diff options
| author | nfenwick <nfenwick@pglaf.org> | 2025-02-07 08:20:26 -0800 |
|---|---|---|
| committer | nfenwick <nfenwick@pglaf.org> | 2025-02-07 08:20:26 -0800 |
| commit | e1b4316dcb45441d66cbcce87fb73d06ccb121be (patch) | |
| tree | 507637d88c0456b5a12e4a60665a457c7420e473 | |
| parent | e9414c3ab10f590d925d8ad34353ad9e71294e59 (diff) | |
| -rw-r--r-- | .gitattributes | 4 | ||||
| -rw-r--r-- | LICENSE.txt | 11 | ||||
| -rw-r--r-- | README.md | 2 | ||||
| -rw-r--r-- | old/54690-0.txt | 12801 | ||||
| -rw-r--r-- | old/54690-0.zip | bin | 203364 -> 0 bytes | |||
| -rw-r--r-- | old/54690-h.zip | bin | 436727 -> 0 bytes | |||
| -rw-r--r-- | old/54690-h/54690-h.htm | 12543 | ||||
| -rw-r--r-- | old/54690-h/images/cover.jpg | bin | 194422 -> 0 bytes | |||
| -rw-r--r-- | old/54690-h/images/horizontal.png | bin | 6175 -> 0 bytes | |||
| -rw-r--r-- | old/54690-h/images/signet.jpg | bin | 5425 -> 0 bytes | |||
| -rw-r--r-- | old/54690-h/images/vertical.png | bin | 10881 -> 0 bytes |
11 files changed, 17 insertions, 25344 deletions
diff --git a/.gitattributes b/.gitattributes new file mode 100644 index 0000000..d7b82bc --- /dev/null +++ b/.gitattributes @@ -0,0 +1,4 @@ +*.txt text eol=lf +*.htm text eol=lf +*.html text eol=lf +*.md text eol=lf diff --git a/LICENSE.txt b/LICENSE.txt new file mode 100644 index 0000000..6312041 --- /dev/null +++ b/LICENSE.txt @@ -0,0 +1,11 @@ +This eBook, including all associated images, markup, improvements, +metadata, and any other content or labor, has been confirmed to be +in the PUBLIC DOMAIN IN THE UNITED STATES. + +Procedures for determining public domain status are described in +the "Copyright How-To" at https://www.gutenberg.org. + +No investigation has been made concerning possible copyrights in +jurisdictions other than the United States. Anyone seeking to utilize +this eBook outside of the United States should confirm copyright +status under the laws that apply to them. diff --git a/README.md b/README.md new file mode 100644 index 0000000..9df4faa --- /dev/null +++ b/README.md @@ -0,0 +1,2 @@ +Project Gutenberg (https://www.gutenberg.org) public repository for +eBook #54690 (https://www.gutenberg.org/ebooks/54690) diff --git a/old/54690-0.txt b/old/54690-0.txt deleted file mode 100644 index 781d4c5..0000000 --- a/old/54690-0.txt +++ /dev/null @@ -1,12801 +0,0 @@ -Project Gutenberg's Der Hodscha Nasreddin I. Band, by Albert Wesselski - -This eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and most -other parts of the world at no cost and with almost no restrictions -whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of -the Project Gutenberg License included with this eBook or online at -www.gutenberg.org. If you are not located in the United States, you'll have -to check the laws of the country where you are located before using this ebook. - -Title: Der Hodscha Nasreddin I. Band - Türkische, arabische, berberische, maltesische, - sizilianische, kalabrische, kroatische, serbische und - griechische Märlein und - -Author: Albert Wesselski - -Release Date: May 10, 2017 [EBook #54690] - -Language: German - -Character set encoding: UTF-8 - -*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN I. BAND *** - - - - -Produced by Turgut Dincer and The Online Distributed -Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This file was -produced from images generously made available by The -Internet Archive/Canadian Libraries) - - - - - - - —————————————————————————————————————————————— - Transcriber’s note: - Gesperrt text is surrounded by tilde (~) signs - —————————————————————————————————————————————— - - NARREN, GAUKLER UND VOLKSLIEBLINGE - HERAUSGEGEBEN VON ALBERT WESSELSKI - DRITTER BAND: DER HODSCHA NASREDDIN I - -[Illustration] - - - - - DER HODSCHA - NASREDDIN - - Türkische, arabische, berberische, - maltesische, sizilianische, kalabrische, - kroatische, serbische und griechische - Märlein und Schwänke - - Gesammelt und herausgegeben von - - Albert Wesselski - - I. Band - - Alexander Duncker Verlag - Weimar MCMXI - -Alle Rechte vorbehalten. - - DIESES BUCH WURDE IM AUFTRAGE VON - ALEXANDER DUNCKER VERLAG - - IN WEIMAR IN DER OFFIZIN VON - - OTTO WIGAND M. B. H. - - IN LEIPZIG IN EINER AUFLAGE VON 1000 - NUMERIERTEN EXEMPLAREN GEDRUCKT; - AUSSERDEM WURDEN 50 EXEMPLARE AUF - BÜTTENPAPIER ABGEZOGEN. DER EINBAND - - WURDE VON DER - - LEIPZIGER BUCHBINDEREI A.-G. - - VORM. GUSTAV FRITZSCHE ANGEFERTIGT. - - DIESES EXEMPLAR TRÄGT DIE - NUMMER - - 1007 - - - Herrn Professor - Dr. theol. et phil. - AUGUST WÜNSCHE - in Verehrung - und Dankbarkeit - gewidmet. - - - - -_Einleitung des Herausgebers._ - - -Die Motive der Märchen sind der Ausdruck gewisser Vorstellungen, -denen die Menschen irgendwo und irgendwann angehangen haben müssen. -Es müssen wohl einmal, vielleicht auf der ganzen bewohnten Erde, wenn -auch nicht zu derselben Zeit, das Tier, die Sonne, der Stein, die -Wolke für den Menschen Dinge gewesen sein, deren Wesenheit er nicht -von der seinigen unterschied, und sicherlich hat er sich von diesen -Vorstellungen seines Kindheitsalters nur sehr langsam emanzipiert. -Unbestreitbar ist es wohl auch, daß solche, gewissermaßen religiöse -Anschauungen, die viele Generationen überdauert haben mögen, nicht von -allen Angehörigen eines Rudels oder Stammes gleichzeitig aufgegeben -worden sind, und ebenso darf man annehmen, daß sich ganze Völker von -manchen Anschauungen früher losgesagt haben als andere. Es ist nun nur -natürlich, daß bei denen, die irgendeinen Standpunkt längst überwunden -hatten, Verwunderung und ein Überlegenheitsgefühl rege wurden, wenn sie -auf andere stießen, die noch in dem alten Wahne befangen waren, und -diese Empfindungen haben sich bei ihnen auch einstellen müssen, wenn -sie auf naive Vorstellungen, die für sie etwa schon äußerer Umstände -wegen unmöglich gewesen wären — zum Beispiele für Binnenvölker, daß -die untergehende Sonne im Meere ertrinke — bei andern gestoßen sind. -Nichts liegt nun näher, als daß diese Empfindungen der Höherstehenden -ihren vorläufigen Ausdruck in einem Verlachen oder Belächeln der -rückständigen Vorstellung gefunden haben. Während wir bei jedem der an -der Zahl immer geringer werdenden Naturvölker ganze Gruppen von ihm -eigenen und ursprünglichen Vorstellungen noch unmittelbar vorfinden, -sind uns diese bei den alten Kulturvölkern nur in ihren Überlieferungen -erhalten und zwar, primär, im Märchen, dann aber auch, mit einer Kritik -verbunden, im Schwanke: das Märchen kennt keine oder nur eine falsche -Logik; im Schwanke wird der Mangel der Kausalität belacht. - -Die Entstehung des Schwankes, der nur ein einziges Märchenmotiv -braucht, das eben belacht wird, ist also zum Unterschiede von dem -Märchen, das dasselbe Motiv verarbeitet, an eine Kulturstufe gebunden, -die schon einzelne früher im Schwange gewesene oder anderswo noch -geltende Meinungen als widersinnig, als falsch erkennt. Der Vater, der, -als ihm ein Kind stirbt, ein zweites tötet, damit das erste nicht den -langen Weg allein zu gehn brauche[1], kann erst dann verlacht werden, -wann die Vorstellung, daß der Tote noch die Bedürfnisse des Lebenden -hat, im allgemeinen überwunden ist, oder nur dort, wo sie nie existiert -hat; der Haß gegen ein Bild[2] kann erst dann ein Gegenstand des -Spottes werden, wann der Glaube, daß dem Bilde die Eigenschaften des -Originals innewohnen, seine Lebenskraft so ziemlich verloren hat, oder -nur dort, wo er nie vorhanden war. - -Wenn diese Theorie richtig ist, dann ist die älteste Gattung des -Schwankes die Erzählung von der Dummheit des andern oder der andern, -und mit jeder menschlichen Anschauung, die, ob sie nun der einfachen -Naturbetrachtung oder einer höhern Geistestätigkeit entsprungen ist, -im Laufe der Jahrtausende ihre Berechtigung verliert, wächst ein neues -Schwankmotiv zu; von dem Lachen über den, der ein Tier durch Strafen -witzigen will wie ein ungehorsames Kind, bis zu dem Lachen über das -Weib, das einem Vaganten glaubt, er komme schnurstracks aus dem Himmel, -liegt eine Reihe von unendlich vielen Gliedern. Der Schlauheitsschwank, -der schon eine weitere Person einführt, die sich die Dummheit der -ersten zunutze macht, darf keinen Anspruch auf das Alter des reinen -Dummheitsschwankes erheben. - -Der Dummheitsschwank trägt aber schon, und sei er noch so primitiv, -den Charakter einer bewußten Verarbeitung eines freilich noch nicht -als solches erkannten Märchenmotivs an sich, das er uns oft, indem er -die Kuriosität der kindlichen Vorstellung demonstrieren will, in einer -reinern Form als das Märchen überliefert; er ist gewissermaßen schon, -wenn der Ausdruck gestattet ist, eine Art literarisches Erzeugnis, und -diese Eigenschaft muß ihn befähigen, auch dort, wo für seine Grundlage, -nämlich das betreffende Märchenmotiv, als eine für die Ortsverhältnisse -ungereimte Vorstellung eine Neuverbreitung oder als eine in grauer -Vorzeit überholte Vorstellung eine Wiederverbreitung ausgeschlossen -gewesen wäre, durch seinen absoluten Wert als Unterhaltungsstoff im -weitesten Maße vorzudringen. Gar viele Märchenmotive, und gerade die -ursprünglichsten, mögen erst durch den sie parodierenden Schwank auf -fremden Boden verpflanzt oder auf dem eigenen zu neuem Leben erweckt -worden sein. - -Von den außerordentlich zahlreichen Dummheitsschwänken, die in der -vorliegenden Sammlung — vorläufig sei nur von ihrem ersten Teile die -Rede — an einen einzigen Namen geknüpft erscheinen, beruhen sehr viele -auf so primitiven Vorstellungen, daß schon daraus erhellt, daß sie dem -Manne, von dem sie erzählt werden, nur beigelegt worden sind. Wenn -auch bei dem Mangel an alten Aufzeichnungen derartiger leichter und so -lange mit Unrecht verachteter Geschichtchen viele Typen nicht sehr weit -zurückverfolgt werden können, so müssen doch die obigen Erwägungen zu -der Annahme eines ehrwürdigen Alters genügen, umsomehr als es klar ist, -daß von dem Auftauchen eines Dummheitsschwankes bis zu seiner ersten -Niederschrift eine geraume Zeit verflossen sein muß, in der er sich -so wie das in ihm behandelte Märchenmotiv und oft mit diesem mündlich -fortgepflanzt hat. Deswegen aber die Existenz des nunmehrigen Trägers -dieser Überlieferungen zu leugnen, hätte wohl keine Berechtigung; -es wird ja auch niemand einfallen zu behaupten, König Franz I. von -Frankreich habe nie gelebt, weil von ihm eine Schnurre erzählt wird, -die schon im Conde Lucanor steht. - -Von dem Hodscha Nasreddin wird uns als von einem Zeitgenossen dreier -wohlbekannter Fürsten gesprochen. Zuerst des Sultans Alaeddin III. -(II.), des letzten Herrschers der Seldschukendynastie in Karamanien, -der im Jahre 1392 Konia, das alte Iconium, und Akschehir, das -alte Philomelion, an Bajazet I. verloren hat, dann eben dieses -Osmanensultans und endlich des tatarischen Eroberers Timur, der am 20. -Juli 1402 Bajazet in der Schlacht von Angora aufs Haupt geschlagen -und gefangen genommen hat; dort, wo der betreffende Gewalthaber -einfach Bei genannt wird, hat man die Wahl zwischen den drei genannten -Fürsten und dem von Timur eingesetzten Bei von Karamanien, nämlich -Mohammed, dem ältesten Sohne Alaeddins III., doch dürfte wohl meistens -Timur gemeint sein, bei dem Nasreddin die Stelle eines lustigen -Rates eingenommen haben soll. In dieselbe Verbindung wird Nasreddin -allerdings auch mit Bajazet gebracht, einmal von dem Historiker De la -Croix[3] und dann noch von Karl Friedrich Flögel[4]; beide vermeiden -es aber, ihre Quellen anzugeben. Von seinem Freundschaftsverhältnisse -zu Timur berichtet hingegen schon Demetrius Cantimir oder Kantemyr, -der 1723 verstorbene ehemalige Fürst der Moldau, das Mitglied der -Berliner Akademie der Wissenschaften[5], und dieser schickt nicht -nur seinen Erzählungen von Timur und Nasreddin die Bemerkung voraus, -daß sich Timur nach den Historikern drei Tage lang bei Jenischehir -aufgehalten habe, um den Erzählungen des türkischen Äsops zu lauschen, -der ihm so lieb geworden sei, daß er ihm zuliebe auf die Plünderung -dieser Stadt verzichtet habe, sondern sagt auch weiter, er entnehme -die folgenden Schnurren einem türkischen Buche. Dem Alter, das dieses -Buch gehabt haben muß, entspricht das von mehrern Manuskripten, die -Decourdemanche für seine große Ausgabe von Nasreddins Schwänken[6] -benutzt hat, und deren eines schon um 1600 niedergeschrieben worden -ist; daher müßte sich wohl die Annahme, daß Nasreddin eine mythische -Person sei, auf andere Prämissen stützen als auf die Tatsache, daß mit -seinem Namen uralte Schwankmotive verknüpft worden sind. Daran ändert -es auch nichts, daß eine Sage wissen will, er habe schon zu der Zeit -Harun al Raschids gelebt: Mohammed Nasreddin, der damals einer der -weisesten Männer gewesen sei, habe sich mit seinen Lehren in einen -Widerspruch zur Religion gesetzt und sei deshalb zum Tode verurteilt -worden; um sein Leben zu retten, habe er sich wahnsinnig gestellt. Der -ungarische Gelehrte Kúnos, der sie erzählt, hat sicherlich recht, wenn -er die Entstehung dieser Sage darauf zurückführt, daß man versuchen -wollte, manche Späße des Hodschas zu rechtfertigen[7]. Nicht mehr -Bedeutung darf einer persischen Überlieferung beigemessen werden, die -Nasreddin als einen Zeitgenossen und Untertanen des Schahs Takasch -(um das Jahr 1200 unserer Zeitrechnung) nennt[8]; hier war wohl der -Wunsch maßgebend, den berühmten Nasreddin als persischen Landsmann -beanspruchen zu können. In beiden Fällen handelt es sich überdies um -ganz vereinzelte, von dem Massiv der übrigen Überlieferungen abseits -stehende Anekdoten. - -Weniger als das hohe Alter der von den Historikern übernommenen -Traditionen fällt bei der Frage, ob Nasreddin der Mythe angehört, der -Umstand ins Gewicht, daß der Hodscha Nasreddin im letzten Viertel des -16. Jahrhunderts eine solche Berühmtheit genossen haben soll, daß -einer seiner Nachkommen eben dieser Abstammung wegen ein kaiserliches -Geschenk erhalten hätte. Wäre diese Geschichte tatsächlich, wenn -auch nur in ihren Grundzügen und ohne das lustige Moment, von einem -Historiker dieser Zeit bezeugt[9], dann wäre sie eine glückliche -Illustration zu der Tatsache, daß damals schon Nasreddin als derselbe -galt, als der er heute gilt, einer Tatsache, die aber schon aus dem -Alter des ältesten der von Decourdemanche benützten Manuskripte -hervorgeht. - -Von nicht viel größerer Bedeutung für die Lösung jener Frage ist es -wohl auch, daß noch heute in Akschehir das Grab des Hodschas Nasreddin -gezeigt wird, wenn dieses auch schon um die Mitte des 17. Jahrhunderts -von dem berühmten osmanischen Reisenden Evlija Tschelebi besucht -worden ist[10], und obwohl ihm, wie von mehrern Geschichtsschreibern -bewährt wird, der Sultan Murad IV. (1623-40), der sich dort auf einem -Feldzuge längere Zeit aufgehalten hat, die Anregung zu einem Gedichte -verdankte[11]. - -Dieses Grab beschreibt der Grieche Walawani in einer dem Hodscha -Nasreddin gewidmeten Monographie folgendermaßen[12]: - -»Gleich beim Eintritte in den Friedhof von Akschehir zieht den -Blick des Besuchers ein sonderbares Bauwerk auf sich. Vier in die -Erde eingerammte hölzerne Säulen tragen ein viereckiges, einem -rechtwinkeligen Vierflächner ähnelndes baufälliges hölzernes -Dach, das ein Grab schützt; über diesem Grabe befindet sich ein -außerordentlich großer Turban, der keineswegs aus Stein ist, sondern -aus Leinwandbändern, die um das Grabsäulchen gewickelt sind. Drei -Seiten des Grabes sind offen, und nur die dem Beschauer zugewandte, -die nördliche, ist mit einer zweiflügeligen hölzernen Tür geschlossen, -an der zwei ebenfalls hölzerne Schlüssel hangen. Das Bild des Grabes -berührt wunderlich; der Beschauer wird nämlich gleich beim ersten -Anblicke unwillkürlich von einem unbezähmbaren Gelächter befallen, weil -er nicht sofort begreifen kann, warum das allen Winden preisgegebene -Grab so sorgfältig verschlossen wird. Indessen dauert es nicht -lange, so kommt er darauf, daß es sicherlich die Absicht des oder -besser der geistigen Schöpfer gewesen sei, den Witz jenes Mannes zu -versinnbildlichen, der auch noch im Tode Heiterkeit um sich ausgießt -und ein Lächeln auf die Lippen zwingt; diese geistreiche Darstellung zu -ersinnen war ein einziger, und noch dazu ein Asiate nicht imstande.« - -Trotz Walawani kam man aber mit der Behauptung, es sei ein einziger -Mann und wirklich ein Asiate gewesen, der die Idee zu diesem Grabmale -gefaßt und auch ausgeführt habe; und dieser eine sollte niemand anders -als Nasreddin selber gewesen sein. Kúnos erzählt nämlich, leider wieder -ohne Quellenangabe[13]: - -»Nasreddin verlangte einmal von Timur zehn Goldstücke, um sich ein -Denkmal errichten zu lassen. In seiner gewohnten Freigebigkeit, aber -auch aus Neugier erfüllte ihm Timur diesen eigentümlichen Wunsch. Der -Hodscha ließ sich für die zehn Goldstücke ein Türbeh, ein Grabmal, -bauen, das an drei Seiten offen und nur an der vierten durch eine -Mauer geschützt war. In diese Mauer ließ er eine Tür machen, und an -dieser ließ er ein Vorhängschloß anbringen. Das Türbeh trugen vier -Holzsäulen, und er ließ es mit einem viereckigen Holzdache versehn, um -darunter seinen Grabstein zu stellen. Den sonderbaren Bau, den er in -dem Friedhofe von Akschehir aufstellen ließ, erklärte er, wie folgt: -›Den Nachkommen werden die großartigen Steinbauten Timurs nur Anlaß -zu Tränen geben; Nasreddins Grab aber wird die Leute zur Heiterkeit -stimmen und ein fröhliches Lachen auf ihre Lippen locken.‹ Und so -geschah es auch. Der Hodscha wurde dort begraben« usw. usw. - -Einzelnes aus dieser Geschichte stimmt mit dem überein, was Cantimir -aus seinem livre turc über Nasreddin mitgeteilt hat[14]; aber Cantimir -spricht von dem Bau einer einfachen Tür auf freiem Felde, und mit -keinem Worte ist davon die Rede, daß sie dem Hodscha hätte als Grabmal -dienen sollen. Diese Tür spukt auch in manchen Überlieferungen: -die Serben erzählen von ihr, versuchen jedoch für die unklare -Reminiszenz eine befriedigende Erklärung zu finden[15], und dasselbe -tut der rumänische Dichter, der ja auch nur Volksüberlieferungen -wiedergibt[16]. Aber mit Nasreddins Grab hat das Türmotiv nichts zu -tun, und die sich so hübsch lesende Beschreibung Walawanis entspricht -samt ihrer erweiterten Bearbeitung durch Kúnos keineswegs der Wahrheit. - -Die Fabel von der Tür hat schon der erste Engländer, der sich mit -Nasreddin befaßt hat, William Burckhardt Barker, dem sie freilich in -einer andern, immerhin aber den Kern bringenden Form erzählt worden -sein muß, mit der Autorität, die der Augenschein verleiht, klar und -deutlich abgelehnt[17]: »Among other contradictions related of -Nasr-il-deen Khoja, the Turks say that ›such were the contradictions -in his character and throughout his whole life—sometimes appearing -so learned, sometimes so stupid, etc.—that even after death these -contradictions were kept up‹: and that ›his tomb has now an iron -grate, with a large gate and lock, but no railing round it.‹ The author -has, however, visited his tomb at Ackshahír, and can attest that it is -›a vulgar error,‹ and that it is a simple unassuming monument, with an -iron railing round it, and a small gate and lock like the rest of the -tombs of the Mosolmen near it.« - -Und ganz gegenstandslos wird die Fabel, wenn man die auch auf eigenen -Wahrnehmungen fußende Beschreibung liest, die der letzte Türke, der -über Nasreddin geschrieben hat, von dem Grabmal gibt[18]: »Das Grabmal -trägt eine Kuppel, die auf vier glatten, hübschen Säulen ruht. In -der Mitte steht der Sarg mit dem gestreiften Turban, wie ihn die -Hodscha zu tragen pflegen. Die Wände des Sarges sind auf den den -Besuchern zugewandten Seiten voll einer großen Zahl von Aufschriften -in Versen und Prosa.« Das ist alles; keine Spur von einer Tür, einem -Vorhängschlosse oder einem Schlüssel. Im übrigen sei auf die in der -Ausgabe Behaïs enthaltenen Lichtbilder verwiesen, die das Grabmal von -innen und von außen und vor und nach seiner in den letzten Jahren der -Regierung Abdul Hamids erfolgten Restaurierung wiedergeben. - -Ob das Grab überhaupt als das Nasreddins betrachtet werden darf, ist -eine andere Sache. Zu Häupten des Sarges findet sich nämlich folgende -Inschrift: - - Dies ist das Grab des Verewigten, - dem Verzeihung gewährt worden ist, der bedarf - des Erbarmens seines Herrn, des Verzeihenden, - des hochehrwürdigen Nasreddin. - Für seine Seele - (bete) eine Fatiha. 386. - -Diese Jahreszahl macht Behaï viel Kopfzerbrechens[19]; denn auch wenn -man sie verkehrt liest, erhält man als Todesjahr Nasreddins — und das -soll sie ja wohl bedeuten — spätestens 1285 unserer Zeitrechnung, -und Timur ist 1405 gestorben, Bajazet 1403. Aber weder von dem einen -Herrscher, noch von dem andern wird ein Grab gezeigt; zu dem ihres -Spaßmachers pilgern noch heute Tausende gläubiger Menschen. Was tut es -diesen, wenn die Jahreszahl falsch ist? oder wenn das Grab wirklich -nichts andres ist als die Frucht einer glücklichen Laune eines oder -mehrerer Asiaten? Andächtig hängen die Wallfahrer ihre Zeugfetzchen, -die das Fieber abwehren sollen, an die Gitterfenster des Grabmals; und -die Einwohner von Akschehir bringen dem Hodscha sogar Speiseopfer, -und werden die verschmäht, so glauben sie, eine Hungersnot werde -hereinbrechen[20]. - -Die von Akschehir haben ja Nasreddins Macht, Wunder zu wirken, schon zu -seinen Lebzeiten verspüren müssen. Als sie ihn einmal erzürnt hatten, -ging Nasreddin auf den Akschehir beherrschenden Berg, der, etwa durch -ein Erdbeben vergangener Zeiten, gespalten ist; vor diesen Spalt hing -er einen kleinen Teppich, und damit machte er es den Winden unmöglich, -über die Stadt hinzustreichen und die Wolken über sie zu schicken. Als -der Regenmangel empfindlich zu werden begann, schickten seine Mitbürger -eine Abordnung zu ihm mit der Bitte, er möge den verwunschenen -Teppich von dem Spalte wegnehmen und seiner Vaterstadt einen Regen -vergönnen. Der Hodscha ließ sich erweichen; und kaum hatte er den Rand -des Teppichs ein klein wenig gehoben, so erquickte schon ein kühles -Lüftchen die unter der Hitze schmachtende Stadt, und der Himmel säumte -nicht lange, seine wohltätigen Schleusen zu öffnen[21]. - -Der Hodscha ist aber noch immer ein leicht reizbarer Herr; wenn einer, -der an seinem Grabe vorbeikommt, so verstockt ist, daß er durchaus -nicht lachen will, so straft er ihn schier augenblicklich mit seinem -Zorne. Davon weiß der Verfasser der letzten türkischen Ausgabe ein -Liedchen zu singen[22]; geben wir ihm das Wort: »Als wir, nämlich ich, -die arme Schreiberseele, die dieses Buch verfaßt hat, mein Vater und -der Gatte meiner Schwester, auf einer Reise die Straße nächst dem -Mausoleum Nasreddins fuhren, ja dicht an diesem vorüberkamen, sagte -mein Schwager: ›Wenn ich jetzt nicht über den Mann lache, wer weiß, -was mir da schlimmes zustoßen wird.‹ So sprach er und hörte nicht -auf uns, obwohl wir ihn inständigst baten. Als wir nun unter einem -herabhängenden Aste einer alten Platane dahinfuhren, verfing sich -dieser in dem Sommerdache des Bauernwagens und riß es in Fetzen; die -Pferde wurden scheu, und auf ein Haar wäre der Wagen umgestürzt. Das -Weinen war uns näher als das Lachen.« - -Glücklicherweise können derartige Unfälle nicht oft vorkommen; denn es -wird einem Türken recht schwer, bei dem Anblicke des Grabes, der die -Erinnerung an Hunderte von Schwänken erweckt, ernsthaft zu bleiben, -und ein drastischer Beleg ist dafür eine Geschichte, die Kúnos in -Aidin aus dem Munde eines Augenzeugen gehört hat[23]: »Nach euerer -Zeitrechnung war es im Jahre 1832, daß wir, als wir unter der Führung -Ibrahim Paschas in Kleinasien waren, um den Aufruhr in der Gegend von -Konia zu ersticken, auch bei Akschehir vorübermarschierten. Unser -Weg führte an dem Friedhofe vorbei, und da entging es dem Blicke des -Paschas nicht, daß keiner von den Soldaten, wenn ihre Blicke auf den -Turban des Hodschas[24] fielen, ein Lächeln verhalten konnte. Der -Pascha ließ halten; als er nun erfuhr, warum die Soldaten lachten, -ließ er unter ihnen verlautbaren, wer an dem Grabe vorbeigehn könne, -ohne zu lachen, den werde er beschenken. Manchen gelang es auch, das -Lachen zurückzuhalten; endlich ging aber ein Albanese vorüber, der -seinen Ernst um jeden Preis bewahren wollte. Kaum hatte er jedoch den -sonderbaren Turban erblickt, so platzte er auch schon los, obwohl er -seine Lippen und Zähne zusammengepreßt und die Augen fest geschlossen -hatte, und schrie: ›So ein Mensch ist dieser Hodscha, daß er die Leute, -wenn er es schon von oben nicht kann, so doch von unten zum Lachen -bringt!‹« - -Bei solchen Zeugnissen ist es denn nicht zu verwundern, daß sich eine -Legende gebildet hat, die eine Begründung zu geben versucht, daß das -Lachen über den Hodscha die Jahrhunderte überdauert hat und daß schon -die Nennung seines Namens genügt, um es stets wieder hervorzurufen. -Diese Legende, oder besser, dieses ätiologische Märchen, das ich -allerdings nur in einer einzigen, serbischen Fassung[25] nachweisen -kann, erzählt: - -Es lebte einmal ein Evlija, ein Heiliger; er hatte drei Söhne, die alle -drei Imame waren. Sein ganzer Besitz bestand in einem Widder. Eines -Tages fragten ihn die Söhne: »Was werden wir heute essen?« Der Evlija -zeigte auf den Widder. Alsbald sprangen die Söhne auf, schlachteten -den Widder und zogen ihm das Fell ab; dann brieten sie ihn und -verzehrten ihn. Sie sammelten hierauf alle Knochen, der Evlija stand -auf, nahm den Koran in die Hand und betete über den Knochen, und die -Söhne sagten Amen. Er betete, sie sagten Amen, er betete und sie sagten -Amen, bis zuletzt der Widder wieder lebendig wurde. »Führt ihn in den -Garten,« sagte der Evlija, und die Söhne führten den Widder in den -Garten. - -Am nächsten Tage fragten wieder die Söhne: »Was werden wir heute zu -Mittag essen?« und der Evlija deutete mit dem Finger in den Garten und -sagte: »Den Widder.« Die Söhne schlachteten ihn wieder, brieten ihn und -aßen ihn. Sie sammelten wieder die Knochen und der Evlija nahm wieder -den Koran und betete; die Söhne sagten Amen. Er betete und die Söhne -sagten Amen, und der Widder wurde wieder lebendig. - -Eines Tages ging der Evlija zu einem Grabe. Die Söhne ergriffen wie -gewöhnlich den Widder, schlachteten ihn, brieten ihn und aßen ihn; auch -die Knochen sammelten sie wieder. Einer von ihnen nahm den Koran und -betete, und die andern zwei sagten Amen. Der eine betete und die andern -sagten Amen, aber siehe da — der Widder wurde nicht lebendig. - -Unterdessen kam der Evlija heim, und er fragte seine Söhne: »Wo ist der -Widder? was habt ihr mit ihm gemacht?« Sie zuckten die Achseln: »Du -siehst ja selber, was wir mit ihm gemacht haben.« Der Evlija besann -sich, wie eben ein Evlija, sofort; er wußte alles, und darum wollte -er sie nicht erst schelten, sondern fragte sie nur: »Wer hat ihn denn -getötet?« »Der da,« antwortete Nasreddin. Und der Evlija sagte: »Auch -er soll getötet werden!« Und er fragte wieder: »Wer hat ihm denn das -Fell abgezogen?« »Der da,« antwortete Nasreddin. »Amen auch ihm! Und -was hast du gemacht?« »He, he,« antwortete Nasreddin, »ich habe nur -gelacht!« Nun sagte der Evlija: »Drum soll es geschehn, daß auch die -Leute über dich lachen, und Gott gebe, daß alle Völker, weß Glaubens -immer, über dich lachen, solange die Welt besteht!«[26] - -Das Volk hat den Hodscha Nasreddin nicht nur unter die Märchenhelden, -sondern auch unter die Heiligen versetzt; er hat ja auch kurz nach -seinem Hinscheiden die Gläubigen, die in einer nahe bei seinem Grabe -gelegenen Moschee versammelt waren, vor dem ihnen durch den Einsturz -der Kuppel drohenden Tode errettet[27]. Und dort, wo sein Grab ist, in -Akschehir, gibt es kaum eine Gasse, einen Brunnen oder eine Dschami, -woran sich nicht Überlieferungen von Nasreddin knüpften, und von jeder -Moschee wird behauptet, Nasreddin habe in ihr gepredigt: man zeigt dem -Fremden, wo er über die Allgegenwart Gottes die Worte gesprochen hat: -»Wenn Gottes Hand nicht alles lenkte, dann müßte wenigstens einmal -etwas geschehn, wie ich es wollte!« und mit besonderm Stolze führt -man den Besucher zu der Kanzel, auf der der Hodscha die berühmte -dreigeteilte Predigt gehalten hat, die unsere Sammlung eröffnet[28]. - -Mag immerhin einer oder der andere, weil die Kette der Beweise nicht -lückenlos ist, behaupten: Nasreddin hat nicht gelebt; das eine wird -niemand leugnen wollen: Nasreddin lebt. - -Über seinen Geburtsort gehn die Überlieferungen auseinander. Kúnos läßt -die Entscheidung offen zwischen Siwri-Hissar und Akschehir, Behaï gibt -Siwri-Hissar an, und Ali Nouri[29], der pseudonyme Verfasser einer -deutschen Ausgabe von Nasreddins Schwänken, sagt kurzer Hand, daß er in -Akschehir geboren sei. Flögel nennt Jenischehir als Geburtsort; aber -die von Akschehir, die förmlich mit Eifersucht alles hüten, was an den -Hodscha erinnert, weisen es entschieden zurück, daß er in Jenischehir -jemals auch nur gewesen sei[30]. Wohl nur auf dem Schlusse aus seiner -Zeitgenossenschaft mit Timur und Bajazet beruhen die Angaben, daß -er, wie Behaï sagt, in der Regierungszeit Sultan Orchans (1326-1359) -oder, nach andern, um 1360 geboren sei. Kombination ist natürlich auch -alles übrige, was über seine Lebensumstände erzählt wird, obwohl es -im allgemeinen herzlich wenig ist; andere Quellen als die Schwänke -gibt es ja nicht. Und bei dem jüngsten Biographen Nasreddins fühlt man -leicht, daß der Wortschwall als Mittel verwandt wird, um die peinlich -empfundene Unwissenheit zu verdecken; immerhin sei mitgeteilt, was -dieser zu berichten weiß[31]: - -»Nach der herrschenden Meinung hat sich der verewigte Hodscha in -Akschehir und wohl auch in Konia dem Studium und der Vervollkommnung -in den Wissenschaften hingegeben. Dann war er in einigen Städten -und Bezirken in der Nähe von Akschehir Kadi. In seiner Vaterstadt -Siwri-Hissar war er Prediger. In einigen andern Orten war er Lehrer -an geistlichen Seminaren und Vorbeter. Auch hat er Amtsreisen -unternommen in die Wilajete Konia, Angora und Brussa, sowie in einige -andere angrenzende Provinzen. ... Er gehörte zu den Juristen aus der -Rechtsschule Abu Hanifas[32] ... Als er einmal von der Regierung in -Staatsgeschäften nach Kurdistan geschickt wurde, sagte dort einer, -der ihn erkannte: ›Unser Hodscha versteht sich sogar auf Politik und -Regierungskunst und ist darum ein ganzer Mann.‹ Ein andermal wurde -er in Akschehir mitten aus einer Versammlung herausgeholt; für die -Regierung hatte sich nämlich die Notwendigkeit ergeben, sofort Eilboten -dorthin zu schicken und ihn aufzufordern, so schnell wie möglich -in die Hauptstadt zu kommen. Meistens beschäftigte er sich mit der -mohammedanischen, auf Koran und Überlieferung gegründeten Rechtskunde.« - -Die Naivetät, die aus diesen Erzählungen spricht, wird noch übertroffen -durch die groteske Art der Lobsprüche, die Behaï dem Hodscha -angedeihen läßt. Mit Entrüstung erfüllt es ihn, daß man versucht hat, -unwahre Behauptungen über Nasreddin durch erfundene Geschichten zu -stützen, und daß in einem von ihm nicht näher bezeichneten Buche der -Ausspruch getan wird: »Der Hodscha zeigt manchmal den höchsten Grad -von Freigeisterei; auch ist er nicht Wandermönch geworden. Es ist -dem Gedächtnis überliefert, daß seine durch anderweitige Beispiele -erwiesene fluchwürdige Gottlosigkeit gewiß der als göttliche Strafe -zu gewärtigenden Vernichtung würdig ist, und daß er Fragen der -Jurisprudenz und der Theologie im Verkehre mit den verschiedensten -Klassen der Muselmanen unter der Verhüllung durch Schwänke behandelt -hat. Möge ihm Gottes Barmherzigkeit noch zu teil werden!« Dagegen -donnert Behaï in folgender Philippika: »Nirgends ist bei Sr. -Hochehrwürden und Sr. Heiligkeit — nämlich Nasreddin — irgendein -der Welt schmeichelnder Unglaube festzustellen. Seine Gerechtigkeit -steht außer Zweifel, gemeine und niedrige Handlungen finden sich bei -ihm nicht; ja nicht einmal in Gedanken hat er gesündigt. Freilich gibt -es — das sei in aller Ehrerbietung gesagt — auch für den Hodscha -eine Grenze, über die hinaus seine sittliche Kraft nicht reicht: da -auch er nur ein Mensch war, da auch ein Muselman nicht ohne Sünde ist, -hat wohl auch er in Sünde fallen können, und es ist möglich, daß er -in seiner Kindheitszeit und seinem Jünglingsalter unpassendes getan, -ja eine Sünde begangen hat; nur allmählich vervollkommnete er sich, -machte er Fortschritte in der Wissenschaft, in den Kenntnissen, in der -sittlichen Vervollkommnung und in der Weisheit und bildete Körper und -Charakter aus, bis er schließlich zu dem höchsten Grade der Vereinigung -mit Gottes Heiligkeit und seinem heiligen Geiste gelangt ist.« Und -an einer andern Stelle heißt es: »Staunenswert war seine asketische -Frömmigkeit; selbst im Schlafe hat er sich nie durch unreine Gedanken -befleckt.« Und weiter: »Er zog es vor, sich betrügen zu lassen, -ja sogar einen empfindlichen Schaden zu erleiden, als irgendeinem -Menschen eine schändliche Lüge oder einen Betrug zuzutrauen ... Se. -Hochehrwürden, der verewigte Nasreddin war ein tiefgründiger Gelehrter, -der der Weltlust und den weltlichen Dingen entsagt hat; er war eine -durchaus reine und lautere Natur in des Wortes tiefster Bedeutung, er -war geradezu eine Engelsnatur.« - -Der Leser soll nicht weiter gelangweilt werden; hoffentlich begleitet -ihn aber die Erinnerung an diese Panegyriken bis zu der Lektüre der -Schwänke. - -Ebenso schmerzlich wie den dem Hodscha gemachten Vorwurf der -Gottlosigkeit empfindet es Behaï auch, daß dieser manchen nur als -einfacher Spaßmacher gilt: »Wir zählen den verewigten Hodscha zu einer -Art von Persönlichkeiten, die nur auf ein einziges Volk — nämlich -das türkische — beschränkt geblieben ist; weder Behlewal Dana in der -Anfangszeit des Islams, noch der sprichwörtlich gewordene Mudschadib, -noch Dschoha, noch Männer wie Abdal, die sich ihn zum Vorbilde nahmen, -noch Abu Dulama von den Arabern, noch Talhak von den Persern, diese -Schmarotzerseelen, noch irgendein anderer von den übrigen Völkern kann -mit unserm Hodscha verglichen werden.«[33] - -Dieser Ausspruch ist nicht unwichtig; er beweist, daß man auch in dem -Volke, dem Nasreddin angehört, schon die Verwandtschaft erkennt, die -ihn mit andern Gestalten verbindet, die, ob historisch oder nicht, als -wenig verschiedene Typen die Helden des Dummheitsschwankes und oft -zugleich des Schlauheitsschwankes darstellen. Von diesen haben wir uns -hier noch mit Dschoha zu beschäftigen. - -Der Umstand, daß Dschoha viele sonst mit Nasreddin verbundene -Schwanküberlieferungen auf sich vereinigt, hat einzelnen Gelehrten -den Anlaß zu der Behauptung gegeben, Nasreddin und Dschoha seien -einunddieselbe Person, und man hat sogar versucht, das arabische Wort -Dschoha als eine Ableitung des türkischen Hodscha zu erklären[34]. -Diese Meinungen sind aber unhaltbar, da Dschoha als ein dem Hodscha -Nasreddin ähnlicher Typus lange vor diesem belegt ist. - -Schon der _Fihrist_ des 995 gestorbenen ibn Ishak an Nadim, eine -Bibliographie der damals vorhandenen arabischen Literatur, nennt -unter den Schwankbüchern unbekannter Verfasser ein von Dschoha -handelndes[35]; dieses ist ebenso wie die andern dieser Gruppe -angehörenden Schriften verloren. Die nächste Erwähnung Dschohas findet -sich in dem _Kitab madschma al amthal_ des 1124 verstorbenen al -Maidani, einer großen arabischen Sprichwörtersammlung[36]; Maidani -belegt einzelne Sprichwörter, die mit dem Namen eines Einfaltspinsels -verknüpft sind, mit kleinen Erzählungen von dem betreffenden, und -so hat er auch drei Geschichten von Dschoha[37]. Dieser führt aber -auch noch zugleich mit Nasreddin ein von ihm unabhängiges Dasein; der -_Thamarat al aurak_ von ibn Hidschdscha al Hamawi (1366-1434) bringt -von ihm einige Schwänke und sagt über ihn: »Manche behaupten, daß -er der unterhaltendste Mensch von der Welt gewesen sei, daß es aber -zwischen ihm und den Leuten Zwistigkeiten gegeben habe, und daß man ihm -alle möglichen Geschichten beigelegt habe; andere sagen, er sei der -leichtfertigste Taugenichts gewesen.«[38] - -Bis zum fünfzehnten Jahrhunderte, oder wenn man auf die Tatsache, -daß keine ältere Aufzeichnung Nasreddinscher Schwänke erhalten ist, -pochen will, bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts können also die -Überlieferungen des Dschohakreises als die ältern nicht von solchen -der Nasreddingruppe beeinflußt worden sein; daß aber später Dschoha -und Nasreddin, die ja, der eine für die Araber, der andere für die -Türken, gleichartige Typen des Narren und Volkslieblings darstellen, -ineinander übergeflossen sind, ist leicht verständlich. Dem tragen -die heute im arabischen Oriente außerordentlich verbreiteten Drucke -Rechnung, die schon im Titel die beiden Personen identifizieren: -_Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi dschoha_. Freilich läßt der -Umstand, daß Nasreddin oft auch als Dschoha er-rumi, als rumelischer -oder türkischer Dschoha bezeichnet wird[39], den Schluß zu, daß der -Araber noch immer zwischen den beiden unterscheide und durch diese -Bezeichnung nur die Ähnlichkeit, die auch er zwischen ihnen erkennt, -ausdrücken wolle; dies erscheint aber als nebensächlich, weil zur -Ausstattung beider Volkslieblinge der Schatz der alten Überlieferungen -gleichmäßig geplündert worden ist und noch weiter geplündert wird. Was -man heute vorläufig nur von Nasreddin erzählt — abgesehn natürlich -von dem genannten oder ungenannten Schwankhelden, von dem es zuerst -berichtet worden ist — wird morgen auch von Dschoha erzählt, und -ebenso umgekehrt; klar ist es dabei, daß die Araber bei ihrer reichen -Schwankliteratur meist die gebenden, die Türken die empfangenden sind. - -Die verschiedenen Ausgaben des _Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi -dschoha_, deren Inhalt so ziemlich identisch zu sein scheint, enthalten -fast alle Geschichten des noch zu besprechenden, zum ersten Male 1837 -erschienenen türkischen Volksbuches von Nasreddin und in derselben -Anordnung. Wenn der Schluß, den Basset aus dem das Jahr der Hidschra -1041 zeigenden Chronogramme einer ihm vorliegenden Bulaker Ausgabe -zieht, richtig ist[40], wenn also der Nawadir in seiner heutigen Form -schon im 17. Jahrhunderte — das Jahr 1041 der Hidschra entspricht dem -Jahr 1631 n. Chr. — abgefaßt worden ist, dann haben das türkische -Volksbuch und der arabische Nawadir dieselbe Vorlage gehabt, die -allerdings im Nawadir fast auf das Doppelte erweitert worden ist; -jedenfalls hat der Verfasser des Nawadirs neben der türkischen Quelle -auch arabische und vielleicht andere bereits niedergeschriebene -Schnurren vor sich gehabt: aus dem _Mustatraf_ von al Abschihi († 1446) -sind zum Beispiele in den Nawadir ganze Seiten aufgenommen worden[41]. - -Durch die Araber ist Dschoha, und zwar dieser Dschoha des Nawadirs, -die allbeliebte Schwankfigur auch im nördlichen Afrika geworden, -und so wie die dem türkischen Volksbuche noch nicht angehörenden -Dschohageschichten in die türkische Überlieferung übergegangen -sind, so haben auch Erzählungen des Nasreddinkreises zugleich mit -Dschohageschichten oder als solche in dem Volksmunde des Maghribs -Aufnahme gefunden. Natürlich haben die Araber ihr sowieso beschränktes -Eigentumsrecht an Nasreddin-Dschoha nicht behaupten können, sondern -haben ihn mit den Berbern teilen müssen. Die Kabylen der Küste Algiers -haben ihren Dscheha, die Beni Msab der Sahara ihren Dschoha, die -Berbern von Tamazratt ihren Dschuha, die in der Oase Ghat ihren Schaha; -und wie der tunisische und der tripolitanische Araber von Dschuha -erzählt, so hat sich der Nubier einen Dschauha geschaffen. Der Schwank -von der Schüssel, die zuerst gebiert und dann stirbt, begegnet mit dem -türkischen Nasreddin, mit dem türkisch-arabischen Nasreddin-Dschoha, -mit dem arabischen Dschoha und mit dem berberischen Dscheha als Helden; -schließlich kehrt er auch auf Malta wieder, und dort ist aus dem -Dschoha ein Dschahan geworden[42]. - -Gemeiniglich wird auch angenommen, daß der sizilianische Volksnarr -Giufà oder Giucà, der in Piana de’ Greci, in Palazzo Adriano und in -andern albanesischen Ansiedelungen Siziliens Giuχà heißt[43], der -nationalisierte arabische Dschoha sei; dem steht entgegen, daß auch -in Toskana der bevorzugte Träger von Dummheitsschwänken Giucca, -Giucco, Ciocco heißt. In jedem italiänischen Wörterbuche findet man -neben sciocco auch giucco = Dummkopf, neben scioccaggine, scioccheria -usw. auch giuccaggine, giuccheria usw. = Dummheit, und in Pitrès -Sammlung toskanischer Volkserzählungen kommt eine moglie giucca, eine -dumme Frau, vor, die ihrer Dummheit halber Giucca gerufen wird[44]. -Wahrscheinlich ist ja eine oder die andere von den Giufàgeschichten -arabischen Ursprungs; ob man aber deswegen und wegen des flüchtigen -Gleichklanges eines aus der italiänischen Sprache ebenso gut -erklärbaren Wortes mit einem arabischen Namen so weittragende Schlüsse -ziehen darf, bleibe dahingestellt. - -Eher könnte man wohl eine Namensentlehnung bei dem entsprechenden -kalabrischen Typus annehmen, dessen einer Name Hiohà — der andere -lautet Juvadi oder Juva’, was wieder zu Giufà stimmt — sicherlich -mehr als Giufà an Dschoha erinnert; was die innerliche Verwandtschaft -betrifft, so findet man, auf diesen übertragen, sogar eine als reine -Dschohageschichte nicht belegte Erzählung des Nasreddinkreises vor. - -Für das Verhältnis Nasreddins zu Dschoha ist die Feststellung wichtig, -daß aus der Zeit vor Nasreddins angeblichem oder wirklichem Leben noch -keine einzige Dschohageschichte bezeugt ist, die als Quelle eines -Nasreddinschen Schwankes angenommen werden müßte[45], während das -sonst Nasreddin zugeschlagene Gut wahrlich nicht gering ist. Eine -ganze Reihe von Schnurren — es ist hier wieder nur von dem ersten -Teile unserer Ausgabe die Rede, genauer ausgedrückt von den Nummern -1 bis 331 — findet sich schon bei dem Perser Ubeid Zakani († 1370 -oder 1371), nicht so viele bei dem syrischen Bischofe Bar-Hebraeus -(1226-1286), und einige stehn schon in dem _Kitab al ikd al farid_ von -ibn Abdirabbihi (860-940); daß äsopische Fabeln Verwendung gefunden -haben ist weniger verwunderlich, als daß auch die unter dem Namen -der Facetien von Hierokles bekannte, vielleicht schon im fünften -Jahrhunderte verfaßte Sammlung ausgebeutet worden ist. Auf vereinzelte -Parallelen, wie sie sich zum Beispiele bei az Zamachschari (1074 -bis 1143) und al Habbarija († 1100) finden, sei hier nicht näher -eingegangen. Daß von Nasreddin Geschichten erzählt werden, die auch -Karakusch, dem Wesir Saladins, beigelegt worden sind, kann, da sie noch -in keinem sicher dem ursprünglichen Verfasser der Karakuschanekdoten -al Mammati († 1209) zugehörigen arabischen Texte, sondern nur in einer -viel spätern türkischen Bearbeitung nachgewiesen sind[46], nicht in -Betracht kommen, und dasselbe gilt von den Erzählungen, zu denen -sich Gegenstücke auch in den türkischen _Vierzig Wesiren_ finden, -deren arabisches Original noch nicht bekannt ist[47]. Mehrere Stoffe -Nasreddins sind vor diesem von abendländischen Erzählern behandelt -worden; hier darf wohl manchmal eine europäische Quelle angenommen -werden, zum Beispiele bei dem in den europäischen Überlieferungen so -oft wiederkehrenden und im Oriente nur mit Nasreddin belegten, schon -von Boccaccio zu einer Novelle gestalteten Schwanke von den angeblich -einbeinigen Gänsen oder Kranichen, die sich, als man sie erschreckt, -auf beiden Beinen davonmachen. Mit jeder Spanne Zeit, um die man -überdies das erste Auftauchen eines Schwankes bei Nasreddin hinaufrückt -— der Spielraum ist auch bei den schon in den ältesten Manuskripten -enthaltenen immerhin fast zweihundert Jahre — wird eine Übertragung -durch die Vermittlung der Literatur wahrscheinlicher; und daß die heute -noch nicht abgeschlossene Übertragung der mündlichen Überlieferungen -schon sehr zeitlich begonnen hat, ist bei Gestalten wie Nasreddin -selbstverständlich. - -Die erste gedruckte Ausgabe der Schwänke Nasreddins ist 1837 in -Konstantinopel erschienen und drei Jahre vorher hat J. Dumoret im -_Journal asiatique_ nach einem Pariser Manuskripte drei Erzählungen -veröffentlicht, für deren Verfasser er Nasreddin hielt[48]; vorher -wußte man von diesem in Europa nicht mehr, als was Flögel und die -genannten Historiker berichteten und was Goethe im _West-östlichen -Diwan_ mitgeteilt hat[49]. - -Goethe verdankt seine Kenntnis Nasreddins dem Berliner Orientalisten -Prälaten von Diez, der für ihn fünf Schwänke übersetzt hat[50]. Diez, -der »würdige Mann« mit der »strengen und eigenen Gemütsart« hatte an -Nasreddin kein sonderliches Gefallen; in einem vom 24. April 1816 -datierten Briefe an Goethe schreibt er: »Fürs Weitere möchte ich Ihnen -gern ein Paar Erzählungen von Nusreddin Chodscha mitsenden, der nicht -sowohl ein witziger Kopf als ein ziemlich platter und unsauberer -Schwänkemacher gewesen.« Und am 11. Oktober 1816: »Nussreddin -Chodscha war nur ein ziemlich gemeiner Spaßmacher und Zotenreißer. -Die Erzählungen die man von ihm hat, sind daher noch jetzt nur der -Gegenstand der Unterhaltung gemeiner Leute in den langen Winterabenden. -Er lebte im vierzehnten Jahrhundert als Lehrer (Chodscha) auf einem -Dorfe in Kleinasien, um die Zeit, als Timur oder Timurlenk, der lahme -Timur (woraus man in Europa Tamerlan gemacht) in Asien auf Eroberungen -ausging. Timur fand Vergnügen an den Schwänken und Einfällen des -Mannes und führte ihn auch eine Zeitlang als Gesellschafter mit sich -herum. Man hat mehrere kleine Sammlungen seiner Einfälle. Mir ist aber -niemals bekannt geworden, daß man in Europa etwas davon übersetzt habe. -Ich habe daher einige der züchtigsten und besten Erzählungen in der -Beilage wörtlich übersetzt, damit Ew. Hochwohlgeb. daraus den Geist -des Mannes näher kennen lernen mögen. Wenn Timur ihn als Spielzeug -gebrauchte, so mußte er sich auch manche Grobheiten von ihm gefallen -lassen.« - -Goethens Gesichtskreis war etwas weiter als der des Prälaten; in -seiner Antwort an ihn, datiert vom 23. Oktober 1816, heißt es: »Die -Stellung solcher Lustigmacher an Höfen bleibt immer dieselbe, nur das -Jahrhundert und die Landschaft machen Abstufungen und Schattierungen, -und so ist denn dieser sehr merkwürdig, weil er den ungeheuren Mann -begleitet, der in der Welt so viel Unheil angerichtet hat und den -man hier in seinem engsten und vertrautsten Zirkel sieht.« Und in -den _Noten und Abhandlungen_ zum Diwan hat Goethe aus den fünf ihm -von Diez übersandten Erzählungen[51] von dem »lustigen Reise- und -Zeltgefährten des Welteroberers« den Schluß gezogen, »daß gar manche -verfängliche Märchen, welche die Westländer nach ihrer Weise behandelt, -sich vom Orient herschreiben, jedoch die eigentliche Farbe, den wahren, -angemessenen Ton bei der Umbildung meistens verloren«; und er fährt -fort: »Da von diesem Buche das Manuskript sich nun auf der königlichen -Bibliothek zu Berlin befindet, wäre es sehr zu wünschen, daß ein -Meister dieses Faches uns eine Übersetzung gäbe. Vielleicht wäre sie -in lateinischer Sprache am füglichsten zu unternehmen, damit der -Gelehrte vorerst vollständige Kenntnis davon erhielte. Für das deutsche -Publikum ließe sich alsdann recht wohl eine anständige Übersetzung im -Auszug veranstalten.« Vorher hat er schon eine von den fünf Erzählungen -abgedruckt und ihr die Bemerkung vorausgeschickt, wie er sich die -Ausgestaltung des im Diwan nur zwei Gedichte umfassenden _Buch des -Timur_ gedacht hätte. - -Der Anregung Goethes ist, wohl unbewußterweise, der erste Übersetzer -der türkischen gedruckten Sammlung, Camerloher, zum Teile nachgekommen, -indem er einige Stellen, die ihm für den deutschen Leser zu frei -schienen, lateinisch übertragen hat[52]. Eine französische Ausgabe des -inzwischen in Konstantinopel oft aufgelegten Volksbuches ist 1876 -von Decourdemanche besorgt worden[52], der später auch den schon -erwähnten, auf einer Reihe von Handschriften beruhenden _Sottisier -de Nasr-Eddin-Hodja_ herausgegeben hat. Eine reiche Auswahl aus dem -Volksbuche in türkischer Sprache mit einer interlinearen englischen -Übertragung hat W. B. Barker seinem ebenfalls schon genannten -türkischen Lesebuche beigegeben; er folgte damit dem Beispiele -Dietericis, der sieben Nasreddingeschichten aus zwei Manuskripten -Diezens in seine 1854 erschienene _Chrestomathie ottomane_ aufgenommen -hatte, und Malloufs, in dessen _Dialogues turcs-français_, Smyrna, 1854 -(2. Auflage Konstantinopel, 1856) sich sieben Erzählungen von Nasreddin -finden. Sechs davon hat Mallouf in der _Revue de l’Orient, de l’Algerie -et des Colonies_ von 1853 ins Französische übersetzt; die von Dieterici -veröffentlichten hat H. Ethé in seinen _Essays und Studien_, Berlin, -1872 zur Unterlage eines Aufsatzes über Nasreddin benutzt. - -Im Jahre 1299 der Hidschra (1883) hat Mehmed Tewfik in Stambul eine -Sammlung von 71 Schwänken Nasreddins herausgegeben; wenige Monate -später ließ er ihr 130 Schwänke von Buadem folgen. Buadem, zu -deutsch: dieser Mann, ist eine von Tewfik erfundene Gestalt, zu deren -Ausstattung er vorläufig viele Schnurren des Nasreddin-Dschohakreises -verwandt hat. In geringerm Maße ist dies bei den 96 Schwänken -festzustellen, die er seinem Buademwerke in der Ausgabe von 1302 -beigegeben hat[53]. - -Nur zwei anscheinend neue Erzählungen, darunter eine von Timur, -bringen die ihrer Einleitung halber schon oft zitierten _Naszreddin -hodsa tréfái_, die Kúnos in Kleinasien aus dem Munde eines Aidiners -aufgezeichnet hat; die Nummern 1 bis 123 finden sich, eine ausgenommen, -schon in dem 125 Geschichten enthaltenden Volksbuche, und auch die -Reihenfolge ist bis auf zwei Ausnahmen beibehalten worden[54]. - -Schon 1872 ist in Athen eine griechische Ausgabe der Schwänke -Nasreddins erschienen mit dem Titel Ὁ Ναστραδὶν Χώντζας. Διηγήματα -αὐτοῦ ἀστεῖα καὶ περίεργα[55]. Sie ist mir trotz allen Bemühungen -unzugänglich geblieben, enthält aber angeblich denselben Text wie das -bei Saliber in Athen erschienene Groschenbändchen Ὁ Νάσρ-ἐδδὶν-Χότζας -καὶ τὰ ἀστεῖα ἀνέκδοτα αὐτοῦ. Dieses bringt, augenscheinlich in -Übersetzung, viele Stücke aus dem Volksbuche, daneben solche, die bei -Tewfik wiederkehren, aber auch eine Reihe von Erzählungen, die sich -weder im Volksbuche, noch bei Tewfik finden[56]. Daß übrigens Nasreddin -bei den Griechen eine selbständige Existenz führt, zeigt auch das im -II. Bande S. 250 besprochene Märchen von Naxos[57]. - -Die serbische Ausgabe, aus deren Einleitung oben das Märchen von dem -Evlija und seinen drei Söhnen mitgeteilt worden ist, nennt Mehmed -Tewfik als Verfasser und trägt auf dem Titel den Vermerk _Prevod -s nemackog_, Übersetzung aus dem Deutschen; dies ist aber nur zum -Teile richtig. Die Seiten 9 bis 48 enthalten zwar Übertragungen -aus Tewfiks Nasreddinausgabe, aber dazwischen sind einige aus dem -Volksbuche entnommene Erzählungen eingeschoben, und manche beruhen -überhaupt auf einer andern Quelle; der darauf folgende Abschnitt mit -dem Titel _Buadam_ bringt die 130 Buademschwänke in ungeänderter -Anordnung, fügt aber noch vier mit Buadam beginnende Schwänke hinzu, -die bei Tewfik kein Gegenstück haben, und das letzte Drittel des -Buches, bezeichnet mit _Dodatak_ oder Anhang erzählt neben einigen -nach Camerloher übersetzten Geschichten eine lange Reihe von solchen, -die dem serbischen Volksmunde entnommen sind, wenn sich auch etliche -schon im _Sottisier_ finden. In Serbien und in Bosnien laufen ja noch -zahllose Überlieferungen von Nasreddin um: einige wenige sind wohl in -südslawischen Zeitschriften und in der _Anthropophyteia_ aufgezeichnet, -andere werden nach einer gütigen Mitteilung von Hrn. Dr. Friedrich S. -Krauss alljährlich in Volkskalendern erzählt; die meisten aber harren -noch immer einer Niederschrift, wie dies auch in den andern früher -unter türkischer Herrschaft gewesenen Balkanländern der Fall sein -dürfte[58]. - -In kroatischer Sprache ist 1857 in Zara ein Buch erschienen mit dem -Titel _Nasradin iliti Bertoldo i njegova pritanka domisljatost, -himbenost i lukavstina_; mir liegt es in einem um Rätsel, Sprichwörter -und Gedichte vermehrten Neudrucke vor: _Nasradin k staroj matici -povracen i Nasradinic_, U Zadru (Zara), 1903. Wie schon der -ursprüngliche Titel andeutet, ist es nichts als eine kroatische -Bearbeitung des italiänischen Volksbuches von Bertoldo und Bertoldino, -dessen Helden durch Nasradin und Nasradinic ersetzt sind. Aber auch -eine Ausgabe von Schwänken Nasreddins gibt es in der kroatischen -Sprache; ich kenne nur die keine Jahreszahl tragende zweite Auflage -_Posurice i sale Nasredina_, Zagreb (Agram). Sie bietet eine nicht -ganz vollständige Übersetzung des Tewfikschen Nasreddin und der -130 Buademschwänke — statt Buadem steht überall Nasredin —, aber -anscheinend nicht nach der deutschen Ausgabe[59]; die Reihenfolge wird -im allgemeinen beibehalten und nur gelegentlich, der beigegebenen -Illustrationen halber, geändert. Dann und wann sind andere Erzählungen -eingestreut, und von S. 64 an wechseln Schwänke aus dem Volksbuche mit -andern, von denen ein Teil mit solchen aus der oben, S. XXVII zitierten -deutschen Ausgabe von Ali Nouri übereinstimmt. Die Illustrationen sind -dieselben wie bei Ali Nouri[60]. - -Verhältnismäßig wenig aus dem Volksbuche, sondern meistens selbständige -Schnurren, von denen gleichwohl einige mit griechischen und serbischen -Hodschageschichten übereinstimmen, enthält die schon einmal erwähnte -Gedichtesammlung _Nazdravaniile lui Nastratin Hogea_ von Anton Pann, -die zum ersten Male 1853 erschienen und oft nachgedruckt worden ist; -in deutscher Sprache hat sich in einer poetischen Bearbeitung einiger, -nur zum Teile dem Volksbuche angehöriger Schwänke Nasreddins der in -Kroatien geborene Franz von Werner, der schon in jungen Jahren in -türkische Dienste getreten ist, unter dem Namen Murad Efendi versucht; -sein _Nassreddin Chodja_ ist 1878 in Oldenburg erschienen. - -Auch ins Armenische sind die Schwänke Nasreddins übersetzt worden, -und sie haben ihren Weg weiter genommen über Gebirge und Steppen; -besonders sollen sie die Bewohner des Berglandes von Dagestan lieben, -und nicht nur in Tiflis, sondern auch in Kasan erscheinen immer neue -Ausgaben, die sich dem türkischen Volksbuche anlehnen. Nach Nikolaj -Katanoff in Kasan ist Nasreddin sogar bei den Tarandschi an der -sibirisch-chinesischen Grenze bekannt[61], und daß ihn auch die Perser -kennen, haben wir schon gesehn. Freilich wechselt er dabei seine -Volkszugehörigkeit: im Kaukasus ist er ein Tscherkesse, in Kasan ist -er ein Tatare, in Persien ist er ein Perser, so wie er in Serbien -ein Serbe geworden ist. Darum spiegeln die Schwänke, die in den -verschiedenen Ländern an ihm haften geblieben sind, den Humor dieser -Völker ab; am deutlichsten ist das Bild natürlich bei den Türken, wo er -den Nationalheros des Witzes darstellt: dort bilden die Nasreddinschen -Schnurren nicht nur einen Unterhaltungsstoff in den Kaffeehäusern und -bei den Abendgesellschaften, sondern sie dienen auch in den Pausen der -Gerichtsverhandlungen zu willkommenem Zeitvertreib; die Kinder erzählen -sie schon einander, und die Erinnerung an sie wird durch zahlreiche -Sprichwörter[62] lebendig erhalten. - -Mehrmals ist der Versuch gemacht worden, Nasreddins Wesen durch einen -Vergleich mit einem bekanntem, abendländischen Vertreter seiner -Gattung zu deuten; am nächsten liegt in solchen Fällen stets unser -Eulenspiegel, und so ist denn Nasreddin schon von Hammer und später von -Ethé, Barker, Wilhelm Schott und andern als der türkische Eulenspiegel -bezeichnet worden. Dagegen hat sich Köhler gewandt: »Eulenspiegel ist -stets ein durchtriebener Schalk, der nie etwas einfältiges oder dummes -sagt oder tut, sondern stets wohl berechnete Streiche und Possen mit -vollem Bewußtsein ausführt, um andere zu necken und zu verspotten; -Nasreddin dagegen ist ein echter Narr, d. h. ein Gemisch von -grenzenloser Einfalt und Dummheit und von Geist und Witz, etwa — wenn -man einen Deutschen vergleichen will — wie Klaus Narr.« Aber auch -dieser Vergleich beruht nur auf dem wenigen gemeinsamen, läßt jedoch -das viele ungleichartige unberücksichtigt; und dasselbe ist es mit dem -Vergleiche, den Cantimir anstellt, indem er Nasreddin einen türkischen -Äsop nennt[63]. Klaus Narr war kein Äsop, und Äsop war kein Abderit; -Nasreddin ist aber Äsop und Abderit zugleich. - -Der erste, der sich mit den Schwänken Nasreddins wissenschaftlich -befaßt hat, war der ausgezeichnete Gelehrte Reinhold Köhler; er -hat 1862 im _Orient und Occident_ das Camerlohersche Büchlein zum -Gegenstande einer Abhandlung gemacht[64]. Ihm folgte, nachdem -Decourdemanche die Forschung nach Quellen und Parallelen Nasreddins als -unnütz bezeichnet hatte[65], der Professor und derzeitige Dekan an der -Universität Algier, René Basset, der den von A. Mouliéras gesammelten -und ins Französische übertragenen kabylischen Dschehageschichten -eine groß angelegte kritische Studie gewidmet und diese durch viele -gelegentliche Nachträge in der _Revue des traditions populaires_ und -durch einen Aufsatz im _Keleti szemle_ ergänzt hat. Die Abhandlung -Horns in eben dieser Zeitschrift und besonders die umfassende Studie -Hartmanns in der _Zeitschrift des Vereins für Volkskunde_ sind schon -öfters erwähnt worden. - -In dem vorliegenden Buche hat der Herausgeber versucht, sich die -Resultate der von diesen Gelehrten geleisteten Arbeit zunutze zu -machen und auf ihnen weiterzubauen. Die dazu notwendige Grundlage, -die Schwänke, sind im ersten Bande dem alten türkischen Volksbuche, -wie es in den Übertragungen von Camerloher, Barker und Decourdemanche -vorliegt, dem _Sottisier_ von Decourdemanche, den Historikern und den -von Kúnos gesammelten Texten entnommen; der zweite Band bringt die von -Basset in der _Revue des traditions populaires_ übersetzten Geschichten -des _Nawadir el chodscha nasr ed-din_, die von Mardrus veröffentlichten -Dschohageschichten, die arabischen und berberischen, hauptsächlich -von Stumme und Mouliéras gesammelten Schwänke derselben Gattung, -die maltesischen Dschahanschwänke, die Giufàgeschichten Siziliens -mit Ausnahme der in der leicht zugänglichen Sammlung von Gonzenbach -erschienenen, die kalabrischen Juvadigeschichten und die kroatischen, -serbischen und griechischen Nasreddinschnurren. Im allgemeinen ist -es vermieden worden, gleichartige Behandlungen desselben Motivs -aufzunehmen; die Bibliographie jedes Schwankes bildet, soweit sie -in den Kreis der zu Nasreddin, Dschoha, Dschahan usw. gehörigen -Überlieferungen fällt, den ersten Absatz der zu dem Schwanke gehörigen -Anmerkung, die im übrigen die etwa vorhandene Literatur bringt und -manchmal auch auf eine vergleichende Darstellung anderer Versionen des -betreffenden Motivs eingeht. Recht getan glaubt der Herausgeber zu -haben, daß er die hin und wieder im _Sottisier_ vorkommenden Schwänke, -die nicht von Nasreddin handeln, nicht von der Aufnahme ausgeschlossen -hat; einmal werden viele von ihnen auch von Nasreddin oder Dschoha -erzählt, und dann bieten sie auch an und für sich schon einen Beitrag -zur Geschichte und zum Verständnis der türkischen Schwankliteratur, -der wohl, wenn er so nahe liegt, nicht zurückgewiesen werden soll. Ein -Anhang bringt Mitteilungen über Schwänke, die aus mehrfachen Gründen in -dem Texte keinen Platz finden konnten. - -Eine angenehme Pflicht ist es dem Herausgeber, Herrn Professor Dr. Hans -Stumme und Frl. Berta Ilg seinen besten Dank auszusprechen für die -Liebenswürdigkeit, womit sie ihm den Abdruck einzelner Stücke aus ihren -Büchern gestattet haben. - - ~Tetschen a. E.~, im Juli 1911. - - Albert Wesselski. - - - - -I. - -Türkische Überlieferungen - - - - -1. Die hundertfünfundzwanzig Schwänke des Volksbuchs - - -1. - -Der Hodscha Nasreddin stieg eines Tages auf die Kanzel, um zu predigen, -und sagte: »Muselmanen, kennt ihr den Gegenstand, wovon ich mit euch -sprechen will?« - -»Wir kennen ihn nicht,« antwortete man aus der Zuhörerschaft. - -Da schrie der Hodscha: »Ja, wie sollte ich denn mit euch von etwas -sprechen, das ihr nicht kennt?« - -Er stieg ein andermal auf die Kanzel und sagte: »Wißt ihr, meine -Gläubigen, was ich euch sagen will?« - -»Ja, wir wissen es,« war die Antwort. - -»Was brauche ich euch dann davon zu sprechen, wenn ihr es sowieso schon -wißt?« Mit diesen Worten stieg der Hodscha von der Kanzel. - -Die Gemeinde war betreten über sein Weggehn. Nun schlug ein Mann vor, -daß, wenn der Hodscha wiederkomme, die einen sagen sollten: »Wir wissen -es«, und die andern: »Wir wissen es nicht«; und dieser Ratschluß drang -durch. - -Wieder kam der Hodscha und er schrie, wie früher: »Wißt ihr, Brüder, -was ich euch sagen will?« - -Sie sagten: »Einige von uns wissen es, die andern aber wissen es nicht.« - -»Gut also,« antwortete der Hodscha; »da mögen es die, die es wissen, -den andern mitteilen.« - - -2. - -»Muselmanen,« rief Nasreddin, der Hodscha eines Tages, »dankt dem -Allerhöchsten recht von Herzen, daß er dem Kamel keine Flügel gegeben -hat; denn dann käme es von oben auf unsere Häuser und in unsere Gärten -herab und fiele uns vielleicht noch auf die Köpfe.« - - -3. - -Der Hodscha stieg eines Tages in einer gewissen Stadt auf die Kanzel; -und er sagte: »Muselmanen, die Luft in euerer Stadt ist dieselbe wie in -der meinigen.« - -»Wieso, Hodscha?« sagte einer in der Versammlung. - -»Das ist sehr einfach,« antwortete der Hodscha; »zu Hause habe ich mich -umgesehn, wie viel Sterne man sieht, und gerade so viel sind ihrer auch -hier.« - - -4. - -Eines Tages ging der Hodscha ins Bad. Dort war er allein, und voller -Freude darüber begann er ein paar Lieder zu singen. In dem engen Raume -erschien ihm seine Stimme hübsch und angenehm, und er sagte: »Sie ist -eigentlich ganz lieblich; warum sollen sich ihrer nicht auch die andern -freuen?« Damit verließ er das Bad und entfernte sich. Es waren aber -schon einige Stunden des Vormittags vorbei. - -Ohne irgendwie zu verziehen, stieg der Hodscha auf das Minaret und rief -zum Morgengebete. - -Da schrie unten einer: »Was ist denn das für ein Narr, der jetzt mit -seiner garstigen Stimme unser Viertel zum Morgengebete ruft?« - -Und der Hodscha rief von der Höhe herab: »Ja warum findet sich denn -kein gütiger Wohltäter, der hier oben auf dem Minaret ein Bad baut, um -diese Stimme, über die man sich beklagt, zu ändern?« - - -5. - -Eines Nachts träumte der Hodscha, als er im Bette lag und schlief, es -gebe ihm einer neun Asper; und damit war er nicht zufrieden, sondern -sagte: »Gib mir zehn.« Unterdessen wurde er wach, und da fand er seine -Hände leer. - -Das war ihm sehr leid; er schloß alsbald die Augen, streckte die Hand -aus und sagte: »Ich habe mich anders besonnen; gib die neune her.« - - -6. - -Eines Tages ging der Hodscha in einer einsamen Gegend, als er von der -andern Seite her etliche Reiter kommen sah; es mochten Diebe sein. In -der Nähe war ein Grab; er kleidete sich hastig aus und eilte in die -Grabeshöhlung. Aber die Reiter hatten ihn schon bemerkt und näherten -sich ihm. »He Freund,« riefen sie, »was machst du da drinnen?« - -Der Hodscha, der nicht recht wußte, was sagen, antwortete: »Das ist -mein Grab; ich bin nur für einen Augenblick herausgegangen, um Luft zu -schnappen.« - - -7. - -Der Hodscha trat einmal in einen Garten. Dort steckte er Möhren, Rüben -und alles, was ihm unterkam, in seinen Sack oder in seinen Busen. Es -kam der Gärtner, und der sagte, als er ihn dabei ertappte: »Was machst -du da?« - -Erschrocken fand der Hodscha keine andere Antwort, als daß sich ein -mächtiger Wind erhoben und ihn dorthin geschleudert habe. - -»Aber,« sagte der Gärtner, »wer hat denn das alles ausgerissen?« - -»Wenn der Wind«, sagte der Hodscha, »stark genug war, mich von -draußen da herein zu bringen, war er wohl auch imstande, dein Gemüse -auszureißen.« - -Nun sagte der Gärtner: »Wer hat denn dann das ganze Zeug da in den Sack -gesteckt?« - -»Das war es gerade,« sagte der Hodscha, »worüber ich nachgedacht habe, -als du dahergekommen bist.« - - -8. - -Als der Hodscha-Effendi — Gottes Gnade sei mit ihm — in Konia war, -trat er in den Laden eines Halwaverkäufers[66]; und schon sagte er: »Im -Namen Gottes« und begann von den Kuchen zu essen. Der Verkäufer aber -schlug mit den Worten: »Was tust du da?« auf ihn los. - -Doch der Hodscha sagte: »Was für eine herrliche Stadt ist doch dieses -Konia! Mit Schlägen zwingen sie einen, daß man Halwa ißt!« - - -9. - -Im Monate Ramasan verfiel der Hodscha auf den Gedanken, sich, um das -den Gläubigen auferlegte Fasten beobachten zu können, einen Topf -anzuschaffen, worin er jeden Tag ein Steinchen tun wollte. Eines Tages -warf aber sein Töchterchen eine Hand voll Steine in den Topf. Kurz -darauf wurde der Hodscha gefragt, der wievielte sei. - -»Wartet einen Augenblick,« sagte er; »ich will nachsehn.« - -Er ging ins Haus, schüttete den Topf aus und zählte die Steine; da fand -er, daß es hundertzwanzig waren. »Sage ich eine derartige Ziffer,« -dachte er, »so werden sie mich für verrückt halten.« Und so antwortete -er den Fragenden: »Heute ist der fünfundvierzigste.« - -»Aber, Hodscha, ein ganzer Monat hat doch nur dreißig Tage, und du -sprichst uns vom fünfundvierzigsten.« - -Der Hodscha sagte: »Ich habe euch nicht vielleicht leichtfertig -geantwortet; wenn ihr euch an die Zeitrechnung des Topfes hieltet, so -hätten wir heute den hundertundfünfundzwanzigsten.« - - -10. - -Der Hodscha wurde gefragt: »Von den zwei Monden, dem neuen und dem -alten, was geschieht mit dem, der sein letztes Viertel hinter sich hat?« - -Er antwortete: »Man zerbricht ihn, um Sterne daraus zu machen.« - - -11. - -Eines Morgens beschloß der Hodscha, die Stadt zu verlassen; da er ein -Kamel besaß, sagte er sich: »Ich nehme es als Reittier; auf diese Weise -werde ich angenehmer reisen.« - -So ritt er denn mit der Karawane dahin, als eines Tages das Kamel -strauchelte, den Hodscha abwarf und auf ihn trat. Auf seine -Schmerzensschreie kamen die Leute von der Karawane herbei und hoben ihn -auf. - -Kaum war er wieder zum Bewußtsein gekommen, als er schrie: »Seht nur, -Muselmanen, was mir dieses Kamel böses angetan hat. Seid doch so gut -und bindet mir es fest; ich muß mich an ihm rächen.«[67] - -»Aber Hodscha,« schrien die Leute; »fürchtest du denn nicht Gott, daß -du dich an dem Tier da rächen willst?« - -Der Hodscha antwortete jedoch: »Was soll das heißen? an einem Menschen -kann man sich rächen, und an einem Kamel sollte mans nicht können?« - - -12. - -Eines Tages kaufte Nasreddin Eier, und zwar neun um einen Asper; dann -ging er an einen andern Ort und verkaufte zehn um einen Asper. Da wurde -er gefragt: »Warum gibst du zehn um den Preis, den du für neun gezahlt -hast?« - -Er antwortete: »Es ist zu meinem Nutzen, wenn man sieht, wie mein -Geschäft vorwärts geht.« - - -13. - -Eines Tages kleidete sich der Hodscha in seinen neuen Kaftan und ging -in die Moschee. Es kam der Augenblick, wo man sich mit dem Gesichte zu -Boden neigen muß. Als nun der Hodscha also gebückt dastand, packte ihn -der, der hinter ihm war, an den Hoden. Ohne sich zu besinnen, tat der -Hodscha dasselbe mit dem Imam, der sein Vordermann war. - -Der fragte ihn: »Was tust du da?« - -»Nichts,« antwortet der Hodscha; »darf ich denn nicht nehmen, was man -mir nimmt?« - - -14. - -Der Hodscha saß einmal am Ufer eines Flusses, als er einen Trupp von -zehn Blinden auf ihn zukommen sah. Die trafen mit ihm die Abmachung, -daß er sie, den Mann für einen Para, hinübertragen solle. - -Beim Hinübertragen fiel nun einer von den Blinden ins Wasser und wurde -fortgerissen. Augenblicklich begannen die Blinden zu schreien. - -Aber der Hodscha sagte: »Warum schreit ihr? ihr zahlt mir einfach für -einen weniger, und die Sache ist in Ordnung.« - - -15. - -Einer, der ein Ei versteckt in der Hand hielt, sagte zum Hodscha: »Wenn -du errätst, was ich in der Hand habe, so gebe ich dirs, damit du dir -einen Eierkuchen machen kannst.« - -Darauf sagte der Hodscha: »Sag mir, wie es aussieht, und ich werde dir -antworten.« - -»Außen ist es weiß und innen gelb.« - -»O, ich weiß schon, was es ist,« rief der Hodscha; »es ist eine -ausgehöhlte Rübe, in die man Stückchen von einer Möhre gesteckt hat.« - - -16. - -Eines Tages stahl der Hodscha ein Kalb, ohne daß es der Eigentümer -bemerkt hätte. Der Hodscha tötete das Kalb und versteckte das Fell. -Bald darauf ward der Bestohlene inne, daß sein Kalb verloren war; -er lief durchs Viertel und schrie: »Muselmanen, mir ist mein Ochs -gestohlen worden; was für ein Schaden!« - -So klagte er, als plötzlich der Hodscha das Kalbfell hervorzog: »Jetzt -schäme dich aber, du Dieb; wie kannst du einen Ochsen für ein Kalb -verlangen?« - - -17. - -Als der Hodscha auf dem Markte herumstrich, kam einer auf ihn zu und -fragte ihn: »Wie steht denn der Mond? Drei viertel oder voll?« - -»Ich weiß es nicht,« sagte der Hodscha; »ich habe weder einen gekauft, -noch einen verkauft.« - - -18. - -Der Hodscha nahm eine Leiter auf seine Schultern und ging, lehnte sie -an eine Gartenmauer, stieg hinauf, legte sie an der andern Seite an und -stieg hinunter. Der Gärtner, der ihn sah, rief ihn an: »Was machst du -da, was suchst du?« - -Der Hodscha packte rasch die Leiter und antwortete: »Ich verkaufe -Leitern.« - -»Hier also ist der Markt für Leitern?« versetzte der Gärtner. - -Aber der Hodscha sagte: »Was für ein Dummkopf du bist! kann man denn -nicht überall Leitern verkaufen?« - - -19. - -Eines Tages nahm der Hodscha seine Hühnchen eins nach dem andern her -und legte ihnen jedem ein schwarzes Badetuch um den Hals. Dann ließ -er sie laufen. Das Volk sammelte sich an und fragte ihn, warum er die -Hühnchen also herrichte. - -Er antwortete: »Sie tragen Trauer um ihre Mutter.« - - -20. - -Ein Ochse war auf das Feld des Hodschas gelaufen; als ihn der bemerkte, -packte er einen Stock und rannte auf ihn los, aber der Ochs entwich. -Eine Woche war vergangen, als ihn der Hodscha wieder sah; diesmal war -der Ochs an einen Bauernkarren gespannt. Augenblicklich erwischte der -Hodscha einen Knüttel und versetzte dem Tiere eine tüchtige Tracht -Prügel. Der Bauer aber schrie, als er das sah: »Aber Freund, was hast -du denn gegen meinen Ochsen?« - -»Laß mich machen, du Dummkopf; er weiß schon, was er angestellt hat.« - - -21. - -Eines Tages verrichtete der Hodscha seine Waschungen an dem Ufer -eines Flusses; dabei fiel ihm einer von seinen Pantoffeln ins Wasser, -und er sah, wie ihn der Fluß mit sich fortführte. Da kehrte er dem -Flusse seinen Rücken zu, ließ einen Wind[68] und sagte: »Da nimm deine -Waschung zurück und gib mir meinen Pantoffel wieder.« - - -22. - -Der Hodscha traf einmal seine letztwilligen Verfügungen: »Wenn ich -sterbe, so legt mich in ein altes Grab.« - -Die Anwesenden sagten: »Warum denn?« - -»Wenn dann die Engel[69] kommen, um mich zu fragen, werde ich ihnen -antworten: ›Ich bin schon befragt worden; seht ihr denn nicht, daß mein -Grab schon alt ist?‹« - - -23. - -Der Hodscha fühlte einmal das Bedürfnis, sein Wasser abzuschlagen; er -ging auf den Abtritt und blieb dort einen Tag und eine Nacht. In der -Nähe lief ohne Unterlaß ein kleiner Brunnen, und das Plätschern dieses -Brunnens ließ ihn meinen, daß er mit seiner Verrichtung noch nicht zu -Ende sei. - -Da kam einer dazu und rief ihn an: »He Freund, du bleibst aber lange -da!« - -»Ich muß doch zuerst fertig werden,« antwortete der Hodscha, »bevor ich -weggehe.« - - -24. - -Eines Tages wollte der Hodscha ein Pferd besteigen, aber das hielt sich -so trefflich, daß er nicht hinaufkommen konnte; schließlich fing er zu -fluchen an. - -Dann aber sah er hinter sich; und da er bemerkte, daß er allein war, -stellte er diese Betrachtung an: »Gestehn wir es uns nur, daß es unter -uns noch schlechtere Kerle gibt als das Pferd da.« - - -25. - -Einmal war der Hodscha im Bade; während ihn der Wärter hinüber und -herüber abrieb, packte er ihn heftig bei den Hoden. - -»Was machst du denn?« fragte ihn der Wärter. - -»Ich habe dich nur gehalten,« antwortete der Hodscha, »damit du nicht -fällst.« - - -26. - -Der Hodscha hatte eines Tages die Knaben von Akschehir ins Bad zu -führen. Die verbargen jeder ein Ei in der Achselhöhle; dann gingen sie -alle mitsammen ins Bad, kleideten sich aus und setzten sich auf den -runden Stein mitten im Bade. Und sie sagten: »Kommt alle her; wer jetzt -kein Ei legt, bezahlt das Bad.« - -Die Sache wurde so abgemacht; nun gluckte ein jeder, zerarbeitete sich, -als ob er kreißte, und legte sein Ei auf den Stein. - -Alsbald erhob sich der Hodscha, der ihnen zugesehn hatte, schlug mit -den Armen wie mit Flügeln und krähte wie ein Hahn; und die Knaben -sagten: »Was machst du, Meister?« - -»Nun, braucht es denn keinen Hahn für so viel Hennen?« - - -27. - -Eines Tages verließ der Hodscha sein Haus in schwarzen Kleidern. Den -Leuten fiel das auf und sie fragten ihn, warum er also gekleidet sei. - -Er antwortete: »Der Vater meines Sohnes ist gestorben, und darum trage -ich Trauer.« - - -28. - -Nach einem langen Marsche hatte der Hodscha Durst. Er sah um sich und -gewahrte einen Brunnen, dessen Öffnung mit einem Pflocke verschlossen -war. Nach einem Trunke verlangend, zog er den Pflock heraus; da schoß -auch schon das Wasser in mächtigem Strahle heraus und ihm über den Kopf. - -Voller Ärger schrie er: »Da hat mans, wie närrisch du fließt; drum hat -man dir auch einen Pflock in den Hintern getrieben.«[70] - - -29. - -Eines Tages steckte der Hodscha etliche Pastinaken zu sich und ging ins -Gebirge Holz fällen. Als er durstig ward, schnitt er eine an; er fand -sie schal und warf sie weg. Er schnitt eine andere an und tat dasselbe, -kurz, er schnitt alle an, aß von einigen ein wenig und pißte auf die -Stücke, die übrig blieben. - -Dann fuhr er fort, Holz zu fällen, und kurz darauf bekam er von neuem -Durst. Nun nahm er die Köpfe der zerschnittenen Pastinaken und hierauf -jedes einzelne Stückchen; und indem er sagte: »Das da ist benetzt, das -nicht«, aß er sie schließlich alle miteinander auf. - - -30. - -Als der Hodscha einmal in die Stadt ging, begegnete er plötzlich zwei -Männern; die fragte er: »Wohin geht ihr?« - -Sie antworteten: »Wir sind erst am Anfang unserer Rute.« - -»Na, hoffen wir,« sagte der Hodscha, »daß ihr am Abende bei der Eichel -anlangt.« - - -31. - -Der Hodscha Nasreddin-Effendi hatte ein Lamm. Seine Freunde dachten -sich einen lustigen Streich aus, um es zu essen. Einer von ihnen kam -ihm wie zufällig entgegen und sagte im Vorbeigehn zu ihm: »Was willst -du mit dem Lamme da? morgen ist der Tag des jüngsten Gerichtes; komm, -schlachten und essen wir es.« - -Der Hodscha glaubte es nicht; er hörte auch kaum hin. - -Es kam ein zweiter und sagte dasselbe; kurz, sie kamen alle, einer nach -dem andern oder auch paarweise, und behaupteten, wie es abgemacht war, -daß am nächsten Tage das Ende der Welt sein werde. Schließlich stellte -sich der Hodscha, als ob er es glaubte. - -»Wenn es so ist, so seid willkommen, Freunde! Nun wollen wir hinaus -aufs Feld gehn, das Lamm schlachten und uns unsere letzten Augenblicke -noch recht gut miteinander unterhalten.« - -Alle waren dabei; sie nahmen das Lamm und zogen aufs Feld. - -Da sagte der Hodscha: »Ihr, meine Freunde, vergnügt euch; ich will mich -daranmachen, das Lamm zu braten.« - -Er war mitten unter ihnen und so legten alle ihre Mützen und Turbane -bei ihm nieder, um sich zu ergehen. Ohne zu verziehen, zündete der -Hodscha ein großes Feuer an, warf alle ihre Sachen hinein und begann -das Lamm zu braten. - -Bald darauf sagte einer von der Gesellschaft zu den andern: »Sehn wir -einmal nach, ob das Lamm des Hodschas schon hübsch braun ist; kommt es -essen.« - -Als sie hinkamen, wurden sie inne, daß der Hodscha alle ihre Kleider -ins Feuer geworfen hatte. »Bist du ein Narr? warum hast du unsere -Sachen ins Feuer geworfen?« - -»Ja, meine Herren,« erwiderte der Hodscha, »glaubt ihr denn das nicht, -was ihr mir früher erzählt habt? Wenn morgen das Ende der Welt ist, was -braucht ihr da Kleider?« - - -32. - -Einmal kam ein Dieb in das Haus des Hodschas, packte alles, was ihm -unter die Hände kam, zusammen, lud es sich auf den Rücken und ging weg. -Kaum war er draußen, als der Hodscha das übriggebliebene zusammenpackte -und sich damit belud; dann folgte er den Spuren des Diebes bis zu -dessen Haustür. - -Dort sagte der Dieb: »Was willst du von mir?« - -»Wieso?« sagte der Hodscha; »bin ich denn nicht richtig bei dem Hause, -wohin wir umgezogen sind?« - - -33. - -Eines Tages wurde der Hodscha gefragt: »Verstehst du nicht Persisch? -Sprich ein wenig, damit wir uns überzeugen.« - -Er antwortete ihnen in dieser Sprache: »Die Gans, die mein Grab höhlen -soll, fliegt noch im Gebirge; es haben sich Leute versammelt, aber sie -haben mich noch nicht in der Todesstarre gefunden.« - -Da gingen sie eilfertig weg, ohne noch etwas weiter zu verlangen. - - -34. - -Dem Hodscha war einmal Geld gestohlen worden. »O Herr,« rief er aus, -»bist du denn in Armut gefallen, daß du mir meine Ersparnisse genommen -hast?« Unter derlei Klagen ging er in die Moschee; dort verharrte er im -Gebete bis zum Morgen und dann ging er nach Hause. - -In derselbigen Nacht war es geschehn, daß ein Schiff auf dem Meere -Sturmesnot litt, und die Seeleute hatten gelobt, wenn sie entrännen, -dem Hodscha ein Geschenk zu geben. Der Herr ließ es zu, daß sie heil -ans Land kamen; ihrem Gelübde treu, brachten sie nun dem Hodscha das -versprochene Geld. - -»O Gott, o Gott,« schrie da Nasreddin, »wozu hast du es mir zu nehmen -brauchen, wenn du es mir nach einer außer Hause verbrachten Nacht -zurückgeben wolltest?« - - -35. - -Eines Tages entlieh der Hodscha von seinem Nachbar eine große Pfanne. -Nachdem sie ihm ihren Dienst geleistet hatte, trug er sie zurück und -brachte zugleich ein kleines Pfännchen. - -»Was soll denn das Pfännchen,« sagte der Nachbar, »das jetzt dabei ist?« - -»Ach,« antwortete der Hodscha, »die Pfanne war schwanger, und das ist -das Junge.« - -Der Nachbar nahm beides in Empfang. Kurze Zeit nach dieser Begebenheit -ging der Hodscha die Pfanne noch einmal entleihen. Fünf Tage wartete -der Nachbar vergebens, daß sie ihm zurückgestellt würde; dann pochte er -an die Tür des Hodschas. Der öffnete und fragte ihn: »Was willst du?« - -»Meine Pfanne.« - -»Wohl ergehe es dir, aber deine Pfanne ist gestorben.« - -»Ja kann denn eine Pfanne sterben?« - -»Natürlich; und warum solltest du es nicht glauben wollen, wo du doch -geglaubt hast, daß sie ein Junges bekommen hat?« - - -36. - -Als der Hodscha einmal auf einem Begräbnisplatze herumging, sah er, wie -ein riesiger Hund einen Grabstein besudelte. Empört wollte er ihn mit -einem großen Prügel, den er in der Hand hatte, schlagen, aber der Hund -machte Miene, ihn anzufallen. - -Da also der Hodscha sah, daß die Sache schief ging, rief er dem Hunde -zu: »Mach nur weiter, Freund, mach nur.« - - -37. - -Der Hodscha fing eines Tages einen Storch; er trug ihn nach Hause, nahm -ein Messer, stutzte ihm den langen Schnabel und die langen Beine und -setzte ihn auf einen erhöhten Platz. - -»So,« sagte er; »jetzt siehst du wenigstens einem Vogel ähnlich.« - - -38. - -Eines Tages schluckte der Hodscha heiße Suppe; er stieß einen Schrei -aus und lief voll Aufregung auf die Straße hinaus: »Platz, Leute, -Platz! ich brenne im Leibe.« - - -39. - -Ein Molla hatte Arabien, Persien, Indien und alle Länder durchwandert, -ohne daß es ihm gelungen wäre, eine gewisse Frage beantwortet zu -erhalten. Schließlich wurde ihm der Hodscha genannt; augenblicklich -machte er sich auf nach Akschehir. Auf dem Wege kaufte er um einen -Asper Granatäpfel und steckte sie zu sich. Im Gefilde von Akschehir -angekommen, sah er einen Mann in Sandalen und einem Filzmantel, der -den Acker bearbeitete, gleichwohl aber das Aussehn eines gebildeten -Menschen hatte; es war der Hodscha. Er trat auf ihn zu und grüßte ihn. - -Der Hodscha erwiderte den Gruß und sagte: »Molla-Effendi, was gibt es -neues?« - -»Ich will dir einige Fragen vorlegen; wirst du sie beantworten können?« - -»Sicherlich. Aber es hat einmal einer gesagt: ›Ohne Geld hätte deine -Mutter deinem Vater nichts bewilligt‹; warum sollte ich dir einen -Gefallen tun?« - -Der Molla nahm die Granatäpfel aus seinem Busen und bot sie dem Hodscha -an. Nun begann der die Fragen des Mollas zu beantworten, wobei er -einen Apfel nach dem andern verzehrte. Eben war er mit den Äpfeln -fertig geworden, als der Molla sagte: »Nun habe ich noch eine Frage.« - -»Du täuschest dich, mein Freund; sind denn noch Äpfel da?« - -»Ach,« sagte der Molla, »du scheinst mir ein tüchtiger Schelm zu sein; -an derlei Weisen ist kein Mangel.« Und damit machte er sich davon. - - -40. - -Der Hodscha sah einmal eine Menge Enten, die sich in der Quelle eines -Baches tummelten. Er lief auf sie zu, um einige zu fangen, aber sie -flogen weg. Da setzte er sich an die Quelle und tauchte das Brot, das -er mitgebracht hatte, stückchenweise ins Wasser. Während er so das -feuchte Brot aß, kam ein Fußgänger vorüber, und der fragte ihn: »Was -ißt du?« - -»Ententunke,« antwortete der Hodscha. - - -41. - -Der Hodscha wollte einmal eine Leber nach Hause tragen; plötzlich aber -schoß ein Sperber aus den Lüften auf sie herab und entflog mit ihr. -Der Hodscha sah ihm nach, merkte aber, daß nichts mehr zu machen war. -Augenblicklich erstieg er einen erhöhten Ort; als er dann einen Mann -kommen sah, der auch eine Leber in der Hand hielt, entriß er sie ihm -und eilte damit auf die Spitze eines Felsens. - -Der Mann schrie: »Warum beraubst du mich so, Hodscha?« - -Der Hodscha antwortete: »Ich habe nur versucht, wie ich es machen -müßte, wenn ich ein Sperber wäre.« - - -42. - -Um Hodscha kam einer, um Stricke zu entleihen. Der Hodscha ging ins -Haus, kam aber sogleich zurück und sagte, daß sie voll Mehl seien, das -auf ihnen trocknen solle. Der andere antwortete: »Trocknet man denn -Mehl auf Stricken?« - -Nun sagte der Hodscha: »Je weniger gern man sie herleiht, desto eher -läßt man darauf Mehl trocknen.« - - -43. - -Neben dem Hodscha ging einer; sie sahen sich gegenseitig an und traten -jeder in demselben Augenblicke ein paar Schritte zurück. »Ist es -erlaubt, Herr,« sagte der Hodscha, »dich zu fragen, wer du bist? ich -kenne dich nicht.« - -Der andere antwortete: »Wieso bist du denn dann über meinen Anblick so -erstaunt gewesen?« - -Der Hodscha erwiderte: »Ich habe gesehn, daß dein Turban ganz so ist -wie der meinige und daß dein Mantel derselbe ist wie der meinige; da -habe ich dich für mich gehalten.« - - -44. - -Im Hause des Hodschas war einmal jemand krank, und man kam sich um sein -Befinden erkundigen. - -Er antwortete: »Zuerst war er genesen, aber dann ist er gestorben.« - - -45. - -Der Hodscha steckte seine Hühner in einen Käfig und ging damit nach -Siwri-Hissar. Unterwegs sagte er sich: »Diese armen Tiere sind -gefangen; ich will sie ein bißchen auslassen, o Herr.« Als sie aber in -Freiheit waren, liefen sie nach allen Seiten auseinander. Nun trieb der -Hodscha den Hahn mit einem Stocke in der Hand vor sich her und sagte -zu ihm: »Was? mitten in der Nacht weißt du, daß es Morgen wird, und am -hellichten Tag kennst du den Weg nicht?« - - -46. - -Als der Hodscha eines Tages auf einem Begräbnisplatze neben dem Wege -ging, fiel er in ein altes Grab; nun sagte er sich: »Ich will sehn, -ob Munkar und Nakir kommen,« und legte sich der Länge nach nieder. -Während er also wartete, hörte er ein Geklingel von Glöckchen, die -sich näherten. Er dachte, der Tag der Auferstehung und des Gerichtes -sei gekommen, und stieg aus dem Grabmale. Da sah er, daß eine Karawane -hervorkam; bei seinem Anblicke wurden die Maultiere scheu und rannten -nach verschiedenen Seiten davon. Die Treiber liefen auf ihn zu, jeder -mit seinem Stocke bewaffnet, und fragten ihn, wer er sei. - -»Ich bin ein Toter.« - -»Und was tust du da?« - -»Ich mache einen Spaziergang.« - -»Nun, den wollen wir dir recht angenehm machen.« Und damit warfen sie -sich auf den Hodscha und prügelten ihn tüchtig durch; bald hatte er den -Kopf zerschlagen und die Augen braun und blau. - -Als ihn seine Frau in dieser Verfassung heimkommen sah, fragte sie -ihn, woher er komme. Er antwortete: »Von den Toten; ich bin im Grabe -gewesen.« - -»Wie geht es denn in der andern Welt zu?« - -»Ach, Weib, vor einem hüte dich; mach nur ja die Maultiere nicht scheu, -die man treibt.« - - -47. - -Man hatte den Hodscha als Gesandten zu den Kurden geschickt. Sofort -nach seiner Ankunft luden sie ihn zu einem Festmahle ein; er zog seinen -Pelzmantel an und ging hin. Mitten im Gespräch ließ er plötzlich einen -Furz; da sagten sie zu ihm: »Es ist eine Schande, Molla-Effendi, also -zu furzen.« - -»Was?« schrie er; »wie hätte ich denn denken sollen, daß es die Kurden -verstehn, wenn man auf türkisch furzt?« - - -48. - -Eines Tages ging der Hodscha mit seinem Amad[71] auf die Wolfsjagd. -Dieser war eben in die Höhle gekrochen, als der Wolf unversehens -zurückkam. Der Hodscha benutzte den Augenblick, wo der Wolf in dem -Loche verschwand, und packte ihn beim Schwanze. Daraufhin begann der -Wolf mit den Beinen zu scharren; der Staub drang dem Amad in die Augen, -und er schrie: »Hodscha, was ist das für ein Staub?« - -Der Hodscha antwortete: »Wenn sein Schwanz reißt, wirst du noch einen -ganz andern Staub sehn!« - - -49. - -Eines Tages stieg der Hodscha auf einen Baum; dann begann er den Ast, -auf den er sich gesetzt hatte, abzuhacken. Ein Vorübergehender sah -dies von unten und rief ihm zu: »He Freund, weißt du denn nicht, daß -du zugleich mit dem Aste, den du von dem Baume abschneiden willst, -herunterfallen wirst?« - -Der Hodscha antwortete nichts; als er aber mit dem Aste -heruntergefallen war, begann er dem wohlmeinenden Ratgeber, der -weiterschritt, nachzueilen. Und er rief ihn an: »He Freund, da du -es vorausgesehn hast, wann ich herunterfallen werde, so mußt du mir -zweifellos auch sagen können, wann ich sterben werde.« Und bei diesen -Worten hielt er den Fremden fest. - -Der antwortete, um von ihm loszukommen: »Wann dein Esel, während er -beim Ersteigen einer Anhöhe brällt, einen Furz läßt, so wird die Hälfte -deiner Seele entweichen; wann er dann den zweiten läßt, so wird sie -gänzlich von dir scheiden.« - -Der Hodscha setzte seinen Weg fort; und bei der zweiten Mahnung warf er -sich zu Boden mit den Worten: »Ich bin tot.« - -Es versammelten sich Leute um ihn, und die brachten eine Bahre, legten -ihn darauf und machten sich auf den Weg nach seinem Hause. Da kamen sie -an eine Pfütze, die es ihnen verwehrte, geradeaus weiterzugehn. Als -sie nun einander fragten: »Wie sollen wir da hinüberkommen?«, hob der -Hodscha sein Haupt und sagte: »Als ich noch am Leben war, bin ich immer -diesen Weg gegangen.« - - -50. - -Einmal gedachte der Hodscha einen unterirdischen Stall zu machen[72]. -Nun sah er auf einem Spaziergange in dem Keller eines seiner Nachbarn -eine Kuh und etliche Ochsen. Hoch erfreut darüber ging er wieder heim -und sagte zu seiner Frau: - -»Was gibst du mir für eine gute Neuigkeit? ich habe einen Stall voll -Rinder gefunden, der noch so ist, wie er zur Zeit der Ungläubigen war.« - - -51. - -Der Hodscha hatte zwei Töchter; die kamen ihn einmal beide besuchen, -und er fragte sie: »Wovon lebt ihr?« - -Die eine sagte: »Mein Mann ist Bauer; er hat viel Korn gesät, und wenn -es regnet, wird er so viel haben, daß er mich kleiden kann.« - -Die andere sagte: »Mein Mann ist Hafner; er hat viele Töpfe gemacht, -und wenn kein Regen kommt, so wird er so viel haben, daß er mir Kleider -kaufen kann.« - -Nun sagte der Hodscha: »Eine von euch wird ja bekommen, was sie -wünscht; aber welche, das weiß ich nicht.« - - -52. - -Eines Tages kam der Hodscha nach Siwri-Hissar; es war am Ende des -Ramasans und man wartete, daß es Neumond werde, weil dann das -Bairamfest beginnen sollte. Er sah eine Menge Leute versammelt, die -alle den Mond beobachteten, und da sagte er: - -»Was ist denn an dem Monde so bemerkenswert? Bei uns zu Hause ist er so -groß wie ein Wagenrad, und es kümmert sich kein Mensch um ihn; hier, wo -er so dünn ist wie ein Zahnstocher, versammeln sich alle Leute, um ihn -zu betrachten!« - - -53. - -Der Hodscha kam einmal in eine Stadt und sah dort die großen Röhren -einer Wasserleitung. Da fragte er einen Vorübergehenden: »Was ist das?« - -Der antwortete: »Das ist das, womit wir Städter das Wasser ablassen.« - -»Daraus läßt sich schließen,« versetzte der Hodscha, »wie euere Frauen -gebaut sein müssen.« - - -54. - -Eines Tages ging der Hodscha in Akschehir spazieren. »Herr Gott,« rief -er aus, »gib mir tausend Goldstücke; eines weniger nehme ich nicht.« - -Dieses Gebet hörte ein Jude, der in seiner Nähe war; neugierig, was -geschehn werde, tat er neunhundertneunundneunzig Goldstücke in einen -Beutel und warf ihn durch das Rauchloch in die Hütte des Hodschas. - -Als der Hodscha den Beutel am Boden bemerkte, rief er aus: »O Herr, -du hast mein Gebet erhört.« Er öffnete den Beutel und zählte die -Goldstücke; da fand er, daß eines fehlte. Und er sagte: »Der, der mir -diese gegeben hat, wird mir auch noch das letzte geben; ich nehme sie -an.« - -Bei diesen Worten wurde der Jude unruhig; hastig klopfte er an die -Tür des Hodschas: »Guten Tag, Hodscha-Effendi! Gib mir, bitte, die -Goldstücke da; sie gehören mir.« - -»Bist du närrisch geworden, Krämer? Ich habe zu Gott, dem -Untrügerischen — gepriesen sei sein Name — gebetet, und er hat mich -erhört; wieso sollte dies Geld dir gehören?« - -»Bei meiner Seele, es war ein Spaß.« - -»Den Spaß verstehe ich nicht.« - -»Ich habe es getan, weil ich dich sagen hörte, daß du eines weniger -nicht nehmen werdest.« - -»Aber dann habe ich gesagt, daß ich sie nehme.« - -»Gehn wir zu Gericht.« - -»Zu Fuße gehe ich nicht hin.« - -Nun brachte der Jude dem Hodscha ein Maultier, aber der sagte: »Auch -einen Pelz brauche ich noch.« - -Der Jude brachte ihm noch einen Pelz, und nun gingen sie aufs Gericht -zum Kadi. Der fragte sie, was sie herführe, und der Jude sagte: »Der -Mann da hat mein Geld genommen und weigert sich, es zurückzugeben.« - -Der Kadi sagte zum Hodscha: »Was hast du darauf zu erwidern?« - -»Herr, ich habe Gott, den ewig wahrhaften — gepriesen sei sein Name -— um tausend Goldstücke gebeten, und er hat mich erhört; als ich dann -nachgezählt habe, fand ich um eines weniger. Trotzdem bin ich nicht -davon abgestanden, sie zu nehmen, Herr. Nun fordert sie der Jude da als -sein Eigentum ein, aber nicht nur sie, sondern auch den Pelz, den ich -trage, und das Maultier, auf dem ich hiehergekommen bin.« - -»Gewiß gehört alles mir, Herr,« erwiderte augenblicklich der Jude. - -Aber der Kadi schrie: »Zum Teufel mit dir, Jude!« Und unverzüglich -wurde der Jude mit Stockprügeln hinausgejagt. - -Der Hodscha jedoch kehrte stillvergnügt mit Pelz und Maultier heim. - - -55. - -Eines Tages nahm der Hodscha an einem Hochzeitsmahle teil; die Kleider, -die er anhatte, waren alt. Niemand kümmerte sich um ihn und es wurde -ihm keine Aufmerksamkeit erzeigt. Daraufhin ging er weg und lief nach -Hause, um seinen Pelz anzuziehn. Dann kehrte er zurück, und kaum war -er bei der Tür angelangt, als man ihn auch schon einlud, einzutreten. -»Setz dich, Hodscha-Effendi, wenn es dir beliebt, oben an die -Tafel,« sagte man zu ihm und überhäufte ihn mit Ehrenbezeigungen und -Aufmerksamkeiten. - -Da faßte er die Ärmel seines Pelzes und rief: »Gebt, bitte, meinem -Kleide zu essen.« - -Die Tischgenossen sahen ihn an und baten ihn, sich zu erklären. Und er -sagte: »Mein Kleid ist es, dem die Ehre erwiesen wird; warum soll es -nicht auch den Genuß haben?« - - -56. - -Als der Hodscha einmal eine Stadt betrat, traf er das ganze Volk damit -beschäftigt, zu essen und zu trinken. Man bemerkte ihn, begrüßte -ihn artig und brachte ihm Speise und Trank. Das Jahr war aber -unfruchtbar. Wie nun der Hodscha so aß und trank, fragte er sich, wieso -die Lebensmittel an diesem Orte so im Überflusse vorhanden seien. -Schließlich bat er darüber um Auskunft. - -»Bist du verrückt?« war die Antwort. »Heute ist doch das Bairamfest, -wo sich jedermann, je nach seinen Mitteln, mit Mundvorrat versorgt und -aufkochen läßt; der Überfluß dauert nur eine kleine Weile.« - -Nun rief der Hodscha: »Wollte doch Gott, daß alle Tage Bairam wäre!« - - -57. - -Eines Tages brachte der Hodscha eine Kuh auf den Markt; aber er mochte -herumgehn, wie er wollte, er konnte sie nicht verkaufen. Da sagte -einer, der vorüberging, zu ihm: »Warum führst du die Kuh herum und -verkaufst sie nicht?« - -»Ach,« sagte der Hodscha, »seit aller Früh lasse ich sie ansehn; aber -wie ich sie auch angepriesen habe, verkaufen habe ich sie doch nicht -können.« - -Nun nahm ihm der Mann die Kuh ab und führte sie selber herum, wobei er -rief: »Seht, wie jung sie ist, und dabei ist sie im sechsten Monate -trächtig.« - -Im Nu kamen Kauflustige herbei, und bald hatte einer die Kuh um ein -hübsches Stück Geld erstanden. Der Hodscha nahm das Geld und ging nach -Hause, ganz verwirrt, als hätte er sich betrunken gehabt. - -Unterdessen waren zu ihm einige Frauen auf Brautschau gekommen; er -hatte nämlich eine mannbare Tochter. Seine Frau sagte es ihm und setzte -hinzu: »Du bist nicht gerade der gescheiteste, Mann, drum halte dich -abseits. Ich will die Frauen empfangen und unsere Tochter loben, was -ich nur kann; vielleicht entschließen sie sich, sie zu nehmen.« - -»Gib acht, Weib, was du sagst. Heute habe ich einen neuen Kunstgriff -gelernt, und da will ich hineingehn; paß nur auf, wie ich es anpacken -werde, um sie herumzubekommen.« Mit diesen Worten trat er zu den Frauen -hinein. - -»Was willst du da?« schrien sie[73]; »hole uns deine Frau und deine -Tochter.« - -»Meine Frau ist so mit Arbeit überhäuft, daß sie kaum weiß, was für -Eigenschaften ihre Tochter hat; in unserer Familie sind es übrigens -wir Männer, die die Gaben und Anlagen eines jeden beobachten und -beurteilen, und so bin ich bereit, euch über alles genau Auskunft zu -geben.« - -»So zähle uns ein paar Einzelheiten auf, damit wir wissen, woran wir -sind.« - -Der Hodscha sagte: »Sie ist noch sehr jung und seit sechs Monaten -schwanger; wenn das nicht stimmt, so bringt sie mir zurück.« - -Die Frauen sahen eine die andere an und gingen weg. - -Nun sagte das Weib des Hodschas: »Warum hast du so einen Unsinn -gesprochen? damit hast du sie vertrieben.« - -»Sei unbesorgt,« antwortete er: »sie können weit und breit herumlaufen, -ohne daß es ihnen gelänge, ein solches Mädchen zu finden; sie werden -also wiederkommen. Kein Mensch hätte meine Kuh gekauft, wenn ich sie -nicht auf diese Weise angepriesen hätte.« - - -58. - -Der Hodscha wollte sich seinen Turban umwinden, konnte aber die Enden -nicht aneinanderbringen; er wickelte ihn auf und wickelte ihn zu, doch -stets war es umsonst. Voll Ungeduld ging er, um ihn versteigern zu -lassen. - -Als es dazu kam, trat einer näher, der entschlossen schien, ihn zu -kaufen. Aber der Hodscha machte sich an ihn heran und sagte heimlich zu -ihm: »Hüte dich wohl, ihn zu kaufen; er ist viel zu kurz.« - - -59. - -Dem Hodscha wurde ein Sohn geboren; da kam einer zu ihm, um ihm die -frohe Nachricht zu überbringen. - -Der Hodscha sagte: »Wenn mir ein Sohn geboren worden ist, so muß -ich sicherlich Gott dafür danken; aber warum sollte ich auch dir -erkenntlich sein?« - - -60. - -Zum Hodscha kam einer, um dessen Esel zu entleihen. »Warte,« sagte der -Hodscha, »ich will ihn erst einmal befragen; ist es ihm recht, so ist -die Sache gemacht.« - -Er ging ins Haus, blieb einen Augenblick drinnen, kam wieder heraus -und sagte: »Der Esel ist es nicht zufrieden; er sagt, er würde, wenn -ich ihn herliehe, über die Ohren geschlagen werden, und mich würde man -auslachen.« - - -61. - -Der Hodscha stieg einmal auf seinen Esel und ritt in seinen Garten. -Als er nun wegen eines kleinen Bedürfnisses abseits gehn mußte, zog -er seinen Pelz aus und legte ihn auf den Sattel des Esels. Da kam ein -Dieb, packte den Pelz und entwich. - -Der Hodscha kam zurück und sah, was geschehn war; unverzüglich nahm er -dem Esel den Sattel ab, um ihn sich selber aufzulegen, gab dem Esel -einen Peitschenhieb und sagte: »Gib mir meinen Pelz wieder, und ich -gebe dir deinen Sattel.« - - -62. - -Eines Tages ritt er wieder auf seinem Esel aus. Wieder mußte er ein -Bedürfnis befriedigen und wieder legte er seinen Pelz auf den Esel. -Ein Mann, der ihn beobachtet hatte, packte den Pelz und wollte damit -weglaufen. In diesem Augenblicke begann der Esel zu brällen. - -»Du magst schreien und brällen,« sagte der Hodscha, »nützen wird es -nichts.« - -Der Dieb aber, der das hörte, legte in der Meinung, der Hodscha habe -ihn gesehn, eiligst den Pelz wieder hin und entlief. - - -63. - -Der Hodscha hatte seinen Esel verloren und er erkundigte sich um ihn. -Da sagte einer: »Ich habe ihn dort und dort als Kadi gesehn.« - -»Das wundert mich gar nicht,« sagte der Hodscha; »denn wann ich -Unterricht erteilte, spitzte er immer die Ohren dorthin, wo er mich -sprechen hörte.« - - -64. - -Der Hodscha ging ins Gebirge Holz fällen; da begegnete er einem Manne, -der einen sonderlich lebhaften Esel ritt. Der Mann kam näher und ritt -an dem Hodscha vorbei. Der rief ihm nach: »Warte ein bißchen; ich muß -dich um etwas fragen.« - -Der Mann hielt an. - -Nun sagte der Hodscha: »Wieso läuft denn dein Esel so schnell? Der -meinige geht nicht vom Flecke. Was wendest du an?« - -»Was gibst du mir,« antwortete der andere, »wenn ich dirs mitteile?« - -»Einen Bienenstock.« - -»In der Stadt gibts jetzt roten Pfeffer. Davon kaufe dir. Hierauf geh -ins Gebirge, fälle dein Holz, nimm, wann du es dem Esel aufgeladen -hast, ein wenig von diesem Pfeffer und stecke es ihm in den Hintern. -Dann paß auf: du wirst sehn, wie schnell er laufen wird.« - -Auf der Stelle kehrte der Hodscha um, um unverzüglich in die Stadt zu -gehn und roten Pfeffer zu kaufen. Dann ging er wieder ins Gebirge, -fällte Holz, belud den Esel und steckte ihm ein wenig Pfeffer in den -Hintern. Sofort setzte sich der Esel in Galopp, und zwar so, daß ihm -der Hodscha nicht folgen konnte. - -Er sagte sich: »Das Mittel dieses Menschen ist wahrhaftig gut; wenn ich -es selber anwendete, sollte ich da nicht auch so feurig werden? Ich -will es versuchen.« - -Mit diesen Worten steckte er sich ein wenig hinein; da verspürte er ein -derartiges Brennen, daß er zu laufen begann wie das Feuer und den Esel -überholte. So kam er zu Hause an. - -Seine Frau sagte zu ihm: »Was hast du denn?« - -»Jetzt ist nicht Zeit zu reden,« antwortete der Hodscha. »Der Esel -kommt nach; lade ihn ab. Inzwischen will ich noch ein paarmal durchs -Dorf laufen.« - - -65. - -Einmal kam einer zum Hodscha und wollte dessen Esel geliehn haben. Der -Hodscha antwortete: »Er ist nicht zu Hause.« - -Kaum waren diese Worte gesprochen, als man den Esel drinnen brällen -hörte. - -»Aber Effendi,« sagte der Mann, »du sagst, der Esel sei nicht zu Hause, -und er brällt drinnen.« - -»Was?« antwortete der Hodscha, »dem Esel glaubst du, und mir Graubart -glaubst du nicht? Du bist ein ganz sonderbarer Mensch.« - - -66. - -Der Hodscha sagte eines Tages zu seiner Frau: »Woran erkennst du es, -daß ein Mensch tot ist?« - -Sie antwortete: »Daß seine Hände und Füße kalt sind.« - -Etliche Tage darauf ging der Hodscha ins Gebirge um Holz; unterm Gehn -fror ihn an Hand und Fuß. Da schrie er: »Jetzt bin ich tot«; damit -legte er sich unter einem Baume nieder. - -Es kamen Wölfe, und die begannen seinen Esel zu fressen. Nun sagte der -Hodscha: »Das ist freilich eine hübsche Gelegenheit für euch, wenn der -Herr des Esels gestorben ist.« - - -67. - -Der Hodscha fällte einmal Holz in den Bergen, als sich ein Wolf -daranmachte, seinen Esel zu zerreißen; und der Hodscha bemerkte das -nicht eher, als bis der Wolf seine Beute davonschleppte. Nun rief ihm -einer zu, er solle acht geben, was geschehe. - -Aber der Hodscha erwiderte: »Wozu schreist du jetzt? Gefressen hat der -Wolf, was er wollte; warum soll ich ihn den Berg hinauf abhetzen?« - - -68. - -Der Hodscha wollte einmal seinen Esel verkaufen und führte ihn auf den -Markt; auf dem Wege beschmutzte sich der Esel seinen Schwanz mit Kot. -Ohne zu zaudern, schnitt er ihm ihn ab und steckte ihn in den Sack. Als -er dann den Esel zum Kaufe ausbot, kam einer und sagte: »Du, dein Esel -hat keinen Schwanz, man hat ihn ihm abgeschnitten.« - -Der Hodscha antwortete: »Kauf ihn nur ruhig; der Schwanz ist nicht -weit.