 42; _Roger Bontemps en Belle
-humeur_, S. 369: _Bon tour d’Anthoine Martinus; Das kurtzweilige Leben
-von Clement Marodt_‚ (1. deutsche Ausg. 1660), Gedruckt im Jahre 1663,
-S. 29 ff.; (Henry Daudiguier) _Histoire des amours de Lysandre et
-de Calisto_‚ (1. Ausg. Leyden, 1650), Amsterdam, 1670, S. 433. Die
-Geschichte ist noch heute lebendig, wie Roseggers Bearbeitung zeigt.
-
-Älter scheint die Erzählung von dem ~Esel~ zu sein, der ~lesen lernen
-soll~: Stricker, _Der Pfaffe Amis_, v. 181 ff. (Lambel, _Erzählungen
-und Schwänke_, Leipzig, 1872, S. 25 ff., 13 und 16); Poggio, fac.
-250: _Facetum hominis dictum asinum erudire promittentis_‚ (Noël, II,
-S. 257 ff.); Brant, _Esopi appologi_, Basileae, 1501, Bl. B_{7}^a;
-_Eulenspiegel_, Hist. 29 (Neudruck, S. 44 ff.; Lappenberg, S. 40
-ff. und 246); Camerarius, _Fabellae Aesopicae_, Tubingae, Ex. off.
-Morhardi, 1538, Bl. 86^a: _Rex et subditus_‚: H. Sachs, IV, S. 308; Fr.
-Delicado, _La Lozana Andaluza_, Paris, 1888, II, S. 277 ff.; Seb. Mey,
-_Fabulario_, Valencia, 1613, fáb. 47 (Menéndez y Pelayo, _Origenes_,
-II, S. CX ff.); _Tales and Quicke Answeres_, Nr. 99: _Of hym that
-vndertoke to teache an asse to rede_‚ (Hazlitt, I, S. 115); Prym-Socin,
-_Tûr ’Abdín_, II, S. 291 ff. (hier handelt es sich um ein Kamel).
-Lesen und schreiben soll der Esel lernen bei Abstemius, _Hecatomythium
-secundum_, fab. 33: _De grammatico docente asinum_‚ (_Aesopi Phrygis
-et aliorum Fabulae_, Venetiis, 1539, Bl. 61^b) und Waldis, _Esopus_,
-IV, Nr. 97 (hg. v. Kurz, II, S. 270 ff. und Anm. S. 184). Vgl. weiter
-Levêque, _Les mythes et les légendes de l’Inde et de la Perse_, Paris,
-1880, S. 560 ff., _ZVV_, VII, S. 95 ff. und _Archivio_, XXI, S. 358.
-
-Zu dem Troste, daß in der gestellten Frist der eine oder der andere
-sterben kann, vgl. Chauvin, VIII, S. 117 ff.
-
-Der Zug, daß _einem Esel oder Pferde das Essen abgewöhnt_‚ werden soll,
-kehrt auch heute noch oft in Schwänken wieder; er findet sich aber
-schon im Philogelos, wo die 9. Facetie lautet:
-
-Σχολαστικὸς θέλων τὸν ὄνον αὐτοῦ διδάξαι μὴ τρώγειν, οὐ παρέβαλεν αὐτῷ
-τροφάς. ἀποθανόντος δὲ τοῦ ὄνου ἀπὸ λιμοῦ, ἔλεγε· μεγάλα ἐζημιώθην· ὅτε
-γὰρ ἔμαθε μὴ τρώγειν, τότε ἀπέθανε.
-
-
-553.
-
-Interessant ist ein ~_griechisches_~‚ »Märchen« in den schon zitierten
-52 Παραμύθια; es ist das 23. (S. 54 ff.): Ἡ γυναῖκα τοῦ Ναστραδὶν
-Χότζα, dessen wesentlicher Inhalt in einer breitern Fassung in den
-Νεοελληνικὰ Ἀνάλεκτα, II, Athen, 1874, S. 103 ff. als 33. der Λημώδη
-παραμύθια Νάξου wiederkehrt: Die Frau Nasreddins ist in den Arzt
-des Dorfes verliebt. Da er auf ihre Blicke und sonstigen stummen
-Liebeswerbungen nicht achtet, schickt sie ihm endlich durch ihre Magd
-eine Torte, worein sie einen Zettel gesteckt hat. Der Hodscha begegnet
-der Magd, nimmt ihr die Torte ab, ißt diese mit einem Freunde auf,
-liest den Zettel, übergibt der Magd einen andern, des Inhalts, daß er
-in der Dunkelheit kommen werde, und befiehlt ihr, der Frau zu sagen,
-sie habe ihren Auftrag ausgerichtet und der Arzt sende ihr diese
-Antwort. Ganz glückselig richtet die Frau alles her zum Empfange des
-Geliebten. Inzwischen geht der Hodscha zu dem Arzte und läßt sich von
-ihm ein stark wirkendes Abführmittel geben; in der Dunkelheit geht er
-dann in sein Haus. Seine Frau, die ihn erwartet hat, hält ihn, weil
-beide gleich dick sind, für den Arzt, und sie begeben sich sofort
-ins Bett. Nun beginnt auch schon das Abführmittel zu wirken: der
-angebliche Arzt besudelt nicht nur Bett und Zimmer, sondern auch die
-liebeshungrige Frau und macht sich endlich unter ihren Verwünschungen
-davon. Nach einigen Tagen kommt der Hodscha zurück, und sein erstes
-ist, daß er den Arzt zum Essen einlädt. Seinem der Magd erteilten
-Auftrage gemäß, fehlt auf dem Tische bald ein Löffel, bald eine
-Gabel, bald ein Glas, so daß er mehrmals Gelegenheit hat, das Zimmer
-zu verlassen und die Zornesausbrüche seiner Frau gegen den Arzt zu
-belauschen, dem sie schließlich einen Löffel Reis ins Gesicht wirft.
-Der Arzt entfernt sich, indem er dem Hodscha sein Bedauern ausspricht,
-daß sein Weib nicht recht bei Sinnen sei. Sie ist aber von ihrer
-Leidenschaft geheilt und liebt fortan ihren Hodscha so wie früher den
-Arzt.
-
-Mit geringfügigen Abweichungen wird diese Geschichte in einer Novelle
-Bandellos erzählt, nämlich der 35. des I. Teiles: _Nuovo modo di
-castigar la moglie ritrovato da un Gentiluomo veneziano_‚; die Novelle
-Bandellos ist die Quelle der 1. Histoire in den _Amans trompez_,
-Amsterdam, 1696, S. 3 ff.: _De Camille, et du Docteur du_‚ _Cil_, die
-wieder nach Tittmanns Einleitung zum II. Bande der _Simplicianischen
-Schriften_‚ Grimmelshausens, Leipzig, 1877, S. XIX ff. die Quelle der
-Erzählung im 5. bis 8. Kapitel des II. Teiles des _Vogelnests_, S. 174
-ff. ist.
-
-
-554.
-
-Die griechische Ausgabe der Schwänke Nasreddins schließt mit einer
-Geschichte, in der Nasreddin gar nicht vorkommt; denselben Inhalt hat
-aber Buadem, Nr. 161 und überdies hat sie Renato La Valle 1910 im
-_Giornale d’Italia_, dessen Vertreter er in Konstantinopel ist, von
-Nasreddin mitgeteilt: Einmal erschien Nasreddin vor dem Sultan und
-klagte ihm sein Leid; »Ich habe nicht zu leben,« sagte er, »könnte aber
-mein Leben sehr gut fristen, wenn du mir durch ein Handschreiben die
-Erlaubnis gäbest, von jedem Muselman, der vor seiner Frau Furcht hat,
-fünf Para einzuheben.« Da die Zahl der Muselmanen, die ihre Weiber
-fürchten, sehr groß ist, wird der Hodscha bald ein reicher Mann.
-Da sagt der Sultan zu ihm: »Da du durch meine Gnade reich geworden
-bist, hoffe ich, daß du dich mir durch ein Geschenk erkenntlich
-zeigen wirst.« »Sicherlich, Großherr; ich habe dir auch schon eine
-wunderschöne Sklavin aus Cypern mitgebracht.« »Sprich doch leiser,«
-sagte der Sultan, indem er sich scheu umblickte; »im Nebenzimmer ist
-meine Frau.« Sofort nahm der Hodscha den Erlaß aus der Tasche und
-sagte: »Fünf Para her, Großherr!«
-
-Vgl. Krauss, _Zigeunerhumor_, S. 208 ff.: _Wer sich da vor seinem Weibe
-fürchtet_‚.
-
-
-555.
-
-Zum Schlusse folge eine Dschohageschichte, die Reinisch in der
-_Nubasprache_, im Idiome von Fadidscha, aufgezeichnet, deren
-Übertragung ins Deutsche er aber aus naheliegenden Gründen unterlassen
-hat (_Nuba-Sprache_, I, S. 236 ff.):
-
-Dschauha quondam gregem prae se agebat ac dum vadit magna voce
-clamavit: »Gregem meum totum is, sive vir erit sive femina, accipiet,
-qui me edocuerit, quo modo coitus instituatur.«
-
-Quam conditionem captiosam audivit homo quidam, qui in loco superiore
-occupatus erat opere in agro. Oculis igitur modo in meridiem, modo in
-septentrionem conversis non conspexit ullum testem molestum.
-
-Tum is homo secum: »Age, inquit, id quod vult edocebo istum ac gregem
-eius accipiam.« Itaque Dschauham is acclamavit verbis: »Heus tu, huc
-veni! nam te edocebo.«
-
-Venit Dschauha et rusticus braccis detractis se obtulit illi apto ad
-eam rem usus corporis statu. Qui mox penem intulit in anum rustici
-semenque emisit.
-
-Iam cum penem eduxisset Dschauha quaesivit ex rustico, quid esset album
-illud, quod de natura ipsius destillaret. Rusticus: »Inde, inquit,
-nascuntur pueri.«
-
-Tum Dschauha rusticum manibus apprehendit et clamavit: »Redde mihi
-liberos meos!« Is autem cum, ne clamore Dschauhae res proderetur,
-metueret, miti ac clara voce dixit: »Ego vero nullo pacto postulo
-gregem tuum; quam ob rem tacitus quaeso abeas.«
-
-Unde profectus cum grege Dschauha cum ad villam venisset, ante aedium
-ianuam mulierem vidit cum puella sedentem. Cum igitur ibi eadem quae
-ante clamando pronuntiasset, mulier ad puellam haec locuta est: »Cum
-non sint nobis armenta, hunc quae vult edocendo faciam, ut gregem eius
-accipiam.«
-
-Advocatus Dschauha, postquam mulier vestibus depositis accubuit, eam
-subagitavit. Coitu perfecto ex muliere quaesivit, quid esset album
-illud, quod de natura ipsius destillaret.
-
-Respondit mulier: »Necdum id tu cognovisti?« »Minime,« ait Dschauha. Et
-mulier: »Inde, inquit, nascuntur pueri.«
-
-Tum Dschauha mulierem manibus apprehendit ac minis usus petiit ab ea,
-ut sibi liberos redderet. Perterrita mulier: »Iam abeas, inquit, cum
-grege.« Itaque profectus est Dschauha.
-
-Cum autem sol ad occasum vergeret, rusticus domum venit ex agro ac cum
-matre, uxore filiaque consedit ad cenandum.
-
-Sedentibus iis, vir cum grave interdiu fecisset opus podice, crepitum
-emisit.
-
-Tum is: »Quid, inquit, id est?« Et uxor: »Id podex tuus fecit.«
-
-Quae cum dixisset mox ipsa crepuit. Ex qua cum quaesivisset vir, cur
-creparet, respondit: »Praeteriit villam nostram homo quidam cum
-aliquot boum capitibus et clamavit: ›Qui me coitum facere didicerit,
-sive vir erit sive femina, gregem meum mercedem accipiet.‹ Ut rem
-familiarem tuam augerem, me ab illo subagitari passa sum, qua re
-defatigata crepitum emisi.«
-
-Tum vir: »Ergone, inquit, iste huc etiam venit? ut ego quoque creparem,
-is effecit.«
-
-Quae cum locuti essent, rem integram reliquerunt.
-
-
-
-
-FUSSNOTEN:
-
-[1] Abdallah ibn Abbas, der Vetter Mohammeds, von dem angeblich ein
-Korankommentar herrühren soll.
-
-[2] Ist der 103. Vers der 23. Sure des Korans, die vom jüngsten
-Gerichte handelt.
-
-[3] Vers 1 und 2 der 95. Sure »Die Feige«; eigentlich sollten sie
-lauten: »Bei der Feige und dem Ölbaume und dem Berge Sinai.«
-
-[4] Ein mit Hammelfett und Weizenmehl hergestellter Brei.
-
-[5] Die folgende Episode ist in der deutschen Übertragung der
-_Tunisischen Märchen_‚ nicht enthalten; Herr Prof. Dr. Stumme war so
-liebenswürdig, meiner Bitte um eine Übersetzung nachzukommen, wofür ihm
-auch an dieser Stelle herzlichst gedankt sei.
-
-[6] Die Aissawa sind nach Basset eine in ganz Nordafrika weit
-verbreitete religiöse Bruderschaft nach Art der Fakire, die sich ebenso
-wie diese durch Tänze und wilde Bewegungen eine gewisse körperliche
-Unempfindlichkeit aneignen; sie essen Glas und Skorpione, lassen sich
-von giftigen Schlangen beißen, lecken glühendes Eisen, verschlucken
-Kiesel usw.
-
-[7] Das heißt, daß der Verräter keinen Anspruch auf den Lohn hat.
-
-[8] Die Übersetzung der Nrn. 419 und 420 ist wortwörtlich; leider
-bringt das Original nur diese Inhaltsangaben.
-
-[9] Gemeint ist der jetzige Corso Vittorio Emanuele in Palermo, der im
-Volksmunde Via Cassaru oder Cassero heißt, und zwar nach dem arabischen
-_al kassar_, d. i. die Burg.
-
-[10] Mustafa.
-
-[11] Im Originale πεστιμάλι.
-
-[12] χαβλί.
-
-[13] Das Pistazienharz, das im Orient zur Zahnpflege und zur
-Zahnreinigung dient.
-
-[14] Etwa Polizeileutnant.
-
-[15] Über Masudi vgl. Brockelmann, I, S. 143 ff.; er ist 956 gestorben.
-
-[16] Der Verweis Bassets in der _RTP_, XVII, S. 93 auf Hammer,
-_Rosenöl_, II, S. 308 ist irrtümlich.
-
-[17] Gastius nennt seine Quelle nur kurz _Cam._, Melander aber
-ausführlich _D. Joachimus Camerarius in Rhetoricis suis_, d. s. die der
-Ἀριθμολογία ἠθική, Lipsiae, 1552 angehängten _Exempla diversa exercitii
-rhetorici_‚.
-
-[18] Nur ein einseitiger Zusammenhang besteht mit der Nr. 22 der
-_Hundred Mery Talys_‚ (ed. by Oesterley, London 1866, S. 42 ff. und bei
-Hazlitt, _Shakespeare Jest-Books_‚ I, S. 40 ff.).
-
-[19] Die Schlußverse lauten:
-
-Will nicht zum Mahomet der träge Hügel kommen, So geht jetzt Mahomet
-zum trägen Hügel hin.
-
-[20] Vgl. meine Ausführungen darüber bei Arlotto, II, S. 328 ff.
-
-[21] Vgl. Wesselski, _Arlotto_, II, S. 308 ff.
-
-[22] Wohl für Scharsach: s. Grimm, VIII, S. 2220 ff.
-
-[23] Kaswin (südlich vom kaspischen Meere) ist eines der vielen Schilda
-des Orients.
-
-[24] 813-833.
-
-[25] Zur Erklärung dieser Schnurre fährt Galland fort: Les Mahometans
-ont cette coutume dans tout le Levant de branler la tête en devant et
-en arrière lors qu’ils lisent: et comme les enfans qui lisoient sous ce
-Maitre d’Ecole branloient la tête, le Maitre d’Ecole branloit aussi sa
-sienne, quoi qu’il eut pu s’en abstenir, mais c’etoit sa coutume. Les
-Juifs branlent aussi la tête dans leur Synagogues en priant Dieu, mais
-d’une épaule à l’autre, et non pas en devant et en arrière comme les
-Mahometans. Les uns et les autres prétendent que cette agitation les
-rend plus attentifs à leurs Prières.
-
-[26] Die Quellen Herbelots bespricht Meißner in den _Neuarabischen
-Geschichten aus dem Iraq_, S. v; über Bahlul überhaupt s. die bei
-Chauvin, VII, S. 127 angegebene Literatur und Prym-Socin, _Tûr ’Abdin_,
-II, S. 387.
-
-[27] S. die Fußnote 1 auf S. 241.
-
-[28] Eine Variante habe ich im _Euphorion_, XV, S. 10 ff. behandelt.
-
-
-
-
-_Index._‚
-
-
- ibn Abdirabbihi, _Kitab al ikd al farid_‚ I, 206 254 258; II, 201 202
- 230 238 240.
-
- al Abschihi, _Mustatraf_‚ I, 255 257 273 279; II, 202 203 230 236 238.
-
- Abstemius, _Hecatomythia_‚ II, 249.
-
- Agricola, _Sprichwörter_‚ I, 239.
-
- Alexander ab Alexandro, _Dies geniales_‚ II, 185.
-
- _Amans (Les) trompez_‚ II, 250.
-
- Andrews, _Contes ligures_‚ II, 183 195.
-
- _Anthropophyteia_‚ I, 207 216 217 224 228 237 273 278 279; II, 232
- 243.
-
- ibn Arabschah, _Fakihat al hulafa_‚ I, 217 255; II, 186.
-
- _Archie Armstrong’s Banquet of Jests_‚ I, 231 237 249 250; II 219.
-
- Arguijo (Juan de), _Cuentos_‚ II, 226 233.
-
- Arienti, _Porretane_‚ I, 220 239 254.
-
- Arlottos _Schwänke_‚ I, 205 207 227 240 246 256 259 260 275 278;
- II, 203.
-
- Armeno-Wetzel, _Die Reise der Söhne Giaffers_‚ II, 198.
-
- Artin Pascha (Yakoub), _Contes populaires de la vallée du Nil_‚ I 224;
- II, 229 234.
-
- Asbjörnsen, _Fairy Tales from the Far North_‚ I, 274.
-
- Aesop I, 218 259; II, 206.
-
- Augier et Sandeau, _Le gendre de M. Poirier_‚ I, 208.
-
- Aurbacher, _Volksbüchlein_‚ I, 211 220 232 272.
-
- _Aventures (Les joyeuses)_, 1556 I, 223 233 271; II, 187.
-
- _Aventures (Les joyeuses)_, 1577 I, 233 271.
-
-
- _Baitál Pachisi_‚ II, 185.
-
- Bandello, _Novelle_‚ I, 222 242; II, 250.
-
- _Banquet (A choice) of Witty Jests_‚ II, 219.
-
- Baraton, _Poesies_‚ I, 225 280.
-
- Bar-Hebraeus, _The Laughable Stories_‚ I, 212 219 231 243 260 267 276
- 282; II, 181 183 188 191 224 230 241 242.
-
- Basile (Giamb.), _Lo cunto de li cunti_‚ II, 205 211 214.
-
- Basset, _Contes d’Afrique_‚ I, 216 233 236; II, 204 205.
-
- —— _Contes berbères_‚ I, 280; II, 201 243.
-
- —— _Lôqman berbère_‚ I, 226 273; II, 204.
-
- —— _Zenatia_‚ I, 239 263; II, 201.
-
- Bebel, _Schwänke_‚ I, 210 231 240 252 275 280; II, 212 214 216 233.
-
- Behrnauer, _Die vierzig Veziere_‚ I, 250 279.
-
-
- Beroalde de Verville, _Le Moyen de parvenir_‚ I, 277.
-
- Bezemer, _Volksdichtung aus Indonesien_‚ II, 197.
-
- _Bharataka Dvâlrinçikâ_‚ I, 217.
-
- Birlinger, _Volksthümliches aus Schwaben_‚ I, 268.
-
- Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_‚ I, 208 217 236 241 252 269;
- II, 205 245.
-
- Boccaccio, _Decameron_‚ I, 216 229; II, 186.
-
- Böhm, _Lettische Schwänke_‚ I, 249 252 268 274 276; II, 182 184 197
- 205 209 212 214.
-
- Boner, _Der Edelstein_‚ I, 220 237; II, 194 244.
-
- Bouchet, _Les Serées_‚ I, 277; II, 224.
-
- Brant (Sebastian), _Esopi appologi_‚ I, 257 268; II, 249.
-
- Bromyard, _Summa praedicantium_‚ II, 189 213.
-
- Bronner, _Bayerisches Schelmen-Büchlein_‚ I, 207 220 242 246 249 273;
- II, 209.
-
- Bullinger, _Contra Cochlaeum_‚ II, 219.
-
- Busch, _Ut ôler Welt_‚ I, 252 276 280; II, 197 207 212.
-
- Bütner (Wolfgang), _Von Claus Narren_‚ I, 213 223 238 241; II, 196
- 209 226.
-
- Büttner, _Suaheli-Litteratur_‚ I, 213 225; II, 212.
-
-
- Camerarius (Joachim), _Arithmologia_‚ II, 187.
-
- —— _Fabulae_‚ I, 259; II, 249.
-
- Campbell, _Popular Tales of the West-Highlands_‚ I, 208 261 268 269
- 272 274.
-
- C. A. M. v. W., _Zeitvertreiber_‚ I, 221 222; II, 221.
-
- Carbone (Lodovico), _Facezie_‚ I, 225 250; II, 248.
-
- Cardonne, _Mélanges de littérature Orientale_‚ I, 256 259; II, 241.
-
- Carnoy, _Littérature orale de la Picardie_‚ I, 252 272; II, 183 205.
-
- Casalicchio, _L’utile col dolce_‚ I, 225 250 262; II, 232.
-
- Castiglione, _Il cortegiano_‚ I, 225; II, 227 239.
-
- Catull I, 211.
-
- Celtes, _Epigramme_‚ II, 214.
-
- _Cent nouvelles nouvelles_‚ I, 271; II, 187 204.
-
- Cervantes, _Don Quixote_‚ I, 268.
-
- Chappuis, _Les facétieuses Journées_‚ I, 247.
-
- Chevreau, _Histoire du monde_‚ II, 191.
-
- Cicero, _De oratore_‚ I, 225; II, 239.
-
- Cieco da Ferrara, _Mambriano_‚ I, 265.
-
- _Conceites (The Pleasant) of Old Hobson_‚ I, 225 234.
-
-
- Conceits, _Clinches, Flashes, and Whimzies_‚ II, 219.
-
- _Conceyts (Certayne) and Jests_‚ I, 231; II, 226.
-
- Cortesius, _Volantillae_‚ II, 221.
-
- Cosquin, _Contes populaires de Lorraine_‚ I, 272; II, 182 183 184 195
- 203 204 205 209 211 213 214 245.
-
- Costo, _Il Fuggilozio_‚ I, 228 235 278; II, 190 210 229.
-
- Cowell, _The Jâtaka_‚ I, 272.
-
- Crane, _Italian Popular Tales_‚ I, 265; II, 195 211.
-
- _Cukasaptati_‚ II, 187.
-
-
- Dähnhardt, _Natursagen_‚ I, 265.
-
- Daudiguier (Henry), _Lysandre et Calisto_‚ II, 249.
-
- Delicado, _La Lozana andaluza_‚ II, 249.
-
- _Delight and Pastime_‚ I, 215.
-
- _Democritus ridens_‚ I, 213 215 266 280.
-
- _Descriptio Norfolcensium_‚ II, 230.
-
- Des Periers, _Nouvelles récréations_, I, 223 233 235; II, 248.
-
- Domenichi, _Facetie_‚ I, 215 221 231 232 250 266; II, 187 204 220
- 226 234.
-
- Doni, _I Marmi_‚ I, 231.
-
- —— _Rime del Burchiello_‚ I, 233.
-
- —— _La Zucca_‚ II, 221.
-
- Dschami, _Bäharistan_‚ I, 259 282; II, 189 202 239 240 241.
-
- al Dschausi, _Kitab al askija_‚ II, 189.
-
- Dschelaleddin Rumi, _Mesnewi_‚ I, 248 272; II, 185 243.
-
- Dunbar (William) I, 256.
-
-
- _Echa rabbathi_‚ II, 202.
-
- _England’s Jests_‚ I, 229; II, 218.
-
- Eyering, _Proverbiorum copia_‚ I, 220 237 247 250 280.
-
-
- _Fables turques_‚ I, 267; II, 227.
-
- _Fabliaux (Deutsche)_‚ s. Hagen, Keller (Ad. v.) und Lambel.
-
- _Fabliaux (Französische)_‚ s. Legrand und Montaiglon-Raynaud.
-
- _Facecies, et motz subtilz_‚ II, 220 229.
-
- _Facetie (Les piacevoli et ridiculose) di M. Poncino della Torre_‚
- I, 220.
-
- _Facetie, motti, buffonerie et burle del Piovano Arlotto_‚ I, 247.
-
- _Facezie e motti dei secoli XV e XVI_‚ II, 217.
-
- al Farazdak I, 215.
-
-
- _Farce des deux savetiers_‚ I, 220.
-
- _Fincken-Ritter (Der edle)_‚ I, 244; II, 239 245.
-
- Firenzuola, _La Trinuzia_‚ I, 275.
-
- Fleury, _Littérature orale de la Basse-Normandie_‚ I, 210; II, 182.
-
- Frey, _Gartengesellschaft_‚ I, 244 249 252 257 275; II, 192 204 212
- 237.
-
-
- Galland, _Les paroles remarquables des Orientaux_‚ I, 207 232 247 258
- 259 261 262 263 282; II, 202 225 239 240 241.
-
- Garibay, _Cuentos_‚ I, 229 247.
-
- Garzoni, _La piazza universale_‚ I, 247.
-
- —— _La sinagoga de gl’ignoranti_‚ I, 265.
-
- Gastius, _Convivales sermones_‚ I, 231; II, 187 225.
-
- Georgeakis et Pineau, _Le Folk-lore de Lesbos_‚ I, 221 251 269.
-
- Gerlach, _Eutrapeliae_‚ I, 247.
-
- _German Rogue_‚ I, 271.
-
- _Gesta Romanorum_‚ I, 264; II, 185 194 206.
-
- Giuliano, _Dialogo d’un medico con un secretario et un palafreniere_‚
- II, 190.
-
- Gladwin, _The Persian Moonshee_‚ I, 222 243 254 258 259; II, 203 239
- 243.
-
- Gonzenbach, _Sicilianische Märchen_‚ II, 213 215.
-
- _Gotham (The Mad Men of)_‚ s. _Tales_‚.
-
- _Grillenvertreiber_‚ I, 217.
-
- Grimm, _Kinder- und Hausmärchen_‚ I, 222 264 272; II, 201 206 210 215
- 220.
-
- Grimmelshausen, _Vogelnest_‚ II, 251.
-
- Guicciardini, _Detti et fatti_‚ I, 225; II, 248.
-
- _Guru Paramártan_‚ I, 217 225 268.
-
-
- Hagedorn II, 190.
-
- Hagen, _Gesammtabenteuer_‚ II, 188 214 245.
-
- Haltrich, _Deutsche Volksmärchen aus Siebenbürgen_‚ I, 217 270;
- II, 205 206 215.
-
- Hammer, _Rosenöl_‚ I, 248 261; II, 196 203 240 242 243.
-
- Harrington (John) I, 257.
-
- Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_‚ I, 222 229 231 247 250 280;
- II, 221 233.
-
- Hebel, _Schatzkästlein_‚ I, 215; II, 190 226.
-
-
- Heine, _Reisebilder_‚ I, 208.
-
- Herbelot, _Orientalische Bibliothek_‚ I, 245; II, 241.
-
- Hermotimus, _Additamenta_‚ II, 220 229.
-
- Herrant v. Wildonie II, 188.
-
- ibn Hidschdscha, _Thamarat al aurak_‚ I, 247.
-
- Hierokles s. _Philogelos_‚.
-
- _Hundred Mery Talys_‚ I, 239; II, 189 219.
-
-
- Ilg, _Maltesische Märchen_‚ I, 221 262 276 278; II, 183 205 209 210
- 213.
-
- Ispirescu, _Snóve_‚ I, 205 207 234 241 268 276; II, 185 229.
-
-
- _Jacke of Dovers Quest of Inquirie_‚ I, 248 249 266.
-
- Jacob, _Türkische Volkslitteratur_‚ II, 213.
-
- Jacobs, _Celtic Fairy Tales_‚ I, 269.
-
- —— _English Fairy Tales_‚ I, 241 252 268 272 274; II, 182 183 195 206.
-
- Jacques de Vitry, _Exempla_‚ I, 245; II, 243.
-
- Jahn, _Schwänke und Schnurren_‚ I, 269; II, 195 206 229.
-
- _Jâtaka_‚ s. Cowell.
-
- _Jests of Scogin_‚ I, 221 225 237.
-
- _Joe Miller’s Jests_‚ I, 231 248; II, 219 229.
-
- Johannes Junior, _Scala coeli_‚ II, 202.
-
- Juvenal I, 211.
-
-
- al Kaljubi, _Nawadir_‚ II, 183.
-
- _Kathá Sarit Ságara_‚ s. Somadeva.
-
- Keller (Ad. v.), _Erzählungen aus altdeutschen Handschriften_‚
- I, 265; II, 188.
-
- Keller (Albr.), _Die Schwaben_‚ I, 208 220 226 249 269; II, 209.
-
- Kirchhof, _Wendunmuth_‚ I, 218 225 233; II, 206.
-
- Knoop, _Volkssagen_‚ I, 269.
-
- Knowles, _Folk-Tales of Kashmir_‚ I, 252 268.
-
- Kopisch I, 268.
-
- Krauss, _Sagen und Märchen der Südslaven_‚ I, 222 226 276 280;
- II, 205 206.
-
- —— _Zigeunerhumor_‚ I, 207 210 222 253 254 268; II, 215 219 221 228
- 251.
-
- Kuka, _The Wit and Humour of the Persians_‚ I, 207 209 211 212 219
- 227 231 243 245 248 255 260 276 277 282; II, 185 186 187 202 203
- 223 226 231 236 237 238 240.
-
-
- La Fontaine II, 245 248.
-
- _Lalenbuch_‚ I, 235 269; II, 192 209.
-
- Lambel, _Erzählungen und Schwänke_‚ II, 188.
-
- Lamii, _Latifeh nameh_‚ I, 256.
-
- Landes, _Contes annamites_‚ I, 226 265; II, 221.
-
- _Leben (Das kurtzweilige) von Clement Marott_‚ I, 268; II, 249.
-
- Léger, _Recueil de contes populaires slaves_‚ I, 252.
-
- Legrand, _Fabliaux_‚ II, 245.
-
- Lehmann, _Exilium melancholiae_‚ I, 229 231 238 247 250 262 268 277;
- II, 219 229 237.
-
- —— _Florilegium politicum_‚ I, 208 237.
-
- Lidzbarski, _Geschichten aus neu-aramäischen Handschriften_‚ I, 242
- 255 265; II, 187 197 211 212 235 237.
-
- Lindener, _Katzipori_‚ I, 268.
-
- Lucas, _Diálogos_‚ I, 225.
-
- Lundorf, _Wißbadisch Wisenbrünlein_‚ I, 277.
-
- Luscinius, _Joci ac sales_‚ II, 225.
-
- Luzel, _Contes populaires de Basse-Bretagne_‚ II, 182 183 209.
-
-
- Mackenzie, _Tyll Owlglass_‚ I, 240.
-
- Abu Madjan, _Madschmu az zarf_‚ I, 264 277.
-
- al Maidani, _Madschma al amthal_‚ I, 214; II, 183 188 231.
-
- Marguerite de Navarre, _L’Heptaméron_‚ I, 278; II, 190.
-
- Marianus (Christophorus), _Convivium evangelicum_‚ I, 277.
-
- al Masudi, _Les Prairies d’or_, II, 181 245.
-
- Meder, _Quadragesimale_‚ II, 214.
-
- Meier, _Deutsche Sagen aus Schwaben_‚ I, 241.
-
- Meißner, _Neuarabische Erzählungen aus dem Iraq_‚ I, 227; II, 212 219
- 241 242 244.
-
- Melander, _Jocoseria_‚ I, 222 247 269; II, 187 219.
-
- Memel, _Anmuthige lustige Gesellschaft_‚ I, 221 222; II, 218.
-
- Ménage, _Origini della lingua italiana_‚ I, 218 228.
-
- Mendoza, _Lazarillo de Tormes_‚ I, 262.
-
- _Mensa philosophica_‚ I, 274; II, 233.
-
- Merkens, _Was sich das Volk erzählt_‚ I, 210 217 226 229 241 249 250
- 252 268 269 274; II, 182 215 229 237.
-
- _Meschreb, der weise Narr_‚ I, 230.
-
- Mey, _Fábulario_‚ I, 247 249.
-
- Minaef, _Indeiskija skasky_‚ II, 184.
-
-
- Monnier, _Les contes populaires en Italie_‚ I, 207 280; II, 183 206.
-
- Monosini, _Flores italicae linguae_‚ I, 219.
-
- Montaiglon-Raynaud, _Fabliaux_‚ II, 188 245.
-
- Montanus, _Schwankbücher_‚ I, 229 249 252 254 260 265 268 272;
- II, 197 206 245.
-
- Morlini, _Novellen_‚ I, 240 250 263 271 272; II, 184 212 213 228 237.
-
- Motylinski, _Dialogue en dialecte de Djerba_‚ I, 236.
-
- Müllenhoff, _Märchen und Lieder_‚ I, 241 268.
-
- Musculus, _Enarrationes_‚ I, 269.
-
-
- ~Narren, Gaukler und Volkslieblinge~:
- Arlotto s. _Arlottos Schwänke_‚.
- Armstrong s. _Archie Armstrong’s Banquet of Jests_‚.
- Bahlul II, 212 241.
- Barlacchia s. _Facetie, motti, buffonerie_‚.
- Abu Dulama II, 237.
- Eulenspiegel II, 246 249; s. auch Mackenzie.
- Gonnella II, 228.
- Habannaka I, 214; II, 231.
- Hobson s. _Conceites (The Pleasant)_‚.
- Karakusch I, 230; II, 210 229 230.
- Klaus Narr s. Bütner.
- Abu Nuwas I, 211; II, 184 242.
- Poncino della Torre s. _Facetie (Le piacevoli)_‚.
- Scogin s. _Jests of Scogin_‚.
- Sztukoris s. Veckenstedt, _Sztukoris_‚.
- Triboulet I, 223; II, 231.
-
- Nicolas de Troyes, _Le grand parangon des nouvelles nouvelles_‚
- I, 265.
-
- Nieri, _Racconti popolari lucchesi_‚ I, 257.
-
- Nopcsa, _Aus Sala und Klementi_‚ II, 206.
-
- _Novella dell Grasso legnajuolo_‚ I, 275.
-
- _Novelle antiche_‚ I, 227 229.
-
- _Nugae doctae Gaudentii Jocosi_‚ I, 269.
-
- _Nugae venales_‚ II, 235.
-
- _Nuzhal al udaba_‚ I, 230 234 257 282; II, 181 188 194 196 217 224
- 226 239 240 243.
-
-
- O’Connor, _Folk Tales from Tibet_‚ I, 225; II, 183 195.
-
- Ortoli, _Les contes populaires de l’île de Corse_‚ I, 241.
-
-
- Ouville, _L’Elite des Contes_‚ I, 228 277.
-
- _Oxford Jests_‚ I, 225; II, 221.
-
-
- Panciatichi, _Cicalate_‚ II, 226.
-
- _Pantagruéliques (Les)_‚ I, 225.
-
- _Pantschatantra_‚ (Benfey) II, 187 201 206 207 245.
-
- —— (Dubois) I, 263.
-
- _Parangon (Le) des Nouvelles honnestes_‚ I, 229.
-
- _Pasquil’s Jests_‚ I, 275.
-
- Pauli (Joh.), _Schimpf und Ernst_‚ I, 223 232 239 244 264 275;
- II, 185 189 194 197 245.
-
- Pauli (Seb.), _Modi di dire_‚ I, 228 265.
-
- Petrarca, _Epistolae_‚ II, 244.
-
- Petrus Alphonsi, _Disciplina clericalis_‚ I, 206.
-
- Pharaon, _Spahis, Turcos et Goumiers_‚ I, 222.
-
- Philagrius s. _Philogelos_‚.
-
- _Philogelos_‚ I, 206 208 210 213 219 222 225 230 263 274 277;
- II, 235 236 237 239 249.
-
- Pinedo (Luis de), _Libro de chistes_‚ I, 205; II, 221.
-
- Pitrè, _Fiabe, novelle e racconti popolari siciliani_‚ I, 217 250 265;
- II, 195 213.
-
- —— _Novelle popolari toscane_‚ I, 212 218 226 272; II, 182 201 211 212
- 213.
-
-
- Plutarch, _De exilio_‚ I, 219.
-
- —— _Questiones graecae_‚ II, 185.
-
- Poggio, _Facetiae_‚ I, 234 244 257 265 267 278; II, 190 204 229 232
- 246 249.
-
- Pontanus (Jo. Jov.), _Antonius dialogus_‚ II, 244.
-
- ~Predigtmärlein~ I, 222 231 250 280; II, 185 203 213 243. S. auch
- Bromyard, Jacques de Vitry, Johannes Junior, _Mensa philosophica_‚
- und Meder.
-
- Preindlsberger-Mrazovic, _Bosnische Volksmärchen_‚ II, 201 211.
-
- Prym und Socin, _Tur ’Abdîn_‚ I, 210 217 268; II, 241 249.
-
- Pulci, _Morgante_‚ I, 239.
-
-
- Radloff, _Volkslitteratur der türkischen Stämme Südsibiriens_‚
- II, 194 213.
-
- _Récréations françoises_‚ I, 278.
-
- _Recueil des plaisantes et facetieuses nouvelles_‚ I, 223 233 271;
- II, 187.
-
- Reinisch, _Die ’Afar-Sprache_‚ I, 278; II, 212.
-
- —— _Die Bedauye-Sprache_‚ II, 215.
-
- —— _Die Nuba-Sprache_‚ I, 223, 235; II, 206.
-
- —— _Die Saho-Sprache_‚ II, 215.
-
- Rittershaus, _Die neuisländischen Volksmärchen_‚ I, 226 240 252 263
- 272 274 276; II, 197 214.
-
- Rivière, _Contes populaires de la Kabylie du Djurdjura_‚ II, 184 205.
-
- Roda Roda, _Der Pascha lacht_‚ I, 213 225 232 258 260 261 263 268 272
- 280; II, 181 201 225 228 233 237.
-
- Roger _Bontemps en Belle Humeur_‚ II, 181 248.
-
- Rückert I, 211 269.
-
-
- _Saadi_‚ I, 258.
-
- Sacchetti, _Novelle_‚ I, 259 277.
-
- Sachau, _Fellichi-Dialekt von Mosul_‚ I, 255.
-
- Sachs (Hans) I, 223 229 232 256 257 259 265 268; II, 188 192 245.
-
- _Sackful of News_‚ I, 207 242; II, 182.
-
- Sagredo, _L’Arcadia in Brenta_‚ I, 220 225 228 247 254 266 280;
- II, 204 210 232 234.
-
- Santa Cruz (Melchor de), _Floresta española_‚ I, 229.
-
- Sauvé, _Le Folk-lore des Hautes-Vosges_‚ I, 220.
-
- Schiefner, _Tibetan Tales_‚ I, 242.
-
- _Schildbürger_‚ s. _Lalenbuch_‚.
-
- asch Schirwani, _Nafhat al jaman_‚ I, 211 243 260; II, 201 237.
-
- Schlegel (August Wilhelm) II, 246.
-
- Schleicher, _Litauische Märchen_‚ I, 217; II, 198.
-
- Schott, _Walachische Märchen_‚ II, 205.
-
- Schumann, _Nachtbüchlein_‚ I, 244 265 268 269 276; II, 203.
-
- Schupp I, 222 231.
-
- Sébillot, _Litteratture orale d’Auvergne_‚ I, 252; II, 205.
-
- —— _Litteratture orale de la Haute-Bretagne_‚ I, 252 272 276;
- II, 215 229 245.
-
- Sercambi, _Novelle_‚ I, 214; II, 246.
-
- _Siao li Siao_‚ I, 206.
-
- Sklarek, _Ungarische Volksmärchen_‚ II, 201 205 206.
-
- Socin und Stumme, _Der arabische Dialekt der Houwara_‚ II, 198 204
- 205.
-
- Somadeva, _Kathá Sarit Ságara_‚ I, 242; II, 182 201 213 247.
-
- Somma, _Cento racconti_‚ II, 190.
-
- Stobaeus II, 185.
-
- _Storia di Campriano contadino_‚ II, 197.
-
- Straparola, _Piacevoli notti_‚ I, 264 265 271; II, 184 216.
-
- Stricker, _Der Pfaff Amis_‚ II, 249.
-
- Stumme, _Maltesische Märchen_‚ II, 214.
-
- —— _Tunisische Märchen_‚ II, 245.
-
- Swynnerton, _Romantic Tales from the Panjâb_‚ I, 217 224 231 262 265
- 268 270 272 277; II, 184 195 243.
-
- _Syntipas_‚ II, 196.
-
-
- Tabourot, _Contes facecieux du Sieur Gaulard_‚ I, 208 219 272 277;
- II, 191 223 227 229.
-
- _Tale of Beryn_‚ I, 245.
-
- _Tales and Quicke Answeres_‚ I, 225 231 234 250 268; II, 249.
-
- _Tales (Mery) of the Mad Men of Gotham_‚ I, 244 268 272; II, 229.
-
- Tallemant des Reaux II, 214.
-
- _Tantrâkhyâyika_‚ I, 249; II, 213.
-
- _Tausend und eine Nacht_‚ I, 238 244 271 282; II, 198 204 213.
-
- Tewfik, _Ein Jahr in Konstantinopel_‚ II, 236.
-
- Theodulphus, _Carmina_‚ II, 218.
-
- _Tholedoth Jesu_‚ II, 244.
-
- Thorburn, _Bannú_‚ II, 184.
-
- Timoneda, _Patrañuelo_‚ I, 220.
-
- —— _Sobremesa_‚ I, 225 279.
-
- Titius, _Loci controversi_‚ I, 218.
-
- _Tombeau (Le) de la melancolie_‚ II, 248.
-
- _Tripitaka_‚ I, 242 272.
-
-
- Veckenstedt, _Sztukoris_‚ I, 224; II, 198.
-
- —— _Zamaiten_‚ I, 241.
-
- Velten, _Märchen der Suaheli_‚ I, 211; II, 212.
-
- Vinson, _Le Folklore du Pays Basque_‚ I, 217.
-
- ~Volkserzählungen~:
-
- Afghanische s. Thorburn.
-
- Ägyptische s. Artin.
-
- Albanische s. Nopcsa.
-
- Algerische s. Basset, _Contes berbères_‚ (auch von Berbern in
- Marokko usw.), derselbe, _Zenatia_, Pharaon und Rivière.
-
- Annamitische s. Landes.
-
- Brasilianische II, 195.
-
- Corsicanische s. Ortoli.
-
- Dalmatinische II, 182 205.
-
- Deutsche I, 217 242 246 268; s. auch Birlinger, Bronner, Busch,
- Grimm, Jahn, Albr. Keller, Knoop, Meier, Merkens und Müllenhoff.
-
- Englische s. Jacobs.
-
- Finnische II, 196.
-
- Französische I, 217 224 237 241 242 252 268 272 274 275; II, 182
- 184 190 195 203 205 209 211 212 213 215 231 243; s. auch Bladé,
- Carnoy, Cosquin, Fleury, Luzel, Sauvé, Sébillot und Vinson.
-
- Griechische II, 251; s. auch Georgeakis.
-
- Indische s. _Guru Paramártan_, Knowles, Minaef und Swynnerton.
-
- Indonesische s. Bezemer.
-
- aus dem Irak s. Meißner.
-
- Isländische s. Rittershaus.
-
- Italiänische I, 207 220 237 241 250 262 264 274; II, 180 212 213
- 215 219; s. auch Andrews, Crane, Gonzenbach, Monnier, Nieri, Seb.
- Pauli, Pitrè und _Storia_.
-
- Japanische I, 252.
-
- Jüdische I, 222 241.
-
- Keltische s. Campbell und Jacobs.
-
- aus dem östlichen Kleinasien s. Lidzbarski, Prym-Socin und Sachau.
-
- Lettische s. Böhm.
-
- Litauische s. Schleicher und Veckenstedt.
-
- Maltesische s. Ilg und Stumme.
-
- Marokkanische II, 205 247; s. auch Socin-Stumme.
-
- Nubische s. Reinisch, _Nuba_‚ und _Bedauye_.
-
- aus Ostafrika s. Reinisch, _’Afar_ und _Saho_.
-
- Rumänische s. Ispirescu und Schott.
-
- Russische I, 205.
-
- Sibirische s. Radloff.
-
- Siebenbürgische s. Haltrich.
-
- Skandinavische II, 195; s. auch Asbjörnsen.
-
- Spanische II, 221.
-
- Suaheli s. Büttner und Velten.
-
- Südslavische II, 195; s. auch _Anthropophyteia_, Krauss und
- Preindlsberger-Mrazovic.
-
- Tibetanische s. O’Connor und Schiefner.
-
- aus Timbuctu I, 216.
-
- Tunisische I, 277; II, 215; s. auch Motylinski und Stumme.
-
- Türkische II, 202; s. auch Jacob.
-
- Ungarische s. Sklarek.
-
- Westslavische s. Léger.
-
- der Zigeuner s. Krauss und Wlislocki.
-
-
- _Wajikra rabba_‚ I, 227; II, 235.
-
- Waldis, _Esopus_‚ I, 239 269; II, 206 249.
-
- Wickram, _Rollwagenbüchlein_‚ I, 207 232 235 249 275 278; II, 198 210.
-
- Wlislocki, _Märchen der transsilvanischen Zigeuner_‚ II, 206 209.
-
-
- Zabata, _Diporto de’ viandanti_‚ I, 212 220 225; II, 232.
-
- Zakani, _Die herzerfreuende Schrift_‚ I, 207 210 214 235 244 248;
- II, 185 217.
-
- az Zamachschari, _Rabi al abrar_‚ I, 235.
-
- _Zimmerische Chronik_‚ I, 248 269.
-
- Zincgref-Weidner, _Teutsche Apophtegmata_‚ I, 208 229 238 241 262;
- II, 189 196 226 229 231.
-
-
-
-
-
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-
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- The Project Gutenberg eBook of Der Hodscha Nasreddin II. Band, by Albert Wesselski.
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-<body>
-
-
-<pre>
-
-Project Gutenberg's Der Hodscha Nasreddin II. Band, by Albert Wesselski
-
-This eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and most
-other parts of the world at no cost and with almost no restrictions
-whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of
-the Project Gutenberg License included with this eBook or online at
-www.gutenberg.org. If you are not located in the United States, you'll have
-to check the laws of the country where you are located before using this ebook.
-
-Title: Der Hodscha Nasreddin II. Band
- Türkische, arabische, berberische, maltesische,
- sizilianische, kalabrische, kroatische, serbische und
- griechische Märlein und
-
-Author: Albert Wesselski
-
-Release Date: May 10, 2017 [EBook #54691]
-
-Language: German
-
-Character set encoding: UTF-8
-
-*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN II. BAND ***
-
-
-
-
-Produced by Turgut Dincer and The Online Distributed
-Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This file was
-produced from images generously made available by The
-Internet Archive/Canadian Libraries)
-
-
-
-
-
-
-</pre>
-
-
-<p>&nbsp;</p>
-<div class="bbox">
-NARREN,&nbsp;&nbsp;&nbsp;GAUKLER&nbsp;&nbsp;UND&nbsp;&nbsp;VOLKSLIEBLINGE<br />
-HERAUSGEGEBEN&nbsp;&nbsp;VON&nbsp;&nbsp;ALBERT&nbsp;&nbsp;WESSELSKI<br />
-VIERTER&nbsp;BAND:&nbsp;DER&nbsp;HODSCHA&nbsp;NASREDDIN&nbsp;I
-</div>
-<p>&nbsp;</p>
-<div class="figcenter" style="width: 100px;">
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-
-<hr />
-
-<table summary="header1" border="0"><tr>
-<td class="tdc vertt line5" colspan="3"><img src="images/horizontal.png" alt="border" /></td>
-</tr><tr>
-<td><img src="images/vertical.png" alt="border" /></td>
-<td><h1>
-DER HODSCHA<br />
-NASREDDIN</h1>
-
-<p class="center">Türkische, arabische, berberische,<br />
-maltesische, sizilianische, kalabrische,<br />
-kroatische, serbische und griechische<br />
-Märlein und Schwänke<br />
-<br />
-Gesammelt und herausgegeben von<br />
-<br />
-<big>Albert Wesselski</big><br /><br /><br />
-<br />
-II. Band<br /><br /><br />
-<br />
-Alexander Duncker Verlag<br />
-Weimar MCMXI</p></td>
-<td class="tdr vertb"><img src="images/vertical.png" alt="border" /></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdc vertt line5" colspan="3"><img src="images/horizontal.png" alt="border" /></td>
-</tr></table>
-
-<hr />
-
-<p class="center">Alle Rechte vorbehalten.</p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_vii" id="Page_vii">vii</a></span></p>
-
-<h2>Inhalt des II. Bandes</h2>
-
-<table summary="Inhalt des II. Bandes" border="0"><tr>
-<td class="tdr" colspan="3">Seite</td>
-</tr><tr>
-<td class="tdr">II.</td><td class="tdl">Arabische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_1">1</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din
-effendi dschoha</td><td class="tdr"><a href="#Page_3">3</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe von
-Tausend und einer Nacht</td><td class="tdr"><a href="#Page_19">19</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">3. Volkserzählungen aus Tripolis und Tunis</td><td class="tdr"><a href="#Page_25">25</a></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdr">III.</td><td class="tdl">Berberische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_49">49</a></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdr">IV.</td><td class="tdl">Maltesische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_91">91</a></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdr">V.</td><td class="tdl">Sizilianische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_101">101</a></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdr">VI.</td><td class="tdl">Kalabrische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_115">115</a></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdr">VII.</td><td class="tdl">Kroatische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_131">131</a></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdr">VIII.</td><td class="tdl">Serbische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_139">139</a></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdr">IX.</td><td class="tdl">Griechische Überlieferungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_159">159</a></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdl" colspan="2">Anmerkungen literatur- und stoffgeschichtlichen Inhalts</td><td class="tdr"><a href="#Page_179">179</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Tür hüten</td><td class="tdr"><a href="#Page_182">182</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Verscheuchung von Dieben</td><td class="tdr"><a href="#Page_183">183</a>,&nbsp;<a href="#Page_211">211</a>&nbsp;und&nbsp;<a href="#Page_215">215</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Vertauschung eines Toten gegen einen Hammel</td><td class="tdr"><a href="#Page_183">183</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Regen eßbarer Dinge</td><td class="tdr"><a href="#Page_184">184</a>,&nbsp;<a href="#Page_195">195</a>&nbsp;und&nbsp;<a href="#Page_204">204</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Prangerritt der Ehebrecherin</td><td class="tdr"><a href="#Page_185">185</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Esel (Kalb) an der Stelle des Ehebrechers</td><td class="tdr"><a href="#Page_187">187</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Nur miteinander verkaufen</td><td class="tdr"><a href="#Page_188">188</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">»Wenn der Berg nicht zum Propheten kommen
-will« usw.</td><td class="tdr"><a href="#Page_190">190</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Zoll auf verschiedene Gebrechen</td><td class="tdr"><a href="#Page_194">194</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Die drei Dummen (Braut und ihre Eltern)</td><td class="tdr"><a href="#Page_194">194</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Heller in fremdes Geld geworfen</td><td class="tdr"><a href="#Page_197">197</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Unibosmärchen</td><td class="tdr"><a href="#Page_197">197</a>,&nbsp;<a href="#Page_199">199</a>&nbsp;und&nbsp;<a href="#Page_201">201</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Brandmarkung</td><td class="tdr"><a href="#Page_198">198</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Der Schuldner stellt sich tot</td><td class="tdr"><a href="#Page_199">199</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Goldmistende Tiere</td><td class="tdr"><a href="#Page_201">201</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Verschleuderung wertvoller Dinge durch einen
-Dummkopf</td><td class="tdr"><a href="#Page_201">201</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Seltsame Teilung</td><td class="tdr"><a href="#Page_202">202</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Aristoteles und die Königin</td><td class="tdr"><a href="#Page_203">203</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Mitbieten eines falschen Käufers</td><td class="tdr"><a href="#Page_204">204</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Verkauf an einen Vogel (einen Baum, eine
-Statue usw.)</td><td class="tdr"><a href="#Page_204">204</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Fleischverkauf an Hunde</td><td class="tdr"><a href="#Page_206">206</a>&nbsp;und&nbsp;<a href="#Page_211">211</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl"><span class="pagenum"><a name="Page_viii" id="Page_viii">viii</a></span>Die Königstochter lachen gemacht</td><td class="tdr"><a href="#Page_206">206</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Der Schakal (Fuchs) hat zehn Listen</td><td class="tdr"><a href="#Page_207">207</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Anbauen von Salz, Geld, Kuhschwänzen usw.</td><td class="tdr"><a href="#Page_209">209</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Nur an Leute verkaufen, die wenig reden</td><td class="tdr"><a href="#Page_211">211</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Fleischverkauf an Fliegen</td><td class="tdr"><a href="#Page_211">211</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Verkehrte Ansprache oder Begrüßung</td><td class="tdr"><a href="#Page_213">213</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Herauslockung eines Tieres</td><td class="tdr"><a href="#Page_213">213</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Mehrfache Ausnützung eines Leichnams</td><td class="tdr"><a href="#Page_214">214</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Heilung durch Lachen</td><td class="tdr"><a href="#Page_214">214</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Bestreichung der Erde mit Butter</td><td class="tdr"><a href="#Page_215">215</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Unkenntnis vom Wesen des Kindsschädels</td><td class="tdr"><a href="#Page_215">215</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Entweder ...., oder ....!</td><td class="tdr"><a href="#Page_217">217</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Ist das Ernst oder Spaß?</td><td class="tdr"><a href="#Page_219">219</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Lügenschnurren</td><td class="tdr"><a href="#Page_219">219</a>&nbsp;und&nbsp;<a href="#Page_220">220</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Zwecklosigkeit der Strafe nach dem Vergehn</td><td class="tdr"><a href="#Page_231">231</a></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdl" colspan="2">Anhang</td><td class="tdr"><a href="#Page_235">235</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Für die Nachkommen pflanzen</td><td class="tdr"><a href="#Page_235">235</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Drei Fragen (Kaiser und Abt)</td><td class="tdr"><a href="#Page_238">238</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Prediger mit der Eselsstimme</td><td class="tdr"><a href="#Page_243">243</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Traumbrot</td><td class="tdr"><a href="#Page_243">243</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Asinus vulgi</td><td class="tdr"><a href="#Page_244">244</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Dit de perdriz</td><td class="tdr"><a href="#Page_245">245</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Einen Esel reden (lesen) lehren</td><td class="tdr"><a href="#Page_247">247</a></td>
-</tr><tr>
-<td>&nbsp;</td><td class="tdl">Einem Esel das Essen abgewöhnen</td><td class="tdr"><a href="#Page_249">249</a></td>
-</tr><tr>
-<td class="tdl" colspan="2">Index</td><td class="tdr"><a href="#Page_255">255</a></td>
-</tr></table>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_1" id="Page_1">1-2</a></span></p>
-
-<h2>II.<br /><br />
-Arabische Überlieferungen</h2>
-<hr />
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_3" id="Page_3">3-4</a></span></p>
-
-<h3>
-1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi dschoha</h3>
-<hr />
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_5" id="Page_5">5</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_339" id="Nanchor_339"></a><a href="#Note_339" class="nanchor">339.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An fragte Nasreddin: »Kannst du rechnen?«
-»Freilich,« antwortete er; »darüber gibts
-keinen Zweifel.« »Wie würdest du also vier
-Dirhem unter drei Personen gleichmäßig verteilen?«
-»Zweien von ihnen gäbe ich jedem zwei
-Dirhem, der dritte bekäme nichts und müßte
-warten, bis noch zwei Dirhem dawären; dann
-nähme er diese und so hätten alle drei gleich
-viel.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_340" id="Nanchor_340"></a><a href="#Note_340" class="nanchor">340.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin, der Pfirsiche in der Tasche hatte,
-kam bei etlichen Leuten vorbei und sagte
-zu ihnen: »Wer es errät, was ich in der Tasche
-habe, bekommt den größten Pfirsich.« Sie antworteten
-ihm: »Es sind Pfirsiche.« Er sagte:
-»Ja, wer hat euch denn das gesagt? das muß ein
-rechter Hurensohn sein.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_341" id="Nanchor_341"></a><a href="#Note_341" class="nanchor">341.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Nasreddin mit einer Flasche
-zum Bache, um Wasser zu holen; sie fiel
-ihm aus der Hand und sank unter. Da setzte er
-sich am Ufer nieder. Ein Freund von ihm kam
-vorbei und sagte: »Was sitzst du da, Dschoha?«</p>
-
-<p>»Eine meinige Flasche ist ertrunken; ich
-warte, bis sie aufquillt und an die Oberfläche
-kommt.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_342" id="Nanchor_342"></a><a href="#Note_342" class="nanchor">342.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages brachte Nasreddin Korn in die
-Mühle; dort begann er dann das Korn aus
-den Körben der andern Leute zu nehmen und es in
-den seinigen zu tun. Endlich sagte der Müller zu
-ihm: »Was machst du da?« »Ich bin ein Narr.«
-»Warum nimmst du dann nicht das Korn aus
-deinem Korbe und tust es in die der andern?«
-<span class="pagenum"><a name="Page_6" id="Page_6">6</a></span>
-»Ich bin ein einfacher Narr; täte ich das, was du
-sagst, wäre ich ein doppelter Narr.«</p>
-
-<p>Der Müller begann zu lachen und ließ ihn
-laufen.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_343" id="Nanchor_343"></a><a href="#Note_343" class="nanchor">343.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>As Maultier Nasreddin Dschohas nahm einmal
-einen andern Weg, als er gewollt hätte.
-Einer seiner Freunde, der ihm begegnete, fragte
-ihn: »Wohin, Dschoha?« »Wohin mein Maultier
-will.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_344" id="Nanchor_344"></a><a href="#Note_344" class="nanchor">344.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha brachte eines Tages einen löcherigen
-Kessel auf den Markt, um ihn zu verkaufen;
-aber man sagte ihm: »Er hat ein Loch, er ist
-nichts wert.« Er antwortete: »Bei Gott, das ist
-nicht wahr, er hat kein Loch; meine Mutter hatte
-Baumwolle drinnen, und er hat nicht geronnen.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_7" id="Page_7">7</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_345" id="Nanchor_345"></a><a href="#Note_345" class="nanchor">345.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal ging die Mutter Si Dschohas zu einer
-Lustbarkeit und sagte zu ihm: »Hüte die
-Tür.« Da setzte er sich nieder, mit dem Rücken
-an die Tür gelehnt. Als es ihm dann langweilig
-wurde, stand er auf und ging weg, trug aber
-dabei die Tür auf dem Kopfe. Einer seiner
-Freunde sah ihn und sagte: »Was soll das
-heißen?« Er antwortete: »Meine Mutter hat mir
-gesagt, ich soll die Tür hüten.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_346" id="Nanchor_346"></a><a href="#Note_346" class="nanchor">346.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages knackte Dschoha eine Mandel auf
-und der Kern entschlüpfte ihm; da sagte er:
-»Wie wunderbar! alles flieht vor dem Tode,
-sogar die unvernünftigen Wesen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_347" id="Nanchor_347"></a><a href="#Note_347" class="nanchor">347.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal ging Dschoha in den Vorraum seines
-Hauses hinaus und fand dort einen Ermordeten.
-Er warf ihn in den Brunnen und
-sagte es seinem Vater. Der nahm den Leichnam
-wieder heraus und begrub ihn; dann erwürgte
-er einen Hammel und warf ihn in den Brunnen.
-Die Verwandten des Toten durchliefen alle
-Straßen und fragten um den Leichnam; Dschoha
-begegnete ihnen und sagte zu ihnen: »Bei uns ist
-ein Ermordeter; kommt nachsehn, ob es euer
-Mann ist.« Sie gingen zu ihm und ließen ihn in
-den Brunnen steigen; als er den Hammel sah,
-rief er zu ihnen hinauf: »Hat euer Mann Hörner
-gehabt?«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_348" id="Nanchor_348"></a><a href="#Note_348" class="nanchor">348.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha hatte drei Pfund Fleisch gekauft und
-sagte zu seiner Frau: »Koch uns ein wenig
-Fleisch.« Sie kochte es, aß es aber mit ihrem
-Geliebten. Dschoha kam heim und fragte: »Wo
-ist das Fleisch?« Die Frau antwortete: »Ich war
-in der Küche beschäftigt; unterdessen hat es die
-Katze gefressen.«</p>
-
-<p>Dschoha stand auf, nahm die Katze und wog
-sie; da hatte sie gerade drei Pfund. Und er
-schrie: »Du Metze, wenn das die Katze ist, wo
-ist das Fleisch? und wenn das das Fleisch ist,
-wo ist die Katze?«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_349" id="Nanchor_349"></a><a href="#Note_349" class="nanchor">349.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha gab seiner Frau drei Dirhem und
-sagte zu ihr: »Kauf dafür Fleisch, laß es
-aber nicht wieder die Katze fressen wie neulich.«
-Sie ging es kaufen und traf einen von ihren Liebhabern;
-den nahm sie mit sich nach Hause. Die
-Nachbarn sahen das und führten beide vor den
-<span class="pagenum"><a name="Page_8" id="Page_8">8</a></span>
-Richter. Der Richter befahl, die Frau auf einen
-Bullen zu setzen und sie also durch die Stadt zu
-führen. Als Dschoha die Zeit lang wurde, ging
-er sie suchen; da sah er sie in dieser Verfassung
-und sagte zu ihr: »Du Metze, was heißt das?«</p>
-
-<p>Sie antwortete: »Nun, nun, was denn? Geh
-nur nach Hause; ich habe nur noch den Markt
-der Essenzenverkäufer und der Tuchhändler,
-dann gehe ich das Fleisch kaufen und komme
-heim.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_350" id="Nanchor_350"></a><a href="#Note_350" class="nanchor">350.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau Dschohas pflegte in der Nacht wegzulaufen
-und sich mit ihrem Geliebten zu
-treffen; deswegen wurde Dschoha von seinen
-Nachbarn gehänselt. Da hielt er sich einmal wach,
-bis sie wegging; dann stand er auf, verschloß die
-Tür und setzte sich dahinter. Als die Frau zurückkam,
-fand sie die Tür versperrt. Sie begann ihn
-zu bitten, er möge sich ihrer erbarmen, aber er
-beschimpfte sie. Als sie jede Hoffnung auf einen
-günstigen Ausgang aufgegeben hatte, sagte sie zu
-ihm: »Wenn du mir nicht öffnest, springe ich in
-den Brunnen.« Dann nahm sie einen großen
-Stein und warf ihn hinein. Voll Reue lief er
-hinaus, um zu sehn, was es gebe. Augenblicklich
-schlüpfte die Frau ins Haus und verschloß die
-Tür. Er gab sich alle Mühe, sie zur Nachgiebigkeit
-zu bestimmen, aber sie hörte nicht auf, ihn
-zu beschimpfen und zu ihm zu sagen: »Da hat
-mans, wie du dich aufführst; die ganze Nacht
-steckst du bei den Trunkenbolden.« So gelang
-es ihr denn, ihn vor den Nachbarn mit Schande
-zu bedecken.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_9" id="Page_9">9</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_351" id="Nanchor_351"></a><a href="#Note_351" class="nanchor">351.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner, der die Frau Dschohas liebte, sagte eines
-Tages zu seinem Diener, einem bartlosen und
-wohlgewachsenen Knaben: »Geh zu ihr und sag
-ihr, daß ich sie bald besuchen werde.« Der Knabe
-ging hin. Sie konnte sich nicht enthalten, ihn
-zu umarmen und ihn an ihre Brust zu drücken,
-bis sie schließlich ihre Gelüste stillte. Der Herr
-des Knaben fand, daß der zu lange ausblieb; er
-machte sich also selber auf den Weg zum Hause
-Dschohas. Als ihn die Frau kommen hörte, verbarg
-sie den Knaben unter dem Bette, und ihn
-empfing sie wie gewöhnlich. In diesem Augenblicke
-klopfte Dschoha an die Tür. Da sagte sie
-zu ihrem Geliebten: »Steh auf, lauf mit blankem
-Schwerte in den Hof und stoße Schmähungen
-gegen mich aus.« Er tat es. Dschoha trat ein
-und fragte seine Frau: »Was will der Mensch?«
-»Ach, Mann,« sagte sie, »das ist unser Nachbar:
-sein Diener ist ihm entlaufen und hat sich zu uns
-geflüchtet; er wollte auf ihn los, um ihn zu töten,
-aber ich habe ihn unter das Bett gesteckt.«
-Dschoha sagte zu dem Knaben: »Komm nur
-hervor, mein Kind, und bete zu Gott für diese
-ehrsame Frau, die dir diesen großen Dienst geleistet
-hat; Gott möge ihn ihr lohnen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_352" id="Nanchor_352"></a><a href="#Note_352" class="nanchor">352.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau Dschohas ging mitten in der Nacht
-weg. Es begegnete ihr einer und der sagte
-zu ihr: »Du gehst um diese Stunde aus?« »Das
-kümmert mich nichts,« antwortete sie: »treffe ich
-einen Mann, so ist das das, was ich suche; begegnet
-mir ein Teufel, so werde ich ihm gehorchen.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_10" id="Page_10">10</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_353" id="Nanchor_353"></a><a href="#Note_353" class="nanchor">353.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An sagte zu Dschoha: »Nun bist du alt geworden
-und weißt von der ganzen Überlieferung
-nichts auswendig.« Er antwortete:
-»Niemand von euch hat von Ikrimah das sagen
-hören, was ich von ihm gehört habe.« »Sag es
-uns.« »Ich habe gehört, wie Ikrimah nach ibn
-Abbas<a name="FNanchor_1_1" id="FNanchor_1_1"></a><a href="#Footnote_1_1" class="fnanchor">1</a>, der es von dem Propheten hatte, folgendes
-verkündete: ›Es gibt zwei Eigenschaften, die
-bei niemand sonst als bei den Gläubigen vereint
-sind.‹ Aber Ikrimah hat die eine vergessen gehabt
-und ich habe die andere vergessen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_354" id="Nanchor_354"></a><a href="#Note_354" class="nanchor">354.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha war gerade beim Essen, als ein Bettler
-vor seiner Tür stehn blieb und sagte:
-»Muselmanen, Brüder!« Dschoha sagte: »Es soll
-keine Verwandtschaft unter ihnen gelten und sie
-sollen sich nicht aneinander mit Bitten wenden.<a name="FNanchor_2_2" id="FNanchor_2_2"></a><a href="#Footnote_2_2" class="fnanchor">2</a>«
-Der Bettler antwortete: »Hab Mitleid mit mir!«
-Dschoha sagte: »Eher brauchte ich dein Mitleid.«
-Der Bettler: »Höre mich doch an!« Dschoha:
-»Ich hätte dich angehört, wenn du dich an einen
-Lebenden gewandt hättest.« Der Bettler: »Wie
-weitschweifig sind deine Worte, und wie trügerisch
-deine Handlungen! Möge Gott deine Hoffnungen
-zu Schanden machen!«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_355" id="Nanchor_355"></a><a href="#Note_355" class="nanchor">355.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha brachte seiner Frau ein Stück Fleisch
-und fragte sie: »Was kann man daraus
-machen?« Sie antwortete: »Mit gutem Fleische
-<span class="pagenum"><a name="Page_11" id="Page_11">11</a></span>
-lassen sich alle möglichen guten Sachen kochen.«
-»Gut,« sagte Dschoha, »koch mir alle möglichen
-guten Sachen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_356" id="Nanchor_356"></a><a href="#Note_356" class="nanchor">356.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha hatte einen Kamelhengst bestiegen;
-auf dem Wege warf ihn der ab und entwich.
-Dschoha verfolgte ihn, bis er ihn schließlich
-in einer Stadt einholte; und er sagte zu den
-Einwohnern der Stadt: »Habt ihr den Schuft gesehn,
-der mich hat umbringen wollen? Bringt
-den Metzger her, damit er den Verfluchten
-schlachte.« Der Metzger schlachtete das Kamel
-und Dschoha verteilte das Fleisch an die Einwohner
-der Stadt.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_357" id="Nanchor_357"></a><a href="#Note_357" class="nanchor">357.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner lud Dschoha zu Tische und sagte zu
-seiner Sklavin: »Bereite uns Feigen.« Aber
-sie vergaß es und er ebenso. Später sagte er zu
-Dschoha: »Lies uns einen Abschnitt aus dem
-Koran.« Dschoha willigte ein und begann: »Im
-Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen!
-Bei dem Ölbaume und dem Berge Sinaï ....«<a name="FNanchor_3_3" id="FNanchor_3_3"></a><a href="#Footnote_3_3" class="fnanchor">3</a>
-Der Gastgeber sagte: »Wo bleibt die Feige?«
-Dschoha antwortete: »Die habt ihr, du und deine
-Sklavin, seit Anbruch der Nacht vergessen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_358" id="Nanchor_358"></a><a href="#Note_358" class="nanchor">358.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha heiratete eine Frau, die schielte. Um
-die Essensstunde brachte er zwei Brote; sie
-sah vier. Dann brachte er eine Schüssel mit
-Speise; sie sah zwei und sagte zu ihm: »Was sollen
-<span class="pagenum"><a name="Page_12" id="Page_12">12</a></span>
-wir mit zwei Schüsseln machen? eine ist genug.«
-Er sagte bei sich: »Was für eine ausgezeichnete
-Frau, die alles doppelt sieht!« Als er sich dann
-mit ihr zu Tische setzte, warf sie ihm die Schüssel
-an den Kopf und sagte: »Bin ich denn eine Dirne,
-daß du einen andern Mann zu mir führst?«
-»Liebste,« sagte Dschoha, »bitte, sieh alles
-doppelt, nur deinen Mann nicht!«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_359" id="Nanchor_359"></a><a href="#Note_359" class="nanchor">359.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha war bei einem großen Herrn zu Tische
-und es gab Nugat. Da fragte ihn einer:
-»Was ist das?« Er antwortete: »Ich weiß es
-nicht; aber ich habe sagen hören, das Bad sei
-eines der köstlichsten irdischen Dinge, und so
-denke ich, daß das ein Bad ist.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_360" id="Nanchor_360"></a><a href="#Note_360" class="nanchor">360.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha sah auf dem Tische eines Geizigen
-ein Huhn, das niemand anrührte; man hatte
-es zugleich mit dem Kuskussu<a name="FNanchor_4_4" id="FNanchor_4_4"></a><a href="#Footnote_4_4" class="fnanchor">4</a> gebracht und
-nach dem Essen wurde es wieder zurückgetragen.
-Da sagte er: »Bei Gott, dieses Huhn hat nach
-seinem Tode ein längers Dasein als zu seinen
-Lebzeiten.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_361" id="Nanchor_361"></a><a href="#Note_361" class="nanchor">361.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha aß bei einem großen Herrn; es gab
-eine Fleischpastete und die verschlang er
-mit vollem Munde. Einer sagte zu ihm:
-»Dschoha, iß nicht zu viel; wer sich daran übernimmt,
-muß sterben.« Er hielt einen Augenblick
-inne, dann klatschte er seine fünf Finger zusammen
-<span class="pagenum"><a name="Page_13" id="Page_13">13</a></span>
-und sagte: »Nehmt euch meiner Familie
-an; ich befehle sie euch.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_362" id="Nanchor_362"></a><a href="#Note_362" class="nanchor">362.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha traf einen Christen, der in der christlichen
-Fastenzeit Fleisch aß; da setzte er
-sich zu ihm, um an seinem Mahle teilzunehmen.
-Der Christ sagte zu ihm: »Dschoha, das Fleisch
-von Tieren, die wir geschlachtet haben, ist euch
-Muselmanen nicht erlaubt.« Dschoha antwortete:
-»Ich bin unter den Muselmanen das, was du unter
-den Christen bist.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_363" id="Nanchor_363"></a><a href="#Note_363" class="nanchor">363.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau Dschohas erzählt: Mein Geliebter
-hatte Lust nach einer Schüssel gedünstetes
-Fleisch, und ich verlangte die Sachen dazu von
-meinem Manne. Als alles nötige bereit war,
-kochte ich das Gericht und aß es mit meinem
-Geliebten und tat eine Gurke in den Topf. Mein
-Mann kam heim und ich setzte ihm diese vor;
-er kostete sie und sagte: »Das schmeckt ja wie
-eine Gurke.« Ich stellte sie noch einmal zu,
-bis sie eingetrocknet war. Er aß sie und ging
-weg. Mein Geliebter kam zum zweiten Male,
-aber er war noch kaum recht eingetreten, als
-ihn mein Mann ertappte; er packte ihn und
-steckte ihn in eine Truhe und verschloß sie.
-Dann ging er meine Verwandten holen. Sofort,
-als er draußen war, machte ich mich an das
-Schloß, öffnete es und ließ meinen Geliebten
-heraus. Unser Nachbar hatte einen Esel; den
-nahm ich und steckte ihn in die Truhe. Da trat
-auch schon mein Mann mit meinem Vater und
-meinem Bruder ein. Sie öffneten die Truhe und
-fanden einen Esel. Und sie sagten zu Dschoha:
-<span class="pagenum"><a name="Page_14" id="Page_14">14</a></span>
-»Bist du närrisch?« Er sah mich an und sagte:
-»Dirne! du hast eine Gurke in Fleisch verwandelt;
-kein Wunder, daß du einen Menschen in
-einen Esel verwandelst.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_364" id="Nanchor_364"></a><a href="#Note_364" class="nanchor">364.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau Dschohas erzählt weiter: Eines Tages
-kam mein Mann nach Hause und mein Geliebter
-war da; ich versteckte ihn im Keller.
-Mein Mann brachte dreißig Eieräpfel mit und
-legte sie in den Keller. Mein Geliebter aß einen.
-Dann ging mein Mann die Äpfel zählen; mein Geliebter
-gab sie ihm einzeln, und er bildete sich ein,
-es sei seine eigene Hand, die sie ihm von innen
-reichte. Als er fand, daß einer fehlte, ging er
-hinein; da traf er meinen Geliebten. Er fragte ihn:
-»Wer bist du?« Und mein Geliebter antwortete:
-»Ich bin ein Eierapfel.« Nun sagte mein Mann zu
-mir: »Schau, was für ein Spitzbube der Händler
-ist! er hat mir den da für einen Apfel zugezählt,
-und dabei habe ich zu ihm gesagt: ›Welcher ists
-denn, wenn nicht der da, der den Korb so schwer
-macht?‹« Dann führte er ihn zu dem Apfelhändler
-und sagte zu ihm: »Hast du denn keine
-Furcht vor Gott? wie kannst du mir den zu den
-Äpfeln zuwägen?« Der Händler, der ein Schalk
-war, nahm meinen Geliebten beim Ohre und sagte
-zu ihm: »Wie oft habe ich dir schon gesagt: ›Bleib
-bei den Rüben und komme nicht immer unter die
-Eieräpfel!‹« Dann gab er meinem Manne an
-seiner statt einen Eierapfel.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_365" id="Nanchor_365"></a><a href="#Note_365" class="nanchor">365.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha erhielt von seinem Vater einen
-Dirhem, um dafür einen Hammelkopf zu
-kaufen. Er kaufte ihn, aß aber alles Fleisch
-<span class="pagenum"><a name="Page_15" id="Page_15">15</a></span>
-herunter und brachte seinem Vater den nackten
-Schädel. Der Vater sagte: »Schuft, was ist das?«
-»Ein Hammelkopf.« »Wo sind die Ohren?« »Er
-war taub.« »Und die Zunge?« »Er war stumm.«
-»Und das Fleisch am Kopfe?« »Er war kahl.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_366" id="Nanchor_366"></a><a href="#Note_366" class="nanchor">366.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner lud eines Tages Dschoha ein, um ihn zu
-hänseln, und als Dschoha zu Tische kam, war
-nur ein Brot da; Dschoha stand auf und lief eiligst
-weg. Der andere sagte: »Wohin denn, Dschoha?«
-Dschoha antwortete: »Ich werde am Opfertage
-wiederkommen; vielleicht gibts dann bei dir
-Fleisch.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_367" id="Nanchor_367"></a><a href="#Note_367" class="nanchor">367.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha war gerade dabei, ein Huhn mit Brot
-zu essen, als einer bei ihm vorbeikam; der
-sagte zu ihm: »Gib mir ein Stückchen.« Aber
-Dschoha sagte: »Bei Gott, Bruder, das Huhn gehört
-nicht mir; es gehört meiner Frau und sie hat
-es mir gegeben, damit ich es esse.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_368" id="Nanchor_368"></a><a href="#Note_368" class="nanchor">368.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha fragte einen Geizhals: »Warum lädst
-du mich nicht ein?« »Weil du große Bissen
-nimmst und sie gierig verschlingst; während du
-den einen ißt, bereitest du dir schon den andern
-vor.« »Aber Bruder,« entgegnete Dschoha, »möchtest
-du denn, daß ich jedesmal zwischen zwei
-Bissen zwei Kniebeugungen machte?«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_369" id="Nanchor_369"></a><a href="#Note_369" class="nanchor">369.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte Dschoha zu seiner Frau, als
-er mit ihr aß: »Nichts könnte lieblicher sein
-als diese Speise, wenn sie nur nicht so knapp
-wäre.« »Wieso denn knapp?« sagte sie; »wir
-sind doch allein, du und ich.« »Mir wäre es am
-<span class="pagenum"><a name="Page_16" id="Page_16">16</a></span>
-liebsten,« sagte er, »wenn nur der Topf und ich
-dawären, und sonst niemand.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_370" id="Nanchor_370"></a><a href="#Note_370" class="nanchor">370.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schohas Esel hatte sich verlaufen; da schwur
-Dschoha, ihn, wenn er ihn finden werde, für
-einen Dinar zu verkaufen. Als er ihn aber gefunden
-hatte, nahm er eine Katze, setzte sie dem
-Esel auf den Hals und führte beide Tiere auf den
-Markt und schrie: »Wer will einen Esel um einen
-Dinar und eine Katze um hundert Dinar? eines
-ohne das andere verkaufe ich aber nicht.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_371" id="Nanchor_371"></a><a href="#Note_371" class="nanchor">371.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages war Dschoha in dem neugebauten
-Hause eines Freundes; er setzte sich einen
-Augenblick nieder, bekam aber nichts zu essen.
-Da stand er auf und begann das Haus von einer
-Ecke zur andern mit seinem Fuße auszumessen.
-Der Eigentümer sagte: »Was machst du da,
-Dschoha?« »Ich will mir ein Haus bauen lassen
-wie dieses da; ein Haus, wo nichts zu trinken
-und nichts zu essen ist, muß ja leicht zu bauen
-sein.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_372" id="Nanchor_372"></a><a href="#Note_372" class="nanchor">372.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schoha wollte für heilig gelten. Er wurde
-gefragt: »Wo sind deine Wunder?« und er
-sagte: »Ich werde einem Baume, gleichgültig
-welchem, befehlen, zu mir zu kommen, und er
-wird mir gehorchen.« »Sag es dem Palmbaum
-da.« »Komm,« sagte Dschoha; aber der Palmbaum
-rührte sich nicht, auch nicht, als er ihn dreimal
-angerufen hatte. Nun stand Dschoha auf;
-man fragte ihn: »Wohin, Dschoha?« Er sagte:
-»Die Propheten Gottes und die Heiligen kennen
-weder Hochmut, noch Verblendung; da der Palmbaum
-<span class="pagenum"><a name="Page_17" id="Page_17">17</a></span>
-nicht zu mir kommt, werde ich zum Palmbaum
-gehn.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_373" id="Nanchor_373"></a><a href="#Note_373" class="nanchor">373.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages stieg Dschoha auf das Minaret der
-Moschee und rief zum Gebete; und er verwunderte
-sich über seine Stimme. Alsbald stieg
-er hinunter und begann hastig davonzulaufen.
-Man fragte ihn: »Wohin, Dschoha?« Und er
-antwortete: »Ich will wissen, bis wohin meine
-Stimme reicht.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_374" id="Nanchor_374"></a><a href="#Note_374" class="nanchor">374.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha mit einem seiner
-Freunde auf die Jagd. Sie sahen einen Wolf,
-und den wollten sie fangen; sie verfolgten ihn, bis
-er sich unter einen Felsen verkroch. Der Gesell
-Dschohas steckte seinen Kopf hinein, um ihn zu
-packen, aber der Wolf riß ihm ihn ab. Dschoha
-wartete länger als eine Stunde; als er schließlich
-sah, daß sich sein Gesell nicht wieder erhob, zog
-er ihn heraus, und da sah er, daß er keinen Kopf
-hatte. Er fragte sich, ob er einen gehabt habe
-oder nicht; dann ging er in die Stadt und fragte
-die Frau seines Freundes: »Hat dein Mann, als
-er heute weggegangen ist, seinen Kopf bei sich
-gehabt oder nicht?«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_375" id="Nanchor_375"></a><a href="#Note_375" class="nanchor">375.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages trug Dschoha einen Sack Korn in
-die Mühle. Auf dem Wege dachte er, wie
-schön es wäre, wenn Gott das Korn in seinem
-Sacke in Gold verwandeln möchte, und
-schließlich glaubte er, daß sein Wunsch erhört
-sei. Er streckte die Hand aus, um zu sehn, ob es
-Gold geworden sei oder nicht, aber der Sack legte
-<span class="pagenum"><a name="Page_18" id="Page_18">18</a></span>
-sich um. Da wandte er den Blick gen Himmel
-und sagte: »Herr, du hast mich betrogen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_376" id="Nanchor_376"></a><a href="#Note_376" class="nanchor">376.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner lud Dschoha ein in der Absicht, ihn zu
-hänseln; er brachte Rosinen in einer zugedeckten
-Schüssel, worein er auch Mistkäfer getan
-hatte. Als der Deckel abgenommen wurde,
-liefen die Käfer davon; aber Dschoha machte sich
-daran, sie aufzulesen und zu essen. Der Hausherr
-fragte ihn: »Was tust du denn?« Und
-Dschoha antwortete: »Ich fange vorerst die Ausreißer;
-die Rosinen rühren sich ja nicht von der
-Stelle.«</p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_19" id="Page_19">19-20</a></span></p>
-
-<h3>2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe
-von Tausend und einer Nacht</h3>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_21" id="Page_21">21</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_377" id="Nanchor_377"></a><a href="#Note_377" class="nanchor">377.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N den Jahrbüchern der alten Weisen, o König
-der Zeit, und in den Schriften der Gelehrten
-wird erzählt und durch die Überlieferung ist auf
-uns gekommen, daß in der Stadt Kairo, diesem
-Sitze des Frohsinns und des Geistes, ein Mann
-gewesen ist, der wie ein Dummkopf aussah, aber
-unter dem Äußern eines ungewöhnlichen Narren
-einen unvergleichlichen Kern von Verschlagenheit,
-Scharfsinn, Witz und Weisheit verbarg, ganz
-zu geschweigen, daß er sicherlich der vergnüglichste,
-unterrichtetste und geistreichste Mensch
-seiner Zeit war; mit seinem Namen hieß er
-Dschoha, und von Beruf war er nichts, gar nichts,
-wenn er auch gelegentlich in den Moscheen das
-Predigeramt ausübte.</p>
-
-<p>Eines Tages sagten nun seine Freunde zu ihm:
-»Schämst du dich denn nicht, Dschoha, daß du
-dein Leben im Müßiggange verbringst und deine
-Hände samt den zehn Fingern zu nichts anderm
-brauchst, als um sie voll zum Munde zu führen?
-Und denkst du nicht, daß es die höchste Zeit
-wäre, dein Luderleben aufzugeben und dich den
-Sitten aller Welt zu fügen?«</p>
-
-<p>Dschoha antwortete darauf nichts. Aber eines
-Tages fing er einen großen, schönen Storch mit
-herrlichen Flügeln, die ihn hoch in den Himmel
-trugen, mit einem wunderbaren Schnabel, dem
-Schrecken der Vögel, und mit zwei Lilienstengeln
-als Beinen. Und nachdem er ihn gefangen hatte,
-stieg er mit denen, die ihm Vorwürfe gemacht
-hatten, auf das Dach seines Hauses, und dort
-schnitt er dem Storche mit einem Messer die herrlichen
-Federn der Flügel und den wunderbaren
-langen Schnabel und die hübschen, so zierlichen<span class="pagenum"><a name="Page_22" id="Page_22">22</a></span>
-Beine ab, stieß ihn mit dem Fuße hinaus und
-sagte: »Fliege! fliege!«</p>
-
-<p>Entrüstet schrien ihn seine Freunde an: »Daß
-dich Allah verfluche, Dschoha! Warum diese
-Verrücktheit?«</p>
-
-<p>Und er antwortete ihnen: »Dieser Storch hat
-mich geärgert und hat meine Augen verdrossen,
-weil er nicht so war wie die andern Vögel; jetzt
-aber habe ich ihn den andern ähnlich gemacht.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_378" id="Nanchor_378"></a><a href="#Note_378" class="nanchor">378.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">U</span>Nd einmal kam sein Nachbar zu Dschoha,
-um ihn zu einem Mahle einzuladen, und
-sagte zu ihm: »Komm zu mir essen, Dschoha.«
-Und Dschoha nahm die Einladung an. Und als
-sie alle beide vor dem Eßbrette saßen, wurde
-ihnen eine Henne aufgetragen. Und Dschoha gab
-es nach mehrern Kauversuchen auf, sich mit
-dieser Henne zu befassen, die eine alte war unter
-den allerältesten Hennen, und deren Fleisch zäh
-war wie Leder; und er begnügte sich, ein wenig
-von der Suppe, worin sie gekocht war, zu sich
-zu nehmen. Dann stand er auf, nahm die Henne,
-stellte sie in die Richtung nach Mekka und
-schickte sich an, sein Gebet über ihr zu sprechen.
-Und sein Wirt sagte betreten zu ihm: »Was
-willst du, Ungläubiger? Seit wann beten die
-Muselmanen über den Hühnern?«</p>
-
-<p>Und Dschoha antwortete: »Du täuschest dich,
-Oheim. Diese Henne, über der ich beten will,
-ist keine Henne: sie hat nur die Gestalt einer
-Henne; denn in Wirklichkeit ist sie eine alte
-heilige Frau, die in eine Henne verwandelt
-worden ist, oder ein verehrungswürdiger frommer<span class="pagenum"><a name="Page_23" id="Page_23">23</a></span>
-Mönch! denn sie war im Feuer, und das Feuer
-hat sie verschont.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_379" id="Nanchor_379"></a><a href="#Note_379" class="nanchor">379.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In andermal war Dschoha mit einer Karawane
-ausgezogen und der Mundvorrat war gar
-spärlich und der Hunger der Reisenden war beträchtlich;
-und er wurde von seinem Magen so
-gepeinigt, daß er gern das Futter der Kamele
-verschlungen hätte. Als sie sich nun beim ersten
-Halt alle niedergesetzt hatten, um zu essen, zeigte
-Dschoha so viel Zurückhaltung und Bescheidenheit,
-daß sich seine Gefährten nicht genug wundern
-konnten. Sie drangen in ihn, das Brot und
-das harte Ei, das ihm zukam, zu nehmen, aber er
-antwortete: »Nein, bei Allah! eßt nur und seid
-zufrieden; ich wäre nicht imstande, ein ganzes
-Brot und ein Ei aufzuessen. Nehmt nur jeder
-euer Brot und euer Ei; mir gebt dann, wenn es
-euch beliebt, jeder die Hälfte von seinem Brot
-und seinem Ei: mehr verträgt mein Magen nicht,
-der ziemlich schwach ist.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_380" id="Nanchor_380"></a><a href="#Note_380" class="nanchor">380.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In andermal, an einem sehr heißen Tage, hatte
-sich Dschoha in der ärgsten Sonnenglut auf
-den Weg gelegt und hielt seinen Freudenstifter
-entblößt in der Hand. Da kam einer vorbei, und
-der sagte zu ihm: »Schande über dich, Dschoha!
-was machst du da?«</p>
-
-<p>Und Dschoha antwortete: »Schweige, Mann,
-und geh mir aus meinem Winde! siehst du nicht,
-daß ich meinen Kleinen Luft schöpfen lasse zu
-seiner Erfrischung?«</p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_25" id="Page_25">24-26</a></span></p>
-
-<h3>3. Volkserzählungen aus Tripolis und
-Tunis</h3>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_27" id="Page_27">27</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_381" id="Nanchor_381"></a><a href="#Note_381" class="nanchor">381.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam ein Mann zu Dschuha und sprach
-zu ihm: »Ich habe eine Kuh und möchte sie
-verkaufen, aber niemand will sie mir abkaufen.«
-Dschuha antwortete: »Ich werde den Verkauf besorgen.
-Bring sie morgen auf den Markt; da will
-ich sie an den Mann bringen.« Dschuha ging zu
-seiner Mutter und erzählte es ihr, und sie sagte
-zu ihm: »Weißt du auch, mein Sohn, wie du die
-Kuh teuer verkaufen kannst?« »Sag mirs.«
-»Sag: ›Das ist eine sehr schöne Kuh; sie ist noch
-jung, ist aber schon im sechsten Monate trächtig.‹«
-»Schön,« antwortete Dschuha.</p>
-
-<p>Am nächsten Morgen brachte ihm der Mann
-die Kuh; Dschuha trieb sie auf den Markt und begann
-sie auszurufen. Man fragte ihn: »Dschuha,
-ist das eine gute Kuh?« Er antwortete: »Eine
-sehr gute; ich weiß, daß sie sehr gut ist.« »Wieso
-weißt du das?« »Sie ist noch jung und ist schon
-trächtig im sechsten Monate.« »Ja dann ist sie
-gut.« Dschuha verkaufte sie in der Tat sehr
-teuer. Dann ging er nach Hause.</p>
-
-<p>Nun hatte er eine junge Tochter, und um die
-warben eben Leute, als er nach Hause kam. Und
-ihre Mutter sagte zu den Leuten: »Da kommt ihr
-Vater. Bittet ihn um sie; er wird sie euch schon
-geben.« »Was wollt ihr?« fragte Dschuha. »Wir
-wollen deine Tochter haben.« Er sagte: »Ja die
-ist gut: ihr Verstand ist gut entwickelt, ihre Augen
-sind hübsch, ihre Augenbrauen sind zierlich, ihr
-Haar ist schön genug, und überdies ist sie im
-sechsten Monate schwanger.« Die Leute begannen
-zu lachen, wandten sich zur Tür und
-gingen weg.</p>
-
-<p>Nun sagte die Frau zu Dschuha: »Schämst du<span class="pagenum"><a name="Page_28" id="Page_28">28</a></span>
-dich nicht?« »Warum denn?« »Wie kannst du
-zu Leuten, die um deine Tochter werben kommen,
-sagen, sie sei im sechsten Monate schwanger?«
-»Nun, bei der Kuh war es doch heute gut, die gar
-nichts wert war. Niemand hat sie mir abnehmen
-wollen, bis ich den Leuten gesagt habe, sie sei im
-sechsten Monate trächtig; da haben sie sie sofort
-genommen. Na, und wenn einer etwas kaufen
-will, ists da besser, er erhält ein Ding oder gleich
-zwei?«</p>
-
-<p>Dschuha ging nun weg von seiner Frau. Auf
-der Straße kam er wieder mit den Leuten zusammen,
-die bei ihm um seine Tochter geworben
-hatten, und die sagten zu ihm: »Wie hast du uns
-nur sagen können, deine Tochter sei eine Jungfrau,
-und dann behaupten, sie sei im sechsten
-Monate schwanger?« Dschuha antwortete: »Das
-will ich euch erklären. Wenn du zum Beispiel
-reisest und irgendwohin willst, ist es da besser,
-wenn du in neun Stunden hinkommst oder in
-drei?« »Natürlich ist es in drei Stunden besser.«
-»Nun, das trifft auch bei meiner Tochter zu; ist es
-besser, wenn sie ihrem Gatten in drei Monaten
-ein Kind schenken kann, oder wenn das erst in
-neun Monaten möglich ist?« Da lachten die
-Leute und gingen weg.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_382" id="Nanchor_382"></a><a href="#Note_382" class="nanchor">382.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha kam einst zu König Jachja; der
-mochte ihn gut leiden und sagte zu ihm:
-»Verlange, was du willst.« Dschuha antwortete:
-»Wer Jachja heißt, soll mir einen Piaster geben,
-wer am frühen Morgen ausgeht, desgleichen, wer
-auf seine Frau hört, desgleichen, ebenso wer
-einen langen Bart hat, und schließlich wer grindig<span class="pagenum"><a name="Page_29" id="Page_29">29</a></span>
-ist.« Der König befahl: »Fertigt ihm die Gewährung
-seiner Bitte schriftlich aus.« Dschuha nahm
-den Bescheid und ging.</p>
-
-<p>Eines Tages ging er früh ums Morgengrauen
-zu einem Stadttore und setzte sich dort nieder.
-Da kam ein Beduine vorbei, der Brennreisig in die
-Stadt bringen wollte. Dschuha hielt ihn an und
-sagte zu ihm: »Gib mir einen Piaster.« Der
-Beduine fragte: »Warum?« Dschuha antwortete:
-»Weil du am frühen Morgen ausgehst.« Der
-Beduine blickte auf und sagte: »Hätte ich nicht
-auf meine Frau gehört, wäre ich nicht früh aufgestanden.«
-Da sagte Dschuha: »Jetzt mußt du
-mir zwei Piaster geben.« Der Beduine wurde
-zornig und sagte: »Weg! laß mich in Ruh; sonst
-kannst du den Stock da von der Hand Hadsch
-Jachjas zu kosten bekommen!« Da sagte
-Dschuha: »Jetzt machts drei Piaster.« Sie begannen
-zu streiten: der eine sagte: »Gib her,« und
-der andere: »Ich gebe dir nichts,« bis sie sich zu
-prügeln anfingen. Da wurde der Bart des
-Beduinen sichtbar, und Dschuha sah, daß er lang
-war; da sagte er: »Vier Piaster.« Sie prügelten
-sich weiter, und da wurde auch der Kopf des
-Beduinen bloß; Dschuha sah, daß er grindig war,
-und so sagte er sofort: »Fünf Piaster.« Der Streit
-wurde immer heftiger und schließlich wurden sie
-vor den Sultan geführt.</p>
-
-<p>Der Sultan antwortete: »Was soll das heißen,
-Dschuha?« Dschuha antwortete: »Hier ist der
-treffliche Bescheid, den du mir gegeben hast. Bei
-diesem Manne habe ich die fünf Eigenschaften
-getroffen, die in dem Bescheide verzeichnet sind:
-er heißt Jachja, geht am frühen Morgen aus, hört<span class="pagenum"><a name="Page_30" id="Page_30">30</a></span>
-auf den Rat seiner Frau, hat einen langen Bart
-und ist grindig.« Der Sultan sagte zu dem
-Beduinen: »Geh nur ruhig nach Hause; du bist
-ein armer Mann und bist hergekommen, um dir
-etwas zu verdienen, und Dschuha hat dich abgehalten.«
-Und er gab ihm ein Geschenk und
-sagte: »Geh jetzt.« Dschuha sah König Jachja
-an und sagte: »Es mangelt doch einem jeden, der
-Jachja heißt, am Verstande.« Darüber erboste
-sich König Jachja und ereiferte sich immer mehr;
-endlich rief er: »Bei Gott, wenn du mir niemand
-ausfindig machst, der Jachja heißt und dem es
-am Verstande mangelt, so lasse ich dir den Kopf
-abschlagen.« Dschuha antwortete: »Gib mir hundert
-Piaster und gewähre mir neun Tage Frist.«
-Der König ließ ihm das Geld geben und gewährte
-ihm die gewünschte Frist, erklärte aber nochmals:
-»Wenn du mir nicht binnen neun Tagen einen
-Menschen, wie beschrieben, bringst, so lasse ich
-dir den Kopf abschlagen.«</p>
-
-<p>Dschuha verließ den Palast und ging auf den
-Schafmarkt; dort kaufte er einen hübschen
-Hammel. Den trieb er in den Basar der Gewürzkrämer.
-Er fragte einen Mann: »Ist vielleicht in
-dem Basar da ein Mann, der Jachja heißt?« Der
-Mann sagte: »Der in dem Laden dort heißt
-Jachja.« Dschuha ging zu dem ihm bezeichneten
-und sagte zu ihm: »Friede sei über dir!« Der
-Gewürzkrämer antwortete: »Über dir sei der
-Friede,« und bewillkommnete Dschuha. Der
-sagte: »Du heißt Jachja?« Der Krämer antwortete:
-»Jawohl.« Dschuha sagte: »Ich habe
-dir ein Geschenk gebracht.« Der Krämer fragte:
-»Von wem denn?« Dschuha antwortete: »Diesen<span class="pagenum"><a name="Page_31" id="Page_31">31</a></span>
-Hammel hat dir der Erzengel Gabriel geschickt.«
-Der Alte freute sich und rief: »Lob sei Gott, der
-sich meiner erinnert und mir durch den Engel
-Gabriel einen Hammel geschickt hat.<a name="FNanchor_5_5" id="FNanchor_5_5"></a><a href="#Footnote_5_5" class="fnanchor">5</a>« Dschuha
-sagte ihm noch: »Ich warne dich aber vor einem:
-dieser Hammel erzählt alles weiter, was er zu
-hören und zu sehn bekommt; er ist ein Plauderer.«
-Der alte Jachja nahm den Hammel mit nach
-Hause und band ihn in der Küche an.</p>
-
-<p>Nun hatte der Alte einen Sohn, der eben geheiratet
-hatte. Die junge Frau mußte auf einmal
-auf den Abtritt gehn, und dort ließ sie einen
-fahren; ach, da sah sie, daß der Hammel herguckte.
-Sie schämte sich heftig und sprach bei
-sich: »Der sagt es jetzt meinem Manne und stellt
-mich vor ihm bloß.« Drum sagte sie zu dem
-Hammel: »Bitte, sag nichts.« »Bäh, bäh.« »Versprich
-mir, daß du nichts sagen wirst.« »Määh.«
-Da zog sie ihr Leibchen aus und bat den Hammel:
-»Nimm es, aber sage meinem Manne nichts.«
-Und so zog sie sich ein Kleidungsstück nach dem
-andern aus, um es dem Hammel hinzugeben, bis
-sie splitternackt auf dem Abtritte dasaß. Ihre
-Mutter vermißte sie und fand sie endlich auf dem
-Abtritte; da sie sah, daß sie nackt und bloß war,
-fragte sie sie: »Dir fehlt doch nichts?« »Ach,
-Mütterchen, ich habe einen streichen lassen, und
-der Hammel hat es gehört, und ich ängstige mich,
-daß ers weitererzählt; und er will mir nichts ver<span class="pagenum"><a name="Page_32" id="Page_32">32</a></span>sprechen.«
-Da zog sich die Alte auch aus und saß
-schließlich auch nackt auf dem Abtritte. Die
-Mutter des jungen Gatten vermißte die beiden
-und ging ihnen nach; und sie sagte zu ihnen:
-»Warum sitzt ihr denn nackt und bloß da?« Die
-Mutter der jungen Frau begann: »Mein Töchterchen
-hat einen streichen lassen, und wir haben
-Angst, der Hammel erzählts ihrem Manne.« Da
-zog sich die Mutter des jungen Gatten auch aus
-und gab auch alle ihre Kleider dem Hammel und
-sagte zu ihm: »Mein Söhnchen, bitte, sags nicht
-weiter.«</p>
-
-<p>So standen die Dinge, als der alte Jachja sein
-Haus betrat. Er rief hinein: »Chaddidscha!
-Fatima!«, aber niemand antwortete ihm. Da
-suchte er das ganze Haus ab, bis er auf den Abtritt
-kam und die drei Frauen sah; er fragte sie:
-»Was ists mit euch?« Sie schwiegen; denn sie
-schämten sich. Er sagte: »Sagt es mir nur.«
-Nun sagten sie: »Die junge Frau hat früher einen
-streichen lassen, und wir haben uns geängstigt,
-daß es der Hammel ihrem Manne erzählen
-werde.« Da begann sich der alte Jachja auch
-zu entkleiden: er gab dem Hammel Turban, Rock
-und Kaftan und saß schließlich nackt wie die
-drei Frauen auf dem Abtritte.</p>
-
-<p>Endlich kam der junge Ehemann, der Sohn
-des alten Jachja, heim; er fand das Haus öde
-und leer. Er rief: »Mutter! Frau!«, aber niemand
-antwortete ihm. Als er dann vom Abtritte her
-ein Geräusch hörte, ging er hin, und dort fand er
-die ganze Gesellschaft nackt: Vater, Mutter, Frau
-und Schwiegermutter. »Gottes Wunder!« sagte
-er; »was ist denn los mit euch?« Sie schwiegen<span class="pagenum"><a name="Page_33" id="Page_33">33</a></span>
-und schlugen ihre Augen zu Boden; dann trat
-sein Vater vor und sagte zu ihm: »Deine junge
-Frau, mein Sohn, hat einen fahren lassen, und
-wir hatten Angst, der Hammel könnte es dir erzählen.«</p>
-
-<p>Lassen wir jetzt diese Leute und ihre Sachen
-und wenden wir uns wieder zu Dschuha. Was
-tat also Dschuha? Dschuha hielt sich eine Woche
-lang fern vom alten Jachja; dann aber ging er
-wieder in seinen Laden. Der Alte bewillkommnete
-ihn freudig und sagte: »Sei gegrüßt!« Dschuha
-sagte: »Komm her! ich will dir etwas anvertrauen,
-was ein Geheimnis zwischen uns bleiben
-soll.« Jachja sagte: »Sag es.« Dschuha sagte:
-»Ich bin der Engel Asrael und heute Nacht wird
-mich Gott zu dir senden, um deinen Geist zu
-holen.« Jachja sagte: »Freund, was habe ich
-denn verbrochen?« Dschuha antwortete: »Du
-magst etwas verbrochen haben oder nicht: wer
-vor seinem Ende steht, muß den Fuß langstrecken.
-Geh hin und nimm von allen deinen
-Angehörigen, Verwandten und Bekannten Abschied.«
-Der alte Jachja erwiderte: »Ich will
-aber nicht sterben.« Dschuha sagte: »Was soll
-das heißen? Das Geschenk ist dir recht, aber
-vom Sterben willst du nichts hören? Nimm nur
-dein Leichentuch und geh nach Hause. Ich werde
-gegen Abend zu dir kommen und zwar mit zwei
-andern Engeln, nämlich Michael und Gabriel.«
-Damit verließ er den alten Jachja. Der dachte
-nun: »Heute Nacht muß ich also sterben.« Dann
-nahm er sein Leichentuch und ging nach Hause.
-Er wusch sich und betete zwei Abschnitte; und
-zu den seinigen sagte er: »Niemand soll das Haus<span class="pagenum"><a name="Page_34" id="Page_34">34</a></span>
-verlassen.« Hierauf ging er zu seinen Freunden
-und Verwandten und sagte zu ihnen: »Verzeiht
-mir alles schlechte.« Sie fragten ihn: »Was ists
-mit dir?« und er antwortete: »Heute Nacht muß
-ich sterben.« Der eine sagte: »Jachja ist verrückt
-geworden«, der andere: »Vielleicht hat er seinen
-Tod vorausgesehn.« Dann ging Jachja wieder
-nach Hause. Seine Frau und seine Schwiegertochter
-kamen ihm entgegen und sagten zu ihm:
-»Sei gegrüßt!«; er aber entgegnete: »Weder gegrüßt,
-noch sonst etwas. Verzeihet mir alles;
-denn heute Nacht muß ich sterben.«</p>
-
-<p>Dschuha ging wieder zum Könige und sagte
-zu ihm: »Nun habe ich einen ausfindig gemacht,
-der Jachja heißt wie du und dem es am Verstande
-fehlt.« Er brachte zwei Kapuzenmäntel
-und der König und der Wesir zogen sie an; er tat
-das gleiche. Und um die Zeit des Abendgebetes
-ging er mit ihnen zu dem alten Jachja; sie fanden
-die Haustür offen. Als sie eintraten, flohen die
-weiblichen Familienmitglieder, indem sie riefen:
-»Das ist der König Tod; er will vielleicht auch
-uns töten.« Die drei traten ein und sagten zum
-alten Jachja: »Friede sei über dir.« Er antwortete
-ihnen mit matter Stimme: Ȇber euch sei
-der Friede.« Nun befahl ihm Dschuha: »Lege
-dich hin und strecke dich lang.« Jachja legte
-sich hin und streckte sich lang. Dschuha befahl
-ihm weiter: »Sag dein Glaubensbekenntnis.«
-Dann begann er den Alten von unten an zu
-quetschen und zu zwicken: mit dem Beine fing
-er an und zwar mit der großen Zehe; dann kam
-er ihm an den Bauch, an die Brust und schließlich
-an den Hals. Als er ihm tüchtig an den<span class="pagenum"><a name="Page_35" id="Page_35">35</a></span>
-Hals griff, wurde Jachja ohnmächtig. Drauf
-deckte ihm Dschuha das Gesicht zu und sagte
-zum Sultan und zum Vesir: »Laßt uns wieder
-gehn.« Und als er das Haus verließ, sagte er zu
-den Angehörigen des alten Jachja: »Wer sich
-muckst oder gar schreit, dessen Geist hole ich.«
-Zum Sultan aber und zum Wesir sagte er: »Morgen
-sollt ihr mit mir dem Begräbnisse beiwohnen.«</p>
-
-<p>Am nächsten Morgen ging der Sohn des alten
-Jachja aus und holte die Sänger und die Bahre.
-Man wusch den Alten und hüllte ihn in das
-Leichentuch, legte ihn, ohnmächtig, wie er noch
-immer war, auf die Bahre und zog zum Friedhofe.
-Unter den Leuten, die dem Begräbnisse
-beiwohnten, waren der Sultan und der Wesir und
-auch Dschuha. Dem begegnete ein altes Weib
-und er sagte zu ihr: »Komm her; da ist ein Goldstück.
-Geh an die Bahre, tritt zu den Trägern
-und sage zu ihnen, was ich dir sagen werde.«
-Und er sagte ihr, was sie zu sagen haben werde.
-Sie trat auf die Träger zu und sagte zu ihnen
-nach dem Wortlaute Dschuhas: »Wer ist der
-Tote?« Man antwortete ihr: »Der alte Jachja
-vom Basar der Gewürzkrämer.« Sie sagte:
-»Gott sei ihm nicht gnädig! Ich habe bei ihm,
-als ich meine Tochter verheiraten wollte, ein
-Pfündchen Ambra gekauft; da hat er mich um
-vier Unzen betrogen.« Als das der alte Jachja
-hörte, richtete er sich auf der Bahre auf und rief:
-»Ich bin ein Betrüger, du schlechtes Weib? Mich
-kennt man als einen Dieb?« Da warfen die
-Träger die Bahre zu Boden und entflohen; alle
-Leute aber begannen zu lachen und der Sultan
-und der Wesir stimmten mit ein. Nun wandte<span class="pagenum"><a name="Page_36" id="Page_36">36</a></span>
-sich Dschuha an den Sultan und sagte zu ihm:
-»Habe ich dir nicht gesagt, daß es jedem, der
-Jachja heißt, am Verstande fehlt?« Der Sultan
-antwortete: »Ich verzeihe dir; verlange von mir,
-was du willst.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_383" id="Nanchor_383"></a><a href="#Note_383" class="nanchor">383.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha pflegte mit seiner Mutter unter einem
-Tuche zu schlafen, und allmorgendlich, wann
-der Muezzin auf das Minaret stieg, um zum Gebete
-zu rufen, stand seine Mutter auf und nahm
-das Tuch um, so daß Dschuha in der Kälte bloß
-liegen mußte. Eines Tages sprach er bei sich:
-»Dieser Muezzin ist doch ein nichtswürdiger
-Mensch; jede Nacht stört er mich.« Er ging zu
-ihm hinauf aufs Minaret; und während der
-Muezzin zum Gebete rief, erschlug er ihn. Und
-er schnitt ihm den Kopf ab und warf ihn in den
-Brunnen seines Hauses. Dann ging er zu seiner
-Mutter und sagte zu ihr: »Jetzt habe ich dir
-glücklich Ruhe vor dem Muezzin verschafft; ich
-habe ihn getötet und ihm den Kopf abgeschnitten.«
-Die Mutter fragte ihn: »Wo ist denn der Kopf?«
-Dschuha antwortete: »Ich habe ihn in unsern
-Brunnen geworfen.« Nun sagte die Mutter:
-»Geh jetzt hinein und leg dich schlafen; sonst
-wird man kommen und dich festnehmen.«
-Dschuha ging ins Zimmer und legte sich schlafen
-und die Mutter deckte ihn zu.</p>
-
-<p>Sie schlachtete ein Hämmelchen, das sie hatte,
-und warf den Kopf in den Brunnen; das Netz
-und den Magen nahm sie her und machte Würste
-daraus. Die kochte sie, ging damit zu Dschuha
-und warf sie auf den Boden; dann sagte sie zu
-ihm: »Steh auf, Dschuha, es hat Würste ge<span class="pagenum"><a name="Page_37" id="Page_37">37</a></span>regnet.«
-Dschuha erhob sich, las die Würste auf
-und aß sie. Hierauf ging er aus; er fand die
-Moschee voller Menschen und die fragten einander:
-»Was ist das? der Muezzin hat keinen
-Kopf; wer hat ihn getötet?« Dschuha sagte zu
-ihnen: »Ich habe ihn getötet.« Sie fragten ihn:
-»Wo ist sein Kopf?« Er sagte: »Den habe ich in
-unsern Brunnen geworfen.« Nun hieß es: »Wir
-müssen zu Dschuha gehn, damit wir sehn, ob das
-wahr oder gelogen ist.« Man ließ Dschuha in den
-Brunnen hinab, damit er den Kopf des Muezzins
-heraufhole. Als er nun im Wasser herumtastete,
-kamen ihm die Hörner des Hammels in die Hand;
-da sah er hinauf und rief denen oben zu: »Hat
-euer Muezzin Hörner gehabt oder nicht?« Sie
-sagten: »Was soll das heißen? Wann hast du ihn
-übrigens getötet?« Dschuha antwortete: »In der
-Nacht, wo es Würste geregnet hat.« Da sahen
-sich die Leute an und sagten: »Ach, das ist ja
-der verrückte Dschuha!«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_384" id="Nanchor_384"></a><a href="#Note_384" class="nanchor">384.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha hatte einen Oheim von Vaters Seite,
-und in dessen Frau war er verliebt und sie
-gewährte ihm auch ihre Gunst; da verstieß sie
-der Oheim und nahm eine andere Frau und die
-warnte er mit den Worten: »Dschuha ist ein
-Taugenichts; hüte dich ja, daß er dir zu nahe
-kommt und du ihm irgendeine Gunst gewährst.«
-Dschuha war der Schafhirt seines Oheims; und
-wenn er abends heimkam und die Frau anzureden
-versuchte, so wies sie ihn allemal schnöde ab.
-Als er aber einmal die Schafe weidete, kam er
-zu einem unterirdischen Gewölbe; dahinein trieb
-er die Schafherde, und den Eingang verrammelte<span class="pagenum"><a name="Page_38" id="Page_38">38</a></span>
-er. Er ging zu seinem Onkel und sagte zu ihm:
-»Die Schafe sind weg.« Sein Oheim, der Ärmste,
-machte sich auf und suchte mit seiner Frau die
-Schafe; die waren in dem Gewölbe. Als die
-Suchenden dort in die Nähe kamen, begann auf
-einmal Dschuha für sich zu sprechen. Sein Oheim
-sagte: »Was redest und sprichst du da?« Dschuha
-antwortete: »Die Vögel sprechen mit mir.« Der
-Oheim fragte weiter: »Was sagen sie dir denn?«
-Dschuha antwortete: »Was mir die Vögel sagen,
-kann ich dir nicht wiedersagen; es schickt sich
-nicht.« Der Oheim dachte eine Weile nach; dann
-sagte er: »Sag es mir; es tut weiter nichts.«
-Dschuha antwortete: »Die Vögel haben zu mir
-gesagt: ›Wenn du die Frau deines Oheims wirst
-küssen, wirst du die Schafe finden müssen.‹« Da
-sagte der Oheim: »Also, Dschuha, ich soll die
-Schafe finden, wenn ich dir meine Frau überlasse?«
-Dschuha antwortete: »Ja, bei Gott.
-Wahrhaftig.« Nun sagte der Oheim: »Wohlan
-denn, nimm sie dort ins Gebüsch und küsse dich
-satt an ihr.« Dschuha nahm sie ins Gebüsch und
-küßte sich satt an ihr. Dann kam er aus dem
-Gebüsche hervor und begann wieder ein Selbstgespräch.
-Der Oheim fragte ihn: »Was hat dir
-der Vogel jetzt gesagt?« »Er hat mir gesagt, wo
-die Schafherde ist, nämlich dort in dem unterirdischen
-Gewölbe.« Der Oheim fragte ihn
-wieder: »Wirklich? oder lügst du mir etwas vor?«
-Bald waren sie bei dem Gewölbe und Dschuha
-öffnete es und ließ die Schafe heraus; und er
-sagte: »Nun, Oheim, da haben wir also die Schafe
-wiedergefunden.« Als sie dann zu Hause waren,
-sagte Dschuhas Oheim zu seiner Frau: »Dieser<span class="pagenum"><a name="Page_39" id="Page_39">39</a></span>
-Dschuha ist ein Taugenichts; er verspottet uns
-und macht sich über uns lustig.« Und damit
-jagte er Dschuha weg.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_385" id="Nanchor_385"></a><a href="#Note_385" class="nanchor">385.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha hatte einen kleinen Esel. Den entdeckten
-etliche lose Buben und nahmen ihn
-weg; und als sie ihn gestohlen und verkauft
-hatten, kamen sie wieder zu Dschuha und sagten
-zu ihm: »Dschuha, dein Esel ist Kadi geworden.«
-Dschuha antwortete: »Wahrhaftig?« Sie beteuerten
-es: »Wir haben ein Buch vor uns hingelegt
-und zu lesen begonnen, und da hat er uns
-zugehört.« Dschuha nahm einen Futtersack und
-ging damit zum Kadi. Der Kadi sprach gerade
-Recht; da hielt ihm Dschuha den Futtersack hin
-und sagte zu ihm: »Komm, friß Gerste; du bist
-doch ein Esel.« Der Kadi blickte auf und sagte:
-»Was soll das heißen? du machst mich zu einem
-Esel, verfluchter Junge? Greift ihn und verabreicht
-ihm zweihundert Hiebe.« Dschuha erhielt
-also von den Dienern die Hiebe; aber er
-schrie: »Ach, ich werde dir keine Gerste und kein
-Stroh mehr geben; wann ich aber wieder frei bin,
-werde ich dirs schon zeigen.« Der Kadi blickte
-auf und sagte: »Der Mensch ist verrückt; was
-war dein Esel wert, mein Junge?« Dschuha antwortete:
-»Hundert Piaster.« Der Kadi befahl:
-»Gebt ihm hundert Piaster und jagt ihn weg.«
-Aber Dschuha begann wieder: »Wenn du nun
-nicht mein Esel bist, wo ist denn dann mein
-Esel?« Der Kadi fragte ihn: »Was war es mit
-deinem Esel?« Dschuha sagte: »Ich suchte ihn,
-konnte ihn aber nicht finden. Da sind mir etliche
-Leute begegnet und die haben zu mir gesagt:<span class="pagenum"><a name="Page_40" id="Page_40">40</a></span>
-›Dein Esel ist Kadi geworden.‹ Da bin ich zu dir
-gekommen und du hast mir zu dem nötigen verholfen.
-Drum bist du wirklich ein Kadi und kein
-Esel.« Der Kadi ließ die Leute holen, die diese
-Geschichte angestiftet hatten; man brachte sie
-und der Kadi befahl: »Gebt jedem zweihundert
-Hiebe.« Und dann sagte er zu ihnen: »Ihr müßt
-Dschuha seinen Esel wieder verschaffen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_386" id="Nanchor_386"></a><a href="#Note_386" class="nanchor">386.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuhas Familie hatte als Nachbarn in der
-Gasse sehr angesehne Leute, und in dem
-Nachbarhause war eine Frau, die einen Einäugigen
-zum Liebhaber hatte; den sah Dschuha
-täglich das Haus betreten. Was tat nun Dschuha?
-Er kaufte sich eine ganz magere Ziege und die
-schlachtete er; dann versammelte er die Hunde
-des Stadtviertels um sich und schnitt ihnen das
-Fleisch der Ziege zurecht und gab es ihnen zu
-fressen. So kam auch ein einäugiger Hund dazu.
-Die andern Hunde hatte er schon alle satt gemacht
-und sie waren wieder weggelaufen; nun
-nahm er den einäugigen Hund her, der darauf
-wartete, daß er ihm zu fressen gebe: er jagte ihn
-in die enge Gasse hinein und schlug auf ihn los,
-bis schließlich der Hund in das Haus floh, wo
-die Frau mit ihrem einäugigen Liebhaber war.
-Der Hund lief also in die Tür und verkroch sich
-im Hausflur. Dschuha trat nun auch ins Haus,
-ging in den Hausflur und rief: »Hinaus mit dir,
-Einäugiger! Du frißt die Sachen der Leute und
-nimmst Reißaus und versteckst dich bei Fremden
-im Hausflur.« Die Frau hörte das, die Ärmste,
-kam von innen heraus und fragte: »Was gibts mit
-dem Einäugigen?« Dschuha antwortete: »Ich<span class="pagenum"><a name="Page_41" id="Page_41">41</a></span>
-habe ihn mit eigenem Auge hineingehn sehn; er
-ist ein Hund und Hundesohn.« Da sagte die
-Frau bittend: »Da sind hundert Piaster; geh aber
-weg: du verursachst mir einen Lärm vor der
-Haustür.« Dschuha handelte mit ihr um den
-Betrag, bis sie ihm schließlich fünfhundert gab.
-Als er dann das Geld in der Hand hatte, sagte
-er zu ihr: »Dort im Hausflur steckt der Hund;
-jag mir ihn heraus.« Da blickte sie hin und sah
-den Hund, und sie sah, daß er einäugig war wie
-ihr Geliebter; und sie rief: »Ach, dieser nichtsnutzige
-Dschuha hat mich angeführt!« Damit
-jagte sie den Hund hinaus und Dschuha ging mit
-ihm weg.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_387" id="Nanchor_387"></a><a href="#Note_387" class="nanchor">387.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha pflegte die Kühe seiner Verwandten
-von Mutterseite auf die Weide zu treiben;
-ihm selber gehörte von der Herde nur ein Kalb.
-Die Kühe waren alle mager, Dschuhas Kalb hingegen
-fett; als er nun einmal auf das Kalb nicht
-achtgab, ersahen seine Verwandten die Gelegenheit
-und schlachteten es. Sie waren gerade dabei,
-es zu verzehren, als Dschuha heimkam; da sagten
-sie einfach zu ihm: »Dein Kalb hat uns so gefallen,
-daß wir es geschlachtet haben; jetzt essen
-wir es.« Dschuha bat sie und sagte: »Gebt mir
-wenigstens die Haut.« Sie gaben sie ihm. Er ging
-damit weg und bot sie im Basar zum Verkaufe
-aus. Den ganzen Tag bot er sie aus; schließlich
-verkaufte er sie um einen Heller. Er überlegte und
-sagte sich: »Was tu ich mit dem Heller?« Dann
-machte er ein Loch in den Heller, zog einen
-Faden durch und wickelte sich den Faden um
-den Finger und machte sich auf den Weg nach<span class="pagenum"><a name="Page_42" id="Page_42">42</a></span>
-Hause. Da sah er vor sich zwei Männer auf der
-Straße; die hatten einen Kasten voll Goldstücke
-gefunden und waren eben dabei, sie mit einem
-Maße zu messen und sie zu teilen. Dschuha
-schlich sich von hinten an sie heran und warf
-seinen Heller mitten unter die Goldstücke; und
-er sagte zu ihnen: »Seid gegrüßt!« Sie fragten
-ihn: »Was ists mit dir?« Er antwortete: »Und
-was ists mit euch? Teilt ihr das Geld anderer
-Leute?« Sie antworteten: »Diesen Schatz hat
-uns Gott geschenkt; wir haben ihn regelrecht
-durch Zauberei gehoben.« Dschuha aber sagte:
-»Der Schatz gehört mir.« Sie fragten: »Wieso
-denn?« Dschuha antwortete: »Ich habe ihn gekennzeichnet,
-und zwar mit einem Heller, durch
-den ein roter Faden gezogen ist.« Sie suchten
-nach und fanden den Heller wirklich; nun sagten
-sie zu Dschuha: »Du hast recht; da müssen wir
-ihn unter uns drei teilen.« Dschuha aber erwiderte:
-»Nein; nehmt ihr eine Hälfte, und ich
-will die andere nehmen.« Und er nahm die
-Hälfte von den Goldstücken, und die andern
-nahmen die Hälfte. Er steckte sein Geld in den
-Bausch seines Burnus und ging heim.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_388" id="Nanchor_388"></a><a href="#Note_388" class="nanchor">388.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha ging zu seinen Verwandten und
-öffnete seinen Burnus; da erstaunten sie und
-fragten ihn: »Woher hast du das viele Geld?«
-Er antwortete: »Wißt ihr das nicht? das ist ja
-das Geld für die Kalbshaut.« Sie sagten: »Da
-wollen wir doch auch unsere Kühe schlachten
-und die Häute verkaufen.« Dschuha sagte:
-»Schlachtet sie nur; ihr werdet reich daran werden.«
-Sie schlachteten also ihre Kühe und zogen<span class="pagenum"><a name="Page_43" id="Page_43">43</a></span>
-ihnen die Häute ab. Dschuha hatte ihnen aber
-noch geraten: »Laßt die Häute stinkend werden;
-salzt sie nicht ein.« Als nun diese Bauern ihre
-Kühe geschlachtet, das Fleisch verzehrt und auch
-die Hunde damit gefüttert hatten, ließen sie die
-Häute liegen, bis sie zu stinken begannen. Nach
-drei oder vier Tagen sah Dschuha nach, und da
-fand er, daß aus den stinkenden Häuten Würmer
-herauskrochen; er ging wieder zu seinen Verwandten
-und sagte zu ihnen: »Nehmt jetzt die
-Häute und verkauft sie.« Sie gingen in den
-Basar und boten die Häute aus. Es kamen die
-Schuster und sahen sich die Häute an, und sie
-sahen, daß Würmer herauskrochen und daß sie
-entsetzlich stanken. Da sagten sie untereinander:
-»Sie wollen uns zum besten haben!« Damit
-nahmen sie die unglückseligen Verkäufer her und
-versetzten ihnen Faustschläge; und sie schrien:
-»Nehmt euer Aas wieder und werft es weg!« Die
-Verwandten Dschuhas zogen ab und entwichen;
-und sie sagten: »Wenn wir Dschuha nicht heute
-Nacht töten, so macht er uns noch ganz arm.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_389" id="Nanchor_389"></a><a href="#Note_389" class="nanchor">389.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Ie gingen zu Dschuha, nahmen ihn fest und
-banden ihn und sagten zu ihm: »Du hast uns
-also arm gemacht.« Dschuha sah sie an und
-sagte zu ihnen: »Ihr habt es also geglaubt, daß
-man stinkende Kuhhäute kauft? Ich habe euch
-ja nur zum besten gehabt.« Sie nahmen ihn also
-fest, fesselten ihn und steckten ihn in einen Sack;
-den banden sie zu und wollten also Dschuha ins
-Meer werfen. Als sie ans Ufer kamen, sahen sie
-einen Schafhirten auf der Weide; nun sagten sie
-untereinander: »Wir wollen den Sack einstweilen<span class="pagenum"><a name="Page_44" id="Page_44">44</a></span>
-niederlegen und bei dem Hirten Milch trinken.«
-Sie gingen zu dem Hirten und fragten ihn: »Hast
-du einen Trunk Milch?« Er gab ihnen Milch in
-einem Schlauche und sie tranken sie. Dann
-setzten sie sich zu dem Hirten, den Kopf auf die
-Ellbogen gestützt; sie begannen schläfrig zu werden
-und schließlich übermannte sie der Schlaf.
-Der Hirt ließ sie ruhig schlafen und ging seine
-Schafe zurücktreiben; dabei sah er den zugebundenen
-Sack und er stieß mit seinem Stabe daran.
-Dschuha sagte im Sacke: »Laß mich in Frieden.«
-Der Hirt erschrak und sagte: »Ist das ein Mensch
-oder ein Geist? Was ists mit dir in dem Sacke
-da?« Dschuha antwortete: »Man will mich zu
-meinem Meister bringen, der mich unterrichten
-soll; und wen mein Meister unterrichtet, der sieht
-das Schicksalsbuch, das Gott verwahrt.« Da sagte
-der Hirt: »Ach, ich möchte gern an deiner statt
-hingehn.« Dschuha sagte: »Nein, damit bin ich
-nicht einverstanden.« Er stellte sich abgeneigt,
-obwohl er es gar zu gern gehabt hätte, wenn der
-andere seine Stelle eingenommen hätte. Aber
-der Hirt ließ nicht ab, Dschuha um diese Gunst
-zu bitten, bis Dschuha endlich nachgab und sagte:
-»Gut denn; binde den Sack auf, damit ich heraus
-kann.« Der Hirt machte den Sack auf und
-Dschuha kroch heraus; dann befahl er dem
-Hirten: »Zieh deine Kleider aus.« Er zog die
-Kleider des Hirten an und gab ihm die seinigen
-und die zog der Hirt alsbald an; dann steckte er
-ihn in den Sack und band den zu. Dann trieb
-er die Schafe vor sich her, und kehrte so ins Dorf
-zurück; vorher hatte er aber noch dem Hirten
-eingeschärft: »Wenn man dich fortträgt, so ver<span class="pagenum"><a name="Page_45" id="Page_45">45</a></span>halte
-dich still; denn wenn du sprichst, wird man
-dich in die Tiefe des Meeres werfen.« Dschuhas
-Verwandte standen nach einiger Zeit, als Dschuha
-schon mit seiner Herde weit weg war, vom Schlafe
-auf, nahmen den Sack und warfen ihn ins Meer;
-dann sagten sie untereinander: »Jetzt sind wir
-ihn los.« Nun gingen sie heim, aber auf einem
-kürzern Wege als Dschuha, der erst in der Nacht
-ins Dorf kam. Alle Frauen im Dorfe waren
-frohen Muts und riefen: »Dschuha ist tot! wir
-sind ihn los!« Aber nach Sonnenuntergang, da
-kommt auf einmal Dschuha mit einer Schafherde
-ins Dorf! und die Frauen riefen: »Da ist ja
-Dschuha wieder! er lebt ja noch und ist gar noch
-nicht tot! und ihr habt gesagt: ›Wir haben
-Dschuha ins Meer geworfen, wir sind ihn los!‹«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_390" id="Nanchor_390"></a><a href="#Note_390" class="nanchor">390.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Un wurde Dschuha gefragt: »Woher hast du
-denn die Schafherde?« Und Dschuha antwortete:
-»Die habe ich aus dem Meere heraufgebracht:
-das Meer hängt am Himmel, und unterm
-Meere weiden die Schafe.« Sie sagten: »Rate
-uns, Dschuha, wie wir es anstellen sollen.«
-Dschuha sagte: »Bindet euere Kinder, fesselt
-sie, wie ihr mich gefesselt habt, steckt sie in Säcke
-und werft sie ins Meer; dann werden auch sie
-gegen Sonnenuntergang Schafe bringen wie ich.«
-Da nahm ein jeder sein Kind und steckte es in
-einen Sack; und sie trugen die Kinder zum Meere
-und warfen sie hinein. Nun war in dem Dorfe
-auch eine Witwe; die wandte sich an Dschuha
-und sagte zu ihm: »Ich habe keine Kinder.«
-Dschuha sagte: »Nimm deinen Hund und wirf ihn
-den Kindern nach; er wird dir schon gegen<span class="pagenum"><a name="Page_46" id="Page_46">46</a></span>
-Sonnenuntergang Schafe bringen.« Die Witwe
-warf den Hund ins Meer; aber er schwamm natürlich
-wieder heraus. Dschuha saß versteckt auf
-der Spitze eines Hügels, besah sich die Sache
-und lachte für sich und rief dem Hunde zu:
-»Bring nur deiner Herrin schöne Hammel und
-Lämmer!« Der Hund schwamm aber immer
-wieder zurück ans Ufer zu seiner Herrin, ohne
-Schafe oder sonst etwas mitzubringen. Da rief
-die Frau Dschuha herbei und sagte: »Mein Hund
-da hat mir keine Schafe gebracht.« Dschuha antwortete:
-»Weil er nicht untergetaucht ist; hätte
-er getaucht, so hätte er dir welche gebracht. Die
-andern werden, weil sie untergetaucht sind, gegen
-Abend Schafe bringen; binde ihm doch einen
-Stein an den Hals, damit er ordentlich untertaucht.«
-Als die Sonne unterging und die Kinder
-noch nicht kamen, sahen sich die Leute an und
-sagten zu ihm: »Dschuha, die Kinder sind nicht
-gekommen.« Dschuha antwortete: »Bis die
-Dunkelheit einbricht.« Es wurde dunkel, aber
-die Kinder kamen nicht wieder. Die Leute wurden
-unruhig und sagten zu Dschuha: »Die Kinder
-sind noch immer nicht gekommen.« Dschuha
-sagte: »Ja, habt ihr denn wirklich geglaubt, daß
-es in der See Schafe gibt? an euern Kindern
-haben sich heute die Fische gütlich getan.« Da
-begannen sie über ihre Kinder zu wehklagen und
-zu weinen; dann aber nahmen sie Dschuha fest,
-fesselten ihn und sagten: »Für den gibt es nur
-das eine, daß wir ihn in die gefährliche Einöde
-bringen und an eine Olive binden, damit ein Löwe
-kommt und ihn frißt.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_47" id="Page_47">47</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_391" id="Nanchor_391"></a><a href="#Note_391" class="nanchor">391.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Ie nahmen Dschuha und brachten ihn in die
-Einöde; sie banden ihn nahe der Straße an
-eine Olive und verließen ihn. So an den Baum gefesselt,
-sah er einen Reiter kommen, einen Kaid,
-der beim Bei in Tunis gewesen war. Der Reiter
-kam heran und sagte: »Friede sei über dir.«
-Dschuha antwortete, als wäre er gar nicht geneigt
-gewesen, zu sprechen: »Über dir sei der Friede.«
-Der Reiter fragte ihn: »Warum bist du gefesselt?«
-Dschuha antwortete: »Geh, laß mich in Ruh!
-was fragst du mich?« Der Greis sagte: »Ist denn
-Fragen ein Verbrechen oder etwas unrechtes?«
-Dschuha antwortete: »Du wirst mich sicher
-wieder zu dem machen, was ich früher war.«
-Der Greis fragte ihn: »Was warst du denn
-früher?« Dschuha antwortete: »Ich war früher
-hundert Jahre alt: da man mich aber gefesselt
-und an den Baum Sidi Abd Elkaders gebunden
-hat, bin ich zu einem Dreißigjährigen geworden;
-denn jeder alte Mann, den man an diesen Baum
-fesselt und der sich still und stumm verhält, wird
-wieder jung.« Da sagte der Greis: »Freund, bei
-Gott, ist das so?« Dschuha antwortete: »Bei
-Gott.« Nun bat ihn der Greis: »Laß mich an
-deinen Platz«, und schließlich sagte Dschuha:
-»So binde mich denn los.« Der Greis band
-Dschuha los und der befahl ihm: »Leg deine
-Kleider ab; denn ich kann dir nur das Hemd auf
-dem Leibe lassen.« Der Greis zog seine Sachen
-aus und legte die Burnusse ab, die Seidenschale
-und das Turbantuch; und Dschuha zog, nachdem
-er ihn an seiner statt an die Olive gebunden hatte,
-seine Kleider an und bestieg seine Stute und ritt
-hinein ins Dorf. Nichts ahnend saßen die Leute<span class="pagenum"><a name="Page_48" id="Page_48">48</a></span>
-da, als auf einmal Dschuha herangesprengt kam
-auf einer schönen Stute und in kostbaren Kleidern;
-sie fragten ihn: »Dschuha, woher hast du
-die Stute?« Er antwortete: »In der Schlucht dort
-laufen überall Pferde umher.« Sie sagten zu ihm:
-»Bei Gott, du lügst, du Taugenichts! wen hast du
-wieder zum besten gehabt?«</p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_49" id="Page_49">49</a></span></p>
-
-<h2>III.<br /><br />
-
-Berberische Überlieferungen</h2>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_50" id="Page_50">50-51</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_392" id="Nanchor_392"></a><a href="#Note_392" class="nanchor">392.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schuha hatte einen Esel; den fütterte er, bis
-er hübsch dick wurde. Seine Stadtviertelsgenossen
-sagten zu ihm: »Verkauf uns den Esel.«
-»Der ist zu teuer für euch,« antwortete Dschuha.
-Sie sagten: »Sage uns du, wie hoch sein Preis
-sein soll; wir werden ihn dir schon bezahlen.«
-Dschuha antwortete: »Ich werde es nicht sagen;
-aber wir wollen ihn auf den Eselsmarkt bringen,
-und für das, was er dort gilt, verkaufe ich ihn
-euch.« »Gut,« sagten sie. Am nächsten Morgen
-ging er mit dem Esel früh auf den Markt, stopfte
-ihm den Hintern mit Goldstücken voll und übergab
-ihn dem Ausrufer.</p>
-
-<p>Die, die den Esel kaufen wollten, kamen
-herbei und musterten ihn, ob er ihnen wohl gefalle
-und sie auf ihn bieten sollten. Der Ausrufer
-bestieg ihn und ließ ihn lustig galoppieren, und
-der Esel lief hurtig dahin und blies seinen Wind,
-während ihm die Goldstücke aus dem Hintern
-fielen. Die Leute, die zusahen, hoben die Goldstücke
-auf und begannen einander zuzuraunen:
-»Der Esel Dschuhas mistet Gold.« So kam es, daß
-auch die, die ihn eigentlich nicht hatten kaufen
-wollen, darauf loszubieten begannen. Man überbot
-sich gegenseitig, bis der Esel auf zehntausend
-Franken kam. Da verkaufte ihn Dschuha und
-nahm das Geld in Empfang. Er trat zu dem, der
-den Esel gekauft hatte, und sagte zu ihm: »Ich
-habe dir etwas verkauft, das der verkörperte
-Reichtum ist.« Der Käufer antwortete: »Sage
-mir, worin sein Futter besteht.« Dschuha antwortete:
-»Du mußt ihm genügend Gerste und
-Gras geben und ihn auch täglich zweimal tränken;
-und wenn du ihn in den Stall schließt, so<span class="pagenum"><a name="Page_52" id="Page_52">52</a></span>
-laß ihn dort nicht so ohne weiteres: wenn du
-vielmehr willst, daß er gehörig viele Goldstücke
-zur Welt befördert, so bring ihn auf deinem
-eigenen Lager unter, decke ein Moskitonetz über
-ihn und feßle ihm die Füße, damit ihm bis Tagesanbruch
-nichts vom Lager heruntergleitet. Mit
-Tagesanbruch aber geh zu seinem Lager; da wirst
-du zwei Körbe voll Goldstücke finden.«</p>
-
-<p>Der Käufer des Esels wachte die ganze Nacht
-in froher Hoffnung, daß es Tag werde. Früh ging
-er zum Zimmer und öffnete es; und freudig
-sprach er bei sich: »Heute werde ich durch
-Dschuhas Esel ein reicher Mann.« Er hob das
-Netz auf, und nun fand er, daß der Esel zwei
-ganze Körbe Mist ins Bett gemacht hatte, während
-sein Urin auf dem Boden unter dem Bette
-eine lustige Pfütze bildet. Er warf den Esel vom
-Bette herunter und begann den Mist zu durchwühlen,
-fand aber auch nicht ein Goldstück. Nun
-ging er mit dem Esel zu Dschuha und sagte zu ihm:
-»Ich habe mit dem Esel alles so gemacht, wie du
-mir gesagt hast, habe aber nicht entdeckt, daß
-er mir etwas andres verschafft hätte als zwei
-Körbe Mist; und das Bett hat er mir in einen
-netten Zustand versetzt. Und nicht ein einziges
-Goldstück habe ich gefunden.« Dschuha antwortete:
-»Wie? Habe ich dir denn gesagt, du
-solltest ihn in dein Bett legen?« Der Käufer antwortete:
-»In mein Bett habe ich ihn genommen,
-weil ich Angst hatte, die Nachbarn könnten mir
-die Goldstücke stehlen, die er misten werde;
-deshalb habe ich ihn in das Bett gelegt.« Dschuha
-antwortete: »Darum hat er dir auch keine Goldstücke
-gemistet. Deine Gesinnung gegen die<span class="pagenum"><a name="Page_53" id="Page_53">53</a></span>
-Nachbarn war nicht edel; darum hat dir Gott
-nichts schenken wollen.« Nun sagte der Mann:
-»Gib mir mein Geld zurück und nimm deinen
-Esel.« Dschuha antwortete: »Nein, ich gebe dir
-nichts zurück; du hast den Esel auf dem Basar
-gekauft, wo Recht und Gesetz gilt.«</p>
-
-<p>Darauf sagte der Käufer: »Wohlan, wir wollen
-zum Richter gehn.« Dschuha antwortete: »Ich
-gehe nicht mit dir; verklage nur erst den Esel,
-und ich werde dann schon kommen.« Der Mann
-ging hin und verklagte Dschuha; dann nahm er
-einen Schergen mit zu Dschuha. Sie kamen zu
-ihm und der Scherge sagte: »Steh auf, der Richter
-läßt dich rufen.« »Gut,« antwortete Dschuha und
-ging mit ihm. Als er und sein Gegner vor den
-Richter traten, gebot ihnen der, zu sprechen. Der
-Käufer begann: »Ich habe von Dschuha einen
-Esel gekauft, der Goldstücke misten sollte. Als
-ich ihn kaufte, fragte ich Dschuha: ›Was gibst du
-ihm zu fressen?‹ Er antwortete mir: ›Gib ihm
-genügend Gerste und Gras und tränke ihn zweimal
-des Tages. Laß ihn auch in dein Bett steigen
-und feßle ihm die Füße, damit du am Morgen
-neben ihm findest, was er setzen soll.‹ Ich tat
-so, wie er mich geheißen hatte. Am Morgen ging
-ich zum Esel, fand aber dort nichts als einen
-Haufen Mistbatzen.« Da sagte der Richter zu
-ihm: »Du bist verrückt; gibt es denn auf der Welt
-einen Esel, der Goldstücke mistet? Dschuha ist
-ganz in seinem Rechte; dir jedoch fehlt es am
-Verstande.«</p>
-
-<p>Nun wurde der Mann sehr zornig. Er ging
-mit seinem Esel heim und prügelte ihn zu
-Tode.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_54" id="Page_54">54</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_393" id="Nanchor_393"></a><a href="#Note_393" class="nanchor">393.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inst sagten Männer zu Schaha, daß er heiraten
-solle; er antwortete ihnen, er werde
-nicht heiraten, bis der Fluß eine Frau bringe.
-Sie sagten: »Wie wäre es möglich, daß der Fluß
-eine Frau brächte?« Schaha antwortet kurz: »So
-sage ich euch.«</p>
-
-<p>Als dann eine Zeit verstrichen war, sah
-Schaha eines Tages am Stadttore eine Frau aus
-der Fremde; er fragte sie: »Wer bist du?« Sie
-antwortete ihm: »Ich bin aus dem und dem
-Lande.« »Wohin gehst du?« »In diese Stadt.«
-»Was willst du da tun?« »Ich will dableiben.«
-Er fragte weiter: »Hast du Kinder?« Sie antwortete:
-»Ich habe eines geboren, aber es ist gestorben,
-als es noch ganz klein war.« Er sagte:
-»Ich fürchte, daß mir seine Krankheit Schaden
-bringen wird.« Sie antwortete: »Aber wie sollte
-dir denn die Krankheit, woran der Knabe gestorben
-ist, als er noch klein war, Schaden bringen
-können?« Er sagte zu ihr: »Liebst du mich?
-willst du, daß ich dich heirate?« Sie antwortete:
-»Ich liebe dich.«</p>
-
-<p>Darauf gingen sie in die Stadt, um sich von
-einem Priester trauen zu lassen, und nachdem sie
-geheiratet hatten, blieb er daheim bis zur Regenzeit.
-Als dann alle Leute hinausgingen, um das
-Feld zu bestellen, ging auch er zur Arbeit; dabei
-fand er einen Schatz, einen Topf voll Gold.
-Diesen Topf grub er aus; für einen Teil des
-Goldes kaufte er Weizen, Datteln und Butter,
-und den Rest versteckte er in einem alten Wasserschlauche.</p>
-
-<p>Darauf lebte er mit seiner Frau bis zu der
-Zeit, wo die Pilger kamen. Von diesen kam ein<span class="pagenum"><a name="Page_55" id="Page_55">55</a></span>
-armer zu seiner Frau und bat sie um einen alten
-Schlauch, um darin Wasser aufzubewahren. Sie
-sagte, sie habe keinen, aber eine Nachbarin
-machte sie darauf aufmerksam, daß im obern
-Teile des Hauses ein alter Schlauch sei. Nun
-stieg sie hinauf, holte ihn und gab ihn dem
-Armen. Der sagte: »Gott möge dich noch in
-deinen Kindern segnen.« Sie antwortete: »Ich
-habe keine; ich habe nur eines geboren, und das
-ist gestorben, als es noch klein war.« Er sagte:
-»Möge Gott mit ihm Erbarmen haben.«</p>
-
-<p>Eines Tages stieg Schaha, der in der Stadt geblieben
-war, in den obern Teil des Hauses, um
-den alten Schlauch mit dem Golde zu suchen; der
-war aber nicht da. Er fragte seine Frau, wo der
-Schlauch sei, der oben gewesen sei, und sie sagte:
-»Ein armer Mann ist zu mir gekommen und hat
-ihn verlangt. Er hat Gott um Barmherzigkeit für
-mein Kind angefleht, und ich bin hinaufgestiegen,
-habe ihn geholt und habe ihn ihm gegeben.«
-Schaha sagte: »Habe ich es dir nicht gesagt gehabt,
-daß mir die Krankheit deines Kindes, obwohl
-es tot ist, Schaden bringen werde? Und du
-hast mir erwidert: ›Wie soll dir die Krankheit
-des verstorbenen Kindes Schaden bringen
-können?‹«</p>
-
-<p>Schaha ging weg und kaufte einen großen
-schönen Schlauch; damit ging er in den Straßen
-umher und fragte: »Wer tauscht einen neuen
-Schlauch gegen einen alten um?« Da sagte ein
-Armer zu ihm: »Nimm meinen alten Schlauch
-und gib mir den neuen.« Und er gab ihm den,
-der das Gold enthielt. Schaha nahm den<span class="pagenum"><a name="Page_56" id="Page_56">56</a></span>
-Schlauch, wo das Gold war, von dem der Arme
-nichts wußte.</p>
-
-<p>Dann ging Schaha nach Hause und schied sich
-von seiner Frau.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_394" id="Nanchor_394"></a><a href="#Note_394" class="nanchor">394.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Si Dscheha auf den Markt,
-um einen Esel zu kaufen. Ihm begegnete
-einer und der sagte zu ihm: »Wohin, Si Dscheha?«
-»Auf den Markt, einen Esel kaufen.« Der Mann
-erwiderte: »Sag: ›So Gott will‹, Si Dscheha.«
-Dscheha antwortete: »Warum sollte ich sagen:
-›So Gott will‹? ich habe Geld bei mir und auf dem
-Markte sind Esel.« Damit ging er weiter.</p>
-
-<p>Als er auf dem Markte angelangt war, kam
-ein Mann daher; der benützte einen Augenblick
-der Unaufmerksamkeit Dschehas und stahl ihm
-sein Geld. Si Dscheha machte sich auf den
-Heimweg, ohne einen Esel gekauft zu haben.
-Der besagte Freund begegnete ihm wieder und
-sagte zu ihm: »Was hast du gekauft, Si Dscheha?«
-Dscheha antwortete: »Mein Geld ist mir gestohlen
-worden, so Gott will; dein Vater sei verflucht,
-so Gott will.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_395" id="Nanchor_395"></a><a href="#Note_395" class="nanchor">395.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Si Dscheha zu einem andern
-essen, und der setzte ihm ein gebratenes
-Zicklein vor. Dscheha packte das Zicklein und
-begann es zu verschlingen wie ein Wolf. Da
-sagte sein Wirt: »Weshalb hast du denn eine
-solche Wut auf das Zicklein? seine Mutter hat
-dich wohl einmal mit den Hörnern gestoßen?«</p>
-
-<p>»Und du,« versetzte Dscheha, »du bist so mitleidig
-mit ihm, als ob seine Mutter deine Amme
-gewesen wäre.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_57" id="Page_57">57</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_396" id="Nanchor_396"></a><a href="#Note_396" class="nanchor">396.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Eine Freunde hatten gehört, daß er krank sei,
-und kamen ihn besuchen. Er lag im Bette.
-Sie schwatzten alles mögliche und ließen ihn
-nicht schlafen. Da stand er auf, nahm sein
-Kissen und sagte zu ihnen: »Ihr könnt jetzt gehn;
-ich bin gesund: Gott selber ists, der mich gesund
-gemacht hat.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_397" id="Nanchor_397"></a><a href="#Note_397" class="nanchor">397.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kam er bei etlichen Leuten vorbei,
-die gerade beim Essen waren. Er sagte zu
-ihnen: »Das Heil sei mit euch, ihr Geizigen!«</p>
-
-<p>Sie antworteten: »Bei Gott, wir sind nicht
-geizig.«</p>
-
-<p>»Ach Herrgott,« schrie Dscheha, »gib, daß sie
-nicht lügen; gib, daß ich es bin, der gelogen hat.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_398" id="Nanchor_398"></a><a href="#Note_398" class="nanchor">398.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha kochte Fleisch und es kamen zwei
-Freunde zu ihm. Der eine nahm ein Stück
-Fleisch und sagte: »Dieses Fleisch braucht Salz.«</p>
-
-<p>Der andere nahm auch ein Stück und sagte:
-»Dieses Fleisch braucht Essig.«</p>
-
-<p>Si Dscheha packte alles, was noch übrig war,
-und sagte: »Der Topf da braucht Fleisch.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_399" id="Nanchor_399"></a><a href="#Note_399" class="nanchor">399.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal trieben Dscheha und zwei Freunde von
-ihm zwei Schafe und einen Hammel heim,
-die sie auf dem Markte gekauft hatten. Als sie
-zu Hause angelangt waren, sagten seine Freunde
-zu ihm: »Si Dscheha, wie teilen wir sie?«</p>
-
-<p>»Ihr zwei«, antwortete Dscheha, »nehmt das
-eine Schaf; ich und der Hammel nehmen das
-andere.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_58" id="Page_58">58</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_400" id="Nanchor_400"></a><a href="#Note_400" class="nanchor">400.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages verkaufte Dscheha sein Haus, und
-er sagte zu dem Käufer: »Freund, das Haus
-habe ich dir verkauft; den Nagel aber, der in der
-Wand steckt, habe ich dir nicht verkauft. Daß
-du mir nicht morgen sagst: ›Du hast mir auch
-den Nagel verkauft.‹ Ich habe ihn dir nicht verkauft;
-ich habe dir nichts verkauft als das
-Haus.«</p>
-
-<p>»Es ist gut,« antwortete der Käufer. »Ich
-habe dir das Haus abgekauft; den Nagel, der in
-der Mauer steckt, habe ich dir nicht abgekauft.«</p>
-
-<p>Der Käufer dachte: Der Nagel ist mir gleichgültig.
-Ich habe das Haus gekauft; an dem Nagel
-liegt wenig.</p>
-
-<p>Si Dscheha suchte seine Mutter auf und sagte
-zu ihr: »Mutter, wie lange leiden wir schon
-Hunger! Heute habe ich das Haus verkauft.«</p>
-
-<p>»Was?« sagte sie, »du hast das Haus verkauft?
-wo wollen wir wohnen? Außer Hunger
-zu leiden, werden wir jetzt auch noch unter
-freiem Himmel schlafen müssen.«</p>
-
-<p>»Hab keine Angst, Mutter,« antwortete
-Dscheha. »Ich habe ihm das Haus verkauft, habe
-mir aber einen Nagel vorbehalten, den ich in die
-Wand geschlagen habe; den habe ich ihm nicht
-verkauft. Und mit diesem Nagel will ich ihm das
-Haus wieder abnehmen. Wir sterben vor Hunger;
-darum habe ich mir diese List ausgedacht, damit
-uns der Käufer Geld gibt und wir essen können.
-Was das Haus betrifft, so wird er bald draußen
-sein.«</p>
-
-<p>»Was?« sagte sie; »du hast ihm das Haus verkauft
-und sagst, daß er wieder herausgehn wird?
-Wie sollte er denn wieder herausgehn, wo er dir<span class="pagenum"><a name="Page_59" id="Page_59">59</a></span>
-doch sicherlich das Geld vor Zeugen gegeben
-hat?«</p>
-
-<p>»Sei nur ruhig,« antwortete Dscheha. »Ich
-werde schon einen Plan aushecken, damit er
-herausgehn muß.«</p>
-
-<p>Und sie sagte: »Tu, was du willst.«</p>
-
-<p>Si Dscheha ging Tierhäute kaufen; die trug er
-hin und hing sie an den Nagel. Auch Därme
-hängte er hin. Und da die Häute und Därme dort
-blieben, begannen sie nach einem oder zwei Tagen
-zu stinken. Dscheha kam hin, ließ sie aber, wie
-sie waren.</p>
-
-<p>Der, der das Haus gekauft hatte, kam zu ihm
-und sagte: »Was ist das für ein Handel, Si
-Dscheha? Du hast Häute und Därme gebracht
-und sie im Hause aufgehängt! Sie stinken. Wie
-kann ich denn da wohnen?«</p>
-
-<p>»Freund,« antwortete Dscheha, »ich habe dir
-nur das Haus verkauft, nicht wahr? Den Nagel
-habe ich mir behalten, und ich habe dir gesagt,
-daß ich ihn dir nicht verkaufe. Du hast jetzt
-nichts mehr zu sagen.«</p>
-
-<p>Nun sagte der Käufer zu ihm: »Geh in dein
-Haus. Ich verlasse es. Ich lasse dir das Geld
-und das Haus. Ich kann nicht länger drinnen
-wohnen. Es ist ein fürchterlicher Gestank, und
-das Haus selber ist vergiftet.«</p>
-
-<p>»Gut,« sagte Dscheha; »wenn du ausziehen
-willst, so zieh. Das Geld, das habe ich ausgegeben,
-und du bekommst keinen Heller zurück.«</p>
-
-<p>»Ich schenke dir das Haus und das Geld,«
-sagte der Käufer.</p>
-
-<p>Si Dscheha verließ ihn und zog wieder in sein<span class="pagenum"><a name="Page_60" id="Page_60">60</a></span>
-Haus; und der andere machte sich auf die Suche
-nach einer neuen Wohnung.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_401" id="Nanchor_401"></a><a href="#Note_401" class="nanchor">401.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha ging im Felde und hatte Hunger.