« - - -69. - -Der Hodscha kam von einem langen Ritte zurück; sein Esel, der arg -durstig geworden war, bemerkte ganz in seiner Nähe eine Pfütze, deren -Ränder aber sehr steil abfielen. Kaum hatte er das Wasser gesehn, so -sprengte er darauf zu; und er war schon daran, sich hinunterzustürzen, -als die Frösche, die dort hausten, zu quaken begannen. Erschreckt wich -der Esel zurück. - -Der Hodscha lief hin, packte ihn und schrie: »Schönen Dank, meine -lieben Sumpfvögel; da habt ihr auch etwas, um euch Kuchen zu kaufen.« -Und er warf ihnen ein Dreiparastück ins Wasser. - - -70. - -Zu der Zeit des Hodschas Nasreddin-Effendi erstanden drei Mönche, -ausgezeichnet in jeder Wissenschaft, und die reisten durch die Welt. -Auf dieser Wanderschaft kamen sie auch in das Land des Sultans -Alaeddin, und der lud sie ein, den Glauben anzunehmen. Sie sagten: »Wir -haben jeder eine Frage; wenn uns die beantwortet werden, so wollen wir -euerm Glauben beitreten.« Und darauf einigte man sich. - -Sultan Alaeddin versammelte seine Gelehrten und Weisen; aber keiner -von ihnen war imstande, eine Antwort zu geben. Voll Zorn sagte -Sultan Alaeddin: »So gibt es denn in meinem Lande keinen Weisen oder -Gelehrten, der ihnen antworten könnte!«; und er war sehr bekümmert. - -Da sagte einer: »Diese Fragen kann niemand sonst beantworten, als der -Hodscha Nasreddin-Effendi; der kann es vielleicht.« - -Alsbald befahl der König, zu Nasreddin-Effendi einen Tataren zu -schicken. Der beeilte sich, zu dem Hodscha zu gelangen, und meldete -ihm den Befehl des Padischahs; augenblicklich sattelte Nasreddin -seinen Esel, nahm seinen Stock als Stütze, stieg auf den Esel, sagte -dem Tataren: »Reite vor mir«, und eilte geradewegs zum Serail Sultan -Alaeddins. - -Als er vor das Angesicht des Padischahs trat, gab er ihm den Salam und -empfing ihn wieder, und es wurde ihm ein Platz zum Sitzen gewiesen. -Nachdem er sich gesetzt hatte, flehte er den Segen auf den Padischah -herab; dann sagte er: »Was ist dein Wunsch, daß du mich gerufen hast?« - -Nun erzählte Sultan Alaeddin, worum es sich handelte, und der Hodscha -sagte: »Was sind euere Fragen?« - -Da trat einer von den Mönchen vor und sagte: »Meine Frage, ehrwürdiger -Effendi, ist: ›Wo ist der Mittelpunkt der Welt?‹« - -Sofort zeigte der Hodscha mit seinem Stocke auf den vordern Huf -des Esels und sagte: »Hier, wo der Fuß meines Esels steht, ist der -Mittelpunkt der Welt.« - -Der Mönch sagte: »Woher ist das bekannt?« - -Der Hodscha antwortete: »Wenn du es nicht glaubst, so miß es aus; -sollte es sich anders ergeben, so sprich demgemäß.« - -Darauf trat wieder ein Mönch vor und sagte: »Wie viel Sterne sind an -dem Antlitze des Himmels?« - -Der Hodscha antwortete: »So viel, wie Haare auf meinem Esel.« - -Der Mönch sagte: »Woraus erhellt das?« - -»Wenn du es nicht glaubst, so zähle nach; kommen weniger heraus, dann -sprich.« - -Der Mönch sagte: »Kann man denn die Haare des Esels zählen?« - -Der Hodscha sagte: »Kann man denn so viel Sterne zählen?« - -Der dritte Mönch trat vor und sagte: »Wenn du mir meine Frage zu -beantworten verstehst, so wollen wir alle drei gläubig werden.« - -Der Hodscha sagte: »Sprich; wir wollen sehn.« - -Der Mönch sagte: »Wie viel Haare sind in meinem Barte?« - -Der Hodscha antwortete: »So viele wie in dem Schwanze meines Esels.« - -Der Mönch erwiderte: »Woher ist das bekannt?« - -Der Hodscha sagte: »Wenn du es nicht glaubst, Freund, so zähle nach.« - -Der Mönch sagte, mit diesem Vorschlage sei er nicht einverstanden. - -Nun sagte der Hodscha: »Wenn du es nicht zufrieden bist, so laß uns -je ein Haar aus deinem Barte und je eins aus dem Schwanze des Esels -ausreißen, und wir wollen sehn, was sich ergibt.« - -Der Mönch sah, daß das nicht recht anging. Und von Gott, dem -Allmächtigen, kam ihm die Eingebung und er sagte zu seinen -Reisegefährten: »Ich bin gläubig geworden.« Und er verkündete die -Einheit, und auch die andern zwei wurden mit Herz und Seele gläubig. -Und fortan waren alle dem Hodscha ergeben. - - -71. - -Eines Tages wollte der Hodscha dem Bei Tamerlan einen Besuch abstatten. -Er ging in den Garten und pflückte einen Korb Quitten; damit machte er -sich auf den Weg. Er begegnete einem Bekannten, und der sagte zu ihm: -»Wohin gehst du, Hodscha?« - -Der Hodscha antwortete: »Es ist schon lange her, daß ich nicht bei Bei -Tamerlan war; ich will ihn jetzt besuchen.« - -»Und was ist das?« - -»Ein Geschenk für den Bei,« sagte der Hodscha. - -»Aber Quitten«, fuhr der Mann fort, »sind jetzt nicht das richtige; -jetzt ist die Zeit der Feigen: bring ihm doch einige recht frische.« - -Ohne weitere Worte ging der Hodscha wieder heim, warf die Quitten -weg und nahm Feigen; freilich merkte er, daß sie noch grün und sauer -waren. Er ging damit zum Bei und bot sie ihm nach dem Gruße auf einer -Holzschüssel dar. - -Der Bei griff sofort um eine Feige, die ihm gut zu sein schien, und -führte sie zum Munde; er geriet in Zorn und befahl, die übrigen dem -Hodscha an den Kopf zu werfen. Eine nach der andern traf den Hodscha -ins Gesicht, aber er rief bei einer jeden: »Gelobt sei Gott!« - -»Hodscha,« sagte der Bei, ihn unterbrechend, »warum diese Danksagungen? -soll ich sie als eine Verhöhnung auffassen?« - -»Meinen Dank sage ich deswegen, weil ich dir habe Quitten bringen -wollen und mir einer, Gott sei gelobt, den Rat gegeben hat, lieber -Feigen zu nehmen. Wenn es Quitten gewesen wären, wo wäre ich jetzt?« - - -72. - -Ein andres Mal ging der Hodscha wieder zum Bei. Der war eben daran, -auf die Jagd zu reiten; er nahm den Hodscha mit, ließ ihn aber auf -eine elende Mähre steigen. Es fiel ein Platzregen, und jeder machte -sich mit seinem Pferde im Galopp davon; der Hodscha jedoch konnte das -seinige nicht von der Stelle bringen und mußte zurückbleiben. Ohne zu -zaudern, zog er seine Kleider aus, brachte sie am Bauche des Pferdes -ins Trockene und saß wieder auf. Als dann der Regen aufhörte, kleidete -er sich wieder an und ritt zum Bei. Der verwunderte sich höchlich, ihn -nicht im mindesten naß zu sehn. - -Der Hodscha erklärte es ihm: »Dieses Pferd ist gar wacker; es ist so -schnell gelaufen, daß ich keine Zeit hatte, naß zu werden.« - -Der Bei wies nun dem Pferde den ersten Platz in seinem Stalle an. -Als er dann wieder einmal auf die Jagd reiten wollte, nahm er den -ausgezeichneten Renner selber und gab dem Hodscha ein andres Pferd. Es -fing wieder zu regnen an; jeder eilte davon, um sich ins Trockene zu -bringen, und der Bei, der auf der Mähre zurückblieb, wurde bis auf die -Haut durchnäßt. Wütend über die Antwort, die ihm der Hodscha gegeben -hatte, rief er ihn am nächsten Tage vor sich. - -»Hältst du mich für deinesgleichen, daß du mich belogen hast?« - -»Warum ärgerst du dich, Bei? Weißt du denn nicht, wie man es macht? -Hättest du dich, wie ich es getan habe, ausgekleidet und wärest auf dem -Pferde geblieben, so hättest du, als der Regen aufgehört hat, trockene -Kleider gehabt.« - - -73. - -Eines Tages ließ der Bei den Hodscha zum Dscherid[74] einladen. Nun -besaß der Hodscha einen prächtigen Ochsen; den sattelte und bestieg er -und kam also auf den Platz, wo der Dscherid stattfinden sollte. Alle -lachten, als sie ihn sahen. - -»Hodscha,« sagte der Bei, »das ist etwas neues, einen Ochsen reiten! -Aber laufen kann er nicht.« - -Der Hodscha erwiderte: »Ich habe ihn schon schneller laufen sehn als -ein Pferd; und dabei war er damals erst ein Kalb.« - - -74. - -Eines Tages lud Tamerlan den Hodscha Nasreddin zu einem Mahle ein; nach -dem, was man ihm von ihm erzählt hatte, war er begierig geworden, sich -seinem Gebete zu empfehlen. - -»Tamerlan,« ließ er ihm sagen, »der aus seinem Lande gekommen ist, will -Nutzen ziehn von deinen Gebeten und Segnungen. Komm zu ihm und du wirst -die Zeichen seiner Hochachtung empfangen.« Und die Boten fügten bei: -»Tamerlan wird dich mit Ehren überhäufen.« - -Der Hodscha sagte: »Sei es, wie immer es will.« Und er stieg auf seinen -Esel und sagte zu seinem Amad: »Komm mit zu Timur.« - -Der folgte der Aufforderung und so begaben sie sich zu dem -Tatarenherrscher. Sie trafen ihn sitzend, und er war höflich mit dem -Hodscha und lud ihn ein, neben ihm niederzusitzen. Bald bemerkte -Nasreddin, daß Timur, wie er so saß, seine Füße unter ein Kissen -gesteckt hatte; da tat er ebenso die seinigen darunter. Dadurch fühlte -sich Timur verletzt, und sein Ärger wuchs, je länger der Hodscha -seine Füße neben den seinigen hatte. Und er sagte bei sich: »Sieh -einmal, er will es mir gleichtun, mir, dem Padischah, und ohne sich zu -entschuldigen!« Und er sagte zum Hodscha: »Was für ein Unterschied ist -zwischen dir und deinem Esel?« - -»Was für ein Unterschied,« erwiderte der Hodscha, »ist zwischen deiner -Majestät und dem Kissen da?« - -Der Zorn Timurs wuchs immerzu; und er hätte vielleicht den Hodscha -mißhandelt, wenn nicht aufgetragen worden wäre. - -Plötzlich nieste Timur mitten unter dem Mahle neben dem Hodscha oder -besser auf ihn; da sagte der zu ihm: »Das ist unschicklich, Padischah.« - -»Bei uns nicht,« antwortete Timur. - -Gegen Ende des Mahles ließ der Hodscha einen lauten Furz. »Was du da -machst,« sagte Timur, »ist das vielleicht nicht unschicklich?« - -»Bei uns nicht,« sagte der Hodscha. - -Als dann die Speisen weggenommen waren und man den Scherbet getrunken -hatte, stand der Hodscha auf, um heimzukehren. Und auf dem Wege sagte -sein Amad zu ihm: »Aber Hodscha, warum hast du dich in der erhabenen -Gegenwart des fremden Padischahs auf diese Weise betragen und sogar -einen Furz gelassen?« - -»Mach dir keine Sorgen,« antwortete der Hodscha. »Türkisch nennt man es -ja so; aber in seiner Sprache bedeutet es gar nichts.« - - -75. - -Der Hodscha ließ einmal eine Gans braten und brachte sie dem Sultan; da -er aber auf dem Wege Hunger bekam, riß er ihr einen Fuß aus und aß ihn. -Dann trat er vor den Padischah und bot ihm die Gans dar. - -Timurlenk merkte die Sache und sagte voller Zorn zu sich: »Der Hodscha -macht sich lustig über mich.« Und er sagte zu ihm: »Wo ist denn der -andere Fuß?« - -»Hierzulande«, antwortete der Hodscha, »haben die Gänse nur ein Bein; -wenn du mir nicht glaubst, so sieh dort bei dem Brunnen eine ganze -Herde Gänse.« - -Die standen nun wirklich alle nur auf einem Beine. Unverzüglich befahl -Timur einem Paukenschläger, einen Wirbel zu schlagen. Der nahm die -Klöppel und schlug zu, und die Gänse stellten sich auf ihre beiden -Beine. »Schau,« sagte Timur, »jetzt haben sie zwei.« - -»Mit den Klöppeln da«, antwortete der Hodscha, »könnte man sogar dich -dazu bringen, auf allen vieren zu laufen.« - - -76. - -Als der Hodscha Kadi war, kamen zwei Leute zu ihm, und der eine sagte: -»Der da hat mich ins Ohr gebissen.« - -»Ich war es nicht,« sagte der andere; »er hat sich selber ins Ohr -gebissen.« - -Der Hodscha sagte: »Entfernt euch auf eine Weile; dann werde ich euch -meine Entscheidung mitteilen.« - -Sie gingen weg und er schloß sich augenblicklich ein und stellte -allerhand Bemühungen an, sein Ohr zu erreichen und sich zu beißen. -Seine Versuche endigten damit, daß er auf den Rücken fiel und sich den -Kopf ein wenig verletzte. Er umwickelte ihn mit einem Stück Tuch und -setzte sich wieder auf seinen Platz; die beiden Gegner kamen wieder vor -ihn und nahmen ihren Streit von neuem auf. - -Nun sagte der Hodscha: »Wisset, man kann sich nicht nur selber ins Ohr -beißen, sondern sogar dabei fallen und sich den Kopf verletzen.« - - -77. - -Eines Nachts hörte der Hodscha, der im Bette lag, einen Streit vor -seiner Tür. »Steh auf, Weib,« sagte er, »und mach Licht; ich will -nachsehn, was es gibt.« - -Sie sagte: »Bleib doch.« - -Aber ohne auf sie zu hören, nahm er die Bettdecke um und trat hinaus. -Augenblicklich riß ihm einer von den Streitenden die Decke weg und -machte sich damit davon. Vor Kälte zitternd kam der Hodscha wieder ins -Haus und seine Frau sagte: »Worum ging denn der Streit?« - -»Um die Bettdecke; als sie sie hatten, war der Zank zu Ende.« - - -78. - -Eines Tages sagte die Frau des Hodschas zu ihm: »Trag das Kind ein -bißchen herum; ich habe zu tun.« - -Der Hodscha nahm das Kind auf den Arm, aber es dauerte nicht lange, so -bepißte es ihn. Augenblicklich tat ihm der Hodscha dasselbe, so daß es -durch und durch naß wurde. Als dann die Frau zurückkam, fragte sie ihn: -»Warum hast du das getan?« - -Und der Hodscha antwortete: »Hätte mich ein Fremder bepißt, so hätte -ich ihm noch etwas ganz andres getan.« - - -79. - -Eines Abends hatte die Frau des Hodschas seinen Kaftan gewaschen und -ihn im Garten aufgehängt. In der Nacht glaubte nun der Hodscha, einen -Mann zu sehn, der die Arme ausgebreitet habe; da sagte er zu seiner -Frau: »Bring mir meinen Bogen und meine Pfeile.« - -Die Frau brachte ihm das verlangte. Er nahm einen Pfeil und schoß ihn -durch den Kaftan; dann schloß er die Tür und ging schlafen. - -Am Morgen sah er, daß er seinen eigenen Kaftan durchbohrt hatte; »Gott -sei Dank,« rief er aus, »daß ich nicht drinnen gesteckt habe; da wäre -ich nun schon lange tot.« - - -80. - -Der Hodscha begab sich einmal, von seinen Molla begleitet, in seine -Schule; da kam ihm der Einfall, sich auf seinen Esel verkehrt zu -setzen und ihnen also voranzureiten. Und sie sagten: »Warum reitest du -verkehrt, Hodscha?« - -Er antwortete: »Wäre ich wie gewöhnlich aufgesessen, hätte ich euch den -Rücken gezeigt; hätte ich euch vorangehn lassen, hätte ich euere Rücken -gesehn: das beste ist wohl so, wie ich es gemacht habe.« - - -81. - -Der Hodscha lag einmal in der Nacht im Bette, als er auf dem Dache -einen Dieb gehn hörte. Da wandte er sich zu seiner Frau und sagte zu -ihr: »Als ich an einem der letzten Tage ins Haus wollte, habe ich -ein Gebet gesprochen, die Mondstrahlen gefaßt und mich daran sanft -heruntergelassen.« - -Der Dieb auf dem Dache hörte diese Rede. Alsbald sprach er, wie der -Hodscha gesagt hatte, ein Gebet und faßte die Mondstrahlen; und er fiel -in die Hütte hinunter. Der Hodscha stand auf, packte ihn am Kragen und -rief seiner Frau zu, sie solle ein Licht anzünden. - -Nun sagte der Dieb: »Gemach, Effendi; dank deinem Gebete und meinem -Witze werde ich dir wohl nicht so bald entlaufen können.« - - -82. - -Der Hodscha hatte einen alten Ochsen, dessen Hörner so weit voneinander -abstanden, daß man hätte zwischen ihnen sitzen können; und so oft er -ihn in der Herde sah, dachte er sich: »Wenn ich nur einmal zwischen -seinen Hörnern sitzen könnte!« - -Eines Tages legte sich nun der Ochs vor dem Hause nieder. Da sagte der -Hodscha: »Die Gelegenheit ist da«, stieg ihm zwischen die Hörner und -setzte sich nieder; aber der Ochs sprang auf und warf den Hodscha ab, -und der blieb bewußtlos liegen. Sein Weib kam und er war noch immer -bewußtlos; endlich kam er zu sich und er sah, wie sie weinte. Da sagte -er: »Weine nicht, Weib; ich habe ja viel gelitten, aber ich habe mein -Begehren gestillt.« - - -83. - -Einmal schlich sich ein Dieb in das Haus; augenblicklich machte die -Frau den Hodscha darauf aufmerksam. Aber der sagte: »Sei still; -vielleicht läßt ihn Gott etwas finden, und das kann ich ihm dann -nehmen.« - - -84. - -Seine Frau sagte eines Tages zum Hodscha: »Du könntest ein wenig -weggehn.« - -Darauf ging er in die Stadt und kam nicht mehr heim. Es waren schon -einige Tage vergangen, als er einem seiner Freunde begegnete, und zu -dem sagte er: »Sei so gut und geh meine Frau fragen, ob das schon genug -ist, oder ob ich noch weiter weg gehn soll.« - - -85. - -Er lag eines Nachts neben seiner Frau, als er plötzlich rief: »Steh -auf, Weib, und mach Licht; ich will einen Vers niederschreiben, der mir -eingefallen ist.« - -Die Frau stand auf, zündete Licht an und brachte ihm Tintenfaß und -Kalam. Nachdem er den Vers niedergeschrieben hatte, bat sie ihn, ihn -ihr vorzulesen. - -»Paß auf,« sagte der Hodscha und las: »Zwischen einem grünen Blatte und -einem schwarzen Huhn ist meine rote Nase.« - - -86. - -Der Hodscha war krank und einige Frauen kamen ihn besuchen; eine von -ihnen sagte zu ihm: »Wenn du sterben solltest, wie möchtest du beweint -werden?« - -»So weit sind wir noch nicht,« antwortete er. - -»Aber schließlich,« sagte eine andere, »wenn das Unglück doch einträfe, -wie wäre es dir denn am liebsten, daß du beklagt würdest?« - -Nun antwortete er: »Man soll mich also beklagen als einen Mann, der von -den Weibern nie um etwas andres, als um albernes Zeug, gefragt worden -ist.« - - -87. - -Sooft der Hodscha eine Leber nach Hause brachte, zeigte sich seine Frau -damit sehr zufrieden; wann es aber dann zum Nachtessen ging, setzte -sie ihm eine Schüssel gekneteten Teigs vor. Da sagte er einmal zu ihr: -»Sag, Weib, ich bringe dir alltäglich eine Leber; wohin kommt die?« - -Sie antwortete: »Die Katze stiehlt alles.« - -Kurz darauf wollte der Hodscha weggehn, und da verschloß er seine Axt -in einer Truhe. Seine Frau sagte: »Was soll das?« - -Er antwortete: »Ich tue es wegen der Katze.« - -»Was hat die Katze mit der Axt zu schaffen?« - -»Ja, wenn schon um zwei Asper Leber vor ihr nicht sicher ist, wie dann -erst eine Axt um vierzig Asper?« - - -88. - -Die Frau des Hodscha wollte eines Tages ins Bad gehn. Nun besaß er -nicht mehr als einen einzigen Asper, den er vor seiner Frau versteckt -hatte. Und da sagte er zu ihr: »Warte doch noch eine Weile; ich fühle -mich gar nicht wohl und werde bald sterben.« Und mit einem Blicke in -den Winkel, wo der Asper lag: »Dort liegt dann mein ganzes Geld.« - - -89. - -Der Hodscha und seine Frau wollten einmal in einem Teiche ihre Wäsche -waschen; sie waren gerade dabei, sie zu befeuchten und einzuseifen, -als ein Rabe dahergeflogen kam, die Seife packte und wegflog. Die Frau -rief: »Mann, komm, ein Rabe hat uns die Seife genommen.« - -Aber der Hodscha sagte: »Schweig, Weib, das macht nichts, laß ihn sich -doch waschen; er hat die Seife wahrlich nötiger als wir.« - - -90. - -Der Hodscha und seine Frau machten einmal miteinander aus, daß sie ihre -eheliche Pflicht alle Freitage erfüllen wollten; als sie nun darüber -einig waren, sagte der Hodscha: »Aber wie werde ich mich denn bei -meinen Geschäften daran erinnern?« - -Die Frau antwortete: »Ich werde dir allwöchentlich deinen Turban auf -den großen Schrank legen; dann weißt du, daß es Freitag ist.« - -Eines Tages, es war aber kein Freitag, gelüstete es die Frau; -augenblicklich legte sie den Turban auf den Schrank. »Aber,« schrie der -Hodscha, »heute ist doch nicht Freitag!« - -»Freilich ist heute Freitag,« antwortete die Frau. - -Da sagte der Hodscha: »Das geht nicht so weiter; entweder wartet der -Freitag auf mich, oder ich auf den Freitag.« - - -91. - -Eines Tages ging die Frau des Hodschas mit der eines Nachbars zum -Bache, um Unterkleider zu waschen, und dorthin kam auch der Ajan[75], -der eben spazieren ging. Er trat näher zu den Frauen heran und sah sie -an. Da sagte die Frau des Hodschas: »Was schaust du?« - -Der Ajan antwortete: »Nach der Frau dessen, den man den Hodscha nennt.« - -Am nächsten Tage ging er zu Nasreddin und fragte ihn: »Ist dieunddie -Frau bei dir?« - -»Ja.« - -»Bringe sie mir her.« - -»Wozu?« - -»Ich habe eine Bitte, die ich besser ihr sage als dir.« - -»Bitte nur einmal mich,« versetzte der Hodscha; »dann werde ich sie -bitten.« - - -92. - -Man zeigte einmal dem Sohne des Hodschas einen Eierapfel und fragte -ihn: »Was ist das?« - -Der Knabe antwortete: »Das ist ein Kalb, das die Augen noch nicht offen -hat.« - -»Seht nur,« schrie der Hodscha, »das hat er von sich selber; ich habe -es ihn nicht gelehrt.« - - -93. - -Eines Tages kam ein Wagen, der nach Siwri-Hissar fuhr, beim Hause des -Hodschas vorüber; sofort entschlossen, mitzufahren, lief er nackt -heraus und dem Wagen nach, stieg auf und fuhr mit. Als sie in die Nähe -Siwri-Hissars kamen, ließen die Mitfahrenden der ganzen Stadt die -Ankunft des Hodschas verkünden. Die Einwohner kamen ihm entgegen; und -als sie ihn nackt sahen, fragten sie ihn um den Grund. - -Er sagte: »Ich liebe euch so, daß ich vor lauter Sehnsucht, euch zu -sehn, vergessen habe, mich anzukleiden.« - -94. - -Dem Hodscha stieß es zu, daß er grindig wurde. Er ließ sich scheren und -gab dem Barbier einen Asper. - -In der nächsten Woche ließ er sich wieder scheren; als ihm dann der -Barbier einen Spiegel reichte, sagte er: »Mein Kopf ist doch zur Hälfte -grindig; könntest du dich nicht mit einem Asper für zweimal scheren -begnügen?« - - -95. - -Eines Tages ging der Hodscha mit einigen Leuten fischen; sie warfen das -Netz aus, und augenblicklich sprang der Hodscha hinein. Da sagten sie: -»Hodscha-Effendi, was hast du getan?« - -Der Hodscha sagte: »Ich dachte, ich müsse den Fisch machen.« - - -96. - -Die Knaben in der Nachbarschaft sagten eines Tages untereinander: -»Kommt, wir wollen machen, daß der Hodscha auf einen Baum steigt, und -dann stehlen wir ihm die Schuhe.« Sie stellten sich also unter einen -Baum und schrien: »Auf diesen Baum kann niemand steigen.« - -Der Hodscha kam dazu und sagte: »Ich steige hinauf.« - -Sie antworteten: »Du kannst es nicht.« - -Der Hodscha steckte die Zipfel seines Gewandes in den Gürtel und seine -Schuhe in den Sack und begann hinaufzuklettern. - -Da sagten die Kinder: »Wozu nimmst du denn die Schuhe mit?« - -Und er antwortete: »Vielleicht zweigt weiter oben ein Weg ab, der näher -zu mir nach Hause ist; da will ich sie dann bei der Hand haben.« - - -97. - -Eines Tages kam ein Bauer zum Hodscha und brachte ihm einen Hasen; der -Hodscha behielt ihn über Nacht bei sich. Etwa vierzehn Tage später -kamen mehrere Leute und baten den Hodscha um Gastfreundschaft; sie -sagten: »Wir sind die Nachbarn des Mannes, der dir vorige Woche einen -Hasen gebracht hat.« - -Der Hodscha beherbergte sie gleichfalls, aber nicht ohne Widerstreben. -Kaum waren einige Tage vergangen, als wieder Leute kamen und sich als -Gäste anmeldeten; sie sagten: »Wir sind die Nachbarn der Nachbarn des -Mannes, der dir einen Hasen gebracht hat.« - -Der Hodscha nahm sie auf. Am Abende goß er ein wenig Wasser in eine -Schüssel und setzte es ihnen vor; und mit den Worten: »Laßt es euch -belieben« lud er sie ein, mit dem Mahle zu beginnen. - -Sie aber sagten: »Was ist das, Hodscha? Das ist ja nichts zu essen; das -ist doch klares Wasser.« - -Der Hodscha antwortete: »Das ist die Tunke der Tunke des Hasen.« - - -98. - -Der Hodscha sah einmal eine Schildkröte. Er sagte sich: »Das Tier gäbe -einen guten Träger«; damit packte er sie und hing sich an ihren Rücken. -Die Schildkröte bemühte sich, ihn von ihrem Rücken herunterzubekommen. - -Er aber sagte: »Rühre dich, rühre dich nur; so wirst du dich daran -gewöhnen, deine Last zu tragen.« - -Das ist ein Sprichwort geworden und ist weit und breit bekannt. - - -99. - -Der Hodscha machte einmal Hochzeit und ließ dazu Einladungen ergehn. -Seine Nachbarn kamen und setzten sich zu Tisch, vergaßen aber, auch den -Hodscha zu rufen. Geärgert darüber, schrie er sie an: »Nun, seid ihr -noch nicht bald fertig?« - -Als sie weggingen, suchten sie ihn lange vergeblich; sie folgten seiner -Fußspur und fanden ihn endlich. Da sagten sie zu ihm: »Wo bleibst du? -Komm doch endlich!« - -Aber der Hodscha sagte: »Wer gegessen hat, mag auch mit der Braut zu -Bette gehn.« - - -100. - -Der Hodscha unternahm einmal mit einer Karawane eine Reise in die -Stadt; als halt gemacht wurde, banden alle ihre Pferde an. Am nächsten -Morgen war nun der Hodscha außerstande, sein Pferd unter den andern -herauszufinden. Alsbald nahm er Bogen und Pfeil und schrie: »Leute, ich -habe mein Pferd verloren.« - -Alle lachten und jeder nahm sein Pferd, und das eine, das so übrig -blieb, erkannte der Hodscha leicht als das seinige. Er nahm den Bügel, -setzte den rechten Fuß hinein und schwang sich in den Sattel; da saß -er nun verkehrt, mit dem Gesichte zum Hinterteil des Pferdes. Und die -andern schrien: »Aber Hodscha, warum steigst du verkehrt auf?« - -Er antwortete: »Ich bin nicht verkehrt aufgestiegen; aber das Pferd -scheint linkshändig zu sein.« - - -101. - -Der Hodscha hatte unter seinen Schülern einen Neger. Eines Tages goß -nun der Hodscha das Tintenfaß über seine Kleider und ging so zur -Schule; dort fragte man ihn: »Was hast du denn gemacht?« - -Der Hodscha antwortete: »Ich habe mich verspätet, und da haben wir uns -sehr beeilt, der arme Teufel von Neger und ich; er hat geschwitzt, und -was ihr hier seht, ist sein Schweiß.« - - -102. - -Eines Tages stieg der Hodscha auf die Kanzel und sagte: »Höret, -Muselmanen, ich will euch einen Rat geben; wenn ihr Kinder bekommt, so -gebt ihnen ja nicht den Namen Ejub[76].« - -Man fragte ihn, warum, und er sagte: »Weil die Leute immer Ejb[77] -sagen.« - - -103. - -Als der Hodscha einmal seine Waschung vornahm, reichte das Wasser nicht -aus. Er fing zu beten an, stand aber dabei nur auf einem Beine, wie -es die Gänse tun. Man fragte ihn: »Was tust du?« und er antwortete: -»Dieses Bein hat keine Waschung bekommen.« - - -104. - -Eines Tages kam einer zum Hodscha, um bei ihm zu übernachten. Als es -dunkel wurde, legte sich der Hodscha nieder, und einen Augenblick -später löschte er das Licht aus. Da sagte der Fremde: »Das erloschene -Licht steht rechts von dir; gib es mir her, damit ich es anzünde.« - -»Bist du verrückt?« antwortete der Hodscha; »wie soll ich denn in der -Finsternis wissen, wo rechts ist?« - - -105. - -Der Hodscha wurde einmal gefragt: »Unter welchem Sternbild bist du denn -geboren?« - -»Unter den Böcken.« - -»Aber Hodscha, das gibt es ja gar nicht.« - -»Als ich noch klein war, hat mir meine Mutter gesagt, ich sei unter den -Zicklein geboren.« - -»Nun, Zicklein sind doch keine Böcke.« - -»Dummköpfe, die ihr seid! Seither sind doch wohl vierzig oder fünfzig -Jahre vergangen; sind da die Zicklein vielleicht nicht zu Böcken -geworden?« - - -106. - -In der Zeit, wo der Hodscha Hatib[78] war, hatte er einen Streit mit -dem Unterbaschi[79], und der starb, bevor sie sich versöhnt gehabt -hätten. Als er nun begraben werden sollte, gingen die Leute zum Hodscha -und sagten zu ihm: »Komm ihm, Effendi, die Anweisung erteilen[80].« - -Aber der Hodscha antwortete: »Das hat wenig Sinn; wer auf mich böse -ist, achtet nicht auf meine Reden.« - - -107. - -Es saßen zweie ihren Häusern gegenüber in einer Bude und plauderten -miteinander; ihre Häuser stießen aneinander. Da kam ein Hund und machte -seinen Kot mitten in die Straße vor ihren Häusern. Der eine sagte: »Das -ist auf deiner Seite.« Der andere sagte: »Es ist näher bei dir; du -mußt es wegputzen.« - -Der Streit wurde hitzig und sie gingen aufs Gericht; kaum waren sie -dort, so kam auch der Hodscha hin, der den Kadi besuchen wollte. Und -der Kadi sagte spöttisch zu ihm: »Hodscha, beschäftige du dich mit dem -Streitfalle dieser Leute.« - -Der Hodscha fragte sie: »Ist euere Straße eine Heerstraße?« - -Der eine antwortete: »Freilich ja.« - -»Dann«, sagte der Hodscha, »lautet mein Spruch, daß es weder an dir, -noch an dir ist, den Kot wegzuputzen; das ist Sache des Kadis.« - - -108. - -Eines Tages lief das Kalb des Hodschas brüllend bald hierhin, bald -dorthin. Alsbald packte der Hodscha seinen Stock und schlug auf die Kuh -los. Da sagten die Leute zu ihm: »Was hat denn die Kuh angestellt, daß -du sie schlägst?« - -»An allem ist sie schuld,« antwortete der Hodscha; »wüßte denn das -Kalb, das erst jüngst zur Welt gekommen ist, überhaupt etwas, wenn sie -es nicht unterwiesen hätte?« - - -109. - -Der Hodscha traf einmal, als er nach Derbend[81] ging, einen Schäfer; -der fragte ihn: »Bist du ein Gesetzeskundiger?« - -»Jawohl.« - -»Nun denn, paß auf: allen deinesgleichen habe ich eine Frage -vorgelegt; aber warte einen Augenblick, damit wir einig werden: wenn -du mir antworten kannst, so rede ich, wenn nicht, so sprechen wir gar -nicht davon.« - -Der Hodscha sagte: »Was ist deine Frage?« - -»Also: anfangs ist der Mond klein; vierzehn Tage später wird er so groß -wie ein Wagenrad, dann stirbt und verschwindet er. Hierauf kommt ein -neuer und mit dem geht es ebenso. Was geschieht denn nun eigentlich mit -den alten?« - -Der Hodscha antwortete: »Das ist freilich eine schwierige Sache. Die -alten Monde werden zerbrochen und man macht Blitze daraus: hast du noch -nicht gesehn, wie sie, wann es donnert, zucken, ähnlich wie Schwerter?« - -Der Schäfer anwortete: »Ausgezeichnet; du bist ein wahrer Weiser. Ich -bin ganz und gar deiner Meinung.« - - -110. - -Als er einmal allein zu Hause war, grub der Hodscha ein Loch und -verscharrte dort die kleine Summe Geldes, die sein Vermögen ausmachte. -Dann ging er zur Tür, und dort sagte er sich: »Ich kenne den Platz; -ich könnte mich daher selber bestehlen.« Er nahm also sein Geld wieder -heraus und vergrub es an einer andern Stelle. Aber auch damit beruhigte -er sich nicht; er kam und ging und sagte immerfort: »Das ist auch noch -nicht das richtige.« - -Nun war gegenüber von seinem Hause ein Hügel. Er ging in seinen Garten, -schnitt sich dort eine Stange, tat sein Geld in ein Säckchen, band das -oben an die Stange und pflanzte sie auf den Hügel. Dann stellte er sich -unten hin, sah hinauf und sagte: »Die Menschen sind keine Vögel; dort -oben kann es niemand erreichen: ich habe einen guten Ort gefunden.« - -Aber ein schlechter Kerl hatte ihn beobachtet. Kaum hatte sich der -Hodscha entfernt, so stieg der Kerl auf den Hügel, nahm das Säckchen -von der Stange, beschmierte sie mit Kuhmist, pflanzte sie wieder auf -und suchte das Weite. - -Bald darauf brauchte der Hodscha Geld und lief zu seiner Stange; da sah -er, daß das Geld weg war, während Spuren von Kuhmist über die Stange -liefen. Und er schrie: »Ich habe gesagt, kein Mensch könne es dort oben -erreichen, und jetzt ist eine Kuh hinaufgestiegen! Es ist wahrhaftig -ein Wunder!« Und er sprach seinem Gelde das Totengebet: »Gottes -Barmherzigkeit sei mit dir!« - - -111. - -Der Hodscha begegnete eines Tages auf seinem Heimwege einigen -Taleb[82], und zu denen sagte er: »Meine Herren, kommt zu mir essen, -was es gerade gibt.« - -Die Taleb sagten: »Recht gern,« und gingen mit dem Hodscha. Bei seinem -Hause angelangt, lud er sie höflich ein, einzutreten; er ging in seinen -Harem und sagte zu seiner Frau: »Weib, ich habe Gäste mitgebracht; gib -uns Suppe.« - -Sie antwortete: »Hast du etwas eingekauft und mitgebracht, daß du Suppe -verlangst?« - -Nun sagte er: »Gib mir also wenigstens die Suppenschüssel.« - -Er nahm sie, ging damit zu seinen Gästen und sagte zu ihnen: -»Entschuldigt mich, meine Herren, aber wenn wir Butter und Reis gehabt -hätten, so hätte ich euch eine solche Schüssel voll Suppe vorgesetzt.« - - -112. - -Der Hodscha hatte einmal mit seiner Frau einen Streit; er ließ sie -stehn und ging sich im Keller verstecken. Ein paar Tage später kam eine -Sklavin des Hauses in den Keller und fand dort ihren Herrn. - -Sie fragte ihn: »Was machst du da, Effendi?« - -Und der Hodscha antwortete traurig: »Ich bin in die Verbannung gegangen -und habe mich, um nicht mehr gequält zu werden, entschlossen, nie mehr -in die Heimat zurückzukehren.« - - -113. - -Eines Tages saß der Hodscha ruhig zu Hause; da hörte er einen an die -Tür pochen. Er rief: »Was willst du?« - -Der an der Tür, ein Bettler, sagte: »Komm herunter.« - -Alsbald stieg der Hodscha herab und fragte ihn, was er wolle. - -Der Bettler antwortete: »Ich bitte dich um ein Almosen.« - -Der Hodscha sagte: »Komm mit mir herauf.« Und als der Bettler mit ihm -hinaufgestiegen war, sagte er zu ihm: »Ich habe kein Geld.« - -Da sagte der Bettler: »Aber Effendi, warum hast du mir den Bescheid -nicht unten gegeben?« - -»Und du,« versetzte der Hodscha, »warum hast du durchaus haben wollen, -daß ich herunterkomme?« - - -114. - -Die Frau des Hodschas war in den Wehen; schon saß sie seit einem oder -zwei Tagen auf dem Gebärstuhl, ohne entbinden zu können. Da riefen die -Weiber zum Hodscha hinaus: »Effendi, weißt du kein Gebet, damit das -Kind herauskommt?« - -Eiligst lief der Hodscha zum Krämer und kaufte Nüsse; damit ging er -heim und sagte: »Laßt mich hinein.« Und er schüttete die Nüsse vor dem -Stuhle aus und sagte: »So; das Kind wird sie sehn und herauskommen, um -damit zu spielen.« - - -115. - -Dem Hodscha wollte einmal seine Frau einen Possen spielen und brachte -die Suppe zu heiß auf den Tisch. Zufällig vergaß sie es aber und nahm -selber einen Löffel davon und verbrannte sich den Schlund, so daß ihr -die Tränen in die Augen kamen. - -Der Hodscha sagte: »Was hast du Weib? ist die Suppe vielleicht zu heiß?« - -»Ach nein, Effendi,« erwiderte sie, »aber mein verstorbener Vater hat -so gern Suppe gegessen, und das ist mir eben eingefallen; und da habe -ich weinen müssen.« - -Der Hodscha, der ihr glaubte, nahm einen Löffel Suppe; er verbrannte -sich den Schlund und begann zu weinen. Und seine Frau sagte: »Was hast -du denn?« - -Er antwortete: »Ich bin bekümmert, daß deine verfluchte Mutter dich -nicht mitgenommen hat, als sie gestorben ist.« - - -116. - -Die Frau des Hodschas ging einmal eine Predigt hören. Als sie nach -Hause kam, fragte er sie, was der Prediger gesagt habe, und sie -antwortete: »Wenn einer seine eheliche Pflicht mit der Gattin erfüllt, -so baut ihm der Allerhöchste einen Kiosk im Paradiese; und das tut er -allen.« - -Augenblicklich sagte der Hodscha: »Komm, wir wollen uns einen Kiosk im -Paradiese bauen.« - -Sie taten sich zusammen; aber einen Augenblick später sagte die Frau -zu ihm: »Für dich hast du jetzt einen Kiosk gebaut; jetzt bau auch mir -einen.« - -Der Hodscha sagte: »Dir ist das freilich leicht; aber sei nur ruhig. -Du möchtest dann nacheinander Kioske für jedes einzelne aus deiner -Familie, und schließlich müßte das den Baumeister verdrießen; laß es -gehn: für uns beide tut es auch einer.« - - -117. - -Der Hodscha begegnete eines Tages etlichen Softa und sagte zu ihnen: -»Wenn es euch beliebt, so kommt zu mir.« Bei seinem Hause angekommen, -bat er sie, einen Augenblick zu warten, während er hineingehe. Drinnen -sagte er zu seinem Weibe: »Ich bitte dich, schaffe mir diese Leute vom -Halse.« - -Sie ging hinaus und sagte: »Der Hodscha ist noch nicht heimgekommen.« - -Die Softa antworteten: »Er ist heimgekommen.« - -Daraus entspann sich ein Streit. Endlich steckte der Hodscha, der von -oben zuhörte, den Kopf zum Fenster hinaus und sagte: »Wie könnt ihr -denn streiten? Vielleicht hat das Haus zwei Türen, so daß er wieder -weggegangen ist.« - - -118. - -Dem Hodscha wurde ein Sohn geboren und man sagte ihm: »Zerschneide du -selber die Nabelschnur; deine Hand bringt Glück.« - -Der Hodscha sagte: »Gern«; er zog an der Nabelschnur und riß alles aus, -so daß ein Loch blieb. - -Die Leute schrien: »Aber Effendi, was tust du?« - -Er antwortete: »Wenn er anderswo kein Loch hat, so hat er jetzt -wenigstens das da!« - - -119. - -Sein Sohn sagte einmal zum Hodscha: »Ich weiß noch, Vater, wie du auf -die Welt gekommen bist.« - -Geärgert sagte die Mutter: »Was redest du da zusammen?« - -Aber der Hodscha sagte: »Du bist nicht recht bei Trost, Frau; warum -soll denn das der Knabe, der doch so gescheit ist, nicht wissen?« - - -120. - -Einmal hatte sich der Kadi von Siwri-Hissar in der Trunkenheit in einem -Weingarten schlafen gelegt. An demselben Tage ging der Hodscha mit -seinem Amad spazieren und sie kamen auch zu diesem Weingarten. Als der -Hodscha den betrunkenen Kadi sah, nahm er ihm den Mantel und zog ihn -selber an; dann ging er. - -Bei seinem Erwachen sah der Kadi, daß sein Mantel verschwunden war. -Er ging zurück und übergab die Sache den Schergen des Gerichtes. Die -bemerkten den Mantel auf dem Rücken des Hodschas; sofort griffen sie -den Hodscha und führten ihn vor den Kadi. - -»He, Hodscha,« sagte der Kadi, »woher hast du denn den Mantel da?« - -Der Hodscha antwortete: »Ich bin mit meinem Amad spazieren gegangen; -auf einmal hat er einen betrunkenen Würdenträger der Länge nach -daliegen sehn mit unbedecktem Hintern. Mein Amad büßte zweimal seine -Lust an ihm; dann nahm ich ihm den Mantel da und zog ihn an. Ist es der -deine, so nimm ihn.« - -»Geh nur,« schrie der Kadi, »es ist nicht der meinige.« - - -121. - -Eines Tages streckte sich der Hodscha an dem Ufer eines Flusses hin, um -zu schlafen; er tat aber dabei, als ob er tot wäre. Da kam einer vorbei -und der fragte ihn: »Weißt du vielleicht, wo hier eine Furt ist?« - -»Als ich noch lebendig gewesen bin,« antwortete der Hodscha, »bin ich -immer dort durchgegangen; jetzt brauche ich mich nicht mehr um die -Gelegenheit zu kümmern.« - - -122. - -Der Hodscha ließ sich eines Tages von einem ungeschickten Barbier -rasieren, der ihn bei jeder Bewegung des Messers in den Kopf schnitt -und ihm dann immer Baumwolle auflegte. - -»Freund,« sagte der Hodscha zu ihm, »wenn du mir auf dem halben Kopfe -Baumwolle anbaust, so will ich auf der andern Hälfte Flachs säen.« - - -123. - -Eines Tages wurde der Hodscha als Zeuge geführt. Als sie ihn zum Kadi -brachten, richtete der das Wort an den Hodscha und sagte: »Der Streit -geht um Korn.« - -Der Hodscha antwortete: »Die Sache, die ich bezeugen soll, dreht sich -um Gerste.« - -Seine Gesellen aber sagten: »Es ist aber Korn.« - -»Dummköpfe, die ihr seid,« schrie nun der Hodscha; »wenn schon -gelogen sein muß, was verschlägt es, ob es über Gerste oder über Korn -geschieht?« - - -124. - -Der Hodscha ging eines Tages zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen; da sah -er drinnen das Spiegelbild des Mondes, als ob der hineingefallen wäre, -und sagte: »Man muß ihn augenblicklich herausziehen.« Er nahm einen -Strick, woran ein Haken befestigt war, und ließ ihn in den Brunnen -hinunter. - -Der Haken fing sich an einem Steine und der Strick riß, so daß der -Hodscha auf den Rücken fiel; da sah er nun den Mond am Himmel. »Gott -sei gelobt und gepriesen,« rief er aus; »ich habe mir ja wehgetan, aber -wenigstens ist der Mond wieder an Ort und Stelle.« - - -125. - -Eines Tages stieg der Hodscha in einem fremden Garten auf einen -Aprikosenbaum, und der Eigentümer kam dazu; der sagte: »Was machst du -da?« - -»Siehst du denn nicht,« antwortete der Hodscha, »daß ich eine -Nachtigall bin? Ich singe.« - -»Gut,« sagte der andere, »singe also; ich will dir zuhören.« - -Der Hodscha begann zu singen, und der Gartenbesitzer sagte unter -schallendem Gelächter: »Ein nettes Gezwitscher.« - -Der Hodscha antwortete: »Eine ungelernte Nachtigall singt nicht -anders.« - - - - -2. Aus Manuskripten verschiedenen Alters - - -126. - -Dem Hodscha entlief einmal ein Sklave; trotz emsigen Nachforschungen -konnte der Hodscha keine Spur von ihm entdecken und kam heim, ohne daß -ihm noch eine Hoffnung, ihn zu finden, geblieben wäre. Und seine Frau -fragte ihn: »Hodscha, wohin ist denn der Sklave gegangen?« - -Der Hodscha antwortete: »Es ist einerlei, wo er ist und wohin -er fliehen wird: mein Sklave bleibt er doch; wäre er aber nicht -weggelaufen, so hätte ich ihn freigelassen. Schaden hat er sich nur -selber getan.« - - -127. - -Der Hodscha stand eines Tages an dem Fuße des Minarets einer heiligen -Moschee, und man fragte ihn: »Was ist das?« - -Nun betrachtete der Hodscha das Minaret aufmerksam und sagte: »Früher -war es ein Brunnen; jetzt hat man ihn geräumt, um ihn auszutrocknen, -und hat ihn dann aufgestellt.« - -So berichten es die Nachbarn. - - -128. - -Dem Hodscha wurde einmal ein gesalzener Käse gestohlen; augenblicklich -lief er zum Quellbrunnen. Man fragte ihn: »Was suchst du denn hier in -solcher Hast?« - -Der Hodscha antwortete: »Hierher kommt man allemal, sobald man -gesalzenen Käse gegessen hat; ich tue es selber. So wird auch mein -Dieb, wann er ihn gegessen hat, nicht verfehlen, ungesäumt herzukommen.« - - -129. - -Ein andermal legte man dem Hodscha Nasreddin-Effendi eine Frage über -den Aprikosenbaum vor; »Was ist das für ein Baum?« fragte man ihn. - -»Ursprünglich«, antwortete der Hodscha, »trug er Eier; dann hat ihn der -Hagel hart getroffen und das weiße heruntergeschlagen, so daß das gelbe -bloß geblieben ist, wie ihr es jetzt seht.« - - -130. - -Der Hodscha Nasreddin spielte gut Schach und gab gelegentlich gern den -Spielern Ratschläge; einmal aber ärgerte er sich und schwur, seine Frau -zu verstoßen, wenn er sich wieder mit seinen Ratschlägen einmengen -werde. Ein paar Tage darauf kam er auf seinem Spaziergange an einen -Ort, wo gerade ein Spiel im Gange war; er trat näher und sah zu, und -nun bemerkte er, daß der eine Spieler hätte anders ziehen sollen, als -er getan hatte. Da riß ihm auch schon die Geduld und er sagte: »Aber -Mensch, stell doch deine Königin auf das nächste Feld, und du gibst ein -Matt.« - -Da sagten die Leute dort: »Wieso getraust du dich zu reden, Hodscha? -hast du nicht geschworen, deine Frau zu verstoßen, wenn dir das -geschehn sollte?« - -Der Hodscha antwortete: »Es war nur im Scherze, daß ich dreingeredet -habe; geheiratet habe ich übrigens auch nicht anders.« - - -131. - -Eines Tages saß der Hodscha unter einer großen Pappel, und man fragte -ihn: »Was für ein Baum ist das?« - -Der Hodscha sah in die Höhe und sagte: »Wie schön der Baum ist!« - -In demselben Augenblicke ließ ein Rabe, der oben saß, seinen Kot auf -den Hodscha fallen; der sah nach und fand, daß es etwas weißes war. -Nun nahm er das Gespräch wieder auf und sagte: »Ihr wißt also nicht, -was für ein Baum das ist?« - -Die andern sagten: »Nein.« - -Und er sagte: »Also seht mich an: es ist ein Quarkbaum.« - - -132. - -Dem Hodscha wurde einmal die Frage vorgelegt: »Ist es wahr, daß die -Weihe ein Jahr ein Männchen und das nächste Jahr ein Weibchen ist?« - -»Meine lieben Freunde,« antwortete er, »da müßt ihr einen fragen, der -zwei Jahre lang eine Weihe gewesen ist.« - - -133. - -Der Hodscha wurde gefragt: »Welche Musik ist dir am liebsten?« - -Er antwortete: »Die der Teller und Schüsseln.« - - -134. - -Die Überlieferung berichtet, daß der Hodscha tief gelehrt war in allen -Wissenschaften, und daß sich daher viele Leute von ihm unterrichten -ließen. Allwege aber war seine Gewohnheit, die, die im Koran lesen zu -lernen verlangten, das zu lehren; aber er weigerte sich, jemand in -einem andern Buche lesen zu lehren. - -Die Schüler richteten sich nach seiner Weise und verlangten nur im -Koran zu lesen. Wann sie dann einmal wußten, wie man liest, konnten -sie, wenn sie wollten, gleichgültig in welchem Buche lesen. Diese Art -der Unterweisung war wahrhaftig die gute. - - -135. - -Man erzählt, daß der Hodscha einmal einen Schuldner hatte. Als er ihm -eines Tages begegnete, hielt er ihn an und packte ihn am Kragen, indem -er zu ihm sagte: »Gib mir mein Geld.« - -In diesem Augenblicke kam einer dazu, und der wollte ihn, um den -Schuldner zu befreien, übertölpeln und sagte: »Das ist ja gar nicht -der, der dir schuldig ist; das bin ja ich.« - -Aber der Hodscha drehte dieses Bekenntnis sofort zu seinem Vorteile und -sagte zu dem Ankömmling: »Du bist nicht der einzige, von dem ich etwas -zu fordern habe; der da ist mir auch schuldig.« - - -136. - -Man erzählt, daß eines Tages ein Mann zum Hodscha gekommen ist und zu -ihm gesagt hat: »Hodscha, mein Auge schmerzt mich fürchterlich; was -soll ich denn tun?« - -»Reiß es dir aus,« antwortete der Hodscha, »und du wirst Ruhe haben.« - -»Aber Hodscha, ein Auge nimmt man sich doch nicht heraus.« - -»Ich schwöre dir,« antwortete der Hodscha, »neulich hat mir ein Zahn -wehgetan, und ich habe nicht früher Ruhe gehabt, als bis er ausgerissen -war.« - - -137. - -Der Hodscha hatte einmal eine solche Menge Flöhe im Hause, daß er es -endlich nicht mehr aushielt und das Feld räumte. Bald darauf sah er -sein Haus von einem Brande verzehrt und von den Flammen vernichtet; -darüber freute er sich, klatschte in die Hände und schrie: »Das Haus -ist verbrannt! Endlich bin ich die Flöhe und die Mäuse los.« - -Und bei diesen Worten lachte er aus vollem Halse. - - -138. - -Als der Hodscha einmal von Land zu Land reiste, bemerkte er eine große -Schar von Frauen, die in Reihen hintereinander daherkamen. Er ging -näher hin und fragte, was es gebe. - -Man antwortete ihm: »Sie gehn eine Braut einholen. Das Mädchen und -der Mann da, die von den Frauen umgeben sind, sollen heute Nacht ihre -Sehnsucht stillen.« - -»Allah, Allah,« rief nun der Hodscha, »ich habe viele Länder -durchwandert, aber noch nie habe ich eins gefunden, wo es so viel -Kuppler gäbe wie hier.« - - -139. - -Man erzählt, daß der Hodscha am Tage auf seinem Felde Lauch gepflanzt, -ihn aber bei Anbruch der Nacht wieder herausgezogen hat. Die Leute -merkten das, und man fragte den Hodscha, warum er so tue. - -Er antwortete: »Heißt es denn nicht, daß man seine Schätze unter seinem -Kissen verwahren soll?« - - -140. - -Eines Tages wurde der Hodscha gefragt: »Warum halten sich von den -Bewohnern dieser Erde die einen an dem einen Orte auf und die andern an -einem andern, anstatt daß sie alle an demselben Orte verweilten?« - -»Was, das versteht ihr nicht?« rief der Hodscha; »wenn sich alle -Bewohner der Erde an einem Punkte vereinigten, würde die Seite, wohin -sie gingen, das Übergewicht bekommen und sie würden herunterpurzeln.« - - -141. - -Als der Hodscha einmal auf der Wanderschaft war, bemerkte er in der -Ferne eine Anzahl Leute auf seinem Wege; waren es vielleicht Räuber? -In seiner Nähe war ein Grab. Hastig entkleidete er sich, steckte seine -Kleider in die Höhlung des Grabmals und legte sich unten auf den -Grabstein nieder. Die Reisenden kamen heran und sahen einen nackten -Mann, ausgestreckt auf dem Steine. Und sie sagten zu ihm: - -»Wer bist du, Freund?« - -Der Hodscha antwortete: »Ich bin ein Toter.« - -»Und was machst du da?« - -»Aus Angst vor den Frageengeln bin ich geflüchtet.« - - -142. - -Der Hodscha hatte ein schwarzes Huhn, und das trug er einmal auf den -Markt, um es zu verkaufen. Es kam einer und sagte: »Wenn das Huhn da -weiß wäre, hätte ich es gekauft.« - -Der Hodscha antwortete: »Komme morgen wieder, und ich werde dir ein -weißes geben.« Der Käufer war damit einverstanden und ging weg. - -Auf dem Rückwege kaufte der Hodscha zwei Stück Seife; daheim erhitzte -er dann Wasser in einem Kessel und begann das Huhn zu waschen. Damit -plagte er sich, bis die Seife verbraucht war; aber er stellte fest, -daß die Farbe des Huhns auch nicht ein bißchen heller geworden war. -Geärgert schrie er: »Nach dem, was ich sehe, hat der Färber wahrlich -die Farbe nicht gespart! Ein wackerer Mann, der es gefärbt hat!« - - -143. - -Nasreddin hatte von einem zehn Gänse übernommen, um sie aufs Feld zu -treiben; als er sie nun weiden ließ, verlor sich eine davon. Als das -Ende des Monats gekommen war, ging der Hodscha seinen Lohn fordern. -Aber der Eigentümer sagte: »Da fehlt ja eine Gans; was ists mit ihr?« - -Der Hodscha zählte sie und sagte: »Sieh doch, es sind ja zehn.« - -Nun zählte sie der andere und fand, daß es nur neun waren. Es entstand -ein großer Streit zwischen ihnen und schließlich sagte der Hodscha: »Um -zu einem Ende zu kommen, wollen wir zehn Leute holen und sie zu den -Gänsen bringen; jeder nimmt eine, und wenn es sich zeigt, daß jeder -eine hat, so ist alles in Ordnung.« - -Der Eigentümer der Gänse nahm den Vorschlag an: es geschah alles, wie -es gesagt worden war, und einer blieb ohne Gans. Der wandte sich zum -Hodscha: »Schau, für mich ist keine geblieben; was sollen wir da tun?« - -»Ja, Freund,« antwortete der Hodscha, »du hättest eben eine nehmen -sollen, solange ihrer da waren.« - - -144. - -Eines Tages kam man dem Hodscha sagen, daß ein Schüler ertrinke, und -fragte ihn: »Wie sollen wir es anstellen, um ihn aus dem Wasser zu -ziehen?« - -Der Hodscha antwortete: »Einer von euch wird doch einen Geldbeutel -haben; den zeigt dem Ertrinkenden: er wird glauben, ihr wollt ihm Geld -geben, und wird herauskommen.« - - -145. - -Als der Hodscha einmal über den Markt schlenderte, fand er einen Asper. -Er hob ihn auf, stellte sich auf einen höhern Ort und sagte: »Warum -hören die Leute nicht auf, zu kommen und zu gehn? es ist wirklich -sonderbar; der verlorene Asper ist ja schon wieder gefunden.« - - -146. - -Als der Hodscha eines Tages auf den Markt gehn sollte, umringten ihn -seine Knaben und begannen ihn jeder um eine Flöte zu bitten; »Lieber -Hodscha,« schrie der eine, »bring mir eine Flöte mit«, und »Bring mir -eine Flöte mit«, sagte der andere. - -»Jawohl, ihr Schlingel,« antwortete er ihnen; »ich werde sie euch -mitbringen, Kinder.« - -Unterdessen hatte ihm einer zugleich mit den Worten: »Bring mir eine -Flöte mit« einen Asper gegeben; nun schrie der Hodscha: »Du bist es, -der die Flöte blasen wird.« - - -147. - -Einer kam zum Hodscha und sagte zu ihm: »Hodscha, derundder hat in der -Fastenzeit gegessen.« - -»So?« sagte der Hodscha; »und unterm Essen hat ihn wohl jemand -eingeladen?« - - -148. - -Der Hodscha wollte auf seinen Esel steigen; er erhob sich und versuchte -sich in den Sattel zu schwingen, aber er fiel auf der andern Seite -herunter. Die Kinder, die um ihn herum waren, begannen zu lachen. - -Da sagte der Hodscha: »Warum lacht ihr, Schlingel? früher war ich auf -dem Boden, jetzt bin ich es wieder: das ist das ganze.« - - -149. - -Eines Tages kamen Leute zum Hodscha und erzählten ihm, daß ein Mann auf -einen Baum geklettert sei und nicht herabsteigen könne; darauf sagte -er: »Habt ihr einen Strick? bringt ihn her.« - -»Freilich haben wir einen,« antworteten sie und brachten ihn. Der -Hodscha band ein Ende an die Hüften des Mannes; das andere gab er einem -Kerl in die Hand, der dran ziehen sollte, und schrie: »Jetzt zieh!« -Der Mann, der oben saß, fiel herunter und starb. Nun schrie das Volk: -»Hodscha, was hast du getan?« Er antwortete: »Holt einen Richter.« Sie -gingen weg und brachten einen Richter. - -Der Richter sagte: »Hodscha, mit dem hat es ein böses Ende genommen; es -ist alles aus. Mit einem Wort, er ist tot.« - -»Aber Herr,« sagte der Hodscha, »er hat einen dicken Bauch; sieh doch -nach, ob er nicht etwa schwanger ist.« - - -150. - -Eines Tages sprach der Hodscha bei sich: »Wieso kommt es denn, daß alle -diese Bäume Früchte bringen und ich nicht? Sicherlich würde auch ich, -wenn man mich einpflanzte, Früchte tragen.« Er sagte zu einigen Bauern: -»Steckt mich in die Erde.« Und er zwang sie, ihm zu gehorchen. - -Sie führten also den Hodscha an eine feuchte Stelle und steckten ihn -mit den Füßen in die Erde. Als dann die Bauern gegangen waren, hielt -sich der Hodscha dort eine Weile; bald aber begann ihn zu frieren und -er sagte: »Das gefällt mir nicht.« Er strengte sich also an, sich -loszumachen, und mit schwerer Mühe gelang es ihm. Er kam ins Dorf, und -die Bauern sagten: »Wie schnell du Frucht getragen hast, Hodscha! Aber -wo ist die Frucht?« - -»Gewachsen ist sie ja schnell,« antwortete der Hodscha, »aber sie hat -so viel Frost gelitten, daß sie abgefallen ist.« - - -151. - -Eines Tages stieg der Hodscha im Gebirge auf einen Baum. Während er -die Äste abhackte, sah er nach allen Seiten herum, und da bemerkte -er mehrere Züge Kamele, die auf ihn zukamen. Alsbald rief er die -Kameltreiber von oben an: »Haltet, ich bitte euch; ich muß mit euch -sprechen.« - -Die Kameltreiber hielten und er stieg vom Baume und wandte sich zu -ihnen: »Ich ersuche euch inständigst, ganz langsam vorbeizuziehn.« - -»Wozu sagst du das? Was ist dein Grund?« - -»Nun, meine Herren, es ist zu befürchten, daß euere Kamele, die noch -nie ein Gebirge gesehn haben, erschrecken und an den Baum anlaufen, auf -dem ich bin, und mich also herunterwerfen.« - - -152. - -Man erzählt, daß Tamerlan einmal in die Nähe der Stadt kam, wo der -Hodscha lebte. Die Einwohner versammelten sich, gingen zum Hodscha und -baten ihn, Tamerlan davon abzuhalten, daß er durch ihre Stadt ziehe. -Auf der Stelle machte sich der Hodscha einen Turban von der Größe eines -Wagenrades, stieg auf seinen Esel und ritt Tamerlan entgegen. Er traf -ihn, und der wunderte sich sehr über diesen Anblick und sagte: »Was ist -das für ein Turban, Hodscha?« - -Der Hodscha antwortete: »Das ist meine Nachtmütze. Entschuldige mich, -daß ich damit gekommen bin; aber der Turban, den ich sonst bei Tage -trage, kommt hinten auf einem Wagen nach.« - -Erschrocken über die seltsame und ungeheuere Kopfbedeckung der Bewohner -zog Tamerlan nicht durch die Stadt. - - -153. - -Eines Tages forderte der Bei Tamerlan den Hodscha dringend auf, etwas -auf der Baßlaute zu spielen; und er sagte: »Wir wollen dir zuhören.« - -Man brachte die Laute. Der Hodscha widerstand nicht mehr dem Drängen -des Beis und nahm die Laute; aber er kniff nur eine Saite einmal -und hielt inne. Da sagten sie zu ihm: »Warum spielst du nicht mehr, -Hodscha?« - -»Es summt eine Mücke,« antwortete er, »und der Lärm würde den Klang der -Laute ersticken.« - - -154. - -Auf einer Reise kam der Hodscha in eine Stadt; er war gerade -außerordentlich hungrig. Kaum hatte er sie betreten, so fragte man ihn -um seinen Beruf und er sagte: »Ich bin ein Arzt.« - -»Da du ein Arzt bist, so komm mit uns; wir führen dich zu dem Sohne des -Beis, der krank ist.« Der Hodscha erwiderte: »Sehr gut.« - -Sie gingen mit ihm zum Bei; der behandelte ihn mit Ehrerbietung und -fragte ihn: »Was verordnest du meinem Sohne?« - -»Gibts hier ein wenig Brot, Butter und Honig?« - -»Jawohl.« - -»Man bringe es,« sagte der Hodscha; »ich will mit einer ärztlichen -Beschwörung beginnen und in der Folge ein vortreffliches Heilmittel -herstellen.« - -Alles, was er gesagt hatte, wurde gebracht. Sofort mischte er die -Butter und den Honig zusammen; um dann die Wirkung dieser kräftigen -Arznei zu versuchen, begann er davon zu essen. Einen Augenblick darauf -hörte er innen im Harem sagen: »Arzt, was machst du nur? das Kind ist -gestorben.« - -»Wir wären schon alle zwei tot,« antwortete er, »wenn ich nicht jetzt -gegessen hätte.« - - -155. - -Der Hodscha reiste einmal in der Welt herum und kam so in eine gewisse -Stadt. Er fiel dort den Leuten auf, und sie fragten ihn um seinen -Beruf. »Mit der Erlaubnis Gottes«, sagte er, »erwecke ich die Toten.« -Sie glaubten ihm; sie gaben ihm eine Frau und ließen es ihm nicht an -Speise und Trank fehlen und so lebte er vergnügt etwa ein Jahr. - -Nun geschah es mit Gottes Willen, daß in der Stadt einer starb; es war -ein Weber. Die Leute liefen zum Hodscha und sagten zu ihm: »Komm ihn -erwecken.« Er ging hin, stellte sich dem Toten zu Häupten und sagte: -»Was war dieser Mann?« Die um ihn antworteten: »Ein Weber.« - -»O weh,« sagte der Hodscha, »mit dem steht es schlimm.« - -»Wieso denn?« - -»Ach, die Weber kann man nicht vom Tode erwecken.« - -»Warum?« - -Und der Hodscha antwortete: »Solange der da am Leben war, hatte er -schon die Beine in einer Grube; natürlich war es sein Los, einmal den -Beinen folgen zu müssen.« - - -156. - -In einer Gesellschaft kam einmal ein Hafis an einem geringern Platze -als der Hodscha zu sitzen und das mißfiel ihm sehr; und er sagte zum -Hodscha: »Wenn das Buch der Bücher und ein andres Buch an derselben -Stelle liegen sollen, welches legt man oben, den Koran oder das andere?« - -Der Hodscha merkte die Absicht des Hafis und antwortete: »Man legt -natürlich das heilige Buch über das andere, aber nicht über seine -eigene Hülle.« - -Diese Worte ließen den Hafis verstummen[83]. - - -157. - -Drei Leute reisten einmal in die ehrwürdige Stadt Mekka; einer -war aus Siwri-Hissar, der andere aus Mers-Hum und der dritte aus -Tasch-Gwetscher. Auf dem Heimwege von der ehrwürdigen Stadt Mekka -sagte nun der aus Siwri-Hissar, um das Verdienst seiner Pilgerfahrt -zu vergrößern: »Mein Knecht Koch-Kadem, der in meinem Hause und mein -Eigentum ist, soll frei sein!« Der aus Mers-Hum sagte: »Meine Sklavin -Benefscheh, die in meinem Hause und mein Eigentum ist, soll frei sein!« -Nun rief der aus Tasch-Gwetscher, ein tölpischer Bauer, der dümmer als -die zwei andern war: »Was reden diese Schufte? In meinem Hause gibts -keinen Knecht Koch-Kadem und keine Sklavin Benefscheh; aber dafür soll -die Mutter meines Sohnes Jakub von mir geschieden sein: zum ersten, zum -zweiten und zum dritten Male, sie sei frei!« - -Da hat man also eine hübsche Probe, wie sich ein türkischer -Bauerntölpel bewährt hat, um nicht hinter seinen Freunden -zurückzubleiben. - - -158. - -Eines Tages kochte seine Mutter große und kleine Fische und der Hodscha -beobachtete alles durch ein Loch in der Tür. Und seine Mutter sagte zu -seinem Vater: »Jetzt wird bald der Hodscha da sein. Verstecken wir die -großen Fische unterm Bett, und setzen wir die kleinen zum Essen auf den -Tisch; wenn er dann fort ist, holen wir die großen hervor und essen -sie.« - -In diesem Augenblicke trat der Hodscha ein und man sagte zu ihm: »Komm, -Sohn, wir wollen Fische essen.« - -Die kleinen Fische wurden aufgetragen; sofort nahm der Hodscha einen -und hielt ihn an sein Ohr. Da sagte sein Vater: »Aber Sohn, was machst -du denn da?« - -Der Hodscha antwortete: »Ich frage den Fisch.« - -»Worum?« - -»Ich habe von ihm erfahren wollen, was für ein Fisch das war, von dem -Jonas verschluckt worden ist; aber er hat mir geantwortet: ›Ich weiß -das nicht; unter dem Bett dort sind größere, die mußt du fragen.‹« - - -159. - -Man erzählt, daß einmal der Hodscha mit seinen Freunden Verstecken -gespielt hat, und alle haben sie sich an verschiedenen Orten versteckt. -Der Hodscha aber verließ Akschehir, lief bis Konia und versteckte sich -dort in einem Minaret, und seine Freunde bekamen ihn mehrere Tage nicht -zu sehn. Seine Gattin und seine Familie schrien allenthalben: »Hodscha, -wo bist du?« Es verging Tag um Tag und man hatte ihn schon in der -ganzen Umgebung gesucht, als von ungefähr eine Karawane aus Konia in -Akschehir eintraf. Man fragte die Leute der Karawane, ob sie etwas vom -Hodscha wüßten, und die antworteten: »Er ist in Konia; wir haben ihn -dort gesehn.« - -Daraufhin wurden etliche Männer nach Konia geschickt; sie kamen dort an -und suchten den Hodscha überall. Der aber rief sie vom Minaret herab an -und schrie: »Her mit dem Geld! ich habe gewonnen!« - -Die Männer trauten ihren Ohren nicht, bis er endlich herunterkam. - - -160. - -Eines Tages ging der Hodscha aufs Feld, um zu mähen. Als die Nacht -einfiel, hörte er auf und ging heim. Seine Frau sagte zu ihm: »Hast du -heute viel gemäht?« - -Der Hodscha anwortete: »Ich habe noch bis morgen Mittag zu tun.« - -Sie sagte: »Setz doch dazu ›Inscha Allah‹[84].« - -Der Hodscha antwortete: »Wenn ich seinen Namen nicht anrufe, werde ich -auch nicht weniger fertig bringen.« - -Am Morgen nahm er seine Sichel und ging aufs Feld. Auf dem Wege traf er -etliche Reiter, und die zwangen ihn, ihnen vorauszugehn und ihnen den -Führer zu machen; erst am Abende schickten sie ihn zurück. Der Hodscha -lief, was er nur konnte, und es war Mitternacht, als er zu Hause ankam -und an die Tür pochte. Seine Frau ging hin und fragte: »Wer pocht um -diese Stunde?« - -»Ich bins,« antwortete der Hodscha, »ich bins, inscha Allah; mach auf.« - - -161. - -Seine Frau sagte einmal zum Hodscha: »Schenk mir ein Kopftuch aus roter -Seide.« Der Hodscha streckte beide Arme aus und sagte: »Ist es so lang -genug? reicht diese Länge?« - -Er ging also auf den Markt und hielt auf dem Wege immerfort die Arme -ausgebreitet; und als ihm einer entgegenkam, schrie er ihn an: »Gib -acht, wo du gehst! Du wirst schuld daran sein, wenn ich mein Maß -verliere.« - - -162. - -Der Hodscha war einmal in Gesellschaft eines andern auf der Reise. -Von ungefähr kam ihnen ein Reiter entgegen; der wandte sich an den -Begleiter des Hodschas und sagte zu ihm: »Du mußt mit mir gehn und mir -den Weg zeigen.« - -Der antwortete: »Ich bin der Knecht und Sklave desunddes Herrn.« Und so -half er sich durch. - -Der Reiter sprach nun den Hodscha an und sagte zu ihm: »Dann mußt du -mit mir gehn und mein Führer sein.« - -Aber der Hodscha erwiderte: »Ich bin ein Diener und Sklave des -Allerhöchsten.« Kaum hatte er jedoch diese Worte herausgebracht, als -der Fremde mit seiner Peitsche zum Schlage ausholte. Der arme Hodscha -versuchte nicht weiter, Widerstand zu leisten, sondern begann neben dem -Pferde herzuschreiten und den Reiter zu führen. - -Wie er so dahinschritt, sprach er bei sich selber: »Wie ist denn das -möglich, daß es der Schöpfer zuläßt, daß sich mein Gesell aus der -Verlegenheit zieht, indem er angibt, er sei der Knecht eines winzigen -Sterblichen, während es mir nichts nützt, daß ich sage, ich sei der -Sklave des Allerhöchsten?« - -Solcher Art waren seine Gedanken, als er plötzlich einen Lärm hinter -sich hörte, dem ein mächtiger Schrei folgte. Erschrocken fragte er -sich, was das sein könne; da sah er, daß der Reiter, den er führte, von -dem Pferde gefallen war und tot hingestreckt daneben lag. - -So lautet der echte Bericht der Freunde des Hodschas; welche Lehre man -daraus ziehen kann, ist leicht zu sehn. - - -163. - -Als der Hodscha eines Tages ins Gebirge ging, um Holz zu schneiden, -nahm er eine Melone mit. Wie er nun so dahinging, entwischte ihm die -Melone aus dem Arme und rollte in ein Tal hinab. Dort schlief ein Hase; -der erschrak über die Melone und lief davon. - -»Da habe ich eine schöne Dummheit gemacht,« sagte der Hodscha, als -er den Hasen sah; »die Melone war trächtig, und es wäre sicher ein -Maulesel geworden.« - -Damit entfernte er sich und machte sich unverzüglich ans Holzschneiden. -Als er dann heimkehrte, erzählte er seiner Frau sein Abenteuer. - -Sie schrie: »O weh, Mann, du hättest ihn fangen und herbringen sollen, -um auf ihm in den Garten zu reiten!« - -Aber der Hodscha hatte schon einen Stock in der Hand und sagte: »Steig -herunter; er ist noch zu jung. Du wirst ihm die Rippen brechen.« - - -164. - -Man erzählt, daß der Hodscha einmal auf dem Rücken ein Geschwür -bekommen hat. Er sagte es seiner Tochter und bat sie, es anzusehn. -»Vater,« sagte sie, »es wird schwarz.« - -Am nächsten Tage zeigte er es seiner Frau und die sagte: »Es wird weiß, -Mann.« - -Der Hodscha sagte: »Ich verwundere mich, daß es schon vergehn will. Ich -weiß nicht, wie es in Wahrheit damit steht.« - -Man sagt, daß davon seither das Sprichwort geblieben ist, das die ganze -Welt kennt. - -165. - -Eines Tages sagte sein Sohn zum Hodscha: »Bei uns zu Hause ist etwas -wie ein Mann in dem großen Topf mit Pikmes[85].« - -Der Hodscha schüttete den Topf aus und verschmierte mit dem Pikmes alle -Löcher, die sich im Fußboden des Hauses fanden. Als er dann seinen Mann -suchte, sah er in jedem Loche sein Bild, als ob überall Leute wären. -Da nahm er seinen Säbel, stellte sich an der Tür auf und rief: »Wenn -ihr keine Memmen seid, werdet ihr nur einer nach dem andern auf mich -losgehn.« - - -166. - -Einmal kam ein Mann zum Hodscha und sagte zu ihm: »Hodscha, dein Sohn -ist vom Esel gefallen; er hat den Geist aufgegeben.« Auf diese Worte -hin versank Nasreddin für einen Augenblick in tiefes Grübeln, so daß er -gefragt wurde: »Was macht dich denn so nachdenklich, Hodscha?« - -»Ich habe darüber nachgedacht,« antwortete er, »daß ja mein Sohn -Adschib niemals einen Geist gehabt hat; wie hat er ihn dann aufgeben -können?« - - -167. - -Ebenso erzählt man, daß einmal ein Arzt zu einem Kranken gerufen worden -ist; er hat ihm den Puls gefühlt und gesagt: »Ich vermute, daß du etwas -Huhn gegessen hast. Das ist schlecht; nimm dich in acht und iß es nicht -mehr.« - -Der Kranke sagte: »Es ist wahr; ich habe etwas Huhn gegessen.« - -Hochverwundert bezeugten die Anwesenden ihre Befriedigung. Als dann der -Arzt das Haus verlassen hatte, sagte sein Sohn zu ihm: »Vater, macht -das nur die Wissenschaft, daß du das gewußt hast?« - -Der Arzt antwortete: »Ursprünglich habe ich es durch die Wissenschaft -erkannt, erhärtet durch mehr als eine Beobachtung. Obwohl ich es -aber ursprünglich nur durch die Wissenschaft erkannt habe, sowohl -aus dem Klopfen des Pulses, als auch durch andere Anzeichen, die ich -beobachtete, habe ich überdies, als wir in die Nähe des Hauses kamen, -Hühnerfedern und Obstschalen bemerkt und habe daraus geschlossen und -die Diagnose abgeleitet, daß der Mann davon erkrankt ist, daß er das -alles auf einem Sitz gegessen hat.« - -Diese Worte des Vaters gruben sich dem Sohne ins Gedächtnis. Nun -geschah es, daß man sich einer Krankheit halber, da der Vater nicht zu -Hause war, an den Sohn wandte; der sah, als er zu dem Kranken ging, -in der ganzen Umgebung des Hauses herum, bemerkte aber nichts andres -als einen Eselssattel. Er trat zu dem Kranken, fühlte ihm den Puls und -sagte, mit dem Kopfe wackelnd: »Oweh oweh, du hast heute Eselsfleisch -gegessen. Das ist schlecht; iß es nicht mehr, es macht für die -Krankheit empfänglich.« - -»Aber Arzt,« schrie der Kranke, »du redest einen Unsinn. Kein Mensch -ißt Eselsfleisch; mich ekelts ja davor.« - -Nach diesen Worten geleiteten die Anwesenden den Sohn des Arztes -höflich zur Tür. - - -168. - -Als die Frau des Hodschas eines Tages Bulgur[86] gekocht, Tarkhaneh[87] -bereitet und die Kuh gemolken hatte, kam es zwischen ihr und dem -Hodscha zu Zärtlichkeiten, so daß sie ins Bad gehn mußte; drum sagte -sie zum Hodscha: »Hodscha, während ich im Bad bin, gib du acht auf das -Kind in der Wiege und sieh zu, daß nicht die Vögel den Bulgur fressen; -schlage Butter und quetsche in der Mühle noch etwas Bulgur, weil wir -dann Pilaf[88] essen wollen.« - -Fürs erste nahm der Hodscha eine Mütze, die mit Schellen behängt war, -und band sie sich auf den Kopf; dann befestigte er den Butterschlägel -und die Wiege an seinem Rücken, und vor sich stellte er die Mühle, -die er drehen sollte. Indem er nun den Kopf vorwärts und rückwärts -warf, schaukelte er die Wiege und schlug Butter, hielt aber zugleich -damit durch das Schellengeklingel die Vögel ab, den Bulgur zu -fressen. Während nun der Hodscha also den Bulgur bewachte, die -Mühle drehte, Butter schlug und an zwei oder drei Dingen auf einmal -arbeitete, erwachte das Kind und begann in seiner Wiege zu weinen. Der -Hodscha sah, daß es sich beim Wiegen nicht beruhigte, und sah sich -daher gezwungen, es aus der Wiege zu nehmen. Er spreizte die Beine -auseinander, setzte es dazwischen hinein, nahm ein gewisses Glied -heraus und gab es ihm als Spielzeug in die Hand. Das Kind spielte auch -wirklich damit, während der Hodscha fortfuhr, sich völlig seiner Arbeit -zu widmen. - -Unterdessen kamen etliche Frauen auf ihrem Wege durch diese Straße; als -sie bei dem Hause waren, wo der Hodscha mit seinen Schellen, seiner -Mühle und seiner Milch arbeitete, sagten sie: »Gehn wir schauen, wie -sichs der Hodscha eingerichtet hat.« Sie überschritten die Schwelle und -gingen weiter ins Innere; und sie fragten den Hodscha: »Warum hast du -Schellen an der Mütze?« - -»Damit die Vögel nicht zum Bulgur kommen.« - -»Und warum hast du das am Rücken?« - -»Seht ihr denn nicht, meine Schönen, daß das der Schlägel ist, womit -ich Butter schlage?« - -»Und was hast du vor dir?« - -»Das ist die Mühle, mit der ich den Bulgur quetsche.« - -»Und warum liegt das Kind nicht in seiner Wiege?« - -»Es weinte, und da habe ich es herausgenommen.« - -Nun merkten sie erst, was für ein Spielzeug das Kind in den Händen -hielt, und da sagten sie: »Aber Hodscha, schämst du dich denn nicht? -warum gibst du ihm denn den in die Hand?« - -Und der Hodscha antwortete: »Ihr naseweisen Dinger, die ihr seid! kommt -nur mit mir in einen Winkel; da werden wir schon sehn, welche Hand die -erste sein wird, die ihn herausnimmt.« - - -169. - -Einmal traf der Sultan Alaeddin Vorkehrungen zu einem Feste, das er den -ausgezeichnetsten Männern geben wollte; selbstverständlich lud er auch -den Hodscha ein, und dieser erschien in der Begleitung seines Amads. -Der Sultan empfing ihn mit Höflichkeit und Ehren und bot ihm einen -Apfel, den er in der Hand hielt. Der Hodscha nahm ihn an und machte -sich ohne weiters daran, hineinzubeißen. Da nahm der Amad den Hodscha -beiseite und sagte zu ihm: »Pfui Hodscha, wie kannst du einen solchen -Verstoß begehn? Wenn einem ein Sultan einen Apfel gibt, so ißt man ihn -nicht augenblicklich in seiner Gegenwart.« - -Der Hodscha fragte noch: »Ist es also nicht anständig, vor ihm zu -essen?« und der Amad antwortete ihm: »Nein; man muß es in seinen Busen -stecken.« - -Nun wurde der Tisch bestellt und der Sultan ließ den Hodscha an -seiner Seite sitzen. Als man dann den Gästen einen Hasen vorsetzte, -der mit Joghurt übergossen war, nahm der Sultan, um dem Hodscha eine -Höflichkeit zu erzeigen, etwas Joghurt und legte einen Hasenlauf -darüber und legte das ganze dem Hodscha vor. - -Ohne zu zaudern, packte der Hodscha das ihm dargebotene und schüttete -es in seinen Busen. - -Als das der Sultan sah, sagte er: »Aber Hodscha, warum tust du das? das -ist eine grobe Unschicklichkeit.« - -»Sultan,« antwortete der Hodscha, »ich habe mich nach dem gehalten, was -mir mein Amad gesagt hat, daß man nämlich hier nicht essen soll.« - - -170. - -Eines Tages brauchte der Hodscha einen gerichtlichen Bescheid. Er -füllte einen Krug mit Erde und gab darüber eine dünne Schicht Honig; -damit ging er zum Gerichte den Kadi aufsuchen und erhielt leicht den -gewünschten Bescheid. Als der Kadi am Abende heimgekehrt war, schöpfte -er ein paar Löffel Honig aus dem Kruge; da kam denn die Erde zum -Vorscheine. Darum schickte er, kaum daß es Morgen geworden war, einen -Gerichtsdiener zum Hodscha: »Geh schnell zu ihm: wir haben ihm gestern -einen Bescheid gegeben, bei dem ein Irrtum unterlaufen ist; bring ihn -zurück und wir werden ihm einen andern schreiben.« Der Diener lief zum -Hodscha und pochte an die Tür; der Hodscha kam heraus und der Diener -des Kadis bestellte seine Botschaft. - -Und der Hodscha antwortete: »Bei aller schuldigen Ehrfurcht vor dem -gestrengen Herrn Kadi habe ich doch den Bescheid vollständig in Ordnung -gefunden; wenn aber schon ein Irrtum unterlaufen ist, so kann das -nirgends sonst geschehn sein als beim Honig.« - - -171. - -Eines Tages hatte der Hodscha einen Streit mit einem andern, und sie -gingen zum Richter. Dem machte der Hodscha ein Zeichen, indem er -die Hand in seinen Busen steckte, und so geschahs, daß der Hodscha -Recht bekam. Als dann sein Gegner weg war, wandte sich der Richter zu -Nasreddin und sagte zu ihm: »So, jetzt gib her, was du mir versprochen -hast.« - -Aber der Hodscha antwortete: »Ich habe dir kein Zeichen gemacht, daß -ich dir etwas schenken würde; ich habe dir nur sagen wollen, daß ich -dir, wenn du mir Unrecht gäbest, den Schädel einschlagen würde mit den -Steinen, die ich im Busen habe.« - - -172. - -Als der Hodscha einmal ins Bad kam, traf er dort einen Bekannten, und -der hatte nichts eiliger zu tun, als ihm einen Schlag ins Genick zu -geben. Der Hodscha kehrte sich um und sah niemand sonst als diesen -Bekannten. Augenblicklich verließ er das Bad und schleppte den Menschen -vor den Kadi; und zu dem sagte er: »Effendi, ich klage wider den da; er -hat mir einen groben Schimpf angetan.« - -Der Angeklagte war aber ein Freund des Kadis; und er sagte zu ihm: -»Untersuche, ob der Mann Recht hat; wir wollen hören, was er darlegen -wird.« - -Und der Hodscha fuhr fort: »Dieser schlechte Kerl hat mir einen Schlag -gegeben.« - -Der Kadi sagte: »Für einen Schlag ist die Buße ein Pul[89]. Ich fälle -gegen diesen Mann das Urteil, daß er dir einen Pul geben soll.« - -Der Gegner des Hodschas suchte nach, hatte aber keinen Pul bei sich; -er ging einen holen, blieb jedoch eine geraume Zeit aus. Der Hodscha -wartete und wartete, bis er endlich ungeduldig wurde. Da bemerkte er, -daß der Kadi, der eben mit schreiben beschäftigt war, den Kopf gesenkt -hielt; unverzüglich versetzte er ihm einen Schlag ins Genick. - -»Aber Hodscha,« schrie der Kadi, »was soll das heißen?« - -Und der Hodscha antwortete: »Mir ist nichts andres übrig geblieben; -der Mensch kommt nicht, und ich habe dringend zu tun. Wann er -wiederkommt, so laß dir den Pul von ihm geben und behalte ihn für dich.« - -Mit diesen Worten ging der Hodscha in aller Unbefangenheit hinweg. - - -173. - -Zu der Zeit, wo der Hodscha Kadi war, kamen eines Tages ein Mann und -eine Frau vor Gericht, und die Frau sagte: »Effendi, dieser Mann ist -ein Teufel; er hat mich genommen und geküßt. Ich will mein Recht haben, -mein unverbrüchliches Recht.« - -Der Hodscha sagte: »Na, was werden wir denn da tun? Ein Kuß von dir -wird den andern ausgleichen.« - - -174. - -Eines Tages schnitt der Hodscha im Gebirge Holz, und während er -damit beschäftigt war, fraßen ihm die Wölfe seinen Esel. Als er nun -ganz bekümmert ins Dorf zurückging, sah er einige Bauernkinder, die -spielten; und er fragte sie: »Sagt, Kinder, spricht man im Dorfe davon, -daß der Esel des Hodschas im Gebirge von Wölfen gefressen worden ist?« - -»Nein,« sagten die Kinder, »das sagt man nicht.« - -Und der Hodscha sagte: »O gäbe doch der Allmächtige, daß euere Worte -wahr seien, daß euere Rede richtig sei!« - - -175. - -Eines Tages ging der Hodscha ins Gebirge um Holz. An einer abschüssigen -Stelle fiel ihm ein Baum auf und er sagte sich: »Wenn ich den da -fällen kann, so brauche ich sonst keinen umzuschlagen.« Er begann -auch sofort damit, nachdem er den Strick seines Esels um den Baum -geschlungen hatte; als dann der Baum so ziemlich abgeschnitten war, -ließ er den Esel geradeaus abwärts laufen, aber der Esel fiel und brach -sich die Knochen. Als das der Hodscha sah, machte er sich voll Ärger -und Kummer auf den Heimweg. Seine Frau fragte ihn, da sie den Esel -nicht sah: »Was ist es denn mit dem Esel?« - -Der Hodscha antwortete: »Ach, Weib, als ich ihn zuletzt gesehn habe, -ist er seinen Weg gegangen; seither weiß ich nichts mehr von ihm.« - - -176. - -Eines Tages sah der Hodscha Nasreddin eine Windmühle. So etwas hatte er -noch nie gesehn, und so wandte er sich an einen Bauer mit der Frage: -»Wie nennt man denn das?« - -»Eine Windmühle.« - -Und der Hodscha fragte weiter: »Und wo ist denn dann das Wasser?« - -»Es ist eine Windmühle.« - -Und der Hodscha sagte: »Ich versteh dich schon, ich versteh dich schon; -du hast recht. Aber wo ist denn das Wasser?« - -Auch diese Rede, die Tausenden von Leuten bekannt ist, ist zum -Sprichworte geworden. - - -177. - -Der Hodscha hatte einmal einer Frau ihren Zwirnknäuel genommen, der -ganz klein war; die sagte jedoch: »Ich hatte sehr viel Zwirn; es war -beinahe ein Batman[90]. Aber man hat ihn mir gestohlen.« - -Der Hodscha, der dabei war, als sie das sagte, konnte nicht an sich -halten; er zog den Zwirn hervor und sagte, ihn in der Hand haltend, zu -der Frau: »Nun pack dich aber; geh deine Schande verbergen.« - - -178. - -Eines Tages begegnete der Hodscha, als er seine Straße zog, einem -Turkmanen, und der sagte zu ihm: »Was bist du? bist du ein Faki[91]?« - -Der Hodscha antwortete: »Ja.« - -»Wir haben jetzt keinen Faki in unsern Zelten; komm mit, und du sollst -sofort, wann du bei uns bist, unser Faki werden.« - -Der Hodscha machte keine Einwendung, und so gingen sie miteinander. Auf -dem Wege trafen sie einen zweiten Turkmanen und der fragte den ersten: -»Wer ist das?« - -»Das ist ein Faki und ich führe ihn in unsere Zelte.« - -Da sagte der andere: »Geh, schenk mir den Faki; wir haben keinen in -unsern Zelten.« - -Nun erhob sich ein Streit zwischen den zweien: der eine packte den -Hodscha bei der einen Hand, der andere bei der andern, und so zogen sie -ihn hin und her, bis endlich der später gekommene seine Keule aus dem -Gürtel riß und schrie: »Jetzt schlage ich den Faki nieder; wann er -dann tot ist, wirst ihn du ebenso wenig haben wie ich.« - -Der Hodscha fiel vor Schrecken um, und wie er so dalag, sagte der -erste: »Wenn du ihn nicht erschlägst, so bekommst du meinen großen -schwarzen Hund; erschlägst du ihn, so bekommst du nichts.« - -Heutzutage weiß man nicht, was Wissenschaft, Tüchtigkeit und -Geschicklichkeit in Wahrheit wert sind; man geht mit Leuten um, die -noch weniger verstehn als man selbst, und weiß nicht mehr, was das -Wissen wirklich bedeutet. Die Rede des ersten Turkmanen ist übrigens -zum Sprichworte geworden. - - -179. - -Man erzählt, daß der Hodscha eines Tages vom Dache gefallen ist; und -seine Freunde sind gekommen, um sich um sein Befinden zu erkundigen. - -Da fragte sie der Hodscha: »Ist unter euch einer, der auch vom Dache -gefallen ist?« - -»Niemand,« antworteten sie. - -Nun sagte der Hodscha: »Ihr betrachtet mich also nicht als euern -Kameraden.« - - -180. - -Um ihn auf seine Frau argwöhnisch zu machen, sagte man eines Tages zum -Hodscha: »Deine Frau geht viel aus.« - -Er antwortete: »Sie kommt stets wieder heim von ihren Ausgängen.« - -»Das ist es nicht, Hodscha; sie ist ein wenig zu frei.« - -Der Hodscha antwortete: »Wenn sie zu frei ist, so hat die Schuld daran -ihr Schleier, der zu klein ist.« - -»Das ist es auch nicht, Hodscha,« sagten die andern; »sie geht bald -hierhin, bald dorthin.« - -»Fürwahr,« rief der Hodscha, »das ist mir sehr lieb, daß sie hierhin -und dorthin geht.« - -Sie sagten: »Das ists noch immer nicht; sie geht mit Fremden bald -hierhin, bald dorthin.« - -»Na, und ich,« antwortete der Hodscha, »bin denn ich vielleicht ihr -Bruder oder ihr Vater?« - - -181. - -Als der Hodscha einmal krank war, besuchte ihn ein reicher Mann, um -sich über sein Befinden zu erkundigen, und der sagte zu ihm: »Hodscha, -was ist denn dein heimlicher Wunsch?« Der Hodscha antwortete: »Ich -möchte eine Schüssel Pilaf.« - -Augenblicklich ließ der Reiche Pilaf bereiten und brachte dem Hodscha -eine Schüssel voll; der Hodscha verschlang den Pilaf mit Heißhunger, so -daß ihn der Geber fragte: »Wird es dir denn nicht schaden, wenn du so -viel Pilaf ißt?« - -Der Hodscha antwortete: »Je weniger einem etwas schaden kann, desto -weniger Freude hat man daran.« - - -182. - -Eines Tages fiel sein Sohn in einen Brunnen, und die Leute kamen es dem -Hodscha melden. Unverzüglich lief er zu dem Brunnen und rief hinunter: -»Sohn, bist du unten?« - -»Liebster Vater,« antwortete unten der Sohn, »bring mir Sukkurs, damit -du mir hilfst, herauszukommen.« - -»Es ist ganz überflüssig,« erwiderte der Hodscha, »daß ich erst -Sukkurs hole; ich werde einfach nach Hause gehn um eine Leiter, und so -werde ich dich schon herausbringen[92].« - - -183. - -Einmal kam der Hodscha nach Malatije. Als er dort durch die Straßen -ging, sah er einen kleinen Knaben mit einem Dukaten spielen, den er -gefunden hatte; da sagte er zu dem Knaben: »Komm, mein Sohn, ich gebe -dir einen Asper; du gibst mir dafür das Stück Kupfer.« - -Der Knabe antwortete: »Ich weiß, was ein Asper ist; brälle einmal wie -ein Esel, und ich gebe dir das Kupferstück.« - -Von seiner Habgier gestachelt, begann der Hodscha zu brällen. Als er -aber innehielt, sagte der Knabe: »Aber Freund, wenn ein Esel wie du -weiß, was ein Dukaten wert ist, warum sollte es denn ein Knabe wie ich -nicht wissen?« - - -184. - -Einmal verließ der Hodscha sein Haus und begann auf der Straße etwas zu -suchen. Seine Frau sah das und fragte ihn: »Was suchst du, Hodscha?« - -Er antwortete: »Ich habe meinen Ring verloren; jetzt suche ich ihn.« - -Sie fragte weiter: »Wo hast du ihn denn verloren?« - -Der Hodscha antwortete: »Drinnen im Hause habe ich ihn fallen lassen.« - -»Ja, warum suchst du dann heraußen?« - -»Drinnen ists finster und heraußen licht. Wollte nur Gott, daß ich ihn -schon wieder gefunden hätte!« - - -185. - -Der Hodscha sah eines Tages eine Anzahl Bauern herankommen; da streckte -er sich lang auf der Erde aus und blieb unbeweglich. So lag er noch, -als einer von den Bauern hinkam; der, der ihn für tot hielt, ging -zu seinen Gesellen zurück und sagte zu ihnen: »Der arme Hodscha ist -gestorben; wir müssen unter uns für sein Begräbnis sammeln.« - -Sie besteuerten einander und brachten fünfhundert Asper zusammen. Als -sie dann alle um den Hodscha standen, sagten sie: »Um ein Leichentuch -zu kaufen, sind hundert Asper genug; wer will es denn übernehmen, die -vierhundert, die noch übrig bleiben, zu ihm nach Hause zu tragen?« - -Alsbald hob der Hodscha den Kopf und rief: »Gebt nur die vierhundert -Asper her: ich will sie mit Vergnügen nach Hause tragen; so viel habe -ich ja in meinem ganzen Leben nicht in der Hand, geschweige denn im -Besitze gehabt.« - - -186. - -Nach dem, was man erzählt, war einmal ein Kadi in trunkenem Zustande, -als der Sultan Mehemed-Chan von ungefähr bei ihm eintrat. Und der -Sultan sagte zum Kadi: »Fürchtest du nicht Gott und hast du keine Scheu -vor dem Propheten? Ist es denn möglich, daß ein gelehrter Mann und Kadi -seinen weißen Bart also mit Wein besudelt?« - -»Padischah,« antwortete der Kadi, »wenn meine dürren Hände nicht -zitterten, hätte mein Bart nicht einen Tropfen von meinem Weine -bekommen.« - -Der Padischah fand an dieser Antwort des Kadis ein solches Vergnügen, -daß er ihm eine große Gnade erwies. - - -187. - -Zu der Zeit, wo Harun al Raschid Chalif war, gab sich einer für einen -Propheten aus. Harun ließ seine Ärzte rufen und sagte zu ihnen: »Fühlt -ihm den Puls; wir werden sehn, woher das kommt.« - -Die Ärzte fühlten ihm den Puls und untersuchten ihn; dann sagten sie: -»Er hat Dinge gegessen, die ihm zu Kopf gestiegen sind und ihm den -Verstand verwirrt haben.« - -Harun sagte: »Man bringe ihm vierzig Tage lang leichte Gerichte aus -meiner Küche; wenn es dem Allmächtigen gefällt, wird das eine Änderung -und einen Wechsel in seinem Wesen herbeiführen.« - -So wurde also der angebliche Prophet vierzig Tage lang genährt; und als -sie abgelaufen waren, wurde er dem Chalifen von neuem vorgeführt. Der -Chalif fragte ihn: »Bist du noch immer ein Prophet?« - -Er antwortete: »O Harun, nach den Herrlichkeiten, womit du mich -überhäuft hast, erhebe ich keinen Anspruch mehr, ein Prophet zu sein, -sondern ein Gott.« - - -188. - -Ein Sultan verließ eines Morgens zu guter Stunde seinen Palast; er zog -in den Krieg. Auf dem Wege sah er, wie ihm ein Musikant entgegenkam, -der ein Instrument in der Hand hielt; und der hatte einen scheelen und -halbstarren Blick. Der Sultan versah sich von dieser Begegnung nichts -guten; drum ließ er dem Musikanten vierzig Stockstreiche geben und -ihn in den Kerker werfen. Ein Jahr verstrich, und der Sultan kehrte, -nachdem er sich zahlreiche Länder unterworfen hatte, als Sieger und -ruhmbedeckt in seine Hauptstadt heim. Nun kam ihm der Musikant wieder -ins Gedächtnis; er ließ ihn aus dem Kerker holen und sich ihn vorführen. - -Der Musikant sagte: »Sieh, Herr, nun bist du als Sieger zurückgekommen. -Als ich dir begegnet bin, sah ich im Geiste deine Eroberungen voraus. -›Gott sei gelobt,‹ sagte ich mir, ›daß ich dich sehe,‹ und nahm es als -ein gutes Vorzeichen. Unterdessen, siehe, ist es jetzt ein Jahr, daß -ich im Kerker bin; wie viel Ungemach und Kümmernis habe ich gelitten! -Wer von uns war denn nun eigentlich dem andern ein böser Angang?« - -Der Sultan nahm die Rede des Musikanten in gutem auf, überhäufte ihn -mit Wohltaten und entließ ihn als zufriedenen Mann. - -Es ist, wie man sieht, notwendig, daß sich die Sultane und ihre -Minister derer erinnern, die im Kerker schmachten, und sie sofort, wann -sie ihnen ins Gedächtnis kommen, vor sich rufen. - - -189. - -Man erzählt, daß einmal in Konstantinopel ein Schneider lebte, der eine -besondere Geschicklichkeit zeigte, beim Zuschneiden Tuch zu stehlen. -Eines Tages waren etliche Meister seines Handwerks bei ihm, als man ihm -einen Brokatstoff brachte; um nun zu sehn, wie er es anstelle, etwas -verschwinden zu lassen, sagten sie zu ihm: »Schneide nur gleich zu.« - -Der durchtriebene Geselle merkte ihre Absicht, ihm eine Falle zu legen, -bemerkte aber auch, daß der Stoff sehr prächtig war; und er sprach bei -sich selber: »Sollte ich es denn nicht verstehn, mir einen Teil dieses -herrlichen Brokats anzueignen?« Indem er dieser Betrachtung nachhing, -überzeugte er sich, daß die andern Meister kein Auge von dem Stoffe -verwandten. Da ließ er, ohne sich vom Flecke zu rühren, einen Wind. Die -andern, die auf dem Diwan saßen, begannen so herzlich zu lachen, daß -sie auf den Rücken fielen; und der Schelm ließ, ohne einen Augenblick -zu verlieren, ein Stück Stoff verschwinden. - -Sie schrien: »Haha, Meister, du bist also nicht nur ein Schneider, -sondern auch ein Schalk; jetzt aber soll unsere Aufmerksamkeit nur dem -Schneider gehören.« - -Er ließ einen zweiten Wind. Wieder begannen sie zu lachen, und ein -zweites Stück Stoff ging den Weg des ersten. - -Nun sagten sie: »Meister, das Spiel mag noch einmal angehn, dann muß -aber Schluß sein; sonst platzen wir noch.« - -Und der verschmitzte Bursche antwortete: »Ich würde euch ja wirklich -gern euern Willen tun; sollte ich es aber noch ein drittes Mal machen, -so würde der Stoff nicht mehr für einen Kaftan reichen.« - - -190. - -Einem Schneider träumte, daß der Tag des jüngsten Gerichtes gekommen -sei; er wurde auf dem Platze herumgeführt, und am Halse hingen ihm -alle die Tuchstücke, die er gestohlen hatte. Als er erwachte, zitterte -er vor Furcht. Es wurde Morgen und er ging in seine Werkstatt; dort -erzählte er seinen Traum den Gesellen und sagte ihnen: »Wenn ich mich -wieder einmal nicht beherrschen kann, und wenn ihr seht, daß ich ein -Stück Stoff für mich nehme, so sagt zu mir: ›Meister, denk an den -Kragen.‹ Mir wird dann die Erinnerung wiederkehren, und ich werde -nichts unterschlagen.« - -Einige Zeit darauf brachten ihm etliche Leute einen herrlichen Stoff; -er konnte der Versuchung nicht widerstehn und ließ geschickt ein Stück -unter den Augen der Eigentümer verschwinden. Da schrie auch schon ein -Geselle: »Meister, denk an den Kragen.« - -Aber er erwiderte: »Was habe ich mich daran zu erinnern? ein Stück wie -das war gar nicht dabei.« - - -191. - -Ein Schneider verkaufte die Stücke Tuch, die er stahl, einem alten -Schuft von einem Juden. Nun kam einmal einer, der sich bei ihm hatte -einen Kaftan machen lassen, und machte ihm einen Auftritt, weil er ihm -Stoff gestohlen habe. - -Aber der Schneider antwortete: »Ich habe den Stoff nicht; der alte -jüdische Schuft, der hat ihn.« - - -192. - -Eine Kaufmannsfrau benutzte einmal die Zeit, wo ihr Gatte im -Tidscharet[93] war, um ihre Gebete zu verrichten. Dabei entwischte ihr -ein Wind, aber sie wußte nicht ganz genau, ob es wirklich ein Wind -gewesen sei oder ob nicht vielleicht das Geräusch von einem Seufzer -hergerührt habe, den sie im Gebete ausgestoßen hatte. Darum ging sie -um Rat zu einem weisen Greise; sie erzählte ihm den Vorfall und bat um -Auskunft. Der Greis ließ nun auch einen Wind und fragte sie: »War es so -ein Geräusch?« - -»Nein,« antwortete sie, »es war stärker.« - -Er ließ einen zweiten; »War es so?« - -»Es war noch stärker.« - -Da schrie der Greis: »Jetzt geh aber zum Teufel! ich habe mich -beschissen.« - - -193. - -Man erzählt, daß einmal ein Mann in Konstantinopel zum Kadi von -Jerusalem bestimmt worden ist. Er traf ein Übereinkommen mit einem -Schiffsherrn und bestieg mit seinem ganzen Gefolge das Schiff. Eben -wollte man die Anker lichten und in die See stechen, als ein Jude -daherkam und an Bord ging; er brachte zwei Körbe mit, die dem Anscheine -nach nichts sonst als Kleider enthielten, und bat den Kadi, sie -mitzunehmen. Der Kadi hieß den Juden, sie einem aus seinem Gefolge, der -dabeistand, zu übergeben. Als sich der Jude entfernt hatte, sah der -andere, daß in den Körben eine Menge Pasterma[94] war, und schnitt sich -sofort ein Stück ab; da er es nach seinem Geschmacke fand, versäumte -er nicht, auf der ganzen Reise davon zu essen, so daß schließlich, als -sie im Hafen von Jaffa ankamen, nicht ein Stückchen davon mehr da war. -Alle Reisenden stiegen aus und gelangten glücklich nach Jerusalem. - -Der Diener des Kadis machte sich zwar Vorwürfe, daß er das Pasterma des -Juden gegessen hatte, tröstete sich aber damit, daß er sich vornahm, -ihn auf die eine oder die andere Weise schadlos zu halten. Unterdessen -kam schon der Jude herbei, und er sagte zu ihm: »Du, ich muß mit dir -reden; mir ist etwas ärgerliches zugestoßen, das dich gewissermaßen -angeht: mit einem Wort, ich habe das Pasterma gegessen, das in deinen -Körben war. Sag mir, welchen Preis du dafür haben willst oder wie wir -uns sonst auseinandersetzen sollen.« - -Bei dieser Rede begann der Jude zu wimmern und sich den Bart zu raufen; -alsbald versammelte sich eine Menge Leute um sie und man fragte den -Juden: »Was gibt es denn, Jude?« - -Für einen Augenblick hörte der Jude auf zu weinen, sich den Bart zu -raufen und zu heulen, freilich ohne daß er etwas gesagt hätte; sofort -aber begann er sich wieder auf den Kopf zu schlagen und den Bart zu -raufen. Dann stieß er einen Schrei aus, packte den andern beim Kragen -und schleppte ihn vor den Richter. - -Der fragte seinen Diener: »Was hast du dem Menschen da genommen?« - -Der Diener antwortete: »Gnädiger Herr, der Jude ist mit uns zu Schiffe -gestiegen; er hatte eine gewisse Menge Pasterma bei sich. Davon habe -ich jeden Tag etwas gegessen, so daß bei unserer Ankunft in Jaffa -nichts mehr da war. Ich habe ihm die Sache erklärt und habe ihm zur -Entschädigung Geld geboten; aber anstatt meinen Vorschlag anzunehmen, -rauft er sich Haare und Bart aus und hängt mir einen Rechtshandel an.« - -Nun sagte der Richter: »Sprich, Jude, was beanspruchst du?« - -»Gnädiger Herr,« sagte der Jude, »der Mann hat mir in dem, was auf dem -Schiffe war, einen unersetzlichen Schaden zugefügt.« - -»Weiter,« sagte der Kadi, »damit wir sehn, worum es sich handelt.« - -»Herr,« sagte der Jude, »mein Vater, der ein reicher Kaufmann war, -war erkrankt; als es nun ans Sterben ging, hat er mir nachdrücklichst -ans Herz gelegt, ihn in Jerusalem zu begraben. Dazu habe ich kein -leichteres Mittel gefunden, als sein Fleisch von den Knochen zu lösen, -Pasterma daraus zu machen und es in Körben zu verpacken. Als ich aber -das väterliche Pasterma zurückgefordert habe, hat sich herausgestellt, -daß alles aufgegessen ist, alles sage ich, bis auf den letzten Bissen.« - -Der Kadi sah, daß in diesem Falle nichts zu machen war; er schickte den -Juden weg und sprach seinen Diener ledig. - -Das also erzählt man von dem Rechtshandel, in dem ein Mann aufgetreten -ist, der einen Juden ganz und gar aufgegessen hat. - - -194. - -Es war einmal in Konstantinopel beim Iki-Kapu im Viertel Kara-Agadsch -ein Gassenjunge, Akinedschi-Sadeh mit Namen, der es gar trefflich -verstand, auf eine bissige Rede schlagfertig zu antworten. - -Eines Tages verschloß einer seinen Laden und brachte innen das -Schlagtürchen an. Akinedschi ging hin und klopfte an das Türchen. Der -andere sagte: »Was willst du?« - -»Komm näher; ich muß dir etwas sagen.« - -Daraufhin öffnete der andere das Türchen und sagte: »Was mußt du mir -sagen?« - -Akinedschi antwortete: »Ich habe ein Verhältnis mit deiner Mutter; sag -es aber niemand.« - -»Und du, bist du nicht der Sohn einer Hure, die man ruft, wenn man sie -braucht?« - -»Das ist eine Lüge,« antwortete Akinedschi; »meine Mutter ist ja nicht -die deinige.« - - -195. - -Einmal hörte einer predigen: »Wenn man bei Einbruch der Nacht seine -eheliche Pflicht erfüllt, so wird das belohnt werden wie die Opferung -eines Schafes. Geschieht es bei Tage, so wird es so viel gelten wie die -Freilassung eines Sklaven. Und um Mitternacht wird es belohnt werden -wie die Opferung eines Kamels.« - -Der Zuhörer erzählte diese Rede, als er heimgekommen war, seiner Frau. -Die Nacht kam und sie legten sich mitsammen nieder, und schon fühlte -sich die Frau vom Verlangen gepackt. »Komm,« sagte sie zu ihrem Manne, -»wir wollen den Lohn gewinnen, der für den Beginn der Nacht festgesetzt -ist.« »Meinetwegen,« sagte der Mann; und er befriedigte sie. - -Um Mitternacht fühlte sie sich wieder aufgelegt und sagte zum Manne: -»Wach auf, Mann, damit wir den Vorteil der Opferung eines Kamels -erwerben.« Der Mann ermunterte sich und stillte ihr Begehren von neuem. - -Als der Morgen anbrach, sagte sie, noch immer stark erregt: »Auf, Mann; -wir wollen den Preis gewinnen, der für die Freilassung eines Sklaven -gilt.« - -Aber nun sagte der Mann: »Gewinne ihn dadurch, daß du zuerst mich -freiläßt, der ich ja dein Sklave bin.« - - -196. - -Eines Tages pflückte Mewlana Dschami[95] in seinem Garten Pfirsiche, -als der Sultan Husejn Bähadur zu ihm kam, begleitet von einem -Kämmerling und seinem jungen Liebling Tschokdar. In diesem Augenblicke -hatte Mewlana Dschami vier Pfirsiche in der Hand; davon bot er sofort -einen dem Padischah an, einen dem Kämmerling und zwei Tschokdar. - -Nun sagte der Sultan: »Warum hast du uns zweien jedem nur einen -Pfirsich gegeben, dem Knaben aber zwei?« - -»Ich habe ihm nur einen gegeben,« antwortete Mewlana Dschami; »der -andere ist nur geborgt[96].« - - -197. - -Ein Narr gab sich für einen Propheten aus; er wurde festgenommen und -vor den Sultan geführt. Der Sultan verhörte ihn in Gegenwart des Kadis -und sagte dann zu diesem: »Der Mensch da ist von einer abgeschmackten -Anmaßung; was soll mit ihm nach dem Worte Gottes geschehn?« - -Der Kadi antwortete: »Wenn er hartnäckig bei seiner Behauptung bleibt -und sich sie zu widerrufen weigert, soll er zum Tode verurteilt -werden.« - -Nun sagte der Sultan zu dem Angeklagten: »Da du sagst, du seist ein -Prophet, so laß uns ein Wunder sehn.« - -Der angebliche Prophet antwortete: »Man bringe mir einen scharfen -Säbel.« - -»Was willst du damit?« - -»Dem Kadi den Kopf abschlagen; dann werde ich ihn vom Tode erwecken.« - -Den Kadi erfaßte ein ungeheuerer Schrecken und er begriff die Absicht -des Propheten; er verlor den Kopf und schrie: »Ach, Freund, ich bekehre -mich als der erste zu deiner Lehre; nimm mich auf in die Zahl der -Stifter.« - - -198. - -Wieder einmal gab sich einer für einen Propheten aus; er wurde vor den -Padischah geführt und der fragte ihn: »Ist es wahr, daß du Anspruch auf -die Würde eines Propheten erhebst?« - -»Ja,« antwortete der Narr. - -»Gut,« fuhr der Sultan fort; »laß uns ein Wunder sehn.« - -»Sag mir, was du wünschest.« - -In diesem Augenblicke brachte ein Diener dem Herrscher ein Schloß, daß -man mit elf Schlüsseln nicht hatte aufsperren können; sofort sagte der -Sultan zu dem Angeklagten: »Gut; sperre uns dies Schloß ohne Schlüssel -auf.« - -»Habe ich mich«, sagte der Wahnwitzige, »einen Propheten genannt oder -einen Schlosser?« - - -199. - -Man erzählt, daß ein Muselman, der sein ganzes Leben lang die -Vorschriften Mohammeds beobachtet gehabt hat, auf einmal im Ramasan -mit den Juden gegessen hat. Er sagte, er habe sich zu ihrem Glauben -bekehrt; aber im Bairam sagte er zu ihnen, er sei nicht mehr ihr -Glaubensgenosse. Da schrien die Juden: »Was soll das heißen? bist du -nicht einer der unsern?« - -»Was?« schrie der Bekehrte; »ich war dreißig Jahre im moslimischen -Glauben, ohne ein richtiger Mohammedaner werden zu können, und ein Jude -sollte ich werden können in dreißig Tagen? Das ist unmöglich.« - - -200. - -Zu Nasreddin, dem Hodscha, kam einmal einer und bat ihn, ihn zu -beherbergen. Nun herrschte beim Hodscha eine solche Dürftigkeit, daß -sogar die Mäuse vor Hunger ausgerissen waren. Als die Nacht kam, -richtete der Reisende an den Hodscha die Frage, wo sie sich nach dem -Abendessen schlafen legen würden. Der Hodscha antwortete: »Gegessen -haben wir schon, bevor du gekommen bist; willst du dich jetzt -niederlegen?« - -Der Fremde lag noch nicht lange, als er den Hodscha anrief und sagte: -»Gib mir eine Decke; mich friert sehr.« - -Nasreddin antwortete: »Habe ich denn eine, die ich dir geben könnte? es -ist übrigens nicht so kalt, daß du zittern könntest.« - -»Schon gut,« antwortete der Fremde, nachdem er einen Augenblick -gezögert hatte. - -Aber der Hodscha begann zu überlegen; schließlich sagte er: »Ich habe -eine Leiter; willst du sie?« - -»Bring sie meinetwegen; es liegt ja nichts daran.« - -Der Hodscha brachte die Leiter und legte sie auf ihn. Aber bald -sagte der Gast, dem noch immer nicht recht warm werden wollte: »Denk -ein wenig nach; vielleicht hast du doch noch etwas, was du mir geben -könntest.« - -Nach einem Augenblicke schrie der Hodscha: »Du hast recht; ich habe -noch einen Trog: was sagst du dazu?« - -»Bring ihn immerhin.« - -Nasreddin holte den Trog, der noch ganz voll Wasser war, und setzte ihn -auf die Leiter. Als sich aber der Gast, den das Gewicht der zwei Dinge -drückte, umdrehn wollte, kippte der Trog um und goß seinen Inhalt aus. -Der also überschwemmte rief den Hodscha von neuem an und schrie: »Nimm -die Decken weg; ich bin schon ganz naß.« - - -201. - -Auf einer Reise, die er, um etwas zu lernen, unternommen hatte, kam -der Hodscha einmal in ein Land, dessen Bewohner den Brauch hatten, auf -ihren Häusern für jeden Krug voll Gold, den sie besaßen, je eine Fahne -aufzuziehen; man sah also Häuser mit einer, zwei, drei, vier und fünf -Fahnen. Nachdem der Hodscha dort ein Jahr lang gelebt hatte, füllte er -mehrere Töpfe mit Kieseln und pflanzte für jeden eine Fahne auf. Nun -war es weiter in diesem Lande Sitte, daß im Bairam einer den andern -einlud, und so kam die Reihe auch an den Hodscha. Nach dem Mahle ging -man ins Bad; seine Gäste bemerkten die Töpfe, fanden sie aber alle voll -Kiesel. Und sie sagten zu ihm: »Aber Hodscha, da sind ja nur Steine -drinnen?« - -»Ob es Gold ist,« antwortete der Hodscha, »oder Steine, das läuft auf -dasselbe hinaus, wenn es nur dazu da ist, um in den Töpfen zu bleiben.« - - -202. - -In der Fastenzeit des Bairams wurde ein Kalender gefragt: »An welchen -Tagen in diesem Monat ißt man und an welchen nicht?« - -Scheinheilig antwortete er: »Ich weiß es nicht, an welchem Tage man -fastet; denn ich esse nur einmal im Monat.« - - -203. - -Ein Arzt fühlte einem Kalender den Puls; der Kalender war aber gewohnt, -dieses einschläfernde Mittel, das Bhang heißt, zu gebrauchen. Der Arzt -erkannte leicht, daß seine ganze Krankheit nur der Hunger war; drum -ließ er alsbald eine Schüssel Pilaf bereiten und setzte sie dem armen -Teufel vor. - -Nachdem der alles aufgegessen hatte, schrie er: »O du gütiger Arzt, -ich kenne noch zwanzig andere Kalender, die an derselben Krankheit -leiden wie ich; ich will sie dir bringen und du kannst an ihnen die -Wirksamkeit deiner Arznei versuchen.« - - -204. - -Eines Tages kam ein Arzt auf seinem Wege an einer Begräbnisstätte -vorbei; alsbald schloß er die Augen. Sein Sohn fragte ihn: »Warum tust -du so?« - -Der Arzt antwortete: »Ich will es vermeiden, die zu sehn, die hier -sind; denn hier sind die begraben, die an meinen Tränkchen gestorben -sind.« - - -205. - -Der Hodscha war zum Lehrer und Hofmeister des Sohnes des Königs -bestellt worden. Nun empfahl er sich bei dem Prinzen regelmäßig, wann -zum Mittagsgebete gerufen wurde. Einmal aber fuhr der Hodscha trotz -diesem Rufe mit der Brille auf der Nase fort zu lesen; da sagte der -Prinz: »Es ist das Zeichen zum Gebete gegeben worden; wir sind jetzt -frei.« - -Der Hodscha antwortete: »Ich habe es nicht gehört.« - -»Wenn das so ist,« sagte der Prinz, »dann hättest du die Brille über -die Ohren nehmen sollen statt über die Augen.« - - -206. - -Eines Tages wurde ein junger Geck, Desdar Oglu mit Namen, von einem -reichen Manne zu Tische geladen. Es wurde aber weder Pilaf, noch -Fleisch aufgetragen, sondern nur eine Suppe, bei der man mit dem Reis -sehr sparsam umgegangen war; und der Geck fragte recht unschicklich: -»Was für eine Suppe ist das?« - -Darauf antwortete ihm einer: »Der Herr pflegt wohl häufig auf die Jagd -zu gehn? Hunde hat er ja genug.« - -»Freilich,« antwortete Desdar Oglu, »ich habe mehr als ich brauchte: -der eine jagt das Rebhuhn, der andere die Wachtel, ein dritter das -Haselhuhn.« - -Und der Schalk sagte weiter: »Da fehlt dir noch immer einer.« -»Welcher?« »Einer, der in dieser Suppe Reis aufspüren würde.« - - -207. - -Der Hodscha kam heim und sagte zu seiner Frau: »Koch uns heute einen -Pilaf, damit wir uns wohl gesättigt schlafen legen können; heute fühle -ich mich einmal frei von aller Traurigkeit.« - -Die Frau kochte den Pilaf; sie aßen ihn und gingen zu Bette. Kaum lagen -sie aber, als an die Tür gepocht wurde. Der Hodscha sagte zu seiner -Frau: »Geh, sieh nach, wer es ist.« - -Die Frau ging zur Tür und sagte: »Wer ist da?« - -»Meine Eselin hat geworfen,« sagte ein Nachbar; »aber das Junge hat -weder Schwanz noch Ohren.« - -Nun fragte der Hodscha: »Was gibts denn?« und die Frau antwortete: »Uns -geht es eigentlich nichts an; der Nachbar ist da: seine Eselin hat ein -Junges ohne Schwanz und Ohren geworfen.« - -Darauf sagte der Hodscha: »Ich kann nicht mehr liegen bleiben; meine -Ruhe ist weg.« - -»Was beschäftigt dich denn so sehr?« - -»Wenn dieser Esel«, sagte der Hodscha, »zwei oder drei Jahre alt wird, -und man führt ihn ins Holz, und wenn dann der Weg kotig ist, wo soll -denn der Dreck an ihm haften bleiben, ohne Schwanz und Ohren, wie er -ist? Das bringt mich um meine Ruhe; stehn wir auf, Weib.« - - -208. - -Der Hodscha ging einmal an den Rand eines Baches und befriedigte ein -gewisses Bedürfnis; dann sah er, wie das, dessen er sich entledigt -hatte, wegschwamm. Da schrie er: »Das Ende der Welt kommt heran und -darüber kann es keinen Zweifel geben; denn das unreine Ding da lehrt -uns schwimmen und über das Wasser zu setzen.