-Da sah er einen Araber, der aß. In der Meinung,
-daß ihn der einladen werde, mitzuessen,
-ging er hin; aber er wurde keineswegs eingeladen,
-sondern der Araber fragte ihn nur: »Woher bist
-du, Bruder?«</p>
-
-<p>»Aus deinem Dorfe,« antwortete Dscheha.</p>
-
-<p>»Dann bringst du uns gute Nachrichten.«</p>
-
-<p>»Ich bringe dir alle guten Nachrichten, die du
-willst.«</p>
-
-<p>»Hast du Nachrichten von unserm Dorfe?«</p>
-
-<p>»Ja.«</p>
-
-<p>»Hast du Nachrichten von Omm Othman?« &mdash;
-Das war die Frau des Arabers. &mdash;</p>
-
-<p>»Oh,« sagte Dscheha, »sie wiegt sich wie ein
-Pfau.«</p>
-
-<p>»Und wie geht’s meinem Sohne Othman?«</p>
-
-<p>»Gewöhnlich spielt er Ball mit seinen Kameraden.«</p>
-
-<p>»Wie geht es dem Kamel?«</p>
-
-<p>»Das wird bald zerplatzen, so feist ist es.«</p>
-
-<p>»Und was ists mit unserm Hunde Titu?«</p>
-
-<p>»Er ist sehr scharf, und das will etwas heißen.
-Die Diebe fürchten ihn, so daß der Pferch vor
-ihnen sicher ist.«</p>
-
-<p>»Und unser Haus, wie steht es damit?«</p>
-
-<p>»Es ist wie eine Festung.«</p>
-
-<p>Nun schwieg der Araber. Er aß, ohne Si
-Dscheha einzuladen, und der stand auf, um wegzugehn.
-Der Araber fragte ihn: »Wohin,
-Bruder?«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_61" id="Page_61">61</a></span></p>
-
-<p>»Ins Dorf,« antwortete Dscheha. »Seid Titus
-Tod wimmelts dort von Dieben.«</p>
-
-<p>»Titu ist tot?«</p>
-
-<p>»Ja.«</p>
-
-<p>»Woran ist er gestorben?«</p>
-
-<p>»Er hat von dem Fleische des Kamels zu viel
-gefressen, und daran ist er gestorben.«</p>
-
-<p>»Das Kamel ist also auch tot?«</p>
-
-<p>»Ja.«</p>
-
-<p>»Woran ist es gestorben?«</p>
-
-<p>»Es ist über das Grab Omm Othmans gestolpert.«</p>
-
-<p>»Omm Othman ist gestorben?«</p>
-
-<p>»Ja.«</p>
-
-<p>»Woran?«</p>
-
-<p>»An dem Kummer über den Tod Othmans.«</p>
-
-<p>»Othman ist gestorben?«</p>
-
-<p>»Ja.«</p>
-
-<p>»Wieso?«</p>
-
-<p>»Das Haus hat ihn erschlagen, als es einstürzte.«</p>
-
-<p>Bei diesen Worten sprang der Araber wie ein
-Narr auf und lief in der Richtung seines Dorfes
-davon, sein Essen im Stiche lassend. Si Dscheha
-aß alles, was noch da war.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_402" id="Nanchor_402"></a><a href="#Note_402" class="nanchor">402.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Kaid von Dschehas Stamm liebte die
-Frauen leidenschaftlich, und Dscheha, der
-ihn oft besuchte, machte ihm Vorstellungen.
-»Wie kannst du denn,« sagte er zu ihm, »du, ein
-Kaid, gar so in die Frauen vernarrt sein? Nimm
-doch ein wenig Vernunft an. Fürchte den Herrn.
-Es ist eine Schande für dich.« Diese Worte<span class="pagenum"><a name="Page_62" id="Page_62">62</a></span>
-drangen dem Kaid bis auf den Grund seines
-Herzens.</p>
-
-<p>Nun hatte der Kaid eine Magd, die eine Frau
-von großer Schönheit war, und die sagte zu ihm,
-als sie seine Niedergeschlagenheit bemerkte:
-»Was drückt dich, Herr?«</p>
-
-<p>Der Kaid antwortete: »Dscheha hat mir dasunddas
-gesagt.«</p>
-
-<p>»Sonst nichts?« sagte sie. »Nun, gib mir die
-Erlaubnis zu ihm zu gehn. Du bleibst noch eine
-Weile hier, und kommst dann unversehens zu
-Dscheha nach. Du wirst schauen, was ich tun
-werde, und wirst dich wundern, in was für einer
-Verfassung du ihn finden wirst.«</p>
-
-<p>»Geh,« sagte der Kaid zu ihr, und sie ging.
-Sie kam zu Dscheha und setzte sich mit ihm in
-seinem Hause nieder. Als Dscheha sie sah,
-wurde er sterblich verliebt in sie. Er rückte
-näher zu ihr, aber sie schlug ihn zurück; er verfolgte
-sie, und wohin immer sie sich setzte, er kam
-zu ihr. »Bleib auf deinem Platze, Si Dscheha,«
-sagte sie zu ihm, »und komm mir nicht zu nahe.
-Wenn du aber herankommen willst, so laß mich
-auf dir reiten; du wirst mit mir auf dem Rücken
-auf allen vieren gehn.«</p>
-
-<p>»Komm,« sagte Dscheha, und sie legte ihm
-einen Sattel auf und einen Zaum an und setzte
-sich rittlings auf ihn; er begann auf allen vieren
-zu kriechen.</p>
-
-<p>Unversehens kam der Kaid, und der sagte zu
-ihm: »Si Dscheha, mir hast du verboten, die
-Frauen zu lieben, und du, sieh nur, in was für
-einer Verfassung du bist!«</p>
-
-<p>»Herr,« antwortete Si Dscheha, »ich hatte<span class="pagenum"><a name="Page_63" id="Page_63">63</a></span>
-Angst, dich zu einem solchen Esel werden zu
-sehn, wie ich einer bin.«</p>
-
-<p>Der Kaid begann zu lachen und machte ihm
-ein Geschenk.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_403" id="Nanchor_403"></a><a href="#Note_403" class="nanchor">403.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war ein Jude, der täglich also zum Herrgott
-betete: »O mein Gott, zeige dich mir«; und
-er betete unter einem Baume. Eines Tages hörte
-ihn Dscheha, als er lustwandelte. Am nächsten
-Tage ging er hin und war noch vor dem Juden
-dort; er stieg auf den Baum und verbarg sich im
-Laube. Der Jude kam und betete wie gewöhnlich.
-Si Dscheha rief ihn an und sagte: »O mein
-Anbeter, nimm hundert Dinar und gib sie der
-Frau Dschehas. Dann komm sofort hieher zurück,
-und du wirst mich sehn.«</p>
-
-<p>Als der Jude diese Worte hörte, war er auf
-dem Gipfel der Freude. Er ging nach Hause,
-holte hundert Goldstücke und gab sie der Frau
-Dschehas. Dann kam er zum Baume zurück und
-sagte: »O mein Gott, ich habe getan, was du mir
-gesagt hast.« Si Dscheha warf ihm einen Strick
-zu, indem er sagte: »Fasse diesen Strick und du
-wirst zu mir emporsteigen.« Der Jude ergriff
-den Strick und Si Dscheha zog ihn herauf; als
-er ihn aber einigermaßen in der Höhe hatte, ließ
-er den Strick los. Der Jude fiel herunter und
-schlug sich ein Loch in den Kopf. »O mein
-Gott,« sagte er, »du bist unersättlich! Du nimmst
-mein Geld und schlägst mir überdies ein Loch in
-den Kopf!«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_404" id="Nanchor_404"></a><a href="#Note_404" class="nanchor">404.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An wußte sich keinen Rat mehr, um Dscheha
-sein Schmarotzerhandwerk zu legen. Als
-nun eines Tages die vornehmen Leute zu einem<span class="pagenum"><a name="Page_64" id="Page_64">64</a></span>
-Manne essen gingen, der einen Festschmaus vorbereitet
-hatte, schloß sich ihnen Dscheha an; da
-sagten sie untereinander: »Was machen wir nur
-mit Si Dscheha?« Und einige sagten: »Wann die
-Schüsseln aufgetragen werden, wollen wir zu ihm
-sagen: ›Si Dscheha, in deinem Dorfe brennt es‹,
-damit er nichts ißt. Unsere Worte werden ihn
-so beschäftigen, daß er nichts ißt.«</p>
-
-<p>Als die Speise kam, sagten sie zu ihm: »Si
-Dscheha, in deinem Dorfe brennt es.«</p>
-
-<p>»Unser Haus ist davor bewahrt geblieben?«
-fragte Dscheha.</p>
-
-<p>Während sie sich darauf beschränkten, zu
-sprechen, aß Dscheha. Sie sagten: »Das Feuer
-ist schon bei deinem Hause.«</p>
-
-<p>»Nun, mich hat es noch nicht erreicht.«</p>
-
-<p>»Jetzt hat es deine Kleider erfaßt.«</p>
-
-<p>»Mein Kopf brennt noch nicht, nicht wahr?«
-antwortete Dscheha. »Meine Füße mag es verschlingen,
-wenn es mir nur den Kopf in Ruhe
-läßt.«</p>
-
-<p>Und er aß immerzu. Als dann die andern
-desgleichen tun wollten, stellte es sich heraus, daß
-Dscheha alles aufgegessen hatte; und sie sagten
-untereinander: »Si Dscheha hat uns zum besten
-gehabt.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_405" id="Nanchor_405"></a><a href="#Note_405" class="nanchor">405.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha kaufte auf dem Markte eine Ziege
-um zehn Duro. Er trieb sie heim, schlachtete
-sie und häutete sie. »Diese Ziege kostet uns viel
-Geld,« sagte er zu seiner Mutter, und sie erwiderte:
-»Was willst du tun, mein Sohn?«</p>
-
-<p>»Für den Augenblick das Fleisch kochen;
-späterhin werden wir sehn, was zu tun ist. Am<span class="pagenum"><a name="Page_65" id="Page_65">65</a></span>
-nächsten Markttage werde ich die Haut auf den
-Markt bringen; du wirst hingehn und sie in der
-Hand halten. Ich werde immer um dich herum
-sein, und du wirst tun, als ob du mich nicht
-kenntest; ebenso werde ich tun, als ob ich dich
-nicht kennte. Ich werde um die Haut handeln,
-und welchen Preis immer ich dir biete, weigerst
-du dich, sie mir zu verkaufen. Ich werde sie
-spannenweise messen. Du sagst zu mir: ›Ich verkaufe
-sie nicht.‹ Ich werde dir zwanzig, dreißig,
-vierzig, fünfzig Duro bis zu hundert Duro bieten.
-Unter den Fremden, die dazukommen werden,
-wird einer sein, der dir mehr bieten wird, und
-dem verkaufst du sie. Gib acht jetzt! Merk dir
-wohl, wie ich dich empfehlen will!«</p>
-
-<p>Sie machten sich auf den Weg und kamen auf
-den Markt. Si Dscheha ging abseits, und seine
-Mutter hielt die Ziegenhaut. Si Dscheha kam
-und sagte zu ihr: »Wie viel hat man dir für die
-Haut da geboten?« Und auf ihre Antwort: »Zehn
-Duro« begann er sie spannenweise zu messen.
-Alle Welt sammelte sich um sie. »Die Haut, die
-du da mißt,« sagte einer zu ihm, »wozu kann sie
-dir dienen?«</p>
-
-<p>»Sie wird gut zu verwenden sein,« antwortete
-Dscheha; »sie gibt eine große Trommel oder eine
-kleine.«</p>
-
-<p>Er zog sich zurück, kam aber einen Augenblick
-später wieder, ging wieder zu seiner Mutter
-und sagte zu ihr: »Nun, altes Frauchen, was ists
-mit der Haut?«</p>
-
-<p>»Mein Sohn,« antwortete die Alte, »man hat
-mir zwanzig Duro gegeben.«</p>
-
-<p>»Verkaufst du sie um fünfzig?«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_66" id="Page_66">66</a></span></p>
-
-<p>»Nein.«</p>
-
-<p>Si Dscheha maß die Haut noch einmal und
-ging weg. Die Leute liefen zusammen und sagten
-einander: »Si Dscheha ist verrückt. Wie geht es
-zu, daß er, der sonst so durchtrieben ist, sich so
-täuschen läßt?«</p>
-
-<p>Dscheha kam zurück und sagte zu seiner
-Mutter: »Mutter, wie viel hat man dir für die
-Haut geboten?«</p>
-
-<p>»Sie ist noch auf fünfzig Duro, mein Sohn.«</p>
-
-<p>»Ich will sie messen, ob sie zu meinem Zwecke
-taugt oder nicht.« Er maß sie, und als er damit
-fertig war, sagte er zu seiner Mutter: »Wenn du
-sie verkaufen willst, so gebe ich dir hundert
-Duro.«</p>
-
-<p>»Ich verkaufe sie nicht,« antwortete sie, und
-Dscheha entfernte sich und beobachtete sie von
-weitem.</p>
-
-<p>Ein Mann, der auf den Markt gekommen war,
-kam und sagte zu der Mutter Dschehas: »Altes
-Frauchen, verkaufe sie mir. Ich gebe dir um
-zehn Duro mehr als der Mann.«</p>
-
-<p>»Gib das Geld her, bevor er kommt; er könnte
-mir sonst Vorwürfe machen, daß ich einem andern
-den Vorzug gegeben habe.«</p>
-
-<p>Er gab der Alten das Geld, und die machte
-sich auf den Heimweg und Si Dscheha gesellte
-sich zu ihr; sie gingen, bis sie dorthin kamen, wo
-sie wohnten, und dort blieben sie.</p>
-
-<p>Die Alte hatte aber dem Käufer der Haut gesagt:
-»Diese Haut ist gar kostbar; lege sie in die
-Sonne: sie wird trocknen, und du wirst sehn, was
-für einen Nutzen du finden wirst.«</p>
-
-<p>Er breitete also die Haut an der Sonne aus.<span class="pagenum"><a name="Page_67" id="Page_67">67</a></span>
-Zwei oder drei Tage darauf ging er nachsehn und
-fand sie vollständig ausgetrocknet. Er nahm sie
-zwischen die Hände und rieb sie; da zerfiel sie.
-Nun ging er die Frau suchen, die sie ihm verkauft
-hatte. Er traf die Mutter Dschehas und
-sagte zu ihr: »Altes Frauchen, bist du nicht die,
-die mir die Haut verkauft hat?«</p>
-
-<p>»Sag so etwas nicht noch einmal,« sagte die
-Alte. »Ich, Häute verkaufen! ich bin die Mutter
-Si Dschehas.«</p>
-
-<p>»Schon recht,« sagte der Mann; »sieh nur
-selber, wer mich betrogen haben kann, wenn du
-es nicht bist.«</p>
-
-<p>»Mein Sohn,« erwiderte die Alte, »das habe
-ich nie getan.«</p>
-
-<p>Der Mann ging heim, ohne sie erkannt zu
-haben. Die Ziegenhaut verblieb ihm und er warf
-sie den Hunden hin.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_406" id="Nanchor_406"></a><a href="#Note_406" class="nanchor">406.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte die Mutter zu Si Dscheha:
-»Ich gehe Holz machen.« Er bildete sich
-ein, das sei wahr; sie ging aber irgendwohin,
-setzte sich nieder und legte einen Fuß über den
-andern. Dscheha kam und sah, daß sie die Füße
-übereinander geschlagen hatte.</p>
-
-<p>Am nächsten Tage sagte sie zu ihm: »Sohn,
-das Barfußgehn bringt mich um; kaufe mir doch
-Schuhe.«</p>
-
-<p>Dscheha holte Baumwolle und machte ihr
-daraus Schuhe; »da, Mutter,« sagte er, »da sind
-deine Schuhe.«</p>
-
-<p>»Aber,« sagte sie, »wie lange werden die denn
-halten?«</p>
-
-<p>»Mutter,« antwortete Dscheha, »wenn du<span class="pagenum"><a name="Page_68" id="Page_68">68</a></span>
-immer so viel gehst wie gestern, werden sie
-halten, bis du stirbst.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_407" id="Nanchor_407"></a><a href="#Note_407" class="nanchor">407.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls Si Dscheha noch klein war, war er ein
-wenig dumm und unwissend; erst als er ein
-wenig größer war, erwachte sein Geist.</p>
-
-<p>Eines Tages, es war der Tag, wo sein Vater
-starb, war er allein auf der Welt; er hatte
-niemand mehr als seine Mutter. Nun nahm er
-einmal einen Ochsen, um ihn zu verkaufen. Auf
-dem Wege traf er eine Eule, und er sagte zu ihr:
-»Kaufst du meinen Ochsen?«</p>
-
-<p>Die Eule schrie: »Imiaruf.«</p>
-
-<p>»Gibst du mir fünfzehn Realen?« fuhr Dscheha
-fort.</p>
-
-<p>»Imiaruf,« wiederholte die Eule.</p>
-
-<p>»Du gibst mir zwanzig?«</p>
-
-<p>»Imiaruf.«</p>
-
-<p>»Du gibst mir fünfundzwanzig?«</p>
-
-<p>»Imiaruf.«</p>
-
-<p>»Da hast du deinen Ochsen.« Und er fügte
-bei: »Und das Geld?«</p>
-
-<p>»Imiaruf.«</p>
-
-<p>»Beim nächsten Markte?«</p>
-
-<p>»Imiaruf,« sang die Eule.</p>
-
-<p>»Gut; da ist der Ochse. Das Geld werde ich
-am nächsten Markttage holen.«</p>
-
-<p>»Imiaruf.«</p>
-
-<p>Dscheha ließ den Ochsen dort und ging. Als
-er daheim angelangt war, sagte seine Mutter zu
-ihm: »Und der Ochse, mein Sohn?«</p>
-
-<p>»Den habe ich verkauft,« antwortete er; »um
-fünfundzwanzig Realen. Was das Geld betrifft,
-so warte ich darauf bis zum nächsten Markte.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_69" id="Page_69">69</a></span></p>
-
-<p>Als der nächste Markttag gekommen war,
-ging er an den Ort, wo er den Ochsen gelassen
-hatte; dort traf er die Eule und die sang wie am
-ersten Tage. »Und das Geld?« sagte er.</p>
-
-<p>»Imiaruf.«</p>
-
-<p>»Heute will ich mein Geld haben.«</p>
-
-<p>»Imiaruf.«</p>
-
-<p>Dscheha ging auf sie zu, indem er sagte: »Ich
-muß heute mein Geld haben.« Die Eule flog
-gegen ein altes Gemäuer hin; Dscheha folgte ihr
-und sagte: »Du mußt mir mein Geld geben.«</p>
-
-<p>»Imiaruf,« schrie die Eule.</p>
-
-<p>Dscheha verfolgte sie immer weiter, bis er sie
-in dem Gemäuer vor sich hatte. Sie entwischte
-ihm wieder; aber Dscheha fand in dem Gemäuer
-einen Schatz.</p>
-
-<p>»Du glaubst,« sagte er nun zu der Eule, »daß
-ich ein Dieb bin wie du? ich, ich stehle nicht; ich
-werde nur nehmen, was mir gebührt.« Und er
-zählte seine fünfundzwanzig Realen ab und
-steckte sie zu sich; dann ging er heim.</p>
-
-<p>Als er zu Hause angelangt war, sagte er zu
-seiner Mutter: »Mutter, das ist das Geld von
-dem, dem ich den Ochsen verkauft habe.« Und
-er fügte bei: »Ich selber habe mit meinen eigenen
-Händen die fünfundzwanzig Realen aus dem
-Schatze genommen.«</p>
-
-<p>»Mein Sohn,« sagte die Mutter, »gehn wir
-zu ihm.«</p>
-
-<p>»Mutter, wenn du willst, so gehn wir hin; ich
-fürchte aber, daß du ihn bestehlen wirst.«</p>
-
-<p>»Pfui, mein Sohn! Deinem Freunde, zu dem
-wir als Gäste kommen, dem werde ich etwas
-stehlen!«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_70" id="Page_70">70</a></span></p>
-
-<p>»Also gut; komm, gehn wir.«</p>
-
-<p>In aller Eile kochte sie nun Bohnen und Eier
-und buk Kuchen. Als sie dann das Dörfchen
-verließen, warf sie die Bohnen über Dscheha; er
-las sie auf und sagte: »Mutter, es regnet Bohnen.«</p>
-
-<p>»Lies sie auf, mein Sohn.« Dscheha las sie
-auf und aß sie. Seine Mutter ging immer weiter;
-und als sie an dem bewußten Orte angekommen
-waren, sagte sie zu ihm: »Nun, mein Sohn, wo ist
-das Haus deines Freundes?«</p>
-
-<p>»Da,« antwortete Dscheha.</p>
-
-<p>»Zeig es mir doch.«</p>
-
-<p>»Nun hier.«</p>
-
-<p>»Das da?«</p>
-
-<p>»Komm, ich werde es dir zeigen.«</p>
-
-<p>Als er sie hingeführt hatte und sie den Schatz
-sah, warf sie Kuchen in die Höhe, so daß sie auf
-Dscheha niederfielen; und er sagte: »Ach, Mutter,
-es regnet Kuchen.« Er begann sie aufzulesen
-und sie zu essen. Seine Mutter bemächtigte sich
-des Schatzes und er sagte zu ihr: »Hüte dich,
-Mutter, etwas zu nehmen.«</p>
-
-<p>»Ich nehme nichts, mein Sohn.« Aber sie hob
-den Schatz und wickelte ihn in ein großes Baumwolltuch,
-um ihn wegzutragen; und zu Dscheha
-sagte sie: »Komm, mein Kind, gehn wir.«</p>
-
-<p>Sie gingen. Als sie ins Dörfchen kamen, warf
-sie die Eier über ihn. »Mutter,« sagte er, »es
-regnet Eier.« Er las sie auf und aß sie, und sie
-kamen nach Hause.</p>
-
-<p>An diesem Abende ging Dscheha dorthin, wo
-die Leute zusammenkamen, und sagte zu ihnen:
-»Heute haben meine Mutter und ich einen Schatz
-heimgetragen.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_71" id="Page_71">71</a></span></p>
-
-<p>Sie fragten ihn: »Wann?«</p>
-
-<p>»Wir sind weggegangen,« antwortete Dscheha,
-»als es Bohnen regnete. Als dann der Kuchenregen
-gekommen ist, sind wir bei dem Schatze
-eingetroffen, den meine Mutter weggetragen hat.
-Ins Dorf sind wir zurückgekommen in dem
-Augenblicke, wo es Eier regnete.«</p>
-
-<p>»Bah,« sagten sie untereinander, »der Junge
-ist ein Tölpel; nehmt seine Worte doch nicht
-ernst.«</p>
-
-<p>Warum hatte nun die Mutter Dschehas die
-Bohnen und die Eier gesotten und die Kuchen
-gebacken? Weil sie nicht zweifelte, daß der
-Dummkopf von ihrem Sohne alles ausplaudern
-werde; darum hat sie ihm die Bohnen und die
-Eier gesotten und die Kuchen gebacken. Sie
-hatte es sich an den Fingern abgezählt, daß
-Dscheha, wenn er den andern sagen werde: »Wir
-haben einen Schatz heimgebracht«, beifügen
-werde: »als es Bohnen und dann Kuchen und
-dann Eier regnete«; und sie wußte, daß also
-niemand seine Worte ernst nehmen werde.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_408" id="Nanchor_408"></a><a href="#Note_408" class="nanchor">408.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha konnte kein Pferd besteigen, aber
-ein guter Fußgänger war er. Eines Tages
-ließ ihn nun der Kaid des Dorfes rufen und sagte
-zu ihm: »Si Dscheha, du mußt mir diesen Brief
-zum Bei von Algier bringen; steig auf mein Pferd
-und spute dich.«</p>
-
-<p>Das Pferd des Kaids war aber ein hitziges
-Tier, das niemand besteigen konnte außer seinem
-Herrn. Si Dscheha, der das wußte, zog sich mit
-einem einzigen Worte aus dem Handel; er fragte:
-»Ist es eilig, Herr Kaid?«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_72" id="Page_72">72</a></span></p>
-
-<p>»Sehr eilig,« antwortete der Kaid.</p>
-
-<p>»Dann«, sagte Dscheha, »geh ich zu Fuß; ich
-werde so viel schneller dort sein, als wenn ich
-zu Pferde stiege.«</p>
-
-<p>Alle schüttelten sich vor Lachen, als sie ihn
-so reden hörten. Der Kaid, der Si Dscheha nur
-einen Streich hatte spielen wollen, sagte: »Bleib
-da; du wirst mit mir essen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_409" id="Nanchor_409"></a><a href="#Note_409" class="nanchor">409.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha hatte einen Feind, der ein Eierhändler
-war. Den traf er eines Tages, als
-er auf den Markt ging; er trat auf ihn zu und
-sagte: »Du hast da wirklich schöne Eier.«</p>
-
-<p>»Laß den Spott,« sagte der Händler. »Willst
-du welche kaufen, so kauf; wenn nicht, so geh
-deines Weges.«</p>
-
-<p>Dscheha kaufte zwei Eier und steckte geschickt
-in jedes ein Goldstück. Dann sagte er
-zu seinem Feinde: »Höre; ich will jetzt Frieden
-machen mit dir, und darum will ich dir einen
-guten Rat geben.«</p>
-
-<p>»Wir werden sehn,« sagte der Händler;
-»sprich.«</p>
-
-<p>Nun sagte ihm Dscheha ins Ohr: »Verkaufe
-diese Eier nicht; alle enthalten sie Goldstücke!«</p>
-
-<p>»Pack dich,« schrie der Händler; »du lügst.«</p>
-
-<p>»Ich lüge?« sagte Dscheha; »also gut: sieh
-her.« Und er schlug vor ihm die zwei Eier auf,
-die er gekauft hatte. Der Händler stand ganz
-verdutzt da, als er die zwei Goldstücke sah, die
-zum Vorscheine kamen. Dscheha las sie auf,
-schob sie in seine Tasche und ging heim.</p>
-
-<p>Alsbald nahm der Händler seine Eier und
-schlug sie alle ohne Ausnahme auf. Goldstücke<span class="pagenum"><a name="Page_73" id="Page_73">73</a></span>
-aber fand er nicht ein einziges, und er schrie:
-»Gott verderbe die Augen Si Dschehas, so wie
-ich alle meine Eier verdorben habe!«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_410" id="Nanchor_410"></a><a href="#Note_410" class="nanchor">410.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>I Dscheha hatte in einem Hause, das auch
-der Eigentümer bewohnte, eine Kammer gemietet.
-Er bezahlte nie die Miete und lärmte die
-ganze Nacht in seiner Kammer. Der Eigentümer,
-der dieses Lärms halber nicht schlafen konnte,
-sagte eines Tages zu ihm: »Warum verübst du
-allnächtlich einen solchen Lärm in deiner
-Kammer?«</p>
-
-<p>»Mein Sohn,« antwortete Dscheha, »ich richte
-Schlangen ab, um sie den Aissawa<a name="FNanchor_6_6" id="FNanchor_6_6"></a><a href="#Footnote_6_6" class="fnanchor">6</a> zu verkaufen.«</p>
-
-<p>»Du züchtest Schlangen in meinem Hause?«
-schrie der Eigentümer. »Gut also; du kannst
-jetzt ziehen. Die Miete schenke ich dir, aber
-räume das Haus noch heute.«</p>
-
-<p>»Das ists ja, was ich wollte,« dachte Dscheha.
-»Auf diese Weise brauche ich keine Miete zu
-zahlen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_411" id="Nanchor_411"></a><a href="#Note_411" class="nanchor">411.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages war Si Dscheha bei seiner Mutter
-zu Hause geblieben. Da sie nichts zu essen
-hatten, sagte er zu ihr: »Warte, ich hole etwas
-zu essen.«</p>
-
-<p>Er ging zu den Schülern, die er alle bei<span class="pagenum"><a name="Page_74" id="Page_74">74</a></span>sammen
-fand, und sagte zu ihnen: »Kommt, ihr
-sollt heute bei mir essen.« Er war nämlich ihr
-Mitschüler, war aber an diesem Morgen nicht zur
-Schule gegangen. Als er ihnen nun sagte:
-»Kommt heute zu mir essen«, antworteten sie:
-»Si Dscheha, du bist arm.«</p>
-
-<p>Er antwortete: »Das ist Brauch bei uns: wenn
-ein Schüler den ganzen Koran auswendig kann,
-muß er seinen Mitschülern zu essen geben.«</p>
-
-<p>»Gut ists,« sagten sie. »Geh und richte das
-Mahl her; wir werden kommen.«</p>
-
-<p>»Steht auf und kommt mit,« sagte Dscheha;
-»das Mahl ist schon kalt.«</p>
-
-<p>Sie standen auf und gingen mit ihm. Als sie
-in seinem Hause angelangt waren, ließ er sie in
-eine Kammer treten. Dann nahm er ihre Schuhe,
-die sie an der Tür gelassen hatten, und steckte
-sie in einen Sack; hierauf ging er zu den Schülern
-zurück und sagte zu ihnen: »Wartet ein bißchen;
-ich komme sofort wieder.« Er ging aber weg und
-nahm den Sack mit ihren Schuhen mit; er kam
-zu einem Garkoch.</p>
-
-<p>»Gib mir etwas um zwei Franken,« sagte er
-zu ihm, »und nimm dafür dies Paar Schuhe.«</p>
-
-<p>Dann ging er zu einem Fleischer und hielt
-ihm dieselbe Rede, dann zu dem Kuskussuverkäufer;
-und als er so alle Schuhe der Schüler
-verteilt hatte, ging er, mit köstlichen Mundvorräten
-beladen, nach Hause. Sofort nach seiner
-Heimkehr setzte er alles den Schülern vor, und sie
-ließen es sich trefflich schmecken. Dann erhoben
-sie sich, um in ihre Schule zu gehn. Als sie ihre
-Schuhe suchten, sagte Dscheha zu ihnen: »Kommt
-mit mir; ich habe sie versteckt.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_75" id="Page_75">75</a></span></p>
-
-<p>Sie gingen mit ihm. Einen führte er zum Garkoch
-und sagte zu ihm: »Gib ihm zwei Franken;
-er wird dir deine Schuhe geben.« So zeigte er
-schließlich allen, wo er ihre Schuhe verpfändet
-hatte, und die armen Schüler gaben Geld her,
-um sie wiederzubekommen. Er blieb bei seiner
-Mutter; und von den Speisen hatten sie noch
-zwei Tage zu essen.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_412" id="Nanchor_412"></a><a href="#Note_412" class="nanchor">412.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls sein Vater starb, trug ihn Dscheha auf
-den Markt und beerdigte ihn dort; aber
-einen Fuß des Toten ließ er außerhalb der Erde.
-Die Leute sagten zu ihm: »Was, Si Dscheha? du
-läßt den Fuß deines Vaters außerhalb der Erde?
-was ist das für ein Begräbnis?«</p>
-
-<p>»Nun,« antwortete er, »jedermann weiß, wie
-er seinen Vater zu begraben hat. Dieser Platz
-ist das Grab meines Vaters, nicht wahr? Wenn
-ich also auf den Markt komme, werde ich meinen
-Esel an den Fuß meines Vaters binden, und
-niemand wird mir etwas sagen dürfen.«</p>
-
-<p>Eines Tages ging Dscheha auf den Markt; er
-band seinen Esel an den Fuß seines Vaters und
-ging dann einen Fleischhandel anfangen. Er
-kaufte einen magern Ochsen, tötete ihn, deckte
-ihn ab, zerstückelte ihn und legte die Fleischstücke
-auf einen großen Stein. Alle andern
-Fleischer töteten fette Tiere. Sie verkauften und
-gingen weg; Dscheha blieb zurück. Alle, die bei
-ihm vorbeikamen, spien aus und setzten ihren
-Weg fort.</p>
-
-<p>Als es Abend wurde, war er allein noch da.
-Die Hunde umgaben ihn und er sagte zu ihnen:
-»Wollt ihr es kaufen?«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_76" id="Page_76">76</a></span></p>
-
-<p>Sie begannen alle zu knurren. Dscheha
-wandte sich zu dem größten im Rudel: »Wenn
-du für sie bürgst, so verkaufe ich ihnen meinen
-Ochsen.« Der Hund knurrte. »Ich weiß,«
-sagte Dscheha, »daß du mir für mein Geld gut
-bist«, und überließ den Hunden das Feld. Sie
-fraßen das Fleisch des Ochsen und Dscheha ging.</p>
-
-<p>Am nächsten Markttage kam er wieder und
-ging sofort zum Grabe seines Vaters. Er sah,
-daß dort einer sein Maultier angebunden hatte;
-er fragte: »Wer ist das, der sein Maultier hier
-angebunden hat?«</p>
-
-<p>Der Herr des Maultiers erhob sich und antwortete:
-»Ich bins.«</p>
-
-<p>»Was?« sagte Dscheha. »Das ist das Grab
-meines Vaters. Ich habe seinen Fuß heraußen
-gelassen, damit alle Welt weiß, daß der Platz
-mein ist; denn man sieht sehr wohl, daß das
-das Grab meines Vaters ist, und alle, die herkommen,
-sollten sich sagen: ›Der Platz gehört
-Si Dscheha.‹ Hier hat niemand etwas zu suchen.«</p>
-
-<p>Der Eigentümer des Maultiers sagte zu ihm:
-»Ich habe nicht gewußt, Freund, daß das der
-Fuß deines Vaters ist; ich habe ihn für ein Stück
-Holz gehalten.«</p>
-
-<p>Dscheha antwortete: »Von heute an gib acht,
-nicht wieder hieher zu kommen.«</p>
-
-<p>Von diesem Tage an wurde der Platz Eigentum
-Dschehas.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_413" id="Nanchor_413"></a><a href="#Note_413" class="nanchor">413.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Eigentümer des Maultiers und
-Dscheha auseinander gegangen waren, begann
-Dscheha den Hund zu suchen, der die Bürgschaft
-für die andern Hunde übernommen hatte.<span class="pagenum"><a name="Page_77" id="Page_77">77</a></span>
-Als er ihn gefunden hatte, sagte er zu ihm: »Jetzt
-will ich mein Geld von dir haben.« Der Hund
-riß aus, aber Dscheha verfolgte ihn, indem er
-sagte: »Die Flucht wird dir nichts nützen.«</p>
-
-<p>Er hatte die Absicht, mit diesen Hunden eine
-gewisse List ins Werk zu setzen; er hatte nämlich
-sagen hören, die Tochter des Sultans habe seit
-dem Tage ihrer Geburt weder gelacht, noch gesprochen,
-und hatte sagen hören, der Sultan habe
-gesagt: »Ich werde meine Tochter dem geben,
-der sie zum sprechen bringt.«</p>
-
-<p>Dscheha ging einen Strick kaufen, und den
-knüpfte er an einen Baum. Dann lief er, um die
-Hunde zusammenzufangen. Alle, deren er habhaft
-werden konnte, band er an diesen Strick;
-und als er sie alle angebunden hatte, ging er mit
-einem Stocke auf sie los, wobei er in einem fort
-sagte: »Gebt mir mein Geld.«</p>
-
-<p>Das Haus des Sultans war gegenüber von dem
-Baume, woran er die Hunde gebunden hatte, und
-die Tochter des Sultans betrachtete das Schauspiel
-von ihrem Fenster aus. Dscheha verfolgte
-die Hunde ununterbrochen; wenn er von der
-einen Seite her auf sie eindrang, retteten sie sich
-auf die andere, und wenn er sie verfolgte, liefen
-sie in einer andern Richtung.</p>
-
-<p>Darob begann die Tochter des Sultans zu
-lachen. Das hörte die Negerin und ging zum
-Sultan und sagte: »Herr, meine Gebieterin lacht.«
-Hastig lief der Sultan hin, und als er bei seiner
-Tochter war, fragte er sie: »Tochter, warum
-lachst du? Zeit deines Lebens hast du noch
-nicht gelacht. Heute hat Gott dein Herz erschlossen.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_78" id="Page_78">78</a></span></p>
-
-<p>»Vater,« antwortete sie, »du siehst, was der
-Mann dort mit den Hunden treibt; das ist der
-einzige Grund, daß ich lache.«</p>
-
-<p>Der Sultan sagte zu seinem Sklaven: »Geh zu
-dem Manne dort, der die Hunde gefangen hat,
-und sag ihm: ›Wohlan, schenke den Hunden die
-Freiheit; der Sultan sagt dir: komm.‹« Der
-Neger ging. Als er bei Dscheha war, wiederholte
-er ihm die Worte des Sultans.</p>
-
-<p>»Ich werde sie nicht freilassen,« erklärte
-Dscheha; »ich habe ihnen auf dem letzten Markt
-einen Ochsen verkauft, und heute haben sie sich
-geweigert, mich zu bezahlen.«</p>
-
-<p>»Komm doch zum Sultan, Narr, der du bist,«
-sagte wieder der Neger. »Er wird dich, so Gott
-will, reich machen. Er selber hat mir gesagt:
-›Sag ihm, er soll kommen und die Hunde laufen
-lassen; ich will ihn bezahlen.‹«</p>
-
-<p>Dscheha ließ die Hunde laufen, sagte aber zu
-dem Neger: »Vielleicht hast du mich zum besten,
-und dann habe ichs.«</p>
-
-<p>Dscheha ging also mit ihm, und als er vor dem
-Sultan stand, sagte dieser zu ihm: »Was hast du
-mit den Hunden gehabt?«</p>
-
-<p>»Am letzten Markte«, antwortete Dscheha,
-»habe ich ihnen einen ganzen Ochsen verkauft,
-und sie haben ihn gefressen. Heute habe ich zu
-ihnen gesagt: ›Gebt mir mein Geld.‹ Sie haben
-sich geweigert. Dann habe ich sie gefangen.«</p>
-
-<p>»Wie viel forderst du?«</p>
-
-<p>»Zwanzig Duro.«</p>
-
-<p>»Komm,« sagte der Sultan und ließ Dscheha
-in ein Zimmer treten. Dscheha sah, daß es voll
-Gold war.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_79" id="Page_79">79</a></span></p>
-
-<p>»Also,« sagte der Herrscher, »nimm dir, was
-du willst.«</p>
-
-<p>»Das ist es nicht, was ich will,« sagte Dscheha.
-»Laß mich nur gehn und meine Schuldner wieder
-fangen.«</p>
-
-<p>Die Tochter des Sultans war dabei; da sie zu
-lachen begann, sagte Dscheha zu ihr: »Du hast
-recht, dich über mich lustig zu machen; denn
-nachdem ich alle beisammen gehabt habe, die mir
-Geld schuldig sind, bin ich von euch zum Narren
-gehalten worden. Dein Vater hat den Schwur
-vergessen, den er deinetwegen geschworen hat.
-Laß mich jetzt wenigstens gehn, um meine Widersacher
-zu verfolgen.«</p>
-
-<p>Da der Sultan gesehn hatte, daß Dscheha ein
-sehr schmutziger Mensch war, hatte er nicht vom
-Anfang an zu ihm sagen wollen: »Ich gebe dir
-meine Tochter«; indem aber Dscheha das Wort
-Schwur aussprach, rief er dem Sultan die Sache
-ins Gedächtnis, und nun sagte dieser: »Wohlan,
-so heirate meine Tochter.«</p>
-
-<p>»Ich werde sie nicht heiraten,« antwortete
-Dscheha, und das zu dem Zwecke, für einen gewichtigen
-Mann angesehn zu werden.</p>
-
-<p>»Warum willst du sie nicht heiraten?«</p>
-
-<p>»Weil ich, wenn ihr mich auch jetzt sehr
-schmutzig seht, immerhin der Sohn eines Sultans
-bin; gebt acht, daß ihr euch nicht in mir täuscht.«</p>
-
-<p>»Das ist gerade das,« sagte der Sultan, »was
-auch mein Wunsch war; es war mir darum zu
-tun, daß meine Tochter einen Sultanssohn und
-nicht irgendeinen schmutzigen Bauer heirate.«</p>
-
-<p>Er gab ihm seine Tochter und Dscheha
-heiratete sie. Und der Sultan sagte zu ihm:<span class="pagenum"><a name="Page_80" id="Page_80">80</a></span>
-»Nun, mein Schwiegersohn, wirst du bei mir
-wohnen oder in deinem Hause?«</p>
-
-<p>»Bei dir will ich nicht wohnen,« antwortete
-Dscheha; »ich habe ein Haus.«</p>
-
-<p>»Also, da ist deine Frau, nimm sie; nimm
-auch alles Geld, alle Kamele, alle Pferde und
-alle Maultiere, die du willst.«</p>
-
-<p>Dscheha führte seine Frau weg und nahm
-überdies diese unendlichen Reichtümer mit.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_414" id="Nanchor_414"></a><a href="#Note_414" class="nanchor">414.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Scheha führte also seine Frau heim; aber als
-sie ankam, gefiel ihr das Haus gar nicht,
-weil sie es voller Schmutz fand. »Was?« sagte
-sie sich; »dieser Mensch hat mich zum besten
-gehabt. Er hat mir gesagt: ›Ich bin ein Sultanssohn,
-ich bin aus einem großen Hause‹; jetzt sieht
-man, wie schlecht es mit seinem Hause bestellt
-ist.« Aber sie verschloß diese Gedanken in
-ihrem Herzen und wollte sie niemand kundtun.</p>
-
-<p>Es kam das Fest heran, und sie sah Dscheha
-zur Arbeit gehn, obwohl alle Welt dem Feste zu
-Ehren feierte. »Si Dscheha,« sagte sie zu ihm,
-»was tust du? alle Welt feiert des Festes halber,
-und du gehst arbeiten! Hast du mir nicht seinerzeit
-gesagt: ›Mein Vater ist Sultan‹, und wieder:
-›Ich habe ein schönes Haus, ich bin aus einem
-großen Hause‹?«</p>
-
-<p>»Meine Liebe,« antwortete Dscheha, »es ist
-wahr, ich habe das gesagt, und ich habe nicht
-gelogen; ich will jetzt nur eine kleine Arbeit verrichten.«</p>
-
-<p>»Kein Mensch verrichtet in der Festzeit eine
-Arbeit, weder eine kleine, noch eine große; man
-arbeitet an den andern Tagen genug.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_81" id="Page_81">81</a></span></p>
-
-<p>»Das ist wahr, meine Liebe. Aber wenn mich
-die Dorfleute feiern sehn, feiern sie; sehn sie
-mich zur Arbeit gehn, gehn auch sie. Ich, ich
-bin wohl in der Lage, nichts zu tun; mir wird es
-an nichts mangeln. Daß ich öffentlich so tue,
-geschieht nur, damit nicht die Kinder des Volkes
-unaufhörlich im Hunger leben.«</p>
-
-<p>Ein andermal sagte sie zu ihm: »Si Dscheha,
-wie ist nur das Kleid, das du trägst, zugeschnitten?
-warum kleidest du dich nicht wie die
-Sultanssöhne?«</p>
-
-<p>»Meine Liebe,« antwortete er, »auf schöne
-Kleider gebe ich nichts der Leute halber; sie
-machen alles, was ich mache: gehe ich ihnen im
-Müßiggang voran, so arbeiten sie auch nichts
-mehr; gebe ich ihnen ein Beispiel mit schönen
-Kleidern, so werden auch sie sich, wenn sie ein
-paar Groschen haben, solche kaufen, und die
-ganze Familie wird Hunger leiden.«</p>
-
-<p>»Wieso ist es möglich gewesen, Si Dscheha,
-daß du mir gesagt hast: ›Ich bin Sultan‹? Ich
-sehe dich doch niemals das Herrscheramt ausüben.
-Niemand im Volke nennt dich Sultan oder
-Sultanssohn. Du hast mich belogen; du bist
-sicherlich nichts sonst als ein Bettler und legst
-dir die Eigenschaft eines Sultans fälschlich bei.«</p>
-
-<p>»Ich frage dich,« antwortete Dscheha, »was
-deine Absicht ist. Hast du die Absicht, hier zu
-bleiben, so mach nicht die Närrin und bleib in
-deinem Hause. Wenn du merkst, daß du den
-Verstand verloren hast und meiner vielleicht
-überdrüssig bist, so geh wieder heim zu deinem
-Vater. Ich liebe keine Leute, die sich, obwohl
-von geringem Stande, doch besser dünken als die<span class="pagenum"><a name="Page_82" id="Page_82">82</a></span>
-andern. Ich für meine Person bin der Sultan
-meiner Brüder, und es ist mir unmöglich, jemand
-unrecht zu tun, wer immer es sei.«</p>
-
-<p>»Ich glaube es nicht eher, daß du Sultan bist,
-als bis du den Muezzin getötet hast, der mich
-jeden Morgen so zeitlich früh weckt.«</p>
-
-<p>»Morgen werde ich ihn töten,« sagte Dscheha.
-»Ich werde dir seinen Kopf bringen, und du wirst
-so erkennen, ob ich ein Sultan bin oder ein Betrüger.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_415" id="Nanchor_415"></a><a href="#Note_415" class="nanchor">415.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>M nächsten Morgen ließ Dscheha den
-Muezzin bis auf die Spitze des Minarets
-steigen; dann ging er ihm nach und schlug ihm
-den Kopf ab. Den gab er seiner Frau mit den
-Worten: »Da hast du den Kopf des Menschen,
-der dich alle Morgen früh geweckt hat.«</p>
-
-<p>Und sie sagte: »Nun sehe ich, daß du Sultan
-bist.«</p>
-
-<p>Dscheha ging einen Hammel kaufen, und den
-kehlte er ab. Den Kopf des Muezzins warf er in
-den Brunnen; den Kopf des Hammels, den er
-getötet hatte, versteckte er und legte ihn unter
-eine große Holzschüssel.</p>
-
-<p>Gegen Mittag begannen die Leute den Muezzin
-zu suchen, konnten ihn aber nicht finden. Endlich
-stiegen sie aufs Minaret, und dort fanden sie ihn
-tot mit abgeschlagenem Kopfe. Und sie sagten:
-»Wer hat unsern Muezzin getötet?« Einer nahm
-das Wort und sagte: »Si Dscheha habe ich heute
-zeitlich früh hier heraufsteigen sehn; der hat
-ihn vielleicht getötet.«</p>
-
-<p>Sie gingen zu Si Dscheha und sagten zu ihm:
-»Si Dscheha, hast du den Muezzin getötet?«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_83" id="Page_83">83</a></span></p>
-
-<p>»Nein,« antwortete er. »Was hat er mir getan,
-daß ich ihn hätte töten sollen? Seht nach,
-wer mit ihm auf schlechtem Fuße gestanden ist;
-der hat ihn auch getötet. Ich war es nicht.«</p>
-
-<p>»Der Mann, der dich hat aufs Minaret steigen
-sehn, hat gesagt, du hast ihn getötet. Du belügst
-uns. Wir wollen dein Haus durchsuchen, ob wir
-nicht seinen Kopf finden.«</p>
-
-<p>»Kommt und sucht,« sagte Dscheha.</p>
-
-<p>Sie traten ein und begannen zu suchen; sie
-stöberten das ganze Haus durch, fanden aber
-nichts. Da fiel einem die große Holzschüssel auf,
-die verkehrt dalag, und er ging hin, und hob sie
-auf; und er fand darunter den Hammelkopf. Nun
-sagte er zu seinen Gesellen: »An dieser Stelle,
-die uns verdächtig war, finde ich einen Hammelkopf.
-Es ist also wahrscheinlich, daß es nicht
-Dscheha war, der den Muezzin getötet hat.«</p>
-
-<p>Darauf gingen sie alle nach Hause, und
-Dscheha war gerettet.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_416" id="Nanchor_416"></a><a href="#Note_416" class="nanchor">416.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Scheha traf im Walde einen Schakal und zu
-dem sagte er: »Du Schakal, wie bist du
-denn eigentlich geartet? Du tust Tag und Nacht
-nichts andres, als im Walde herumzulaufen.
-Komm, geh mit mir nach Hause, und wir werden
-miteinander wohnen; was ich esse, wirst du essen,
-und wenn ich nichts tue, wirst du nicht mehr tun.«</p>
-
-<p>»Gott hat mich erschaffen,« antwortete der
-Schakal, »damit ich im Busche herumlaufe, und
-es ist mir unmöglich, in einem Hause zu verweilen.«</p>
-
-<p>»Meine Absicht ist,« erwiderte Dscheha, »dir
-gutes zu tun.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_84" id="Page_84">84</a></span></p>
-
-<p>»Du bist listig,« sagte der Schakal; »aber
-wenn du eine List hast, so habe ich ihrer zehn.
-Darum wird es dir nie gelingen, mich zu foppen.«</p>
-
-<p>»Mein lieber Freund, ich habe auch nicht eine
-einzige List; du bist eben mißtrauisch. Ich will
-nur, daß du mit mir nach Hause essen und
-trinken kommst. Das ist besser, als so durch
-den Wald zu schweifen, ausgesetzt den Dörnern,
-der Kälte und dem Hunger.«</p>
-
-<p>»Ich wiederhole dir,« sagte der Schakal, »daß
-du ein großer Schurke bist; ich bin es auch. Wir
-werden also niemals zusammenkommen.«</p>
-
-<p>»Und warum nicht?« sagte Dscheha; »sind
-wir nicht Brüder? Ich bin von Mitleid für dich
-bewegt gewesen; sonst hätte ich nicht so mit dir
-gesprochen.«</p>
-
-<p>»Ich habe es dir gesagt und ich wiederhole es
-dir, daß ich nicht mitgehn werde; sobald du aber
-darauf bestehst, gut, so gehe ich mit.«</p>
-
-<p>Der Schakal begleitete also Dscheha. Und als
-sie dann zu Hause angelangt waren, sagte er:
-»Ins Haus gehe ich nicht; ich werde vor der Tür
-schlafen.«</p>
-
-<p>»Warum willst du nicht im Hause schlafen?«
-fragte ihn Dscheha; »da heraußen ist es ja kalt.«</p>
-
-<p>»Ich will hier bleiben; ich bin an die Kälte
-gewöhnt. Ins Haus gehe ich nicht.«</p>
-
-<p>»Meinetwegen,« sagte Dscheha; »bleib also
-da.«</p>
-
-<p>Der Schakal hielt sich nun gewöhnlich draußen
-auf und Dscheha im Hause. Zu Mittag brachte
-ihm Dscheha das Mittagessen, am Abende das
-Nachtmahl. Schließlich mußte aber Dscheha einmal
-weggehn, und da gab er seiner Frau folgende<span class="pagenum"><a name="Page_85" id="Page_85">85</a></span>
-Aufträge und sagte zu ihr: »Gib acht; laß deinen
-Sohn nicht heraus.« Er wußte, daß man vor dem
-Schakal auf der Hut sein mußte. Dann entfernte
-er sich, und seine Frau ging ihren gewöhnlichen
-Beschäftigungen nach. Der kleine Knabe trat vor
-die Tür. Als ihn der Schakal sah, stürzte er sich
-auf ihn und fraß ihn. Dann leckte er alles Blut
-auf und ließ nichts übrig, was ihn hätte verraten
-können.</p>
-
-<p>Die Mutter des Knaben kam heraus, um ihn
-zu suchen. Als sie ihn nicht fand, ging sie zum
-Schakal und sagte zu ihm: »Hast du vielleicht
-mein Kind gefressen?«</p>
-
-<p>»Das ist sehr gut,« sagte der Schakal; »so also
-steht es? Warum hat mich denn dein Mann hergebracht?
-Vielleicht deswegen, damit ich mich
-heute über dein Gezeter ärgern soll?«</p>
-
-<p>Dscheha, der in diesem Augenblicke zurückkam,
-blieb auf der Straße stehn; als er seine Frau
-weinen hörte, lief er herbei und sagte: »Was
-hast du?«</p>
-
-<p>»Der Schakal, den du hergebracht hast, hat
-deinen Sohn gefressen.«</p>
-
-<p>Der Schakal tat, als ob er zornig wäre, und
-sagte zu Dscheha: »Ich habe es dir am ersten
-Tage gesagt: laß mich, ich gehe nicht her. Dann
-hast du mich aber gezwungen zu kommen. Jetzt
-segne dich Gott! So also handeln Freunde an
-ihren Freunden? Laß mich augenblicklich gehn.«</p>
-
-<p>»Bleib nur,« sagte Dscheha, »und mache dir
-nichts aus den Reden einer Frau.«</p>
-
-<p>Er ging zu seiner Frau und sagte zu ihr:
-»Schweig, sage ich dir, damit er bleibt und nicht
-geht. Daß er meinen Sohn gefressen hat, be<span class="pagenum"><a name="Page_86" id="Page_86">86</a></span>zweifle
-ich nicht; vorderhand aber wollen wir ihn
-dabehalten, damit ich ihn töte, ihn, der mein Kind
-gefressen hat.«</p>
-
-<p>Der Schakal erriet alles. Si Dscheha dachte
-bei sich, daß er auf den Schakal, nachdem er ihn
-habe einschlafen lassen, losgehn und ihn abkehlen
-werde; aber der Schakal, der voraussah, was ihm
-geschehn sollte, ließ seine Wirte einschlafen,
-sprang über die Mauer und suchte das Weite.</p>
-
-<p>Si Dscheha und seine Frau standen auf und er
-ging an den Ort des Schakals; aber er fand, daß
-der Schakal nicht mehr da war. Er kehrte zu
-seiner Frau zurück und sagte zu ihr: »Du bist
-schuld daran, daß er gegangen ist. Hättest du
-nicht mit ihm gesprochen, so hätte er sich nicht
-geflüchtet und wir hätten ihn getötet; nach dem
-Auftritte aber, den du ihm gemacht hast, hat er
-fortgehn müssen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_417" id="Nanchor_417"></a><a href="#Note_417" class="nanchor">417.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls Dscheha alt wurde, ließ sein Gesicht nach,
-und er sah nicht mehr so gut wie in seinen
-jungen Jahren: einst hatte er ein Rebhuhn oder
-einen Hasen auf fünfhundert Schritt gesehn und
-mit jedem Pfeil, den er abschoß, sein Ziel getroffen;
-jetzt aber zitterten seine Hände und er
-sah nicht mehr so gut. Als seine Freunde diese
-Zeichen des Greisenalters bemerkten, machten
-sie sich lustig über ihn. Um ihnen nun den Mund
-zu stopfen, dachte er sich eine List aus, die wir
-erzählen wollen.</p>
-
-<p>Er kaufte einen jungen Hund, den er Packan
-nannte, und richtete ihn auf jede Jagd ab; und
-er lehrte ihn alles bringen, was er ihm angab.
-Oft versteckte er am Morgen einen toten Hasen<span class="pagenum"><a name="Page_87" id="Page_87">87</a></span>
-im Gebirge; er zeigte dem Hunde den Ort, wo er
-ihn hinlegte, und ging mit ihm zurück nach Hause.
-Gegen Mittag sagte er dann dem Hunde: »Such.«
-Packan lief ins Gebirge und kam im Nu mit dem
-Hasen im Maule zurück. Schließlich war der
-Hund ausgezeichnet abgerichtet. Dscheha wartete
-den Tag des großen Festes ab, um die Dorfleute
-zu verblüffen.</p>
-
-<p>An diesem Tage legte er am Morgen einen
-toten Hasen neben einen Baum, der mehr als
-fünfhundert Schritt vom Dorfe entfernt war, und
-zeigte ihn seinem Hunde. Zu Mittag lud er seine
-Nachbarn ein, den Kaffee vor seiner Tür zu
-nehmen. Es kamen Leute von allen Seiten, und
-es war eine große Menge da, als sich Si Dscheha
-plötzlich erhob und schrie: »He, Freunde! seht
-ihr dort unten den Hasen neben dem Baume?«
-Alle machte große Augen und blickten angestrengt
-hin; da sie nichts sahen, sagten sie zu
-Dscheha: »Du bist ein Narr; wieso könntest du
-denn einen Hasen auf diese Entfernung sehn?«</p>
-
-<p>»Ich begreife,« antwortete Dscheha, »daß ihr
-ihn mit euerm schwachen Gesichte nicht bemerken
-könnt; aber ich sehe ihn.« Dann wandte
-er sich an seine Frau: »Bring mir meinen Bogen
-und meine Pfeile. Ich will einmal diesen jungen
-Leuten zeigen, daß weder mein Auge, noch mein
-Arm schwach geworden ist.« Er nahm einen
-Pfeil und schoß ihn ins Blaue ab. »Ich habe ihn
-getroffen!« schrie er. Und zu seinem Hunde:
-»Lauf, Packan, und bring den Hasen; heute
-Abend wollen wir ihn essen.« Der Hund sprang
-auf und lief davon. Einen Augenblick später kam
-er zurück, im Maule einen bluttriefenden Hasen.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_88" id="Page_88">88</a></span></p>
-
-<p>Alle Welt war verdutzt. Von nun an machte
-man sich nicht mehr über Si Dscheha lustig,
-der das Stückchen noch drei- oder viermal aufführte.
-Ausnahmslos waren alle überzeugt, daß
-Dschehas Schießfertigkeit und Sehschärfe verblüffend
-waren. Und von diesem Tage an ehrte
-ihn das Volk noch mehr als früher.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_418" id="Nanchor_418"></a><a href="#Note_418" class="nanchor">418.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Scheha hatte einen Freund, und das war der
-einzige Mensch auf der Welt, zu dem er ein
-volles Vertrauen hatte; er aß und trank sehr
-häufig bei ihm. Allen andern Menschen mißtraute
-er.</p>
-
-<p>Eines Tages kam nun sein Freund und sagte
-zu ihm: »Komm mit mir spazieren gehn.«</p>
-
-<p>»Mein Freund,« antwortete Dscheha, »ich bin
-nicht frei. Da du jedoch selber gekommen bist,
-so lasse ich meine Geschäfte und begleite dich.
-Wäre ein anderer zu mir gekommen, und hätte er
-mir alle Güter der Erde gegeben, ich hätte ihn
-nicht begleitet. Da aber du es bist, so kann ich
-dich nicht also verabschieden.«</p>
-
-<p>Er ging und begleitete seinen Freund, und der
-sagte, als sie bei seinem Hause waren: »Komm
-mit hinein, Si Dscheha.«</p>
-
-<p>»Mein Freund,« sagte Dscheha, »das sind die
-Gemächer der Frauen; zu den Frauen uns zu
-setzen, schickt sich nicht. Gehn wir lieber in ein
-Zimmer, wo wir allein sind.«</p>
-
-<p>Nun hatte dieser Freund für Si Dscheha in
-den Frauengemächern eine Grube gegraben;
-Dscheha wußte davon nichts. Als Dscheha geantwortet
-hatte: »Gehn wir zwei ganz allein ins
-Zimmer,« sagte der andere zu ihm: »Warum<span class="pagenum"><a name="Page_89" id="Page_89">89</a></span>
-sollen wir uns nicht im Hause einrichten? es ist
-leer. Das Zimmer ist klein, und nicht einmal ein
-einzelner Mann hätte genug Platz, sich zu
-setzen.«</p>
-
-<p>»Gut,« sagte Dscheha, »gehn wir, wohin du
-willst.«</p>
-
-<p>Dieser Freund, auf den Dscheha so viel Vertrauen
-setzte, hatte ihn verraten und Geld von
-Leuten genommen, denen Dscheha geschadet
-hatte.</p>
-
-<p>Er führte also Dscheha ins Haus. Dscheha
-versah sich keineswegs von diesem Manne, daß
-er ihn töten würde, da er sein vertrauter Freund
-war; darum eben kam ihm der Gedanke nicht,
-als er ins Haus trat. Der Freund hatte über die
-Grube eine Matte gespannt und darüber noch
-einen Teppich gebreitet.</p>
-
-<p>Als Dscheha beim Eintritte den Teppich sah,
-dachte er, das sei eine Aufmerksamkeit, die ihm
-sein Freund erweise; er ging vorwärts, um auf dem
-Teppich Platz zu nehmen, und fiel in die Grube.</p>
-
-<p>Augenblicklich lief der Verräter zu denen, die
-ihm Geld gegeben und zu ihm gesagt hatten: »Du
-wirst Si Dscheha töten; denn er hat uns viel geschädigt.«
-An diesem Tage kam er nun ihnen
-sagen: »Ich habe Si Dscheha getötet.«</p>
-
-<p>»Wir gehn mit dir,« sagten sie, »um zu sehn,
-wie du ihn getötet hast.« Und sie gingen mit ihm.</p>
-
-<p>Im Hause angelangt, beugten sie sich über die
-Grube und sahen auf ihrem Grunde Si Dscheha.
-»Si Dscheha,« sagten sie zu ihm, »hast du es nun
-satt, alles nur nach deinem Kopfe machen zu
-wollen? Jetzt, nicht wahr, wirst du uns keinen
-Schaden mehr zufügen.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_90" id="Page_90">90</a></span></p>
-
-<p>»Wahrhaftig,« sagte Dscheha, »ihr seid es
-nicht, die meinen Untergang herbeigeführt haben;
-mein Freund ist es, mit dem ich oft Brot und
-Salz gegessen habe; sooft er mit mir aß, sooft aß
-ich mit ihm. Bis jetzt habe ich ihm nie etwas
-böses getan; er hat es mir zuerst getan, Gott Lob!«</p>
-
-<p>Die Männer kehrten sich zu dem, der ihn also
-in die Grube gestürzt hatte, und sagten zu ihm:
-»Er ist nicht tot. Es ist möglich, daß er wieder
-herauskommt. Ist er nicht der schlaueste von
-allen Menschen? Er wird die Wände untergraben,
-bis so viel Erde herunterfällt, daß er
-heraufkommen kann; dann wird er uns alle töten,
-dich so wie uns.«</p>
-
-<p>»Da ist eine Flinte,« sagte der Mann; »einer
-von euch soll auf ihn schießen.« Er gab ihnen
-die Flinte.</p>
-
-<p>Der eine trat vor, um zu schießen, aber Si
-Dscheha stieß einen mächtigen Schrei wider ihn
-aus. Von Schrecken gepackt, fiel der Mann zu
-Dscheha in die Grube und fiel sich zu Tode. Die
-Flinte ging von selber los und die Kugel durchbohrte
-Si Dscheha.</p>
-
-<p>Der Freund dessen, der, als er auf Dscheha
-feuern wollte, in die Grube gefallen war, sagte
-nun zu dem Manne, der Dscheha hinuntergestürzt
-hatte: »Dscheha, ists nicht wahr, hat einen Streich
-geführt und den einen von uns getroffen.«<a name="FNanchor_7_7" id="FNanchor_7_7"></a><a href="#Footnote_7_7" class="fnanchor">7</a></p>
-
-<p>Der Verräter blieb daheim und der andere
-ging nach Hause; Si Dscheha und sein Gesell
-lagen beide tot auf dem Grunde der Grube.</p>
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_91" id="Page_91">91</a></span></p>
-
-<h2>IV.<br /><br />
-
-Maltesische Überlieferungen</h2>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_92" id="Page_92">92-93</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_419" id="Nanchor_419"></a><a href="#Note_419" class="nanchor">419.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls die Mutter Dschahans eines Tages krank
-war, befahl ihm der Arzt, etwas Urin von
-ihr aufzuheben; am nächsten Tage werde er
-kommen und den Urin untersuchen. Der Arzt
-kam auch, und Dschahan beeilte sich, ihm das
-Gefäß zu zeigen. Der Arzt wunderte sich, es bis
-zum Rande voll zu finden, aber Dschahan erklärte
-ihm die Sache, indem er sagte: »Meiner
-ist auch dabei; der meinige ist oben.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_420" id="Nanchor_420"></a><a href="#Note_420" class="nanchor">420.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schahan war einmal mit einer Henne in der
-Hand auf dem Wege zu seinem Herrn, um
-sie ihm zu schenken; aber etliche Räuber rissen
-sie ihm aus der Hand und entflohen. Dschahan
-nahm sich vor, sich zu rächen. Nachdem er den
-Ort, wo sie wohnten, ausfindig gemacht hatte,
-ging er, als Mädchen verkleidet, hin, und es gelang
-ihm, in ihrem Hause als Magd Aufnahme
-zu finden.</p>
-
-<p>Als nun die Räuber eines Tages ausgegangen
-waren, stieg er auf das flache Dach, stellte dort
-eine Strohpuppe auf, die ihm ähnlich war, bestrich
-die Stufen der Stiege, die zum Dache
-führte, bis hinunter mit Seife, belud sich mit einer
-Menge kostbarer Dinge, die die Räuber besaßen,
-verließ das Haus, schloß die Tür ab und lief
-heim.</p>
-
-<p>Nachdem die Räuber bei ihrer Rückkehr vergebens
-gerufen hatten, daß ihnen geöffnet werden
-solle, traten sie die Tür ein und stürzten blindlings
-die Stiege hinauf, entschlossen, sich an der
-frechen Dirne zu rächen, die noch immer auf
-dem Dache stand, als ob sie sich über sie lustig
-machen wollte; aber sie glitten allesamt aus und<span class="pagenum"><a name="Page_94" id="Page_94">94</a></span>
-fielen einer auf den andern, und so war die Rache
-Dschahans erfüllt.<a name="FNanchor_8_8" id="FNanchor_8_8"></a><a href="#Footnote_8_8" class="fnanchor">8</a></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_421" id="Nanchor_421"></a><a href="#Note_421" class="nanchor">421.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war einmal ein Junge, der Dschahan hieß,
-und der sagte zu seiner Mutter: »Gib mir
-einen Centime.« Sie antwortete: »Wozu?« »Damit
-ich mir Bohnen kaufe.« »Bohnen haben
-Schalen.« »Dann werde ich mir Nüsse kaufen.«
-»Die haben auch Schalen.« »Dann werde ich mir
-Erbsen kaufen.« »Gut,« sagte die Mutter und
-gab ihrem Dschahan drei Centimes; und er ging
-hin und kaufte sich Erbsen.</p>
-
-<p>Nun aß er darauf los, bis er nur noch eine
-Erbse hatte. Diese gab er, da er noch keine
-Messe gehört hatte, einer Frau und bat sie: »Heb
-sie mir auf; ich will zur Messe gehn.« Die Frau
-antwortete: »Leg sie nur auf den Sims.« Aber
-ein Huhn fraß die Erbse, und als Dschahan
-zurückkam und sagte: »Ich komme um die
-Erbse«, antwortete die Frau: »Deine Erbse hat
-die Henne gefressen.« Da begann Dschahan zu
-schreien: »Entweder die Erbse oder die Henne!«
-Und die Frau sagte: »Nimm die Henne«, und gab
-sie ihm.</p>
-
-<p>Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten; er
-sah eine alte Großmutter, die spann, und zu der
-sagte er: »Großmutter, erlaube, daß ich die
-Henne dalasse; ich werde sie bald wieder abholen.«
-Als dann die Messe zu Ende war, wollte
-er sie abholen, aber die Frau sagte zu ihm: »Geh
-<span class="pagenum"><a name="Page_95" id="Page_95">95</a></span>dorthin zu den Truthühnern; dort ist sie.«
-Dschahan schrie: »Aber sie ist ja tot! Die Truthenne
-hat sie getötet!« Und weiter schrie er:
-»Entweder die Henne oder die Truthenne!« Da
-gab ihm die alte Frau die Truthenne.</p>
-
-<p>Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten; er
-sah unter einer Haustür eine Frau, und zu der
-sagte er: »Darf ich die Truthenne dalassen?«
-Die Frau antwortete: »Geh und laß sie bei den
-Schweinen.« Als er dann von der Messe zurückkam,
-wollte er die Truthenne wieder haben, aber
-die Frau sagte zu ihm: »Die Sau hat sie dir getötet.«
-Da begann er zu schreien: »Mir ist alles
-einerlei! entweder die Truthenne oder die Sau!«
-Und die Frau gab ihm die Sau.</p>
-
-<p>Wieder hörte Dschahan zur Messe läuten,
-und als er eine Frau unter ihrer Haustür sah,
-sagte er zu ihr: »Darf ich die Sau für einen
-Augenblick dalassen?« Die Frau sagte: »Steck
-sie zur Stute.« Als er dann von der Messe
-zurückkam und zu der Frau sagte: »Gib mir
-meine Sau«, antwortete sie ihm: »Die hat die
-Stute getötet.« Da sagte Dschahan: »Das ist mir
-einerlei! entweder die Sau oder die Stute!« Und
-die Frau sagte zu ihm: »Nimm dir die Stute.«</p>
-
-<p>Dschahan ging zu einer andern Frau und bat
-sie: »Laß mich die Stute dalassen.« Die Frau
-sagte: »Ja; laß sie da.« Nun mistete die Stute
-auf den Boden; die Frau hatte aber eine junge
-Tochter und die sagte zu ihr: »Was hast du denn
-da hereingebracht?«, und begann mit ihr zu
-zanken, weil sie den Boden eben gewaschen hatte.
-Und da sie ihn so beschmutzt sah, nahm sie eine
-Stange und begann die Stute zu prügeln, bis sie<span class="pagenum"><a name="Page_96" id="Page_96">96</a></span>
-tot war. Da kam Dschahan um seine Stute und
-fragte: »Wo ist sie?« Die Frau antwortete: »Das
-Mädchen hat sie getötet.« Und die Frau schenkte
-ihm die Tochter und Dschahan steckte sie in
-einen Sack und ging damit weg.</p>
-
-<p>Wieder hörte er zur Messe läuten; er sah eine
-alte Großmutter und zu der sagte er: »Erlaube
-mir, daß ich den Sack für ein wenig dalasse.«
-Die Alte antwortete: »Leg ihn auf den Sims da«,
-und Dschahan legte ihn hin. Da aber die Alte
-sah, daß sich der Sack bewegte, öffnete sie ihn;
-und sie fand das Mädchen darinnen. Sie nahm
-es und versteckte es, und den Sack füllte sie mit
-Scherben. Und damit ist die Geschichte aus.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_422" id="Nanchor_422"></a><a href="#Note_422" class="nanchor">422.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schahan wollte einmal Matrose werden;
-darum ging er auf ein Schiff. Der Kapitän
-sprach zu ihm: »Dschahan, was kannst du
-leisten?« »Herr Kapitän, ich kann von unten
-nach oben steigen und von oben nach unten.«
-Da sagte der Kapitän: »Gut; klettere den Mastbaum
-hinauf.« »Nein, Herr Kapitän; der ist mir
-zu hoch. Ich kann nicht hinaufsteigen; aber ich
-werde dir zeigen, wie man etwas im Hinuntersteigen
-leistet. Laß mir einen Kessel Suppe
-holen.« Man brachte den Kessel, und Dschahan,
-der ein Vielfraß war, aß alles auf. Als der Boden
-des Kessels sichtbar wurde, rief er: »Seht ihrs
-nun? Auch das Hinuntersteigen &mdash; mit dem
-Löffel &mdash; ist eine Leistung.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_423" id="Nanchor_423"></a><a href="#Note_423" class="nanchor">423.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schahan hatte schon öfters darüber nachgedacht,
-wo wohl die Schweine wüchsen,
-und auf welchen Bäumen. Und gar zu gern hätte<span class="pagenum"><a name="Page_97" id="Page_97">97</a></span>
-er so einen mit kleinen Schweinchen behangenen
-Baum gesehn: vielleicht könnte er dann auch ein
-kleines Zweiglein erhaschen, das, in die Erde gesteckt,
-mit der Zeit zu einem großen Schweinchenbaum
-wachsen würde. Aber nie gelang es ihm,
-einen solchen Baum zu sehn, und darum ersann
-er ein andres Mittel. Er fragte einen alten Mann:
-»Großvater, was tut ihr mit dem geschlachteten
-Schweine?« »Junge, wir salzen es ein und tun
-das Fleisch in einen Kübel.« »Ach, dann macht
-ihr es also wie mit den Oleanderbäumen?« »Du
-Lamm, sei so gut und laß mich in Ruhe; ich muß
-arbeiten.« Dschahan entfernte sich und dachte:
-»Also, wie mit den Oleanderbäumen muß es gemacht
-werden, um die Schweine fortzupflanzen;
-ich werde mir einen solchen Schweinebaumsetzling
-verschaffen.«</p>
-
-<p>Hierauf lief er heim, und da seine Mutter auf
-dem Felde arbeitete, so war er ganz ungestört:
-er ging in den Stall, nahm das alte fette Schwein
-heraus, schlachtete es, rieb es mit Salz ein,
-steckte es in einen alten Kübel, tat Erde darüber
-und stellte ihn in den Hof. Dschahans Mutter kam
-alsbald nach Hause; da sie das Tier vermißte, so
-fragte sie Dschahan nach seinem Verbleibe. Er erwiderte:
-»Mutter, hab keine Sorge; diesmal habe
-ich sicher nichts unrechtes getan. Für das eine
-Schwein wirst du eine Unmenge von kleinen
-Schweinchen erhalten. Die kannst du dann verkaufen;
-und einen Teil von ihnen ziehst du auf,
-und wir werden fürderhin keinen Mangel an
-Schweinefleisch haben.« Da gab sich die Mutter
-zufrieden und forschte nicht weiter nach.</p>
-
-<p>Aber es vergingen Tage, Wochen, Monate,<span class="pagenum"><a name="Page_98" id="Page_98">98</a></span>
-und das Schwein im Kübel wollte keine Schößlinge
-treiben. Es zeigten sich noch immer keine
-grünen Spitzen. Der arme Dschahan wurde
-immer betrübter, umsomehr als die Mutter täglich
-nach dem alten Schwein und den versprochenen
-Ferkelchen fragte. Als sie endlich
-die volle Wahrheit darüber wissen wollte, was
-mit dem alten Schweine geschehn sei, da rief
-Dschahan verzweifelt aus: »Das dumme Schwein
-will keine Schößlinge treiben.« »Was? Schößlinge
-treiben?« »Es will nicht keimen und keinen
-Schweinebaum sprossen lassen, von dem wir
-Ferkelchen pflücken könnten! Mein Gott, schon
-seit vier Monaten liegt das dumme Tier im
-Oleanderkübel; vielleicht war es nicht genug eingesalzen.«
-Da begriff die Mutter. Tobend und
-fluchend zerrte sie den armen Dschahan hin, wo
-der Kübel stand, und hieß ihn die Erde herausnehmen.
-Aber kaum entfernte Dschahan die
-oberen Erdschollen, als sich ein unausstehlicher
-Geruch bemerkbar machte: das Schwein war in
-Fäulnis übergegangen und stank wie Pestilenz.
-Daß der arme Dschahan diesmal mehr Prügel
-erhielt als gewöhnlich, brauchen wir nicht erst
-zu sagen.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_424" id="Nanchor_424"></a><a href="#Note_424" class="nanchor">424.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Mutter Dschahans hatte ein mageres
-Schweinchen; Dschahan aber hatte großen
-Appetit auf Schweinfleisch und fragte beständig:
-»Mutter, wann schlachten wir denn eigentlich
-das Tier, das Borsten hat und grunzt?« Da antwortete
-die Mutter immer: »Sobald ihm das Fett
-vom Hintern tropft.« Da aber Dschahan dies nie
-sah, ärgerte er sich über das faule Tier; er ging<span class="pagenum"><a name="Page_99" id="Page_99">99</a></span>
-hin, kaufte Fett und bestrich das Schwein in einer
-Weise, daß das Fett hinten abtropfen mußte. Als
-er diese Arbeit verrichtet hatte, lief er hin zur
-Mutter und teilte ihr mit, daß das Fett anfange,
-hinten am Schweinchen abzutropfen. Die Mutter
-überzeugte sich davon und schlachtete das Tier.
-Dschahan fragte jetzt: »Mutter, wie wird das
-Fleisch nun zubereitet?« Die Mutter antwortete:
-»Im Acker stehen Kohlköpfe: auf jeden Kohlkopf
-eine Schnitte Fleisch.« Als nun Dschahan einmal
-allein im Hause war, nahm er den Steintopf, in
-dem das Fleisch eingesalzen lag, und trug ihn
-hinaus auf den Krautacker. Dort steckte er in
-jeden Kohlkopf eine Schnitte Fleisch und sah zu,
-wie die Hunde, Katzen und Feldmäuse davon
-fraßen. Den nächsten Tag wollte die Mutter von
-dem Schweinefleische kochen, konnte aber den
-Topf nicht finden. Als sie nun Dschahan befragte,
-antwortete dieser: »Ach, du hättest nur
-sehen sollen, wie sich die Hunde, die Katzen und
-die Mäuse satt gefressen haben! kein Schnittchen
-ist übrig geblieben; und jeder Krautkopf hat seine
-Fleischschnitte gehabt! Wie sie herumrasten,
-diese Fresser, wenn sie einander herumbissen!«
-Da rief die Mutter: »Also bist du wirklich ein
-Dschahan! Und darum müssen alle Leute sagen:
-›Dumm ist Dschahan, ein Esel ist er, Verstand hat
-er keinen, ein Tropf ist er!‹«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_425" id="Nanchor_425"></a><a href="#Note_425" class="nanchor">425.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Schahan fuhr einst mit seinem Gemüsekarren
-zur Stadt. Auf dem Wege sah er vor sich
-einen Herrn, der keine Anstalten machte, ihm
-auszuweichen. Dschahan rief etliche Male laut:
-»Geh aus dem Wege!«; aber der Herr rührte sich<span class="pagenum"><a name="Page_100" id="Page_100">100</a></span>
-nicht, und Dschahan konnte nicht mit seinem Gefährte
-ausweichen, da der Weg abschüssig und
-schmal war. Drum warf Dschahans Karren den
-Herrn um, und so kam es, daß Dschahan eines
-Tages zum Gerichte vorgeladen wurde. Dort
-antwortete er nun auf keine Frage der Richter,
-und diese sagten zu dem Kläger: »Der Angeklagte
-ist ja stumm; gegen einen Stummen gehn
-wir nicht vor.« Doch der Ankläger entgegnete:
-»Das ist doch wohl eine Finte dieses boshaften
-Menschen, da ich ganz genau weiß, daß er
-sprechen kann. Er rief mir ja damals, bevor er
-mich überfuhr, zu: ›Geh aus dem Wege!‹ und
-nicht nur einmal, sondern mehrere Male.« Aber
-da stand der Richter auf und schrie den Kläger
-an: »Was suchst du uns dann auf? wir haben
-andere Sachen zu tun, als Leuten wie dir zu
-helfen! Warum bist du nicht ausgewichen, als er
-dich angerufen hat? Jetzt mußt du die Gerichtskosten
-bezahlen.« Dschahan aber ging straflos
-heim.</p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_101" id="Page_101">101</a></span></p>
-
-<h2>V.<br /><br />
-
-Sizilianische Überlieferungen</h2>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_102" id="Page_102">102-103</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_426" id="Nanchor_426"></a><a href="#Note_426" class="nanchor">426.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S wird erzählt, daß einmal eine Mutter war,
-die einen Sohn hatte, Giufà mit Namen, und
-sie war sehr arm; dieser Giufà war ein Tölpel und
-ein fauler Lümmel und ein Schelm. Seine Mutter
-hatte etwas Leinwand und da sagte sie zu Giufà:
-»Wir nehmen etwas Leinwand, und du gehst sie
-in einem weit entfernten Dorfe verkaufen; sie
-darf aber nur an Leute verkauft werden, die
-wenig reden.« Giufà warf sich die Leinwand über
-die Schulter und ging sie verkaufen.</p>
-
-<p>In einem Dorfe angelangt, begann er zu
-schreien: »Wer will die Leinwand?« Die Leute
-riefen ihn und fingen viel zu reden an; der eine
-meinte, sie sei zu grob, der andere, zu teuer.
-Giufà meinte, sie redeten zu viel, und wollte sie
-ihnen nicht geben. Wie er nun dahin und dorthin
-ging, kam er in einen Hof; dort war kein Mensch,
-aber eine gipserne Statue sah er, und zu der sagte
-er: »Wollt Ihr die Leinwand kaufen?« Die
-Statue sagte kein Wort, und so sah er, daß sie
-wenig redete. »Da muß ich die Leinwand also
-Euch verkaufen, weil Ihr wenig redet.« Er nahm
-die Leinwand und hängte ihr sie um: »Morgen
-komme ich dann um das Geld.« Und damit
-ging er.</p>
-
-<p>Als es tagte, ging er um das Geld; die Leinwand
-war nicht mehr da, und er sagte: »Gib mir
-das Geld für die Leinwand.« Die Statue antwortete
-nichts. »Da du mir das Geld nicht geben
-willst, werde ich dir zeigen, wer ich bin.« Er
-holte sich ein Beil und schlug auf die Statue los,
-bis sie zusammenstürzte; und in ihrem Bauche
-fand er einen Krug voll Geld. Er steckte das
-Geld in den Sack und ging heim zu seiner Mutter;<span class="pagenum"><a name="Page_104" id="Page_104">104</a></span>
-angekommen, sagte er zu ihr: »Ich habe die Leinwand
-einem verkauft, der nichts redete, und am
-Abende hat er mir kein Geld gegeben; da bin ich
-am Morgen mit einem Beile hingegangen und
-habe ihn erschlagen und zur Erde geworfen, und
-da hat er mir dieses Geld gegeben.« Die Mutter,
-die eine kluge Frau war, sagte zu ihm: »Sag niemand
-etwas; das Geld wollen wir langsam verzehren.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_427" id="Nanchor_427"></a><a href="#Note_427" class="nanchor">427.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In andermal sagte die Mutter zu ihm: »Giufà,
-ich habe da ein Stück Leinwand, das muß ich
-färben lassen; geh damit zum Färber und laß es
-ihm dort, er soll es dunkelgrün färben.« Giufà
-warf die Leinwand über die Schulter und ging.
-Unterwegs sah er eine schöne, große Eidechse;
-da er sah, daß sie grün war, sagte er: »Meine
-Mutter schickt mich und sie will diese Leinwand
-gefärbt haben.« Und dabei legte er sie nieder.
-»Morgen komme ich sie holen.«</p>
-
-<p>Als er heimkam und seine Mutter die Geschichte
-hörte, begann sie sich die Haare auszuraufen
-und zu jammern: »Du elender Kerl! was
-für einen Schaden machst du mir! Lauf, und
-schau, ob sie noch dort ist!« Giufà ging zurück,
-aber die Leinwand war verschwunden.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_428" id="Nanchor_428"></a><a href="#Note_428" class="nanchor">428.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß Giufà eines Morgens Kräuter
-sammeln gegangen ist, und dabei hat
-ihn die Nacht im Freien überrascht; wie er so
-dahinschritt, war da der Mond, und der war umwölkt
-und kam zum Vorschein und verschwand
-wieder. Giufà setzte sich auf einen Felsen und
-schaute zu, wie der Mond kam und ging; und<span class="pagenum"><a name="Page_105" id="Page_105">105</a></span>
-wann er kam, sagte er: »Komm! komm!« und
-wann er ging: »Geh! geh!« Und er hörte nicht
-auf, zu sagen: »Komm! komm! Geh! geh!«</p>
-
-<p>Nun waren unten am Wege zwei Diebe, die
-ein Kalb häuteten, das sie gestohlen hatten. Da
-die sagen hörten: »Komm! Geh!«, befiel sie die
-Angst, daß die Häscher kämen; sie nahmen Reißaus
-und ließen das Fleisch liegen. Als Giufà die
-zwei Diebe laufen sah, ging er nachsehn, was es
-gebe, und da fand er das gehäutete Kalb; er nahm
-das Messer, schnitt tüchtig Fleisch herunter,
-füllte damit seinen Sack und ging. Zu Hause angekommen,
-sagte er: »Mutter, macht auf!« Seine
-Mutter sagte zu ihm: »Warum kommst du so
-spät in der Nacht?« »Ich bin in der Nacht gekommen,
-weil ich Fleisch gebracht habe, und das
-müßt Ihr morgen alles verkaufen; das Geld wird
-mir trefflich zustatten kommen.« Seine Mutter
-sagte zu ihm: »Morgen gehst du wieder hinaus,
-und ich verkaufe das Fleisch.« Als es Tag geworden
-war, ging Giufà hinaus, und seine Mutter
-verkaufte das ganze Fleisch.</p>
-
-<p>Am Abende kam Giufà und sagte zu ihr:
-»Mutter, habt Ihr das Fleisch verkauft?« »Ja,
-ich habe es den Fliegen auf Kredit verkauft.«
-»Und wann sollen sie Euch das Geld geben?«
-»Wann sie es haben.« Es vergingen acht Tage
-und die Fliegen brachten kein Geld; da machte
-sich Giufà auf und ging zum Richter und sagte zu
-ihm: »Herr Richter, ich will Gerechtigkeit haben;
-ich habe das Fleisch den Fliegen auf Kredit verkauft,
-und sie sind mich nicht bezahlen gekommen.«
-Der Richter sagte zu ihm: »Ich gebe
-dir den Spruch, daß du jede, die du nur siehst,<span class="pagenum"><a name="Page_106" id="Page_106">106</a></span>
-töten darfst.« Just in diesem Augenblicke setzte
-sich eine Fliege auf des Richters Kopf; Giufà
-schlug mit der Faust auf sie los und zertrümmerte
-dem Richter den Schädel.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_429" id="Nanchor_429"></a><a href="#Note_429" class="nanchor">429.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">V</span>On der Arbeit wollte Giufà nichts wissen,
-aber essen, trinken und nichtstun gefiel ihm.
-Er aß, und dann ging er weg und trieb sich hier
-und dort herum. Seine Mutter war darüber
-ärgerlich, und immer sagte sie zu ihm: »Giufà,
-was für ein Lebenswandel ist das? Du machst ja
-keine Anstalt, ein Handwerk zu ergreifen: du
-ißt, du lebst, und was aus dir wird, das ist die
-Frage.... Jetzt dulde ich das aber nicht mehr:
-entweder du gehst dir dein Brot verdienen, oder
-ich werfe dich auf die Straße.«</p>
-
-<p>Nun ging Giufà einmal in die Cassarustraße<a name="FNanchor_9_9" id="FNanchor_9_9"></a><a href="#Footnote_9_9" class="fnanchor">9</a>,
-um sich Kleider zu verschaffen. Bei dem einen
-Händler nahm er das eine, das andere bei dem
-andern, bis er ganz neu gekleidet war, sogar auch
-mit einer schönen roten Mütze &mdash; damals gingen
-alle mit Mützen; jetzt geht der schäbigste Handwerker
-mit einem Seidenhut oder wenigstens mit
-einem Filzhut. Aber Giufà bezahlte die Sachen
-nicht, weil er kein Geld hatte; er sagte: »Borg
-mir; dieser Tage komme ich zahlen.« Und so
-sagte er allen Händlern.</p>
-
-<p>Als er sich ordentlich herausstaffiert hatte,
-sagte er: »Nun also, jetzt wären wir so weit; jetzt
-<span class="pagenum"><a name="Page_107" id="Page_107">107</a></span>kann meine Mutter nicht mehr sagen, ich sei ein
-Taugenichts! Aber wie soll ich es mit der Bezahlung
-der Händler machen?.... Ich werde
-mich tot stellen, und wir werden sehn, wie es
-ausgeht ...« Er warf sich aufs Bett: »Ich sterbe!
-ich sterbe! .... Ich bin gestorben!« Und er
-kreuzte die Hände und streckte die Beine. »Sohn,
-Sohn! was für ein Unglück!« Seine Mutter raufte
-sich vor Schmerz die Haare aus. »Wie ist denn
-das Unglück geschehn? O mein Sohn!« Als die
-Leute diesen Lärm hörten, liefen sie herbei, und
-alle bemitleideten die arme Mutter. Die Kunde
-verbreitete sich, und die Kaufleute kamen nachsehn,
-und die sagten, als sie ihn tot sahen: »Armer
-Giufà! Er war mir &mdash; sagen wir &mdash; sechs Tari
-schuldig, weil ich ihm ein Paar Schuhe verkauft
-habe .... Aber ich schenke sie ihm!« Und alle
-gingen und schenkten ihm ihre Guthaben, so daß
-Giufà aller seiner Schulden ledig war. Der von
-der roten Mütze jedoch hatte, ich weiß nicht, was
-für einen Ärger; er sagte: »Ich aber lasse ihm die
-Mütze nicht.« Er ging hin und fand die Mütze
-nagelneu auf seinem Kopfe. Und was hat er
-getan? Am Abende, als die Leichenknechte
-Giufà nahmen und ihn in die Kirche trugen, um
-ihn dann zu begraben, ging er hinterdrein und
-ging, ohne von jemand bemerkt zu werden, in die
-Kirche. Nach einer Weile, es mochte so gegen
-Mitternacht gewesen sein, schlichen etliche Diebe
-in die Kirche; sie kamen, um einen Sack Geld zu
-teilen, den sie gestohlen hatten. Giufà rührte sich
-nicht von seiner Bahre, und der von der Mütze
-verbarg sich hinter einer Tür und wagte kaum zu
-atmen. Die Diebe leerten das Geld auf einen<span class="pagenum"><a name="Page_108" id="Page_108">108</a></span>
-Tisch, so daß er ganz voll wurde von Gold und
-Silber &mdash; denn zu jener Zeit lief das Silber wie
-das Wasser &mdash; und machten so viel Häufchen, wie
-sie Leute waren. Ein Dutzend Tari blieb über,
-und nun wußten sie nicht, wer es sich nehmen
-sollte. »Um einen Streit zu vermeiden,« sagte
-einer, »wollen wir es so machen: da ist ein Toter,
-und auf den wollen wir schießen, und wer ihn auf
-den Mund trifft, soll die zwölf Tari haben.« Alle
-billigten diesen Vorschlag: »Sehr gut! sehr gut!«;
-und schon hatten sie sich vorbereitet, um auf
-Giufà zu schießen. Als das Giufà sah, erhob er
-sich auf der Bahre und stieß ein Gebrüll aus:
-»Auf, ihr Toten, allesamt!« Was brauchte es bei
-den Dieben mehr? Sie ließen alles im Stich,
-und hilf mir, heiliger Reißaus, sie laufen noch
-immer. Als sich Giufà allein sah, stand er auf
-und eilte, um sich der Häufchen zu bemächtigen.
-Da kam aber auch schon der von der Mütze hervor,
-der sich, ohne sich zu mucksen, verkrochen
-gehabt hatte, und lief zu dem Tische hin, um das
-Geld zu packen. Genug: auf jeden kam die
-Hälfte und sie teilten das Geld. Ein Fünfgranistück
-blieb übrig; Giufà rief: »Das nehme ich
-mir!« »Nein, der Fünfer gehört mir.« »Mir gehört
-er.« »Pack dich, das ist nichts für dich; die
-fünf Grani sind mein.« Giufà erwischte eine
-Stange und stellte sich, um sie dem von der Mütze
-um den Schädel zu schlagen; er sagte: »Her mit
-den fünf Grani! die fünf Grani will ich!« In
-diesem Augenblicke kamen die Räuber zurück,
-um zu sehn, was die Toten machten; denn es
-däuchte sie allzu schmerzlich, das ganze Geld
-einzubüßen. Sie stellten sich hinter die Kirchen<span class="pagenum"><a name="Page_109" id="Page_109">109</a></span>tür,
-und da hörten sie diesen Wortwechsel und
-mächtigen Lärm wegen der fünf Grani. Sie sagten:
-»Dummköpfe! fünf Grani kommen auf einen,
-und dazu reicht das Geld nicht aus. Wer weiß,
-wie viel Tote aus dem Grabe gekommen sind!«
-Damit nahmen sie die Beine in die Hand und entflohen.</p>
-
-<p>Giufà nahm die fünf Grani, lud sich seinen
-Geldsack auf und ging nach Hause.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_430" id="Nanchor_430"></a><a href="#Note_430" class="nanchor">430.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">G</span>Iufà hörte einmal am Morgen, als es dämmerte
-und er im Bette lag, die Pfeife blasen,
-und da fragte er seine Mutter: »Mutter, wer ist
-denn der, der vorbeigeht?« Seine Mutter sagte
-zu ihm: »Das ist der Morgensänger.« Dieser
-Morgensänger kam allmorgendlich vorbei. Eines
-Morgens stand nun Giufà auf und ging und tötete
-den Morgensänger, der ein Mann war, der die
-Pfeife blies; dann ging er zu seiner Mutter und
-sagte zu ihr: »Mutter, den Morgensänger habe ich
-getötet.« Seine Mutter, die begriff, daß er den
-Mann getötet hatte, der die Pfeife geblasen hatte,
-nahm den Toten, trug ihn ins Haus und warf ihn
-in den Brunnen, der gerade ohne Wasser war.</p>
-
-<p>Als Giufà den Mann tötete, war er von einem
-beobachtet worden, und der ging hin und erzählte
-es dessen Verwandten; alsbald machten sich die
-auf und führten bei Gericht Klage, daß Giufà den
-Morgensänger getötet habe.</p>
-
-<p>Der Mutter Giufàs, die klug war, fiel es ein,
-daß sie einen Hammel hatte; den tötete sie und
-warf ihn in den Brunnen. Das Gericht kam zu
-Giufà, um den Totschlag zu bewähren, und die
-Verwandten des Toten kamen allesamt mit. Der<span class="pagenum"><a name="Page_110" id="Page_110">110</a></span>
-Richter sagte zu Giufà: »Wohin hast du den
-Toten gebracht?« Giufà antwortete in seiner
-Dummheit: »In den Brunnen habe ich ihn geworfen.«
-Sie banden Giufà an einen Strick und
-ließen ihn in den Brunnen hinab; auf dem Boden
-angekommen, machte er sich ans Suchen. Er
-stieß und tappte auf Wolle, und da sagte er zu
-den Söhnen des Toten: »Hatte dein Vater
-Wolle?« »Mein Vater hatte keine Wolle.« »Der
-da hat Wolle; es ist dein Vater nicht.« Dann traf
-er auf den Schwanz: »Hatte dein Vater einen
-Schwanz?« »Mein Vater hatte keinen Schwanz.«
-»Dann ist das nicht dein Vater.« Dann fand er,
-daß der im Brunnen vier Füße hatte, und sagte:
-»Wie viel Füße hatte dein Vater?« »Mein Vater
-hatte zwei Füße.« Giufà antwortete: »Der da hat
-vier Füße; er ist dein Vater nicht.« Dann tastete
-er an den Kopf: »Hatte dein Vater Hörner?«
-Die Söhne antworteten: »Mein Vater hatte keine
-Hörner.« Giufà antwortete: »Der da hat Hörner;
-er ist dein Vater nicht.« Der Richter antwortete:
-»Giufà, ob mit den Hörnern, ob mit der Wolle,
-bring ihn herauf.« Sie zogen Giufà herauf und er
-hatte den Hammel auf der Schulter; das Gericht
-sah, daß es wirklich ein Hammel war, und sprach
-Giufà frei.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_431" id="Nanchor_431"></a><a href="#Note_431" class="nanchor">431.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Mutter Giufàs hatte ein kleines Mädchen,
-und das hütete sie wie ihren Augapfel. Als
-sie nun eines Tages zur Messe gehn mußte, sagte
-sie zu ihrem Sohne: »Giufà, schau, ich gehe zur
-Messe: die Kleine schläft; koch ihr den Griesbrei
-und gib ihn ihr zu essen.« Giufà kochte einen
-großen Topf Griesbrei, und als der gekocht war,<span class="pagenum"><a name="Page_111" id="Page_111">111</a></span>
-nahm er einen großen Löffel voll und stopfte ihn
-der Kleinen in den Mund. Das Kind fing mächtig
-zu schreien an, weil es sich arg verbrannt
-hatte, und nach zwei Tagen starb es, da der Mund
-brandig wurde. Die Mutter wußte sich keinen
-Rat mehr mit diesem Sohne; sie nahm einen Stock
-und verprügelte ihn tüchtig.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_432" id="Nanchor_432"></a><a href="#Note_432" class="nanchor">432.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>A Giufà ein halber Tölpel war, tat ihm niemand
-etwas zuliebe, wie ihn einzuladen oder
-ihm einen Bissen zukommen zu lassen. Einmal
-kam er in ein Pächterhaus, wo er etwas zu erhalten
-hoffte. Aber als ihn die Pächtersleute so
-zerlumpt sahen, so fehlte wenig und sie hätten die
-Hunde auf ihn gehetzt; und sie behandelten ihn
-so, daß er mehr krumm als gerade von dannen
-ging. Seine Mutter begriff die Sache und besorgte
-ihm schöne Hosen, ein Paar Strümpfe und eine
-Samtweste. Nun ging Giufà als Bauer gekleidet
-in dasselbe Pächterhaus; da hättet ihr Ehrenbezeigungen
-sehn können! Sie luden ihn zu
-Tische und überhäuften ihn alle mit Aufmerksamkeiten.
-Obwohl aber Giufà sonst nicht bis fünf
-zählen konnte, war er doch schlau genug, sich mit
-einer Hand den Wanst zu füllen und mit der
-andern das, was übrig blieb, in die Taschen zu
-stecken; und sooft er etwas einsteckte, sagte er:
-»Eßt nur, meine lieben Kleider; ihr seid es ja,
-die eingeladen worden sind.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_433" id="Nanchor_433"></a><a href="#Note_433" class="nanchor">433.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war einmal ein gewisser Giufà; zu dem
-sagte seine Mutter, als sie zur Messe ging:
-»Giufà, schau, ich gehe jetzt zur Messe: schau,
-da ist die Henne, die muß die Eier ausbrüten;<span class="pagenum"><a name="Page_112" id="Page_112">112</a></span>
-nimm sie, füttere sie mit dem Mansch und setze
-sie dann wieder auf die Eier, damit sie nicht kalt
-werden.« Giufà bereitete also den Mansch aus
-Brot und Wein, nahm die Henne und fütterte sie,
-und fütterte sie auf die Weise, daß er ihr den
-Mansch mit dem Finger hineinstopfte; und dabei
-erstickte er sie und sie verendete. Als er sah,
-daß es mit ihr aus war, sagte er: »Wie soll ich es
-denn nun anstellen, daß die Eier nicht kalt werden?
-jetzt setze ich mich selber drauf.« Er zog
-sich Hosen und Hemd aus und setzte sich auf die
-Eier. Als dann seine Mutter heimkam, rief sie:
-»Giufà! Giufà!« Giufà antwortete: »Gluck,
-gluck, ich kann nicht kommen; ich bin jetzt die
-Henne und sitze auf den Eiern.« Seine Mutter
-schrie: »Du Nichtsnutz, du Nichtsnutz! du hast
-mir ja alle Eier zerdrückt.« Giufà stand auf,
-und die Eier waren ein Brei.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_434" id="Nanchor_434"></a><a href="#Note_434" class="nanchor">434.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war einmal ein großer Herr, und der hatte
-einen seltsamen Einfall. Er sagte zur Winterszeit
-zu einem armen Teufel: »Wenn du dich
-getraust, es eine Nacht lang, so wie du aus dem
-Leibe deiner Mutter gekommen bist, am Ufer des
-Meeres auszuhalten, so gebe ich dir, wenn du am
-Morgen noch lebst, hundert Unzen; bist du am
-Morgen tot, so hast du die Wette verloren.«
-Dieserhalb wurden Wachen aufgestellt: »Gebt
-acht auf den da!«</p>
-
-<p>In der Nacht fuhr nun ein Schiff vorüber. Der
-arme Wicht, der am Strande war, streckte die
-Hände aus, als ob er sich hätte an dem Lichte des
-Schiffes wärmen wollen. Der Morgen brach an,
-und die Wächter meldeten dem Herrn: »Herr, er<span class="pagenum"><a name="Page_113" id="Page_113">113</a></span>
-hat die ganze Nacht nackt verbracht; um Mitternacht
-aber kam in einer Entfernung von hundert
-Meilen im Meere ein Schiff mit dem Lichte vorbei,
-und daran hat er sich gewärmt.« Da sagte der
-Herr zu dem, mit dem er gewettet hatte: »Ihr
-habt verloren; Ihr habt Euch gewärmt, und damit
-habt Ihr die Wette verloren.«</p>
-
-<p>Der, der die Wette verloren hatte, ging zu
-Giucà. Giucà sagte: »Warum weinst du denn?«
-Er antwortete: »Heute Nacht bin ich demunddem
-auf seinen seltsamen Einfall eingegangen; und
-weil ich, als ein Schiff vorübergefahren ist, mit
-den Händen so gemacht habe, sagte er, ich hätte
-mich gewärmt. Wie wäre das möglich? ... Und
-jetzt habe ich die Wette verloren.« Giucà antwortete:
-»Hab keine Angst; bin ja ich da! Aber
-sag mir, teilen wir das Geld, wenn ich dir den
-Sieg verschaffe?« »Ja.« Nun versah sich Giucà
-mit einem Sack Kohlen und einem Hammel und
-zündete die Kohlen an dem einen Ende von Trapani
-bei den Kapuzinern an; dann nahm er einen
-Rost und stellte ihn in der Richtung über das
-Kloster bei der Loggia auf. Er nahm den Hammel
-und legte ihn auf den Rost, und das Feuer hatte
-er bei den Kapuzinern; und also begann er den
-Hammel ohne Feuer zu braten. Alle Leute, die
-dieses törichte Treiben sahen, den Hammel bei
-der Loggia und das Feuer bei den Kapuzinern,
-fragten ihn, was er tue; und Giucà sagte zu ihnen:
-»Ich brate diesen Hammel.«</p>
-
-<p>Da kam auf einmal auch der von der Wette
-vorbei, und der sagte: »Was tust du, Giucà?«
-»Ich brate diesen Hammel.« »Ja wo ist denn das
-Feuer?« »Bei den Kapuzinern.« »Was soll das<span class="pagenum"><a name="Page_114" id="Page_114">114</a></span>
-heißen? wie dumm!« »Verrückt freilich und
-dumm,« sagte Giucà; »wie hat sich aber dann der
-da an dem Lichte des Schiffes wärmen können,
-das doch hundert Meilen entfernt war? Wie man
-den Hammel hier nicht braten kann, so hat sich
-auch der da dort nicht wärmen können.«</p>
-
-<p>Und nun erzählte Giucà den Leuten die ganze
-Geschichte, und der Herr mußte die Wette bezahlen.</p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_115" id="Page_115">115</a></span></p>
-
-<h2>VI.<br /><br />
-
-Kalabrische Überlieferungen</h2>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_116" id="Page_116">116-117</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_435" id="Nanchor_435"></a><a href="#Note_435" class="nanchor">435.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war also einmal ein gewisser Hiohà. Der
-Vater und die Mutter wollten ihm gut: sie
-hielten ihn für etwas ganz besonders; aber Hiohà
-war ein Dummkopf. Was hat er nicht alles getan,
-dieser Hiohà!</p>
-
-<p>Einmal schickten ihn der Vater und die
-Mutter, die sehr arm waren, Kutteln waschen.
-»Gib acht,« sagte die Mutter, als er wegging, »gib
-acht, daß du sie dort wäschst, wo viel Wasser ist.«</p>
-
-<p>Nun begann Hiohà zu wandern. Er wanderte
-und wanderte, sah einen Bach und machte
-nicht halt. Er wanderte und wanderte, sah einen
-Fluß und machte noch immer nicht halt. Erratet
-ihr, wo er halt gemacht hat? Er ist bis ans Meer
-gegangen. Dort begann er die Kutteln zu
-waschen und abzureiben. Nachdem er sie eine
-Stunde abgerieben und gewaschen hatte, wußte
-er nicht, ob sie gut gewaschen seien.</p>
-
-<p>Wen hätte er fragen sollen? Wen hätte er
-nur fragen sollen? Er sah in der Ferne ein Schiff
-mit Seeleuten drinnen. Da begann er zu pfeifen
-und mit den Händen Zeichen zu machen. Als die
-Seeleute diese Bewegungen sahen, kamen sie,
-weil sie nicht wußten, was es gebe, mit dem
-Schiffe zum Ufer. »Was willst du?« sagten sie
-zu ihm, und Hiohà sagte zu ihnen: »Sind diese
-Kutteln gut gewaschen oder nicht?«</p>
-
-<p>»Der Teufel soll dich holen!« begannen die
-Seeleute; »der und jener soll dich holen! Und
-wegen so etwas hast du uns gerufen? Der Teufel
-soll dich holen!« Und damit gaben sie ihm eine
-Tracht Prügel, wirklich eine ordentliche Tracht.</p>
-
-<p>Nun begann Hiohà zu weinen und sagte: »Was
-habe ich euch getan, daß ihr mich schlagt? Wie<span class="pagenum"><a name="Page_118" id="Page_118">118</a></span>
-hätte ich denn sagen sollen, als ich das Schiff
-gesehn habe?«</p>
-
-<p>»Du hättest sagen sollen,« sagten die Seeleute
-zu ihm: »Guten Wind! Guten Wind!«</p>
-
-<p>Und so machte sich Hiohà davon.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_436" id="Nanchor_436"></a><a href="#Note_436" class="nanchor">436.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte Juvadi zur Mutter: »Geh du
-aufs Feld arbeiten; ich bleibe zu Hause.«
-Und die Mutter antwortete: »Verrichte du alles;
-ich gehe aufs Feld. Laß die Katze nicht zu den
-Speisen, bring das Bett in Ordnung, gib acht auf
-die Gluckhenne und geh zum Flusse und besorge
-die Wäsche.« Juvadi antwortete: »Ja, ja,
-Mutter.«</p>
-
-<p>Und so ging sie aufs Feld. Aber anstatt das
-Bett in Ordnung zu bringen, riß es Juvadi auseinander,
-nahm Polster und Strohsäcke und warf
-sie mitten ins Haus; und er füllte eine Schwinge
-mit Mist und beutelte ihn im Hause aus. Dann
-sagte er: »Ich bin hungrig.« Und er nahm und
-aß alle Speisen; hierauf nahm er einen Kessel
-und sott die Gluckhenne samt den Küchlein und
-aß sie. Dann tat er die Wäsche in einen Tragkorb
-und ging damit zum Flusse; er warf sie ins
-Wasser und ging.</p>
-
-<p>Wie er so dahinging, traf er einen Esel, und
-den packte er beim Schwanz; der Esel schlug
-aus und verletzte ihn am Bein. Unter bitterlichen
-Tränen ging Juvadi nach Hause; er verschloß
-die Tür und setzte sich auf den Herd.</p>
-
-<p>Am Abende kam die Mutter heim und rief an
-der Tür: »Juva’, mach mir auf.« Er antwortete:
-»Nein.« »Ist dir etwas geschehn?« »Ja.« »Und
-was ist dir denn geschehn?« »Die Katze hat die<span class="pagenum"><a name="Page_119" id="Page_119">119</a></span>
-Speisen gefressen.« »Das macht weiter nichts;
-wir kaufen andere. Mach mir auf, Juva’.«
-»Nein.« »Warum denn? ist dir noch etwas geschehn?«
-»Ja.« »Und was denn?« »Die Gluckhenne
-und die Küchlein sind weg.« »Das macht
-weiter nichts; mach mir nur auf.« »Nein.« »Und
-warum denn nicht? ist dir noch etwas geschehn?«
-»Ja.« »Und was ist dir denn geschehn?« »Ich
-bin zum Flusse waschen gegangen, und das
-Wasser hat die Wäsche weggeschwemmt.« »Ach
-das macht weiter nichts; öffne mir.« »Nein.«
-»Was ist dir denn geschehn?« »Ein Esel hat
-mich am Beine verletzt.«</p>
-
-<p>Nun erbrach die Mutter die Tür, und da fand
-sie das ganze Haus verwüstet. Sie wäre bald
-vor Schreck gestorben; aber dann nahm sie einen
-Stock, prügelte Juvadi tüchtig durch und jagte
-ihn aus dem Hause.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_437" id="Nanchor_437"></a><a href="#Note_437" class="nanchor">437.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">J</span>Uvadi sagte zur Mutter: »Ich gehe auf den
-Markt.« Die Mutter antwortete: »Kaufe
-einen Farren.« Sie gab ihm das Geld und Juvadi
-ging auf den Markt. Er kaufte einen schönen
-Farren und ging mit ihm nach Hause. Er kam
-bei den Mönchen vorbei und traf sie auf der
-Straße; kaum hatten sie ihn gesehn, so sagten
-sie: »Juva’, wo bist du gewesen?« Und Juvadi
-antwortete: »Ich bin auf dem Markte gewesen und
-habe einen Farren gekauft.« Die Mönche antworteten
-einer nach dem andern: »Ist es ein
-Farre oder ein Bock?« »Es ist ein Farre.« Es
-kam ein anderer Mönch dazu: »Juva’, was ist
-das?« »Es ist ein Farre.« »Ist es ein Farre oder
-ein Bock?« »Es ist ein Farre und kein Bock;<span class="pagenum"><a name="Page_120" id="Page_120">120</a></span>
-ich habe ihn mit zwanzig Dukaten bezahlt.« Der
-Guardian sagte: »Willst du ihn mir verkaufen?
-ich gebe dir zehn Dukaten.« »Wenn es ein Bock
-ist, so nehmt ihn.« So gab ihm der Guardian
-zehn Dukaten und er ging nach Hause. Die
-Mutter sagte: »Was hast du gemacht?« »Ich
-habe das gemacht: Ich habe einen schönen Farren
-gekauft, bin bei den Mönchen vorbeigekommen
-und sie haben mir gesagt, es sei ein Bock; sie
-haben mir ihn abgekauft und mir zehn Dukaten
-gegeben.« Die Mutter nahm einen Stock, prügelte
-Juvadi durch und sagte: »Der Teufel soll dich
-holen! du hast dich also von den Mönchen beschwatzen
-lassen?«</p>
-
-<p>Nun verkleidete sich Juvadi als Frau, mit
-einem Rosenkranze in der Hand, und ging in die
-Kapuzinerkirche und blieb dort. Als es Nacht
-geworden war, kam der Sakristan und sagte:
-»Geh jetzt; ich muß die Kirche schließen.« Er
-antwortete: »Laß mich aus Barmherzigkeit da
-schlafen.« »Ich gehe es dem Guardian sagen.«
-Er ging und der Guardian sagte: »Ja, ja, laß sie
-da schlafen.« Als es Mitternacht geworden war,
-ging er sachte, sachte in die Zelle des Guardians,
-stellte sich vor das Bett, zog einen Knüttel, den
-er unter dem Kleide verborgen hatte, hervor und
-begann den Guardian zu verprügeln, indem er
-sagte: »Ist es ein Farre oder ein Bock? ha? ist
-es ein Farre oder ein Bock? ha?« Und dabei
-schlug er tüchtig zu, bis der Guardian halbtot
-dalag; dann ging er. Am Morgen kamen die
-Mönche und da fanden sie den Guardian totelend.
-Alsbald liefen sie um Ärzte, um zu sehn,
-was es sei.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_121" id="Page_121">121</a></span></p>
-
-<p>Juvadi ging nach Hause, kleidete sich als
-Arzt und ging weg, um vor den Kapuzinern
-herumzuschlendern. Ein Laienbruder kam heraus
-und sagte zu ihm: »Wer ist Euere Herrlichkeit?«
-Juvadi antwortete: »Ich bin ein fremder Arzt;
-ist hier jemand krank?« Der Mönch ging augenblicklich
-hinein, es seinen Brüdern sagen, und die
-ließen ihn hereinkommen. Als er drinnen war
-und seinen Kranken betrachtet hatte, sagte er:
-»Der hat Schläge bekommen.«</p>
-
-<p>Nun schickte er alle Mönche, die dort waren,
-hinaus; der eine ging Kaffee machen, der andere
-Heilmittel holen. Als Juvadi ganz allein war,
-zog er den Knüttel unter dem Oberkleide hervor
-und begann den Guardian zu prügeln und sagte:
-»Ist es ein Farre oder ein Bock? ha? ist es ein
-Farre oder ein Bock? ha?« Und er ließ nicht
-eher von dem Guardian ab, als bis der schier tot
-war. Dann entwich er. Als die Mönche zurückkehrten
-und den Guardian in diesem Zustande
-sahen, begannen sie zu jammern und fragten ihn:
-»Wer hat dich geschlagen?« Der Guardian antwortete:
-»Der, der hier war.« Die Mönche
-sagten: »Wir wollen ihn suchen gehn.«</p>
-
-<p>Und so setzten sie den Guardian auf einen
-Sessel und machten sich an die Verfolgung
-Juvadis. Der sah sie von weitem; da sagte er
-zu einem Manne, der mit dem Karste arbeitete:
-»Guter Mann, schau wie viel Leute dich prügeln
-kommen.« Der erschrak, warf den Karst weg
-und entfloh; nun nahm Juvadi den Karst und begann
-zu ackern. Die Mönche holten den andern
-ein und prügelten ihn weidlich durch; und der
-arme Teufel schrie: »Warum schlagt ihr mich?<span class="pagenum"><a name="Page_122" id="Page_122">122</a></span>
-ich habe euch doch nichts getan.« Juvadi lachte
-von weitem, warf den Karst weg und ging nach
-Hause und sagte: »Nun habe ich mich für meinen
-Farren bezahlt gemacht.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_438" id="Nanchor_438"></a><a href="#Note_438" class="nanchor">438.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war Fastnacht. Juvadis Mutter schlachtete
-einen Hahn und kochte ihn mit Makkaroni;
-als Juvadi kam, aßen sie ihn. Nach dem Essen
-sagte Juvadi zur Mutter: »Mutter, wie heißt das,
-was wir gegessen haben?« Die Mutter antwortete:
-»Das war ein Morgensänger.«</p>
-
-<p>Nun hörte Juvadi einen Mann, der auf der
-Straße sang; er ging hin, tötete ihn und brachte
-ihn der Mutter. Die Mutter begann zu schreien:
-»Du Tölpel, das war ein Mensch und kein
-Morgensänger.« Juvadi sagte: »Macht nichts,
-Mutter; ich stecke ihn in einen Sack und gehe
-ihn in eine Schlucht werfen.«</p>
-
-<p>Auf dem Wege begegnete er einem Manne,
-der auch einen Sack trug, und zu dem sagte er:
-»Freund, was trägst du da in dem Sacke?« Der
-antwortete: »Ein Schwein.« Juvadi sagte:
-»Wollen wir tauschen?« Der Unglückselige
-sagte: »Ja«, und sie tauschten. Juvadi ging zu
-seiner Mutter nach Hause und sagte zu ihr:
-»Mutter, bring einen Kessel, damit wir das
-Schwein abbrühen. Schließ die Tür; ich muß
-einen Botengang machen.« Und er ging zu dem,
-dem er den Sack mit dem Toten gegeben hatte,
-und sagte zu ihm: »Was hast du getan? jetzt
-gehe ich zum Richter und zeige dich an.« Der
-andere sagte unter Tränen: »Sag nichts; ich gebe
-dir fünfzig Dukaten.« So nahm Juvadi den Toten
-und die fünfzig Dukaten. Dann ging er zu der<span class="pagenum"><a name="Page_123" id="Page_123">123</a></span>
-Tür der Mönche, stellte den Toten auf die Füße
-und läutete an; der Sakristan öffnete die Tür von
-innen und der Tote fiel nieder. Der Sakristan
-sagte: »Steh auf! steh auf! was ist dir geschehn?«
-Juvadi kam hervor und sagte: »So also werden
-die Leute umgebracht?« Der Sakristan sagte:
-»Sag nichts; ich gebe dir fünfzig Dukaten.« Und
-Juvadi: »Wenn du willst, daß ich nichts sage,
-mußt du mir fünfzig Dukaten, eine Mönchskutte
-und den Toten geben.« Juvadi nahm den Toten,
-zog ihm die Kutte an, steckte ihm eine Pfeife in
-den Mund, setzte ihn auf den Abtritt der Mönche
-und kauerte sich nieder. Es kam der Guardian,
-um ein Bedürfnis zu verrichten; da fand er den,
-der dort saß, und er sagte: »Steh auf; ich muß ein
-Bedürfnis verrichten.« Dann packte er ihn und
-stieß ihn, und der fiel nieder. Der arme Guardian
-sagte: »Auf! auf! was habe ich dir denn getan?«
-Juvadi kam hervor und sagte: »So also werden
-die Leute umgebracht? jetzt gehe ich zum Richter
-und sag ihms.« Erschrocken sagte der Guardian:
-»Sei barmherzig und sag nichts; ich gebe dir
-hundert Dukaten, und wir begraben ihn.« Juvadi
-nahm die hundert Dukaten und sie legten den
-Toten ins Grab. Dann ging Juvadi voll Fröhlichkeit
-mit den zweihundert Dukaten nach Hause
-und sagte zur Mutter: »Mutter, wie viel hat mir
-der Morgensänger eingebracht! Jetzt bin ich
-reich geworden!«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_439" id="Nanchor_439"></a><a href="#Note_439" class="nanchor">439.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Juvadi um Reisig, und da fand
-er einen Eichenast mit Eicheln dran; den
-nahm er auf die Arme und trug ihn mit viel Acht<span class="pagenum"><a name="Page_124" id="Page_124">124</a></span>samkeit
-weg. Als er nahe beim Orte war, setzte
-er sich darauf wie auf ein Pferd und zog ihn so
-weiter. An einem Fenster des Königs stand die
-kleine Prinzessin, und die begann aus vollem
-Halse zu lachen. Juvadi sah sie an und sagte:
-»Du sollst schwanger sein von mir.« Alsbald
-wurde sie schwanger, und nach neun Monaten
-gebar sie ein Mädchen. Der König war darüber
-so aufgebracht, daß er den Rat zusammenrief und
-sagte: »Ratet mir, was ich mit der machen soll,
-von der diese Schande kommt; ich kann es gar
-nicht glauben, was sie sagen.« Der Rat antwortete:
-»Lassen wir alle Männer des Reiches
-kommen, und da werden wir sehn, wen es Babba
-ruft.« Da befahl der König, daß sich alle Männer
-in seinem Hause einfänden. So kamen seine
-Barone, Fürsten, Ritter, Bürger und Bauern; aber
-das Kind rief niemand Babba. Nur Juvadi, der
-nicht kommen wollte, war übrig geblieben; aber
-der König zwang ihn, zu kommen. Kaum hatte
-ihn das Kind gesehn, als es sich auch schon in
-seine Arme warf und ihn Babba nannte. Nun
-rief der König den Rat von neuem zusammen und
-sagte: »Was für eine Strafe soll die erhalten, von
-der diese Schande kommt?« Sie antworteten:
-»Schließen wir sie in ein Faß und rollen wir es
-einen Abhang hinunter.« So ließen sie ein Faß
-machen und die Königin legte einen Sack mit
-Feigen und Rosinen hinein; und sie schlossen die
-Prinzessin, ihre Tochter und Juvadi hinein und
-gingen es von einem Abhange hinunterstürzen.
-Als es rollte, sagte Juvadi: »Laß mich heraus,
-laß mich heraus; ich gebe dir Feigen und
-Rosinen.« Und er warf Händevoll Feigen und<span class="pagenum"><a name="Page_125" id="Page_125">125</a></span>
-Rosinen aus dem Fasse. Das blieb in einer Ebene
-stehn; Juvadi zerbrach es und sie gingen heraus.</p>
-
-<p>In der Nähe war eine Hexe, die lachte so
-heftig, daß ihr eine Halsgeschwulst, die sie hatte,
-verging. Darüber ganz glücklich, sagte sie zu
-Juvadi: »Was willst du? ich kann alles und tue
-dir gutes.« Juvadi antwortete: »Schaff mir ein
-Haus; denn wir haben keine Wohnung.« Die
-Hexe nahm eine Gerte, machte einen Kreis
-rundum und sagte: »Hier soll ein Palast werden
-mit aller Bequemlichkeit der Welt.« So wurde
-dort ein schöner Palast und Juvadi ging ganz
-vergnügt mit der Prinzessin und der Tochter
-hinein. Und die Prinzessin sagte zu Juvadi:
-»Du mußt noch behext werden, damit dir deine
-Dummheit ausgetrieben wird.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_440" id="Nanchor_440"></a><a href="#Note_440" class="nanchor">440.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Morgens hatte die Prinzessin Juvadi
-verloren; sie schrie in allen Gemächern und
-fand ihn endlich an einem Fenster. Dort pustete
-er mit dem Munde und machte Bu, bu ... bu, bu
-... bu. Sie schrie: »Was machst du da?« Juvadi
-antwortete: »Ich puste auf die Fliegen und
-Wespen da, damit sie nicht hereinkommen; sie
-könnten uns beißen und wir müßten sterben.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_441" id="Nanchor_441"></a><a href="#Note_441" class="nanchor">441.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">J</span>Uvadi war wieder einmal verloren und die
-Prinzessin konnte ihn nicht finden. Am Tage
-darauf fand sie ihn, wie er mit einem Kuhschwanze
-in der Hand in die Luft starrte und
-Bu, bu ... bu, bu ... bu, bu pustete. Sie sagte:
-»Juva’, was machst du da?« Und Juvadi lachte
-aus vollem Halse: »Ich habe ein Wildschwein getötet,
-und dann ist ein Wind gekommen und hat<span class="pagenum"><a name="Page_126" id="Page_126">126</a></span>
-mich in die Höhe gehoben; ich habe mich aber so
-kräftig gewehrt, daß mir beim Hinundherreißen
-der Schwanz in der Hand geblieben ist.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_442" id="Nanchor_442"></a><a href="#Note_442" class="nanchor">442.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In andermal sagte Juvadi: »Ich gehe in den
-Hühnerstall, Eier holen.« Er ging, nahm ein
-Messer, tötete alle Hühner und hängte sie ringsum
-an die Wände. Sie gingen ihn suchen, fanden
-den Schaden und schrien: »Warum hast du das
-getan?« Und Juvadi: »Ich bin ein Metzger geworden.
-Was wollt ihr?«</p>
-
-<p>Die Prinzessin nahm einen Stock und prügelte
-Juvadi weidlich durch; dann jagte sie ihn wegen
-all dieser dummen Streiche aus dem Hause.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_443" id="Nanchor_443"></a><a href="#Note_443" class="nanchor">443.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">J</span>Uvadi hatte ein Gärtchen, und dort war ein
-einzelner Kirschbaum. Er pflegte ihn mit
-aller Sorgfalt, aber der Baum trug nicht eine
-einzige Kirsche. Eines Tages verlor Juvadi die
-Geduld und sagte: »Jetzt will ich diesen vermaledeiten
-Baum fällen, der nichts trägt.« Er
-fällte den Kirschbaum und machte ein Kreuz
-daraus; das pflanzte er in das Gärtchen. Er
-glaubte, wenn er zu Jesus Christus beten werde,
-werde ihm der alle Gnaden erweisen; aber er
-mochte heute beten oder morgen oder übermorgen,
-eine Gnade sah er niemals. Da packte
-er erbost das Kreuz, warf es zur Erde, daß es
-in tausend Stücke zersprang, und sagte: »Dich
-kenne ich schon, wie du noch ein Kirschbaum
-warst.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_444" id="Nanchor_444"></a><a href="#Note_444" class="nanchor">444.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß Juvadi eines schönen Tages
-einen Gevatter besuchen gegangen ist. Der
-Gevatter, dessen Weib gerade Brot bereitete,<span class="pagenum"><a name="Page_127" id="Page_127">127</a></span>
-sagte zu ihm: »Willkommen, Juva’; bleib bei uns
-und hilf uns das Brot bereiten.« Während die
-Frau in der Küche war, um das Essen zu kochen,
-ging Juvadi nachsehn, ob der Teig aufgegangen
-sei; er kam in eine Kammer, deren Wände überall
-Ritzen hatten, durch die der Wind einundausging,
-und sagte: »Da machen sie Brot und das Haus
-ist voller Löcher; aber ich will das in Ordnung
-bringen.« Er nahm den Teig und besserte alle
-Wände aus, indem er alle Löcher verschmierte.
-Als die Gevatterin diesen Schaden sah, begann
-sie zu schreien: »Um Gotteswillen, um Gotteswillen!
-was tust du? wenn mein Mann kommt,
-bringt er mich um.« Juvadi sagte ganz entrüstet:
-»Statt mir zu danken, weil das Haus löchrig war,
-gibst du mir böse Worte.« Und er entwich.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_445" id="Nanchor_445"></a><a href="#Note_445" class="nanchor">445.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal ging Juvadi eine Gevatterin besuchen.
-Als sie ihn sah, sagte sie vergnügt: »Willkommen,
-Gevatter; es wird mir eine Freude sein,
-wenn du heute Morgen bei mir bleibst. Gib mir
-acht auf das Kindchen, das ich niedergelegt habe,
-und ich verrichte indessen die häusliche Arbeit.«
-Juvadi nahm das Kind; da er sah, daß sein Kopf
-ganz weich war, nahm er eine Nadel und stach
-hinein, so daß das Gehirn heraustrat. Und er
-sagte: »Madonna mia! da hat das Kind ein Geschwür
-und niemand denkt daran.« Als die
-Mutter das Kind tot sah, war sie ganz weg vor
-Schmerz und schrie: »Mein ... Kind ... mein ...
-Kind, ich habe dich einem Tölpel anvertraut.«
-Juvadi sagte: »Für mein gutes Werk erhalte ich
-einen schlechten Lohn.« Und er ging.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_128" id="Page_128">128</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_446" id="Nanchor_446"></a><a href="#Note_446" class="nanchor">446.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Juvadi hinaus, stieg auf einen
-Felsen, begann zu pissen und sagte zu den
-einzelnen Bächlein: »Du gehst dorthin, du dahin,
-du gehst rechts und du gehst links.« Eine Bande
-von Räubern, die unter dem Felsen waren und
-viel Silbergeld teilten, hörten ihn so reden; sie
-glaubten, die Häscher seien da, und entflohen.
-Juvadi stieg hinab, nahm alles Silber und kehrte,
-mit Geld beladen, heim.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_447" id="Nanchor_447"></a><a href="#Note_447" class="nanchor">447.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging Juvadi mit seinem Esel um
-Holz. Er saß auf einer Eiche und schnitt
-gerade an einem Aste, als ein Mann vorbeikam
-und zu ihm sagte: »Juva’, paß auf, du fällst
-herunter, wenn der Ast bricht.« Juvadi antwortete:
-»Kümmere dich nicht darum; ich sterbe
-noch nicht.« Aber als er das sagte, fiel er auch
-schon herunter, und es fehlte wenig, so wäre er
-tot gewesen. Nun sagte er zu dem Manne:
-»Guter Mann, wann werde ich denn sterben?«
-»Wann dein Esel drei Fürze tut.« Juvadi glaubte
-es und vergaß es keineswegs. Er mußte eine Anhöhe
-ersteigen, und der Esel, der zu schwer beladen
-war, ließ einen Furz. »Oh, jetzt geht es
-böse,« sagte Juvadi, »nun muß ich bald sterben.«
-Er ging weiter und hörte wieder, wie der Esel
-einen Furz ließ, und er zitterte noch mehr vor
-Angst. Als er dann den letzten hörte, wurde er
-ohnmächtig und fiel wie ein Toter zu Boden; und
-er blieb auf dem Wege liegen. Der Esel, der den
-Weg, wer weiß, wie oft gemacht hatte, ging mit
-dem Holze, aber ohne Juvadi, nach Hause. Als
-die Mutter den Esel ohne den Sohn kommen sah,
-erschrak sie und ging weg, um zu sehn, was ihm<span class="pagenum"><a name="Page_129" id="Page_129">129</a></span>
-geschehn sei; sie fand Juvadi mit dem Gesichte
-nach oben auf dem Wege liegen. Und sie holte
-den Geistlichen, einen Bruder mit dem Kreuze,
-den Sakristan mit dem Weihwasser und vier
-Männer mit der Bahre. Sie luden ihn auf; aber
-sie klagten, weil er sehr schwer war, und setzten
-ihn alle zehn Schritte nieder. Als sie an eine
-Stelle des Weges gekommen waren, hob Juvadi
-den Kopf und schrie: »Dorthin geht.« Die, die
-ihn trugen, warfen ihn vor Angst, weil sie ihn tot
-glaubten, zu Boden, und der arme Juvadi zerschlug
-sich den Kopf und starb nun wirklich.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_130" id="Page_130">130</a></span></p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_131" id="Page_131">131</a></span></p>
-
-<h2>VII.<br /><br />
-
-Kroatische Überlieferungen</h2>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_132" id="Page_132">132-133</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_448" id="Nanchor_448"></a><a href="#Note_448" class="nanchor">448.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal war Nasreddin schwer krank und lag
-still und hilflos da. Seine Frau, die bei ihm
-saß, weinte, und das machte ihn unruhig. Da
-kam ihm ein Einfall, und er sagte zu ihr mit
-schwacher Stimme: »O weh, o weh! Hör auf zu
-weinen; zieh dich schön an, nimm deine besten
-Sachen und deinen ganzen Schmuck und mach
-dich so hübsch, wie du kannst.«</p>
-
-<p>»Ach Effendi,« sagte sie und begann noch
-mehr zu weinen, »wie könnte ich das, wo du so
-krank bist?«</p>
-
-<p>»Wenn du mich liebst,« bat der Hodscha,
-»dann tust du, was ich dir gesagt habe.«</p>
-
-<p>Nun wurde in ihr die weibliche Neugier rege.
-»Nein,« sagte sie entschieden; »ich werde es nicht
-früher tun, als bis du mir gesagt hast, warum du
-es von mir verlangst.«</p>
-
-<p>»Ich möchte es dir ja sagen, aber ich fürchte,
-du wirst dich dann über mich ärgern.«</p>
-
-<p>»Nein, wahrhaftig nein.« Und zum Beweise
-schwor sie ihm, daß sie alles machen werde, wann
-sie den Grund gehört haben werde.</p>
-
-<p>Und der Hodscha sagte: »Denkst du denn
-nicht auch, liebes Weib, daß Asrael, wenn er um
-meine Seele kommen und dich so schön gekleidet
-und geschmückt sehn wird, lieber dich mitnehmen
-wird als mich?«</p>
-
-<p>In diesem Augenblicke hörte die Frau zu
-weinen auf.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_449" id="Nanchor_449"></a><a href="#Note_449" class="nanchor">449.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha saß vor seinem Hause und
-rauchte. Da kam sein nächster Nachbar und
-sagte nach dem gewöhnlichen Gruße: »Aber<span class="pagenum"><a name="Page_134" id="Page_134">134</a></span>
-Hodscha, warum brällt denn dein Esel schon seit
-dem frühen Morgen?«</p>
-
-<p>»Warum fragst du mich? frag ihn.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_450" id="Nanchor_450"></a><a href="#Note_450" class="nanchor">450.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal ging der Hodscha Nasreddin spazieren;
-ein junger Zigeuner lief ihm nach und
-bettelte, er solle ihm etwas schenken. Dem
-Hodscha, der die Zigeuner haßte, fiels nicht ein,
-sich umzudrehn, geschweige denn ihm etwas zu
-geben. Plötzlich schrie der Zigeuner aus vollem
-Halse: »Schenk mir etwas, Herr, sonst werde ich
-etwas tun, was ich noch nie getan habe!«</p>
-
-<p>Nasreddin drehte sich um, warf ihm einen
-Para zu und fragte ihn, was er zu tun beabsichtigt
-hätte. Darauf antwortete der Zigeuner: »Ja,
-Herr, hättest du mir nichts geschenkt, so hätte
-ich arbeiten müssen, und das habe ich noch nie
-getan.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_451" id="Nanchor_451"></a><a href="#Note_451" class="nanchor">451.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam wieder sein nächster Nachbar
-zum Hodscha und fragte ihn, warum er
-seinen Hund habe die ganze Nacht bellen lassen,
-so daß er und die Seinigen im Schlafe gestört
-worden seien.</p>
-
-<p>Nasreddin, der wohl zugehört hatte, lachte
-und antwortete: »Ich glaube, du wirst doch nicht
-von mir verlangen wollen, daß ich bellen soll.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_452" id="Nanchor_452"></a><a href="#Note_452" class="nanchor">452.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls Nasreddin einmal besonders gut aufgelegt
-war, erzählte er in einer Gesellschaft, daß
-er, als er in Stambul gewesen sei und in dem
-Garten des Sultans, dort Bienen gesehn habe, so
-groß wie Schafe.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_135" id="Page_135">135</a></span></p>
-
-<p>Da fragte ihn einer von den Zuhörern: »Wie
-groß waren denn dann die Bienenstöcke?«</p>
-
-<p>Nasreddin antwortete: »Gerade so groß wie
-bei uns.«</p>
-
-<p>»Wie konnten denn da die Bienen hinein und
-heraus?«</p>
-
-<p>»Ich bin gerade dazu gekommen, als sie hinein
-wollten; als sie mich aber bemerkt haben, sind sie
-erschrocken und weggeflogen. Deshalb kann ich
-euch nicht recht sagen, wie sie es anstellen, um
-hineinzukommen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_453" id="Nanchor_453"></a><a href="#Note_453" class="nanchor">453.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin ging einmal in den Garten, legte
-sich unter einen alten Birnbaum und schlief
-ein. Unterdessen kam ein Freund von ihm mit
-der Nachricht, daß seine Mutter gestorben sei.
-Nasreddins Sohn führte den Freund in den
-Garten, weckte den Vater und sagte zu ihm:
-»Vater, steh auf; Mujkan<a name="FNanchor_10_10" id="FNanchor_10_10"></a><a href="#Footnote_10_10" class="fnanchor">10</a> Djehaić ist gekommen
-und hat die Nachricht gebracht, daß deine Mutter
-gestorben ist.«</p>
-
-<p>»O, o,« sagte der Hodscha, »das ist ein
-bitterer Schmerz; und wie bitter wird er erst
-morgen sein, wenn ich aufwache!«</p>
-
-<p>Damit drehte er sich auf die andere Seite und
-schlief weiter.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_454" id="Nanchor_454"></a><a href="#Note_454" class="nanchor">454.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Uf einem Spaziergange erzählten einander
-zwei Schüler Nasreddins merkwürdige Geschichten
-und suchten sich gegenseitig durch
-Lügen zu übertrumpfen. Unter anderm sagte der
-eine: »Als ich einmal in Stambul war, habe ich
-<span class="pagenum"><a name="Page_136" id="Page_136">136</a></span>einen Kohlkopf gesehn, unter dem sich dreihundert
-Leute verstecken konnten.«</p>
-
-<p>Darauf antwortete ihm der andere: »Aber
-Bruder, das ist gar nichts gegen das, was ich in
-Athen gesehn habe, als ich dort war. Dort habe
-ich nämlich einen großen Kessel gesehn, an dem
-schmiedeten dreihundert Leute, und die standen
-so weit von einander, daß einer den andern nicht
-hören konnte.«</p>
-
-<p>Nun sagte der erste: »Wozu soll denn so ein
-großer Kessel dienen?«</p>
-
-<p>»Aber Bruderherz, wie kannst du nur so
-dumm fragen? um den großen Kohlkopf zu
-kochen, den du gesehn hast.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_455" id="Nanchor_455"></a><a href="#Note_455" class="nanchor">455.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Abends zankten sich Nasreddin und
-seine Frau, und er sagte zu ihr: »Ich war
-wahrhaftig blind, als ich dich mit deiner Häßlichkeit
-genommen habe.« Deswegen schimpfte sie
-ihn zusammen, was sie nur konnte, und sagte
-schließlich zu ihm: »Die Eule hat auch an der
-Lerche etwas auszusetzen gehabt! Wie kannst
-du mir sagen, daß ich häßlich sei, wo du doch
-weit und breit der häßlichste Kerl bist!«</p>
-
-<p>Das war für den stolzen Nasreddin zu viel,
-und er beschloß, ein Mittel zu suchen, um schöner
-zu werden. Nachdem er überall herumgefragt
-hatte, wandte er auch einige Salben und Pulver
-an, aber sein Ziel konnte er nicht erreichen.</p>
-
-<p>Nun kamen eines Tages etliche Zigeunerinnen
-zu ihm, und die sagten ihm, sie würden ihn in
-ein paar Stunden so jung und schön machen, daß
-ihn jedermann bewundern werde. Voller Freude
-machte er die Sache mit ihnen ab.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_137" id="Page_137">137</a></span></p>
-
-<p>Am nächsten Morgen stand er früh auf und
-schickte sein ganzes Gesinde aufs Feld und seine
-Frau zu ihrer Mutter; dann setzte er sich vors
-Haus, um die Zigeunerinnen zu erwarten. Um
-neun Uhr kamen sie. Sie gingen um ihn herum
-und besprachen ihn und redeten ihm ein, er werde
-noch an diesem Tage schön wie die Sonne werden,
-nur müsse er ihre Anordnungen befolgen.
-Er ließ sich täuschen und holte ein Faß, das sie
-ihm gezeigt hatten, und stellte es mitten ins
-Zimmer; sie befahlen ihm, unter dieses Faß zu
-kriechen, worauf sie ihn damit bedecken und
-dann herumgehn und ihn besprechen würden.</p>
-
-<p>Als er ihnen gehorcht hatte und unter dem
-Fasse war, legten sie noch einige schwere Steine
-darauf; dann begannen sie, herumzugehn und
-dabei zu murmeln. Während aber einige um das
-Faß herumgingen und ihre Besprechungen vornahmen,
-machten die andern die Kisten und
-Kasten auf und nahmen alles, was sie wollten,
-im Zimmer sowohl, als auch in der Küche; und
-dann schlichen sie alle leise hinaus und liefen
-davon.</p>
-
-<p>Als es nun völlig still geworden war, rief
-Nasreddin, sie sollten das Faß aufheben und ihn
-herauslassen; aber vergebens: es meldete sich
-niemand. Und seine ganze Stärke nutzte ihm
-nichts; er mußte warten, bis jemand nach Hause
-kommen werde. Erst in der Dämmerung kamen
-die Frau und die andern heim, und sie hatten
-eine schwere Mühe, daß sie die Steine vom Fasse
-herunterbekamen; und sie erstaunten, wie gründlich
-das Haus durchstöbert und ausgeplündert
-worden war. Nasreddin war, als er aus seinem<span class="pagenum"><a name="Page_138" id="Page_138">138</a></span>
-Kerker befreit wurde, schier ohnmächtig, weil er
-nicht Luft genug gehabt und den ganzen Tag
-nichts gegessen hatte.</p>
-
-<p>Im Gesichte war er, wie er gewesen war, und
-die schönsten Sachen waren gestohlen und weggetragen,
-und von den Zigeunerinnen war keine
-Spur und kein Laut. Jetzt sah er ein, daß er
-samt seiner Schlauheit der Gefoppte war.</p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_139" id="Page_139">139</a></span></p>
-
-<h2>VIII.<br /><br />
-
-Serbische Überlieferungen</h2>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_140" id="Page_140">140-141</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_456" id="Nanchor_456"></a><a href="#Note_456" class="nanchor">456.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau Nasreddins bekam einmal einen Anfall
-von Schüttelfrost, und da bat sie ihn,
-einen Arzt zu holen; er sprang sofort auf und
-ging. Als er aber schon im Flur war, rief ihm
-die Frau aus dem Fenster zu: »Es ist nicht mehr
-notwendig, den Arzt zu rufen; ich bin nicht mehr
-krank.«</p>
-
-<p>Der Hodscha ging jedoch trotzdem zu dem
-Arzte und sagte zu ihm: »Meine Frau ist krank
-geworden und hat mich gebeten, einen Arzt zu
-holen. Als ich dann schon im Flur war, hat sie
-mir zugerufen, daß sie keines Arztes mehr bedarf.
-Ich bin aber trotzdem gekommen, um dir
-zu sagen, daß du nicht mehr zu kommen
-brauchst.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_457" id="Nanchor_457"></a><a href="#Note_457" class="nanchor">457.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls die Frau des Hodschas Nasreddin gestorben
-war, konnte man ihm keine Trauer
-anmerken. Nach einiger Zeit verendete ihm aber
-ein Pferd, und das machte ihn so traurig, daß er
-längere Zeit nicht aus dem Hause ging.</p>
-
-<p>Da kamen die Leute zu ihm und fragten ihn,
-warum ihm um das Pferd mehr leid sei, als um
-die Frau, und er antwortete ihnen: »Als mir die
-Frau gestorben ist, sind die Nachbarn gekommen
-und haben mir Trost zugesprochen: ›Freund,
-mach dir nichts daraus, daß deine Frau tot ist;
-wir werden dir eine bessere und schönere finden‹,
-und was weiß ich noch. Seit mir aber mein
-Pferd fehlt, ist noch niemand gekommen, der mir
-gesagt hätte, er werde mir ein bessers Pferd
-verschaffen. Drum ist mir um mein Pferd mehr
-leid als um meine Frau.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_142" id="Page_142">142</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_458" id="Nanchor_458"></a><a href="#Note_458" class="nanchor">458.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages wurde der Hodscha Nasreddin
-auf dem Wege von Räubern angefallen; sie
-nahmen ihm sein Pferd, seine Kleider und sein
-Geld und dann begannen sie ihn zu schlagen.</p>
-
-<p>»Warum schlagt ihr mich?« fragte sie Nasreddin;
-»ich habe wohl zu wenig Geld bei mir,
-oder ihr habt etwa zu lange auf mich warten
-müssen?«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_459" id="Nanchor_459"></a><a href="#Note_459" class="nanchor">459.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal fiel Nasreddin in eine Kotlache und
-bemühte sich vergebens herauszukommen.
-Schließlich sprach er bei sich: »Ich werde da nie
-herauskommen können, wenn ich mich nicht bei
-den Haaren packe und mich herausziehe.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_460" id="Nanchor_460"></a><a href="#Note_460" class="nanchor">460.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts wurde Nasreddin von seiner Frau
-aus dem tiefsten Schlafe geweckt, und sie
-sagte zu ihm: »Das Kind weint schon seit einer
-Stunde. Wiege es ein wenig; eine Hälfte des
-Kindes gehört doch dir.«</p>
-
-<p>»Meine Hälfte soll weiter weinen,« antwortete
-Nasreddin; »wiege du nur deine Hälfte.« Damit
-kehrte er sich zur Wand und schlief ein.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_461" id="Nanchor_461"></a><a href="#Note_461" class="nanchor">461.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin begegnete einmal einem Freunde,
-den er schon lange nicht gesehn hatte, und
-der fragte ihn im Gespräche: »Wie gehts dir denn
-jetzt.«</p>
-
-<p>Nasreddin antwortete: »Nun, ganz gut; mein
-ganzes Geld steckt in Getreide, was ich an Getreide
-habe, steckt in Mehl, was ich an Mehl
-habe, steckt in Brot, und was ich an Brot habe,
-ist alles in meinem Bauche.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_143" id="Page_143">143</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_462" id="Nanchor_462"></a><a href="#Note_462" class="nanchor">462.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha Nasreddin eines Tages in
-der Moschee auf die Kanzel stieg, richtete
-einer, in der Meinung, der Hodscha werde antworten
-können, eine Frage an ihn; aber Nasreddin
-antwortete ihm, daß er es nicht wisse. Darauf
-sagte der Fragesteller: »Wenn du das nicht
-weißt, warum bist du dann so hoch hinaufgestiegen?«</p>
-
-<p>Und Nasreddin gab ihm zur Antwort: »Ich
-bin so hoch hinaufgestiegen nach dem Maße
-dessen, was ich weiß; sollte ich aber nach dem
-hinaufsteigen, was ich nicht weiß, dann, Bruder,
-würde ich bis in den Himmel kommen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_463" id="Nanchor_463"></a><a href="#Note_463" class="nanchor">463.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts hatte der Hodscha einen wunderbaren
-Traum, und am Morgen ging er sofort
-zum Kadi. Auf dessen Frage, warum er gekommen
-sei, antwortete er: »Ich habe heute
-Nacht einen wunderbaren Traum gehabt.«</p>
-
-<p>»Ists möglich? ists möglich?« staunte der
-Kadi; »was hast du denn geträumt?«</p>
-
-<p>»Mir hat geträumt, daß du und ich unsere
-Häuser getauscht haben, und ich habe dir hundert
-Asper aufgezahlt. Da nun heute alles verkehrt
-zu verstehn ist, so bleibt mir mein Haus und dir
-das deine, und ich bitte dich, daß du mir die
-hundert Asper gibst.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_464" id="Nanchor_464"></a><a href="#Note_464" class="nanchor">464.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal pflanzte der Hodscha Zwiebeln, und da
-bespuckte er jede Knolle, bevor er sie in die
-Erde steckte. Als man ihn fragte, warum er das
-mache, antwortete er: »Nun, ich begieße sie, und
-das bekommen sie von mir mit; das übrige sollen
-sie vom Herrgott verlangen.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_144" id="Page_144">144</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_465" id="Nanchor_465"></a><a href="#Note_465" class="nanchor">465.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ging einmal ins Dorf zu einem
-Freunde und saß bei ihm von Mittag bis
-Mitternacht; niemand kümmerte sich dort um
-ihn, und nicht das geringste wurde ihm angeboten.
-Da fing er zu gähnen an und setzte das so lange
-fort, bis ihn sein Freund fragte: »Hodscha, woher
-kommt das Gähnen?«</p>
-
-<p>»Es sind da zwei Ursachen,« antwortete Nasreddin:
-»die eine ist der Hunger, die andere ist die
-Schläfrigkeit; aber schläfrig bin ich nicht.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_466" id="Nanchor_466"></a><a href="#Note_466" class="nanchor">466.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wurde gefragt: »Was wünschst
-du deiner Frau?«</p>
-
-<p>»Wenn sie krank werden sollte, so gebe Gott,
-daß ich statt ihrer erkrankte; aber wenn die Zeit
-kommt, daß ich sterben soll, so gebe Gott, daß sie
-statt meiner sterbe.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_467" id="Nanchor_467"></a><a href="#Note_467" class="nanchor">467.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin hatte eine Tür inmitten des Feldes
-gebaut, so daß er sie von seinem Hause sehn
-konnte; den Schlüssel verwahrte er zu Hause.
-Seine Frau fragte ihn, was das für ein Schlüssel
-sei, und er sagte, was er gemacht hatte, und fuhr
-fort: »Ich habe diese Tür gebaut, um die ehrlichen
-Leute von den unehrlichen unterscheiden
-zu können; die guten werden von weitem herumgehn,
-die schlechten aber werden geradewegs auf
-die Tür zugehn.«</p>
-
-<p>Einige Tage später sah Nasreddin, daß neun
-Leute feldein auf die Tür zuschritten. Er ging
-sofort zu ihnen und fragte sie: »Wohin, Leute?«</p>
-
-<p>»Wir haben Geschäfte,« antworteten sie; »was
-gehts dich übrigens an, daß du es wissen mußt?«</p>
-
-<p>»Ihr seid Diebe und geht stehlen,« antwortete<span class="pagenum"><a name="Page_145" id="Page_145">145</a></span>
-ihnen Nasreddin. »Nehmt mich auf in euere
-Gesellschaft; sonst werde ich euch als Diebe
-angeben.«</p>
-
-<p>Nun waren die Leute wirklich Diebe, und sie
-waren sehr erstaunt, daß der Hodscha die Wahrheit
-erraten hatte; sie sagten zu ihm: »Es ist so;
-wir sehn, du weißt, was die Leute denken und womit
-sie sich beschäftigen. Komm also mit uns,
-wir wollen unser zehn sein.«</p>
-
-<p>Als sie ins nächste Dorf kamen, sahen sie eine
-Hirtin mit ihrer Schafherde; sie schlichen sich
-näher heran und Nasreddin sagte zu seinen Gesellen:
-»Geht ihr ein bißchen in den Wald und ich
-will zu diesem Mädchen gehn und ihr einige
-hübsche Geschichten erzählen; und wenn ich ihr
-mit dem Finger die Sonne zeige, so kommt rasch
-hervor und treibt die Schafe weg.«</p>
-
-<p>Gesagt, getan. Als Nasreddin sah, daß die
-Diebe zehn Schafe weggetrieben hatten, sagte er
-zu der Hirtin: »Gott befohlen, Kind; ich muß zu
-meinen Gesellen eilen.«</p>
-
-<p>Er holte sie erst in der Nähe seines Hauses
-ein, und seine erste Frage war: »Wie werden wir
-jetzt diese zehn Schafe verteilen?«</p>
-
-<p>»Herr,« sagten die Diebe, »du bist der älteste
-von uns und der gescheiteste und der gerechteste;
-und wie du sie verteilst, werden wir zufrieden
-sein.«</p>
-
-<p>»Wenn es so ist,« sagte Nasreddin, »so mag
-Gott helfen. Wir sind unser zehn, und Schafe
-sind auch zehn; ihr seid euer neun. Nehmt ihr
-ein Schaf, so werdet ihr euer zehn sein; ich werde
-die andern neun nehmen, und so werden wir
-auch zehn sein.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_146" id="Page_146">146</a></span></p>
-
-<p>Da sagte einer von den Dieben: »Du Kerl von
-einem Hodscha, das ist nicht gerecht.«
-»Wenn es euch nicht recht ist,« antwortete
-Nasreddin, »so verklagt mich beim Kadi; ich
-werde ihm den ganzen Hergang erzählen, und er
-soll nach dem kaiserlichen Gesetze und dem göttlichen
-Rechte erkennen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_468" id="Nanchor_468"></a><a href="#Note_468" class="nanchor">468.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal machte der Hodscha Nasreddin im
-Monat Ramasan in einem Dorfe den Vorbeter;
-als der Ramasan zu Ende war, zahlten
-ihn die Bauern gut und er kehrte nach Hause
-zurück. Unterwegs begegnete er einem Räuber
-zu Pferde und der sagte zu ihm: »Eh, Hodscha,
-du hast viel Geld zusammengebracht. Teil es mit
-mir; für dich ist es zu viel.«</p>
-
-<p>Nasreddin begann ihn zu bitten, er möge ihn
-ruhig ziehen lassen, aber es half ihm nichts.
-Während nun der Räuber vom Pferde stieg,
-bückte sich der Hodscha rasch, nahm einen Stein
-und wickelte ihn in sein Tuch; dann sagte er:
-»Wenn es denn nicht anders geht, da ist das
-Geld. Aber du mußt wissen, daß mir darum so
-leid ist, daß ich nicht imstande bin, dirs mit der
-eigenen Hand zu geben; ich werde es auf die
-Wiese dort werfen und werde weggehn, und du
-gehst hin und nimmst es.«</p>
-
-<p>Der Räuber war einverstanden, und Nasreddin
-warf den eingewickelten Stein weit von
-sich. Voller Habgier lief der Räuber hin, ohne
-auf Nasreddin zu achten; der aber stieg auf das
-Pferd und ritt davon.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_147" id="Page_147">147</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_469" id="Nanchor_469"></a><a href="#Note_469" class="nanchor">469.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal wurde Nasreddin von einem, dem er
-zweihundert Groschen schuldig war, geklagt,
-weil er nichts zahlte. Als ihn der Kadi fragte,
-ob er ihm das Geld schuldig sei und warum er ihn
-nicht zahle, antwortete Nasreddin: »Es ist wahr,
-ich bin ihm zweihundert Groschen schuldig; aber
-es sind schon mehr als vier Jahre her, daß ich ihn
-um drei Monate Frist gebeten habe, um das Geld
-aufzubringen. Er hat mir die Frist nicht bewilligt;
-wenn er mir aber keine Frist geben will,
-wie soll ich das Geld zusammenbringen?«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_470" id="Nanchor_470"></a><a href="#Note_470" class="nanchor">470.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin stand einmal um Mitternacht auf,
-ging vors Haus und begann zu krähen. Die
-Nachbarn, die das hörten, fragten ihn um den
-Grund, und er antwortete ihnen: »Ich habe heute
-viel Arbeit, und ich möchte gern, daß es früher
-Tag wird.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_471" id="Nanchor_471"></a><a href="#Note_471" class="nanchor">471.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wurde einmal gefragt, wie alt er
-sei, und er sagte: »Vierzig.« Als man ihn
-nach einigen Jahren wieder fragte, wie alt er sei,
-antwortete er wieder: »Vierzig.« Die Leute begannen
-zu lachen und sagten zu ihm: »Hast du
-uns nicht schon vor ein paar Jahren gesagt, du
-seist vierzig? und jetzt sagst du wieder vierzig.«</p>
-
-<p>»Begreift ihr denn nicht,« antwortete der
-Hodscha, »daß ein ehrlicher Mensch immer bei
-dem bleiben muß, was er gesagt hat? Wenn ich
-euch jetzt sage, daß ich einen Gott habe, wie kann
-ich denn dann ein paar Jahre später sagen, daß
-ich mehrere hätte?«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_148" id="Page_148">148</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_472" id="Nanchor_472"></a><a href="#Note_472" class="nanchor">472.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Bauer sagte eines Tages zu seinem Sohne,
-er solle heiraten. »Gut,« sagte der Sohn,
-»die Gelegenheit ist sowieso günstig; in unserm
-Dorfe ist ein Mädchen, ist eine Witwe und ist
-eine geschiedene Frau. Jetzt mußt du mir raten,
-welche ich nehmen soll.«</p>
-
-<p>»Ich kann dir da nicht raten,« antwortete ihm
-der Vater; »aber in der Stadt habe ich einen
-Freund, der wird dir raten.«</p>
-
-<p>Der Bursche ging in die Stadt; als er zu dem
-Freunde gekommen war, erzählte er ihm alles.