« - - -209. - -Der Hodscha wurde gefragt: »Wann wird denn der Tag des Tumultes, der -geweissagt ist, kommen?« - -»Von welchem Tumult sprecht ihr?« antwortete der Hodscha; »von dem -großen oder von dem kleinen?« - -»Was heißt das, der große und der kleine?« - -»Der kleine ist der, den meine Frau macht; der große kommt, wenn ich -zornig werde.« - - -210. - -Eines Tages gingen der Sultan Murad und Husejn Pascha, der Narr, als -Derwische verkleidet, den Bosporus entlang. Als sie an einen Ort -kamen, wo die Leute zu lustwandeln pflegten, bekamen sie Lust auf -Kaffe. Husejn Pascha sagte: »Da wir kein Feuer haben, will ich Holz -sammeln gehn.« Als er es gebracht hatte, schichtete es der Sultan auf -und begann das Feuer anzufachen; da er aber zerstreut war, ließ er -es zu viel brennen. Husejn Pascha bemerkte das und schrie, wie er es -mit seinem Knechte getan hätte, um ihn zur Achtsamkeit zu mahnen: »Du -Sklavenbengel, du Hurensohn!«, ohne zu denken, daß er damit auf die -Abstammung der Sultane anspielte, die alle Kinder von Sklavinnen waren. - -»Dein Glück,« sagte der Padischah, »daß du das im Scherze gesagt hast; -sonst hätte ich dich getötet.« - - -211. - -Ein junger Mann ohne Erfahrung hatte auf einer Reise eine kleine -Auswahl chinesischen Porzellans gekauft. Im Hafen angelangt und eben -im Begriffe sich auszuschiffen, faßte er den Plan, sein Porzellan -wegtragen zu lassen, ohne den Träger für seine Mühe zu bezahlen. Er -sagte zu einem Träger: »Was für ein Landsmann bist du?« - -Der antwortete: »Ich bin ein Anatolier und aus Tasch-Köprü.« - -»Aha,« dachte der junge Mann, »ein Dummkopf von einem Türken.« Und er -sagte zu ihm: »Wenn du mir diesen Pack in mein Karawanserai trägst, so -werde ich dir drei gute Ratschläge geben.« - -»Einverstanden,« antwortete der Türke dem schlauen Gesellen. Er nahm -die Last auf und trug sie in das Karawanserai; als er dort ein paar -Stufen emporgestiegen war, sagte er: »Nun höre ich.« - -Der andere sagte: »Wenn man dir sagt, daß der Hunger der Sättigung -vorzuziehen sei, so glaube es nicht.« - -»Ich verstehe,« sagte der Träger und ging wieder ein paar Stufen -weiter; dann sagte er: »Was hast du mir noch zu sagen?« - -»Wenn man dir sagt, die Armut sei besser als der Reichtum, so glaube es -nicht.« - -Der Träger ging weiter und bat ihn nach einigen Stufen wieder, zu -sprechen. - -»Zum dritten: wenn man dir sagt, daß es besser ist, zu Fuße zu gehn als -zu reiten, so glaube es nicht; das sind die Ratschläge, die ich dir zu -geben habe.« - -Der Träger stieg die Treppe vollends hinauf; und als er oben war, warf -er seine Last hinunter. - -Der junge Mann schrie: »Was machst du da?« - -Und der Träger sagte: »Wenn man dir sagt, daß in dem Pack da ein -einziges Stück ganz ist, so glaube es nicht.« - - -212. - -Man erzählt, daß Nasreddin-Effendi einen Bruder hatte; sie waren beide -unbeweibt, verlangten aber zu heiraten. Schließlich fanden sie zwei -Mädchen nach ihren Wünschen; sie heirateten beide, und jeder gründete -einen Hausstand. Nun kam einmal der Bruder des Hodschas zu diesem auf -Besuch; da sah er, daß des Hodschas Frau fröhlich war, lachte und -scherzte, während die seinige außerordentlich ernst war. Und er sagte -zu Nasreddin: »Du bist mein Bruder; sei also so gut und sage mir, wie -du es angestellt hast, daß deine Frau so vergnügter Laune ist: ich will -es dann mit der meinigen ebenso machen.« - -»Umsonst verrate ich es dir nicht,« sagte der Hodscha; »wenn du mir -aber einen vollständigen Anzug gibst, so will ich es zuwege bringen, -daß sie lacht.« - -Der Bruder sagte: »Das verspreche ich dir.« - -Und der Hodscha fuhr fort: »Lade mich also an einem Abende ein. Nachdem -du ein bißchen verweilt hast, so laß dich wegholen; befiehl aber deiner -Frau, daß sie sich nicht eher schlafen lege als ich, was immer ich -sagen würde und wie dringlich auch meine Aufforderungen seien. Wann du -ihr das gesagt hast, geh weg.« - -Der Bruder lud den Hodscha vereinbartermaßen ein; nach dem Rufe zum -Abendgebete waren sie alle drei beisammen, als der Hausherr, wie -abgemacht, geholt wurde. Er erteilte seiner Frau die besprochenen -Anordnungen und ging weg. Von nun an sprach der Hodscha kein Wort -mehr mit seiner Schwägerin, mit der er ganz allein war; sie wurde es -bald müde, auf unbestimmte Zeit aufbleiben zu sollen, und verspürte -die ersten Anzeichen der Schläfrigkeit. Drum sagte sie zum Hodscha: -»Gestatte, Effendi, daß dir ein Bett bereitet wird; du wirst dich ein -wenig ausruhen.« - -Aber der Hodscha antwortete: »Ich will nicht schlafen.« - -»Warum denn nicht?« - -»Ich fürchte, daß, wann ich schlafe, die Mäuse kommen und mir den Kopf -fressen.« - -»Und wie weichst du dem aus, wenn du zu Hause bist?« - -»Wann ich zu Hause schlafen gehe, lege ich meinen Kopf in die Hände -meiner Frau und sie läßt das Licht brennen; geht sie dann später selber -schlafen, so nimmt eine Sklavin ihre Stelle ein.« - -Seine Schwägerin sagte: »Wir werden dasselbe tun.« Augenblicklich -bereiteten die Sklavinnen ein Bett und die Frau setzte sich nieder -und nahm den Kopf des Hodschas in ihre Hände; da sie dessen bald müde -wurde, rief sie eine ihrer Sklavinnen und übergab ihr dieses Geschäft. -Bald darauf schliefen die Herrin und die andern Frauen ein. Nun stand -der Hodscha leise auf, blies das Licht aus, nahm seinen Sik heraus, gab -ihn der Sklavin in die Hand, legte sich nieder und begann zu piepen wie -eine Maus. Auf das Geräusch erwachte seine Schwägerin; da sah sie, daß -das Licht erloschen und die Sklavin eingeschlafen war. »Nichtsnutziges -Ding,« schrie sie, »wie kannst du schlafen? Jetzt werden die Mäuse den -Kopf des Effendis fressen.« - -Die Sklavin antwortete: »Ich weiß nicht, ob das nicht schon geschehn -ist; er ist schon ganz klein.« - -Die Herrin begann das junge Mädchen zu beschimpfen; als sie aber -das Licht anzündete, sah sie, was die Sklavin in der Hand hatte. -In demselben Augenblicke sprang der Hodscha auf, lief zur Tür und -ließ seinen Bruder eintreten, und der sah nun, wie seine Frau aus -vollem Halse lachte und keines Wortes fähig war. Da er aus ihr nichts -herausbringen konnte, ging er wieder zum Hodscha, der draußen geblieben -war, und fragte ihn: »Was hast du denn also getan?« - -»Ach,« sagte der Hodscha, »wenn du das ganze gesehn hättest, du hättest -wohl lachen müssen bis zu deinem letzten Stündlein.« - - -213. - -Eines Tages versammelten sich die Mäuse, um Rat zu halten, und sie -sagten: »Was werden wir noch alles von der Katze leiden müssen, wenn -wir kein Mittel entdecken, um uns vor ihr zu schützen?« Nachdem jede -gesprochen hatte, überwog der Rat, ein Glöckchen zu verfertigen und -es der Katze um den Hals zu hängen; »wenn wir das Geklingel hören,« -dachten sie, »wollen wir Reißaus nehmen.« - -»Ich liefere das Stückgut,« sagte die eine. »Ich die Kohle,« sagte die -andere. »Ich das Kupfer,« sagte die dritte. Nur eine alte Maus verhielt -sich ganz still, bis die andern sagten: »Rede doch auch du; du hast ja -in diesem Lande schon so viele Jahre verrinnen sehn.« - -Da sagte die alte Maus: »Ihr habt bei euerer Überlegung etwas -wesentliches vergessen: ich bin bereit, das Glöckchen ganz zu liefern; -aber wer von euch wird es der Katze an den Hals hängen?« - - -214. - -Einst wurde ein bejahrter Christ Muselman. Sechs Monate nach seiner -Bekehrung führte ihn der Gebetsaufseher vor den Kadi und klagte ihn -an, er erfülle nicht die verordneten Gebete; der Kadi, der derselbe -war, in dessen Hände der Greis abgeschworen hatte, fragte ihn: »Warum -unterziehst du dich nicht den vorgeschriebenen Gebeten?« - -»Effendi,« antwortete der Angeklagte, »in deiner Gegenwart war es, -daß ich meinem alten Glauben entsagt habe, und du hast damals zu mir -gesagt: ›Nun bist du rein aller Sünden; du bist jetzt so, als ob du ein -zweites Mal aus dem Mutterleibe gekommen wärest.‹« - -Der Kadi antwortete: »Das sind meine Worte.« - -Und der Greis fuhr fort: »Freilich, und seither sind nicht mehr als -sechs Monate verstrichen; betet denn ein Kind in diesem Alter?« - - -215. - -Zwei Leute führten eines Rinds halber einen Rechtshandel. Jeder -ging, ohne daß es der andere gewußt hätte, zum Kadi und drückte ihm -zweihundert Asper in die Hand, um ihn sich geneigt zu machen. Als -dann der Spruch gefällt werden sollte, erschienen die Streitenden und -brachten das Rind mit; und der Kadi fragte den, der es hielt: »Wieviel -ist das Rind wert?« - -»Vierhundert Asper,« war die Antwort. - -Da sagte der Kadi: »Wenn dem so ist, was brauchen wir uns weiter damit -zu beschäftigen? Jeder von euch hat mir zweihundert Asper gegeben; -damit ist also die Sache erledigt.« - -Die beiden Gegner befragten einander, als sie weggingen, und vernahmen -also, daß sie jeder dem Kadi ein Geschenk von zweihundert Asper gemacht -hatten; und sie sagten: »Es hat keinen Sinn, den Streit weiterzuführen; -das Rind hat ja schon der Kadi aufgegessen.« - - -216. - -Es war einmal einer, der fühlte, daß er krank war; da sich sein Zustand -verschlimmerte, ließ er einen Arzt rufen. Der Arzt untersuchte ihn und -sagte ihm, daß ihm in diesem Falle ein einjähriger Essig gut tun würde. -Der Kranke ging also, um einen Freund darum zu bitten, und der sagte: -»Es trifft sich gut, daß ich gerade einen solchen habe.« - -Einer, der vorbeiging, hatte ihr Gespräch gehört; deshalb sagte er: -»Bruder, möchtest du nicht die Güte haben, mir auch etwas von diesem -Essig zu geben?« - -Und der Freund antwortete: »Hätte ich einem jeden gegeben, der Bedarf -danach gehabt hätte, so wäre er kein Jahr alt geworden.« - - -217. - -Ein Sultan und Chalif von Bagdad pflegte die Verse, die ihm gebracht -wurden, abzuwägen und nach ihrem Gewichte die Dichter zu bezahlen. Nun -verfaßte ein Dichter, der diese Gewohnheit des Chalifen nicht kannte, -einen Lobgesang auf ihn in der Absicht, ihn ihm zu überreichen. Da -sagte ihm einer: »Du machst dir umsonst viel Mühe; weißt du denn -nicht, wie es unser Padischah zu halten pflegt? Er bezahlt die Dichter -nach dem Gewichte ihrer Werke.« - -»Danke schön,« sagte der Dichter; und er schrieb ein Gedicht auf -einen großen Marmorblock. Den ließ er von Leuten, die ihn an einem -Barren aufhängten, zum Palaste bringen und ging selbst mit, um ihn -dem Padischah darzubringen. Der Padischah, der sofort sah, worum es -sich handelte, sagte zu seinem Wesir: »Jetzt gilt es, sich auf eine -anständige Art aus dem Handel zu ziehen.« - -»Wie das?« fragte der Wesir. - -»Wir werden uns«, antwortete der Chalif, »mit tausend Golddukaten -ausgleichen.« - - -218. - -Einmal sagte ein Kaufmann zu seinem indischen Sklaven: »Vorwärts, wir -gehn auf den Abtritt.« - -Der Sklave füllte die Kanne mit Wasser[97], sah aber sofort, daß sie -ein Loch hatte, weil alles Wasser auslief; da sagte er zu seinem Herrn: -»Herr, die Kanne hält kein Wasser; wasch dich also zuerst, und dann geh -erst dein Bedürfnis verrichten.« - - -219. - -Einer begegnete einmal einem Dämon, der auf seinen Schultern einen -alten jüdischen Rabbi trug; und der Rabbi schlug und mißhandelte den -Dämon und zwang ihn auszuschreiten. Und der Mann fragte ihn: »Warum -trägst du einen, der dich schlägt und mißhandelt?« - -Darauf antwortete der Teufel — er sei verflucht —: »Er gebraucht -irgendeine verruchte Tücke, die meinen Verstand übersteigt; durch -angestrengte Aufmerksamkeit wird es mir vielleicht gelingen, -dahinterzukommen.« - -Der Fluch Gottes sei über ihnen beiden! - - -220. - -Einmal hatte ein Schüler des berühmten Mewlana Dschami Gedichte -verfaßt und sie in einem Diwan vereinigt. Mewlana Dschami sah das Buch -durch und überzeugte sich, daß es von unzusammenhängenden Worten, von -Nachlässigkeiten und von Albernheiten strotzte; da er ein solches -Machwerk nicht loben konnte, sagte er ironisch: »Gott segne dich! du -hast da einen gewaltigen Diwan verfaßt.« - -Der Dummkopf blähte sich über diese Schmeichelei und antwortete: »Es -ist ein Diwan, den der heutige Dichtertroß gar nicht erfaßt.« - -»Das stimmt,« sagte Mewlana Dschami; »ich habe nicht ein Wort -verstanden.« - - -221. - -Als Bani-Tschokar einmal im Bade war, trat ein Badediener, einer von -denen, die nicht rasieren, zu ihm und wollte ihn mit dem Wollhandschuh -abreiben; doch Bani sagte: »Ich will nicht geknetet werden; rasiere mir -aber den Kopf.« - -Bald merkte er, daß das Rasiermesser nichts schnitt; da sagte er zu dem -Bader: »Gib acht! du wirst mich wirklich rasieren, wenn du nicht acht -gibst.« - -222. - -Ein Kadi kam auf einer Bereisung in ein Dorf in der Umgebung von Konia. -Er befragte die Bauern über das Gebet und befahl einem von ihnen, der -etwas weniger unwissend schien als die andern, ihm zu sagen, wie oft -man am Morgen beten solle; der antwortete: »Zwanzigmal.« - -»Schweig,« sagte der Kadi; »du bist ein Esel.« - -Da sagte ein anderer: »Man betet viermal.« - -Aber der erste sagte: »Ich habe ja schon zwanzig gesagt! das muß doch -besser sein.« - - -223. - -Eines Tages ging ein Bauer einer gewissen Sache halber zum Kadi; er -dachte aber, er werde bei diesem besonders gut ankommen, wenn er recht -verschwenderisch mit den Titeln sei, und so sagte er beim Eintritte: -»Heil über dich, gnädigster Herr Prophet!« - -Aber der Kadi sagte: »Schweig; du bist ein Einfaltspinsel.« - -»Habe ich denn in meiner Rede die Gesetze der Sprache verletzt?« - -Der Kadi befahl: »Züchtigt mir diesen Dummkopf!« Und die Schergen -prügelten ihn durch. - -Nun sagte der Kadi: »Warum sprichst du mich in dieser Weise an? Das ist -die Rede eines nichtsnutzigen Menschen.« - -Und der Bauer antwortete: »Ich war verwirrt, du Schwein; ich war -verwirrt.« - - -224. - -Eines Tages ging ein Herr ins Bad; dort stahl man ihm sein Tekjeh[98]. -Als er wegging, sagte er zum Bademeister: »Du hast mir mein Tekjeh -gestohlen.« - -Der Bademeister antwortete ihm: »Du bist bloßköpfig ins Bad gekommen.« - -Da schrie der Bestohlene, indem er sich an die andern Anwesenden -wandte: »Hört, Leute, seht euch meinen Kopf an, und dann sagt, ob ich -bloßköpfig gekommen sein kann.« - -Sein Kopf war ganz voll Grind. - - -225. - -In Adrianopel, der wohlbehüteten, war einmal ein Dichter, Silani -mit Namen, und der trug eines Tages dem Volke ein ganz jämmerlich -schlechtes Gedicht vor. Die Zuhörer begannen zu lachen. - -»Da sieht man,« rief Silani, sich selber lobend, »daß meine Werke nicht -zur weinerlichen Gattung gehören.« - - -226. - -Ein Dichter, der einst der Günstling der Wesire gewesen war, erblindete -am Ende seiner Tage; nun gab er Unterricht und ließ sich von seinem -Knaben von Tür zu Tür führen. Da träumte einmal einem der Wesire, daß -er ihn also herabgekommen sehe. Der Wesir rief sich alle Einzelheiten -der Vergangenheit dieses armen Menschen ins Gedächtnis, und am Morgen -ging er ihn aufsuchen und sagte zu ihm: »Kennst du mich?« - -»Warum sollte ich dich nicht kennen? wenn ich auch das Gesicht verloren -habe, so ist mir doch das Gehör geblieben. Früher habe ich deine -gütigen Wohltaten genossen; bist du nicht derundder Pascha?« - -Der Wesir fuhr fort: »Und dieser Knabe, ist er dein Sohn?« - -»Er ist mein Knabe und dein Diener.« - -»Kann er lesen?« - -»Freilich.« - -»Und was liest er denn?« - -»Er sieht die jämmerliche Lage, worin sich sein Vater befindet; drum -liest er Verwünschungen gegen die, die ihn ohne Unterstützung seinem -unglücklichen Schicksal überlassen.« - - -227. - -Ein Kalender verabsäumte es, im Ramasan die vorgeschriebenen Fasten -einzuhalten; andererseits aber unterließ er es nicht, allnächtlich kurz -vor Sonnenaufgang zu essen. Man fragte ihn: »Da du bei Tage keineswegs -fastest, warum ißt du dann vor Tagesanbruch?« - -Und der Kalender antwortete: »Wenn einer nicht nur das Gesetz, sondern -auch die Überlieferung außer acht ließe, müßte denn der nicht zu den -Ungläubigen gezählt werden?« - - -228. - -Als der Hodscha einmal ackerte, riß ein Riemen. Sofort wickelte er -seinen Turban ab, band ihn an die Stelle des Riemens an den Ochsen und -den Pflug, packte den Stachel und trieb den Ochsen an; der nahm einen -Ruck, so daß der Turban auf Stücke ging, und kehrte sich um. Da schrie -der Hodscha: »So ein dummes Vieh! zieht es an einem Turban ebenso stark -wie an einem Riemen!« - - -229. - -Der Hodscha erging sich eines Tages mit seinem Sohne, als sie einem -Leichenzuge begegneten; und hinter dem Zuge kam die junge Gattin des -Verstorbenen, die ihren Schmerz in bittern Klagen ausströmte: »Noch -heute hat er gegessen, getrunken und unter der Decke geschlafen; und -jetzt bringt man ihn an einen Ort, wo es nichts zu essen gibt und -nichts zu trinken, keine Decke, kein Bett, ja nicht einmal eine Matte.« - -»Vater,« sagte der Sohn des Hodschas, »bringt man den Toten zu uns?« - - -230. - -In einer fremden Stadt sah der Hodscha einmal einen Nußbaum. Da er -einen solchen Baum nicht kannte, blieb er voll Verwunderung stehn; -endlich schlug er einige Nüsse in ihrer grünen Schale herunter und biß -ohne weiters in eine hinein. Sie schmeckte gar bitter und er gewahrte, -daß sein Mund anschwoll; da sagte er voller Unruhe: »Farbe und Form -sind so wie bei den Zwetschen; sollte ich vergiftet sein? Da steckt -irgendeine Schurkerei dahinter. Ach, ihr Aussehn ist recht trügerisch!« - - -231. - -Es war einmal ein Geiziger, der jahraus, jahrein nichts andres aß -als Hammelkopf; darum wurde er eines Tages gefragt: »Warum ißt du -eigentlich weder im Sommer, noch im Winter etwas andres?« - -Er antwortete: »Siehst du denn nicht, wie billig so ein Hammelkopf ist? -Wann ihn einmal der Diener vom Fleischer gebracht hat, braucht man -nichts mehr an ihm herumzuschneiden; Kosten fürs Kochen hat man auch -nicht, weil er schon gekocht verkauft wird. Und was hat man dann alles: -die Haut, das Fleisch, die Augen, die Ohren, die Zunge, das Hirn; -ebenso viel Gerichte! Begreifst du jetzt, was für ein vorteilhaftes -Essen so ein Hammelkopf ist?« - - -232. - -Ein Geizhals kam heim und bat seine Frau, ihm zu essen zu geben; sie -briet ein Huhn und brachte es ihm. In diesem Augenblicke pochte ein -Bettler an die Tür und sagte: »Um Gotteswillen, schenkt mir etwas.« - -Der Geizige mißachtete diese Bitte und schickte den Armen mit leeren -Händen weg. - -Im Verlaufe der Zeit fiel der Geizhals in Unglück und fand sich bald -von allen Mitteln entblößt; als er derart herabgekommen war, stritt er -eines Tages mit seiner Frau und schied sich von ihr. Sie heiratete dann -einen andern. Nun wollte es Gott, daß sie eines Tages ihrem zweiten -Gatten ein Huhn kochte und es ihm just in dem Augenblicke vorsetzte, wo -ein Bettler an die Tür klopfte und sagte: »Um Gotteswillen, schenkt mir -etwas.« - -Auf der Stelle nahm ihr Gatte das ganze Huhn, reichte es ihr und sagte: -»Gib es dem armen Menschen.« - -Die Frau gehorchte und erkannte in dem Bettler, den sie an der Tür -fand, ihren ersten Mann. Sofort ging sie zu ihrem zweiten hinein und -erzählte ihm von dieser sonderbaren Begegnung. Und dieser sagte: -»Liebes Weib, wisse, daß ich einmal betteln gegangen bin; ich war -damals in der äußersten Not. Aber dein Mann hat mir nichts gegeben und -ich bin mit leeren Händen weggegangen. Nun hat ihm der Allmächtige all -sein Gut genommen, sogar so eine Frau, wie du bist, um alles mir zu -geben; sein Glück ist zu mir gekommen und meine Armut zu ihm. Ich habe -seiner bedurft; jetzt bedarf er meiner.« - -So erzählt man diese Geschichte. Zieht daraus, Freunde, den Nutzen, -den ihr sollt. Danken wir dem Höchsten, daß er uns die irdischen Güter -zugesteht, und laßt uns, ob arm oder reich, seinen Namen nie ohne -Ehrfurcht nennen! - - -233. - -Ein Geizhals wiederholte, sooft er sich zu Tische setzte, zweimal den -Spruch: »Gott, beschütze mich!« - -Eines Tages fragte man ihn: »Warum sprichst du diese Bitte Tag für Tag -doppelt?« - -Der Geizige antwortete: »Das erste Mal ist der Teufel — der Fluch sei -auf ihm — gemeint; das zweite Mal gilt sie den Gästen, damit meine -Küche von ihrem Besuche verschont bleibe.« - - -234. - -Als Tamerlan in Akschehir war, lud er einmal den Hodscha ein, mit -ihm ins Bad zu gehn, und der Hodscha nahm die Einladung an. Tamerlan -versah sich mit einem Badetuch, das hundert Goldstücke wert war, -und sie gingen hinein; dort setzten sie sich neben der Kufe hin und -unterhielten sich. Und Tamerlan sagte zum Hodscha: »Wenn ich ein Sklave -wäre und verkäuflich, wie viel gäbest du für mich?« - -»Kaum hundert Goldstücke.« - -»Aber du Dummkopf, das Badetuch ist ja allein so viel wert.« - -»Das habe ich wohl überlegt,« sagte der Hodscha; »sonst gäbe auch -niemand für dich ein Goldstück[99].« - - -235. - -Der Hodscha sagte einmal zu seiner Frau: »Bereite eine hübsche Schüssel -Joghurt, damit ich sie morgen Tamerlan bringe. Ich will sie aber schon -zeitlich früh haben.« - -Die Frau bereitete den Joghurt und der Hodscha ging mit der Schüssel, -nachdem er sie in gestickte Handtücher gewickelt hatte, noch vor der -Dämmerung weg; er kam bei Tamerlan an und überreichte ihm den also -eingewickelten Joghurt. Timur fragte: »Was ist das?« - -Der Hodscha antwortete: »Diesen frischen Joghurt bringe ich dir, damit -du ihn essest, und diese Tücher, damit du dich nach der Waschung -abtrocknest.« - -Timur band die Tücher auf und nahm sie, nachdem er den Joghurt -herausgetan hatte, in die Hand, um die Stickerei zu betrachten; diese -fand er aber jämmerlich schlecht, und so sagte er: »Ich möchte mich -lieber an der Hand abtrocknen, die diese Tücher gestickt hat.« - -Aber der Hodscha antwortete: »Die Hand, die sie gestickt hat, ist weit; -aber die Tücher sind da und just zu dem Zwecke, den du sagst.« - - -236. - -Eines Tages fand sich der Hodscha so von allem entblößt, daß ihm -auch nicht ein Körnchen Weizen oder Gerste geblieben war. Da legte -er seinem Esel einen großen Sack auf, hängte seinem Sohne eine -Trommel um und ging von Tür zu Tür, um die Barmherzigkeit der Leute -anzurufen. Kaum hatte er die Trommel geschlagen und sich in dieser -Verfassung gezeigt, als ihm auch schon Männer und Frauen Gerste oder -Korn brachten, der eine ein Nösel, der andere zwei; und der Hodscha -schüttete alles in den Sack. Schließlich kam er zu einem großen Tor, -dessen einer Flügel offen stand. Der Knabe schlug die Trommel, aber -niemand trat heraus; er stieß den Esel in den Torweg, und da überzeugte -er sich, daß auch innen völliges Schweigen herrschte. Nachdem sie den -Esel im Stalle angebunden hatten, lehnten Vater und Sohn eine Leiter an -das Haus und stiegen hinauf; sie kamen in einen Vorsaal und dann in ein -Zimmer, ohne daß sie einen Laut gehört hätten. - -Plötzlich traf ein Geräusch das Ohr des Hodschas; eine Frauenstimme -sagte: »Jetzt wird der Effendi bald dasein.« Das wollte heißen, daß die -Herrin des Hauses an diesem Tage mit dem Kadi der Stadt ein verliebtes -Stelldichein hatte. In diesem Augenblicke war sie im Bade, und sie -sagte zu ihren Sklavinnen, daß sie rasch heraussteigen müsse. - -Das hörte der Hodscha alles und er sagte sich: »Da gilt es, einen -hübschen Spaß anzustellen.« Als er darum unverzüglich ein passendes -Versteck suchte, sah er ihm gegenüber ein köstliches Zimmer, reich mit -Gold verziert. Ohne zu zaudern, trat er ein; dort fand er den großen -Bettschrank schier leer, und er versteckte sich mit seinem Sohne hinter -den Vorhängen. - -Einen Augenblick darauf stieg die junge Dame aus dem Bade; gestützt auf -die Arme ihrer Sklavinnen kam sie in das Zimmer und setzte sich auf den -Ehrenplatz, um also die Ankunft des Kadis abzuwarten. Der war auch bald -zur Stelle; die Sklavinnen führten ihn zu ihrer Herrin, die sich erhob, -ihm einige Schritte entgegenging, ihn unter dem Arme faßte und ihm den -Ehrensitz überließ. Es war im Sommer und an einem der heißesten Tage, -so daß der Kadi etwas schwitzte; drum zogen ihm die Sklavinnen seine -Kleider aus und er behielt nur die Unterhosen und ein Jäckchen und auf -dem Kopfe eine Mütze. Die Kleider legten die Sklavinnen in eine Truhe. - -Nun mußte sich der Effendi zu seiner Bequemlichkeit auf das Bett setzen -und die Dame setzte sich, ebenso nur leicht gekleidet, neben seine -Herrlichkeit. Nachdem sie dann ein leichtes Mahl eingenommen hatten, -tranken sie einige Becher Wein; die Hitze tat das übrige, und so war -der Kadi bald berauscht. Als das die Dame sah, gab sie ein Zeichen; der -Kadi wurde niedergelegt und die Sklavinnen entfernten sich, so daß ihre -Herrin und der Kadi allein blieben. Der Hodscha verhielt sich immerfort -still. - -Die Dame war gut aufgelegt; sie und der Kadi umarmten sich und begannen -zu tändeln und Küsse zu tauschen. Der Kadi benutzte den Augenblick und -entledigte die Dame all ihrer Hüllen. Als das geschehn war, fand sie -ihre Sprache wieder und sagte: »Weißt du, Effendi, wie die Liebe sein -soll, die mein Herz begehrt?« - -»Nein, Königin meiner Seele; ich kenne auch keine andere als die -bewegliche.« - -»Die, die ich liebe,« sagte die Dame, »ist die Kriegsliebe.« - -»Nach meiner Erfahrung«, antwortete der Kadi, »ist es die bewegliche, -die den Preis verdient.« - -Nun sagte die verschmitzte Schöne: »Nennen wir mein Schloß die -Weiße Burg und deinen Schlüssel den Roten Prinzen. Wann ich mich -niederlege, so daß die Weiße Burg zu sehn ist, laß du den Roten Prinzen -hervorkommen; er soll die Weiße Burg angreifen, ohne viel Umschweife -das Tor stürmen und als Sieger einziehen.« - -Bei diesen Worten sagte sich der Hodscha: »Sie beabsichtigen also einen -Krieg; aber es fehlt ihnen der Spielmann, der zum Sturme das Spiel -schlüge: wann sie so weit sind, werde ich trommeln.« - -Da legte sich auch schon die Dame auf den Rücken und die Weiße Burg -bot sich den Blicken des Kadis; der holte unverdrossen den Roten -Prinzen hervor und ließ ihn stürmen. Kaum war dann der Eingang -erzwungen, machte Nasreddin seinem Sohne ein Zeichen und sagte: »Rühre -die Trommel; es gibt keinen ordentlichen Sturm, ohne daß das Spiel -geschlagen würde.« - -Der Sohn nahm die Schlägel und begann den anbefohlenen Wirbel. Als der -Lärm in dem Schranke losging, bekamen der Kadi und die Dame Angst: mit -den Worten »Das ist kein gutes Zeichen« liefen sie aus dem Zimmer, und -sie eilten durch den Vorsaal und blieben nicht eher stehn, als bis -sie unten waren. Dann sahen sie einander ganz betäubt an, und ohne -ein Wort herausbringen zu können, weil sie vor Bestürzung die Sprache -verloren hatten. - -Der Hodscha aber sah in diesem Abenteuer eine Gelegenheit, Beute zu -machen. Er verließ den Bettschrank, öffnete die Truhe und bemächtigte -sich der Kleider des Kadis und dessen Turbans; dann stieg er ohne -Verzug die Leiter hinunter, ging in den Stall, wo das Maultier -des Kadis neben seinem Esel stand, legte die Kleider in den Sack, -übergab den Esel seinem Sohne, band für sich selber das Maultier los, -verschwand aus dem Hause und eilte heim. Dort stellte er das Maultier -ein, verschloß den Turban und die Kleider und setzte sich nieder. - -Seine Frau fragte ihn: »Woher hast du diese Sachen und das Maultier?« - -»Sie gehören mir; sie sind mir als Beute zugefallen.« - -Während sich der Hodscha in seinem Herzen freute und der süßen Ruhe -genoß, sagte die Dame und der Kadi, die, wie wir erzählt haben, voller -Schrecken hinuntergelaufen waren: »Es muß ein Geist dasein.« Da sie -sich nicht hinaufzugehn getrauten, rief die Dame eine Sklavin und -befahl ihr: »Geh hinauf und suche die Kleider des Herrn Kadi.« - -Die Sklavin, die sich ebenso fürchtete, ging langsam und mit -tausendfacher Vorsicht die Treppe hinauf, die zu dem Saale führte: sie -schaute durch die Tür ins Zimmer hinein und sah niemand drinnen; sie -öffnete den Bettschrank und die Truhe, ohne etwas zu entdecken, und kam -wieder herunter. »Es ist niemand oben,« sagte sie zu der Dame und dem -Effendi, »weder ein Teufel, noch ein Geist.« - -Noch immer von tausenderlei Vermutungen beunruhigt, stiegen sie hinauf -und setzten sich nieder; und der Kadi sagte: »Das war kein gutes -Zeichen; verschieben wir unser Vergnügen auf ein andermal. Man bringe -mir ungesäumt meine Kleider, daß ich mich anziehe und weggehe.« - -Die Dame befahl den Sklavinnen, die Kleider des Kadis zu bringen; -aber die, die die Truhe öffnete, fand drinnen weder Kleider, noch -Turban. Sie meldete es ihrer Herrin, und die sagte es dem Kadi. Der -Kadi versank in Nachdenken; er war völlig verwirrt und konnte sich -nicht enträtseln, wie das zugegangen sein mochte: nackt war er ja vom -Gerichtshause sicherlich nicht weggegangen. Endlich sagte er: »Was -geschehn sollte, Liebste, ist geschehn; was sich erfüllen sollte, ist -zur Wirklichkeit geworden.« Dann schrieb er einen Brief an seinen -Haushofmeister: »Gib dem Überbringer einen vollständigen Anzug, vom -Kopf bis zum Fuß.« Und indem er das Schreiben faltete, schloß und -siegelte, bat er die Dame, damit jemand wegzuschicken. - -Die Dame ließ den Brief durch ihre Amme befördern. Die ging geradewegs -ins Gerichtshaus und übergab ihn dem Stellvertreter des Kadis, dem -Najb-Effendi. Er nahm Kenntnis von dem Inhalte und sah, daß der Kadi -eine Mütze, einen Turban, Unterhosen und alles übrige haben wollte; er -rief den Haushofmeister und teilte ihm alles mit. Dieser ließ sich, -dem Briefe gemäß, im Harem einen vollständigen Anzug ausfolgen und -übergab den Pack der Amme, und die brachte ihn rasch dem Kadi. Der -Kadi kleidete sich an, gürtete sich und band sich den Turban um; als -er dann gehn wollte, erinnerte er sich des Maultiers und befahl es -ihm vorzuführen. Eine Sklavin lief in den Stall; da sie es aber nicht -vorfand, schrien sie: »Effendi, das Maultier ist nicht da.« - -Der Kadi war zwar verdutzt über dieses neue Ereignis, nahm aber, ohne -noch weiter zu verziehen, von der Dame Abschied; er war so verstört, -daß er auf dem ganzen Wege zum Gerichtshause nicht vor und nicht hinter -sich sah. Als er dann auf seinem Sitze ausruhte, rief er sich alles, -was er tagsüber erlebt hatte, ins Gedächtnis zurück. Bald darauf ging -er heim und legte sich, da es Nacht geworden war, schlafen. - -Am nächsten Tage verließ er seinen Harem schon in der Morgendämmerung -und ging sein Amt als Richter versehn. Nachdem sich einige Freunde, die -ihn zu unterhalten gekommen waren, entfernt hatten, wandten sich seine -Gedanken, wie er so allein war, wieder den Vorfällen des Abends zu; -aber je mehr er nachdachte, desto mehr verwundert war er. - -Unterdessen zog der Hodscha Nasreddin die Kleider des Kadis an, -wickelte sich dessen Turban um und hüllte sich in dessen Mantel; und -in dieser Tracht bestieg er das Maultier des Effendis und begab sich -aufs Gericht. Den Dienern des Kadis entging es, als sie ihn ansahen, -keineswegs, daß er all die Kleider ihres Herrn trug und auch dessen -Maultier ritt; sie liefen auch alsbald zum Kadi, um ihm das zu melden. -»Herr,« sagten sie, »Nasreddin-Effendi, der jetzt kommt, hat dich -bestohlen; sieh dir nur die Kleider an, die er am Leibe hat, und das -Maultier, das er reitet.« - -Aber der Kadi sagte: »Gebt acht, was ihr sagt; man darf niemand -leichtfertig anklagen.« - -Inzwischen stieg der Hodscha ab, band das Maultier unten an der Stiege -an, ging hinauf und begrüßte den Kadi. Der gab ihm den Gruß zurück, -erhob sich und ließ den Hodscha, um ihm eine Höflichkeit zu erzeigen, -den Ehrensitz einnehmen; er bot ihm einen vortrefflichen Kaffee an und -überhäufte ihn mit ehrenvollen Aufmerksamkeiten. Schließlich ließ er -alle lästigen Zuhörer entfernen und richtete geradeaus an den Hodscha -die Frage: »Woher hast du diese Kleider, Hodscha-Effendi, und woher -hast du das Maultier?« - -»Sowahr mir Gott helfe,« antwortete Nasreddin, »gestern hat hier ein -Kampf stattgefunden: der Rote Prinz hat die Weiße Burg gestürmt. Als -der Kampf am hitzigsten war, bemächtigte sich der Streitenden ein jäher -Schrecken, und ich raffte die Beute auf, die auf dem Schlachtfelde -verblieben war.« - -Aus diesen Worten begriff der Kadi leicht, worum es sich handelte; er -änderte seine Haltung und sagte zum Hodscha: »Da es deine Beute ist, -ist es billig, daß du sie behältst; vielleicht muß sie sogar noch -vergrößert werden, damit du, wenn man dich fragt: ›Hast du das Kamel -gesehn?‹, antwortest: ›Es muß samt seinem Füllen verzehrt worden sein; -ich habe weder das Kamel, noch das Füllen gesehn.‹« - -Der Hodscha erwiderte: »Wenn das so sein soll, so gib mir den Preis -des Kamels, damit sich unser Mund so schließe, daß ihm auch nicht ein -Wörtchen entfällt.« - -Sowohl um den Wunsch des Hodschas zu erfüllen, als auch der eigenen -Ruhe halber reichte ihm der Kadi zwanzig Goldstücke, indem er ihm noch -einmal ans Herz legte, ja nichts verlauten zu lassen. Und der Hodscha -antwortete: »Wie sollte denn etwas bekannt werden? Alles bleibt unter -uns, besonders wenn du mir statt des Kamelfüllens das Maultier geben -willst; das ist dann alles, was ich von dir haben will.« - -»Einverstanden,« sagte der Kadi, und er erteilte seinen Dienern die -entsprechenden Aufträge. Die Diener führten dem Hodscha das Maultier -vor und boten es ihm an; alsbald verabschiedete er sich von dem Kadi, -stieg in den Sattel und ritt heim. - -Von nun an trug er stets die Kleider, den Mantel und den Turban des -Kadis und ritt stets das Maultier; außerdem hat er, nach dem, was -erzählt wird, das Geheimnis keinem Menschen mitgeteilt. - - -237. - -Man erzählt, daß der Hodscha einmal ein Kalb hatte; einen Tag tränkte -und fütterte es seine Frau, am andern Tage er, an wen eben die -Reihe kam. Nun wurde an einem Tage, wo es an der Frau war, diese -Verrichtungen zu besorgen, ihnen gegenüber eine Hochzeit gefeiert, wozu -man die Frau eingeladen hatte; da sagte sie zu ihrem Manne: »Wie werden -wir es diesmal halten?« - -Er antwortete: »Wir wollen ein Übereinkommen treffen: wer von uns -zuerst ein Wort spricht, muß dem Kalbe zu trinken und zu fressen -geben.« - -»Einverstanden,« antwortete sie. - -Nach diesem Gespräche ging der Hodscha ins Haus und seine Frau ging zur -Hochzeit. - -Nun hatte sich just an diesem Tage ein Zigeunertrupp vor der Stadt -gelagert, und die Frauen hatten sich in den Straßen zerstreut und -sahen rechts und links, ob es etwas zu stehlen gebe. Von ungefähr trat -eine in das Haus des Hodschas; dort herrschte völliges Schweigen. -Im Harem angelangt, sah sie den Hodscha, der durchaus stumm blieb. -Augenblicklich machte sie sich daran, das Haus zu durchstöbern, las -alles zusammen, was sie fand, und steckte es in ihren Sack; den Hodscha -hatte sie leicht anschauen: er verharrte in seinem Schweigen. Ohne -weitere Bedenken nahm sie ihm die Mütze und den Turban vom Kopfe, und -er verlor darüber kein Wort; »wenn ich spreche,« sagte er sich, »muß -ich das Kalb tränken.« So schenkte er denn dem Treiben der Zigeunerin -nicht die geringste Aufmerksamkeit; sie benutzte das und machte sich -davon. - -Inzwischen wurde im Hause des jungen Paares das Mahl aufgetragen, und -die Frau des Hodschas belud eine Schüssel mit Speisen, um sie dem -Hodscha zu bringen. Als sie heimkam, sah sie, daß man das Haus so -gründlich ausgeplündert hatte, daß nicht einmal der Turban oder die -Mütze auf des Hodschas Kopf verblieben war. Da brach sie das Schweigen -und sagte: »Hodscha, wohin sind denn alle unsere Sachen gekommen?« - -»Du hast gesprochen,« schrie nun Nasreddin; »du mußt also heute unser -Kalb tränken und füttern!« - - -238. - -Man erzählt, daß einmal in der Landschaft Diarbekr ein kleiner Kaufmann -war, der sein Geschäft betrieb, indem er von Dorf zu Dorf wanderte. -Eines Tages trug er eine Last Trauben. Die Nacht fiel ein, als er noch -im Freien war, aber niemand wollte ihm Gastfreundschaft gewähren. -Schließlich sah er eine Frau, die vom Flusse kam. Er näherte sich ihr, -als sie eben in ihr Haus treten wollte, und sagte ihr, daß ihm, weil -er Trauben trage, niemand habe ein Nachtlager geben wollen trotz der -geheimen und entwickelten Vorteile, womit ihn die Natur ausgestattet -habe. Die Frau unterließ es keineswegs, diese seine letzten Worte -zum Gegenstande ihrer Überlegungen zu machen; unverzüglich trat sie -ins Haus, ging zu ihrem Manne und sagte zu ihm: »Wie ich höre, ist -gegenwärtig der Sohn meines Oheims im Dorfe; er ist, sagt man mir, ein -herumziehender Händler. Warum hast du ihn nicht eingeladen?« - -Der Mann antwortete: »Aber wieso hätte ich denn von seiner Ankunft -erfahren sollen?« - -Sie erwiderte: »Nicht einmal ein Hund wird sich getrauen, sich irgendwo -einzufinden, wenn man ihn nicht gerufen hat.« - -Nach diesem Gespräche ging der Gatte den Mann mit den Trauben suchen -und lud ihn ein, zu ihm zu kommen. Die Frau beeilte sich mit dem -Empfange und sagte zu ihm: »Willkommen, Vetter! Glück zur Ankunft!« und -überhäufte ihn mit Aufmerksamkeiten. Und als es Nacht wurde, bereitete -sie ihm ganz nahe dem Schlafzimmer auf einem Sofa ein Bett. Er legte -sich nieder und die Eheleute taten desgleichen. Einen Augenblick -später schlief der Gatte, der sehr müde war; alsbald erhob sich die -Frau geräuschlos und ging zu dem Kaufmanne. Sie unterhielten sich wohl -miteinander; aber die Frau fand seine Waffen doch nicht so besonders, -wie er früher gesagt hatte. Und sie sagte zu ihm: »Freund, du hast mir -deine Vorteile arg übertrieben; es ist nichts da, was etwas wert wäre.« - -»Ach, Frau,« antwortete er, »ich habe mehr, als du siehst; aber ich -war, es ist eine Zeit her, gezwungen, es zu verpfänden.« - -Sie sagte voll Lebhaftigkeit: »Wie viel hast du darauf entlehnt?« - -Er antwortete: »Zwanzig oder dreißig Toman.« - -Die gab sie ihm auf der Stelle und trug ihm auf, sein Pfand holen zu -gehn und es ohne Fehl in der nächsten Nacht zu bringen. - -Am Morgen stand der Kaufmann auf und ging von neuem seine Trauben -im Dorfe ausbieten. Als es Abend wurde, fragte er sich, wie er es -anfangen solle, um seine Wirtin zufrieden zu stellen. In diesen -Gedanken versunken, bemerkte er auf einmal, daß ein Bienenschwarm seine -Regungslosigkeit benutzt hatte, um sich auf dem Korbe mit den Trauben -zu versammeln; da schrie er: »Ich habs!« Er nahm eine Biene und drückte -sie auf das Werkzeug, das als zu geringfügig befunden worden war: die -Biene versenkte ihren Stachel hinein; es zeigte sich eine Entzündung, -und das Ding schwoll dermaßen an, daß man schier nicht hätte erraten -können, was es war. Das getan, ging er die Frau aufsuchen; sie war -gerade allein zu Hause. Und sie fragte ihn: »Hast du es ausgelöst aus -den Händen der Wucherer?« - -»Jawohl.« - -Als es Abend war, ging man zu Tische; dann kam die Zeit, schlafen zu -gehn. Alle drei legten sich so nieder wie in der Nacht vorher, und man -hatte keine Acht darauf gehabt, das Bett des Fremden nicht neben dem -Schlafzimmer zu bereiten. - -Kaum war ihr Gatte eingeschlafen, so kam schon die Frau zu dem -Kaufmanne, den die Schmerzen kein Auge zutun ließen und der sich in -seinem Bette wand wie auf einem Roste. Bei dem Anblicke, der sich ihr -bot, glaubte die Frau vor Wonne zu vergehn; dabei kam ihr ein Wind aus. -»Wie?« schrie der Fremde; und mit einem in Diarbekr üblichen Ausdrucke: -»Deinem Mann in den Bart?« - -»O nein,« sagte die Frau, »den armen trifft kein Vorwurf, aber dich -desto mehr; hast du dich doch, obwohl du weißt, wie unschätzbar das -ist, was du hast, nicht gescheut, es zu verpfänden!« - - -239. - -Eines Tages sagte der Hodscha zu seinen Freunden: »Ein Sommernachmittag -ist so viel wert wie drei ganze Tage im Winter.« - -Sie fragten ihn: »Wie das?«, und er antwortete: »Ich weiß es aus -Erfahrung: als ich meinen Kaftan im Winter gewaschen habe, brauchte er -drei Tage, um zu trocknen; dann habe ich ihn an einem Nachmittag im -Sommer gewaschen und da war er noch vor Nacht trocken.« - - -240. - -Einmal sagte der Hodscha: »Zwischen der Jugend und dem Alter ist kein -Unterschied.« - -Man fragte ihn: »Wieso denn?«, und er antwortete: »Vor unserer Tür -liegt ein Stein; nur wenige Leute sind imstande, ihn zu heben. In -meiner Jugend habe ich versucht, ihn zu heben, und es ist mir nicht -gelungen; später und dann jetzt, wo ich ein Greis bin, ist mir das -eingefallen, und ich habe es von neuem versucht, aber ich habe ihn -wieder nicht heben können. Diese Erfahrung ist es, warum ich sage, daß -zwischen der Jugend und dem Alter kein Unterschied ist.« - - -241. - -Der Hodscha Nasreddin — Gottes Barmherzigkeit über ihn — war -vor kurzem aus diesem vergänglichen Leben in eine bessere Welt -abgeschieden; sein erlauchtes Grab war neben einer ehrwürdigen Moschee. -Als nun an einem Freitage das Volk zum Gebete versammelt war, hörte man -plötzlich eine jauchzende Stimme: »Muselmanen, der Hodscha Nasreddin -hat sein Grab verlassen; er reitet auf seinem Grabsteine, er schreit -und ist lustig.« - -Auf diese Worte hin liefen die Gläubigen aus der Moschee, und -augenblicklich stürzte hinter ihnen die Kuppel ein; niemand erlitt auch -nur die geringste Verletzung. - -Ihr erseht, meine Freunde, eine wie hohe Stelle der erlauchte und -glorreiche Hodscha Nasreddin unter den Heiligen einnimmt, die Gott den -Allmächtigen umgeben, da ihm erlaubt worden ist, sogar nach seinem Tode -Wunder zu tun. - -Über ihn sind viele glaubwürdige Geschichten aufgezeichnet worden; -aber noch zahlreichere sind mit Unwahrheiten behaftet. Gott weiß, wie -es damit steht! Aber erinnern wird man sich seiner bis zu dem Tage des -jüngsten Gerichtes! - -Die Barmherzigkeit Gottes sei mit ihm, die Barmherzigkeit und die -Verzeihung! - - -242. - -Eines Tages predigte der Hodscha Nasreddin in Siwri-Hissar; und er -sagte, mit dem Kopfe wackelnd: »Muselmanen, das Klima in dieser Stadt -ist dasselbe wie in Kara-Hissar.« - -Man fragte ihn: »Wieso denn?«, und er antwortete: »In Kara-Hissar habe -ich mich entblößt und mein Glied betrachtet: es hing schlaff über dem -Beutel; hier habe ich mich entblößt und es betrachtet: es war ebenso.« - - -243. - -Eines Tages stieg der Hodscha auf die Kanzel und predigte: »Danken -wir, Muselmanen, dem wahrhaftigen und allmächtigen Gotte, daß er nicht -wollte, daß wir den Hintern in der Hand hätten; sonst würden wir uns -mehr als hundertmal täglich die Nase schmutzig machen.« - - -244. - -Wieder stieg der Hodscha auf die Kanzel und begann zu sprechen: »Ewigen -Dank müssen wir Gott sagen, Muselmanen, daß er das, was er uns für -vorne gegeben hat, nicht hat hinten anbringen wollen; sonst hätte jeder -schier unfreiwillig den Gesellen Lots gleich werden müssen, indem er -das getan hätte, wovor sich nur Lot allein hat bewahren können.« - - -245. - -Als sich der Hodscha eines Tages erging, sah er einige Frauen, die -Kleidungsstücke wuschen. Er trat näher an sie heran, und da entblößten -sie sich. Und sie fragten ihn: »Wie heißt das?« - -Der Hodscha antwortete: »Auf Türkisch heißt es Am«, ohne irgendeine -Umschreibung zu gebrauchen. - -Sie antworteten: »Jedenfalls ist es das Paradies des Armen.« - -Der Hodscha ging weg; er wickelte seinen Sik in ein Stück Leinwand wie -in ein Leichentuch und legte einen Hobelspan herum, der die Stelle des -Sarges vertreten sollte, und kam also zurück. Sie sagten zu ihm: »Was -ist das, Hodscha?« - -»Das ist ein Armer, der gestorben ist; jetzt will er ins Paradies.« - -Um diesen Wunsch zu erfüllen, nahm ihn eine in die Hand; der Beutel -aber blieb außerhalb und sie sagte: »Was ist das?« - -Der Hodscha antwortete: »Das sind die Kinder des Armen, die sein Grab -besuchen gekommen sind.« - - -246. - -Zwei Männer erschienen vor dem Hodscha und der eine sagte: »Ich habe -dem da Geld gegeben, und er gibt es mir nicht zurück.« - -Der Hodscha sagte: »Warum bezahlst du ihn nicht?« - -Der gefragte antwortete: »Der Grund ist, daß ich kein Geld habe.« - -Der Gläubiger sagte: »Soll ich mich mit solchen Gründen bezahlen -lassen, Effendi? Mach ihm doch ein bißchen Angst, ich bitte dich.« - -Sofort hielt der Hodscha je einen Finger an seine Augen und einen an -den Mund und schrie: »Wau!«, wie man tut, wenn man die kleinen Kinder -schrecken will; »und jetzt gib ihm sein Geld.« - - -247. - -Dem Hodscha wurde ein Mann vorgeführt, um verhört zu werden. Der -Hodscha ließ ihn auf die Folter spannen und ihn schließlich an den -Armen aufhängen; dabei sagte er immerfort zu ihm: »Gesteh doch.« - -Endlich wurde er der Sache überdrüssig und ließ ihn abnehmen; da schrie -der gefolterte: »Noch einen Augenblick, und ich hätte alles gesagt.« - -Trotzdem ließ ihn der Hodscha ruhig weggehn. - - -248. - -Man führte dem Hodscha, der damals Kadi war, einen Mann vor und sagte, -um ihn zu verklagen: »Er hat eine Katze besprungen.« Da Zeugen dafür -da waren, war ein Leugnen unmöglich. Der Hodscha aber fragte ihn: »Wie -hast du sie denn genommen?« - -»Ich habe, du weißt schon, was ans Pförtchen gebracht und habe mir, -indem ich sie bei den Pfoten hielt, den Eintritt erzwungen; es ist so -gut gegangen, daß ich es zweimal habe wiederholen können.« - -»Wahrhaftig,« schrie der Hodscha, indem er ihn voll Bewunderung -anblickte, »du bist wahrhaftig mein Meister in diesem Spiele; hab ichs -doch schon mehr als dreißigmal so wie du versucht, ohne daß es mir auch -nur einmal gelungen wäre.« - - -249. - -Man brachte zwei Krüge zum Hodscha, der eine voll Sesamöl, der andere -voll Urin; zugleich führte ihm die Scharwache zwei Männer vor, deren -jeder behauptete, das Öl gehöre ihm, und es handelte sich darum, es -einem von den beiden zuzusprechen. - -Der Hodscha befahl: »Sie sollen beide ihr Wasser ablassen und zwar in -verschiedene Gefäße; den Krug mit Öl soll dann der haben, der Öl pißt.« - - -250. - -Der Hodscha schnitt sich die Nägel und man sagte zu ihm: »Die -Abschnitzel mußt du in einer Fußtapfe vergraben.« - -Der Hodscha stand auf, ging sie vergraben, wie man ihm gesagt hatte, -und verrichtete darüber seine Notdurft. Als man ihn fragte: »Was machst -du da, Hodscha?«, antwortete er: »Ich will den Ort bezeichnen, damit -ihr ihn leichter kennt.« - - -251. - -Seine Frau sagte zum Hodscha: »Ich gehe ins Bad; gib, solange ich -abwesend bin, auf das Kind acht.« Kaum war sie gegangen, begann das -Kind zu schreien. Nun hatte der Hodscha neben sich eine Schüssel -Joghurt stehn; damit beschmierte er seinen Sik und fand auf diese Weise -ein Mittel, den Hunger des Säuglings zu stillen. - -»Sehr gut, Hodscha,« sagte seine Frau, als sie zurückkam und das Kind -schlafend fand; »sehr gut.« - -»Ach, Liebste,« antwortete der Hodscha, »bis du gekommen bist, habe ich -ihn neunmal von diesem Sik Joghurt saugen lassen; wenn du das getan -hättest, schliefest du auch.« - - -252. - -»Hodscha,« sagte eines Tages seine Frau zu ihm, »du gehst von mir -geradeso weg wie vom Abtritt.« - -Als er nun einmal vom Abtritte wegging, ließ er wirklich einen Wind. -Einer, der vorbeiging, sagte zu ihm: »Das ist eine Schande.« - -Er antwortete: »Das ist diese Dirne, von der ich gelernt habe, -aufzumachen, was man nicht soll.« - - -253. - -Eines Tages sagte der Hodscha zu seiner Frau: »Koch mir Halwa.« Seine -Frau bereitete die Kuchen und gab sie ihm; er legte sie in eine -Schachtel. Als er nun damit auf dem Wege war, lockten ihn die Kuchen; -er begann ein bißchen zu essen, dann noch ein bißchen, bis schließlich -alles verzehrt war. So kam er zum Bei, und der schrie, kaum daß er ihn -erblickt hatte: »Willkommen, Hodscha!« - -»Gnädiger Herr,« sagte Nasreddin, »ich habe dir eine Schachtel Halwa -mitgebracht; wenn du mir nicht glaubst, so schau dir die Schachtel an, -die ich dahabe.« Und er zeigte ihm die Schachtel. - -254. - -Man brachte dem Sohne des Hodschas weißen Halwa und fragte ihn: »Was -ist das?« - -Er besah die Kuchen von allen Seiten und sagte: »Das ist ein Topf mit -weißen Zwiebeln.« - -Da schrie der Hodscha: »Gott soll mich strafen, wenn er das von mir -gelernt hat!« - - -255. - -Eines Tages sah der Hodscha einen hübschen Esel; augenblicklich trat -er an ihn heran und nahm ihn her. Kaum war er fertig, als zwei Männer -daherkamen, und die fragten ihn: »Was machst du da, Hodscha?« - -»Seht ihrs denn nicht?« antwortete er; »ich mache, daß ich von diesem -Vieh wegkomme.« - - -256. - -Eines Tages besprang der Hodscha ganz nahe bei einer Moschee einen -Esel; ein Mann, der vorbeiging, spuckte aus. Da schrie der Hodscha voll -Unwillen: »Wenn ich nicht eben beschäftigt wäre, würde ich dich lehren, -hier ausspucken!« - - -257. - -Eines Tages besprang der Hodscha seinen Esel; da er einen Mann -herankommen sah, bedeckte er sich mit seinem Mantel. Der Mann trat -näher; er hob einen Zipfel des Mantels und schrie: »Wer ist das?« - -Der Hodscha antwortete: »Sieh nach, bitte, was imstande gewesen ist, -mich in diese Lage zu bringen; ich wenigstens weiß von gar nichts.« - - -258. - -Der Hodscha hatte eines Tages seinen Esel mit Schilf beladen. Da er -bemerkte, daß die Last auf der einen Seite schwerer war als auf der -andern, sagte er: »Ich will den schwerern Bund anzünden; so wird sich -das Gleichgewicht herstellen, und überdies werde ich mich, da mir -sowieso kalt ist, wärmen können.« Kaum spürte aber der Esel die Wärme, -als er davonzulaufen begann. Der Hodscha setzte ihm nach und schrie: -»Hat man dich denn beim Füttern nicht getränkt, daß du es so eilig -hast, zum Wasser zu kommen?« - - -259. - -Als einmal der Hodscha seinen Esel verloren hatte, sagte einer zu ihm: -»Ich habe ihn dort und dort als Muezzin gesehn.« Der Hodscha ging in -die ihm genannte Ortschaft, und als er ankam, stieg eben ein Muezzin -aufs Minaret, um zum Gebete zu rufen; und der Hodscha schrie, als er -das sah: »Woher kommt denn der Unselige!« Dann nahm er seinen Sack vom -Rücken, nahm eine Handvoll Gerste und zeigte sie, wie man es macht, -wenn man einen Esel ruft, dem Muezzin und rief: »Tschosch, Tschosch!« - -Der Muezzin sah vom Minaret aus, daß ihm der Hodscha etwas anbot; er -dachte, der Hodscha wolle ihn herunterlocken, um ihm einen Streich zu -spielen, und so sagte er: »Du willst mich foppen; aber die Kosten wirst -du bezahlen.« - -Über diese Antwort war der Hodscha ganz verdutzt. - - -260. - -Eines Tages besprang der Hodscha seinen Esel und legte sich dann mitten -auf dem Wege in der Sonne neben ihm nieder, den Sik entblößt. Ein Mann -kam dazu, und der schrie: »Was machst du da? das ist schändlich!« - -»Ah,« sagte der Hodscha, »warum sollte ich ihn nicht trocknen lassen? -wenn ich ihn bei meiner Frau gebraucht habe, tue ichs ja auch.« - - -261. - -Der Hodscha hatte acht Esel; auf einen stieg er. Als er dann seinen -Ritt gemacht hatte, zählte er sie, brachte aber nur sieben heraus; er -vergaß nämlich den, auf dem er saß. Nachdem er abgestiegen war, brachte -er acht heraus; über diese Erscheinung war er ganz verdutzt, so daß -ihn einer, der vorüberkam, fragte, worüber er sich wundere. Er schrie: -»Früher waren es nur sieben; jetzt sind es auf einmal acht.« - -»Der, auf den du gesessen hast, hat eben die Zahl vollgemacht.« - -Und der Hodscha antwortete: »Ja, wie hätte ich denn sehn sollen, was -ich am Hintern hatte?« - - -262. - -Eines Tages ging der Hodscha mit seinem Amad auf die Jagd. Er hatte -einen Falken auf der Hand; sie ließen ihn steigen und er setzte sich -auf einen Ochsen. Alsbald schlang der Hodscha einen Strick um den Kopf -des Ochsen, zog ihn zu sich nach Hause und band ihn an. Der Eigentümer -ging seinen Ochsen suchen und fand ihn schließlich beim Hodscha; da -sagte er zum Hodscha: »Der Ochs ist mein; wieso hast du ihn hier -angebunden?« - -»Potzteufel, Dummkopf,« antwortete der Hodscha, »mein Falke hat ihn -gebeizt; er ist meine Jagdbeute.« - -Sie gingen mitsammen zum Kadi und erklärten ihm den Fall. Der Kadi -schrie: »Aber Hodscha, seit wann fängt denn ein Falke einen Ochsen?« - -»Nun,« antwortete Nasreddin, »auf das Kamel zu beizen, ist gewiß -nicht verboten; sollte denn zwischen einem Vieh und dem andern mehr -Unterschied sein als zwischen ihnen und dir?« - - -263. - -Der Amad sagte eines Tages zum Hodscha: »Hodscha, du bist nicht -imstande, dich, wenn man Speisen vor dich hinstellt, so zurückzuhalten, -wie die gebildeten Fremden tun, die nach ein paar Bissen zu essen -aufhören.« - -»Amad,« antwortete der Hodscha, »ich werde mir einen Faden an die Zehe -binden; wenn du bemerkst, daß ich zu viel esse, so ziehe daran.« - -Dergestalt miteinander einig, wurden einmal der Hodscha und sein Amad -zu einem Mahle eingeladen. Eben war das Auftragen beendigt, als eine -Katze ihre Pfote auf den Faden legte, der an dem Fuße des Hodschas -befestigt war; sofort hörte der Hodscha zu essen auf. - -Man fragte ihn: »Warum ißt du nichts, Hodscha?« - -»Warum ich nicht esse?« schrie er; »mein Amad zieht ja am Faden!« - - -264. - -Eines Tages wollte der Hodscha der Liebe pflegen; aber von ungefähr -setzte sich eine Biene auf sein männliches Glied. Da schrie er: »Du -weißt also ganz gut, was gut ist; es ist auch wahrhaftig eine Blume, -die gewählt zu werden verdient, wenn es gilt, Honig zu bereiten!« - - -265. - -Eines Tages legte man dem Hodscha die Frage vor: »Was soll die -Versammlung tun, wenn der Imam einen Wind läßt?« - -»Was sie tun soll,« antwortete der Hodscha; »aber es ist klar, sie muß -scheißen.« - - -266. - -Als der Hodscha eines Tages auf dem Markte war, besahen sich die Leute -sein Geld besonders aufmerksam; da sagte er zu einem: »Was siehst du -denn daran außergewöhnliches? ist es vielleicht das, das der Bankhalter -deiner Mutter versprochen hat, um bei ihr zu schlafen?« - - -267. - -Der Hodscha, der schon einen weißen Bart hatte, sah eines Tages eine -Schar Frauen, die eine Braut dem jungen Gatten zuführten. Da verließ -ihn seine Kaltblütigkeit und er tat ihnen einen Schimpf an. Sie sagten -zu ihm: »Schämst du dich denn nicht? wie kannst du dich denn bei deinem -weißen Barte so wenig zurückhalten?« - -»Frißt vielleicht«, antwortete er, »ein weißer Hund weniger Dreck als -ein anderer?« - - -268. - -Eines Tages wollte der Hodscha in der Nachbarschaft einen Becher -entleihen; da sagte seine Frau zu ihm, indem sie sich entblößte: »Nimm -den da!« - -»Meinetwegen,« antwortete er, indem er sich auch entblößte; »der Klotz -da wird ihn schon in die richtige Form bringen.« - - -269. - -Als der Hodscha eines Tages in den Busch ging, begegnete er einem -reitenden Boten. Bald darauf sah er, nachdem er auf seinen Esel -gestiegen war, nach allen Seiten herum, konnte aber den Reiter nicht -erblicken; dann sah er ihn wieder und da schrie er: »He, Mann! he, -Mann!« - -Der antwortete: »Du sollst nicht Mann sagen; du mußt Bote sagen.« - -Nach einer kleinen Weile sagte der Hodscha, sich über seinen Esel -beklagend: »Da schau einer dieses Füllen an!« - -Der andere sagte: »Das ist kein Füllen; das ist ein ausgewachsener -Eselshengst.« - -Und der Hodscha antwortete: »Ich habe meine Gründe, ihn nicht Esel zu -nennen; mein Vater hat uns nämlich miteinander aufgezogen.« - - -270. - -Der Hodscha nahm eines Tages den Esel seines Nachbars und ging mit -ihm ins Gebirge. Auf dem Wege kam er an einen Fluß, der über die Ufer -getreten war; er versuchte ihn auf dem Esel reitend zu übersetzen, aber -die Strömung packte den Esel und er konnte ihn nicht retten. - -Als er betrübt heimkam, fand sich der Eigentümer des Esels bei ihm ein -und forderte ihn zurück. Und der Hodscha sagte: »Als ich über denundden -Fluß setzte, hat ihn die Strömung mit sich fortgerissen.« - -Der Herr des Esels ging weg, aber bald darauf wurde der Hodscha -zum Kadi gerufen; und dem antwortete er: »Effendi, um diesen Esel -wiederzubekommen, heißt es sich an unsere Freunde wenden; der eine hat -den Kopf, der andere den Schwanz und so weiter.« - - -271. - -Eines Tages sah der Hodscha auf dem Markte eine Frau; er trat auf sie -zu und fragte sie: »Was hast du zu verkaufen?« - -»Was ich auf dem Rücken trage.« - -»Willst du nicht vielleicht einen tüchtigen Schwanz kaufen?« - -Sie schrie: »Du bist wahrhaftig verrückt!« - -Aber der Hodscha antwortete, ohne irgendwie ungehalten zu sein: »Glaub -es mir: wenn du keinen Schwanz kaufen und kein Loch verkaufen willst, -so hast du auf dem Markte nichts zu tun.« - - -272. - -Eines Tages stieg der Hodscha auf die Kanzel und sagte: »Danken wir -Gott, Muselmanen, daß er sich in seiner Allmacht einen Palast hat -erbauen können ohne Säulen; denn sonst hätte er Steinbäume gebraucht, -und deren Früchte hätten uns, je nachdem sie reif geworden wären, beim -Herunterfallen erschlagen.« - - -273. - -Als der Hodscha einmal seine Straße ging, fand er ein totes Huhn auf -dem Wege liegen. Augenblicklich hob er es auf; er trug es heim, rupfte -und kochte es und setzte es auf den Tisch. Da schrien die Leute, die -dabei waren: »Aber Hodscha, das Huhn ist unrein; es hat ja sein Leben -nicht durch die Hand eines Menschen verloren.« - -»Ihr Narren,« schrie der Hodscha, »soll es denn unrein sein, weil es -Gott getötet hat und nicht ihr?« - - -274. - -Einer von den Nachbarn des Hodschas Nasreddin war gestorben, und -die andern luden den Hodscha ein, die vorgeschriebenen Bräuche zu -vollziehen. Er sagte bereitwillig zu; er begleitete sie, der Tote -wurde gewaschen, ins Leichentuch gehüllt und auf den Friedhof getragen -und nach dem Gebete legte man ihn ins Grab. Als sich dann die Leute -anschickten, wegzugehn, sagte der Hodscha: »Bezahlt mir, was mir für -das Begräbnis zukommt.« - -»Das ist billig,« sagten sie. - -Sie befriedigten ihn und zerstreuten sich. Als aber jeder zu seinem -Geschäfte zurückgekehrt war, band er den Sarg zusammen und trug ihn -zu einem Flusse und ließ ihn dort; bald erfaßte ihn die Strömung und -riß ihn fort. Unterdessen ging der Hodscha im ganzen Viertel herum und -sagte: »Der Mann war reich an geheimen Verdiensten; er hat, tot, wie er -war, samt seinem Sarge das Grab verlassen und ist zum Himmel gefahren.« - -Jedermann glaubte es und traute seinen Worten, bis eines Tages einer -von den Dorfleuten von ungefähr einen Sarg sah, der an das Ufer -getrieben war; andere Leute kamen dazu, und sie nahmen den Sarg aus dem -Wasser, und bald wußten sie, woran sie waren. Da sagten sie: »Morgen -verlangen wir vom Hodscha das Geld für das Begräbnis zurück; mindestens -muß er etwas nachlassen.« - -Sie gingen zu ihm und setzten ihm ihre Forderung umständlich -auseinander; aber der Hodscha antwortete ihnen, ohne sich erst zu -bedenken: »Gott hat ihn zuerst für einen guten Menschen gehalten, aber -er hat sich getäuscht; als er dann seinen Irrtum inne geworden ist, hat -er ihn wieder heruntergeworfen.« - - -275. - -Eines Tages kamen etliche Frauen an das Ufer eines Flusses, und sie -wußten nicht, wie sie auf die andere Seite hinübergelangen sollten. Da -kam der Hodscha heran, und der fragte sie: »Worauf wartet ihr?« - -Sie antworteten: »Wenn du uns hinüberbringst, geben wir dir jede einen -Asper.« - -Augenblicklich legte der Hodscha Kleider und Hosen ab und stieg ins -Wasser; und er trug eine nach der andern hinüber. Schließlich blieb nur -noch eine alte Frau; die aber fühlte, wie er sie von dem einen Ufer ans -andere trug, daß sie ein Gelüst ankam, und so sagte sie zu ihm: »Mir -sind verliebte Gedanken gekommen, ich muß es schon gestehn; weißt du, -wer ich bin, Hodscha?« - -»Nun wer denn?« - -»Ich bin die Mutter der Lust.« - -»Und wenn du die Mutter des Imams wärest,« antwortete der Hodscha, »so -würde mich das nicht abhalten, dich herzunehmen wie einen Mann.« - -Er entblößte sie, brachte sie in die richtige Stellung und besprang sie -verwegen; und mitten darin ließ er einen Wind. Sie sagte: »Was machst -du da, Hodscha?« - -Er antwortete: »Vor eitel Lust an dem, was du mir geöffnet hast, habe -ich es an mir auch geöffnet.« - - -276. - -Als der Hodscha eines Tages mit seiner Frau einen Fluß entlang ging, -fiel sie ins Wasser, und die Strömung riß sie fort. Augenblicklich -begann der Hodscha flußaufwärts zu laufen; das fiel den Leuten auf und -sie fragten ihn: »Was suchst du, Hodscha?« - -»Meine Frau; sie ist ins Wasser gefallen.« - -»Aber Effendi,« erwiderten sie, »flußaufwärts darfst du sie doch nicht -suchen; der Fluß fließt ja hinunter und nimmt sie mit.« - -»O nein,« schrie der Hodscha; »meine Frau hatte ein so widerspenstiges -Wesen, daß sie entschieden aufwärts treibt.« - - -277. - -Einmal hatte der Hodscha Nasreddin aus Ochsenfleisch Würste gemacht; -aber es vergingen zwei oder drei Tage, ohne daß er auch nur etliche -verkauft hätte, und so warf er sie alle den Hunden hin und sagte zu -diesen: »In einem Monat werdet ihr mich bezahlen.« Als dann der Monat -um war, fing er die Hunde und sperrte sie in einen Garten, um sie zur -Zahlung zu zwingen. - -Und man fragte den Hodscha: »Was willst du von ihnen? es ist doch -unerhört, Hunde einzusperren, damit sie zahlen.« - -»Sie haben meine Würste gegessen; warum soll ich nicht mit ihnen -verfahren, wie es mein Recht ist?« - -Nach einigen auf diese Weise verbrachten Tagen begannen die Hunde unter -dem Stachel des Hungers unruhig zu werden; und der Hodscha schrie: -»Nur Geduld! wir werden schon sehn, wie sie sich aus der Sache ziehen -werden.« - -Nun war in dem Garten ein großer Stein, unter dem irgendjemand einen -Topf voll Goldstücke verborgen hatte. Diesen Stein schob ein Hund bei -seinen Bemühungen, etwas für seine Zähne zu finden, weg und warf dabei -den Topf um, so daß der zerbrach; das Gold ergoß sich auf den Boden. - -Der Hodscha las die Münzen auf; dann entließ er die Hunde und schrie: -»Ach, die armen Kerle: ich hab ihre Ehrlichkeit ungerecht in Verdacht -gehabt; aber warum haben sie mich nicht zur Frist bezahlt?« - - -278. - -Eines Tages sagte sich der Hodscha, als er auf den Markt ging: »Es -heißt achtgeben, daß ich nicht bestohlen werde«; und er tat seine -Kürbisse in einen Sack und warf ihn über seine Schultern. Auf dem -Markte angelangt sah er nun vor ihm einen Mann gehn, der früher hinter -ihm gegangen war, und der trug auf dem Rücken einen Sack mit Kürbissen, -der ebenso aussah wie der seinige. Da fragte er sich: »Wenn der, der -da vorne geht, nicht ich bin, wer kann es dann sein? Wahrhaftig, ich -verstehe es nicht.« - - -279. - -Als der Hodscha eines Tages öffentlich das Morgengebet sprach und zu -der Lobpreisung Gottes kam, stellte er sich aufrecht hin und verkündete -zwei- oder dreimal mit geläufiger Zunge die Anrufung: »Allah ist -groß!« Da er aber auch dann nicht aufhörte, diese Worte immer wieder -zu wiederholen, schrie endlich einer: »Aber Hodscha, beim Morgengebete -sollen doch nach der Anrufung, die du sprichst, zwei Verse aus der -Überlieferung und zwei Gebote hergesagt werden; warum wiederholst du -immerfort die Anrufung?« - -»Tue ich es öfter, als es nötig wäre,« antwortete der Hodscha, »so -bleibt eben Gott für das übrige mein Schuldner.« - - -280. - -Der Hodscha brachte eines Tages eine Schüssel Joghurt auf den Markt, um -sie zu verkaufen. Nun kamen ganze Wolken von Fliegen und setzten sich -auf den Joghurt; da es ihm nicht gelang, sie zu verjagen, ging er zum -Kadi, um gegen sie Klage zu führen, und der Kadi sagte zu ihm: »Nimm -einen Schlägel und schlag die Fliegen tot, wo immer sie sitzen.« - -Der Hodscha holte sich einen Schlägel, ging damit wieder zum Kadi und -sagte zu ihm: »Effendi, ist das ein richtiger Fliegenschlägel?« - -»Freilich,« antwortete der Kadi; »der ist wahrhaftig geeignet, sie -überall zu vertilgen, wohin sie sich setzen.« - -Just in diesem Augenblicke liefen etliche Fliegen über den Kopf des -Kadis; kaum sah sie der Hodscha, als er sie auch schon mit seinem -Schlägel auf dem Kopfe des Kadis erschlug, wobei freilich auch der Kadi -tot auf dem Platze blieb. Alsbald wurde der Hodscha verhaftet, und die -Leute, die dort waren, fragten ihn: »Warum hast du unsern Kadi getötet?« - -Und der Hodscha antwortete: »Wenn ich das Gesetz auch nur in einem -Punkte verletzt habe, so lasse man mich die Strafe der Vergeltung -erleiden.« - -Sie führten ihn dem Mufti vor und dem sagte er: »Er hat mir gesagt, -ich solle mit diesem Schlägel die Fliegen erschlagen, wo immer es sei; -ich habe ihrer einige auf seinem eigenen Kopfe gesehn und habe sie -erschlagen: er darf also, wenn er gestorben ist, niemand verantwortlich -machen, als sich selber. Übrigens geschieht nichts, ohne daß es Gott -zuließe. Das ist es, was ich vorzubringen habe.« - -»Wo hast du denn schon«, fragte ihn der Mufti, »eine solche -Rechtsprechung gesehn? Weißt du nicht, daß geschrieben steht: ›Wo -keine böse Absicht ist, kann es keine Züchtigung geben?‹« - -»Das ist es ja gerade, was mich rechtfertigt,« antwortete der Hodscha; -»man hätte wahrhaftig keine Schriftstelle finden können, die mir -günstiger gewesen wäre!« - - -281. - -Der Hodscha ging eines Tages ins Gebirge und belud seinen Esel mit -Holz; dann sagte er zu ihm: »Nimm du diesen Weg, ich nehme den da.« -Damit überließ er den Esel sich selber samt der Last, die er trug. - -Als er nach einem eilig zurückgelegten Marsche nach Hause kam, fragte -er seine Frau, ob der Esel schon daheim sei; aber sie sagte: »Ich weiß -nichts von ihm.« - -»Was?« sagte der Hodscha; »ich bin also zuerst gekommen?« - -Er ging auf dem nämlichen Wege zurück und fand seinen Esel dort weiden, -wo er ihn verlassen hatte; weiter mußte er sehn, daß ein Mantel, den er -ihm auf den Rücken gelegt hatte, fehlte: man hatte ihn gestohlen. Da -schrie er den Esel an: »He, wo ist mein Mantel? du bists, mit dem ich -rede!« - -Aber der Esel antwortete nichts — noch nie hat ja ein Tier gesprochen. -Nun nahm ihm der Hodscha den Sattel vom Rücken und sagte: »Wenn du mir -meinen Mantel zurückgibst, gebe ich dir auch deinen Sattel wieder.« - - -282. - -Der Hodscha kaufte einen Neger; dann kaufte er neun Stück Seife, um -ihn damit weißzuwaschen. Er führte ihn ins Bad und verwusch die neun -Stück Seife; aber alles war umsonst, weil man eben einen Neger nicht -weißwaschen kann. Ermüdet schrie der Hodscha endlich: »Da ist mir ja -ein Meisterstück einer Färberarbeit in die Hände gekommen; es ist -wirklich überflüssig, an einem fertigen Ding etwas ändern zu wollen.« - - -283. - -Eines Tages sah der Hodscha im Bade zwei verzinkte Schalen und die -gefielen ihm sehr gut; er steckte sie unter sein Badetuch und ging -damit weg. Zwei Badejungen hatten ihn aber beobachtet und sagten nun zu -ihm: »Das Bad tut dir wohl, Hodscha-Effendi.« - -»Das Bad und die Schalen,« antwortete er. - - -284. - -Es kam einer zum Hodscha, um ihn um Gastfreundschaft zu bitten, und -klopfte an die Tür; der Hodscha kam und fragte ihn: »Wer bist du?« - -»Ach, Effendi, kennst du mich nicht? ich bin der Amad Muzir-Effendis.« - -»Sehr gut,« antwortete der Hodscha; »warte einen Augenblick, ich will -dich zu unserm gemeinsamen Vater führen.« - -Nasreddin schritt nun seinem Besucher voraus; und als sie zur Moschee -gekommen waren, öffnete er die Tür, lud ihn mit einer Handbewegung ein, -einzutreten, und sagte zu ihm: »So; so da sind wir bei dem gemeinsamen -Vater der Gläubigen.« - - -285. - -Eines Tages bat ein Kurde den Hodscha um Gastfreundschaft; und er -sagte zu ihm: »Ich habe Hunger; bringe mir etwas zu essen.« Der -Hodscha ging, bereitete in einem irdenen Napfe ein Gericht Joghurt -und holte Brot, und das wollte er dem Fremden vorsetzen, als er -bemerkte, daß sich der niedergelegt hatte und eingeschlafen war; da -begann er Betrachtungen anzustellen und sprach bei sich: »Wie soll -ich es anfangen, um ihn im Schlafe essen zu lassen?« Und schon nahm -er mit einem Stückchen Brot etwas Joghurt und fuhr ihm damit über den -Schnurbart. Einen Augenblick darauf erwachte der Kurde; und er schrie -sofort: »Bring mir also etwas zu essen, mein Gastfreund!« - -Und der Hodscha antwortete: »Aber du hast doch schon gegessen, während -du schliefst! wenn du mir nicht aufs Wort glaubst, so schau dir deinen -Schnurbart an; er ist noch ganz feucht.« - -Der Kurde griff nach seinem Schnurbart und überzeugte sich, daß er noch -voll Joghurt war; und er schrie spöttisch: »Sehr gut, mein Gastfreund! -habe ich gegessen und getrunken, so sei Gott gelobt.« - - -286. - -Einmal hatte der Hodscha einen Streit mit seiner Frau; plötzlich -stellte er die Wiege mit dem Kinde zwischen sein Bett und das ihrige -und schrie: »Trennen wir uns! hiermit verstoße ich dich.« - - -287. - -Die Frau des Hodschas war schwanger. Als ihre Zeit gekommen war, fand -sich die Wehmutter ein; es war Nacht, und niemand war da, um ihr zu -helfen. Da rief sie den Hodscha: »Bring eine Kerze; es handelt sich um -dein Werk.« Er beeilte sich, ihr eine Kerze zu bringen und blieb dann -im Zimmer; als aber die Geburt vorüber war, nahm er die Kerze wieder -und wollte damit weggehn. Da sagte die Wehmutter: »Bleib doch, Hodscha; -es kommt noch eins.« - -»Was?« sagte der Hodscha, »sie will mir ein zweites schenken?« - -Er kam mit der Kerze zurück; wieder wurde ein Kind zur Welt gebracht, -und wieder wollte sich der Hodscha mit der Kerze entfernen. Aber die -Wehmutter rief: »Bleib doch; du sollst noch einen dritten Erben haben.« - -Bei diesen Worten verlöschte er die Kerze. Und die Wehmutter fragte -ihn: »Warum läßt du mich im Finstern?« - -»Wie sie das Licht sehn,« antwortete er, »kommen diese Kinder -nacheinander wie die Mücken; jetzt ists wahrhaftig schon genug.« - - -288. - -Einmal lud man den Hodscha im Ramasan zu einem Iftar[100], und es -wurde eine außerordentlich heiße Suppe aufgetragen. Der Hodscha nahm -einen Löffel voll und führte ihn zum Munde; da er sich ihn nicht -zurückzugeben getraute, verschluckte er ihn. Dann aber nahm er seine -Mütze vom Kopf, legte sie auf seinen Sitz und setzte sich darauf; und -die andern fragten ihn: »Warum setzt du dich auf deine Mütze?« - -Er antwortete: »Damit nicht die Kissen Feuer fangen: ich brenne ja -inwendig; wenn meine Mütze verbrennt, so schadet das wenigstens -niemand.« - - -289. - -Sooft der Hodscha sein Leinenzeug waschen wollte, begann es mit Gottes -Zulassung zu regnen. Als er nun wieder einmal auf den Markt ging, um -Seife zu kaufen, fielen wieder Regentropfen; da sagte der Hodscha zu -dem Seifenhändler: »Gib mir eine Oka von diesem Käse.« - -»Das ist doch Seife,« antwortete der Kaufmann, »und kein Käse.« - -»Ich weiß es wohl,« versetzte der Hodscha; »ich nenne es aber Käse aus -Angst, daß der Regen anhalten könnte.« - - -290. - -Eines Tages trieb der Hodscha seinen Esel vor sich her; als er dann -müde wurde, saß er auf. Eine kleine Weile später bemerkte er, daß der -Esel nicht mehr vor ihm herging. Nun suchte er ihn bergauf und bergab, -bis ein Wanderer bei ihm vorüberkam; den fragte er, ob er nicht seinen -Esel gesehn habe, und der Wanderer sagte: »Du sitzt ja darauf.« - -Der Hodscha stellte die Tatsache fest und freute sich; aber schon nach -einem Augenblicke war er von neuem zerstreut und begann wieder zu -suchen. Da sagte der Wanderer: »So gehn wir doch nach Hause, da du doch -den Esel gefunden hast.« - -»Geh du nur,« antwortete der Hodscha; »ich« — dabei dachte er an -seinen verlorenen Esel — »muß noch dableiben, weil ich noch etwas zu -suchen habe.« - - -291. - -Etliche Leute fanden im Gebirge einen Igel; sie konnten sich nicht -enträtseln, was für ein Tier das sein sollte, und brachten ihn dem -Hodscha. »Was ist das?« fragten sie ihn. - -»Ohne Zweifel«, antwortete der Hodscha, »ist das eine alte Nachtigall, -die von ihren Federn die Fahnen verloren hat.« - - -292. - -Der Hodscha hatte einen Dattelgarten, und drinnen war ein Baum, auf -den er jeden Tag stieg. Weiter hatte er eine Tochter und diese einen -Geliebten. Eines Tages saß nun Nasreddin auf seinem Baume, als der -Bursche mit seiner Tochter kam und mit ihr zu tändeln begann; an -Verwegenheit ließ ers dabei nicht fehlen und schließlich sagte er zu -ihr: »Stell dich hin; ich will es machen wie ein Hengst.« - -»Gut,« sagte sie. - -Während er nun das Mädchen besprang, blickte er in die Höhe, und da sah -er den Hodscha; augenblicklich ließ er sie und nahm Reißaus. Nun nahm -sie etliche Datteln und lief dem Flüchtling nach; dabei rief sie: »Nimm -doch!« - -Aber der Hodscha schrie vom Baume herunter: »Was fällt dir ein, ihn -mit so etwas locken zu wollen? Glaubst du, er wird für drei Datteln zu -einem so schamlosen Ding kommen, die den weißen Fluß hat, wie du? Zeig -doch wenigstens eine Handvoll!« - - -293. - -Als der Hodscha eines Tages aus seiner Tür trat, sah er einen Knaben -vor dem Hause hocken und seine Notdurft verrichten; da schrie er -mehrere Male hintereinander: »Was machst du da? Wessen Kind bist du?« - -Endlich antwortete der Bengel: »Ich bin der Sohn der Schwester des -Stadtverwesers.« - -Augenblicklich nahm ihn der Hodscha bei der Hand und führte ihn vor -das Haus des Stadtverwesers; und dort sagte er: »Da ist der Ort, wo du -deine Notdurft verrichten sollst.« - - -294. - -Eines Tages sagte der Hodscha zu seinem Bruder: »Tu mir etwas zuliebe.« - -»Was denn?« - -»Erlaube mir, dich herzunehmen wie einen Knaben.« - -»Kannst du mich nicht um etwas andres bitten?« - -»Was?« schrie der Hodscha, »du bist doch mein Bruder; von wem soll ich -es denn verlangen, wenn nicht von dir?« - - -295. - -Eines Tages erging sich der Hodscha mit seinem Amad; sie kamen aber am -Abende nicht nach Hause, sondern verbrachten die Nacht unter freiem -Himmel. Der Hodscha fragte den Amad: »Wem hast du deine Frau für die -heutige Nacht zu hüten gegeben?« - -Der Amad antwortete: »Dem Softa, Alter.« - -Der Hodscha fuhr fort: »Und wem hast du die Tugend des Softas zu hüten -gegeben?« - - -296. - -Der Hodscha wanderte einmal mit einem großen Sacke voll Joghurt auf dem -Rücken, und der Joghurt wiegte sich in dem Sacke von der einen Seite -auf die andere; endlich schrie der Hodscha: »Bleib du ruhig dahinten; -sonst sollst du mit meinem Menschenpflanzer Bekanntschaft machen.« - -Der Joghurt antwortete nichts, hörte aber auch nicht auf, sich zu -wiegen. Unverzüglich warf sich der Hodscha auf den Sack, machte ein -Loch hinein und versenkte darein den besagten Menschenpflanzer. Als er -ihn dann wieder herauszog, sah er, daß er voller Joghurt war, und da -schrie er: »Wahrhaftig, du warst schon in Löchern genug; aber mit einem -weißen Kopfe bist du noch nie herausgekommen!« - - -297. - -Zufällig kam einmal der Hodscha vorbei, als ein Jude mit erhobenen -Händen Gott um einen Regen anflehte; es regnete aber keineswegs. Da -wandte sich der Jude zum Hodscha und sagte zu ihm: »Bete auch du; nach -dem, wessen Gebet einen Erfolg haben wird, werden wir sehn, wer der -wirkliche allmächtige Gott ist, der deinige oder der meinige.« - -Der Hodscha hob die Hände zum Himmel und betete. Und alsbald grollte -der Donner, zuckten Blitze hernieder und begann ein starker Regen zu -fallen. Der Hodscha entfloh und trachtete sich eiligst unter einem -Felsen zu verbergen; aber das Wetter schlug auch dort hinein und ging -über den Hodscha nieder. - -Da schrie er: »Herr Gott, du hast mein Gebet schlecht verstanden; warum -nähmest du dir sonst die Mühe, das Gewitter bis unter diesen Stein zu -schicken, wo doch der Jude draußen steht?« - - -298. - -Eines Tages ging der Hodscha weg, und nachdem er eine Zeitlang -gewandert war, fand er nicht mehr nach Hause; da begegnete er einem -Manne und den fragte er: »Bruder, hast du mein Haus gesehn?« - -Der Mann antwortete: »Ich habe einen grobknochigen Derwisch gesehn, -der es wegtrug; wenn du mit mir gehn willst, so wollen wir ihn -aufsuchen.« - -Der Hodscha glaubte es und kam sogar auf den Verdacht, es handle sich -um einen Greis, der Baba-Sultan genannt wurde. Er machte sich alsbald -auf den Weg zu diesem Biedermanne; als er ankam, fand er ihn im Hofe -seines Klosters. Er fragte ihn: »Hast du mein Haus gesehn?« - -Der Alte antwortete: »Man hat es hiehergebracht; dann ist es aber -wieder zurückgeschickt worden.« - -Der Hodscha wollte unverzüglich aufbrechen, aber die Derwische ließen -ihn nicht weg: »Bleib bei uns heute Nacht,« sagten sie; »morgen früh -gehst du dann.« - -Während er nun schlief, schnitten sie ihm Haare und Bart. Er stand noch -in der Dämmerung auf und ging weg, ohne etwas bemerkt zu haben; als -er aber auf seinem Wege zu einem Brunnen kam, betrachtete er sich im -Wasser und da erkannte er sich nicht wieder. - -»Diese Schufte,« schrie er, »sie haben mich gegen einen Kalender -vertauscht, den sie an meiner Statt ins Bett gelegt haben!« Und als -er heimkam, sagte er zu seiner Frau: »Weib, man hat mich mit einem -Kalender verwechselt; hast du keine Nachrichten von mir? Übrigens haben -sie mir wenigstens, nach dem, was ich sehe, mein Haus zurückgebracht!« - - -299. - -Einmal war der Hodscha Nasreddin in Arabien. Die arabischen Weisen -gaben ihm ein Fest, und als das mitten im Gange war, legten sie -ihm eine Streitfrage vor. Aber der Hodscha, der ihnen keine Antwort -schuldig bleiben wollte, sagte zu ihnen: »Wenn ihr mir die Fragen, -die ich an euch richten will, beantworten werdet, werde auch ich euch -Antwort geben; wenn nicht, so gehe ich, wie ich gekommen bin.« - -Sie waren damit einverstanden, und nun sagte der Hodscha: »Wißt ihr, -warum die Fische Reißaus nehmen beim Anblicke des Menschen, und warum -die Sterne entfliehn, wenn die Sonne erscheint? Das sind meine Fragen.« - -Die Araber fanden keine Lösung und erkannten seine Überlegenheit an. - - -300. - -Der Hodscha beobachtete eines Tages einen Mann, wie er eine Summe -Geldes irgendwo versteckte. Als sich der Eigentümer entfernt hatte, -bemächtigte sich der Hodscha des Geldes; der Eigentümer hatte ihn aber -bemerkt und verfolgte ihn. Der Hodscha flüchtete sich in eine Moschee, -aber der andere lief ihm auch dorthin nach. Der Hodscha stieg aufs -Minaret und der andere stieg auch hinauf. Als schließlich der Hodscha -sah, daß er ihm nicht entwischen konnte, stürzte er sich von oben herab -und erwachte augenblicklich; denn er hatte das alles nur geträumt. - - -301. - -Ein Baderjunge hatte sein Schermesser verloren; weinend und das -Gesicht in den Händen verborgen lief er herum und schrie: »Ach, das -Schermesser! Ach, das Schermesser!« - -Der Hodscha, der dabei war und das hörte; sagte sich: »Zweifellos hat -man diesem Diebe die Nase abgeschnitten!« - - -302. - -Der Hodscha war gestorben und man legte ihn in ein altes Grab. Nachdem -die Leute auseinandergegangen waren, kamen Munkar und Nakir[101], -um ihn zu befragen, und er sagte zu ihnen: »Wenn ihr wollt, daß ich -sprechen soll, so gebt mir einen Asper.« - -Auf diese Rede versetzten sie ihm einen derben Streich. Nun schrie er: -»He, Freunde, wenn ihr kein Geld habt, kommt ein andermal wieder.« - -Und damit erwachte er; denn alles war nur ein Traum. - - -303. - -Der Hodscha kam einmal in ein Dorf; die Einwohner, denen er auffiel, -sagten zu ihm: »Da du ein Würdenträger bist, so komm über einen Toten -die Gebete zu sprechen.« Er ging mit ihnen und verrichtete alles, was -bei einer Leichenfeier geschehn soll; doch begnügte er sich damit, den -Schlußausruf: ›Gott ist groß‹ nur einmal zu singen. Dessenungeachtet -bezahlte man ihn und er entfernte sich. - -Nun machte ein Städter, der auch anwesend war, die Bauern aufmerksam, -daß diese Anrufung über einem Toten viermal wiederholt werden soll. Da -liefen sie dem Hodscha nach und erhoben, als sie ihn eingeholt hatten, -ihre Einwendungen. - -Der Hodscha fragte sie: »Den wievielten haben wir heute?« - -»Den fünften.« - -Und er sagte, um sie sich vom Halse zu schaffen: »Wenn heute der fünfte -ist, wird das Totengebet nicht anders gesprochen, als wie ich es getan -habe.« - - -304. - -Eines Tages hatte die Frau des Hodschas den Sik eines Mannes gesehn, -und sie wurde von einem solchen Verlangen nach ihm erfaßt, daß sie -krank wurde; und sie sagte: »Wohin ist denn der verschwunden, den ich -gesehn habe? vielleicht fände er ein Mittel für mein Übel.« - -Der Hodscha ging den Mann suchen und brachte ihn ihr. - -Der Mann sagte: »Sie ist wahrhaftig krank.« - -»Das weiß ich, daß sie krank ist,« antwortete der Hodscha; »aber was -ist da zu tun?« - -»Wenn du etliche Knoblauchzehen hast, so bring sie.« - -Der Hodscha hatte just welche zu Hause; er holte sie und gab sie ihm. -Der Fremde rieb sich nun damit das, was die Aufmerksamkeit der Frau -angezogen hatte, und steckte es an den Ort, der für dieses Heilmittel -empfänglich war; sodann zog er es wieder heraus. - -Als die Behandlung beendigt war, schrie der Hodscha: »Warum hast -du mir nicht gesagt, was zu tun war? Das hätte ich ganz allein -zustandegebracht; es ist ein Verfahren, das mir nicht unbekannt ist.« - - -305. - -Als der Hodscha eines Tages trübselig seine Straße zog, begegnete er -einer Frau und die fragte ihn: »Woher kommst du, Hodscha?« - -»Aus der Hölle,« antwortete er. - -Und sie fragte weiter: »Hast du vielleicht dort meinen Sohn gesehn?« - -»Ja; er ist als Schuldner gestorben und darum ist ihm der Eintritt ins -Paradies versagt worden.« - -»Und auf wieviel beläuft sich seine Schuld?« - -»Auf tausend Asper.« Und Nasreddin fügte hinzu: »Seine Frau ist im -Paradiese; er aber kann nur hinein mit den tausend Asper.« - -Die Frau fragte noch: »Und wann gehst du zurück?« und Nasreddin -antwortete: »Augenblicklich.« - -Da gab sie ihm die tausend Asper und bat ihn: »Eile nur, damit du die -Sache unverzüglich zu einem Ende bringst.« - -Als sie heimkam, sagte sie zu ihrem Manne, der zu Hause war: »Ich habe -Nachrichten von unserm Sohne bekommen; da er nicht anders ins Paradies -gelangen kann als mit tausend Asper, habe ich sie hergegeben.« - -»Wem hast du sie denn gegeben?« - -»Dem Hodscha.« - -Unverzüglich machte sich der Mann auf die Verfolgung des Hodschas. Der -flüchtete sich, als er ihn kommen sah, in eine Mühle; und er sagte zu -dem Müller: »Siehst du den Mann, der heransprengt? es ist ein Scherge, -der dich greifen will.« - -»Was soll ich da tun?« fragte der Müller erschrocken. - -»Nimm meine Kleider und ich will die deinigen nehmen; klettere auf den -Baum und verstecke dich.« - -Der Kleidertausch war kaum vollzogen, und der Müller hatte sich kaum -auf dem Baume versteckt, als der Mann ankam. Er sah niemand als den -Hodscha in der Tracht des Müllers, und der Hodscha blickte auffällig -auf den Baum hinauf. Nun bemerkte der Mann den vermeintlichen Hodscha. -Da er zu Pferde war, stieg er ab und übergab das Pferd dem falschen -Müller; dann zog er seine Kleider aus, um sie nicht beim Klettern zu -beschmutzen. - -Ungesäumt bemächtigte sich der Hodscha der Kleider und stieg auf das -Pferd; und indem er davonritt, schrie er dem Gefoppten zu: »Kennst du -mich jetzt, Gesell?« - -Nun ließ der arme Mann von dem Müller ab, stieg vom Baume herunter und -machte sich nackt und ohne Pferd auf den Heimweg. Und seine Frau fragte -ihn, als er so ankam: »Was hast du gemacht?« - -»Ich habe den Hodscha eingeholt,« sagte er und fuhr, um Scheltworten -auszuweichen, fort: »Das, was er dir gesagt hat, war wahr; darum habe -ich ihm auch zur Belohnung für seine guten Dienste mein Pferd und meine -Kleider geschenkt.« - - -306. - -Eines Tages fragte man den Hodscha, um ihn zu hänseln: »Wohin ist denn -dein Grind gekommen?« - -Und der Hodscha antwortete: »Von euch habe ich ihn bekommen, und euch -habe ich ihn zurückgegeben.« - - -307. - -Als der Hodscha eines Tages von der Mühle heimkam, bemerkte er, daß -kein Brennreisig da war; drum nahm er die Axt und ging in den Busch, -um welches zu holen. Es war schon finstere Nacht, als ihm auf einmal -die Axt entfiel; er suchte sie umsonst. Endlich schrie er: »Herr, wenn -du mich die Axt wiederfinden läßt, so verspreche ich dir ein Achtel -Gerste.« - -Kaum hatte er ausgesprochen, als er auch schon die Axt fand; nun schrie -er: »Dank, Herr! Da es dir aber so leicht fällt, Bitten zu erhören, -so laß mich auch ein Achtel Gerste finden; dann werde ich mich meiner -Verpflichtung gegen dich entledigen!« - - -308. - -Als der Hodscha einmal in eine Moschee trat, sah er hinter der Tür -einen Hund sitzen; er gab ihm einen Stockhieb und das erschrockene Tier -flüchtete sich auf die Kanzel. Da sagte der Hodscha zu ihm: »Bitte -tausendmal um Verzeihung; ich kenne noch nicht alle Prediger, die zu -dieser Moschee gehören.« - - -309. - -Der Hodscha Nasreddin hatte eine Kuh, die keinen Tropf Milch gab; da -wollte er sie durch den öffentlichen Ausrufer verkaufen lassen, und -der führte sie herum und pries sie schreiend an: »Wer will eine gute -Milchkuh, eine Kuh, deren Milch ist wie Sahne?« - -»Wahrhaftig,« schrie der Hodscha, als er sie also loben hörte, »da -hätte ich mich schön über ihren Wert getäuscht!« - -Und damit nahm er sie dem Ausrufer aus der Hand und führte sie wieder -heim. - - -310. - -Der Hodscha hatte einmal die Pilgerreise nach Mekka gemacht, und an der -Tür der Kaaba drängte sich das Volk. Auch ein Neger war darunter und -die Leute schrien: »Herr, duldest du denn hier die schwarze Fratze -dieses Ungläubigen?« - -Da sagte der Hodscha: »Warum beschimpft ihr ihn wegen seiner Farbe? Er -ist wenigstens imstande, seine Sünden auf sein Äußeres zu schieben; -wenn wir das täten, so wären wir, ihr und ich, schwärzer als er.« - - -311. - -Eines Tages schrie der Sohn des Hodschas: »Komm, Vater! in dem Topfe da -ist ein Mann und ich fürchte mich.« - -Nachdem der Hodscha hingetreten war und im Topfe sein eigenes Bild -gesehn hatte, sagte er zu dem Knaben: »Sei nur ruhig; das ist nur ein -alter Mann, der die kleinen Kinder schrecken will.« - - -312. - -Der Sohn des Hodschas sprach eines Tages bei sich: »Wenn die Dichter -Verse machen, warum sollte ich nicht auch welche machen?« - -Ganz voll von dem Gedanken ging er weg, und er kam zu einer Quelle in -der Nachbarschaft; nachdem er dort lange gesonnen hatte, gelang ihm -endlich der Vers: - - Ein Baum, ein Baum steht am Rande einer Quelle. - -Ganz zufrieden mit diesem hübschen Gedichte trug er es seiner Mutter -vor, und die wiederholte es dem Vater. Der sagte: »Wir müssen alle -unsere Nachbarn versammeln und sie zu einem Festmahle einladen, damit -wir Freude haben an unserm verständigen Sohne.« - -Man lud alle Bewohner des Viertels ein und las ihnen nach dem Mahle den -ausgezeichneten Vers vor; da wollten alle vor Lachen bersten. Und voll -Begeisterung über dieses Ergebnis schrie die Mutter: »Des Todes will -ich sein, wenn mein Sohn nicht die Sprache der Nachtigall hat!« - -Der Hodscha aber sagte: »Hüte dich, Frau, vor derlei Beteuerungen; du -wirst den Knaben noch verschreien.« - - -313. - -Eines Tages gingen der Hodscha und seine Frau zum Flusse, um -Leinensachen zu waschen. Als nun die Frau unversehens ihren Fuß ins -Wasser steckte, packte ihn ein Krebs. »Zu Hilfe, Hodscha,« schrie sie, -»zu Hilfe!« - -Er sagte: »Setz dich, damit ich sehe, was es ist.« - -Er bückte sich, und da sah er, was für ein Tier es war; aber er beugte -sich dabei, um besser zu sehn, so weit nieder, daß der Krebs mit der -andern Schere seine Nase faßte. In diesem Augenblicke ließ die Frau, -deren Schrecken noch mehr gewachsen war, einen Wind; der Hodscha jedoch -schrie: »Das brauchst du nicht aufzumachen, wohl aber die Pfoten dieses -Viehs.« - - -314. - -Eines Nachts träumte dem Hodscha, daß er auf einer Reise einen -Schatz gefunden habe, und um den Ort zu bezeichnen, habe er dort ein -natürliches Bedürfnis befriedigt. Als er dann erwachte, fand er, daß -nur das Ende des Traumes keine Einbildung gewesen war. - -Da schrie er: »Ach, Herr, warum hast du mir das da gelassen und das -Gold genommen? dir hätte doch das eine auch nicht mehr genützt als das -andere!« - - -315. - -Der Hodscha ging sich einmal ein Paar Hosen kaufen; für den Heimweg zog -er sie schon an. Einige Freunde, die ihn damit sahen, setzten es sich -in den Kopf, ihm einen Streich zu spielen; zu diesem Zwecke verteilten -sie sich auf dem Wege, und der, der ihm als erster begegnete, sagte zu -ihm nach Gruß und Gegengruß: »Was machst du mit den Hosen? du brauchst -sie doch nicht; gib sie mir.« - -»Geh heim,« antwortete der Hodscha, »und laß mich in Ruh.« - -Fünfmal hatte sich dieses Gespräch zwischen dem Hodscha und je einem -von den Gesellen wiederholt, bis sich der Hodscha endlich stellte, als -hätte er sich überreden lassen; er sagte zu dem, mit dem er sprach, -indem er ihm das Bein hinhielt: »So nimm sie denn meinetwegen.« - -Als sich der Mann bückte, um ihm die Hosen abzuziehen, gab ihm der -Hodscha einen Tritt, daß er sich auf dem Boden wälzte, und schrie: -»Merk dirs doch einmal: Um Streiche zu spielen, bin ich da!« - - -316. - -Auf einem Spaziergange kam der Hodscha zu einem großen Baume; er -betrachtete ihn und fragte sich, was für ein Baum das sei. Schließlich -warf er, um sich darüber zu vergewissern, einen Stein in die Äste, und -der fiel alsbald wieder herunter. - -»Jetzt weiß ichs,« schrie er, »was du bist! ich kenne dich leicht an -der Frucht.« - - -317. - -Die Frau des Hodschas Nasreddin wusch das Haus; in dieser gebückten -Stellung betrachtete er sie, und da sah er deutlich, daß sie zwei -Löcher hatte. »Weib,« schrie er, »du hast also zwei! das habe ich gar -nicht gewußt; aber heute Nacht will ich sie alle beide hernehmen, und -um es ja nicht zu vergessen, will ich den ganzen Tag kein Wort sagen, -ohne hinzuzusetzen: ›Ich werde mich an beiden ergötzen.‹« - -Kaum hatte er ausgeredet, als zwei Schüler kamen, und die fragten ihn: -»Hodscha, willst du uns Gastfreundschaft gewähren?« - -Er antwortete: »Meinetwegen; tretet ein, bitte.« Und er setzte hinzu: -»Ich werde mich an beiden ergötzen.« - -»Wahrhaftig,« sagten die zwei jungen Leute, »der Hodscha macht einen -Spaß.« - -»Weib,« sagte er, »bereite das Mahl und dreh der Gans da den Kragen -ab.« Und wieder setzte er hinzu: »Ich werde mich an beiden ergötzen.« -Die Gans legten sie aber beiseite, um sie am nächsten Tage zu essen. - -»Weib,« sagte wieder der Hodscha, »mache die Betten.« Und wieder setzte -er hinzu: »Ich will mich an beiden ergötzen.« Dann legte er sich nieder. - -Nun sagten die beiden Schüler zueinander: »Der Hodscha macht keineswegs -einen Spaß; er will uns jedenfalls so behandeln, wie er sagt. Wir -müssen abwechselnd wachen, damit, was immer auch geschieht, der, der -wach ist, den andern wecken kann.« Sie lösten sich also pünktlich ab -und schliefen und wachten, wie jeden die Reihe traf. - -Auf einmal begann nun der Hodscha, der an nichts sonst dachte, als daß -er sein Vorhaben ins Werk setzen werde, zu schreien: »Wahrhaftig, -zuerst will ich mich an dem einen ergötzen, und dann will ichs mit dem -andern versuchen.« - -»Da wir zwei sind,« sagte sich erschrocken der Wachende, »weiß ich -nicht, bei welchem er anfangen wird.« Durch diesen Gedanken erregt, -weckte er seinen Gesellen, und der stand alsbald auf. Nun sagten sie: -»Sputen wir uns; wir dürfen nicht mehr dasein, wann er uns überfallen -will.« - -Sie schnürten augenblicklich ihre Bündel, hakten die Gans los, die am -Fenster hing, und liefen, was sie ihre Beine trugen; und vielleicht -laufen sie noch immer. - - -318. - -Eines Tages saß der Hodscha daheim bei seiner Frau; traurig betrachtete -er ihre geheimen Reize, und endlich sagte er: »Frau, was ist das? ich -sage ihms zum ersten, zum zweiten und zum dritten Male: ich verstoße -dich.« - -»Was sagst du da?« - -»Geht es denn nicht an, daß ich mich auf diese Weise dessen, was mir an -dir am meisten mißfällt, entledige?« - - -319. - -Die Frau des Hodschas Nasreddin war krank; nach drei oder vier Tagen -der Pflege fühlte er, daß ihn seine Kräfte verließen, und er sagte zu -ihr: »Steh auf, meine Liebe, oder laß mich etwas essen gehn.« - -Sie begann zu weinen und der Hodscha ging weg. Sie benutzte seine -Abwesenheit und stand hastig auf; als er vom Bade zurückkam, fand er -das Haus gekehrt, das Mahl bereitet und die Betten aufgeschüttelt. -Seine Frau, die alles in Ordnung gebracht hatte, ruhte aus. Als er -sie sah, lehnte er sich an die Tür, die Hände schlaff und den Kopf -schwankend, und schrie: »Ach, jetzt ist sie tot! O meine lieben -Knäblein, o meine lieben kleinen Mädchen, jetzt könnt ihr nicht mehr -geboren werden!« - - -320. - -Als die Frau des Hodschas einmal allein war, entblößte sie sich, -betrachtete sich und sagte: »Ach, du mein teuerer Schatz, warum habe -ich nicht drei solche wie du! was für eine herrliche Sache wäre das!« - -Von ungefähr kam in diesem Augenblicke der Hodscha heim; er hörte alles -und sah, an wen sie ihre Rede richtete. Er blieb draußen, entblößte -sich gleicherweise und sagte weinend: »Was für Unheil hast du mir schon -auf den Hals geladen! wieviel Mißgeschick habe ich schon deinethalben -erleiden müssen!« - -Als die Frau draußen seufzen hörte, sah sie nach und fand, daß es der -Hodscha war; und sie sagte: »Worüber jammerst du denn?« - -»Ich habe«, antwortete er, »darüber geklagt, daß wir Männer dort, wo -ihr Frauen einen Schatz habt, eine Quelle unzähliger Übel und Qualen -haben.« - - -321. - -Eines Tages schlich sich der Meister in einen Weingarten und begann -Trauben zu essen; der Eigentümer kam dazu und fragte ihn: »Was machst -du da?« - -»Ich bin hergekommen, um mir hier meinen Bauch zu erleichtern.« - -»So; und wo ist dann das, was du gemacht hast?« - -Nasreddin blickte umsonst nach allen Seiten umher; er sah nichts, was -ihn hätte rechtfertigen können. »Da ist es,« schrie er endlich, als er -einen Eselsdreck sah. - -Aber der Eigentümer sagte: »Das ist ja von einem Esel.« - -Und der Hodscha antwortete: »Wenn es nicht von mir ist und nicht von -dir, dann weiß ich wahrhaftig nicht, von wem es stammen kann.« - - -322. - -Etliche Christen sagten zum Sohne des Hodschas: »Bete den Messias an -oder geh aus der Stadt.« - -Er antwortete: »Wann der Messias kommt, werde ich gehn.« - - -323. - -Der Hodscha zog einmal den Imam, während der im Gebete auf dem Boden -lag, beim Ohrläppchen; gleich darauf sagte der Imam das feierlichste -Gebet, nämlich den Absatz vom Throne. - -Da sagte der Hodscha: »Wenn du den Absatz vom Throne schon sprichst, -wann man dich beim Ohrläppchen zieht, was wirst du denn sprechen, wann -man dir die Hoden drückt?« - - -324. - -Eines Tages berieten der Hodscha und seine Nachbarn miteinander, wohin -sie lustwandeln gehn sollten; endlich sagte der Hodscha: »Gehn wir zum -Flusse und schauen wir den Frauen baden zu.« - -Sie waren einverstanden und gingen mit ihm: Als sie zu den Frauen -gekommen waren, entblößte sich eine von ihnen, die sah, daß sie -beobachtet wurden; daraufhin sagte einer zum Hodscha, um ihn zu -hänseln: »Wirst du diese Gelegenheit nicht benutzen?« - -Ohne zu zaudern, schob der Hodscha seine Kleider weg, reckte den -bewußten in die Luft und schrie: »Seht, meine Freunde, mich findet man -niemals unvorbereitet; wie ein Baum habe ich immer, meinen Nachbarn zu -gefallen, einen strammen Ast bereit, auf dem man klettern kann!« - -So sahen die, die sich auf seine Kosten lustig zu machen gedacht -hatten, ihren Scherz zu ihrer Beschämung ausschlagen. - - -325. - -An einem Tage, wo der Hodscha Nasreddin predigen sollte, sagten die -Gläubigen untereinander: »Wann er kommt und uns begrüßt, geben wir ihm -den Gruß nicht zurück; wir wollen sehn, was er tun wird.« - -Der Hodscha kam und grüßte die Gemeinde; aber niemand antwortete -ihm. Da sagte er, nachdem er nach allen Seiten umhergeblickt hatte: -»Wahrhaftig, ich bin ganz allein; kein Mensch ist gekommen.« Mit diesen -Worten ging er weg und überließ die Versammelten ihrem Unmut über den -Ausgang ihres Streiches. - - -326. - -Als der Hodscha Nasreddin das erste Mal vor Tamerlan erschien, sprach -dieser Eroberer bei sich: »Ich muß ihn verderben; ich will ihm Fragen -stellen, und wenn er auch nur eine nicht beantwortet, lasse ich ihn -töten.« Und er fragte den Hodscha: »Wer bist du?« - -Der Hodscha antwortete: »Ich bin der Gott der Erde.« - -Nun war Tamerlan, der ein Tatare war, von den schönsten jungen Leuten -seines Volkes umgeben, die, wie es bei ihnen zutrifft, sehr kleine -Augen hatten. - -Tamerlan fuhr fort: »Gut also, Gott der Erde, hast du dir diese -hübschen Knaben betrachtet? was sagst du zu ihnen?« - -»Ich habe sie betrachtet; aber ihre kleinen Augen sind nicht hübsch.« - -»Da du Gott bist,« erwiderte Timur, »so tu mir den Gefallen und mach -sie größer.« - -»Padischah, ich bin nur Gott der Erde, und darum kann ich nur die Augen -größer machen, die sie unter dem Gürtel haben; die, die sie oben haben, -die gehn den Gott des Himmels an.« - -Timur freute sich herzlich über diese Antwort und erkannte, mit was für -einem Schalke er es zu tun hatte: »Da du so ein lustiger Gesell bist, -so schwöre ich, daß ich mich nicht mehr von dir trennen werde.« - -»So sei es,« antwortete der Hodscha; »du bist der Herr.« - - -327. - -Tamerlan war sehr häßlich; er hatte nur ein Auge und einen eisernen -Fuß. Als er nun einmal mit dem Hodscha saß und sich mit ihm unterhielt, -fuhr er mit der Hand an den Kopf und ließ den Barbier rufen. Der kam -augenblicklich; nachdem er ihm den Kopf geschoren hatte, reichte er -ihm einen Spiegel. Timur betrachtete sich, und da er sah, wie häßlich -er war, begann er zu weinen. Seinem Beispiele folgend, zerflossen auch -der Hodscha und der ganze Hof in Tränen und Seufzern, und das dauerte -eine oder zwei Stunden. Endlich gelang es den Hofleuten, indem sie -einige hübsche Geschichten erzählten, Timur zu zerstreuen und ihn -seinen Kummer vergessen zu machen, und er hörte zu weinen auf; aber der -Hodscha weinte nur umso stärker. Und Timur sagte zu ihm: »Ich habe mich -im Spiegel betrachtet, und da habe ich mich so abscheulich gefunden, -daß ich einen schweren Kummer litt, weil ich, der Padischah, der Herr -so vieler Sklaven, so häßlich sein muß; ich habe also mit vollem Rechte -geweint. Aber warum weinst denn du noch zu dieser Stunde, und warum -hörst du nicht auf, zu klagen?« - -Der Hodscha antwortete sofort: »Du hast dich nur einmal im Spiegel -gesehn, und dieser kurze Augenblick hat genügt, dich zwei Stunden lang -weinen zu machen; was ist denn wunderbares dabei, wenn ich, der ich -dich den ganzen Tag sehe, länger weine als du?« - -Über diese Rede fiel Timur in ein unauslöschliches Gelächter. - - - - -3. Angeblich historisches - - -328. - -Da Nasreddin durch diese Geschichte[102] mit Tamerlan besser bekannt -geworden war, nahm er sich bald darauf die Freiheit, ihm ein andres -Geschenk zu machen, nämlich zehn zarte, frischgepflückte Gurken; -dafür erhielt er von ihm zehn Goldstücke. Als dann die Gurken nicht -mehr so selten waren, lud er ihrer einen Wagen voll, um sie Tamerlan -zu bringen. Der Türhüter aber, der sich der großen Belohnung für die -ersten zehn erinnerte, weigerte sich ihn einzulassen, wenn er nicht -verspreche, die neue Gegengabe mit ihm zu teilen. Der Handel wurde -so abgeschlossen, und Nasreddin wurde vorgelassen. Auf die Frage -Tamerlans, was ihn herführe, antwortete er, er bringe ihm viel mehr -Gurken als das andere Mal; als aber Tamerlan diese außerordentlich -große Menge sah, befahl er ihm ebenso viel Stockstreiche zu geben, wie -es Gurken seien. Und es waren fünfhundert Stück. Nasreddin mußte sich -fügen und erlitt geduldig zweihundertfünfzig Hiebe; dann aber begann -er zu schreien, er habe nun seinen Teil, und er hoffe, der König werde -auch dem Türhüter sein Recht widerfahren lassen. Der König fragte ihn, -was das heißen solle, und Nasreddin antwortete ihm: »Ich habe mich mit -dem Türhüter verglichen, daß er die Hälfte von dem haben solle, was ich -als Geschenk bekäme, und dafür hat er mich vorgelassen.« Der Türhüter -wurde gerufen; da er sich gezwungen sah, den Handel anzuerkennen, -mußte er auch seinen Teil auf sich nehmen und empfing die andern -zweihundertfünfzig Stockstreiche. - - -329. - -Tamerlan begann nun so viel Gefallen an Nasreddin zu finden, daß er ihn -mit dem Versprechen, ihm nichts zu verweigern, ermutigte, zu verlangen, -was er wolle. Nasreddin verlangte nichts weiter als den mäßigen Betrag -von zehn Goldstücken, um davon ein Denkmal für die Nachwelt zu erbauen. -Als ihm das Geld ausgezahlt worden war, errichtete er mitten auf -freiem Felde ein großes Tor mit Schloß und Riegel. Darüber gabs denn -ein allgemeines Staunen und man fragte ihn um den Grund; da antwortete -er: »Die allerspäteste Zukunft wird die Erinnerung an diese Tür ebenso -getreu bewahren wie die an die Siege Tamerlans; während aber die -Welt bei diesem Denkmal, das die Streiche Nasreddins ins Gedächtnis -zurückruft, lachen wird, wird das Andenken der Taten Tamerlans Tränen -hervorrufen von einem Ende der Erde zum andern.« - - -330. - -Bajazet war einmal gegen seine vornehmsten Offiziere sehr aufgebracht -und hatte schon den Rat versammelt, der ihnen das Urteil sprechen -sollte; da nun die Herren vom Rate in ihrem Schrecken und ihrer -Bestürzung nicht wußten, wie sie den Unglücklichen das Leben retten -könnten, bot sich ihnen Nasreddin an, um ihnen zu helfen. Und er sagte -zu Bajazet: »Sultan, laß die Leute nur henken; sie sind alle Verräter.« -Bajazet war damit einverstanden und Nasreddin fuhr fort: »Wozu sind sie -uns auch nütze? wenn jetzt Timur mit seiner Armee kommt, so nimm du -die Standarte und ich werde die Trommel schlagen; wir wollen ihm ein -Treffen liefern, und wahrhaftig, wir zwei werden den Tataren genug zu -schaffen machen.« Bajazet antwortete nichts; wenige Augenblicke darauf -gewährte er aber den Schuldigen seine Gnade. - - -331. - -Nasreddin hatte den Zorn Bajazets erregt und Bajazet befahl, ihn -hinzurichten; er mußte auf einen sehr hohen Baum auf freiem Felde -steigen, und den sollten die Soldaten umhauen, damit Bajazet sehe, was -für Luftsprünge Nasreddin machen werde. Trotz dem inständigen Flehen -Nasreddins getraute sich niemand, Bajazet für ihn um Gnade zu bitten, -so daß er sich selber zu helfen versuchte; er ließ oben auf dem Baume -die Hosen herunter und verunreinigte die Soldaten. Darüber mußte -Bajazet herzlich lachen, und er erlaubte ihm, herabzusteigen. - - - - -4. Moderne Volkserzählungen aus Nasreddins Heimat - - -332. - -Eine Frau kam einmal zum Hodscha, gab ihm einen Brief und bat ihn, -ihn ihr vorzulesen. Nun konnte der Hodscha gar nicht lesen; da er -sich aber schämte, dies einzugestehn, nahm er den Brief und las: -»Hochwohlgeborener, ehrenwerter Herr« usw., wie ein Freund einem andern -zu schreiben pflegt. - -Die Frau sagte darauf, daß das kein Brief eines Bekannten, sondern der -Steuerzettel ihres Hauses sei. Und der Hodscha antwortete: »Warum hast -du mir das nicht früher gesagt? dann hätte ich ihn anders gelesen.« - - -333. - -Eines Nachts schlich der Hodscha zu der Sklavin seines Vaters. Die -Sklavin wachte auf und fragte: »Wer ist da?« - -»Pst,« antwortete der Hodscha, »ich bin mein Vater.« - - -334. - -Der Sohn des Hodschas hatte ein Haus gebaut und lud seinen Vater ein, -es zu besichtigen. Der Hodscha sah sich alles gut an, sowohl unten, -als auch oben; und als ihn der Sohn fragte, ob das Haus schön sei, -antwortete er: »Alle Räumlichkeiten sind schön; nur in dem kleinen -Zimmer zu ebener Erde ist die Tür so eng, daß kein Eßtisch hineingeht.« - -Er hatte den Abtritt für ein Zimmer angesehn. - - -335. - -Der Hodscha kaufte einmal eine Oka Datteln und aß dann die Datteln -mit den Kernen. Als man ihn fragte, warum er sie mit den Kernen -verschlucke, antwortete er: »Ich habe sie mit den Kernen gekauft, und -so hat man mir sie zugewogen.« - - -336. - -Der Hodscha hatte ein Haus gemeinsam mit einem andern, und mit diesem -hatte er immerfort Streit. Darum ging er einmal auf den Markt und -wollte seine Hälfte verkaufen. Man fragte ihn um den Grund und er -antwortete, daß er mit seinem Hausgesellschafter zu viel Streit habe, -und daß er mit dem Gelde, das er für seine Hälfte bekommen werde, die -andere dazukaufen wolle. - - -337. - -Man fragte einmal den Hodscha, wer älter sei, er oder sein Bruder. Der -Hodscha antwortete, daß zwar er um ein Jahr älter sei, daß aber im -nächsten Jahre sein Bruder das Jahr abgelebt haben werde und daß sie -dann gleich alt sein würden. - - -338. - -Der Hodscha kam einmal zu Timur. Der Khan, der ihn sehr gern hatte, -fragte ihn, wie groß seine Familie sei. Der Hodscha antwortete: -»Zehn Köpfe.« Timur befahl, ihm für jeden einzelnen hundert Akscha -auszuzahlen. Der Hodscha nahm die tausend Akscha in Empfang, ging zu -Timur zurück und sagte ihm, daß er einen zu wenig angesagt habe. Timur -fragte um den Namen des Ausgelassenen. - -Der Hodscha antwortete: »Nasreddin-Effendi.« - - - - -Anmerkungen - -literatur- und stoffgeschichtlichen Inhalts - - - - -Verzeichnis der im folgenden häufiger zitierten Bücher, Aufsätze und -Zeitschriften - - - ~Anthropophyteia~ = Ἀνθρωποφυτεία. Jahrbücher für - Folkloristische Erhebungen und Forschungen zur - Entwicklungsgeschichte der geschlechtlichen Moral, - herausgegeben von Dr. Friedrich S. Krauss. I-VII. - Leipzig, 1904 ff. - - ~Archivio~ = Archivio per lo studio delle tradizioni - popolari, ed. Pitrè, Palermo, 1882 ff. - - ~Barker~ = A Reading Book of Turkish Language, by William - Burckhardt Barker, London, 1854 (_enthält von S. 27 - bis 106 der türkischen Paginierung_ Pleasing Tales of - Khoja Nasr-il-Deen Effendi _in türkischer Sprache mit - englischer Übersetzung_). - - ~Basset, _RTP_~ = _die von Basset in der_ Revue des - traditions populaires, XVI ff., _aus dem_ Nawadir (_s. - d._) _übersetzten Stücke_. - - ~Bonelli~ = Luigi Bonelli, Saggi del Folklore dell’isola - di Malta, V: Voci infantili. Facezie di Gahan _im_ - Archivio, XIV, _S. 457 ff_. - - ~Buadem~ = Buadem. Hundertunddreißig Anekdoten aus seinem - Leben von Mehemed Tewfik _in Nr. 2735 der Reclamschen_ - Universal-Bibliothek, _S. 39-93_. _Die Kenntnis der Nr. - 131-226 der Buademschwänke Tewfiks, die bisher noch in - keiner europäischen Sprache erschienen sind, verdanke - ich der Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. Theodor Menzel, - der mir das Manuskript seiner deutschen Übertragung zur - Durchsicht überlassen hat._ - - ~Cantimir~ = Cantimir, Histoire de l’empire othoman, - traduit par De Joncquieres, Paris, 1743 ff. - - ~Clouston, _Flowers_~ = Flowers from a Persian Garden, - and other Papers by W. A. Clouston, London, 1890. - - ~Clouston, _Noodles_~ = The Book of Noodles by W. A. - Clouston, London, 1888. - - ~Crane~ = Italian Popular Tales by Thomas Frederick - Crane, London, 1885. - - - ~De la Croix~ = De la Croix, Geschichte des osmanischen - Reiches, deutsch von Schulz, Frankfurt, 1769 ff. - - ~Doran~ = The History of Court Fools by Dr. Doran, - London, 1858. - - ~Ethé~ = Essays und Studien von Dr. Hermann Ethé, Berlin, - 1872; _darin S. 233-254_: Ein türkischer Eulenspiegel. - - ~Flögel~ = Geschichte der Hofnarren von Karl Friedrich - Flögel, Liegnitz und Leipzig, 1789. - - ~_Fourberies_~ = Les Fourberies de Si Djeh’a, contes - kabyles, recueillis et traduits par Auguste Mouliéras. - Traduction française et notes avec une étude sur Si - Djeh’a et les anecdotes qui lui sont attribuées, par M. - René Basset, Paris, 1892. - - ~Galland~ = Les paroles remarquables, les bons mots, et - les maximes des Orientaux (_par Ant. Galland_), A la - Haye, 1694. - - ~Gazeau~ = Les Bouffons par M. A. Gazeau, Paris, 1882. - - ~Gonzenbach~ = Sicilianische Märchen. Aus dem Volksmunde - gesammelt von Laura Gonzenbach. Mit Anmerkungen Reinhold - Köhler’s und einer Einleitung herausgegeben von Otto - Hartwig. Leipzig, 1870. _2 Bände._ - - ~Griechisch~ = Ὁ Νὰσρ-ἐδδὶν-Χότζας καὶ τὰ ἀστεῖα ἀνέκδοτα - αὐτοῦ. Ἐν Ἀθήναις, Βιβλιοπωλεῖον Μιχαὴλ Σαλιβέρου. - - ~Hammer~ = Hammer, Geschichte des osmanischen Reiches, - Pest, 1827 ff. - - ~Hartmann~ = M. Hartmann, Schwänke und Schnurren im - islamischen Orient _in der_ Zeitschrift des Vereins für - Volkskunde, V, _S. 40 ff_. - - ~Ilg~ = Maltesische Märchen und Schwänke. Aus dem - Volksmunde gesammelt von B. Ilg. Leipzig, 1906. _2 Bände._ - - ~Köhler~ = Kleinere Schriften von Reinhold Köhler, - herausgegeben von Johannes Bolte, Weimar (Berlin), 1898 - ff. _3 Bände; darin I, S. 481-509_: Nasreddins Schwänke. - - ~Kroatisch~ = Posurice i sale Nasredina. Drugo izdanjf. - Zagreb, L. Hartman. - - ~Kuka~ = The Wit and Humour of the Persians by - Meherjibhai Nosherwanji Kuka, Bombay, 1894. - - - ~Mango~ = F. Mango, La leggenda dello sciocco nelle - novelline calabre _im_ Archivio X, _S. 45 ff_. - - ~Mardrus~ = Le livre des Mille nuits et une nuit, - traduction littérale et complète du texte arabe par - le Dr. J. C. Mardrus. Tome XV, Paris, 1904; _darin S. - 93-118_: Quelques sottises et théories du maître des - devises et des ris. - - ~Monnier~ = Les contes populaires en Italie par Marc - Monnier, Paris, 1880. - - ~Murad~ = Nassreddin Chodja. Ein osmanischer Eulenspiegel - von Murad Efendi (_d. i. Fr. v. Werner_), Vierte Auflage, - Oldenburg (_Die erste Ausgabe ist 1878 erschienen_). - - ~_Nawadir_~ = Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi - dschoha, Kairo, o. J. - - ~Nick~ = Fr. Nick, Die Hof~ und Volks-Narren, Stuttgart, - 1861. _2 Bände._ - - ~Nouri~ = Nasreddin Khodjas Schwänke und Streiche. - Türkische Geschichten aus Timurlenks Tagen erzählt von - Ali Nouri, Breslau, 1904. - - ~Pann~ = Anton Pann, Opere complete. Editia II-a, Vol. I, - Bucuresti, 1909; _darin S. 327-356_: Nazdravaniile lui - Nastratin Hogea (_ist zuerst 1853 erschienen_). - - ~Pharaon~ = Spahis, Turcos et Goumiers par Florian - Pharaon, Paris, 1864; _das 9. Kapitel_, Les réunions de - Turcos, _enthält eine Anzahl Dschehageschichten_. - - ~Pitrè~ = Fiabe, novelle e racconti popolari siciliani, - raccolti ed illustrati da Giuseppe Pitrè, Palermo, 1875. - _4 Bände; darin III, S. 353-379_: Giufà. - - ~Roda Roda~ = Roda Roda, Der Pascha lacht. - Morgenländische Schwänke, Berlin und Leipzig, 1909; - _darin S. 121-125_: Von Nassr’eddin. - - ~_RTP_~ = Revue des traditions populaires, Paris, 1885 ff. - - ~Serbisch~ = Nasradin-hodza, njegove sale, dosetke i - lakrdje u pripodjetkama od Mehemeda Tevfika. Prevod s - nemackog. U Nuvom Sadu, 1903. - - ~Sottisier~[103] = Sottisier de Nasr-Eddin-Hodja, Bouffon - de Tamerlan, suivi d’autres facéties turques, traduits - sur des manuscrits inédits par J. A. Decourdemanche, - Bruxelles, 1878. - - ~Stumme, _Malta_~ = Stumme, Maltesische Märchen, Gedichte - und Rätsel, Leipzig, 1904. - - ~Stumme, _Studien_~ = Stumme, Maltesische Studien, - Leipzig, 1904. - - ~Stumme, _Tamazratt_~ = Stumme, Märchen der Berbern von - Tamazratt in Südtunisien, Leipzig, 1900. - - ~Stumme, _Tripolis_~ = Stumme, Märchen und Gedichte aus - der Stadt Tripolis in Nordafrika, Leipzig, 1898. - - ~Stumme, _Tunis_~ = Stumme, Tunisische Märchen und - Gedichte, Leipzig, 1893. - - ~Tewfik~ = Die Schwänke des Naßr-ed-din. Ausgewählt und - ergänzt von Mehemed Tewfik _in Nr. 2735 der Reclamschen_ - Universal-Bibliothek, _S. 5-38_. - - ~_Tréfái_~ = Naszreddin hodsa tréfái. Török (kisásziai) - szöveget gyüjtötte, forditással es jegyzetekkel ellátta - Dr. Kúnos Ignácz. Budapest, 1899 (_Die Schwänke 1-136 - auch bei_ Radloff, Die Sprachen der türkischen Stämme, - Petersburg 1866 ff., I. Abteilung, VIII, _S. 408-436_). - - ~_Volksbuch_~ = 1. Les Plaisanteries de Nasr-Eddin Hodja, - traduites du Turc par J.-A. Decourdemanche. Seconde - édition, augmentée de Naivetés de Karacouch. Paris, 1908 - (_Die erste Ausgabe ohne die Karakuschanekdoten ist - 1876 erschienen_). 2. Meister Nasr-eddin’s Schwänke und - Räuber und Richter. Aus dem türkischen Urtext wortgetreu - übersetzt von Wilh. von Camerloher, und resp. Dr. W. - Prelog in Konstantinopel, Triest, 1857 (_Das Vorwort - Camerlohers ist von 1855 datiert_). - - - ~Walawani~ = Ἰωακεὶμ Βαλαβάνη, Μικρασιατικά, Ἀθήνησι, - 1891; _darin S. 140-159_: Ὁ Νασρεδδὶν Χώτζας (_dieser - Aufsatz ist schon 1888 im_ Βυζαντινὸν Ἡμερολόγιον, _S. - 297-310 erschienen_). - - ~_ZVV_~ = Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, Berlin, - 1890 ff. - - - - -I. Türkische Überlieferungen - - -1. Die hundertfünfundzwanzig Schwänke des Volksbuchs - -1. _Volksbuch_, Nr. 1[104]; Barker, S. 27 ff.; _Sottisier_, Nr. 1 -(erster Teil); Tewfik, Nr. 30; Nouri, S. 19 ff.; _Tréfái_, Nr. 1; -_Nawadir_, S. 2 (Basset _RTP_, XVII, S. 93); Meißner, _Neuarabische -Geschichten aus dem Iraq_, Leipzig 1903, S. 56 und 57, Nr. 3: _Eine -Schnurre vom Chawadja Nasreddin_; Kuka, S. 222; Griechisch, Nr. 11; -Serbisch, S. 11 ff.; Kroatisch, S. 10 ff.; Murad, Nr. 3. - -Nick, I, S. 151; Köhler, I, S. 484[105]; Clouston, _Flowers_, S. 66; -Gazeau, S. 193; _Fourberies_, S. 19; Hartmann, S. 65 ff. - -In der _RTP_, XVII, S. 94 zitiert Basset eine ukrainische Version aus -der _Kryptadia_, VIII, Paris, 1902, S. 391: _Pourquoi les raskolniks -ont la tonsure_; eine rumänische steht bei Ispirescu, _Snóve sau -Povesti Populare_, ed. 2-a, Bukarest, 1875 (M. Gaster im _Magazin für -die Literatur des Auslandes_, XCVI, S. 564). Vgl. auch eine Schnurre in -dem aus dem 16. Jahrhunderte stammenden _Liber facetiarum_ oder _Libro -de chistes_ von Luis de Pinedo (A. Paz y Mélia, _Sales españolas_, I, -Madrid, 1890, S. 266 ff.), die nur eine Parallele zu Nasreddins dritter -Predigt bietet, und den Schluß der 8. Facetie Arlottos in meiner -Ausgabe (= Bd. I und II der _Narren, Gaukler und Volkslieblinge_), I, -S. 28 und 188. - - -2. _Volksbuch_, Nr. 2; Barker, S. 30; _Sottisier_, Nr. 1 (zweiter -Teil); Tewfik, Nr. 66; Nouri, S. 21; _Tréfái_, Nr. 3; Mardrus, S. -94; _Nawadir_, S. 2 (Basset _RTP_, XVI, S. 463); Griechisch, Nr. 12; -Serbisch, S. 33; Kroatisch, S. 27. - -_Fourberies_, S. 17; _Tréfái_, S. 21. - -Vgl. auch unten die Nrn. 243 und 244. - -3. _Volksbuch_, Nr. 3; Barker, S. 30 ff.; Tewfik, Nr. 67; _Tréfái_, Nr. -2; _Nawadir_, S. 2 (Basset _RTP_, XVI, S. 464); Griechisch, Nr. 13; -Kroatisch, S. 27. - -Gazeau, S. 193; _Tréfái_, S. 21. - -Vgl. auch unten Nr. 242. - - -4. _Sottisier_, Nr. 81; _Volksbuch_, Nr. 4; Barker, S. 31 ff.; Tewfik, -Nr. 53; _Tréfái_, Nr. 4; _Nawadir_, S. 3 (Basset _RTP_, XVII, S. 34); -Griechisch, Nr. 14; Serbisch, S. 27; Kroatisch, S. 23. - -_Fourberies_, S. 41. - - -5. _Sottisier_, Nr. 10; _Volksbuch_, Nr. 5; Barker, S. 32 ff.; Nouri, -S. 216 ff.; _Tréfái_, Nr. 5; _Nawadir_, S. 4; Kuka, S. 214; Griechisch, -Nr. 6; Serbisch, S. 108; Kroatisch, S. 85. - -_Fourberies_, S. 30. - -Der Schwank findet sich mutatis mutandis in der _Disciplina clericalis_ -von Petrus Alphonsi (hg. v. Fr. W. V. Schmidt, Berlin, 1827, S. 82); -der Verfasser scheint aus dem _Kitab al ikd al farid_ von Achmed -ibn Abdirabbihi († 940)[106] oder aus dessen Quellen geschöpft zu -haben. Die Erzählung Abdirabbihis hat Basset in der _RTP_, XVII, S. -95 übersetzt. Näher den obigen Versionen steht aber der folgende, -wahrscheinlich noch um 500 Jahre ältere Abderitenschwank (_Philogelos. -Hieroclis et Philagrii Facetiae_, ed. Eberhard, Berlin, 1869, S. 30, -Nr. 124): - -Ἀβδηρίτης κατ’ ὄναρ χοιρίδιον ἐπώλει καὶ εζήτει δηνάρια ἑκατόν. -διδόντος δέ τινος πεντήκοντα, μὴ βουλόμενος λαβεῖν, διύπνισε. καμμύσας -οὖν καὶ τὴν χεῖρα προτείνας, εἶπε· δὸς κἂν τὰ πεντήκοντα. - -Vgl. auch die von St. Julien im _Journal asiatique_, IV, 1824, S. 100 -aus dem chinesischen Buche _Siao li Siao_ übersetzte Erzählung. - - -6. _Volksbuch_, Nr. 6; Barker, S. 33 ff.; _Tréfái_, Nr. 6; _Nawadir_, -S. 5 (Basset _RTP_, XVII, S. 94); Basset, _Étude sur la Zenatia du Mzab -de Ouargla et de l’Oued-Rir’_, Paris, 1893, S. 102 ff., Nr. 2: _Les -excuses de Djoh’a_; Griechisch, Nr. 15. - -Gazeau, S. 194. - -7. _Volksbuch_, Nr. 7; Barker, S. 34 ff.; _Sottisier_, Nr. 38; Tewfik, -Nr. 21; Nouri, S. 193 ff.; _Tréfái_, Nr. 8; _Nawadir_, S. 5 (Basset -_RTP_, XVII, S. 35); Basset, _Zenatia_, S. 109, Nr. 7: _Djoh’a et -le maître d’un jardin_; Griechisch, Nr. 103; Serbisch, S. 24 ff.; -Kroatisch, S. 80 ff. und 9. - -Clouston, _Noodles_, S. 11 ff.; Gazeau, S. 194; _Fourberies_, S. 35; -Hartmann, S. 63; Tréfái, S. 19. - -Horn bringt (S. 69) eine jedenfalls ältere Version aus der -_Herzerfreuenden Schrift_ des Persers Ubeid Zakani († 1370/71) bei, -die wohl identisch ist mit Kuka, S. 189, Nr. 202; als Parallele sei -noch Krauss, _Zigeunerhumor_, Leipzig, 1907, S. 87 ff.: _Der Knoblauch_ -genannt. Vgl. auch die unten (II, S. 125 ff.) als Nr. 441 mitgeteilte -Juvadigeschichte. - - -8. Barker, S. 35 ff.; _Volksbuch_, Nr. 8; _Sottisier_, Nr. 6; Tewfik, -Nr. 22; Nouri, S. 140 ff.; _Tréfái_, Nr. 9; _Nawadir_, S. 5 (Basset -_RTP_, XVII, S. 96 ff. und XIX, S. 20); Griechisch, Nr. 82; Serbisch, -S. 29; Kroatisch, S. 82 ff. und 9. - -_Fourberies_, S. 29. - - -9. _Volksbuch_, Nr. 9; Barker, S. 36 ff.; _Sottisier_, Nr. 41; Tewfik, -Nr. 68; _Tréfái_, Nr. 10; _Nawadir_, S. 5 (Basset _RTP_, XVII, S. 97); -Griechisch, Nr. 38; Kroatisch, S. 26 ff.; Murad, Nr. 16. - -Köhler, I, S. 484; Gazeau, S. 195; _Fourberies_, S. 35. - -Etwas ähnliches erzählen G. Finamore im _Archivio_, IX, S. 157 ff. -von dem Pfarrer Zi’Tanghe in Gamberale (um 1700) und Ispirescu, S. 86 -(_Magazin_, XCVI, S. 595); derlei ~sonderbare Zeitrechnungen~ kehren -auch wieder in Wickrams _Rollwagenbüchlein_, Nr. 47 (Boltes Nachweise -S. 375), im _Sackful of News_ (Hazlitt, _Shakespeare Jest-Books_, -II, London, 1864, S. 186), bei Monnier, S. 216 ff. und in der -_Anthropophyteia_, I, S. 81 ff. Bei Galland, S. 54 zählt ein Schneider -in Samarkand die Toten, die auf den Friedhof geschafft werden, indem -er bei jedem ein Steinchen in einen Topf wirft; als er dann selber -stirbt, sagt ein Nachbar: »Nun ist auch er in den Topf gefallen wie -die andern.« Vgl. auch die 117. Facetie Arlottos, II, S. 98 und E. J. -Bronner, _Bayerisches Schelmen-Büchlein_, Diessen, 1911, S. 61 ff. - -Dem Schlusse der Facetie Nasreddins steht sehr nahe die folgende -Schnurre aus Campbell, _Popular Tales of the West-Highlands_, New Ed., -London, 1890, II, S. 399. - -The Assynt man once went to Tain to buy meal. Outside the town, a man -asked him if he knew what o’clock it was. »Last time it was 12. If it -is striking still, it must be at 50.« - - -10. _Volksbuch_, Nr. 10; Barker, S. 38; _Sottisier_, Nr. 20; Tewfik, -Nr. 59; _Tréfái_, Nr. 11; Mardrus, S. 98; _Nawadir_, S. 9 (Basset -_RTP_, XVII, S. 481); Griechisch, Nr. 39; Walawani, S. 67 und 155; -Serbisch, S. 32; Kroatisch. S. 36; Murad, Nr. 4. Vgl. auch Nr. 109. - -Ethé, S. 239; Köhler, I, S. 484 ff. und 505; Gazeau, S. 194; -_Fourberies_, S. 31. - -Zu der von Köhler angezogenen Stelle aus Heines _Reisebildern_ (_Die -Bäder von Lucca_, Kap. 13) vgl. die Verwendung, die sie im _Gendre de -M. Poirier_ von E. Augier und J. Sandeau, 2. Akt, 1. Szene, gefunden -hat. Mit der Nasreddinschen Version stimmt vollständig eine von -Strafforello in der _Sapienza del mondo_, Torino, 1878 ff., II, S. 462 -mitgeteilte. - - -11. _Sottisier_, Nr. 240; _Volksbuch_, Nr. 11; Barker, S. 38 ff.; -_Tréfái_, Nr. 12; Griechisch, Nr. 83; Serbisch, S. 161. - -Gazeau, S. 195. - -Wie sich hier Nasreddin an dem Kamel rächen will, so strafen im -_Philogelos_, Nr. 111 die Abderiten einen Esel, lassen aber bei der -Exekution alle Esel der Stadt anwesend sein, damit sie sich ein -Beispiel nähmen; ähnlich machen es bei Zincgref-Weidner, _Teutsche -Apophtegmata_, Amsterdam, 1653 ff., IV, S. 280 deutsche Städter und -bei Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_, Paris, 1886, III, S. -359 ff.: _La truie pendue_ die Einwohner von Marsolan mit einem bösen -Schweine und der Sieur Gaulard in Tabourots _Contes facecieux du Sieur -Gaulard_ (Ausgabe Paris, 1662, S. 191) mit einem schlimmen Pferde. -Wohl nach Tabourot erzählen Zincgref-Weidner, V, S. 114 ff. und Chr. -Lehmann, _Florilegium politicum_, 1630, S. 731 ff.; s. auch Albrecht -Keller, _Die Schwaben in der Geschichte des Volkshumors_, Freiburg, -1907, S. 267 ff., wo allerdings die Hinrichtung des Farren aus einem -andern Grunde erfolgt, wo aber auch alle Rinder Exekutionszeugen sein -müssen. Wir werden dem Motive der ~Strafe von Tieren~, das sich auch -in der Rechtsgeschichte verfolgen läßt, noch öfter begegnen; vgl. -besonders Nr. 356. - - -12. _Volksbuch_, Nr. 12; Barker, S. 39; _Sottisier_, Nr. 13; Tewfik, -Nr. 17; Nouri, S. 221; _Tréfái_, Nr. 13; _Nawadir_, S. 9; Griechisch, -Nr. 84; Serbisch, S. 28; Kroatisch, S. 8. - -Gazeau, S. 195 ff. - - -13. _Sottisier_, Nr. 241; _Volksbuch_, Nr. 13; _Tréfái_, Nr. 14; -_Nawadir_, S. 9; Serbisch, S. 165 ff. (nicht obszön). - -Gazeau, S. 196; _Fourberies_, S. 60. - - -14. _Volksbuch_, Nr. 14; Barker, S. 39 ff.; _Sottisier_, Nr. 54; -Tewfik, Nr. 54; Nouri, S. 186 ff.; _Tréfái_, Nr. 15; _Nawadir_, S. 10 -(Basset _RTP_, XVII, S. 482); _Fourberies_, Nr. 11; Griechisch, Nr. 28; -Serbisch, S. 22; Kroatisch, S. 23. - -Gazeau, S. 196. - - -15. _Volksbuch_, Nr. 15; _Sottisier_, Nr. 27; Tewfik, Nr. 48; _Tréfái_, -Nr. 17; _Nawadir_, S. 10 (Basset _RTP_, XVII, S. 483); Griechisch, Nr. -29; Serbisch, S. 44 (anders S. 109); Kroatisch, S. 17. - -Gazeau, S. 196. - -Eine hübsche persische Variante steht bei Kuka, S. 186, Nr. 96. - - -16. _Sottisier_, Nr. 247; _Volksbuch_, Nr. 16; Barker, S. 40 ff.; -Nouri, S. 190; _Tréfái_, Nr. 16; Griechisch, Nr. 25; Serbisch, S. 39 -und 168. - -Von diesem Schwanke bringt beinahe jeder Herausgeber einen andern Text -und der des serbischen Volksbuchs zweie; der hier mitgeteilte ist wohl -die beste Fassung. Vgl. auch Nr. 177. - - -17. _Volksbuch_, Nr. 17; Barker, S. 41; _Sottisier_, Nr. 39; Tewfik, -Nr. 46; _Tréfái_, Nr. 18; _Nawadir_, S. 10 (Basset _RTP_, XVII, S. -484); Griechisch, Nr. 26; Serbisch, S. 129 und 42; Kroatisch, S. 17. - -18. _Volksbuch_, Nr. 18; Barker, S. 41 ff.; _Sottisier_, Nr. 40; -Tewfik, Nr. 47; Nouri, S. 206; _Tréfái_, Nr. 19; _Nawadir_, S. 14; -Griechisch, Nr. 27; Serbisch. S. 166 ff. und 27; Kroatisch, S. 17. - -Gazeau, S. 196 ff.; Hartmann, S. 163; Basset in der _RTP_, XI, S. 496 -ff.; Horn, S. 69 (eine ältere Version steht bei Zakani). - - -19. _Volksbuch_, Nr. 19; Barker, S. 42; _Sottisier_, Nr. 35; Tewfik, -Nr. 23; _Tréfái_, Nr. 20; _Nawadir_, S. 14; Griechisch Nr. 153; -Serbisch, S. 35; Kroatisch S. 9. - -Vgl. dazu die 39. Facetie im _Philogelos_, besonders mit der dort, S. -14, unter dem Striche gegebenen Lesart: - -Σχολαστικοὶ δύο ὁμοῦ ἐβάδιζον. ἰδὼν δὲ αὐτῶν ὁ εἶς μέλαινα ὄρνιν, -εἶπεν· ἀδελφὲ, ἴσως ταύτης ὁ ἀλέκτωρ ἀπέθανε· καὶ διὰ τοῦτο μέλαινα -ἐνεδύσατο. - - -20. _Volksbuch_, Nr. 20; Barker, S. 42 ff.; _Sottisier_, Nr. 55; -Tewfik, Nr. 33; _Tréfái_, Nr. 21; _Nawadir_, S. 14; Griechisch, Nr. -137; Serbisch, S. 14; Kroatisch S. 13. S. oben Nr. 11. - - -21. _Volksbuch_, Nr. 21; _Sottisier_, Nr. 29; Tewfik, Nr. 49; _Tréfái_, -Nr. 22; Griechisch, Nr. 141; Serbisch, S. 27; Kroatisch, S. 17. - - -22. _Volksbuch_, Nr. 22; Barker, S. 43 ff.; _Sottisier_, Nr. 227; -Ethé, S. 241; _Tréfái_, Nr. 23; _Nawadir_, S. 14; Griechisch, Nr. 136; -Serbisch, S. 168 ff. - -Gazeau, S. 197; _Fourberies_, S. 59; Horn, S. 70 (Zakani). - -Krauss, _Zigeunerhumor_, S. 7: _Wie ein Zigeuner die »Teufel« um seine -Seele geprellt_. - - -23. _Volksbuch_, Nr. 23; _Sottisier_, Nr. 57; _Tréfái_, Nr. 24; -_Nawadir_, S. 14; Griechisch, Nr. 138; Serbisch, S. 162. - -Köhler, I., S. 485; _Fourberies_, S. 37; _Tréfái_, S. 12. - -Vgl. weiter meine Ausgabe von Heinrich Bebels _Schwänken_, München, -1907, II, S. 150 ff.; zu den dortigen Nachweisen kommen noch Merkens, -_Was sich das Volk erzählt_, Jena, 1892, S. 162, Nr. 193 g und J. -Fleury, _Littérature orale de la Basse-Normandie_, Paris, 1883, S. 204. - - -24. _Volksbuch_, Nr. 24; _Sottisier_, Nr. 251; _Tréfái_, Nr. 25. - - -25. _Volksbuch_, Nr. 25; _Sottisier_, Nr. 252; _Tréfái_, Nr. 26; -_Nawadir_, S. 14; Griechisch, Nr. 139. - -Prym und Socin, _Der neu-aramaeische Dialekt von Tûr ’Abdîn_, -Göttingen, 1881, II, S. 288. - - -26. _Volksbuch_, Nr. 26; _Sottisier_, Nr. 171 (hier wird der Schwank -von Timur angestiftet); Tewfik, Nr. 50; Nouri, S. 24 ff.; Tréfái, -Nr. 27; Mardrus, S. 101; _Nawadir_, S. 14; _Fourberies_, Nr. 13; -Griechisch, Nr. 17; Serbisch, S. 22 ff.; Kroatisch, S. 103 und 18. - -_Fourberies_, S. 52; Hartmann, S. 64. - -Von Harun al Raschid und dem bekannten Schalke Abu Nuwas erzählen die -Geschichten asch Schirwani im _Nafhat al jaman_[107] (Basset in der -_RTP_, XIV, S. 441 ff. und den _Fourberies_, S. 186), Velten, _Märchen -und Erzählungen der Suaheli_, Stuttgart, 1898, S. 17 ff. und Rückert, -_Erbauliches und Beschauliches aus dem Morgenland_ (_Werke_, Hesse, IV, -S. 340 ff.): _Der Hofpoet_; von Kaiser Akbar dem Großen von Hindustan -(1542-1605) und seinen beiden Günstlingen berichtet sie Kuka, S. 254 ff. - -Eine merkwürdige Parallele steht in Aurbachers _Volksbüchlein_ (II, S. -138 ff. der Reclamschen Ausgabe): _Der Hahn im Korb_. - - -27. _Volksbuch_, Nr. 27; Barker, S. 44; _Sottisier_, Nr. 255; Tewfik, -Nr. 24; _Tréfái_, Nr. 28; _Nawadir_, S. 14; Griechisch, Nr. 81; -Serbisch, S. 36; Kroatisch, S. 9. - - -28. _Volksbuch_, Nr. 28; Barker, S. 44 ff.; _Sottisier_, Nr. 106; -Tewfik, Nr. 71; _Tréfái_, Nr. 29; _Nawadir_, S. 14; Griechisch, Nr. -158; Serbisch, S. 20; Kroatisch, S. 29. - -Die Strafe, die hier als an der Quelle vollzogen gedacht wird (vgl. -auch Nr. 296), entspricht dem griechischen ~Rhaphanizein~, wozu man -außer Juvenals 10. Satire, v. 317 ff. noch die folgenden Verse in -Catulls 15. Epigramm vergleiche: - - Ah tum te miserum, malique fati, - Quem, attractis pedibus, patente porta, - Percurrent raphanique mugilesque. - -S. auch die zu Nr. 71 angezogene serbische Erzählung. - - -29. _Volksbuch_, Nr. 29; _Sottisier_, Nr. 296; _Tréfái_, Nr. 30; -_Nawadir_, S. 15; Griechisch, Nr. 36. - - -30. _Volksbuch_, Nr. 30; _Sottisier_, Nr. 297; _Tréfái_, Nr. 31. - - -31. _Sottisier_, Nr. 18; _Volksbuch_, Nr. 31; Barker, S. 45 ff.; Nouri, -S. 101 ff.; _Tréfái_, Nr. 32; _Nawadir_, S. 15; _Fourberies_, Nr. 32 -(hier verkauft Dscheha die Kleider seiner Freunde); Griechisch, Nr. 16; -Serbisch. S. 133 ff. und 170 ff.; Kroatisch, S. 83 ff.; Murad, Nr. 21. - -Köhler, I, S. 485; Gazeau, S. 197 ff.; Clouston, _Popular Tales and -Fictions_, Edinburgh, 1887, II, S. 35 ff.; _Fourberies_, S. 31. - - -32. _Volksbuch_, Nr. 32; Barker, S. 47 ff.; _Sottisier_, Nr. 3; Ethé, -S. 241 ff.; Nouri, S. 202 ff.; _Tréfái_, Nr. 33; _Nawadir_, S. 18 -(Basset _RTP_, XVII, S. 349); _Fourberies_, Nr. 31; Griechisch, Nr. -165; Walawani, S. 157; Serbisch, S. 121, Kroatisch, S. 94 ff.; Murad, -Nr. 14. - -Gazeau, S. 198; _Fourberies_, S. 29; _Tréfái_, S. 20. - -Eine sicherlich ältere Fassung dieser Schnurre bildet die 665. der -_Lustigen Geschichten_ des syrischen Mönches Bar-Hebraeus († 1289); s. -_The Laughable Stories collected by Mâr Gregory John Bar-Hebraeus_, ed. -by E. W. Budge, London, 1897, S. 167 ff. - -Cristoforo Zabata, _Diporto de’ viandanti_ (1. Ausg. 1589), Venetia, -1610, S. 66: - -Vn ladro, rubando in Toledo la bottega di vno che si chiamaua Pietro il -negro, huomo piaceuole e faceto, s’abbatte incontrarlo, che gli portaua -via una caßa piena di merci, ilquale andando in compagnia del ladro, fu -dal detto domandato, perche gli andaua dietro, alquale esso rispose: io -vengo per vedere, doue mi tramutate. - -Vgl. auch Kuka, S. 185, Nr. 94 und Pitrè, _Novelle popolari toscane_, -Firenze, 1885, S. 311, Nr. 74: _Il Fagioli e i ladri_. - - -33. _Sottisier_, Nr. 258; _Volksbuch_, Nr. 33; _Tréfái_, Nr. 34; -Griechisch, Nr. 164. - - -34. _Sottisier_, Nr. 262; _Volksbuch_, Nr. 34; _Tréfái_, Nr. 35; -Griechisch, Nr. 155; Serbisch, S. 132 ff. - - -35. _Volksbuch_, Nr. 35; Barker, S. 48 ff.; _Sottisier_, Nr. 111; -Ethé, S. 246 ff.; Nouri, S. 177 ff.; _Tréfái_, Nr. 36; Mardrus, S. -98 ff.; _Nawadir_, S. 18; Stumme, _Tunis_, I, S. 78 und II, S. 130 -ff.; Pharaon, S. 179 ff.; _Fourberies_, Nr. 16; B. IIg, _Maltesische -Legenden und Schwänke_, Nr. 8: _Dschahan und das Kesselchen_ in -der _ZVV_, XIX, S. 312; Griechisch, Nr. 156; Walawani, S. 155 ff.; -Serbisch, S. 150 ff.; Kroatisch, S. 73 ff.; Murad, Nr. 1. - -Köhler, I, S. 485 ff.; Clouston, _Flowers_, S. 67; Gazeau, S. 198; -_Fourberies_, S. 45; Hartmann, S. 56; _Tréfái_, S. 16. - -Büttner, _Anthologie aus der Suaheli-Literatur_, Berlin, 1894, I, S. 88 -ff. und II, S. 88 ff.; Roda Roda, S. 148 (von einem Zigeuner). - - -36. _Volksbuch_, Nr. 36; Barker, S. 50 ff.; _Tréfái_, Nr. 37; -_Nawadir_, S. 19; _Fourberies_, Nr. 30; Griechisch, Nr. 112; Serbisch, -S. 178. - -Vgl. unten Nr. 308. - - -37. _Volksbuch_, Nr. 37; Barker, S. 51; _Sottisier_, Nr. 14; Tewfik, -Nr. 60; _Tréfái_, Nr. 38; _Nawadir_, S. 19; Mardrus, S. 93 ff. (= unten -Nr. 377); Griechisch, Nr. 37; Serbisch, S. 43; Kroatisch, S. 25. - -_Fourberies_, S. 30 und 79. - - -38. _Volksbuch_, Nr. 38; _Sottisier_, Nr. 298; Tewfik, Nr. 58; -_Tréfái_, Nr. 39; _Nawadir_, S. 19; Griechisch, Nr. 157; Serbisch, S. -42; Kroatisch, S. 24. - -_Fourberies_, S. 67. - -Ähnlich ist folgender Schwank bei (Wolfgang Bütner) _Von Claus Narren_ -(1. Ausg. 1572), Franckfort, 1602, S. 7: - -Als er (Clauß) von einem sawren Merrettich aß, vnd im starck in -der Nase roch, schrey er abermal: O Fewr, Fewr ist in meiner Nasen -auffgangen, wer wird mirs dämpffen vnnd leschen, daß mir der Kopff -nicht verbrennet. - -Genauer stimmt zu der Nasreddinschen Fassung eine im _Democritus -ridens_, Amstelodami, 1649, S. 127: - -Bonus quidam postquam cibos multo sale et pipere conditos sumsisset, -media nocte lecto exsurgens, et capite e fenestra prospiciens, quanta -maxima potuit voce exclamavit: Ad ignem, ad ignem. Territi hac voce -vicini accurrunt; ac quaerentibus, ubinam ardaret, In mea gula, -respondit, in mea gula. - - -39. _Volksbuch_, Nr. 39; Sottisier, Nr. 299; Nouri, S. 218 ff.; -_Tréfái_, Nr. 40; _Nawadir_, S. 19; Griechisch, Nr. 73; Kroatisch, S. -85 ff. - -Gazeau, S. 198 ff. - - -40. _Volksbuch_, Nr. 40; Barker, S. 51 ff.; _Sottisier_, Nr. 33; Nouri, -S. 204 ff.; _Tréfái_, Nr. 41; _Nawadir_, S. 19; Griechisch, Nr. 61; -Serbisch, S. 187 ff. - - -41. _Volksbuch_, Nr. 41; _Sottisier_, Nr. 9; _Tréfái_, Nr. 42; -_Nawadir_, S. 19 ff. (Basset _RTP_, XIX, S. 250); Griechisch, Nr. 74; -Serbisch, S. 132 (anders). - -Gazeau, S. 200. - -Die älteste Fassung ist wohl die 257. Facetie im _Philogelos_, zit. -Ausg. S. 55: - -Σχολαστικὸς ἀγοράσας κρέας, βαστάζων αὐτὸ ἀπήρχετο εἰς τὸν οἶκον αὐτοῦ. -λούπης δὲ ῥήξας ἥρπασεν αὐτὸ ἐκ τῆς χειρὸς αὐτοῦ. ὁ δὲ ἔφη· ὡς σὺ -γένωμαι, ἂν μὴ κἀγὼ ποιήσω αὐτὸ ἄλλῳ. - - -42. _Volksbuch_, Nr. 42; _Sottisier_, Nr. 237; _Tewfik_, Nr. 44; -Nouri, S. 225; _Tréfái_, Nr. 43; _Nawadir_, S. 20; Pharaon, S. 194; -_Fourberies_, Nr. 58; Griechisch, Nr. 77; Serbisch, S. 23; Kroatisch, -S. 16 ff.; Pann, S. 331. - -Gazeau, S. 200; _Fourberies_, S. 60; Horn, S. 69 (Zakani). - - -43. _Volksbuch_, Nr. 43; _Sottisier_, Nr. 260; Buadem, Nr. 112; -_Tréfái_, Nr. 44; _Nawadir_, S. 20; Griechisch, Nr. 78; Serbisch, S. 91 -ff.; Kroatisch, S. 60; unten Nr. 278. - -~Sich selber nicht kennen~: In einer Novelle Sercambis (_Novelle -inedite_, ed. Renier, Torino, 1889, Nr. 2, S. 17 ff.) hat der -Einfaltspinsel Ganfo im Bade Angst, er könnte sich unter den vielen -nackten Menschen nicht erkennen, und legt sich daher auf die rechte -Schulter ein Kreuz aus Stroh. Als dieses wegschwimmt und an der -Schulter eines andern haftet, hält er diesen für sich selber: Tu sei io -et io son tu. - -Hierzu vergleiche den Schwank von dem arabischen Narren Habannaka, den -Hartmann, S. 49 nach Maidani (_Arabum proverbia_, ed. Freytag, Bonn, -1838 ff., I, S. 392 ff.) erzählt und schon bei dem im Jahre 719 oder -728 verstorbenen Dichter al Farazdak[108] nachweist. Ähnlich glaubt -in der 68. Facetie Poggios ein Dummkopf, daß einer, der seine Stimme -nachahmt, er selber sei. - -Eine hübsche Variante bietet eine Erzählung bei Domenichi, _Facetie_, -1562, S. 169 ff., deren gekürzte lateinische Übersetzung im _Democritus -ridens_, S. 235 ff. mitgeteilt sei: - -Eques quidam Montricensis[109], haud magna cum re, ut ille ait, -ambitiosus tamen et conservandi sui cupidus, famulum conduxerat, -Martinum nomine, hominem mirifice somnolentum. Habebat ille amicum, -non procul ab urbe rusticantem; quem invisere volens, ante villae -portam ex equo descendit et Martino equum custodiendum tradit. Is, -manui implicitis habenis, mox in gramen se prosternit, et profundo -somno occupatur. Praeteribat forte lavernio quidam, et ab occasione -invitatus, ubi hominem altum stertere animadvertit, et abscissis -habenis, quas Martinus brachio circumplicatas tenebat, ac novis e -cingulo suo factis, equum conscendit, cumque eo sese subducit. Non -multo post Martinus evigilans, ac semisomnis adhuc circumspiciens, Ego, -inquit, aut Martinus sum, aut non sum. Si Martinus sum, heri mei equum -amisi; si non sum, habenas has lucrifeci. Quod postea in proverbium -abiit. Huic mandes, si quid recte curatum velis. - -Hierzu vergleiche man die Erzählung _Verloren oder gefunden_ in Hebels -_Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes_ (_Werke_, Hesse, IV, -S. 177 ff.) und folgende englische Version aus _Delight and Pastime -or Pleasant Diversion for both sexes ...._, London, 1697 bei Ashton, -_Humour, Wit, and Satire of the Seventeenth Century_, New York, 1884, -S. 72: - -A pleasant Fancy of an Italian by name Trivelino, who falling asleep -one Day, with his Horse’s Bridle twisted in his Arm, another came who -unbridled his Horse and got away. Trivelino being awaked, and missing -his Horse began to feel himself about, saying: Either I am Trivelino, -or not: If I am Trivelino my Horse is lost; If not, I have got a -Bridle, but know not how. - -Diese Schnurre, zu der eine sehr nahestehende Parallele in — Timbuktu -erzählt wird (Basset, _Contes populaires d’Afrique_, Paris, 1903, S. -163 ff.), vermittelt den Übergang zu der als Nr. 298 mitgeteilten und -ihren in den Noten beigebrachten Varianten. - - -44. _Sottisier_, Nr. 259; _Volksbuch_, Nr. 44; Barker, S. 52; _Tréfái_, -Nr. 45; Griechisch, Nr. 79; Serbisch, S. 153. - - -45. Barker, S. 53; _Volksbuch_, Nr. 45; _Sottisier_, Nr. 53; _Tréfái_, -Nr. 46; _Nawadir_, S. 20; Griechisch, Nr. 80; Serbisch, S. 159. - - -46. _Volksbuch_, Nr. 46; _Sottisier_, Nr. 75 (Schluß); Nouri, S. 167 -ff.; _Tréfái_, Nr. 47; _Nawadir_, S. 20; Griechisch, Nr. 48; Serbisch, -S. 36 ff. und 111 ff.; _Kroatisch_, S. 75 ff.; Murad, Nr. 29 (Schluß). - -A. C. Lee, _The Decameron. Its Sources and Analogues_, London, 1909, S. -97. - -Zu dem Motive vom ~eingebildeten Toten~ vgl. unten die Nrn. 49, 66, -121, 141 und 382. - - -47. _Volksbuch_, Nr. 47; _Sottisier_, Nr. 92 (nicht von Kurden, sondern -von Arabern); Nouri, S. 146; _Tréfái_, Nr. 48; _Nawadir_, S. 21; -Griechisch, Nr. 93; Serbisch, S. 153 ff. - -Köhler, I, S. 485. - -_Anthropophyteia_, III, S. 79 ff. und 380 ff. - - -48. _Volksbuch_, Nr. 48; _Sottisier_, Nr. 90; _Tréfái_, Nr. 49; -Griechisch, Nr. 91; Serbisch, S. 174 ff. - -Clouston, _Noodles_, S. 91. - - -49. _Volksbuch_, Nr. 49 und Barker, S. 53 ff.; _Sottisier_, Nr. 175; -Nouri, S. 195 ff.; _Tréfái_, Nr. 50; _Nawadir_, S. 21; Griechisch, Nr. -92; Serbisch, S. 143 ff. und eine Variante S. 163 ff.; Kroatisch, S. 88 -ff.; Pann, S. 343 ff. - -Köhler, I, S. 486 ff. und 505 ff.; Gazeau, S. 200 ff.; _Fourberies_, S. -53; _Tréfái_, S. 12; _Archiv für slavische Philologie_, XXIX, S. 452; -Lee, _The Decameron_, S. 96 ff. - -Das Schema dieser Geschichte läßt sich folgendermaßen darstellen: -1. ~das Abhacken des Astes, auf dem man sitzt~, 2. der ~dritte~ -(zweite, achte) ~Wind des Esels~, Pferdes oder Maultiers oder des -Gefoppten selber als Todeszeichen für diesen und 3. das Sprechen des -weggetragenen ~vermeintlichen Toten~. - -Zu 1 vgl. das sechste Abenteuer des Guru Paramártan, kombiniert mit -dem bei Nr. 66 angegebenen Zuge (Österley in der _Zeitschrift für -vergleichende Literaturgeschichte_, I, S. 53 ff. und 67 ff.) und eine -Anekdote, die Zachariae in der _ZVV_, XIII, S. 218 aus Târanâthas -_Geschichte des Buddhismus_ mitteilt; ferner: _Grillenvertreiber_, -Franckfurt am Mayn, 1603 (v. d. Hagen, _Narrenbuch_, Halle, 1811, S. -477); P. Senéquier, _Blason populaire provençal_ in der _RTP_, XII, S. -75; endlich eine Erzählung bei ibn Arabschah, _Fakihat al hulafa_[110] -(Chauvin, _Bibliographie des ouvrages arabes_, Liége, 1892 ff., II, S. -201, Nr. 47). - -Zu 1 und 2: Schleicher, _Litauische Märchen, Sprichworte, Rätsel und -Lieder_, Weimar, 1857, S. 41 ff.; Bladé, _Contes populaires de la -Gascogne_, III, S. 128 ff. (hier verstopft Jean l’Imbecile dem Esel -nach dem zweiten Winde den Hintern mit einem Pflocke; der Esel läßt -den dritten, der Pflock durchbohrt den Dummkopf, und er stirbt. Vgl. -Köhler, III, S. 50 ff.); Ch. Swynnerton, _Romantic Tales from the -Panjâb with Indian Nights’ Entertainment_, London 1908, S. 272: _Of a -credulous weaver_ (hier soll der Weber an dem Tage sterben, wo sein -Mund bluten wird). - -Zu 3: unten Nr. 121. - -Zu 1 und 3: Eine indische Erzählung des _Bharataka Dvâtrinçikâ_, -übersetzt von A. Weber in den _Monatsberichten der Berl. Akademie_, -1860, S. 71 ff. (Österley in der _Z. f. vgl. Litg._, I, S. 53; -Clouston, _Noodles_, S. 158 ff.); Pitrè, III, S. 144 ff., Nr. 150: _Lu -Partannisi_. - -Zu 2 und 3: Prym-Socin, _Tûr ’Abdîn_, II, S. 249 ff.; P. Sébillot, -_Contes de la Haute-Bretagne_, Nr. 14 und 15 in der _RTP_, S. 442 ff. -und 443 ff.; _Anthropophyteia_, III, S. 400 ff. - -Zu 1, 2 und 3: Haltrich, _Deutsche Volksmärchen aus dem Sachsenlande -in Siebenbürgen_, 4. Aufl., Wien, 1885, S. 250 ff.; J. Vinson, _Le -Folklore du Pays Basque_, Paris, 1883, S. 93 ff.; O. Knoop, _Schnurren -und Schnaken aus Rügen_, Nr. 1 in _Am Ur-Quell_, IV, S. 72 ff. = -Merkens, II, S. 148 ff., Nr. 177. Weiter sei verwiesen auf die letzte -der unten (II, S. 128 ff.) mitgeteilten Geschichten von Juvadi (Nr. -447), die wieder so ziemlich mit Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. -182 ff. (Nachweise S. 196) von Giucca übereinstimmt. - - -50. _Volksbuch_, Nr. 50; _Sottisier_, Nr. 300; Tewfik, Nr. 43; Nouri, -S. 213; _Tréfái_, Nr. 51; _Nawadir_, S. 21; Griechisch, Nr. 94; -Serbisch, S. 45; Kroatisch, S. 16. - - -51. _Volksbuch_, Nr. 51; _Sottisier_, Nr. 301; _Tréfái_, Nr. 52; -_Nawadir_, S. 22; Griechisch, Nr. 40; Murad, Nr. 20. - -Köhler, I, S. 490 (die Geschichte ist identisch mit der 166. Äsopischen -Fabel in Halms Ausgabe: Πατὴρ καὶ θυγατέρες); vgl. auch die 377. -Erzählung im 1. Buche von Kirchhofs _Wendunmuth_ (hg. v. Österley, I, -S. 412 ff.). - - -52. _Volksbuch_, Nr. 52; Barker, S. 56; _Sottisier_, Nr. 48; Nouri, S. -147; Tréfái, Nr. 53; _Nawadir_, S. 22; Griechisch, Nr. 41; Serbisch, S. -189; Kroatisch, S. 64. - -~Memminger Mond~: In einem außerordentlich interessanten Exkurse, den -Seb. Pauli in den _Modi di dire toscani_ (1. Ausg. 1740), Venezia, -1761, S. 212 ff. der Redensart _Non conosce la luna di Bologna_ widmet, -heißt es: - -Roberto Tizio nel lib. 8. de’ _Luogi controversi_ al capitolo 9[111], -riferito dal Menagio[112]: »Neminem ignorare arbitror, jocoso dicterio -quosdam illudendi morem esse, quod faciles pacatosque se praestent -ad quodvis credendum. Iis enim occinere consuevimus, non vero ipsos -lunam, quae Bononiae lucet, cognitam habere: quasi vero luna, quam hic -Florentiae spectamus, alia sit atque diversa ab ea, quam Bononienses, -atque adeo omnes ubique populi, intuentur. Manavit autem hic sermo -a veteribus, ne quis domi nostrae nuper natum existimet. Reperi -namque apud Plutarcum in commentario _De exilio_ eundem irridendi -modum usurpatum, ubi cum plura adduxisset, quae exilii incommodum -extenuarent, nisi etiam tollere possent, demum subdit: _Atqui -stultitiam ejus irridemus, qui lunam Athenis meliorem nitidioremque -esse dicat, quam quae Corinthi[113]._ Et tamen in idem quodammodo -vitium mentis incidimus, cum peregrinantes terram, mare, aer, coelum -ut diversa aliaque a consuetis esse contendimus.« Il volgo conta aver -avuto origine questo dettato da un scolare gaglioffo, che dallo studio -di Bologna, ove erasi trattenuto più anni, riduttosi in patria con fama -di savio, domandò, se quella luna, che ivi luceva, fosse la stessa -solita vedersi a Bologna. Il Monosini[114] dà a questa maniera di dire -un’ altra spiegazione: _Accedente aliquo ad aliquorum commercium, qui -diutius ab illis visus non sit, tunc dicere solet aliquis: Ecco la luna -da Bologna._ - -Titius und Ménage hätten noch eine andere altgriechische Belegstelle -heranziehen können, und zwar die 49. Facetie von Hierokles -(_Philogelos_, S. 16): - -Σχολαστικὸς τὴν σελήνην ἰδών, ἐπυνθάνετο τοῦ πατρὸς εἰ καί ταῖς ἄλλαις -πόλεσι τοιαῦται σελῆναί εἰσι. - -Auch Bar-Hebraeus hat eine ähnliche Schnurre (ed. Budge, S. 142, Nr. -549): - -A certain simpleton looked at the moon when it was fourteen days old, -and said, »Blessed month.« And when it was said to him, »How is it thou -didst not see the moon before?« he answered, »I was not in the city -having only just come.« - -Kuka bringt zwei hiehergehörige Geschichten (S. 166, Nr. 38 und S. 182, -Nr. 84), von denen die erstgenannte folgen möge: - -A person from Hajáz had come to Shiraz. On the eve of the first day of -the month of Ramazán he saw the new moon which ushers in every month. -The sight of it aggravated our sage, who said angrily to the moon, — -»Hast thou come back to torment and annoy mankind by obliging them to -keep fasts? May God kill me, if I do not avoid thy malign influence by -departing immediately from this city!« - -Vom Sieur Gaulard erzählt Tabourot S. 258 ff.: - -Se promenant sur le pont de Dole, et voyant la lune pleine, apparente -proche l’horison, qui se monstroit fort grande, Je vous asseure, -dit-il, que nous sommes bien-heureux en ce païs; car nostre lune est -plus grande que celle de Paris. Il pensoit qu’il y en auoit vne pour -chaque ville. - -Ähnliche Geschichten finden sich sehr häufig, z. B. L. Aurbacher, _Ein -Volksbüchlein_, I, S. 152, Merkens, I, S. 14, Nr. 17, II, S. 17 ff., -Nr. 22 und III, S. 10, Nr. 10, Keller, _Schwaben_, S. 139 (wo auf -Boners _Edelstein_, Nr. 99 hingewiesen wird), Bronner, _Bayerisches -Schelmen-Büchlein_, S. 115 ff., L. F. Sauvé, _Le Folk-lore des -Hautes-Vosges_, Paris, 1889, S. 74, G. Calvia, _Facezie sopra gli -abitanti di Sorso in Sardegna_, Nr. 4 im _Archivio_, XXI, S. 378, -Strafforello, II, S. 460 usw. Vgl. auch den Schluß der zu Nr. 110 -mitgeteilten Stelle aus Eyerings _Proverbiorum copia_. - - -53. _Volksbuch_, Nr. 53; _Sottisier_, Nr. 245 (anders); _Tréfái_, Nr. -54; _Nawadir_, S. 22; Griechisch, Nr. 42 (ohne Obszönität). - - -54. _Volksbuch_, Nr. 54; Barker, S. 56 ff.; _Sottisier_, Nr. 19; Nouri, -S. 67 ff.; _Tréfái_, Nr. 55; _Nawadir_, S. 22; Kuka, S. 215 ff.; -Stumme, _Tripolis_, S. 176 ff.; _Fourberies_, Nr. 20; Griechisch, Nr. -43; Serbisch, S. 121 ff.; Kroatisch, S. 68 ff.; Murad, Nr. 27. - -Köhler, I, S. 490 ff.; _Fourberies_, S. 31 und Bassets Nachtrag in der -_RTP_, XI, S. 496; _Tréfái_, S. 12 und 20 ff. - -Vgl. die altfranzösische _Farce des deux savetiers_, über die P. -Toldo in den _Studj di filologia romanza_, IX, S. 199 und in der -_ZVV_, XIII, S. 420 ff. handelt; weiter Arienti, _Porretane_ (1. -Ausg. 1483), Venetia, 1531, Bl. 45^a ff., Nov. 20: _Messere Lorenzo -Spazza, caualiero araldo, se fa conuenire denanti al pretore da uno -notaro, ilqual e dimostrato non esser in bono sentimento, et messer -Lorenzo libero se parte lasciando il notaro schernito e desperato; Le -piacevoli e ridiculose facetie di M. Poncino della Torre, Cremonese_ -(1. Ausg. 1581), Brescia, 1599, Bl. 17^b ff. = Zabata, _Diporto_, S. -90 ff.; (G. Sagredo), _L’Arcadia in Brenta_ (1. Ausg. 1667), Bologna, -1693, S. 168 ff.; Juan de Timoneda, _El Patrañuelo_ (1. Ausg. 1576), -patr. 18 in der _Biblioteca des autores españoles_, 3.^a ed., Madrid, -1850, S. 158 ff. (Dunlop-Liebrecht, S. 271 und D. M. Menéndez y -Pelayo, _Origenes de la Novela_, II, Madrid, 1907, S. LII); J. P. de -Memel, _Neuvermehrt und augirte Anmuthige lustige Gesellschafft_, -Zippel-Zerbst, 1701, S. 91, Nr. 208; C. A. M. v. W., _Neuaußgebutzter, -kurtzweiliger Zeitvertreiber_, 1685, S. 244 ff.; G. Georgeakis et L. -Pineau, _Le Folk-lore de Lesbos_, Paris, 1894, S. 111 ff.: _Le juif -et le chretien_; Ilg, II, S. 70 ff., Nr. 113: _Die Geschichte von den -neunundneunzig Goldstücken_. Mit Ausnahme der zwei zuletzt genannten -Fassungen kommt die Schuld des Schalkes an den Gläubiger auf eine -andere Weise zustande. - -Unter den Dschohageschichten bei Mardrus ist eine (S. 101 ff.), die -der unsern, aber nur in ihrem ersten Teile entspricht, während diesem -in der Nasreddinerzählung bei Walawani, S. 156 ff. ein anderer Schluß -beigefügt ist[115]; ein interessantes Gegenstück hat dieser erste Teil -in den _Facetie et motti arguti_, Fiorenza, 1548, die von L. Domenichi -herausgegeben sind, und zwar in dem Abschnitte (Bl. F_{4}^b), der, wie -ich bei Arlotto, II, S. 308 ff. nachgewiesen habe, auf einem im Jahre -1479 niedergeschriebenen Manuskripte beruht: - -Vn pouero huomo s’inginocchiaua ogni mattina à un Crocifisso, -pregandolo, che gli facesse trouare cento ducati, e dicendo: se io -trouaßi un meno, non gli torrei. Vno che lo senti, ne uolle fare la -pruoua, e gettogli quiui di nascosa una borsa con nouanta noue ducati; -colui presala, gli annouero, e disse: a Dio, Christo; hamene a dare uno. - -Diese Geschichte, die auch in den spätern Ausgaben der Domenichischen -Facetien (1562, S. 257, 1581, S. 317 usw.) wiederkehrt, hat Parallelen -in den wahrscheinlich vor der Mitte des 16. Jahrhunderts zum ersten -Male erschienenen _Jests of Scogin_, und zwar in dem Schwanke _How -Scogin prayed to a Roode for an Hundred French Crownes_ (Hazlitt, II, -S. 128 ff.) und bei Krauss, _Zigeunerhumor_, S. 12 ff.; _Der Zigeuner -spaßt nicht mit Gott_. Zu dem zweiten Teile unserer Erzählung stimmt -wieder der Schluß des 7. Märchens der Grimmschen _KHM_: _Der gute -Handel_ und seiner kroatischen Variante bei Krauss, _Sagen und Märchen -der Südslaven_, Leipzig, S. 244 ff., Nr. 52: _Bauer und Jude_. - - -55. _Volksbuch_, Nr. 55; Barker, S. 60 ff.; _Sottisier_, Nr. 21; Ethé, -S. 242; Tewfik, Nr. 52; Nouri, S. 200 ff.; _Tréfái_, Nr. 56; _Nawadir_, -S. 23; Bonelli, S. 458 ff.; Ilg, II, Nr. 92; Griechisch, Nr. 75; -Serbisch, S. 29 ff.; Kroatisch, S. 86 ff. und 22 ff.; Gonzenbach, I, -S. 258 ff.; Papanti, _Dante secondo la tradizione e i novellatori_, -Livorno, 1873, S. 73 ff.; Pitrè, III, S. 365 ff. (= unten Nr. 432); -Murad, Nr. 17; Pann, S. 335. - -Köhler, I, S. 491; Crane, S. 296 und 380; Gazeau, S. 201; St. Prato, -_RTP_, IV, S. 167 ff.; _Fourberies_, S. 31 ff.; Köhler-Bolte, _ZVV_, -VI, S. 74; _Tréfái_, S. 18; Wesselski, _Mönchslatein_, Leipzig, 1909, -S. 226 ff.; Papini, _La leggenda di Dante_, Lanciano, 1911, S. 74 ff. - -Vgl. ferner zu dem Zuge des ~Dankes an die Kleider~: Bandello, -_Novelle_, III, Nr. 38, Widmungsbrief (Firenze, 1832, S. 612); Schupp, -_Salomo oder Regenten-Spiegel_, Cap. 10 (_Schrifften_, Hanau, 1663, S. -108 ff.); _Zeitvertreiber_, S. 65 ff.; Memel, S. 104 ff., Nr. 238 (nach -Melander, _Jocoseria_, I, Nr. 264, Lichae, 1604, S. 207); Harsdörfer, -_Ars apophtegmatica_, Nürnberg, 1655, S. 420, Nr. 1975; Gladwin, _The -Persian Moonshee_, 2. ed., Calcutta, 1799, II, S. 24, Nr. 63; Pharaon, -S. 208 ff.; A. Lecoy de la Marche, _L’esprit de nos aïeux_, Paris, o. -J., S. 56 ff., Nr. 32; Biegleisen, _Jüdisch-deutsche Erzählungen aus -Lemberg_, Nr. 2 in der _ZVV_, IV, S. 209 ff. - - -56. _Volksbuch_, Nr. 56; Barker, S. 61 ff.; _Sottisier_, Nr. 302; -_Tréfái_, Nr. 57; _Nawadir_, S. 23; Griechisch, Nr. 44; Serbisch, S. -170. - -_Fourberies_, S. 184 ff. - -Vgl. weiter die 72. Facetie im _Philogelos_: - -Σχολαστικὸς ἐν γάμοις ἑστιαθείς, εἶτα ἀναχωρῶν, εὔχομαι, εἶπεν, -εὐτυχῶς καὶ ἀεὶ ταῦτα ὑμᾶς ποιεῖν. - - -57. _Volksbuch_, Nr. 57; _Sottisier_, Nr. 266; _Tréfái_, Nr. 58; -_Nawadir_, S. 23; Stumme, _Tripolis_, S. 178 ff. = unten Nr. 381; -Griechisch, Nr. 85 + 169; Serbisch, S. 139 ff. - -_Fourberies_, S. 62. - -Vgl. Reinisch, _Die Nuba-Sprache_, Wien, 1879, I, S. 183 ff. - - -58. _Volksbuch_, Nr. 58; Barker, S. 62 ff.; _Sottisier_, Nr. 31; -_Tréfái_, Nr. 59; _Nawadir_, S. 24; Griechisch, Nr. 161. - -Gazeau, S. 201. - - -59. _Volksbuch_, Nr. 59; _Sottisier_, Nr. 303; _Tréfái_, Nr. 60; -Griechisch, Nr. 162. - - -60. Volksbuch, Nr. 60; Barker, S. 63 ff.; _Sottisier_, Nr. 100; -Buadem, Nr. 113; Nouri, S. 62; _Tréfái_, Nr. 61; _Nawadir_, S. 24; -_Fourberies_, Nr. 34; Griechisch, Nr. 163; Serbisch, S. 92; Kroatisch, -S. 60. - -_Fourberies_, S. 44. - - -61. Barker, S. 64 ff.; Volksbuch, Nr. 61; _Sottisier_, Nr. 223 = unten -Nr. 281 (nur der Schluß); Tewfik, Nr. 18; _Tréfái_, Nr. 62; _Nawadir_, -S. 24; Griechisch, Nr. 102; Serbisch, S. 25; Kroatisch, S. 8. - -_Tréfái_, S. 16. - -Ähnlich straft Klaus Narr sein Pferdchen, das sich unanständig betragen -hat, indem er ihm den Sattel abnimmt und es »zu Fuß laufen läßt«; vgl. -Pauli, _Schimpf und Ernst_, hg. v. Österley, Stuttgart, 1866, Anhang, -Nr. 2, Hans Sachs, _Sämtliche Fabeln und Schwänke_, hg. v. Goetze und -Drescher, IV, Halle, 1903, S. 246 ff. mit den Noten der Herausgeber -und Bütner, _Von Claus Narren_, S. 201. Dasselbe tut Triboulet, der -Hofnarr König Franz I. von Frankreich, in der Nov. 68 des _Recueil des -plaisantes et facetieuses nouvelles_, Lyon, 1555, S. 212 ff. = _Les -joyeuses aventures et facetieuses narrations_, Lyon, 1556, S. 242 ff., -nov. 71.[116], die dann von 1568 an als 98. Stück in die _Nouvelles -récréations et joyeux devis_ von Bonav. Des Periers aufgenommen worden -ist (éd. par P. L. Jacob [Paul Lacroix], Paris, 1858, S. 333 ff.); -vgl. weiter P. L. Jacob [Paul Lacroix], _Curiosités de l’histoire de -France_, Paris, 1858, S. 116 ff. und A. Canel, _Recherches historiques -sur les fous des rois de France_, Paris, 1873, S. 107 ff. - - -62. Barker, S. 65; _Volksbuch_, Nr. 62; _Sottisier_, Nr. 304; -Griechisch, S. 119. - - -63. _Volksbuch_, Nr. 63; Barker, S. 65 ff.; _Sottisier_, Nr. 243; -Nouri, S. 53 ff. (hier ist der Esel ein »Despot«, d. h. ein Bischof -geworden); _Tréfái_, Nr. 63; _Nawadir_, S. 24; Stumme, _Tunis_, I, -S. 79 ff. und II, S. 133 ff. = unten Nr. 385; Griechisch, Nr. 101; -Serbisch, S. 131; Kroatisch, S. 67 ff. (Despot); Murad, Nr. 28; Pann, -S. 341. Vgl. auch unten Nr. 259. - -Köhler, I, S. 491; Bolte in der _ZVV_, VII, S. 93 ff.; _Fourberies_, S. -61; Chauvin, VII, S. 170 ff.; Basset in der _RTP_, XIX, S. 56; _Archiv -für slavische Philologie_, XIX, S. 267, XXII, S. 305 und XXIX, S. 453. - -Clouston, _Noodles_, S. 104; Swynnerton, S. 43 ff.; Yakoub Artin -Pacha, _Contes populaires de la vallée du Nil_, Paris, 1895, S. 51 ff. -(verquickt mit dem Motive von Nr. 487); Veckenstedt, _Sztukoris, der -Till Eulenspiegel der Litauer und Zamaiten_, Leipzig, 1885, S. 32 ff.; -_Anthropophyteia_, I, S. 25 ff. - - -64. _Volksbuch_, Nr. 64; _Sottisier_, Nr. 99; Buadem, Nr. 87; _Tréfái_, -Nr. 64; _Nawadir_, S. 25; Griechisch, Nr. 32; Serbisch, S. 123 ff. und -81 ff. - -Vgl. P. Sébillot, _Contes et légendes de la Haute-Bretagne_, Nr. 100: -_L’âne du Jaguen_ in der _RTP_, XXIV, S. 202 ff. - - -65. _Volksbuch_, Nr. 65; Barker, S. 66; _Sottisier_, Nr. 235; Ethé, -S. 243; Tewfik, Nr. 12; Nouri, S. 55 ff.; _Tréfái_, Nr. 65; Mardrus, -S. 94 ff.; _Nawadir_, S. 25; Kuka, S. 216 ff.; _Fourberies_, Nr. 29; -Griechisch, Nr. 120; Walawani, S. 156; Serbisch, S. 24; Kroatisch, S. -100 und 6 ff.; Murad, Nr. 5; Pann, S. 331. - -Köhler, I, S. 491; Gazeau, S. 201 ff.; _Fourberies_, S. 60; _Tréfái_, -S. 12 und 16; Basset im _Keleti Szemle_, I, S. 221 ff. - -Die Schnurre ist nichts als eine glückliche Steigerung der Anekdote von -Scipio Nasica und dem Dichter Ennius, die bei Cicero, _De oratore_, -II, 68, 276 erzählt wird und ohne Namen im _Philogelos_ als Nr. 193 -wiederkehrt. Vgl. zu dieser Fassung, wo der Besucher zwar der Magd oder -dem Diener, aber nicht dem Herrn selber glaubt, daß dieser nicht zu -Hause sei, die Nachweise Österleys zu Kirchhofs _Wendunmuth_, III, Nr. -139, ferner Castiglione, _Il Cortegiano_, II, c. 75 (hg. v. Wesselski, -I, S. 207 und 321), Lodovico Carbone, _Facezie_, ed. da Abd-el-Kader -Salza, Livorno, 1900, S. 34, Nr. 29, Guicciardini, _Detti, et fatti -piacevoli et gravi_ (1. Ausg. 1565), Venezia, 1581, S. 153 ff., _Tales -and Quicke Answeres_ (ca. 1535), Nr. 112 (Hazlitt, I, S. 126 ff.), _The -Jests of Scogin_, S. 140 ff., _The Pleasant Conceites of Old Hobson -the Merry Londoner_ (1. Ausg. 1607), Nr. 35 (Hazlitt, III, S. 51), -_Oxford Jests Refined and Enlarged_, London, 1684 bei Ashton, _Humour, -Wit and Satire_, S. 235, Gaspar Lucas Hidalgo, _Diálogos de apacible -entreteniemento_ (1. Ausg. 1605), diál. I, cap. 2 in _Extravagantes_, -Barcelona, 1884, S. 31 usw. - -Parallelen zu unserer Version stehen bei Juan de Timoneda, _Sobremesa y -alivio de caminantes_ (1. Ausg. 1563), p. II, c. 62 in der _Biblioteca -des autores españoles_, III, S. 182, nach diesem bei Zabata, _Diporto -de’ viandanti_, S. 80, in der _Arcadia in Brenta_ S. 397 ff., bei -Casalicchio, _L’utile col dolce_ (1. Ausg. 1671), c. I, d. 8, a. 4, -Venezia, 1708, S. 144, bei Baraton, _Poesies diverses_, Paris, 1705, S. -189, in den _Pantagruéliques_ (1. Ausgabe 1854), Turin, 1870, S. 58, -bei Büttner, _Suaheli-Literatur_, I, S. 88 und II, S. 87 ff. und bei -Roda Roda, S. 222 ff. - - -66. _Volksbuch_, Nr. 66; Barker, S. 66 ff.; _Sottisier_, Nr. 75 (1. -Teil); _Tréfái_, Nr. 66; _Nawadir_, S. 25; Griechisch, Nr. 95. - -Köhler, I, S. 488 ff.; Gazeau, S. 202; _Fourberies_, S. 41. - -Vgl. das 6. Abenteuer Guru Paramártans, wo einem Schüler Gurus -mitgeteilt wird, daß sich Gurus Tod durch das Erkalten seiner Lenden -anzeigen werde (Österley in der _Z. f. vgl. Litg._, I, S. 67 ff.). Bei -W. F. O’Connor, _Folk Tales from Tibet_, 2. ed., London, 1907, S. 30 -ff.: _The story of the foolish young mussulman_ werden gelbe Fußsohlen -als ~Todeszeichen~ angegeben. - -Zu dem Zuge vom ~eingebildeten Toten~ vgl. die Nrn. 46, 49, 121, 141 -und 382. - - -67. _Volksbuch_, Nr. 67; _Sottisier_, Nr. 305; Tewfik, Nr. 35; -_Tréfái_, Nr. 67; Griechisch, Nr. 96; Serbisch, S. 109 und 35; -Kroatisch, S. 13. - - -68. _Volksbuch_, Nr. 68; Barker, S. 67 ff.; _Sottisier_, Nr. 102; -Tewfik, Nr. 34; _Tréfái_, Nr. 68; _Nawadir_, S. 26; Griechisch, Nr. 97; -Serbisch, S. 14 ff.; Kroatisch, S. 13. - -_Tréfái_, S. 16. - - -69. _Volksbuch_, Nr. 69; Barker, S. 68 ff.; _Tréfái_, Nr. 69; Nawadir, -S. 26; Griechisch, Nr. 99; Serbisch, S. 189. - -Köhler, I, S. 492 ff.; Tréfái, S. 12. - -~Fröschen Geld gegeben~: Dazu vgl. außer der bei Köhler, III, S. 14 und -im _Archiv für slavische Philologie_, XXII, S. 304 und 309 angegebenen -Literatur noch Krauss, _Sagen und Märchen der Südslaven_, S. 244 ff., -Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 180 (Giucca), Landes, _Contes -et légendes annamites_, Saigon, 1886, S. 320, Merkens, I, Nr. 39, und -Keller, _Schwaben_, S. 98 ff. - - -70. Barker, S. 69 ff.; _Volksbuch_, Nr. 70; _Sottisier_, Nr. 68; -Nouri, S. 123 ff.; _Tréfái_, Nr. 70; _Nawadir_, S. 26; Kuka, S. 217; -Griechisch, Nr. 98; Kroatisch, S. 18 ff.; Murad, Nr. 22. Die erste -Frage allein als Inhalt einer selbständigen Erzählung: Tewfik, Nr. 51; -Serbisch, S. 31. - -Köhler, I, S. 492 ff.; Gazeau, S. 202 ff.; _Fourberies_, S. 39; -Hartmann, S. 64 ff. - -Die außerordentlich reiche Literatur über das Motiv der ~drei Fragen~ -hat A. L. Jellinek im _Euphorion_, IX, S. 159 zusammengestellt; dazu -kommen noch: De Puymaigre im _Archivio_, III, S. 98 ff.; Basset, -_Loqmân berbère_, Paris, 1890, S. LXI ff.; Ad. Rittershaus, _Die -neuisländischen Volksmärchen_, Halle a. S., 1902, S. 404 ff.; Letterio -di Francia, _Franco Sacchetti novellatore_, Pisa, 1902 (= vol. 16 -der _Annali della R. scuola normale superiore di Pisa, Filologia e -filosofia_), S. 112 ff.; Meißner, _Neuarabische Geschichten aus dem -Iraq_, S. 89 ff.; Menéndez y Pelayo, _Origenes de la Novela_, II, S. -LVIII ff. - - -71. _Sottisier_, Nr. 61; Cantimir[117], I, S. 164; De la Croix, I, S. -153 ff.; Flögel, S. 176 ff.; Hammer, I, S. 629 ff.; Doran, S. 73 ff.; -Nick, I, S. 147 ff.; Murad, Nr. 24. An allen diesen Stellen handelt es -sich um Feigen, die der Hodscha statt der zuerst in Aussicht genommenen -Quitten dem Sultan Timur überbringt. In den folgenden Fassungen -variieren die als Geschenk gebrachten Früchte und statt Timurs ist es -der Bei, Hegemon, Beg, Pascha oder Kaid, der sie erhält: _Volksbuch_, -Nr. 71; Barker, S. 77 ff.; Nouri, S. 151 ff.; _Tréfái_, Nr. 71; -_Nawadir_, S. 26; _Fourberies_, Nr. 25; Griechisch, Nr. 100; Serbisch, -S. 141 ff. und 186 ff.; Kroatisch, S. 77 ff.; Pann, S. 333 ff. - -Köhler, I, S. 494 ff.; Gazeau, S. 203 ff.; _Fourberies_, S. 37 ff.; -_Tréfái_, S. 6 ff.; vgl. ferner Cloustons Abhandlung »_Luckily, they -are not peaches_« in den _Popular Tales und Fictions_, II, S. 467 ff. - -In der Anmerkung zur 68. Facetie Arlottos (I, S. 226 ff.) ist der -Anfang einer Erzählung des Midrasch _Wajikra rabba_ mitgeteilt worden, -die eine Parallele zu diesem Schwanke Nasreddins darstellt; hier folge -nunmehr der Schluß: - -Der König befahl, daß man ihn vor das Tor des Palastes setze und jeder -Aus- und Eingehende ihn mit seinen Feigen ins Gesicht werfen solle. -Am Abende wandte er sich von da weg und ging nach Hause und erzählte -seinem Weibe: »Alles, was mir begegnet ist, habe ich dir zu danken.« -»Geh,« sprach sie zu ihm, »schwatze es deiner Mutter vor; gut, daß es -nur Feigen und nicht Ethroge und daß sie reif und nicht unreif waren.« - -Die älteste abendländische Version dieser Schnurre, die auch bei Kuka, -S. 217 ff. wiederkehrt, scheint eine der _Cento novelle antiche_ -zu sein; in Gualteruzzis Texte ist sie die 74., in dem Borghinis -die 73. (Ausgabe Milano, 1804 = vol. I der _Raccolta di Novelle_, -S. 193 ff., wo nach D. M. Manni eine Parallele gegeben und auf das -Sprichwort _Manco male, ch’elle non furon pesche_ verwiesen wird; ed. -Biagi, Firenze, 1880, S. 107 ff.; ed. Sicardi, Straßburg, o. J., S. 95 -ff.) Eben diese Novelle, zu der man D’Ancona, _Romania_, III, S. 180 -vergleiche, wird von Seb. Pauli in der _Modi di dire toscani_, zit. -Ausg., S. 259 ff. nach Ménage zur Erklärung des Sprichwortes _Fortuna -che non furon pesche_ herangezogen und mit der auch von Clouston, -a. a. O. zitierten Geschichte von dem Feigentribute von Poggibonsi -zusammengestellt. Denselben Stoff behandeln Tomaso Costo in einer -Novelle des 5. Tages seines zuerst 1596 erschienenen _Fuggilozio_, -deren Argument lautet: _Il re Francesco donando a molti gli vien -portata una soma di zucche da un malizioso contadino, a cui son tratte -per la testa_ (Venetia, 1604, S. 331 ff.) und die _Arcadia in Brenta_, -S. 36 ff.; mit einem andern Motive ist er verquickt bei D’Ouville, -_L’Elite des contes_ (1. Ausg. 1641), Paris, 1873, S. 48 ff.: _Autre -naïveté_. - -Eine serbische Variante in der _Anthropophyteia_, III, S. 363 ist -deshalb bemerkenswert, weil sie an die oben, S. 211 erwähnte Strafe des -Rhaphanizein erinnert. - -Zweifellos scheint es mir zu sein, daß dieser Schwank und die bekannte -Fabel von der Eichel und dem Kürbis (s. unten Nr. 513) in einem -Zusammenhange stehn. - - -72. Volksbuch, Nr. 72; Barker, S. 78 ff.; _Sottisier_, Nr. 65 (hier -wieder von Timur); _Tréfái_, Nr. 72; Griechisch, Nr. 104; Serbisch, S. -175 ff. - -_Tréfái_, S. 8. - -Köhler, I, 416 ff. - - -73. Volksbuch, Nr. 73; _Sottisier_, Nr. 64 (von Timur); _Tréfái_, Nr. -73; Griechisch, Nr. 105; Serbisch, S. 110. Anders E. Sachau, _Skizze -des Fellichi-Dialekts von Mosul_, Berlin, 1895, S. 70, wo dem Molla -Nasreddin eingeredet wird, sein junger Stier sei ein Pferd. - - -74. _Sottisier_, Nr. 224; _Volksbuch_, Nr. 74[118]; _Tréfái_, Nr. 74; -Mardrus, S. 110; Griechisch, Nr. 106; Kroatisch, S. 90 ff. Die Frage, -wodurch sich Nasreddin von einem Esel unterscheide, die bei Mardrus -fehlt, als Nr. 25 bei Murad. - -Köhler, I, S. 496. - - -75. _Volksbuch_, Nr. 75; Barker, S. 80 ff.; _Sottisier_, Nr. 62; -Tewfik, Nr. 39; Nouri, S. 114 ff.; _Tréfái_, Nr. 75; Griechisch, Nr. -107 und 154; Τὰ 52 Παραμύθια, Athen, o. J., S. 81 ff., Nr. 33: Ὁ -Βοεβόδας καὶ ὁ Ναστραδὶν Χόντζας Serbisch, S. 16; Kroatisch, S. 15; -Murad, Nr. 15; Pann, S. 334 ff. - -Köhler, I, S. 496; _Fourberies_, S. 38; Hartmann, S. 63; _Tréfái_, S. 12 - -Die ausgiebigsten Nachweise zu dieser oft behandelten Geschichte, die -der Hauptsache nach mit der 4. Novelle des 6. Tages im _Dekameron_ -(übersetzt von Wesselski, Leipzig, 1909, II, S. 228 ff.) übereinstimmt, -gibt Bolte in seiner Ausgabe der _Schwankbücher_ von Montanus, -Tübingen, 1899, S. 613 ff. und abgedruckt sind sie bei Lee, _The -Decameron_, S. 177 ff.; einige Nachträge bei Hans Sachs, _Sämtliche -Fabeln und Schwänke_, III, S. 255. Es sei noch auf folgende Parallelen -verwiesen: _Le Parangon des Nouvelles honnestes et delectables_ (1. -Ausg. 1531), Paris, 1865, S. 36 ff.: _De la grue qui n’avoit qu’une -cuisse_; Garibay, _Cuentos_ (Mitte des 16. Jahrhunderts) bei Paz y -Melia, _Sales españolas_, II, S. 61; Melchor de Santa Cruz, _Floresta -española_ (1. Ausg. 1574), Bruxellas, 1598, p. II, c. 2, Nr. 62 (vgl. -Menéndez y Pelayo, _Origenes de la Novela_, II, S. XLIII), schlecht ins -Deutsche übersetzt bei Chr. Lehmann, _Exilium melancholiae_ (1. Ausg. -1643), Straßburg, 1669, E, Nr. 75, S. 122 ff.; _England’s Jests Refin’d -and Improv’d_, 3^{rd} Edition, London, 1693 bei Ashton, S. 291 ff.; -Zincgref-Weidner, IV, S. 184; Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_, S. 198, -Nr. 918; Merkens, I, S. 65 ff., Nr. 77. - -Die Antwort Nasreddins: »Hierzulande haben die Gänse nur ein Bein« -entspricht der Antwort, die in der 75. Novelle der Gualteruzzischen -Ausgabe der _Cento novelle antiche_ (ed. Biagi, Firenze, 1880, S. -108 ff., ed. Sicardi, Straßburg, o. J., S. 96 ff.) der Spielmann dem -Herrgott gibt: »E non ànno ernioni quelli (chavretti) di questo paese«. -Zu dieser Erzählung vgl. Bolte bei Montanus, S. 562 ff. - - -76. Barker, S. 82 ff.; _Volksbuch_, Nr. 76; _Sottisier_, Nr. 97; -_Tréfái_, Nr. 76; Griechisch, Nr. 108; Serbisch, S. 167 ff. - -Basset in der _RTP_, XI, S. 498; _Tréfái_, S. 20; Horn, S. 71 -(Karakusch); _Volksbuch_ (Decourdemanche), S. 126 ff. (Karakusch). - -Clouston, _Noodles_, S. 86 ff. - - -77. _Volksbuch_, Nr. 77; Barker, S. 83 ff.; _Sottisier_, Nr. 73; Ethé, -S. 247 ff.; Tewfik, Nr. 38; Nouri, S. 159 ff.; _Tréfái_, Nr. 77; -_Nawadir_, S. 26; Griechisch, Nr. 47; Walawani, S. 154; Serbisch, S. -126 ff. und 15; Kroatisch, S. 14 ff.; Pann, S. 341. - -Köhler, I, 496; Clouston, _Flowers_, S. 69; _Fourberies_, S. 40 ff.; -_Tréfái_, S. 27. - - -78. _Volksbuch_, Nr. 78; _Sottisier_, Nr. 191; Tewfik, Nr. 6; _Tréfái_, -Nr. 78; Mardrus, S. 97 ff.; _Nawadir_, S. 27; _Fourberies_, Nr. 6; -Griechisch, Nr. 140; Serbisch, S. 34. - - -79. _Volksbuch_, Nr. 79; Barker, S. 84 ff.; _Sottisier_, Nr. 229; -Tewfik, Nr. 65; Nouri, S. 172 ff.; _Tréfái_, Nr. 79; _Nawadir_, S. 27; -Kuka, S. 218; _Fourberies_, Nr. 57; Griechisch, Nr. 21; Serbisch, S. 20 -ff.; Kroatisch, S. 25 ff.; Murad, Nr. 26. Vgl. auch unten Nr. 495. - -Clouston, _Noodles_, S. 90; Gazeau, S. 204; _Fourberies_, S. 59; Basset -in der _RTP_, XI, S. 498; Hartmann, S. 52. - -Vgl. die 1. Karakuschgeschichte im _Volksbuch_ (Decourdemanche), S. -116, die wieder mit einer Dschohageschichte im _Nuzhat al udaba_ -(Basset im _Keleti Szemle_, I, S. 221, Nr. 1; Basset in der _RTP_, -XI, S. 498) übereinstimmt. Als älteste Version darf aber wohl die 28. -Facetie im _Philogelos_ gelten: - -Σχολαστικοῦ τὸν ἀντίχειρα κύων ἔδακεν. ὁ δὲ εἶπεν εἰ τὸ ἱμάτιον -ἐπίασεν, ἐσχισμένον ἂν ἦν. - -80. _Volksbuch_, Nr. 80; Barker, S. 85 ff.; _Sottisier_, Nr. 50; Nouri, -S. 22 ff.; _Tréfái_, Nr. 80; _Nawadir_, S. 27; Griechisch, Nr. 51; -Serbisch, S. 181 ff. - -Hartmann, _Der islamische Orient_, I, Berlin, 1905, S. 182 aus dem -zentralasiatischen Volksbuche von Meschreb, dem weisen Narren. - - -81. Volksbuch, Nr. 81; _Sottisier_, Nr. 32; Ethé, S. 243; Nouri, S. 222 -ff.; _Tréfái_, Nr. 81; _Nawadir_, S. 27; Griechisch, Nr. 52; Kroatisch, -S. 79 ff. Vgl. auch unten Nr. 510. - -Köhler, I, 496 ff.; _Fourberies_, S. 33 ff.; _Tréfái_, S. 12. - -Die Literatur über den ~Dieb auf dem Mondstrahle~ ist zusammengestellt -bei Chauvin, II, S. 84 und IX, S. 31; dazu Kuka, S. 238 ff. - - -82. Barker, S. 86 ff.; _Volksbuch_, Nr. 82; _Sottisier_, Nr. 104; -Nouri, S. 170 ff.; _Tréfái_, Nr. 82; _Nawadir_, S. 28; Griechisch, Nr. -53; Serbisch, S. 173 ff.; Kroatisch, S. 99 ff. - - -83. _Sottisier_, Nr. 7; _Volksbuch_, Nr. 83; _Tréfái_, Nr. 83; -Griechisch, Nr. 54. - -_Tréfái_, S. 19 ff. - -Vgl. die allerdings von unserer Fassung etwas abweichende, aber mit -Buadem, Nr. 133 übereinstimmende 658. Erzählung bei Bar-Hebraeus, S. -166, die mit Wesselski, _Mönchslatein_, Nr. 134 zusammenzustellen -ist; zu den dort, S. 247 und bei Bebel, I, S. 132 ff. gegebenen -Nachweisen kommen noch: Kuka, S. 161, _Tales and Quicke Answeres_, -Nr. 83 (Hazlitt, I, S. 101), Domenichi, _Facetie_, 1548, Bl K_{4}^b -(nach Gastius), Doni, _I Marmi_, Vinegia, 1552, II, S. 49 ff., _Archie -Armstrong’s Banquet of Jests_ (1. Ausg. einfach als _Banquet of Jeasts_ -1630), Edinburgh, 1872, S. 218 ff., _Certayne Conceyts und Jests_, -Nr. 23 (1. Ausg. 1609), bei Hazlitt III, S. 11, Lehmann, _Exilium -melancholiae_, D, Nr. 14, S. 85, Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_, S. -94, Nr. 416, Schupp, _Schriften_, S. 372, _Joe Miller’s Jests_, London, -o. J. (ca. 1750), S. 96, Nr. 547 und Swynnerton, S. 300 ff. - -Eine Geschichte der kroatischen Ausgabe, S. 102 erzählt folgendes: - -Als Nasreddin einmal mit seinem Sohne in einem Bette schlief, hörten -sie mitten in der Nacht, wie sich zwei Diebe ins Zimmer schlichen, und -der eine ging auf die eine Seite, der andere auf die andere. Nasreddin -stieß seinen Sohn und sagte ihm ins Ohr: »Das sind Dummköpfe; sie -werden gar nichts finden.« - -»Ich werde sie erschrecken,« sagte der Sohn. - -»Nein, du mußt schweigen; ich habe eine stärkere Stimme und werde so -schreien, daß sie erschrecken, und vielleicht verliert dann einer -etwas, was er anderswo gestohlen hat und was wir brauchen können.« - -Ähnlich ist folgende Facetie bei Domenichi, 1562, S. 55 (1581, S. 66): - -Ghino pouero inuitò vna notte Spachino a dormire seco, et la notte -mentre dormiuano, entrò vn ladro in casa, e andaua ruspando per rubare -qualche cosa. Il che sentendo Spachino toccò Ghino (dicendo): e vn -ladro? Disse allhora Spachino: Io vuò gridare, che forse gli caderà -qualche cosa. - -Mit dieser Schnurre stimmt der Zigeunerschwank bei Roda Roda, S. 156 -überein. - - -84. _Sottisier_, Nr. 79; _Volksbuch_, Nr. 84; Nouri, S. 93; _Tréfái_, -Nr. 84; Griechisch, Nr. 55. - -Vgl. Pauli, _Schimpf und Ernst_, Anhang, Nr. 35, S. 413 ff.; -Hans Sachs, _Schwänke_, IV, Nr. 302, S. 100 ff.; Wickram, -_Rollwagenbüchlein_, Nr. 91, S. 118 ff.; Kirchhof, _Wendunmuth_, I, Nr. -373, S. 410; Aurbacher, _Volksbüchlein_, I, S. 125 ff. - - -85. _Volksbuch_, Nr. 85; _Sottisier_, Nr. 267; _Tréfái_, Nr. 85; -Griechisch Nr. 56. - - -86. _Sottisier_, Nr. 268; _Volksbuch_, Nr. 86; _Tréfái_, Nr. 86; -Griechisch, Nr. 57. - - -87. _Volksbuch_, Nr. 87; Barker, S. 87 ff.; _Sottisier_, Nr. 279; -Nouri, S. 92; _Tréfái_, Nr. 87; _Nawadir_, S. 28 (Basset _RTP_, VI, S. -304); Griechisch, Nr. 45; Serbisch, S. 118 ff. - -Galland, S. 17; _Fourberies_, S. 64. - - -88. _Volksbuch_, Nr. 88; _Tréfái_, Nr. 88; _Nawadir_, S. 28; -Griechisch, Nr. 46. - - -89. _Volksbuch_, Nr. 89; Barker, S. 88 ff.; _Sottisier_, Nr. 80; -Ethé, S. 242 ff.; Nouri, S. 96; _Tréfái_, Nr. 89; _Nawadir_, S. -28; _Fourberies_, Nr. 26; Griechisch, Nr. 49; Serbisch, S. 38 ff.; -Kroatisch, S. 87. - -Gazeau, S. 204; _Fourberies_, S. 41; _Tréfái_, S. 22. - -90. _Volksbuch_, Nr. 90; _Sottisier_, Nr. 163; _Tréfái_, Nr. 90; -_Nawadir_, S. 28; Griechisch, Nr. 50; Murad, Nr. 6. - -Vgl. _Recueil_, 1555, S. 83 ff., nouv. 14: _D’un superstitieux medecin, -qui ne vouloit rire avec sa femme, si non quand il plouvoit, et de la -bonne fortune de ladicte femme apres son trespas_ (deutsch bearbeitet -von Kirchhof, _Wendunmuth_, B. III, Nr. 241) = _Aventures_, 1556, S. -108 ff., nov. 18 = _Les joyeuses Aventures et nouvelles Recreations_, -Paris, 1577, Bl. 46^a ff., devis 13 = Des Periers, S. 289 ff., nouv. 95. - - -91. _Volksbuch_, Nr. 91; _Sottisier_, Nr. 306; _Tréfái_, Nr. 91; -Griechisch, Nr. 121. - - -92. _Volksbuch_, Nr. 92; _Sottisier_, Nr. 196; _Tréfái_, Nr. 92; -Mardrus, S. 116 ff.; _Nawadir_, S. 29; Griechisch, Nr. 122. - -Gazeau, S. 204 ff. - - -93. _Volksbuch_, Nr. 93; _Sottisier_, Nr. 307; _Tréfái_, Nr. 93; -_Nawadir_, S. 29; Griechisch, Nr. 133; Serbisch, S. 187. - - -94. _Volksbuch_, Nr. 94; Barker, S. 89; _Sottisier_, Nr. 308; _Tréfái_, -Nr. 94; _Nawadir_, S. 29; _Fourberies_, Nr. 28; Griechisch, Nr. 123; -Serbisch, S. 179. - - -95. _Volksbuch_, Nr. 95; Barker, S. 90; _Sottisier_, Nr. 309; _Tréfái_, -Nr. 95; _Nawadir_, S. 29; Griechisch, Nr. 132; Serbisch, S. 112. - - -96. Barker, S. 90 ff.; _Volksbuch_, Nr. 96; _Sottisier_, Nr. 17; Nouri, -S. 26 ff.; _Tréfái_, Nr. 96; _Nawadir_, S. 29; _Fourberies_, Nr. 44; -Reinisch, _Nuba-Sprache_, I, S. 162 (= Basset, _Contes populaires -d’Afrique_, S. 137: _Joha et les souliers_); Griechisch, Nr. 134; -Serbisch, S. 171 ff.; Kroatisch, S. 65 ff. - -_Fourberies_, S. 31 und 79; _Tréfái_, S. 27. - -Vgl. folgende Schnurre bei Doni, _Rime del Burchiello_, Vinegia, 1553, -S. 148: - -Batista de Peruzzi fu un ceruello ombroso, onde la state quando -s’andaua a bagnare, come s’era spogliato nudo, si cigneua un pugnale -sfoderato dietro alle reni, et entraua sotto acqua. Vna volta gli fu -domandato, per che portaua l’arme sotto l’acqua. O, disse egli, tu sei -sciocco, a colui che gne ne dimandò; che diauol so io, chi ci sia qua -sotto. - - -97. _Sottisier_, Nr. 47; _Volksbuch_, Nr. 97; Barker, S. 91 ff.; -Nouri, S. 214 ff.; _Tréfái_, Nr. 97; Mardrus, S. 100 ff.; _Nawadir_, -S. 29; Pharaon, S. 204 ff.; _Fourberies_, Nr. 18; Griechisch, Nr. 135; -Serbisch, S. 140 ff. - -Köhler, I, S. 497; St. Prato in der _RTP_, II, S. 503 ff.; Gazeau, S. -205; _Fourberies_, S. 36; _Tréfái_, S. 17. - -Ispirescu, S. 3 (Gaster im _Magazin_, XCVI, S. 564). Chauvin (VIII, -S. 158) stellt diesen Schwank mit der großen Reihe von Erzählungen -zusammen, wo es sich um eine ~Scheinzahlung für eine Scheinleistung~ -handelt. - -Eine ähnliche Ableitung des Anspruchs, als nahestehender zu gelten, -findet sich im _Nuzhat al udaba_ (Basset in der _RTP_, XIII, S. 667): - -Man erzählt, daß ein Parasit zu einer Hochzeit gekommen, aber weggejagt -worden ist. Da schrie er: »Unglück über euch, einen Menschen, wie ich -bin, wegzujagen!« »Und wer bist du denn?« »Ich bin der Nachbar des -Tischlers, der den Leisten für den Schuster gemacht hat, der den Schuh -der Braut genäht hat!« - - -98. _Sottisier_, Nr. 112; _Volksbuch_, Nr. 98; Barker, S. 93; _Tréfái_, -Nr. 98; Griechisch, Nr. 111; Serbisch, S. 174. - - -99. _Volksbuch_, Nr. 99; Barker, S. 93 ff.; _Sottisier_, Nr. 310; -_Tréfái_, Nr. 99; _Nawadir_, S. 30; Griechisch Nr. 126. - -_Tréfái_, S. 23. - - -100. Barker, S. 94 ff.; _Volksbuch_, Nr. 100; _Tréfái_, Nr. 100; -Griechisch, Nr. 127. - -Der zweite Teil für sich allein: Buadem, Nr. 8; Serbisch, S. 54; -Kroatisch, S. 31. - -Der ~Reiter, der sein Pferd nicht kennt~ usw. kehrt in der 90. -Facetie Poggios wieder: _Jocatio cuiusdam Veneti qui equum suum non -cognoverat_; auf dieser beruhen die Nr. 72 der _Tales and Quicke -Answeres_ (Hazlitt, I, S. 91 ff.), die Nr. 19 der _Pleasant Conceites -of old Hobson the Merry Londoner_ (Hazlitt, III, S. 33 ff.) und -der erste Teil des 40. Kapitels des _Lalenbuchs_ (v. d. Hagen, -_Narrenbuch_, S. 197 ff.; _Das Lalenbuch_, Stuttgart, 1839, S. 142). -Vgl. auch die 24. Novelle bei Des Periers, zit. Ausg. S. 112 ff. - -Der zweite Teil des Schwankes (~Verkehrt aufsitzen~) hat zwei -Parallelen in Costos _Fuggilozio_, zit. Ausg. S. 118: _Gofferia d’un -Veneziano caualcando, e sua accorta risposta_ und S. 163 ff.: _Risposta -mordace d’un Buffone_, deren zweite eine obszöne Begründung bringt. - - -101. _Sottisier_, Nr. 82; _Volksbuch_, Nr. 101; Barker, S. 95 ff.; -Nouri, S. 38; _Tréfái_, Nr. 101; Griechisch, Nr. 128. - -Gazeau, S. 205. - - -102. _Volksbuch_, Nr. 102; _Barker_, S. 96; _Tréfái_, Nr. 102; -Griechisch, Nr. 129. - - -103. _Volksbuch_, Nr. 103; Barker, S. 97; _Sottisier_, Nr. 311; -_Tréfái_, Nr. 103; _Nawadir_, S. 30; Griechisch, Nr. 130; Serbisch, S. -112. - - -104. _Volksbuch_, Nr. 104; Barker, S. 97 ff. (anders); _Sottisier_, Nr. -312; Tewfik, Nr. 27; Nouri, S. 97; _Tréfái_, Nr. 104; _Nawadir_, S. 30; -Griechisch, Nr. 131 und 21; Serbisch, S. 23; Kroatisch, S. 10. - -Clouston, _Noodles_, S. 91; Gazeau, S. 205 ff.; _Fourberies_, S. 68; -_Hartmann_, S. 65. - - -105. _Volksbuch_, Nr. 105; _Sottisier_, Nr. 313; _Tréfái_, Nr. 105; -_Nawadir_, S. 30; Griechisch, Nr. 86. - -Köhler, I, S. 497; _Fourberies_, S. 68 (die Schnurre findet sich schon -in dem _Rabi al abrar_ des 1143 verstorbenen Zamachschari). - -Vgl. die von Bolte zu Wickram, Nr. 39, S. 372 zusammengestellte -Literatur. - - -106. _Volksbuch_, Nr. 106; _Sottisier_, Nr. 314; Tewfik, Nr. 26; -_Tréfái_, Nr. 106; _Nawadir_, S. 30; Griechisch, Nr. 64; Serbisch, S. -29; Kroatisch, S. 10. - -Horn, S. 69 (eine ältere Version bei Zakani). - - -107. _Volksbuch_, Nr. 107; _Sottisier_, Nr. 190; Nouri, S. 144 ff.; -_Tréfái_, Nr. 107; Mardrus, S. 116; _Nawadir_, S. 30; Griechisch, Nr. -65; Serbisch, S. 41 ff. - - -108. _Volksbuch_, Nr. 108; _Sottisier_, Nr. 108; Buadem, Nr. 26; -_Tréfái_, Nr. 106; _Nawadir_, S. 30; Griechisch, Nr. 64; Serbisch, S. -29; Kroatisch, S. 10. - - -109. _Volksbuch_, Nr. 109; _Sottisier_, Nr. 315; _Tréfái_, Nr. 108; -Griechisch, Nr. 67; Serbisch, S. 185; Vgl. auch oben Nr. 10. - -_Tréfái_, S. 18. - -Vgl. weiter Reinisch, _Die Nuba-Sprache_, I, S. 179 ff. und A. de -Motylinski, _Dialogue et textes en dialecte de Djerba_, Paris, 1898, S. -24 ff. = Basset, _Contes populaires d’Afrique_, S. 23 ff. - - -110. _Volksbuch_, Nr. 110; _Sottisier_, Nr. 264 + 290; _Tréfái_, Nr. -110; Griechisch, Nr. 62; Serbisch, S. 115 ff. - -Gazeau, S. 206. - -Am nächsten den occidentalen Varianten der im zweiten Teile des -Schwankes erzählten Geschichte steht Panns Gedicht, S. 351 ff., dessen -Inhalt kurz ist, wie folgt: Da der Hodscha Nastratin Geld hat, schickt -er seinen Sohn in die Fremde studieren, und der kommt zur Freude seiner -Eltern mit den besten Zeugnissen heim. Als er nun die erste Nacht im -väterlichen Hause verbringt, sieht er auf der Decke Kuhmist kleben. Es -ist ihm unerklärlich, wie es die Kuh angestellt haben müsse, um dort -oben ihren Mist abzulagern; er sieht in der Mechanik, in der Mathematik -und in andern Büchern nach, kann aber die Lösung nicht finden. Am -Morgen kommt sich seine Mutter erkundigen, wie er geschlafen habe, und -da erzählt er ihr, welche Überlegungen ihn um seinen Schlaf gebracht -hätten. Auf die Antwort der Mutter, daß das Brett früher im Hofe -gelegen habe, wo es wahrscheinlich von irgendeinem Rinde beschmutzt -worden sei usw. meint er, daß man ihm auf den fremden Schulen die Dinge -nie so gut erklärt habe wie seine Mutter, die den besten Professor -für ihn abgegeben hätte. Sie ist nunmehr überzeugt, daß ihr Sohn ein -ebensolcher Dummkopf bleiben werde wie sein Vater Nastratin. - -Zu dieser Form des Schwankes haben Köhler, I, S. 497 ff., Bolte in der -_ZVV_, VII, S. 465 ff. und XI, S. 76, Basset in den _Fourberies_, S. -65 und Waas in den _Quellen der Beispiele Boners_, Dortmund, 1897, -S. 71 Parallelen beigebracht. Ich nenne dazu noch die folgenden: _The -Jests of Scogin_ bei Hazlitt, II, S. 71; _Archie Armstrongs Banquet of -Jests_, S. 359; Lehmann, _Florilegium politicum_, S. 738; V. Brunet, -_Facéties normandes_, Nr. 5 in der _RTP_, II, S. 108 ff.; A. Harou, -_Facéties des copères de Dinant_, Nr. 2 in der _RTP_, IV, S. 482 ff.; -Ch. Beauquier, _Blason populaire de la Franche-Comté_ in der _RTP_, XI, -S. 646; G. Calvia, _Facezie sopra gli abitanti di Sorso in Sardegna_, -Nr. 6 im _Archivio_, XXI, S. 380, und _Anthropophyteia_, V, S. 338 -ff. Weiter folge hier die oben bei Nr. 52 angezogene Stelle aus Euch. -Eyering, _Proverbiorum copia_, Eißleben, 1601, S. 591 ff.: - - Hernach bald an dem dritten tag - Der Doctor biß vmb neune lag, - Vnd lag verjrt in seinem bett, - Sich eins Kuhdrecks verwundern thet, - Des er gewar wurd an der deck, - Klebt oben an der dil der dreck, - Wist nicht, wie die Kuh kommen nauff. - Vnd als er jetzt gstanden auff, - Fragt er den Vater vmb bericht. - Der ward traurig vnd zu jm spricht: - Du geck, wie magstu darnach fragen; - Do solche dil im hoff noch lagen, - Die Kuh drüb ging vnd darauff schiß, - Vnd also nauff genagelt iß. - Eins mals trat er für seine Thür, - Hengt aus vnd zinselt von Natur, - Vergaß des Cuius vnuerwart, - Sah an die Sonn vnd dran vernart, - Gieng nein vnd thet zum Vater jehen, - Wie er die Sonn jtzt drauß gesehen; - Sprach: Vater, wie ich drauß thet stan, - Die Sonn eben gesehen an, - Bedüncket mich in alle meim Sinne, - Sie gleich der zu Venedig drinnen. - Der Vater schrack des noch viel mehr, - Sprach: Wo ist deine Kunst und lehr? - Ach weh meins Gelts, du nerrisch Kind, - Meinstu, das auch zwo Sonnen sind? - Von dir wird man diß sprichwort sagen, - Ein Ganß sey vbers Meer geflogen, - Ein Ganß auch wider kommen dar, - Die singt jtzt Gack Gack gleich wie vor. - -Endlich sei noch auf Lehmanns _Exilium melancholiae_, R, Nr. 99, S. -377 verwiesen, das analog wie Bütner, _Von Claus Narren_, S. 154 ff. -(Zincgref-Weidner, V, S. 151 ff.) folgendermaßen erzählt: - -Ein Pennal, als ihm einer Roßfeigen in die Schuch gelegt, verwundert er -sich darüber, wie nur das Pferd muß in die Schuch kommen seyn. - - -111. Barker, S. 98 ff.; _Volksbuch_, Nr. 111; _Sottisier_, Nr. 58; -_Tréfái_, Nr. 110; _Nawadir_, S. 31; Griechisch, Nr. 63; Serbisch, S. -119 ff. - - -112. _Sottisier_, Nr. 230; _Volksbuch_, Nr. 112; Tewfik, Nr. 14 = -_Tréfái_, Nr. 146; _Nawadir_, S. 31; Griechisch, Nr. 125; Serbisch, S. -39 ff.; Kroatisch, S. 7. - - -113. _Volksbuch_, Nr. 113; Barker, S. 99 ff.; _Sottisier_, Nr. 295; -Ethé, S. 249 ff.; Nouri, S. 211 ff.; _Tréfái_, Nr. 111; _Nawadir_, -S. 31; Kuka, S. 218 ff.; _Fourberies_, Nr. 45; Griechisch, Nr. 58; -Serbisch, S. 38; Kroatisch, S. 81. - -Gazeau, S. 206; Clouston, _Flowers_, S. 68; _Fourberies_, S. 66; -_Tréfái_, S. 22. - -Der Schwank ist nur eine Variante einer Erzählung aus _Tausend und -einer Nacht_ (übertragen von Henning, Leipzig, 1895 ff., II, S. 77 -ff.); vgl. dazu Chauvin, V, S. 159. - - -114. _Volksbuch_, Nr. 114; _Sottisier_, Nr. 59; _Tréfái_, Nr. 112; -_Nawadir_, S. 31; Griechisch, Nr. 59; Serbisch, S. 120. - - -115. _Volksbuch_, Nr. 115; Nouri, S. 83 ff.; _Tréfái_, Nr. 113; -_Nawadir_, S. 32; Griechisch, Nr. 60; Serbisch, S. 154. - -Köhler, I, S. 498; Clouston, _Flowers_, S. 69 ff.; _Tréfái_, S. 83 ff. - -Vgl. A. L. Stiefels Abhandlung _Der Schwank von den drei Mönchen, die -sich den Mund verbrannten_ in der _ZVV_, XIII, S. 88 ff. (Arienti, -nov. 46; Pauli, Nr. 672; Agricola, Nr. 505; Waldis, _Esopus_, III, Nr. -90 und _A Hundred Mery Talys_, Nr. 97). Arienti bietet aber nicht die -älteste Darstellung; vielmehr zitiert S. v. Arx, _Giovanni Sabadino -degli Arienti und seine Porretane_, Erlangen, 1909, S. 85 zwei ungefähr -dasselbe wie Arientis Novelle erzählende Oktaven aus Luigi Pulcis -_Morgante_, c. 16 (zuerst gedruckt 1482, aber zwischen 1460 und 1470 -verfaßt). - - -116. _Volksbuch_, Nr. 116; _Sottisier_, Nr. 129; _Tréfái_, Nr. 114; -Mardrus, S. 106 ff.; _Nawadir_, S. 32. - - -117. _Volksbuch_, Nr. 117; Barker, S. 100 ff.; _Sottisier_, Nr. 316; -Nouri, S. 33 ff.; _Tréfái_, Nr. 115; _Nawadir_, S. 32; Kuka, S. 219; -Griechisch, Nr. 87; Serbisch, S. 130 ff.; Kroatisch, S. 66 ff. - -_Tréfái_, S. 22. - - -118. _Volksbuch_, Nr. 118; _Sottisier_, Nr. 317; _Tréfái_, Nr. 116; -_Nawadir_, S. 33; Griechisch, Nr. 88. - - -119. _Volksbuch_, Nr. 119; _Sottisier_, Nr. 318; _Tréfái_, Nr. 117; -_Nawadir_, S. 33; Griechisch, Nr. 89; Serbisch, S. 118. - - -120. _Volksbuch_, Nr. 120; Barker, S. 101 ff.; Nouri, S. 137 ff.; -_Tréfái_, Nr. 118; _Nawadir_, S. 33; _Fourberies_, Nr. 17; Griechisch, -Nr. 90. - -Clouston, _Flowers_, S. 68 ff.; Basset, _Zenatia_, S. 172; Hartmann, S. -64. - - -121. _Volksbuch_, Nr. 121; _Sottisier_, Nr. 75 (Schluß); Tewfik, Nr. -45; _Tréfái_, Nr. 119; Griechisch, Nr. 68; Serbisch, S. 26; Kroatisch, -S. 17. - -Vgl. oben die Nrn. 49, 46 und 66, ferner unten Nr. 141 und 382. - -Eine serbische Erzählung (S. 137 ff.) lautet: - -Eines Morgens stand der Hodscha Nasreddin sehr früh auf und wollte in -Geschäften ins Dorf gehn. Die Nachbarn hatten sich aber besprochen, -sich mit ihm einen kleinen Spaß zu machen. Als er sein Haus verließ, -fragten sie ihn: »Wohin gehst du, Hodscha?« - -»Ins Dorf.« - -»Wie kannst du denn ins Dorf gehn, wo du doch gestern Abend gestorben -bist? Wir sind gekommen, um dich wegzutragen und zu begraben, wie es -unsere Pflicht als Nachbarn ist, und du willst ins Dorf!« - -»Laßt mich nur gehn,« sagte Nasreddin; »wenn ich zurückkomme, dann -meinetwegen.« - -»O nein,« schrien alle; »wie könnten wir das zugeben? Geh sofort wieder -heim, damit wir dich für das Begräbnis herrichten.« - -Nasreddin konnte sich nicht von ihnen losmachen. Die Nachbarn -wuschen ihn tüchtig, wie man einen Leichnam wäscht, legten ihn in -einen Sarg und trugen ihn zur Moschee. Unterwegs begegnete ihnen ein -Bekannter, ein gesetzter Mann; er hatte wenig Zeit und eilte in seinen -Geschäften. Die Nachbarn wollten ihn zwingen, mit ihnen zu gehn, er -aber entschuldigte sich, daß er eine notwendige Verrichtung habe, und -Gott werde es ihm nicht verübeln, daß er an dem Leichenbegängnis nicht -teilnehmen könne. - -Aber das half ihm nichts, und als er sich durchaus losmachen wollte, -hob der Hodscha den Kopf aus dem Sarge und sagte zu ihm: »Du versuchst -vergebens, Freund, dich ihrer zu erwehren; das gelingt niemand. Ich -habe wirklich eine wichtigere Arbeit gehabt als du; aber was tut das, -wenn mich diese Horde nicht einmal reden läßt!« - -Zu dem Motive vom ~eingebildeten Toten~ siehe weiter außer Bebel, -I, S. 169 ff. (dazu hauptsächlich Clauvin, VIII, S. 98, ferner -Rittershaus, S. 359 ff.) die Noten auf S. 265 ff. meiner Ausgabe von -Morlinis _Novellen_, München, 1908 und die 149. Facetie Arlottos (II, -S. 151 ff.); eine eigentümliche Variante bietet die 10. Adventure bei -Mackenzie, _The Marvellous Adventures and Rare Conceits of Master Tyll -Owlglass_, London, 1890, S. 50 ff. - - -122. _Volksbuch_, Nr. 122; Barker, S. 103; _Sottisier_, S. 319; -_Tréfái_, Nr. 120; _Nawadir_, S. 33; Griechisch, Nr. 69; Serbisch, S. -42 ff. - -Vgl. Buadem, Nr. 140. - - -123. _Volksbuch_, Nr. 123; _Sottisier_, Nr. 320; Buadem, Nr. 115; -Nouri, S. 188 ff.; _Tréfái_, Nr. 121; _Nawadir_, S. 33; Griechisch, Nr. -70; Serbisch, S. 92 ff.; Kroatisch, S. 63. - -124. _Volksbuch_, Nr. 124; _Sottisier_, Nr. 28; Nouri, S. 226 ff.; -_Tréfái_, Nr. 122; _Nawadir_, S. 34; Kuka, S. 219 (zwar nicht von -Nasreddin, aber mitten unter den auf ihn bezüglichen Anekdoten); -Griechisch, Nr. 71; Serbisch, S. 172 ff. - -Köhler, I, S. 498; Gazeau, S. 207; Clouston, _Noodles_, S. 92; -_Fourberies_, S. 33; Basset in der _RTP_, XI, S. 496; _Tréfái_, S. 11 -ff. - -Zu der ~Rettung des Mondes~ vgl. weiter: Müllenhoff, _Sagen, Märchen -und Lieder der Herzogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg_, 4. -Aufl., Kiel, 1845, Nr. 111, S. 95 (nur erwähnt); E. Meier, _Deutsche -Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben_, Stuttgart, 1852, II, -Nr. 402, S. 361 = Merkens, I, S. 16, Nr. 21; Bronner, _Bayerisches -Schelmen-Büchlein_, S. 105 ff., 189 ff. und 190; _Am Ur-Quell_, III, -S. 29 (jüdisch aus Chelm); V. Brunet, _Facéties normandes_, Nr. 11: -_La lune prise au piège_ in der _RTP_, II, S. 211 ff.; J. de Chesnaye, -_Blasons populaires de la Vendée_, Nr. 1 in der _RTP_, XXII, S. 88; G. -Amalfi, _J. Chiochiari nel mandamento di Tegiano_ im _Archivio_, VII, -S. 132; Ispirescu, S. 103 (Gaster im _Magazin_, XCVI, S. 613 ff.); -Veckenstedt, _Zamaiten_, I, S. 235 ff.; Jacobs, _English Fairy Tales_, -3^{rd} Ed., London, 1907, S. 13 ff. - -In andern Versionen wird ein Esel getötet, weil man meint, er habe -den Mond, der sich im Wasser gespiegelt hat, ertränkt: Ortoli, _Les -contes populaires de l’île de Corse_, Paris, 1883, S. 252 ff.: _U -Bastelicacciu et son âne_; Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_, -III, S. 142 ff.: _L’âne de Montastruc_; vgl. hierzu Köhler, I, S. 498 -und 90 und Clouston, _Noodles_, S. 45. Hierher gehört auch folgende -Historia von Klaus Narr, S. 478 ff. (gekürzt bei Zincgref-Weidner, V, -S. 171): - -Clauß stund in einem Fenster im Saale, am abend da der Mond schiene -vnnd der Himmel voll Sternen stund, die sahe er klar vnd hell in dem -Wasser herwider leuchten, vnd dachte, der Himmel mit den Sternen würde -ersauffen, gieng von demselben Fenster hinweg, an ein anders, vnd sahe -die Sternen im Wasser wie vor, doch nicht alle, vnd sprach: Es wird der -gantze Himmel, als ich sehe, nicht ersauffen. Zu letzt kam er an ein -Fenster, von dem er nicht in das Wasser sehen kondte, vnnd sahe auch -keinen Sternen mehr, da rieff er: Zu Beth, lieben Brüder, zu Beth, die -Liechter am Himmel sind alle verbronnen, aber die Sternen sind alle -wider auß dem Wasser, vnnd ist nicht einer verbronnen. - -In dem 26. Stücke der von E. Chavanne übersetzten _Fables et contes -de l’Inde, extraits du Tripitaka chinois_ (_Actes du XIV^e congrès -international des orientalistes_, Paris, 1906, Sect. V, S. 138 ff.) und -bei Schiefner, _Tibetan Tales_, translated by W. R. S. Ralston, London, -1906, S. 353: _The monkeys und the moon_ bilden Affen, um den Mond aus -einem Brunnen zu ziehen, eine Kette, indem sich einer an den andern -hängt; als dann der Ast bricht, woran sich der oberste hält, fallen -alle ins Wasser. In ähnlichen Erzählungen, wo, um den Mond zu fangen, -eine solche Kette[119] gebildet wird, geschieht die Katastrophe, -weil sich der oberste in die Hände spucken will: _Am Ur-Quell_, II, -S. 192 (von den Büsumern); Ch. Beauquier, _Blason populaire de la -Franche-Comté_ in der _RTP_, XI, S. 649: _Les fous de Tschervâ_. - -Schließlich sei noch eine Anspielung auf eine Ortsneckerei erwähnt, -die sich in dem Widmungsbriefe der 26. des III. Teils von Bandellos -_Novelle_ findet (zit. Ausg., S. 584): Signori miei, voi cercate, come -fanno i Modonesi, la luna nel pozzo .... - - -125. _Volksbuch_, Nr. 125; Barker, S. 104 ff.; _Sottisier_, Nr. 321; -Tewfik, Nr. 57; Nouri, S. 185; _Tréfái_, Nr. 123; Griechisch, Nr. 72; -Serbisch, S. 31 ff.; Kroatisch, S. 24. Vgl. Murad, Nr. 13. - -Hartmann, S. 63. - - - - -2. Aus Manuskripten verschiedenen Alters. - - -126. _Sottisier_, Nr. 2. - - -127. _Sottisier_, Nr. 4; vgl. Buadem, Nr. 36 (Serbisch, S. 63; -Kroatisch, S. 38). - -Eine ähnliche Geschichte steht im _Nafhat al jaman_ von asch Schirwani -(Basset, _RTP_, II, S. 502); der Gedanke findet sich aber schon bei -Bar-Hebraeus, S. 152, Nr. 605: - -Another fool seeing an Arab minaret from which men were calling to -prayer, said to his companion, »How very tall the men who built this -minaret must have been!« His friend replied, »O silly man, how could -any man be as tall as this? They built it first of all on the ground, -and then set it up.« - -Dem entspricht eine persische Erzählung (Kuka, S. 175, Nr. 65), wo das -Minaret durch ›a very high tower‹ ersetzt ist. - - -128. _Sottisier_, Nr. 5; Serbisch, S. 47. - -Clouston, _Noodles_, S. 91 ff. - -Der Schwank liest sich wie eine Parodie auf die folgende Erzählung, die -in Gladwins _Persian Moonshee_, II, S. 15, Nr. 34 steht: - -Somebody seized a Dirveish’s turband, and ran away with it. The -Dirveish repaired to the churchyard, and there seated himself. The -people said to him, »the man who took your turband went towards the -orchard; why are you sitting in the churchyard, what are you about?« He -answered, »he too must come here at last, and therefore I have seated -myself in this place.« - -Tatsächlich wird auch diese Geschichte von Nasreddin erzählt (Serbisch, -S. 169). - - -129. _Sottisier_, Nr. 8. - - -130. _Sottisier_, Nr. 11. - - -131. _Sottisier_, Nr. 12. - - -132. _Sottisier_, Nr. 15. - - -133. _Sottisier_, Nr. 16; Ethé, S. 253 ff. - -Clouston, _Noodles_, S. 93; _Fourberies_, S. 30. - -Sehr ähnlich ist die 192. Facetie Poggios _De sono_ (der angenehmste -Klang ist der der Tischglocke); zu den zwei Bearbeitungen bei Noël, II, -S. 187 noch _Der edle Fincken-Ritter_, o. O. u. J. (»Gedruckt in der -jetzigen Welt«), S. 62, Nr. 365. - - -134. _Sottisier_, Nr. 22; _Volksbuch_, (nur bei Camerloher), Schluß; -Barker, S. 104; Tewfik, Nr. 30; Serbisch, S. 11 ff.; Kroatisch, S. 10 -ff. - - -135. _Sottisier_, Nr. 23. - -Eine ähnliche Erzählung steht in _Tausend und einer Nacht_, XIX, S. 15 -ff.; vgl. Chauvin, VIII, S. 108. - - -136. _Sottisier_, Nr. 25; Galland, S. 16 ff. (Un bon homme de -Sivri-Hissar ....). - -Horn, S. 69 ff. (Zakani). - - -137. _Sottisier_, Nr. 26. Ein Schwank in der serbischen Ausgabe (S. -181) lautet: - -Der Hodscha Nasreddin hatte für sich und seine Freunde, wenn ihn -die besuchen kämen, einige Wintervorräte aufbewahrt, aber die Mäuse -machten sich darüber und fraßen allmählich alles auf. Als er das gewahr -wurde, wußte er in seinem Zorne nicht, wie er die Mäuse fangen sollte, -und noch weniger, wie er sie aus dem Hause treiben könnte. Und also -zornig schrie er: »Wartet, wartet, ihr Abscheulichen und Söhne von -Abscheulichen! ich werde es euch schon zeigen!« Er schaffte ein Bündel -Stroh ins Haus, zündete es an und schloß die Tür. Als das Haus brannte, -fingen die Mäuse zu schreien an, und Nasreddin rief fröhlich: »Aha! -aha! so ists recht, daß ihr einmal merkt, wem ihr Schaden machen dürft!« - -Eine Variante steht ebendort, S. 186. - -Zu der ~Verbrennung eines Hauses des Ungeziefers halber~ siehe die -Noten Österleys zu Pauli, Nr. 37, S. 477 und Boltes zu Schumanns -_Nachtbüchlein_, Nr. 1 (Tübingen, 1893, S. 384 und hinter Freys -_Gartengesellschaft_, S. 276), ferner Hans Sachs, _Schwänke_, V, S. -229; weiter vgl. die 6. Erzählung in den _Merry Tales of the Mad Men -of Gotham_ (Hazlitt, III, S. 9), die bei Clouston, _Noodles_, S. 41 aus -der _Tale of Beryn_ abgedruckten Verse, und das folgende Stück (Nr. -306) der _Exempla_ of Jacques de Vitry, ed. by Crane, London, 1890, S. -128: - -Quidam ita pusillanimes sunt quod ictibus inimici statim cedunt -malentes peccatis consentire et vastari quam tentationibus molestari, -similis cuidam fatuo qui, cum muscis valde infestaretur, domum propriam -combuscit ut muscas pariter combureret. Ita multi dum muscas sustinere -nolunt igne luxurie se vastari et incendi permittunt. - - -138. _Sottisier_, Nr. 30. - - -139. _Sottisier_, Nr. 34. In einer entsprechenden serbischen Erzählung -(S. 110) sagt Nasreddin: »Es ist genug, daß sie (die Zwiebeln) tagsüber -wachsen; was einer hat, soll er bewahren, und was mir gehört, soll bei -mir bleiben.« - - -140. _Sottisier_, Nr. 36. - -D’Herbelot (_Orientalische Bibliothek_, Halle, 1785 ff., I, S. 524) -erzählt ähnliches von Bahlul, dem Hofnarren Harun al Raschids; nach -D’Herbelot steht die sicherlich verdorbene Schnurre bei Flögel, S. 172. - -Eine hübsche Variante bringt Kuka, S. 192: - -In Ispahan there was a madman who, standing in the bazár, used to beat -the passers-by, saying »Why don’t you all take one side of the road?« -As he would not listen to reason, and as using force against him was -out of the question, owing to the Persians regarding a madman as one -rapt in Divine ecstasy, a wise man advised the men to bring forward -another madman to argue with this one. This was done; and when the -first madman asked the above question to the passers-by, the other -replied, »You know, the earth is like a shield floating on water. If -all the people were to go on one side, that part would become too -heavy, and the earth would be overturned.« - -Strange to say, this reply satisfied the first madman, and he gave up -annoying the passers-by. - - -141. _Sottisier_, Nr. 37. - -Vgl. oben die Nrn. 49, 46, 66, 121 und 382. - - -142. _Sottisier_, Nr. 42; Serbisch, S. 37. - -Vgl. Nr. 282. - -Eine hübsche Analogie bietet ein Schwank in Bronners _Bayerischem -Schelmen-Büchlein_, S. 79 ff.: _Die Stierwascher_, der aber auch als -Neckgeschichte für eine Reihe salzburgischer Orte erzählt wird. - - -143. _Sottisier_, Nr. 43; Serbisch, S. 162 ff. - - -144. _Sottisier_, Nr. 44; Nouri, S. 77 ff.; Kroatisch, S. 76 ff. - - -145. _Sottisier_, Nr. 45. - - -146. _Sottisier_, Nr. 46; Tewfik, Nr. 32 = _Tréfái_, Nr. 141 = -Serbisch, S. 29 (an allen drei Stellen ist der Text verdorben); -Griechisch, Nr. 23; Kroatisch, S. 12 ff.; Pann, S. 346 ff. - -Dieselbe Geschichte wird bei Gonzenbach, I, Nr. 37, S. 260 von Giufà -erzählt; vgl. die Nachweise dazu von Köhler und Bolte in der _ZVV_, VI, -S. 74. - -Vgl. weiter die 122. Facetie Arlottos und meine Noten dazu (II, S. 105 -ff. und 234 ff.). - - -147. _Sottisier_, Nr. 49. - - -148. _Sottisier_, Nr. 51. - - -149. _Sottisier_, Nr. 52. - - -150. _Sottisier_, Nr. 56. - - -151. _Sottisier_, Nr. 60. - - -152. _Sottisier_, Nr. 63. Für sich allein kommt der Schwank nur hier -vor; in allen andern Darstellungen ist er mit Nr. 326 zusammengezogen: -Dieterici, _Chrestomathie Ottomane_, Berlin, 1854, S. 31 ff. -(_Fourberies_, S. 38 und 65); Ethé, S. 244; _Tréfái_, Nr. 137; Kunos -bei Radloff, _Die Sprachen der türkischen Stämme_, Petersburg, 1866 -ff., VIII, S. XIX ff.; Mardrus, S. 107 ff.; Sachau, _Skizze des -Fellichi-Dialekts_ von Mosul, S. 71 ff. (ebenfalls von Nasreddin). - - -153. _Sottisier_, Nr. 66. - - -154. _Sottisier_, Nr. 67; Buadem, Nr. 31; Serbisch S. 62; Kroatisch, S. -37. - - -155. _Sottisier_, Nr. 69. - - -156. _Sottisier_, Nr. 70. - -Galland, S. 21. - - -157. _Sottisier_, Nr. 71; Serbisch, S. 157 ff. (wirklich von Nasreddin). - -_Fourberies_, S. 3 und 39 ff. die Geschichte steht auch in dem -_Thamarat al aurak_ von ibn Hidschdscha († 1434)[120]. - - -158. _Sottisier_, Nr. 72; Buadem, Nr. 17; Serbisch, S. 57; Kroatisch, -S. 33 ff. - -Köhler, I, S. 506; _Fourberies_, S. 40. - -Vgl. weiter Köhler, II, S. 633 ff., Bebel, I, S. 177 und Papini, _La -leggenda di Dante_, S. 84 ff. Zu den an diesen Stellen gegebenen -Parallelen kommen noch: Kuka, S. 179; _Facetie, motti, buffonerie, et -burle del Piovano Arlotto, del Gonnella et del Barlacchia_, Firenze, -1565, S. 129 ff. (von Barlacchia); danach französisch G. Chappuis, -_Les Facétieuses Iournées_, Paris, 1584, i. V, n. 9, Bl. 154^a ff.; -Garzoni, _La piazza universale di tutte le professioni del mondo_ (1. -Ausg. 1579), Venezia, 1616, S. 331; Sagredo, _L’Arcadia in Brenta_, -S. 383 ff.; Garibay, _Cuentos_ in den _Sales españolas_, II, S. 52; -Seb. Mey, _Fábulario_, Fáb. 56 (Menéndez y Pelayo, II, S. CIX ff.); -Eyering, I, S. 85 ff.; Melander, _Joco-Seria_, deutsch, Lich, 1605, II, -S. 423, Nr. 377 (nicht in den lateinischen Ausgaben); Lehmann, _Exilium -melancholiae_, F, Nr. 31; Gerlach, _Eutrapeliae_, Leipzig, 1656, I, Nr. -952; Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_, S. 626, Nr. 2982; _Jacke of -Dovers Quest of Inquirie_ bei Hazlitt, II, S. 322 ff.; _Joe Miller’s -Jests_, S. 17, Nr. 97. - - -159. _Sottisier_, Nr. 74. - - -160. _Sottisier_, Nr. 76; _Nawadir_, S. 46; Griechisch, S. 110; -Serbisch, S. 125; Pann, S. 336 ff. Vgl. unten Nr. 394. - -_Fourberies_, S. 41; Horn, S. 70 (Zakani; die Erzählung aus dem -_Mesnewi_ von Dschelaleddin Rumi [transl. by E. H. Whinfield, 2. ed., -London, 1898, S. 130], auf die Horn verweist, hat nur ganz allgemeine -Beziehungen). - -Eine entfernte Ähnlichkeit hat eine Schnurre im _Nuzhat al udaba_, die -bei Hammer, _Rosenöl_, II, Stuttgart, 1813, S. 302, Nr. 177 übersetzt -ist; zu ihr stimmt einigermaßen die Geschichte von dem Pfarrer von -Mößkirch, die nach der _Zimmerischen Chronik_, 2. Aufl., Freiburg i. -B., 1881, II, S. 439 zu dem Sprichworte Anlaß gegeben hat: »Das walt -Gott! sprach pfaff Petter, do stig er uf die magt.« - - -161. _Sottisier_, Nr. 78; Buadem, Nr. 88; Serbisch, S. 82; Kroatisch, -S. 51. - -Clouston, _Noodles_, S. 90. - -Gesteigert ist die Komik in folgender persischer Schnurre bei Kuka, S. -157: - -A Syrian went to a carpenter’s workshop, and asked him to make a door -for him. The carpenter wanted to know the length and breadth of the -door, whereupon the Syrian went home, measured the breadth of his -doorway with his extended arms, and, keeping the arms so outstretched, -began to return to the carpenter. But on his way back he encountered -a wag, who, by way of a practical joke, tripped him up, and laid him -flat on his back, on the ground. Even then, the Syrian would not make -use of his arms, but kept them extended, and being unable to rise in -this position, went on abusing the man and requesting the passers-by to -pick him up. When some one offered to raise him, he shouted out, »Don’t -take hold of my arms or you would destroy the measurement of my door. -Take me up by the beard.« So he was picked up in the way suggested by -himself; and he went away quite a happy man at the thought, that in -spite of all difficulties he had preserved the measurement of his door. - -Merkens, II, S. 13 ff., Nr. 14. - - -162. _Sottisier_, Nr. 83. - -Merkwürdige Parallelen zu diesem Schwanke bieten im _Jacke of Dover_ -die Erzählung von dem _Foole of Nottingham_ (Hazlitt, II, S. 326 ff.) -und die folgende aus _Archie Armstrong’s Banquet of Jests_, S. 184 ff.: - -A Gentleman walking somewhat late in the night, was taken by the Watch, -and had before the Lanthorne; where they very strictly demanded who hee -was, and whom hee served: he answered, that hee was, as they say, a -man, and that hee served God. I, say you so, quoth the Constable, then -carry him to the Counter, if hee serve no body else: yes sir: replied -the Gentleman, I serve my Lord Chamberlaine. My Lord Chamberlaine? -(saith the Constable) why did you not tell me so before? Marry, quoth -the Gentleman, because I had thought, thou loved God better than my -Lord Chamberlaine. - - -163. _Sottisier_, Nr. 84; _Fourberies_, Nr. 39; vgl. auch Serbisch, S. -110 ff. - -_Fourberies_, S. 42 ff.; Basset in der _RTP_, XI, S. 497 ff. - -Die Literatur über das Motiv von dem ~Kürbis~ etc. ~als Pferdeei~ -(Eselsei etc.) findet man zusammengestellt in Boltes Noten zu Freys -_Gartengesellschaft_, S. 214 ff., im _Archiv für slavische Philologie_, -XXII, S. 301 und 309 und XXIX, S. 452 und bei M. Böhm, _Lettische -Schwänke_, Reval, 1911, S. 111; dazu noch Keller, _Schwaben_, S. 136 -ff. und Bronner, _Schelmen-Büchlein_, S. 113 ff. Über das Motiv von den -~Luftschlössern~, das in der Erzählung des _Sottisier_ (nicht in der -der _Fourberies_) den Schluß bildet, vgl. die von mir im _Euphorion_, -XV, S. 7 ff. verzeichnete Literatur, hauptsächlich Bolte zu Wickram, S. -391 und zu Montanus, S. 603 ff., ferner J. Hertel, _Tantrâkhyâyika_, -Leipzig, 1909, II, S. 148 ff. und I, S. 140. Es kommt aber auch -in einer Erzählung von Nasreddin selbständig vor, und zwar in der -serbischen Ausgabe, S. 48, in einer eigentümlichen Variante: - -Eines Tages fand der Hodscha Nasreddin auf der Straße ein Hufeisen. -Außer sich vor Freude, lief er nach Hause und sagte zu seiner Frau: -»Schau nur, was ich gefunden habe! Dieses Hufeisen mußt du gut -aufheben; bis ich noch dreie gefunden habe, dann kaufe ich ein Pferd -und dann reisen wir miteinander nach Mekka.« - -»Ja,« antwortete die Frau, »und auf der Rückreise besuchen wir meine -Eltern.« - -»Du hast wirklich kein Herz,« fiel ihr Nasreddin ins Wort; »du willst -wohl das Pferd nicht ein bißchen verschnaufen lassen!« - - -164. _Sottisier_, Nr. 85. - -Vgl. Behrnauer, _Die vierzig Veziere_, Leipzig, 1851, S. 233 ff. - - -165. _Sottisier_, Nr. 86. - -~Löcher mit Speise verschmieren~: s. unten Nr. 444. - -~Spiegelbild verkannt~: s. unten Nr. 311. - - -166. _Sottisier_, Nr. 87. - -Vgl. Domenichi, _Facetie_, 1548, Bl. C_{4}^b (1562, S. 138, 1581, S. -171): - -Dicendosi da alcuni Sanesi, che in vn certo caso occorso i Fiorentini -haueuano perduto il ceruello, disse Cosmo: E’ non lo possono già -perdere eßi. Forse voleua tassargli di non hauerlo mai hauuto. - -Ähnlich ist Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_, S. 35, Nr. 159. - - -167. _Sottisier_, Nr. 88. - -Köhler, I, S. 506. - -Vgl. meine Nachweise zu Morlinis Nov. 32, S. 287 ff. und zu -_Mönchslatein_, Nr. 13, S. 204; dazu noch: Carbone, _Facezie_, S. 59 -ff., Nr. 84; Casalicchio, C. I, d. 4, a. 5, S. 252 ff.; Pitrè, III, S. -324 ff., Nr. 180; Crane, S. 287 ff.; G. Amalfi, _XII facezie e motti -raccolti in Piano di Sorrento_, Nr. 9 im _Archivio_, XXI, S. 366 ff.; -_Il medico e l’amalato_; Eyering, _Proverbiorum copia_, I, S. 42 ff.; -Lehmann, _Exilium melancholiae_, S, Nr. 84, S. 398; Harsdörfer, _Ars -apophtegmatica_, S. 99, Nr. 442; Merkens, III, S. 127 ff., Nr. 103; -_Tales und Quicke Answeres_, Nr. 50 (Hazlitt, I, S. 65 ff.); _Archie -Armstrong’s Banquet of Jests_, S. 95 (ebenso wie _Mönchslatein_, Nr. -13 kombiniert mit dem unten Nr. 439 erwähnten Motive von der Heilung -durch Lachen); Clouston, _Noodles_, S. 168 ff.; G. Georgeakis et Léon -Pineau, _Le Folk-lore de Lesbos_, S. 131 ff.: _Les deux amis_. - - -168. _Sottisier_, Nr. 89. - - -169. _Sottisier_, Nr. 91. - -Der Schwank von dem ~Einfältigen, der den für einen gewissen Fall -erhaltenen Befehl bei einem andern Anlaß, der ein andres Benehmen -erfordern würde, buchstäblich befolgt~, existiert, auch auf Nasreddin -übertragen, noch in einer deutlichern Form; wie Kúnos in der Einleitung -zu _Naszreddin hodsa tréfái_ S. 26 bemerkt, hat nach tatarischen -Quellen Iwanitzky ein »Reiseerlebnis« des Hodschas ins Russische -übersetzt, und dieses folge hier nach dem ungarischen Texte: - -Es geschah einmal, daß Nasreddin auf seinen Wegen Totengräbern -begegnete, und die begrüßte er mit dem Gruße: »Friede sei mit euch!