-Der jedoch antwortete ihm: »Ich kann dir auch
-nicht raten; aber hier in der Stadt lebt Nasreddin:
-such ihn auf, er wird dir raten.«</p>
-
-<p>Der Bursche suchte Nasreddin überall, ohne
-daß ihm jemand hätte sagen können, wo er ihn
-finden werde, bis er auf einmal eine Schar Kinder
-traf, die Pferdchen spielten; er fragte eines von
-den Kindern, wo Nasreddin sei, und dieses antwortete:
-»Ich bin es.« Da der Bursche sah, daß
-ihm nichts andres übrig blieb, erzählte er dem
-Knaben alles. Und dieser sagte zu ihm: »Wenn
-du das Mädchen nimmst, so weißt es du; wenn
-du die Witwe nimmst, so weiß es sie.« Als aber
-der Bursche die geschiedene Frau erwähnte, da
-schlug ihn der Knabe mit der Peitsche über die
-Beine und ging wieder Pferdchen spielen.</p>
-
-<p>Ärgerlich kehrte der Bursche zu dem Freunde
-seines Vaters zurück und sagte zu ihm: »Mein
-Vater hat mich nicht zu dir geschickt, damit du
-mich zu den Kindern schickst, sondern er hat
-mich zu dir geschickt, damit du mir rätst.« Und
-er erzählte ihm, was ihm Nasreddin gesagt hatte.</p>
-
-<p>»Nun, er hat dir gut geraten,« sagte darauf<span class="pagenum"><a name="Page_149" id="Page_149">149</a></span>
-der Freund; »wenn du das Mädchen nimmst,
-wirst du ihr befehlen, und wenn du die Witwe
-nimmst, so wird sie dir befehlen. Und daß er
-dich mit der Peitsche über die Beine geschlagen
-hat, damit hat er sagen wollen: Vor einer Geschiedenen
-lauf wie vor dem Teufel!«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_473" id="Nanchor_473"></a><a href="#Note_473" class="nanchor">473.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wollte sich eines Tages rasieren
-lassen, kam aber an einen ungeschickten
-Barbier, der ihn bei jedem Striche mit dem
-Messer ein wenig verletzte. Nasreddin litt arge
-Qualen: die Tränen rannen ihm übers Gesicht
-und aus seinen Augen sprühten Funken. Unterdessen
-hörte man draußen einen Lärm, und Nasreddin
-fragte den Barbier, was das für ein
-Lärm sei.</p>
-
-<p>Der Barbier schaute hinaus und sagte zu ihm:
-»In der Nähe ist ein Schmied und der beschlägt
-eben ein Pferd.«</p>
-
-<p>»Ach,« antwortete Nasreddin, »ich dachte,
-es wird einer rasiert.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_474" id="Nanchor_474"></a><a href="#Note_474" class="nanchor">474.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin hatte auf dem Markte einige
-Sachen gekauft und nahm einen Träger, der
-sie ihm nach Hause tragen sollte. Unterwegs
-verlor er den Träger; er suchte ihn den ganzen
-Tag, konnte ihn aber nicht finden.</p>
-
-<p>Als er nun nach zehn Tagen mit zwei Freunden
-über die Straße ging, kam ihnen der Träger
-entgegen. Kaum sah ihn Nasreddin, so lief er in
-eine Nebenstraße; seine Freunde liefen ihm nach
-und riefen ihm zu: »Warum läufst du? Hier
-kommt doch der Träger, dem du neulich deine<span class="pagenum"><a name="Page_150" id="Page_150">150</a></span>
-Sachen übergeben hast; er muß ja vor dir laufen,
-und nicht du vor ihm.«</p>
-
-<p>Nasreddin antwortete: »Ich laufe vor ihm
-weg, weil er von mir den Lohn verlangen kann,
-daß er meine Sachen zehn Tage lang herumgetragen
-hat, und das würde mehr ausmachen,
-als alles zusammen wert ist. Dann wäre ja die
-Suppe teuerer als die Schüssel.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_475" id="Nanchor_475"></a><a href="#Note_475" class="nanchor">475.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte einen bösen Nachbar, mit
-dem er Haus an Haus unter einunddemselben
-Dache wohnte. Da er mit ihm immer im
-Streite lebte, gedachte er ihms einmal heimzuzahlen;
-er zündete sein Haus an, damit so auch
-das des Nachbars verbrenne, und lief aus der
-Stadt, damit nicht der Verdacht auf ihn falle.</p>
-
-<p>Als dann beide Häuser brannten, sammelte
-sich eine große Volksmenge an; aber anstatt das
-Feuer zu löschen, schleppten sie aus beiden Häusern
-fort, was jeder tragen konnte. Die Leute
-sagten es Nasreddin, daß sein Haus brenne, er
-jedoch antwortete kaltblütig: »Schade, daß ich
-nicht zu Hause war; ich hätte auch etwas packen
-können. Weil ich aber nun beim Stehlen nicht
-dabei sein konnte, will ich mich jetzt wenigstens
-etwas wärmen hingehn.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_476" id="Nanchor_476"></a><a href="#Note_476" class="nanchor">476.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam Nasreddin zu einem Freunde auf
-dem Dorfe, um bei ihm zu übernachten, und
-er war sehr hungrig. Der Freund war sehr arm,
-und an Speisen war nichts vorhanden als ein gesottener
-Kürbis, der gerade vom Feuer weggenommen
-worden war. Nasreddin sagte: »Gebt
-her, was da ist; ich falle vor Hunger um.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_151" id="Page_151">151</a></span></p>
-
-<p>Man legte den Kürbis auf einen Teller und
-setzte ihm ihn vor: Nasreddin langte zu und
-steckte eine Handvoll in den Mund; aber der
-Kürbis war so heiß, daß er ihm Zunge und Mund
-verbrannte, und Nasreddin mußte alles ausspucken.
-Nun fragte er: »Was ist das, um Gotteswillen?«
-und sie antworteten ihm: »Das ist
-Kürbis, Herr.«</p>
-
-<p>Am nächsten Morgen zog Nasreddin weiter.
-Unterwegs sah er an einem Zaune etliche Kürbisse
-hängen, und fragte seinen Führer: »Was ist
-das?« »Kürbis, Herr,« antwortete der Führer.</p>
-
-<p>Da hielt Nasreddin sein Pferd an, blies auf die
-Kürbisse, was er nur konnte, und sagte: »Pfui,
-Gott vernichte dich, du Unglückszeug!«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_477" id="Nanchor_477"></a><a href="#Note_477" class="nanchor">477.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin unterwies stets seine
-Schüler, wie sie sich gegen ältere Leute zu
-benehmen hätten, und lehrte sie unter anderm,
-daß sie, wenn einer niese, in die Hände klatschen
-und »Zum Wohlsein« sagen sollten. Die Schüler
-gehorchten ihm und taten immer so, wann er oder
-ein anderer älterer nieste.</p>
-
-<p>Eines Tages fiel nun Nasreddin unglücklicherweise
-in einen Brunnen und begann um Hilfe zu
-schreien. Die Schüler kamen schnell hinzugelaufen
-und ließen ein Seil hinab; er packte das
-Seil und sie zogen ihn herauf. Schon hätten sie
-nur noch einen Ruck zu tun gehabt, daß der
-Hodscha seiner schlimmen Lage ledig gewesen
-wäre, da nieste er, naß und erkältet, wie er war.
-Sie ließen das Seil los, klatschten in die Hände
-und riefen, wie aus einem Munde: »Zum Wohlsein!«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_152" id="Page_152">152</a></span></p>
-
-<p>Und der arme Hodscha plumpste wieder in
-den Brunnen hinunter.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_478" id="Nanchor_478"></a><a href="#Note_478" class="nanchor">478.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wurde gefragt: »Wann wird das
-Gebären und Sterben aufhören?«</p>
-
-<p>Er antwortete: »Wenn Paradies und Hölle
-voll sein werden.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_479" id="Nanchor_479"></a><a href="#Note_479" class="nanchor">479.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>M Schreiben war der Hodscha nie recht geschickt
-gewesen. Er las und schrieb zwar ein
-wenig, aber was er wußte, hatte er nicht aus dem
-Buche, sondern das machte seine natürliche Begabung;
-und es war auch eine Zeit, wo er gar
-nichts geschriebenes lesen konnte, weil er es erst
-lernte. Gerade damals brachten ihm nun die
-Bauern einen Bescheid des Kadis, damit er ihnen
-vorlese, was drinnen stehe. Er nahm den Bescheid
-und betrachtete ihn lange; da er aber seine
-Unwissenheit vor den Bauern nicht eingestehn
-wollte, so sagte er: »Also seht einmal, Leute, was
-euch der Kadi schreibt. Diese langen Buchstaben
-sagen, daß ihr ihm Heu bringen sollt, und
-diese runden sprechen von Eiern. Da ihr demnach
-wißt, was der Kadi schreibt, so bringt ihm
-Heu und einige Hundert Eier.«</p>
-
-<p>Die Bauern taten dies, und der Kadi nahm
-alles und schwieg.</p>
-
-<p>Wieder brachten die Bauern dem Hodscha
-einen Bescheid des Kadis und baten ihn, ihn
-ihnen vorzulesen. Er nahm die Schrift und sagte
-zu ihnen, als er die langen und die runden Buchstaben
-gesehn hatte: »Bringt dem Kadi Holz und
-viel weiße Zwiebeln.«</p>
-
-<p>Die Bauern brachten auch das, und der Kadi<span class="pagenum"><a name="Page_153" id="Page_153">153</a></span>
-war zufrieden. Er nahm alles und fragte sie:
-»Wer hat euch denn den Bescheid vorgelesen?«
-Und sie sagten, daß es der Hodscha Nasreddin
-gewesen sei.</p>
-
-<p>Der Kadi ließ den Hodscha rufen und fragte
-ihn: »Verstehst du denn etwas von der Schrift?«</p>
-
-<p>»Nein, ehrenwerter Kadi,« antwortete der
-Hodscha.</p>
-
-<p>»O ja,« sagte wieder der Kadi, »du verstehst
-dich besser darauf als ich selber, da du so schön
-lesen kannst.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_480" id="Nanchor_480"></a><a href="#Note_480" class="nanchor">480.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal hatte der Hodscha sein Haus ausgebessert,
-und es blieb ihm vor dem Hause
-ein Haufen Erde liegen. Als er nun von den
-Nachbarn gefragt wurde, wohin er diese Erde
-schaffen werde, antwortete er: »Nichts leichter
-als das; ich werde eine Grube machen und sie
-hineinwerfen.«</p>
-
-<p>»Und was wirst du denn mit der Erde aus
-dieser Grube tun?«</p>
-
-<p>»Ach, an eine so ferne Zukunft denke ich
-überhaupt nicht.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_481" id="Nanchor_481"></a><a href="#Note_481" class="nanchor">481.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal ging Nasreddin nach Skutari. In der
-Nähe der Stadt sah er etliche Kinder, die
-miteinander spielten. Er trat zu ihnen und sie
-sammelten sich um ihn und fragten ihn: »Wohin,
-Herr?«</p>
-
-<p>»In die Stadt da,« antwortete Nasreddin.
-»Aber wißt ihr, Kinder, sagt mir, was ich auf dem
-Markte kaufen soll, daß ich satt werde und dabei
-mein Geld behalte?«</p>
-
-<p>Die Kinder antworteten ihm: »Da mußt du,<span class="pagenum"><a name="Page_154" id="Page_154">154</a></span>
-Herr, ins Schlachthaus gehn, und dort kaufst du
-Ochsengedärm: das, was drinnen ist, ißt du und
-dann wäschst du die Därme gut aus und verkaufst
-sie. So kannst du dich ordentlich satt
-essen und bekommst noch Geld heraus.«</p>
-
-<p>Als der Hodscha hörte, was die Kinder
-sagten, dachte er: Wahrhaftig, mir blüht in Skutari
-kein Weizen; wenn schon die Kinder so sind,
-wie werden erst die Erwachsenen sein! Es ist
-besser, ich mache mich davon.</p>
-
-<p>Und damit ging er.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_482" id="Nanchor_482"></a><a href="#Note_482" class="nanchor">482.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam ein Türke zum Hodscha Nasreddin
-und bat ihn, ihm einen Brief zu schreiben; er
-wolle ihm gerne zahlen, was man gewöhnlich für
-einen Brief bezahle. Der Hodscha sagte: »Wem
-willst du den Brief schreiben lassen und wohin?«</p>
-
-<p>»Meinem Sohne in Stambul,« antwortete der
-Türke.</p>
-
-<p>Nasreddin fragte wieder: »Und welchen Preis
-soll ich dir für den Brief machen? ich habe nämlich
-drei Preise: billig, teuer und noch teuerer.«</p>
-
-<p>»Du weißt, Hodscha, daß ich ein armer Mann
-bin; ich kann nicht viel zahlen: mach mir also den
-billigsten Preis, der überhaupt möglich ist.«</p>
-
-<p>»Also, Freund,« antwortete Nasreddin, »der
-billigste ist, wenn ich dir den Brief schreibe und
-du ihn nach Stambul trägst und dann deinem
-Sohne sagst, was du ihm geschrieben hast. Den
-teuerern Brief, wenn ich den geschrieben habe
-und wenn er trocken ist, den kann ich selber nicht
-lesen. Am teuersten aber ist es, wenn ich den
-Brief schreibe und ihn selbst nach Stambul trage
-und ihn dort vorlese; denn meine Schrift kann<span class="pagenum"><a name="Page_155" id="Page_155">155</a></span>
-außer mir niemand lesen, nicht einmal die Stambuler
-Gelehrten alle miteinander samt dem
-Scheich ul Islam.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_483" id="Nanchor_483"></a><a href="#Note_483" class="nanchor">483.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha war mit dem Kadi befreundet
-und ging ihn öfter besuchen, um mit ihm zu
-plaudern. Eines Tages ritt er wieder ins Gerichtshaus;
-das Pferd band er vor dem Hause an
-und er ging zum Kadi hinein.</p>
-
-<p>Während er beim Kadi saß und mit ihm
-sprach, wurde ein Mensch vorgeführt, und der
-wurde überwiesen, daß er ein falsches Zeugnis
-abgelegt hatte. Zu jener Zeit war für solche
-Verbrecher als Strafe festgesetzt, daß sie verkehrt
-auf einem Pferde sitzend durch die ganze
-Stadt geführt wurden. Da nun gerade das Pferd
-Nasreddins da war, wurde diese Strafe auf seinem
-Pferde vollzogen.</p>
-
-<p>Ein paar Tage später wurde der Mensch
-wieder wegen eines falschen Zeugnisses ergriffen
-und mußte wieder zu Pferde durch die Stadt geführt
-werden. Und da sie bei Gericht kein Pferd
-zur Hand hatten, liefen sie zum Hodscha und verlangten
-sein Pferd.</p>
-
-<p>Aber er antwortete ihnen: »Ich gebe mein
-Pferd nicht her; sagt lieber dem Kerl, er soll
-entweder dieses Handwerk aufgeben oder sich
-selber ein Pferd kaufen, damit er darauf reiten
-kann, wenn er etwas anstellt.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_484" id="Nanchor_484"></a><a href="#Note_484" class="nanchor">484.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha trug einmal Getreide in die
-Mühle, und seine Frau hatte ihm den Sack
-mit dem Getreide zugebunden. Unterwegs ging<span class="pagenum"><a name="Page_156" id="Page_156">156</a></span>
-der Sack auf, und er mußte ihn bis zur Mühle
-zehnmal neu zubinden.</p>
-
-<p>Als er nach Hause zurückkam, machte er
-seine Frau tüchtig herunter und sagte zu ihr:
-»Wie hast du denn den Sack zugebunden? ich
-habe vielleicht zehnmal stehn bleiben müssen, um
-ihn zuzubinden.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_485" id="Nanchor_485"></a><a href="#Note_485" class="nanchor">485.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages pflanzte der Hodscha Weinreben;
-ein Spaßvogel, der vorüberging, grüßte ihn:
-»Guten Morgen, Hodscha! Bist du schon müde?«</p>
-
-<p>»Gott segne dich!« antwortete der Hodscha;
-»ich bin noch nicht müde.«</p>
-
-<p>»Was machst du denn da?«</p>
-
-<p>»Weinreben pflanze ich; siehst du das nicht?«</p>
-
-<p>»Aber wann wirst du von ihnen Trauben bekommen?«</p>
-
-<p>»Wenn Gott das Glück gibt, in drei Jahren.«</p>
-
-<p>»Ja, warum pflanzst du sie denn dann jetzt,
-warum nicht erst im dritten Jahre? Bist du denn
-verrückt?« Mit diesen Worten ging der andere
-weg und Nasreddin setzte sich nieder und begann
-zu überlegen: Es ist wahr: er ist ein gescheiter
-Mensch; er hat recht mit dem, was er sagt. Damit
-warf er den Karst über die Schulter und
-machte sich auf den Heimweg.</p>
-
-<p>Als seine Frau sah, daß der Hodscha so rasch
-wieder nach Hause kam, fragte sie ihn: »Was
-gibts denn? warum kommst du so bald schon zurück?«</p>
-
-<p>Und er erzählte ihr, wie es war, und fuhr fort:
-»Segen über ihn, über diesen klugen Mann! ich
-hätte mich meiner Seele nicht darauf besonnen,
-daß es eine richtige Dummheit ist, heuer Wein<span class="pagenum"><a name="Page_157" id="Page_157">157</a></span>stöcke
-zu pflanzen und erst nach drei Jahren
-Trauben zu verkosten!«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_486" id="Nanchor_486"></a><a href="#Note_486" class="nanchor">486.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha war bei regnerischem Wetter
-über Land gewesen. Als er heimkam, zog
-ihm seine Frau die Schuhe aus und hängte sie
-zum Feuer, damit sie trocken würden; er aber
-stand auf und sagte: »Bist du dumm! Warum
-tust du die Schuhe zum Feuer, damit sie verbrennen?
-Trag sie lieber vors Haus in den
-Mondschein; es ist ja draußen wie bei Tage.«</p>
-
-<p>Die Frau gehorchte ihm und hängte die
-Schuhe vors Haus. Als sie sie dann am Morgen
-hereinholte, und als er bemerkte, daß sie von der
-Winterkälte und dem Winde steif geworden
-waren, sagte er: »Siehst du jetzt, um wie viel der
-Mond besser trocknet als das Feuer? ich verwundere
-mich auch gar nicht, daß er sie getrocknet,
-ja sogar geradezu ausgedörrt hat!«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_158" id="Page_158">158</a></span></p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_159" id="Page_159">159</a></span></p>
-
-<h2>IX.<br /><br />
-
-Griechische Überlieferungen</h2>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_160" id="Page_160">160-161</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_487" id="Nanchor_487"></a><a href="#Note_487" class="nanchor">487.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages nahm der Hodscha Nasreddin
-seinen Esel beim Zaume und zog ihn so
-hinter sich her. Einige Gassenjungen, die das
-sahen, beschlossen, den Esel zu stehlen, ohne daß
-der Hodscha etwas davon merkte, und einer von
-ihnen sagte zu seinen Kameraden: »Ich will die
-Sache durchführen; ihr müßt aber mit dem Esel
-sofort, wann ihr ihn habt, auf den Markt gehn
-und ihn verkaufen.« Und so liefen sie dem Hodscha
-nach.</p>
-
-<p>Nach einem kleinen Stück Weges nahm der
-Knabe dem Esel den Zaum ab, legte sich ihn
-selber um und lief so, mit dem Zaume um den
-Kopf, hinter dem Hodscha her; unterdessen nahmen
-die andern den Esel und brachten ihn auf
-den Markt, um ihn zu verkaufen.</p>
-
-<p>Nach einer Weile sah sich der Hodscha um,
-und da sah er, daß er anstatt eines Esels einen
-Menschen angehalftert führte. »Wer bist du?«
-fragte er ihn. »Ich bin dein Esel,« sagte der
-Gassenjunge, »und bevor ich ein Esel geworden
-bin, war ich ein Mensch; weil ich aber eines Tages
-meinen Eltern Kummer bereitet habe, haben sie
-mich verflucht und ich bin ein Esel geworden.
-Zuerst hat man mich an einen Bäcker verkauft,
-dann an einen Gärtner, und zum Schlusse habt
-Ihr mich gekauft. Eben jetzt, als Ihr mich hinter
-Euch herzogt, haben mich meine Eltern auf der
-Straße gesehn; sie hatten Mitleid mit mir und
-baten Gott und, siehe da, auf einmal bin ich
-wieder ein Mensch geworden!«</p>
-
-<p>Verdutzt griff der Hodscha in seinen Bart und
-sagte nach einer kurzen Überlegung: »Was du da
-sagst, ist ja nicht unglaublich, wenn es auch nicht<span class="pagenum"><a name="Page_162" id="Page_162">162</a></span>
-gerade mich hätte treffen müssen. Geh also, mein
-Kind, und betrübe deine Eltern künftighin nicht
-mehr.« Und damit entließ er ihn.</p>
-
-<p>Da er aber ohne Esel nicht sein konnte, ging
-er auf den Markt, um einen zu kaufen. Dort sah
-er nun den seinigen, wie er von dem Ausrufer
-zum Verkaufe herumgeführt wurde; er trat leise
-an ihn heran und sagte ihm ins Ohr: »Du bist
-wieder ein Esel geworden, hast also deine Eltern
-wieder erzürnt. Vorwärts also, komm wieder in
-meinen Stall; du bist nicht danach, daß du wieder
-ein Mensch würdest.« Und völlig überzeugt, daß
-der Esel der seinige sei, nahm er ihn wieder
-zurück.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_488" id="Nanchor_488"></a><a href="#Note_488" class="nanchor">488.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wollte seinen Esel verkaufen; er
-führte ihn hinaus und übergab ihn dem Ausrufer.
-Der beschrieb, indem er ihn herumführte,
-seine Vorzüge, daß er brav, jung, kräftig, schnell
-usw. sei. Die Käufer, die das hörten, überboten
-einander; da nun aber auch der Hodscha glaubte,
-sein Esel habe diese Vorzüge tatsächlich, wollte
-er nicht, daß er in fremde Hände komme, und
-begann auch selber mitzubieten. Und so blieb
-ihm schließlich der Esel; er nahm ihn also und
-führte ihn wieder nach Hause und erzählte die
-ganze Geschichte seiner Frau.</p>
-
-<p>Die hatte an eben diesem Tage Lust nach
-Schlagsahne gehabt und hatte, während ihr der
-Milchhändler die Sahne zuwog, verstohlen und
-ohne daß er es bemerkt hätte, ihre goldenen Armbänder
-von den Händen gezogen und sie in die
-Wagschale zu den Gewichten geworfen, um den
-Milchhändler zu betrügen und mehr Sahne zu<span class="pagenum"><a name="Page_163" id="Page_163">163</a></span>
-erhalten. Das mußte sie dem Hodscha erzählen
-und der sagte nun zu ihr: »Sehr gut, Frau; so
-wollen wir denn fortan alle beide unser Hauswesen
-fördern: ich draußen und du daheim.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_489" id="Nanchor_489"></a><a href="#Note_489" class="nanchor">489.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ging einmal in ein Bad. Die
-Wärter gaben ihm ein altes Badetuch<a name="FNanchor_11_11" id="FNanchor_11_11"></a><a href="#Footnote_11_11" class="fnanchor">11</a> und
-ein beschmutztes baumwollenes Reibzeug<a name="FNanchor_12_12" id="FNanchor_12_12"></a><a href="#Footnote_12_12" class="fnanchor">12</a> und
-behandelten ihn nicht so, wie es sich gehört hätte.
-Der Hodscha sagte nichts, hinterließ aber, als er
-aus dem Bade wegging, auf dem Spiegel zehn
-Asper, einen Betrag, den damals nur sehr reiche
-Leute geben konnten, und darüber waren die
-Wärter sehr erstaunt.</p>
-
-<p>Nach einer Woche ging er wieder in dasselbe
-Bad, und nun setzten die Wärter eine Ehre
-darein, ihm alle Aufmerksamkeit und Hochachtung
-zu erzeigen. Der Hodscha sagte wieder
-nichts, hinterließ aber beim Weggehn nur einen
-Asper auf dem Spiegel. Wieder wunderten sich
-die Wärter, und sie sagten zu ihm: »Was ist
-das?«</p>
-
-<p>Er antwortete ihnen: »Dieser eine Asper ist
-die Bezahlung für das Bad in der vergangenen
-Woche; die zehn Asper, die ich euch in der vergangenen
-Woche gegeben habe, sind die Bezahlung
-für das heutige.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_490" id="Nanchor_490"></a><a href="#Note_490" class="nanchor">490.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kaufte einmal auf dem Markte
-Gemüse und warf es in seinen Sack; dann
-bestieg er seinen Esel, um heimzukehren, und
-<span class="pagenum"><a name="Page_164" id="Page_164">164</a></span>nahm den Sack auf seine Schultern. Unterwegs
-begegnete ihm einer und der fragte ihn, warum
-er den Sack nicht dem Esel auflege, sondern ihn
-selber trage.</p>
-
-<p>Er antwortete: »Damit das arme Tier nicht
-gar zu müde wird.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_491" id="Nanchor_491"></a><a href="#Note_491" class="nanchor">491.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner gab dem Hodscha ein Hemd, damit er es
-auf dem Markte verkaufe. Das Hemd war
-aber gestohlen, und das wußte der Hodscha. Auf
-dem Markte wurde nun in der großen Menge dem
-Hodscha das Hemd gestohlen.</p>
-
-<p>Als er zurückkam fragte ihn der, der ihm das
-Hemd gegeben hatte, um wie viel er es verkauft
-habe, und der Hodscha antwortete: »Der Markt
-war heute sehr flau, und darum habe ich es um
-deinen Preis verkauft, um so viel nämlich, wie
-du dafür gezahlt hast.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_492" id="Nanchor_492"></a><a href="#Note_492" class="nanchor">492.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha brachte seinen Esel auf den
-Markt und übergab ihn dem Ausrufer. Es
-kam ein Käufer, und der wollte die Zähne des
-Esels betrachten, um sich über sein Alter zu
-unterrichten; aber der Esel biß ihn. Es kam ein
-anderer Käufer, und der hob ihm den Schwanz
-auf; aber der Esel schlug aus. Nun sagte der
-Ausrufer zum Hodscha: »Deinen Esel da kauft
-niemand; denn wer von vorn an ihn herantritt,
-den beißt er, und wer von hinten kommt, den
-schlägt er.«</p>
-
-<p>»Das ist es ja,« antwortete der Hodscha; »ich
-habe ihn auch nicht hergebracht, um ihn zu verkaufen,
-sondern damit die Welt sieht, was ich die
-Zeit her von ihm zu leiden gehabt habe.«</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_165" id="Page_165">165</a></span></p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_493" id="Nanchor_493"></a><a href="#Note_493" class="nanchor">493.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal zankte sich der Hodscha in der Nacht
-mit seiner Frau, und die gab ihm in ihrer
-Wut einen Fußtritt, daß er die Treppe hinunterkollerte.
-Als es Tag geworden war, fragten die
-Nachbarn, die diesen Lärm gehört hatten, den
-Hodscha, was geschehn sei, und er antwortete,
-daß er mit seiner Frau einen Streit gehabt habe.</p>
-
-<p>»Sehr gut,« antworteten sie, »aber was war
-das für ein Lärm?«</p>
-
-<p>»Bei dem Streite«, sagte er, »ist meine Frau
-sehr zornig geworden, und da hat sie meinen
-Kaftan mit einem Fußtritte über die Treppe
-hinabgestoßen.«</p>
-
-<p>Als sie ihm aber vorhielten, daß ein Kaftan,
-wenn er hinuntergestoßen werde, nicht imstande
-sei, einen solchen Lärm zu verursachen, sagte er:
-»Ach, warum nötigt ihr mich so? begreift ihr
-denn nicht, daß in dem Kaftan ich gesteckt
-habe?«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_494" id="Nanchor_494"></a><a href="#Note_494" class="nanchor">494.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Freund ersuchte den Hodscha um ein
-wenig Geld und um etwas Frist. Der Hodscha
-antwortete: »Geld kann ich dir nicht geben,
-aber Frist gebe ich dir, weil du mein Freund bist,
-soviel du willst.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_495" id="Nanchor_495"></a><a href="#Note_495" class="nanchor">495.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages hatte der Hodscha seinen Esel
-verloren; als er ihn suchen lief, fragte er die
-Leute, ob sie ihn gesehn hätten, sagte aber dabei
-gleichzeitig: »Preis sei dem Herrn!«</p>
-
-<p>Man fragte ihn, warum er Gott preise, und
-er antwortete: »Ich preise den Herrn, weil ich
-nicht oben gesessen habe; denn hätte ich oben<span class="pagenum"><a name="Page_166" id="Page_166">166</a></span>
-gesessen, so wären wir unfehlbar alle beide in
-Verlust geraten.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_496" id="Nanchor_496"></a><a href="#Note_496" class="nanchor">496.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte wieder einmal seinen Esel
-verloren; da ließ er den Ausrufer verkündigen:
-»Wer denundden Esel findet, der mag
-ihn als Finderlohn behalten samt Halfter und
-Sattel.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_497" id="Nanchor_497"></a><a href="#Note_497" class="nanchor">497.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner sagte zum Hodscha: »Dort tragen sie
-eine Gans.«</p>
-
-<p>Der Hodscha antwortete: »Was geht das
-mich an?«</p>
-
-<p>»Sie tragen sie zu dir ins Haus.«</p>
-
-<p>»Was geht das dich an?«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_498" id="Nanchor_498"></a><a href="#Note_498" class="nanchor">498.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kaufte der Hodscha eine Leber;
-als er sie nach Hause trug, begegnete ihm
-ein Freund, und der fragte ihn, wie er sie zubereiten
-werde. Der Hodscha antwortete, er
-werde sie so zubereiten, wie man das allgemein
-gewöhnlich tue. »Ach nein,« sagte der Freund,
-»es gibt eine andere Zubereitungsart, die werde
-ich dich lehren, und wenn du die Leber auf diese
-Weise zubereitest, so wirst du sehn, was das für
-ein Wohlgeschmack werden wird.«</p>
-
-<p>Darauf sagte der Hodscha: »Im Gedächtnis
-kann ich das nicht behalten; schreib mir deine
-Anweisung auf einen Zettel, und ich schaue dann
-auf das Geschriebene und koche danach.«</p>
-
-<p>Wie nun der Hodscha mit neugieriger Lüsternheit
-heimging, riß ihm ein Falke die Leber aus
-der Hand und stieg damit in die Höhe. Ohne
-irgendwie ärgerlich zu werden, zeigte ihm der<span class="pagenum"><a name="Page_167" id="Page_167">167</a></span>
-Hodscha das Rezept seines Freundes und rief
-ihm zu: »Du bemühst dich umsonst, die Speise
-bringst du ja doch nicht fertig; die Leber hast du
-mir wohl genommen, den Zettel aber nicht.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_499" id="Nanchor_499"></a><a href="#Note_499" class="nanchor">499.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin hatte, wenn er einen
-Schüler wegschicken wollte, damit er den
-Krug beim Brunnen fülle, die Gewohnheit, den
-Schüler zuerst zu prügeln und ihm erst dann den
-Krug einzuhändigen. Da fragte ihn einmal einer
-seiner Freunde: »Warum prügelst du eigentlich
-den Schüler, wann du ihm den Krug gibst?«</p>
-
-<p>Nasreddin antwortete ihm: »Damit er achtgibt,
-daß er ihn nicht zerbricht; denn wann er
-einmal zerbrochen ist, dann ist es unnütz, ihn zu
-prügeln.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_500" id="Nanchor_500"></a><a href="#Note_500" class="nanchor">500.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N der Zeit, wo der Hodscha Nasreddin sein
-Feld bearbeitete, ging er jeden Morgen hin,
-zeigte es dem Himmel und sagte: »Herr, dies ist
-das Feld deines Dieners; ich bitte dich, begieße
-es ordentlich, damit es Frucht trage.« Damit
-fuhr er eine lange Zeit fort, bis eines Nachts ein
-Platzregen fiel; und da sagte er: »Auf meinem
-Felde werden jetzt Ähren wachsen, so groß
-wie ich.«</p>
-
-<p>Nachdem er am Morgen in heller Freude aufgestanden
-war, ging er sein Feld besuchen; als
-er aber hinkam, erkannte er nicht einmal den
-Ort mehr. Sein Feld war nämlich an einem
-Gießbache gelegen, und den hatten die von oben
-kommenden Wassermassen so überschwemmt und
-so anschwellen lassen, daß Nasreddin nicht mehr
-wußte, wo sein Feld war. Als er sah, in was für<span class="pagenum"><a name="Page_168" id="Page_168">168</a></span>
-einem Zustande es war, erhob er Augen und
-Hände zum Himmel und sagte: »Du bist nicht
-daran schuld, Herr; schuld daran bin ich Dummkopf,
-weil ich dir mein Feld gezeigt habe.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_501" id="Nanchor_501"></a><a href="#Note_501" class="nanchor">501.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts beklettelte sich der Hodscha
-Nasreddin im Schlafe; als er dann am
-Morgen beim Erwachen sah, in was für einer
-Verfassung er war, sagte er zu seiner Frau, weil
-er sich vor ihr schämte: »Ach Weib, heute Nacht
-habe ich einen entsetzlichen Traum gehabt, so
-daß ich noch immer zittere. Da waren drei
-Minarete, eines auf dem andern, und in der
-Spitze des dritten steckte eine Nadel, und auf
-der Nadel war ein Tisch, und auf dem Tische saß
-ich, und ich habe wohl geschrien, weil sich der
-Tisch so bewegte, daß, wenn er gefallen wäre,
-auch ich mit ihm gefallen wäre, und ich hätte
-mich zum mindesten in tausend Stücke zerschlagen.«</p>
-
-<p>Seine Frau sagte: »Wenn ich einen solchen
-Traum gehabt hätte, ich hätte mich sicher vor
-Angst beklettelt.«</p>
-
-<p>Nun sagte Nasreddin: »Auch mir ist es so ergangen;
-aber behalte es bei dir und sag niemand
-etwas.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_502" id="Nanchor_502"></a><a href="#Note_502" class="nanchor">502.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Bauer, der seinen Esel verloren hatte, bat
-den Hodscha Nasreddin, in der Moschee zu
-verkündigen, daß ihn der Finder seinem Herrn
-zurückgeben solle. Als das allgemeine Gebet
-vorüber war, sagte Nasreddin: »Muselmanen, wer
-von euch sein ganzes Leben lang keinen Kaffee
-und keinen Schnaps getrunken hat, wer nie ge<span class="pagenum"><a name="Page_169" id="Page_169">169</a></span>raucht
-hat, wer nie Karten, Brett oder Dame
-gespielt hat, wer nie die Geselligkeit gesucht hat,
-der trete vor, damit ich ihn sehe.«</p>
-
-<p>Alle, die in der Moschee anwesend waren,
-dachten, daß keiner dasei, wie ihn der Hodscha
-beschrieben habe, und daß sich niemand unterstehn
-werde, vorzutreten; aber es trat doch einer
-vor, und der sagte zum Hodscha: »Ich habe Zeit
-meines Lebens weder Wein, noch Kaffee getrunken,
-habe keinerlei Spiel gespielt und war
-nie in einer Gesellschaft.«</p>
-
-<p>Da drehte sich der Hodscha um und rief:
-»Wo ist denn der, der den Esel verloren hat?
-Schau, da ist einer, den nimm; einen größern
-Esel als den wirst du nie finden.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_503" id="Nanchor_503"></a><a href="#Note_503" class="nanchor">503.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam ein Woiwode bei dem Dorfe des
-Hodschas Nasreddin vorbei; und die Einwohner
-schickten Nasreddin als ihren Gesandten
-zu ihm, damit er ihm die Huldigung aller Bauern
-darbringe. Als der Woiwode Wuchs und Gestalt
-Nasreddins sah, sagte er zu ihm: »Hat sich denn
-kein Mensch gefunden, den die Bauern hätten zu
-mir schicken können, daß sie mir dich geschickt
-haben?«</p>
-
-<p>Unverzüglich antwortete Nasreddin: »Die
-Menschen, Herr, schicken sie zu den Menschen;
-mich haben sie zu dir geschickt.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_504" id="Nanchor_504"></a><a href="#Note_504" class="nanchor">504.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner von seinen Freunden fragte den Hodscha
-Nasreddin: »Wie gehts dir mit deiner
-Armut?«</p>
-
-<p>»Sehr gut,« antwortete der Hodscha.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_170" id="Page_170">170</a></span></p>
-
-<p>Und der Freund fragte weiter: »Wie kann es
-denn einem Armen gut gehn?«</p>
-
-<p>Nasreddin antwortete: »Ich habe mich daran
-gewöhnt, mein Freund; darum gehts mir gut.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_505" id="Nanchor_505"></a><a href="#Note_505" class="nanchor">505.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal baute der Hodscha einen Backofen.
-Als den seine Nachbarn besichtigten, sagte
-der eine, die Tür hätte nach Osten gehört, der
-andere nach Westen, wieder einer nach Süden,
-und kein einziger war mit dem Erzeugnis Nasreddins
-einverstanden.</p>
-
-<p>Geärgert darüber riß Nasreddin den Ofen
-nieder und baute ihn nun auf einen Wagen. Die
-Nachbarn kamen wieder zur Besichtigung und
-begannen auch wieder zu tadeln, daß die Tür
-nicht die richtige Lage habe; aber als der erste
-sagte: »Die Tür sollte hier sein«, antwortete
-Nasreddin: »Wartet«, und drehte den Wagen, bis
-die Tür dort war, wo dieser Nachbar gesagt hatte.
-Und als ein anderer sagte: »Die Tür müßte dort
-sein«, drehte er sofort wieder den Wagen, und
-so tat er allen seinen Nachbarn Genüge.</p>
-
-<p>Und er sagte: »Einen bessern Weg, so vielen
-Leuten und mir selber den Willen zu tun, habe
-ich nicht gefunden.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_506" id="Nanchor_506"></a><a href="#Note_506" class="nanchor">506.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kaute Mastix<a name="FNanchor_13_13" id="FNanchor_13_13"></a><a href="#Footnote_13_13" class="fnanchor">13</a>. Als er dann zu
-Tische ging, nahm er das Stück Mastix aus
-dem Munde und klebte es auf die Nasenspitze.
-Einer von seinen Freunden fragte ihn: »Warum
-tust du das?«</p>
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_171" id="Page_171">171</a></span></p>
-<p>Er antwortete: »Es ist ganz gut, wenn man
-das, was einem gehört, vor Augen hat.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_507" id="Nanchor_507"></a><a href="#Note_507" class="nanchor">507.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Tliche Leute fragten den Hodscha Nasreddin:
-»Hast du deine Schuld bezahlt?«</p>
-
-<p>Er antwortete: »Bezahlt nicht, aber leichter
-gemacht habe ich sie mir.«</p>
-
-<p>»Und wie«, sagten sie, »hast du sie dir leichter
-gemacht, ohne sie zu bezahlen?«</p>
-
-<p>Nasreddin antwortete: »Ich habe sie verjähren
-lassen.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_508" id="Nanchor_508"></a><a href="#Note_508" class="nanchor">508.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin war einigen Freunden
-Geld schuldig, und denen sagte er immer,
-daß er sie am Sonntage bezahlen werde; auf
-diese Weise drückte er sich um die Bezahlung.
-Eines Tages kamen nun mehrere Gläubiger zu
-ihm und fragten seine Frau, wie er sie bezahlen
-wolle. Sie antwortete ihnen, der Hodscha habe
-am Tage vorher genügend viel Distelsamen gekauft,
-den werde er auf dem Felde aussäen, die
-Disteln, die davon wüchsen, die würden sie auf
-die Straße streuen, wo die Tiere mit den Baumwollelasten
-vorüberkämen, und aus dem Erlöse
-für die Baumwolle, die an den Disteln hängen
-bleiben werde, würden alle Gläubiger bezahlt
-werden.</p>
-
-<p>Über diese Antwort der Frau lachten alle
-übermäßig, aber sie entgegnete darauf und sagte
-zu ihnen: »Jetzt lacht ihr freilich, weil ihr die
-Sicherheit habt, bezahlt zu werden.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_509" id="Nanchor_509"></a><a href="#Note_509" class="nanchor">509.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Rei Männer, die ein Säckchen mit Nüssen
-gefunden hatten, kamen zu Nasreddin und
-baten ihn, die Nüsse nach Gottes Weise unter<span class="pagenum"><a name="Page_172" id="Page_172">172</a></span>
-sie zu teilen. Nasreddin öffnete den Sack und
-gab dem einen ein paar Nüsse, dem andern
-etliche mehr und dem dritten alles, was der Sack
-noch enthielt.</p>
-
-<p>Daraufhin sagten die drei zu ihm: »Du hast
-nicht ordentlich geteilt, Hodscha.«</p>
-
-<p>Aber der Hodscha antwortete ihnen: »So teilt
-Gott, ihr Dummköpfe! dem einen gibt er viel,
-dem andern gar nichts; hättet ihr mir gesagt, ich
-solle sie unter euch nach Menschenweise verteilen,
-so hätte ich die drei Teile gleich groß
-gemacht.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_510" id="Nanchor_510"></a><a href="#Note_510" class="nanchor">510.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N der Absicht, bei seinem Nachbar etliche
-Zwiebeln zu stehlen, stieg Nasreddin auf das
-Dach und versuchte, durch das Rauchloch in das
-Haus des Nachbars hinabzusteigen. Nun hielt er
-einen Schatten, den das Mondlicht machte, für
-einen Balken und setzte unvorsichtigerweise den
-Fuß darauf; so stürzte er vom Rauchloche
-hinunter und fiel in den Herdwinkel des Nachbars,
-wobei er sich den Fuß garstig brach. Auf
-diesen Lärm erwachte der Nachbar und er rief
-seinem Weibe zu, sie solle rasch Licht machen,
-damit er den Dieb greife.</p>
-
-<p>Aber der Hodscha sagte zu ihm: »Beeile dich
-nicht, Nachbar; nach dem Sturze, den ich getan
-habe, wirst du mich nicht nur heute, sondern
-auch morgen hier haben.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_511" id="Nanchor_511"></a><a href="#Note_511" class="nanchor">511.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin verkaufte die Gurken
-seines Gartens, und von dem dafür gelösten
-Gelde kaufte er einen Esel. Als er den nun
-einmal mit Holz beladen nach Hause trieb, glitt<span class="pagenum"><a name="Page_173" id="Page_173">173</a></span>
-der Esel in einem Flusse, über den sie zu setzen
-hatten, aus, fiel nieder und ertrank. Ohne
-darüber auch nur im geringsten zornig zu werden,
-sagte der Hodscha: »Der aus dem Gurkengelde
-gekaufte Esel stirbt eben durchs Wasser.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_512" id="Nanchor_512"></a><a href="#Note_512" class="nanchor">512.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin fragte seinen Sohn,
-ob er schon in seinem Leben eine süße
-Speise gegessen habe, und der Sohn antwortete
-mit Nein. Nun fragte ihn der Hodscha von
-neuem: »Was ist denn dann das, was du alle
-Tage ißt?« Der Junge antwortete: »Trockenes
-Brot.« Und Nasreddin sagte zu ihm: »Und
-glaubst du denn, daß es auf der Welt noch eine
-süßere Speise gibt als das trockene Brot?«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_513" id="Nanchor_513"></a><a href="#Note_513" class="nanchor">513.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin saß einmal in einem
-Garten, und da betrachtete er, wie schwach
-die Wurzeln der Kürbisse und Melonen seien im
-Gegensatze zu der Größe der Kürbisse und
-Melonen; und da er im Schatten eines Nußbaumes
-saß, fiel es ihm auf, daß umgekehrt der
-Nußbaum so groß und die Nüsse so klein seien.
-Und er sagte zu sich: »Eine merkwürdige Sache!
-Gott hat sich doch bei seiner Schöpfung wenig
-Mühe gemacht; sonst hätte er nicht die Kürbisse
-und Melonen, die nach ihrer Größe an großen
-Bäumen wachsen sollten, an kleinen Pflanzen geschaffen,
-die Nüsse aber, die ganz klein sind,
-umgekehrt an großen Bäumen.«</p>
-
-<p>Während er noch diesen Gedanken und
-Zweifeln nachhing, fiel plötzlich durch einen
-starken Windstoß eine Nuß mit Heftigkeit vom
-Baume und traf ihn an der Stirn; das verursachte<span class="pagenum"><a name="Page_174" id="Page_174">174</a></span>
-ihm einen außerordentlichen Schmerz, und nun
-sagte er: »Ach, Gott hat schon gewußt, was er
-tat, und ich habe es schlecht bedacht; denn wäre
-die Nuß, die heruntergefallen ist und mich getroffen
-hat, ein Kürbis oder eine Melone gewesen,
-dann weh mir! sie hätte mir wahrhaftig den Kopf
-zertrümmert.«</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_514" id="Nanchor_514"></a><a href="#Note_514" class="nanchor">514.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts ging der Hodscha Nasreddin aus,
-um in einem Laden zu stehlen, und nahm
-eine Feile mit. Er feilte gerade an dem Schlosse
-der Ladentür, als zufällig einer seiner Freunde
-daherkam; und der fragte ihn: »Was machst
-du da?«</p>
-
-<p>Der Hodscha antwortete: »Ich spiele Geige.«</p>
-
-<p>Nun fragte ihn sein Freund: »Aber man hört
-ja keinen Klang von deiner Geige?«</p>
-
-<p>Nasreddin antwortete ihm: »Morgen wirst du
-schon den Klang hören.«</p>
-
-<p>Am Morgen hörte er dann, daß der Laden
-von demunddem in dieser Nacht ausgeraubt
-worden war.</p>
-
-<p class="center2"><a name="Nanchor_515" id="Nanchor_515"></a><a href="#Note_515" class="nanchor">515.</a></p>
-
-<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N dem Viertel, wo der Hodscha Nasreddin
-wohnte, war ein Backofen, und den besuchte
-der Hodscha manchmal gegen Mittag und zog
-den Wohlgeruch der verschiedenen Braten ein.</p>
-
-<p>Eines Morgens brachte nun der Mulazim<a name="FNanchor_14_14" id="FNanchor_14_14"></a><a href="#Footnote_14_14" class="fnanchor">14</a>
-eine Gans und übergab sie dem Garkoch, damit
-sie zu Mittag fertig sei. Als sie gebraten war,
-nahm sie der Garkoch aus dem Ofen und legte
-sie zusammen mit den andern Speisen auf die</p>
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_175" id="Page_175">175</a></span></p>
-<p>Bank; und er wartete auf den Mulazim, um sie
-ihm zu übergeben. Um diese Stunde kam dort
-Nasreddin vorbei, der damals der Kadi des
-Dorfes war, und er blieb vor dem Backofen stehn,
-um die Speisen zu bewundern; aber mehr als
-alles andere schien die Gans seine Lust zu reizen,
-und er fragte den Garkoch, wem sie gehöre.</p>
-
-<p>»Dem Mulazim, Effendi,« antwortete der Garkoch.</p>
-
-<p>»Schick sie sofort zu mir,« befahl der Hodscha.</p>
-
-<p>»Aber was mach ich dann mit dem Mulazim?
-Was gebe ich ihm, wann er kommt?«</p>
-
-<p>»Schick sie augenblicklich zu mir, sage ich
-dir,« sagte der Hodscha beharrlich und fuhr fort:
-»Es ist besser für dich, du hast den Kadi zum
-Freunde als den Mulazim. Schick sie und du
-wirst es nicht bereuen.«</p>
-
-<p>»Aber was sage ich dem Mulazim, wann er
-kommt?«</p>
-
-<p>»Dem sagst du,« antwortete der Hodscha,
-»daß sie inwendig aus dem Ofen weggeflogen ist,
-und kümmere dich weiter um nichts.«</p>
-
-<p>Als der Garkoch die Beharrlichkeit des Kadis
-sah, schickte er ihm die Gans ins Haus, weil er
-ihn nicht verdrießlich machen wollte.</p>
-
-<p>Nach fünf Minuten erschien der Mulazim und
-verlangte seine Gans.</p>
-
-<p>Mit der unschuldigsten Miene nahm der Garkoch
-die Schaufel und fuhr damit in den Ofen,
-um scheinbar die Gans zu suchen; er drehte sie
-hieher, er drehte sie dorthin, aber umsonst.</p>
-
-<p>»Merkwürdig,« sagte er, immer herumstöbernd,
-»sie muß weggeflogen sein.«</p>
-
-<p>»Vorwärts, mach schnell,« entgegnete der<span class="pagenum"><a name="Page_176" id="Page_176">176</a></span>
-Mulazim; »es ist meine Essenszeit und ich habe
-einen teuflischen Hunger.«</p>
-
-<p>Aber die Gans kam nicht zum Vorschein.</p>
-
-<p>Der Mulazim hatte unterdessen zu schreien
-angefangen, der Garkoch stocherte fortwährend
-weiter, wobei er immer wiederholte, die Gans
-scheine davongeflogen zu sein, und vor der Bank
-sammelte sich eine Menge Leute an. Schließlich
-verlor der Mulazim die Geduld und er stürzte
-sich auf den Garkoch; der riß die Schaufel aus
-dem Ofen, um sich damit zu verteidigen, aber
-dabei flog der Schaufelgriff einem Juden, der
-dabeistand, ins Gesicht und schlug ihm ein
-Auge aus.</p>
-
-<p>Als der Garkoch sah, in welch schlimmer
-Lage er war, sprang er über die Bank und lief,
-um sich zu retten; aber ihm setzte nicht nur der
-Mulazim nach, sondern auch der Jude und die
-Freunde des Juden.</p>
-
-<p>Auf dem Wege war eine Haustür offen und
-dort lief er hinein, um sich zu verbergen. In dem
-Hofe saß aber eine schwangere Frau, und als die
-sah, wie er plötzlich hereinstürzte und was für
-eine Menge ihn verfolgte, erschrak sie und tat
-eine Fehlgeburt.</p>
-
-<p>Der Garkoch versteckte sich in einen Winkel,
-um nicht gefangen zu werden; aber zu denen, die
-ihn schon gejagt hatten, gesellten sich nun noch
-die Verwandten der Frau. Das Haus hatte zum
-Glücke auch eine Hintertür; durch die lief der
-Garkoch hinaus, die ganze Menge hinter ihm, und
-er rannte in eine Moschee, um sich zu retten, und
-stieg auf das Minaret. Da sie ihm aber auch dorthin
-nachkamen, warf er einen Blick hinunter; und<span class="pagenum"><a name="Page_177" id="Page_177">177</a></span>
-weil er bedachte, daß sie, wenn er dort bliebe,
-heraufkommen und ihn niedermachen würden,
-stürzte er sich vom Minaret hinunter auf das
-Pflaster, just auf einen jüdischen Geldwechsler,
-der dort gebückt auf seiner Bank saß, und der
-war auf der Stelle tot.</p>
-
-<p>Nun erreichten ihn seine Verfolger, und sie
-schleppten ihn vor den Kadi. Der hatte sich eben
-zu Tische gesetzt, um die Gans zu verzehren.</p>
-
-<p>Sie fingen alle miteinander zu schreien an,
-was jeder von dem Garkoch erlitten hatte. »Still,
-der Reihe nach,« sagte streng der Hodscha, der
-augenblicklich den Tisch verließ und in sein
-Amtszimmer ging, wo das große heilige Buch war,
-nach dem er Recht sprach; und er sagte zu dem
-Mulazim: »Was willst du von dem Manne da?«</p>
-
-<p>»Effendi, am Morgen habe ich ihm eine Gans
-gebracht, damit er sie brate, und jetzt sagte er
-mir, sie sei weggeflogen. Ich verlange, daß er
-mir meine Gans wiedergibt.«</p>
-
-<p>Der Hodscha öffnete sofort das Buch, wandte
-einige Blätter um und las vor, daß alle hundert
-Jahre einmal ein solches Wunder geschehe, und
-es seien gerade hundert Jahre, seitdem das letzte
-geschehn sei; und glückselig sei der zu preisen,
-der dabei die Gans verloren habe, weil die ins
-Paradies geflogen sei und ihn dort erwarte.</p>
-
-<p>Freudestrahlend entfernte sich der Mulazim.
-Als zweiter kam der Jude mit dem ausgeschlagenen
-Auge.</p>
-
-<p>»Effendi, der Garkoch hat mir mit der Schaufel
-das Auge ausgeschlagen.«</p>
-
-<p>Der Hodscha blätterte wieder in dem Buche
-und las, es sei natürlich recht und billig, daß sich<span class="pagenum"><a name="Page_178" id="Page_178">178</a></span>
-nun der Garkoch hinstelle, damit ihm der Jude
-ein Auge ausschlage; weil aber nach dem Buche
-ein Auge eines Osmanen so viel wert sei, wie
-zwei eines Juden, müsse sich der Jude zuerst
-hinstellen, damit ihm der Garkoch auch noch das
-andere ausschlage, und dann dürfe er dem Garkoch
-eines ausschlagen. Der Hodscha hatte
-seinen Spruch noch nicht beendigt, so war der
-Jude schon unsichtbar geworden.</p>
-
-<p>Als dritter kam der Gatte der Frau, die die
-Fehlgeburt getan hatte. Über diesen Fall schrieb
-das Buch, daß der Garkoch mit der Frau ein
-andres Kind machen solle. Es ist begreiflich,
-daß es auch der dritte Kläger vorzog, sich davonzumachen.</p>
-
-<p>Zum Schlusse kam der Bruder des erschlagenen
-Geldwechslers.</p>
-
-<p>Wieder wandte der Hodscha die Blätter um,
-und er fand, daß der Kläger den Garkoch auf
-dieselbe Weise töten solle: der Garkoch müsse
-sich nämlich unter das Minaret setzen, und er
-solle sich von oben auf ihn fallen lassen und ihn
-also töten.</p>
-
-<p>Nachdem daher auch der letzte Reißaus genommen
-hatte, dankte der Garkoch dem Hodscha;
-und jetzt erinnerte er sich der Worte des
-Hodschas, daß es für ihn besser sei, den Kadi als
-den Mulazim zum Freunde zu haben.</p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_179" id="Page_179">179</a></span></p>
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_180" id="Page_180">179</a></span></p>
-
-<h2>Anmerkungen<br/><br/>
-
-<small>literatur- und stoffgeschichtlichen Inhalts</small></h2>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_181" id="Page_181">181</a></span></p>
-
-<h3>II. Arabische Überlieferungen</h3>
-
-<h4>1. Aus dem Nawadir el chodscha nasr ed-din
-effendi dschoha</h4>
-
-<p class="tb"><a name="Note_339" id="Note_339"></a><a href="#Nanchor_339">339.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (Basset <i>RTP</i>, XVI, S. 458); Buadem,
-Nr. 84; <i>Tréfái</i>, Nr. 124; Serbisch, S. 80 ff.; Kroatisch, S. 51.</p>
-
-<p>Als älteste Version nennt Basset am angegebenen Orte
-eine Erzählung al Masudis<a name="FNanchor_15_15" id="FNanchor_15_15"></a><a href="#Footnote_15_15" class="fnanchor">15</a> in den <i>Prairies d’or</i>, Paris,
-1861 ff., V (Basset schreibt VII), S. 390 ff. von einem
-Araber der Wüste und von Haddschadsch, dem Feldherrn
-Abdulmeliks (685–705); vgl. aber auch Bar-Hebraeus,
-S. 151, Nr. 602.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_340" id="Note_340"></a><a href="#Nanchor_340">340.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (<i>RTP</i>, XVI, S. 459).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_341" id="Note_341"></a><a href="#Nanchor_341">341.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (<i>RTP</i>, XVI, S. 459); Buadem,
-Nr. 85; <i>Tréfái</i>, Nr. 125; Serbisch, S. 81; Kroatisch, S. 48.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 17.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_342" id="Note_342"></a><a href="#Nanchor_342">342.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (<i>RTP</i>, XVI, S. 460); Buadem,
-Nr. 92; <i>Tréfái</i>, Nr. 126; <i>Fourberies</i>, Nr. 1; Serbisch, S. 84;
-Kroatisch, S. 59 ff.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 17; <i>Tréfái</i>, S. 13.</p>
-
-<p>Roda Roda, S. 154.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_343" id="Note_343"></a><a href="#Nanchor_343">343.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (<i>RTP</i>, XVI, S. 460); Buadem,
-Nr. 93 und 132; Serbisch, S. 84; Kroatisch, S. 40.</p>
-
-<p>Die Schnurre kehrt im <i>Nuzhat al udaba</i>, in zwei
-Fassungen wieder, von denen eine auf Dschoha bezogen
-ist (Basset in der <i>RTP</i>, XV, S. 673 und im <i>Keleti Szemle</i>,
-I, S. 222).</p>
-
-<p>Vgl. dazu folgende Stelle im <i>Roger Bontemps en Belle
-humeur</i>, Cologne, 1670, S. 357:</p>
-
-<p>Or un certain Seigneur du pays de Bretagne en avoit
-un (bouffon) le plus plaisant qui se pouvoit rencontrer,
-non seulement en ses actions, mais aussi en reparties: un
-jour l’ayant envoyé de Paris à Lion pour aller resiouir
-un sien Cousin qui estoit malade, passa par une ville où
-<span class="pagenum"><a name="Page_182" id="Page_182">182</a></span>l’on faisoit garder les portes à raison de la contagion.
-Le Capitaíne le voyant asses bien montré, se voulut informer
-qu’il estoit, et d’où il venoit; c’est pourquoy il luy
-demanda: Monsieur où allés vous maintenant? Monsieur,
-respondit le bouffon, il le faut demander à ma beste, c’est
-elle qui me meine.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_344" id="Note_344"></a><a href="#Nanchor_344">344.</a> <i>Nawadir</i>, S. 2 (<i>RTP</i>, XVI, S. 461); <i>Tréfái</i>, Nr. 127;
-<i>Fourberies</i>, Nr. 8.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_345" id="Note_345"></a><a href="#Nanchor_345">345.</a> <i>Nawadir</i>, S. 3; <i>Tréfái</i>, Nr. 128. Von Giufà: Gonzenbach,
-I, S. 51 ff.; Pitrè, III, S. 366, Nr. 9 und 378;
-Crane, S. 297. Von Dschahan: Ilg, II, S. 44, Nr. 93.</p>
-
-<p>Gonzenbach, II, S. 228; Pitrè, III, S. 376; Crane, S. 380;
-<i>Fourberies</i>, S. 18; Köhler-Bolte in der ZVV, VI, S. 73;
-Köhler, I, S. 99 und 341.</p>
-
-<p>Merkwürdigerweise nirgends erwähnt finde ich die
-Fassung des <i>Kathá Sarit Ságara</i>, II, S. 77; weiter seien
-genannt die letzte Erzählung des <i>Sackful of News</i>, (Hazlitt,
-II, S. 187; dazu Clouston, <i>Noodles</i>, S. 97 ff.), Merkens, III,
-S. 142, Nr. 140, Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 44 (dazu
-S. 117) und Frison, <i>Contes et légendes de Basse-Bretagne</i>,
-Nr. 66 in der <i>RTP</i>, XXII, S. 404 ff.</p>
-
-<p>In vielen Überlieferungen klettert der oder die Dumme,
-oft auch ein Mann mit seiner dummen Frau, auf einen
-Baum; es kommen Diebe, die dort ihre Beute teilen wollen,
-und die suchen, als schließlich die Tür von oben auf sie
-herunterfällt, das Weite, indem sie alles zurücklassen. Zu
-dieser Art Erzählungen gehören auch die meisten der an
-den oben angeführten Stellen beigebrachten Varianten,
-wozu noch kommen F. M. Luzel, <i>Contes populaires de
-Basse-Bretagne</i>, Paris, 1887, III, S. 396 ff., P. Sébillot,
-<i>Contes et légendes de la Haute-Bretagne</i>, Nr. 96 in der
-<i>RTP</i>, XXIV, S. 142 ff., Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>,
-S. 186 ff. (von Giucca matto) und S. 193, R. Forster, <i>Fiabe
-popolari dalmate</i>, Nr. 13 im <i>Archivio</i>, X, S. 313 ff., Ilg, II,
-S. 37 ff. und Merkens, I, S. 204 ff., Nr. 247; vergl. auch
-<i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXII, S. 309. In dem
-Märchen, wozu Cosquin, I, S. 241 ff. die in Rede stehenden
-Züge bespricht, ist das Mitnehmen der Tür anders
-motiviert; ebenso bei J. Fleury, <i>Litterature orale de la
-Basse-Normandie</i>, S. 161 ff., bei Jacobs, <i>English Fairy</i>,<span class="pagenum"><a name="Page_183" id="Page_183">183</a></span>
-<i>Tales</i>, S. 28 ff. (s. auch S. 231) und bei demselben, <i>More
-English Fairy Tales</i>, S. 10 ff. (s. auch S. 220 ff.). Eine
-Kuhhaut fällt auf die teilenden Diebe bei Luzel, III,
-S. 414 ff. und 427 ff. und bei Carnoy, <i>Littérature orale de
-la Picardie</i>, S. 192 ff. (s. Cosquin, II, S. 225 ff.); in den
-<i>Folk Tales from Tibet</i>, von W. F. O’Connor, S. 35 ff. genügt
-es, daß der auf dem Baume sitzende einen Anteil an der
-Beute verlangt, um die Diebe zur Flucht zu veranlassen.
-Ähnliche Geschichten bringen Cosquin, II, S. 108 ff., 112 ff.
-und 115, ferner Andrews, <i>Contes ligures</i>, S. 90 ff., Monnier,
-S. 238 ff. und Ilg, II, S. 5 ff. Zu <em class="gesperrt">dem Motive von
-der Verscheuchung der Diebe</em> vgl. weiter die
-Nrn. 428 und 446.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_346" id="Note_346"></a><a href="#Nanchor_346">346.</a> <i>Nawadir</i>, S. 3 (<i>RTP</i>, XVII, S. 36).</p>
-
-<p>Die Geschichte stammt aus Bar-Hebraeus, dessen
-615. Facetie (S. 154) lautet:</p>
-
-<p>When another silly man was cracking an almond the
-kernel slipped away out his hands, and he said, »Glory
-be to Thee, O God, for even the kernel of the almond
-trieth to escape death.«</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_347" id="Note_347"></a><a href="#Nanchor_347">347.</a> <i>Nawadir</i>, S. 4 (<i>RTP</i>, XVII, S. 92 ff.).</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 18 ff.; Hartmann, S. 50.</p>
-
-<p>Diese Fassung des weitverbreiteten Motives von der
-<em class="gesperrt">Vertauschung eines Toten gegen einen
-Hammel</em> stimmt so ziemlich mit <i>Fourberies</i>, Nr. 21
-überein. Seine anscheinend älteste Form steht in der
-Sprichwörtersammlung Maidanis (<i>Arabum proverbia</i>, I,
-S. 403) und ist in al Kaljubis <i>Nawadir</i>, übergegangen; sie
-lautet nach Bassets Übertragung in der <i>RTP</i>, XV, S. 41:</p>
-
-<p>Man erzählt, daß Dschoha bei Tagesanbruch aus dem
-Vorraum seines Hauses gekommen und über einen Leichnam
-gestolpert ist, der dort lag; er warf ihn in einen
-Brunnen. Sein Vater zog den Toten, als er davon erfuhr,
-heraus und begrub ihn; dann erwürgte er einen Hammel
-und warf ihn in den Brunnen. Die Verwandten des Toten
-begannen die Straßen Kufas zu durchstreifen und nachzuforschen.
-Dschoha sah sie und sagte zu ihnen: »Der
-Leichnam ist in unserm Brunnen.« Sie gingen hin und
-ließen ihn hinabsteigen, damit er den Leichnam herauf<span class="pagenum"><a name="Page_184" id="Page_184">184</a></span>bringe.
-Als er unten war, rief er: »Hatte der Tote
-Hörner?« Alle lachten und gingen weg.</p>
-
-<p>Zu der arabischen Variante aus Tunis, die als Nr. 383
-wiedergegeben ist, und zu ihrem augenscheinlich verdorbenen
-berberischen Gegenstücke, der Nr. 415, gibt es
-zahlreiche Parallelen, darunter, wie Basset bemerkt, noch
-eine Dschohageschichte bei Mornand, <i>La vie arabe</i>, Paris,
-1856, S. 117, in die ebenso wie in die tunisische Erzählung
-das noch zu besprechende Motiv des <em class="gesperrt">Wurstregens</em>
-verwoben ist, und eine von Abu Nuwas bei Pharaon,
-S. 182 ff.; von einem Ungenannten erzählt Rivière in dem
-<i>Recueil de contes populaires de la Kabylie du Djurdjura</i>,
-Paris, 1882 ff.: <i>La tête d’un cheik</i>,<a name="FNanchor_16_16" id="FNanchor_16_16"></a><a href="#Footnote_16_16" class="fnanchor">16</a>.</p>
-
-<p>Das Motiv ist wie so viele andere mit Dschoha verknüpfte
-nach Sizilien übergegangen; man vergleiche die als
-Nr. 430 mitgeteilte Giufàerzählung samt ihren Varianten.
-Sicherlich auch dem Volksmunde nacherzählt ist die
-21. Novelle Morlinis (meine Ausgabe S. 82 ff.), die bei
-Straparola die 4. Novelle der 8. Nacht bildet.</p>
-
-<p>Um den Leichnam eines jungen Mädchens, der mit
-einer Ziege vertauscht wird, handelt es sich in zwei
-Versionen, die Cosquin, II, S. 182 ff. zitiert, einer afghanischen
-bei Thorburn, <i>Bannú or Our Afghan Frontier</i>, London,
-1876, S. 207 ff. und einer indischen bei Minaef,
-<i>Indeiskija skasky</i>, St. Petersburg, 1877, Nr. 15; hierher
-gehören noch Swynnerton, S. 178 ff. und P. Sébillot,
-<i>Contes de la Haute-Bretagne</i>, Nr. 45 in der <i>RTP</i>, XII,
-S. 51 ff. Vgl. noch Clouston, <i>Noodles</i>, S. 152 ff., Böhm,
-<i>Lettische Schwänke</i>, S. 44 ff. und 117, Sébillot in der <i>RTP</i>,
-VII, S. 704 und Chauvin, VI, S. 126.</p>
-
-<p>In einem Märchen bei Cosquin, II, S. 317 ff. erzählt
-ein Mann seiner Frau, um sich zu vergewissern, ob sie
-ihn an den Galgen bringen würde, er habe seinen Gesellen
-getötet und ihn im Walde verscharrt; die Frau plaudert,
-und die Obrigkeit erfährt von der Sache, und als an dem
-Platze im Walde nachgegraben wird, findet man den
-Kadaver eines Schweines. Unter den vielen Varianten,
-die Cosquin anführt, sind mehrere, wo der Mann mit dieser
-Täuschung der Frau den Zweck verfolgt, die Richtigkeit
-<span class="pagenum"><a name="Page_185" id="Page_185">185</a></span>der einen der ihm von seinem Vater erteilten drei Lehren
-zu erproben; dazu vgl. Mussafia, <i>Über eine altfranzösische
-Handschrift der k. Universitätsbibliothek zu Pavia</i>, Wien,
-1870, S. 68 und Köhler, II, S. 402 ff. Dieser Zug, in dem
-ich eine Reminiszenz an das Dschohamotiv Maidanis usw.
-sehn möchte, findet sich auch in den zahllosen Bearbeitungen
-des Motivs von dem besten Freunde, dem
-Hunde, und dem ärgsten Feinde, der Gattin, wovon hier
-nur das 124. Kapitel der <i>Gesta Romanorum</i>, (in Österleys
-Ausgabe) und das 423. Stück von Paulis <i>Schimpf und
-Ernst</i>, genannt seien, und schließlich rudimentär auch in
-den Geschichten von der Freundesprobe, wozu Chauvin,
-IX, S. 15 ff. zu vergleichen ist.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_348" id="Note_348"></a><a href="#Nanchor_348">348.</a> <i>Nawadir</i>, S. 6 (<i>RTP</i>, XVII, S. 94 ff.); Mardrus,
-S. 96 ff.; <i>Fourberies</i>, Nr. 4; Buadem, Nr. 100; <i>Tréfái</i>,
-Nr. 132; Serbisch, S. 87; Kroatisch, S. 58.</p>
-
-<p>Vgl. Horn, S. 71, wo die Schnurre bei Zakani und in
-dem <i>Mesnewi</i>, von Dschelaleddin Rumi nachgewiesen wird;
-nach Dschami erzählt Clouston, <i>Flowers</i>, S. 80, nach
-dem <i>Mesnewi</i>, (zit. Ausg. S. 364 ff.) Kuka, S. 97 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_349" id="Note_349"></a><a href="#Nanchor_349">349.</a> <i>Nawadir</i>, S. 6 (<i>RTP</i>, XVII, S. 96); Buadem,
-Nr. 101; Serbisch, S. 87; Kroatisch, S. 56.</p>
-
-<p>Über den <em class="gesperrt">Prangerritt der Ehebrecherin</em>
-usw. vgl. man die 2. der pseudoplutarchischen <i>Quaestiones
-graecae</i>, (über die Ὀνοβάτις von Cumae), eine Stelle bei
-Stobaeus über die Pisidier, zitiert bei Alexander ab
-Alexandro, <i>Geniales dies</i>, Lugduni Batavorum, 1673, II,
-S. 862, Österley, <i>Baitál Pachisi</i>, Leipzig, 1873, S. 66 und
-Liebrecht, <i>Zur Volkskunde</i>, Heilbronn, 1879, S. 386 ff.,
-429 und 509.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_350" id="Note_350"></a><a href="#Nanchor_350">350.</a> <i>Nawadir</i>, S. 6 (<i>RTP</i>, XVII, S. 148).</p>
-
-<p>Seine Nachweisungen in den <i>Fourberies</i>, S. 21 hat
-Basset anläßlich der Übertragung dieser Erzählung ergänzt.</p>
-
-<p>Vgl. auch mein <i>Mönchslatein</i>, S. 223 ff., Lee, <i>The Decameron</i>,
-S. 191 ff. und Ispirescu, S. 37 (<i>Magazin</i>, XCVI,
-S. 580).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_351" id="Note_351"></a><a href="#Nanchor_351">351.</a> <i>Nawadir</i>, S. 7 (<i>RTP</i>, XVII, S. 480).</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_186" id="Page_186">186</a></span></p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 22; Basset in der <i>RTP</i>, XVII, S. 480.</p>
-
-<p>Siehe weiter Bolte, <i>Die Singspiele der englischen
-Komoedianten</i>, Hamburg und Leipzig, 1893, S. 18, <i>Euphorion</i>,
-XV, S. 12, Lee, <i>The Decameron</i>, S. 203 ff. und Chauvin,
-VIII, S. 39.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_352" id="Note_352"></a><a href="#Nanchor_352">352.</a> <i>Nawadir</i>, S. 8 (<i>RTP</i>, XVII, S. 149).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_353" id="Note_353"></a><a href="#Nanchor_353">353.</a> <i>Nawadir</i>, S. 8 (<i>RTP</i>, XVII, S. 149).</p>
-
-<p>Vgl. folgende persische Erzählung bei Kuka, S. 210:</p>
-
-<p>A man who was given to jesting, and who would not
-give up his habits even when he became old, was one day
-admonished by his neighbours and acquaintances, who
-said to him: »You had better turn your thoughts towards
-prayers and repentance; now is not the time for you to
-joke and jest. Devote your leisure hours to hearing the
-Hadees read.« He replied: »Rest assured, gentlemen,
-I have not neglected the traditions. I have heard many.«
-»Well, narrate to us one of them,« said they. He rejoined:
-»I have heard from Náfa’a, son of Yareed, that our Prophet
-used to say that there are two qualifications which
-every one ought to acquire if he wants to obtain happiness
-both in this world and in the next.«</p>
-
-<p>Here our wag paused for a very long time.</p>
-
-<p>»Aye, but tell us what are those two qualifications?«
-asked the men. »Oh, the narrator, my friend Náfa’a, had
-forgotten one of them,« replied the wag, »and I have forgotten
-the other!«</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_354" id="Note_354"></a><a href="#Nanchor_354">354.</a> <i>Nawadir</i>, S. 9 (<i>RTP</i>, XVII, S. 152).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_355" id="Note_355"></a><a href="#Nanchor_355">355.</a> <i>Nawadir</i>, S. 9 (<i>RTP</i>, XVII, S. 151).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_356" id="Note_356"></a><a href="#Nanchor_356">356.</a> <i>Nawadir</i>, S. 9 (<i>RTP</i>, XVII, S. 153); siehe oben
-Nr. 11.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_357" id="Note_357"></a><a href="#Nanchor_357">357.</a> <i>Nawadir</i>, S. 11 (<i>RTP</i>, XVII, S. 485).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_358" id="Note_358"></a><a href="#Nanchor_358">358.</a> <i>Nawadir</i>, S. 12 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 138).</p>
-
-<p>Vgl. eine Erzählung im <i>Fakihat al hulafa</i>, von ibn
-Arabschah bei Chauvin, II, S. 196, Nr. 22 (dazu S. 213,<span class="pagenum"><a name="Page_187" id="Page_187">187</a></span>
-Nr. IV) und Lidzbarski, <i>Geschichten und Lieder</i>, S. 158 ff.;
-nicht ohne Bezug ist wohl auch Pauli, Nr. 140.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_359" id="Note_359"></a><a href="#Nanchor_359">359.</a> <i>Nawadir</i>, S. 12 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 213).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_360" id="Note_360"></a><a href="#Nanchor_360">360.</a> <i>Nawadir</i>, S. 12 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 213).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_361" id="Note_361"></a><a href="#Nanchor_361">361.</a> <i>Nawadir</i>, S. 12 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 214).</p>
-
-<p>Kuka, S. 164:</p>
-
-<p>A desert Arab was present at the dinner table of one
-of the Caliphs. The dish of »Faloodeh« pleased him so
-much that he began to stuff himself with it, not caring to
-taste any of the other viands. One of those who were
-present said to him: »Don’t eat too much of this Faloodeh,
-or it will be the death of you.« The Arab withdrew his
-hand from the dish, remained thoughtful for a while, and
-then saying to the men present, »I bequeath to you the
-care of my family,« again fell to the dish with renewed
-vigour.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_362" id="Note_362"></a><a href="#Nanchor_362">362.</a> <i>Nawadir</i>, S. 13 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 216 ff.); <i>Fourberies</i>,
-Nr. 15.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_363" id="Note_363"></a><a href="#Nanchor_363">363.</a> <i>Nawadir</i>, S. 16 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 218 ff.).</p>
-
-<p><em class="gesperrt">Esel (Kalb etc.) an der Stelle des Ehebrechers</em>:
-<i>Cent nouvelles nouvelles</i>, n. 61 mit ihren Ableitungen
-<i>Recueil</i>, 1555, S. 221 ff., n. 72 = <i>Aventures</i>, 1556,
-S. 251 ff., n. 75 (statt 74) und Malespini, <i>Ducento novelle</i>,
-Venetia, 1609, II, Bl. 220<sup>a</sup> ff., n. 61; A. v. Keller, <i>Erzählungen
-aus altdeutschen Handschriften</i>, Stuttgart, 1855,
-S. 306 ff.; Gastius, <i>Convivales sermones</i>, II, S. 99 ff. =
-Melander, <i>Jocoseria</i>, I, S. 41 ff., Nr. 35 = deutsch, I,
-S. 23 ff., Nr. 20<a name="FNanchor_17_17" id="FNanchor_17_17"></a><a href="#Footnote_17_17" class="fnanchor">17</a>; Domenichi, 1562, S. 53 ff. = 1581,
-S. 64 ff.; Chauvin, VII, S. 171; <i>Die Çukasaptati</i>, (<i>Textus
-simplicior)</i>, übers. v. R. Schmidt, Kiel, 1894, S. 47 und
-dazu Benfey, <i>Pantschatantra</i>, Leipzig, 1859, I, S. 144.</p>
-
-<p>Kombiniert mit andern Zügen findet sich das Motiv
-in den Fabliaux <i>Des tresces</i>, und <i>De la dame qui fist enten<span class="pagenum"><a name="Page_188" id="Page_188">188</a></span>dant
-son mari qu’il sonjoit</i>, bei Montaiglon-Raynaud,
-<i>Recueil des Fabliaux</i>, Paris, 1872 ff., IV, S. 67 ff. und V,
-S. 132 ff. (dazu Bédier, <i>Les Fabliaux</i>, 2<sup>e</sup> éd., Paris, 1895,
-S. 193 ff.), in Kellers <i>Erzählungen</i>, S. 310 ff.: <i>Der pfaff
-mit der snuer</i>, und S. 324 ff.: <i>Ain spruch von ainer frawen,
-die ain pfaffen bulett, und wie vil sy irnn man unglicks anlegett</i>,
-in einem Gedichte Herrants von Wildonie, <i>Der verkerte
-wirt</i>, in v. d. Hagens <i>Gesammtabenteuern</i>, II, S. 333 ff.