« -Die Totengräber prügelten ihn weidlich durch, weil er nicht so hätte -grüßen sollen, sondern beide Hände erheben und für den Frieden der -Toten bitten. Der Hodscha merkte sich das und ging weiter. - -Er traf eine Menge Leute, die singend und tanzend an ihm -vorüberzogen. Kaum hatte er die bemerkt, so erhob er beide Hände -und begann das Totengebet. Sie prügelten ihn ebenso, weil man eine -Hochzeitsgesellschaft nicht mit diesem Gebete empfangen, sondern mit -ihnen springen und tanzen solle. Auch das merkte sich der Hodscha. - -Auf seinen weitern Wegen begegnete er einem Jäger, der gerade einem -Hasen auf der Spur war. Er begann zu springen und zu tanzen, und -verscheuchte mit diesem Lärme den Hasen. Der Jäger fiel über ihn her -und prügelte ihn mit dem Gewehrkolben durch, weil er nicht auf den -Fußspitzen gegangen sei, bald geduckt und bald aufrecht. Auch das -merkte er sich. - -Sein Weg führte ihn bei Hirten vorüber, die eine zahlreiche Schafherde -vor sich hertrieben. Da duckte er sich bald, bald ging er aufrecht; -darob erschraken die Schafe so, daß sie nach hundert Richtungen -auseinanderliefen, und auch dafür mußte er büßen. - -Vgl. dazu Bebel, I. Buch, Nr. 26 und 27 samt den I, S. 128 gegebenen -Nachweisungen, hauptsächlich Boltes Noten zu Frey, Nr. 1, a, S. 212 -ff., ferner _Archiv für slavische Philologie_, XXII, S. 309. Ähnliche -Darstellungen, die wohl zu unterscheiden sind von denen, wo es sich -einfach um dumme Streiche eines Sohnes oder Ehemannes handelt, sind -noch: P. Sébillot, _Littérature orale de la Haute-Bretagne_, Paris, -1881, S. 92 ff. und 102 ff., derselbe, _Littérature orale d’Auvergne_, -Paris, 1898, S. 84 ff., Clouston, _Noodles_, S. 123 ff. (auch zum -folgenden), Jacobs, _English Fairy Tales_, S. 152 ff.: _Lazy Jack_, und -S. 249 und Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 52 ff., Nr. 32 und teilweise -S. 54 ff., Nr. 33. - -Oft bezieht sich der mißverstandene Befehl auf die Worte der ~Ansprache -oder die Begrüßung~, wie z. B. in dem von Pitrè III, S. 362 ff. als Nr. -7 seiner Giufàgeschichten mitgeteilten Schwänke (Monnier, S. 13 ff.), -zu dessen Anfange die unten als Nr. 435 gebrachte Hiohàerzählung eine -Parallele bildet; dazu vergleiche Köhler, I, S. 87 ff. und 50, Boltes -Noten zu Montanus, _Gartengesellschaft_, Nr. 50, S. 602, Rittershaus, -S. 429 ff. und _Archiv für slavische Philologie_, XXII, S. 304 und -309. An weitern Versionen seien angegeben Merkens, I, S. 124 ff., Nr. -131, Wilhelm Busch, _Ut ôler Welt_, München, 1910, S. 35 ff., Nr. 16, -L. Léger, _Recueil de contes populaires slaves_, Paris, 1882, S. 231 -ff., H. Carnoy, _Littérature orale de la Picardie_, Paris, 1883, S. 186 -ff., Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_, III, S. 137 ff., Louis -Dart, _De mal en pis »Comme Tribuet«, Conte Champenois_ in der _RTP_, -XI, S. 321 ff., eine nordfranzösische Erzählung, _Jean l’innocent_, -mitgeteilt von Ed. Edmond ebendort, XX, S. 94 ff., Denis Bressan, -_Contes populaires de La Bresse_, Nr. 3, ebendort, XXIII, S. 350 ff., -Jacobs, _More English Fairy Tales_, London, 1894, S. 195 ff. und 242, -ein japanischer Schwank, _Der dumme Tempo_, erzählt von Iguchi im -_Globus_, 69, Nr. 3, abgedruckt bei Aug. Seidel, _Anthologie aus der -asiatischen Volkslitteratur_, Weimar, 1898, S. 44 ff. und J. Hinton -Knowles, _Folk-Tales of Kashmir_, London, 1888, S. 189 ff. - - -170. _Sottisier_, Nr. 93. - -Ein ähnlicher Schwank aus Bosnien, ebenfalls von Nasreddin, wird in -der _Anthropophyteia_, IV, S. 385 ff. erzählt; eine Parallele dazu, -aber nicht von Nasreddin, steht bei Roda Roda, S. 40 ff. Eine andere -Version, deren Anfang an den von Nr. 262 erinnert, steht in der -serbischen Ausgabe, S. 182 ff.: - -Einmal ging der Hodscha Nasreddin mit dem Sultan auf die Jagd; alle -hatten Falken mit, nur Nasreddin eine Krähe. Im Felde angelangt, ließen -alle ihre Falken steigen, und auch Nasreddin ließ seine Krähe aus. -Die ging auf einen Stier nieder, und den band Nasreddin sofort an den -Hörnern an und führte ihn mit sich, als ob der Stier jetzt ihm gehören -würde, weil ihn seine Krähe erjagt habe. Aber der Besitzer wollte ihm -den Stier nicht lassen; obwohl ihm der Sultan selber sagte, daß er ihn -ihm lassen solle, ging er zum Kadi und klagte wider Nasreddin. - -Als Nasreddin davon hörte, lief er schnell zum Kadi und versprach ihm -ein Geschenk, wenn ihm der Stier nach seinem Spruche zufalle. Der Kadi -sagte es zu, und als beide Streitteile vor Gericht kamen, der Besitzer -sowohl, als auch der Hodscha Nasreddin, sagte er: »Die Krähe des -Hodschas hat den Stier erjagt, und was einer erjagt, das ist sein«; und -damit ließ er den Besitzer des Stiers hinauswerfen. - -Am nächsten Tage nahm der Hodscha einen Topf und füllte ihn fast bis -zum Rande mit Stiermist, darüber legte er ein Kohlblatt und auf dieses -gab er ein wenig Butter; und diesen Topf schickte er dem Kadi als -Geschenk. Der Kadi kam des Nachts nach Hause und sagte, weil er gerade -Lust auf Butter hatte, seiner Frau, sie solle ihm den Topf bringen. -Die Frau brachte ihn und er nahm einen Löffel, fuhr damit in die Mitte -hinein und kostete. Aber er riß den Löffel sofort wieder aus dem Munde -und rief: »Pfui Teufel!« Dann sah er nach, was es sei. Er ärgerte sich -grimmig und ließ Nasreddin rufen; und er sagte voller Zorn zu ihm: -»Womit hast du mich gefüttert, du niederträchtiger Kerl?« »Du hast dich -selber gefüttert, erhabener Kadi,« antwortete der Hodscha; »aus dem -Topfe hast du schon gegessen, als du das Urteil gesprochen hast. Wie -könnte denn eine Krähe einen Stier erjagen?« Und damit ging er. - - -171. _Sottisier_, Nr. 94; Serbisch, S. 25 ff.; Pann, S. 332. - -Krauss, _Zigeunerhumor_, S. 47 ff. - - -172. _Sottisier_, Nr. 95; Serbisch, S. 149 ff. - -Ebenso Gladwin, _Persian Moonshee_, II, S. 19 ff., Nr. 50 und Krauss, -_Zigeunerhumor_, S. 48 ff.; sehr nahe stehn auch die Novellen 3 und 4 -in Arientis _Porrettane_, zit. Ausg., Bl. 8^b ff. und 10^a ff. und der -auf der einen beruhende Schwank in der _Arcadia in Brenta_, S. 170 ff. -Vgl. auch Montanus, _Gartengesellschaft_, Nr. 19 (die Nachweise Boltes -S. 597). - - -173. _Sottisier_, Nr. 96; Serbisch, S. 40 (»Küß ihn zweimal; ich werde -ihn halten, damit er nicht ausreißen kann«). - -Vgl. eine Stelle im _Kitab al ikd al farid_ von Abdirabbihi, die Basset -in der _RTP_, XVII, S. 94 übersetzt hat; dort ist die Anspielung auf -den 49. Vers der 5. Sure des Korans deutlicher ausgedrückt. - - -174. _Sottisier_, Nr. 98. - - -175. _Sottisier_, Nr. 101; Serbisch, S. 180 ff. (Schluß geändert). - - -176. _Sottisier_, Nr. 103. - - -177. _Sottisier_, Nr. 105; vgl. oben Nr. 16. - - -178. _Sottisier_, Nr. 107. - - -179. _Sottisier_, Nr. 109. - -Es gibt eine große Zahl Geschichten von Nasreddin, die alle denselben -Eingang, aber eine verschiedene Pointe haben: Tewfik, Nr. 56 (= -_Tréfái_, Nr. 165 [statt 166] und Serbisch, S. 21), Nouri, S. 163 ff. -(= Kroatisch, S. 74 ff.) und Serbisch, S. 45; die beste ist jedoch die -folgende (Serbisch, S. 127): - -Eines Tages hatte der Hodscha Nasreddin so viel getrunken, daß er sich -nicht mehr auf den Beinen halten konnte, und er schlief ein. Als er -ganz matt erwachte, wollte er vors Haus gehn, konnte aber die Treppe -nicht finden und fiel in ein Loch; dort blieb er liegen. Sein Weib kam -gelaufen und fragte ihn, ob er noch lebe; er antwortete: »Laß mir die -Popin rufen.« - -Sie meinte, er sei nicht recht bei Sinnen, und lief um einen Arzt. Als -der Arzt kam, ließ ihn sich der Hodscha gar nicht nahe kommen, sondern -fragte ihn, kaum daß er ihn sah: »Bist du schon jemals über eine Treppe -gefallen?« - -»Noch nie,« antwortete der Arzt. - -»Dann kannst du mir auch nicht helfen,« sagte Nasreddin; »geh zum -Teufel! Und du, Weib, laß mir sofort die Popin rufen; die hat ihren -Popen schon öfter von dieser Krankheit geheilt.« - - -180. _Sottisier_, Nr. 110; anders Tewfik, Nr. 29, _Tréfái_, Nr. 153 -(statt 154) und Serbisch, S. 35. - - -181. _Sottisier_, Nr. 113. - - -182. _Sottisier_, Nr. 114. - -_Fourberies_, S. 46. - - -183. _Sottisier_, Nr. 115. - - -184. _Sottisier_, Nr. 116. - - -185. _Sottisier_, Nr. 117. - - -186. _Sottisier_, Nr. 119. - - -187. _Sottisier_, Nr. 120. -Galland, S. 15 ff. - - -188. _Sottisier_, Nr. 121. - -_Fourberies_, S. 46 und 186. - -Ähnliche Geschichten stehn bei Sachau, _Fellichi-Dialekt von Mosul_, -S. 67 und bei Lidzbarski, _Neu-aramäische Handschriften_, S. 152 ff. -Lidzbarski weist u. a. eine Parallele bei ibn Arabschah, _Fakihat al -hulafa_ nach; vgl. dazu Chauvin, II, S. 204 ff. und 214. Eine Version -aus al Abschihi, _Mustatraf_[121] hat Basset in der _RTP_, XIII, S. 483 -übersetzt. Siehe ferner Chauvin, V, S. 160, Note und Kuka, S. 162, Nr. -31. - - -189. _Sottisier_, Nr. 122. - - -190. _Sottisier_, Nr. 123. - -Köhler, I, S. 506 ff.; _Fourberies_, S. 47. - -Eine ältere[122] Version dieser Erzählung steht in dem _Latifeh nameh_ -des 1531 verstorbenen Türken Lamii; sie ist bei Cardonne, _Melanges de -Littérature Orientale_, Paris, 1770, II, S. 82 übersetzt (_Versuche -der Orientalischen Litteratur_, Breslau, 1771, S. 222 ff.). Eine noch -ältere ist uns in der 65. Facetie Arlottos (I, S. 151 ff. und 221 ff.) -bekannt. Hans Sachs hat den Stoff zweimal behandelt: am 5. Mai 1550 als -Meistergesang _Der schneider mit dem paner_, dann am 21. Juli 1563, mit -einer andern Erzählung verbunden, als Spruchgedicht Der _schneider mit -dem panier_ (Schwänke, V, S. 74 ff. und II, S. 472 ff.); die jüngere -Fassung ist breiter ausgeführt als die ältere. - -A. L. Stiefel hat in den _Hans Sachs-Forschungen_, Nürnberg, 1894, S. -80 ff. als Quelle Hans Sachsens die Facetie Arlottos bezeichnet; dies -wohl nur in Unkenntnis der Abhandlung Cloustons _The Tailor’s Dream_ -in den _Popular Tales and Fictions_, II, S. 79 ff. Dort wird nämlich -unter anderm die humoristische Schilderung eines Turniers zwischen -einem Schneider und einem Schuster angeführt, die den 1520 verstorbenen -schottischen Dichter William Dunbar zum Verfasser hat; und das Banner -des Schneiders wird also beschrieben: - - His banner borne was him before, - Wherein were clouts a hunder score, - Ilk ane of divers hue; - And all stolen out of sundry webs; — - For while the sea flood fills and ebbs, - Tailyors will never be true. - -Wenn nun auch Clouston von der falschen Annahme ausgeht, die Facetien -Arlottos seien erst 1520 zum ersten Male in Druck erschienen, so -scheint mir doch das Resultat seines Schlusses richtig, daß nämlich -die Verse Dunbars auf ein altes Mönchsexempel zurückgehn, und dies um -so mehr, als wir bei der Untersuchung von Arlottos Quellen gesehn -haben, daß bei Arlotto eine ganze Reihe von Predigtmärlein bearbeitet -ist. Dieses Märlein kann dann auch in letzter Instanz die Quelle Hans -Sachsens gewesen sein, und diese Lösung ist sicherlich befriedigender -als die Annahme Stiefels, wonach Hans Sachs an der Facetie Arlottos -ziemlich viel geändert haben müßte. - -Ein Gedicht von John Harrington († 1612), _Of a Precise Tailor_ ist aus -_The most Elegant and Wittie Epigrams_, London, 1633 bei Ashton, S. 32 -ff. und Clouston, a. a. O., S. 80 ff. abgedruckt. Weitere Nachweise -geben Bolte bei Frey, S. 256, Note und Chauvin, III, S. 38; einige -stehn auch bei Hans Sachs, V, S. 74. Eine moderne italiänische Version -findet sich bei J. Nieri, _Racconti popolari lucchesi_, Castelnuovo di -Garfagnana, 1891, S. 157 ff., Nr. 43; _Patron Bandiera_. - - -191. _Sottisier_, Nr. 124. - - -192. _Sottisier_, Nr. 125; Mardrus, S. 107. - - -193. _Sottisier_, Nr. 126. - -Köhler, I, S. 506; _Fourberies_, S. 47. - -Die Geschichte ist so ziemlich identisch mit der 132. Facetie Poggios: -_De Judaeo mortuo assumpto ignoranter in cibum per Florentinum_, -die Seb. Brant in _Esopi appologi_, Basileae, 1501, Bl. D_{6}^b ff. -bearbeitet hat; vgl. dazu Hans Sachs, _Schwänke_, II, S. 540 ff. (auch -S. XXIII und IV, S. 493 ff.) Fast ebenso wie im _Sottisier_ wird im -_Nuzhat al udaba_ (Basset in der _RTP_, XV, S. 671) erzählt. - - -194. _Sottisier_, Nr. 127. - - -195. _Sottisier_, Nr. 128; Mardrus, S. 104 ff. - - -196. _Sottisier_, Nr. 130. - - -197. _Sottisier_, Nr. 131. - -Im _Nuzhat al udaba_ findet sich folgende Schnurre (Basset in der -_RTP_, XV, S. 286): - -Man erzählt von einem Manne, der sich für einen Propheten ausgab; -zu dem sagte einer seiner Freunde, der einäugig war: »Was ist das -Zeichen deines Prophetentums? was sind deine Wunder?« »Mein Wunder -ist dieses: du bist einäugig; ich will dir auf der Stelle das gesunde -Auge herausnehmen und den Herrn bitten, auf daß du sehest.« Der andere -antwortete: »Ich glaube, daß du ein Prophet bist.« - -Al Abschihi erzählt im _Mustatraf_ (Basset in der _RTP_, XIII, S. 490 -ff.): - -Zur Zeit al Mamuns[123] gab sich ein Mann für einen Propheten aus, -und zwar wollte er Abraham sein, der Freund Gottes. Der Chalif sagte -zu ihm: »Abraham hat Wunder und Zeichen getan.« »Was für Zeichen?« -»Man zündete ein Feuer an für ihn, und sie warfen ihn hinein; aber die -Flamme ward ihm eine Kühlung und eine Segnung[124]: wir wollen für -dich einen Scheiterhaufen anzünden und dich hineinstürzen; wenn es -dir so geht wie ihm, werden wir an dich glauben.« »Ich möchte lieber -etwas leichteres.« »Die Zeichen von Moses?« »Was sind das für Zeichen?« -»Er warf seinen Stab hin, und der wurde zur Schlange[125], er schlug -das Meer, und es teilte sich[126], und er steckte seine Hand in den -Busen, und sie war weiß[127].« »Das ist noch schwerer für mich als das -erste Zeichen.« »Die Zeichen von Jesus?« »Was sind die?« »Die Toten zu -erwecken[128].« »Du sagst das richtige: ich will dem Kadi Jachja ibn -Aktani den Kopf abschlagen und werde ihn dir im Augenblicke wieder zum -Leben erwecken.« Da schrie der Kadi: »Ich bin der erste, der an dich -glaubt.« - -Als älteste Version zitiert aber Basset an der zuletzt genannten Stelle -das _Kitab al ikd al farid_ von Abdirabbihi. Andere Parallelen stehn -bei Clouston, _Flowers_, S. 35 ff. (Saadi), Gladwin, _The Persian -Moonshee_, II, S. 16, Nr. 37 und Galland, S. 20; vgl. auch zu der -Erzählung Abschihis Roda Roda, S. 40. - - -198. _Sottisier_, Nr. 132. - - -199. _Sottisier_, Nr. 133. - - -200. _Sottisier_, Nr. 134. - -Vgl. die 51. Facetie Arlottos (I, S. 130 ff.). - - -201. _Sottisier_, Nr. 135. - -Von dieser Geschichte gilt wohl dasselbe, was Bolte bei Hans Sachs, -III, S. XI von dem Meistergesange _Die leren geltseck_ (ebendort, S. -369 ff.) sagt, daß sie nämlich in letzter Instanz auf die 412. Fabel -Aesops: Φιλάργυρος zurückgeht; vgl. dazu noch _Aesopi Phrygis et aliorum -fabulae_, Venetiis, 1539, Bl. 97^a: _Auarus_, Camerarius, _Fabulae -aesopicae_, Lipsiae, 1570, S. 106: _Avarus_, schließlich auch die 194. -Novelle Sacchettis und weiter Clouston, _Popular Tales und Fictions_, -I, S. 61 ff. - - -202. _Sottisier_, Nr. 136. - - -203. _Sottisier_, Nr. 137. Anders: Buadem, Nr. 44; Serbisch, S. 65 ff.; -Kroatisch, S. 40. - -Galland, S. 24 ff. - - -204. _Sottisier_, Nr. 138; Buadem, Nr. 74; Serbisch, S. 77; Kroatisch, -S. 48. - -Die Geschichte findet sich schon in Dschamis _Bäharistan_ (_Der -Frühlingsgarten_ von Mewlana Abdurrhaman Dschami. Aus dem Persischen -übertragen von O. M. Frh. v. Schlechta-Wssehrd, Wien, 1846, S. 86 -ff.); danach steht sie bei Cardonne, I, S. 119 (deutsch, S. 69). Auf -derselben Quelle beruht wohl auch Gladwin, _The Persian Moonshee_, S. -18, Nr. 40. - - -205. _Sottisier_, Nr. 139. - - -206. _Sottisier_, Nr. 140. - -Vgl. die 105. Facetie Arlottos (II, S. 75). - - -207. _Sottisier_, Nr. 141. - - -208. _Sottisier_, Nr. 142. - - -209. _Sottisier_, Nr. 143. Vgl. dazu Tewfik, Nr. 2; _Tréfái_, Nr. 147; -Griechisch, Nr. 159; Serbisch, S. 46. - -210. _Sottisier_, Nr. 144. - - -211. _Sottisier_, Nr. 146. Mit Nasreddin als traurigem Helden: Nouri, -S. 181 ff.; Serbisch, S. 147 ff.; Kroatisch, S. 181 ff. - -Zu der Version des _Sottisier_ stimmt die dritte der drei Geschichten, -die Julien Dumoret aus einem türkischen Buche: »_Nasser eddin -khodjah_«, für dessen Verfasser er Nasreddin hält, im _Journal -asiatique_, XIII, S. 488 übersetzt hat[129]; während der Eingang -verschieden ist, sind die drei Ratschläge des Geistlichen und der des -Trägers so wie im _Sottisier_. Anders ist der dritte Rat des Geizhalses -(»Wenn dir einer sagt, es gebe noch einen Lastträger, der dümmer wäre -als du, so glaube es nicht«) in einer Erzählung des _Hadikat al afrah_ -von asch Schirwani, die Basset in der _RTP_, XIV, S. 216 übersetzt -hat; diese wieder ist fast identisch mit der 485. der _Laughable -Stories_ von Bar-Hebraeus (Budge, S. 126 ff.), die die älteste Fassung -darstellen dürfte. Ihr stehn die drei obengenannten Versionen, deren -Held Nasreddin ist, und eine persische Geschichte bei Kuka, S. 167 ff. -sehr nahe. Deutsch ist der Schwank bearbeitet von Roda Roda, S. 212 ff. - -Entfernter stehn ein Schwank bei Clouston, _Flowers_, S. 105 ff. und -das 43. Kapitel im _Wegkürzer_ von Montanus; vgl. Boltes Nachweisungen -S. 581 und Chauvin, VIII, S. 139 (Parodien zu Nr. 136). - - -212. _Sottisier_, Nr. 147. - - -213. _Sottisier_, Nr. 148. - -Köhler, I, S. 507; _Fourberies_, S. 49. - -S. Arlotto, II, S. 64 ff. und 226 ff. - -214. _Sottisier_, Nr. 149. - -Galland, S. 22. - - -215. _Sottisier_, Nr. 150. - - -216. _Sottisier_, Nr. 151; Tewfik, Nr. 16; Kroatisch, S. 7 ff. - -Horn, S. 69 (Zakani); _Tréfái_, S. 19. - - -217. _Sottisier_, Nr. 152. - -Galland, S. 26 ff.; Hammer, _Rosenöl_, II, S. 78 ff., Nr. 44; Clouston, -_Flowers_, S. 109 ff.; Roda Roda, S. 214 ff. - - -218. _Sottisier_, Nr. 153; Tewfik, Nr. 20; _Tréfái_, Nr. 151; Serbisch, -S. 35. - - -219. _Sottisier_, Nr. 154. - -_Fourberies_, S. 50; zu den dortigen Nachweisungen zu dem Motive von -dem ~Dämon (Menschen) als Reittier~ noch Chauvin, VII, S. 23 ff. - - -220. _Sottisier_, Nr. 155. - - -221. _Sottisier_, Nr. 156. - - -222. _Sottisier_, Nr. 157. - -Vgl. zu diesem Schwanke den folgenden, den J. F. Campbell in den -_Popular Tales of the West Highlands_, II, S. 398 erzählt: - -He (the Assynt man) once took his child to be baptized; the minister -said he doubted if he were fit to hold the child for baptism. - -»Oh, to be sure I am, thought it was as heavy as a stirk.« - -This answer shewing little wit, the minister asked him how many -commandments there were. - -»Twenty,« he said boldly. - -»Oh, that will never do; go back and learn your questions« (Shorter -Catechism). - -Half way home he met a man. - -»How many commandments will there be? There must be thirty, for the -minister was not content with twenty.« - -He was set to rights on this point, and turning back (it was winter), -he thought the clergyman would not refuse him this time etc. etc. - -Eine weitere Parallele steht bei Ilg, II, S. 91 ff., Nr. 131. - - -223. _Sottisier_, Nr. 158. - - -224. _Sottisier_, Nr. 159. - - -225. _Sottisier_, Nr. 160. - - -226. _Sottisier_, Nr. 161. - - -227. _Sottisier_, Nr. 162. - -Galland, S. 14. - - -228. _Sottisier_, Nr. 164. - - -229. _Sottisier_, Nr. 165; Buadem, Nr. 5; Serbisch, S. 53; Kroatisch, -S. 31. - -Eine hübsche Parallele zu dieser Schnurre steht in Mendozas _Lazarillo -de Tormes_, trat. III (_Biblioteca des autores españoles_, III, S. 86 -ff.): - -O señor, dije yo, acuda aquí, que nos traen un muerto. ¿Cómo asi? -respondió él. Aqui arriba le encontré, y venia diciendo su mujer: -marido y señor mio, ¿adónde os llevan? ¿A la casa lóbrega y oscura? á -la casa triste y desdichada? á la casa donde nunca comen ni beben? Acá, -señor nos le traen. - -Auf dem _Lazarillo_ beruht Casalicchio, c. I, d. 9, a. 2, S. 161 ff. -und vielleicht auch in letzter Instanz die sizilianische Volkserzählung -_Lu Cavaleri Assicca-frittuli_ im _Archivio_, III, S. 93 ff. Näher der -Fassung im _Sottisier_ steht der 49. Schwank bei Swynnerton, S. 300. - -Eine entferntere Variante bieten Zincgref-Weidner, II, S. 53 und das -_Exilium melancholiae_, A, Nr. 48, S. 15: - -Ein armer Bürger zu Elverfeld, mit Kindern beladen, ward gefragt, -wie es in seinem Hauß stünde? gab seine Armuth durch diese höffliche -Antwort verblümter weise zu verstehen: Es gienge wie im Himmel. -Gefragt: Wie so? Antwortet er: Im Himmel isset und trinckt man nicht. - -230. _Sottisier_, Nr. 166. - - -231. _Sottisier_, Nr. 167. - -Ein Gegenstück dazu stellt die 105. Facetie im _Philogelos_, S. 26 dar: - -Φιλάργυρος ἐρωτώμενος διὰ τί ἄλλο οὐδὲν εἰ μὴ μόνον ἐλαίας ἐσθίει, ἔπη· -ἵνα τὸ μὲν ἔξωθεν ἀντὶ ὄψου ἔχω, τὸ δὲ ὀστοῦν ἀντὶ ξύλου· φαγὼν δέ, εἰς -τὴν ἑαυτοῦ κεφαλὴν σπογγισάμενος, λουτροῦ οὐκ ἐπιδέομαι. - - -232. _Sottisier_, Nr. 168. - -Zu dem Motive von dem ~Bettler bei dem Gatten seiner ehemaligen Frau~ -ist die Literatur zusammengestellt von Basset, _Zenatia_, S. 107 ff. -und _RTP_, XXII, S. 221 ff. und von Chauvin, II, S. 174, Nr. 16 und -VIII, S. 180, Nr. 212. - - -233. _Sottisier_, Nr. 169. - -Galland, S. 29 ff. - - -234. _Sottisier_, Nr. 170. - -Galland, S. 191; _Fourberies_, S. 52. - -Nick, I, S. 152; Roda Roda, S. 70 (verdorben). - - -235. _Sottisier_, Nr. 172. - - -236. _Sottisier_, Nr. 173; Pharaon, S. 177 ff. - -Eine ausführliche Studie hat dem Stoffe Köhler (II, S. 594 ff.) -gewidmet; dazu vgl. meine Nachträge bei Morlini, S. 309 und -Rittershaus, S. 366 ff. - - -237. _Sottisier_, Nr. 174; Tewfik, Nr. 61; Nouri, S. 85 ff.; -Griechisch, Nr. 2; Serbisch, S. 117 ff. und 16 ff.; Kroatisch, S. 19 ff. - -Köhler, I, S. 507; _Fourberies_, S. 52 ff. - -Über das Motiv der ~Schweigwette~ handelt ein Aufsatz von Clouston, -_The silent couple_, in den _Popular Tales und Fictions_, II, S. 15 -ff.; Clouston betrachtet als Quelle der unzähligen, diesen Stoff -behandelnden Geschichten eine tamulische Erzählung, die französisch bei -J. A. Dubois, _La Pantcha-tantra_ etc., Paris, 1826, S. 363 ff. steht -und von der er im _Book of Noodles_, S. 171 ff. eine Übertragung gibt. -Der Inhalt ist, soweit er uns hier angeht, kurz der: ~Vier~ Brahmanen -werden auf der Landstraße von einem Soldaten gegrüßt. Es entspinnt sich -ein Streit unter ihnen, wem von ihnen eigentlich der Gruß gegolten -habe, und schließlich laufen sie dem Soldaten nach, um ihn darüber zu -befragen; der Soldat antwortet ihnen, sein Gruß gehöre dem größten -Narren unter ihnen. Nun beschließen sie, diese neuerliche Frage, wer -nämlich von ihnen der größte Narr sei, dem Gerichte von Dharmapuri -vorzulegen, und dieses trägt ihnen zur leichtern Entscheidung auf, daß -jeder ein bemerkenswertes Erlebnis erzähle, um seinen Anspruch auf die -Würde des größten Narren zu rechtfertigen. Der dritte Brahmane erzählt -dann die Geschichte, wie er mit seinem Weibe gewettet habe, wer es am -längsten aushalten werde, zu schweigen usw. - -Eine merkwürdige Übereinstimmung mit der Geschichte der vier Brahmanen -bieten zwei süditaliänische Überlieferungen, wo sich ~drei~ Dummköpfe -streiten, wem von ihnen ein Gruß zukomme: die eine stammt aus -Neapel und ist von V. della Scala im I. Jahrgange des _Giambattista -Basile_ unter dem Titel _’O cunto d’ ’o soluto d’ ’e tre cafune_ -veröffentlicht, die andere steht als Nr. 6 unter den von G. Amalfi -gesammelten _XII facezie e motti raccolti in Piano di Sorrento_ im -_Archivio_, XXI, S. 360 ff.[130]; in beiden Fällen entspricht die -Erzählung des dritten Bewerbers um den Dummheitspreis der des dritten -Brahmanen[131]. An die Stelle des fiktiven Gutes, des Grußes, tritt -in der 1. Novelle der 8. Nacht in Straparolas _Piacevoli notti_ ein -wirkliches und zwar ein Kleinod, das von drei Findern dem gehören -soll, der der faulste ist; die Erzählung des dritten bringt dann die -Schweigwette. - -Obwohl das Motiv von dem ~Wettstreite der drei Faulen~ ungeheuer -verbreitet ist[132], kommt doch die Schweigwette in den bekannten -Versionen nirgends sonst vor als bei Straparola; in der Form einer -selbständigen Erzählung begegnet sie jedoch außerordentlich häufig. -Siehe darüber Pitrè, III, S. 326 ff. und IV, S. 443, Crane, S. 284 ff. -und 378, Clouston, _Noodles_, S. 107 ff., Landes, _Contes et légendes -annamites_, S. 317, Rua a. a. O., Basset in der _RTP_, XII, S. 412 und -XV, S. 283 ff., Amalfi a. a. O., Bolte, _Das Danziger Theater im 16. -und 17. Jahrhundert_, Hamburg, 1895, S. 226 ff., Köhler, II, S. 576 -ff., Lidzbarski, S. 179 und 184, dazu Bolte in der _Z. f. vgl. Littg._, -N. F., XIII, S. 234, Brie, _Eulenspiegel in England_, Berlin, 1903, S. -118, Chauvin, VIII, S. 132 und Dähnhardt, _Natursagen_, Leipzig, 1907 -ff., I, S. 233 ff. - - -238. _Sottisier_, Nr. 176. - -Vgl. die bei Bolte zu Montanus, S. 578 ff. und bei G. Rua, _Novelle del -»Mambriano« del Cieco da Ferrara_, Torino, 1888, S. 56 ff. angegebenen -Schwänke, die ein deutliches Bild geben, wie beliebt derartige -Erzählungen bei unsern Altvordern waren. Zu der 39. Novelle im _Grand -parangon des nouvelles nouvelles_ von Nicolas de Troyes, Paris, -1869, S. 148 ff.: _D’une fille qui ne vouloit point avoir de mary -qui eust genitoires_, die Rua zitiert, wäre auf das Gedicht _Von dem -striegelein_ in den von A. v. Keller herausgegebenen _Erzählungen aus -altdeutschen Handschriften_, Stuttgart, 1855, S. 412 ff. zu verweisen -gewesen. - -Zu der in Diarbekr üblichen Redewendung vgl. folgende Stelle in der -103. Facetie Poggios, zu der die harmlose Erklärung des Sprichworts -_Alla barba_ bei Seb. Pauli, S. 268 ff. nicht recht stimmen will: -Est communis loquendi modus, cum quis ventris crepitum edidit, ut -circumstantes: _Ad barbam ejus, qui nihil cuiquam debet_, dicant. - - -239. _Sottisier_, Nr. 177. - - -240. _Sottisier_, Nr. 178; Buadem, Nr. 94; Kuka, S. 213 ff.; Serbisch, -S. 84 ff.; Kroatisch, S. 57. - -Eine Variante steht in der serbischen Ausgabe S. 47 ff.: - -Einmal wollte der Hodscha Nasreddin einen kleinen Tümpel überspringen. -Er nahm einen Anlauf und sprang, kam aber nicht hinüber, sondern fiel -mitten in den Tümpel. »O Jugend, schon bist du vorüber!« seufzte er und -sah sich um. Und als er bemerkte, daß niemand in der Nähe war, fuhr -er fort: »Übrigens habe ich auch in meiner Jugend nie besonders gut -springen können.« - - -241. _Sottisier_, Nr. 179. - - -242. _Sottisier_, Nr. 180; Mardrus, S. 110. Vgl. auch oben Nr. 3. - - -243. _Sottisier_, Nr. 181; Mardrus, S. 110 ff. - - -244. _Sottisier_, Nr. 182; Mardrus, S. 111 (bei der Übertragung -benutzt). - - -245. _Sottisier_, Nr. 183; Mardrus, S. 112 ff. - - -246. _Sottisier_, Nr. 185. - -Dasselbe Motiv kehrt wieder bei Domenichi, 1562, S. 11 ff. (1581, S. -14), im _Democritus ridens_, S. 220 ff. (Übersetzung nach Domenichi), -in der _Arcadia in Brenta_, S. 114 ff. (wieder nach Domenichi) und in -_Jacke of Dovers Quest of Inquirie_, bei Hazlitt, II, S. 342: _The -Foole of Winchester_ (eine Bearbeitung des ersten Teils der Facetie -Domenichis). - - -247. _Sottisier_, Nr. 186. - - -248. _Sottisier_, Nr. 187; Mardrus, S. 115 ff. - - -249. _Sottisier_, Nr. 188. - - -250. _Sottisier_, Nr. 189. - -_Fourberies_, S. 54. - - -251. _Sottisier_, Nr. 192; Mardrus, S. 113 ff. - - -252. _Sottisier_, Nr. 193. - -253. _Sottisier_, Nr. 194. - - -254. _Sottisier_, Nr. 195. - - -255. _Sottisier_, Nr. 197. - - -256. _Sottisier_, Nr. 198; Mardrus, S. 114. - - -257. _Sottisier_, Nr. 199. - - -258. _Sottisier_, Nr. 200. - - -259. _Sottisier_, Nr. 201. Vgl. oben Nr. 63. - - -260. _Sottisier_, Nr. 202. - - -261. _Sottisier_, Nr. 203; Pann, S. 339 ff. Vgl. auch Nr. 290. - -Köhler, I, S. 506; Gazeau, S. 199 ff.; _Fourberies_, S. 55. - -Die älteste Darstellung der Geschichte von dem ~vermeintlich verlorenen -Esel~ bietet wohl Bar-Hebraeus, der (Budge, S. 145 ff., Nr. 569) -folgendermaßen erzählt: - -Another simpleton, who was a servant, had ten asses which he hired to -certain people, and when they came back to their places he took his -asses and counted them, (and found them to be) ten. Then he mounted one -of them and rode some distance and came back, and as he was going away -he counted those that were before him, and found them (to be) nine; and -he was angry, an alighted and counted them over again, and found them -(to be) ten. And he mounted an ass again, and counted the others and -found them (to be) nine; thereupon he dismounted and counted (them), -and found them (to be) ten. Then he said, »Verily there is a devil with -me, for whenever I mount an ass I lose one of them; therefore I must -not ride lest I lose one altogether.« - -Die älteste abendländische Bearbeitung ist die 55. Facetie Poggios: -_Fabula Mancini_, auf der wieder eine türkische des 16. Jahrhunderts -beruht, nämlich die 97. der _Fables turques_, trad. p. J. A. -Decourdemanche, Paris, 1882, S. 199 ff.: _Le muletier et sa femme_. -Weiter gehören in diese Verzweigung: Brant, _Esopi appologi_, Bl. -D_{2}^a ff.; Hans Sachs, IV, S. 70 ff.; Schumann, _Nachtbüchlein_, Nr. -24 (mit Boltes Nachweisungen ebendort, S. 402 ff. und hinter _Freys -Gartengesellschaft_, S. 282); Montanus, _Gartengesellschaft_, Nr. 70 -(Boltes Nachweise, S. 610 ff.); _Tales and Quicke Answeres_, Nr. 60 -bei Hazlitt, I, S. 80 ff.; Lehmann, _Exilium melancholiae_, E, Nr. 91, -S. 127; _Das kurtzweilige Leben von Clement Marott_ (1. Ausg. 1660), -o. O., 1663, S. 55 ff.; Prym und Socin, _Tûr ’Abdîn_, II, S. 183 ff.; -Krauss, _Zigeunerhumor_, S. 202; Roda Roda, S. 209. Eine Anspielung -auf die Geschichte bringt der Schluß des 5. Kap. im 11. Buche des _Don -Quixote_. - -Nahe verwandt mit dieser Schnurre ist die, wo sich eine Gesellschaft -von Einfaltspinseln, oft nachdem sie ein meistens wirkliches, manchmal -auch nur eingebildetes Wasser durchwatet hat, zählt, ob noch alle da -sind, und wo der ~Zählende stets sich selber mitzuzählen vergißt~; dazu -vgl. das erste Abenteuer Guru Paramártans (Österley in der _Z. f. vgl. -Littg._, I, S. 50 ff. und 55 ff.), das 10. Kapitel der _Mery Tales -of the Mad Men of Gotham_ (Hazlitt, III, S. 12 ff. und Jacobs, _More -English Fairy Tales_, S. 209 ff.), ferner Campbell, II, S. 391 ff., v. -d. Hagen, _Narrenbuch_, S. 478 ff., Clouston, _Noodles_, S. 28 ff. und -32 ff. und Swynnerton, S. 436 ff. - -Bisweilen wird die Zahl dadurch festgestellt, daß die Dummköpfe ihre -Nasen in einen Sandhaufen stecken und dann diese Löcher zählen: -Müllenhoff, S. 94 ff., Nr. 111 = Merkens, I, S. 54 ff., Nr. 70; -Kopisch, _Histörchen von den Büsumern_ in den _Gesammelten Werken_, -Berlin, 1856, I, S. 280; _Am Ur-Quell_, II, S. 192; Köhler, I, S. -112 ff.; Böhm, _Lettische Schwänke_, Nr. 35, S. 58 ff., dazu S. 119. -An die Stelle des Sandhaufens tritt ein Kuhfladen oder etwas noch -unappetitlicheres bei Birlinger, _Volksthümliches aus Schwaben_, -Freiburg, 1861 ff., I, S. 437 und 461 = Merkens, I, Nr. 7 und 16; De -Colleville et de Zeppelin, _Légendes danoises_, Nr. 44 in der _RTP_, -VIII, S. 388 ff.; L. Brueyre in einer Erzählung aus Languedoc in der -_RTP_, I, S. 335; Ispirescu, S. 105 (_Magazin_, XCVI, S. 613); Ch. -Beauquier, _Blason populaire de la Franche-Comté_ in der _RTP_, XI, S. -650. Durch die Weglegung der Mützen geschieht die Zählung bei J. H. -Knowles, _Folk-Tales of Kashmir_, S. 322 ff. - -Sehr nahe verwandt ist das Motiv von den ~verwechselten Füßen~, -manchmal auch Armen: Waldis, _Esopus_, IV, Nr. 90, v. 50 ff.; -_Zimmerische Chronik_, I, S. 315; _Lalenbuch_, Kap. 29, S. 118 ff. -(v. d. Hagen, _Narrenbuch_, S. 163 ff.); Jacobs, _More Celtic Fairy -Tales_, London, 1894, S. 104 ff.; Campbell, II, S. 391 ff. und 401 ff.; -Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_, III, S. 136; Georgeakis et -Pineau, _Le Folk-lore de Lesbos_, S. 116. Das aus den _Nugae doctae -Gaudentii Jocosi_, Solisbaci, 1713, S. 66 in _Am Ur-Quell_, IV, S. -181 abgedruckte Stück _Pedes baculo percussi_ ist wörtlich exzerpiert -aus Melanders _Jocoseria_, I, Nr. 75: _De Fatuis quibusdam_ (Lichae, -1604, S. 71; deutsche Ausgabe Lich, 1605, S. 48, Nr. 50), wo als -Quelle angegeben wird: Musculus in _Explicatione Psalmi 9_, pag. 92; -gemeint sind damit jedenfalls die _Enarrationes in totum Psalterium et -in Esaiam_, die zuerst 1551 in Basel erschienen sind. Hieher gehört -schließlich auch Rückerts Gedicht _Die Tanzfuhre_ (_Werke_, II, S. -57). Vgl. weiter Boltes Nachweisungen zu Schumann, Nr. 8, S. 391 -und bei Frey, S. 279, ferner Keller, _Schwaben_, S. 144. Bei Knoop, -_Volkssagen, Erzählungen_ usw. _aus dem östlichen Hinterpommern_, -Posen, 1885, S. 47, Nr. 90 = Merkens, III, S. 33 ff., Nr. 49 ist in den -Schwank auch das Motiv von der ~lebenden Kette~ verwoben; s. dazu oben -S. 242. - - -262. _Sottisier_, Nr. 204. - -Eine serbische Variante haben wir oben zu Nr. 170 mitgeteilt; eine -andere, die weniger Interesse bietet, steht in der serbischen Ausgabe -S. 156 ff. - - -263. _Sottisier_, Nr. 205. - -Vgl. U. Jahn, _Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund_, Berlin, 1890, -S. 106 ff. - - -264. _Sottisier_, Nr. 206; Mardrus, S. 117. - -_Anthropophyteia_, I, S. 94 ff. - - -265. _Sottisier_, Nr. 207; Mardrus, S. 114. Außerdem steht die -Schnurre zum Schlusse der Nr. 74 des Volksbuches, anstatt deren oben -_Sottisier_, Nr. 244 wiedergegeben ist; ebenso _Tréfái_, Nr. 74 (und S. -27 ff.) und Griechisch, Nr. 106. - -266. _Sottisier_, Nr. 208. - - -267. _Sottisier_, Nr. 209. - - -268. _Sottisier_, Nr. 210. - - -269. _Sottisier_, Nr. 211. - - -270. _Sottisier_, Nr. 212. - - -271. _Sottisier_, Nr. 213. - - -272. _Sottisier_, Nr. 214. - - -273. _Sottisier_, Nr. 215. - - -274. _Sottisier_, Nr. 216; Ethé, S. 250 ff.; Nouri, S. 29 ff. - - -275. _Sottisier_, Nr. 217. - - -276. _Sottisier_, Nr. 218; Mardrus, S. 115. - -Köhler, I, S. 506; _Fourberies_, S. 56 ff. - -Die Verbreitung dieses Schwankes ist so oft behandelt worden, daß es -wohl überflüssig ist, hier noch einmal darauf einzugehn; bemerkt sei -nur, daß er auch in Indien im Volksmunde lebt (Swynnerton, S. 273). - - -277. _Sottisier_, Nr. 219; _Anthropophytheia_, V, S. 327 ff.[133] - -Dem Motive von dem ~Fleischverkaufe an die Hunde~ werden wir unten bei -Nr. 412 noch einmal begegnen; festgestellt sei hier nur, daß es in der -Form, die in diesem Schwanke vorliegt, eigentlich nur eine Variante -zu dem unten zur Nr. 407 behandelten Motive ist. Ähnliches wird bei -Haltrich, S. 226 ff. erzählt. - -Eigentümlich ist eine arabische Überlieferung aus Algier, die bei -Pharaon, S. 174 ff. erzählt wird: ~Si Dscheha~ wird von seiner Mutter -auf den Markt geschickt, um einen Hammel zu kaufen; er soll aber einen -wählen, der nicht mehr gehn kann. Anstatt nun einen zu kaufen, bei -dem das wegen seines Fetts zutrifft, bringt er einen heim, der vor -Schwäche nicht mehr gehn kann. Dscheha schlachtet ihn und breitet die -Fleischstücke auf einem Brette aus. Als es Nacht wird, ohne daß sich -jemand um ihn und seine Ware gekümmert hätte, verkauft er sie an eine -schwarze Hündin, der er sagt, er werde wegen der Bezahlung mit ihr zu -ihrem Herrn gehn. Er verfolgt auch die Hündin und stürzt hinter ihr in -ein Haus mit dem Rufe: »Gebt mir mein Geld!« Die Herrin dieses Hauses -ist eben mit einem Nachbar mitten in einer galanten Unterhaltung, und -dieser Nachbar wirft Si Dscheha, den er für einen Gläubiger der Dame -hält, seine Börse zu. Kaum hat Dscheha das Geld genommen, als die -schwarze Sklavin der Dame meldet, daß ihr Gatte heimkommt. Nun muß -sich der Geliebte unten, Si Dscheha oben in dem Bette verstecken. Der -Gatte teilt seiner Frau mit, daß er verreisen müsse, und sagt, die -Hände zum Himmel erhebend: »Ich empfehle dich dem da oben.« Da hebt Si -Dscheha den Vorhang und ruft: »Herr, ich habe mit deiner Frau nichts -zu schaffen; empfiehl sie lieber dem unten: ich bin nur um mein Geld -hergekommen.« Damit entflieht er in der allgemeinen Verwirrung.[134] - -Ganz auffallend stimmt mit dieser Geschichte die 30. Novelle Morlinis -überein; ja sogar der Zug von dem Fleischverkaufe an einen Hund ist -rudimentär erhalten. Den Übergang zu einer Erzählung in _Tausend und -einer Nacht_ (übertragen von Henning, XXIII, S. 222 ff.) stellt die -unten als Nr. 386 wiedergegebene Geschichte aus Tunis dar. - - -278. _Sottisier_, Nr. 220; sehr ähnlich Serbisch, S. 108. - -Vgl. Nr. 43 und Nr. 299. - - -279. _Sottisier_, Nr. 221. - - -280. _Sottisier_, Nr. 222; vgl. die als Nr. 428 mitgeteilte -Giufágeschichte samt den Anmerkungen dazu. - -Köhler, I, S. 507; _Fourberies_, S. 57 ff. - -Weitere Nachweise findet man bei Chauvin, II, S. 118, Nr. 99 und 100, -bei Rittershaus, S. 349 ff. (dazu S. 357), im _Archiv für slavische -Philologie_, XXIX, S. 451 und bei Wesselski, _Die Novellen Morlinis_, -S. 278 ff. Dazu sind noch zu nennen Dschelaleddin Rumi, _Mesnewi_, zit. -Ausg. S. 85 ff.; E. B. Cowell, _The Jâtaka or stories of the Buddha’s -former births_, Cambridge, 1895 ff., I, S. 116 ff.: _Makasa-Jâtaka_ und -S. 117 ff.; _Rohinî-Jâtaka_; Chavanne, _Fables et contes de l’Inde_, -S. 91, Nr. 4 und S. 92 ff., Nr. 5; Swynnerton, S. 437; Aurbacher, -_Volksbüchlein_, II, S. 141 ff.; Roda Roda, S. 158 ff. - - -281. _Sottisier_, Nr. 223. - -Das ~Heimschicken von Tieren oder Dingen~ ist ein in den -Volksüberlieferungen außerordentlich häufiger Zug: Um einen Dreifuß -handelt es sich in den folgenden Versionen: _Mery Tales of the Mad Men -of Gotham_, Nr. 5 (Hazlitt, III, S. 8; Clouston, _Noodles_, S. 36 ff.); -Montanus, _Gartengesellschaft_, Nr. 4 (Noten, S. 591); Cosquin, _Contes -populaires de Lorraine_, Paris, 1886, II, S. 178 und 179 ff.; Sébillot, -_Littérature orale de la Haute-Bretagne_, Paris, 1881, S. 98; Derselbe, -_Contes de la Haute-Bretagne_, Nr. 13; _Jean le Fou_ in der _RTP_, XI, -S. 439 ff.; L. Morin, _Contes Troyens_, Nr. 2; _Jean-Bête_, ebendort, -S. 460 ff.; Carnoy, _Littérature orale de la Picardie_, S. 179 ff. Um -Käse: _Mad Men of Gotham_, Nr. 4 (Hazlitt, III, S. 6 ff.; Jacobs, _More -English Fairy Tales_, S. 206 ff.; Clouston, _Noodles_, S. 34 ff.); -Campbell, II, S. 399, Nr. 8; Grimm, _KHM_, Nr. 59. Um ein Spinnrad: -Campbell, II, S. 398 ff. Um ein Schwein: Sébillot, _Littérature orale -de la Haute-Bretagne_, S. 92 und 98. Um ein Kalb: Grimm, _KHM_, Nr. 61. -Bei Pitrè, _Novelle popolari toscane_, S. 188 schickt Giucca Mehl mit -dem Winde heim. Verwandt ist auch eine Schnurre der _Contes du Sieur -Gaulard_, S. 223 ff., wo ein Diener ein Pferd als Wegweiser erhält. - -Ein Gegenstück zu dem Schlusse dieser Facetie, der identisch ist mit -der Nr. 61, bietet der als Nr. 490 mitgeteilte Schwank, wo Nasreddin -dem Esel, auf dem er reitet, eine Last abnimmt und sich selber auflädt, -damit sie der Esel nicht zu tragen brauche. - - -282. _Sottisier_, Nr. 224. - -Vgl. Nr. 142; Basset, _Loqmân berbère_, S. 80 ff.; Chauvin, III, S. 31, -Nr. 17. - -Bronner, _Schelmen-Büchlein_, S. 29 ff. - - -283. _Sottisier_, Nr. 225. - - -284. _Sottisier_, Nr. 226. - - -285. _Sottisier_, Nr. 228; _Nawadir_, S. 15 (hier ist Dschoha der -leidende Teil). - -_Fourberies_, S. 59; den dort zitierten Schwank aus dem _Mustatraf_ von -al Abschihi hat Basset in der _RTP_, XIII, S. 478 übertragen. - - -286. _Sottisier_, Nr. 231. - - -287. _Sottisier_, Nr. 232. - - -288. _Sottisier_, Nr. 233. - -Vgl. Nr. 38. - - -289. _Sottisier_, Nr. 234. - - -290. _Sottisier_, Nr. 236. - -Vgl. Nr. 261. - - -291. _Sottisier_, Nr. 238. - - -292. _Sottisier_, Nr. 239. - -_Anthropophytheia_, I, S. 179 ff. - - -293. _Sottisier_, Nr. 242. - -_Fourberies_, S. 60 ff. - - -294. _Sottisier_, Nr. 246. - - -295. _Sottisier_, Nr. 248. - - -296. _Sottisier_, Nr. 249. - - -297. _Sottisier_, Nr. 250. - -298. _Sottisier_, Nr. 253; vgl. Buadem, Nr. 167. - -~Das sich nicht erkennen wegen einer äußerlichen Veränderung~, ein Zug, -auf den schon oben in der Anmerkung zu Nr. 43 einigermaßen eingegangen -worden ist, findet sich schon im _Philogelos_, S. 17 ff., Nr. 56 in -einer Darstellung, die dem in Rede stehenden Schwanke auffallend ähnelt: - -Σχολαστικὸς καὶ φαλακρὸς καὶ κουρεὺς συνοδεύοντες καὶ ἔν τινι ἐρημιᾳ -μείναντες, συνέθεντο πρὸς τέσσαρας ὥρας ἀγρυπνῆσαι καὶ τὰ σκεύη ἕκαστος -τηρῆσαι. ὡς δὲ ἔλαχε τῷ κουρεῖ πρώτῳ φυλάξαι, μετεωρισθῆναι θέλων τὸν -σχολαστικὸν καθεύδοντα ἔξυρε καὶ τῶν ὡρῶν πληρωθεισῶν διύπνισεν. ὁ δὲ -σχολαστικὸς ψήχων ὡς ἀπὸ ὕπνου τὴν κεφαλὴν καὶ εὑρὼν ἑαυτὸν ψιλόν, -μέγα κάθαρμα, φησίν, ὁ κουρεύς· πλανηθεὶς γὰρ ἀντ’ ἐμοῦ τὸν φαλακρὸν -ἐξύπνισεν - -Eine moderne Variante dieser Facetie steht bei Merkens, S. 129 ff., Nr. -138. - -Eine Schnurre von dem Narren Lobelin, der sich im neuen Kleide nicht -kennt, habe ich im _Mönchslatein_, S. 193, Nr. 152 nach der _Mensa -philosophica_ übersetzt. - -Wichtig ist ein englisches Kinderlied von einer Frau, die sich nicht -mehr kennt, als ihr im Schlafe die Röcke abgeschnitten worden sind -(Jacobs, _More English Fairy Tales_, S. 59 ff.; _Lawkamercyme_ und die -Noten auf S. 226; Campbell, II, S. 397; _Archivio_, IX, S. 437 ff.); -hierzu vergleiche man den Schluß der Nr. 34 und 59 der Grimmschen -_KHM_, Haltrich, S. 252 ff., Asbjörnsen, _Fairy Tales from the Far -North_, transl. by H. L. Braekstad, London, 1897, S. 69 ff., Franco, -_Rose e spine_, Monteleone, 1889, S. VIII (zit. im _Archivio_, IX, S. -118 ff.), Rittershaus, S. 354, _Archiv für slavische Philologie_, XIX, -S. 256 und XXI, S. 283 ff. und Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 14 ff., -Nr. 15 mit den Nachweisungen auf S. 112. Interessant ist noch eine -Notiz von Loys Brueyre in der _RTP_, II, S. 297, die den Zusammenhang -einer Farce des Palais Royal mit der 14. der _Facéties normandes_ von -V. Brunet: _Le Sourdin et le nègre_ (_RTP_, II, S. 213) und damit auch -mit unserm Stoffe überhaupt feststellt. - -Verwandt ist das in Rede stehende Motiv mit dem Zuge, daß einem -Einfaltspinsel eingeredet wird, er sei ein anderer, das wieder dem -Motiv von dem Dummkopf nahe steht, der zu dem Glauben, er sei tot, -gebracht wird, worüber schon zur Genüge gehandelt worden ist. -Potenziert ist der erstgenannte Zug, dessen bekannteste Bearbeitung die -_Novella del Grasso legnajuolo_ ist, in der _Trinuzia_ Firenzuolas, wo -der »dottore sciocco« Messer Rovina am Schlusse der 1. Szene des 5. -Aktes seine Erlebnisse also zusammenfaßt (_Opere_, Milano, 1802, V, S. -92): - -I’ vo’ veder, se da me a me i’ mi sapessi ritrovare: i’ ero Messer -Rovina, e fu’ per diventar un altro: poi mi vestì a uso di donna, e non -diventai donna; ch’ i’ pisciai pur come gli uomini: poi fu’ preso co’ -panni del Golpe, e non diventai Golpe; che s’ i’ fussi diventato, i -birri m’ arebbon ritenuto: andai dipoi in piazza e trovai il Dormi, e -non fu più Messer Rovina: e’ bisogno adunque ch’ i’ mi perdessi per la -via. - - -299. _Sottisier_, Nr. 254. - -Vgl. Pauli, _Schimpf und Ernst_, Nr. 97, S. 74 und 484; Arlotto, Fac. -54, I, S. 133 und 213 ff. - - -300. _Sottisier_, Nr. 256; vgl. Nr. 302. - - -301. _Sottisier_, Nr. 257. - - -302. _Sottisier_, Nr. 261; vgl. Nr. 300. - - -303. _Sottisier_, Nr. 263. - - -304. _Sottisier_, Nr. 265. - - -305. _Sottisier_, Nr. 269. - -Köhler, I, S. 507; _Fourberies_, S. 63. - -~Der Schüler aus dem Paradies~: Zu diesem Schwanke vgl. die von mir -zu Bebel, II, Nr. 50, Bd. I, S. 189 angegebene Literatur und davon -hauptsächlich Boltes Noten zu Frey, Nr. 61 und Wickram, Nr. 107, -ferner Köhler, I, S. 383 ff. Zu den an diesen Orten beigebrachten -Nachweisungen kommen noch: _Pasquil’s Jests with the Merriments of -Mother Bunch_, London, o. J., bei Ashton, S. 168 ff. (nicht in Hazlitts -Neudruck); Filleul Pétigny, _Contes de la Beauce et du Perche_, Nr. 16 -in der _RTP_, XIII, S. 634 ff.; Kerbeuzec, _Contes et légendes de la -HauteBretagne_, Nr. 92, ebendort, XXIII, S. 341; Ilg, II, S. 30 ff., -Nr. 88; Rittershaus, S. 352 ff.; Busch, _Ut ôler Welt_, S. 82 ff., Nr. -33; Böhm, _Lettische Schwänke_, S. 25 ff. und 68 ff., Nr. 22 und 41, -Noten S. 113 und 120. - -Zu dem Schlusse vom ~getäuschten Verfolger~ vgl. Schumann, -_Nachtbüchlein_, S. 288 ff. zu Nr. 46, P. Sébillot, _Contes de la -Haute-Bretagne_, Nr. 1 in der _RTP_, XI, S. 299 ff. und Krauss, _Sagen -und Märchen der Südslaven_, II, S. 249. - - -306. _Sottisier_, Nr. 270. - - -307. _Sottisier_, Nr. 271. - - -308. _Sottisier_, Nr. 272. - -Vgl. oben Nr. 36. - - -309. _Sottisier_, Nr. 273; Roda Roda, S. 125. Vgl. unten Nr. 488. - -Kuka, S. 80; Ispirescu, S. 110 (_Magazin_, XCVI, S. 614). - - -310. _Sottisier_, Nr. 274. - - -311. _Sottisier_, Nr. 275. - -_Fourberies_, S. 63 ff. - -Zu dieser Fassung des Motives vom ~verkannten Spiegelbilde~, dem wir -schon oben bei Nr. 165 begegnet sind, bietet Bar-Hebraeus, S. 148, Nr. -583 eine Parallele: - -Another simpleton looked into a vessel of water, and he went and said -to his mother, »There is a thief in the vessel.« And when his mother -came and had looked in also she saw her own face in the water by the -side of that of her son. And she said to her son, »Verily it is a -thief, and there is, besides, a whore with this cursed fellow; stand -thou here that they may not come out and escape until I can call the -neighbours.« - -Witziger ist folgende persische Geschichte (Kuka, S. 175): - -A boy saw his own image while looking into a well. He immediately ran -to his mother and said, »Mother, come with me; there is a thief in the -well.« The mother came to the well, and looking into it observed, »By -God! thou art right: and look, there is an old hag, too, with him.« - -In der 33. Facetie des _Philogelos_ hält der Beschauer sein Bild, das -sich im Brunnen spiegelt, für den Hausherrn des Brunnens; dazu bietet -Kuka, S. 187, Nr. 99 eine Parallele. Swynnerton, Nr. 11 (S. 153) ähnelt -wieder der Version von Bar-Hebraeus, zu der auch noch Alice Fermé, -_Contes recueillis en Tunis_, Nr. 1: _La bonne femme sotte_ in der -_RTP_, VIII, S. 28 zu vergleichen ist. - -Eine merkwürdige Modernisierung hat die Schnurre in den _Contes du -Sieur Gaulard_, S. 233 erfahren: - -»Or comme il (le Sieur Gaulard) entendit dire qu’on auoit mis -rafraischir vne bouteille de vin dans vn puits, il fut curieux d’y -aller regarder: apperceuant son ombre dans l’eau, qui le representoit, -il appella ses compagnons, et leur dit: Helas, Messieurs, venez viste -m’aider à retirer nostre vin, car il y a là bas des Antipodes, qui -boiront tout nostre vin, si nous n’y mettons ordre. Il auoit peur -que son ombre ne beust son vin sans luy: ou bien il pensoit que les -Antipodes habitassent dans des puits. - -Deutsch steht dieser Schwank im _Exilium melancholiae_, S, Nr. 16, -S. 383, früher aber schon bei Lundorf, _Wißbadisch Wisenbrünlein_ -(I), Franckfurt, 1610, S. 168 ff. als Historia 79: _Von einem der -sich vor den Antipodibus förchtete_; Lundorf gibt als Quelle das 1602 -erschienene _Convivium evangelicum_ von Christophorus Marianus an. -Augenscheinlich nach Tabourot erzählt d’Ouville, II, S. 299 ff. Vgl. -noch die oben S. 264 in der Fußnote erwähnte Erzählung Abu Madjans. - - -312. _Sottisier_, Nr. 276. - - -313. _Sottisier_, Nr. 277. - -Schier dieselbe Geschichte erzählt schon die 208. Novelle Sacchettis, -deren Argument lautet: _Mauro pescatore da Cività nuova, recando -granchi marini, gli mette nella rete sul letto; escene uno fuori -la notte, e piglia la donna nel luogo della vergogna, e Mauro, -soccorrendo co’ denti, è preso dal granchio per la bocca; e quello, -che ne seguita._ An französischen Bearbeitungen seien genannt Bouchet, -_Les Serées_, l. I, s. 6 (éd. C. E. Roybet, Paris, 1873 ff., II, S. -36 ff.), Beroalde de Verville, _Le Moyen de parvenir_, c. 49 (éd. -P. L. Jacob, Paris, 1841, S. 169 ff.) und ein Gedicht _Le cancre de -mer_ von Epiphane Sidredoulx in den _Contes en vers imités du Moyen de -parvenir_, Paris, 1874, S. 99 ff. Ein lateinisches Gedicht von Bernard -de La Monnoye und ein französisches des Abbé Bretin zitiert Francia, S. -281 ff. Eine serbische und eine bosnische Variante, die unserer Fassung -sehr nahe stehn, bringt die _Anthropophyteia_, I, S. 151 ff. und 152 ff. - - -314. _Sottisier_, Nr. 278; Buadem, Nr. 146. - -Vgl. meine Nachweisungen zur 216. Facetie Arlottos, II, S. 267 und Ilg, -II, S. 99, Nr. 111. - - -315. _Sottisier_, Nr. 280. - - -316. _Sottisier_, Nr. 282. - - -317. _Sottisier_, Nr. 283. - -Zu dem ersten Teile vergleiche Poggius, Fac. 5: _De homine insulso -qui existimavit duos cunnos in uxore_, M. Lindener, _Katzipori_, -Nr. 31, hg. von Lichtenstein, Tübingen, 1883, S. 91 ff., Costo, _Il -Fuggilozio_, g. II: _Vn pazzo giouane non vuol moglie, se non troua -vna donna con due cotali_ etc., zit. Ausg., S. 73 ff., Hermotimus, -_Additamenta_, S. 280 ff.: _De Rustico existimante Vxorem suam duos -cunnos habere_ und Reinisch, _Die ’Afar-Sprache_, Wien, 1885, I, S. 41 -ff. - -Eine Parallele zum zweiten Teile ist die 34. Novelle im _Heptaméron_, -bearbeitet bei d’Ouville, I, S. 83 ff.: _De deux cordeliers_ = _Les -Récréations françoises_, Utopie, 1681, I, S. 58 ff. Weitere Nachweise -gibt Bolte in seiner Ausgabe von Wickrams _Rollwagenbüchlein_, S. 379, -wozu noch Monnier, S. 354 ff. und zwei sehr an den von dem Hodscha -erzählten Schwank gemahnende Stücke in der _Anthropophytheia_, II, S. -430 ff. und 433 ff. zu nennen sind. - - -318. _Sottisier_, Nr. 284. - - -319. _Sottisier_, Nr. 285. - - -320. _Sottisier_, Nr. 286; Mardrus, S. 111 ff. - -321. _Sottisier_, Nr. 287; Mardrus, S. 112 (mit anderm Schlusse). - -Außer der modernen serbischen Variante aus Südungarn in der -_Anthropophyteia_, V, S. 335 ff. ist noch bemerkenswert eine alte -spanische bei J. de Timoneda, _Sobremesa y alivio de caminantes_, p. I, -c. 65 (_Biblioteca des autores españoles_, III, S. 174): - -Un caminante entró en una viña por comer uvas. Estándolas comiendo -vino la guarda, y pidióle prenda. Respondió el caminante: »hermano, -yo no soy entrado aquí para comer, sino para cagar.« Dijo la guarda: -»pues mostrad dónde habeis cagado.« Cansadas los dos de ir por la viña, -encontraron con un depósito de buey; dijo el caminante: »heis aquí -dónde cagué.« Respondió la guarda: »no es verdad, porque esa mierda es -de buey.« Dijo el caminante: »I fuerte cosa es! Si quiero cagar mierda -de buey, ¿vedármelo heis?« - - -322. _Sottisier_, Nr. 288. - - -323. _Sottisier_, Nr. 289. - - -324. _Sottisier_, Nr. 291. - - -325. _Sottisier_, Nr. 292. - - -326. _Sottisier_, Nr. 293; _Nawadir_, S. 35; s. oben die Anmerkung zu -Nr. 152. - -Köhler, I, S. 504. - -Eine fast identische Geschichte steht in den _Vierzig Vezieren_ -(Behrnauer, S. 150); eine hübsche Variante hat al Abschihis _Mustatraf_ -(Basset in der _RTP_, XIII, S. 492). - - -327. _Sottisier_, Nr. 294; Goethe, _West-östlicher Diwan_ (_Sämtliche -Werke_, hg. v. L. Geiger, V, S. 171); Ethé, S. 244 ff.; Nouri, S. 112 -ff.; Mardrus, S. 109 ff. - - - - -3. Angeblich historisches - - -328. Cantimir, I, 166 ff.; De la Croix, I, S. 154; Flögel, S. 178 ff.; -Hammer, I, S. 630; Doran, S. 74 ff.; _Tréfái_, S. 7 ff. - -Vgl. zu diesem außerordentlich verbreiteten Schwanke meine Noten bei -Bebel, I, S. 190 ff., ferner Francia, S. 109 ff.; Basset, _Nouveaux -contes berbères_, Paris, 1897, S. 354 ff.; Basset in der _RTP_, XII, -S. 675 ff.; Katona, _Temesvári Pelbárt peldái_, Pest, 1902, S. 39; -Chauvin, V, S. 282; _Archiv für slavische Philologie_, XIX, S. 256, -XXI, S. 288 und 295. Nachzutragen sind noch: _Histoire littéraire de la -France_, XXIV, S. 509; Eyering, _Proverbiorum copia_, I, S. 527 ff.; -Sagredo, _L’Arcadia in Brenta_, S. 383; Baraton, _Poesies_, S. 239 ff.; -Krauss, _Sagen und Märchen der Südslaven_, I, S. 246 ff.; Monnier, S. -235 ff.; P. E. Guarnerio im _Archivio_, II, S. 499 ff.; Harsdörfer, -_Ars apophtegmatica_, S. 625 ff., Nr. 2980; Busch, _Ut ôler Welt_, S. -36 ff., Nr. 17; Roda Roda, S. 249 ff. (kombiniert mit Buadem, Nr. 2 = -Serbisch, S. 51 ff. und Kroatisch, S. 29 ff.). - - -329. Cantimir, I, 167 ff.; Hammer, I, S. 625; _Tréfái_, S. 8 ff. - - -330. De la Croix, I, S. 150 ff.; Flögel, S. 177 ff.; Doran S. 74; Nick, -I, S. 149. - - -331. Flögel, S. 179; Nick, I, S. 151 ff. - -Flögel gibt keine Quelle an, und bei den sonst von ihm benützten -Autoren ist die Geschichte nicht zu finden; wohl aber steht sie, -allerdings nicht von Nasreddin, schon im _Democritus ridens_, S. 232 -ff.: - -Bajasites I. Turcorum tyrannus (et talis proprie fuit) utebatur quodam -aethiope apud Indos nato familiarissime et suavissime; eumque ob -facetias et lepores plurimum diligebat. Accidit aliquando ut Bajasites -castra metatus in planitie tentorium figi juberet ad arborem quamdam -sublimem. Hanc intuens, »Bre Areb,« inquit (hoc est, »Heus aethiops«) -»si me amas, in hujus arboris verticem conscende.« Statim aethiops, -exutis vestibus, paret et scandit. Ad fastigium ubi pervenerat, -Bajasites mandat Solachiis (satellites sunt, qui circa Sultanum -equitantem in albis subuculis cursitare solent) ut admotis securibus -mox arborem continuis ictibus dejiciant et prosternant. Quibus strenue -heri imperium exsequentibus, aethiops, arbore prope tota jam resecta, -anxius et praecipitio proximus Sultani Consiliarios infra arborem -stantes obtestatur, ut apud Bajasitem intercederent et vitae gratiam -impetrarent. Sed frustra eorum sollicitabat intercessionem, qui nec -prodire in conspectum Bajasitis, ne dum unico verbulo eum compellare -audebant. Aethiops itaque consilio ex tempore et re nata capto, -stratagemate extremum vitae periculum antevertit, et subito solutis -feminalibus seu subligaculis, ventris sordes, quas ipse timor non parum -propellebat, excernit in satellites, qui arborem secabant. Hisce vero -ad tam inopinam sordium grandinem ab opere diffugientibus, aethiops ex -arbore se dimittit, et appellatis Sultani Consiliariis, qui spectaculo -praesentes adstabant, »Utinam Consiliariis vestris similibus idem hoc -usu veniat,« inquit, »ut conspurcentur! quorum verba tantum non valent -quantum meae sordes.« Proverbio dicuntur, Turdi malum sibi cacare; at -hic sibi salutem. Tanti est a se ipso et consilium et opem petere. - - - - -4. Moderne Volkserzählungen aus Nasreddins Heimat - - -332. _Tréfái_, Nr. 7. - -Vgl. unten die zwei serbischen Schwänke, Nr. 479 und 482. - -Dasselbe Motiv, ~der Lehrer, der nicht lesen kann~, ist auch in einem -Schwanke in _Tausend und einer Nacht_ verarbeitet (Hennig, VIII, S. 80 -ff.); vgl. auch Basset im _Keleti szemle_, I, S. 222, Nr. 13. - - -333. _Tréfái_, Nr. 129 (und S. 29); Buadem, Nr. 97; _Nawadir_, S. 3; -Serbisch, S. 86. - -Basset im _Keleti szemle_, I, S. 222, Nr. 10 (aus dem _Nuzhat al -udaba_). - - -334. _Tréfái_, Nr. 130; _Nawadir_, S. 3. - -Die Schnurre steht schon bei Bar-Hebraeus, S. 154 ff., Nr. 619: -Everything is beautiful in it except the latrine, which had one fault: -its door is so narrow that a table will not go trough it. - - -335. _Tréfái_, Nr. 133; Buadem, Nr. 110; _Nawadir_, S. 18; Serbisch, S. -91; Kroatisch, S. 60. - -Bar-Hebraeus, S. 162, Nr. 647. - - -336. _Tréfái_, Nr. 134; Buadem, Nr. 117; _Nawadir_, S. 40; Serbisch, S. -93; Kroatisch, S. 61. - -Bar-Hebraeus, S. 150, Nr. 595. - - -337. _Tréfái_, Nr. 135 (und S. 29); Buadem, Nr. 118; _Nawadir_, S. 40; -Serbisch, S. 93; Kroatisch, S. 61. - -_Fourberies_, S. 70. - -Dschami, _Bäharistan_, zit. Ausg., S. 83; Galland, S. 44; Kuka, S. 153, -Nr. 7. - - -338. _Tréfái_, Nr. 136. - - - - -FUSSNOTEN: - -[1] _Kathá Sarit Ságara_, ed. by Tawney, Calcutta, 1880 ff., II, S. 58: -There was once a foolish man, who was poor and had many sons. When one -of his sons died, he killed another, saying, How could this child go -such a long journey alone? So he was banished by the people, as being a -fool and a criminal. Thus a fool is as void of sense and discernment as -an animal. - -[2] Wesselski, _Die Schwänke und Schnarren des Pfarrers Arlotto_ (= Bd. -I und II _der Narren, Gaukler und Volkslieblinge_), II, S. 51 ff. und -222 ff. - -[3] _Geschichte des osmanischen Reiches_, deutsch von Schulz, -Frankfurt, 1769 ff., I, S. 150 ff. - -[4] _Geschichte der Hofnarren_, Liegnitz und Leipzig, 1789, S. 176 ff. - -[5] _Histoire de l’empire othoman_, traduit par De Joncquieres, Paris, -1743 ff., I, S. 164 ff.; die im folgenden angezogene Stelle ist unten -S. 227 abgedruckt. - -[6] _Sottisier de Nasr-Eddin-Hodja_, Bruxelles, 1878; vgl. unten S. 201 -ff. Eine ältere Handschrift, die schon 1625 im Besitze eines Europäers -war, wird in Leiden aufbewahrt; darüber und über andere Handschriften -vgl. Horn im _Keleti szemle_, I, S. 67 ff. - -[7] _Naszreddin hodsa tréfái_, Budapest, 1899, S. 3; leider nennt Kúnos -seine Quelle nicht. - -[8] Meherjibhai Nosherwanji Kuka, _The Wit and Humour of the Persians_, -Bombay, 1894, S. 3 ff. Die Erzählung, deren Verfasser usw. Kuka eben -so wenig wie bei den andern Stücken nennt, die sein Buch bringt, -lautet: Nasreddin, ein Häuptling des Stammes von Kebud-Dschamah, hatte -sich den Unwillen des Schahs Takasch zugezogen, und dieser schickte -einen Mann, um ihn zu töten und ihm sein Haupt zu bringen; Nasreddin -aber vermochte den Abgesandten, ihn lebendig an den Hof des Schahs zu -bringen. Als der Schah Nasreddin am Leben vor sich sah, wollte er seine -Wut an seinem Abgesandten auslassen, aber Nasreddin redete den Schah -mit den folgenden Versen an, und die gefielen dem Schah so gut, daß er -ihm nicht nur das Leben schenkte, sondern ihn auch umarmte und zu einem -hohen Würdenträger machte: »Der Staub deiner Fußtapfen ist eine Salbe -für die Augen meines Geistes. Mit mir bringe ich unzählige Geschichten -und Gleichnisse. Den Kopf, den du verlangt hast, konnte ich niemand -anvertrauen; drum bringe ich ihn selber, freilich auf meinen Schultern.« - -[9] Die Geschichte ist bequem nachzulesen bei Mehemed Tewfik, _Die -Schwänke des Naßr-ed-din und Buadem_, übersetzt von Müllendorff (= Nr. -2735 der Reclamschen Universal-Bibliothek), S. 7 ff.; nach Tewfik ist -sie u. a. von Kúnos aufgenommen worden (_Tréfái_, S. 28 ff.), und der -Verfasser der jüngsten türkischen Ausgabe von Nasreddins Schwänken, -Behaï, nennt bei der Mitteilung der Geschichte (S. 6 ff.) Tewfik -geradezu als seinen Gewährsmann. Diese Ausgabe, _Letaïf i hodscha nasr -ed-din_, Stambul, 1325/27 (1907/1909), die ich leider für den Text -nicht mehr benutzen konnte (die Kenntnis von ihr verdanke ich Herrn Dr. -Theodor Menzel), ist im folgenden mit _Letaïf_ zitiert. - -[10] Hammer, _Geschichte des osmanischen Reiches_, Pest, 1827 ff., I, -S. 630. - -[11] _Tréfái_, S. 28. - -[12] Ἰωακεὶμ Βαλάβανη, Μικρασιατικά, Athen, 1891, S. 150 ff, in dem -Aufsatze Ὁ Νασρεδδὶν Χώτζας. - -[13] _Tréfái_, S. 8 ff. - -[14] Siehe unten S. 190, Nr. 329. - -[15] Siehe im II. Bande S. 144 ff., Nr. 467. - -[16] Anton Pann in dem Gedichte _Cui îi place linistire sa’si faca -împrejmúîre_ seines _Nazdravaniile lui Nastratin Hogea_ (_Opere -complete_, ed. II-a, Bukarest, 1909, I, S. 342): Da der Hodscha einmal -im Winter kein Holz hat, verheizt er nach und nach seinen Zaun, bis -von diesem nur noch das Tor übrig bleibt. Als nun die Leute zu ihm von -allen Seiten kommen, verweist er ihnen dies: das Tor sei eben deswegen -stehn geblieben, damit man es benütze. - -[17] _Reading Book of the Turkish Language_, London, 1854 zu Beginn der -_Pleasing Tales of Khoja Nasr-il-deen Effendi_, S. 27 der türkischen -Paginierung. - -[18] _Letaïf_, S. 9. - -[19] _Letaïf_, S. 7. - -[20] _Letaïf_, S. 10. - -[21] Walawani, der diese Legende berichtet (S. 143 ff.) fügt bei, -daß in Akschehir noch heute das Wetter aus diesem Spalte erforscht -wird, indem man ihn unverwandt betrachtet; der Spalt ist denen von -Akschehir wie ein Fenster, das einen Einblick in die Geheimnisse des -Himmels zuläßt, oder einfacher, er ist ihr Barometer. Kúnos, der nach -Walawani erzählt, bemerkt (S. 14), daß er die Überlieferung von diesem -Wunder Nasreddins sogar in einer Zeichnung einer Stambuler Ausgabe der -Schwänke erkannt habe. - -[22] _Letaïf_, S. 9 ff. - -[23] _Tréfái_, S. 9 ff. - -[24] Der übergroße Turban — vgl. dazu unten S. 78 ff., Nr. 152 — ist -demnach wohl das einzige, was an dem Grabe unmittelbar lächerlich wirkt. - -[25] _Nasradin-hodza njegove sale, dosetke i lakrdije u pripodjetkama -od Mehmeda Tevfika_, U Nuvom Sadu (Neusatz), 1903, S. 6 ff. - -[26] Zu dem Märchenmotive von dem aus den gesammelten Knochen -wiederbelebten Tiere oder Menschen vgl. Köhler, _Kleinere Schriften_, -Weimar (Berlin), 1898 ff., I, S. 273 und 586 ff., v. d. Leyen, _Das -Märchen in den Göttersagen der Edda_, Berlin, 1899, S. 24, 40 und 81 -und Dähnhardt, _Natursagen_, Leipzig, 1907 ff., III, S. 407 ff. - -[27] Siehe unten S. 144 ff., Nr. 241. - -[28] _Tréfái_, S. 14 ff. - -[29] _Nasreddin Khodjas Schwänke und Streiche_, Breslau, 1904. - -[30] _Tréfái_, S. 14. - -[31] Bezeichnend ist es, wonach Behaï, der durch das Versprechen, den -Einsendern von Schwänken Nasreddins einzelne Bogen oder ganze Exemplare -seines Buches zum Geschenke zu machen (_Letaïf_, S. 13), eine sehr -zahlreiche Mitarbeiterschaft gewonnen haben dürfte, die Authentizität -der einzelnen Überlieferungen beurteilt; darüber schreibt er in seinem -Schlußworte (S. 255 ff.): »Wir haben uns Handschriften aufgehoben; aus -ihnen geht hervor, daß man uns ziemlich viele Schwänke übersandt hat -mit dem Bemerken, fünf bis zehn Personen hätten es übereinstimmend -bezeugt, daß sie wirklich von dem Hodscha stammten. Wenn derartige -Schwänke Stück für Stück durch die osmanische Welt gehn und von einem -osmanischen Gelehrten nach dem andern übernommen werden, so ist das ein -Beweis, daß sie auf den Hodscha zurückzuführen sind. Kamen uns aber -Schwänke in die Hand, die nicht so wie diese bezeugt waren, bei denen -uns kein Beweis vorlag, daß sie dem Hodscha zuzusprechen seien, so -haben wir es vorgezogen, das Zeugnis derer gelten zu lassen, die, auch -ohne Belege, ihre Authentizität behaupten; hiernach haben wir gemeint, -in zweifelhaften Fällen sei es besser, die Authentizität auszusprechen. -Und Allah mache es mit uns ebenso!« - -[32] Über Abu Hanifa, den Begründer der nach ihm genannten orthodoxen -Rechtsschule (680 oder 699-767), vgl. Brockelmann, _Geschichte der -arabischen Litteratur_, Weimar (Berlin), 1898 ff., I, S. 169 ff. - -[33] _Letaïf_, S. 4. Von den hier erwähnten Kameraden Nasreddins -erwähnt Behaï unmittelbar vorher einen, nämlich Abdal, als einen -Hofnarren Timurs; vielleicht liegt hier oder an der unten S. 279 zu Nr. -326 zitierten Stelle aus den _Vierzig Vezieren_, die dann jedenfalls -älter sein müßte als die Parallele mit Nasreddin als Helden, eine -Verwechslung vor. Mit Ausnahme des sofort zu besprechenden Dschoha sind -mir von all diesen Vertretern des Narrentums nur Abu Dulama und Talhak -bekannt. Abu Dulama, ein Neger, war Hofnarr al Mansurs und ist 777 -gestorben; vgl. über ihn Brockelmann, I, S. 74. Ein Schwank von ihm ist -unten im II. Bande, S. 237 erwähnt. Über Talhak, den Hofnarren Sultan -Mahmuds von Ghasni, vgl. Horn im _Keleti szemle_, I, S. 70. - -[34] Köhler, I, S. 508 ff.; Hartmann in der _Zeitschrift des Vereins -für Volkskunde_, V, S. 48. - -[35] R. Basset in der Einleitung (S. 4 ff.) zu A. Mouliéras, _Les -fourberies de Si Djeh’a_, Paris, 1892. - -[36] Hartmann a. a. O., S. 49. - -[37] Die zweite dieser drei Geschichten ist im II. Bande, S. 183 ff. -mitgeteilt; die beiden andern erzählen (Freytag, I, S. 403): Es sieht -einer Dschoha außerhalb der Stadt Kufa graben und fragt ihn, was er -mache. Dschoha antwortet, er könne eine Summe Geldes, die er dort -vergraben habe, nicht wiederfinden. Als ihm nun der andere sagt, er -hätte sich ein Zeichen machen sollen, erwidert er, das habe er sowieso -getan; jetzt sehe er aber die Wolke, die damals den Ort beschattet -habe, nicht mehr. (Vgl. zu diesem Schwanke _Kathá Sarit Ságara_, II, S. -60 ff.; Kuka, S. 175, Nr. 63; Liebrecht, _Zur Volkskunde_, Heilbronn, -1879, S. 117; Clouston, _The Book of Noodles_, London, 1888, S. 99 -ff.). — Als Abu Muslim als Statthalter nach Kufa kommt, fragt er, wer -Dschoha kenne, und befiehlt einem, der Jaktin heißt, ihn zu bringen. -Jaktin führt Dschoha zu Abu Muslim, der gerade ganz allein ist; da -fragt Dschoha seinen Begleiter: »Wer von euch beiden, Jaktin, ist denn -nun Abu Muslim?« Alle drei Dschohageschichten Maidanis sind mit Dschoha -als Helden in den _Nawadir_ von al Kaljubi († 1658) übergegangen; -danach hat sie Basset in der _Revue des traditions populaires_, XV, S. -40, 41 und 43 übersetzt. - -[38] Basset a. a. O., S. 5 ff. - -[39] Basset, S. 3 ff.; Hartmann, S. 48, Note 2; _Letaïf_, S. 12. - -[40] Basset, S. 8; Hartmann, S. 46, Note 1. - -[41] Basset, S. 7. - -[42] Die meist aus den letzten Jahren stammende, aber schon ziemlich -umfangreiche Literatur über Dschoha (Dscheha usw. und Dschahan) findet -man, soweit sie vom Herausgeber benutzt werden konnte, rückwärts -S. 199 ff. und gelegentlich bei den Anmerkungen zitiert; wegen der -minder wichtigen Lehrbücher des algerischen Volksarabisch, die -gelegentlich als Lesestücke Dschohaerzählungen bringen, und wegen -einiger belletristischer Reisewerke sei auf Basset, S. 12 verwiesen. -Bemerkt sei hier nur noch, daß eine nicht unbedeutende Anzahl von -anscheinend auf Dschoha übertragenen Nasreddingeschichten von -Mardrus in seine Ausgabe der _Mille nuits et une nuit_, Paris, 1899 -ff. aufgenommen worden sind. Weiter sei erwähnt, daß die syrischen -Dschochiüberlieferungen bei M. Lidzbarski, _Geschichten und Lieder -aus den neuaramäischen Handschriften der königlichen Bibliothek zu -Berlin_, Weimar, 1896, S. 249 ff. und das, was T. J. Bezemer in -seiner _Volksdichtung aus Indonesien_, Haag, 1904, S. 196 ff. als -_Streiche des Djonaha, des Batakschen Eulenspiegels_ erzählt, weder zum -Nasreddin-, noch zum Dschohakreise gehören; es handelt sich in beiden -Fällen um Varianten des so außerordentlich verbreiteten Unibosmärchens, -die an sich allein, ohne weitere übereinstimmende Behandlung -gleicher Motive, noch nicht genügen können, um ihre Helden trotz -dem anklingenden und wohl sicher von dem seinigen abhängigen Namen -innerlich mit Dschoha zu identifizieren. Daran kann nichts ändern, daß -auch von dem serbischen Nasreddin (Krauss, _Anthropophyteia_, Leipzig, -1904 ff., III, S. 366 ff.) und von dem nordafrikanischen Dschoha (s. -im II. Bande S. 41 ff.) Teile des Unibosmärchens erzählt werden; diese -fügen sich ja dem übrigen keineswegs organisch an. - -[43] Daß der Name Giu✗xa auch in Albanien vorkomme (Hartmann, S. 47 -und öfter) ist ein Irrtum; vgl. Pitrè, _Fiabe, novelle e racconti -popolari siciliani_, Palermo, 1875, III, S. 371, eine Stelle, die bei -Monnier, _Les contes populaires en Italie_, Paris, 1880, S. 11 ungenau -wiedergegeben worden ist, woher denn das Mißverständnis rührt. - -[44] Pitrè, _Novelle popolari toscane_, Firenze, 1885, nov. 38; vgl. -ebendort S. 195. - -[45] Die anscheinend dagegen sprechende Bemerkung Horns im _Keleti -szemle_, I, S. 70, Z. 7 ff. beweist nichts; die dort erwähnte Erzählung -Zakanis gehört wohl zu der Version im _Nawadir_ und nicht zu der im -_Sottisier_, wie andere Parallelen zu schließen erlauben. Die weiter -von Horn mit »Basset, Tableau Nr. 120« bezeichnete Erzählung, nämlich -_Sottisier_, Nr. 120 (unten S. 101, Nr. 187), hat mit Nasreddin gar -nichts zu tun. - -[46] Vgl. Hartmann, S. 50 ff.; P. Casanova in den _Memoires de la -Mission archéologique française au Caire_, t. VI, fasc. 3, Paris, -1893, S. 447 ff.; Decourdemanche in der zweiten Auflage seiner noch zu -nennenden Übersetzung des türkischen Volksbuches von Nasreddin, S. 113 -ff. - -[47] Behrnauer, _Die vierzig Veziere oder weisen Meister_, Leipzig, -1851, S. XIV. - -[48] Vgl. unten S. 260 die Note zu Nr. 211. - -[49] Freilich hat schon Antoine Galland in den _Paroles remarquables -... des Orientaux_, Paris, 1694 einzelne Anekdoten ins Französische -übersetzt, aber der Name Nasreddin kommt bei ihm nicht vor. Unter -seinen Quellen nennt er »Deux Recueils de bons mots en Turc dont -j’ai choisi ceux qui meritoient d’être publiez«; aber entweder haben -diese Manuskripte den Namen Nasreddin nicht enthalten, oder, was -wahrscheinlicher ist, Galland hat ihn verschwiegen. - -[50] Vgl. C. Siegfried, _Briefwechsel zwischen Goethe und v. Diez_ im -_Goethe-Jahrbuch_, XI, 1890, S. 24 ff. - -[51] Heute in den Handschriften des Goethe-Archivs als Bl. 103. - -[52] S. unten S. 202. - -[53] S. oben S. XVI und unten S. 199. - -[54] Im _Keleti szemle_, I, S. 177 bemerkt Karl Foy, daß die Kúnosschen -Texte den Eindruck machen, als wären sie mindestens teilweise einer -osmanisch-rumelischen Vorlage nacherzählt. - -[55] Köhler, I, S. 483. - -[56] Erst Behaï hat einige in seine Ausgabe der _Letaïf_ aufgenommen. - -[57] Kúnos zitiert (_Tréfái_, S. 12) eine 1896 in Athen erschienene -griechische Ausgabe mit einem ausführlichen Vorworte Walawanis. Dieses -Buch aufzutreiben, war mir unmöglich. Nach den Zitaten von Kúnos -ist das Vorwort Walawanis wohl identisch mit dem Aufsatze in den -Μικρασιατικὰ, den Kúnos nie erwähnt. Nebenbei bemerkt war auch alles -Suchen nach der englischen Ausgabe, die nach Kúnos (ebendort) ein -gewisser Konstantinidi in Vorbereitung gehabt hätte, erfolglos. - -[58] In Albanien, wo bisher noch nichts aufgezeichnet zu sein scheint, -gilt Nasreddin oder Nasra als der Erfinder der Schneereifen; vgl. Fr. -Baron Nopcsa, _Aus Sala und Klementi_, Sarajevo, 1910, S. 55. - -[59] Wenigstens ist hier der 32. Nasreddinschwank Tewfiks zum -Unterschiede von Müllendorff richtig wiedergegeben. - -[60] »Ali Nouri« schweigt sich über die von ihm benutzte Vorlage -beharrlich aus; eine Stelle aber (s. unten S. 224), die auch mit dem -kroatischen Texte übereinstimmt, läßt auf eine griechische Vorlage -schließen. War das vielleicht die von Kúnos zitierte Athener Ausgabe -mit dem Vorworte Walawanis? - -[61] _Tréfái_, S. 28. - -[62] Walawani, S. 151; _Tréfái_, S. 27; Bonnelli im _Keleti szemle_, I, -S. 317. - -[63] S. oben S. XIV und unten S. 227. Auch Walawani nimmt den Vergleich -mit Äsop auf, geht aber (S. 144 ff.) so weit, daß er Nasreddin geradezu -für den Sammler der unter seinem Namen umlaufenden Erzählungen hält, -die vielleicht Unterrichtszwecken hätten dienen sollen:Ὁ Αἴσωπος -ταύτην (τὴν Φρυγίαν) ἔσχε πατρίδα, καὶ ὁ Νασρεδδὶν δὲ -ὁμοίως ἐν ταύτῃ ἠτένισε τὸ πρῶτον τὸ φῶς τῆς ἡμέρας, εἰ καὶ -νομίζομεν ὅτι ὁ Νασρεδδὶν Χώτζας ὑπῆρξε μόνον ἐπιμελὴς -συλλέκτης πάντων τῶν κατὰ τὴν Μικρὰν Ἀσίαν φερομένων -μύθων, ὧν πολλοὺς μετὰ παραλλαγῶν ἀπαντῶμεν παρὰ πολλαῖς -καὶ δυτικωτέραις χώραις. Ἡ Συλλογή, ἣν ἀπήρτισεν -- ἴσως -πρὸς διδασκαλίαν τῶν μαθητῶν αὐτοῦ -- ὁ Νασρεδδὶν Χώτζας, -ἐγένετο δημοφιλής usw. - -[64] Sie ist, mit wertvollen Zusätzen vermehrt, neu gedruckt in Köhlers -_Kleinern Schriften_, I, S. 481 ff. - -[65] _Sottisier_, S. XI. - -[66] Halwa ist eine Gattung Honigkuchen. - -[67] Sicherlich obszön zu verstehn. - -[68] Um sich in den Zustand der Unreinheit zurückzuversetzen. - -[69] Die Frageengel Munkar und Nakir, die die Verstorbenen im Grabe -zur Rechenschaft über ihr Leben ziehen; von diesen Antworten hängt das -Schicksal der Gläubigen im Jenseits ab. - -[70] Hier ist wieder, wie oben beim Kamele und wie in vielen künftigen -Fällen, der Mißbrauch als Strafe für einen Fehler gedacht. - -[71] Vorzugsschüler. - -[72] Wie das früher die Griechen dortzulande getan hatten. - -[73] Weil er ins Frauengemach, den Harem, getreten war, obwohl dort -fremde Frauen anwesend waren. - -[74] Lanzenwerfen zu Pferde. - -[75] Oberhaupt mehrerer Dörfer. - -[76] Hiob. - -[77] Strick. - -[78] Hatib heißt der, der den Hutbe oder das öffentliche Gebet für den -Herrscher zu sprechen hat. - -[79] Baschi ist eine Art Obrigkeit in kleinen Orten. - -[80] Die Ansprache an den Leichnam hat den Zweck, den Toten anzuweisen, -wie er den Frageengeln Munkar und Nakir (s. S. 13), die sofort, wann er -begraben ist, zu ihm kommen, zu antworten hat. - -[81] Derbend, das persische und dann türkische Wort für Hohlweg, ist -ein häufig vorkommender Ortsname. - -[82] Studenten. - -[83] Zum Verständnis der witzigen Antwort Nasreddins sei bemerkt, -daß Hafis ein Mann genannt wird, der den Koran auswendig weiß, also -gleichsam eine Hülle des Korans ist. - -[84] Vergl. im Koran den 23. Vers der 18. Sure: »Und sprich von keiner -Sache: ›Siehe, ich will das morgen tun‹, es sei denn, du setzest hinzu: -›So Allah will.‹« - -[85] Dickgekochter Traubensaft; die Oberfläche glänzt. - -[86] Ein aus enthülstem und gestoßenem Korn gesottener Teig. - -[87] Geronnene Milch, die getrocknet worden ist. - -[88] Ein Gericht aus Reis oder zerriebenem Teig, übergossen mit heißer -Butter. - -[89] Eine Münze von ganz geringfügigem Werte. - -[90] Der Batman, ursprünglich und auch jetzt noch ein persisches -Handelsgewicht, hat heute in der Türkei sechs Oka, also etwa -siebenundeinhalb Kilogramm. - -[91] Ein Rechtsgelehrter. - -[92] Der Scherz beruht darauf, daß der Sohn kindischerweise ein -(arabisches) Fremdwort anwendet, das der Vater entweder nicht versteht -oder nicht verstehn will. - -[93] Ein arabisches Wort, das Handel und etwa Börse bezeichnet. - -[94] Getrocknetes Fleisch. - -[95] Der berühmte persische Dichter (1414 bis 1492). - -[96] Im Türkischen wird das Wort Pfirsich als Synonym für Kuß gebraucht. - -[97] Die Verrichtung der Bedürfnisse macht unrein, so daß eine Waschung -vorgenommen werden muß. - -[98] Eine kleine baumwollene Mütze. - -[99] Tamerlan war nicht nur, wie sein Name besagt (Tamerlan -ist entstanden aus Timur-lenk, d. i. Timur der Lahme), lahm, sondern -auch sehr häßlich; über sein Gesicht zog sich eine schreckliche Narbe. -Vgl. unten Nr. 327. - -[100] Ein Fastenmahl. - -[101] Siehe die Fußnote auf S. 13. - -[102] Nämlich die oben als Nr. 71 mitgeteilte. - -[103] Über die Quellen, die Decourdemanche für die einzelnen Stücke -benutzt hat, sei nach seinen Angaben folgendes mitgeteilt: Die -Nummern 1-179 beruhen auf einem Manuskripte ägyptischer Herkunft, von -dem er meint, daß es Cardonne gehört habe, und dessen Papier, ein -französisches Fabrikat, die Jahreszahl 1757 aufweist, die Nummern -180-210 auf einem zu Ende des 16. oder zu Anfang des 17. Jahrhunderts -niedergeschriebenen Manuskripte, die Nummern 211-214 auf einem -Manuskripte des 19. Jahrhunderts, die Nummern 215-224 auf einem -Manuskripte mit alter arabischer Schrift, die Nummern 225-238 auf einem -Manuskripte in ägyptischem Arabisch, die Nummern 239-268 auf einem -Manuskripte vom Jahre 1089 der Hidschra (= 1678 u. Z.), die Nummern -269-279 auf einem Manuskripte des 19. Jahrhunderts, die Nummern 280-292 -auf einem Manuskripte, das das Ankaufsdatum von 1614 trägt, die Nummern -293-295 auf Dietericis _Chrestomathie Ottomane_ und die Nummern 296-321 -auf dem Volksbuche. - -[104] Der zuerst genannte Titel ist der der benutzten Fassung. Der -erste Absatz der Noten gibt die Textstellen, der zweite und dritte -geben Verweise und Literaturnachweise. - -[105] Die an dieser Stelle gebrachten Nachweise gehören fast sämtlich -zu der 3. Facetie Arlottos (I, S. 7 ff. und 174 ff.). - -[106] Vgl. Brockelmann, _Geschichte der arabischen Litteratur_, I, -Weimar, 1898, S. 154 ff. - -[107] Vgl. Brockelmann, II, S. 502. - -[108] Brockelmann, I, S. 53 ff. - -[109] Soll wohl _Matinensis_ heißen. - -[110] Brockelmann, II, S. 29. - -[111] D. i. Roberti Titii Burgensis _Locorum controversorum libri X_, -Florentiae, 1583. - -[112] D. i. Ménage, _Origini della lingua italiana_, Geneva, 1685. - -[113] Plutarch, De exilio, 6: Καίτοι γελῶμεν τὴν ἀβελτερίαν τοῦ -φάσκοντος, ἐν Ἀθήναις βελτίονα σελήνην εἶναι τῆς ἐν Κορίνθῳ. - -[114] D. s. Angeli Monosinii _Floris italicae linguae libri novem_, -Venetiis, 1604. - -[115]Τὰ ὑπολειπόμενα εἶναι εὐνόητα· προσφυγὴ τοῦ Ἑβραίου -εἰς τὰ δικαστήρια, δικαίωσις τοῦ Χώτζα, διατεινομένου ὅτι παρὰ -τοῦ Ἀλλὰχ ἐζήτησε καὶ ἔλαβε τὸ ποσόν, καὶ ὁτι εἶναι -ἀδύνατον νὰ παραδεχθῇ ὅτι εὑρίσκεται ἄνθρωπος, καὶ μάλιστα Ἑβραῖος, -δυνάμενος νὰ παίζῃ τοσοῦτον κινδυνῶδες μετὰ τῶν χρημάτων αὐτοῦ, καὶ -τέλος νόμιμος ἀπώλεια τῶν ῥιφθεισῶν αὐτῷ λιρῶν. - -[116] Über diese beiden Sammlungen vgl. Wesselski, _Mönchslatein_, S. -199 und Firenzuola, _Novellen und Gespräche_, übers. v. Wesselski, -München 1910, S. 176 ff. - -[117] Cantimir schickt der Erzählung folgende Worte voraus: Nos -Historiens ajoutent encore une circonstance bien capable de convaincre; -c’est qu’avant l’engagement (gemeint ist die Schlacht von Angora am 20. -Juli 1402, in der Bajazet von Timur geschlagen und gefangen genommen -worden ist) Tamerlan qui etoit campé assez près de Jenishehir, c’est -Neapolis de l’Asie mineure, passa trois jours à écouter Nasruddin -Hoja: ce bouffon, ou plutôt cet Esope Turc charma si fort le Prince -avec ses fables, qu’il lui fit oublier de saccager la ville. Je dois -quelque chose à la curiosité de mon Lecteur, et je vais par maniere de -digression l’amuser de qelques particularités au sujet de cet homme-là: -je les prends d’un ~livre Turc~. - -[118] S. dazu unten die Anmerkung zu Nr. 265. - -[119] Das Motiv von der ~lebenden Kette~ kommt natürlich auch in andern -Verbindungen vor, worüber man Köhler I, S. 113 vergleiche, ferner -Hans Sachs, IV, S. 73 ff., M. Lidzbarski, _Geschichten und Lieder -aus den neuaramäischen Handschriften der Kgl. Bibliothek zu Berlin_, -Weimar, 1896, S. 71 ff., Bolte in der _Z. f. vgl. Littg._, XI. S. 233 -und _Archiv für slavische Philologie_, XXI, S. 281 und XXVI, S. 462; -weiter außer den an diesen Stellen gegebenen Verweisen: _The Kathá -Sarit Ságara_, transl. by C. H. Tawney, Calcutta, 1880 ff., II, S. -111 ff.; _The Sackful of News_ bei Hazlitt, II, S. 185; P. Sébillot, -_Littérature orale de la Haute-Bretagne_, Paris, 1881, S. 255; Bronner, -_Bayerisches Schelmen-Büchlein_, S. 164. - -[120] S. Brockelmann, II, S. 15 ff. - -[121] S. Brockelmann, II, S. 56. - -[122] Vgl. die oben auf Seite 201 ff. gemachten Angaben über das Alter -der im _Sottisier_ benützten Manuskripte. - -[123] 833 gestorben. - -[124] _Koran_, 21, v. 68 u. 69. - -[125] _Koran_, 20, v. 68-72. - -[126] _Koran_, 20, v. 79. - -[127] _Koran_, 20, v. 23. - -[128] _Koran_, 3, v. 43. - -[129] In der Vorbemerkung sagt Durnoret: »Les trois petits contes qu’on -va lire sont extraits de _Nasser eddin khodjah_ appellé vulgairement -_Nazérétin khodjah_. Cet écrivain facétieux a composé un livre -d’histoires écrites en turc, parmi lesquelles on en trouve quelques -unes d’assez plaisantes et d’assez originales. En général le style de -Nazérétin est simple et naturel, sans être privé néanmoins de cette -grâce qui fait le merite du conteur. Son recueil qui est très-répandu -en Orient, existe à Paris parmi les manuscrits de la Bibliothèque du -Roi. Nous avons eu pendant longtemps à notre disposition un petit -manuscrit des oeuvres de cet auteur ...« Bemerkt sei hier noch, daß -die erste der drei von Dumoret mitgeteilten Erzählungen eine ziemlich -genaue Parallele zu Arlotto, Nr. 171 (II, S. 179 ff. und 253 ff.) -bietet. - -[130] Die neapolitanische Version kenne ich nur aus den Zitaten Amalfis -a. a. O. und den G. Ruas im _Giornale storico della letteratura -italiana_, XVI, S. 257. - -[131] Ebenfalls um einen Gruß streiten sich drei dumme Schulmeister in -einer Geschichte im _Madschmu az zarf_ von Abu Madjan (Ende des 12. -Jahrhunderts; vgl. Brockelmann, I, S. 438), die Basset in der _RTP_, -XXI, S. 441 ff. übersetzt hat; der zweite Schulmeister erzählt, wie -sich seine Schüler und er selbst im Brunnen gesehn haben usw., wozu -oben Nr. 165 und unten Nr. 311 zu vergleichen sind. - -[132] Nachweise geben Grimm in den _KHM_, III, S. 233 ff., Österley -zu Paulis _Schimpf und Ernst_, Nr. 261 und zu _Gesta Romanorum_, Nr. -91, Liebrecht in _Zur Volkskunde_, Heilbronn, 1879, S. 119, Bolte -zu Schumanns _Nachtbüchlein_, Nr. 43 mit den Nachträgen bei Frey, -S. 285, Goetze-Drescher bei Hans Sachs, V, S. 249 und Rua a. a. O.; -dazu noch T. Garzoni, _La sinagoga de gl’ignoranti_ (1. Ausg. 1589), -Venetia, 1605, S. 70 ff. (»appreßo à Filarco«). Um vier Penny, die dem -närrischesten gehören sollen, streiten ~vier~ Weber bei Swynnerton, S. -252 ff., No. 37: _Of the four foolish weavers_. - -[133] Die darin unserer Erzählung vorangehende hat eine Parallele in -der serbischen Ausgabe, S. 178 ff. - -[134] Zu dem Motive ~Seigneur dessus, seigneur dessous~ vgl. Wesselski -im _Euphorion_, XV, S. 12, Nr. 42 und Köhler, III, S. 167. Die auf -der Novelle Morlinis beruhende Novelle Straparolas ist die Quelle für -das 19. Kapitel des _German Rogue_ (Brie, _Eulenspiegel in England_, -S. 119); auf die 33. der _Cent nouvelles nouvelles_ gehen _Recueil_, -1555, S. 131 ff., nouv. 33, _Aventures_, 1556, S. 160 ff., nov. 36 und -_Aventures_, 1577, Bl. 71b ff., devis 26 zurück. - - - - -Inhalt des I. Bandes - - Seite - - Einleitung IX - - I. Türkische Überlieferungen 1 - - 1. Die hundertfünfundzwanzig Schwänke des - Volksbuchs 3 - - 2. Aus Manuskripten verschiedenen Alters 67 - - 3. Angeblich historisches 187 - - 4. Moderne Volkserzählungen aus Nasreddins - Heimat 193 - - Anmerkungen literatur- und stoffgeschichtlichen - Inhalts 197 - - Die seltsame Predigt 205 - - Der lebendige Traum 206 - - Sonderbare Zeitrechnungen 207 - - Was geschieht mit den alten Monden? 208 - - Strafe von Tieren 208 - - Rhaphanizein 211 - - Sich selber nicht kennen 214 und 274 - - Der vermeintliche Tote 216, 217, 226 und 240 - - Abhacken des Astes, auf dem man sitzt 216 - - Memminger Mond 218 - - Dank an die Kleider 222 - - Der Esel als Richter 224 - - Scipio und Ennius 225 - - Todeszeichen 225 - - Den Fröschen Geld gegeben 226 - - Drei Fragen (Kaiser und Abt) 226 - - Früchte an den Kopf geworfen 227 - - Eiche und Kürbis (Fabel) 228 - - Einbeiniges Geflügel 229 - - Dieb auf dem Mondstrahl 231 - - Reiter kennt sein Pferd nicht 234 - - Verkehrt aufsitzen 235 - - Kuhmist an der Zimmerdecke 236 - - Die Rettung des Mondes 241 - - Lebende Kette 242 und 269 - - Verbrennung eines Hauses des Ungeziefers halber 244 - - Kürbis als Pferdeei 249 - - Luftschlösser 249 - - Spiegelbild verkannt 250 und 276 - - - Befehle bei einem verkehrten Anlasse befolgt 251 - - Verkehrte Ansprache oder Begrüßung 252 - - Des Schneiders Fahne 256 - - Der Dämon als Reittier 261 - - Der Bettler bei dem Gatten seiner ehemaligen - Frau 263 - - Schweigwette 263 - - Streit um einen Gruß 263 - - Wettstreit der drei Faulen 264 - - Der vermeintlich verlorene Esel 267 - - Die verwechselten Füße 269 - - Fleischverkauf an die Hunde 270 - - Seigneur dessus, seigneur dessous 271 - - Heimschicken von Tieren usw. 272 - - Der Schüler aus dem Paradiese 275 - - Der getäuschte Verfolger 276 - - Mit dem Diener teilen 280 - - Der Lehrer, der nicht lesen kann 282 - - - - -_Index._‚ - - - ibn Abdirabbihi, _Kitab al ikd al farid_‚ I, 206 254 258; II, 201 202 - 230 238 240. - - al Abschihi, _Mustatraf_‚ I, 255 257 273 279; II, 202 203 230 236 238. - - Abstemius, _Hecatomythia_‚ II, 249. - - Agricola, _Sprichwörter_‚ I, 239. - - Alexander ab Alexandro, _Dies geniales_‚ II, 185. - - _Amans (Les) trompez_‚ II, 250. - - Andrews, _Contes ligures_‚ II, 183 195. - - _Anthropophyteia_‚ I, 207 216 217 224 228 237 273 278 279; II, 232 - 243. - - ibn Arabschah, _Fakihat al hulafa_‚ I, 217 255; II, 186. - - _Archie Armstrong’s Banquet of Jests_‚ I, 231 237 249 250; II 219. - - Arguijo (Juan de), _Cuentos_‚ II, 226 233. - - Arienti, _Porretane_‚ I, 220 239 254. - - Arlottos _Schwänke_‚ I, 205 207 227 240 246 256 259 260 275 278; - II, 203. - - Armeno-Wetzel, _Die Reise der Söhne Giaffers_‚ II, 198. - - Artin Pascha (Yakoub), _Contes populaires de la vallée du Nil_‚ I 224; - II, 229 234. - - Asbjörnsen, _Fairy Tales from the Far North_‚ I, 274. - - Aesop I, 218 259; II, 206. - - Augier et Sandeau, _Le gendre de M. Poirier_‚ I, 208. - - Aurbacher, _Volksbüchlein_‚ I, 211 220 232 272. - - _Aventures (Les joyeuses)_, 1556 I, 223 233 271; II, 187. - - _Aventures (Les joyeuses)_, 1577 I, 233 271. - - - _Baitál Pachisi_‚ II, 185. - - Bandello, _Novelle_‚ I, 222 242; II, 250. - - _Banquet (A choice) of Witty Jests_‚ II, 219. - - Baraton, _Poesies_‚ I, 225 280. - - Bar-Hebraeus, _The Laughable Stories_‚ I, 212 219 231 243 260 267 276 - 282; II, 181 183 188 191 224 230 241 242. - - Basile (Giamb.), _Lo cunto de li cunti_‚ II, 205 211 214. - - Basset, _Contes d’Afrique_‚ I, 216 233 236; II, 204 205. - - — _Contes berbères_‚ I, 280; II, 201 243. - - — _Lôqman berbère_‚ I, 226 273; II, 204. - - — _Zenatia_‚ I, 239 263; II, 201. - - Bebel, _Schwänke_‚ I, 210 231 240 252 275 280; II, 212 214 216 233. - - Behrnauer, _Die vierzig Veziere_‚ I, 250 279. - - - Beroalde de Verville, _Le Moyen de parvenir_‚ I, 277. - - Bezemer, _Volksdichtung aus Indonesien_‚ II, 197. - - _Bharataka Dvâlrinçikâ_‚ I, 217. - - Birlinger, _Volksthümliches aus Schwaben_‚ I, 268. - - Bladé, _Contes populaires de la Gascogne_‚ I, 208 217 236 241 252 269; - II, 205 245. - - Boccaccio, _Decameron_‚ I, 216 229; II, 186. - - Böhm, _Lettische Schwänke_‚ I, 249 252 268 274 276; II, 182 184 197 - 205 209 212 214. - - Boner, _Der Edelstein_‚ I, 220 237; II, 194 244. - - Bouchet, _Les Serées_‚ I, 277; II, 224. - - Brant (Sebastian), _Esopi appologi_‚ I, 257 268; II, 249. - - Bromyard, _Summa praedicantium_‚ II, 189 213. - - Bronner, _Bayerisches Schelmen-Büchlein_‚ I, 207 220 242 246 249 273; - II, 209. - - Bullinger, _Contra Cochlaeum_‚ II, 219. - - Busch, _Ut ôler Welt_‚ I, 252 276 280; II, 197 207 212. - - Bütner (Wolfgang), _Von Claus Narren_‚ I, 213 223 238 241; II, 196 - 209 226. - - Büttner, _Suaheli-Litteratur_‚ I, 213 225; II, 212. - - - Camerarius (Joachim), _Arithmologia_‚ II, 187. - - — _Fabulae_‚ I, 259; II, 249. - - Campbell, _Popular Tales of the West-Highlands_‚ I, 208 261 268 269 - 272 274. - - C. A. M. v. W., _Zeitvertreiber_‚ I, 221 222; II, 221. - - Carbone (Lodovico), _Facezie_‚ I, 225 250; II, 248. - - Cardonne, _Mélanges de littérature Orientale_‚ I, 256 259; II, 241. - - Carnoy, _Littérature orale de la Picardie_‚ I, 252 272; II, 183 205. - - Casalicchio, _L’utile col dolce_‚ I, 225 250 262; II, 232. - - Castiglione, _Il cortegiano_‚ I, 225; II, 227 239. - - Catull I, 211. - - Celtes, _Epigramme_‚ II, 214. - - _Cent nouvelles nouvelles_‚ I, 271; II, 187 204. - - Cervantes, _Don Quixote_‚ I, 268. - - Chappuis, _Les facétieuses Journées_‚ I, 247. - - Chevreau, _Histoire du monde_‚ II, 191. - - Cicero, _De oratore_‚ I, 225; II, 239. - - Cieco da Ferrara, _Mambriano_‚ I, 265. - - _Conceites (The Pleasant) of Old Hobson_‚ I, 225 234. - - - Conceits, _Clinches, Flashes, and Whimzies_‚ II, 219. - - _Conceyts (Certayne) and Jests_‚ I, 231; II, 226. - - Cortesius, _Volantillae_‚ II, 221. - - Cosquin, _Contes populaires de Lorraine_‚ I, 272; II, 182 183 184 195 - 203 204 205 209 211 213 214 245. - - Costo, _Il Fuggilozio_‚ I, 228 235 278; II, 190 210 229. - - Cowell, _The Jâtaka_‚ I, 272. - - Crane, _Italian Popular Tales_‚ I, 265; II, 195 211. - - _Cukasaptati_‚ II, 187. - - - Dähnhardt, _Natursagen_‚ I, 265. - - Daudiguier (Henry), _Lysandre et Calisto_‚ II, 249. - - Delicado, _La Lozana andaluza_‚ II, 249. - - _Delight and Pastime_‚ I, 215. - - _Democritus ridens_‚ I, 213 215 266 280. - - _Descriptio Norfolcensium_‚ II, 230. - - Des Periers, _Nouvelles récréations_, I, 223 233 235; II, 248. - - Domenichi, _Facetie_‚ I, 215 221 231 232 250 266; II, 187 204 220 - 226 234. - - Doni, _I Marmi_‚ I, 231. - - — _Rime del Burchiello_‚ I, 233. - - — _La Zucca_‚ II, 221. - - Dschami, _Bäharistan_‚ I, 259 282; II, 189 202 239 240 241. - - al Dschausi, _Kitab al askija_‚ II, 189. - - Dschelaleddin Rumi, _Mesnewi_‚ I, 248 272; II, 185 243. - - Dunbar (William) I, 256. - - - _Echa rabbathi_‚ II, 202. - - _England’s Jests_‚ I, 229; II, 218. - - Eyering, _Proverbiorum copia_‚ I, 220 237 247 250 280. - - - _Fables turques_‚ I, 267; II, 227. - - _Fabliaux (Deutsche)_‚ s. Hagen, Keller (Ad. v.) und Lambel. - - _Fabliaux (Französische)_‚ s. Legrand und Montaiglon-Raynaud. - - _Facecies, et motz subtilz_‚ II, 220 229. - - _Facetie (Les piacevoli et ridiculose) di M. Poncino della Torre_‚ - I, 220. - - _Facetie, motti, buffonerie et burle del Piovano Arlotto_‚ I, 247. - - _Facezie e motti dei secoli XV e XVI_‚ II, 217. - - al Farazdak I, 215. - - - _Farce des deux savetiers_‚ I, 220. - - _Fincken-Ritter (Der edle)_‚ I, 244; II, 239 245. - - Firenzuola, _La Trinuzia_‚ I, 275. - - Fleury, _Littérature orale de la Basse-Normandie_‚ I, 210; II, 182. - - Frey, _Gartengesellschaft_‚ I, 244 249 252 257 275; II, 192 204 212 - 237. - - - Galland, _Les paroles remarquables des Orientaux_‚ I, 207 232 247 258 - 259 261 262 263 282; II, 202 225 239 240 241. - - Garibay, _Cuentos_‚ I, 229 247. - - Garzoni, _La piazza universale_‚ I, 247. - - — _La sinagoga de gl’ignoranti_‚ I, 265. - - Gastius, _Convivales sermones_‚ I, 231; II, 187 225. - - Georgeakis et Pineau, _Le Folk-lore de Lesbos_‚ I, 221 251 269. - - Gerlach, _Eutrapeliae_‚ I, 247. - - _German Rogue_‚ I, 271. - - _Gesta Romanorum_‚ I, 264; II, 185 194 206. - - Giuliano, _Dialogo d’un medico con un secretario et un palafreniere_‚ - II, 190. - - Gladwin, _The Persian Moonshee_‚ I, 222 243 254 258 259; II, 203 239 - 243. - - Gonzenbach, _Sicilianische Märchen_‚ II, 213 215. - - _Gotham (The Mad Men of)_‚ s. _Tales_‚. - - _Grillenvertreiber_‚ I, 217. - - Grimm, _Kinder- und Hausmärchen_‚ I, 222 264 272; II, 201 206 210 215 - 220. - - Grimmelshausen, _Vogelnest_‚ II, 251. - - Guicciardini, _Detti et fatti_‚ I, 225; II, 248. - - _Guru Paramártan_‚ I, 217 225 268. - - - Hagedorn II, 190. - - Hagen, _Gesammtabenteuer_‚ II, 188 214 245. - - Haltrich, _Deutsche Volksmärchen aus Siebenbürgen_‚ I, 217 270; - II, 205 206 215. - - Hammer, _Rosenöl_‚ I, 248 261; II, 196 203 240 242 243. - - Harrington (John) I, 257. - - Harsdörfer, _Ars apophtegmatica_‚ I, 222 229 231 247 250 280; - II, 221 233. - - Hebel, _Schatzkästlein_‚ I, 215; II, 190 226. - - - Heine, _Reisebilder_‚ I, 208. - - Herbelot, _Orientalische Bibliothek_‚ I, 245; II, 241. - - Hermotimus, _Additamenta_‚ II, 220 229. - - Herrant v. Wildonie II, 188. - - ibn Hidschdscha, _Thamarat al aurak_‚ I, 247. - - Hierokles s. _Philogelos_‚. - - _Hundred Mery Talys_‚ I, 239; II, 189 219. - - - Ilg, _Maltesische Märchen_‚ I, 221 262 276 278; II, 183 205 209 210 - 213. - - Ispirescu, _Snóve_‚ I, 205 207 234 241 268 276; II, 185 229. - - - _Jacke of Dovers Quest of Inquirie_‚ I, 248 249 266. - - Jacob, _Türkische Volkslitteratur_‚ II, 213. - - Jacobs, _Celtic Fairy Tales_‚ I, 269. - - — _English Fairy Tales_‚ I, 241 252 268 272 274; II, 182 183 195 206. - - Jacques de Vitry, _Exempla_‚ I, 245; II, 243. - - Jahn, _Schwänke und Schnurren_‚ I, 269; II, 195 206 229. - - _Jâtaka_‚ s. Cowell. - - _Jests of Scogin_‚ I, 221 225 237. - - _Joe Miller’s Jests_‚ I, 231 248; II, 219 229. - - Johannes Junior, _Scala coeli_‚ II, 202. - - Juvenal I, 211. - - - al Kaljubi, _Nawadir_‚ II, 183. - - _Kathá Sarit Ságara_‚ s. Somadeva. - - Keller (Ad. v.), _Erzählungen aus altdeutschen Handschriften_‚ - I, 265; II, 188. - - Keller (Albr.), _Die Schwaben_‚ I, 208 220 226 249 269; II, 209. - - Kirchhof, _Wendunmuth_‚ I, 218 225 233; II, 206. - - Knoop, _Volkssagen_‚ I, 269. - - Knowles, _Folk-Tales of Kashmir_‚ I, 252 268. - - Kopisch I, 268. - - Krauss, _Sagen und Märchen der Südslaven_‚ I, 222 226 276 280; - II, 205 206. - - — _Zigeunerhumor_‚ I, 207 210 222 253 254 268; II, 215 219 221 228 - 251. - - Kuka, _The Wit and Humour of the Persians_‚ I, 207 209 211 212 219 - 227 231 243 245 248 255 260 276 277 282; II, 185 186 187 202 203 - 223 226 231 236 237 238 240. - - - La Fontaine II, 245 248. - - _Lalenbuch_‚ I, 235 269; II, 192 209. - - Lambel, _Erzählungen und Schwänke_‚ II, 188. - - Lamii, _Latifeh nameh_‚ I, 256. - - Landes, _Contes annamites_‚ I, 226 265; II, 221. - - _Leben (Das kurtzweilige) von Clement Marott_‚ I, 268; II, 249. - - Léger, _Recueil de contes populaires slaves_‚ I, 252. - - Legrand, _Fabliaux_‚ II, 245. - - Lehmann, _Exilium melancholiae_‚ I, 229 231 238 247 250 262 268 277; - II, 219 229 237. - - —— _Florilegium politicum_‚ I, 208 237. - - Lidzbarski, _Geschichten aus neu-aramäischen Handschriften_‚ I, 242 - 255 265; II, 187 197 211 212 235 237. - - Lindener, _Katzipori_‚ I, 268. - - Lucas, _Diálogos_‚ I, 225. - - Lundorf, _Wißbadisch Wisenbrünlein_‚ I, 277. - - Luscinius, _Joci ac sales_‚ II, 225. - - Luzel, _Contes populaires de Basse-Bretagne_‚ II, 182 183 209. - - - Mackenzie, _Tyll Owlglass_‚ I, 240. - - Abu Madjan, _Madschmu az zarf_‚ I, 264 277. - - al Maidani, _Madschma al amthal_‚ I, 214; II, 183 188 231. - - Marguerite de Navarre, _L’Heptaméron_‚ I, 278; II, 190. - - Marianus (Christophorus), _Convivium evangelicum_‚ I, 277. - - al Masudi, _Les Prairies d’or_, II, 181 245. - - Meder, _Quadragesimale_‚ II, 214. - - Meier, _Deutsche Sagen aus Schwaben_‚ I, 241. - - Meißner, _Neuarabische Erzählungen aus dem Iraq_‚ I, 227; II, 212 219 - 241 242 244. - - Melander, _Jocoseria_‚ I, 222 247 269; II, 187 219. - - Memel, _Anmuthige lustige Gesellschaft_‚ I, 221 222; II, 218. - - Ménage, _Origini della lingua italiana_‚ I, 218 228. - - Mendoza, _Lazarillo de Tormes_‚ I, 262. - - _Mensa philosophica_‚ I, 274; II, 233. - - Merkens, _Was sich das Volk erzählt_‚ I, 210 217 226 229 241 249 250 - 252 268 269 274; II, 182 215 229 237. - - _Meschreb, der weise Narr_‚ I, 230. - - Mey, _Fábulario_‚ I, 247 249. - - Minaef, _Indeiskija skasky_‚ II, 184. - - - Monnier, _Les contes populaires en Italie_‚ I, 207 280; II, 183 206. - - Monosini, _Flores italicae linguae_‚ I, 219. - - Montaiglon-Raynaud, _Fabliaux_‚ II, 188 245. - - Montanus, _Schwankbücher_‚ I, 229 249 252 254 260 265 268 272; - II, 197 206 245. - - Morlini, _Novellen_‚ I, 240 250 263 271 272; II, 184 212 213 228 237. - - Motylinski, _Dialogue en dialecte de Djerba_‚ I, 236. - - Müllenhoff, _Märchen und Lieder_‚ I, 241 268. - - Musculus, _Enarrationes_‚ I, 269. - - - ~Narren, Gaukler und Volkslieblinge~: - Arlotto s. _Arlottos Schwänke_‚. - Armstrong s. _Archie Armstrong’s Banquet of Jests_‚. - Bahlul II, 212 241. - Barlacchia s. _Facetie, motti, buffonerie_‚. - Abu Dulama II, 237. - Eulenspiegel II, 246 249; s. auch Mackenzie. - Gonnella II, 228. - Habannaka I, 214; II, 231. - Hobson s. _Conceites (The Pleasant)_‚. - Karakusch I, 230; II, 210 229 230. - Klaus Narr s. Bütner. - Abu Nuwas I, 211; II, 184 242. - Poncino della Torre s. _Facetie (Le piacevoli)_‚. - Scogin s. _Jests of Scogin_‚. - Sztukoris s. Veckenstedt, _Sztukoris_‚. - Triboulet I, 223; II, 231. - - Nicolas de Troyes, _Le grand parangon des nouvelles nouvelles_‚ - I, 265. - - Nieri, _Racconti popolari lucchesi_‚ I, 257. - - Nopcsa, _Aus Sala und Klementi_‚ II, 206. - - _Novella dell Grasso legnajuolo_‚ I, 275. - - _Novelle antiche_‚ I, 227 229. - - _Nugae doctae Gaudentii Jocosi_‚ I, 269. - - _Nugae venales_‚ II, 235. - - _Nuzhal al udaba_‚ I, 230 234 257 282; II, 181 188 194 196 217 224 - 226 239 240 243. - - - O’Connor, _Folk Tales from Tibet_‚ I, 225; II, 183 195. - - Ortoli, _Les contes populaires de l’île de Corse_‚ I, 241. - - - Ouville, _L’Elite des Contes_‚ I, 228 277. - - _Oxford Jests_‚ I, 225; II, 221. - - - Panciatichi, _Cicalate_‚ II, 226. - - _Pantagruéliques (Les)_‚ I, 225. - - _Pantschatantra_‚ (Benfey) II, 187 201 206 207 245. - - —— (Dubois) I, 263. - - _Parangon (Le) des Nouvelles honnestes_‚ I, 229. - - _Pasquil’s Jests_‚ I, 275. - - Pauli (Joh.), _Schimpf und Ernst_‚ I, 223 232 239 244 264 275; - II, 185 189 194 197 245. - - Pauli (Seb.), _Modi di dire_‚ I, 228 265. - - Petrarca, _Epistolae_‚ II, 244. - - Petrus Alphonsi, _Disciplina clericalis_‚ I, 206. - - Pharaon, _Spahis, Turcos et Goumiers_‚ I, 222. - - Philagrius s. _Philogelos_‚. - - _Philogelos_‚ I, 206 208 210 213 219 222 225 230 263 274 277; - II, 235 236 237 239 249. - - Pinedo (Luis de), _Libro de chistes_‚ I, 205; II, 221. - - Pitrè, _Fiabe, novelle e racconti popolari siciliani_‚ I, 217 250 265; - II, 195 213. - - —— _Novelle popolari toscane_‚ I, 212 218 226 272; II, 182 201 211 212 - 213. - - - Plutarch, _De exilio_‚ I, 219. - - —— _Questiones graecae_‚ II, 185. - - Poggio, _Facetiae_‚ I, 234 244 257 265 267 278; II, 190 204 229 232 - 246 249. - - Pontanus (Jo. Jov.), _Antonius dialogus_‚ II, 244. - - Predigtmärlein I, 222 231, 250, 280; II, 185 203 213 243. S. auch - Bromyard, Jacques de Vitry, Johannes Junior, _Mensa philosophica_‚ - und Meder. - - Preindlsberger-Mrazovic, _Bosnische Volksmärchen_‚ II, 201 211. - - Prym und Socin, _Tur ’Abdîn_‚ I, 210 217 268; II, 241 249. - - Pulci, _Morgante_‚ I, 239. - - - Radloff, _Volkslitteratur der türkischen Stämme Südsibiriens_‚ - II, 194 213. - - _Récréations françoises_‚ I, 278. - - _Recueil des plaisantes et facetieuses nouvelles_‚ I, 223 233 271; - II, 187. - - Reinisch, _Die ’Afar-Sprache_‚ I, 278; II, 212. - - —— _Die Bedauye-Sprache_‚ II, 215. - - —— _Die Nuba-Sprache_‚ I, 223, 235; II, 206. - - —— _Die Saho-Sprache_‚ II, 215. - - Rittershaus, _Die neuisländischen Volksmärchen_‚ I, 226 240 252 263 - 272 274 276; II, 197 214. - - Rivière, _Contes populaires de la Kabylie du Djurdjura_‚ II, 184 205. - - Roda Roda, _Der Pascha lacht_‚ I, 213 225 232 258 260 261 263 268 272 - 280; II, 181 201 225 228 233 237. - - Roger _Bontemps en Belle Humeur_‚ II, 181 248. - - Rückert I, 211 269. - - - _Saadi_‚ I, 258. - - Sacchetti, _Novelle_‚ I, 259 277. - - Sachau, _Fellichi-Dialekt von Mosul_‚ I, 255. - - Sachs (Hans) I, 223 229 232 256 257 259 265 268; II, 188 192 245. - - _Sackful of News_‚ I, 207 242; II, 182. - - Sagredo, _L’Arcadia in Brenta_‚ I, 220 225 228 247 254 266 280; - II, 204 210 232 234. - - Santa Cruz (Melchor de), _Floresta española_‚ I, 229. - - Sauvé, _Le Folk-lore des Hautes-Vosges_‚ I, 220. - - Schiefner, _Tibetan Tales_‚ I, 242. - - _Schildbürger_‚ s. _Lalenbuch_‚. - - asch Schirwani, _Nafhat al jaman_‚ I, 211 243 260; II, 201 237. - - Schlegel (August Wilhelm) II, 246. - - Schleicher, _Litauische Märchen_‚ I, 217; II, 198. - - Schott, _Walachische Märchen_‚ II, 205. - - Schumann, _Nachtbüchlein_‚ I, 244 265 268 269 276; II, 203. - - Schupp I, 222 231. - - Sébillot, _Litteratture orale d’Auvergne_‚ I, 252; II, 205. - - —— _Litteratture orale de la Haute-Bretagne_‚ I, 252 272 276; - II, 215 229 245. - - Sercambi, _Novelle_‚ I, 214; II, 246. - - _Siao li Siao_‚ I, 206. - - Sklarek, _Ungarische Volksmärchen_‚ II, 201 205 206. - - Socin und Stumme, _Der arabische Dialekt der Houwara_‚ II, 198 204 - 205. - - Somadeva, _Kathá Sarit Ságara_‚ I, 242; II, 182 201 213 247. - - Somma, _Cento racconti_‚ II, 190. - - Stobaeus II, 185. - - _Storia di Campriano contadino_‚ II, 197. - - Straparola, _Piacevoli notti_‚ I, 264 265 271; II, 184 216. - - Stricker, _Der Pfaff Amis_‚ II, 249. - - Stumme, _Maltesische Märchen_‚ II, 214. - - —— _Tunisische Märchen_‚ II, 245. - - Swynnerton, _Romantic Tales from the Panjâb_‚ I, 217 224 231 262 265 - 268 270 272 277; II, 184 195 243. - - _Syntipas_‚ II, 196. - - - Tabourot, _Contes facecieux du Sieur Gaulard_‚ I, 208 219 272 277; - II, 191 223 227 229. - - _Tale of Beryn_‚ I, 245. - - _Tales and Quicke Answeres_‚ I, 225 231 234 250 268; II, 249. - - _Tales (Mery) of the Mad Men of Gotham_‚ I, 244 268 272; II, 229. - - Tallemant des Reaux II, 214. - - _Tantrâkhyâyika_‚ I, 249; II, 213. - - _Tausend und eine Nacht_‚ I, 238 244 271 282; II, 198 204 213. - - Tewfik, _Ein Jahr in Konstantinopel_‚ II, 236. - - Theodulphus, _Carmina_‚ II, 218. - - _Tholedoth Jesu_‚ II, 244. - - Thorburn, _Bannú_‚ II, 184. - - Timoneda, _Patrañuelo_‚ I, 220. - - —— _Sobremesa_‚ I, 225 279. - - Titius, _Loci controversi_‚ I, 218. - - _Tombeau (Le) de la melancolie_‚ II, 248. - - _Tripitaka_‚ I, 242 272. - - - Veckenstedt, _Sztukoris_‚ I, 224; II, 198. - - —— _Zamaiten_‚ I, 241. - - Velten, _Märchen der Suaheli_‚ I, 211; II, 212. - - Vinson, _Le Folklore du Pays Basque_‚ I, 217. - - ~Volkserzählungen~: - Afghanische s. Thorburn. - Ägyptische s. Artin. - Albanische s. Nopcsa. - Algerische s. Basset, _Contes berbères_‚ (auch von Berbern in - Marokko usw.), derselbe, _Zenatia_, Pharaon und Rivière. - Annamitische s. Landes. - Brasilianische II, 195. - Corsicanische s. Ortoli. - Dalmatinische II, 182 205. - Deutsche I, 217 242 246 268; s. auch Birlinger, Bronner, Busch, - Grimm, Jahn, Albr. Keller, Knoop, Meier, Merkens und Müllenhoff. - Englische s. Jacobs. - Finnische II, 196. - Französische I, 217 224 237 241 242 252 268 272 274 275; II, 182 - 184 190 195 203 205 209 211 212 213 215 231 243; s. auch Bladé, - Carnoy, Cosquin, Fleury, Luzel, Sauvé, Sébillot und Vinson. - Griechische II, 251; s. auch Georgeakis. - Indische s. _Guru Paramártan_, Knowles, Minaef und Swynnerton. - Indonesische s. Bezemer. - aus dem Irak s. Meißner. - Isländische s. Rittershaus. - Italiänische I, 207 220 237 241 250 262 264 274; II, 180 212 213 - 215 219; s. auch Andrews, Crane, Gonzenbach, Monnier, Nieri, Seb. - Pauli, Pitrè und _Storia_‚. - Japanische I, 252. - Jüdische I, 222 241. - Keltische s. Campbell und Jacobs. - aus dem östlichen Kleinasien s. Lidzbarski, Prym-Socin und Sachau. - Lettische s. Böhm. - Litauische s. Schleicher und Veckenstedt. - Maltesische s. Ilg und Stumme. - Marokkanische II, 205 247; s. auch Socin-Stumme. - Nubische s. Reinisch, _Nuba_‚ und _Bedauye_‚. - aus Ostafrika s. Reinisch, _’Afar_‚ und _Saho_‚. - Rumänische s. Ispirescu und Schott. - Russische I, 205. - Sibirische s. Radloff. - Siebenbürgische s. Haltrich. - Skandinavische II, 195; s. auch Asbjörnsen. - Spanische II, 221. - Suaheli s. Büttner und Velten. - Südslavische II, 195; s. auch _Anthropophyteia_, Krauss und - Preindlsberger-Mrazovic. - Tibetanische s. O’Connor und Schiefner. - aus Timbuctu I, 216. - Tunisische I, 277; II, 215; s. auch Motylinski und Stumme. - Türkische II, 202; s. auch Jacob. - Ungarische s. Sklarek. - Westslavische s. Léger. - der Zigeuner s. Krauss und Wlislocki. - - - _Wajikra rabba_‚ I, 227; II, 235. - - Waldis, _Esopus_‚ I, 239 269; II, 206 249. - - Wickram, _Rollwagenbüchlein_‚ I, 207 232 235 249 275 278; II, 198 210. - - Wlislocki, _Märchen der transsilvanischen Zigeuner_‚ II, 206 209. - - - Zabata, _Diporto de’ viandanti_‚ I, 212 220 225; II, 232. - - Zakani, _Die herzerfreuende Schrift_‚ I, 207 210 214 235 244 248; - II, 185 217. - - az Zamachschari, _Rabi al abrar_‚ I, 235. - - _Zimmerische Chronik_‚ I, 248 269. - - Zincgref-Weidner, _Teutsche Apophtegmata_‚ I, 208 229 238 241 262; - II, 189 196 226 229 231. - - - - - - - - -End of Project Gutenberg's Der Hodscha Nasreddin I. Band, by Albert Wesselski - -*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN I. BAND *** - -***** This file should be named 54690-0.txt or 54690-0.zip ***** -This and all associated files of various formats will be found in: - http://www.gutenberg.org/5/4/6/9/54690/ - -Produced by Turgut Dincer and The Online Distributed -Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This file was -produced from images generously made available by The -Internet Archive/Canadian Libraries) - -Updated editions will replace the previous one--the old editions will -be renamed. - -Creating the works from print editions not protected by U.S. copyright -law means that no one owns a United States copyright in these works, -so the Foundation (and you!) can copy and distribute it in the United -States without permission and without paying copyright -royalties. Special rules, set forth in the General Terms of Use part -of this license, apply to copying and distributing Project -Gutenberg-tm electronic works to protect the PROJECT GUTENBERG-tm -concept and trademark. Project Gutenberg is a registered trademark, -and may not be used if you charge for the eBooks, unless you receive -specific permission. If you do not charge anything for copies of this -eBook, complying with the rules is very easy. You may use this eBook -for nearly any purpose such as creation of derivative works, reports, -performances and research. They may be modified and printed and given -away--you may do practically ANYTHING in the United States with eBooks -not protected by U.S. copyright law. Redistribution is subject to the -trademark license, especially commercial redistribution. - -START: FULL LICENSE - -THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE -PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK - -To protect the Project Gutenberg-tm mission of promoting the free -distribution of electronic works, by using or distributing this work -(or any other work associated in any way with the phrase "Project -Gutenberg"), you agree to comply with all the terms of the Full -Project Gutenberg-tm License available with this file or online at -www.gutenberg.org/license. - -Section 1. General Terms of Use and Redistributing Project -Gutenberg-tm electronic works - -1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg-tm -electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to -and accept all the terms of this license and intellectual property -(trademark/copyright) agreement. If you do not agree to abide by all -the terms of this agreement, you must cease using and return or -destroy all copies of Project Gutenberg-tm electronic works in your -possession. If you paid a fee for obtaining a copy of or access to a -Project Gutenberg-tm electronic work and you do not agree to be bound -by the terms of this agreement, you may obtain a refund from the -person or entity to whom you paid the fee as set forth in paragraph -1.E.8. - -1.B. "Project Gutenberg" is a registered trademark. It may only be -used on or associated in any way with an electronic work by people who -agree to be bound by the terms of this agreement. There are a few -things that you can do with most Project Gutenberg-tm electronic works -even without complying with the full terms of this agreement. See -paragraph 1.C below. There are a lot of things you can do with Project -Gutenberg-tm electronic works if you follow the terms of this -agreement and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm -electronic works. See paragraph 1.E below. - -1.C. The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the -Foundation" or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection -of Project Gutenberg-tm electronic works. Nearly all the individual -works in the collection are in the public domain in the United -States. If an individual work is unprotected by copyright law in the -United States and you are located in the United States, we do not -claim a right to prevent you from copying, distributing, performing, -displaying or creating derivative works based on the work as long as -all references to Project Gutenberg are removed. Of course, we hope -that you will support the Project Gutenberg-tm mission of promoting -free access to electronic works by freely sharing Project Gutenberg-tm -works in compliance with the terms of this agreement for keeping the -Project Gutenberg-tm name associated with the work. You can easily -comply with the terms of this agreement by keeping this work in the -same format with its attached full Project Gutenberg-tm License when -you share it without charge with others. - -1.D. The copyright laws of the place where you are located also govern -what you can do with this work. Copyright laws in most countries are -in a constant state of change. If you are outside the United States, -check the laws of your country in addition to the terms of this -agreement before downloading, copying, displaying, performing, -distributing or creating derivative works based on this work or any -other Project Gutenberg-tm work. The Foundation makes no -representations concerning the copyright status of any work in any -country outside the United States. - -1.E. Unless you have removed all references to Project Gutenberg: - -1.E.1. The following sentence, with active links to, or other -immediate access to, the full Project Gutenberg-tm License must appear -prominently whenever any copy of a Project Gutenberg-tm work (any work -on which the phrase "Project Gutenberg" appears, or with which the -phrase "Project Gutenberg" is associated) is accessed, displayed, -performed, viewed, copied or distributed: - - This eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and - most other parts of the world at no cost and with almost no - restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it - under the terms of the Project Gutenberg License included with this - eBook or online at www.gutenberg.org. If you are not located in the - United States, you'll have to check the laws of the country where you - are located before using this ebook. - -1.E.2. If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is -derived from texts not protected by U.S. copyright law (does not -contain a notice indicating that it is posted with permission of the -copyright holder), the work can be copied and distributed to anyone in -the United States without paying any fees or charges. If you are -redistributing or providing access to a work with the phrase "Project -Gutenberg" associated with or appearing on the work, you must comply -either with the requirements of paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 or -obtain permission for the use of the work and the Project Gutenberg-tm -trademark as set forth in paragraphs 1.E.8 or 1.E.9. - -1.E.3. If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is posted -with the permission of the copyright holder, your use and distribution -must comply with both paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 and any -additional terms imposed by the copyright holder. Additional terms -will be linked to the Project Gutenberg-tm License for all works -posted with the permission of the copyright holder found at the -beginning of this work. - -1.E.4. Do not unlink or detach or remove the full Project Gutenberg-tm -License terms from this work, or any files containing a part of this -work or any other work associated with Project Gutenberg-tm. - -1.E.5. Do not copy, display, perform, distribute or redistribute this -electronic work, or any part of this electronic work, without -prominently displaying the sentence set forth in paragraph 1.E.1 with -active links or immediate access to the full terms of the Project -Gutenberg-tm License. - -1.E.6. You may convert to and distribute this work in any binary, -compressed, marked up, nonproprietary or proprietary form, including -any word processing or hypertext form. However, if you provide access -to or distribute copies of a Project Gutenberg-tm work in a format -other than "Plain Vanilla ASCII" or other format used in the official -version posted on the official Project Gutenberg-tm web site -(www.gutenberg.org), you must, at no additional cost, fee or expense -to the user, provide a copy, a means of exporting a copy, or a means -of obtaining a copy upon request, of the work in its original "Plain -Vanilla ASCII" or other form. Any alternate format must include the -full Project Gutenberg-tm License as specified in paragraph 1.E.1. - -1.E.7. Do not charge a fee for access to, viewing, displaying, -performing, copying or distributing any Project Gutenberg-tm works -unless you comply with paragraph 1.E.8 or 1.E.9. - -1.E.8. You may charge a reasonable fee for copies of or providing -access to or distributing Project Gutenberg-tm electronic works -provided that - -* You pay a royalty fee of 20% of the gross profits you derive from - the use of Project Gutenberg-tm works calculated using the method - you already use to calculate your applicable taxes. The fee is owed - to the owner of the Project Gutenberg-tm trademark, but he has - agreed to donate royalties under this paragraph to the Project - Gutenberg Literary Archive Foundation. Royalty payments must be paid - within 60 days following each date on which you prepare (or are - legally required to prepare) your periodic tax returns. Royalty - payments should be clearly marked as such and sent to the Project - Gutenberg Literary Archive Foundation at the address specified in - Section 4, "Information about donations to the Project Gutenberg - Literary Archive Foundation." - -* You provide a full refund of any money paid by a user who notifies - you in writing (or by e-mail) within 30 days of receipt that s/he - does not agree to the terms of the full Project Gutenberg-tm - License. You must require such a user to return or destroy all - copies of the works possessed in a physical medium and discontinue - all use of and all access to other copies of Project Gutenberg-tm - works. - -* You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of - any money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the - electronic work is discovered and reported to you within 90 days of - receipt of the work. - -* You comply with all other terms of this agreement for free - distribution of Project Gutenberg-tm works. - -1.E.9. If you wish to charge a fee or distribute a Project -Gutenberg-tm electronic work or group of works on different terms than -are set forth in this agreement, you must obtain permission in writing -from both the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and The -Project Gutenberg Trademark LLC, the owner of the Project Gutenberg-tm -trademark. Contact the Foundation as set forth in Section 3 below. - -1.F. - -1.F.1. Project Gutenberg volunteers and employees expend considerable -effort to identify, do copyright research on, transcribe and proofread -works not protected by U.S. copyright law in creating the Project -Gutenberg-tm collection. Despite these efforts, Project Gutenberg-tm -electronic works, and the medium on which they may be stored, may -contain "Defects," such as, but not limited to, incomplete, inaccurate -or corrupt data, transcription errors, a copyright or other -intellectual property infringement, a defective or damaged disk or -other medium, a computer virus, or computer codes that damage or -cannot be read by your equipment. - -1.F.2. LIMITED WARRANTY, DISCLAIMER OF DAMAGES - Except for the "Right -of Replacement or Refund" described in paragraph 1.F.3, the Project -Gutenberg Literary Archive Foundation, the owner of the Project -Gutenberg-tm trademark, and any other party distributing a Project -Gutenberg-tm electronic work under this agreement, disclaim all -liability to you for damages, costs and expenses, including legal -fees. YOU AGREE THAT YOU HAVE NO REMEDIES FOR NEGLIGENCE, STRICT -LIABILITY, BREACH OF WARRANTY OR BREACH OF CONTRACT EXCEPT THOSE -PROVIDED IN PARAGRAPH 1.F.3. YOU AGREE THAT THE FOUNDATION, THE -TRADEMARK OWNER, AND ANY DISTRIBUTOR UNDER THIS AGREEMENT WILL NOT BE -LIABLE TO YOU FOR ACTUAL, DIRECT, INDIRECT, CONSEQUENTIAL, PUNITIVE OR -INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY OF SUCH -DAMAGE. - -1.F.3. LIMITED RIGHT OF REPLACEMENT OR REFUND - If you discover a -defect in this electronic work within 90 days of receiving it, you can -receive a refund of the money (if any) you paid for it by sending a -written explanation to the person you received the work from. If you -received the work on a physical medium, you must return the medium -with your written explanation. The person or entity that provided you -with the defective work may elect to provide a replacement copy in -lieu of a refund. If you received the work electronically, the person -or entity providing it to you may choose to give you a second -opportunity to receive the work electronically in lieu of a refund. If -the second copy is also defective, you may demand a refund in writing -without further opportunities to fix the problem. - -1.F.4. Except for the limited right of replacement or refund set forth -in paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS', WITH NO -OTHER WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT -LIMITED TO WARRANTIES OF MERCHANTABILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE. - -1.F.5. Some states do not allow disclaimers of certain implied -warranties or the exclusion or limitation of certain types of -damages. If any disclaimer or limitation set forth in this agreement -violates the law of the state applicable to this agreement, the -agreement shall be interpreted to make the maximum disclaimer or -limitation permitted by the applicable state law. The invalidity or -unenforceability of any provision of this agreement shall not void the -remaining provisions. - -1.F.6. INDEMNITY - You agree to indemnify and hold the Foundation, the -trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone -providing copies of Project Gutenberg-tm electronic works in -accordance with this agreement, and any volunteers associated with the -production, promotion and distribution of Project Gutenberg-tm -electronic works, harmless from all liability, costs and expenses, -including legal fees, that arise directly or indirectly from any of -the following which you do or cause to occur: (a) distribution of this -or any Project Gutenberg-tm work, (b) alteration, modification, or -additions or deletions to any Project Gutenberg-tm work, and (c) any -Defect you cause. - -Section 2. Information about the Mission of Project Gutenberg-tm - -Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of -electronic works in formats readable by the widest variety of -computers including obsolete, old, middle-aged and new computers. It -exists because of the efforts of hundreds of volunteers and donations -from people in all walks of life. - -Volunteers and financial support to provide volunteers with the -assistance they need are critical to reaching Project Gutenberg-tm's -goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will -remain freely available for generations to come. In 2001, the Project -Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure -and permanent future for Project Gutenberg-tm and future -generations. To learn more about the Project Gutenberg Literary -Archive Foundation and how your efforts and donations can help, see -Sections 3 and 4 and the Foundation information page at -www.gutenberg.org - - - -Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation - -The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit -501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the -state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal -Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification -number is 64-6221541. Contributions to the Project Gutenberg Literary -Archive Foundation are tax deductible to the full extent permitted by -U.S. federal laws and your state's laws. - -The Foundation's principal office is in Fairbanks, Alaska, with the -mailing address: PO Box 750175, Fairbanks, AK 99775, but its -volunteers and employees are scattered throughout numerous -locations. Its business office is located at 809 North 1500 West, Salt -Lake City, UT 84116, (801) 596-1887. Email contact links and up to -date contact information can be found at the Foundation's web site and -official page at www.gutenberg.org/contact - -For additional contact information: - - Dr. Gregory B. Newby - Chief Executive and Director - gbnewby@pglaf.org - -Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg -Literary Archive Foundation - -Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide -spread public support and donations to carry out its mission of -increasing the number of public domain and licensed works that can be -freely distributed in machine readable form accessible by the widest -array of equipment including outdated equipment. Many small donations -($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt -status with the IRS. - -The Foundation is committed to complying with the laws regulating -charities and charitable donations in all 50 states of the United -States. Compliance requirements are not uniform and it takes a -considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up -with these requirements. We do not solicit donations in locations -where we have not received written confirmation of compliance. To SEND -DONATIONS or determine the status of compliance for any particular -state visit www.gutenberg.org/donate - -While we cannot and do not solicit contributions from states where we -have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition -against accepting unsolicited donations from donors in such states who -approach us with offers to donate. - -International donations are gratefully accepted, but we cannot make -any statements concerning tax treatment of donations received from -outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff. - -Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation -methods and addresses. Donations are accepted in a number of other -ways including checks, online payments and credit card donations. To -donate, please visit: www.gutenberg.org/donate - -Section 5. General Information About Project Gutenberg-tm electronic works. - -Professor Michael S. Hart was the originator of the Project -Gutenberg-tm concept of a library of electronic works that could be -freely shared with anyone. For forty years, he produced and -distributed Project Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of -volunteer support. - -Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed -editions, all of which are confirmed as not protected by copyright in -the U.S. unless a copyright notice is included. Thus, we do not -necessarily keep eBooks in compliance with any particular paper -edition. - -Most people start at our Web site which has the main PG search -facility: www.gutenberg.org - -This Web site includes information about Project Gutenberg-tm, -including how to make donations to the Project Gutenberg Literary -Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to -subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks. - diff --git a/old/54690-0.zip b/old/54690-0.zip Binary files differdeleted file mode 100644 index 9e141d3..0000000 --- a/old/54690-0.zip +++ /dev/null diff --git a/old/54690-h.zip b/old/54690-h.zip Binary files differdeleted file mode 100644 index a837d14..0000000 --- a/old/54690-h.zip +++ /dev/null diff --git a/old/54690-h/54690-h.htm b/old/54690-h/54690-h.htm deleted file mode 100644 index 5b07614..0000000 --- a/old/54690-h/54690-h.htm +++ /dev/null @@ -1,12543 +0,0 @@ -<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Strict//EN" - "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-strict.dtd"> -<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" xml:lang="de" lang="de"> - <head> - <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html;charset=utf-8" /> - <meta http-equiv="Content-Style-Type" content="text/css" /> - <title> - The Project Gutenberg eBook of Der Hodscha Nasreddin I. Band, by Albert Wesselski. - </title> - -<link rel="coverpage" href="images/cover.jpg" /> - - <style type="text/css"> - -body { - margin-left: 10%; - margin-right: 10%; -} - - h1,h2,h3 { - text-align: center; /* all headings centered */ - clear: both; -} - -p { - margin-top: .2em; - text-align: justify; text-indent: 1.5em; - margin-bottom: .2em; -} - -p.tb { - margin-top: 1.51em; - text-align: justify; text-indent: 1.5em; - margin-bottom: .2em; -} - -p.indent { - margin-top: .2em; - text-align: justify; margin-left: 3em; text-indent: -3em; - margin-bottom: .2em; -} -p.noindent { - margin-top: .2em; - text-align: justify; text-indent: 0em; - margin-bottom: .2em; -} -.padl1 {padding-left: 1em;} -.padl2 {padding-left: 2em;} -.vertt {vertical-align:top;} -.line5 {line-height: .2em;} -.line15 {line-height: 1.5em;} -hr { - width: 34%; - margin-top: 2em; - margin-bottom: 2em; - margin-left: 33%; - margin-right: 33%; - clear: both; -} - -.dropcap { float: left; font-size: 2.5em; font-weight: normal; -margin-right: 3px; margin-top: -.2em;} - -@media handheld {.dropcap { float: left; font-size: 2.5em; font-weight: normal; -margin-right: 3px; margin-top: -.2em;}} - -table { - margin-left: auto; border-collapse: collapse; page-break-before: always; - margin-right: auto; -} - - .tdl {text-align: left;} - .tdr {text-align: right;} - .tdc {text-align: center;} - -.pagenum { /* uncomment the next line for invisible page numbers */ - /* visibility: hidden; */ - position: absolute; - right: 4%; font-style: normal; - font-size: smaller; - text-align: right; -} /* page numbers */ - - ul {list-style-type: none;} - ul.IX { /* styling the IndeX */ - list-style-type: none; - text-indent: 0em; font-size: .9em; margin-right: 0em; - } - ul.IX li { /* list items in an index list: compressed */ margin-left: 1em; margin-top: .5em; margin-bottom: .5em; text-indent: -3.5em; margin-right: 0em; } - -.bbox {border: solid 0px; text-align: center; margin: auto; width: 350px;} -.bbox2 {border: solid 0px; text-align: center; margin: auto; width: 275px;} - -.center {text-align: center; text-indent: 0em;} -.center2 {text-align: center; text-indent: 0em; padding-top: 1em; padding-bottom: .5em;} - -.right {text-align: right;} - -.gesperrt -{ - letter-spacing: 0.1em; - margin-right: -0.2em; -} -@media handheld {.gesperrt -{ - letter-spacing: 0.1em; - margin-right: -0.2em; -}} -.gesperrt2 -{ - letter-spacing: 0.15em; - margin-right: -0.2em; -} -@media handheld {.gesperrt2 -{ - letter-spacing: 0.15em; - margin-right: -0.2em; -}} -em.gesperrt -{ - font-style: normal; letter-spacing: 0.1em; -} -@media handheld {em.gesperrt -{ - font-style: normal; letter-spacing: 0.1em; -}} - -/* Images */ -.figcenter { - margin: auto; - text-align: center; -} - -/* Footnotes */ - -.footnote {margin-left: 10%; margin-right: 10%; font-size: 0.9em;} - -.footnote .label {position: absolute; right: 84%; text-align: right;} - -.fnanchor { - vertical-align: super; - font-size: .8em; - text-decoration: - none; -} - -.nanchor { - - font-size: 1em; - text-decoration: underline; - } -.poetry-container - { - text-align: center; - font-size: 90%; -} - -.poetry - { - display: inline-block; - text-align: left; - } - -.poetry .stanza -{ - margin: 0em 0em 0em 0em; -} - -.poetry .line -{ - margin: 0; - text-indent: -3em; - padding-left: 3em; -} - -/* Transcriber's notes */ -.transnote {background-color: #E6E6FA; - color: black; - font-size:smaller; - padding:0.5em; - margin-bottom:5em; - font-family:sans-serif, serif; } - </style> - </head> -<body> - - -<pre> - -Project Gutenberg's Der Hodscha Nasreddin I. Band, by Albert Wesselski - -This eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and most -other parts of the world at no cost and with almost no restrictions -whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of -the Project Gutenberg License included with this eBook or online at -www.gutenberg.org. If you are not located in the United States, you'll have -to check the laws of the country where you are located before using this ebook. - -Title: Der Hodscha Nasreddin I. Band - Türkische, arabische, berberische, maltesische, - sizilianische, kalabrische, kroatische, serbische und - griechische Märlein und - -Author: Albert Wesselski - -Release Date: May 10, 2017 [EBook #54690] - -Language: German - -Character set encoding: UTF-8 - -*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN I. BAND *** - - - - -Produced by Turgut Dincer and The Online Distributed -Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This file was -produced from images generously made available by The -Internet Archive/Canadian Libraries) - - - - - - -</pre> - - -<p> </p> -<div class="bbox"> -NARREN, GAUKLER UND VOLKSLIEBLINGE<br /> -HERAUSGEGEBEN VON ALBERT WESSELSKI<br /> -DRITTER BAND: DER HODSCHA NASREDDIN I -</div> -<p> </p> -<div class="figcenter" style="width: 100px;"> -<img src="images/signet.jpg" width="100" height="107" alt="signet" /></div> - -<hr /> - -<table summary="header1" border="0"><tr> -<td class="tdc line5" colspan="3"><img src="images/horizontal.png" alt="border" /></td> -</tr><tr> -<td><img src="images/vertical.png" alt="vertical line" /></td> -<td><h1> -DER HODSCHA<br /> -NASREDDIN</h1> - -<p class="center">Türkische, arabische, berberische,<br /> -maltesische, sizilianische, kalabrische,<br /> -kroatische, serbische und griechische<br /> -Märlein und Schwänke<br /> -<br /> -Gesammelt und herausgegeben von<br /> -<br /> -<big>Albert Wesselski</big><br /><br /><br /> -<br /> -I. Band<br /><br /><br /> -<br /> -Alexander Duncker Verlag<br /> -Weimar MCMXI</p></td> -<td class="tdr"><img src="images/vertical.png" alt="border" /></td> -</tr><tr> -<td class="tdc vertt line5" colspan="3"><img src="images/horizontal.png" alt="border" /></td> -</tr></table> - -<p class="center">Alle Rechte vorbehalten.</p> - -<table summary="header1" border="0"><tr> -<td class="tdc line5" colspan="3"><img src="images/horizontal.png" alt="border" /></td> -</tr><tr> -<td><img src="images/vertical.png" alt="border" /></td> -<td><div class="bbox2"><p class="center"> -<small>DIESES BUCH WURDE IM AUFTRAGE VON</small><br /> -ALEXANDER DUNCKER VERLAG<br /> -<span class="gesperrt"><small><small>**** IN WEIMAR IN DER OFFIZIN VON ****</small></small></span><br /> -OTTO WIGAND M. B. H.<br /> -<small>IN LEIPZIG IN EINER AUFLAGE VON 1000<br /> -NUMERIERTEN EXEMPLAREN GEDRUCKT;<br /> -AUSSERDEM WURDEN <small>50</small> EXEMPLARE AUF<br /> -BÜTTENPAPIER ABGEZOGEN. DER EINBAND</small><br /> -<span class="gesperrt2"><small><small>**********WURDE VON DER**********</small></small></span><br /> -LEIPZIGER BUCHBINDEREI A.-G.<br /> -<small>VORM. GUSTAV FRITZSCHE ANGEFERTIGT.</small><br /> -<br /> -DIESES EXEMPLAR TRÄGT DIE<br /> -NUMMER<br /> -1007</p></div></td> -<td class="tdr"><img src="images/vertical.png" alt="border" /></td> -</tr><tr> -<td class="tdc vertt line5" colspan="3"><img src="images/horizontal.png" alt="border" /></td> -</tr></table> - -<p> </p> -<table summary="header1" border="0"><tr> -<td class="tdc line5" colspan="3"><img src="images/horizontal.png" alt="border" /></td> -</tr><tr> -<td class="tdl"><img src="images/vertical.png" alt="border" /></td> -<td><p class="center line15"> -Herrn Professor<br /> -Dr. theol. et phil.<br /> -<big>AUGUST WÜNSCHE</big><br /> -in Verehrung<br /> -und Dankbarkeit<br /> -gewidmet.<br /> -</p></td> -<td class="tdr"><img src="images/vertical.png" alt="border" /></td> -</tr><tr> -<td class="tdc line5" colspan="3"><img src="images/horizontal.png" alt="border" /></td> -</tr></table> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_ix" id="Page_ix">ix</a></span></p> - -<h2><a name="Einleitung" id="Einleitung"><i>Einleitung -des Herausgebers.</i></a></h2> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Motive der Märchen sind der Ausdruck -gewisser Vorstellungen, denen die Menschen -irgendwo und irgendwann angehangen haben -müssen. Es müssen wohl einmal, vielleicht auf -der ganzen bewohnten Erde, wenn auch nicht zu -derselben Zeit, das Tier, die Sonne, der Stein, die -Wolke für den Menschen Dinge gewesen sein, -deren Wesenheit er nicht von der seinigen unterschied, -und sicherlich hat er sich von diesen -Vorstellungen seines Kindheitsalters nur sehr -langsam emanzipiert. Unbestreitbar ist es wohl -auch, daß solche, gewissermaßen religiöse Anschauungen, -die viele Generationen überdauert -haben mögen, nicht von allen Angehörigen eines -Rudels oder Stammes gleichzeitig aufgegeben -worden sind, und ebenso darf man annehmen, -daß sich ganze Völker von manchen Anschauungen -früher losgesagt haben als andere. Es ist -nun nur natürlich, daß bei denen, die irgendeinen -Standpunkt längst überwunden hatten, -Verwunderung und ein Überlegenheitsgefühl rege -wurden, wenn sie auf andere stießen, die noch -in dem alten Wahne befangen waren, und diese -Empfindungen haben sich bei ihnen auch einstellen -müssen, wenn sie auf naive Vorstellungen, -die für sie etwa schon äußerer Umstände wegen -unmöglich gewesen wären — zum Beispiele für -Binnenvölker, daß die untergehende Sonne im -Meere ertrinke — bei andern gestoßen sind. -Nichts liegt nun näher, als daß diese Empfindungen -der Höherstehenden ihren vorläufigen -Ausdruck in einem Verlachen oder Belächeln -der rückständigen Vorstellung gefunden haben. -Während wir bei jedem der an der Zahl immer -<span class="pagenum"><a name="Page_x" id="Page_x">x</a></span> -geringer werdenden Naturvölker ganze Gruppen -von ihm eigenen und ursprünglichen Vorstellungen -noch unmittelbar vorfinden, sind uns -diese bei den alten Kulturvölkern nur in ihren -Überlieferungen erhalten und zwar, primär, im -Märchen, dann aber auch, mit einer Kritik verbunden, -im Schwanke: das Märchen kennt keine -oder nur eine falsche Logik; im Schwanke wird -der Mangel der Kausalität belacht.</p> - -<p>Die Entstehung des Schwankes, der nur ein einziges Märchenmotiv -braucht, das eben belacht wird, ist also zum Unterschiede von dem -Märchen, das dasselbe Motiv verarbeitet, an eine Kulturstufe gebunden, -die schon einzelne früher im Schwange gewesene oder anderswo noch -geltende Meinungen als widersinnig, als falsch erkennt. Der Vater, der, -als ihm ein Kind stirbt, ein zweites tötet, damit das erste nicht den -langen Weg allein zu gehn brauche<a name="FNanchor_1_1" id="FNanchor_1_1"></a><a href="#Footnote_1_1" class="fnanchor">1</a>, kann erst dann verlacht werden, -wann die Vorstellung, daß der Tote noch die Bedürfnisse des Lebenden -hat, im allgemeinen überwunden ist, oder nur dort, wo sie nie existiert -hat; der Haß gegen ein Bild<a name="FNanchor_2_2" id="FNanchor_2_2"></a><a href="#Footnote_2_2" class="fnanchor">2</a> kann erst dann ein Gegenstand des -Spottes werden, wann der Glaube, daß dem Bilde die<span class="pagenum"><a name="Page_xi" id="Page_xi">xi</a></span> Eigenschaften des -Originals innewohnen, seine Lebenskraft so ziemlich verloren hat, oder -nur dort, wo er nie vorhanden war.</p> - -<p>Wenn diese Theorie richtig ist, dann ist die älteste Gattung des -Schwankes die Erzählung von der Dummheit des andern oder der andern, -und mit jeder menschlichen Anschauung, die, ob sie nun der einfachen -Naturbetrachtung oder einer höhern Geistestätigkeit entsprungen ist, -im Laufe der Jahrtausende ihre Berechtigung verliert, wächst ein neues -Schwankmotiv zu; von dem Lachen über den, der ein Tier durch Strafen -witzigen will wie ein ungehorsames Kind, bis zu dem Lachen über das -Weib, das einem Vaganten glaubt, er komme schnurstracks aus dem Himmel, -liegt eine Reihe von unendlich vielen Gliedern. Der Schlauheitsschwank, -der schon eine weitere Person einführt, die sich die Dummheit der -ersten zunutze macht, darf keinen Anspruch auf das Alter des reinen -Dummheitsschwankes erheben.</p> - -<p>Der Dummheitsschwank trägt aber schon, und sei er noch so primitiv, -den Charakter einer bewußten Verarbeitung eines freilich noch nicht -als solches erkannten Märchenmotivs an sich, das er uns oft, indem er -die Kuriosität der kindlichen Vorstellung demonstrieren will, in einer -reinern Form als das Märchen überliefert; er ist gewissermaßen schon, -wenn der Ausdruck gestattet ist, eine Art literarisches Erzeugnis, und -diese Eigenschaft muß ihn befähigen, auch dort, wo für seine Grundlage, -nämlich das betreffende Märchenmotiv, als eine für die Ortsverhältnisse -ungereimte Vorstellung eine Neuverbreitung oder als eine in grauer -Vorzeit überholte Vorstellung<span class="pagenum"><a name="Page_xii" id="Page_xii">xii</a></span> eine Wiederverbreitung ausgeschlossen -gewesen wäre, durch seinen absoluten Wert als Unterhaltungsstoff im -weitesten Maße vorzudringen. Gar viele Märchenmotive, und gerade die -ursprünglichsten, mögen erst durch den sie parodierenden Schwank auf -fremden Boden verpflanzt oder auf dem eigenen zu neuem Leben erweckt -worden sein.</p> - -<p>Von den außerordentlich zahlreichen Dummheitsschwänken, die in der -vorliegenden Sammlung — vorläufig sei nur von ihrem ersten Teile die -Rede — an einen einzigen Namen geknüpft erscheinen, beruhen sehr viele -auf so primitiven Vorstellungen, daß schon daraus erhellt, daß sie dem -Manne, von dem sie erzählt werden, nur beigelegt worden sind. Wenn -auch bei dem Mangel an alten Aufzeichnungen derartiger leichter und so -lange mit Unrecht verachteter Geschichtchen viele Typen nicht sehr weit -zurückverfolgt werden können, so müssen doch die obigen Erwägungen zu -der Annahme eines ehrwürdigen Alters genügen, umsomehr als es klar ist, -daß von dem Auftauchen eines Dummheitsschwankes bis zu seiner ersten -Niederschrift eine geraume Zeit verflossen sein muß, in der er sich -so wie das in ihm behandelte Märchenmotiv und oft mit diesem mündlich -fortgepflanzt hat. Deswegen aber die Existenz des nunmehrigen Trägers -dieser Überlieferungen zu leugnen, hätte wohl keine Berechtigung; -es wird ja auch niemand einfallen zu behaupten, König Franz I. von -Frankreich habe nie gelebt, weil von ihm eine Schnurre erzählt wird, -die schon im Conde Lucanor steht.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_xiii" id="Page_xiii">xiii</a></span></p> - -<p>Von dem Hodscha Nasreddin wird uns als von einem Zeitgenossen dreier -wohlbekannter Fürsten gesprochen. Zuerst des Sultans Alaeddin III. -(II.), des letzten Herrschers der Seldschukendynastie in Karamanien, -der im Jahre 1392 Konia, das alte Iconium, und Akschehir, das -alte Philomelion, an Bajazet I. verloren hat, dann eben dieses -Osmanensultans und endlich des tatarischen Eroberers Timur, der am 20. -Juli 1402 Bajazet in der Schlacht von Angora aufs Haupt geschlagen -und gefangen genommen hat; dort, wo der betreffende Gewalthaber -einfach Bei genannt wird, hat man die Wahl zwischen den drei genannten -Fürsten und dem von Timur eingesetzten Bei von Karamanien, nämlich -Mohammed, dem ältesten Sohne Alaeddins III., doch dürfte wohl meistens -Timur gemeint sein, bei dem Nasreddin die Stelle eines lustigen -Rates eingenommen haben soll. In dieselbe Verbindung wird Nasreddin -allerdings auch mit Bajazet gebracht, einmal von dem Historiker De la -Croix<a name="FNanchor_3_3" id="FNanchor_3_3"></a><a href="#Footnote_3_3" class="fnanchor">3</a> und dann noch von Karl Friedrich Flögel<a name="FNanchor_4_4" id="FNanchor_4_4"></a><a href="#Footnote_4_4" class="fnanchor">4</a>; beide vermeiden -es aber, ihre Quellen anzugeben. Von seinem Freundschaftsverhältnisse -zu Timur berichtet hingegen schon Demetrius Cantimir oder Kantemyr, -der 1723 verstorbene ehemalige Fürst der Moldau, das Mitglied der -Berliner Akademie der Wissenschaften<a name="FNanchor_5_5" id="FNanchor_5_5"></a><a href="#Footnote_5_5" class="fnanchor">5</a>, und<span class="pagenum"><a name="Page_xiv" id="Page_xiv">xiv</a></span> dieser schickt nicht -nur seinen Erzählungen von Timur und Nasreddin die Bemerkung voraus, -daß sich Timur nach den Historikern drei Tage lang bei Jenischehir -aufgehalten habe, um den Erzählungen des türkischen Äsops zu lauschen, -der ihm so lieb geworden sei, daß er ihm zuliebe auf die Plünderung -dieser Stadt verzichtet habe, sondern sagt auch weiter, er entnehme -die folgenden Schnurren einem türkischen Buche. Dem Alter, das dieses -Buch gehabt haben muß, entspricht das von mehrern Manuskripten, die -Decourdemanche für seine große Ausgabe von Nasreddins Schwänken<a name="FNanchor_6_6" id="FNanchor_6_6"></a><a href="#Footnote_6_6" class="fnanchor">6</a> -benutzt hat, und deren eines schon um 1600 niedergeschrieben worden -ist; daher müßte sich wohl die Annahme, daß Nasreddin eine mythische -Person sei, auf andere Prämissen stützen als auf die Tatsache, daß mit -seinem Namen uralte Schwankmotive verknüpft worden sind. Daran ändert -es auch nichts, daß eine Sage wissen will, er habe schon zu der Zeit -Harun al Raschids gelebt: Mohammed Nasreddin, der damals einer der -weisesten Männer gewesen sei, habe sich mit seinen Lehren in einen -Widerspruch zur Religion gesetzt und sei deshalb zum Tode verurteilt -worden; um sein Leben zu retten, habe er sich wahnsinnig gestellt. Der -ungarische Gelehrte Kúnos, der sie erzählt, hat sicherlich recht, wenn -er die Entstehung dieser Sage darauf zurückführt, daß man versuchen<span class="pagenum"><a name="Page_xv" id="Page_xv">xv</a></span> -wollte, manche Späße des Hodschas zu rechtfertigen<a name="FNanchor_7_7" id="FNanchor_7_7"></a><a href="#Footnote_7_7" class="fnanchor">7</a>. Nicht mehr -Bedeutung darf einer persischen Überlieferung beigemessen werden, die -Nasreddin als einen Zeitgenossen und Untertanen des Schahs Takasch -(um das Jahr 1200 unserer Zeitrechnung) nennt<a name="FNanchor_8_8" id="FNanchor_8_8"></a><a href="#Footnote_8_8" class="fnanchor">8</a>; hier war wohl der -Wunsch maßgebend, den berühmten Nasreddin als persischen Landsmann -beanspruchen zu können. In beiden Fällen handelt es sich überdies um -ganz vereinzelte, von dem Massiv der übrigen Überlieferungen abseits -stehende Anekdoten.</p> - -<p>Weniger als das hohe Alter der von den Historikern übernommenen -Traditionen fällt bei der Frage, ob Nasreddin der Mythe angehört, der<span class="pagenum"><a name="Page_xvi" id="Page_xvi">xvi</a></span> -Umstand ins Gewicht, daß der Hodscha Nasreddin im letzten Viertel des -16. Jahrhunderts eine solche Berühmtheit genossen haben soll, daß -einer seiner Nachkommen eben dieser Abstammung wegen ein kaiserliches -Geschenk erhalten hätte. Wäre diese Geschichte tatsächlich, wenn -auch nur in ihren Grundzügen und ohne das lustige Moment, von einem -Historiker dieser Zeit bezeugt<a name="FNanchor_9_9" id="FNanchor_9_9"></a><a href="#Footnote_9_9" class="fnanchor">9</a>, dann wäre sie eine glückliche -Illustration zu der Tatsache, daß damals schon Nasreddin als derselbe -galt, als der er heute gilt, einer Tatsache, die aber schon aus dem -Alter des ältesten der von Decourdemanche benützten Manuskripte -hervorgeht.</p> - -<p>Von nicht viel größerer Bedeutung für die Lösung jener Frage ist es -wohl auch, daß noch heute in Akschehir das Grab des Hodschas Nasreddin -gezeigt wird, wenn dieses auch schon um die Mitte des 17. Jahrhunderts -von dem berühmten osmanischen Reisenden Evlija Tschelebi besucht -worden ist<a name="FNanchor_10_10" id="FNanchor_10_10"></a><a href="#Footnote_10_10" class="fnanchor">10</a>, und obwohl ihm, wie von mehrern Geschichtsschreibern -bewährt wird, der Sul<span class="pagenum"><a name="Page_xvii" id="Page_xvii">xvii</a></span>tan Murad IV. (1623–40), der sich dort auf einem -Feldzuge längere Zeit aufgehalten hat, die Anregung zu einem Gedichte -verdankte<a name="FNanchor_11_11" id="FNanchor_11_11"></a><a href="#Footnote_11_11" class="fnanchor">11</a>.</p> - -<p>Dieses Grab beschreibt der Grieche Walawani in einer dem Hodscha -Nasreddin gewidmeten Monographie folgendermaßen<a name="FNanchor_12_12" id="FNanchor_12_12"></a><a href="#Footnote_12_12" class="fnanchor">12</a>:</p> - -<p>»Gleich beim Eintritte in den Friedhof von Akschehir zieht den -Blick des Besuchers ein sonderbares Bauwerk auf sich. Vier in die -Erde eingerammte hölzerne Säulen tragen ein viereckiges, einem -rechtwinkeligen Vierflächner ähnelndes baufälliges hölzernes -Dach, das ein Grab schützt; über diesem Grabe befindet sich ein -außerordentlich großer Turban, der keineswegs aus Stein ist, sondern -aus Leinwandbändern, die um das Grabsäulchen gewickelt sind. Drei -Seiten des Grabes sind offen, und nur die dem Beschauer zugewandte, -die nördliche, ist mit einer zweiflügeligen hölzernen Tür geschlossen, -an der zwei ebenfalls hölzerne Schlüssel hangen. Das Bild des Grabes -berührt wunderlich; der Beschauer wird nämlich gleich beim ersten -Anblicke unwillkürlich von einem unbezähmbaren Gelächter befallen, weil -er nicht sofort begreifen kann, warum das allen Winden preisgegebene -Grab so sorgfältig verschlossen wird. Indessen dauert es nicht -lange, so kommt er darauf, daß es sicherlich die Absicht des oder -besser der geistigen Schöpfer gewesen sei, den Witz jenes Mannes zu -versinnbildlichen, der auch noch im Tode Heiterkeit um<span class="pagenum"><a name="Page_xviii" id="Page_xviii">xviii</a></span> sich ausgießt -und ein Lächeln auf die Lippen zwingt; diese geistreiche Darstellung zu -ersinnen war ein einziger, und noch dazu ein Asiate nicht imstande.«</p> - -<p>Trotz Walawani kam man aber mit der Behauptung, es sei ein einziger -Mann und wirklich ein Asiate gewesen, der die Idee zu diesem Grabmale -gefaßt und auch ausgeführt habe; und dieser eine sollte niemand anders -als Nasreddin selber gewesen sein. Kúnos erzählt nämlich, leider wieder -ohne Quellenangabe<a name="FNanchor_13_13" id="FNanchor_13_13"></a><a href="#Footnote_13_13" class="fnanchor">13</a>:</p> - -<p>»Nasreddin verlangte einmal von Timur zehn Goldstücke, um sich ein -Denkmal errichten zu lassen. In seiner gewohnten Freigebigkeit, aber -auch aus Neugier erfüllte ihm Timur diesen eigentümlichen Wunsch. Der -Hodscha ließ sich für die zehn Goldstücke ein Türbeh, ein Grabmal, -bauen, das an drei Seiten offen und nur an der vierten durch eine -Mauer geschützt war. In diese Mauer ließ er eine Tür machen, und an -dieser ließ er ein Vorhängschloß anbringen. Das Türbeh trugen vier -Holzsäulen, und er ließ es mit einem viereckigen Holzdache versehn, um -darunter seinen Grabstein zu stellen. Den sonderbaren Bau, den er in -dem Friedhofe von Akschehir aufstellen ließ, erklärte er, wie folgt: -›Den Nachkommen werden die großartigen Steinbauten Timurs nur Anlaß -zu Tränen geben; Nasreddins Grab aber wird die Leute zur Heiterkeit -stimmen und ein fröhliches Lachen auf ihre Lippen locken.‹ Und so -geschah es auch. Der Hodscha wurde dort begraben« usw. usw.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_xix" id="Page_xix">xix</a></span></p> - -<p>Einzelnes aus dieser Geschichte stimmt mit dem überein, was Cantimir -aus seinem livre turc über Nasreddin mitgeteilt hat<a name="FNanchor_14_14" id="FNanchor_14_14"></a><a href="#Footnote_14_14" class="fnanchor">14</a>; aber Cantimir -spricht von dem Bau einer einfachen Tür auf freiem Felde, und mit -keinem Worte ist davon die Rede, daß sie dem Hodscha hätte als Grabmal -dienen sollen. Diese Tür spukt auch in manchen Überlieferungen: -die Serben erzählen von ihr, versuchen jedoch für die unklare -Reminiszenz eine befriedigende Erklärung zu finden<a name="FNanchor_15_15" id="FNanchor_15_15"></a><a href="#Footnote_15_15" class="fnanchor">15</a>, und dasselbe -tut der rumänische Dichter, der ja auch nur Volksüberlieferungen -wiedergibt<a name="FNanchor_16_16" id="FNanchor_16_16"></a><a href="#Footnote_16_16" class="fnanchor">16</a>. Aber mit Nasreddins Grab hat das Türmotiv nichts zu -tun, und die sich so hübsch lesende Beschreibung Walawanis entspricht -samt ihrer erweiterten Bearbeitung durch Kúnos keineswegs der Wahrheit.</p> - -<p>Die Fabel von der Tür hat schon der erste Engländer, der sich mit -Nasreddin befaßt hat, William Burckhardt Barker, dem sie freilich in -einer andern, immerhin aber den Kern bringenden Form erzählt worden -sein muß, mit der Autorität, die der Augenschein verleiht, klar und -deutlich abgelehnt<a name="FNanchor_17_17" id="FNanchor_17_17"></a><a href="#Footnote_17_17" class="fnanchor">17</a>: »Among other contradictions related<span class="pagenum"><a name="Page_xx" id="Page_xx">xx</a></span> of -Nasr-il-deen Khoja, the Turks say that ›such were the contradictions -in his character and throughout his whole life—sometimes appearing -so learned, sometimes so stupid, etc.—that even after death these -contradictions were kept up‹: and that ›his tomb has now an iron -grate, with a large gate and lock, but no railing round it.‹ The author -has, however, visited his tomb at Ackshahír, and can attest that it is -›a vulgar error,‹ and that it is a simple unassuming monument, with an -iron railing round it, and a small gate and lock like the rest of the -tombs of the Mosolmen near it.«</p> - -<p>Und ganz gegenstandslos wird die Fabel, wenn man die auch auf eigenen -Wahrnehmungen fußende Beschreibung liest, die der letzte Türke, der -über Nasreddin geschrieben hat, von dem Grabmal gibt<a name="FNanchor_18_18" id="FNanchor_18_18"></a><a href="#Footnote_18_18" class="fnanchor">18</a>: »Das Grabmal -trägt eine Kuppel, die auf vier glatten, hübschen Säulen ruht. In -der Mitte steht der Sarg mit dem gestreiften Turban, wie ihn die -Hodscha zu tragen pflegen. Die Wände des Sarges sind auf den den -Besuchern zugewandten Seiten voll einer großen Zahl von Aufschriften -in Versen und Prosa.« Das ist alles; keine Spur von einer Tür, einem -Vorhängschlosse oder einem Schlüssel. Im übrigen sei auf die in der -Ausgabe Behaïs enthaltenen Lichtbilder verwiesen, die das Grabmal von -innen und von außen und vor und nach seiner in den letzten Jahren der -Regierung Abdul Hamids erfolgten Restaurierung wiedergeben.</p> - -<p>Ob das Grab überhaupt als das Nasreddins<span class="pagenum"><a name="Page_xxi" id="Page_xxi">xxi</a></span> betrachtet werden darf, ist -eine andere Sache. Zu Häupten des Sarges findet sich nämlich folgende -Inschrift:</p> - -<p class="center">Dies ist das Grab des Verewigten,<br /> -dem Verzeihung gewährt worden ist, der bedarf<br /> -des Erbarmens seines Herrn, des Verzeihenden,<br /> -des hochehrwürdigen Nasreddin.<br /> -Für seine Seele<br /> -(bete) eine Fatiha. 386.</p> - -<p class="noindent">Diese Jahreszahl macht Behaï viel Kopfzerbrechens<a name="FNanchor_19_19" id="FNanchor_19_19"></a><a href="#Footnote_19_19" class="fnanchor">19</a>; denn auch wenn -man sie verkehrt liest, erhält man als Todesjahr Nasreddins — und das -soll sie ja wohl bedeuten — spätestens 1285 unserer Zeitrechnung, -und Timur ist 1405 gestorben, Bajazet 1403. Aber weder von dem einen -Herrscher, noch von dem andern wird ein Grab gezeigt; zu dem ihres -Spaßmachers pilgern noch heute Tausende gläubiger Menschen. Was tut es -diesen, wenn die Jahreszahl falsch ist? oder wenn das Grab wirklich -nichts andres ist als die Frucht einer glücklichen Laune eines oder -mehrerer Asiaten? Andächtig hängen die Wallfahrer ihre Zeugfetzchen, -die das Fieber abwehren sollen, an die Gitterfenster des Grabmals; und -die Einwohner von Akschehir bringen dem Hodscha sogar Speiseopfer, -und werden die verschmäht, so glauben sie, eine Hungersnot werde -hereinbrechen<a name="FNanchor_20_20" id="FNanchor_20_20"></a><a href="#Footnote_20_20" class="fnanchor">20</a>.</p> - -<p>Die von Akschehir haben ja Nasreddins Macht, Wunder zu wirken, schon zu -seinen Lebzeiten verspüren müssen. Als sie ihn einmal er<span class="pagenum"><a name="Page_xxii" id="Page_xxii">xxii</a></span>zürnt hatten, -ging Nasreddin auf den Akschehir beherrschenden Berg, der, etwa durch -ein Erdbeben vergangener Zeiten, gespalten ist; vor diesen Spalt hing -er einen kleinen Teppich, und damit machte er es den Winden unmöglich, -über die Stadt hinzustreichen und die Wolken über sie zu schicken. Als -der Regenmangel empfindlich zu werden begann, schickten seine Mitbürger -eine Abordnung zu ihm mit der Bitte, er möge den verwunschenen -Teppich von dem Spalte wegnehmen und seiner Vaterstadt einen Regen -vergönnen. Der Hodscha ließ sich erweichen; und kaum hatte er den Rand -des Teppichs ein klein wenig gehoben, so erquickte schon ein kühles -Lüftchen die unter der Hitze schmachtende Stadt, und der Himmel säumte -nicht lange, seine wohltätigen Schleusen zu öffnen<a name="FNanchor_21_21" id="FNanchor_21_21"></a><a href="#Footnote_21_21" class="fnanchor">21</a>.</p> - -<p>Der Hodscha ist aber noch immer ein leicht reizbarer Herr; wenn einer, -der an seinem Grabe vorbeikommt, so verstockt ist, daß er durchaus -nicht lachen will, so straft er ihn schier augenblicklich mit seinem -Zorne. Davon weiß der Verfasser der letzten türkischen Ausgabe ein -Liedchen zu singen<a name="FNanchor_22_22" id="FNanchor_22_22"></a><a href="#Footnote_22_22" class="fnanchor">22</a>; geben wir ihm das Wort: »Als wir, nämlich ich, -die arme Schreiberseele, die<span class="pagenum"><a name="Page_xxiii" id="Page_xxiii">xxiii</a></span> dieses Buch verfaßt hat, mein Vater und -der Gatte meiner Schwester, auf einer Reise die Straße nächst dem -Mausoleum Nasreddins fuhren, ja dicht an diesem vorüberkamen, sagte -mein Schwager: ›Wenn ich jetzt nicht über den Mann lache, wer weiß, -was mir da schlimmes zustoßen wird.‹ So sprach er und hörte nicht -auf uns, obwohl wir ihn inständigst baten. Als wir nun unter einem -herabhängenden Aste einer alten Platane dahinfuhren, verfing sich -dieser in dem Sommerdache des Bauernwagens und riß es in Fetzen; die -Pferde wurden scheu, und auf ein Haar wäre der Wagen umgestürzt. Das -Weinen war uns näher als das Lachen.«</p> - -<p>Glücklicherweise können derartige Unfälle nicht oft vorkommen; denn es -wird einem Türken recht schwer, bei dem Anblicke des Grabes, der die -Erinnerung an Hunderte von Schwänken erweckt, ernsthaft zu bleiben, -und ein drastischer Beleg ist dafür eine Geschichte, die Kúnos in -Aidin aus dem Munde eines Augenzeugen gehört hat<a name="FNanchor_23_23" id="FNanchor_23_23"></a><a href="#Footnote_23_23" class="fnanchor">23</a>: »Nach euerer -Zeitrechnung war es im Jahre 1832, daß wir, als wir unter der Führung -Ibrahim Paschas in Kleinasien waren, um den Aufruhr in der Gegend von -Konia zu ersticken, auch bei Akschehir vorübermarschierten. Unser -Weg führte an dem Friedhofe vorbei, und da entging es dem Blicke des -Paschas nicht, daß keiner von den Soldaten, wenn ihre Blicke auf den -Turban des Hodschas<a name="FNanchor_24_24" id="FNanchor_24_24"></a><a href="#Footnote_24_24" class="fnanchor">24</a> fielen, ein Lächeln verhalten konnte. Der<span class="pagenum"><a name="Page_xxiv" id="Page_xxiv">xxiv</a></span> -Pascha ließ halten; als er nun erfuhr, warum die Soldaten lachten, -ließ er unter ihnen verlautbaren, wer an dem Grabe vorbeigehn könne, -ohne zu lachen, den werde er beschenken. Manchen gelang es auch, das -Lachen zurückzuhalten; endlich ging aber ein Albanese vorüber, der -seinen Ernst um jeden Preis bewahren wollte. Kaum hatte er jedoch den -sonderbaren Turban erblickt, so platzte er auch schon los, obwohl er -seine Lippen und Zähne zusammengepreßt und die Augen fest geschlossen -hatte, und schrie: ›So ein Mensch ist dieser Hodscha, daß er die Leute, -wenn er es schon von oben nicht kann, so doch von unten zum Lachen -bringt!‹«</p> - -<p>Bei solchen Zeugnissen ist es denn nicht zu verwundern, daß sich eine -Legende gebildet hat, die eine Begründung zu geben versucht, daß das -Lachen über den Hodscha die Jahrhunderte überdauert hat und daß schon -die Nennung seines Namens genügt, um es stets wieder hervorzurufen. -Diese Legende, oder besser, dieses ätiologische Märchen, das ich -allerdings nur in einer einzigen, serbischen Fassung<a name="FNanchor_25_25" id="FNanchor_25_25"></a><a href="#Footnote_25_25" class="fnanchor">25</a> nachweisen -kann, erzählt:</p> - -<p>Es lebte einmal ein Evlija, ein Heiliger; er hatte drei Söhne, die alle -drei Imame waren. Sein ganzer Besitz bestand in einem Widder. Eines -Tages fragten ihn die Söhne: »Was werden wir heute essen?« Der Evlija -zeigte auf den Widder. Alsbald sprangen die Söhne auf, schlachteten -den<span class="pagenum"><a name="Page_xxv" id="Page_xxv">xxv</a></span> Widder und zogen ihm das Fell ab; dann brieten sie ihn und -verzehrten ihn. Sie sammelten hierauf alle Knochen, der Evlija stand -auf, nahm den Koran in die Hand und betete über den Knochen, und die -Söhne sagten Amen. Er betete, sie sagten Amen, er betete und sie sagten -Amen, bis zuletzt der Widder wieder lebendig wurde. »Führt ihn in den -Garten,« sagte der Evlija, und die Söhne führten den Widder in den -Garten.</p> - -<p>Am nächsten Tage fragten wieder die Söhne: »Was werden wir heute zu -Mittag essen?« und der Evlija deutete mit dem Finger in den Garten und -sagte: »Den Widder.« Die Söhne schlachteten ihn wieder, brieten ihn und -aßen ihn. Sie sammelten wieder die Knochen und der Evlija nahm wieder -den Koran und betete; die Söhne sagten Amen. Er betete und die Söhne -sagten Amen, und der Widder wurde wieder lebendig.</p> - -<p>Eines Tages ging der Evlija zu einem Grabe. Die Söhne ergriffen wie -gewöhnlich den Widder, schlachteten ihn, brieten ihn und aßen ihn; auch -die Knochen sammelten sie wieder. Einer von ihnen nahm den Koran und -betete, und die andern zwei sagten Amen. Der eine betete und die andern -sagten Amen, aber siehe da — der Widder wurde nicht lebendig.</p> - -<p>Unterdessen kam der Evlija heim, und er fragte seine Söhne: »Wo ist der -Widder? was habt ihr mit ihm gemacht?« Sie zuckten die Achseln: »Du -siehst ja selber, was wir mit ihm gemacht haben.« Der Evlija besann -sich, wie eben ein Evlija, sofort; er wußte alles, und darum wollte -er sie nicht erst schelten, sondern fragte sie nur: »Wer hat ihn denn -getötet?« »Der da,«<span class="pagenum"><a name="Page_xxvi" id="Page_xxvi">xxvi</a></span> antwortete Nasreddin. Und der Evlija sagte: »Auch -er soll getötet werden!« Und er fragte wieder: »Wer hat ihm denn das -Fell abgezogen?« »Der da,« antwortete Nasreddin. »Amen auch ihm! Und -was hast du gemacht?« »He, he,« antwortete Nasreddin, »ich habe nur -gelacht!« Nun sagte der Evlija: »Drum soll es geschehn, daß auch die -Leute über dich lachen, und Gott gebe, daß alle Völker, weß Glaubens -immer, über dich lachen, solange die Welt besteht!«<a name="FNanchor_26_26" id="FNanchor_26_26"></a><a href="#Footnote_26_26" class="fnanchor">26</a></p> - -<p>Das Volk hat den Hodscha Nasreddin nicht nur unter die Märchenhelden, -sondern auch unter die Heiligen versetzt; er hat ja auch kurz nach -seinem Hinscheiden die Gläubigen, die in einer nahe bei seinem Grabe -gelegenen Moschee versammelt waren, vor dem ihnen durch den Einsturz -der Kuppel drohenden Tode errettet<a name="FNanchor_27_27" id="FNanchor_27_27"></a><a href="#Footnote_27_27" class="fnanchor">27</a>. Und dort, wo sein Grab ist, in -Akschehir, gibt es kaum eine Gasse, einen Brunnen oder eine Dschami, -woran sich nicht Überlieferungen von Nasreddin knüpften, und von jeder -Moschee wird behauptet, Nasreddin habe in ihr gepredigt: man zeigt dem -Fremden, wo er über die Allgegenwart Gottes die Worte gesprochen hat: -»Wenn Gottes Hand nicht alles lenkte, dann müßte wenigstens einmal -etwas geschehn, wie ich es wollte!« und mit besonderm Stolze führt -man den Besucher zu der<span class="pagenum"><a name="Page_xxvii" id="Page_xxvii">xxvii</a></span> Kanzel, auf der der Hodscha die berühmte -dreigeteilte Predigt gehalten hat, die unsere Sammlung eröffnet<a name="FNanchor_28_28" id="FNanchor_28_28"></a><a href="#Footnote_28_28" class="fnanchor">28</a>.</p> - -<p>Mag immerhin einer oder der andere, weil die Kette der Beweise nicht -lückenlos ist, behaupten: Nasreddin hat nicht gelebt; das eine wird -niemand leugnen wollen: Nasreddin lebt.</p> - -<p>Über seinen Geburtsort gehn die Überlieferungen auseinander. Kúnos läßt -die Entscheidung offen zwischen Siwri-Hissar und Akschehir, Behaï gibt -Siwri-Hissar an, und Ali Nouri<a name="FNanchor_29_29" id="FNanchor_29_29"></a><a href="#Footnote_29_29" class="fnanchor">29</a>, der pseudonyme Verfasser einer -deutschen Ausgabe von Nasreddins Schwänken, sagt kurzer Hand, daß er in -Akschehir geboren sei. Flögel nennt Jenischehir als Geburtsort; aber -die von Akschehir, die förmlich mit Eifersucht alles hüten, was an den -Hodscha erinnert, weisen es entschieden zurück, daß er in Jenischehir -jemals auch nur gewesen sei<a name="FNanchor_30_30" id="FNanchor_30_30"></a><a href="#Footnote_30_30" class="fnanchor">30</a>. Wohl nur auf dem Schlusse aus seiner -Zeitgenossenschaft mit Timur und Bajazet beruhen die Angaben, daß -er, wie Behaï sagt, in der Regierungszeit Sultan Orchans (1326–1359) -oder, nach andern, um 1360 geboren sei. Kombination ist natürlich auch -alles übrige, was über seine Lebensumstände erzählt wird, obwohl es -im allgemeinen herzlich wenig ist; andere Quellen als die Schwänke -gibt es ja nicht. Und bei dem jüngsten Biographen Nasreddins fühlt man -leicht, daß der Wortschwall als Mittel verwandt wird, um die peinlich -empfun<span class="pagenum"><a name="Page_xxviii" id="Page_xxviii">xxviii</a></span>dene Unwissenheit zu verdecken; immerhin sei mitgeteilt, was -dieser zu berichten weiß<a name="FNanchor_31_31" id="FNanchor_31_31"></a><a href="#Footnote_31_31" class="fnanchor">31</a>:</p> - -<p>»Nach der herrschenden Meinung hat sich der verewigte Hodscha in -Akschehir und wohl auch in Konia dem Studium und der Vervollkommnung -in den Wissenschaften hingegeben. Dann war er in einigen Städten -und Bezirken in der Nähe von Akschehir Kadi. In seiner Vaterstadt -Siwri-Hissar war er Prediger. In einigen andern Orten war er Lehrer -an geistlichen Seminaren und Vorbeter. Auch hat er Amtsreisen -unternommen in die Wilajete Konia, Angora und Brussa, sowie in einige -andere angrenzende Provinzen. ... Er gehörte zu den Juristen aus der -Rechtsschule Abu<span class="pagenum"><a name="Page_xxix" id="Page_xxix">xxix</a></span> Hanifas<a name="FNanchor_32_32" id="FNanchor_32_32"></a><a href="#Footnote_32_32" class="fnanchor">32</a> ... Als er einmal von der Regierung in -Staatsgeschäften nach Kurdistan geschickt wurde, sagte dort einer, -der ihn erkannte: ›Unser Hodscha versteht sich sogar auf Politik und -Regierungskunst und ist darum ein ganzer Mann.‹ Ein andermal wurde -er in Akschehir mitten aus einer Versammlung herausgeholt; für die -Regierung hatte sich nämlich die Notwendigkeit ergeben, sofort Eilboten -dorthin zu schicken und ihn aufzufordern, so schnell wie möglich -in die Hauptstadt zu kommen. Meistens beschäftigte er sich mit der -mohammedanischen, auf Koran und Überlieferung gegründeten Rechtskunde.«</p> - -<p>Die Naivetät, die aus diesen Erzählungen spricht, wird noch übertroffen -durch die groteske Art der Lobsprüche, die Behaï dem Hodscha -angedeihen läßt. Mit Entrüstung erfüllt es ihn, daß man versucht hat, -unwahre Behauptungen über Nasreddin durch erfundene Geschichten zu -stützen, und daß in einem von ihm nicht näher bezeichneten Buche der -Ausspruch getan wird: »Der Hodscha zeigt manchmal den höchsten Grad -von Freigeisterei; auch ist er nicht Wandermönch geworden. Es ist -dem Gedächtnis überliefert, daß seine durch anderweitige Beispiele -erwiesene fluchwürdige Gottlosigkeit gewiß der als göttliche Strafe -zu gewärtigenden Vernichtung würdig ist, und daß er Fragen der -Jurisprudenz und der Theologie im Verkehre mit den verschiedensten -Klassen der Muselmanen unter der Verhüllung<span class="pagenum"><a name="Page_xxx" id="Page_xxx">xxx</a></span> durch Schwänke behandelt -hat. Möge ihm Gottes Barmherzigkeit noch zu teil werden!« Dagegen -donnert Behaï in folgender Philippika: »Nirgends ist bei Sr. -Hochehrwürden und Sr. Heiligkeit — nämlich Nasreddin — irgendein -der Welt schmeichelnder Unglaube festzustellen. Seine Gerechtigkeit -steht außer Zweifel, gemeine und niedrige Handlungen finden sich bei -ihm nicht; ja nicht einmal in Gedanken hat er gesündigt. Freilich gibt -es — das sei in aller Ehrerbietung gesagt — auch für den Hodscha -eine Grenze, über die hinaus seine sittliche Kraft nicht reicht: da -auch er nur ein Mensch war, da auch ein Muselman nicht ohne Sünde ist, -hat wohl auch er in Sünde fallen können, und es ist möglich, daß er -in seiner Kindheitszeit und seinem Jünglingsalter unpassendes getan, -ja eine Sünde begangen hat; nur allmählich vervollkommnete er sich, -machte er Fortschritte in der Wissenschaft, in den Kenntnissen, in der -sittlichen Vervollkommnung und in der Weisheit und bildete Körper und -Charakter aus, bis er schließlich zu dem höchsten Grade der Vereinigung -mit Gottes Heiligkeit und seinem heiligen Geiste gelangt ist.« Und -an einer andern Stelle heißt es: »Staunenswert war seine asketische -Frömmigkeit; selbst im Schlafe hat er sich nie durch unreine Gedanken -befleckt.« Und weiter: »Er zog es vor, sich betrügen zu lassen, -ja sogar einen empfindlichen Schaden zu erleiden, als irgendeinem -Menschen eine schändliche Lüge oder einen Betrug zuzutrauen ... Se. -Hochehrwürden, der verewigte Nasreddin war ein tiefgründiger Gelehrter, -der der Weltlust und den<span class="pagenum"><a name="Page_xxxi" id="Page_xxxi">xxxi</a></span> weltlichen Dingen entsagt hat; er war eine -durchaus reine und lautere Natur in des Wortes tiefster Bedeutung, er -war geradezu eine Engelsnatur.«</p> - -<p>Der Leser soll nicht weiter gelangweilt werden; hoffentlich begleitet -ihn aber die Erinnerung an diese Panegyriken bis zu der Lektüre der -Schwänke.</p> - -<p>Ebenso schmerzlich wie den dem Hodscha gemachten Vorwurf der -Gottlosigkeit empfindet es Behaï auch, daß dieser manchen nur als -einfacher Spaßmacher gilt: »Wir zählen den verewigten Hodscha zu einer -Art von Persönlichkeiten, die nur auf ein einziges Volk — nämlich -das türkische — beschränkt geblieben ist; weder Behlewal Dana in der -Anfangszeit des Islams, noch der sprichwörtlich gewordene Mudschadib, -noch Dschoha, noch Männer wie Abdal, die sich ihn zum Vorbilde nahmen, -noch Abu Dulama von den Arabern, noch Talhak von den Persern, diese -Schmarotzerseelen, noch irgendein anderer von den übrigen Völkern kann -mit unserm Hodscha verglichen werden.«<a name="FNanchor_33_33" id="FNanchor_33_33"></a><a href="#Footnote_33_33" class="fnanchor">33</a></p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_xxxii" id="Page_xxxii">xxxii</a></span></p> - -<p>Dieser Ausspruch ist nicht unwichtig; er beweist, daß man auch in dem -Volke, dem Nasreddin angehört, schon die Verwandtschaft erkennt, die -ihn mit andern Gestalten verbindet, die, ob historisch oder nicht, als -wenig verschiedene Typen die Helden des Dummheitsschwankes und oft -zugleich des Schlauheitsschwankes darstellen. Von diesen haben wir uns -hier noch mit Dschoha zu beschäftigen.</p> - -<p>Der Umstand, daß Dschoha viele sonst mit Nasreddin verbundene -Schwanküberlieferungen auf sich vereinigt, hat einzelnen Gelehrten -den Anlaß zu der Behauptung gegeben, Nasreddin und Dschoha seien -einunddieselbe Person, und man hat sogar versucht, das arabische Wort -Dschoha als eine Ableitung des türkischen Hodscha zu erklären<a name="FNanchor_34_34" id="FNanchor_34_34"></a><a href="#Footnote_34_34" class="fnanchor">34</a>. -Diese Meinungen sind aber unhaltbar, da Dschoha als ein dem Hodscha -Nasreddin ähnlicher Typus lange vor diesem belegt ist.</p> - -<p>Schon der <i>Fihrist</i> des 995 gestorbenen ibn Ishak an Nadim, eine -Bibliographie der damals vorhandenen arabischen Literatur, nennt -unter den Schwankbüchern unbekannter Verfasser ein von Dschoha -handelndes<a name="FNanchor_35_35" id="FNanchor_35_35"></a><a href="#Footnote_35_35" class="fnanchor">35</a>; dieses ist ebenso wie die andern dieser Gruppe -angehörenden Schriften verloren. Die nächste Erwähnung Dschohas findet -sich in dem <i>Kitab madschma al amthal</i> des 1124 verstorbenen al -Maidani, einer großen ara<span class="pagenum"><a name="Page_xxxiii" id="Page_xxxiii">xxxiii</a></span>bischen Sprichwörtersammlung<a name="FNanchor_36_36" id="FNanchor_36_36"></a><a href="#Footnote_36_36" class="fnanchor">36</a>; Maidani -belegt einzelne Sprichwörter, die mit dem Namen eines Einfaltspinsels -verknüpft sind, mit kleinen Erzählungen von dem betreffenden, und -so hat er auch drei Geschichten von Dschoha<a name="FNanchor_37_37" id="FNanchor_37_37"></a><a href="#Footnote_37_37" class="fnanchor">37</a>. Dieser führt aber -auch noch zugleich mit Nasreddin ein von ihm unabhängiges Dasein; der -<i>Thamarat al aurak</i> von ibn Hidschdscha al Hamawi (1366–1434) bringt -von ihm einige Schwänke und sagt über ihn: »Manche behaupten, daß -er der unterhaltendste Mensch von der Welt gewesen sei, daß es aber -zwischen ihm und den Leuten Zwistigkeiten gegeben habe, und daß man ihm -alle mög<span class="pagenum"><a name="Page_xxxiv" id="Page_xxxiv">xxxiv</a></span>lichen Geschichten beigelegt habe; andere sagen, er sei der -leichtfertigste Taugenichts gewesen.«<a name="FNanchor_38_38" id="FNanchor_38_38"></a><a href="#Footnote_38_38" class="fnanchor">38</a></p> - -<p>Bis zum fünfzehnten Jahrhunderte, oder wenn man auf die Tatsache, -daß keine ältere Aufzeichnung Nasreddinscher Schwänke erhalten ist, -pochen will, bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts können also die -Überlieferungen des Dschohakreises als die ältern nicht von solchen -der Nasreddingruppe beeinflußt worden sein; daß aber später Dschoha -und Nasreddin, die ja, der eine für die Araber, der andere für die -Türken, gleichartige Typen des Narren und Volkslieblings darstellen, -ineinander übergeflossen sind, ist leicht verständlich. Dem tragen -die heute im arabischen Oriente außerordentlich verbreiteten Drucke -Rechnung, die schon im Titel die beiden Personen identifizieren: -<i>Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi dschoha</i>. Freilich läßt der -Umstand, daß Nasreddin oft auch als Dschoha er-rumi, als rumelischer -oder türkischer Dschoha bezeichnet wird<a name="FNanchor_39_39" id="FNanchor_39_39"></a><a href="#Footnote_39_39" class="fnanchor">39</a>, den Schluß zu, daß der -Araber noch immer zwischen den beiden unterscheide und durch diese -Bezeichnung nur die Ähnlichkeit, die auch er zwischen ihnen erkennt, -ausdrücken wolle; dies erscheint aber als nebensächlich, weil zur -Ausstattung beider Volkslieblinge der Schatz der alten Überlieferungen -gleichmäßig geplündert worden ist und noch weiter geplündert wird. Was -man heute vorläufig nur von Nasreddin erzählt — abgesehn natürlich -von dem genannten oder ungenannten Schwank<span class="pagenum"><a name="Page_xxxv" id="Page_xxxv">xxxv</a></span>helden, von dem es zuerst -berichtet worden ist — wird morgen auch von Dschoha erzählt, und -ebenso umgekehrt; klar ist es dabei, daß die Araber bei ihrer reichen -Schwankliteratur meist die gebenden, die Türken die empfangenden sind.</p> - -<p>Die verschiedenen Ausgaben des <i>Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi -dschoha</i>, deren Inhalt so ziemlich identisch zu sein scheint, enthalten -fast alle Geschichten des noch zu besprechenden, zum ersten Male 1837 -erschienenen türkischen Volksbuches von Nasreddin und in derselben -Anordnung. Wenn der Schluß, den Basset aus dem das Jahr der Hidschra -1041 zeigenden Chronogramme einer ihm vorliegenden Bulaker Ausgabe -zieht, richtig ist<a name="FNanchor_40_40" id="FNanchor_40_40"></a><a href="#Footnote_40_40" class="fnanchor">40</a>, wenn also der Nawadir in seiner heutigen Form -schon im 17. Jahrhunderte — das Jahr 1041 der Hidschra entspricht dem -Jahr 1631 n. Chr. — abgefaßt worden ist, dann haben das türkische -Volksbuch und der arabische Nawadir dieselbe Vorlage gehabt, die -allerdings im Nawadir fast auf das Doppelte erweitert worden ist; -jedenfalls hat der Verfasser des Nawadirs neben der türkischen Quelle -auch arabische und vielleicht andere bereits niedergeschriebene -Schnurren vor sich gehabt: aus dem <i>Mustatraf</i> von al Abschihi († 1446) -sind zum Beispiele in den Nawadir ganze Seiten aufgenommen worden<a name="FNanchor_41_41" id="FNanchor_41_41"></a><a href="#Footnote_41_41" class="fnanchor">41</a>.</p> - -<p>Durch die Araber ist Dschoha, und zwar dieser Dschoha des Nawadirs, -die allbeliebte Schwankfigur auch im nördlichen Afrika ge<span class="pagenum"><a name="Page_xxxvi" id="Page_xxxvi">xxxvi</a></span>worden, -und so wie die dem türkischen Volksbuche noch nicht angehörenden -Dschohageschichten in die türkische Überlieferung übergegangen -sind, so haben auch Erzählungen des Nasreddinkreises zugleich mit -Dschohageschichten oder als solche in dem Volksmunde des Maghribs -Aufnahme gefunden. Natürlich haben die Araber ihr sowieso beschränktes -Eigentumsrecht an Nasreddin-Dschoha nicht behaupten können, sondern -haben ihn mit den Berbern teilen müssen. Die Kabylen der Küste Algiers -haben ihren Dscheha, die Beni Msab der Sahara ihren Dschoha, die -Berbern von Tamazratt ihren Dschuha, die in der Oase Ghat ihren Schaha; -und wie der tunisische und der tripolitanische Araber von Dschuha -erzählt, so hat sich der Nubier einen Dschauha geschaffen. Der Schwank -von der Schüssel, die zuerst gebiert und dann stirbt, begegnet mit dem -türkischen Nasreddin, mit dem türkisch-arabischen Nasreddin-Dschoha, -mit dem arabischen Dschoha und mit dem berberischen Dscheha als Helden; -schließlich kehrt er auch auf Malta wieder, und dort ist aus dem -Dschoha ein Dschahan geworden<a name="FNanchor_42_42" id="FNanchor_42_42"></a><a href="#Footnote_42_42" class="fnanchor">42</a>.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_xxxvii" id="Page_xxxvii">xxxvii</a></span></p> - -<p>Gemeiniglich wird auch angenommen, daß der sizilianische Volksnarr -Giufà oder Giucà, der in Piana de’ Greci, in Palazzo Adriano und in -andern albanesischen Ansiedelungen Siziliens Giuχà heißt<a name="FNanchor_43_43" id="FNanchor_43_43"></a><a href="#Footnote_43_43" class="fnanchor">43</a>, der -nationalisierte arabische Dschoha sei; dem steht entgegen, daß auch -in Toskana der bevorzugte Träger von Dummheitsschwänken Giucca, -Giucco, Ciocco heißt. In jedem italiänischen Wörterbuche findet man -neben sciocco auch giucco = Dummkopf, neben scioccaggine, scioccheria -usw. auch giuccaggine, giuc<span class="pagenum"><a name="Page_xxxviii" id="Page_xxxviii">xxxviii</a></span>cheria usw. = Dummheit, und in Pitrès -Sammlung toskanischer Volkserzählungen kommt eine moglie giucca, eine -dumme Frau, vor, die ihrer Dummheit halber Giucca gerufen wird<a name="FNanchor_44_44" id="FNanchor_44_44"></a><a href="#Footnote_44_44" class="fnanchor">44</a>. -Wahrscheinlich ist ja eine oder die andere von den Giufàgeschichten -arabischen Ursprungs; ob man aber deswegen und wegen des flüchtigen -Gleichklanges eines aus der italiänischen Sprache ebenso gut -erklärbaren Wortes mit einem arabischen Namen so weittragende Schlüsse -ziehen darf, bleibe dahingestellt.</p> - -<p>Eher könnte man wohl eine Namensentlehnung bei dem entsprechenden -kalabrischen Typus annehmen, dessen einer Name Hiohà — der andere -lautet Juvadi oder Juva’, was wieder zu Giufà stimmt — sicherlich -mehr als Giufà an Dschoha erinnert; was die innerliche Verwandtschaft -betrifft, so findet man, auf diesen übertragen, sogar eine als reine -Dschohageschichte nicht belegte Erzählung des Nasreddinkreises vor.</p> - -<p>Für das Verhältnis Nasreddins zu Dschoha ist die Feststellung wichtig, -daß aus der Zeit vor Nasreddins angeblichem oder wirklichem Leben noch -keine einzige Dschohageschichte bezeugt ist, die als Quelle eines -Nasreddinschen Schwankes angenommen werden müßte<a name="FNanchor_45_45" id="FNanchor_45_45"></a><a href="#Footnote_45_45" class="fnanchor">45</a>, während das -sonst<span class="pagenum"><a name="Page_xxxix" id="Page_xxxix">xxxix</a></span> Nasreddin zugeschlagene Gut wahrlich nicht gering ist. Eine -ganze Reihe von Schnurren — es ist hier wieder nur von dem ersten -Teile unserer Ausgabe die Rede, genauer ausgedrückt von den Nummern -1 bis 331 — findet sich schon bei dem Perser Ubeid Zakani († 1370 -oder 1371), nicht so viele bei dem syrischen Bischofe Bar-Hebraeus -(1226–1286), und einige stehn schon in dem <i>Kitab al ikd al farid</i> von -ibn Abdirabbihi (860–940); daß äsopische Fabeln Verwendung gefunden -haben ist weniger verwunderlich, als daß auch die unter dem Namen -der Facetien von Hierokles bekannte, vielleicht schon im fünften -Jahrhunderte verfaßte Sammlung ausgebeutet worden ist. Auf vereinzelte -Parallelen, wie sie sich zum Beispiele bei az Zamachschari (1074 -bis 1143) und al Habbarija († 1100) finden, sei hier nicht näher -eingegangen. Daß von Nasreddin Geschichten erzählt werden, die auch -Karakusch, dem Wesir Saladins, beigelegt worden sind, kann, da sie noch -in keinem sicher dem ursprünglichen Verfasser der Karakuschanekdoten -al Mammati († 1209) zugehörigen arabischen Texte, sondern nur in einer -viel spätern türkischen Bearbeitung nachgewiesen sind<a name="FNanchor_46_46" id="FNanchor_46_46"></a><a href="#Footnote_46_46" class="fnanchor">46</a>, nicht in -Betracht kommen, und dasselbe gilt von den Erzählungen, zu denen<span class="pagenum"><a name="Page_xl" id="Page_xl">xl</a></span> -sich Gegenstücke auch in den türkischen <i>Vierzig Wesiren</i> finden, -deren arabisches Original noch nicht bekannt ist<a name="FNanchor_47_47" id="FNanchor_47_47"></a><a href="#Footnote_47_47" class="fnanchor">47</a>. Mehrere Stoffe -Nasreddins sind vor diesem von abendländischen Erzählern behandelt -worden; hier darf wohl manchmal eine europäische Quelle angenommen -werden, zum Beispiele bei dem in den europäischen Überlieferungen so -oft wiederkehrenden und im Oriente nur mit Nasreddin belegten, schon -von Boccaccio zu einer Novelle gestalteten Schwanke von den angeblich -einbeinigen Gänsen oder Kranichen, die sich, als man sie erschreckt, -auf beiden Beinen davonmachen. Mit jeder Spanne Zeit, um die man -überdies das erste Auftauchen eines Schwankes bei Nasreddin hinaufrückt -— der Spielraum ist auch bei den schon in den ältesten Manuskripten -enthaltenen immerhin fast zweihundert Jahre — wird eine Übertragung -durch die Vermittlung der Literatur wahrscheinlicher; und daß die heute -noch nicht abgeschlossene Übertragung der mündlichen Überlieferungen -schon sehr zeitlich begonnen hat, ist bei Gestalten wie Nasreddin -selbstverständlich.</p> - -<p>Die erste gedruckte Ausgabe der Schwänke Nasreddins ist 1837 in -Konstantinopel erschienen und drei Jahre vorher hat J. Dumoret im -<i>Journal asiatique</i> nach einem Pariser Manuskripte drei Erzählungen -veröffentlicht, für deren Verfasser er Nasreddin hielt<a name="FNanchor_48_48" id="FNanchor_48_48"></a><a href="#Footnote_48_48" class="fnanchor">48</a>; vorher -wußte man von diesem in Europa nicht mehr, als was Flögel und<span class="pagenum"><a name="Page_xli" id="Page_xli">xli</a></span> die -genannten Historiker berichteten und was Goethe im <i>West-östlichen -Diwan</i> mitgeteilt hat<a name="FNanchor_49_49" id="FNanchor_49_49"></a><a href="#Footnote_49_49" class="fnanchor">49</a>.</p> - -<p>Goethe verdankt seine Kenntnis Nasreddins dem Berliner Orientalisten -Prälaten von Diez, der für ihn fünf Schwänke übersetzt hat<a name="FNanchor_50_50" id="FNanchor_50_50"></a><a href="#Footnote_50_50" class="fnanchor">50</a>. Diez, -der »würdige Mann« mit der »strengen und eigenen Gemütsart« hatte an -Nasreddin kein sonderliches Gefallen; in einem vom 24. April 1816 -datierten Briefe an Goethe schreibt er: »Fürs Weitere möchte ich Ihnen -gern ein Paar Erzählungen von Nusreddin Chodscha mitsenden, der nicht -sowohl ein witziger Kopf als ein ziemlich platter und unsauberer -Schwänkemacher gewesen.« Und am 11. Oktober 1816: »Nussreddin -Chodscha war nur ein ziemlich gemeiner Spaßmacher und Zotenreißer. -Die Erzählungen die man von ihm hat, sind daher noch jetzt nur der -Gegenstand der Unterhaltung gemeiner Leute in den langen Winterabenden. -Er lebte im vierzehnten Jahrhundert als Lehrer (Chodscha) auf einem -Dorfe in Kleinasien, um die Zeit, als Timur oder Timurlenk, der lahme -Timur (woraus man in Europa Tamerlan gemacht) in Asien auf Eroberungen -ausging. Timur fand Vergnügen an<span class="pagenum"><a name="Page_xlii" id="Page_xlii">xlii</a></span> den Schwänken und Einfällen des -Mannes und führte ihn auch eine Zeitlang als Gesellschafter mit sich -herum. Man hat mehrere kleine Sammlungen seiner Einfälle. Mir ist aber -niemals bekannt geworden, daß man in Europa etwas davon übersetzt habe. -Ich habe daher einige der züchtigsten und besten Erzählungen in der -Beilage wörtlich übersetzt, damit Ew. Hochwohlgeb. daraus den Geist -des Mannes näher kennen lernen mögen. Wenn Timur ihn als Spielzeug -gebrauchte, so mußte er sich auch manche Grobheiten von ihm gefallen -lassen.«</p> - -<p>Goethens Gesichtskreis war etwas weiter als der des Prälaten; in -seiner Antwort an ihn, datiert vom 23. Oktober 1816, heißt es: »Die -Stellung solcher Lustigmacher an Höfen bleibt immer dieselbe, nur das -Jahrhundert und die Landschaft machen Abstufungen und Schattierungen, -und so ist denn dieser sehr merkwürdig, weil er den ungeheuren Mann -begleitet, der in der Welt so viel Unheil angerichtet hat und den -man hier in seinem engsten und vertrautsten Zirkel sieht.« Und in -den <i>Noten und Abhandlungen</i> zum Diwan hat Goethe aus den fünf ihm -von Diez übersandten Erzählungen<a name="FNanchor_51_51" id="FNanchor_51_51"></a><a href="#Footnote_51_51" class="fnanchor">51</a> von dem »lustigen Reise- und -Zeltgefährten des Welteroberers« den Schluß gezogen, »daß gar manche -verfängliche Märchen, welche die Westländer nach ihrer Weise behandelt, -sich vom Orient herschreiben, jedoch die eigentliche Farbe, den wahren, -angemessenen Ton bei der Umbildung<span class="pagenum"><a name="Page_xliii" id="Page_xliii">xliii</a></span> meistens verloren«; und er fährt -fort: »Da von diesem Buche das Manuskript sich nun auf der königlichen -Bibliothek zu Berlin befindet, wäre es sehr zu wünschen, daß ein -Meister dieses Faches uns eine Übersetzung gäbe. Vielleicht wäre sie -in lateinischer Sprache am füglichsten zu unternehmen, damit der -Gelehrte vorerst vollständige Kenntnis davon erhielte. Für das deutsche -Publikum ließe sich alsdann recht wohl eine anständige Übersetzung im -Auszug veranstalten.« Vorher hat er schon eine von den fünf Erzählungen -abgedruckt und ihr die Bemerkung vorausgeschickt, wie er sich die -Ausgestaltung des im Diwan nur zwei Gedichte umfassenden <i>Buch des -Timur</i> gedacht hätte.</p> - -<p>Der Anregung Goethes ist, wohl unbewußterweise, der erste Übersetzer -der türkischen gedruckten Sammlung, Camerloher, zum Teile nachgekommen, -indem er einige Stellen, die ihm für den deutschen Leser zu frei -schienen, lateinisch übertragen hat<a name="FNanchor_52_52" id="FNanchor_52_52"></a><a href="#Footnote_52_52" class="fnanchor">52</a>. Eine französische Ausgabe des -inzwischen in Konstantinopel oft aufgelegten Volksbuches ist 1876 -von Decourdemanche besorgt worden<a href="#Footnote_52_52" class="fnanchor">52</a>, der später auch den schon -erwähnten, auf einer Reihe von Handschriften beruhenden <i>Sottisier -de Nasr-Eddin-Hodja</i> herausgegeben hat. Eine reiche Auswahl aus dem -Volksbuche in türkischer Sprache mit einer interlinearen englischen -Übertragung hat W. B. Barker seinem ebenfalls schon genannten -türkischen Lesebuche beigegeben; er folgte damit<span class="pagenum"><a name="Page_xliv" id="Page_xliv">xliv</a></span> dem Beispiele -Dietericis, der sieben Nasreddingeschichten aus zwei Manuskripten -Diezens in seine 1854 erschienene <i>Chrestomathie ottomane</i> aufgenommen -hatte, und Malloufs, in dessen <i>Dialogues turcs-français</i>, Smyrna, 1854 -(2. Auflage Konstantinopel, 1856) sich sieben Erzählungen von Nasreddin -finden. Sechs davon hat Mallouf in der <i>Revue de l’Orient, de l’Algerie -et des Colonies</i> von 1853 ins Französische übersetzt; die von Dieterici -veröffentlichten hat H. Ethé in seinen <i>Essays und Studien</i>, Berlin, -1872 zur Unterlage eines Aufsatzes über Nasreddin benutzt.</p> - -<p>Im Jahre 1299 der Hidschra (1883) hat Mehmed Tewfik in Stambul eine -Sammlung von 71 Schwänken Nasreddins herausgegeben; wenige Monate -später ließ er ihr 130 Schwänke von Buadem folgen. Buadem, zu -deutsch: dieser Mann, ist eine von Tewfik erfundene Gestalt, zu deren -Ausstattung er vorläufig viele Schnurren des Nasreddin-Dschohakreises -verwandt hat. In geringerm Maße ist dies bei den 96 Schwänken -festzustellen, die er seinem Buademwerke in der Ausgabe von 1302 -beigegeben hat<a name="FNanchor_53_53" id="FNanchor_53_53"></a><a href="#Footnote_53_53" class="fnanchor">53</a>.</p> - -<p>Nur zwei anscheinend neue Erzählungen, darunter eine von Timur, -bringen die ihrer Einleitung halber schon oft zitierten <i>Naszreddin -hodsa tréfái</i>, die Kúnos in Kleinasien aus dem Munde eines Aidiners -aufgezeichnet hat; die Nummern 1 bis 123 finden sich, eine ausgenommen, -schon in dem 125 Geschichten enthaltenden<span class="pagenum"><a name="Page_xlv" id="Page_xlv">xlv</a></span> Volksbuche, und auch die -Reihenfolge ist bis auf zwei Ausnahmen beibehalten worden<a name="FNanchor_54_54" id="FNanchor_54_54"></a><a href="#Footnote_54_54" class="fnanchor">54</a>.</p> - -<p>Schon 1872 ist in Athen eine griechische Ausgabe der Schwänke -Nasreddins erschienen mit dem Titel Ὁ Ναστραδὶν Χώντζας. Διηγήματα αὐτοῦ -ἀστεῖα καὶ περίεργα<a name="FNanchor_55_55" id="FNanchor_55_55"></a><a href="#Footnote_55_55" class="fnanchor">55</a>. Sie ist mir trotz allen Bemühungen -unzugänglich geblieben, enthält aber angeblich denselben Text wie das -bei Saliber in Athen erschienene Groschenbändchen Ὁ Νάσρ-ἐδδὶν-Χότζας καὶ τὰ ἀστεῖα ἀνέκδοτα -αὐτοῦ. Dieses bringt, augenscheinlich in -Übersetzung, viele Stücke aus dem Volksbuche, daneben solche, die bei -Tewfik wiederkehren, aber auch eine Reihe von Erzählungen, die sich -weder im Volksbuche, noch bei Tewfik finden<a name="FNanchor_56_56" id="FNanchor_56_56"></a><a href="#Footnote_56_56" class="fnanchor">56</a>. Daß übrigens Nasreddin -bei den Griechen eine selbständige Existenz führt, zeigt auch das im -II. Bande S. 250 besprochene Märchen von Naxos<a name="FNanchor_57_57" id="FNanchor_57_57"></a><a href="#Footnote_57_57" class="fnanchor">57</a>.</p> - -<p>Die serbische Ausgabe, aus deren Einleitung oben das Märchen von dem -Evlija und seinen<span class="pagenum"><a name="Page_xlvi" id="Page_xlvi">xlvi</a></span> drei Söhnen mitgeteilt worden ist, nennt Mehmed -Tewfik als Verfasser und trägt auf dem Titel den Vermerk <i>Prevod -s nemackog</i>, Übersetzung aus dem Deutschen; dies ist aber nur zum -Teile richtig. Die Seiten 9 bis 48 enthalten zwar Übertragungen -aus Tewfiks Nasreddinausgabe, aber dazwischen sind einige aus dem -Volksbuche entnommene Erzählungen eingeschoben, und manche beruhen -überhaupt auf einer andern Quelle; der darauf folgende Abschnitt mit -dem Titel <i>Buadam</i> bringt die 130 Buademschwänke in ungeänderter -Anordnung, fügt aber noch vier mit Buadam beginnende Schwänke hinzu, -die bei Tewfik kein Gegenstück haben, und das letzte Drittel des -Buches, bezeichnet mit <i>Dodatak</i> oder Anhang erzählt neben einigen -nach Camerloher übersetzten Geschichten eine lange Reihe von solchen, -die dem serbischen Volksmunde entnommen sind, wenn sich auch etliche -schon im <i>Sottisier</i> finden. In Serbien und in Bosnien laufen ja noch -zahllose Überlieferungen von Nasreddin um: einige wenige sind wohl in -südslawischen Zeitschriften und in der <i>Anthropophyteia</i> aufgezeichnet, -andere werden nach einer gütigen Mitteilung von Hrn. Dr. Friedrich S. -Krauss alljährlich in Volkskalendern erzählt; die meisten aber harren -noch immer einer Niederschrift, wie dies auch in den andern früher -unter türkischer Herrschaft gewesenen Balkanländern der Fall sein -dürfte<a name="FNanchor_58_58" id="FNanchor_58_58"></a><a href="#Footnote_58_58" class="fnanchor">58</a>.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_xlvii" id="Page_xlvii">xlvii</a></span></p> - -<p>In kroatischer Sprache ist 1857 in Zara ein Buch erschienen mit dem -Titel <i>Nasradin iliti Bertoldo i njegova pritanka domisljatost, -himbenost i lukavstina</i>; mir liegt es in einem um Rätsel, Sprichwörter -und Gedichte vermehrten Neudrucke vor: <i>Nasradin k staroj matici -povracen i Nasradinic</i>, U Zadru (Zara), 1903. Wie schon der -ursprüngliche Titel andeutet, ist es nichts als eine kroatische -Bearbeitung des italiänischen Volksbuches von Bertoldo und Bertoldino, -dessen Helden durch Nasradin und Nasradinic ersetzt sind. Aber auch -eine Ausgabe von Schwänken Nasreddins gibt es in der kroatischen -Sprache; ich kenne nur die keine Jahreszahl tragende zweite Auflage -<i>Posurice i sale Nasredina</i>, Zagreb (Agram). Sie bietet eine nicht -ganz vollständige Übersetzung des Tewfikschen Nasreddin und der -130 Buademschwänke — statt Buadem steht überall Nasredin —, aber -anscheinend nicht nach der deutschen Ausgabe<a name="FNanchor_59_59" id="FNanchor_59_59"></a><a href="#Footnote_59_59" class="fnanchor">59</a>; die Reihenfolge wird -im allgemeinen beibehalten und nur gelegentlich, der beigegebenen -Illustrationen halber, geändert. Dann und wann sind andere Erzählungen -eingestreut, und von S. 64 an wechseln Schwänke aus dem Volksbuche mit -andern, von denen ein Teil mit solchen aus der oben, S. XXVII zitierten -deutschen Ausgabe von Ali Nouri übereinstimmt. Die Illustrationen sind -dieselben wie bei Ali Nouri<a name="FNanchor_60_60" id="FNanchor_60_60"></a><a href="#Footnote_60_60" class="fnanchor">60</a>.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_xlviii" id="Page_xlviii">xlviii</a></span></p> - -<p>Verhältnismäßig wenig aus dem Volksbuche, sondern meistens selbständige -Schnurren, von denen gleichwohl einige mit griechischen und serbischen -Hodschageschichten übereinstimmen, enthält die schon einmal erwähnte -Gedichtesammlung <i>Nazdravaniile lui Nastratin Hogea</i> von Anton Pann, -die zum ersten Male 1853 erschienen und oft nachgedruckt worden ist; -in deutscher Sprache hat sich in einer poetischen Bearbeitung einiger, -nur zum Teile dem Volksbuche angehöriger Schwänke Nasreddins der in -Kroatien geborene Franz von Werner, der schon in jungen Jahren in -türkische Dienste getreten ist, unter dem Namen Murad Efendi versucht; -sein <i>Nassreddin Chodja</i> ist 1878 in Oldenburg erschienen.</p> - -<p>Auch ins Armenische sind die Schwänke Nasreddins übersetzt worden, -und sie haben ihren Weg weiter genommen über Gebirge und Steppen; -besonders sollen sie die Bewohner des Berglandes von Dagestan lieben, -und nicht nur in Tiflis, sondern auch in Kasan erscheinen immer neue -Ausgaben, die sich dem türkischen Volksbuche anlehnen. Nach Nikolaj -Katanoff in Kasan ist Nasreddin sogar bei den Tarandschi an der -sibirisch-chinesischen Grenze bekannt<a name="FNanchor_61_61" id="FNanchor_61_61"></a><a href="#Footnote_61_61" class="fnanchor">61</a>, und daß ihn auch die Perser -kennen, haben wir schon gesehn. Freilich wechselt er dabei seine -Volkszugehörigkeit: im Kaukasus ist er ein Tscherkesse, in Kasan ist -er ein Tatare, in Persien ist<span class="pagenum"><a name="Page_xlix" id="Page_xlix">xlix</a></span> er ein Perser, so wie er in Serbien -ein Serbe geworden ist. Darum spiegeln die Schwänke, die in den -verschiedenen Ländern an ihm haften geblieben sind, den Humor dieser -Völker ab; am deutlichsten ist das Bild natürlich bei den Türken, wo er -den Nationalheros des Witzes darstellt: dort bilden die Nasreddinschen -Schnurren nicht nur einen Unterhaltungsstoff in den Kaffeehäusern und -bei den Abendgesellschaften, sondern sie dienen auch in den Pausen der -Gerichtsverhandlungen zu willkommenem Zeitvertreib; die Kinder erzählen -sie schon einander, und die Erinnerung an sie wird durch zahlreiche -Sprichwörter<a name="FNanchor_62_62" id="FNanchor_62_62"></a><a href="#Footnote_62_62" class="fnanchor">62</a> lebendig erhalten.</p> - -<p>Mehrmals ist der Versuch gemacht worden, Nasreddins Wesen durch einen -Vergleich mit einem bekanntem, abendländischen Vertreter seiner -Gattung zu deuten; am nächsten liegt in solchen Fällen stets unser -Eulenspiegel, und so ist denn Nasreddin schon von Hammer und später von -Ethé, Barker, Wilhelm Schott und andern als der türkische Eulenspiegel -bezeichnet worden. Dagegen hat sich Köhler gewandt: »Eulenspiegel ist -stets ein durchtriebener Schalk, der nie etwas einfältiges oder dummes -sagt oder tut, sondern stets wohl berechnete Streiche und Possen mit -vollem Bewußtsein ausführt, um andere zu necken und zu verspotten; -Nasreddin dagegen ist ein echter Narr, d. h. ein Gemisch von -grenzenloser Einfalt und Dummheit und von Geist und Witz, etwa — wenn -man einen Deutschen vergleichen<span class="pagenum"><a name="Page_l" id="Page_l">l</a></span> will — wie Klaus Narr.« Aber auch -dieser Vergleich beruht nur auf dem wenigen gemeinsamen, läßt jedoch -das viele ungleichartige unberücksichtigt; und dasselbe ist es mit dem -Vergleiche, den Cantimir anstellt, indem er Nasreddin einen türkischen -Äsop nennt<a name="FNanchor_63_63" id="FNanchor_63_63"></a><a href="#Footnote_63_63" class="fnanchor">63</a>. Klaus Narr war kein Äsop, und Äsop war kein Abderit; -Nasreddin ist aber Äsop und Abderit zugleich.</p> - -<p>Der erste, der sich mit den Schwänken Nasreddins wissenschaftlich -befaßt hat, war der ausgezeichnete Gelehrte Reinhold Köhler; er -hat 1862 im <i>Orient und Occident</i> das Camerlohersche Büchlein zum -Gegenstande einer Abhandlung gemacht<a name="FNanchor_64_64" id="FNanchor_64_64"></a><a href="#Footnote_64_64" class="fnanchor">64</a>. Ihm folgte, nachdem -Decourdemanche die Forschung nach Quellen und Parallelen Nasreddins als -unnütz bezeichnet hatte<a name="FNanchor_65_65" id="FNanchor_65_65"></a><a href="#Footnote_65_65" class="fnanchor">65</a>, der Professor und derzeitige Dekan an der -Universität Algier, René Basset, der den von A. Mouliéras gesammelten -und ins Französische übertragenen kabylischen Dschehageschichten -eine groß an<span class="pagenum"><a name="Page_li" id="Page_li">li</a></span>gelegte kritische Studie gewidmet und diese durch viele -gelegentliche Nachträge in der <i>Revue des traditions populaires</i> und -durch einen Aufsatz im <i>Keleti szemle</i> ergänzt hat. Die Abhandlung -Horns in eben dieser Zeitschrift und besonders die umfassende Studie -Hartmanns in der <i>Zeitschrift des Vereins für Volkskunde</i> sind schon -öfters erwähnt worden.</p> - -<p>In dem vorliegenden Buche hat der Herausgeber versucht, sich die -Resultate der von diesen Gelehrten geleisteten Arbeit zunutze zu -machen und auf ihnen weiterzubauen. Die dazu notwendige Grundlage, -die Schwänke, sind im ersten Bande dem alten türkischen Volksbuche, -wie es in den Übertragungen von Camerloher, Barker und Decourdemanche -vorliegt, dem <i>Sottisier</i> von Decourdemanche, den Historikern und den -von Kúnos gesammelten Texten entnommen; der zweite Band bringt die von -Basset in der <i>Revue des traditions populaires</i> übersetzten Geschichten -des <i>Nawadir el chodscha nasr ed-din</i>, die von Mardrus veröffentlichten -Dschohageschichten, die arabischen und berberischen, hauptsächlich -von Stumme und Mouliéras gesammelten Schwänke derselben Gattung, -die maltesischen Dschahanschwänke, die Giufàgeschichten Siziliens -mit Ausnahme der in der leicht zugänglichen Sammlung von Gonzenbach -erschienenen, die kalabrischen Juvadigeschichten und die kroatischen, -serbischen und griechischen Nasreddinschnurren. Im allgemeinen ist -es vermieden worden, gleichartige Behandlungen desselben Motivs -aufzunehmen; die Bibliographie jedes Schwankes bildet, soweit sie -in den Kreis der zu Nasreddin, Dschoha,<span class="pagenum"><a name="Page_lii" id="Page_lii">lii</a></span> Dschahan usw. gehörigen -Überlieferungen fällt, den ersten Absatz der zu dem Schwanke gehörigen -Anmerkung, die im übrigen die etwa vorhandene Literatur bringt und -manchmal auch auf eine vergleichende Darstellung anderer Versionen des -betreffenden Motivs eingeht. Recht getan glaubt der Herausgeber zu -haben, daß er die hin und wieder im <i>Sottisier</i> vorkommenden Schwänke, -die nicht von Nasreddin handeln, nicht von der Aufnahme ausgeschlossen -hat; einmal werden viele von ihnen auch von Nasreddin oder Dschoha -erzählt, und dann bieten sie auch an und für sich schon einen Beitrag -zur Geschichte und zum Verständnis der türkischen Schwankliteratur, -der wohl, wenn er so nahe liegt, nicht zurückgewiesen werden soll. Ein -Anhang bringt Mitteilungen über Schwänke, die aus mehrfachen Gründen in -dem Texte keinen Platz finden konnten.</p> - -<p>Eine angenehme Pflicht ist es dem Herausgeber, Herrn Professor Dr. Hans -Stumme und Frl. Berta Ilg seinen besten Dank auszusprechen für die -Liebenswürdigkeit, womit sie ihm den Abdruck einzelner Stücke aus ihren -Büchern gestattet haben.</p> - -<p class="tb"><em class="gesperrt">Tetschen a. E.</em>, im Juli 1911.</p> - -<p class="right">Albert Wesselski. </p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_1" id="Page_1">1-2</a></span></p> - -<h2>I.<br /> - -Türkische Überlieferungen</h2> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_3" id="Page_3"> </a></span></p> - -<h3>1. Die hundertfünfundzwanzig Schwänke<br /> -des Volksbuchs</h3> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_5" id="Page_5">4–5</a></span><br /></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_1" id="Nanchor_1"></a><a href="#Note_1" class="nanchor">1.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin stieg eines Tages auf die Kanzel, -um zu predigen, und sagte: »Muselmanen, kennt ihr den Gegenstand, wovon ich mit euch -sprechen will?«</p> - -<p>»Wir kennen ihn nicht,« antwortete man aus der Zuhörerschaft.</p> - -<p>Da schrie der Hodscha: »Ja, wie sollte ich denn mit euch von etwas -sprechen, das ihr nicht kennt?«</p> - -<p>Er stieg ein andermal auf die Kanzel und sagte: »Wißt ihr, meine -Gläubigen, was ich euch sagen will?«</p> - -<p>»Ja, wir wissen es,« war die Antwort.</p> - -<p>»Was brauche ich euch dann davon zu sprechen, wenn ihr es sowieso schon -wißt?« Mit diesen Worten stieg der Hodscha von der Kanzel.</p> - -<p>Die Gemeinde war betreten über sein Weggehn. Nun schlug ein Mann vor, -daß, wenn der Hodscha wiederkomme, die einen sagen sollten: »Wir wissen -es«, und die andern: »Wir wissen es nicht«; und dieser Ratschluß drang -durch.</p> - -<p>Wieder kam der Hodscha und er schrie, wie früher: »Wißt ihr, Brüder, -was ich euch sagen will?«</p> - -<p>Sie sagten: »Einige von uns wissen es, die andern aber wissen es nicht.«</p> - -<p>»Gut also,« antwortete der Hodscha; »da mögen es die, die es wissen, -den andern mitteilen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_2" id="Nanchor_2"></a><a href="#Note_2" class="nanchor">2.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap"><small><small>»</small></small>M</span>Uselmanen,« rief Nasreddin, der Hodscha eines Tages, »dankt dem -Allerhöchsten recht von Herzen, daß er dem Kamel keine<span class="pagenum"><a name="Page_6" id="Page_6">6</a></span> Flügel gegeben -hat; denn dann käme es von oben auf unsere Häuser und in unsere Gärten -herab und fiele uns vielleicht noch auf die Köpfe.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_3" id="Nanchor_3"></a><a href="#Note_3" class="nanchor">3.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha stieg eines Tages in einer gewissen Stadt auf die Kanzel; -und er sagte: »Muselmanen, die Luft in euerer Stadt ist dieselbe wie in -der meinigen.«</p> - -<p>»Wieso, Hodscha?« sagte einer in der Versammlung.</p> - -<p>»Das ist sehr einfach,« antwortete der Hodscha; »zu Hause habe ich mich -umgesehn, wie viel Sterne man sieht, und gerade so viel sind ihrer auch -hier.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_4" id="Nanchor_4"></a><a href="#Note_4" class="nanchor">4.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha ins Bad. Dort war er allein, und voller -Freude darüber begann er ein paar Lieder zu singen. In dem engen Raume -erschien ihm seine Stimme hübsch und angenehm, und er sagte: »Sie ist -eigentlich ganz lieblich; warum sollen sich ihrer nicht auch die andern -freuen?« Damit verließ er das Bad und entfernte sich. Es waren aber -schon einige Stunden des Vormittags vorbei.</p> - -<p>Ohne irgendwie zu verziehen, stieg der Hodscha auf das Minaret und rief -zum Morgengebete.</p> - -<p>Da schrie unten einer: »Was ist denn das für ein Narr, der jetzt mit -seiner garstigen Stimme unser Viertel zum Morgengebete ruft?«</p> - -<p>Und der Hodscha rief von der Höhe herab: »Ja warum findet sich denn -kein gütiger Wohltäter, der hier oben auf dem Minaret ein Bad<span class="pagenum"><a name="Page_7" id="Page_7">7</a></span> baut, um -diese Stimme, über die man sich beklagt, zu ändern?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_5" id="Nanchor_5"></a><a href="#Note_5" class="nanchor">5.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts träumte der Hodscha, als er im Bette lag und schlief, es -gebe ihm einer neun Asper; und damit war er nicht zufrieden, sondern -sagte: »Gib mir zehn.« Unterdessen wurde er wach, und da fand er seine -Hände leer.</p> - -<p>Das war ihm sehr leid; er schloß alsbald die Augen, streckte die Hand -aus und sagte: »Ich habe mich anders besonnen; gib die neune her.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_6" id="Nanchor_6"></a><a href="#Note_6" class="nanchor">6.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha in einer einsamen Gegend, als er von der -andern Seite her etliche Reiter kommen sah; es mochten Diebe sein. In -der Nähe war ein Grab; er kleidete sich hastig aus und eilte in die -Grabeshöhlung. Aber die Reiter hatten ihn schon bemerkt und näherten -sich ihm. »He Freund,« riefen sie, »was machst du da drinnen?«</p> - -<p>Der Hodscha, der nicht recht wußte, was sagen, antwortete: »Das ist -mein Grab; ich bin nur für einen Augenblick herausgegangen, um Luft zu -schnappen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_7" id="Nanchor_7"></a><a href="#Note_7" class="nanchor">7.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha trat einmal in einen Garten. Dort steckte er Möhren, Rüben -und alles, was ihm unterkam, in seinen Sack oder in seinen Busen. Es -kam der Gärtner, und der sagte, als er ihn dabei ertappte: »Was machst -du da?«</p> - -<p>Erschrocken fand der Hodscha keine andere Antwort, als daß sich ein -mächtiger Wind erhoben und ihn dorthin geschleudert habe.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_8" id="Page_8">8</a></span></p> - -<p>»Aber,« sagte der Gärtner, »wer hat denn das alles ausgerissen?«</p> - -<p>»Wenn der Wind«, sagte der Hodscha, »stark genug war, mich von -draußen da herein zu bringen, war er wohl auch imstande, dein Gemüse -auszureißen.«</p> - -<p>Nun sagte der Gärtner: »Wer hat denn dann das ganze Zeug da in den Sack -gesteckt?«</p> - -<p>»Das war es gerade,« sagte der Hodscha, »worüber ich nachgedacht habe, -als du dahergekommen bist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_8" id="Nanchor_8"></a><a href="#Note_8" class="nanchor">8.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha-Effendi — Gottes Gnade sei mit ihm — in Konia war, -trat er in den Laden eines Halwaverkäufers<a name="FNanchor_66_66" id="FNanchor_66_66"></a><a href="#Footnote_66_66" class="fnanchor">66</a>; und schon sagte er: »Im -Namen Gottes« und begann von den Kuchen zu essen. Der Verkäufer aber -schlug mit den Worten: »Was tust du da?« auf ihn los.</p> - -<p>Doch der Hodscha sagte: »Was für eine herrliche Stadt ist doch dieses -Konia! Mit Schlägen zwingen sie einen, daß man Halwa ißt!