-(dazu S. XLII ff.) und bei Lambel, <i>Erzählungen und
-Schwänke</i>, Leipzig, 1872, S. 191 ff. und in dem Spruchgedichte
-Hans Sachsens <i>Der pawer mit dem zopff</i>, I,
-S. 480 ff. (dazu L. A. Stiefel in den <i>Hans Sachs-Forschungen</i>,
-Nürnberg, 1894, S. 124 ff.).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_364" id="Note_364"></a><a href="#Nanchor_364">364.</a> <i>Nawadir</i>, S. 16 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 219); Buadem,
-Nr. 107; Serbisch, S. 90; Kroatisch, S. 59.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_365" id="Note_365"></a><a href="#Nanchor_365">365.</a> <i>Nawadir</i>, S. 17 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 351); <i>Fourberies</i>,
-Nr. 27; Buadem, Nr. 108; Serbisch, S. 90; Kroatisch,
-S. 51 ff.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 28; Basset im <i>Keleti Szemle</i>, I, S. 223,
-Nr. 27 (<i>Nuzhat al udaba</i>‚). Zu Hammers Übertragung der
-betreffenden Geschichte des <i>Nuzhat al udaba im Rosenöl</i>,
-II, S. 308 vgl. Bassets Bemerkung in der <i>RTP</i>‚.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_366" id="Note_366"></a><a href="#Nanchor_366">366.</a> <i>Nawadir</i>, S. 17 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 347).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_367" id="Note_367"></a><a href="#Nanchor_367">367.</a> <i>Nawadir</i>, S. 17 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 347); Buadem,
-Nr. 109; Serbisch, S. 91.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_368" id="Note_368"></a><a href="#Nanchor_368">368.</a> <i>Nawadir</i>, S. 18 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 348).</p>
-
-<p>Dieselbe Geschichte steht schon bei Bar-Hebraeus,
-S. 111, Nr. 49, wo ein Poet zu einem Geizhals sagt:
-»Wouldst thou have me whilst I am eating one morsel
-to stand up and bow the knee, and then take another?«</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_369" id="Note_369"></a><a href="#Nanchor_369">369.</a> <i>Nawadir</i>, S. 18 (<i>RTP</i>, XVIII, S. 348 ff.).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_370" id="Note_370"></a><a href="#Nanchor_370">370.</a> <i>Nawadir</i>, S. 40 (<i>RTP</i>, XIX, S. 312); Serbisch,
-S. 98.</p>
-
-<p>Die Schnurre ist viel älter als Nasreddin; sie steht
-schon bei Maidani (Freytag, II, S. 603) und, nicht unwitzig<span class="pagenum"><a name="Page_189" id="Page_189">189</a></span>
-erweitert, in dem <i>Kitab al askija</i>, des 1200 verstorbenen
-al Dschausi, wo sie nach Basset, <i>RTP</i>, XVII, S. 158 lautet:</p>
-
-<p>In Kufa war eine Frau, deren Mann mittellos war;
-und sie sagte zu ihm: »Mach dich doch auf und reise durch
-die Länder; vielleicht hilft dir Gott.« Er nahm den Weg
-nach Syrien, und dort verdiente er dreihundert Dirhem;
-dafür kaufte er sich eine Kamelstute. Die war aber hitzig
-und bereitete ihm viel Verdruß. In seinem Ärger darüber
-und über seine Frau, daß sie ihn weggeschickt hatte,
-schwur er, entweder die Kamelstute an dem Tage, wo er
-nach Kufa heimkommen werde, um einen Dirhem zu verkaufen
-oder sich von seiner Frau zu scheiden. Dann
-reute es ihn und er sagte alles seiner Frau. Sie nahm eine
-Katze, setzte sie der Kamelstute auf den Hals und sagte
-zu ihrem Manne: »Geh auf den Markt und rufe aus: ›Wer
-will diese Katze um dreihundert Dirhem kaufen und diese
-Kamelstute um einen? ich verkaufe sie aber nur miteinander.‹«
-Das tat er. Ein Araber kam, betrachtete die
-Kamelstute von allen Seiten und sagte: »Wie schön sie ist!
-wie lebhaft! Wenn sie nur nicht die Katze auf dem Halse
-hätte!«</p>
-
-<p>Ähnlich ist eine Fassung im <i>Bäharistan</i>, Dschamis,
-S. 86 (Clouston, <i>Flowers</i>, S. 82), zu der Schlechta-Wssehrd,
-S. 147 ff. bemerkt, daß die Anekdote im Oriente sehr bekannt
-ist, und daß an sie viele Sprichwörter erinnern wie:
-»Wäre nicht die Verfluchte an seinem Halse!«</p>
-
-<p>Als Predigtmärlein bearbeitet ist die Geschichte bei
-Bromyard, <i>Summa praedicantium</i>, E, 8, 17 (in der Ausg.
-Basel, Joh. de Amerbach, ca. 1479):</p>
-
-<p>Sicut patet de illo qui moriens, vxore executrice
-facta, bouem pro anima sua legauit vt fertur. Vxor vero
-bouem et gallum simul ad forum ducens, vtrumque simul
-vendidit hac conuentione, quod emptor pro gallo marcam
-anglicanam et pro boue obolum daret; quod cum factum
-fuisset, obolum pro anima dedit mariti.</p>
-
-<p>Auf einer ähnlichen Erzählung beruhen Pauli, <i>Schimpf
-und Ernst</i>, Nr. 462 (die Nachweisungen Österleys, S. 526 ff.),
-und Zincgref-Weidner, IV, S. 199 (Ochs und Hahn)<a name="FNanchor_18_18" id="FNanchor_18_18"></a><a href="#Footnote_18_18" class="fnanchor">18</a>. In
-<span class="pagenum"><a name="Page_190" id="Page_190">190</a></span>der 55. Novelle der <i>Heptamérons</i>, sind es wieder, wohl
-mit Anlehnung an eine etwa über Spanien herübergekommene
-Tradition ein Pferd und eine Katze; ebenso
-erzählt G. F. Giuliano, <i>Dialogo d’un medico con un secretario
-et un palafreniere di un principe romano del modo
-et utilità di far quadragesima</i>, Roma, 1651. S. 41, während
-die kurze Darstellung in Costos <i>Fuggilozio</i>, S. 38 ff.:
-<i>Astuzia d’una contadina in satisfare un legato del morto
-marito</i>, von einem Ochsen und einer Katze, die 31. Erzählung
-bei M. Somma, <i>Cento racconti</i>, 3<sup>a</sup> ed., Napoli,
-1822, S. 79 ff. von einem Pferde und einem Hammel (kombiniert
-mit dem Stoffe der 71. Facetie Poggios, wozu man
-Arlotto, I, S. 191 vergleiche) und P. Sébillot, <i>Contes de la
-Haute-Bretagne</i>, Nr. 28: <i>Le fermier rusé</i>, in der <i>RTP</i>, XI,
-S. 509 von einer Kuh und einer Katze berichten.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_371" id="Note_371"></a><a href="#Nanchor_371">371.</a> <i>Nawadir</i>, S. 43 (<i>RTP</i>, XIX, S. 311 ff.).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_372" id="Note_372"></a><a href="#Nanchor_372">372.</a> <i>Nawadir</i>, S. 43 (<i>RTP</i>, XIX, S. 311).</p>
-
-<p>In den <i>Fourberies</i>, S. 72 bemerkt Basset zu diesem
-Schwanke: »Sans doute l’origine du dicton: Si la montagne
-ne va pas à Mahomet, c’est Mahomet qui ira à la
-montagne« und wiederholt dies in der <i>RTP</i>, a. a. O. Diese
-Behauptung hat dann der Fortsetzer der Arbeit Büchmanns
-in die letzten Auflagen der <i>Geflügelten Worte</i>, aufgenommen.
-Hätte er in Wanders <i>Sprichwörter-Lexikon</i>‚
-nachgesehn, so hätte er auf S. 958 des V. Bandes als
-Quelle des Sprichworts: »Wenn der Berg nicht zum Propheten
-kommen will, so muß der Prophet wohl zum Berge
-gehn« das Gedicht Hagedorns »<i>Mahomet und der Hügel</i>‚«
-angegeben gefunden; aber auch dieses ist nicht die unmittelbare
-Quelle, weil es wohl sonst statt »Berg« »Hügel«
-heißen müßte<a name="FNanchor_19_19" id="FNanchor_19_19"></a><a href="#Footnote_19_19" class="fnanchor">19</a>. Die Quelle scheint vielmehr die <i>Mohammed</i>‚
-betitelte Erzählung in Hebels <i>Schatzkästlein des
-Rheinischen Hausfreundes</i>, (zit. Ausg. IV, S. 263 ff.) zu
-sein, deren Anfang lautet:</p>
-
-<p>Dem Mohammed wollten es anfänglich nicht alle von
-seinen Landsleuten glauben, daß er ein Prophet sei, weil er
-noch kein Wunder getan hatte wie Elias. Dazu sagte
-<span class="pagenum"><a name="Page_191" id="Page_191">191</a></span>Mohammed, ganz gleichgültig, wie einer, der eine Pfeife
-Tabak raucht und etwas dazu redet, »das Wunder,« sagte
-er, »macht den Propheten noch nicht aus. Wenn ihrs aber
-verlangt, so werden ich und jener Berg dort geschwind
-beieinander sein.« Nämlich, er deutete auf einen Berg,
-der eine Stunde weit oder etwas entfernt war, und rief
-ihm mit gebietender Stimme, daß der Berg sich soll von
-seiner Stätte erheben und zu ihm kommen. Als aber
-dieser keine Bewegung machen und keine Antwort geben
-wollte, wiewohl keine Antwort ist auch eine, so ergriff
-Mohammed sanftmütig seinen Stab und ging zum Berg,
-womit er ein merkwürdiges und nachahmenswertes Beispiel
-gab .....</p>
-
-<p>Woher Hagedorn und Hebel geschöpft haben, kann ich
-nun allerdings nicht sagen, sicher scheint hingegen zu sein,
-daß die Dschohageschichte von dem Palmbaum (ebenso
-auch wahrscheinlich die beiden deutschen Erzählungen)
-auf einer Mohammedlegende fußt. Bayle zitiert in dem
-Artikel <i>Mahomet</i>, (<i>Dictionaire historique et critique</i>, 3<sup>e</sup> éd.,
-Rotterdam, 1720, S. 1852) eine Stelle aus der das erste Mal
-1686 erschienenen <i>Histoire du monde</i>, von Urb. Chevreau,
-die folgendermaßen beginnt:</p>
-
-<p>Quand les Coreïschites de la Mecque l’eurent prié
-(sc. Mahomet) de faire une miracle pour faire connoître
-ce qu’il étoit, il divisa la Lune en deux pieces entre lesquelles
-ils aperceurent une montagne. Ayant apelé deux
-arbres, ils se joignirent pour aller à lui, et se separérent
-en se retirant, par le commandement qu’il leur fit.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_373" id="Note_373"></a><a href="#Nanchor_373">373.</a> <i>Nawadir</i>, S. 43 (<i>RTP</i>, XIX, S. 312); Buadem,
-Nr. 23; Serbisch, S. 59; Kroatisch, S. 36.</p>
-
-<p>Die Geschichte steht schon bei Bar-Hebraeus, S. 149,
-Nr. 587 (»I wish to know how far my voice will reach.«)
-und ähnlich erzählt Kuka, S. 173.</p>
-
-<p>Eine hübsche Parallele bieten die <i>Contes du Sieur
-Gaulard</i>, S. 200 ff.:</p>
-
-<p>Or il (le Sieur Gaulard) vid plusieurs personnages à
-la Cour, mesmement de ceux de longue robbe, qui auoient
-en leurs chambres de petites cloches, lesquelles ils sonnoient
-pour appeller leurs seruiteurs, quand ils en auoient
-affaire: et s’estant apperceu qu’au son de cette cloche,
-aussitost ils ne failloient de venir vers leurs maistres, il<span class="pagenum"><a name="Page_192" id="Page_192">192</a></span>
-luy prit fantaisie d’en avoir une. Et si tost qu’il fut en
-sa chambre, où il luy tardoit jà qu’il n’estoit arriué pour
-en faire l’experience, il se mit à sonner certe cloche: mais
-voyant que pas vn de ses seruiteurs n’approchoit, il se
-persuada que ses gens ne pouvaient entendre le son. Et
-pour l’experimenter il sonna sa cloche prés sa table, puis
-estant couru à sa porte (car nottez qu’il pensoit courir
-aussi viste que le son de sa cloche) et n’entendant rien
-prés d’icelle, il dit que ses gens auoient raison de ne pas
-estre venus vers luy, et qu’il failloit bien que ceux qui
-auoient des cloches, eussent quelque recepte pour faire
-deualler le son en bas.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_374" id="Note_374"></a><a href="#Nanchor_374">374.</a> <i>Nawadir</i>, S. 43 (<i>RTP</i>, XIX, S. 313 ff.).</p>
-
-<p>Der analoge Schwank des 36. Kapitels der <i>Schildbürger</i>‚
-(v. d. Hagen, <i>Narrenbuch</i>, S. 188 ff.; Das <i>Lalenbuch</i>,
-S. 135 ff.) steht schon bei Hans Sachs, IV, S. 73 ff., ferner
-als 12. Erzählung von Freys <i>Gartengesellschaft</i>‚; vgl. dazu
-die Noten Boltes, S. 220 und <i>Archiv für slavische Philologie</i>,
-XXII, S. 309.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_375" id="Note_375"></a><a href="#Nanchor_375">375.</a> <i>Nawadir</i>, S. 43 (<i>RTP</i>, XIX, S. 252 ff.).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_376" id="Note_376"></a><a href="#Nanchor_376">376.</a> <i>Nawadir</i>, S. 46 (<i>RTP</i>, XIX, S. 251).</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_193" id="Page_193">193</a></span></p>
-
-<h4>2. Aus der von Mardrus besorgten Ausgabe
-von Tausend und einer Nacht</h4>
-
-<p class="tb"><a name="Note_377" id="Note_377"></a><a href="#Nanchor_377">377.</a> Mardrus, S. 93 ff.; s. oben Nr. 37.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_378" id="Note_378"></a><a href="#Nanchor_378">378.</a> Mardrus, S. 95 ff.; <i>Nawadir</i>, S. 8; <i>Fourberies</i>,
-Nr. 3.</p>
-
-<p>Bei Kuka steht (S. 214) eine persische Variante:</p>
-
-<p>On one occasion Mulla Nasruddin was invited to a
-dinner at a friend’s house. A dish of boiled fowl was
-placed before him. As the fowl was not thoroughly cooked,
-he partook of gravy only, and said to his friend: »Please
-have this fowl well cooked for to-morrow, when I shall
-again be your guest.« On the next day the same dish was
-placed before him, and he found that again the fowl was
-not well cooked. He, therefore, partook of the gravy, and
-then placing the fowl in front of himself, began his prostrations
-and genuflexions as in prayers. »What are you
-doing?« asked the host. The Mulla replied: »I am going
-to ask a blessing on this flesh, for the flesh that is placed
-twice over the fire and is not cooked, cannot be the flesh
-of an ordinary fowl, but that of some prophet or saint
-amongst them.«</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_379" id="Note_379"></a><a href="#Nanchor_379">379.</a> Mardrus, S. 96; <i>Nawadir</i>, S. 16; <i>Fourberies</i>, Nr. 14.</p>
-
-<p>Hartmann, S. 57.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_380" id="Note_380"></a><a href="#Nanchor_380">380.</a> Mardrus, S. 114.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_194" id="Page_194">194</a></span></p>
-
-<h4>3. Volkserzählungen aus Tripolis und Tunis</h4>
-
-<p class="tb"><a name="Note_381" id="Note_381"></a><a href="#Nanchor_381">381.</a> Stumme, <i>Tripolis</i>, S. 178 ff.; vgl. oben Nr. 57.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_382" id="Note_382"></a><a href="#Nanchor_382">382.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 75 ff. und II, S. 126 ff.</p>
-
-<p>Zu dem Motive von dem <em class="gesperrt">Zolle auf verschiedene
-Gebrechen</em> vgl. Österleys Nachweisungen zu
-der Nr. 157 der <i>Gesta Romanorum</i>, S. 738 und zu der
-Nr. 285 von Paulis <i>Schimpf und Ernst</i>, S. 506, ferner Waas,
-<i>Die Quellen der Beispiele Boners</i>, S. 56 ff. und Chauvin,
-IX, S. 18 ff. Eine interessante Parallele bietet das <i>Nuzhat
-al udaba</i>, (Basset in der <i>RTP</i>, XV, S. 672 ff.), weil auch
-hier der Zoll auch auf den Namen gesetzt ist:</p>
-
-<p>Man erzählt, daß einer einen König um die Erlaubnis
-gebeten hat, einen Dirhem von jedem Buckligen, ebenso
-einen Dirhem von jedem, der Suleiman heiße, und einen
-Dirhem von jedem, der aus Mosul sei, einheben zu dürfen.
-Der König legte diese Steuer auf, und der Mann nahm
-den Bescheid und ging. Er sah einen Buckligen, der drei
-Hühner hatte, jedes einen Dirhem wert; da streckte er die
-Hand aus und nahm eines und sagte: »Auf Befehl des
-Sultans.« Der Bucklige begann zu schreien und um Hilfe
-zu rufen. Einer, der ihn kannte, sagte zu ihm: »Gib acht,
-Scheik Suleiman!« Da verlangte der, der den Bescheid
-hatte, zwei Dirhem und streckte die Hand nach dem
-zweiten Huhne aus. Der Bucklige schrie: »Ich beschwöre
-dich, tu mir nicht unrecht; ich bin ein Fremder, aus
-Mosul.« »Jetzt sind es drei Dirhem,« sagte der andere;
-er streckte die Hand aus und nahm auch das dritte Huhn
-und ging weg.</p>
-
-<p>Diese Fassung, wo das Gebrechen, der Name und die
-Heimat die Anlässe zu der Entrichtung eines Zolles geben,
-ist ein Gegenstück zu dem 611. Stücke bei Pauli: dort
-bittet ein armer Student vergebens um ein Almosen, weil
-er aus Bremen ist, Nikolaus heißt und nur ein Auge hat.</p>
-
-<p>Die Episode von den <em class="gesperrt">drei Dummen</em> hat eine bis
-in Einzelheiten übereinstimmende Parallele bei Radloff,
-<i>Proben der Volkslitteratur der türkischen Stämme Südsibiriens</i>,
-Petersburg, 1866 ff., VI, S. 257: In einer Stadt,
-die sonst nur von Narren bewohnt wird, nimmt der einzige
-nicht närrische eine Frau. Die geht nach drei Tagen die
-Kuh melken, und bei dieser Beschäftigung läßt sie einen<span class="pagenum"><a name="Page_195" id="Page_195">195</a></span>
-Wind; sie bittet die Kuh, nichts davon zu sagen. Dann
-kommt ihre Schwiegermutter ebenfalls bitten und bringt
-der Kuh eine Schüssel Kleie, damit sie nichts sage.
-Endlich kommt auch der Schwiegervater, bringt der Kuh
-auch eine Schüssel Kleie und bittet sie wie die beiden
-andern, so daß sie alle drei beisammen sitzen. Als der
-junge Gatte nach Hause kommt, wird er zornig und geht
-aus, um drei ebenso törichte Leute zu finden: findet er
-sie, soll seine Familie verschont bleiben; findet er sie
-nicht, will er seine Familie töten usw. usw.</p>
-
-<p>In dieser Kombination, wo es sich allerdings meist um
-die junge Frau oder Braut und ihre Eltern &mdash; nicht wie
-bei Radloff und in unserm Schwanke um ihre Schwiegereltern
-&mdash; handelt, ist das Motiv außerordentlich verbreitet.
-Clouston hat ihm in dem <i>Book of Noodles</i>, S. 191 ff. eine
-längere Studie gewidmet, und reichliche Nachweise finden
-sich bei Köhler, I, S. 81 ff., 217 ff. und 266; dazu kommen
-noch Pitrè, III, S. 137 ff., Crane, S. 279 ff. und 378, Jacobs,
-<i>English Fairy Tales</i>, S. 9 ff. und 231 ff. und Aug. Dozon,
-<i>Trois contes bulgares</i>, Nr. 3: <i>Le cochon a la noce</i>, in der
-<i>RTP</i>, III, S. 381.</p>
-
-<p>Der Schluß unserer Geschichte bringt wieder den Zug
-vom <em class="gesperrt">eingebildeten Toten</em>, der uns schon oft
-genug begegnet ist.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_383" id="Note_383"></a><a href="#Nanchor_383">383.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 78 ff. und II, S. 131 ff.;
-<i>Fourberies</i>, Nr. 55 = unten Nr. 415; Pitrè, IV, S. 444
-(Giufà). Siehe weiter Nr. 347 und Nr. 430.</p>
-
-<p>Das Motiv von dem <em class="gesperrt">Regen eßbarer Dinge</em>,
-der einer dummen Person vorgetäuscht wird, um ihrer
-Erzählung die Glaubwürdigkeit zu nehmen, wird uns noch
-unten bei Nr. 407 beschäftigen; abgesehn von derartigen
-Kombinationen erscheint es noch mit Giufà verknüpft bei
-Pitrè, III, S. 378. Nachweisungen geben Köhler-Bolte in
-der <i>ZVV</i>, VI, S. 73, Clouston, <i>Noodles</i>, S. 154, Cosquin,
-II, S. 182, Note, Köhler, I, S. 340 und 342 und Chauvin,
-VI, S. 126; dazu wären noch zu nennen U. Jahn, <i>Schwänke
-und Schnurren</i>, S. 48 ff., Swynnerton, S. 180 (s. oben die
-Note zu Nr. 347), O’Connor, <i>Folk Tales from Tibet</i>, S. 33 ff.,
-Ilg, II, S. 38 ff., James Bruyn Andrews, <i>Contes ligures</i>,
-S. 92 ff., eine brasilianische Erzählung, die Basset in der
-<i>RTP</i>, X, S. 499 mitteilt, Hazelius, <i>Ur de nordiska folkens</i>‚<span class="pagenum"><a name="Page_196" id="Page_196">196</a></span>
-<i>lif</i>, S. 101 ff., zitiert im <i>Archivio</i>, II, S. 477 ff. usw. usw.
-Hierher gehört auch die bei Chauvin, VIII, S. 69 besprochene
-Novelle des <i>Syntipas</i>, wozu eine im <i>Archivio</i>,
-II, S. 479 aus dem Finnischen übersetzte Erzählung zu
-vergleichen ist. Alle diese Mittel, um ein Ausplaudern
-ungefährlich zu machen &mdash; an den zwei letztgenannten
-Stellen handelt es sich allerdings um einen andern
-Zweck &mdash; gemahnen an die List, die die ungetreue Frau
-anwendet, um den wachsamen Vogel, Papagei oder Elster,
-zu täuschen (vgl. darüber die Literaturnachweise bei
-Chauvin, VIII, S. 35 ff.); als eine Art Bindeglied könnte
-eine Erzählung bei Bütner, <i>Von Claus Narren</i>, S. 119 (aus
-derselben Quelle bei Zincgref-Weidner V, S. 174) gelten,
-wo der Vogel durch einen Narren ersetzt ist:</p>
-
-<p>Ein Weib machte kundschafft mit eim andern Mann.
-Der Narr sahe es; die Fraw forchte, der Narr mochte sie
-verrathen, vnnd warff ein Säugfercklin auff jhn hinab in
-den Hofe. Der Narr meinet, es regnet Schweinlein, da
-ließ die fraw eins vmb das ander auff den Narren fallen.
-Vber eine zeit fraget der Ehemann: Sage mir, Heine, wie
-hat meine Fraw haußgehalten? Heine sprach: Sie lag bey
-einem andern Mann. Der Ehemann sprach: Fraw, du
-must sterben. Ach nein, sprach die Fraw, eilet nicht,
-Herr, fraget den Narren besser. Also fraget der Mann:
-Heine, wenn schlieff die Fraw bey einem andern? Heine
-antwortet: »Nechst war es, da sahe ichs, vnd am selben
-Tage regnet es viel junge Schweinlein.« Der Herr sprach:
-Hilff Gott, wie ist es ein ding, wenn mann einem Narren
-glaubet, vnnd den Rechten grund nit erfehret.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_384" id="Note_384"></a><a href="#Nanchor_384">384.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 79 und II, S. 132 ff.</p>
-
-<p>Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, S. 305 ff. nach dem <i>Nuzhat al
-udaba</i>, und dazu Basset im <i>Keleti Szemle</i>, I, S. 222, Nr. 8;
-s. weiter Chauvin, VIII, S. 49 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_385" id="Note_385"></a><a href="#Nanchor_385">385.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 79 ff. und II, S. 133 ff.; vgl.
-oben Nr. 63.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_386" id="Note_386"></a><a href="#Nanchor_386">386.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 80 und II, S. 135.</p>
-
-<p>S. die Anmerkung zu Nr. 277.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_387" id="Note_387"></a><a href="#Nanchor_387">387.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 81 und II, S. 136.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_197" id="Page_197">197</a></span></p>
-
-<p>Hartmann, S. 59.</p>
-
-<p><em class="gesperrt">Heller in fremdes Geld geworfen</em>: Hartmann
-in der <i>ZVV</i>, VI, S. 268; Pauli, Nr. 566; Montanus,
-S. 25 und 562; Chauvin, VII, S. 153.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_388" id="Note_388"></a><a href="#Nanchor_388">388.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 81 und II, S. 136 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_389" id="Note_389"></a><a href="#Nanchor_389">389.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 81 und II, S. 137 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_390" id="Note_390"></a><a href="#Nanchor_390">390.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 82 und II, S. 139 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_391" id="Note_391"></a><a href="#Nanchor_391">391.</a> Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 82 ff. und II, S. 140.</p>
-
-<p>Die letzten vier Stücke, zu denen eigentlich auch
-schon Nr. 387 gehört, sind Teile eines <em class="gesperrt">Unibosmärchens</em>,
-übertragen auf Dschuha; dasselbe gilt von
-den Nummern 46 bis 50 der <i>Fourberies</i>, die deshalb weggeblieben
-sind, und von der Dschochigeschichte bei Lidzbarski,
-<i>Geschichten und Lieder</i>, S. 249 ff. Teilweise rudimentär
-begegnen uns einzelne Unibosmotive auch bei
-T. J. Bezemer, <i>Volksdichtung aus Indonesien</i>, Haag, 1904,
-S. 196 ff.: <i>Streiche des Djonaha, des Batakschen Eulenspiegels</i>‚;
-wie Basset in der <i>RTP</i>, XX, S. 3 wohl richtigerweise
-annimmt, ist dieser Djonaha (sprich: Dschonaha)
-niemand anders als der arabische Dschoha, der dem Namen
-nach auch mit dem syrischen Dschochi identisch ist. Die
-türkische Überlieferung scheint das Unibosmärchen nicht
-zu kennen, und so dürfte auch die auf Nasreddin übertragene
-serbische Variante aus Bosnien, die in der
-<i>Anthropophyteia</i>, III, S. 366 ff. steht, auf europäische Einflüsse
-zurückzuführen sein.</p>
-
-<p>Eine ausführliche Studie der in diesen Erzählungen
-zusammengefaßten Motivenreihen gibt Zenatti in der Einleitung
-zu seiner Ausgabe der <i>Storia di Campriano contadino</i>,
-Bologna, 1884 und reichliche Literaturnachweise
-bringen Lidzbarski, S. 249 und Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>,
-VI, S. 167; vgl. noch Köhler, I, S. 230 ff., III, S. 13 ff. u. ö.,
-Rittershaus, S. 436 ff., Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, Nr. 19,
-30 und 49 und S. 113, 118 und 121 ff. und Busch, <i>Ut ôler
-Welt</i>, S. 28 ff.</p>
-
-<p>Interessant ist das letzte der oben genannten Stücke
-in den <i>Fourberies</i>‚: Dscheha legt sich in ein Grab; als seine
-Gegner bei ihrer Ankunft hören, daß er tot sei, wollen<span class="pagenum"><a name="Page_198" id="Page_198">198</a></span>
-sie ihm durch ein Loch im Grabe einen argen Schimpf
-antun, aber er brandmarkt sie auf ihre Hinterbacken.
-Durch diese Brandmale beweist er dann, daß sie seine
-Leibeigenen sind, und sie müssen sein Lebelang für ihn
-arbeiten. Diese Erzählung, die mit dem Schlusse der <i>Geschichte
-des zweiten Strolchs</i>, bei Henning, <i>Tausend und
-eine Nacht</i>, XXIII, S. 219 ff. (Chauvin, VII, S. 151 ff.)
-übereinstimmt, hat mit Ausnahme des zuletzt genannten
-Zuges, daß nämlich <em class="gesperrt">aus der Brandmarkung die
-Leibeigenschaft abgeleitet</em> wird, wozu man
-Boltes Nachweise bei Armeno-Wetzel, <i>Die Reise der Söhne
-Giaffers</i>, Tübingen, 1895, S. 215 vergleiche, eine interessante
-Parallele in einer litauischen Überlieferung bei
-Veckenstedt, <i>Sztukoris</i>, S. 28 ff. In zwei andern litauischen
-Märchen (Schleicher, S. 44 ff. und 86) verstümmelt der
-vermeintliche Tote seine Widersacher, als sie ihn verunreinigen
-wollen, mit einem Messer und einer Schere;
-eine sehr große Ähnlichkeit hat damit eine Erzählung bei
-Socin und Stumme, <em class="gesperrt">Der arabische Dialekt der Houwara
-des Wad Sus in Marokko</em>, Leipzig, 1894, S. 34 und 98,
-wo der Tote einem seiner Nachsteller, der riechen will,
-ob er schon stinke, mit einer Schere die Nase abschneidet.
-Vgl. dazu Köhler, I, S. 324. Zu dem <em class="gesperrt">sich tot
-stellenden Schuldner</em> usw. vgl. Hartmann, S. 56,
-Bolte bei Wickram, S. 368 und unten die Noten zu Nr. 429.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_199" id="Page_199">199</a></span></p>
-
-<h3>III. Berberische Überlieferungen</h3>
-
-<p class="tb"><a name="Note_392" id="Note_392"></a><a href="#Nanchor_392">392.</a> Stumme, <i>Tamazratt</i>, S. 39 und 70, Nr. 24; Stumme,
-<i>Tunis</i>, I, S. 80 und II, S. 134 (hier wird der Esel, so wie
-in vielen Unibosmärchen von drei Leuten gemeinsam gekauft);
-<i>Fourberies</i>, Nr. 46 (ebenso und wirklich ein Teil
-eines Unibosmärchens); ebendort, Nr. 36 (an die Stelle des
-Esels treten hintereinander zwei Rinder); <i>Anthropophyteia</i>,
-V, S. 328 und 329 ff. (aus Bosnien und von Nasreddin;
-wegen des Anfanges dieser Erzählung s. oben die Anmerkung
-zu Nr. 277).</p>
-
-<p>Eine besonders ihres Schlusses wegen merkwürdige
-Variante bringt die serbische Ausgabe, S. 113 ff.:</p>
-
-<p>Eines Tages wollte der Hodscha Nasreddin einen Esel
-kaufen gehn. Als er auf den Markt kam, traf er dort
-einen Kerl, der aus seinem Esel möglichst viel Geld
-herausschlagen wollte. Nasreddin fragte ihn, was der Esel
-kosten solle, und der Mann nannte einen hohen Preis,
-fügte aber hinzu, daß sein Esel nicht so sei wie die andern,
-sondern jeden Tag Geld scheiße, einmal lauter Taler, am
-andern Tage lauter Dukaten; und um Nasreddin davon zu
-überzeugen, hob er dem Esel den Schwanz, nahm einen
-Dukaten heraus und steckte ihn in den Gürtel.</p>
-
-<p>Als das Nasreddin sah, brannte er nur darauf, den
-Esel zu kaufen, und zahlte schließlich eine große Summe
-für ihn. Beim Abschiede sagte ihm noch der Kerl, wie er
-ihn zu füttern habe, und dann gingen sie auseinander.</p>
-
-<p>Voller Freude ging Nasreddin mit dem Esel heim und
-fütterte ihn tüchtig, ohne sich an die Vorschrift zu halten.</p>
-
-<p>Am nächsten Morgen eilte er in den Stall, einen Sack
-in der Hand, den er mit den Dukaten füllen wollte. Aber
-er fand die Stalltür von innen verrammelt, und konnte
-nicht eintreten. »Schau ihn an,« sagte er bei sich, »da
-hat er die ganze Nacht geschissen, und der Stall ist jetzt
-so voll Gold, daß ich die Tür nicht öffnen kann.« Nach
-diesem Selbstgespräche guckte er durch einen Spalt hinein,
-und nun sah er etwas wie Silber glänzen; er war davon
-nicht gerade entzückt und sagte sich: »Schau dir nur
-diesen Dreckkerl an! Dukaten hat er nicht scheißen
-wollen, sondern nur Taler.« Er ging um eine Axt und
-schlug die Tür ein.</p>
-
-<p>Als er dann in den Stall trat, bekam er etwas zu<span class="pagenum"><a name="Page_200" id="Page_200">200</a></span>
-sehn. Der viele Hafer hatte den Esel aufgetrieben und
-der Esel hatte alle viere von sich gestreckt; und was
-Nasreddin für Taler gehalten hatte, waren die Hufeisen
-des verreckten Esels.</p>
-
-<p>Nun wurde ihm noch weher ums Herz; er warf den
-Sack weg und begann zu jammern. Daraufhin kam ein
-Nachbar gelaufen, und der fragte ihn, was ihm fehle.
-»Was mir fehlt? na, sieh dir die Geschichte an; ich habe
-ein schönes Stück Geld verloren.« Und er erzählte dem
-Nachbar, wie er betrogen worden sei.</p>
-
-<p>Der Nachbar beriet ihn, was er tun solle: »Hacke dem
-Esel den Kopf ab, nimm eine oder zwei Oka Seide und
-wickle sie auf den Kopf; dann nimm ihn auf den Markt
-und biete ihn zum Verkaufe aus. Wenn dich einer fragt,
-was du zu verkaufen hast, so sagst du: ›Einen Eselskopf.‹«</p>
-
-<p>Nasreddin folgte diesem Rate und ging mit dem Eselskopfe
-auf den Markt. Es kam einer und fragte ihn, was
-er zu verkaufen habe, und Nasreddin sagte: »Einen Eselskopf.«
-Der Kunde lachte und sagte: »Aber Hodscha, du
-bist doch dumm! das soll ein Eselskopf sein? das ist ja
-Seide.« »Und ich sage dir, du kaufst nur einen Eselskopf.«
-Doch der Kunde lachte, weil er meinte, das sei
-nichts als eine von des Hodschas gewöhnlichen Dummheiten.
-Sie handelten den Preis für die Oka Seide aus
-und wogen den Klumpen ab, und der Kunde bezahlte das
-ganze Gewicht für Seide. Dann verabschiedeten sie sich,
-und jeder ging seines Weges.</p>
-
-<p>Als der Käufer den Klumpen abwickelte, fand er, daß
-die Seide nur oberflächlich war und daß das andere wirklich
-ein Eselskopf war; sofort lief er zum Richter und verklagte
-Nasreddin, daß ihn der betrogen habe. Der Richter
-ließ den Hodscha rufen, und der sagte, als er vor Gericht
-erschienen war: »Erhabener Kadi, frage ihn, was ich ihm
-gesagt habe, das ich zu verkaufen habe, und du wirst
-sehn, ob ich ihn betrogen habe.« Der Kadi befragte den
-Kläger und der erzählte genau den Sachverhalt. Erstaunt
-fragte ihn nun der Kadi: »Ja, warum klagst du denn, wo
-du doch gewußt hast, was du kaufst?« und damit ließ er
-ihn hinauswerfen.</p>
-
-<p>Auf diese Weise hatte der Hodscha Nasreddin den
-erlittenen Schaden wieder eingebracht.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_201" id="Page_201">201</a></span></p>
-
-<p>Der Schluß dieser Erzählung steht als selbständiger
-Schwank in der griechischen Ausgabe Nr. 145 und bei
-Pann, S. 331 ff.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 74 ff.</p>
-
-<p><em class="gesperrt">Goldmistende Tiere</em> (ohne Rücksicht auf die
-Unibosmärchen): Grimm, <i>KHM</i>, III, S. 65 ff.; Benfey,
-<i>Pantschatantra</i>, I, S. 378 ff.; <i>Kathá Sarit Ságara</i>, II, S. 8;
-Clouston, <i>Popular Tales and Fictions</i>, I, S. 123 ff.; Forke,
-<i>Die indischen Märchen und ihre Bedeutung für die vergleichende
-Märchenforschung</i>, Berlin, 1911, S. 52.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_393" id="Note_393"></a><a href="#Nanchor_393">393.</a> G. A. Krause, <i>Proben der Sprache von Ghat in
-der Sáhara</i>, in den <i>Mittheilungen der Riebeck’schen Niger-Expedition</i>,
-Leipzig, 1884, II, S. 31 ff. = Basset, <i>Contes
-populaires d’Afrique</i>, S. 12 ff.</p>
-
-<p>Basset, <i>Zenatia</i>, S. 134; Basset, <i>Nouveaux contes berbères</i>,
-Paris, 1897, S. 349.</p>
-
-<p>Ähnlich wie hier Schahas Frau den Wasserschlauch
-hergibt, verkauft bei Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>,
-S. 187 Giucca Quattrini für Töpfe. Über dieses Motiv,
-das <em class="gesperrt">Verschleudern wertvoller Dinge durch
-einen Dummkopf</em>, vgl. Köhler, I, S. 66, 71, 342 und
-391; zu den an diesen Stellen und im <i>Archiv für slavische
-Philologie</i>, XXI, S. 285 gegebenen Nachweisen kommen
-noch E. Sklarek, <i>Ungarische Volksmärchen</i>, Leipzig, 1901,
-S. 251 ff. und 298, M. Preindlsberger-Mrazović, <i>Bosnische
-Volksmärchen</i>, Innsbruck, 1905, S. 95 ff. und Chauvin, VI,
-S. 31 ff.</p>
-
-<p>Zu der Wiedergewinnung vgl. Chauvin, V, S. 64, Note.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_394" id="Note_394"></a><a href="#Nanchor_394">394.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 2; <i>Nawadir</i>, S. 6; vgl. oben
-Nr. 160.</p>
-
-<p>Hartmann, S. 53 ff.</p>
-
-<p>Ungefähr dasselbe erzählen das <i>Hadikat al afrah</i>, von
-asch Schirwani (Basset in der <i>RTP</i>, XIV, S. 290) und
-Roda Roda, S. 75.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_395" id="Note_395"></a><a href="#Nanchor_395">395.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 5; <i>Nawadir</i>, S. 13.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 26.</p>
-
-<p>Die an dieser Stelle zitierte älteste Version der Geschichte
-aus Abdirabbihis <i>Kitab al ikd al farid</i>, hat Basset
-in der <i>RTP</i>, XV, S. 282 übersetzt; ebendort zitiert Basset<span class="pagenum"><a name="Page_202" id="Page_202">202</a></span>
-noch eine Parallele aus dem <i>Mustatraf</i>, von al Abschihi;
-vgl. weiter Dschami, <i>Bäharistan</i>, S. 73 ff., Kuka, S. 205,
-Nr. 133 und Galland, S. 33.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_396" id="Note_396"></a><a href="#Nanchor_396">396.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 7; Buadem, Nr. 98; <i>Tréfái</i>, Nr. 131;
-Serbisch, S. 86; Kroatisch, S. 52.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_397" id="Note_397"></a><a href="#Nanchor_397">397.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 9; <i>Nawadir</i>, S. 12.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 25; Basset in der <i>RTP</i>, XVIII, S. 138
-(eine ähnliche Erzählung steht schon in dem <i>Kitab al ikd
-al farid</i>, von Abdirabbihi).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_398" id="Note_398"></a><a href="#Nanchor_398">398.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 10; <i>Nawadir</i>, S. 11; Buadem,
-Nr. 104; Serbisch, S. 88 ff.; Kroatisch, S. 58 ff.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 25; Basset in der <i>RTP</i>, XVII, S. 606.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_399" id="Note_399"></a><a href="#Nanchor_399">399.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 12.</p>
-
-<p>Köhler, I, S. 500; Hartmann, S. 57.</p>
-
-<p>In einer Erzählung des im siebenten Jahrhundert
-n. Chr. verfaßten Midrasch <i>Echa rabbathi</i>, verteilt ein
-Mann aus Jerusalem als Gast fünf Hühner auf folgende
-Weise: der Hausherr und sein Weib erhalten ein Huhn,
-die zwei Söhne eines, die zwei Töchter eines und er selber
-zwei, so daß überall die Zahl drei resultiert. A. Wünsche,
-der diese Erzählung in der <i>Z. f. vgl. Littg.</i>, N. F., IV,
-S. 40 ff. mitteilt (andere Parallelen bei Armeno-Wetzel,
-<i>Die Reise der Söhne Giaffers</i>, hg. v. Fischer u. Bolte,
-Tübingen, 1895, S. 207), bringt ebendort, S. 43 ff. eine
-völlig entsprechende Variante aus Johannes Juniors <i>Scala
-coeli</i>, Ulm, 1480, Bl. 37<sup>b</sup> bei:</p>
-
-<p>Cum in prandio quinque haberet perdices, voluit, ut
-secundum scientiam divinam eas divideret. Tunc clericus:
-In divinitate trinitas est principium, et ideo vobis et dominae
-do unam et sic estis tres, duabus filiabus unam et
-sic sunt tres, duobus filiis unam et sic estis tres; mihi soli
-duas et sic sumus tres.</p>
-
-<p>Vereinfacht ist dieses Beispiel in der türkischen Volkserzählung
-<i>Vom Räuber und vom Richter</i>, die wie Prelog
-bemerkt, der Steindruckausgabe von Nasreddins Schwänken
-als Saum für jede Seite beigeschrieben wurde (vgl.
-Chauvin, V, S. 187). Dort heißt es (Camerloher, S. 69 ff.):</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_203" id="Page_203">203</a></span></p>
-
-<p>Der Richter ..... hieß ihn auch die drei Hennen austeilen.
-Der Räuber schaute sich um, sah, daß die Kinder
-und die Diener weggegangen waren, gab eine Henne der
-Richterin und die zwei andern sich selbst.</p>
-
-<p>Richter: »Was ist dies für eine Verteilung?«</p>
-
-<p>Räuber: »Die Henne ist eins, und ihr beide dazu
-macht drei; ich bin eins, und die zwei Hennen dazu
-macht drei.«</p>
-
-<p>Man sieht, daß die Schnurre Dschehas nur eine nicht
-unwitzige Steigerung dieser Geschichte darstellt. Vgl.
-auch unten Nr. 467.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_400" id="Note_400"></a><a href="#Nanchor_400">400.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 19; Pharaon, S. 185 ff.; Pann,
-S. 353 ff.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 74.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_401" id="Note_401"></a><a href="#Nanchor_401">401.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 22; <i>Nawadir</i>, S. 10.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 24 und 79.</p>
-
-<p>Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, S. 274 ff.; Gladwin, II, S. 25,
-Nr. 66; Clouston, <i>Flowers</i>, S. 95 ff.; Kuka, S. 83 ff.; Basset
-in der <i>RTP</i>, XIII, S. 617 (aus dem <i>Mustatraf</i>, von al Abschihi).
-Vgl. auch Wesselski, <i>Mönchslatein</i>, Nr. 20 und
-die Noten auf S. 206.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_402" id="Note_402"></a><a href="#Nanchor_402">402.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 23; Buadem, Nr. 99; <i>Nawadir</i>,
-S. 5; Serbisch, S. 86.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 19 ff.</p>
-
-<p><em class="gesperrt">Aristoteles und die Königin</em>: Wesselski,
-<i>Mönchslatein</i>, S. 244 ff.; dort wären noch anzuziehen gewesen
-Bolte, <i>Die Singspiele der englischen Komoedianten</i>,
-S. 21, Gaudefroy-Demonbynes in der <i>RTP</i>, XI, S. 530, Basset
-ebendort, XV, S. 109 ff. und A. Borgeld, <i>Aristoteles en
-Phyllis</i>, Groningen, 1902.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_403" id="Note_403"></a><a href="#Nanchor_403">403.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 24; <i>Nawadir</i>, S. 44.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 73.</p>
-
-<p>Vgl. Arlotto, I, S. 193 ff., wo noch auf Boltes Anmerkung
-zu Schumanns <i>Nachtbüchlein</i>, Nr. 42, S. 409 und
-hinter Freys <i>Gartengesellschaft</i>, S. 284, auf Bolte in der
-<i>ZVV</i>, XIII, S. 422 und auf Cosquin, II, S. 209 zu verweisen
-gewesen wäre.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_404" id="Note_404"></a><a href="#Nanchor_404">404.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 33.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_204" id="Page_204">204</a></span></p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_405" id="Note_405"></a><a href="#Nanchor_405">405.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 35; vgl. auch dort Nr. 36.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 74.</p>
-
-<p>Der Betrug mit dem Ziegenfelle, auf das der Sohn als
-<em class="gesperrt">angeblicher Käufer mitbietet</em>, kehrt wieder
-zu Beginn der 6. Erzählung bei Socin und Stumme, <i>Der
-arabische Dialekt der Houwara</i>, S. 35 und 98 (= Basset,
-<i>Contes populaires d’Afrique</i>, S. 121), die uns noch unten
-bei Nr. 407 begegnen wird; vgl. auch Henning, <i>Tausend
-und eine Nacht</i>, XIX, S. 13 ff. und Chauvin, VIII, S. 107.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_406" id="Note_406"></a><a href="#Nanchor_406">406.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 37.</p>
-
-<p>Vgl. die 66. Facetie Poggios: <i>Dictum Perusini ad
-uxorem</i>, und die 93. der <i>Cent nouvelles nouvelles</i>‚. Ausführliche
-Nachweisungen gibt Bolte zu Frey, Nr. 21,
-S. 223 ff.; dazu kommen noch Domenichi, <i>Facetie</i>, 1562,
-S. 25 ff. und 282 (= Ausgabe von 1581, S. 30 und 349) und
-Sagredo, <i>L’Arcadia in Brenta</i>, S. 386 ff.</p>
-
-<p>Anders Serbisch, S. 128:</p>
-
-<p>Der Hodscha Nasreddin hatte seiner Frau neue Pantoffel
-gekauft, aber mit Papiersohlen. Als das die Frau
-sah, begann sie mit dem Hodscha zu zanken, aber er sagte
-zu ihr: »Du nichtsnutziges Ding, kümmere dich um deine
-Arbeit; wollte Gott, du könntest mit dem Fuß nicht mehr
-auftreten; dann könntest du sie hundert Jahre tragen.«</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_407" id="Note_407"></a><a href="#Nanchor_407">407.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 38; siehe Nr. 426 und 427, ferner
-die Dschahangeschichte bei Stumme, <i>Malta</i>, S. 50 ff.
-(= Stumme, <i>Studien</i>, S. 37), den Schluß des 91. Stückes:
-<i>Dschahans Abenteuer</i>, bei Ilg, II, S. 43 ff. und Pitrè, <i>Novelle
-popolari toscane</i>, S. 184 ff. (von Giucca). Vgl. auch
-oben Nr. 277 und die Noten dazu.</p>
-
-<p><i>Fourberies</i>, S. 75; Basset in der <i>RTP</i>, XI, S. 498 ff.</p>
-
-<p>Über den <em class="gesperrt">Verkauf an einen Vogel, einen
-Baum, eine Statue</em> usw. handeln Köhler, I, S. 51,
-65, 98 und 99 ff., Basset im <i>Loqmân berbère</i>, S. 77 ff.,
-Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 73, Clouston, <i>Noodles</i>,
-S. 143 ff., Cosquin, II, S. 179 ff. und Chauvin, VI, S. 125 ff.
-Ohne Rücksicht, ob schon zitiert oder nicht, gebe ich hier
-alle Versionen, die ich einsehn konnte, indem ich auch auf
-das oben bei Nr. 383 angezogene Motiv von dem <em class="gesperrt">Regen
-eßbarer Dinge</em> Rücksicht nehme:</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_205" id="Page_205">205</a></span></p>
-
-<p>Stumme, <i>Elf Stücke im Silha-Dialekt von Tázerwalt</i>,
-Nr. 7 in der <i>Zeitschr. d. Deutschen Morgenl. Ges.</i>, XLVIII,
-S. 403 ff. (an eine Eule; Regen von Bohnen und Erbsen);
-Stumme, <i>Der arabische Dialekt der Houwara</i>, S. 35 und
-98 ff. (= Basset, <i>Contes populaires d’Afrique</i>, S. 121 ff.):
-(Eule; gewöhnlicher Regen. Scheint verderbt zu sein);
-Rivière, <i>Recueil de contes populaires de la Kabylie du
-Djurdjura</i>, S. 179 ff. (Kuckuck, Kuchenregen); Ilg, II,
-S. 51 ff. (Holzbildsäule; Weinbeerenregen); Giamb. Basile,
-<i>Lo Cunto de li Cunti</i>, j. I, t. 4 (1. Ausg. 1634), Napoli,
-1891, I, S. 63 ff. = <i>Der Pentamerone</i>, übertragen von
-F. Liebrecht, Breslau, 1846, I, S. 61 ff. (Bildsäule; Regen
-von Rosinen und Feigen); R. Forster, <i>Fiabe popolari dalmate</i>,
-Nr. 13 im <i>Archivio</i>, X, S. 313 ff. (Mehl an Bäume;
-ohne Schatz) und 314 (Statue); Schott, <i>Walachische
-Märchen</i>, Stuttgart, 1845, zitiert bei Mackenzie, <i>The Marvellous
-Adventures and Rare Conceits of Master Tyll
-Owlglass</i>, New Ed., London, 1890, S. 313 (Baum); Haltrich,
-S. 232 ff. (Eiche); Krauss, <i>Sagen und Märchen der Südslaven</i>,
-I, S. 249 ff. (Buche); Sklarek, S. 204 ff. (Weidenbaum);
-Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 42 ff. (Kiefern); Bladé,
-<i>Contes populaires de la Gascogne</i>, III, S. 127 ff. (Statue);
-Sébillot, <i>Contes de la Haute-Bretagne</i>, in der <i>RTP</i>, XI,
-S. 504 ff. und 505 (Heiliger); derselbe, <i>Contes et légendes
-de la Haute-Bretagne</i>, in der <i>RTP</i>, XXIV, S. 140 ff. (Heiliger;
-kein Schatz gefunden); J. Frison, <i>Contes et légendes de la
-Basse-Bretagne</i>, in der <i>RTP</i>, XXII, S. 404 ff. (Heiliger);
-Sébillot, <i>Littérature orale de la Auvergne</i>, S. 81 (Heiliger;
-kein Schatz gefunden); Carnoy, <i>Littérature orale de la
-Picardie</i>, S. 190 und 196 (Christusbild); Cosquin, II,
-S. 177 ff. (Ohne Schatz finden; Jean Bête nimmt dem
-Heiligen einfach die Leinwand wieder ab).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_408" id="Note_408"></a><a href="#Nanchor_408">408.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 40.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_409" id="Note_409"></a><a href="#Nanchor_409">409.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 41.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_410" id="Note_410"></a><a href="#Nanchor_410">410.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 42.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_411" id="Note_411"></a><a href="#Nanchor_411">411.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 43.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_412" id="Note_412"></a><a href="#Nanchor_412">412.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 52 und</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_206" id="Page_206">206</a></span></p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_413" id="Note_413"></a><a href="#Nanchor_413">413.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 53.</p>
-
-<p>Diese Erzählung hat eine merkwürdige Übereinstimmung
-mit dem 7. der <i>KHM</i>, der Brüder Grimm: <i>Der gute
-Handel</i>, und mit dem 52. Stücke der Krausschen <i>Sagen und
-Märchen der Südslaven</i>‚; in diesen beiden Märchen macht
-ein Bauer eine Königstochter durch die Erzählung von
-dem <em class="gesperrt">Fleischverkaufe an Hunde</em> (s. oben die
-Anmerkung zu Nr. 277, wo auch auf Jahn, <i>Schwänke und
-Schnurren</i>, S. 103 ff. zu verweisen gewesen wäre) lachen
-und soll sie deshalb zur Gattin erhalten.</p>
-
-<p><em class="gesperrt">Königstochter lachen machen</em>: Grimm,
-<i>KHM</i>, III, S. 115; Benfey, <i>Pantschatantra</i>, I, S. 518; Köhler,
-I, S. 93 ff. und 348; Bolte bei Montanus, S. 569; <i>Archiv für
-slavische Philologie</i>, XXI, S. 295, XXII, S. 301 und 307. Vgl.
-weiter Monnier, S. 325 ff. und 329; Sklarek, S. 206 ff. und
-295; Wlislocki, <i>Märchen und Sagen der transsilvanischen
-Zigeuner</i>, Berlin, 1886, S. 119 ff.; Haltrich, S. 175 ff.; Wenzig,
-<i>Westslawischer Märchenschatz</i>, Leipzig, 1857, S. 312 ff.;
-Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>, III, S. 23 ff.;
-Jacobs, <i>English Fairy Tales</i>, S. 154 und 249 (Motiv mißverstanden);
-Reinisch, <i>Die Nuba-Sprache</i>, I, S. 224 ff. Eine
-diesen Zug behandelnde Abhandlung von J. Polivka in
-der <i>Pohadkoslovne studie</i>, Prag, 1904 ist mir unbekannt
-geblieben.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_414" id="Note_414"></a><a href="#Nanchor_414">414.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 54 und</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_415" id="Note_415"></a><a href="#Nanchor_415">415.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 55.</p>
-
-<p>S. die Nrn. 347, 383 und 430.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_416" id="Note_416"></a><a href="#Nanchor_416">416.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 56.</p>
-
-<p>Für diese Erzählung gilt das, was Benfey, <i>Pantschatantra</i>,
-I, S. 360 von ihrer Parallele, der äsopischen Fabel
-Von dem Bauern und der Schlange (Halm, Nr. 96) sagt,
-nämlich daß sie wie ein Fragment aussieht und nur den
-Eindruck von gehörtem und nicht völlig verstandenem,
-darum unzusammenhängendem macht; vor allem fehlt
-jeder Grund, daß Dscheha den Schakal in sein Haus aufnimmt.
-Vgl. Österleys Anmerkungen zu <i>Gesta Romanorum</i>,
-Nr. 141 und zu Kirchhof, <i>Wendunmuth</i>, VII, Nr. 91,
-die Anmerkungen Kurzens zu Waldis, I, Nr. 26, Chauvin,
-II, S. 94 und Nopcsa, <i>Aus Sala und Klementi</i>, Sarajevo,
-1910, S. 63 ff.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_207" id="Page_207">207</a></span></p>
-
-<p><em class="gesperrt">Schakal</em> (Fuchs) <em class="gesperrt">hat zehn</em> (hundert etc.) <em class="gesperrt">Listen</em>:
-Benfey, I, S. 316; Köhler, I, S. 408, 534 und 560; Chauvin,
-III, S. 54.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_417" id="Note_417"></a><a href="#Nanchor_417">417.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 59.</p>
-
-<p>Zu der Probe der Scharfsichtigkeit vgl. Busch, <i>Ut ôler
-Welt</i>, S. 12 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_418" id="Note_418"></a><a href="#Nanchor_418">418.</a> <i>Fourberies</i>, Nr. 60.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_209" id="Page_209">208-209</a></span></p>
-
-<h3>IV. Maltesische Überlieferungen</h3>
-
-<p class="tb"><a name="Note_419" id="Note_419"></a><a href="#Nanchor_419">419.</a> <i>Bonelli</i>, S. 459; Buadem, Nr. 30; Serbisch, S. 61 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_420" id="Note_420"></a><a href="#Nanchor_420">420.</a> <i>Bonelli</i>, S. 459.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_421" id="Note_421"></a><a href="#Nanchor_421">421.</a> Stumme, <i>Studien</i>, S. 49 ff. = Stumme, <i>Malta</i>,
-S. 79 ff.; Stumme, <i>Studien</i>, S. 61 ff. = Stumme, <i>Malta</i>,
-S. 91 ff.; Bonelli, S. 459 ff.; Ilg, II, S. 41 ff., Nr. 91.</p>
-
-<p>Reichliche Varianten geben Cosquin, II, S. 202 ff. und
-363 ff. und Chauvin in der <i>ZVV</i>, XV, S. 462; dazu vgl.
-noch Luzel, <i>Contes populaires de Basse-Bretagne</i>, III,
-S. 400 ff., P. Sébillot, <i>Contes de la Haute-Bretagne</i>, Nr. 22
-in der <i>RTP</i>, XI, S. 453 ff.; Wlislocki, <i>Märchen und Sagen
-der transsilvanischen Zigeuner</i>, S. 73 ff.; Ilg, II, Nr. 98,
-S. 50 ff.; Bolte in der <i>ZVV</i>, XVII, S. 339.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_422" id="Note_422"></a><a href="#Nanchor_422">422.</a> Ilg, II, Nr. 94.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_423" id="Note_423"></a><a href="#Nanchor_423">423.</a> Ilg, II, Nr. 95.</p>
-
-<p>Der Schwank erinnert an das Salzsäen im 14. Kapitel
-des <i>Lalenbuchs</i>, (Stuttgart, 1839, S. 61 ff.; v. d. Hagen,
-S. 83 ff.), wo es überdies heißt: »Demnach auch kund und
-offenbar, daß andere Sachen wachsen, als Kälber, so man
-Käse setzet, und Hühner, wenn man Eier in Boden
-stecket ...«; vgl. dazu Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 119.
-Ähnlich ist das Anbauen von Kuhschwänzen, um Kühe zu
-erhalten; s. Keller, <i>Die Schwaben</i>, S. 137 ff. und Bronner,
-<i>Schelmen-Büchlein</i>, S. 107 ff. Klaus Narr, der Pfennige
-aussät, um Geld zu ernten (S. 85), will auch Schafe und
-Geflügel anbauen (S. 203 ff.):</p>
-
-<p>Clauß strawte Schaaflorbern auß vnd meinet, es
-würden Schaaf dauon außgehen; da sprach einer: Lieber
-Clauß, es werden keine Schaaf auß diesem Samen. Clauß
-sprach: Werdens nit Schaafe, so werdens Lämmer, die
-dienen auch in der Küchen an die Bratspiesse.</p>
-
-<p>tb</p>
-
-<p>Also satzte er auch Kötlein von Hünern vnd Gänsen
-vnd versahe sich, es würden Hüner vnd Gänse drauß
-wachsen; da sprache einer zu jm: Es ist vmb sonst, Clauß,
-was du thust; wenn du aber Eyer einscharretest, so würden
-junge Hüner drauß. Clauß antwortet: Was taug vnd kan<span class="pagenum"><a name="Page_210" id="Page_210">210</a></span>
-ein ding vnversuchet? Ich wils hiemit versuchen, wil es
-denn nicht gerahten, so wil ich Eyer eynscharren.</p>
-
-<p>Vgl. auch die 11. und die 12. der von Decourdemanche
-hinter den <i>Plaisanteries de Nasr-Eddin Hodja</i>, S. 123 ff.
-mitgeteilten Karakuschgeschichten.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_424" id="Note_424"></a><a href="#Nanchor_424">424.</a> Ilg, II, Nr. 96.</p>
-
-<p>Eine maltesische Parallele steht bei Ilg, II, S. 39; vgl.
-weiter Grimm, III, S. 101.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_425" id="Note_425"></a><a href="#Nanchor_425">425.</a> Ilg, II, Nr. 97.</p>
-
-<p>Der Schwank ist mir außer bei Costo, <i>Il Fuggilozio</i>,
-S. 91 und bei Sagredo, <i>L’Arcadia in Brenta</i>, S. 165 ff. auch
-schon in einer ältern italiänischen Facetien- oder Novellensammlung
-begegnet; leider ist mir nicht erinnerlich, in
-welcher. Auf einer italiänischen Quelle beruht auch das
-dasselbe erzählende 35. Stück von Wickrams <i>Rollwagenbüchlein</i>‚;
-vgl. Boltes Noten dazu S. 370 ff.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_211" id="Page_211">211</a></span></p>
-
-<h3>V. Sizilianische Überlieferungen</h3>
-
-<p class="tb"><a name="Note_426" id="Note_426"></a><a href="#Nanchor_426">426.</a> Pitrè, III, S. 353 ff.; Crane, S. 291 ff.; Gonzenbach,
-I, S. 249 ff. (der Anfang ist identisch mit der
-Nr. 427); vgl. oben die Nr. 277 und 407.</p>
-
-<p>Pitrè, III, S. 371; Crane, S. 379; Gonzenbach, II,
-S. 228.</p>
-
-<p>Der <em class="gesperrt">Befehl, nur an Leute zu verkaufen,
-die wenig reden</em> begegnet nicht nur in der Fassung
-bei Pitrè, sondern auch bei Basile, Cosquin und Frison
-an den zu Nr. 407 genannten Stellen.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_427" id="Note_427"></a><a href="#Nanchor_427">427.</a> Pitrè, III, S. 354 ff.; Crane, S. 292; Gonzenbach,
-I, S. 249 ff.</p>
-
-<p>Crane, S. 379; Cosquin, II, S. 180 ff.</p>
-
-<p>Bei Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, S. 188 deckt
-Giucca mit der schon gefärbten Leinwand einen Dornbusch
-zu, der ihm vor Kälte zu zittern scheint.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_428" id="Note_428"></a><a href="#Nanchor_428">428.</a> Pitrè, III, S. 355 ff.; Crane, S. 293.</p>
-
-<p>Crane, S. 293 ff. und 380.</p>
-
-<p>Bei Pitrè, III, S. 372 (Monnier, S. 59) steht eine
-Variante, wo sich Giufà über die Fliegen nur deshalb
-beklagt, weil sie ihn belästigen; der Ausgang ist ebenso
-wie in der in Rede stehenden Erzählung. Diese Variante,
-die mit einer Juvadigeschichte bei Mango, S. 54 übereinstimmt,
-ist eine Parallele zu unserer Nr. 280. Vgl. dazu
-noch die Nachweisungen Pitrès im <i>Archivio</i>, V, S. 140.</p>
-
-<p>Von den in unsere Erzählung verwobenen Motiven erinnert
-der <em class="gesperrt">Fleischverkauf an die Fliegen</em> an
-den oben bei Nr. 277 und 412 besprochenen <em class="gesperrt">Fleischverkauf
-an die Hunde</em>, während wir der <em class="gesperrt">Verscheuchung
-von Dieben durch ein harmloses
-Selbstgespräch</em> (zu der hier besprochenen
-Fassung vgl. noch die Giufàgeschichte bei Gonzenbach, I,
-S. 260 ff.) unten bei Nr. 446 begegnen werden.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_429" id="Note_429"></a><a href="#Nanchor_429">429.</a> Pitrè, III, S. 356 ff.; Gonzenbach, I, S. 255 ff.;
-Crane, S. 298 ff.; Monnier, S. 12 ff.</p>
-
-<p>Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 74.</p>
-
-<p>Meist bis in die Einzelheiten übereinstimmende
-Varianten geben Lidzbarski, <i>Geschichten und Lieder</i>, II,
-S. 175 ff., Ilg, II, S. 20 ff., M. Preindlsberger-Mrazović,<span class="pagenum"><a name="Page_212" id="Page_212">212</a></span>
-<i>Bosnische Volksmärchen</i>, S. 47 ff., Finamore im <i>Archivio</i>,
-V, S. 219 ff. und P. Sébillot in der <i>RTP</i>, XI, S. 391 ff.; vgl.
-auch <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXII, S. 305 (kleinrussisch).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_430" id="Note_430"></a><a href="#Nanchor_430">430.</a> Pitrè, III, S. 360 ff.; Crane, S. 294 ff.; Gonzenbach,
-I, S. 252 ff.; Pitrè, IV, S. 291.</p>
-
-<p>Pitrè, III, 373 ff. und IV, 444 ff.; Crane, S. 295 ff. und
-S. 380; Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 74.</p>
-
-<p>Vgl. die Nrn. 347, 383 und 415.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_431" id="Note_431"></a><a href="#Nanchor_431">431.</a> Pitrè, III, S. 361 ff.; Crane, S. 296; Gonzenbach,
-I, S. 253. Vgl. die als Nr. 445 mitgeteilte Juvadigeschichte.</p>
-
-<p>In einer Erzählung bei Stumme, <i>Malta</i>, S. 55 ff.
-(<i>Studien</i>, S. 40) wirft Dschahan das kleine Mädchen, das
-er waschen soll, in einen Kessel siedenden Wassers.</p>
-
-<p>Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 74; weitere Nachweise
-gibt Bolte bei Frey, S. 223.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_432" id="Note_432"></a><a href="#Nanchor_432">432.</a> Pitrè, III, S. 365 ff. Siehe oben Nr. 55.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_433" id="Note_433"></a><a href="#Nanchor_433">433.</a> Pitrè, III, S. 366 ff.; Crane, S. 296 ff.; Gonzenbach,
-I, S. 252; eine ähnliche Geschichte von Juvadi bei
-Mango, S. 47 ff.: <i>Juvadi et la jocca</i>‚.</p>
-
-<p>Bei Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, S. 180 ff. und 195
-setzt sich Giucca erst auf die Eier, nachdem er sich mit
-Honig bestrichen und in Federn gewälzt hat.</p>
-
-<p>Pitrè, III, S. 376; Crane, S. 380; Gonzenbach, II,
-S. 228; Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 74.</p>
-
-<p>Vgl. weiter meine Anmerkungen zu Bebel, I, Nr. 26 und
-III, Nr. 148 und zu Morlinis 49. Novelle, Lidzbarski, <i>Geschichten
-und Lieder</i>, S. 128 ff. (Bolte in der <i>Z. f. vgl.
-Littg</i>‚., XIII, S. 233), Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 118 zu
-Nr. 33 und endlich Busch, <i>Ut ôler Welt</i>, S. 35 ff., Nr. 16.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_434" id="Note_434"></a><a href="#Nanchor_434">434.</a> Pitrè, III, S. 369 ff.</p>
-
-<p>Abu Nuwas ist der Held dieser Geschichte bei Velten,
-<i>Märchen und Erzählungen der Suaheli</i>, S. 25 ff., bei Büttner,
-<i>Anthologie aus der Suahelilitteratur</i>, I, S. 90 ff. und
-II, S. 90 ff. und bei Reinisch, <i>Die ’Afar-Sprache</i>, I,
-S. 15 ff. (in die letztgenannte Erzählung ist der gewöhnliche
-Schluß der Unibosmärchen verwoben); von Bahlul
-wird sie berichtet bei Meißner, <i>Neuarabische Geschichten
-aus dem Iraq</i>, Nr. 44, S. 76 und 77 ff.; siehe ebendort, S. V.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_213" id="Page_213">213</a></span></p>
-
-<h3>VI. Kalabrische Überlieferungen</h3>
-
-<p class="tb"><a name="Note_435" id="Note_435"></a><a href="#Nanchor_435">435.</a> F. Romano, <i>Calabresismi</i>, Teramo, 1891, S. 109,
-abgedruckt im <i>Archivio</i>, XI, S. 112.</p>
-
-<p>Das Motiv von der <em class="gesperrt">verkehrten Ansprache
-oder Begrüßung</em> (siehe oben die Anmerkung zu
-Nr. 169), das hier nur am Schlusse leichthin angedeutet
-ist, ist vollkommen durchgeführt in der Giufàerzählung
-bei Pitrè, III, S. 362 ff.; vollständig fehlt es hingegen bei
-den sonst als Parallelen zu bezeichnenden Erzählungen von
-Juvadi bei Mango, S. 48 und von Dschahan bei Bonelli,
-S. 458 und Stumme, <i>Malta</i>, S. 52 (<i>Studien</i>, S. 38).</p>
-
-<p>Vgl. weiter Ilg, II, S. 48: <i>Die Taten des Buassu</i>‚.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_436" id="Note_436"></a><a href="#Nanchor_436">436.</a> Mango, S. 48 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_437" id="Note_437"></a><a href="#Nanchor_437">437.</a> Mango, S. 49 ff.</p>
-
-<p>Vgl. Henning, <i>Tausend und eine Nacht</i>, XXIII,
-S. 213 ff. (Chauvin, VII, S. 150 ff.); Gonzenbach, II,
-S. 138 ff.; Pitrè, III, S. 223 ff. und 236 ff.; Cosquin, II,
-S. 338 ff.; Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, S. 171; Wesselski
-bei Morlini, S. 320 ff.; Clouston, <i>Popular Tales and Fictions</i>,
-II, S. 36 ff. und 473 ff.</p>
-
-<p>An Märchen, die dem unsrigen nahe stehn, seien noch
-genannt: <i>Amalfi, Novelluzze raccolte in Tegiano (Prov.
-di Salerno)</i>, Nr. 1: <i>Lo cunto re lu puorcu</i>, im <i>Archivio</i>,
-XIX, S. 497 ff.; G. Crocioni, <i>Novelle popolari in dialetto
-di Canistro (Aquila)</i>, Nr. 4: <i>La vaccarella</i>, im <i>Archivio</i>,
-XX, S. 190 ff.; Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, S. 277 ff.,
-Nr. 59: <i>Il porco e il castrato</i>‚; P. Sébillot, <i>Contes de
-prêtres et de moines, recueillis en Haute-Bretagne</i>, Nr. 1:
-<i>Les moines et le bonhomme</i>, im <i>Archivio</i>, XIII, S. 274 ff.;
-Radloff, III, S. 336 ff.: <i>Eshigäldi</i>‚; vgl. auch Jacob, <i>Türkische
-Volkslitteratur</i>, Berlin, 1901, S. 7 ff. und <i>Archiv für
-slavische Philologie</i>, XXVI, S. 465.</p>
-
-<p>Zu dem einleitenden Zuge, der <em class="gesperrt">Herauslockung
-des Tieres</em>, vgl. Wesselski, <i>Mönchslatein</i>, S. 209 zu
-Nr. 29, wo noch auf Bromyard, S. 8, 9, <i>Kátha Sarit Ságara</i>,
-II, S. 68 ff. und 636 und Lecoy de la Marche, <i>L’esprit de
-nos aïeux</i>, S. 196 ff. zu verweisen gewesen wäre, und
-Hertel, <i>Tantrâkhyâyika</i>, Leipzig und Berlin, 1909, I,
-S. 137.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_214" id="Page_214">214</a></span></p>
-
-<p>Zu der Verkleidung als Arzt vgl. noch Tallemant des
-Réaux, <i>Les Historiettes</i>, 3<sup>e</sup> ed. par P. Paris et De Monmerqué,
-Paris, 1865, VI, S. 220, Nr. 472: <i>Vengeance
-raffinée</i>‚.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_438" id="Note_438"></a><a href="#Nanchor_438">438.</a> Mango, S. 51 ff.</p>
-
-<p>Der Eingang, nämlich die Tötung des Morgensängers,
-kehrt wieder in der bei Pitrè, III, S. 375 ff. als Variante
-zu der oben als Nr. 430 gebrachten Giufàgeschichte mitgeteilten
-Erzählung.</p>
-
-<p>Der Rest ist eine Bearbeitung des Motivs von der
-<em class="gesperrt">mehrfachen Ausnutzung eines Leichnams</em>,
-worüber man &mdash; ohne Rücksicht auf die in den Unibosmärchen
-oft vorkommende Nutznießung aus der Leiche der
-Mutter &mdash; v. d. Hagen, <i>Gesammtabenteuer</i>, III, S. LII ff.,
-Cosquin, II, S. 333 ff., Bédier, S. 469, Köhler, I, S. 65,
-W. C. Hazlitt, <i>Tales and Legends of National Origin or
-widely current in England from early times</i>, London, 1892,
-S. 480 ff.: <i>The Monk of Leicester who was four times
-slaine und once hanged</i>, Rittershaus, S. 396 ff. und 399 ff.,
-Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 119 ff. vergleiche; verwandt
-damit ist auch Stumme, <i>Malta</i>, S. 61 ff. (= <i>Studien</i>,
-S. 44 ff.).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_439" id="Note_439"></a><a href="#Nanchor_439">439.</a> Mango, S. 52 ff.</p>
-
-<p>Wie man sieht, ist diese Geschichte nichts als eine
-Variante des 3. Märchens des 1. Tages bei Basile; ausführliche
-Nachweisungen geben Köhler-Bolte in der <i>ZVV</i>, VI,
-S. 174 ff. und Köhler, I, S. 405 und 588. Vgl. auch <i>Archiv
-für slavische Philologie</i>, XXVI, S. 463.</p>
-
-<p>Zu der <em class="gesperrt">Heilung durch Lachen</em> vgl. oben die
-Anmerkung zu Nr. 167 und meine Nachweise in Bebels
-<i>Schwänken</i>, II, S. 110 ff.; ferner <i>Studien z. vgl. Litg.</i>, VII,
-S. 236; J. Meder, <i>Quadragesimale de filio prodigo</i>, 1494,
-sermo 20, zitiert bei Cruel, <i>Geschichte der deutschen Predigt
-im Mittelalter</i>, 1879, S. 568 ff.; Celtes, <i>Fünf Bücher
-Epigramme</i>, hg. v. Hartfelder, Berlin, 1881, S. 57; Passano,
-<i>I novellieri italiani in prosa</i>, 2<sup>a</sup> ed., Torino, 1878, II,
-S. 104.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_440" id="Note_440"></a><a href="#Nanchor_440">440.</a> Mango, S. 53.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_441" id="Note_441"></a><a href="#Nanchor_441">441.</a> Mango, S. 53 ff.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_215" id="Page_215">215</a></span></p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_442" id="Note_442"></a><a href="#Nanchor_442">442.</a> Mango, S. 54.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_443" id="Note_443"></a><a href="#Nanchor_443">443.</a> Mango, S. 54.</p>
-
-<p>Vgl. Merkens, I, S. 168 ff., Nr. 196 und Krauss,
-<i>Zigeunerhumor</i>, S. 34 ff.; ich glaube aber die Schnurre
-auch schon als Predigtmärlein gelesen zu haben.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_444" id="Note_444"></a><a href="#Nanchor_444">444.</a> Mango, S. 55.</p>
-
-<p>Das <em class="gesperrt">Verschmieren der Wandritzen mit
-Teig</em> erinnert an das <em class="gesperrt">Bestreichen der Erde mit
-Butter</em>‚: Grimm, <i>KHM</i>, Nr. 59; Haltrich, S. 245, Nr. 67;
-Rittershaus, S. 357; E. H. Carnoy, <i>Littérature orale de la
-Picardie</i>, S. 189 ff.; Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 118 zu
-Nr. 31; <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXII, S. 309; Reinisch,
-<i>Die Saho-Sprache</i>, I, S. 242; derselbe, <i>Die Bedauye-Sprache</i>,
-Wien, 1893, I, S. 58 ff. Getränkt wird die
-durstige Erde bei L. Morin, <i>Contes Troyens</i>, Nr. 8 in der
-<i>RTP</i>, XI, 460 ff., und ihre Risse werden mit Geld verstopft
-bei P. Sébillot, <i>Littérature orale de la Haute-Bretagne</i>,
-S. 98. Siehe auch oben die Anmerkung zu Nr. 427.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_445" id="Note_445"></a><a href="#Nanchor_445">445.</a> Mango, S. 55.</p>
-
-<p>Die <em class="gesperrt">Unkenntnis vom Wesen des Kindsschädels</em>
-als Ursache der Tötung des Kindes begegnet
-konform wie hier bei Haltrich, S. 243 (... da merkte Hans,
-daß dem Kinde der Scheitel zuckte, das waren aber die
-Weichen, die bei der Aufregung des Kindes erzitterten.