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_9" id="Nanchor_9"></a><a href="#Note_9" class="nanchor">9.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>M Monate Ramasan verfiel der Hodscha auf den Gedanken, sich, um das -den Gläubigen auferlegte Fasten beobachten zu können, einen Topf -anzuschaffen, worin er jeden Tag ein Steinchen tun wollte. Eines Tages -warf aber sein Töchterchen eine Hand voll Steine in den Topf. Kurz -darauf wurde der Hodscha gefragt, der wievielte sei.</p> - -<p>»Wartet einen Augenblick,« sagte er; »ich will nachsehn.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_9" id="Page_9">9</a></span></p> - -<p>Er ging ins Haus, schüttete den Topf aus und zählte die Steine; da fand -er, daß es hundertzwanzig waren. »Sage ich eine derartige Ziffer,« -dachte er, »so werden sie mich für verrückt halten.« Und so antwortete -er den Fragenden: »Heute ist der fünfundvierzigste.«</p> - -<p>»Aber, Hodscha, ein ganzer Monat hat doch nur dreißig Tage, und du -sprichst uns vom fünfundvierzigsten.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Ich habe euch nicht vielleicht leichtfertig -geantwortet; wenn ihr euch an die Zeitrechnung des Topfes hieltet, so -hätten wir heute den hundertundfünfundzwanzigsten.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_10" id="Nanchor_10"></a><a href="#Note_10" class="nanchor">10.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wurde gefragt: »Von den zwei Monden, dem neuen und dem -alten, was geschieht mit dem, der sein letztes Viertel hinter sich hat?«</p> - -<p>Er antwortete: »Man zerbricht ihn, um Sterne daraus zu machen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_11" id="Nanchor_11"></a><a href="#Note_11" class="nanchor">11.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Morgens beschloß der Hodscha, die Stadt zu verlassen; da er ein -Kamel besaß, sagte er sich: »Ich nehme es als Reittier; auf diese Weise -werde ich angenehmer reisen.«</p> - -<p>So ritt er denn mit der Karawane dahin, als eines Tages das Kamel -strauchelte, den Hodscha abwarf und auf ihn trat. Auf seine -Schmerzensschreie kamen die Leute von der Karawane herbei und hoben ihn -auf.</p> - -<p>Kaum war er wieder zum Bewußtsein gekommen, als er schrie: »Seht nur, -Muselmanen, was mir dieses Kamel böses angetan hat. Seid doch<span class="pagenum"><a name="Page_10" id="Page_10">10</a></span> so gut -und bindet mir es fest; ich muß mich an ihm rächen.«<a name="FNanchor_67_67" id="FNanchor_67_67"></a><a href="#Footnote_67_67" class="fnanchor">67</a></p> - -<p>»Aber Hodscha,« schrien die Leute; »fürchtest du denn nicht Gott, daß -du dich an dem Tier da rächen willst?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete jedoch: »Was soll das heißen? an einem Menschen -kann man sich rächen, und an einem Kamel sollte mans nicht können?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_12" id="Nanchor_12"></a><a href="#Note_12" class="nanchor">12.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kaufte Nasreddin Eier, und zwar neun um einen Asper; dann -ging er an einen andern Ort und verkaufte zehn um einen Asper. Da wurde -er gefragt: »Warum gibst du zehn um den Preis, den du für neun gezahlt -hast?«</p> - -<p>Er antwortete: »Es ist zu meinem Nutzen, wenn man sieht, wie mein -Geschäft vorwärts geht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_13" id="Nanchor_13"></a><a href="#Note_13" class="nanchor">13.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kleidete sich der Hodscha in seinen neuen Kaftan und ging -in die Moschee. Es kam der Augenblick, wo man sich mit dem Gesichte zu -Boden neigen muß. Als nun der Hodscha also gebückt dastand, packte ihn -der, der hinter ihm war, an den Hoden. Ohne sich zu besinnen, tat der -Hodscha dasselbe mit dem Imam, der sein Vordermann war.</p> - -<p>Der fragte ihn: »Was tust du da?«</p> - -<p>»Nichts,« antwortet der Hodscha; »darf ich denn nicht nehmen, was man -mir nimmt?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_14" id="Nanchor_14"></a><a href="#Note_14" class="nanchor">14.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha saß einmal am Ufer eines Flusses, als er einen Trupp von -zehn Blinden auf ihn zukommen sah. Die trafen mit ihm die Ab<span class="pagenum"><a name="Page_11" id="Page_11">11</a></span>machung, -daß er sie, den Mann für einen Para, hinübertragen solle.</p> - -<p>Beim Hinübertragen fiel nun einer von den Blinden ins Wasser und wurde -fortgerissen. Augenblicklich begannen die Blinden zu schreien.</p> - -<p>Aber der Hodscha sagte: »Warum schreit ihr? ihr zahlt mir einfach für -einen weniger, und die Sache ist in Ordnung.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_15" id="Nanchor_15"></a><a href="#Note_15" class="nanchor">15.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner, der ein Ei versteckt in der Hand hielt, sagte zum Hodscha: »Wenn -du errätst, was ich in der Hand habe, so gebe ich dirs, damit du dir -einen Eierkuchen machen kannst.«</p> - -<p>Darauf sagte der Hodscha: »Sag mir, wie es aussieht, und ich werde dir -antworten.«</p> - -<p>»Außen ist es weiß und innen gelb.«</p> - -<p>»O, ich weiß schon, was es ist,« rief der Hodscha; »es ist eine -ausgehöhlte Rübe, in die man Stückchen von einer Möhre gesteckt hat.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_16" id="Nanchor_16"></a><a href="#Note_16" class="nanchor">16.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages stahl der Hodscha ein Kalb, ohne daß es der Eigentümer -bemerkt hätte. Der Hodscha tötete das Kalb und versteckte das Fell. -Bald darauf ward der Bestohlene inne, daß sein Kalb verloren war; -er lief durchs Viertel und schrie: »Muselmanen, mir ist mein Ochs -gestohlen worden; was für ein Schaden!«</p> - -<p>So klagte er, als plötzlich der Hodscha das Kalbfell hervorzog: »Jetzt -schäme dich aber, du Dieb; wie kannst du einen Ochsen für ein Kalb -verlangen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_17" id="Nanchor_17"></a><a href="#Note_17" class="nanchor">17.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha auf dem Markte herumstrich, kam einer auf ihn zu und -fragte ihn: »Wie steht denn der Mond? Drei viertel oder voll?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_12" id="Page_12">12</a></span></p> - -<p>»Ich weiß es nicht,« sagte der Hodscha; »ich habe weder einen gekauft, -noch einen verkauft.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_18" id="Nanchor_18"></a><a href="#Note_18" class="nanchor">18.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha nahm eine Leiter auf seine Schultern und ging, lehnte sie -an eine Gartenmauer, stieg hinauf, legte sie an der andern Seite an und -stieg hinunter. Der Gärtner, der ihn sah, rief ihn an: »Was machst du -da, was suchst du?«</p> - -<p>Der Hodscha packte rasch die Leiter und antwortete: »Ich verkaufe -Leitern.«</p> - -<p>»Hier also ist der Markt für Leitern?« versetzte der Gärtner.</p> - -<p>Aber der Hodscha sagte: »Was für ein Dummkopf du bist! kann man denn -nicht überall Leitern verkaufen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_19" id="Nanchor_19"></a><a href="#Note_19" class="nanchor">19.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages nahm der Hodscha seine Hühnchen eins nach dem andern her -und legte ihnen jedem ein schwarzes Badetuch um den Hals. Dann ließ -er sie laufen. Das Volk sammelte sich an und fragte ihn, warum er die -Hühnchen also herrichte.</p> - -<p>Er antwortete: »Sie tragen Trauer um ihre Mutter.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_20" id="Nanchor_20"></a><a href="#Note_20" class="nanchor">20.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Ochse war auf das Feld des Hodschas gelaufen; als ihn der bemerkte, -packte er einen Stock und rannte auf ihn los, aber der Ochs entwich. -Eine Woche war vergangen, als ihn der Hodscha wieder sah; diesmal war -der Ochs an einen Bauernkarren gespannt. Augenblicklich erwischte der -Hodscha einen Knüttel und versetzte dem Tiere eine tüchtige Tracht -Prügel. Der<span class="pagenum"><a name="Page_13" id="Page_13">13</a></span> Bauer aber schrie, als er das sah: »Aber Freund, was hast -du denn gegen meinen Ochsen?«</p> - -<p>»Laß mich machen, du Dummkopf; er weiß schon, was er angestellt hat.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_21" id="Nanchor_21"></a><a href="#Note_21" class="nanchor">21.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages verrichtete der Hodscha seine Waschungen an dem Ufer -eines Flusses; dabei fiel ihm einer von seinen Pantoffeln ins Wasser, -und er sah, wie ihn der Fluß mit sich fortführte. Da kehrte er dem -Flusse seinen Rücken zu, ließ einen Wind<a name="FNanchor_68_68" id="FNanchor_68_68"></a><a href="#Footnote_68_68" class="fnanchor">68</a> und sagte: »Da nimm deine -Waschung zurück und gib mir meinen Pantoffel wieder.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_22" id="Nanchor_22"></a><a href="#Note_22" class="nanchor">22.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha traf einmal seine letztwilligen Verfügungen: »Wenn ich -sterbe, so legt mich in ein altes Grab.«</p> - -<p>Die Anwesenden sagten: »Warum denn?«</p> - -<p>»Wenn dann die Engel<a name="FNanchor_69_69" id="FNanchor_69_69"></a><a href="#Footnote_69_69" class="fnanchor">69</a> kommen, um mich zu fragen, werde ich ihnen -antworten: ›Ich bin schon befragt worden; seht ihr denn nicht, daß mein -Grab schon alt ist?‹«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_23" id="Nanchor_23"></a><a href="#Note_23" class="nanchor">23.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha fühlte einmal das Bedürfnis, sein Wasser abzuschlagen; er -ging auf den Abtritt und blieb dort einen Tag und eine Nacht. In der -Nähe lief ohne Unterlaß ein kleiner Brunnen, und das Plätschern dieses -Brunnens<span class="pagenum"><a name="Page_14" id="Page_14">14</a></span> ließ ihn meinen, daß er mit seiner Verrichtung noch nicht zu -Ende sei.</p> - -<p>Da kam einer dazu und rief ihn an: »He Freund, du bleibst aber lange -da!«</p> - -<p>»Ich muß doch zuerst fertig werden,« antwortete der Hodscha, »bevor ich -weggehe.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_24" id="Nanchor_24"></a><a href="#Note_24" class="nanchor">24.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages wollte der Hodscha ein Pferd besteigen, aber das hielt sich -so trefflich, daß er nicht hinaufkommen konnte; schließlich fing er zu -fluchen an.</p> - -<p>Dann aber sah er hinter sich; und da er bemerkte, daß er allein war, -stellte er diese Betrachtung an: »Gestehn wir es uns nur, daß es unter -uns noch schlechtere Kerle gibt als das Pferd da.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_25" id="Nanchor_25"></a><a href="#Note_25" class="nanchor">25.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal war der Hodscha im Bade; während ihn der Wärter hinüber und -herüber abrieb, packte er ihn heftig bei den Hoden.</p> - -<p>»Was machst du denn?« fragte ihn der Wärter.</p> - -<p>»Ich habe dich nur gehalten,« antwortete der Hodscha, »damit du nicht -fällst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_26" id="Nanchor_26"></a><a href="#Note_26" class="nanchor">26.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte eines Tages die Knaben von Akschehir ins Bad zu -führen. Die verbargen jeder ein Ei in der Achselhöhle; dann gingen sie -alle mitsammen ins Bad, kleideten sich aus und setzten sich auf den -runden Stein mitten im Bade. Und sie sagten: »Kommt alle her; wer jetzt -kein Ei legt, bezahlt das Bad.«</p> - -<p>Die Sache wurde so abgemacht; nun gluckte ein jeder, zerarbeitete sich, -als ob er kreißte, und legte sein Ei auf den Stein.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_15" id="Page_15">15</a></span></p> - -<p>Alsbald erhob sich der Hodscha, der ihnen zugesehn hatte, schlug mit -den Armen wie mit Flügeln und krähte wie ein Hahn; und die Knaben -sagten: »Was machst du, Meister?«</p> - -<p>»Nun, braucht es denn keinen Hahn für so viel Hennen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_27" id="Nanchor_27"></a><a href="#Note_27" class="nanchor">27.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages verließ der Hodscha sein Haus in schwarzen Kleidern. Den -Leuten fiel das auf und sie fragten ihn, warum er also gekleidet sei.</p> - -<p>Er antwortete: »Der Vater meines Sohnes ist gestorben, und darum trage -ich Trauer.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_28" id="Nanchor_28"></a><a href="#Note_28" class="nanchor">28.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Ach einem langen Marsche hatte der Hodscha Durst. Er sah um sich und -gewahrte einen Brunnen, dessen Öffnung mit einem Pflocke verschlossen -war. Nach einem Trunke verlangend, zog er den Pflock heraus; da schoß -auch schon das Wasser in mächtigem Strahle heraus und ihm über den Kopf.</p> - -<p>Voller Ärger schrie er: »Da hat mans, wie närrisch du fließt; drum hat -man dir auch einen Pflock in den Hintern getrieben.«<a name="FNanchor_70_70" id="FNanchor_70_70"></a><a href="#Footnote_70_70" class="fnanchor">70</a></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_29" id="Nanchor_29"></a><a href="#Note_29" class="nanchor">29.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages steckte der Hodscha etliche Pastinaken zu sich und ging ins -Gebirge Holz fällen. Als er durstig ward, schnitt er eine an; er fand -sie schal und warf sie weg. Er schnitt eine andere an und tat dasselbe, -kurz, er schnitt<span class="pagenum"><a name="Page_16" id="Page_16">16</a></span> alle an, aß von einigen ein wenig und pißte auf die -Stücke, die übrig blieben.</p> - -<p>Dann fuhr er fort, Holz zu fällen, und kurz darauf bekam er von neuem -Durst. Nun nahm er die Köpfe der zerschnittenen Pastinaken und hierauf -jedes einzelne Stückchen; und indem er sagte: »Das da ist benetzt, das -nicht«, aß er sie schließlich alle miteinander auf.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_30" id="Nanchor_30"></a><a href="#Note_30" class="nanchor">30.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal in die Stadt ging, begegnete er plötzlich zwei -Männern; die fragte er: »Wohin geht ihr?«</p> - -<p>Sie antworteten: »Wir sind erst am Anfang unserer Rute.«</p> - -<p>»Na, hoffen wir,« sagte der Hodscha, »daß ihr am Abende bei der Eichel -anlangt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_31" id="Nanchor_31"></a><a href="#Note_31" class="nanchor">31.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin-Effendi hatte ein Lamm. Seine Freunde dachten -sich einen lustigen Streich aus, um es zu essen. Einer von ihnen kam -ihm wie zufällig entgegen und sagte im Vorbeigehn zu ihm: »Was willst -du mit dem Lamme da? morgen ist der Tag des jüngsten Gerichtes; komm, -schlachten und essen wir es.«</p> - -<p>Der Hodscha glaubte es nicht; er hörte auch kaum hin.</p> - -<p>Es kam ein zweiter und sagte dasselbe; kurz, sie kamen alle, einer nach -dem andern oder auch paarweise, und behaupteten, wie es abgemacht war, -daß am nächsten Tage das Ende der Welt sein werde. Schließlich stellte -sich der Hodscha, als ob er es glaubte.</p> - -<p>»Wenn es so ist, so seid willkommen, Freunde! Nun wollen wir hinaus -aufs Feld gehn,<span class="pagenum"><a name="Page_17" id="Page_17">17</a></span> das Lamm schlachten und uns unsere letzten Augenblicke -noch recht gut miteinander unterhalten.«</p> - -<p>Alle waren dabei; sie nahmen das Lamm und zogen aufs Feld.</p> - -<p>Da sagte der Hodscha: »Ihr, meine Freunde, vergnügt euch; ich will mich -daranmachen, das Lamm zu braten.«</p> - -<p>Er war mitten unter ihnen und so legten alle ihre Mützen und Turbane -bei ihm nieder, um sich zu ergehen. Ohne zu verziehen, zündete der -Hodscha ein großes Feuer an, warf alle ihre Sachen hinein und begann -das Lamm zu braten.</p> - -<p>Bald darauf sagte einer von der Gesellschaft zu den andern: »Sehn wir -einmal nach, ob das Lamm des Hodschas schon hübsch braun ist; kommt es -essen.«</p> - -<p>Als sie hinkamen, wurden sie inne, daß der Hodscha alle ihre Kleider -ins Feuer geworfen hatte. »Bist du ein Narr? warum hast du unsere -Sachen ins Feuer geworfen?«</p> - -<p>»Ja, meine Herren,« erwiderte der Hodscha, »glaubt ihr denn das nicht, -was ihr mir früher erzählt habt? Wenn morgen das Ende der Welt ist, was -braucht ihr da Kleider?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_32" id="Nanchor_32"></a><a href="#Note_32" class="nanchor">32.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam ein Dieb in das Haus des Hodschas, packte alles, was ihm -unter die Hände kam, zusammen, lud es sich auf den Rücken und ging weg. -Kaum war er draußen, als der Hodscha das übriggebliebene zusammenpackte -und sich damit belud; dann folgte er den Spuren des Diebes bis zu -dessen Haustür.</p> - -<p>Dort sagte der Dieb: »Was willst du von mir?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_18" id="Page_18">18</a></span></p> - -<p>»Wieso?« sagte der Hodscha; »bin ich denn nicht richtig bei dem Hause, -wohin wir umgezogen sind?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_33" id="Nanchor_33"></a><a href="#Note_33" class="nanchor">33.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages wurde der Hodscha gefragt: »Verstehst du nicht Persisch? -Sprich ein wenig, damit wir uns überzeugen.«</p> - -<p>Er antwortete ihnen in dieser Sprache: »Die Gans, die mein Grab höhlen -soll, fliegt noch im Gebirge; es haben sich Leute versammelt, aber sie -haben mich noch nicht in der Todesstarre gefunden.«</p> - -<p>Da gingen sie eilfertig weg, ohne noch etwas weiter zu verlangen.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_34" id="Nanchor_34"></a><a href="#Note_34" class="nanchor">34.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Em Hodscha war einmal Geld gestohlen worden. »O Herr,« rief er aus, -»bist du denn in Armut gefallen, daß du mir meine Ersparnisse genommen -hast?« Unter derlei Klagen ging er in die Moschee; dort verharrte er im -Gebete bis zum Morgen und dann ging er nach Hause.</p> - -<p>In derselbigen Nacht war es geschehn, daß ein Schiff auf dem Meere -Sturmesnot litt, und die Seeleute hatten gelobt, wenn sie entrännen, -dem Hodscha ein Geschenk zu geben. Der Herr ließ es zu, daß sie heil -ans Land kamen; ihrem Gelübde treu, brachten sie nun dem Hodscha das -versprochene Geld.</p> - -<p>»O Gott, o Gott,« schrie da Nasreddin, »wozu hast du es mir zu nehmen -brauchen, wenn du es mir nach einer außer Hause verbrachten Nacht -zurückgeben wolltest?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_19" id="Page_19">19</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_35" id="Nanchor_35"></a><a href="#Note_35" class="nanchor">35.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages entlieh der Hodscha von seinem Nachbar eine große Pfanne. -Nachdem sie ihm ihren Dienst geleistet hatte, trug er sie zurück und -brachte zugleich ein kleines Pfännchen.</p> - -<p>»Was soll denn das Pfännchen,« sagte der Nachbar, »das jetzt dabei ist?«</p> - -<p>»Ach,« antwortete der Hodscha, »die Pfanne war schwanger, und das ist -das Junge.«</p> - -<p>Der Nachbar nahm beides in Empfang. Kurze Zeit nach dieser Begebenheit -ging der Hodscha die Pfanne noch einmal entleihen. Fünf Tage wartete -der Nachbar vergebens, daß sie ihm zurückgestellt würde; dann pochte er -an die Tür des Hodschas. Der öffnete und fragte ihn: »Was willst du?«</p> - -<p>»Meine Pfanne.«</p> - -<p>»Wohl ergehe es dir, aber deine Pfanne ist gestorben.«</p> - -<p>»Ja kann denn eine Pfanne sterben?«</p> - -<p>»Natürlich; und warum solltest du es nicht glauben wollen, wo du doch -geglaubt hast, daß sie ein Junges bekommen hat?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_36" id="Nanchor_36"></a><a href="#Note_36" class="nanchor">36.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal auf einem Begräbnisplatze herumging, sah er, wie -ein riesiger Hund einen Grabstein besudelte. Empört wollte er ihn mit -einem großen Prügel, den er in der Hand hatte, schlagen, aber der Hund -machte Miene, ihn anzufallen.</p> - -<p>Da also der Hodscha sah, daß die Sache schief ging, rief er dem Hunde -zu: »Mach nur weiter, Freund, mach nur.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_20" id="Page_20">20</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_37" id="Nanchor_37"></a><a href="#Note_37" class="nanchor">37.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha fing eines Tages einen Storch; er trug ihn nach Hause, nahm -ein Messer, stutzte ihm den langen Schnabel und die langen Beine und -setzte ihn auf einen erhöhten Platz.</p> - -<p>»So,« sagte er; »jetzt siehst du wenigstens einem Vogel ähnlich.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_38" id="Nanchor_38"></a><a href="#Note_38" class="nanchor">38.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages schluckte der Hodscha heiße Suppe; er stieß einen Schrei -aus und lief voll Aufregung auf die Straße hinaus: »Platz, Leute, -Platz! ich brenne im Leibe.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_39" id="Nanchor_39"></a><a href="#Note_39" class="nanchor">39.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Molla hatte Arabien, Persien, Indien und alle Länder durchwandert, -ohne daß es ihm gelungen wäre, eine gewisse Frage beantwortet zu -erhalten. Schließlich wurde ihm der Hodscha genannt; augenblicklich -machte er sich auf nach Akschehir. Auf dem Wege kaufte er um einen -Asper Granatäpfel und steckte sie zu sich. Im Gefilde von Akschehir -angekommen, sah er einen Mann in Sandalen und einem Filzmantel, der -den Acker bearbeitete, gleichwohl aber das Aussehn eines gebildeten -Menschen hatte; es war der Hodscha. Er trat auf ihn zu und grüßte ihn.</p> - -<p>Der Hodscha erwiderte den Gruß und sagte: »Molla-Effendi, was gibt es -neues?«</p> - -<p>»Ich will dir einige Fragen vorlegen; wirst du sie beantworten können?«</p> - -<p>»Sicherlich. Aber es hat einmal einer gesagt: ›Ohne Geld hätte deine -Mutter deinem Vater nichts bewilligt‹; warum sollte ich dir einen -Gefallen tun?«</p> - -<p>Der Molla nahm die Granatäpfel aus seinem Busen und bot sie dem Hodscha -an. Nun be<span class="pagenum"><a name="Page_21" id="Page_21">21</a></span>gann der die Fragen des Mollas zu beantworten, wobei er -einen Apfel nach dem andern verzehrte. Eben war er mit den Äpfeln -fertig geworden, als der Molla sagte: »Nun habe ich noch eine Frage.«</p> - -<p>»Du täuschest dich, mein Freund; sind denn noch Äpfel da?«</p> - -<p>»Ach,« sagte der Molla, »du scheinst mir ein tüchtiger Schelm zu sein; -an derlei Weisen ist kein Mangel.« Und damit machte er sich davon.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_40" id="Nanchor_40"></a><a href="#Note_40" class="nanchor">40.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha sah einmal eine Menge Enten, die sich in der Quelle eines -Baches tummelten. Er lief auf sie zu, um einige zu fangen, aber sie -flogen weg. Da setzte er sich an die Quelle und tauchte das Brot, das -er mitgebracht hatte, stückchenweise ins Wasser. Während er so das -feuchte Brot aß, kam ein Fußgänger vorüber, und der fragte ihn: »Was -ißt du?«</p> - -<p>»Ententunke,« antwortete der Hodscha.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_41" id="Nanchor_41"></a><a href="#Note_41" class="nanchor">41.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wollte einmal eine Leber nach Hause tragen; plötzlich aber -schoß ein Sperber aus den Lüften auf sie herab und entflog mit ihr. -Der Hodscha sah ihm nach, merkte aber, daß nichts mehr zu machen war. -Augenblicklich erstieg er einen erhöhten Ort; als er dann einen Mann -kommen sah, der auch eine Leber in der Hand hielt, entriß er sie ihm -und eilte damit auf die Spitze eines Felsens.</p> - -<p>Der Mann schrie: »Warum beraubst du mich so, Hodscha?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Ich habe nur versucht, wie ich es machen -müßte, wenn ich ein Sperber wäre.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_22" id="Page_22">22</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_42" id="Nanchor_42"></a><a href="#Note_42" class="nanchor">42.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">U</span>M Hodscha kam einer, um Stricke zu entleihen. Der Hodscha ging ins -Haus, kam aber sogleich zurück und sagte, daß sie voll Mehl seien, das -auf ihnen trocknen solle. Der andere antwortete: »Trocknet man denn -Mehl auf Stricken?«</p> - -<p>Nun sagte der Hodscha: »Je weniger gern man sie herleiht, desto eher -läßt man darauf Mehl trocknen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_43" id="Nanchor_43"></a><a href="#Note_43" class="nanchor">43.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Eben dem Hodscha ging einer; sie sahen sich gegenseitig an und traten -jeder in demselben Augenblicke ein paar Schritte zurück. »Ist es -erlaubt, Herr,« sagte der Hodscha, »dich zu fragen, wer du bist? ich -kenne dich nicht.«</p> - -<p>Der andere antwortete: »Wieso bist du denn dann über meinen Anblick so -erstaunt gewesen?«</p> - -<p>Der Hodscha erwiderte: »Ich habe gesehn, daß dein Turban ganz so ist -wie der meinige und daß dein Mantel derselbe ist wie der meinige; da -habe ich dich für mich gehalten.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_44" id="Nanchor_44"></a><a href="#Note_44" class="nanchor">44.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>M Hause des Hodschas war einmal jemand krank, und man kam sich um sein -Befinden erkundigen.</p> - -<p>Er antwortete: »Zuerst war er genesen, aber dann ist er gestorben.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_45" id="Nanchor_45"></a><a href="#Note_45" class="nanchor">45.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha steckte seine Hühner in einen Käfig und ging damit nach -Siwri-Hissar. Unterwegs sagte er sich: »Diese armen Tiere sind -gefangen; ich will sie ein bißchen auslassen, o Herr.« Als sie aber in -Freiheit waren, liefen sie nach allen Seiten auseinander. Nun trieb der -Hodscha den Hahn mit einem Stocke in der<span class="pagenum"><a name="Page_23" id="Page_23">23</a></span> Hand vor sich her und sagte -zu ihm: »Was? mitten in der Nacht weißt du, daß es Morgen wird, und am -hellichten Tag kennst du den Weg nicht?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_46" id="Nanchor_46"></a><a href="#Note_46" class="nanchor">46.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha eines Tages auf einem Begräbnisplatze neben dem Wege -ging, fiel er in ein altes Grab; nun sagte er sich: »Ich will sehn, -ob Munkar und Nakir kommen,« und legte sich der Länge nach nieder. -Während er also wartete, hörte er ein Geklingel von Glöckchen, die -sich näherten. Er dachte, der Tag der Auferstehung und des Gerichtes -sei gekommen, und stieg aus dem Grabmale. Da sah er, daß eine Karawane -hervorkam; bei seinem Anblicke wurden die Maultiere scheu und rannten -nach verschiedenen Seiten davon. Die Treiber liefen auf ihn zu, jeder -mit seinem Stocke bewaffnet, und fragten ihn, wer er sei.</p> - -<p>»Ich bin ein Toter.«</p> - -<p>»Und was tust du da?«</p> - -<p>»Ich mache einen Spaziergang.«</p> - -<p>»Nun, den wollen wir dir recht angenehm machen.« Und damit warfen sie -sich auf den Hodscha und prügelten ihn tüchtig durch; bald hatte er den -Kopf zerschlagen und die Augen braun und blau.</p> - -<p>Als ihn seine Frau in dieser Verfassung heimkommen sah, fragte sie -ihn, woher er komme. Er antwortete: »Von den Toten; ich bin im Grabe -gewesen.«</p> - -<p>»Wie geht es denn in der andern Welt zu?«</p> - -<p>»Ach, Weib, vor einem hüte dich; mach nur ja die Maultiere nicht scheu, -die man treibt.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_24" id="Page_24">24</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_47" id="Nanchor_47"></a><a href="#Note_47" class="nanchor">47.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An hatte den Hodscha als Gesandten zu den Kurden geschickt. Sofort -nach seiner Ankunft luden sie ihn zu einem Festmahle ein; er zog seinen -Pelzmantel an und ging hin. Mitten im Gespräch ließ er plötzlich einen -Furz; da sagten sie zu ihm: »Es ist eine Schande, Molla-Effendi, also -zu furzen.«</p> - -<p>»Was?« schrie er; »wie hätte ich denn denken sollen, daß es die Kurden -verstehn, wenn man auf türkisch furzt?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_48" id="Nanchor_48"></a><a href="#Note_48" class="nanchor">48.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha mit seinem Amad<a name="FNanchor_71_71" id="FNanchor_71_71"></a><a href="#Footnote_71_71" class="fnanchor">71</a> auf die Wolfsjagd. -Dieser war eben in die Höhle gekrochen, als der Wolf unversehens -zurückkam. Der Hodscha benutzte den Augenblick, wo der Wolf in dem -Loche verschwand, und packte ihn beim Schwanze. Daraufhin begann der -Wolf mit den Beinen zu scharren; der Staub drang dem Amad in die Augen, -und er schrie: »Hodscha, was ist das für ein Staub?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Wenn sein Schwanz reißt, wirst du noch einen -ganz andern Staub sehn!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_49" id="Nanchor_49"></a><a href="#Note_49" class="nanchor">49.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages stieg der Hodscha auf einen Baum; dann begann er den Ast, -auf den er sich gesetzt hatte, abzuhacken. Ein Vorübergehender sah -dies von unten und rief ihm zu: »He Freund, weißt du denn nicht, daß -du zugleich mit dem Aste, den du von dem Baume abschneiden willst, -herunterfallen wirst?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete nichts; als er aber mit<span class="pagenum"><a name="Page_25" id="Page_25">25</a></span> dem Aste -heruntergefallen war, begann er dem wohlmeinenden Ratgeber, der -weiterschritt, nachzueilen. Und er rief ihn an: »He Freund, da du -es vorausgesehn hast, wann ich herunterfallen werde, so mußt du mir -zweifellos auch sagen können, wann ich sterben werde.« Und bei diesen -Worten hielt er den Fremden fest.</p> - -<p>Der antwortete, um von ihm loszukommen: »Wann dein Esel, während er -beim Ersteigen einer Anhöhe brällt, einen Furz läßt, so wird die Hälfte -deiner Seele entweichen; wann er dann den zweiten läßt, so wird sie -gänzlich von dir scheiden.«</p> - -<p>Der Hodscha setzte seinen Weg fort; und bei der zweiten Mahnung warf er -sich zu Boden mit den Worten: »Ich bin tot.«</p> - -<p>Es versammelten sich Leute um ihn, und die brachten eine Bahre, legten -ihn darauf und machten sich auf den Weg nach seinem Hause. Da kamen sie -an eine Pfütze, die es ihnen verwehrte, geradeaus weiterzugehn. Als -sie nun einander fragten: »Wie sollen wir da hinüberkommen?«, hob der -Hodscha sein Haupt und sagte: »Als ich noch am Leben war, bin ich immer -diesen Weg gegangen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_50" id="Nanchor_50"></a><a href="#Note_50" class="nanchor">50.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal gedachte der Hodscha einen unterirdischen Stall zu machen<a name="FNanchor_72_72" id="FNanchor_72_72"></a><a href="#Footnote_72_72" class="fnanchor">72</a>. -Nun sah er auf einem Spaziergange in dem Keller eines seiner Nachbarn -eine Kuh und etliche Ochsen. Hoch<span class="pagenum"><a name="Page_26" id="Page_26">26</a></span> erfreut darüber ging er wieder heim -und sagte zu seiner Frau:</p> - -<p>»Was gibst du mir für eine gute Neuigkeit? ich habe einen Stall voll -Rinder gefunden, der noch so ist, wie er zur Zeit der Ungläubigen war.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_51" id="Nanchor_51"></a><a href="#Note_51" class="nanchor">51.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte zwei Töchter; die kamen ihn einmal beide besuchen, -und er fragte sie: »Wovon lebt ihr?«</p> - -<p>Die eine sagte: »Mein Mann ist Bauer; er hat viel Korn gesät, und wenn -es regnet, wird er so viel haben, daß er mich kleiden kann.«</p> - -<p>Die andere sagte: »Mein Mann ist Hafner; er hat viele Töpfe gemacht, -und wenn kein Regen kommt, so wird er so viel haben, daß er mir Kleider -kaufen kann.«</p> - -<p>Nun sagte der Hodscha: »Eine von euch wird ja bekommen, was sie -wünscht; aber welche, das weiß ich nicht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_52" id="Nanchor_52"></a><a href="#Note_52" class="nanchor">52.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kam der Hodscha nach Siwri-Hissar; es war am Ende des -Ramasans und man wartete, daß es Neumond werde, weil dann das -Bairamfest beginnen sollte. Er sah eine Menge Leute versammelt, die -alle den Mond beobachteten, und da sagte er:</p> - -<p>»Was ist denn an dem Monde so bemerkenswert? Bei uns zu Hause ist er so -groß wie ein Wagenrad, und es kümmert sich kein Mensch um ihn; hier, wo -er so dünn ist wie ein Zahnstocher, versammeln sich alle Leute, um ihn -zu betrachten!«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_27" id="Page_27">27</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_53" id="Nanchor_53"></a><a href="#Note_53" class="nanchor">53.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kam einmal in eine Stadt und sah dort die großen Röhren -einer Wasserleitung. Da fragte er einen Vorübergehenden: »Was ist das?«</p> - -<p>Der antwortete: »Das ist das, womit wir Städter das Wasser ablassen.«</p> - -<p>»Daraus läßt sich schließen,« versetzte der Hodscha, »wie euere Frauen -gebaut sein müssen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_54" id="Nanchor_54"></a><a href="#Note_54" class="nanchor">54.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha in Akschehir spazieren. »Herr Gott,« rief -er aus, »gib mir tausend Goldstücke; eines weniger nehme ich nicht.«</p> - -<p>Dieses Gebet hörte ein Jude, der in seiner Nähe war; neugierig, was -geschehn werde, tat er neunhundertneunundneunzig Goldstücke in einen -Beutel und warf ihn durch das Rauchloch in die Hütte des Hodschas.</p> - -<p>Als der Hodscha den Beutel am Boden bemerkte, rief er aus: »O Herr, -du hast mein Gebet erhört.« Er öffnete den Beutel und zählte die -Goldstücke; da fand er, daß eines fehlte. Und er sagte: »Der, der mir -diese gegeben hat, wird mir auch noch das letzte geben; ich nehme sie -an.«</p> - -<p>Bei diesen Worten wurde der Jude unruhig; hastig klopfte er an die -Tür des Hodschas: »Guten Tag, Hodscha-Effendi! Gib mir, bitte, die -Goldstücke da; sie gehören mir.«</p> - -<p>»Bist du närrisch geworden, Krämer? Ich habe zu Gott, dem -Untrügerischen — gepriesen sei sein Name — gebetet, und er hat mich -erhört; wieso sollte dies Geld dir gehören?«</p> - -<p>»Bei meiner Seele, es war ein Spaß.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_28" id="Page_28">28</a></span></p> - -<p>»Den Spaß verstehe ich nicht.«</p> - -<p>»Ich habe es getan, weil ich dich sagen hörte, daß du eines weniger -nicht nehmen werdest.«</p> - -<p>»Aber dann habe ich gesagt, daß ich sie nehme.«</p> - -<p>»Gehn wir zu Gericht.«</p> - -<p>»Zu Fuße gehe ich nicht hin.«</p> - -<p>Nun brachte der Jude dem Hodscha ein Maultier, aber der sagte: »Auch -einen Pelz brauche ich noch.«</p> - -<p>Der Jude brachte ihm noch einen Pelz, und nun gingen sie aufs Gericht -zum Kadi. Der fragte sie, was sie herführe, und der Jude sagte: »Der -Mann da hat mein Geld genommen und weigert sich, es zurückzugeben.«</p> - -<p>Der Kadi sagte zum Hodscha: »Was hast du darauf zu erwidern?«</p> - -<p>»Herr, ich habe Gott, den ewig wahrhaften — gepriesen sei sein Name -— um tausend Goldstücke gebeten, und er hat mich erhört; als ich dann -nachgezählt habe, fand ich um eines weniger. Trotzdem bin ich nicht -davon abgestanden, sie zu nehmen, Herr. Nun fordert sie der Jude da als -sein Eigentum ein, aber nicht nur sie, sondern auch den Pelz, den ich -trage, und das Maultier, auf dem ich hiehergekommen bin.«</p> - -<p>»Gewiß gehört alles mir, Herr,« erwiderte augenblicklich der Jude.</p> - -<p>Aber der Kadi schrie: »Zum Teufel mit dir, Jude!« Und unverzüglich -wurde der Jude mit Stockprügeln hinausgejagt.</p> - -<p>Der Hodscha jedoch kehrte stillvergnügt mit Pelz und Maultier heim.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_29" id="Page_29">29</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_55" id="Nanchor_55"></a><a href="#Note_55" class="nanchor">55.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages nahm der Hodscha an einem Hochzeitsmahle teil; die Kleider, -die er anhatte, waren alt. Niemand kümmerte sich um ihn und es wurde -ihm keine Aufmerksamkeit erzeigt. Daraufhin ging er weg und lief nach -Hause, um seinen Pelz anzuziehn. Dann kehrte er zurück, und kaum war -er bei der Tür angelangt, als man ihn auch schon einlud, einzutreten. -»Setz dich, Hodscha-Effendi, wenn es dir beliebt, oben an die -Tafel,« sagte man zu ihm und überhäufte ihn mit Ehrenbezeigungen und -Aufmerksamkeiten.</p> - -<p>Da faßte er die Ärmel seines Pelzes und rief: »Gebt, bitte, meinem -Kleide zu essen.«</p> - -<p>Die Tischgenossen sahen ihn an und baten ihn, sich zu erklären. Und er -sagte: »Mein Kleid ist es, dem die Ehre erwiesen wird; warum soll es -nicht auch den Genuß haben?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_56" id="Nanchor_56"></a><a href="#Note_56" class="nanchor">56.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal eine Stadt betrat, traf er das ganze Volk damit -beschäftigt, zu essen und zu trinken. Man bemerkte ihn, begrüßte -ihn artig und brachte ihm Speise und Trank. Das Jahr war aber -unfruchtbar. Wie nun der Hodscha so aß und trank, fragte er sich, wieso -die Lebensmittel an diesem Orte so im Überflusse vorhanden seien. -Schließlich bat er darüber um Auskunft.</p> - -<p>»Bist du verrückt?« war die Antwort. »Heute ist doch das Bairamfest, -wo sich jedermann, je nach seinen Mitteln, mit Mundvorrat versorgt und -aufkochen läßt; der Überfluß dauert nur eine kleine Weile.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_30" id="Page_30">30</a></span></p> - -<p>Nun rief der Hodscha: »Wollte doch Gott, daß alle Tage Bairam wäre!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_57" id="Nanchor_57"></a><a href="#Note_57" class="nanchor">57.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages brachte der Hodscha eine Kuh auf den Markt; aber er mochte -herumgehn, wie er wollte, er konnte sie nicht verkaufen. Da sagte -einer, der vorüberging, zu ihm: »Warum führst du die Kuh herum und -verkaufst sie nicht?«</p> - -<p>»Ach,« sagte der Hodscha, »seit aller Früh lasse ich sie ansehn; aber -wie ich sie auch angepriesen habe, verkaufen habe ich sie doch nicht -können.«</p> - -<p>Nun nahm ihm der Mann die Kuh ab und führte sie selber herum, wobei er -rief: »Seht, wie jung sie ist, und dabei ist sie im sechsten Monate -trächtig.«</p> - -<p>Im Nu kamen Kauflustige herbei, und bald hatte einer die Kuh um ein -hübsches Stück Geld erstanden. Der Hodscha nahm das Geld und ging nach -Hause, ganz verwirrt, als hätte er sich betrunken gehabt.</p> - -<p>Unterdessen waren zu ihm einige Frauen auf Brautschau gekommen; er -hatte nämlich eine mannbare Tochter. Seine Frau sagte es ihm und setzte -hinzu: »Du bist nicht gerade der gescheiteste, Mann, drum halte dich -abseits. Ich will die Frauen empfangen und unsere Tochter loben, was -ich nur kann; vielleicht entschließen sie sich, sie zu nehmen.«</p> - -<p>»Gib acht, Weib, was du sagst. Heute habe ich einen neuen Kunstgriff -gelernt, und da will ich hineingehn; paß nur auf, wie ich es an<span class="pagenum"><a name="Page_31" id="Page_31">31</a></span>packen -werde, um sie herumzubekommen.« Mit diesen Worten trat er zu den Frauen -hinein.</p> - -<p>»Was willst du da?« schrien sie<a name="FNanchor_73_73" id="FNanchor_73_73"></a><a href="#Footnote_73_73" class="fnanchor">73</a>; »hole uns deine Frau und deine -Tochter.«</p> - -<p>»Meine Frau ist so mit Arbeit überhäuft, daß sie kaum weiß, was für -Eigenschaften ihre Tochter hat; in unserer Familie sind es übrigens -wir Männer, die die Gaben und Anlagen eines jeden beobachten und -beurteilen, und so bin ich bereit, euch über alles genau Auskunft zu -geben.«</p> - -<p>»So zähle uns ein paar Einzelheiten auf, damit wir wissen, woran wir -sind.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Sie ist noch sehr jung und seit sechs Monaten -schwanger; wenn das nicht stimmt, so bringt sie mir zurück.«</p> - -<p>Die Frauen sahen eine die andere an und gingen weg.</p> - -<p>Nun sagte das Weib des Hodschas: »Warum hast du so einen Unsinn -gesprochen? damit hast du sie vertrieben.«</p> - -<p>»Sei unbesorgt,« antwortete er: »sie können weit und breit herumlaufen, -ohne daß es ihnen gelänge, ein solches Mädchen zu finden; sie werden -also wiederkommen. Kein Mensch hätte meine Kuh gekauft, wenn ich sie -nicht auf diese Weise angepriesen hätte.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_58" id="Nanchor_58"></a><a href="#Note_58" class="nanchor">58.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wollte sich seinen Turban umwinden, konnte aber die Enden -nicht aneinanderbringen; er wickelte ihn auf und wickelte<span class="pagenum"><a name="Page_32" id="Page_32">32</a></span> ihn zu, doch -stets war es umsonst. Voll Ungeduld ging er, um ihn versteigern zu -lassen.</p> - -<p>Als es dazu kam, trat einer näher, der entschlossen schien, ihn zu -kaufen. Aber der Hodscha machte sich an ihn heran und sagte heimlich zu -ihm: »Hüte dich wohl, ihn zu kaufen; er ist viel zu kurz.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_59" id="Nanchor_59"></a><a href="#Note_59" class="nanchor">59.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Em Hodscha wurde ein Sohn geboren; da kam einer zu ihm, um ihm die -frohe Nachricht zu überbringen.</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Wenn mir ein Sohn geboren worden ist, so muß -ich sicherlich Gott dafür danken; aber warum sollte ich auch dir -erkenntlich sein?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_60" id="Nanchor_60"></a><a href="#Note_60" class="nanchor">60.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">Z</span>Um Hodscha kam einer, um dessen Esel zu entleihen. »Warte,« sagte der -Hodscha, »ich will ihn erst einmal befragen; ist es ihm recht, so ist -die Sache gemacht.«</p> - -<p>Er ging ins Haus, blieb einen Augenblick drinnen, kam wieder heraus -und sagte: »Der Esel ist es nicht zufrieden; er sagt, er würde, wenn -ich ihn herliehe, über die Ohren geschlagen werden, und mich würde man -auslachen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_61" id="Nanchor_61"></a><a href="#Note_61" class="nanchor">61.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha stieg einmal auf seinen Esel und ritt in seinen Garten. -Als er nun wegen eines kleinen Bedürfnisses abseits gehn mußte, zog -er seinen Pelz aus und legte ihn auf den Sattel des Esels. Da kam ein -Dieb, packte den Pelz und entwich.</p> - -<p>Der Hodscha kam zurück und sah, was geschehn war; unverzüglich nahm er -dem Esel den<span class="pagenum"><a name="Page_33" id="Page_33">33</a></span> Sattel ab, um ihn sich selber aufzulegen, gab dem Esel -einen Peitschenhieb und sagte: »Gib mir meinen Pelz wieder, und ich -gebe dir deinen Sattel.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_62" id="Nanchor_62"></a><a href="#Note_62" class="nanchor">62.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ritt er wieder auf seinem Esel aus. Wieder mußte er ein -Bedürfnis befriedigen und wieder legte er seinen Pelz auf den Esel. -Ein Mann, der ihn beobachtet hatte, packte den Pelz und wollte damit -weglaufen. In diesem Augenblicke begann der Esel zu brällen.</p> - -<p>»Du magst schreien und brällen,« sagte der Hodscha, »nützen wird es -nichts.«</p> - -<p>Der Dieb aber, der das hörte, legte in der Meinung, der Hodscha habe -ihn gesehn, eiligst den Pelz wieder hin und entlief.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_63" id="Nanchor_63"></a><a href="#Note_63" class="nanchor">63.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte seinen Esel verloren und er erkundigte sich um ihn. -Da sagte einer: »Ich habe ihn dort und dort als Kadi gesehn.«</p> - -<p>»Das wundert mich gar nicht,« sagte der Hodscha; »denn wann ich -Unterricht erteilte, spitzte er immer die Ohren dorthin, wo er mich -sprechen hörte.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_64" id="Nanchor_64"></a><a href="#Note_64" class="nanchor">64.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ging ins Gebirge Holz fällen; da begegnete er einem Manne, -der einen sonderlich lebhaften Esel ritt. Der Mann kam näher und ritt -an dem Hodscha vorbei. Der rief ihm nach: »Warte ein bißchen; ich muß -dich um etwas fragen.«</p> - -<p>Der Mann hielt an.</p> - -<p>Nun sagte der Hodscha: »Wieso läuft denn dein Esel so schnell? Der -meinige geht nicht vom Flecke. Was wendest du an?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_34" id="Page_34">34</a></span></p> - -<p>»Was gibst du mir,« antwortete der andere, »wenn ich dirs mitteile?«</p> - -<p>»Einen Bienenstock.«</p> - -<p>»In der Stadt gibts jetzt roten Pfeffer. Davon kaufe dir. Hierauf geh -ins Gebirge, fälle dein Holz, nimm, wann du es dem Esel aufgeladen -hast, ein wenig von diesem Pfeffer und stecke es ihm in den Hintern. -Dann paß auf: du wirst sehn, wie schnell er laufen wird.«</p> - -<p>Auf der Stelle kehrte der Hodscha um, um unverzüglich in die Stadt zu -gehn und roten Pfeffer zu kaufen. Dann ging er wieder ins Gebirge, -fällte Holz, belud den Esel und steckte ihm ein wenig Pfeffer in den -Hintern. Sofort setzte sich der Esel in Galopp, und zwar so, daß ihm -der Hodscha nicht folgen konnte.</p> - -<p>Er sagte sich: »Das Mittel dieses Menschen ist wahrhaftig gut; wenn ich -es selber anwendete, sollte ich da nicht auch so feurig werden? Ich -will es versuchen.«</p> - -<p>Mit diesen Worten steckte er sich ein wenig hinein; da verspürte er ein -derartiges Brennen, daß er zu laufen begann wie das Feuer und den Esel -überholte. So kam er zu Hause an.</p> - -<p>Seine Frau sagte zu ihm: »Was hast du denn?«</p> - -<p>»Jetzt ist nicht Zeit zu reden,« antwortete der Hodscha. »Der Esel -kommt nach; lade ihn ab. Inzwischen will ich noch ein paarmal durchs -Dorf laufen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_65" id="Nanchor_65"></a><a href="#Note_65" class="nanchor">65.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam einer zum Hodscha und wollte dessen Esel geliehn haben. Der -Hodscha antwortete: »Er ist nicht zu Hause.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_35" id="Page_35">35</a></span></p> - -<p>Kaum waren diese Worte gesprochen, als man den Esel drinnen brällen -hörte.</p> - -<p>»Aber Effendi,« sagte der Mann, »du sagst, der Esel sei nicht zu Hause, -und er brällt drinnen.«</p> - -<p>»Was?« antwortete der Hodscha, »dem Esel glaubst du, und mir Graubart -glaubst du nicht? Du bist ein ganz sonderbarer Mensch.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_66" id="Nanchor_66"></a><a href="#Note_66" class="nanchor">66.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha sagte eines Tages zu seiner Frau: »Woran erkennst du es, -daß ein Mensch tot ist?«</p> - -<p>Sie antwortete: »Daß seine Hände und Füße kalt sind.«</p> - -<p>Etliche Tage darauf ging der Hodscha ins Gebirge um Holz; unterm Gehn -fror ihn an Hand und Fuß. Da schrie er: »Jetzt bin ich tot«; damit -legte er sich unter einem Baume nieder.</p> - -<p>Es kamen Wölfe, und die begannen seinen Esel zu fressen. Nun sagte der -Hodscha: »Das ist freilich eine hübsche Gelegenheit für euch, wenn der -Herr des Esels gestorben ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_67" id="Nanchor_67"></a><a href="#Note_67" class="nanchor">67.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha fällte einmal Holz in den Bergen, als sich ein Wolf -daranmachte, seinen Esel zu zerreißen; und der Hodscha bemerkte das -nicht eher, als bis der Wolf seine Beute davonschleppte. Nun rief ihm -einer zu, er solle acht geben, was geschehe.</p> - -<p>Aber der Hodscha erwiderte: »Wozu schreist du jetzt? Gefressen hat der -Wolf, was er wollte; warum soll ich ihn den Berg hinauf abhetzen?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_36" id="Page_36">36</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_68" id="Nanchor_68"></a><a href="#Note_68" class="nanchor">68.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wollte einmal seinen Esel verkaufen und führte ihn auf den -Markt; auf dem Wege beschmutzte sich der Esel seinen Schwanz mit Kot. -Ohne zu zaudern, schnitt er ihm ihn ab und steckte ihn in den Sack. Als -er dann den Esel zum Kaufe ausbot, kam einer und sagte: »Du, dein Esel -hat keinen Schwanz, man hat ihn ihm abgeschnitten.«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Kauf ihn nur ruhig; der Schwanz ist nicht -weit.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_69" id="Nanchor_69"></a><a href="#Note_69" class="nanchor">69.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kam von einem langen Ritte zurück; sein Esel, der arg -durstig geworden war, bemerkte ganz in seiner Nähe eine Pfütze, deren -Ränder aber sehr steil abfielen. Kaum hatte er das Wasser gesehn, so -sprengte er darauf zu; und er war schon daran, sich hinunterzustürzen, -als die Frösche, die dort hausten, zu quaken begannen. Erschreckt wich -der Esel zurück.</p> - -<p>Der Hodscha lief hin, packte ihn und schrie: »Schönen Dank, meine -lieben Sumpfvögel; da habt ihr auch etwas, um euch Kuchen zu kaufen.« -Und er warf ihnen ein Dreiparastück ins Wasser.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_70" id="Nanchor_70"></a><a href="#Note_70" class="nanchor">70.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">Z</span>U der Zeit des Hodschas Nasreddin-Effendi erstanden drei Mönche, -ausgezeichnet in jeder Wissenschaft, und die reisten durch die Welt. -Auf dieser Wanderschaft kamen sie auch in das Land des Sultans -Alaeddin, und der lud sie ein, den Glauben anzunehmen. Sie sagten: »Wir -haben jeder eine Frage; wenn uns die beantwortet werden, so wollen wir -euerm Glauben beitreten.« Und darauf einigte man sich.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_37" id="Page_37">37</a></span></p> - -<p>Sultan Alaeddin versammelte seine Gelehrten und Weisen; aber keiner -von ihnen war imstande, eine Antwort zu geben. Voll Zorn sagte -Sultan Alaeddin: »So gibt es denn in meinem Lande keinen Weisen oder -Gelehrten, der ihnen antworten könnte!«; und er war sehr bekümmert.</p> - -<p>Da sagte einer: »Diese Fragen kann niemand sonst beantworten, als der -Hodscha Nasreddin-Effendi; der kann es vielleicht.«</p> - -<p>Alsbald befahl der König, zu Nasreddin-Effendi einen Tataren zu -schicken. Der beeilte sich, zu dem Hodscha zu gelangen, und meldete -ihm den Befehl des Padischahs; augenblicklich sattelte Nasreddin -seinen Esel, nahm seinen Stock als Stütze, stieg auf den Esel, sagte -dem Tataren: »Reite vor mir«, und eilte geradewegs zum Serail Sultan -Alaeddins.</p> - -<p>Als er vor das Angesicht des Padischahs trat, gab er ihm den Salam und -empfing ihn wieder, und es wurde ihm ein Platz zum Sitzen gewiesen. -Nachdem er sich gesetzt hatte, flehte er den Segen auf den Padischah -herab; dann sagte er: »Was ist dein Wunsch, daß du mich gerufen hast?«</p> - -<p>Nun erzählte Sultan Alaeddin, worum es sich handelte, und der Hodscha -sagte: »Was sind euere Fragen?«</p> - -<p>Da trat einer von den Mönchen vor und sagte: »Meine Frage, ehrwürdiger -Effendi, ist: ›Wo ist der Mittelpunkt der Welt?‹«</p> - -<p>Sofort zeigte der Hodscha mit seinem Stocke auf den vordern Huf -des Esels und sagte: »Hier, wo der Fuß meines Esels steht, ist der -Mittelpunkt der Welt.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_38" id="Page_38">38</a></span></p> - -<p>Der Mönch sagte: »Woher ist das bekannt?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Wenn du es nicht glaubst, so miß es aus; -sollte es sich anders ergeben, so sprich demgemäß.«</p> - -<p>Darauf trat wieder ein Mönch vor und sagte: »Wie viel Sterne sind an -dem Antlitze des Himmels?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »So viel, wie Haare auf meinem Esel.«</p> - -<p>Der Mönch sagte: »Woraus erhellt das?«</p> - -<p>»Wenn du es nicht glaubst, so zähle nach; kommen weniger heraus, dann -sprich.«</p> - -<p>Der Mönch sagte: »Kann man denn die Haare des Esels zählen?«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Kann man denn so viel Sterne zählen?«</p> - -<p>Der dritte Mönch trat vor und sagte: »Wenn du mir meine Frage zu -beantworten verstehst, so wollen wir alle drei gläubig werden.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Sprich; wir wollen sehn.«</p> - -<p>Der Mönch sagte: »Wie viel Haare sind in meinem Barte?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »So viele wie in dem Schwanze meines Esels.«</p> - -<p>Der Mönch erwiderte: »Woher ist das bekannt?«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Wenn du es nicht glaubst, Freund, so zähle nach.«</p> - -<p>Der Mönch sagte, mit diesem Vorschlage sei er nicht einverstanden.</p> - -<p>Nun sagte der Hodscha: »Wenn du es nicht zufrieden bist, so laß uns -je ein Haar aus deinem Barte und je eins aus dem Schwanze des Esels -ausreißen, und wir wollen sehn, was sich ergibt.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_39" id="Page_39">39</a></span></p> - -<p>Der Mönch sah, daß das nicht recht anging. Und von Gott, dem -Allmächtigen, kam ihm die Eingebung und er sagte zu seinen -Reisegefährten: »Ich bin gläubig geworden.« Und er verkündete die -Einheit, und auch die andern zwei wurden mit Herz und Seele gläubig. -Und fortan waren alle dem Hodscha ergeben.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_71" id="Nanchor_71"></a><a href="#Note_71" class="nanchor">71.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages wollte der Hodscha dem Bei Tamerlan einen Besuch abstatten. -Er ging in den Garten und pflückte einen Korb Quitten; damit machte er -sich auf den Weg. Er begegnete einem Bekannten, und der sagte zu ihm: -»Wohin gehst du, Hodscha?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Es ist schon lange her, daß ich nicht bei Bei -Tamerlan war; ich will ihn jetzt besuchen.«</p> - -<p>»Und was ist das?«</p> - -<p>»Ein Geschenk für den Bei,« sagte der Hodscha.</p> - -<p>»Aber Quitten«, fuhr der Mann fort, »sind jetzt nicht das richtige; -jetzt ist die Zeit der Feigen: bring ihm doch einige recht frische.«</p> - -<p>Ohne weitere Worte ging der Hodscha wieder heim, warf die Quitten -weg und nahm Feigen; freilich merkte er, daß sie noch grün und sauer -waren. Er ging damit zum Bei und bot sie ihm nach dem Gruße auf einer -Holzschüssel dar.</p> - -<p>Der Bei griff sofort um eine Feige, die ihm gut zu sein schien, und -führte sie zum Munde; er geriet in Zorn und befahl, die übrigen dem -Hodscha an den Kopf zu werfen. Eine nach der andern traf den Hodscha -ins Gesicht, aber er rief bei einer jeden: »Gelobt sei Gott!«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_40" id="Page_40">40</a></span></p> - -<p>»Hodscha,« sagte der Bei, ihn unterbrechend, »warum diese Danksagungen? -soll ich sie als eine Verhöhnung auffassen?«</p> - -<p>»Meinen Dank sage ich deswegen, weil ich dir habe Quitten bringen -wollen und mir einer, Gott sei gelobt, den Rat gegeben hat, lieber -Feigen zu nehmen. Wenn es Quitten gewesen wären, wo wäre ich jetzt?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_72" id="Nanchor_72"></a><a href="#Note_72" class="nanchor">72.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In andres Mal ging der Hodscha wieder zum Bei. Der war eben daran, -auf die Jagd zu reiten; er nahm den Hodscha mit, ließ ihn aber auf -eine elende Mähre steigen. Es fiel ein Platzregen, und jeder machte -sich mit seinem Pferde im Galopp davon; der Hodscha jedoch konnte das -seinige nicht von der Stelle bringen und mußte zurückbleiben. Ohne zu -zaudern, zog er seine Kleider aus, brachte sie am Bauche des Pferdes -ins Trockene und saß wieder auf. Als dann der Regen aufhörte, kleidete -er sich wieder an und ritt zum Bei. Der verwunderte sich höchlich, ihn -nicht im mindesten naß zu sehn.</p> - -<p>Der Hodscha erklärte es ihm: »Dieses Pferd ist gar wacker; es ist so -schnell gelaufen, daß ich keine Zeit hatte, naß zu werden.«</p> - -<p>Der Bei wies nun dem Pferde den ersten Platz in seinem Stalle an. -Als er dann wieder einmal auf die Jagd reiten wollte, nahm er den -ausgezeichneten Renner selber und gab dem Hodscha ein andres Pferd. Es -fing wieder zu regnen an; jeder eilte davon, um sich ins Trockene zu -bringen, und der Bei, der auf der Mähre zurückblieb, wurde bis auf die -Haut durchnäßt. Wütend<span class="pagenum"><a name="Page_41" id="Page_41">41</a></span> über die Antwort, die ihm der Hodscha gegeben -hatte, rief er ihn am nächsten Tage vor sich.</p> - -<p>»Hältst du mich für deinesgleichen, daß du mich belogen hast?«</p> - -<p>»Warum ärgerst du dich, Bei? Weißt du denn nicht, wie man es macht? -Hättest du dich, wie ich es getan habe, ausgekleidet und wärest auf dem -Pferde geblieben, so hättest du, als der Regen aufgehört hat, trockene -Kleider gehabt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_73" id="Nanchor_73"></a><a href="#Note_73" class="nanchor">73.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ließ der Bei den Hodscha zum Dscherid<a name="FNanchor_74_74" id="FNanchor_74_74"></a><a href="#Footnote_74_74" class="fnanchor">74</a> einladen. Nun -besaß der Hodscha einen prächtigen Ochsen; den sattelte und bestieg er -und kam also auf den Platz, wo der Dscherid stattfinden sollte. Alle -lachten, als sie ihn sahen.</p> - -<p>»Hodscha,« sagte der Bei, »das ist etwas neues, einen Ochsen reiten! -Aber laufen kann er nicht.«</p> - -<p>Der Hodscha erwiderte: »Ich habe ihn schon schneller laufen sehn als -ein Pferd; und dabei war er damals erst ein Kalb.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_74" id="Nanchor_74"></a><a href="#Note_74" class="nanchor">74.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages lud Tamerlan den Hodscha Nasreddin zu einem Mahle ein; nach -dem, was man ihm von ihm erzählt hatte, war er begierig geworden, sich -seinem Gebete zu empfehlen.</p> - -<p>»Tamerlan,« ließ er ihm sagen, »der aus seinem Lande gekommen ist, will -Nutzen ziehn von deinen Gebeten und Segnungen. Komm zu ihm und du wirst -die Zeichen seiner Hochachtung empfangen.« Und die Boten fügten bei: -»Tamerlan wird dich mit Ehren überhäufen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_42" id="Page_42">42</a></span></p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Sei es, wie immer es will.« Und er stieg auf seinen -Esel und sagte zu seinem Amad: »Komm mit zu Timur.«</p> - -<p>Der folgte der Aufforderung und so begaben sie sich zu dem -Tatarenherrscher. Sie trafen ihn sitzend, und er war höflich mit dem -Hodscha und lud ihn ein, neben ihm niederzusitzen. Bald bemerkte -Nasreddin, daß Timur, wie er so saß, seine Füße unter ein Kissen -gesteckt hatte; da tat er ebenso die seinigen darunter. Dadurch fühlte -sich Timur verletzt, und sein Ärger wuchs, je länger der Hodscha -seine Füße neben den seinigen hatte. Und er sagte bei sich: »Sieh -einmal, er will es mir gleichtun, mir, dem Padischah, und ohne sich zu -entschuldigen!« Und er sagte zum Hodscha: »Was für ein Unterschied ist -zwischen dir und deinem Esel?«</p> - -<p>»Was für ein Unterschied,« erwiderte der Hodscha, »ist zwischen deiner -Majestät und dem Kissen da?«</p> - -<p>Der Zorn Timurs wuchs immerzu; und er hätte vielleicht den Hodscha -mißhandelt, wenn nicht aufgetragen worden wäre.</p> - -<p>Plötzlich nieste Timur mitten unter dem Mahle neben dem Hodscha oder -besser auf ihn; da sagte der zu ihm: »Das ist unschicklich, Padischah.«</p> - -<p>»Bei uns nicht,« antwortete Timur.</p> - -<p>Gegen Ende des Mahles ließ der Hodscha einen lauten Furz. »Was du da -machst,« sagte Timur, »ist das vielleicht nicht unschicklich?«</p> - -<p>»Bei uns nicht,« sagte der Hodscha.</p> - -<p>Als dann die Speisen weggenommen waren und man den Scherbet getrunken -hatte, stand<span class="pagenum"><a name="Page_43" id="Page_43">43</a></span> der Hodscha auf, um heimzukehren. Und auf dem Wege sagte -sein Amad zu ihm: »Aber Hodscha, warum hast du dich in der erhabenen -Gegenwart des fremden Padischahs auf diese Weise betragen und sogar -einen Furz gelassen?«</p> - -<p>»Mach dir keine Sorgen,« antwortete der Hodscha. »Türkisch nennt man es -ja so; aber in seiner Sprache bedeutet es gar nichts.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_75" id="Nanchor_75"></a><a href="#Note_75" class="nanchor">75.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ließ einmal eine Gans braten und brachte sie dem Sultan; da -er aber auf dem Wege Hunger bekam, riß er ihr einen Fuß aus und aß ihn. -Dann trat er vor den Padischah und bot ihm die Gans dar.</p> - -<p>Timurlenk merkte die Sache und sagte voller Zorn zu sich: »Der Hodscha -macht sich lustig über mich.« Und er sagte zu ihm: »Wo ist denn der -andere Fuß?«</p> - -<p>»Hierzulande«, antwortete der Hodscha, »haben die Gänse nur ein Bein; -wenn du mir nicht glaubst, so sieh dort bei dem Brunnen eine ganze -Herde Gänse.«</p> - -<p>Die standen nun wirklich alle nur auf einem Beine. Unverzüglich befahl -Timur einem Paukenschläger, einen Wirbel zu schlagen. Der nahm die -Klöppel und schlug zu, und die Gänse stellten sich auf ihre beiden -Beine. »Schau,« sagte Timur, »jetzt haben sie zwei.«</p> - -<p>»Mit den Klöppeln da«, antwortete der Hodscha, »könnte man sogar dich -dazu bringen, auf allen vieren zu laufen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_76" id="Nanchor_76"></a><a href="#Note_76" class="nanchor">76.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha Kadi war, kamen zwei Leute zu ihm, und der eine sagte: -»Der da hat mich ins Ohr gebissen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_44" id="Page_44">44</a></span></p> - -<p>»Ich war es nicht,« sagte der andere; »er hat sich selber ins Ohr -gebissen.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Entfernt euch auf eine Weile; dann werde ich euch -meine Entscheidung mitteilen.«</p> - -<p>Sie gingen weg und er schloß sich augenblicklich ein und stellte -allerhand Bemühungen an, sein Ohr zu erreichen und sich zu beißen. -Seine Versuche endigten damit, daß er auf den Rücken fiel und sich den -Kopf ein wenig verletzte. Er umwickelte ihn mit einem Stück Tuch und -setzte sich wieder auf seinen Platz; die beiden Gegner kamen wieder vor -ihn und nahmen ihren Streit von neuem auf.</p> - -<p>Nun sagte der Hodscha: »Wisset, man kann sich nicht nur selber ins Ohr -beißen, sondern sogar dabei fallen und sich den Kopf verletzen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_77" id="Nanchor_77"></a><a href="#Note_77" class="nanchor">77.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts hörte der Hodscha, der im Bette lag, einen Streit vor -seiner Tür. »Steh auf, Weib,« sagte er, »und mach Licht; ich will -nachsehn, was es gibt.«</p> - -<p>Sie sagte: »Bleib doch.«</p> - -<p>Aber ohne auf sie zu hören, nahm er die Bettdecke um und trat hinaus. -Augenblicklich riß ihm einer von den Streitenden die Decke weg und -machte sich damit davon. Vor Kälte zitternd kam der Hodscha wieder ins -Haus und seine Frau sagte: »Worum ging denn der Streit?«</p> - -<p>»Um die Bettdecke; als sie sie hatten, war der Zank zu Ende.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_78" id="Nanchor_78"></a><a href="#Note_78" class="nanchor">78.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte die Frau des Hodschas zu ihm: »Trag das Kind ein -bißchen herum; ich habe zu tun.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_45" id="Page_45">45</a></span></p> - -<p>Der Hodscha nahm das Kind auf den Arm, aber es dauerte nicht lange, so -bepißte es ihn. Augenblicklich tat ihm der Hodscha dasselbe, so daß es -durch und durch naß wurde. Als dann die Frau zurückkam, fragte sie ihn: -»Warum hast du das getan?«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Hätte mich ein Fremder bepißt, so hätte -ich ihm noch etwas ganz andres getan.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_79" id="Nanchor_79"></a><a href="#Note_79" class="nanchor">79.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Abends hatte die Frau des Hodschas seinen Kaftan gewaschen und -ihn im Garten aufgehängt. In der Nacht glaubte nun der Hodscha, einen -Mann zu sehn, der die Arme ausgebreitet habe; da sagte er zu seiner -Frau: »Bring mir meinen Bogen und meine Pfeile.«</p> - -<p>Die Frau brachte ihm das verlangte. Er nahm einen Pfeil und schoß ihn -durch den Kaftan; dann schloß er die Tür und ging schlafen.</p> - -<p>Am Morgen sah er, daß er seinen eigenen Kaftan durchbohrt hatte; »Gott -sei Dank,« rief er aus, »daß ich nicht drinnen gesteckt habe; da wäre -ich nun schon lange tot.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_80" id="Nanchor_80"></a><a href="#Note_80" class="nanchor">80.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha begab sich einmal, von seinen Molla begleitet, in seine -Schule; da kam ihm der Einfall, sich auf seinen Esel verkehrt zu -setzen und ihnen also voranzureiten. Und sie sagten: »Warum reitest du -verkehrt, Hodscha?«</p> - -<p>Er antwortete: »Wäre ich wie gewöhnlich aufgesessen, hätte ich euch den -Rücken gezeigt; hätte ich euch vorangehn lassen, hätte ich euere Rücken -gesehn: das beste ist wohl so, wie ich es gemacht habe.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_46" id="Page_46">46</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_81" id="Nanchor_81"></a><a href="#Note_81" class="nanchor">81.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha lag einmal in der Nacht im Bette, als er auf dem Dache -einen Dieb gehn hörte. Da wandte er sich zu seiner Frau und sagte zu -ihr: »Als ich an einem der letzten Tage ins Haus wollte, habe ich -ein Gebet gesprochen, die Mondstrahlen gefaßt und mich daran sanft -heruntergelassen.«</p> - -<p>Der Dieb auf dem Dache hörte diese Rede. Alsbald sprach er, wie der -Hodscha gesagt hatte, ein Gebet und faßte die Mondstrahlen; und er fiel -in die Hütte hinunter. Der Hodscha stand auf, packte ihn am Kragen und -rief seiner Frau zu, sie solle ein Licht anzünden.</p> - -<p>Nun sagte der Dieb: »Gemach, Effendi; dank deinem Gebete und meinem -Witze werde ich dir wohl nicht so bald entlaufen können.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_82" id="Nanchor_82"></a><a href="#Note_82" class="nanchor">82.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte einen alten Ochsen, dessen Hörner so weit voneinander -abstanden, daß man hätte zwischen ihnen sitzen können; und so oft er -ihn in der Herde sah, dachte er sich: »Wenn ich nur einmal zwischen -seinen Hörnern sitzen könnte!«</p> - -<p>Eines Tages legte sich nun der Ochs vor dem Hause nieder. Da sagte der -Hodscha: »Die Gelegenheit ist da«, stieg ihm zwischen die Hörner und -setzte sich nieder; aber der Ochs sprang auf und warf den Hodscha ab, -und der blieb bewußtlos liegen. Sein Weib kam und er war noch immer -bewußtlos; endlich kam er zu sich und er sah, wie sie weinte. Da sagte -er: »Weine nicht, Weib; ich habe ja viel gelitten, aber ich habe mein -Begehren gestillt.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_47" id="Page_47">47</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_83" id="Nanchor_83"></a><a href="#Note_83" class="nanchor">83.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal schlich sich ein Dieb in das Haus; augenblicklich machte die -Frau den Hodscha darauf aufmerksam. Aber der sagte: »Sei still; -vielleicht läßt ihn Gott etwas finden, und das kann ich ihm dann -nehmen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_84" id="Nanchor_84"></a><a href="#Note_84" class="nanchor">84.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Eine Frau sagte eines Tages zum Hodscha: »Du könntest ein wenig -weggehn.«</p> - -<p>Darauf ging er in die Stadt und kam nicht mehr heim. Es waren schon -einige Tage vergangen, als er einem seiner Freunde begegnete, und zu -dem sagte er: »Sei so gut und geh meine Frau fragen, ob das schon genug -ist, oder ob ich noch weiter weg gehn soll.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_85" id="Nanchor_85"></a><a href="#Note_85" class="nanchor">85.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>R lag eines Nachts neben seiner Frau, als er plötzlich rief: »Steh -auf, Weib, und mach Licht; ich will einen Vers niederschreiben, der mir -eingefallen ist.«</p> - -<p>Die Frau stand auf, zündete Licht an und brachte ihm Tintenfaß und -Kalam. Nachdem er den Vers niedergeschrieben hatte, bat sie ihn, ihn -ihr vorzulesen.</p> - -<p>»Paß auf,« sagte der Hodscha und las: »Zwischen einem grünen Blatte und -einem schwarzen Huhn ist meine rote Nase.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_86" id="Nanchor_86"></a><a href="#Note_86" class="nanchor">86.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha war krank und einige Frauen kamen ihn besuchen; eine von -ihnen sagte zu ihm: »Wenn du sterben solltest, wie möchtest du beweint -werden?«</p> - -<p>»So weit sind wir noch nicht,« antwortete er.</p> - -<p>»Aber schließlich,« sagte eine andere, »wenn das Unglück doch einträfe, -wie wäre es dir denn am liebsten, daß du beklagt würdest?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_48" id="Page_48">48</a></span></p> - -<p>Nun antwortete er: »Man soll mich also beklagen als einen Mann, der von -den Weibern nie um etwas andres, als um albernes Zeug, gefragt worden -ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_87" id="Nanchor_87"></a><a href="#Note_87" class="nanchor">87.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Ooft der Hodscha eine Leber nach Hause brachte, zeigte sich seine Frau -damit sehr zufrieden; wann es aber dann zum Nachtessen ging, setzte -sie ihm eine Schüssel gekneteten Teigs vor. Da sagte er einmal zu ihr: -»Sag, Weib, ich bringe dir alltäglich eine Leber; wohin kommt die?«</p> - -<p>Sie antwortete: »Die Katze stiehlt alles.«</p> - -<p>Kurz darauf wollte der Hodscha weggehn, und da verschloß er seine Axt -in einer Truhe. Seine Frau sagte: »Was soll das?«</p> - -<p>Er antwortete: »Ich tue es wegen der Katze.«</p> - -<p>»Was hat die Katze mit der Axt zu schaffen?«</p> - -<p>»Ja, wenn schon um zwei Asper Leber vor ihr nicht sicher ist, wie dann -erst eine Axt um vierzig Asper?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_88" id="Nanchor_88"></a><a href="#Note_88" class="nanchor">88.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau des Hodscha wollte eines Tages ins Bad gehn. Nun besaß er -nicht mehr als einen einzigen Asper, den er vor seiner Frau versteckt -hatte. Und da sagte er zu ihr: »Warte doch noch eine Weile; ich fühle -mich gar nicht wohl und werde bald sterben.« Und mit einem Blicke in -den Winkel, wo der Asper lag: »Dort liegt dann mein ganzes Geld.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_89" id="Nanchor_89"></a><a href="#Note_89" class="nanchor">89.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha und seine Frau wollten einmal in einem Teiche ihre Wäsche -waschen; sie waren gerade dabei, sie zu befeuchten und ein<span class="pagenum"><a name="Page_49" id="Page_49">49</a></span>zuseifen, -als ein Rabe dahergeflogen kam, die Seife packte und wegflog. Die Frau -rief: »Mann, komm, ein Rabe hat uns die Seife genommen.«</p> - -<p>Aber der Hodscha sagte: »Schweig, Weib, das macht nichts, laß ihn sich -doch waschen; er hat die Seife wahrlich nötiger als wir.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_90" id="Nanchor_90"></a><a href="#Note_90" class="nanchor">90.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha und seine Frau machten einmal miteinander aus, daß sie ihre -eheliche Pflicht alle Freitage erfüllen wollten; als sie nun darüber -einig waren, sagte der Hodscha: »Aber wie werde ich mich denn bei -meinen Geschäften daran erinnern?«</p> - -<p>Die Frau antwortete: »Ich werde dir allwöchentlich deinen Turban auf -den großen Schrank legen; dann weißt du, daß es Freitag ist.«</p> - -<p>Eines Tages, es war aber kein Freitag, gelüstete es die Frau; -augenblicklich legte sie den Turban auf den Schrank. »Aber,« schrie der -Hodscha, »heute ist doch nicht Freitag!«</p> - -<p>»Freilich ist heute Freitag,« antwortete die Frau.</p> - -<p>Da sagte der Hodscha: »Das geht nicht so weiter; entweder wartet der -Freitag auf mich, oder ich auf den Freitag.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_91" id="Nanchor_91"></a><a href="#Note_91" class="nanchor">91.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging die Frau des Hodschas mit der eines Nachbars zum -Bache, um Unterkleider zu waschen, und dorthin kam auch der Ajan<a name="FNanchor_75_75" id="FNanchor_75_75"></a><a href="#Footnote_75_75" class="fnanchor">75</a>, -der eben spazieren ging. Er trat näher<span class="pagenum"><a name="Page_50" id="Page_50">50</a></span> zu den Frauen heran und sah sie -an. Da sagte die Frau des Hodschas: »Was schaust du?«</p> - -<p>Der Ajan antwortete: »Nach der Frau dessen, den man den Hodscha nennt.«</p> - -<p>Am nächsten Tage ging er zu Nasreddin und fragte ihn: »Ist dieunddie -Frau bei dir?«</p> - -<p>»Ja.«</p> - -<p>»Bringe sie mir her.«</p> - -<p>»Wozu?«</p> - -<p>»Ich habe eine Bitte, die ich besser ihr sage als dir.«</p> - -<p>»Bitte nur einmal mich,« versetzte der Hodscha; »dann werde ich sie -bitten.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_92" id="Nanchor_92"></a><a href="#Note_92" class="nanchor">92.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An zeigte einmal dem Sohne des Hodschas einen Eierapfel und fragte -ihn: »Was ist das?«</p> - -<p>Der Knabe antwortete: »Das ist ein Kalb, das die Augen noch nicht offen -hat.«</p> - -<p>»Seht nur,« schrie der Hodscha, »das hat er von sich selber; ich habe -es ihn nicht gelehrt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_93" id="Nanchor_93"></a><a href="#Note_93" class="nanchor">93.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kam ein Wagen, der nach Siwri-Hissar fuhr, beim Hause des -Hodschas vorüber; sofort entschlossen, mitzufahren, lief er nackt -heraus und dem Wagen nach, stieg auf und fuhr mit. Als sie in die Nähe -Siwri-Hissars kamen, ließen die Mitfahrenden der ganzen Stadt die -Ankunft des Hodschas verkünden. Die Einwohner kamen ihm entgegen; und -als sie ihn nackt sahen, fragten sie ihn um den Grund.</p> - -<p>Er sagte: »Ich liebe euch so, daß ich vor lauter Sehnsucht, euch zu -sehn, vergessen habe, mich anzukleiden.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_51" id="Page_51">51</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_94" id="Nanchor_94"></a><a href="#Note_94" class="nanchor">94.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Em Hodscha stieß es zu, daß er grindig wurde. Er ließ sich scheren und -gab dem Barbier einen Asper.</p> - -<p>In der nächsten Woche ließ er sich wieder scheren; als ihm dann der -Barbier einen Spiegel reichte, sagte er: »Mein Kopf ist doch zur Hälfte -grindig; könntest du dich nicht mit einem Asper für zweimal scheren -begnügen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_95" id="Nanchor_95"></a><a href="#Note_95" class="nanchor">95.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha mit einigen Leuten fischen; sie warfen das -Netz aus, und augenblicklich sprang der Hodscha hinein. Da sagten sie: -»Hodscha-Effendi, was hast du getan?«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Ich dachte, ich müsse den Fisch machen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_96" id="Nanchor_96"></a><a href="#Note_96" class="nanchor">96.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Knaben in der Nachbarschaft sagten eines Tages untereinander: -»Kommt, wir wollen machen, daß der Hodscha auf einen Baum steigt, und -dann stehlen wir ihm die Schuhe.« Sie stellten sich also unter einen -Baum und schrien: »Auf diesen Baum kann niemand steigen.«</p> - -<p>Der Hodscha kam dazu und sagte: »Ich steige hinauf.«</p> - -<p>Sie antworteten: »Du kannst es nicht.«</p> - -<p>Der Hodscha steckte die Zipfel seines Gewandes in den Gürtel und seine -Schuhe in den Sack und begann hinaufzuklettern.</p> - -<p>Da sagten die Kinder: »Wozu nimmst du denn die Schuhe mit?«</p> - -<p>Und er antwortete: »Vielleicht zweigt weiter oben ein Weg ab, der näher -zu mir nach Hause ist; da will ich sie dann bei der Hand haben.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_52" id="Page_52">52</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_97" id="Nanchor_97"></a><a href="#Note_97" class="nanchor">97.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kam ein Bauer zum Hodscha und brachte ihm einen Hasen; der -Hodscha behielt ihn über Nacht bei sich. Etwa vierzehn Tage später -kamen mehrere Leute und baten den Hodscha um Gastfreundschaft; sie -sagten: »Wir sind die Nachbarn des Mannes, der dir vorige Woche einen -Hasen gebracht hat.«</p> - -<p>Der Hodscha beherbergte sie gleichfalls, aber nicht ohne Widerstreben. -Kaum waren einige Tage vergangen, als wieder Leute kamen und sich als -Gäste anmeldeten; sie sagten: »Wir sind die Nachbarn der Nachbarn des -Mannes, der dir einen Hasen gebracht hat.«</p> - -<p>Der Hodscha nahm sie auf. Am Abende goß er ein wenig Wasser in eine -Schüssel und setzte es ihnen vor; und mit den Worten: »Laßt es euch -belieben« lud er sie ein, mit dem Mahle zu beginnen.</p> - -<p>Sie aber sagten: »Was ist das, Hodscha? Das ist ja nichts zu essen; das -ist doch klares Wasser.«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Das ist die Tunke der Tunke des Hasen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_98" id="Nanchor_98"></a><a href="#Note_98" class="nanchor">98.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha sah einmal eine Schildkröte. Er sagte sich: »Das Tier gäbe -einen guten Träger«; damit packte er sie und hing sich an ihren Rücken. -Die Schildkröte bemühte sich, ihn von ihrem Rücken herunterzubekommen.</p> - -<p>Er aber sagte: »Rühre dich, rühre dich nur; so wirst du dich daran -gewöhnen, deine Last zu tragen.«</p> - -<p>Das ist ein Sprichwort geworden und ist weit und breit bekannt.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_53" id="Page_53">53</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_99" id="Nanchor_99"></a><a href="#Note_99" class="nanchor">99.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha machte einmal Hochzeit und ließ dazu Einladungen ergehn. -Seine Nachbarn kamen und setzten sich zu Tisch, vergaßen aber, auch den -Hodscha zu rufen. Geärgert darüber, schrie er sie an: »Nun, seid ihr -noch nicht bald fertig?«</p> - -<p>Als sie weggingen, suchten sie ihn lange vergeblich; sie folgten seiner -Fußspur und fanden ihn endlich. Da sagten sie zu ihm: »Wo bleibst du? -Komm doch endlich!«</p> - -<p>Aber der Hodscha sagte: »Wer gegessen hat, mag auch mit der Braut zu -Bette gehn.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_100" id="Nanchor_100"></a><a href="#Note_100" class="nanchor">100.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha unternahm einmal mit einer Karawane eine Reise in die -Stadt; als halt gemacht wurde, banden alle ihre Pferde an. Am nächsten -Morgen war nun der Hodscha außerstande, sein Pferd unter den andern -herauszufinden. Alsbald nahm er Bogen und Pfeil und schrie: »Leute, ich -habe mein Pferd verloren.«</p> - -<p>Alle lachten und jeder nahm sein Pferd, und das eine, das so übrig -blieb, erkannte der Hodscha leicht als das seinige. Er nahm den Bügel, -setzte den rechten Fuß hinein und schwang sich in den Sattel; da saß -er nun verkehrt, mit dem Gesichte zum Hinterteil des Pferdes. Und die -andern schrien: »Aber Hodscha, warum steigst du verkehrt auf?«</p> - -<p>Er antwortete: »Ich bin nicht verkehrt aufgestiegen; aber das Pferd -scheint linkshändig zu sein.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_101" id="Nanchor_101"></a><a href="#Note_101" class="nanchor">101.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte unter seinen Schülern einen Neger. Eines Tages goß -nun der Hodscha das Tintenfaß über seine Kleider und ging so zur<span class="pagenum"><a name="Page_54" id="Page_54">54</a></span> -Schule; dort fragte man ihn: »Was hast du denn gemacht?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Ich habe mich verspätet, und da haben wir uns -sehr beeilt, der arme Teufel von Neger und ich; er hat geschwitzt, und -was ihr hier seht, ist sein Schweiß.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_102" id="Nanchor_102"></a><a href="#Note_102" class="nanchor">102.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages stieg der Hodscha auf die Kanzel und sagte: »Höret, -Muselmanen, ich will euch einen Rat geben; wenn ihr Kinder bekommt, so -gebt ihnen ja nicht den Namen Ejub<a name="FNanchor_76_76" id="FNanchor_76_76"></a><a href="#Footnote_76_76" class="fnanchor">76</a>.«</p> - -<p>Man fragte ihn, warum, und er sagte: »Weil die Leute immer Ejb<a name="FNanchor_77_77" id="FNanchor_77_77"></a><a href="#Footnote_77_77" class="fnanchor">77</a> -sagen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_103" id="Nanchor_103"></a><a href="#Note_103" class="nanchor">103.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal seine Waschung vornahm, reichte das Wasser nicht -aus. Er fing zu beten an, stand aber dabei nur auf einem Beine, wie -es die Gänse tun. Man fragte ihn: »Was tust du?« und er antwortete: -»Dieses Bein hat keine Waschung bekommen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_104" id="Nanchor_104"></a><a href="#Note_104" class="nanchor">104.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kam einer zum Hodscha, um bei ihm zu übernachten. Als es -dunkel wurde, legte sich der Hodscha nieder, und einen Augenblick -später löschte er das Licht aus. Da sagte der Fremde: »Das erloschene -Licht steht rechts von dir; gib es mir her, damit ich es anzünde.«</p> - -<p>»Bist du verrückt?« antwortete der Hodscha; »wie soll ich denn in der -Finsternis wissen, wo rechts ist?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_55" id="Page_55">55</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_105" id="Nanchor_105"></a><a href="#Note_105" class="nanchor">105.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wurde einmal gefragt: »Unter welchem Sternbild bist du denn -geboren?«</p> - -<p>»Unter den Böcken.«</p> - -<p>»Aber Hodscha, das gibt es ja gar nicht.«</p> - -<p>»Als ich noch klein war, hat mir meine Mutter gesagt, ich sei unter den -Zicklein geboren.«</p> - -<p>»Nun, Zicklein sind doch keine Böcke.«</p> - -<p>»Dummköpfe, die ihr seid! Seither sind doch wohl vierzig oder fünfzig -Jahre vergangen; sind da die Zicklein vielleicht nicht zu Böcken -geworden?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_106" id="Nanchor_106"></a><a href="#Note_106" class="nanchor">106.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N der Zeit, wo der Hodscha Hatib<a name="FNanchor_78_78" id="FNanchor_78_78"></a><a href="#Footnote_78_78" class="fnanchor">78</a> war, hatte er einen Streit mit -dem Unterbaschi<a name="FNanchor_79_79" id="FNanchor_79_79"></a><a href="#Footnote_79_79" class="fnanchor">79</a>, und der starb, bevor sie sich versöhnt gehabt -hätten. Als er nun begraben werden sollte, gingen die Leute zum Hodscha -und sagten zu ihm: »Komm ihm, Effendi, die Anweisung erteilen<a name="FNanchor_80_80" id="FNanchor_80_80"></a><a href="#Footnote_80_80" class="fnanchor">80</a>.«</p> - -<p>Aber der Hodscha antwortete: »Das hat wenig Sinn; wer auf mich böse -ist, achtet nicht auf meine Reden.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_107" id="Nanchor_107"></a><a href="#Note_107" class="nanchor">107.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S saßen zweie ihren Häusern gegenüber in einer Bude und plauderten -miteinander; ihre Häuser stießen aneinander. Da kam ein Hund und machte -seinen Kot mitten in die Straße vor ihren Häusern. Der eine sagte: »Das -ist auf<span class="pagenum"><a name="Page_56" id="Page_56">56</a></span> deiner Seite.« Der andere sagte: »Es ist näher bei dir; du -mußt es wegputzen.«</p> - -<p>Der Streit wurde hitzig und sie gingen aufs Gericht; kaum waren sie -dort, so kam auch der Hodscha hin, der den Kadi besuchen wollte. Und -der Kadi sagte spöttisch zu ihm: »Hodscha, beschäftige du dich mit dem -Streitfalle dieser Leute.«</p> - -<p>Der Hodscha fragte sie: »Ist euere Straße eine Heerstraße?«</p> - -<p>Der eine antwortete: »Freilich ja.«</p> - -<p>»Dann«, sagte der Hodscha, »lautet mein Spruch, daß es weder an dir, -noch an dir ist, den Kot wegzuputzen; das ist Sache des Kadis.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_108" id="Nanchor_108"></a><a href="#Note_108" class="nanchor">108.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages lief das Kalb des Hodschas brüllend bald hierhin, bald -dorthin. Alsbald packte der Hodscha seinen Stock und schlug auf die Kuh -los. Da sagten die Leute zu ihm: »Was hat denn die Kuh angestellt, daß -du sie schlägst?«</p> - -<p>»An allem ist sie schuld,« antwortete der Hodscha; »wüßte denn das -Kalb, das erst jüngst zur Welt gekommen ist, überhaupt etwas, wenn sie -es nicht unterwiesen hätte?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_109" id="Nanchor_109"></a><a href="#Note_109" class="nanchor">109.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha traf einmal, als er nach Derbend<a name="FNanchor_81_81" id="FNanchor_81_81"></a><a href="#Footnote_81_81" class="fnanchor">81</a> ging, einen Schäfer; -der fragte ihn: »Bist du ein Gesetzeskundiger?«</p> - -<p>»Jawohl.«</p> - -<p>»Nun denn, paß auf: allen deinesgleichen habe<span class="pagenum"><a name="Page_57" id="Page_57">57</a></span> ich eine Frage -vorgelegt; aber warte einen Augenblick, damit wir einig werden: wenn -du mir antworten kannst, so rede ich, wenn nicht, so sprechen wir gar -nicht davon.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Was ist deine Frage?«</p> - -<p>»Also: anfangs ist der Mond klein; vierzehn Tage später wird er so groß -wie ein Wagenrad, dann stirbt und verschwindet er. Hierauf kommt ein -neuer und mit dem geht es ebenso. Was geschieht denn nun eigentlich mit -den alten?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Das ist freilich eine schwierige Sache. Die -alten Monde werden zerbrochen und man macht Blitze daraus: hast du noch -nicht gesehn, wie sie, wann es donnert, zucken, ähnlich wie Schwerter?«</p> - -<p>Der Schäfer anwortete: »Ausgezeichnet; du bist ein wahrer Weiser. Ich -bin ganz und gar deiner Meinung.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_110" id="Nanchor_110"></a><a href="#Note_110" class="nanchor">110.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls er einmal allein zu Hause war, grub der Hodscha ein Loch und -verscharrte dort die kleine Summe Geldes, die sein Vermögen ausmachte. -Dann ging er zur Tür, und dort sagte er sich: »Ich kenne den Platz; -ich könnte mich daher selber bestehlen.« Er nahm also sein Geld wieder -heraus und vergrub es an einer andern Stelle. Aber auch damit beruhigte -er sich nicht; er kam und ging und sagte immerfort: »Das ist auch noch -nicht das richtige.«</p> - -<p>Nun war gegenüber von seinem Hause ein Hügel. Er ging in seinen Garten, -schnitt sich dort eine Stange, tat sein Geld in ein Säckchen, band das -oben an die Stange und pflanzte sie auf den Hügel. Dann stellte er sich -unten hin, sah<span class="pagenum"><a name="Page_58" id="Page_58">58</a></span> hinauf und sagte: »Die Menschen sind keine Vögel; dort -oben kann es niemand erreichen: ich habe einen guten Ort gefunden.«</p> - -<p>Aber ein schlechter Kerl hatte ihn beobachtet. Kaum hatte sich der -Hodscha entfernt, so stieg der Kerl auf den Hügel, nahm das Säckchen -von der Stange, beschmierte sie mit Kuhmist, pflanzte sie wieder auf -und suchte das Weite.</p> - -<p>Bald darauf brauchte der Hodscha Geld und lief zu seiner Stange; da sah -er, daß das Geld weg war, während Spuren von Kuhmist über die Stange -liefen. Und er schrie: »Ich habe gesagt, kein Mensch könne es dort oben -erreichen, und jetzt ist eine Kuh hinaufgestiegen! Es ist wahrhaftig -ein Wunder!« Und er sprach seinem Gelde das Totengebet: »Gottes -Barmherzigkeit sei mit dir!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_111" id="Nanchor_111"></a><a href="#Note_111" class="nanchor">111.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha begegnete eines Tages auf seinem Heimwege einigen -Taleb<a name="FNanchor_82_82" id="FNanchor_82_82"></a><a href="#Footnote_82_82" class="fnanchor">82</a>, und zu denen sagte er: »Meine Herren, kommt zu mir essen, -was es gerade gibt.«</p> - -<p>Die Taleb sagten: »Recht gern,« und gingen mit dem Hodscha. Bei seinem -Hause angelangt, lud er sie höflich ein, einzutreten; er ging in seinen -Harem und sagte zu seiner Frau: »Weib, ich habe Gäste mitgebracht; gib -uns Suppe.«</p> - -<p>Sie antwortete: »Hast du etwas eingekauft und mitgebracht, daß du Suppe -verlangst?«</p> - -<p>Nun sagte er: »Gib mir also wenigstens die Suppenschüssel.«</p> - -<p>Er nahm sie, ging damit zu seinen Gästen und<span class="pagenum"><a name="Page_59" id="Page_59">59</a></span> sagte zu ihnen: -»Entschuldigt mich, meine Herren, aber wenn wir Butter und Reis gehabt -hätten, so hätte ich euch eine solche Schüssel voll Suppe vorgesetzt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_112" id="Nanchor_112"></a><a href="#Note_112" class="nanchor">112.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte einmal mit seiner Frau einen Streit; er ließ sie -stehn und ging sich im Keller verstecken. Ein paar Tage später kam eine -Sklavin des Hauses in den Keller und fand dort ihren Herrn.</p> - -<p>Sie fragte ihn: »Was machst du da, Effendi?«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete traurig: »Ich bin in die Verbannung gegangen -und habe mich, um nicht mehr gequält zu werden, entschlossen, nie mehr -in die Heimat zurückzukehren.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_113" id="Nanchor_113"></a><a href="#Note_113" class="nanchor">113.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages saß der Hodscha ruhig zu Hause; da hörte er einen an die -Tür pochen. Er rief: »Was willst du?«</p> - -<p>Der an der Tür, ein Bettler, sagte: »Komm herunter.«</p> - -<p>Alsbald stieg der Hodscha herab und fragte ihn, was er wolle.</p> - -<p>Der Bettler antwortete: »Ich bitte dich um ein Almosen.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Komm mit mir herauf.« Und als der Bettler mit ihm -hinaufgestiegen war, sagte er zu ihm: »Ich habe kein Geld.«</p> - -<p>Da sagte der Bettler: »Aber Effendi, warum hast du mir den Bescheid -nicht unten gegeben?«</p> - -<p>»Und du,« versetzte der Hodscha, »warum hast du durchaus haben wollen, -daß ich herunterkomme?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_60" id="Page_60">60</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_114" id="Nanchor_114"></a><a href="#Note_114" class="nanchor">114.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau des Hodschas war in den Wehen; schon saß sie seit einem oder -zwei Tagen auf dem Gebärstuhl, ohne entbinden zu können. Da riefen die -Weiber zum Hodscha hinaus: »Effendi, weißt du kein Gebet, damit das -Kind herauskommt?«</p> - -<p>Eiligst lief der Hodscha zum Krämer und kaufte Nüsse; damit ging er -heim und sagte: »Laßt mich hinein.« Und er schüttete die Nüsse vor dem -Stuhle aus und sagte: »So; das Kind wird sie sehn und herauskommen, um -damit zu spielen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_115" id="Nanchor_115"></a><a href="#Note_115" class="nanchor">115.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Em Hodscha wollte einmal seine Frau einen Possen spielen und brachte -die Suppe zu heiß auf den Tisch. Zufällig vergaß sie es aber und nahm -selber einen Löffel davon und verbrannte sich den Schlund, so daß ihr -die Tränen in die Augen kamen.</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Was hast du Weib? ist die Suppe vielleicht zu heiß?«</p> - -<p>»Ach nein, Effendi,« erwiderte sie, »aber mein verstorbener Vater hat -so gern Suppe gegessen, und das ist mir eben eingefallen; und da habe -ich weinen müssen.«</p> - -<p>Der Hodscha, der ihr glaubte, nahm einen Löffel Suppe; er verbrannte -sich den Schlund und begann zu weinen. Und seine Frau sagte: »Was hast -du denn?«</p> - -<p>Er antwortete: »Ich bin bekümmert, daß deine verfluchte Mutter dich -nicht mitgenommen hat, als sie gestorben ist.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_61" id="Page_61">61</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_116" id="Nanchor_116"></a><a href="#Note_116" class="nanchor">116.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau des Hodschas ging einmal eine Predigt hören. Als sie nach -Hause kam, fragte er sie, was der Prediger gesagt habe, und sie -antwortete: »Wenn einer seine eheliche Pflicht mit der Gattin erfüllt, -so baut ihm der Allerhöchste einen Kiosk im Paradiese; und das tut er -allen.«</p> - -<p>Augenblicklich sagte der Hodscha: »Komm, wir wollen uns einen Kiosk im -Paradiese bauen.«</p> - -<p>Sie taten sich zusammen; aber einen Augenblick später sagte die Frau -zu ihm: »Für dich hast du jetzt einen Kiosk gebaut; jetzt bau auch mir -einen.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Dir ist das freilich leicht; aber sei nur ruhig. -Du möchtest dann nacheinander Kioske für jedes einzelne aus deiner -Familie, und schließlich müßte das den Baumeister verdrießen; laß es -gehn: für uns beide tut es auch einer.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_117" id="Nanchor_117"></a><a href="#Note_117" class="nanchor">117.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha begegnete eines Tages etlichen Softa und sagte zu ihnen: -»Wenn es euch beliebt, so kommt zu mir.« Bei seinem Hause angekommen, -bat er sie, einen Augenblick zu warten, während er hineingehe. Drinnen -sagte er zu seinem Weibe: »Ich bitte dich, schaffe mir diese Leute vom -Halse.«</p> - -<p>Sie ging hinaus und sagte: »Der Hodscha ist noch nicht heimgekommen.«</p> - -<p>Die Softa antworteten: »Er ist heimgekommen.«</p> - -<p>Daraus entspann sich ein Streit. Endlich steckte der Hodscha, der von -oben zuhörte, den Kopf zum Fenster hinaus und sagte: »Wie könnt<span class="pagenum"><a name="Page_62" id="Page_62">62</a></span> ihr -denn streiten? Vielleicht hat das Haus zwei Türen, so daß er wieder -weggegangen ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_118" id="Nanchor_118"></a><a href="#Note_118" class="nanchor">118.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Em Hodscha wurde ein Sohn geboren und man sagte ihm: »Zerschneide du -selber die Nabelschnur; deine Hand bringt Glück.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Gern«; er zog an der Nabelschnur und riß alles aus, -so daß ein Loch blieb.</p> - -<p>Die Leute schrien: »Aber Effendi, was tust du?«</p> - -<p>Er antwortete: »Wenn er anderswo kein Loch hat, so hat er jetzt -wenigstens das da!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_119" id="Nanchor_119"></a><a href="#Note_119" class="nanchor">119.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Ein Sohn sagte einmal zum Hodscha: »Ich weiß noch, Vater, wie du auf -die Welt gekommen bist.«</p> - -<p>Geärgert sagte die Mutter: »Was redest du da zusammen?«</p> - -<p>Aber der Hodscha sagte: »Du bist nicht recht bei Trost, Frau; warum -soll denn das der Knabe, der doch so gescheit ist, nicht wissen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_120" id="Nanchor_120"></a><a href="#Note_120" class="nanchor">120.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal hatte sich der Kadi von Siwri-Hissar in der Trunkenheit in einem -Weingarten schlafen gelegt. An demselben Tage ging der Hodscha mit -seinem Amad spazieren und sie kamen auch zu diesem Weingarten. Als der -Hodscha den betrunkenen Kadi sah, nahm er ihm den Mantel und zog ihn -selber an; dann ging er.</p> - -<p>Bei seinem Erwachen sah der Kadi, daß sein Mantel verschwunden war. -Er ging zurück und übergab die Sache den Schergen des Gerichtes.<span class="pagenum"><a name="Page_63" id="Page_63">63</a></span> Die -bemerkten den Mantel auf dem Rücken des Hodschas; sofort griffen sie -den Hodscha und führten ihn vor den Kadi.</p> - -<p>»He, Hodscha,« sagte der Kadi, »woher hast du denn den Mantel da?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Ich bin mit meinem Amad spazieren gegangen; -auf einmal hat er einen betrunkenen Würdenträger der Länge nach -daliegen sehn mit unbedecktem Hintern. Mein Amad büßte zweimal seine -Lust an ihm; dann nahm ich ihm den Mantel da und zog ihn an. Ist es der -deine, so nimm ihn.«</p> - -<p>»Geh nur,« schrie der Kadi, »es ist nicht der meinige.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_121" id="Nanchor_121"></a><a href="#Note_121" class="nanchor">121.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages streckte sich der Hodscha an dem Ufer eines Flusses hin, um -zu schlafen; er tat aber dabei, als ob er tot wäre. Da kam einer vorbei -und der fragte ihn: »Weißt du vielleicht, wo hier eine Furt ist?«</p> - -<p>»Als ich noch lebendig gewesen bin,« antwortete der Hodscha, »bin ich -immer dort durchgegangen; jetzt brauche ich mich nicht mehr um die -Gelegenheit zu kümmern.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_122" id="Nanchor_122"></a><a href="#Note_122" class="nanchor">122.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ließ sich eines Tages von einem ungeschickten Barbier -rasieren, der ihn bei jeder Bewegung des Messers in den Kopf schnitt -und ihm dann immer Baumwolle auflegte.</p> - -<p>»Freund,« sagte der Hodscha zu ihm, »wenn du mir auf dem halben Kopfe -Baumwolle anbaust, so will ich auf der andern Hälfte Flachs säen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_64" id="Page_64">64</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_123" id="Nanchor_123"></a><a href="#Note_123" class="nanchor">123.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages wurde der Hodscha als Zeuge geführt. Als sie ihn zum Kadi -brachten, richtete der das Wort an den Hodscha und sagte: »Der Streit -geht um Korn.«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Die Sache, die ich bezeugen soll, dreht sich -um Gerste.«</p> - -<p>Seine Gesellen aber sagten: »Es ist aber Korn.«</p> - -<p>»Dummköpfe, die ihr seid,« schrie nun der Hodscha; »wenn schon -gelogen sein muß, was verschlägt es, ob es über Gerste oder über Korn -geschieht?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_124" id="Nanchor_124"></a><a href="#Note_124" class="nanchor">124.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ging eines Tages zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen; da sah -er drinnen das Spiegelbild des Mondes, als ob der hineingefallen wäre, -und sagte: »Man muß ihn augenblicklich herausziehen.« Er nahm einen -Strick, woran ein Haken befestigt war, und ließ ihn in den Brunnen -hinunter.</p> - -<p>Der Haken fing sich an einem Steine und der Strick riß, so daß der -Hodscha auf den Rücken fiel; da sah er nun den Mond am Himmel. »Gott -sei gelobt und gepriesen,« rief er aus; »ich habe mir ja wehgetan, aber -wenigstens ist der Mond wieder an Ort und Stelle.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_125" id="Nanchor_125"></a><a href="#Note_125" class="nanchor">125.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages stieg der Hodscha in einem fremden Garten auf einen -Aprikosenbaum, und der Eigentümer kam dazu; der sagte: »Was machst du -da?«</p> - -<p>»Siehst du denn nicht,« antwortete der Hodscha, »daß ich eine -Nachtigall bin? Ich singe.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_65" id="Page_65">65</a></span></p> - -<p>»Gut,« sagte der andere, »singe also; ich will dir zuhören.«</p> - -<p>Der Hodscha begann zu singen, und der Gartenbesitzer sagte unter -schallendem Gelächter: »Ein nettes Gezwitscher.«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Eine ungelernte Nachtigall singt nicht -anders.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_66" id="Page_66">66</a></span></p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_67" id="Page_67">67</a></span></p> - -<h3>2. Aus Manuskripten verschiedenen Alters</h3> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_68" id="Page_68">68</a><br /><a name="Page_69" id="Page_69">69</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_126" id="Nanchor_126"></a><a href="#Note_126" class="nanchor">126.