-Hans aber dachte, das sei eine bösartige Blase, nahm eine
-große Nadel, stach sie durch, und das Kind zuckte nur
-einigemal und war tot ...) und bei G. Amalfi, <i>I chiochiari
-nel mandamento di Tegiano</i>, im <i>Archivio</i>, VII, S. 132 ff.;
-eine augenscheinlich verdorbene Version erzählt Alice
-Fermé, <i>Contes recueillis en Tunis</i>, Nr. 1: <i>La bonne femme</i>‚
-in der <i>RTP</i>, VIII, S. 28 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_446" id="Note_446"></a><a href="#Nanchor_446">446.</a> Mango, S. 55 ff.; ebenso von Giufà: Pitrè, III,
-Nr. 367 ff.</p>
-
-<p>In derselben Weise, nur daß es sich um das einem zerbrochenen
-Kruge entströmende Wasser handelt, geschieht
-die <em class="gesperrt">Verscheuchung der Diebe</em> im 57. Märchen
-bei Gonzenbach, II, S. 3 ff.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_216" id="Page_216">216</a></span></p>
-
-<p>Auf die durch den Schwank Bebels, II, Nr. 112 und
-durch die 6. Novelle der 13. Nacht bei Straparola charakterisierten
-Erzählungsreihen, die ja auch hieher gehören,
-näher einzugehn, würde wohl zu weit führen.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_447" id="Note_447"></a><a href="#Nanchor_447">447.</a> Mango, S. 56. Vgl. oben Nr. 49.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_217" id="Page_217">217</a></span></p>
-
-<h3>VII. Kroatische Überlieferungen</h3>
-
-<p class="tb"><a name="Note_448" id="Note_448"></a><a href="#Nanchor_448">448.</a> Kroatisch, S. 91 ff.; Nouri, S. 94 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_449" id="Note_449"></a><a href="#Nanchor_449">449.</a> Kroatisch, S. 95.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_450" id="Note_450"></a><a href="#Nanchor_450">450.</a> Kroatisch, S. 101; eine Variante, wo Nasreddin
-nicht der Gefoppte, sondern der Foppende ist, bieten
-Tewfik, Nr. 40, <i>Tréfái</i>, Nr. 138, Griechisch, Nr. 18, Serbisch,
-S. 26 und Kroatisch, S. 16. Vgl. weiter Buadem,
-Nr. 38, Serbisch, S. 63 und Kroatisch, S. 38 ff.</p>
-
-<p>Horn zitiert im <i>Keleti szemle</i>, I, S. 69 eine Version
-aus der <i>Herzerfreuenden Schrift</i>, von Zakani, und Basset
-hat in der <i>RTP</i>, XV, S. 461 eine damit ziemlich übereinstimmende
-aus dem <i>Nuzhat al udaba</i>, übersetzt. Zeitlich
-in der Mitte liegt die Nr. 1 der von Papanti herausgegebenen
-<i>Facezie e motti dei secoli XV e XVI</i>, (Bologna, 1874), die
-etwa zwischen 1490 und 1500 niedergeschrieben worden
-ist<a name="FNanchor_20_20" id="FNanchor_20_20"></a><a href="#Footnote_20_20" class="fnanchor">20</a>. Danach hat der spanische Gesandte bei Innocenz
-VIII. im Jahre 1486, als der König von Frankreich
-die Florentiner durch Drohungen dem König Ferrante II.
-abspenstig zu machen versuchte, einem Sekretär Lorenzos
-de Medici und einem Beamten der Signoria von Florenz
-folgende Geschichte erzählt:</p>
-
-<p>Che in Hispagna a casa sua era stato uno povero, che
-andava mendicando con un bordone, a capo del quale era
-un ferro acuto et lungho; e quando chiedeva la limosina
-ad alcuno, gli voltava la punta di decto bordone, come
-se gli volessi dare con epso, dicendo: Tale, dammi qualche
-cosa per l’amore di Dio, se no .... Di che seguiva, che
-molti, cognoscendolo matto et importuno, vedendosi vòlta
-la punta, et interpretando quello se no: io ti darò con
-questo bordone; per non havere a chonbatter con lui, gli
-davano la limosina. Seguì un giorno, che, faccendo il
-decto povero questo acto a un cavaliere, huomo giovane
-et animoso; trovandosi la spada allato, come costumano
-in quel paese ciascun portarla; sdegnandosi questo cavaliere,
-messo mano alla spada, et voltàtosi al povero con
-epsa: Che se no, o non se no? Il povero incontinenti
-<span class="pagenum"><a name="Page_218" id="Page_218">218</a></span>rispose: Se non, me n’andrò con Dio sanza danari. Et così
-per la più corta si partì.</p>
-
-<p>Es gibt aber noch eine viel ältere abendländische Bearbeitung,
-und die steht in dem 3. Buche der <i>Carmina</i>, des
-von Karl dem Großen 794 zum Bischof von Orléans ernannten
-und von Ludwig dem Frommen vier Jahre lang
-(817–821) in Angers gefangen gehaltenen Italiäners oder
-Südfranzosen Theodulphus; sie folge hier nach dem Abdrucke
-bei Migne, CV, S. 330:</p>
-
-<div class="poetry-container">
-<div class="poetry">
-<div class="stanza">
-<div class="line">Saepe dat ingenium quod vis conferre negabat,</div>
-<div class="line i1">Compos et arte est qui viribus impos erat.</div>
-<div class="line">Ereptum furto castrensi in turbine quidam</div>
-<div class="line i1">Accipe qua miles arte recepit equum.</div>
-<div class="line">Orbus equo fit praeco, cietque ad compita voce,</div>
-<div class="line i1">Quisquis habet nostrum reddere certet equum.</div>
-<div class="line">Sin alias, tanta faciam ratione coactus,</div>
-<div class="line i1">Quod noster Roma fecit in urbe pater.</div>
-<div class="line">Res movet haec omnes, et equum fur sivit abire,</div>
-<div class="line i1">Dum sua vel populi damna pavenda timet.</div>
-<div class="line">Hunc herus ut reperit, gaudet, potiturque reperto,</div>
-<div class="line i1">Gratanturque illi quis metus ante fuit.</div>
-<div class="line">Inde rogant quid equo fuerat facturus adempto,</div>
-<div class="line i1">Vel quid in urbe suus egerit ante pater.</div>
-<div class="line">Sellae, ait, adjunctis collo revehendo lupatis</div>
-<div class="line i1">Sarcinulisque aliis, ibat onustus inops.</div>
-<div class="line">Nil quod pungat habens, calcaria calce reportans,</div>
-<div class="line i1">Olim eques, inde redit ad sua tecta pedes.</div>
-<div class="line">Hunc imitatus ego fecissem talia tristis,</div>
-<div class="line i1">Ne foret iste mihi, crede, repertus equus.</div>
-</div></div></div>
-
-<p>Einen der Fassung bei Memel, S. 20, Nr. 27 nahestehenden
-englischen Schwank druckt Ashton, S. 200 aus
-<i>England’s Jests Refin’d and Improv’d</i>, 3<sup>rd</sup> Ed., London,
-1693 ab:</p>
-
-<p>A Scholar meeting a Countreyman upon the Road rid
-up very briskly to him; but the Countreyman, out of
-respect to him was turning off his Horse to give him the
-Road, when the Scholar, laying his Hand upon his Sword,
-said: »’Tis well you gave me the Way, or I’d ....« »What
-wou’d you have done?« said the Countreyman, holding up
-his Club at him. »Given it to you, Sir,« says he, pulling
-off his Had to him.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_219" id="Page_219">219</a></span></p>
-
-<p>Vgl. weiter Lehmann, <i>Exilium melancholiae</i>, D, 57,
-S. 96, Amalfi, <i>XII facezie e motti raccolti in Piano di
-Sorrente</i>, Nr. 1: <i>Fateme ’a caretà, ca se no!</i>, im <i>Archivio</i>,
-XXI, S. 335 ff. und Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, S. 143 ff.,
-169 ff. und 186.</p>
-
-<p>Diese Drohung <em class="gesperrt">Entweder</em> .... <em class="gesperrt">oder</em> ....! erinnert
-an die im drohenden Tone gerichtete Frage: <i>Ist das
-Ernst oder Spaß?</i>, z. B. in <i>Archie Armstrong’s Banquet
-of Jests</i>, S. 216:</p>
-
-<p>Two Gentlemen meeting, the one jostled the other
-from the Wall, and had almost made him to measure his
-length in the channell: who by much adoe recovering himselfe
-came up close to him, and asked him whether he
-were in jest, or in earnest? He told him plainely, that
-what hee did was in earnest. And I am glad, replies the
-other, that you told me so: for I protest, I love no such
-jesting: by which words he put off the quarell.</p>
-
-<p>Nicht identisch mit dieser Version ist die bei Ashton,
-S. 335 aus <i>A choice Banquet of Willy Jests, Rare Fancies,
-and Pleasant Novels.... Being an Addition to
-Archee’s Jests</i>, London, 1660 abgedruckte, die Wort für
-Wort mit Nr. 44 der <i>Conceits, Clinches, Flashes, and
-Whimzies</i>, London, 1639, bei Hazlitt, III, S. 16 übereinstimmt;
-vgl. weiter Merkens, II, S. 89, Nr. 108 und III,
-S. 16, Nr. 20 und <i>Joe Miller’s Jests</i>, S. 63, Nr. 367. Hierher
-gehört auch die 42. Erzählung der <i>Hundred Mery Talys</i>,
-ed. by Österley, S. 73 ff. (bei Hazlitt, I, S. 65 ff. hat sie die
-Nr. 41).</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_451" id="Note_451"></a><a href="#Nanchor_451">451.</a> Kroatisch, S. 101.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_452" id="Note_452"></a><a href="#Nanchor_452">452.</a> Kroatisch, S. 101 ff.</p>
-
-<p>Ähnlich erzählt Melander, <i>Jocoseria</i>, I, Nr. 115,
-S. 93 ff. (deutsche Ausgabe I, Nr. 78, S. 67) wahrscheinlich
-nach Bullinger, <i>Contra Cochlaeum</i>‚:</p>
-
-<p>Alium quendam (nugonem) non puduit omni asseveratione
-affirmare, se fuisse in regione quadam, ubi apes
-ovibus magnitudine nihil quicquam cederent. Hoc quam
-mendacissime ab illo dici, cum vel surdus audiret, quidam
-ex auditoribus ita illi respondit: Oportet igitur istic quidam
-alvearia perquam capacia esse. Tum nugo, Non
-capaciora nostratibus, inquit. Respondit alter iste: Non<span class="pagenum"><a name="Page_220" id="Page_220">220</a></span>
-sunt ampliora nostratibus? Deus bone, quid ego audio!
-Ecquomodo igitur ingentes istae apes tuae alveria nostratibus
-haud majora intrare possunt? Cui nugo in mendacio
-suo veluti mus in pice haerens, totusque pudefactus,
-respondit: Hujus equidem rei curam ipsis relinquo. Da
-laß ich sie vor sorgen.</p>
-
-<p>Reichliche Nachweise zu dieser Lügenschnurre gibt
-<i>Müller-Fraureuth</i>, in den <i>Deutschen Lügendichtungen bis
-auf Münchhausen</i>, Halle, 1881, S. 58 ff., 72, 127 und 137.
-Eine nicht unwitzige Variante in den <i>Additamenta</i>, von
-Hermotimus (hinter Nicodemi Frischlini Balingensis
-<i>Facetiae selectiores</i>, in der Ausgabe Amstaelodami, 1660)
-ist ihm aber entgangen; dort wird S. 304 ff. <i>De Apibus
-Indicis</i>, folgendes erzählt:</p>
-
-<p>Ein aus Indien nach Zeeland heimgekehrter schneidet
-auf, die Bienen seien in Indien so groß wie in Zeeland die
-Elstern. »Und die Bienenstöcke?« »Nicht größer als die
-unserigen.« »Und die Löcher darin?« »Nicht größer als
-bei uns.« »Wie können sie dann aus und ein?« »Quae
-ingredi non possunt, illas oportet foras manere.«</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_453" id="Note_453"></a><a href="#Nanchor_453">453.</a> Kroatisch, S. 102.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_454" id="Note_454"></a><a href="#Nanchor_454">454.</a> Kroatisch, S. 102 ff.</p>
-
-<p>Müller-Fraureuth, der zu dem Schwanke überflüssigerweise
-auch <i>KHM</i>, Nr. 146 heranzieht, gibt S. 53,
-125 und 78 eine stattliche Reihe Varianten; die älteste
-Fassung ist ihm freilich entgangen. Sie steht in den
-<i>Facetie et motti arguti</i>, von L. Domenichi, Fiorenza, 1548,
-Bl. B<sub>5</sub>b, und zwar in dem Teile, der auf dem 1479 verfaßten
-<i>bel libretto</i>, des Padre Stradino beruht<a name="FNanchor_21_21" id="FNanchor_21_21"></a><a href="#Footnote_21_21" class="fnanchor">21</a>; mit demselben
-Wortlaute ist sie übergegangen in die <i>Facecies, et
-motz subtilz</i>, Lyon, 1559, Bl. 9<sup>b</sup> (Lyon, 1597, S. 29) und in
-die spätern Ausgaben der Domenichischen Facetien (1562,
-S. 59, 1581, S. 71 usw.). Wortwörtlich identisch steht sie
-auch nach einem alten Manuskripte in der Nr. 2 der Zeitschrift
-<i>Il Cherico del Piovano Arlatto</i>, (1878), S. 60 ff.</p>
-
-<p>Eine sehr hübsche und sehr frühe Variante, die ich
-nur aus Dreux du Radier, <i>Récreations historiques</i>, A la</p>
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_221" id="Page_221">221</a></span></p>
-<p>Haye, 1768, I, S. 96 ff. kenne, steht in den <i>Volantillae</i>, von
-Hilarius Cortesius (Courtois), Parisiis, 1533:</p>
-
-<div class="poetry-container">
-<div class="poetry">
-<div class="stanza">
-<div class="line">Interrogabat quispiam Rex Galliae</div>
-<div class="line">In Neustria quidnam referretur novi?</div>
-<div class="line">Tunc Neuster inquit ludibundus, et joco</div>
-<div class="line">(Ne conveniri se putabat a suo</div>
-<div class="line">Principe): Diebus hisce succrevit ibi olus</div>
-<div class="line">Sublimitatis tam arduae, ut sub eo queat</div>
-<div class="line">Exercitus Regis quiescere facile,</div>
-<div class="line">Solis sine offensa. Inde, equitans rex longius,</div>
-<div class="line">Habet Brittonem obvium; rogat et eum obvium,</div>
-<div class="line">Ecquid novi Armorica Brittannia disserat?</div>
-<div class="line">Cui Brito: Struunt circumferentia nova</div>
-<div class="line">Lebetem: ibi cum plurimus sit artifex</div>
-<div class="line">Qui verbere intonet, tamen non liberum est</div>
-<div class="line">Ut verberantes, malleis tonantibus,</div>
-<div class="line">Intelligant alios aliquatenus; scio,</div>
-<div class="line">Quid viderim. Tum Rex joco ait: Id scilicet</div>
-<div class="line">Curatur ut Normanniae coquant olus.</div>
-</div></div></div>
-
-<p>Die Nachweisungen Müller-Fraureuths seien weiter
-durch folgende ergänzt: Doni, <i>La Zucca</i>, (1. Ausg. 1552),
-<i>Venetia</i>, 1592, Bl. 209<sup>a</sup>; Luis de Pinedo, <i>Libro de chistes</i>‚
-bei Paz y Mélia, <i>Sales españolas</i>, I, S. 298 ff.; C. A. M.
-v. W., <i>Zeitvertreiber</i>, S. 159; Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>,
-S. 210, Nr. 954; W. Hickes, Oxford <i>Jests Refined and
-Enlarged</i>, London, 1684 bei Ashton, S. 347; Krauss,
-<i>Zigeunerhumor</i>, S. 159: <i>Ein großes Krauthäuptel</i>‚; »Fulano,
-Zutano, Mengano y Perengano«, <i>Cuentos y chascarrillos
-andaluces</i>, Madrid, 1896, S. 84 ff.: <i>La col y la caldera</i>‚.
-Nicht uninteressant ist auch eine Version aus Annam bei
-A. Landes, <i>Contes et légendes annamites</i>, Saigon, 1886,
-S. 319:</p>
-
-<p>Deux menteurs faisaient assaut de mensonges. »J’ai
-vu, disait l’un, un tambour que l’on entendait de cinquante
-lieues.« &mdash; »Et moi, disait l’autre, un buffle dont la tête
-était en France et la queue en Annam.« &mdash; »Comment cela
-se pourrait-il? dit le premier.« &mdash; »Sans un buffle pareil,
-répondit son camarade, on n’eut pas trouvé une peau pour
-ton tambour?«</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_455" id="Note_455"></a><a href="#Nanchor_455">455.</a> Kroatisch, S. 103 ff.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_222" id="Page_222">222</a></span></p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_223" id="Page_223">223</a></span></p>
-
-<h3>VIII. Serbische Überlieferungen</h3>
-
-<p class="tb"><a name="Note_456" id="Note_456"></a><a href="#Nanchor_456">456.</a> Serbisch, S. 44 ff.</p>
-
-<p>Eine hübsche Parallele bieten die <i>Contes du Sieur
-Gaulard</i>, S. 196 ff.:</p>
-
-<p>Vne autrefois, estant arriué à Grey, son coche se vint
-à rompre en deux ou trois endroits. Dequoy extremement
-fasché, parce qu’il deuoit aller en quelque lieu en diligence:
-enfin il s’aduisa d’escrire à Monsieur de Lampas,
-son cousin, qui demeuroit à deux lieues de là, et le prioit
-bien fort de l’accomoder de son coche pour deux ou trois
-iours. Cela fait, il cachette sa lettre, et estoit prest à
-l’enuoyer par son laquais, quand son cocher luy vint dire
-que son coche estoit fort bien r’habillé, et qu’il n’en falloit
-jà emprunter. Alors le sieur Gaulard deschira cette
-lettre, et se fist apporter de nouveau vne plume et de
-l’encre, et escriuit à son cousin vne autre lettre, par
-laquelle il le remercioit bien fort de l’amitié qu’il luy
-vouloit faire, de luy enuoyer son coche, qu’il n’en estoit
-plus de besoin, et que le sien estoit raccomodé: et
-despescha son laquais qui porta cette derniere lettre au
-sieur de Lampas, qui le vint trouver le lendemain exprès
-à dix lieues de là, pour sçauoir ce qu’il vouloit dire. Lors
-il lui dit, Mon cousin, i’estois en peine, pource que ie vous
-auois escrit, qu’il vous pleust m’accomoder de vostre
-coche, et sçachant la bonne affection que vous me portez,
-ie me suis bien douté, que dés que i’aurois escrit, vous me
-l’enuoiriez. Et par ainsi ie vous ay escrit la derniere fois,
-afin que vous ne m’enuoyssiez pas vostre coche, puis que le
-mien estoit refait.</p>
-
-<p>Anders ist folgende persische Geschichte (Kuka,
-S. 157):</p>
-
-<p>An inhabitant of Baghdad went to Kazwin. As his
-stay at the latter place was prolonged beyond what he had
-originally intended it to be, he wrote a letter to his family,
-mentioning everything about himself and his affairs; but,
-as he could not find any messenger, he determined to
-take the letter himself to Baghdad. Accordingly he took
-up the letter, and arrived with it at his house, but stayed
-outside the door. The members of his family were glad to
-see him, and asked him, to enter the house; but this he
-would not do, saying, »my object in coming here was<span class="pagenum"><a name="Page_224" id="Page_224">224</a></span>
-merely to bring this letter«; and with these words he left
-again, leaving the letter with them.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_457" id="Note_457"></a><a href="#Nanchor_457">457.</a> Serbisch, S. 45 ff.; Roda Roda, S. 124.</p>
-
-<p>G. Bouchet, <i>Les Serées</i>, V, S. 69:</p>
-
-<p>Ce maistre qui estoit de nos Serees, nous conta qu’vn
-iour il demanda à vn sien mestayer, comme il se portoit
-depuis deux ou trois iours que sa femme estoit morte,
-lequel luy respondit, quand ie reuins de l’enterrement de
-ma femme, m’essuyant les yeux, et trauaillant à plorer,
-chacun me disoit, compere, ne te soucie, ie sçay bien ton
-faict, ie te donneray bien vne autre femme. Helas! me
-disoit-il, on ne me disoit point ainsi, quand i’eu perdu
-l’vne de mes vasches.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_458" id="Note_458"></a><a href="#Nanchor_458">458.</a> Serbisch, S. 48. Ähnlich Buadem, Nr. 62; Serbisch,
-S. 72 ff.; Kroatisch, S. 44.</p>
-
-<p>Eine ähnliche Schnurre aus dem <i>Nuzhat al udaba</i>, hat
-Basset in der <i>RTP</i>, XV, S. 363 mitgeteilt:</p>
-
-<p>Einige Räuber hielten auf der Heerstraße mehrere
-Kaufleute an, bemächtigten sich ihrer und verteilten sie
-durchs Los. Die einen fanden bei ihren Gefangenen Stoffe
-und seidene Mäntel, andere Geld und andere Dinge; einer
-aber schlug seinen Kaufmann jämmerlich mit den Worten:
-»Warum sind deine Waren nicht so wie die deiner Gesellen?«
-Der Kaufmann antwortete: »Verzeih, Herr, ich
-wußte nicht, daß der Markt so gut besucht sein werde;
-habe Geduld bis zum nächsten Mal.« Der Räuber lachte
-und ließ ihn laufen.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_459" id="Note_459"></a><a href="#Nanchor_459">459.</a> Serbisch, S. 97.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_460" id="Note_460"></a><a href="#Nanchor_460">460.</a> Serbisch, S. 97 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_461" id="Note_461"></a><a href="#Nanchor_461">461.</a> Serbisch, S. 98.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_462" id="Note_462"></a><a href="#Nanchor_462">462.</a> Serbisch, S. 109.</p>
-
-<p>Eine seltsame Parallele und wohl zugleich die schließliche
-Quelle des serbischen Schwankes bietet eine Geschichte
-bei Bar-Hebraeus, S. 25, Nr. 98, deren Held der
-weise Günstling des persischen Königs Khosrev Anoscharwan
-(531–579) ist:</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_225" id="Page_225">225</a></span></p>
-
-<p>Bazarjamhir’s wife asked him a certain question and
-he replied, »I know not the answer.« Thereupon she said
-unto him, »Dost thou take such large wages from the
-king [for thy wisdom] and yet not know the answer to
-my question?« And he replied, »I receive my wages for
-what I know, and it is not payment for what I know not.
-If I were to receive wages for that which I know not all
-the king’s treasures would be insufficient to reward me,
-for the things which I know not are exceedingly many.«</p>
-
-<p>Ebenso, nur daß es nicht die eigene Frau ist, steht die
-Geschichte, die bei Masudi fehlt, bei Galland, S. 53 ff.;
-auf einen andern übertragen ist sie bei Roda Roda, S. 63.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_463" id="Note_463"></a><a href="#Nanchor_463">463.</a> Serbisch, S. 117.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_464" id="Note_464"></a><a href="#Nanchor_464">464.</a> Serbisch, S. 128; Griechisch, Nr. 147; Pann,
-S. 338.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_465" id="Note_465"></a><a href="#Nanchor_465">465.</a> Serbisch, S. 131.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_466" id="Note_466"></a><a href="#Nanchor_466">466.</a> Serbisch, S. 132.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_467" id="Note_467"></a><a href="#Nanchor_467">467.</a> Serbisch, S. 135 ff.</p>
-
-<p>Zu dem Anfange des Schwankes (Nasreddins Tür)
-ist auf Pann, S. 342 und oben auf unsere Nr. 329 zu verweisen;
-zu dem Reste, der eine Parallele bei Roda Roda,
-S. 252 hat, vgl. die Anmerkungen zu Nr. 399.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_468" id="Note_468"></a><a href="#Nanchor_468">468.</a> Serbisch, S. 144 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_469" id="Note_469"></a><a href="#Nanchor_469">469.</a> Serbisch, S. 147.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_470" id="Note_470"></a><a href="#Nanchor_470">470.</a> Serbisch, S. 148.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_471" id="Note_471"></a><a href="#Nanchor_471">471.</a> Serbisch, S. 151 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_472" id="Note_472"></a><a href="#Nanchor_472">472.</a> Serbisch, S. 152 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_473" id="Note_473"></a><a href="#Nanchor_473">473.</a> Serbisch, S. 158.</p>
-
-<p>Vgl. dazu die Nr. 92 bei Luscinius, <i>Joci ac sales</i>, abgedruckt
-bei Gastius, <i>Convivales sermones</i>, I, S. 288 ff. und
-in der Ausgabe Francofurti, 1602 der <i>Mensa philosophica</i>,
-S. 399 ff., Nr. 74:</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_226" id="Page_226">226</a></span></p>
-
-<p>Pauper quidam in tonstrinam veniens, ob Dei amorem
-orauit vt tonderetur, quod nihil sibi esset pecuniarum, quo
-operam tonsoris conduceret. Cum tonsor arrepta hebete
-nouacula, tanta inclementia miserum radit, vt ad singulos
-tractus lachrymae ex oculis vbertim manarint, interea
-eanis in culina acerbe verberatus, magno eiulatu in officinam
-tonsoris prosiliit. Quo conspecto, pauper ceu
-parem sortis iniquitatem in animali miseratus, exclamauit:
-O canis, quid adversi accidit tibi? num et tu rasus es ob
-Dei amorem?</p>
-
-<p>Der Schwank, der aus Gastius in Domenichis <i>Facetie</i>,
-1562, S. 229 (1581, S. 282 ff.), in die <i>Cicalata in lode della
-Frittura</i>, von Lorenzo Panciatichi (Biscioni im Kommentar
-zu Lorenzo Lippis <i>Malmantile racquistato</i>, Venezia, 1748,
-S. 47), in die <i>Cuentos</i>, von Juan de Arguijo (Paz y Mélia,
-<i>Sales españolas</i>, II, S. 137 ff.), in die <i>Certayne Conceyts
-and Jeasts</i>, Nr. 16 (Hazlitt, III, S. 8 ff.), in Zincgref-Weidners
-<i>Apophtegmata</i>, III, S. 256 usw. übergegangen ist,
-ist auch die Quelle der 82. Erzählung in Hebels <i>Schatzkästlein
-des Rheinischen Hausfreundes</i>, in der zitierten
-Ausgabe III, S. 204.</p>
-
-<p>Nahe steht aber unserer Geschichte auch folgender
-Schwank <i>Von Claus Narren</i>, S. 162:</p>
-
-<p>Als jhm Clauß wolte lassen seinen Bart abnemmen,
-nam der Balbierer einen stumpffen Harsach<a name="FNanchor_22_22" id="FNanchor_22_22"></a><a href="#Footnote_22_22" class="fnanchor">22</a> vnd räuffte
-den guten Menschen vbel. Clauß duldets vnd schweig
-stille. In dieser weile aber, da Clausen der Balbierer beschickte,
-ließ der Wirth im Hause ein gemestet Schwein
-stechen vnd abschlachten, das schreye sehr, da schrey
-Clauß auch: Hülff Gott, der Schlächter wird stumpff
-haben, weil das Schwein so schreyet; denn mein Balbierer
-hatt auch nit scharff, noch machte er mir nit so wehe,
-daß ich geschrien oder gezuckt hette.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_474" id="Note_474"></a><a href="#Nanchor_474">474.</a> Serbisch, S. 158 ff.</p>
-
-<p>Der Schwank steht schon im <i>Nuzhat al udaba</i>, woraus
-ihn Basset im <i>Keleti szemle</i>, I, S. 221 übertragen hat,
-ferner bei Kuka, S. 182, Nr. 85.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_475" id="Note_475"></a><a href="#Nanchor_475">475.</a> Serbisch, S. 159 ff.</p>
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_227" id="Page_227">227</a></span></p>
-<p class="tb"><a name="Note_476" id="Note_476"></a><a href="#Nanchor_476">476.</a> Serbisch, S. 166.</p>
-
-<p>Tabourot, <i>Contes du Sieur Gaulard</i>, S. 209:</p>
-
-<p>Allans par pays, son homme voulant gagner le beau
-chemin, trauersa vn chemin semé de pois. A raison
-dequoy, le sieur Gaulard se mit à crier à gorge desployée
-contre son homme, et luy disoit: Comment belistre, veux-tu
-brusler les iambes de mes cheuaux? ne sçais-tu pas bien
-que mangcant des poix, il y a six sepmaines, ils estoient
-si chauds qu’ils me bruslerent toute la bouche? Et bien
-n’auoit-il pas raison?</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_477" id="Note_477"></a><a href="#Nanchor_477">477.</a> Serbisch, S. 169 ff.; Griechisch, Nr. 109; Walawani,
-S. 153 ff.; G. F. Abbott, <i>Macedonian Folklore</i>, Cambridge,
-1903, S. 114 ff. (von »Nasreddin Khodja, the famous
-fourteenth century wit and sage of Persia«; mit einem
-Exkurs über das Niesen); Murad, Nr. 7; Pann, S. 329.</p>
-
-<p>Die Geschichte ist identisch mit der bei Henning, <i>Tausend
-und eine Nacht</i>, XXIII, S. 73 ff. erzählten, wozu man
-Chauvin, VI, S. 137 vergleiche.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_478" id="Note_478"></a><a href="#Nanchor_478">478.</a> Serbisch, S. 173.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_479" id="Note_479"></a><a href="#Nanchor_479">479.</a> Serbisch, S. 176 ff.</p>
-
-<p>Vgl. die Nrn. 332 und 482.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_480" id="Note_480"></a><a href="#Nanchor_480">480.</a> Serbisch, S. 177 ff.</p>
-
-<p>Die Schnurre steht, geringfügig abweichend, schon in
-Castigliones <i>Cortegiano</i>, I. II, c. 51 (meine Ausgabe I,
-S. 184 und Nachweisungen I, S. 302) und in den <i>Contes du
-Sieur Gaulard</i>, S. 190 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_481" id="Note_481"></a><a href="#Nanchor_481">481.</a> Serbisch, S. 179 ff.; <i>Anthropophyteia</i>, IV, S. 374 ff.</p>
-
-<p>Der Schwank steht schon in der bereits zitierten türkischen
-Fabelsammlung, die Decourdemanche unter dem
-Titel <i>Fables turques</i>, Paris, 1882 aus einem von 1758
-datierten Manuskripte ins Französische übersetzt hat und
-deren Abfassung er, allerdings ohne zwingenden Grund,
-in die ersten Jahre des 16. Jahrhunderts verlegt; die
-19. Fabel, <i>L’avare</i>, lautet dort, S. 39, folgendermaßen:</p>
-
-<p>C’est vraiment chose étonnante, disait un avare
-insigne à son ami en tirant un aspre de sa poche, de voir
-que, quand j’achète de la nourriture, mes chères espèces
-reviennent dans ma bourse!</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_228" id="Page_228">228</a></span></p>
-
-<p>&mdash; Cela t’est bien facile, fait l’autre: tu vas à la boucherie,
-tu y fais emplette d’un apre de tripes et tu les
-emportes chez toi; alors tu les nettoies avec soin, puis tu
-en revends pour un aspre. C’est ainsi que ton argent
-revient dans ta bourse.</p>
-
-<p>L’avarice attire de pareilles répliques.</p>
-
-<p>Der Schluß des vorliegenden Schwankes (nicht auch
-des aus der <i>Anthropophyteia</i>, angezogenen) erinnert an die
-50. Novelle Morlinis, wo Gonnella, nachdem er außerhalb
-Neapels von zwei Frauenzimmern abgefertigt worden ist,
-auf den Besuch Neapels verzichtet, da er sich sagt: Si
-Parthenopeis mulierculis tanta inest argutia, quid de
-maribus cogitandum?</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_482" id="Note_482"></a><a href="#Nanchor_482">482.</a> Serbisch, S. 183 ff.; Roda Roda, S. 107.</p>
-
-<p>Vgl. die Nrn. 332 und 479. Hierher gehört auch die
-189. Erzählung von Buadem: Buadem assoziiert sich mit
-einem, um eine Schreibstube zu halten. Als sie nun am
-ersten Abende die Einnahme zählen, ergibt sich, daß
-Buadems Gesellschafter, obwohl sie jeder gleich viel
-Schriftstücke verfaßt haben, das doppelte eingenommen
-hat. Sein Geschreibsel kann nämlich niemand lesen, und
-so bringen es die Kunden zurück, damit er es ihnen lese;
-dafür läßt er sich nun ebenso viel entrichten wie fürs
-Schreiben. Leider kann das Buadem nicht auch durchführen,
-weil er das, was er geschrieben hat, selber nicht
-lesen kann.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_483" id="Note_483"></a><a href="#Nanchor_483">483.</a> Serbisch, S. 188.</p>
-
-<p>Siehe oben Nr. 349.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_484" id="Note_484"></a><a href="#Nanchor_484">484.</a> Serbisch, S. 190.</p>
-
-<p>Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, S. 34 ff.: <i>Es kommt auf die
-Seele der Zigeunerin.</i>‚</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_485" id="Note_485"></a><a href="#Nanchor_485">485.</a> Serbisch, S. 190 ff.</p>
-
-<p>Roda Roda, S. 117.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_486" id="Note_486"></a><a href="#Nanchor_486">486.</a> Serbisch, S. 192.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_229" id="Page_229">229</a></span></p>
-
-<h3>IX. Griechische Überlieferungen</h3>
-
-<p class="tb"><a name="Note_487" id="Note_487"></a><a href="#Nanchor_487">487.</a> Griechisch, Nr. 1; Tewfik, Nr. 3; <i>Tréfái</i>, Nr. 164
-(statt 165); Serbisch, S. 12 ff.; Kroatisch, S. 3; Murad,
-Nr. 9.</p>
-
-<p>Köhler, I, S. 507 ff.</p>
-
-<p>Zu den dort gegebenen Nachweisungen kommen noch
-Clouston, <i>Popular Tales and Fictions</i>, I, S. 458 ff.,
-Clouston, <i>Noodles</i>, S. 81 ff., <i>Joe Miller’s Jests</i>, S. 18 ff.,
-Nr. 103, Merkens, I, S. 208 ff., Nr. 250, dazu S. 275, und
-III, S. 222 ff., Nr. 214, dazu S. 257, Yakoub Artin Pacha,
-<i>Contes populaires de la vallée du Nil</i>, S. 51 ff. (siehe oben
-die Anmerkung zu Nr. 63), die 31. Karakuschgeschichte
-bei Decourdemanche, <i>Plaisanteries</i>, S. 140 ff. und Chauvin,
-VII, S. 136 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_488" id="Note_488"></a><a href="#Nanchor_488">488.</a> Griechisch, Nr. 3; Tewfik, Nr. 55; <i>Tréfái</i>, Nr. 162
-(statt 163); Serbisch, S. 21 ff.; Kroatisch, S. 24. Siehe
-oben Nr. 309.</p>
-
-<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 70 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_489" id="Note_489"></a><a href="#Nanchor_489">489.</a> Griechisch, Nr. 4; Tewfik, Nr. 36; <i>Tréfái</i>, Nr. 155
-(statt 156); Serbisch, S. 15; Kroatisch, S. 13 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_490" id="Note_490"></a><a href="#Nanchor_490">490.</a> Griechisch, Nr. 5; Tewfik, Nr. 69; <i>Tréfái</i>, Nr. 159
-(statt 158); Serbisch, S. 19 ff.; Kroatisch, S. 29.</p>
-
-<p>An Parallelen seien genannt: Poggio, Fac. 56: <i>De illo
-qui aratrum super humerum portavit; Facecies, et motz
-subtilz</i>, Lyon, 1559, Bl. 59<sup>a</sup>; Costo, <i>Il Fuggilozio</i>, S. 107 ff.;
-<i>Mery Tales of the Mad Men of Gotham</i>, Nr. 2 (Hazlitt, III,
-S. 6; Clouston, <i>Noodles</i>, S. 19 und 68); <i>Contes du Sieur
-Gaulard</i>, S. 198 = Zincgref-Weidner, V, S. 119 und <i>Exilium
-melancholiae</i>, L, Nr. 6, S. 283; unabhängig davon
-ebendort M, Nr. 36, S. 311; Hermotimus, <i>Additamenta</i>,
-S. 294: <i>De Agricola parcente Asino</i>‚; Merkens, II, S. 17,
-Nr. 21 und III, S. 27, Nr. 36; Jahn, <i>Schwänke und
-Schnurren</i>, S. 67. Vgl. weiter Sébillot, <i>Littérature orale
-de la Haute-Bretagne</i>, S. 387 und Ispirescu, S. 97 (<i>Magazin</i>,
-XCVI, S. 613).</p>
-
-<p>In einem aus den letzten Jahren des zwölften Jahrhunderts
-stammenden Spottgedichte auf die Leute von<span class="pagenum"><a name="Page_230" id="Page_230">230</a></span>
-Norfolk, in der <i>Descriptio Norfolcensium</i>, lauten die Verse
-122 ff. (bei Wright, <i>Early Mysteries und other Latin
-Poems</i>, London. 1884, S. 95) folgendermaßen:</p>
-
-<p>
-Ad forum ambulant (Norfokienses) diebus singulis,<br />
-Saccum de lolio portant in humeris,<br />
-Jumentis ne noceant: bene fatuis,<br />
-Ut praelocutus sum, aequantur bestiis.<br />
-</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_491" id="Note_491"></a><a href="#Nanchor_491">491.</a> Griechisch, Nr. 7; Tewfik, Nr. 70; Nouri, S. 37;
-<i>Tréfái</i>, Nr. 160 (statt 161); Serbisch, S. 20; Kroatisch,
-S. 29.</p>
-
-<p>Um einen gestohlenen Esel, der verkauft werden soll,
-handelt es sich bei Bar-Hebraeus, S. 167, Nr. 664. Eine
-Variante aus al Abschihis <i>Mustatraf</i>, hat Basset in der
-<i>RTP</i>, XVI, S. 171 übertragen.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_492" id="Note_492"></a><a href="#Nanchor_492">492.</a> Griechisch, Nr. 9; Tewfik, Nr. 4; Serbisch, S. 24;
-Kroatisch, S. 4.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_493" id="Note_493"></a><a href="#Nanchor_493">493.</a> Griechisch, Nr. 10; Tewfik, Nr. 64; Nouri, S. 174;
-<i>Tréfái</i>, Nr. 139; Kroatisch, S. 26.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_494" id="Note_494"></a><a href="#Nanchor_494">494.</a> Griechisch, Nr. 24; Tewfik, Nr. 41; <i>Tréfái</i>, Nr. 140;
-Serbisch, S. 25; Kroatisch, S. 16.</p>
-
-<p><i>Tréfái</i>, S. 19.</p>
-
-<p>Eine Parallele und wohl die Quelle in Abdirabbihis
-<i>Kitab al ikd al farid</i>, hat Basset in der <i>RTP</i>, XVII, S. 150
-übersetzt.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_495" id="Note_495"></a><a href="#Nanchor_495">495.</a> Griechisch, Nr. 31; Tewfik, Nr. 9; Nouri, S. 64;
-<i>Tréfái</i>, Nr. 142; Serbisch, S. 34; Kroatisch, S. 7 und 93 ff.</p>
-
-<p><i>Tréfái</i>, S. 16.</p>
-
-<p>Bar-Hebraeus, S. 145, Nr. 566: When another fool was
-told, »Thy ass is stolen,« be said, »Blessed be God that
-I was not upon him.«</p>
-
-<p>Ebenso sagt Karakusch in der oben zu Nr. 487
-zitierten Geschichte zu der Frau, die ihm klagt, daß der
-Esel gestohlen worden sei: »Tu es une folle. Louanges à
-Dieu que l’âne n’ait pas été volé pendant que ton mari le
-chevauchait. Dieu à écarté le mal de l’homme.«</p>
-
-<p>Vgl. oben Nr. 79.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_231" id="Page_231">231</a></span></p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_496" id="Note_496"></a><a href="#Nanchor_496">496.</a> Griechisch, Nr. 33. Anders Tewfik, Nr. 11; <i>Tréfái</i>,
-Nr. 144; Serbisch, S. 35; Kroatisch, S. 6.</p>
-
-<p>Ebenso verspricht bei Maidani, I, S. 392 der schon
-oben zu Nr. 43 erwähnte Habannaka sein verlorenes Kamel
-dem Finder, und dies, weil er nicht um die Freude des
-Findens kommen will; von einem ungenannten erzählt dasselbe
-ein persischer Schwank bei Kuka, S. 205, Nr. 135.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_497" id="Note_497"></a><a href="#Nanchor_497">497.</a> Griechisch, Nr. 34; Tewfik, Nr. 25; <i>Tréfái</i>,
-Nr. 152; Serbisch, S. 28; Kroatisch, S. 9 ff.</p>
-
-<p>Eine hübsche persische Variante lautet (Kuka, S. 220):</p>
-
-<p>»I hear your neighbour has some festivity at his house
-to-morrow,« said a friend to Mulla Nasruddin.</p>
-
-<p>»It may be so, but I do not see how that concerns me.«</p>
-
-<p>»But he is going to invite you also.«</p>
-
-<p>»And, pray, how does that concern you?«</p>
-
-<p>Der Perser Kuka verweist in einer Fußnote auf die
-bekannte Anekdote von Friedrich dem Großen und dem
-den Angeber machenden Offizier.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_498" id="Note_498"></a><a href="#Nanchor_498">498.</a> Griechisch, Nr. 76; Tewfik, Nr. 5; <i>Tréfái</i>, Nr. 148;
-Serbisch, S. 13 ff.; Kroatisch, S. 5.</p>
-
-<p>In der 6. der von Alfred Harou in der <i>RTP</i>, IV mitgeteilten
-<i>Facéties des compères de Dinant</i>, (S. 484 ff.)
-stiehlt ein Hund ein Stück Fleisch; es nützt ihm aber
-nichts, weil er das Rezept, wie es zubereitet wird,
-nicht hat; ebenso erzählt eine Schnurre bei Zincgref-Weidner,
-V, S. 119 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_499" id="Note_499"></a><a href="#Nanchor_499">499.</a> Griechisch, Nr. 113; Serbisch, S. 112 ff.; Pann,
-S. 330.</p>
-
-<p>Die <em class="gesperrt">Zwecklosigkeit der Strafe nach dem
-Vergehn</em> bildet den Gegenstand einer Anekdote von
-dem schon erwähnten Triboulet, die hier nach <i>Dreux du
-Radier</i>, I, S. 6 mitgeteilt sei:</p>
-
-<p>On dit que ce même Triboulet ayant été menacé par
-un grand Seigneur, de périr sous le bâton, pour avoir parlé
-de lui avec trop de hardiesse, alla s’en plaindre à François,
-qui lui dit de ne rien craindre: Que si quelqu’un
-étoit assez hardi pour le tuer, il le feroit pendre un quart
-d’heure après. Ah! Sire, dit Triboulet, s’il plaisoit à votre
-Majesté de le faire pendre un quart d’heure avant.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_232" id="Page_232">232</a></span></p>
-
-<p>Ebenso steht die Schnurre bei P. L. Jacob, <i>Curiosités</i>,
-S. 115, Canel, <i>Recherches historiques</i>, S. 110, Gazeau,
-S. 77, Floegel, S. 344, Nick, I, S. 415 und Doran, S. 252;
-von einem ungenannten erzählen sie Sagredo, S. 68 und
-Casalicchio, c. I, d. 8, a. 5, zit. Ausg. S. 146.</p>
-
-<p>Vgl. schließlich auch die 54. Facetie Poggios: <i>De
-quodam qui Redolphum sagittando vulneravit</i>, und Lehmann,
-<i>Florilegium politicum</i>, S. 273.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_500" id="Note_500"></a><a href="#Nanchor_500">500.</a> Griechisch, Nr. 114; Walawani, S. 154 ff. (in Akschehir
-lokalisiert); Pann, S. 337.</p>
-
-<p>Anders und mit einem entfernten Anklange an das
-Motiv von Nr. 160 und 394 erzählt die serbische Ausgabe
-S. 148 ff.:</p>
-
-<p>Eines Tages ging der Hodscha Nasreddin vom Hause
-weg, und seine Frau fragte ihn: »Wohin?«</p>
-
-<p>Nasreddin antwortete: »Ich will ein bißchen im Weingarten
-und auf dem Acker nachsehn.«</p>
-
-<p>»Geh nur,« sagte sie, »so Gott will.«</p>
-
-<p>»Ob Gott will oder nicht,« sagte er, »ich gehe.«</p>
-
-<p>Als er dann den Weingarten verließ, um nach Hause
-zu gehn, war der Himmel ganz umwölkt. Nach kurzer
-Zeit begann es zu regnen und zu hageln, und alles wurde
-zerschlagen, was ihm gehörte, Weingarten und Acker. Als
-Nasreddin sah, was geschehn war, sagte er: »Du bist nicht
-schuld, o Gott, sondern ich; warum bin ich denn gegangen,
-um dir zu zeigen, was mein ist?«</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_501" id="Note_501"></a><a href="#Nanchor_501">501.</a> Griechisch, Nr. 115; Serbisch, S. 184 ff.</p>
-
-<p>Eine slawonische Variante (nicht von Nasreddin)
-steht in der <i>Anthropophyteia</i>, V, S. 293 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_502" id="Note_502"></a><a href="#Nanchor_502">502.</a> Griechisch, Nr. 116; Serbisch, S. 138 ff.; Pann,
-S. 336.</p>
-
-<p>Vgl. <i>Anthropophyteia</i>, I, S. 181 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_503" id="Note_503"></a><a href="#Nanchor_503">503.</a> Griechisch, Nr. 117; Pann, S. 332 ff.</p>
-
-<p>Zabata, <i>Diporto de’ viandant</i>‚i, S. 40:</p>
-
-<p>Andò vn villano alla città per sollecitare vna lite, et
-eßendo diuerse volte comparso dinanzi al Giudice con suo
-poco profitto, fu domandato dal detto Giudice, perche era
-venuto lui a sollecitare detta lite, et che doueuano man<span class="pagenum"><a name="Page_233" id="Page_233">233</a></span>dare
-persone di più intendimento, et di miglior presenza,
-alquale esso rispose, Signore, nel luogo, dou’io sono ci
-son molti, hanno quelle parti che dite, lequali veramente
-non sono in me, et poteuano mandare: ma hanno fatto
-giudicio, che se bene io vaglio poco, ch’io sia a bastanza
-sufficiente douendo trattare con vn par vostro.</p>
-
-<p>Juan de Arguijo, <i>Cuentos</i>, in den <i>Sales españolas</i>, II,
-S. 209 ff.; Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>, S. 222, Nr. 998.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_504" id="Note_504"></a><a href="#Nanchor_504">504.</a> Griechisch. Nr. 118.</p>
-
-<p>Bei Pann, S. 330 antwortet Nasreddin einem Freunde,
-der ihn fragt, wie es ihm bei seiner Armut gehe: »Du
-brauchst dich nicht zu wundern; ich lebe mit meiner Armut
-so vergnügt wie der Wurm im Kren, und wenn ich kein
-Geld habe, so merke ich das gar nicht.«</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_505" id="Note_505"></a><a href="#Nanchor_505">505.</a> Griechisch, Nr. 124; Walawani, S. 158 ff. (in Akschehir);
-Serbisch, S. 183 ff. und 127 ff; Pann, S. 335 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_506" id="Note_506"></a><a href="#Nanchor_506">506.</a> Griechisch, Nr. 142; Serbisch, S. 133; Pann, S. 330.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_507" id="Note_507"></a><a href="#Nanchor_507">507.</a> Griechisch, Nr. 143.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_508" id="Note_508"></a><a href="#Nanchor_508">508.</a> Griechisch, Nr. 144; Buadem, Nr. 63; Serbisch,
-S. 73; Kroatisch, S. 44 ff.; Roda Roda, S. 123.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_509" id="Note_509"></a><a href="#Nanchor_509">509.</a> Griechisch, Nr. 146; Pann, S. 337 ff. Anders Serbisch,
-S. 129 ff.</p>
-
-<p>Vgl. folgenden Schwank aus der <i>Mensa philosophica</i>‚
-(1. Ausg. 1475), zit. Ausg. S. 229 ff., auf dem das letzte
-Stück des II. Buches der Bebelischen Facetien beruht:</p>
-
-<p>Quidam histrio infirmus, hortante sacerdote vt conderet
-testamentum, ait libenter: Ego nihil habeo nisi duos
-equos, quos do baronibus et militibus terrae. Et cum
-sacerdos inquireret, quare non daret pauperibus, respondit:
-Vos praedicatis nobis quod debeamus esse imitatores
-Dei. Deus autem bona dedit illis, et non pauperibus, et
-ideo sequor illum, et facio similiter.</p>
-
-<p>Roda Roda, S. 201.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_510" id="Note_510"></a><a href="#Nanchor_510">510.</a> Griechisch, Nr. 148; Pann, S. 339.</p>
-
-<p>Roda Roda, S. 205.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_234" id="Page_234">234</a></span></p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_511" id="Note_511"></a><a href="#Nanchor_511">511.</a> Griechisch. Nr. 149; Serbisch. S. 128 ff.; Pann,
-S. 345.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_512" id="Note_512"></a><a href="#Nanchor_512">512.</a> Griechisch, Nr. 150; Pann, S. 330.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_513" id="Note_513"></a><a href="#Nanchor_513">513.</a> Griechisch, Nr. 152; Serbisch, S. 120 ff.</p>
-
-<p>Köhler, I, S. 508.</p>
-
-<p>S. auch die Anmerkung zu Nr. 71.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_514" id="Note_514"></a><a href="#Nanchor_514">514.</a> Griechisch, Nr. 160; Serbisch. S. 108.</p>
-
-<p>Vgl. Domenichi, <i>Facetie</i>, 1562, S. 157 und Sagredo,
-<i>L’Arcadia in Brenta</i>, S. 127 ff.</p>
-
-<p class="tb"><a name="Note_515" id="Note_515"></a><a href="#Nanchor_515">515.</a> Griechisch, Nr. 167.</p>
-
-<p>Dieser Schwank stimmt fast vollständig überein mit
-dem von Yakoub Artin Pacha, S. 231 ff. und nach diesem
-von Mardrus, XII, S. 241 erzählten, nur daß dort die Verwundung
-des Juden samt dem entsprechenden Urteile
-fehlt; s. Chauvin, VII, S. 172 ff. Die Literatur dazu hat
-Chauvin, VIII, S. 203 (<i>Jugements insensés</i>‚) zusammengestellt;
-man vgl. aber auch die bei Köhler, I, S. 578 und
-II, S. 578 ff. beigebrachten Ergänzungen zu den betreffenden
-von Chauvin zitierten Aufsätzen.</p>
-<hr />
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_235" id="Page_235">235</a></span></p>
-
-<h2>Anhang</h2>
-
-<p>Der Umstand, daß die Sammlung <i>Tewfiks</i>, in der
-Reclamschen Universal-Bibliothek erschienen ist, hat es
-mit sich gebracht, daß die darin enthaltenen Stücke in
-dieser Ausgabe der Schwänke Nasreddins ausgeschlossen
-bleiben mußten. Immerhin ergeben sich zu den einzelnen
-Geschichten nicht uninteressante Parallelen.</p>
-
-<p class="center2">516.</p>
-
-<p>So wird bei Tewfik, Nr. 37 (Serbisch, S. 44; Kroatisch,
-S. 15; <i>Tréfái</i>, Nr. 156 statt 157) dem Hodscha, der ein
-Reis pflanzt, vorgehalten, daß er, wann der Baum Früchte
-tragen werde, selbst eine Speise der Würmer sein werde;
-Nasreddin antwortet, daß er für die Nachkommen pflanze,
-so wie die, die vor ihm dagewesen seien, für ihn gepflanzt
-hätten. Dazu vgl. die bei Basset, <i>Contes populaires berbères</i>,
-S. 216 ff., Lidzbarski, S. 154 und Chauvin, II, S. 208
-angegebene Literatur, ferner Wünsche, <i>Wajikra rabba</i>,
-S. 168 ff.</p>
-
-<p class="center2">517.</p>
-
-<p>Zu Tewfik, Nr. 42 (Serbisch, S. 30; Kroatisch, S. 16;
-<i>Tréfái</i>, Nr. 157 statt 158: es ist unmöglich einen Brief an
-einen Freund in Bagdad zu schreiben) ist auf <i>Philogelos</i>,
-Nr. 137 zu verweisen:</p>
-
-<p>Σιδωνίῳ μαγείρῳ λέγει τις· δάνεισόν μοι μάχαιραν ἕως Σμύρνης. ὁ δὲ ἔφη· οὐκ
-ἔχω μάχαιραν ἕως ἐκεῖ φθάζουσαν.</p>
-
-<p>Ähnlich ist auch <i>Philogelos</i>, Nr. 99.</p>
-
-<p class="center2">518.</p>
-
-<p>Buadem, Nr. 14 (Serbisch, S. 56; Kroatisch, S. 33) hat
-ein merkwürdiges Gegenstück in den <i>Nugae venales</i>, s. l.,
-1720, S. 289 ff.</p>
-
-<div class="poetry-container">
-<div class="poetry">
-<div class="stanza">
-<div class="line">Audierat procul arma, bona de gente Batavus,</div>
-<div class="line i1">Gestit in hostiles fervidus ire globos.</div>
-<div class="line">At lateri patrium mater dum subligat ensem,</div>
-<div class="line i1">Haec, inquit, referas, nate fac arma domum.</div>
-<div class="line">Vix propior steterat pugnae, vestigia pressit</div>
-<div class="line i1">(Mille micant enses, vulnera mille ferunt),</div>
-<div class="line">Numquid, ait, ludi est? oculis non parcitur ipsis;</div>
-<div class="line i1">Certe oculis ludus non placet ille meis.</div>
-<div class="line">Forte tamen jacuit truncum sine nomine corpus;</div>
-<div class="line i1">Irruit: Hispanum nam cutis esse docet.</div>
-<div class="line"><span class="pagenum"><a name="Page_236" id="Page_236">236</a></span>
-Saevit atrox, et qua caedendo, qua laniando,</div>
-<div class="line i1">Absecuit miles strenuus ense femur.</div>
-<div class="line">Facturusque fidem, magni argumenta duelli,</div>
-<div class="line i1">Et femur, et ferrum sanguinolenta gerit.</div>
-<div class="line">Inde memor moniti, nam pugna cruenta peracta est,</div>
-<div class="line i1">Arma celer properat salva referre domum.</div>
-<div class="line">Hoc, ait, Hispanum mulctavi verbere mater,</div>
-<div class="line i1">Maternosque femur projicit ante pedes.</div>
-<div class="line">Horret anus, sed enim potius caput ense tulisses,</div>
-<div class="line i1">Nate, refert, olim hic forte redibit eques.</div>
-<div class="line">Non faciet certo, o Mater; sed poscis iniquum;</div>
-<div class="line i1">Unde caput vellem tollere? non habuit.</div>
-</div></div></div>
-
-<p class="center2">519.</p>
-
-<p>Die 15. Erzählung von Buadem (Serbisch, S. 56;
-Kroatisch, S. 33) scheint auf der folgenden in Abschihis
-<i>Mustatraf</i>, (Basset in der <i>RTP</i>, XIII, S. 552 ff.) zu beruhen:</p>
-
-<p>Ein Bettler blieb vor einer Haustür stehn und sagte
-zu den Leuten: »Gott segne euch! gebt mir ein Stück
-Brot!« »Das können wir nicht.« »Also ein wenig Korn
-oder Bohnen oder Hirse.« »Wir können es nicht.« »Dann
-ein paar Tropfen Öl oder Milch.« »Haben wir auch nicht.«
-»Also einen Schluck Wasser.« »Bei uns gibts kein
-Wasser.« »Warum bleibt ihr dann da? geht doch auch
-betteln; ihr habt mehr Recht dazu als ich.«</p>
-
-<p>Eine persische Parallele bei Kuka, S. 161, Nr. 28.</p>
-
-<p class="center2">520.</p>
-
-<p>Dasselbe wie bei Buadem, Nr. 20 (Serbisch, S. 58;
-Kroatisch, S. 34: Der betrunkene, vor dem sich alles dreht,
-wartet bis sein Haus kommt) erzählt Tewfik auch im
-<i>5. Monate</i>, von <i>Ein Jahr in Konstantinopel</i>, (deutsch von
-Th. Menzel, Berlin, 1909 = Bd. 10 der <i>Türkischen Bibliothek</i>,
-S. 124); die Geschichte steht aber schon bei Kuka,
-S. 189, Nr. 103.</p>
-
-<p class="center2">521.</p>
-
-<p>Mit Buadem, Nr. 22 (Serbisch, S. 59, wo der in einen
-Brunnen gefallene um einen Strick laufen will, um sich
-herauszuziehen) hat viel Ähnlichkeit die 52. Facetie im
-Philogelos:</p>
-
-<p>Σχολαστικὸς εἰς λάκκον πεσών, συνεχῶς ἐβόα ἀνακαλῶν ἑαυτῷ βοηθούς· ὡς δ’
-οὐδεὶς ὑπήκουε, λέγει πρὸς ἑαυτόν· μωρός εἰμι, ἐὰν μὴ ἀνελθὼν πάντας
-μαστιγώσω, ἵνα οὕτω γοῦν μοι ὑπακούσωσι καὶ κλίμακα κομίσωσιν.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_237" id="Page_237">237</a></span></p>
-
-<p>Bei Buadem scheint aber der Text doppelt verdorben
-zu sein (eine Ungereimtheit ist schon stillschweigend
-korrigiert worden); die Geschichte soll wohl ähnlich lauten
-wie folgende persische bei Kuka, S. 212:</p>
-
-<p>A Kazwini’s<a name="FNanchor_23_23" id="FNanchor_23_23"></a><a href="#Footnote_23_23" class="fnanchor">23</a> son fell into a well. The Kazwini went
-to the well and said to the son: »Don’t go away till i
-return with a rope and take you out!«</p>
-
-<p class="center2">522.</p>
-
-<p>Zu der Nr. 25 (Serbisch, S. 59 ff.; Kroatisch, S. 36),
-wo Buadem einen Topf, der angeblich Gift, in Wirklichkeit
-aber Honig enthält, ausißt, vgl. meine Nachweise zu
-Morlinis 49. Novelle, S. 99 ff. und davon hauptsächlich
-Boltes Angaben bei Frey, S. 214, ferner Clouston, <i>Noodles</i>,
-S. 122.</p>
-
-<p class="center2">523.</p>
-
-<p>Die No. 27 (Serbisch, S. 60 ff.; Kroatisch, S. 37) erzählt:
-Als Buadem vom Sultan entweder mit einem Goldstücke
-oder mit einem Esel oder mit einigen Schafen oder
-mit einem Weingarten beschenkt werden soll, antwortet er,
-er wolle das Goldstück einstecken, auf den Esel steigen,
-die Schafe vor sich her treiben, in den Weingarten gehn
-und dort für den Sultan beten. Dazu vgl. man eine Erzählung
-von Abu Dulama, die bei Lidzbarski, S. 162, in
-asch Schirwanis <i>Nafhat al jaman</i>, (Ph. Wolff, <i>Das Buch
-des Weisen</i>, 2. Aufl., Stuttgart, 1839, II, S. 252 ff.) und bei
-Kuka, S. 181, Nr. 81 steht.</p>
-
-<p class="center2">524.</p>
-
-<p>In Nr. 32 (Serbisch, S. 62; Kroatisch, S. 38) rät
-Buadem seiner Frau, die in der Nacht von einem Insekte
-in den Fuß gebissen worden ist, künftighin in den Schuhen
-zu schlafen; ähnlich erzählt Philogelos, Nr. 15:</p>
-
-<p>Σχολαστικὸς καθ’ ὕπνους ἧλον πεπατηκέναι δόξας, τὸν πόδα περιέδησεν.
-ἑταῖρος δὲ αὐτοῦ πυθόμενος τὴν αἰτίαν καὶ γνούς, δικαίως, ἔφη, μωροὶ
-καλούμεθα. διὰ τί γὰρ ἀνυπόδητος κοιμᾶσαι;</p>
-
-<p>Auf Hierokles beruht wohl Lehmann, <i>Exilium melancholiae</i>,
-T, Nr. 55, S. 244 und schließlich auch Merkens,
-I, S. 180 ff., Nr. 210.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_238" id="Page_238">238</a></span></p>
-
-<p class="center2">525.</p>
-
-<p>In Nr. 40 (Serbisch, S. 64; Kroatisch. S. 39; <i>Nawadir</i>,
-S. 43) antwortet Buadem, der behauptet hat, er kenne das
-Verborgene, dem ungläubigen Richter, der ihn gefragt hat,
-was er in diesem Augenblicke denke: »Du hältst mich für
-einen Betrüger.« Ausführlicher erzählt Abdirabbihi im
-<i>Kitab al ikd al farid</i>, (Basset in der <i>RTP</i>, XIX, S. 311):</p>
-
-<p>Man führte einen Menschen, der sich für einen Propheten
-ausgab, vor al Mamun<a name="FNanchor_24_24" id="FNanchor_24_24"></a><a href="#Footnote_24_24" class="fnanchor">24</a>, und der Chalif sagte:
-»Hast du ein Zeichen?« »Ja; ich weiß, was du denkst.«
-»Und was denke ich?« »Daß ich ein Lügner bin.« »Du
-hast recht,« sagte Mamun und ließ ihn ins Gefängnis
-werfen.</p>
-
-<p>Nach einigen Tagen ließ er ihn holen und sagte zu
-ihm: »Hast du eine Offenbarung?« »Nein.« »Warum
-nicht?« »Ins Gefängnis kommen die Engel nicht.« Der
-Chalif begann zu lachen und ließ ihn frei.</p>
-
-<p>Ebenso steht die Geschichte auch in Abschihis
-<i>Mustatraf</i>, (Basset in der <i>RTP</i>, XIII, S. 232); eine der
-unsern entsprechende Version hat Roda Roda, S. 73. Eine
-sehr hübsche persische Variante bringt Kuka, S. 174:</p>
-
-<p>A person claimed to be a prophet. He was asked by
-some persons to give some sign of prophetship. He said,
-»Let every one of you think upon something, and I shall
-be able to tell you your thoughts.« They said, »we have
-each thought of something. Now tell us our thoughts.«
-He replied, »Well, all of you are thinking that I am a fool,
-and that I am telling you a falsehood.« They acknowledged
-that for once he was right in his conjecture.</p>
-
-<p>Ähnlich kehrt Frage und Antwort in dem größten
-Teile der Erzählungen von den <em class="gesperrt">drei Fragen</em> wieder,
-deren bekanntestes Beispiel Bürgers <i>Kaiser und Abt</i>, ist;
-vgl. dazu die oben zu Nr. 70 angegebene Literatur.</p>
-
-<p class="center2">526.</p>
-
-<p>Buadem, Nr. 50 (Serbisch, S. 67; Kroatisch, S. 40 und
-41), wo der Einfaltspinsel, nachdem er gesehn hat, wie
-die Früchte von einem Maulbeerbaume geschüttelt wurden,
-auch Vögel von einem Baume schütteln will, beruht wohl
-wieder in letzter Instanz auf einer Facetie des <i>Philogelos</i>,
-auf der 19., die folgendermaßen lautet:</p>
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_239" id="Page_239">239</a></span></p>
-
-<p>Σχολαστικὸς ἰδὼν πολλοὺς στρουθοὺς ἐπὶ δένδρου ἑστῶτας, ἁπλώσας τὸν
-κόλπον ἔσειε τὸ δένδρον, ὡς ὑποδεξόμενος τοὺς στρουθούς.</p>
-
-<p>Dasselbe erzählt <i>Der edle Fincken-Ritter</i>, S. 57,
-Nr. 308.</p>
-
-<p class="center2">527.</p>
-
-<p>Die Nr. 72 bei Buadem (Serbisch, S. 76; Kroatisch,
-S. 48) wird in Gladwins <i>Persian Moonshee</i>, II, S. 15,
-Nr. 31 folgendermaßen erzählt:</p>
-
-<p>One day a King and his son went a hunting. The
-weather being hot, they put their fur cloaks on the back
-of a jester. The King smiled and said to the buffoon,
-»you have an ass’s load upon you.« He answered, »yes;
-or rather the burdens of two asses.«</p>
-
-<p class="center2">528.</p>
-
-<p>In der folgenden Geschichte, Nr. 73 (Serbisch, S. 76;
-Kroatisch, S. 48) sagt Buadem seiner Mutter, es sei ein
-Bettler unten, der um Brot bitte; sie antwortet, er solle
-sagen, sie sei nicht zu Hause. Darauf entgegnet Buadem:
-»Er will nicht dich, er will Brot.« Dasselbe erzählt
-Gladwin, II, S. 20, Nr. 53; die Quelle dürfte Dschamis
-<i>Bäharistan</i>, (zit. Ausg. S. 83) sein, woraus auch Galland
-(S. 43 ff.) schöpft.</p>
-
-<p class="center2">529.</p>
-
-<p>Buadem, Nr. 75 (Serbisch, S. 77; Kroatisch, S. 48) hat
-im wesentlichen denselben Inhalt wie die folgende Schnurre
-des <i>Nuzhat al udaba</i>, (Basset in der <i>RTP</i>, XV, S. 355):</p>
-
-<p>Man erzählt, daß ein unwissender, dummer Arzt einem
-Kranken einen tötlichen Trank gegeben hat, so daß der
-Kranke daran gestorben ist. Nach zwei Tagen ging er
-wieder nach ihm sehn und fand, daß er tot war und daß
-man ihn begraben hatte. Der Vater des Toten trat dem
-Arzte entgegen, und der sagte: »Was für eine Kraft war
-in dem Tranke! wäre dein Sohn am Leben geblieben, so
-hätte er ein ganzes Jahr keine Arznei gebraucht!«</p>
-
-<p class="center2">530.</p>
-
-<p>Die Nr. 91 (Serbisch, S. 83; Kroatisch, S. 57), in der
-Buadem einem Freunde rät, er solle das Haus, wo seine
-vier Frauen gestorben sind, nur einem Freunde verkaufen,
-erinnert an die bekannte Anekdote aus Cicero, <i>De oratore</i>,
-II, 69, 278, zu der meine Ausgabe von Castigliones <i>Hofmann</i>,
-I, S. 323 zu vergleichen ist.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_240" id="Page_240">240</a></span></p>
-
-<p class="center2">531.</p>
-
-<p>Zu der Nr. 103 (Serbisch, S. 88; Kroatisch, S. 58),
-des Inhalts, daß man sich, wenn Käse da ist, an einen den
-Käse lobenden Spruch halten soll, wenn aber keiner da
-ist, an einen ihn verwerfenden, vgl. Hammer, <i>Rosenöl</i>, II,
-S. 72, Nr. 40; von Nasreddin wird die Geschichte erzählt
-bei Roda Roda, S. 121, und bei Kuka, S. 214 ff. steht sie,
-ohne daß der Sprecher der Sentenzen genannt würde,
-mitten unter den Erzählungen, deren Held Nasreddin ist.</p>
-
-<p class="center2">532.</p>
-
-<p>In Nr. 106 (Serbisch, S. 89; Kroatisch, S. 59) wird
-erzählt: Buadem, der auf »Salz und Brot« eingeladen
-worden ist, findet, daß sein Gastgeber nicht vielleicht aus
-Bescheidenheit so gesprochen hat: es gibt tatsächlich
-nichts andres; als nun der Gastgeber einem zudringlichen
-Bettler droht, er werde ihm den Schädel einschlagen, rät
-Buadem diesem, sich zu packen, weil der Mann nie lüge.
-Diese Geschichte steht schon bei Abdirabbihi (Basset in
-der <i>RTP</i>, XVIII, S. 217) und bei Kuka, S. 172, Nr. 53.</p>
-
-<p class="center2">533.</p>
-
-<p>Auf dem <i>Bäharistan</i>, (S. 83 der genannten Ausg.;
-Galland, S. 44) beruht wieder die Nr. 119 (Serbisch, S. 94;
-Kroatisch, S. 61; etwas anders <i>Nawadir</i>, S. 41): Buadems
-Frau (im <i>Nawadir</i>, Dschohas Sohn) ist schwer erkrankt,
-und Buadem läßt die Leichenwäscherin holen; als man
-ihm vorhält, daß doch die Kranke noch nicht tot sei,
-meint er, das tue nichts: wenn die Waschung beendigt sei,
-werde es auch mit ihr zu Ende sein, und so habe man
-wenigstens Zeit erspart. Vgl. auch eine Erzählung des
-<i>Nuzhat al udaba</i>, (Basset, <i>Keleti szemle</i>, I, S. 223, Nr. 25),
-wo Dschoha, der um einen Arzt für seinen Vater geschickt
-worden ist, gleich den Leichenwäscher mitbringt,
-weil usw. usw.</p>
-
-<p class="center2">534.</p>
-
-<p>Ebenso geht auf das <i>Bäharistan</i>, (S. 75 ff.; Galland,
-S. 36) die Nr. 120 (Kroatisch, S. 61) zurück: Buadem
-kommt zu einem Lehrer, dem er etwas aufzubewahren
-gegeben hat, und bittet, ihm das auszufolgen; er wird ersucht,
-bis zum Ende des Unterrichts zu warten. Da nun
-der Lehrer beim Unterrichte fortwährend mit dem Barte
-wackelt, sagt ihm Buadem, er solle nur um das Depot
-gehn; das Bartwackeln werde inzwischen er für ihn be<span class="pagenum"><a name="Page_241" id="Page_241">241</a></span>sorgen<a name="FNanchor_25_25" id="FNanchor_25_25"></a><a href="#Footnote_25_25" class="fnanchor">25</a>.
-In der Fassung des <i>Nawadir</i>, (S. 41) ist der
-Lehrer durch einen Kadi ersetzt.</p>
-
-<p class="center2">535.</p>
-
-<p>Eine ziemliche Verbreitung hat die 121. Geschichte
-von Buadem (Serbisch, S. 94; Kroatisch, S. 61; Nouri
-S. 117; <i>Nawadir</i>, S. 41): Auf die Frage, wie viel Dumme
-es in seiner Heimat gebe, antwortet Buadem, das wisse er
-nicht, die Gescheiten aber könne er sofort herzählen.
-Schon Bar-Hebraeus erzählt sie mit der Lokalisierung in
-Emesa oder Homs, einem der vielen Schilda des Orients
-(Budge, S. 158, Nr. 630; ins Deutsche übersetzt von
-L. Morales in der <i>Zeitschr. d. D. Morgenl. Ges.</i>, XL, S. 419).
-Bahlul ist ihr Held im <i>Bäharistan</i>, (S. 74; Galland, S. 34);
-ebenso steht sie bei Cardonne, II, S. 119 (deutsche Ausg.
-S. 242) und Herbelot, I, S. 524; nach Herbelot erzählen
-Flögel, S. 172, Nick, I, S. 141 und Doran, S. 68. Vgl.
-weiter Chauvin, VII, S. 126<a name="FNanchor_26_26" id="FNanchor_26_26"></a><a href="#Footnote_26_26" class="fnanchor">26</a>.</p>
-
-<p>Von den 29 Stücken, die <i>Murad Efendi</i>, in Reime
-gebracht hat, ist uns die Mehrzahl schon bei den nach
-andern Fassungen gebrachten Schwänken begegnet; hier
-mögen noch die Inhaltsangaben der Gedichte, zu denen
-ich Parallelen nachweisen kann, samt diesen folgen.</p>
-
-<p class="center2">536.</p>
-
-<p>Murad, Nr. 2: Nasreddin, der sich mit einem Nachbar,
-einem Geizhalse, nach einem Zwiste versöhnt hat, übernimmt
-die Beistellung des Friedensmahles, und auf dieses
-bereitete sich der Geizige durch ein längeres Fasten vor.
-Als er sich dann dazu einfindet, muß er Nasreddin erst zu
-den Einkäufen auf den Markt begleiten. Nasreddin
-fragt zuerst um gutes Weißbrot; da der Händler sein Brot,
-um es anzupreisen, mit Butter vergleicht, meint Nasreddin,
-<span class="pagenum"><a name="Page_242" id="Page_242">242</a></span>es sei besser, sich gleich an die Butter zu halten. Die
-Butter wird nun als süß wie Öl gepriesen, und Nasreddin
-verzichtet auf sie zugunsten des Öls. Da weiter der
-Händler von seinem Öle sagt, es sei klar wie Wasser, sieht
-Nasreddin von jedem Einkaufe ab und bewirtet seinen
-Gast mit Wasser.</p>
-
-<p>Dieselbe Geschichte, aber von einem Geizigen aus
-Basra und einem aus Kufa, bringt Hammer aus dem, wie
-er sagt, ursprünglich persischen, aber schon unter
-Murad II. ins Türkische übertragenen »Dschamiol Hikajat
-ve Lamiol-rivajat« im <i>Rosenöl</i>, II, S. 267 ff.; ebenso steht
-sie bei A. Certeux, <i>Kebir-Chahà</i>, in der <i>RTP</i>, III, S. 496<sup>b</sup> ff.
-Die anscheinend älteste Version, wo in der obigen Reihe
-Brot und Butter fehlen, steht bei Bar-Hebraeus (Budge,
-S. 113 ff., Nr. 439; Morales in der <i>Zeitschr. d. D. Morgenl.
-Ges.</i>, XL, S. 416 ff.).</p>
-
-<p class="center2">537.</p>
-
-<p>Die Nr. 8 bei Murad erzählt: Als der Hodscha mit
-dem Aga auf die Jagd reiten muß, nimmt er sich drei
-Datteln mit; sooft er aber eine in den Mund steckt, richtet
-der Aga eine Frage an ihn, so daß ihm, weil er die Dattel
-samt dem Kerne nicht verschlucken kann, nichts übrig
-bleibt, als sie auszuspucken. Am Abende will der Aga mit
-einer Zofe seiner Gattin scherzen; aber nun rächt sich
-Nasreddin an ihm und stört ihn dreimal hintereinander
-just im entscheidenden Momente, indem er an die Tür
-pocht und immer eine seiner bei der Jagd gegebenen Antworten
-richtig stellt.</p>
-
-<p>Von Harun al Raschid und seinem Sklaven Ibad erzählt
-dasselbe Hammer im <i>Rosenöl</i>, II, S. 232 ff. nach dem
-»Mehedschon-nufus«; an die Stelle Ibads tritt Abu Nuwas
-bei Meißner, <i>Neuarabische Geschichten aus dem Iraq</i>,
-S. 72 und 73, Nr. 40. Vgl. auch Basset in der <i>RTP</i>, XXII,
-S. 215 ff.</p>
-
-<p class="center2">538.</p>
-
-<p>In der 10. Erzählung Murads, die bei Buadem, Nr. 61
-(Serbisch, S. 72; Kroatisch, S. 44) der Schlüpfrigkeit,
-damit aber auch des Witzes entkleidet ist, schleichen sich
-Strolche in den Stall Nasreddins; er und seine Frau hören
-ihr Gespräch, wonach sie beabsichtigen, die Kuh zu
-stehlen, den Hausherrn umzubringen und an der Frau ihre<span class="pagenum"><a name="Page_243" id="Page_243">243</a></span>
-Lust zu büßen. Begreiflicherweise ist Nasreddin sehr entrüstet,
-als seine Frau zuzuwarten rät.</p>
-
-<p>Dieses Exempel weiblicher Begehrlichkeit steht bei
-Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, S. 293 nach dem »Nozhatol-ebsar«,
-das wohl mit dem von Basset in den <i>Contes populaires
-berbères</i>, S. 201 zu seiner dasselbe erzählenden 50. Geschichte
-(<i>Le vieillard, la femme et les voleurs</i>‚) als
-Parallele zitierten <i>Kitab nozhat el absar</i>, identisch ist.</p>
-
-<p class="center2">539.</p>
-
-<p>Bei Murad, Nr. 19 zeigt sich Nasreddin von dem Vortrage
-eines stumpfsinnigen Dichters sehr gerührt; als ihn
-dieser voll Stolz fragt, was denn auf ihn einen besondern
-Eindruck gemacht habe, erhält er zur Antwort, daß sich
-Nasreddin beim Anblicke seines wackelnden Bartes<a name="FNanchor_27_27" id="FNanchor_27_27"></a><a href="#Footnote_27_27" class="fnanchor">27</a> wehmütig
-eines alten Ziegenbockes im Vaterhause erinnert
-habe.</p>
-
-<p>Dieser Schwank ist wohl zusammenzustellen mit dem
-<em class="gesperrt">vom Prediger mit der Eselsstimme</em>, den ich
-im <i>Mönchslatein</i>, S. 8 mitgeteilt habe; in einer an unsere
-Version gemahnenden Form (Bart, nicht Stimme, ist das
-erinnernde Merkmal) steht er im <i>Nuzhat al udaba</i>‚
-(Basset, <i>RTP</i>, XV, S. 353), bei Gladwin, II, S. 15, Nr. 33
-(dazu Clouston, <i>Flowers</i>, S. 71 ff.), bei Swynnerton, S. 157
-und in einer bulgarischen Erzählung aus Altserbien in der
-<i>Anthropophyteia</i>, II, S. 387 ff.</p>
-
-<p>Zu meinen Nachweisungen im <i>Mönchslatein</i>, S. 197 ff.
-sind noch nachzutragen: A. Lecoy de la Marche, <i>L’esprit
-de nos aïeux</i>, S. 20 ff., Nr. 13 (nach J. de Vitry) und Paul
-Sébillot, <i>Contes de prêtres et de moines, recueillis en
-Haute-Bretagne</i>, Nr. 12 im <i>Archivio</i>, XIII, S. 567.</p>
-
-<p class="center2">540.</p>
-
-<p>Die 23. Erzählung Murads bringt die bekannte Geschichte
-vom <em class="gesperrt">Traumbrod</em>, wozu man Chauvin, IX,
-S. 28<a name="FNanchor_28_28" id="FNanchor_28_28"></a><a href="#Footnote_28_28" class="fnanchor">28</a> vergleiche, und zwar in einer Fassung, die der des
-<i>Nuzhat al udaba</i>, (Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, S. 303 ff.; Basset
-in der <i>RTP</i>, XV, S. 668 ff.), aber auch der im <i>Mesnewi</i>‚
-von Dschelaleddin Rumi außerordentlich nahe steht; nicht
-um Brot, sondern wie in der von Clouston in den <i>Popular
-Tales and Fictions</i>, II, S. 89 aus der <i>Historia Jeschuae</i>‚</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_244" id="Page_244">244</a></span></p>
-
-<p><i>Nazareni</i>, ...., illustrata a Joh. Jac. Huldrico, Leyden,
-1705, d. i. Huldreichs Ausgabe der <i>Tholedoth Jesu</i>, mitgeteilten
-Version um eine Gans handelt es sich in der serbischen
-Ausgabe, S. 155 ff. (Nasreddin foppt zwei Derwische).</p>
-
-<p class="center2">541.</p>
-
-<p>Die <em class="gesperrt">kroatische</em> Ausgabe enthält zwei außerordentlich
-verbreitete Erzählungsstoffe; der eine (S. 91 ff.;
-Nouri, S. 57 ff.) stellt die unter dem Namen <em class="gesperrt">Asinus
-vulgi</em> bekannte Geschichte dar, zu der man die bei
-Chauvin, II, S. 148, III, S. 70 und 145 und VIII, S. 140
-angegebene Literatur, ferner Waas, <i>Die Quellen der Beispiele
-Boners</i>, S. 48, Köhler, II, S. 571, Meißner, <i>Neuarabische
-Geschichten aus dem Iraq</i>, S. 54 und 55, Nr. 30
-und S. 111 vergleiche. Zwei Versionen sind bis jetzt unbeachtet
-geblieben: die eine steht im <i>Antonius dialogus</i>‚
-von Jo. Jov. Pontanus (<i>Opera</i>, Basilae, 1538, II, S. 163);
-die andere, die die Fabel damals schon als Altweibermärchen
-charakterisiert, findet sich in einem Briefe
-Petrarcas (<i>Epistolae de rebus familiaribus et variae</i>, ed.
-Fracasetti, Florenz, 1859 ff., II, S. 404):</p>
-
-<p>Unam tibi e fabellis referam vulgo notis, et quibus
-anus ante focum hibernas noctes fallere solitae. Senex
-cum adolescente filio agebat iter. Erat his unus parvus
-asellus ambobus, quo vicissim laborem viae levabant. Hoc
-dum genitor veheretur, sequente pedibus suis nato, irridere
-obvii. En, aiebant, ut moribundus inutilisque seniculus
-dum sibi obsequitur, formosum perdit adolescentem.
-Desiluit senex, et invitum natum in suum locum sustulit.
-Murmurare praetereuntium turba; en ut segnis et praevalidus
-adolescens, dum propriae blanditur ignaviae, decrepitum
-patrem mactat. Pudore ille victus, patrem coegit
-ascendere. Ita uno quadrupede simul vecti murmur occurrentium
-indignatioque crebrescere, quod una brevis duabus
-magnis belluis premeretur. Quid te moror? His moti
-pariter ambo descendunt, et vacuo asello pedibus incedunt
-propriis. Enimvero tunc illusio acrior risusque protervior,
-duos asinos uni ut parcant, sibi non parcere. Hic genitor:
-cernis, inquit, fili, ut nil quod probetur ab omnibus fieri
-potest; repetamus pristinum morem nostrum; hi suum
-loquendi carpendique omnia morem servent. Nil amplius
-dicam, nec necesse est: rudis fabella, sed efficax.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_245" id="Page_245">245</a></span></p>
-
-<p class="center2">542.</p>
-
-<p>Weiter hat eine Geschichte in der kroatischen Ausgabe,
-S. 95 ff. (Nouri, S. 41 ff.) folgenden Inhalt: Der
-Hodscha erzählt seiner schwatzhaften Frau, er habe ein Ei
-gelegt. Sie erzählt das unter dem Siegel der Verschwiegenheit
-ihrer Nachbarin Ajscha, diese wieder ihrer Freundin
-Fatima; binnen kurzem verbreitet sich die Sache in stets
-gesteigerter Form in der ganzen Stadt und endlich erfährt
-sie auch der Sultan, dem schon von 699 Eiern berichtet
-wird. Auch er tut so wie die andern und fragt Nasreddin,
-ob es wahr sei, daß er 700 Eier gelegt habe.</p>
-
-<p>Dies ist die Fabel La Fontaines <i>Les femmes et le
-secret</i>‚; vgl. Boltes Nachweisungen bei Montanus, S. 592 ff.
-und Chauvin, VIII, S. 168 und 197.</p>
-
-<p class="center2">543.</p>
-
-<p>Unter den <i><em class="gesperrt">serbischen</em></i> Überlieferungen in den
-<i>Anthropophyteia</i>, ist eine (I, S. 465 ff.), die ebenso wie eine
-Erzählung im <i>Nawadir</i>, (S. 16) den Stoff des <i>Dit de perdriz</i>‚
-(Montaiglon-Raynaud, I, S. 188 ff.) behandelt; die serbische
-Variante tut dies in einer Form, die sehr an die
-der <i>Tausend und einen Nacht</i>, (Chauvin, VI, S. 179 ff.) erinnert.
-Man vergleiche Legrand, <i>Fabliaux ou contes</i>,
-Paris, 1829, IV, S. 38 ff.; Bédier, S. 466; v. d. Hagen, <i>Gesammtabenteuer</i>,
-II, S. XV ff.; Pauli, S. 514, Nr. 364;
-H. Sachs, II, S. 169 und III, S. 149; A. L. Stiefel in den
-<i>Hans Sachs-Forschungen</i>, S. 158 ff.; Benfey, I, S. 146;
-Österley in der <i>Zeitschr. f. vgl. Littgesch</i>, I, S. 54; K. Reinhardstoettner
-ebendort, VII, S. 474; Cosquin, II, S. 348 ff.;
-<i>Fourberies</i>, S. 27 ff. Zu den an diesen Stellen genannten
-Nachweisungen kommen noch: <i>Der edle Fincken-Ritter</i>,
-S. 61, Nr. 353; Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>,
-III, S. 289 ff.; Sébillot, <i>Littérature orale de la Haute-Bretagne</i>,
-S. 137 ff.; Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 73 und II, S. 122.</p>
-
-<p class="center2">544.</p>
-
-<p>Die Erzählung in der <i>Anthropophyteia</i>, II, S. 412 ff.
-ist äußerst obszön: Nasreddin rächt sich an einem Gläubiger,
-einem reichen Türken, der seine Tochter verführen
-will, indem er, als seine Tochter verkleidet, zuerst die
-drei Töchter und dann die Frau des Türken beschläft und
-schließlich noch ihn selber schändet. Der hier nur zum
-Schluß vorkommende Zug, daß die dankbaren Mädchen
-und ebenso ihre Mutter auf ihren Kuchenanteil zugunsten
-der falschen Zuleika verzichten, ist besser verarbeitet in<span class="pagenum"><a name="Page_246" id="Page_246">246</a></span>
-Sercambis Novelle <i>De Malvagio famulo</i>, (ed. Renier,
-S. 335 ff.), zu der die 191. Facetie Poggios: <i>Facetia cuiusdam
-qui subagitabat omnes de domo</i>, samt den von Noël,
-II, S. 183 ff. beigebrachten Parallelen zu vergleichen ist.</p>
-
-<p class="center2">545.</p>
-
-<p>In Anton Panns <i>rumänischer</i>, Gedichtesammlung
-<i>Nazdravaniile lui Nastratin Hogea</i>, wird S. 331 erzählt,
-wie der Hodscha ob seiner Lustigkeit von einem Freunde
-gefragt wird, ob er denn seine Schulden bezahlt habe. Er
-antwortet verneinend; aber die Sorge überlasse er den
-Gläubigern.</p>
-
-<p>Das ist eine Variante der oft bearbeiteten 204. Facetie
-Poggios: <i>Exploratio ad hominem tristem ob pecuniam
-debitam</i>, (dazu Noël, II, S. 193 ff.).</p>
-
-<p class="center2">546.</p>
-
-<p>Pann, S. 338 (Griechisch, Nr. 151): Als der Hodscha
-Nasreddin Knoblauch gegessen hat, weigert sich seine
-Frau, mit ihm zu schlafen, weil sie den Geruch nicht verträgt.
-Der Hodscha fragt einen Freund, wie er es anstellen
-müsse, um geruchlosen Knoblauch zu bekommen,
-und erhält den Rat, ihn (der Schale) entkleidet zu
-pflanzen. Der Knoblauch riecht aber wieder, und nun
-meint der Freund, der Hodscha müsse eben auch sich
-selber entkleiden. Der Erfolg bleibt wieder aus, und der
-Hodscha sagt zum Knoblauch: Dich habe ich ausgezogen,
-mich habe ich ausgezogen, aber dein Gestank ist geblieben.</p>
-
-<p class="center2">547.</p>
-
-<p>Sehr hübsch ist folgende Geschichte bei Pann, S. 340:
-Als der Hodscha einmal sein Hemd flickt, bildet der Zwirn
-zufällig einen Knoten, und er merkt, daß die Näharbeit
-dadurch leichter von statten geht. Voll Stolz erzählt er
-allen Leuten, was für eine Erfindung er gemacht hat, erntet
-aber nur Spott.</p>
-
-<p>Vgl. <i>Eulenspiegel</i>, Hist. 50 (Neudruck, Halle, 1884,
-S. 78 ff.; <i>Dr. Thomas Murners Ulenspiegel</i>, hg. v. Lappenberg,
-Leipzig, 1854, S. 73 ff. und 257) und Aug. Wilh.
-Schlegels <i>Poetische Werke</i>, Heidelberg, 1811, II, S. 278 ff.:
-<i>Parabel vom Eulenspiegel und den Schneidern</i>‚.</p>
-
-<p class="center2">548.</p>
-
-<p>Pann, S. 342 ff.: Im Kaffeehause bitten den Hodscha
-seine Freunde, eine Lüge zu sagen; er entgegnet aber mit<span class="pagenum"><a name="Page_247" id="Page_247">247</a></span>
-trauriger Miene, sie hätten freilich leicht lustig sein, ihm
-sei aber sein Vater gestorben, und er habe kein Geld zum
-Begräbnis. Darauf gibt ihm jeder Geld und er geht mit
-einem hübschen Sümmchen fort. Bald darauf kommt der
-totgesagte Vater ins Kaffeehaus; auf die Vorwürfe seiner
-Freunde entgegnet Nasreddin, sie hätten ihn ja lügen
-heißen.</p>
-
-<p class="center2">549.</p>
-
-<p>Pann, S. 344 ff.: Ein Kaufmann gibt dem Hodscha irrtümlich
-Seife statt Käse. Als der Hodscha den vermeintlichen
-Käse ißt, stellt er fest, daß er anders als sonst
-schmecke; seine Frau, die ihm zusieht, sagt ihm, daß er
-eben Seife esse. Aber Nasreddin ißt ruhig weiter: der
-Kaufmann sei ein Ehrenmann, und was er bezahlt habe,
-werde er auch essen.</p>
-
-<p>Ebenso essen im 24. Stücke der <i>Märchen der Schluh
-von Tazerwalt</i>, von Stumme, Leipzig, 1895 die Bewohner
-des Wad Draa Seife für Honig (Hartmann in der <i>ZVV</i>, VI,
-S. 269).</p>
-
-<p class="center2">550.</p>
-
-<p>Ein guter Schwank ist auch folgender (Pann, S. 346):
-Der Hodscha geht mit seiner Ziege auf den Markt, um
-dort ihre Milch zu verkaufen. Es kommt ein Kunde, und
-der Hodscha melkt die Ziege; da aber dem Kunden die
-Milch zu teuer ist, schüttet er sie der Ziege zurück in den
-Mund, damit sie wieder in die Euter fließe.</p>
-
-<p>Vgl. dazu <i>Kathá Sarit Ságara</i>, II, S. 61: <i>Story of the
-king who replaced the flesh</i>, mit Tawneys Noten.</p>
-
-<p class="center2">551.</p>
-
-<p>Diese Ziege wird später (Pann, S. 346) von Wölfen
-gefressen; der Hodscha macht sich aber nichts daraus
-und sagt: Wo Gewinn ist, kann auch einmal ein Verlust
-sein.</p>
-
-<p class="center2">552.</p>
-
-<p>Altbekannte Motive behandelt die folgende Erzählung
-(Pann, S. 347 ff.): Der Hodscha sieht einmal, wie in
-einem Hofe ein Diener einem reich geschmückten Esel die
-Fliegen abwehrt, während der Eigentümer des Esels vergnügt
-zusieht; er geht hin, umarmt und küßt den Esel und<span class="pagenum"><a name="Page_248" id="Page_248">248</a></span>
-sagt: »Schade, daß er nicht reden kann.« Auf die erstaunte
-Frage des Eigentümers antwortet er: »Freilich
-kann ich ihn reden lehren, noch dazu in vier fremden
-Sprachen.« Daraufhin bekommt er den Esel mit nach
-Hause und dazu ein schönes Stück Geld, damit er das verwöhnte
-Tier ordentlich pflege; in einem Jahre soll der
-Unterricht beendet sein. Nasreddins Frau ist mit dem
-Geschäfte nicht zufrieden, aber er tröstet sie, daß in dem
-Jahre entweder der Besitzer oder der Esel oder er selber
-sterben könne, und das Geld habe er ja schon. Am
-nächsten Tage beginnt er mit dem Unterrichte, indem er
-dem Esel mit Stockschlägen beibringt, auf einen Wink
-mit der Hand den Kopf zu heben oder zu senken. Als
-das Jahr um ist, bringt Nasreddin den Esel zu seinem
-Herrn, der eine Menge Gäste eingeladen hat. Auf die
-Frage Nasreddins, ob er wie die andern Esel brällen wolle,
-hebt der Esel den Kopf zum Zeichen der Verneinung, und
-so beantwortet er noch eine Reihe ähnlicher Fragen. Den
-Einwand des Besitzers, daß der Esel noch immer nicht
-spreche, beantwortet Nasreddin dahin, daß der Esel noch
-ein kleines Kind sei, das schon alles verstehe, aber zu
-reden erst noch lernen werde. Der Herr des Esels gibt
-mit Freuden wieder Geld her, aber nun ändert Nasreddin
-sein Verfahren; er gibt dem Esel, dem er das Essen abgewöhnen
-will, täglich weniger Futter, bis er endlich verendet.
-Als er dann dem Eigentümer des Esels dessen Tod
-meldet, veranstaltet ihm der voll Trauer ein schönes Begräbnis.</p>
-
-<p>In den Hauptzügen deckt sich diese Geschichte mit
-La Fontaines Fabel <i>Le charlatan</i>, zu der man Robert,
-<i>Fables inédites des XIIe, XIIIe et XIVe siècles</i>, Paris,
-1825, II, S. 54 ff. vergleiche. Um einen Bären handelt es
-sich bei Lodovico Carbone, <i>Facezie</i>, ed. Abd-el-Kader Salza,
-Livorno, 1900, S. 58 ff., Nr. 83, um einen Affen in der
-88. Novelle von Des Periers (zit. Ausg. S. 300 ff.): <i>D’un
-singe qu’avoit un abbé, qu’un Italien entreprint de faire
-parler</i>, und um einen Elephanten in folgenden Fassungen:
-Guicciardini, <i>Detti et fatti</i>, Venetia, 1581, S. 21: <i>Cosa
-opportuna, et utile, godere il beneficio del’tempo: Le
-tombeau de la melancholie</i>, (1. Ausg. 1625), Paris, 1639,
-S. 214 ff.: <i>Gentille inuention d’vn Gentilhomme François
-pour sauver sa vie; Democritus ridens</i>, S. 42; <i>Roger Bon<span class="pagenum"><a name="Page_249" id="Page_249">249</a></span>temps
-en Belle humeur</i>, S. 369: <i>Bon tour d’Anthoine Martinus;
-Das kurtzweilige Leben von Clement Marodt</i>‚
-(1. deutsche Ausg. 1660), Gedruckt im Jahre 1663, S. 29 ff.;
-(Henry Daudiguier) <i>Histoire des amours de Lysandre et
-de Calisto</i>, (1. Ausg. Leyden, 1650), Amsterdam, 1670,
-S. 433. Die Geschichte ist noch heute lebendig, wie
-Roseggers Bearbeitung zeigt.</p>
-
-<p>Älter scheint die Erzählung von dem <em class="gesperrt">Esel</em> zu sein,
-der <em class="gesperrt">lesen lernen soll</em>: Stricker, <i>Der Pfaffe Amis</i>,
-v. 181 ff. (Lambel, <i>Erzählungen und Schwänke</i>, Leipzig,
-1872, S. 25 ff., 13 und 16); Poggio, fac. 250: <i>Facetum hominis
-dictum asinum erudire promittentis</i>, (Noël, II,
-S. 257 ff.); Brant, <i>Esopi appologi</i>, Basileae, 1501, Bl. B_<sub>7</sub><sup>a</sup>;
-<i>Eulenspiegel</i>, Hist. 29 (Neudruck, S. 44 ff.; Lappenberg,
-S. 40 ff. und 246); Camerarius, <i>Fabellae Aesopicae</i>, Tubingae,
-Ex. off. Morhardi, 1538, Bl. 86<sup>a</sup>: <i>Rex et subditus</i>‚:
-H. Sachs, IV, S. 308; Fr. Delicado, <i>La Lozana Andaluza</i>,
-Paris, 1888, II, S. 277 ff.; Seb. Mey, <i>Fabulario</i>, Valencia,
-1613, fáb. 47 (Menéndez y Pelayo, <i>Origenes</i>, II, S. CX ff.);
-<i>Tales and Quicke Answeres</i>, Nr. 99: <i>Of hym that vndertoke
-to teache an asse to rede</i>, (Hazlitt, I, S. 115); Prym-Socin,
-<i>Tûr ’Abdín</i>, II, S. 291 ff. (hier handelt es sich um
-ein Kamel). Lesen und schreiben soll der Esel lernen
-bei Abstemius, <i>Hecatomythium secundum</i>, fab. 33: <i>De
-grammatico docente asinum</i>, (<i>Aesopi Phrygis et aliorum
-Fabulae</i>, Venetiis, 1539, Bl. 61<sup>b</sup>) und Waldis, <i>Esopus</i>, IV,
-Nr. 97 (hg. v. Kurz, II, S. 270 ff. und Anm. S. 184). Vgl.
-weiter Levêque, <i>Les mythes et les légendes de l’Inde et
-de la Perse</i>, Paris, 1880, S. 560 ff., <i>ZVV</i>, VII, S. 95 ff. und
-<i>Archivio</i>, XXI, S. 358.</p>
-
-<p>Zu dem Troste, daß in der gestellten Frist der eine
-oder der andere sterben kann, vgl. Chauvin, VIII,
-S. 117 ff.</p>
-
-<p>Der Zug, daß <i>einem Esel oder Pferde das
-Essen abgewöhnt</i>, werden soll, kehrt auch heute
-noch oft in Schwänken wieder; er findet sich aber schon im
-Philogelos, wo die 9. Facetie lautet:</p>
-
-<p>Σχολαστικὸς θέλων τὸν ὄνον αὐτοῦ διδάξαι μὴ τρώγειν, οὐ παρέβαλεν αὐτῷ
-τροφάς. ἀποθανόντος δὲ τοῦ ὄνου ἀπὸ λιμοῦ, ἔλεγε· μεγάλα ἐζημιώθην· ὅτε
-γὰρ ἔμαθε μὴ τρώγειν, τότε ἀπέθανε.</p>
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_250" id="Page_250">250</a></span></p>
-
-<p class="center2">553.</p>
-
-<p>Interessant ist ein <i><em class="gesperrt">griechisches</em></i>, »Märchen« in den
-schon zitierten 52 Παραμύθια; es ist das 23. (S. 54 ff.):
-Ἡ γυναῖκα τοῦ Ναστραδὶν Χότζα, dessen wesentlicher Inhalt
-in einer breitern Fassung in den Νεοελληνικὰ Ἀνάλεκτα,
-II, Athen, 1874, S. 103 ff. als 33. der Λημώδη παραμύθια Νάξου
-wiederkehrt: Die Frau Nasreddins ist in den Arzt
-des Dorfes verliebt. Da er auf ihre Blicke und sonstigen
-stummen Liebeswerbungen nicht achtet, schickt sie ihm
-endlich durch ihre Magd eine Torte, worein sie einen
-Zettel gesteckt hat. Der Hodscha begegnet der Magd,
-nimmt ihr die Torte ab, ißt diese mit einem Freunde auf,
-liest den Zettel, übergibt der Magd einen andern, des Inhalts,
-daß er in der Dunkelheit kommen werde, und befiehlt
-ihr, der Frau zu sagen, sie habe ihren Auftrag ausgerichtet
-und der Arzt sende ihr diese Antwort. Ganz
-glückselig richtet die Frau alles her zum Empfange des
-Geliebten. Inzwischen geht der Hodscha zu dem Arzte
-und läßt sich von ihm ein stark wirkendes Abführmittel
-geben; in der Dunkelheit geht er dann in sein Haus.
-Seine Frau, die ihn erwartet hat, hält ihn, weil beide
-gleich dick sind, für den Arzt, und sie begeben sich sofort
-ins Bett. Nun beginnt auch schon das Abführmittel zu
-wirken: der angebliche Arzt besudelt nicht nur Bett und
-Zimmer, sondern auch die liebeshungrige Frau und macht
-sich endlich unter ihren Verwünschungen davon. Nach
-einigen Tagen kommt der Hodscha zurück, und sein erstes
-ist, daß er den Arzt zum Essen einlädt. Seinem der Magd
-erteilten Auftrage gemäß, fehlt auf dem Tische bald ein
-Löffel, bald eine Gabel, bald ein Glas, so daß er mehrmals
-Gelegenheit hat, das Zimmer zu verlassen und die Zornesausbrüche
-seiner Frau gegen den Arzt zu belauschen, dem
-sie schließlich einen Löffel Reis ins Gesicht wirft. Der
-Arzt entfernt sich, indem er dem Hodscha sein Bedauern
-ausspricht, daß sein Weib nicht recht bei Sinnen sei. Sie
-ist aber von ihrer Leidenschaft geheilt und liebt fortan
-ihren Hodscha so wie früher den Arzt.</p>
-
-<p>Mit geringfügigen Abweichungen wird diese Geschichte
-in einer Novelle Bandellos erzählt, nämlich der
-35. des I. Teiles: <i>Nuovo modo di castigar la moglie ritrovato
-da un Gentiluomo veneziano</i>‚; die Novelle Bandellos
-ist die Quelle der 1. Histoire in den <i>Amans trompez</i>,
-Amsterdam, 1696, S. 3 ff.: <i>De Camille, et du Docteur du</i>‚<span class="pagenum"><a name="Page_251" id="Page_251">251</a></span>
-<i>Cil</i>, die wieder nach Tittmanns Einleitung zum II. Bande
-der <i>Simplicianischen Schriften</i>, Grimmelshausens, Leipzig,
-1877, S. XIX ff. die Quelle der Erzählung im 5. bis 8. Kapitel
-des II. Teiles des <i>Vogelnests</i>, S. 174 ff. ist.</p>
-
-<p class="center2">554.</p>
-
-<p>Die griechische Ausgabe der Schwänke Nasreddins
-schließt mit einer Geschichte, in der Nasreddin gar nicht
-vorkommt; denselben Inhalt hat aber Buadem, Nr. 161 und
-überdies hat sie Renato La Valle 1910 im <i>Giornale d’Italia</i>,
-dessen Vertreter er in Konstantinopel ist, von Nasreddin
-mitgeteilt: Einmal erschien Nasreddin vor dem Sultan und
-klagte ihm sein Leid; »Ich habe nicht zu leben,« sagte
-er, »könnte aber mein Leben sehr gut fristen, wenn du
-mir durch ein Handschreiben die Erlaubnis gäbest, von
-jedem Muselman, der vor seiner Frau Furcht hat, fünf
-Para einzuheben.« Da die Zahl der Muselmanen, die ihre
-Weiber fürchten, sehr groß ist, wird der Hodscha bald ein
-reicher Mann. Da sagt der Sultan zu ihm: »Da du durch
-meine Gnade reich geworden bist, hoffe ich, daß du dich
-mir durch ein Geschenk erkenntlich zeigen wirst.«
-»Sicherlich, Großherr; ich habe dir auch schon eine
-wunderschöne Sklavin aus Cypern mitgebracht.« »Sprich
-doch leiser,« sagte der Sultan, indem er sich scheu umblickte;
-»im Nebenzimmer ist meine Frau.« Sofort nahm
-der Hodscha den Erlaß aus der Tasche und sagte: »Fünf
-Para her, Großherr!«</p>
-
-<p>Vgl. Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, S. 208 ff.: <i>Wer sich da
-vor seinem Weibe fürchtet</i>‚.</p>
-
-<p class="center2">555.</p>
-
-<p>Zum Schlusse folge eine Dschohageschichte, die
-Reinisch in der <i>Nubasprache</i>, im Idiome von Fadidscha,
-aufgezeichnet, deren Übertragung ins Deutsche er aber aus
-naheliegenden Gründen unterlassen hat (<i>Nuba-Sprache</i>, I,
-S. 236 ff.):</p>
-
-<p>Dschauha quondam gregem prae se agebat ac dum
-vadit magna voce clamavit: »Gregem meum totum is, sive
-vir erit sive femina, accipiet, qui me edocuerit, quo modo
-coitus instituatur.«</p>
-
-<p>Quam conditionem captiosam audivit homo quidam,
-qui in loco superiore occupatus erat opere in agro. Oculis<span class="pagenum"><a name="Page_252" id="Page_252">252</a></span>
-igitur modo in meridiem, modo in septentrionem conversis
-non conspexit ullum testem molestum.</p>
-
-<p>Tum is homo secum: »Age, inquit, id quod vult edocebo
-istum ac gregem eius accipiam.« Itaque Dschauham is
-acclamavit verbis: »Heus tu, huc veni! nam te edocebo.«</p>
-
-<p>Venit Dschauha et rusticus braccis detractis se obtulit
-illi apto ad eam rem usus corporis statu. Qui mox penem
-intulit in anum rustici semenque emisit.</p>
-
-<p>Iam cum penem eduxisset Dschauha quaesivit ex
-rustico, quid esset album illud, quod de natura ipsius
-destillaret. Rusticus: »Inde, inquit, nascuntur pueri.«</p>
-
-<p>Tum Dschauha rusticum manibus apprehendit et
-clamavit: »Redde mihi liberos meos!« Is autem cum, ne
-clamore Dschauhae res proderetur, metueret, miti ac clara
-voce dixit: »Ego vero nullo pacto postulo gregem tuum;
-quam ob rem tacitus quaeso abeas.«</p>
-
-<p>Unde profectus cum grege Dschauha cum ad villam
-venisset, ante aedium ianuam mulierem vidit cum puella
-sedentem. Cum igitur ibi eadem quae ante clamando
-pronuntiasset, mulier ad puellam haec locuta est: »Cum
-non sint nobis armenta, hunc quae vult edocendo faciam,
-ut gregem eius accipiam.«</p>
-
-<p>Advocatus Dschauha, postquam mulier vestibus depositis
-accubuit, eam subagitavit. Coitu perfecto ex muliere
-quaesivit, quid esset album illud, quod de natura ipsius
-destillaret.</p>
-
-<p>Respondit mulier: »Necdum id tu cognovisti?« »Minime,«
-ait Dschauha. Et mulier: »Inde, inquit, nascuntur
-pueri.«</p>
-
-<p>Tum Dschauha mulierem manibus apprehendit ac
-minis usus petiit ab ea, ut sibi liberos redderet. Perterrita
-mulier: »Iam abeas, inquit, cum grege.« Itaque profectus
-est Dschauha.</p>
-
-<p>Cum autem sol ad occasum vergeret, rusticus domum
-venit ex agro ac cum matre, uxore filiaque consedit ad
-cenandum.</p>
-
-<p>Sedentibus iis, vir cum grave interdiu fecisset opus
-podice, crepitum emisit.</p>
-
-<p>Tum is: »Quid, inquit, id est?« Et uxor: »Id podex
-tuus fecit.«</p>
-
-<p>Quae cum dixisset mox ipsa crepuit. Ex qua cum
-quaesivisset vir, cur creparet, respondit: »Praeteriit villam<span class="pagenum"><a name="Page_253" id="Page_253">253</a></span>
-nostram homo quidam cum aliquot boum capitibus et
-clamavit: ›Qui me coitum facere didicerit, sive vir erit
-sive femina, gregem meum mercedem accipiet.‹ Ut rem
-familiarem tuam augerem, me ab illo subagitari passa sum,
-qua re defatigata crepitum emisi.«</p>
-
-<p>Tum vir: »Ergone, inquit, iste huc etiam venit? ut ego
-quoque creparem, is effecit.«</p>
-
-<p>Quae cum locuti essent, rem integram reliquerunt.</p>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_254" id="Page_254">&nbsp;</a></span></p>
-
-<h2>FUSSNOTEN</h2>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_1_1" id="Footnote_1_1"></a><a href="#FNanchor_1_1"><span class="label">1</span></a> Abdallah ibn Abbas, der Vetter Mohammeds, von
-dem angeblich ein Korankommentar herrühren soll.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_2_2" id="Footnote_2_2"></a><a href="#FNanchor_2_2"><span class="label">2</span></a> Ist der 103. Vers der 23. Sure des Korans, die vom
-jüngsten Gerichte handelt.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_3_3" id="Footnote_3_3"></a><a href="#FNanchor_3_3"><span class="label">3</span></a> Vers 1 und 2 der 95. Sure »Die Feige«; eigentlich
-sollten sie lauten: »Bei der Feige und dem Ölbaume und
-dem Berge Sinai.«</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_4_4" id="Footnote_4_4"></a><a href="#FNanchor_4_4"><span class="label">4</span></a> Ein mit Hammelfett und Weizenmehl hergestellter
-Brei.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_5_5" id="Footnote_5_5"></a><a href="#FNanchor_5_5"><span class="label">5</span></a> Die folgende Episode ist in der deutschen Übertragung
-der <i>Tunisischen Märchen</i>, nicht enthalten; Herr
-Prof. Dr. Stumme war so liebenswürdig, meiner Bitte um
-eine Übersetzung nachzukommen, wofür ihm auch an
-dieser Stelle herzlichst gedankt sei.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_6_6" id="Footnote_6_6"></a><a href="#FNanchor_6_6"><span class="label">6</span></a> Die Aissawa sind nach Basset eine in ganz Nordafrika
-weit verbreitete religiöse Bruderschaft nach Art der
-Fakire, die sich ebenso wie diese durch Tänze und wilde
-Bewegungen eine gewisse körperliche Unempfindlichkeit
-aneignen; sie essen Glas und Skorpione, lassen sich von
-giftigen Schlangen beißen, lecken glühendes Eisen, verschlucken
-Kiesel usw.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_7_7" id="Footnote_7_7"></a><a href="#FNanchor_7_7"><span class="label">7</span></a> Das heißt, daß der Verräter keinen Anspruch auf
-den Lohn hat.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_8_8" id="Footnote_8_8"></a><a href="#FNanchor_8_8"><span class="label">8</span></a> Die Übersetzung der Nrn. 419 und 420 ist wortwörtlich;
-leider bringt das Original nur diese Inhaltsangaben.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_9_9" id="Footnote_9_9"></a><a href="#FNanchor_9_9"><span class="label">9</span></a> Gemeint ist der jetzige Corso Vittorio Emanuele in
-Palermo, der im Volksmunde Via Cassaru oder Cassero
-heißt, und zwar nach dem arabischen <i>al kassar</i>, d. i. die
-Burg.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_10_10" id="Footnote_10_10"></a><a href="#FNanchor_10_10"><span class="label">10</span></a> Mustafa.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_11_11" id="Footnote_11_11"></a><a href="#FNanchor_11_11"><span class="label">11</span></a> Im Originale πεστιμάλι.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_12_12" id="Footnote_12_12"></a><a href="#FNanchor_12_12"><span class="label">12</span></a> χαβλί.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_13_13" id="Footnote_13_13"></a><a href="#FNanchor_13_13"><span class="label">13</span></a> Das Pistazienharz, das im Orient zur Zahnpflege
-und zur Zahnreinigung dient.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_14_14" id="Footnote_14_14"></a><a href="#FNanchor_14_14"><span class="label">14</span></a> Etwa Polizeileutnant.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_15_15" id="Footnote_15_15"></a><a href="#FNanchor_15_15"><span class="label">15</span></a> Über Masudi vgl. Brockelmann, I, S. 143 ff.; er ist 956 gestorben.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_16_16" id="Footnote_16_16"></a><a href="#FNanchor_16_16"><span class="label">16</span></a> Der Verweis Bassets in der <i>RTP</i>, XVII, S. 93 auf Hammer, <i>Rosenöl</i>, II,
-S. 308 ist irrtümlich.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_17_17" id="Footnote_17_17"></a><a href="#FNanchor_17_17"><span class="label">17</span></a> Gastius nennt seine Quelle nur kurz <i>Cam.</i>, Melander aber ausführlich
-<i>D. Joachimus Camerarius in Rhetoricis suis</i>, d. s. die der Ἀριθμολογία
-ἠθική, Lipsiae, 1552 angehängten <i>Exempla diversa exercitii rhetorici</i>‚.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_18_18" id="Footnote_18_18"></a><a href="#FNanchor_18_18"><span class="label">18</span></a> Nur ein einseitiger Zusammenhang besteht mit der Nr. 22 der <i>Hundred
-Mery Talys</i>, (ed. by Oesterley, London 1866, S. 42 ff. und bei Hazlitt, <i>Shakespeare
-Jest-Books</i>, I, S. 40 ff.).</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_19_19" id="Footnote_19_19"></a><a href="#FNanchor_19_19"><span class="label">19</span></a> Die Schlußverse lauten:
-</p>
-
-<div class="poetry-container">
-<div class="poetry">
-<div class="stanza">
-<div class="line">Will nicht zum Mahomet der träge Hügel kommen,</div>
-<div class="line">So geht jetzt Mahomet zum trägen Hügel hin.</div>
-</div></div></div>
-</div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_20_20" id="Footnote_20_20"></a><a href="#FNanchor_20_20"><span class="label">20</span></a> Vgl. meine Ausführungen darüber bei Arlotto, II, S. 328 ff.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_21_21" id="Footnote_21_21"></a><a href="#FNanchor_21_21"><span class="label">21</span></a> Vgl. Wesselski, <i>Arlotto</i>, II, S. 308 ff.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_22_22" id="Footnote_22_22"></a><a href="#FNanchor_22_22"><span class="label">22</span></a> Wohl für Scharsach: s. Grimm, VIII, S. 2220 ff.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_23_23" id="Footnote_23_23"></a><a href="#FNanchor_23_23"><span class="label">23</span></a> Kaswin (südlich vom kaspischen Meere) ist eines der vielen Schilda
-des Orients.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_24_24" id="Footnote_24_24"></a><a href="#FNanchor_24_24"><span class="label">24</span></a> 813–833.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_25_25" id="Footnote_25_25"></a><a href="#FNanchor_25_25"><span class="label">25</span></a> Zur Erklärung dieser Schnurre fährt Galland fort: Les Mahometans
-ont cette coutume dans tout le Levant de branler la tête en devant et en
-arrière lors qu’ils lisent: et comme les enfans qui lisoient sous ce Maitre
-d’Ecole branloient la tête, le Maitre d’Ecole branloit aussi sa sienne, quoi
-qu’il eut pu s’en abstenir, mais c’etoit sa coutume. Les Juifs branlent aussi
-la tête dans leur Synagogues en priant Dieu, mais d’une épaule à l’autre,
-et non pas en devant et en arrière comme les Mahometans. Les uns et
-les autres prétendent que cette agitation les rend plus attentifs à leurs
-Prières.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_26_26" id="Footnote_26_26"></a><a href="#FNanchor_26_26"><span class="label">26</span></a> Die Quellen Herbelots bespricht Meißner in den <i>Neuarabischen
-Geschichten aus dem Iraq</i>, S. v; über Bahlul überhaupt s. die bei Chauvin,
-VII, S. 127 angegebene Literatur und Prym-Socin, <i>Tûr ’Abdin</i>, II, S. 387.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_27_27" id="Footnote_27_27"></a><a href="#FNanchor_27_27"><span class="label">27</span></a> S. die Fußnote 1 auf S. 241.</p></div>
-
-<div class="footnote">
-
-<p class="noindent"><a name="Footnote_28_28" id="Footnote_28_28"></a><a href="#FNanchor_28_28"><span class="label">28</span></a> Eine Variante habe ich im <i>Euphorion</i>, XV, S. 10 ff. behandelt.</p></div>
-
-<hr />
-
-<p><span class="pagenum"><a name="Page_255" id="Page_255">255</a></span></p>
-
-<h2><i>Index.</i></h2>
-
-<ul class="IX"><li>
-ibn Abdirabbihi, <i>Kitab al ikd al farid</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_258">258</a>; II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_202">202</a> <a href="#Page_230">230</a> <a href="#Page_238">238</a> <a href="#Page_240">240</a>.</li><li>
-al Abschihi, <i>Mustatraf</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_255">255</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_273">273</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_279">279</a>; II, <a href="#Page_202">202</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_230">230</a> <a href="#Page_236">236</a> <a href="#Page_238">238</a>.</li><li>
-Abstemius, <i>Hecatomythia</i>, II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li>
-Agricola, <i>Sprichwörter</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a>.</li><li>
-Alexander ab Alexandro, <i>Dies geniales</i>, II, <a href="#Page_185">185</a>.</li><li>
-<i>Amans (Les) trompez</i>, II, <a href="#Page_250">250</a>.</li><li>
-Andrews, <i>Contes ligures</i>, II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_195">195</a>.</li><li>
-<i>Anthropophyteia</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_216">216</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_224">224</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_273">273</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_279">279</a>; II, <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li>
-ibn Arabschah, <i>Fakihat al hulafa</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_255">255</a>; II, <a href="#Page_186">186</a>.</li><li>
-<i>Archie Armstrong’s Banquet of Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a>; II <a href="#Page_219">219</a>.</li><li>
-Arguijo (Juan de), <i>Cuentos</i>, II, <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_233">233</a>.</li><li>
-Arienti, <i>Porretane</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a>.</li><li>
-Arlottos <i>Schwänke</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_227">227</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_246">246</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_256">256</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_203">203</a>.</li><li>
-Armeno-Wetzel, <i>Die Reise der Söhne Giaffers</i>, II, <a href="#Page_198">198</a>.</li><li>
-Artin Pascha (Yakoub), <i>Contes populaires de la vallée du Nil</i>, I <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_224">224</a>; II, <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_234">234</a>.</li><li>
-Asbjörnsen, <i>Fairy Tales from the Far North</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>.</li><li>
-Aesop I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_218">218</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a>; II, <a href="#Page_206">206</a>.</li><li>
-Augier et Sandeau, <i>Le gendre de M. Poirier</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a>.</li><li>
-Aurbacher, <i>Volksbüchlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>.</li><li>
-<i>Aventures (Les joyeuses)</i>, 1556 I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>; II, <a href="#Page_187">187</a>.</li><li>
-<i>Aventures (Les joyeuses)</i>, 1577 I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>.<br /><br /></li><li>
-
-<i>Baitál Pachisi</i>, II, <a href="#Page_185">185</a>.</li><li>
-Bandello, <i>Novelle</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a>; II, <a href="#Page_250">250</a>.</li><li>
-<i>Banquet (A choice) of Witty Jests</i>, II, <a href="#Page_219">219</a>.</li><li>
-Baraton, <i>Poesies</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>.</li><li>
-Bar-Hebraeus, <i>The Laughable Stories</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_243">243</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_267">267</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_181">181</a> <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_191">191</a> <a href="#Page_224">224</a> <a href="#Page_230">230</a> <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_242">242</a>.</li><li>
-Basile (Giamb.), <i>Lo cunto de li cunti</i>, II, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_214">214</a>.</li><li>
-Basset, <i>Contes d’Afrique</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_216">216</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_236">236</a>; II, <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_205">205</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Contes berbères</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Lôqman berbère</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_273">273</a>; II, <a href="#Page_204">204</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Zenatia</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a>; II, <a href="#Page_201">201</a>.</li><li>
-Bebel, <i>Schwänke</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_214">214</a> <a href="#Page_216">216</a> <a href="#Page_233">233</a>.</li><li>
-Behrnauer, <i>Die vierzig Veziere</i>, I, 250 279.</li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_256" id="Page_256">256</a></span>
-Beroalde de Verville, <i>Le Moyen de parvenir</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li>
-Bezemer, <i>Volksdichtung aus Indonesien</i>, II, <a href="#Page_197">197</a>.</li><li>
-<i>Bharataka Dvâlrinçikâ</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a>.</li><li>
-Birlinger, <i>Volksthümliches aus Schwaben</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li>
-Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_236">236</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Boccaccio, <i>Decameron</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_216">216</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>; II, <a href="#Page_186">186</a>.</li><li>
-Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_197">197</a> <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_214">214</a>.</li><li>
-Boner, <i>Der Edelstein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a>; II, <a href="#Page_194">194</a> <a href="#Page_244">244</a>.</li><li>
-Bouchet, <i>Les Serées</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, <a href="#Page_224">224</a>.</li><li>
-Brant (Sebastian), <i>Esopi appologi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li>
-Bromyard, <i>Summa praedicantium</i>, II, <a href="#Page_189">189</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li>
-Bronner, <i>Bayerisches Schelmen-Büchlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_246">246</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_273">273</a>; II, <a href="#Page_209">209</a>.</li><li>
-Bullinger, <i>Contra Cochlaeum</i>, II, <a href="#Page_219">219</a>.</li><li>
-Busch, <i>Ut ôler Welt</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_197">197</a> <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_212">212</a>.</li><li>
-Bütner (Wolfgang), <i>Von Claus Narren</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_238">238</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a>; II, <a href="#Page_196">196</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_226">226</a>.</li><li>
-Büttner, <i>Suaheli-Litteratur</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_212">212</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Camerarius (Joachim), <i>Arithmologia</i>, II, <a href="#Page_187">187</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Fabulae</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a>; II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li>
-Campbell, <i>Popular Tales of the West-Highlands</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_261">261</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>.</li><li>
-C. A. M. v. W., <i>Zeitvertreiber</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a>; II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li>
-Carbone (Lodovico), <i>Facezie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a>; II, <a href="#Page_248">248</a>.</li><li>
-Cardonne, <i>Mélanges de littérature Orientale</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_256">256</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a>; II, <a href="#Page_241">241</a>.</li><li>
-Carnoy, <i>Littérature orale de la Picardie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_205">205</a>.</li><li>
-Casalicchio, <i>L’utile col dolce</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a>; II, <a href="#Page_232">232</a>.</li><li>
-Castiglione, <i>Il cortegiano</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_227">227</a> <a href="#Page_239">239</a>.</li><li>
-Catull I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a>.</li><li>
-Celtes, <i>Epigramme</i>, II, <a href="#Page_214">214</a>.</li><li>
-<i>Cent nouvelles nouvelles</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>; II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_204">204</a>.</li><li>
-Cervantes, <i>Don Quixote</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li>
-Chappuis, <i>Les facétieuses Journées</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li>
-Chevreau, <i>Histoire du monde</i>, II, <a href="#Page_191">191</a>.</li><li>
-Cicero, <i>De oratore</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_239">239</a>.</li><li>
-Cieco da Ferrara, <i>Mambriano</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>.</li><li>
-<i>Conceites (The Pleasant) of Old Hobson</i>, I, 225 234.</li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_257" id="Page_257">257</a></span>
-Conceits, <i>Clinches, Flashes, and Whimzies</i>, II, <a href="#Page_219">219</a>.</li><li>
-<i>Conceyts (Certayne) and Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a>; II, <a href="#Page_226">226</a>.</li><li>
-Cortesius, <i>Volantillae</i>, II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li>
-Cosquin, <i>Contes populaires de Lorraine</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_214">214</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Costo, <i>Il Fuggilozio</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_190">190</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li>
-Cowell, <i>The Jâtaka</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>.</li><li>
-Crane, <i>Italian Popular Tales</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>; II, <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_211">211</a>.</li><li>
-<i>Cukasaptati</i>, II, <a href="#Page_187">187</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Dähnhardt, <i>Natursagen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>.</li><li>
-Daudiguier (Henry), <i>Lysandre et Calisto</i>, II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li>
-Delicado, <i>La Lozana andaluza</i>, II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li>
-<i>Delight and Pastime</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_215">215</a>.</li><li>
-<i>Democritus ridens</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_215">215</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_266">266</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>.</li><li>
-<i>Descriptio Norfolcensium</i>, II, <a href="#Page_230">230</a>.</li><li>
-Des Periers, <i>Nouvelles récréations</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a>; II, <a href="#Page_248">248</a>.</li><li>
-Domenichi, <i>Facetie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_215">215</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_266">266</a>; II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_234">234</a>.</li><li>
-Doni, <i>I Marmi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Rime del Burchiello</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>La Zucca</i>, II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li>
-Dschami, <i>Bäharistan</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_189">189</a> <a href="#Page_202">202</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_241">241</a>.</li><li>
-al Dschausi, <i>Kitab al askija</i>, II, <a href="#Page_189">189</a>.</li><li>
-Dschelaleddin Rumi, <i>Mesnewi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li>
-Dunbar (William) I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_256">256</a>.<br /><br /></li><li>
-
-<i>Echa rabbathi</i>, II, <a href="#Page_202">202</a>.</li><li>
-<i>England’s Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>; II, <a href="#Page_218">218</a>.</li><li>
-Eyering, <i>Proverbiorum copia</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>.<br /><br /></li><li>
-
-<i>Fables turques</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_267">267</a>; II, <a href="#Page_227">227</a>.</li><li>
-<i>Fabliaux (Deutsche)</i>, s. Hagen, Keller (Ad. v.) und Lambel.</li><li>
-<i>Fabliaux (Französische)</i>, s. Legrand und Montaiglon-Raynaud.</li><li>
-<i>Facecies, et motz subtilz</i>, II, <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li>
-<i>Facetie (Les piacevoli et ridiculose) di M. Poncino della Torre</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a>.</li><li>
-<i>Facetie, motti, buffonerie et burle del Piovano Arlotto</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li>
-<i>Facezie e motti dei secoli XV e XVI</i>, II, <a href="#Page_217">217</a>.</li><li>
-al Farazdak I, 215.</li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_258" id="Page_258">258</a></span>
-<i>Farce des deux savetiers</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a>.</li><li>
-<i>Fincken-Ritter (Der edle)</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a>; II, <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Firenzuola, <i>La Trinuzia</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>.</li><li>
-Fleury, <i>Littérature orale de la Basse-Normandie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a>; II, <a href="#Page_182">182</a>.</li><li>
-Frey, <i>Gartengesellschaft</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>; II, <a href="#Page_192">192</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_237">237</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Galland, <i>Les paroles remarquables des Orientaux</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_258">258</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_261">261</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_202">202</a> <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_241">241</a>.</li><li>
-Garibay, <i>Cuentos</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li>
-Garzoni, <i>La piazza universale</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>La sinagoga de gl’ignoranti</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>.</li><li>
-Gastius, <i>Convivales sermones</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a>; II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_225">225</a>.</li><li>
-Georgeakis et Pineau, <i>Le Folk-lore de Lesbos</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_251">251</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.</li><li>
-Gerlach, <i>Eutrapeliae</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li>
-<i>German Rogue</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>.</li><li>
-<i>Gesta Romanorum</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_194">194</a> <a href="#Page_206">206</a>.</li><li>
-Giuliano, <i>Dialogo d’un medico con un secretario et un palafreniere</i>, II, <a href="#Page_190">190</a>.</li><li>
-Gladwin, <i>The Persian Moonshee</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_243">243</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_258">258</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a>; II, <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li>
-Gonzenbach, <i>Sicilianische Märchen</i>, II, <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_215">215</a>.</li><li>
-<i>Gotham (The Mad Men of)</i>, s. <i>Tales</i>‚.</li><li>
-<i>Grillenvertreiber</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a>.</li><li>
-Grimm, <i>Kinder- und Hausmärchen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_220">220</a>.</li><li>
-Grimmelshausen, <i>Vogelnest</i>, II, <a href="#Page_251">251</a>.</li><li>
-Guicciardini, <i>Detti et fatti</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_248">248</a>.</li><li>
-<i>Guru Paramártan</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Hagedorn II, <a href="#Page_190">190</a>.</li><li>
-Hagen, <i>Gesammtabenteuer</i>, II, <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_214">214</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Haltrich, <i>Deutsche Volksmärchen aus Siebenbürgen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_270">270</a>; II, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_215">215</a>.</li><li>
-Hammer, <i>Rosenöl</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_261">261</a>; II, <a href="#Page_196">196</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_242">242</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li>
-Harrington (John) I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a>.</li><li>
-Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_221">221</a> <a href="#Page_233">233</a>.</li><li>
-Hebel, <i>Schatzkästlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_215">215</a>; II, 190 226.</li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_259" id="Page_259">259</a></span>
-Heine, <i>Reisebilder</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a>.</li><li>
-Herbelot, <i>Orientalische Bibliothek</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_245">245</a>; II, <a href="#Page_241">241</a>.</li><li>
-Hermotimus, <i>Additamenta</i>, II, <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li>
-Herrant v. Wildonie II, <a href="#Page_188">188</a>.</li><li>
-ibn Hidschdscha, <i>Thamarat al aurak</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li>
-Hierokles s. <i>Philogelos</i>‚.</li><li>
-<i>Hundred Mery Talys</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a>; II, <a href="#Page_189">189</a> <a href="#Page_219">219</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Ilg, <i>Maltesische Märchen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li>
-Ispirescu, <i>Snóve</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_234">234</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_229">229</a>.<br /><br /></li><li>
-
-<i>Jacke of Dovers Quest of Inquirie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_266">266</a>.</li><li>
-Jacob, <i>Türkische Volkslitteratur</i>, II, <a href="#Page_213">213</a>.</li><li>
-Jacobs, <i>Celtic Fairy Tales</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>English Fairy Tales</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_206">206</a>.</li><li>
-Jacques de Vitry, <i>Exempla</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_245">245</a>; II, <a href="#Page_243">243</a>.</li><li>
-Jahn, <i>Schwänke und Schnurren</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li>
-<i>Jâtaka</i>, s. Cowell.</li><li>
-<i>Jests of Scogin</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li>
-<i>Joe Miller’s Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a>; II, <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li>
-Johannes Junior, <i>Scala coeli</i>, II, <a href="#Page_202">202</a>.</li><li>
-Juvenal I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a>.<br /><br /></li><li>
-
-al Kaljubi, <i>Nawadir</i>, II, <a href="#Page_183">183</a>.</li><li>
-<i>Kathá Sarit Ságara</i>, s. Somadeva.</li><li>
-Keller (Ad. v.), <i>Erzählungen aus altdeutschen Handschriften</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>; II, <a href="#Page_188">188</a>.</li><li>
-Keller (Albr.), <i>Die Schwaben</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_209">209</a>.</li><li>
-Kirchhof, <i>Wendunmuth</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_218">218</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a>; II, <a href="#Page_206">206</a>.</li><li>
-Knoop, <i>Volkssagen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.</li><li>
-Knowles, <i>Folk-Tales of Kashmir</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li>
-Kopisch I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li>
-Krauss, <i>Sagen und Märchen der Südslaven</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_206">206</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Zigeunerhumor</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_253">253</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_221">221</a> <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_251">251</a>.</li><li>
-Kuka, <i>The Wit and Humour of the Persians</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_209">209</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_227">227</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_243">243</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_245">245</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_255">255</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_186">186</a> <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_202">202</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_223">223</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_236">236</a> <a href="#Page_237">237</a> <a href="#Page_238">238</a> <a href="#Page_240">240</a>.<br /><br /></li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_260" id="Page_260">260</a></span>
-La Fontaine II, <a href="#Page_245">245</a> <a href="#Page_248">248</a>.</li><li>
-<i>Lalenbuch</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_192">192</a> <a href="#Page_209">209</a>.</li><li>
-Lambel, <i>Erzählungen und Schwänke</i>, II, <a href="#Page_188">188</a>.</li><li>
-Lamii, <i>Latifeh nameh</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_256">256</a>.</li><li>
-Landes, <i>Contes annamites</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>; II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li>
-<i>Leben (Das kurtzweilige) von Clement Marott</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li>
-Léger, <i>Recueil de contes populaires slaves</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a>.</li><li>
-Legrand, <i>Fabliaux</i>, II, <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Lehmann, <i>Exilium melancholiae</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_238">238</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Florilegium politicum</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li>
-Lidzbarski, <i>Geschichten aus neu-aramäischen Handschriften</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_255">255</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>; II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_197">197</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_235">235</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li>
-Lindener, <i>Katzipori</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li>
-Lucas, <i>Diálogos</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>.</li><li>
-Lundorf, <i>Wißbadisch Wisenbrünlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li>
-Luscinius, <i>Joci ac sales</i>, II, <a href="#Page_225">225</a>.</li><li>
-Luzel, <i>Contes populaires de Basse-Bretagne</i>, II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_209">209</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Mackenzie, <i>Tyll Owlglass</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_240">240</a>.</li><li>
-Abu Madjan, <i>Madschmu az zarf</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li>
-al Maidani, <i>Madschma al amthal</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_214">214</a>; II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_231">231</a>.</li><li>
-Marguerite de Navarre, <i>L’Heptaméron</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_190">190</a>.</li><li>
-Marianus (Christophorus), <i>Convivium evangelicum</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li>
-al Masudi, <i>Les Prairies d’or</i>, II, <a href="#Page_181">181</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Meder, <i>Quadragesimale</i>, II, <a href="#Page_214">214</a>.</li><li>
-Meier, <i>Deutsche Sagen aus Schwaben</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li>
-Meißner, <i>Neuarabische Erzählungen aus dem Iraq</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_227">227</a>; II, <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_242">242</a> <a href="#Page_244">244</a>.</li><li>
-Melander, <i>Jocoseria</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_219">219</a>.</li><li>
-Memel, <i>Anmuthige lustige Gesellschaft</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a>; II, <a href="#Page_218">218</a>.</li><li>
-Ménage, <i>Origini della lingua italiana</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_218">218</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a>.</li><li>
-Mendoza, <i>Lazarillo de Tormes</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a>.</li><li>
-<i>Mensa philosophica</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>; II, <a href="#Page_233">233</a>.</li><li>
-Merkens, <i>Was sich das Volk erzählt</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li>
-<i>Meschreb, der weise Narr</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_230">230</a>.</li><li>
-Mey, <i>Fábulario</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li>
-Minaef, <i>Indeiskija skasky</i>, II, 184.</li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_261" id="Page_261">261</a></span>
-Monnier, <i>Les contes populaires en Italie</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_206">206</a>.</li><li>
-Monosini, <i>Flores italicae linguae</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a>.</li><li>
-Montaiglon-Raynaud, <i>Fabliaux</i>, II, <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Montanus, <i>Schwankbücher</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_197">197</a> <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Morlini, <i>Novellen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li>
-Motylinski, <i>Dialogue en dialecte de Djerba</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_236">236</a>.</li><li>
-Müllenhoff, <i>Märchen und Lieder</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>.</li><li>
-Musculus, <i>Enarrationes</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.<br /><br /></li><li>
-
-<em class="gesperrt">Narren, Gaukler und Volkslieblinge</em>:<ul><li>
-Arlotto s. <i>Arlottos Schwänke</i>‚.</li><li>
-Armstrong s. <i>Archie Armstrong’s Banquet of Jests</i>‚.</li><li>
-Bahlul II, <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_241">241</a>.</li><li>
-Barlacchia s. <i>Facetie, motti, buffonerie</i>‚.</li><li>
-Abu Dulama II, 237.</li><li>
-Eulenspiegel II, <a href="#Page_246">246</a> <a href="#Page_249">249</a>; s. auch Mackenzie.</li><li>
-Gonnella II, <a href="#Page_228">228</a>.</li><li>
-Habannaka I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_214">214</a>; II, <a href="#Page_231">231</a>.</li><li>
-Hobson s. <i>Conceites (The Pleasant)</i>‚.</li><li>
-Karakusch I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_230">230</a>; II, <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_230">230</a>.</li><li>
-Klaus Narr s. Bütner.</li><li>
-Abu Nuwas I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a>; II, <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_242">242</a>.</li><li>
-Poncino della Torre s. <i>Facetie (Le piacevoli)</i>‚.</li><li>
-Scogin s. <i>Jests of Scogin</i>‚.</li><li>
-Sztukoris s. Veckenstedt, <i>Sztukoris</i>‚.</li><li>
-Triboulet I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a>; II, <a href="#Page_231">231</a>.</li></ul></li><li>
-Nicolas de Troyes, <i>Le grand parangon des nouvelles nouvelles</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>.</li><li>
-Nieri, <i>Racconti popolari lucchesi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a>.</li><li>
-Nopcsa, <i>Aus Sala und Klementi</i>, II, <a href="#Page_206">206</a>.</li><li>
-<i>Novella dell Grasso legnajuolo</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>.</li><li>
-<i>Novelle antiche</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_227">227</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li>
-<i>Nugae doctae Gaudentii Jocosi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.</li><li>
-<i>Nugae venales</i>, II, <a href="#Page_235">235</a>.</li><li>
-<i>Nuzhal al udaba</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_230">230</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_234">234</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_181">181</a> <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_194">194</a> <a href="#Page_196">196</a> <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_224">224</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_243">243</a>.<br /><br /></li><li>
-
-O’Connor, <i>Folk Tales from Tibet</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_183">183</a> <a href="#Page_195">195</a>.</li><li>
-Ortoli, <i>Les contes populaires de l’île de Corse</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_262" id="Page_262">262</a></span>
-Ouville, <i>L’Elite des Contes</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li>
-<i>Oxford Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_221">221</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Panciatichi, <i>Cicalate</i>, II, <a href="#Page_226">226</a>.</li><li>
-<i>Pantagruéliques (Les)</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>.</li><li>
-<i>Pantschatantra</i>, (Benfey) II, <a href="#Page_187">187</a> <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; (Dubois) I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a>.</li><li>
-<i>Parangon (Le) des Nouvelles honnestes</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li>
-<i>Pasquil’s Jests</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>.</li><li>
-Pauli (Joh.), <i>Schimpf und Ernst</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_189">189</a> <a href="#Page_194">194</a> <a href="#Page_197">197</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Pauli (Seb.), <i>Modi di dire</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>.</li><li>
-Petrarca, <i>Epistolae</i>, II, <a href="#Page_244">244</a>.</li><li>
-Petrus Alphonsi, <i>Disciplina clericalis</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li>
-Pharaon, <i>Spahis, Turcos et Goumiers</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a>.</li><li>
-Philagrius s. <i>Philogelos</i>‚.</li><li>
-<i>Philogelos</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_230">230</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, <a href="#Page_235">235</a> <a href="#Page_236">236</a> <a href="#Page_237">237</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_249">249</a>.</li><li>
-Pinedo (Luis de), <i>Libro de chistes</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_205">205</a>; II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li>
-Pitrè, <i>Fiabe, novelle e racconti popolari siciliani</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a>; II, <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Novelle popolari toscane</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_218">218</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li>
-Plutarch, <i>De exilio</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Questiones graecae</i>, II, <a href="#Page_185">185</a>.</li><li>
-Poggio, <i>Facetiae</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_234">234</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_267">267</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_190">190</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_246">246</a> <a href="#Page_249">249</a>.</li><li>
-Pontanus (Jo. Jov.), <i>Antonius dialogus</i>, II, <a href="#Page_244">244</a>.</li><li>
-<span class="gesperrt">Predigtmärlein</span> I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_243">243</a>.<br />
-S. auch Bromyard, Jacques de Vitry, Johannes&nbsp; Junior, <i>Mensa philosophica</i>, und Meder.</li><li>
-Preindlsberger-Mrazovic, <i>Bosnische Volksmärchen</i>, II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_211">211</a>.</li><li>
-Prym und Socin, <i>Tur ’Abdîn</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li>
-Pulci, <i>Morgante</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Radloff, <i>Volkslitteratur der türkischen Stämme Südsibiriens</i>, II, <a href="#Page_194">194</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li>
-<i>Récréations françoises</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>.</li><li>
-<i>Recueil des plaisantes et facetieuses nouvelles</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>; II, <a href="#Page_187">187</a>.</li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_263" id="Page_263">263</a></span>
-Reinisch, <i>Die ’Afar-Sprache</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_212">212</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Die Bedauye-Sprache</i>, II, <a href="#Page_215">215</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Die Nuba-Sprache</i>, I, 223, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a>; II, <a href="#Page_206">206</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Die Saho-Sprache</i>, II, <a href="#Page_215">215</a>.</li><li>
-Rittershaus, <i>Die neuisländischen Volksmärchen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a>; II, <a href="#Page_197">197</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_214">214</a>.</li><li>
-Rivière, <i>Contes populaires de la Kabylie du Djurdjura</i>, II, <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_205">205</a>.</li><li>
-Roda Roda, <i>Der Pascha lacht</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_258">258</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_261">261</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_263">263</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_181">181</a> <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_233">233</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li>
-Roger <i>Bontemps en Belle Humeur</i>, II, <a href="#Page_181">181</a> <a href="#Page_248">248</a>.</li><li>
-Rückert I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.<br /><br /></li><li>
-
-<i>Saadi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_258">258</a>.</li><li>
-Sacchetti, <i>Novelle</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>.</li><li>
-Sachau, <i>Fellichi-Dialekt von Mosul</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_255">255</a>.</li><li>
-Sachs (Hans) I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_256">256</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_257">257</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_259">259</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_188">188</a> <a href="#Page_192">192</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-<i>Sackful of News</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a>; II, <a href="#Page_182">182</a>.</li><li>
-Sagredo, <i>L’Arcadia in Brenta</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_254">254</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_266">266</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_280">280</a>; II, <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_234">234</a>.</li><li>
-Santa Cruz (Melchor de), <i>Floresta española</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li>
-Sauvé, <i>Le Folk-lore des Hautes-Vosges</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a>.</li><li>
-Schiefner, <i>Tibetan Tales</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a>.</li><li>
-<i>Schildbürger</i>, s. <i>Lalenbuch</i>‚.</li><li>
-asch Schirwani, <i>Nafhat al jaman</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_243">243</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_260">260</a>; II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li>
-Schlegel (August Wilhelm) II, <a href="#Page_246">246</a>.</li><li>
-Schleicher, <i>Litauische Märchen</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a>; II, <a href="#Page_198">198</a>.</li><li>
-Schott, <i>Walachische Märchen</i>, II, <a href="#Page_205">205</a>.</li><li>
-Schumann, <i>Nachtbüchlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a>; II, <a href="#Page_203">203</a>.</li><li>
-Schupp I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a>.</li><li>
-Sébillot, <i>Litteratture orale d’Auvergne</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a>; II, <a href="#Page_205">205</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Litteratture orale de la Haute-Bretagne</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_276">276</a>; II, <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Sercambi, <i>Novelle</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_214">214</a>; II, <a href="#Page_246">246</a>.</li><li>
-<i>Siao li Siao</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li>
-Sklarek, <i>Ungarische Volksmärchen</i>, II, <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_206">206</a>.</li><li>
-Socin und Stumme, <i>Der arabische Dialekt der Houwara</i>, II, <a href="#Page_198">198</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="#Page_205">205</a>.</li><li>
-Somadeva, <i>Kathá Sarit Ságara</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_201">201</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_247">247</a>.</li><li>
-Somma, <i>Cento racconti</i>, II, 190.</li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_264" id="Page_264">264</a></span>
-Stobaeus II, <a href="#Page_185">185</a>.</li><li>
-<i>Storia di Campriano contadino</i>, II, <a href="#Page_197">197</a>.</li><li>
-Straparola, <i>Piacevoli notti</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a>; II, <a href="#Page_184">184</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_216">216</a>.</li><li>
-Stricker, <i>Der Pfaff Amis</i>, II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li>
-Stumme, <i>Maltesische Märchen</i>, II, <a href="#Page_214">214</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Tunisische Märchen</i>, II, <a href="#Page_245">245</a>.</li><li>
-Swynnerton, <i>Romantic Tales from the Panjâb</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_224">224</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_265">265</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_270">270</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_195">195</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_243">243</a>.</li><li>
-<i>Syntipas</i>, II, <a href="#Page_196">196</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Tabourot, <i>Contes facecieux du Sieur Gaulard</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, <a href="#Page_191">191</a> <a href="#Page_223">223</a> <a href="#Page_227">227</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li>
-<i>Tale of Beryn</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li>
-<i>Tales and Quicke Answeres</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_234">234</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; II, <a href="#Page_249">249</a>.</li><li>
-<i>Tales (Mery) of the Mad Men of Gotham</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>; II, <a href="#Page_229">229</a>.</li><li>
-Tallemant des Reaux II, <a href="#Page_214">214</a>.</li><li>
-<i>Tantrâkhyâyika</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a>.</li><li>
-<i>Tausend und eine Nacht</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_238">238</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_271">271</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_282">282</a>; II, <a href="#Page_198">198</a> <a href="#Page_204">204</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_213">213</a>.</li><li>
-Tewfik, <i>Ein Jahr in Konstantinopel</i>, II, <a href="#Page_236">236</a>.</li><li>
-Theodulphus, <i>Carmina</i>, II, <a href="#Page_218">218</a>.</li><li>
-<i>Tholedoth Jesu</i>, II, <a href="#Page_244">244</a>.</li><li>
-Thorburn, <i>Bannú</i>, II, <a href="#Page_184">184</a>.</li><li>
-Timoneda, <i>Patrañuelo</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Sobremesa</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_279">279</a>.</li><li>
-Titius, <i>Loci controversi</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_218">218</a>.</li><li>
-<i>Tombeau (Le) de la melancolie</i>, II, <a href="#Page_248">248</a>.</li><li>
-<i>Tripitaka</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Veckenstedt, <i>Sztukoris</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_224">224</a>; II, <a href="#Page_198">198</a>.</li><li>
-&mdash;&mdash; <i>Zamaiten</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li>
-Velten, <i>Märchen der Suaheli</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_211">211</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_212">212</a>.</li><li>
-Vinson, <i>Le Folklore du Pays Basque</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a>.</li><li>
-<em class="gesperrt">Volkserzählungen</em>:<ul><li>
-Afghanische s. Thorburn.</li><li>
-Ägyptische s. Artin.</li><li>
-Albanische s. Nopcsa.</li><li>
-Algerische s. Basset, <i>Contes berbères</i>, (auch von Berbern in Marokko usw.), derselbe, <i>Zenatia</i>, Pharaon und Rivière.</li><li>
-Annamitische s. Landes.</li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_265" id="Page_265">265</a></span>
-
-Brasilianische II, <a href="#Page_195">195</a>.</li><li>
-Corsicanische s. Ortoli.</li><li>
-Dalmatinische II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_205">205</a>.</li><li>
-Deutsche I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_246">246</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a>; s. auch Birlinger, Bronner, Busch, Grimm, Jahn, Albr. Keller, Knoop, Meier, Merkens und Müllenhoff.</li><li>
-Englische s. Jacobs.</li><li>
-Finnische II, 196.</li><li>
-Französische I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_224">224</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_252">252</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_268">268</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_272">272</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a>; II, <a href="#Page_182">182</a> <a href="#Page_184">184</a> <a href="#Page_190">190</a> <a href="#Page_195">195</a> <a href="#Page_203">203</a> <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_243">243</a>; s. auch Bladé, Carnoy, Cosquin, Fleury, Luzel, Sauvé, Sébillot und Vinson.</li><li>
-Griechische II, <a href="#Page_251">251</a>; s. auch Georgeakis.</li><li>
-Indische s. <i>Guru Paramártan</i>, Knowles, Minaef und Swynnerton.</li><li>
-Indonesische s. Bezemer.</li><li>
-aus dem Irak s. Meißner.</li><li>
-Isländische s. Rittershaus.</li><li>
-Italiänische I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_250">250</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_264">264</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_274">274</a>; II, <a href="#Page_180">180</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_219">219</a>; s. auch Andrews, Crane, Gonzenbach, Monnier, Nieri, Seb. Pauli, Pitrè und <i>Storia</i>‚.</li><li>
-Japanische I, <a href="#Page_252">252</a>.</li><li>
-Jüdische I, <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_241">241</a>.</li><li>
-Keltische s. Campbell und Jacobs.</li><li>
-aus dem östlichen Kleinasien s. Lidzbarski, Prym-Socin und Sachau.</li><li>
-Lettische s. Böhm.</li><li>
-Litauische s. Schleicher und Veckenstedt.</li><li>
-Maltesische s. Ilg und Stumme.</li><li>
-Marokkanische II, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_247">247</a>; s. auch Socin-Stumme.</li><li>
-Nubische s. Reinisch, <i>Nuba</i>, und <i>Bedauye</i>‚.</li><li>
-aus Ostafrika s. Reinisch, <i>’Afar</i>, und <i>Saho</i>‚.</li><li>
-Rumänische s. Ispirescu und Schott.</li><li>
-Russische I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_205">205</a>.</li><li>
-Sibirische s. Radloff.</li><li>
-Siebenbürgische s. Haltrich.</li><li>
-Skandinavische II, <a href="#Page_195">195</a>; s. auch Asbjörnsen.</li><li>
-Spanische II, <a href="#Page_221">221</a>.</li><li>
-Suaheli s. Büttner und Velten.</li><li>
-Südslavische II, <a href="#Page_195">195</a>; s. auch <i>Anthropophyteia</i>, Krauss und Preindlsberger-Mrazovic.</li><li>
-<span class="pagenum"><a name="Page_266" id="Page_266">266</a></span>
-Tibetanische s. O’Connor und Schiefner.</li><li>
-aus Timbuctu I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_216">216</a>.</li><li>
-Tunisische I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_277">277</a>; II, 215; s. auch Motylinski und Stumme.</li><li>
-Türkische II, <a href="#Page_202">202</a>; s. auch Jacob.</li><li>
-Ungarische s. Sklarek.</li><li>
-Westslavische s. Léger.</li><li>
-der Zigeuner s. Krauss und Wlislocki.<br /><br /></li></ul></li><li>
-
-<i>Wajikra rabba</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_227">227</a>; II, <a href="#Page_235">235</a>.</li><li>
-Waldis, <i>Esopus</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>; II, <a href="#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li>
-Wickram, <i>Rollwagenbüchlein</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_249">249</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_275">275</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_278">278</a>; II, <a href="#Page_198">198</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a>.</li><li>
-Wlislocki, <i>Märchen der transsilvanischen Zigeuner</i>, II, <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_209">209</a>.<br /><br /></li><li>
-
-Zabata, <i>Diporto de’ viandanti</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_232">232</a>.</li><li>
-Zakani, <i>Die herzerfreuende Schrift</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_214">214</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_244">244</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a>; II, <a href="#Page_185">185</a> <a href="#Page_217">217</a>.</li><li>
-az Zamachschari, <i>Rabi al abrar</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_235">235</a>.</li><li>
-<i>Zimmerische Chronik</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_248">248</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_269">269</a>.</li><li>
-Zincgref-Weidner, <i>Teutsche Apophtegmata</i>, I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_208">208</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_238">238</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_262">262</a>; II, <a href="#Page_189">189</a> <a href="#Page_196">196</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54690/54690-h/54690-h.htm#Page_231">231</a>.</li>
-</ul>
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-<pre>
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-End of Project Gutenberg's Der Hodscha Nasreddin II. Band, by Albert Wesselski
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-*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN II. BAND ***
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