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Em Hodscha entlief einmal ein Sklave; trotz emsigen Nachforschungen -konnte der Hodscha keine Spur von ihm entdecken und kam heim, ohne daß -ihm noch eine Hoffnung, ihn zu finden, geblieben wäre. Und seine Frau -fragte ihn: »Hodscha, wohin ist denn der Sklave gegangen?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Es ist einerlei, wo er ist und wohin -er fliehen wird: mein Sklave bleibt er doch; wäre er aber nicht -weggelaufen, so hätte ich ihn freigelassen. Schaden hat er sich nur -selber getan.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_127" id="Nanchor_127"></a><a href="#Note_127" class="nanchor">127.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha stand eines Tages an dem Fuße des Minarets einer heiligen -Moschee, und man fragte ihn: »Was ist das?«</p> - -<p>Nun betrachtete der Hodscha das Minaret aufmerksam und sagte: »Früher -war es ein Brunnen; jetzt hat man ihn geräumt, um ihn auszutrocknen, -und hat ihn dann aufgestellt.«</p> - -<p>So berichten es die Nachbarn.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_128" id="Nanchor_128"></a><a href="#Note_128" class="nanchor">128.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Em Hodscha wurde einmal ein gesalzener Käse gestohlen; augenblicklich -lief er zum Quellbrunnen. Man fragte ihn: »Was suchst du denn hier in -solcher Hast?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Hierher kommt man allemal, sobald man -gesalzenen Käse gegessen hat; ich tue es selber. So wird auch mein -Dieb, wann er ihn gegessen hat, nicht verfehlen, ungesäumt herzukommen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_129" id="Nanchor_129"></a><a href="#Note_129" class="nanchor">129.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In andermal legte man dem Hodscha Nasreddin-Effendi eine Frage über -den Aprikosenbaum vor; »Was ist das für ein Baum?« fragte man ihn.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_70" id="Page_70">70</a></span></p> - -<p>»Ursprünglich«, antwortete der Hodscha, »trug er Eier; dann hat ihn der -Hagel hart getroffen und das weiße heruntergeschlagen, so daß das gelbe -bloß geblieben ist, wie ihr es jetzt seht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_130" id="Nanchor_130"></a><a href="#Note_130" class="nanchor">130.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin spielte gut Schach und gab gelegentlich gern den -Spielern Ratschläge; einmal aber ärgerte er sich und schwur, seine Frau -zu verstoßen, wenn er sich wieder mit seinen Ratschlägen einmengen -werde. Ein paar Tage darauf kam er auf seinem Spaziergange an einen -Ort, wo gerade ein Spiel im Gange war; er trat näher und sah zu, und -nun bemerkte er, daß der eine Spieler hätte anders ziehen sollen, als -er getan hatte. Da riß ihm auch schon die Geduld und er sagte: »Aber -Mensch, stell doch deine Königin auf das nächste Feld, und du gibst ein -Matt.«</p> - -<p>Da sagten die Leute dort: »Wieso getraust du dich zu reden, Hodscha? -hast du nicht geschworen, deine Frau zu verstoßen, wenn dir das -geschehn sollte?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Es war nur im Scherze, daß ich dreingeredet -habe; geheiratet habe ich übrigens auch nicht anders.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_131" id="Nanchor_131"></a><a href="#Note_131" class="nanchor">131.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages saß der Hodscha unter einer großen Pappel, und man fragte -ihn: »Was für ein Baum ist das?«</p> - -<p>Der Hodscha sah in die Höhe und sagte: »Wie schön der Baum ist!«</p> - -<p>In demselben Augenblicke ließ ein Rabe, der oben saß, seinen Kot auf -den Hodscha fallen;<span class="pagenum"><a name="Page_71" id="Page_71">71</a></span> der sah nach und fand, daß es etwas weißes war. -Nun nahm er das Gespräch wieder auf und sagte: »Ihr wißt also nicht, -was für ein Baum das ist?«</p> - -<p>Die andern sagten: »Nein.«</p> - -<p>Und er sagte: »Also seht mich an: es ist ein Quarkbaum.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_132" id="Nanchor_132"></a><a href="#Note_132" class="nanchor">132.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Em Hodscha wurde einmal die Frage vorgelegt: »Ist es wahr, daß die -Weihe ein Jahr ein Männchen und das nächste Jahr ein Weibchen ist?«</p> - -<p>»Meine lieben Freunde,« antwortete er, »da müßt ihr einen fragen, der -zwei Jahre lang eine Weihe gewesen ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_133" id="Nanchor_133"></a><a href="#Note_133" class="nanchor">133.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wurde gefragt: »Welche Musik ist dir am liebsten?«</p> - -<p>Er antwortete: »Die der Teller und Schüsseln.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_134" id="Nanchor_134"></a><a href="#Note_134" class="nanchor">134.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Überlieferung berichtet, daß der Hodscha tief gelehrt war in allen -Wissenschaften, und daß sich daher viele Leute von ihm unterrichten -ließen. Allwege aber war seine Gewohnheit, die, die im Koran lesen zu -lernen verlangten, das zu lehren; aber er weigerte sich, jemand in -einem andern Buche lesen zu lehren.</p> - -<p>Die Schüler richteten sich nach seiner Weise und verlangten nur im -Koran zu lesen. Wann sie dann einmal wußten, wie man liest, konnten -sie, wenn sie wollten, gleichgültig in welchem Buche lesen. Diese Art -der Unterweisung war wahrhaftig die gute.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_72" id="Page_72">72</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_135" id="Nanchor_135"></a><a href="#Note_135" class="nanchor">135.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß der Hodscha einmal einen Schuldner hatte. Als er ihm -eines Tages begegnete, hielt er ihn an und packte ihn am Kragen, indem -er zu ihm sagte: »Gib mir mein Geld.«</p> - -<p>In diesem Augenblicke kam einer dazu, und der wollte ihn, um den -Schuldner zu befreien, übertölpeln und sagte: »Das ist ja gar nicht -der, der dir schuldig ist; das bin ja ich.«</p> - -<p>Aber der Hodscha drehte dieses Bekenntnis sofort zu seinem Vorteile und -sagte zu dem Ankömmling: »Du bist nicht der einzige, von dem ich etwas -zu fordern habe; der da ist mir auch schuldig.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_136" id="Nanchor_136"></a><a href="#Note_136" class="nanchor">136.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß eines Tages ein Mann zum Hodscha gekommen ist und zu -ihm gesagt hat: »Hodscha, mein Auge schmerzt mich fürchterlich; was -soll ich denn tun?«</p> - -<p>»Reiß es dir aus,« antwortete der Hodscha, »und du wirst Ruhe haben.«</p> - -<p>»Aber Hodscha, ein Auge nimmt man sich doch nicht heraus.«</p> - -<p>»Ich schwöre dir,« antwortete der Hodscha, »neulich hat mir ein Zahn -wehgetan, und ich habe nicht früher Ruhe gehabt, als bis er ausgerissen -war.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_137" id="Nanchor_137"></a><a href="#Note_137" class="nanchor">137.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte einmal eine solche Menge Flöhe im Hause, daß er es -endlich nicht mehr aushielt und das Feld räumte. Bald darauf sah er -sein Haus von einem Brande verzehrt und von den Flammen vernichtet; -darüber freute er sich, klatschte in die Hände und schrie: »Das<span class="pagenum"><a name="Page_73" id="Page_73">73</a></span> Haus -ist verbrannt! Endlich bin ich die Flöhe und die Mäuse los.«</p> - -<p>Und bei diesen Worten lachte er aus vollem Halse.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_138" id="Nanchor_138"></a><a href="#Note_138" class="nanchor">138.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal von Land zu Land reiste, bemerkte er eine große -Schar von Frauen, die in Reihen hintereinander daherkamen. Er ging -näher hin und fragte, was es gebe.</p> - -<p>Man antwortete ihm: »Sie gehn eine Braut einholen. Das Mädchen und -der Mann da, die von den Frauen umgeben sind, sollen heute Nacht ihre -Sehnsucht stillen.«</p> - -<p>»Allah, Allah,« rief nun der Hodscha, »ich habe viele Länder -durchwandert, aber noch nie habe ich eins gefunden, wo es so viel -Kuppler gäbe wie hier.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_139" id="Nanchor_139"></a><a href="#Note_139" class="nanchor">139.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß der Hodscha am Tage auf seinem Felde Lauch gepflanzt, -ihn aber bei Anbruch der Nacht wieder herausgezogen hat. Die Leute -merkten das, und man fragte den Hodscha, warum er so tue.</p> - -<p>Er antwortete: »Heißt es denn nicht, daß man seine Schätze unter seinem -Kissen verwahren soll?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_140" id="Nanchor_140"></a><a href="#Note_140" class="nanchor">140.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages wurde der Hodscha gefragt: »Warum halten sich von den -Bewohnern dieser Erde die einen an dem einen Orte auf und die andern an -einem andern, anstatt daß sie alle an demselben Orte verweilten?«</p> - -<p>»Was, das versteht ihr nicht?« rief der Hod<span class="pagenum"><a name="Page_74" id="Page_74">74</a></span>scha; »wenn sich alle -Bewohner der Erde an einem Punkte vereinigten, würde die Seite, wohin -sie gingen, das Übergewicht bekommen und sie würden herunterpurzeln.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_141" id="Nanchor_141"></a><a href="#Note_141" class="nanchor">141.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal auf der Wanderschaft war, bemerkte er in der -Ferne eine Anzahl Leute auf seinem Wege; waren es vielleicht Räuber? -In seiner Nähe war ein Grab. Hastig entkleidete er sich, steckte seine -Kleider in die Höhlung des Grabmals und legte sich unten auf den -Grabstein nieder. Die Reisenden kamen heran und sahen einen nackten -Mann, ausgestreckt auf dem Steine. Und sie sagten zu ihm:</p> - -<p>»Wer bist du, Freund?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Ich bin ein Toter.«</p> - -<p>»Und was machst du da?«</p> - -<p>»Aus Angst vor den Frageengeln bin ich geflüchtet.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_142" id="Nanchor_142"></a><a href="#Note_142" class="nanchor">142.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte ein schwarzes Huhn, und das trug er einmal auf den -Markt, um es zu verkaufen. Es kam einer und sagte: »Wenn das Huhn da -weiß wäre, hätte ich es gekauft.«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Komme morgen wieder, und ich werde dir ein -weißes geben.« Der Käufer war damit einverstanden und ging weg.</p> - -<p>Auf dem Rückwege kaufte der Hodscha zwei Stück Seife; daheim erhitzte -er dann Wasser in einem Kessel und begann das Huhn zu waschen. Damit -plagte er sich, bis die Seife verbraucht war; aber er stellte fest, -daß die Farbe des Huhns<span class="pagenum"><a name="Page_75" id="Page_75">75</a></span> auch nicht ein bißchen heller geworden war. -Geärgert schrie er: »Nach dem, was ich sehe, hat der Färber wahrlich -die Farbe nicht gespart! Ein wackerer Mann, der es gefärbt hat!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_143" id="Nanchor_143"></a><a href="#Note_143" class="nanchor">143.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin hatte von einem zehn Gänse übernommen, um sie aufs Feld zu -treiben; als er sie nun weiden ließ, verlor sich eine davon. Als das -Ende des Monats gekommen war, ging der Hodscha seinen Lohn fordern. -Aber der Eigentümer sagte: »Da fehlt ja eine Gans; was ists mit ihr?«</p> - -<p>Der Hodscha zählte sie und sagte: »Sieh doch, es sind ja zehn.«</p> - -<p>Nun zählte sie der andere und fand, daß es nur neun waren. Es entstand -ein großer Streit zwischen ihnen und schließlich sagte der Hodscha: »Um -zu einem Ende zu kommen, wollen wir zehn Leute holen und sie zu den -Gänsen bringen; jeder nimmt eine, und wenn es sich zeigt, daß jeder -eine hat, so ist alles in Ordnung.«</p> - -<p>Der Eigentümer der Gänse nahm den Vorschlag an: es geschah alles, wie -es gesagt worden war, und einer blieb ohne Gans. Der wandte sich zum -Hodscha: »Schau, für mich ist keine geblieben; was sollen wir da tun?«</p> - -<p>»Ja, Freund,« antwortete der Hodscha, »du hättest eben eine nehmen -sollen, solange ihrer da waren.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_144" id="Nanchor_144"></a><a href="#Note_144" class="nanchor">144.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kam man dem Hodscha sagen, daß ein Schüler ertrinke, und -fragte ihn: »Wie sollen wir es anstellen, um ihn aus dem Wasser zu -ziehen?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_76" id="Page_76">76</a></span></p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Einer von euch wird doch einen Geldbeutel -haben; den zeigt dem Ertrinkenden: er wird glauben, ihr wollt ihm Geld -geben, und wird herauskommen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_145" id="Nanchor_145"></a><a href="#Note_145" class="nanchor">145.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal über den Markt schlenderte, fand er einen Asper. -Er hob ihn auf, stellte sich auf einen höhern Ort und sagte: »Warum -hören die Leute nicht auf, zu kommen und zu gehn? es ist wirklich -sonderbar; der verlorene Asper ist ja schon wieder gefunden.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_146" id="Nanchor_146"></a><a href="#Note_146" class="nanchor">146.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha eines Tages auf den Markt gehn sollte, umringten ihn -seine Knaben und begannen ihn jeder um eine Flöte zu bitten; »Lieber -Hodscha,« schrie der eine, »bring mir eine Flöte mit«, und »Bring mir -eine Flöte mit«, sagte der andere.</p> - -<p>»Jawohl, ihr Schlingel,« antwortete er ihnen; »ich werde sie euch -mitbringen, Kinder.«</p> - -<p>Unterdessen hatte ihm einer zugleich mit den Worten: »Bring mir eine -Flöte mit« einen Asper gegeben; nun schrie der Hodscha: »Du bist es, -der die Flöte blasen wird.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_147" id="Nanchor_147"></a><a href="#Note_147" class="nanchor">147.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner kam zum Hodscha und sagte zu ihm: »Hodscha, derundder hat in der -Fastenzeit gegessen.«</p> - -<p>»So?« sagte der Hodscha; »und unterm Essen hat ihn wohl jemand -eingeladen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_148" id="Nanchor_148"></a><a href="#Note_148" class="nanchor">148.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wollte auf seinen Esel steigen; er erhob sich und versuchte -sich in den Sattel zu schwingen, aber er fiel auf der andern<span class="pagenum"><a name="Page_77" id="Page_77">77</a></span> Seite -herunter. Die Kinder, die um ihn herum waren, begannen zu lachen.</p> - -<p>Da sagte der Hodscha: »Warum lacht ihr, Schlingel? früher war ich auf -dem Boden, jetzt bin ich es wieder: das ist das ganze.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_149" id="Nanchor_149"></a><a href="#Note_149" class="nanchor">149.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kamen Leute zum Hodscha und erzählten ihm, daß ein Mann auf -einen Baum geklettert sei und nicht herabsteigen könne; darauf sagte -er: »Habt ihr einen Strick? bringt ihn her.«</p> - -<p>»Freilich haben wir einen,« antworteten sie und brachten ihn. Der -Hodscha band ein Ende an die Hüften des Mannes; das andere gab er einem -Kerl in die Hand, der dran ziehen sollte, und schrie: »Jetzt zieh!« -Der Mann, der oben saß, fiel herunter und starb. Nun schrie das Volk: -»Hodscha, was hast du getan?« Er antwortete: »Holt einen Richter.« Sie -gingen weg und brachten einen Richter.</p> - -<p>Der Richter sagte: »Hodscha, mit dem hat es ein böses Ende genommen; es -ist alles aus. Mit einem Wort, er ist tot.«</p> - -<p>»Aber Herr,« sagte der Hodscha, »er hat einen dicken Bauch; sieh doch -nach, ob er nicht etwa schwanger ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_150" id="Nanchor_150"></a><a href="#Note_150" class="nanchor">150.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sprach der Hodscha bei sich: »Wieso kommt es denn, daß alle -diese Bäume Früchte bringen und ich nicht? Sicherlich würde auch ich, -wenn man mich einpflanzte, Früchte tragen.« Er sagte zu einigen Bauern: -»Steckt mich in die Erde.« Und er zwang sie, ihm zu gehorchen.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_78" id="Page_78">78</a></span></p> - -<p>Sie führten also den Hodscha an eine feuchte Stelle und steckten ihn -mit den Füßen in die Erde. Als dann die Bauern gegangen waren, hielt -sich der Hodscha dort eine Weile; bald aber begann ihn zu frieren und -er sagte: »Das gefällt mir nicht.« Er strengte sich also an, sich -loszumachen, und mit schwerer Mühe gelang es ihm. Er kam ins Dorf, und -die Bauern sagten: »Wie schnell du Frucht getragen hast, Hodscha! Aber -wo ist die Frucht?«</p> - -<p>»Gewachsen ist sie ja schnell,« antwortete der Hodscha, »aber sie hat -so viel Frost gelitten, daß sie abgefallen ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_151" id="Nanchor_151"></a><a href="#Note_151" class="nanchor">151.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages stieg der Hodscha im Gebirge auf einen Baum. Während er -die Äste abhackte, sah er nach allen Seiten herum, und da bemerkte -er mehrere Züge Kamele, die auf ihn zukamen. Alsbald rief er die -Kameltreiber von oben an: »Haltet, ich bitte euch; ich muß mit euch -sprechen.«</p> - -<p>Die Kameltreiber hielten und er stieg vom Baume und wandte sich zu -ihnen: »Ich ersuche euch inständigst, ganz langsam vorbeizuziehn.«</p> - -<p>»Wozu sagst du das? Was ist dein Grund?«</p> - -<p>»Nun, meine Herren, es ist zu befürchten, daß euere Kamele, die noch -nie ein Gebirge gesehn haben, erschrecken und an den Baum anlaufen, auf -dem ich bin, und mich also herunterwerfen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_152" id="Nanchor_152"></a><a href="#Note_152" class="nanchor">152.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß Tamerlan einmal in die Nähe der Stadt kam, wo der -Hodscha lebte. Die Einwohner versammelten sich, gingen zum Hodscha und -baten ihn, Tamerlan davon ab<span class="pagenum"><a name="Page_79" id="Page_79">79</a></span>zuhalten, daß er durch ihre Stadt ziehe. -Auf der Stelle machte sich der Hodscha einen Turban von der Größe eines -Wagenrades, stieg auf seinen Esel und ritt Tamerlan entgegen. Er traf -ihn, und der wunderte sich sehr über diesen Anblick und sagte: »Was ist -das für ein Turban, Hodscha?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Das ist meine Nachtmütze. Entschuldige mich, -daß ich damit gekommen bin; aber der Turban, den ich sonst bei Tage -trage, kommt hinten auf einem Wagen nach.«</p> - -<p>Erschrocken über die seltsame und ungeheuere Kopfbedeckung der Bewohner -zog Tamerlan nicht durch die Stadt.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_153" id="Nanchor_153"></a><a href="#Note_153" class="nanchor">153.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages forderte der Bei Tamerlan den Hodscha dringend auf, etwas -auf der Baßlaute zu spielen; und er sagte: »Wir wollen dir zuhören.«</p> - -<p>Man brachte die Laute. Der Hodscha widerstand nicht mehr dem Drängen -des Beis und nahm die Laute; aber er kniff nur eine Saite einmal -und hielt inne. Da sagten sie zu ihm: »Warum spielst du nicht mehr, -Hodscha?«</p> - -<p>»Es summt eine Mücke,« antwortete er, »und der Lärm würde den Klang der -Laute ersticken.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_154" id="Nanchor_154"></a><a href="#Note_154" class="nanchor">154.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Uf einer Reise kam der Hodscha in eine Stadt; er war gerade -außerordentlich hungrig. Kaum hatte er sie betreten, so fragte man ihn -um seinen Beruf und er sagte: »Ich bin ein Arzt.«</p> - -<p>»Da du ein Arzt bist, so komm mit uns; wir führen dich zu dem Sohne des -Beis, der krank ist.« Der Hodscha erwiderte: »Sehr gut.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_80" id="Page_80">80</a></span></p> - -<p>Sie gingen mit ihm zum Bei; der behandelte ihn mit Ehrerbietung und -fragte ihn: »Was verordnest du meinem Sohne?«</p> - -<p>»Gibts hier ein wenig Brot, Butter und Honig?«</p> - -<p>»Jawohl.«</p> - -<p>»Man bringe es,« sagte der Hodscha; »ich will mit einer ärztlichen -Beschwörung beginnen und in der Folge ein vortreffliches Heilmittel -herstellen.«</p> - -<p>Alles, was er gesagt hatte, wurde gebracht. Sofort mischte er die -Butter und den Honig zusammen; um dann die Wirkung dieser kräftigen -Arznei zu versuchen, begann er davon zu essen. Einen Augenblick darauf -hörte er innen im Harem sagen: »Arzt, was machst du nur? das Kind ist -gestorben.«</p> - -<p>»Wir wären schon alle zwei tot,« antwortete er, »wenn ich nicht jetzt -gegessen hätte.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_155" id="Nanchor_155"></a><a href="#Note_155" class="nanchor">155.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha reiste einmal in der Welt herum und kam so in eine gewisse -Stadt. Er fiel dort den Leuten auf, und sie fragten ihn um seinen -Beruf. »Mit der Erlaubnis Gottes«, sagte er, »erwecke ich die Toten.« -Sie glaubten ihm; sie gaben ihm eine Frau und ließen es ihm nicht an -Speise und Trank fehlen und so lebte er vergnügt etwa ein Jahr.</p> - -<p>Nun geschah es mit Gottes Willen, daß in der Stadt einer starb; es war -ein Weber. Die Leute liefen zum Hodscha und sagten zu ihm: »Komm ihn -erwecken.« Er ging hin, stellte sich dem Toten zu Häupten und sagte: -»Was war dieser Mann?« Die um ihn antworteten: »Ein Weber.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_81" id="Page_81">81</a></span></p> - -<p>»O weh,« sagte der Hodscha, »mit dem steht es schlimm.«</p> - -<p>»Wieso denn?«</p> - -<p>»Ach, die Weber kann man nicht vom Tode erwecken.«</p> - -<p>»Warum?«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Solange der da am Leben war, hatte er -schon die Beine in einer Grube; natürlich war es sein Los, einmal den -Beinen folgen zu müssen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_156" id="Nanchor_156"></a><a href="#Note_156" class="nanchor">156.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N einer Gesellschaft kam einmal ein Hafis an einem geringern Platze -als der Hodscha zu sitzen und das mißfiel ihm sehr; und er sagte zum -Hodscha: »Wenn das Buch der Bücher und ein andres Buch an derselben -Stelle liegen sollen, welches legt man oben, den Koran oder das andere?«</p> - -<p>Der Hodscha merkte die Absicht des Hafis und antwortete: »Man legt -natürlich das heilige Buch über das andere, aber nicht über seine -eigene Hülle.«</p> - -<p>Diese Worte ließen den Hafis verstummen<a name="FNanchor_83_83" id="FNanchor_83_83"></a><a href="#Footnote_83_83" class="fnanchor">83</a>.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_157" id="Nanchor_157"></a><a href="#Note_157" class="nanchor">157.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Rei Leute reisten einmal in die ehrwürdige Stadt Mekka; einer -war aus Siwri-Hissar, der andere aus Mers-Hum und der dritte aus -Tasch-Gwetscher. Auf dem Heimwege von der ehrwürdigen Stadt Mekka -sagte nun der aus<span class="pagenum"><a name="Page_82" id="Page_82">82</a></span> Siwri-Hissar, um das Verdienst seiner Pilgerfahrt -zu vergrößern: »Mein Knecht Koch-Kadem, der in meinem Hause und mein -Eigentum ist, soll frei sein!« Der aus Mers-Hum sagte: »Meine Sklavin -Benefscheh, die in meinem Hause und mein Eigentum ist, soll frei sein!« -Nun rief der aus Tasch-Gwetscher, ein tölpischer Bauer, der dümmer als -die zwei andern war: »Was reden diese Schufte? In meinem Hause gibts -keinen Knecht Koch-Kadem und keine Sklavin Benefscheh; aber dafür soll -die Mutter meines Sohnes Jakub von mir geschieden sein: zum ersten, zum -zweiten und zum dritten Male, sie sei frei!«</p> - -<p>Da hat man also eine hübsche Probe, wie sich ein türkischer -Bauerntölpel bewährt hat, um nicht hinter seinen Freunden -zurückzubleiben.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_158" id="Nanchor_158"></a><a href="#Note_158" class="nanchor">158.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kochte seine Mutter große und kleine Fische und der Hodscha -beobachtete alles durch ein Loch in der Tür. Und seine Mutter sagte zu -seinem Vater: »Jetzt wird bald der Hodscha da sein. Verstecken wir die -großen Fische unterm Bett, und setzen wir die kleinen zum Essen auf den -Tisch; wenn er dann fort ist, holen wir die großen hervor und essen -sie.«</p> - -<p>In diesem Augenblicke trat der Hodscha ein und man sagte zu ihm: »Komm, -Sohn, wir wollen Fische essen.«</p> - -<p>Die kleinen Fische wurden aufgetragen; sofort nahm der Hodscha einen -und hielt ihn an sein Ohr. Da sagte sein Vater: »Aber Sohn, was machst -du denn da?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Ich frage den Fisch.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_83" id="Page_83">83</a></span></p> - -<p>»Worum?«</p> - -<p>»Ich habe von ihm erfahren wollen, was für ein Fisch das war, von dem -Jonas verschluckt worden ist; aber er hat mir geantwortet: ›Ich weiß -das nicht; unter dem Bett dort sind größere, die mußt du fragen.‹«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_159" id="Nanchor_159"></a><a href="#Note_159" class="nanchor">159.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß einmal der Hodscha mit seinen Freunden Verstecken -gespielt hat, und alle haben sie sich an verschiedenen Orten versteckt. -Der Hodscha aber verließ Akschehir, lief bis Konia und versteckte sich -dort in einem Minaret, und seine Freunde bekamen ihn mehrere Tage nicht -zu sehn. Seine Gattin und seine Familie schrien allenthalben: »Hodscha, -wo bist du?« Es verging Tag um Tag und man hatte ihn schon in der -ganzen Umgebung gesucht, als von ungefähr eine Karawane aus Konia in -Akschehir eintraf. Man fragte die Leute der Karawane, ob sie etwas vom -Hodscha wüßten, und die antworteten: »Er ist in Konia; wir haben ihn -dort gesehn.«</p> - -<p>Daraufhin wurden etliche Männer nach Konia geschickt; sie kamen dort an -und suchten den Hodscha überall. Der aber rief sie vom Minaret herab an -und schrie: »Her mit dem Geld! ich habe gewonnen!«</p> - -<p>Die Männer trauten ihren Ohren nicht, bis er endlich herunterkam.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_160" id="Nanchor_160"></a><a href="#Note_160" class="nanchor">160.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha aufs Feld, um zu mähen. Als die Nacht -einfiel, hörte er auf und ging heim. Seine Frau sagte zu ihm: »Hast du -heute viel gemäht?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_84" id="Page_84">84</a></span></p> - -<p>Der Hodscha anwortete: »Ich habe noch bis morgen Mittag zu tun.«</p> - -<p>Sie sagte: »Setz doch dazu ›Inscha Allah‹<a name="FNanchor_84_84" id="FNanchor_84_84"></a><a href="#Footnote_84_84" class="fnanchor">84</a>.«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Wenn ich seinen Namen nicht anrufe, werde ich -auch nicht weniger fertig bringen.«</p> - -<p>Am Morgen nahm er seine Sichel und ging aufs Feld. Auf dem Wege traf er -etliche Reiter, und die zwangen ihn, ihnen vorauszugehn und ihnen den -Führer zu machen; erst am Abende schickten sie ihn zurück. Der Hodscha -lief, was er nur konnte, und es war Mitternacht, als er zu Hause ankam -und an die Tür pochte. Seine Frau ging hin und fragte: »Wer pocht um -diese Stunde?«</p> - -<p>»Ich bins,« antwortete der Hodscha, »ich bins, inscha Allah; mach auf.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_161" id="Nanchor_161"></a><a href="#Note_161" class="nanchor">161.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Eine Frau sagte einmal zum Hodscha: »Schenk mir ein Kopftuch aus roter -Seide.« Der Hodscha streckte beide Arme aus und sagte: »Ist es so lang -genug? reicht diese Länge?«</p> - -<p>Er ging also auf den Markt und hielt auf dem Wege immerfort die Arme -ausgebreitet; und als ihm einer entgegenkam, schrie er ihn an: »Gib -acht, wo du gehst! Du wirst schuld daran sein, wenn ich mein Maß -verliere.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_162" id="Nanchor_162"></a><a href="#Note_162" class="nanchor">162.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha war einmal in Gesellschaft eines andern auf der Reise. -Von ungefähr kam ihnen ein Reiter entgegen; der wandte sich an den<span class="pagenum"><a name="Page_85" id="Page_85">85</a></span> -Begleiter des Hodschas und sagte zu ihm: »Du mußt mit mir gehn und mir -den Weg zeigen.«</p> - -<p>Der antwortete: »Ich bin der Knecht und Sklave desunddes Herrn.« Und so -half er sich durch.</p> - -<p>Der Reiter sprach nun den Hodscha an und sagte zu ihm: »Dann mußt du -mit mir gehn und mein Führer sein.«</p> - -<p>Aber der Hodscha erwiderte: »Ich bin ein Diener und Sklave des -Allerhöchsten.« Kaum hatte er jedoch diese Worte herausgebracht, als -der Fremde mit seiner Peitsche zum Schlage ausholte. Der arme Hodscha -versuchte nicht weiter, Widerstand zu leisten, sondern begann neben dem -Pferde herzuschreiten und den Reiter zu führen.</p> - -<p>Wie er so dahinschritt, sprach er bei sich selber: »Wie ist denn das -möglich, daß es der Schöpfer zuläßt, daß sich mein Gesell aus der -Verlegenheit zieht, indem er angibt, er sei der Knecht eines winzigen -Sterblichen, während es mir nichts nützt, daß ich sage, ich sei der -Sklave des Allerhöchsten?«</p> - -<p>Solcher Art waren seine Gedanken, als er plötzlich einen Lärm hinter -sich hörte, dem ein mächtiger Schrei folgte. Erschrocken fragte er -sich, was das sein könne; da sah er, daß der Reiter, den er führte, von -dem Pferde gefallen war und tot hingestreckt daneben lag.</p> - -<p>So lautet der echte Bericht der Freunde des Hodschas; welche Lehre man -daraus ziehen kann, ist leicht zu sehn.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_86" id="Page_86">86</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_163" id="Nanchor_163"></a><a href="#Note_163" class="nanchor">163.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha eines Tages ins Gebirge ging, um Holz zu schneiden, -nahm er eine Melone mit. Wie er nun so dahinging, entwischte ihm die -Melone aus dem Arme und rollte in ein Tal hinab. Dort schlief ein Hase; -der erschrak über die Melone und lief davon.</p> - -<p>»Da habe ich eine schöne Dummheit gemacht,« sagte der Hodscha, als -er den Hasen sah; »die Melone war trächtig, und es wäre sicher ein -Maulesel geworden.«</p> - -<p>Damit entfernte er sich und machte sich unverzüglich ans Holzschneiden. -Als er dann heimkehrte, erzählte er seiner Frau sein Abenteuer.</p> - -<p>Sie schrie: »O weh, Mann, du hättest ihn fangen und herbringen sollen, -um auf ihm in den Garten zu reiten!«</p> - -<p>Aber der Hodscha hatte schon einen Stock in der Hand und sagte: »Steig -herunter; er ist noch zu jung. Du wirst ihm die Rippen brechen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_164" id="Nanchor_164"></a><a href="#Note_164" class="nanchor">164.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß der Hodscha einmal auf dem Rücken ein Geschwür -bekommen hat. Er sagte es seiner Tochter und bat sie, es anzusehn. -»Vater,« sagte sie, »es wird schwarz.«</p> - -<p>Am nächsten Tage zeigte er es seiner Frau und die sagte: »Es wird weiß, -Mann.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Ich verwundere mich, daß es schon vergehn will. Ich -weiß nicht, wie es in Wahrheit damit steht.«</p> - -<p>Man sagt, daß davon seither das Sprichwort geblieben ist, das die ganze -Welt kennt.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_87" id="Page_87">87</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_165" id="Nanchor_165"></a><a href="#Note_165" class="nanchor">165.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte sein Sohn zum Hodscha: »Bei uns zu Hause ist etwas -wie ein Mann in dem großen Topf mit Pikmes<a name="FNanchor_85_85" id="FNanchor_85_85"></a><a href="#Footnote_85_85" class="fnanchor">85</a>.«</p> - -<p>Der Hodscha schüttete den Topf aus und verschmierte mit dem Pikmes alle -Löcher, die sich im Fußboden des Hauses fanden. Als er dann seinen Mann -suchte, sah er in jedem Loche sein Bild, als ob überall Leute wären. -Da nahm er seinen Säbel, stellte sich an der Tür auf und rief: »Wenn -ihr keine Memmen seid, werdet ihr nur einer nach dem andern auf mich -losgehn.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_166" id="Nanchor_166"></a><a href="#Note_166" class="nanchor">166.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam ein Mann zum Hodscha und sagte zu ihm: »Hodscha, dein Sohn -ist vom Esel gefallen; er hat den Geist aufgegeben.« Auf diese Worte -hin versank Nasreddin für einen Augenblick in tiefes Grübeln, so daß er -gefragt wurde: »Was macht dich denn so nachdenklich, Hodscha?«</p> - -<p>»Ich habe darüber nachgedacht,« antwortete er, »daß ja mein Sohn -Adschib niemals einen Geist gehabt hat; wie hat er ihn dann aufgeben -können?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_167" id="Nanchor_167"></a><a href="#Note_167" class="nanchor">167.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Benso erzählt man, daß einmal ein Arzt zu einem Kranken gerufen worden -ist; er hat ihm den Puls gefühlt und gesagt: »Ich vermute, daß du etwas -Huhn gegessen hast. Das ist schlecht; nimm dich in acht und iß es nicht -mehr.«</p> - -<p>Der Kranke sagte: »Es ist wahr; ich habe etwas Huhn gegessen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_88" id="Page_88">88</a></span></p> - -<p>Hochverwundert bezeugten die Anwesenden ihre Befriedigung. Als dann der -Arzt das Haus verlassen hatte, sagte sein Sohn zu ihm: »Vater, macht -das nur die Wissenschaft, daß du das gewußt hast?«</p> - -<p>Der Arzt antwortete: »Ursprünglich habe ich es durch die Wissenschaft -erkannt, erhärtet durch mehr als eine Beobachtung. Obwohl ich es -aber ursprünglich nur durch die Wissenschaft erkannt habe, sowohl -aus dem Klopfen des Pulses, als auch durch andere Anzeichen, die ich -beobachtete, habe ich überdies, als wir in die Nähe des Hauses kamen, -Hühnerfedern und Obstschalen bemerkt und habe daraus geschlossen und -die Diagnose abgeleitet, daß der Mann davon erkrankt ist, daß er das -alles auf einem Sitz gegessen hat.«</p> - -<p>Diese Worte des Vaters gruben sich dem Sohne ins Gedächtnis. Nun -geschah es, daß man sich einer Krankheit halber, da der Vater nicht zu -Hause war, an den Sohn wandte; der sah, als er zu dem Kranken ging, -in der ganzen Umgebung des Hauses herum, bemerkte aber nichts andres -als einen Eselssattel. Er trat zu dem Kranken, fühlte ihm den Puls und -sagte, mit dem Kopfe wackelnd: »Oweh oweh, du hast heute Eselsfleisch -gegessen. Das ist schlecht; iß es nicht mehr, es macht für die -Krankheit empfänglich.«</p> - -<p>»Aber Arzt,« schrie der Kranke, »du redest einen Unsinn. Kein Mensch -ißt Eselsfleisch; mich ekelts ja davor.«</p> - -<p>Nach diesen Worten geleiteten die Anwesenden den Sohn des Arztes -höflich zur Tür.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_89" id="Page_89">89</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_168" id="Nanchor_168"></a><a href="#Note_168" class="nanchor">168.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls die Frau des Hodschas eines Tages Bulgur<a name="FNanchor_86_86" id="FNanchor_86_86"></a><a href="#Footnote_86_86" class="fnanchor">86</a> gekocht, Tarkhaneh<a name="FNanchor_87_87" id="FNanchor_87_87"></a><a href="#Footnote_87_87" class="fnanchor">87</a> -bereitet und die Kuh gemolken hatte, kam es zwischen ihr und dem -Hodscha zu Zärtlichkeiten, so daß sie ins Bad gehn mußte; drum sagte -sie zum Hodscha: »Hodscha, während ich im Bad bin, gib du acht auf das -Kind in der Wiege und sieh zu, daß nicht die Vögel den Bulgur fressen; -schlage Butter und quetsche in der Mühle noch etwas Bulgur, weil wir -dann Pilaf<a name="FNanchor_88_88" id="FNanchor_88_88"></a><a href="#Footnote_88_88" class="fnanchor">88</a> essen wollen.«</p> - -<p>Fürs erste nahm der Hodscha eine Mütze, die mit Schellen behängt war, -und band sie sich auf den Kopf; dann befestigte er den Butterschlägel -und die Wiege an seinem Rücken, und vor sich stellte er die Mühle, -die er drehen sollte. Indem er nun den Kopf vorwärts und rückwärts -warf, schaukelte er die Wiege und schlug Butter, hielt aber zugleich -damit durch das Schellengeklingel die Vögel ab, den Bulgur zu -fressen. Während nun der Hodscha also den Bulgur bewachte, die -Mühle drehte, Butter schlug und an zwei oder drei Dingen auf einmal -arbeitete, erwachte das Kind und begann in seiner Wiege zu weinen. Der -Hodscha sah, daß es sich beim Wiegen nicht beruhigte, und sah sich -daher gezwungen, es aus der Wiege zu nehmen. Er spreizte die Beine -auseinander, setzte es dazwischen hinein, nahm ein gewisses Glied -heraus und gab es ihm als Spielzeug in die Hand. Das Kind spielte auch<span class="pagenum"><a name="Page_90" id="Page_90">90</a></span> -wirklich damit, während der Hodscha fortfuhr, sich völlig seiner Arbeit -zu widmen.</p> - -<p>Unterdessen kamen etliche Frauen auf ihrem Wege durch diese Straße; als -sie bei dem Hause waren, wo der Hodscha mit seinen Schellen, seiner -Mühle und seiner Milch arbeitete, sagten sie: »Gehn wir schauen, wie -sichs der Hodscha eingerichtet hat.« Sie überschritten die Schwelle und -gingen weiter ins Innere; und sie fragten den Hodscha: »Warum hast du -Schellen an der Mütze?«</p> - -<p>»Damit die Vögel nicht zum Bulgur kommen.«</p> - -<p>»Und warum hast du das am Rücken?«</p> - -<p>»Seht ihr denn nicht, meine Schönen, daß das der Schlägel ist, womit -ich Butter schlage?«</p> - -<p>»Und was hast du vor dir?«</p> - -<p>»Das ist die Mühle, mit der ich den Bulgur quetsche.«</p> - -<p>»Und warum liegt das Kind nicht in seiner Wiege?«</p> - -<p>»Es weinte, und da habe ich es herausgenommen.«</p> - -<p>Nun merkten sie erst, was für ein Spielzeug das Kind in den Händen -hielt, und da sagten sie: »Aber Hodscha, schämst du dich denn nicht? -warum gibst du ihm denn den in die Hand?«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Ihr naseweisen Dinger, die ihr seid! kommt -nur mit mir in einen Winkel; da werden wir schon sehn, welche Hand die -erste sein wird, die ihn herausnimmt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_169" id="Nanchor_169"></a><a href="#Note_169" class="nanchor">169.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal traf der Sultan Alaeddin Vorkehrungen zu einem Feste, das er den -ausgezeichnetsten Männern geben wollte; selbstverständlich lud er<span class="pagenum"><a name="Page_91" id="Page_91">91</a></span> auch -den Hodscha ein, und dieser erschien in der Begleitung seines Amads. -Der Sultan empfing ihn mit Höflichkeit und Ehren und bot ihm einen -Apfel, den er in der Hand hielt. Der Hodscha nahm ihn an und machte -sich ohne weiters daran, hineinzubeißen. Da nahm der Amad den Hodscha -beiseite und sagte zu ihm: »Pfui Hodscha, wie kannst du einen solchen -Verstoß begehn? Wenn einem ein Sultan einen Apfel gibt, so ißt man ihn -nicht augenblicklich in seiner Gegenwart.«</p> - -<p>Der Hodscha fragte noch: »Ist es also nicht anständig, vor ihm zu -essen?« und der Amad antwortete ihm: »Nein; man muß es in seinen Busen -stecken.«</p> - -<p>Nun wurde der Tisch bestellt und der Sultan ließ den Hodscha an -seiner Seite sitzen. Als man dann den Gästen einen Hasen vorsetzte, -der mit Joghurt übergossen war, nahm der Sultan, um dem Hodscha eine -Höflichkeit zu erzeigen, etwas Joghurt und legte einen Hasenlauf -darüber und legte das ganze dem Hodscha vor.</p> - -<p>Ohne zu zaudern, packte der Hodscha das ihm dargebotene und schüttete -es in seinen Busen.</p> - -<p>Als das der Sultan sah, sagte er: »Aber Hodscha, warum tust du das? das -ist eine grobe Unschicklichkeit.«</p> - -<p>»Sultan,« antwortete der Hodscha, »ich habe mich nach dem gehalten, was -mir mein Amad gesagt hat, daß man nämlich hier nicht essen soll.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_170" id="Nanchor_170"></a><a href="#Note_170" class="nanchor">170.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages brauchte der Hodscha einen gerichtlichen Bescheid. Er -füllte einen Krug mit Erde und gab darüber eine dünne Schicht<span class="pagenum"><a name="Page_92" id="Page_92">92</a></span> Honig; -damit ging er zum Gerichte den Kadi aufsuchen und erhielt leicht den -gewünschten Bescheid. Als der Kadi am Abende heimgekehrt war, schöpfte -er ein paar Löffel Honig aus dem Kruge; da kam denn die Erde zum -Vorscheine. Darum schickte er, kaum daß es Morgen geworden war, einen -Gerichtsdiener zum Hodscha: »Geh schnell zu ihm: wir haben ihm gestern -einen Bescheid gegeben, bei dem ein Irrtum unterlaufen ist; bring ihn -zurück und wir werden ihm einen andern schreiben.« Der Diener lief zum -Hodscha und pochte an die Tür; der Hodscha kam heraus und der Diener -des Kadis bestellte seine Botschaft.</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Bei aller schuldigen Ehrfurcht vor dem -gestrengen Herrn Kadi habe ich doch den Bescheid vollständig in Ordnung -gefunden; wenn aber schon ein Irrtum unterlaufen ist, so kann das -nirgends sonst geschehn sein als beim Honig.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_171" id="Nanchor_171"></a><a href="#Note_171" class="nanchor">171.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages hatte der Hodscha einen Streit mit einem andern, und sie -gingen zum Richter. Dem machte der Hodscha ein Zeichen, indem er -die Hand in seinen Busen steckte, und so geschahs, daß der Hodscha -Recht bekam. Als dann sein Gegner weg war, wandte sich der Richter zu -Nasreddin und sagte zu ihm: »So, jetzt gib her, was du mir versprochen -hast.«</p> - -<p>Aber der Hodscha antwortete: »Ich habe dir kein Zeichen gemacht, daß -ich dir etwas schenken würde; ich habe dir nur sagen wollen, daß ich -dir, wenn du mir Unrecht gäbest, den Schädel<span class="pagenum"><a name="Page_93" id="Page_93">93</a></span> einschlagen würde mit den -Steinen, die ich im Busen habe.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_172" id="Nanchor_172"></a><a href="#Note_172" class="nanchor">172.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal ins Bad kam, traf er dort einen Bekannten, und -der hatte nichts eiliger zu tun, als ihm einen Schlag ins Genick zu -geben. Der Hodscha kehrte sich um und sah niemand sonst als diesen -Bekannten. Augenblicklich verließ er das Bad und schleppte den Menschen -vor den Kadi; und zu dem sagte er: »Effendi, ich klage wider den da; er -hat mir einen groben Schimpf angetan.«</p> - -<p>Der Angeklagte war aber ein Freund des Kadis; und er sagte zu ihm: -»Untersuche, ob der Mann Recht hat; wir wollen hören, was er darlegen -wird.«</p> - -<p>Und der Hodscha fuhr fort: »Dieser schlechte Kerl hat mir einen Schlag -gegeben.«</p> - -<p>Der Kadi sagte: »Für einen Schlag ist die Buße ein Pul<a name="FNanchor_89_89" id="FNanchor_89_89"></a><a href="#Footnote_89_89" class="fnanchor">89</a>. Ich fälle -gegen diesen Mann das Urteil, daß er dir einen Pul geben soll.«</p> - -<p>Der Gegner des Hodschas suchte nach, hatte aber keinen Pul bei sich; -er ging einen holen, blieb jedoch eine geraume Zeit aus. Der Hodscha -wartete und wartete, bis er endlich ungeduldig wurde. Da bemerkte er, -daß der Kadi, der eben mit schreiben beschäftigt war, den Kopf gesenkt -hielt; unverzüglich versetzte er ihm einen Schlag ins Genick.</p> - -<p>»Aber Hodscha,« schrie der Kadi, »was soll das heißen?«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Mir ist nichts<span class="pagenum"><a name="Page_94" id="Page_94">94</a></span> andres übrig geblieben; -der Mensch kommt nicht, und ich habe dringend zu tun. Wann er -wiederkommt, so laß dir den Pul von ihm geben und behalte ihn für dich.«</p> - -<p>Mit diesen Worten ging der Hodscha in aller Unbefangenheit hinweg.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_173" id="Nanchor_173"></a><a href="#Note_173" class="nanchor">173.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">Z</span>U der Zeit, wo der Hodscha Kadi war, kamen eines Tages ein Mann und -eine Frau vor Gericht, und die Frau sagte: »Effendi, dieser Mann ist -ein Teufel; er hat mich genommen und geküßt. Ich will mein Recht haben, -mein unverbrüchliches Recht.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Na, was werden wir denn da tun? Ein Kuß von dir -wird den andern ausgleichen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_174" id="Nanchor_174"></a><a href="#Note_174" class="nanchor">174.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages schnitt der Hodscha im Gebirge Holz, und während er -damit beschäftigt war, fraßen ihm die Wölfe seinen Esel. Als er nun -ganz bekümmert ins Dorf zurückging, sah er einige Bauernkinder, die -spielten; und er fragte sie: »Sagt, Kinder, spricht man im Dorfe davon, -daß der Esel des Hodschas im Gebirge von Wölfen gefressen worden ist?«</p> - -<p>»Nein,« sagten die Kinder, »das sagt man nicht.«</p> - -<p>Und der Hodscha sagte: »O gäbe doch der Allmächtige, daß euere Worte -wahr seien, daß euere Rede richtig sei!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_175" id="Nanchor_175"></a><a href="#Note_175" class="nanchor">175.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha ins Gebirge um Holz. An einer abschüssigen -Stelle fiel ihm ein Baum auf und er sagte sich: »Wenn<span class="pagenum"><a name="Page_95" id="Page_95">95</a></span> ich den da -fällen kann, so brauche ich sonst keinen umzuschlagen.« Er begann -auch sofort damit, nachdem er den Strick seines Esels um den Baum -geschlungen hatte; als dann der Baum so ziemlich abgeschnitten war, -ließ er den Esel geradeaus abwärts laufen, aber der Esel fiel und brach -sich die Knochen. Als das der Hodscha sah, machte er sich voll Ärger -und Kummer auf den Heimweg. Seine Frau fragte ihn, da sie den Esel -nicht sah: »Was ist es denn mit dem Esel?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Ach, Weib, als ich ihn zuletzt gesehn habe, -ist er seinen Weg gegangen; seither weiß ich nichts mehr von ihm.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_176" id="Nanchor_176"></a><a href="#Note_176" class="nanchor">176.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sah der Hodscha Nasreddin eine Windmühle. So etwas hatte er -noch nie gesehn, und so wandte er sich an einen Bauer mit der Frage: -»Wie nennt man denn das?«</p> - -<p>»Eine Windmühle.«</p> - -<p>Und der Hodscha fragte weiter: »Und wo ist denn dann das Wasser?«</p> - -<p>»Es ist eine Windmühle.«</p> - -<p>Und der Hodscha sagte: »Ich versteh dich schon, ich versteh dich schon; -du hast recht. Aber wo ist denn das Wasser?«</p> - -<p>Auch diese Rede, die Tausenden von Leuten bekannt ist, ist zum -Sprichworte geworden.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_177" id="Nanchor_177"></a><a href="#Note_177" class="nanchor">177.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte einmal einer Frau ihren Zwirnknäuel genommen, der -ganz klein war; die sagte jedoch: »Ich hatte sehr viel Zwirn; es<span class="pagenum"><a name="Page_96" id="Page_96">96</a></span> war -beinahe ein Batman<a name="FNanchor_90_90" id="FNanchor_90_90"></a><a href="#Footnote_90_90" class="fnanchor">90</a>. Aber man hat ihn mir gestohlen.«</p> - -<p>Der Hodscha, der dabei war, als sie das sagte, konnte nicht an sich -halten; er zog den Zwirn hervor und sagte, ihn in der Hand haltend, zu -der Frau: »Nun pack dich aber; geh deine Schande verbergen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_178" id="Nanchor_178"></a><a href="#Note_178" class="nanchor">178.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages begegnete der Hodscha, als er seine Straße zog, einem -Turkmanen, und der sagte zu ihm: »Was bist du? bist du ein Faki<a name="FNanchor_91_91" id="FNanchor_91_91"></a><a href="#Footnote_91_91" class="fnanchor">91</a>?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Ja.«</p> - -<p>»Wir haben jetzt keinen Faki in unsern Zelten; komm mit, und du sollst -sofort, wann du bei uns bist, unser Faki werden.«</p> - -<p>Der Hodscha machte keine Einwendung, und so gingen sie miteinander. Auf -dem Wege trafen sie einen zweiten Turkmanen und der fragte den ersten: -»Wer ist das?«</p> - -<p>»Das ist ein Faki und ich führe ihn in unsere Zelte.«</p> - -<p>Da sagte der andere: »Geh, schenk mir den Faki; wir haben keinen in -unsern Zelten.«</p> - -<p>Nun erhob sich ein Streit zwischen den zweien: der eine packte den -Hodscha bei der einen Hand, der andere bei der andern, und so zogen sie -ihn hin und her, bis endlich der später gekommene seine Keule aus dem -Gürtel riß und schrie: »Jetzt schlage ich den Faki nieder; wann<span class="pagenum"><a name="Page_97" id="Page_97">97</a></span> er -dann tot ist, wirst ihn du ebenso wenig haben wie ich.«</p> - -<p>Der Hodscha fiel vor Schrecken um, und wie er so dalag, sagte der -erste: »Wenn du ihn nicht erschlägst, so bekommst du meinen großen -schwarzen Hund; erschlägst du ihn, so bekommst du nichts.«</p> - -<p>Heutzutage weiß man nicht, was Wissenschaft, Tüchtigkeit und -Geschicklichkeit in Wahrheit wert sind; man geht mit Leuten um, die -noch weniger verstehn als man selbst, und weiß nicht mehr, was das -Wissen wirklich bedeutet. Die Rede des ersten Turkmanen ist übrigens -zum Sprichworte geworden.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_179" id="Nanchor_179"></a><a href="#Note_179" class="nanchor">179.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß der Hodscha eines Tages vom Dache gefallen ist; und -seine Freunde sind gekommen, um sich um sein Befinden zu erkundigen.</p> - -<p>Da fragte sie der Hodscha: »Ist unter euch einer, der auch vom Dache -gefallen ist?«</p> - -<p>»Niemand,« antworteten sie.</p> - -<p>Nun sagte der Hodscha: »Ihr betrachtet mich also nicht als euern -Kameraden.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_180" id="Nanchor_180"></a><a href="#Note_180" class="nanchor">180.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">U</span>M ihn auf seine Frau argwöhnisch zu machen, sagte man eines Tages zum -Hodscha: »Deine Frau geht viel aus.«</p> - -<p>Er antwortete: »Sie kommt stets wieder heim von ihren Ausgängen.«</p> - -<p>»Das ist es nicht, Hodscha; sie ist ein wenig zu frei.«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Wenn sie zu frei<span class="pagenum"><a name="Page_98" id="Page_98">98</a></span> ist, so hat die Schuld daran -ihr Schleier, der zu klein ist.«</p> - -<p>»Das ist es auch nicht, Hodscha,« sagten die andern; »sie geht bald -hierhin, bald dorthin.«</p> - -<p>»Fürwahr,« rief der Hodscha, »das ist mir sehr lieb, daß sie hierhin -und dorthin geht.«</p> - -<p>Sie sagten: »Das ists noch immer nicht; sie geht mit Fremden bald -hierhin, bald dorthin.«</p> - -<p>»Na, und ich,« antwortete der Hodscha, »bin denn ich vielleicht ihr -Bruder oder ihr Vater?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_181" id="Nanchor_181"></a><a href="#Note_181" class="nanchor">181.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal krank war, besuchte ihn ein reicher Mann, um -sich über sein Befinden zu erkundigen, und der sagte zu ihm: »Hodscha, -was ist denn dein heimlicher Wunsch?« Der Hodscha antwortete: »Ich -möchte eine Schüssel Pilaf.«</p> - -<p>Augenblicklich ließ der Reiche Pilaf bereiten und brachte dem Hodscha -eine Schüssel voll; der Hodscha verschlang den Pilaf mit Heißhunger, so -daß ihn der Geber fragte: »Wird es dir denn nicht schaden, wenn du so -viel Pilaf ißt?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Je weniger einem etwas schaden kann, desto -weniger Freude hat man daran.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_182" id="Nanchor_182"></a><a href="#Note_182" class="nanchor">182.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages fiel sein Sohn in einen Brunnen, und die Leute kamen es dem -Hodscha melden. Unverzüglich lief er zu dem Brunnen und rief hinunter: -»Sohn, bist du unten?«</p> - -<p>»Liebster Vater,« antwortete unten der Sohn, »bring mir Sukkurs, damit -du mir hilfst, herauszukommen.«</p> - -<p>»Es ist ganz überflüssig,« erwiderte der Hod<span class="pagenum"><a name="Page_99" id="Page_99">99</a></span>scha, »daß ich erst -Sukkurs hole; ich werde einfach nach Hause gehn um eine Leiter, und so -werde ich dich schon herausbringen<a name="FNanchor_92_92" id="FNanchor_92_92"></a><a href="#Footnote_92_92" class="fnanchor">92</a>.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_183" id="Nanchor_183"></a><a href="#Note_183" class="nanchor">183.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal kam der Hodscha nach Malatije. Als er dort durch die Straßen -ging, sah er einen kleinen Knaben mit einem Dukaten spielen, den er -gefunden hatte; da sagte er zu dem Knaben: »Komm, mein Sohn, ich gebe -dir einen Asper; du gibst mir dafür das Stück Kupfer.«</p> - -<p>Der Knabe antwortete: »Ich weiß, was ein Asper ist; brälle einmal wie -ein Esel, und ich gebe dir das Kupferstück.«</p> - -<p>Von seiner Habgier gestachelt, begann der Hodscha zu brällen. Als er -aber innehielt, sagte der Knabe: »Aber Freund, wenn ein Esel wie du -weiß, was ein Dukaten wert ist, warum sollte es denn ein Knabe wie ich -nicht wissen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_184" id="Nanchor_184"></a><a href="#Note_184" class="nanchor">184.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal verließ der Hodscha sein Haus und begann auf der Straße etwas zu -suchen. Seine Frau sah das und fragte ihn: »Was suchst du, Hodscha?«</p> - -<p>Er antwortete: »Ich habe meinen Ring verloren; jetzt suche ich ihn.«</p> - -<p>Sie fragte weiter: »Wo hast du ihn denn verloren?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Drinnen im Hause habe ich ihn fallen lassen.«</p> - -<p>»Ja, warum suchst du dann heraußen?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_100" id="Page_100">100</a></span></p> - -<p>»Drinnen ists finster und heraußen licht. Wollte nur Gott, daß ich ihn -schon wieder gefunden hätte!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_185" id="Nanchor_185"></a><a href="#Note_185" class="nanchor">185.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha sah eines Tages eine Anzahl Bauern herankommen; da streckte -er sich lang auf der Erde aus und blieb unbeweglich. So lag er noch, -als einer von den Bauern hinkam; der, der ihn für tot hielt, ging -zu seinen Gesellen zurück und sagte zu ihnen: »Der arme Hodscha ist -gestorben; wir müssen unter uns für sein Begräbnis sammeln.«</p> - -<p>Sie besteuerten einander und brachten fünfhundert Asper zusammen. Als -sie dann alle um den Hodscha standen, sagten sie: »Um ein Leichentuch -zu kaufen, sind hundert Asper genug; wer will es denn übernehmen, die -vierhundert, die noch übrig bleiben, zu ihm nach Hause zu tragen?«</p> - -<p>Alsbald hob der Hodscha den Kopf und rief: »Gebt nur die vierhundert -Asper her: ich will sie mit Vergnügen nach Hause tragen; so viel habe -ich ja in meinem ganzen Leben nicht in der Hand, geschweige denn im -Besitze gehabt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_186" id="Nanchor_186"></a><a href="#Note_186" class="nanchor">186.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Ach dem, was man erzählt, war einmal ein Kadi in trunkenem Zustande, -als der Sultan Mehemed-Chan von ungefähr bei ihm eintrat. Und der -Sultan sagte zum Kadi: »Fürchtest du nicht Gott und hast du keine Scheu -vor dem Propheten? Ist es denn möglich, daß ein gelehrter Mann und Kadi -seinen weißen Bart also mit Wein besudelt?«</p> - -<p>»Padischah,« antwortete der Kadi, »wenn<span class="pagenum"><a name="Page_101" id="Page_101">101</a></span> meine dürren Hände nicht -zitterten, hätte mein Bart nicht einen Tropfen von meinem Weine -bekommen.«</p> - -<p>Der Padischah fand an dieser Antwort des Kadis ein solches Vergnügen, -daß er ihm eine große Gnade erwies.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_187" id="Nanchor_187"></a><a href="#Note_187" class="nanchor">187.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">Z</span>U der Zeit, wo Harun al Raschid Chalif war, gab sich einer für einen -Propheten aus. Harun ließ seine Ärzte rufen und sagte zu ihnen: »Fühlt -ihm den Puls; wir werden sehn, woher das kommt.«</p> - -<p>Die Ärzte fühlten ihm den Puls und untersuchten ihn; dann sagten sie: -»Er hat Dinge gegessen, die ihm zu Kopf gestiegen sind und ihm den -Verstand verwirrt haben.«</p> - -<p>Harun sagte: »Man bringe ihm vierzig Tage lang leichte Gerichte aus -meiner Küche; wenn es dem Allmächtigen gefällt, wird das eine Änderung -und einen Wechsel in seinem Wesen herbeiführen.«</p> - -<p>So wurde also der angebliche Prophet vierzig Tage lang genährt; und als -sie abgelaufen waren, wurde er dem Chalifen von neuem vorgeführt. Der -Chalif fragte ihn: »Bist du noch immer ein Prophet?«</p> - -<p>Er antwortete: »O Harun, nach den Herrlichkeiten, womit du mich -überhäuft hast, erhebe ich keinen Anspruch mehr, ein Prophet zu sein, -sondern ein Gott.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_188" id="Nanchor_188"></a><a href="#Note_188" class="nanchor">188.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Sultan verließ eines Morgens zu guter Stunde seinen Palast; er zog -in den Krieg. Auf dem Wege sah er, wie ihm ein Musikant ent<span class="pagenum"><a name="Page_102" id="Page_102">102</a></span>gegenkam, -der ein Instrument in der Hand hielt; und der hatte einen scheelen und -halbstarren Blick. Der Sultan versah sich von dieser Begegnung nichts -guten; drum ließ er dem Musikanten vierzig Stockstreiche geben und -ihn in den Kerker werfen. Ein Jahr verstrich, und der Sultan kehrte, -nachdem er sich zahlreiche Länder unterworfen hatte, als Sieger und -ruhmbedeckt in seine Hauptstadt heim. Nun kam ihm der Musikant wieder -ins Gedächtnis; er ließ ihn aus dem Kerker holen und sich ihn vorführen.</p> - -<p>Der Musikant sagte: »Sieh, Herr, nun bist du als Sieger zurückgekommen. -Als ich dir begegnet bin, sah ich im Geiste deine Eroberungen voraus. -›Gott sei gelobt,‹ sagte ich mir, ›daß ich dich sehe,‹ und nahm es als -ein gutes Vorzeichen. Unterdessen, siehe, ist es jetzt ein Jahr, daß -ich im Kerker bin; wie viel Ungemach und Kümmernis habe ich gelitten! -Wer von uns war denn nun eigentlich dem andern ein böser Angang?«</p> - -<p>Der Sultan nahm die Rede des Musikanten in gutem auf, überhäufte ihn -mit Wohltaten und entließ ihn als zufriedenen Mann.</p> - -<p>Es ist, wie man sieht, notwendig, daß sich die Sultane und ihre -Minister derer erinnern, die im Kerker schmachten, und sie sofort, wann -sie ihnen ins Gedächtnis kommen, vor sich rufen.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_189" id="Nanchor_189"></a><a href="#Note_189" class="nanchor">189.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß einmal in Konstantinopel ein Schneider lebte, der eine -besondere Geschicklichkeit zeigte, beim Zuschneiden Tuch zu stehlen. -Eines Tages waren etliche Meister seines Handwerks bei ihm, als man ihm -einen Brokatstoff brachte; um nun zu sehn, wie er es anstelle,<span class="pagenum"><a name="Page_103" id="Page_103">103</a></span> etwas -verschwinden zu lassen, sagten sie zu ihm: »Schneide nur gleich zu.«</p> - -<p>Der durchtriebene Geselle merkte ihre Absicht, ihm eine Falle zu legen, -bemerkte aber auch, daß der Stoff sehr prächtig war; und er sprach bei -sich selber: »Sollte ich es denn nicht verstehn, mir einen Teil dieses -herrlichen Brokats anzueignen?« Indem er dieser Betrachtung nachhing, -überzeugte er sich, daß die andern Meister kein Auge von dem Stoffe -verwandten. Da ließ er, ohne sich vom Flecke zu rühren, einen Wind. Die -andern, die auf dem Diwan saßen, begannen so herzlich zu lachen, daß -sie auf den Rücken fielen; und der Schelm ließ, ohne einen Augenblick -zu verlieren, ein Stück Stoff verschwinden.</p> - -<p>Sie schrien: »Haha, Meister, du bist also nicht nur ein Schneider, -sondern auch ein Schalk; jetzt aber soll unsere Aufmerksamkeit nur dem -Schneider gehören.«</p> - -<p>Er ließ einen zweiten Wind. Wieder begannen sie zu lachen, und ein -zweites Stück Stoff ging den Weg des ersten.</p> - -<p>Nun sagten sie: »Meister, das Spiel mag noch einmal angehn, dann muß -aber Schluß sein; sonst platzen wir noch.«</p> - -<p>Und der verschmitzte Bursche antwortete: »Ich würde euch ja wirklich -gern euern Willen tun; sollte ich es aber noch ein drittes Mal machen, -so würde der Stoff nicht mehr für einen Kaftan reichen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_190" id="Nanchor_190"></a><a href="#Note_190" class="nanchor">190.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inem Schneider träumte, daß der Tag des jüngsten Gerichtes gekommen -sei; er wurde auf dem Platze herumgeführt, und am Halse<span class="pagenum"><a name="Page_104" id="Page_104">104</a></span> hingen ihm -alle die Tuchstücke, die er gestohlen hatte. Als er erwachte, zitterte -er vor Furcht. Es wurde Morgen und er ging in seine Werkstatt; dort -erzählte er seinen Traum den Gesellen und sagte ihnen: »Wenn ich mich -wieder einmal nicht beherrschen kann, und wenn ihr seht, daß ich ein -Stück Stoff für mich nehme, so sagt zu mir: ›Meister, denk an den -Kragen.‹ Mir wird dann die Erinnerung wiederkehren, und ich werde -nichts unterschlagen.«</p> - -<p>Einige Zeit darauf brachten ihm etliche Leute einen herrlichen Stoff; -er konnte der Versuchung nicht widerstehn und ließ geschickt ein Stück -unter den Augen der Eigentümer verschwinden. Da schrie auch schon ein -Geselle: »Meister, denk an den Kragen.«</p> - -<p>Aber er erwiderte: »Was habe ich mich daran zu erinnern? ein Stück wie -das war gar nicht dabei.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_191" id="Nanchor_191"></a><a href="#Note_191" class="nanchor">191.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Schneider verkaufte die Stücke Tuch, die er stahl, einem alten -Schuft von einem Juden. Nun kam einmal einer, der sich bei ihm hatte -einen Kaftan machen lassen, und machte ihm einen Auftritt, weil er ihm -Stoff gestohlen habe.</p> - -<p>Aber der Schneider antwortete: »Ich habe den Stoff nicht; der alte -jüdische Schuft, der hat ihn.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_192" id="Nanchor_192"></a><a href="#Note_192" class="nanchor">192.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ine Kaufmannsfrau benutzte einmal die Zeit, wo ihr Gatte im -Tidscharet<a name="FNanchor_93_93" id="FNanchor_93_93"></a><a href="#Footnote_93_93" class="fnanchor">93</a> war, um ihre Gebete zu verrichten. Dabei entwischte ihr -ein<span class="pagenum"><a name="Page_105" id="Page_105">105</a></span> Wind, aber sie wußte nicht ganz genau, ob es wirklich ein Wind -gewesen sei oder ob nicht vielleicht das Geräusch von einem Seufzer -hergerührt habe, den sie im Gebete ausgestoßen hatte. Darum ging sie -um Rat zu einem weisen Greise; sie erzählte ihm den Vorfall und bat um -Auskunft. Der Greis ließ nun auch einen Wind und fragte sie: »War es so -ein Geräusch?«</p> - -<p>»Nein,« antwortete sie, »es war stärker.«</p> - -<p>Er ließ einen zweiten; »War es so?«</p> - -<p>»Es war noch stärker.«</p> - -<p>Da schrie der Greis: »Jetzt geh aber zum Teufel! ich habe mich -beschissen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_193" id="Nanchor_193"></a><a href="#Note_193" class="nanchor">193.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß einmal ein Mann in Konstantinopel zum Kadi von -Jerusalem bestimmt worden ist. Er traf ein Übereinkommen mit einem -Schiffsherrn und bestieg mit seinem ganzen Gefolge das Schiff. Eben -wollte man die Anker lichten und in die See stechen, als ein Jude -daherkam und an Bord ging; er brachte zwei Körbe mit, die dem Anscheine -nach nichts sonst als Kleider enthielten, und bat den Kadi, sie -mitzunehmen. Der Kadi hieß den Juden, sie einem aus seinem Gefolge, der -dabeistand, zu übergeben. Als sich der Jude entfernt hatte, sah der -andere, daß in den Körben eine Menge Pasterma<a name="FNanchor_94_94" id="FNanchor_94_94"></a><a href="#Footnote_94_94" class="fnanchor">94</a> war, und schnitt sich -sofort ein Stück ab; da er es nach seinem Geschmacke fand, versäumte -er nicht, auf der ganzen Reise davon zu essen, so daß schließlich, als -sie im Hafen von Jaffa ankamen, nicht ein Stückchen davon mehr da war.<span class="pagenum"><a name="Page_106" id="Page_106">106</a></span> -Alle Reisenden stiegen aus und gelangten glücklich nach Jerusalem.</p> - -<p>Der Diener des Kadis machte sich zwar Vorwürfe, daß er das Pasterma des -Juden gegessen hatte, tröstete sich aber damit, daß er sich vornahm, -ihn auf die eine oder die andere Weise schadlos zu halten. Unterdessen -kam schon der Jude herbei, und er sagte zu ihm: »Du, ich muß mit dir -reden; mir ist etwas ärgerliches zugestoßen, das dich gewissermaßen -angeht: mit einem Wort, ich habe das Pasterma gegessen, das in deinen -Körben war. Sag mir, welchen Preis du dafür haben willst oder wie wir -uns sonst auseinandersetzen sollen.«</p> - -<p>Bei dieser Rede begann der Jude zu wimmern und sich den Bart zu raufen; -alsbald versammelte sich eine Menge Leute um sie und man fragte den -Juden: »Was gibt es denn, Jude?«</p> - -<p>Für einen Augenblick hörte der Jude auf zu weinen, sich den Bart zu -raufen und zu heulen, freilich ohne daß er etwas gesagt hätte; sofort -aber begann er sich wieder auf den Kopf zu schlagen und den Bart zu -raufen. Dann stieß er einen Schrei aus, packte den andern beim Kragen -und schleppte ihn vor den Richter.</p> - -<p>Der fragte seinen Diener: »Was hast du dem Menschen da genommen?«</p> - -<p>Der Diener antwortete: »Gnädiger Herr, der Jude ist mit uns zu Schiffe -gestiegen; er hatte eine gewisse Menge Pasterma bei sich. Davon habe -ich jeden Tag etwas gegessen, so daß bei unserer Ankunft in Jaffa -nichts mehr da war. Ich habe ihm die Sache erklärt und habe ihm zur -Entschädigung Geld geboten; aber anstatt meinen<span class="pagenum"><a name="Page_107" id="Page_107">107</a></span> Vorschlag anzunehmen, -rauft er sich Haare und Bart aus und hängt mir einen Rechtshandel an.«</p> - -<p>Nun sagte der Richter: »Sprich, Jude, was beanspruchst du?«</p> - -<p>»Gnädiger Herr,« sagte der Jude, »der Mann hat mir in dem, was auf dem -Schiffe war, einen unersetzlichen Schaden zugefügt.«</p> - -<p>»Weiter,« sagte der Kadi, »damit wir sehn, worum es sich handelt.«</p> - -<p>»Herr,« sagte der Jude, »mein Vater, der ein reicher Kaufmann war, -war erkrankt; als es nun ans Sterben ging, hat er mir nachdrücklichst -ans Herz gelegt, ihn in Jerusalem zu begraben. Dazu habe ich kein -leichteres Mittel gefunden, als sein Fleisch von den Knochen zu lösen, -Pasterma daraus zu machen und es in Körben zu verpacken. Als ich aber -das väterliche Pasterma zurückgefordert habe, hat sich herausgestellt, -daß alles aufgegessen ist, alles sage ich, bis auf den letzten Bissen.«</p> - -<p>Der Kadi sah, daß in diesem Falle nichts zu machen war; er schickte den -Juden weg und sprach seinen Diener ledig.</p> - -<p>Das also erzählt man von dem Rechtshandel, in dem ein Mann aufgetreten -ist, der einen Juden ganz und gar aufgegessen hat.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_194" id="Nanchor_194"></a><a href="#Note_194" class="nanchor">194.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war einmal in Konstantinopel beim Iki-Kapu im Viertel Kara-Agadsch -ein Gassenjunge, Akinedschi-Sadeh mit Namen, der es gar trefflich -verstand, auf eine bissige Rede schlagfertig zu antworten.</p> - -<p>Eines Tages verschloß einer seinen Laden und brachte innen das -Schlagtürchen an. Akinedschi<span class="pagenum"><a name="Page_108" id="Page_108">108</a></span> ging hin und klopfte an das Türchen. Der -andere sagte: »Was willst du?«</p> - -<p>»Komm näher; ich muß dir etwas sagen.«</p> - -<p>Daraufhin öffnete der andere das Türchen und sagte: »Was mußt du mir -sagen?«</p> - -<p>Akinedschi antwortete: »Ich habe ein Verhältnis mit deiner Mutter; sag -es aber niemand.«</p> - -<p>»Und du, bist du nicht der Sohn einer Hure, die man ruft, wenn man sie -braucht?«</p> - -<p>»Das ist eine Lüge,« antwortete Akinedschi; »meine Mutter ist ja nicht -die deinige.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_195" id="Nanchor_195"></a><a href="#Note_195" class="nanchor">195.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal hörte einer predigen: »Wenn man bei Einbruch der Nacht seine -eheliche Pflicht erfüllt, so wird das belohnt werden wie die Opferung -eines Schafes. Geschieht es bei Tage, so wird es so viel gelten wie die -Freilassung eines Sklaven. Und um Mitternacht wird es belohnt werden -wie die Opferung eines Kamels.«</p> - -<p>Der Zuhörer erzählte diese Rede, als er heimgekommen war, seiner Frau. -Die Nacht kam und sie legten sich mitsammen nieder, und schon fühlte -sich die Frau vom Verlangen gepackt. »Komm,« sagte sie zu ihrem Manne, -»wir wollen den Lohn gewinnen, der für den Beginn der Nacht festgesetzt -ist.« »Meinetwegen,« sagte der Mann; und er befriedigte sie.</p> - -<p>Um Mitternacht fühlte sie sich wieder aufgelegt und sagte zum Manne: -»Wach auf, Mann, damit wir den Vorteil der Opferung eines Kamels -erwerben.« Der Mann ermunterte sich und stillte ihr Begehren von neuem.</p> - -<p>Als der Morgen anbrach, sagte sie, noch immer stark erregt: »Auf, Mann; -wir wollen den<span class="pagenum"><a name="Page_109" id="Page_109">109</a></span> Preis gewinnen, der für die Freilassung eines Sklaven -gilt.«</p> - -<p>Aber nun sagte der Mann: »Gewinne ihn dadurch, daß du zuerst mich -freiläßt, der ich ja dein Sklave bin.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_196" id="Nanchor_196"></a><a href="#Note_196" class="nanchor">196.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages pflückte Mewlana Dschami<a name="FNanchor_95_95" id="FNanchor_95_95"></a><a href="#Footnote_95_95" class="fnanchor">95</a> in seinem Garten Pfirsiche, -als der Sultan Husejn Bähadur zu ihm kam, begleitet von einem -Kämmerling und seinem jungen Liebling Tschokdar. In diesem Augenblicke -hatte Mewlana Dschami vier Pfirsiche in der Hand; davon bot er sofort -einen dem Padischah an, einen dem Kämmerling und zwei Tschokdar.</p> - -<p>Nun sagte der Sultan: »Warum hast du uns zweien jedem nur einen -Pfirsich gegeben, dem Knaben aber zwei?«</p> - -<p>»Ich habe ihm nur einen gegeben,« antwortete Mewlana Dschami; »der -andere ist nur geborgt<a name="FNanchor_96_96" id="FNanchor_96_96"></a><a href="#Footnote_96_96" class="fnanchor">96</a>.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_197" id="Nanchor_197"></a><a href="#Note_197" class="nanchor">197.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Narr gab sich für einen Propheten aus; er wurde festgenommen und -vor den Sultan geführt. Der Sultan verhörte ihn in Gegenwart des Kadis -und sagte dann zu diesem: »Der Mensch da ist von einer abgeschmackten -Anmaßung; was soll mit ihm nach dem Worte Gottes geschehn?«</p> - -<p>Der Kadi antwortete: »Wenn er hartnäckig bei seiner Behauptung bleibt -und sich sie zu widerrufen weigert, soll er zum Tode verurteilt -werden.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_110" id="Page_110">110</a></span></p> - -<p>Nun sagte der Sultan zu dem Angeklagten: »Da du sagst, du seist ein -Prophet, so laß uns ein Wunder sehn.«</p> - -<p>Der angebliche Prophet antwortete: »Man bringe mir einen scharfen -Säbel.«</p> - -<p>»Was willst du damit?«</p> - -<p>»Dem Kadi den Kopf abschlagen; dann werde ich ihn vom Tode erwecken.«</p> - -<p>Den Kadi erfaßte ein ungeheuerer Schrecken und er begriff die Absicht -des Propheten; er verlor den Kopf und schrie: »Ach, Freund, ich bekehre -mich als der erste zu deiner Lehre; nimm mich auf in die Zahl der -Stifter.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_198" id="Nanchor_198"></a><a href="#Note_198" class="nanchor">198.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">W</span>Ieder einmal gab sich einer für einen Propheten aus; er wurde vor den -Padischah geführt und der fragte ihn: »Ist es wahr, daß du Anspruch auf -die Würde eines Propheten erhebst?«</p> - -<p>»Ja,« antwortete der Narr.</p> - -<p>»Gut,« fuhr der Sultan fort; »laß uns ein Wunder sehn.«</p> - -<p>»Sag mir, was du wünschest.«</p> - -<p>In diesem Augenblicke brachte ein Diener dem Herrscher ein Schloß, daß -man mit elf Schlüsseln nicht hatte aufsperren können; sofort sagte der -Sultan zu dem Angeklagten: »Gut; sperre uns dies Schloß ohne Schlüssel -auf.«</p> - -<p>»Habe ich mich«, sagte der Wahnwitzige, »einen Propheten genannt oder -einen Schlosser?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_199" id="Nanchor_199"></a><a href="#Note_199" class="nanchor">199.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß ein Muselman, der sein ganzes Leben lang die -Vorschriften Mohammeds beobachtet gehabt hat, auf einmal im Rama<span class="pagenum"><a name="Page_111" id="Page_111">111</a></span>san -mit den Juden gegessen hat. Er sagte, er habe sich zu ihrem Glauben -bekehrt; aber im Bairam sagte er zu ihnen, er sei nicht mehr ihr -Glaubensgenosse. Da schrien die Juden: »Was soll das heißen? bist du -nicht einer der unsern?«</p> - -<p>»Was?« schrie der Bekehrte; »ich war dreißig Jahre im moslimischen -Glauben, ohne ein richtiger Mohammedaner werden zu können, und ein Jude -sollte ich werden können in dreißig Tagen? Das ist unmöglich.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_200" id="Nanchor_200"></a><a href="#Note_200" class="nanchor">200.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">Z</span>U Nasreddin, dem Hodscha, kam einmal einer und bat ihn, ihn zu -beherbergen. Nun herrschte beim Hodscha eine solche Dürftigkeit, daß -sogar die Mäuse vor Hunger ausgerissen waren. Als die Nacht kam, -richtete der Reisende an den Hodscha die Frage, wo sie sich nach dem -Abendessen schlafen legen würden. Der Hodscha antwortete: »Gegessen -haben wir schon, bevor du gekommen bist; willst du dich jetzt -niederlegen?«</p> - -<p>Der Fremde lag noch nicht lange, als er den Hodscha anrief und sagte: -»Gib mir eine Decke; mich friert sehr.«</p> - -<p>Nasreddin antwortete: »Habe ich denn eine, die ich dir geben könnte? es -ist übrigens nicht so kalt, daß du zittern könntest.«</p> - -<p>»Schon gut,« antwortete der Fremde, nachdem er einen Augenblick -gezögert hatte.</p> - -<p>Aber der Hodscha begann zu überlegen; schließlich sagte er: »Ich habe -eine Leiter; willst du sie?«</p> - -<p>»Bring sie meinetwegen; es liegt ja nichts daran.«</p> - -<p>Der Hodscha brachte die Leiter und legte sie<span class="pagenum"><a name="Page_112" id="Page_112">112</a></span> auf ihn. Aber bald -sagte der Gast, dem noch immer nicht recht warm werden wollte: »Denk -ein wenig nach; vielleicht hast du doch noch etwas, was du mir geben -könntest.«</p> - -<p>Nach einem Augenblicke schrie der Hodscha: »Du hast recht; ich habe -noch einen Trog: was sagst du dazu?«</p> - -<p>»Bring ihn immerhin.«</p> - -<p>Nasreddin holte den Trog, der noch ganz voll Wasser war, und setzte ihn -auf die Leiter. Als sich aber der Gast, den das Gewicht der zwei Dinge -drückte, umdrehn wollte, kippte der Trog um und goß seinen Inhalt aus. -Der also überschwemmte rief den Hodscha von neuem an und schrie: »Nimm -die Decken weg; ich bin schon ganz naß.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_201" id="Nanchor_201"></a><a href="#Note_201" class="nanchor">201.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Uf einer Reise, die er, um etwas zu lernen, unternommen hatte, kam -der Hodscha einmal in ein Land, dessen Bewohner den Brauch hatten, auf -ihren Häusern für jeden Krug voll Gold, den sie besaßen, je eine Fahne -aufzuziehen; man sah also Häuser mit einer, zwei, drei, vier und fünf -Fahnen. Nachdem der Hodscha dort ein Jahr lang gelebt hatte, füllte er -mehrere Töpfe mit Kieseln und pflanzte für jeden eine Fahne auf. Nun -war es weiter in diesem Lande Sitte, daß im Bairam einer den andern -einlud, und so kam die Reihe auch an den Hodscha. Nach dem Mahle ging -man ins Bad; seine Gäste bemerkten die Töpfe, fanden sie aber alle voll -Kiesel. Und sie sagten zu ihm: »Aber Hodscha, da sind ja nur Steine -drinnen?«</p> - -<p>»Ob es Gold ist,« antwortete der Hodscha,<span class="pagenum"><a name="Page_113" id="Page_113">113</a></span> »oder Steine, das läuft auf -dasselbe hinaus, wenn es nur dazu da ist, um in den Töpfen zu bleiben.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_202" id="Nanchor_202"></a><a href="#Note_202" class="nanchor">202.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N der Fastenzeit des Bairams wurde ein Kalender gefragt: »An welchen -Tagen in diesem Monat ißt man und an welchen nicht?«</p> - -<p>Scheinheilig antwortete er: »Ich weiß es nicht, an welchem Tage man -fastet; denn ich esse nur einmal im Monat.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_203" id="Nanchor_203"></a><a href="#Note_203" class="nanchor">203.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Arzt fühlte einem Kalender den Puls; der Kalender war aber gewohnt, -dieses einschläfernde Mittel, das Bhang heißt, zu gebrauchen. Der Arzt -erkannte leicht, daß seine ganze Krankheit nur der Hunger war; drum -ließ er alsbald eine Schüssel Pilaf bereiten und setzte sie dem armen -Teufel vor.</p> - -<p>Nachdem der alles aufgegessen hatte, schrie er: »O du gütiger Arzt, -ich kenne noch zwanzig andere Kalender, die an derselben Krankheit -leiden wie ich; ich will sie dir bringen und du kannst an ihnen die -Wirksamkeit deiner Arznei versuchen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_204" id="Nanchor_204"></a><a href="#Note_204" class="nanchor">204.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kam ein Arzt auf seinem Wege an einer Begräbnisstätte -vorbei; alsbald schloß er die Augen. Sein Sohn fragte ihn: »Warum tust -du so?«</p> - -<p>Der Arzt antwortete: »Ich will es vermeiden, die zu sehn, die hier -sind; denn hier sind die begraben, die an meinen Tränkchen gestorben -sind.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_114" id="Page_114">114</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_205" id="Nanchor_205"></a><a href="#Note_205" class="nanchor">205.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha war zum Lehrer und Hofmeister des Sohnes des Königs -bestellt worden. Nun empfahl er sich bei dem Prinzen regelmäßig, wann -zum Mittagsgebete gerufen wurde. Einmal aber fuhr der Hodscha trotz -diesem Rufe mit der Brille auf der Nase fort zu lesen; da sagte der -Prinz: »Es ist das Zeichen zum Gebete gegeben worden; wir sind jetzt -frei.«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Ich habe es nicht gehört.«</p> - -<p>»Wenn das so ist,« sagte der Prinz, »dann hättest du die Brille über -die Ohren nehmen sollen statt über die Augen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_206" id="Nanchor_206"></a><a href="#Note_206" class="nanchor">206.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages wurde ein junger Geck, Desdar Oglu mit Namen, von einem -reichen Manne zu Tische geladen. Es wurde aber weder Pilaf, noch -Fleisch aufgetragen, sondern nur eine Suppe, bei der man mit dem Reis -sehr sparsam umgegangen war; und der Geck fragte recht unschicklich: -»Was für eine Suppe ist das?«</p> - -<p>Darauf antwortete ihm einer: »Der Herr pflegt wohl häufig auf die Jagd -zu gehn? Hunde hat er ja genug.«</p> - -<p>»Freilich,« antwortete Desdar Oglu, »ich habe mehr als ich brauchte: -der eine jagt das Rebhuhn, der andere die Wachtel, ein dritter das -Haselhuhn.«</p> - -<p>Und der Schalk sagte weiter: »Da fehlt dir noch immer einer.« -»Welcher?« »Einer, der in dieser Suppe Reis aufspüren würde.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_207" id="Nanchor_207"></a><a href="#Note_207" class="nanchor">207.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kam heim und sagte zu seiner Frau: »Koch uns heute einen -Pilaf, damit wir uns wohl gesättigt schlafen legen können;<span class="pagenum"><a name="Page_115" id="Page_115">115</a></span> heute fühle -ich mich einmal frei von aller Traurigkeit.«</p> - -<p>Die Frau kochte den Pilaf; sie aßen ihn und gingen zu Bette. Kaum lagen -sie aber, als an die Tür gepocht wurde. Der Hodscha sagte zu seiner -Frau: »Geh, sieh nach, wer es ist.«</p> - -<p>Die Frau ging zur Tür und sagte: »Wer ist da?«</p> - -<p>»Meine Eselin hat geworfen,« sagte ein Nachbar; »aber das Junge hat -weder Schwanz noch Ohren.«</p> - -<p>Nun fragte der Hodscha: »Was gibts denn?« und die Frau antwortete: »Uns -geht es eigentlich nichts an; der Nachbar ist da: seine Eselin hat ein -Junges ohne Schwanz und Ohren geworfen.«</p> - -<p>Darauf sagte der Hodscha: »Ich kann nicht mehr liegen bleiben; meine -Ruhe ist weg.«</p> - -<p>»Was beschäftigt dich denn so sehr?«</p> - -<p>»Wenn dieser Esel«, sagte der Hodscha, »zwei oder drei Jahre alt wird, -und man führt ihn ins Holz, und wenn dann der Weg kotig ist, wo soll -denn der Dreck an ihm haften bleiben, ohne Schwanz und Ohren, wie er -ist? Das bringt mich um meine Ruhe; stehn wir auf, Weib.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_208" id="Nanchor_208"></a><a href="#Note_208" class="nanchor">208.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ging einmal an den Rand eines Baches und befriedigte ein -gewisses Bedürfnis; dann sah er, wie das, dessen er sich entledigt -hatte, wegschwamm. Da schrie er: »Das Ende der Welt kommt heran und -darüber kann es keinen Zweifel geben; denn das unreine Ding da lehrt -uns schwimmen und über das Wasser zu setzen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_116" id="Page_116">116</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_209" id="Nanchor_209"></a><a href="#Note_209" class="nanchor">209.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wurde gefragt: »Wann wird denn der Tag des Tumultes, der -geweissagt ist, kommen?«</p> - -<p>»Von welchem Tumult sprecht ihr?« antwortete der Hodscha; »von dem -großen oder von dem kleinen?«</p> - -<p>»Was heißt das, der große und der kleine?«</p> - -<p>»Der kleine ist der, den meine Frau macht; der große kommt, wenn ich -zornig werde.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_210" id="Nanchor_210"></a><a href="#Note_210" class="nanchor">210.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages gingen der Sultan Murad und Husejn Pascha, der Narr, als -Derwische verkleidet, den Bosporus entlang. Als sie an einen Ort -kamen, wo die Leute zu lustwandeln pflegten, bekamen sie Lust auf -Kaffe. Husejn Pascha sagte: »Da wir kein Feuer haben, will ich Holz -sammeln gehn.« Als er es gebracht hatte, schichtete es der Sultan auf -und begann das Feuer anzufachen; da er aber zerstreut war, ließ er -es zu viel brennen. Husejn Pascha bemerkte das und schrie, wie er es -mit seinem Knechte getan hätte, um ihn zur Achtsamkeit zu mahnen: »Du -Sklavenbengel, du Hurensohn!«, ohne zu denken, daß er damit auf die -Abstammung der Sultane anspielte, die alle Kinder von Sklavinnen waren.</p> - -<p>»Dein Glück,« sagte der Padischah, »daß du das im Scherze gesagt hast; -sonst hätte ich dich getötet.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_211" id="Nanchor_211"></a><a href="#Note_211" class="nanchor">211.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In junger Mann ohne Erfahrung hatte auf einer Reise eine kleine -Auswahl chinesischen Porzellans gekauft. Im Hafen angelangt und eben -im Begriffe sich auszuschiffen, faßte er den<span class="pagenum"><a name="Page_117" id="Page_117">117</a></span> Plan, sein Porzellan -wegtragen zu lassen, ohne den Träger für seine Mühe zu bezahlen. Er -sagte zu einem Träger: »Was für ein Landsmann bist du?«</p> - -<p>Der antwortete: »Ich bin ein Anatolier und aus Tasch-Köprü.«</p> - -<p>»Aha,« dachte der junge Mann, »ein Dummkopf von einem Türken.« Und er -sagte zu ihm: »Wenn du mir diesen Pack in mein Karawanserai trägst, so -werde ich dir drei gute Ratschläge geben.«</p> - -<p>»Einverstanden,« antwortete der Türke dem schlauen Gesellen. Er nahm -die Last auf und trug sie in das Karawanserai; als er dort ein paar -Stufen emporgestiegen war, sagte er: »Nun höre ich.«</p> - -<p>Der andere sagte: »Wenn man dir sagt, daß der Hunger der Sättigung -vorzuziehen sei, so glaube es nicht.«</p> - -<p>»Ich verstehe,« sagte der Träger und ging wieder ein paar Stufen -weiter; dann sagte er: »Was hast du mir noch zu sagen?«</p> - -<p>»Wenn man dir sagt, die Armut sei besser als der Reichtum, so glaube es -nicht.«</p> - -<p>Der Träger ging weiter und bat ihn nach einigen Stufen wieder, zu -sprechen.</p> - -<p>»Zum dritten: wenn man dir sagt, daß es besser ist, zu Fuße zu gehn als -zu reiten, so glaube es nicht; das sind die Ratschläge, die ich dir zu -geben habe.«</p> - -<p>Der Träger stieg die Treppe vollends hinauf; und als er oben war, warf -er seine Last hinunter.</p> - -<p>Der junge Mann schrie: »Was machst du da?«</p> - -<p>Und der Träger sagte: »Wenn man dir sagt,<span class="pagenum"><a name="Page_118" id="Page_118">118</a></span> daß in dem Pack da ein -einziges Stück ganz ist, so glaube es nicht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_212" id="Nanchor_212"></a><a href="#Note_212" class="nanchor">212.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß Nasreddin-Effendi einen Bruder hatte; sie waren beide -unbeweibt, verlangten aber zu heiraten. Schließlich fanden sie zwei -Mädchen nach ihren Wünschen; sie heirateten beide, und jeder gründete -einen Hausstand. Nun kam einmal der Bruder des Hodschas zu diesem auf -Besuch; da sah er, daß des Hodschas Frau fröhlich war, lachte und -scherzte, während die seinige außerordentlich ernst war. Und er sagte -zu Nasreddin: »Du bist mein Bruder; sei also so gut und sage mir, wie -du es angestellt hast, daß deine Frau so vergnügter Laune ist: ich will -es dann mit der meinigen ebenso machen.«</p> - -<p>»Umsonst verrate ich es dir nicht,« sagte der Hodscha; »wenn du mir -aber einen vollständigen Anzug gibst, so will ich es zuwege bringen, -daß sie lacht.«</p> - -<p>Der Bruder sagte: »Das verspreche ich dir.«</p> - -<p>Und der Hodscha fuhr fort: »Lade mich also an einem Abende ein. Nachdem -du ein bißchen verweilt hast, so laß dich wegholen; befiehl aber deiner -Frau, daß sie sich nicht eher schlafen lege als ich, was immer ich -sagen würde und wie dringlich auch meine Aufforderungen seien. Wann du -ihr das gesagt hast, geh weg.«</p> - -<p>Der Bruder lud den Hodscha vereinbartermaßen ein; nach dem Rufe zum -Abendgebete waren sie alle drei beisammen, als der Hausherr, wie -abgemacht, geholt wurde. Er erteilte seiner Frau die besprochenen -Anordnungen und ging<span class="pagenum"><a name="Page_119" id="Page_119">119</a></span> weg. Von nun an sprach der Hodscha kein Wort -mehr mit seiner Schwägerin, mit der er ganz allein war; sie wurde es -bald müde, auf unbestimmte Zeit aufbleiben zu sollen, und verspürte -die ersten Anzeichen der Schläfrigkeit. Drum sagte sie zum Hodscha: -»Gestatte, Effendi, daß dir ein Bett bereitet wird; du wirst dich ein -wenig ausruhen.«</p> - -<p>Aber der Hodscha antwortete: »Ich will nicht schlafen.«</p> - -<p>»Warum denn nicht?«</p> - -<p>»Ich fürchte, daß, wann ich schlafe, die Mäuse kommen und mir den Kopf -fressen.«</p> - -<p>»Und wie weichst du dem aus, wenn du zu Hause bist?«</p> - -<p>»Wann ich zu Hause schlafen gehe, lege ich meinen Kopf in die Hände -meiner Frau und sie läßt das Licht brennen; geht sie dann später selber -schlafen, so nimmt eine Sklavin ihre Stelle ein.«</p> - -<p>Seine Schwägerin sagte: »Wir werden dasselbe tun.« Augenblicklich -bereiteten die Sklavinnen ein Bett und die Frau setzte sich nieder -und nahm den Kopf des Hodschas in ihre Hände; da sie dessen bald müde -wurde, rief sie eine ihrer Sklavinnen und übergab ihr dieses Geschäft. -Bald darauf schliefen die Herrin und die andern Frauen ein. Nun stand -der Hodscha leise auf, blies das Licht aus, nahm seinen Sik heraus, gab -ihn der Sklavin in die Hand, legte sich nieder und begann zu piepen wie -eine Maus. Auf das Geräusch erwachte seine Schwägerin; da sah sie, daß -das Licht erloschen und die Sklavin eingeschlafen war. »Nichtsnutziges -Ding,« schrie<span class="pagenum"><a name="Page_120" id="Page_120">120</a></span> sie, »wie kannst du schlafen? Jetzt werden die Mäuse den -Kopf des Effendis fressen.«</p> - -<p>Die Sklavin antwortete: »Ich weiß nicht, ob das nicht schon geschehn -ist; er ist schon ganz klein.«</p> - -<p>Die Herrin begann das junge Mädchen zu beschimpfen; als sie aber -das Licht anzündete, sah sie, was die Sklavin in der Hand hatte. -In demselben Augenblicke sprang der Hodscha auf, lief zur Tür und -ließ seinen Bruder eintreten, und der sah nun, wie seine Frau aus -vollem Halse lachte und keines Wortes fähig war. Da er aus ihr nichts -herausbringen konnte, ging er wieder zum Hodscha, der draußen geblieben -war, und fragte ihn: »Was hast du denn also getan?«</p> - -<p>»Ach,« sagte der Hodscha, »wenn du das ganze gesehn hättest, du hättest -wohl lachen müssen bis zu deinem letzten Stündlein.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_213" id="Nanchor_213"></a><a href="#Note_213" class="nanchor">213.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages versammelten sich die Mäuse, um Rat zu halten, und sie -sagten: »Was werden wir noch alles von der Katze leiden müssen, wenn -wir kein Mittel entdecken, um uns vor ihr zu schützen?« Nachdem jede -gesprochen hatte, überwog der Rat, ein Glöckchen zu verfertigen und -es der Katze um den Hals zu hängen; »wenn wir das Geklingel hören,« -dachten sie, »wollen wir Reißaus nehmen.«</p> - -<p>»Ich liefere das Stückgut,« sagte die eine. »Ich die Kohle,« sagte die -andere. »Ich das Kupfer,« sagte die dritte. Nur eine alte Maus verhielt -sich ganz still, bis die andern sagten: »Rede doch auch du; du hast ja -in diesem Lande schon so viele Jahre verrinnen sehn.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_121" id="Page_121">121</a></span></p> - -<p>Da sagte die alte Maus: »Ihr habt bei euerer Überlegung etwas -wesentliches vergessen: ich bin bereit, das Glöckchen ganz zu liefern; -aber wer von euch wird es der Katze an den Hals hängen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_214" id="Nanchor_214"></a><a href="#Note_214" class="nanchor">214.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inst wurde ein bejahrter Christ Muselman. Sechs Monate nach seiner -Bekehrung führte ihn der Gebetsaufseher vor den Kadi und klagte ihn -an, er erfülle nicht die verordneten Gebete; der Kadi, der derselbe -war, in dessen Hände der Greis abgeschworen hatte, fragte ihn: »Warum -unterziehst du dich nicht den vorgeschriebenen Gebeten?«</p> - -<p>»Effendi,« antwortete der Angeklagte, »in deiner Gegenwart war es, -daß ich meinem alten Glauben entsagt habe, und du hast damals zu mir -gesagt: ›Nun bist du rein aller Sünden; du bist jetzt so, als ob du ein -zweites Mal aus dem Mutterleibe gekommen wärest.‹«</p> - -<p>Der Kadi antwortete: »Das sind meine Worte.«</p> - -<p>Und der Greis fuhr fort: »Freilich, und seither sind nicht mehr als -sechs Monate verstrichen; betet denn ein Kind in diesem Alter?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_215" id="Nanchor_215"></a><a href="#Note_215" class="nanchor">215.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">Z</span>Wei Leute führten eines Rinds halber einen Rechtshandel. Jeder -ging, ohne daß es der andere gewußt hätte, zum Kadi und drückte ihm -zweihundert Asper in die Hand, um ihn sich geneigt zu machen. Als -dann der Spruch gefällt werden sollte, erschienen die Streitenden und -brachten das Rind mit; und der Kadi fragte den, der es hielt: »Wieviel -ist das Rind wert?«</p> - -<p>»Vierhundert Asper,« war die Antwort.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_122" id="Page_122">122</a></span></p> - -<p>Da sagte der Kadi: »Wenn dem so ist, was brauchen wir uns weiter damit -zu beschäftigen? Jeder von euch hat mir zweihundert Asper gegeben; -damit ist also die Sache erledigt.«</p> - -<p>Die beiden Gegner befragten einander, als sie weggingen, und vernahmen -also, daß sie jeder dem Kadi ein Geschenk von zweihundert Asper gemacht -hatten; und sie sagten: »Es hat keinen Sinn, den Streit weiterzuführen; -das Rind hat ja schon der Kadi aufgegessen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_216" id="Nanchor_216"></a><a href="#Note_216" class="nanchor">216.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war einmal einer, der fühlte, daß er krank war; da sich sein Zustand -verschlimmerte, ließ er einen Arzt rufen. Der Arzt untersuchte ihn und -sagte ihm, daß ihm in diesem Falle ein einjähriger Essig gut tun würde. -Der Kranke ging also, um einen Freund darum zu bitten, und der sagte: -»Es trifft sich gut, daß ich gerade einen solchen habe.«</p> - -<p>Einer, der vorbeiging, hatte ihr Gespräch gehört; deshalb sagte er: -»Bruder, möchtest du nicht die Güte haben, mir auch etwas von diesem -Essig zu geben?«</p> - -<p>Und der Freund antwortete: »Hätte ich einem jeden gegeben, der Bedarf -danach gehabt hätte, so wäre er kein Jahr alt geworden.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_217" id="Nanchor_217"></a><a href="#Note_217" class="nanchor">217.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Sultan und Chalif von Bagdad pflegte die Verse, die ihm gebracht -wurden, abzuwägen und nach ihrem Gewichte die Dichter zu bezahlen. Nun -verfaßte ein Dichter, der diese Gewohnheit des Chalifen nicht kannte, -einen Lobgesang auf ihn in der Absicht, ihn ihm zu überreichen. Da -sagte ihm einer: »Du machst dir<span class="pagenum"><a name="Page_123" id="Page_123">123</a></span> umsonst viel Mühe; weißt du denn -nicht, wie es unser Padischah zu halten pflegt? Er bezahlt die Dichter -nach dem Gewichte ihrer Werke.«</p> - -<p>»Danke schön,« sagte der Dichter; und er schrieb ein Gedicht auf -einen großen Marmorblock. Den ließ er von Leuten, die ihn an einem -Barren aufhängten, zum Palaste bringen und ging selbst mit, um ihn -dem Padischah darzubringen. Der Padischah, der sofort sah, worum es -sich handelte, sagte zu seinem Wesir: »Jetzt gilt es, sich auf eine -anständige Art aus dem Handel zu ziehen.«</p> - -<p>»Wie das?« fragte der Wesir.</p> - -<p>»Wir werden uns«, antwortete der Chalif, »mit tausend Golddukaten -ausgleichen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_218" id="Nanchor_218"></a><a href="#Note_218" class="nanchor">218.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal sagte ein Kaufmann zu seinem indischen Sklaven: »Vorwärts, wir -gehn auf den Abtritt.«</p> - -<p>Der Sklave füllte die Kanne mit Wasser<a name="FNanchor_97_97" id="FNanchor_97_97"></a><a href="#Footnote_97_97" class="fnanchor">97</a>, sah aber sofort, daß sie -ein Loch hatte, weil alles Wasser auslief; da sagte er zu seinem Herrn: -»Herr, die Kanne hält kein Wasser; wasch dich also zuerst, und dann geh -erst dein Bedürfnis verrichten.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_219" id="Nanchor_219"></a><a href="#Note_219" class="nanchor">219.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner begegnete einmal einem Dämon, der auf seinen Schultern einen -alten jüdischen Rabbi trug; und der Rabbi schlug und mißhandelte den -Dämon und zwang ihn auszuschreiten. Und der<span class="pagenum"><a name="Page_124" id="Page_124">124</a></span> Mann fragte ihn: »Warum -trägst du einen, der dich schlägt und mißhandelt?«</p> - -<p>Darauf antwortete der Teufel — er sei verflucht —: »Er gebraucht -irgendeine verruchte Tücke, die meinen Verstand übersteigt; durch -angestrengte Aufmerksamkeit wird es mir vielleicht gelingen, -dahinterzukommen.«</p> - -<p>Der Fluch Gottes sei über ihnen beiden!</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_220" id="Nanchor_220"></a><a href="#Note_220" class="nanchor">220.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal hatte ein Schüler des berühmten Mewlana Dschami Gedichte -verfaßt und sie in einem Diwan vereinigt. Mewlana Dschami sah das Buch -durch und überzeugte sich, daß es von unzusammenhängenden Worten, von -Nachlässigkeiten und von Albernheiten strotzte; da er ein solches -Machwerk nicht loben konnte, sagte er ironisch: »Gott segne dich! du -hast da einen gewaltigen Diwan verfaßt.«</p> - -<p>Der Dummkopf blähte sich über diese Schmeichelei und antwortete: »Es -ist ein Diwan, den der heutige Dichtertroß gar nicht erfaßt.«</p> - -<p>»Das stimmt,« sagte Mewlana Dschami; »ich habe nicht ein Wort -verstanden.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_221" id="Nanchor_221"></a><a href="#Note_221" class="nanchor">221.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls Bani-Tschokar einmal im Bade war, trat ein Badediener, einer von -denen, die nicht rasieren, zu ihm und wollte ihn mit dem Wollhandschuh -abreiben; doch Bani sagte: »Ich will nicht geknetet werden; rasiere mir -aber den Kopf.«</p> - -<p>Bald merkte er, daß das Rasiermesser nichts schnitt; da sagte er zu dem -Bader: »Gib acht! du wirst mich wirklich rasieren, wenn du nicht acht -gibst.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_125" id="Page_125">125</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_222" id="Nanchor_222"></a><a href="#Note_222" class="nanchor">222.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Kadi kam auf einer Bereisung in ein Dorf in der Umgebung von Konia. -Er befragte die Bauern über das Gebet und befahl einem von ihnen, der -etwas weniger unwissend schien als die andern, ihm zu sagen, wie oft -man am Morgen beten solle; der antwortete: »Zwanzigmal.«</p> - -<p>»Schweig,« sagte der Kadi; »du bist ein Esel.«</p> - -<p>Da sagte ein anderer: »Man betet viermal.«</p> - -<p>Aber der erste sagte: »Ich habe ja schon zwanzig gesagt! das muß doch -besser sein.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_223" id="Nanchor_223"></a><a href="#Note_223" class="nanchor">223.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging ein Bauer einer gewissen Sache halber zum Kadi; er -dachte aber, er werde bei diesem besonders gut ankommen, wenn er recht -verschwenderisch mit den Titeln sei, und so sagte er beim Eintritte: -»Heil über dich, gnädigster Herr Prophet!«</p> - -<p>Aber der Kadi sagte: »Schweig; du bist ein Einfaltspinsel.«</p> - -<p>»Habe ich denn in meiner Rede die Gesetze der Sprache verletzt?«</p> - -<p>Der Kadi befahl: »Züchtigt mir diesen Dummkopf!« Und die Schergen -prügelten ihn durch.</p> - -<p>Nun sagte der Kadi: »Warum sprichst du mich in dieser Weise an? Das ist -die Rede eines nichtsnutzigen Menschen.«</p> - -<p>Und der Bauer antwortete: »Ich war verwirrt, du Schwein; ich war -verwirrt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_224" id="Nanchor_224"></a><a href="#Note_224" class="nanchor">224.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging ein Herr ins Bad; dort stahl man ihm sein Tekjeh<a name="FNanchor_98_98" id="FNanchor_98_98"></a><a href="#Footnote_98_98" class="fnanchor">98</a>. -Als er wegging, sagte er zum Bademeister: »Du hast mir mein Tekjeh -gestohlen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_126" id="Page_126">126</a></span></p> - -<p>Der Bademeister antwortete ihm: »Du bist bloßköpfig ins Bad gekommen.«</p> - -<p>Da schrie der Bestohlene, indem er sich an die andern Anwesenden -wandte: »Hört, Leute, seht euch meinen Kopf an, und dann sagt, ob ich -bloßköpfig gekommen sein kann.«</p> - -<p>Sein Kopf war ganz voll Grind.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_225" id="Nanchor_225"></a><a href="#Note_225" class="nanchor">225.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N Adrianopel, der wohlbehüteten, war einmal ein Dichter, Silani -mit Namen, und der trug eines Tages dem Volke ein ganz jämmerlich -schlechtes Gedicht vor. Die Zuhörer begannen zu lachen.</p> - -<p>»Da sieht man,« rief Silani, sich selber lobend, »daß meine Werke nicht -zur weinerlichen Gattung gehören.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_226" id="Nanchor_226"></a><a href="#Note_226" class="nanchor">226.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Dichter, der einst der Günstling der Wesire gewesen war, erblindete -am Ende seiner Tage; nun gab er Unterricht und ließ sich von seinem -Knaben von Tür zu Tür führen. Da träumte einmal einem der Wesire, daß -er ihn also herabgekommen sehe. Der Wesir rief sich alle Einzelheiten -der Vergangenheit dieses armen Menschen ins Gedächtnis, und am Morgen -ging er ihn aufsuchen und sagte zu ihm: »Kennst du mich?«</p> - -<p>»Warum sollte ich dich nicht kennen? wenn ich auch das Gesicht verloren -habe, so ist mir doch das Gehör geblieben. Früher habe ich deine -gütigen Wohltaten genossen; bist du nicht derundder Pascha?«</p> - -<p>Der Wesir fuhr fort: »Und dieser Knabe, ist er dein Sohn?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_127" id="Page_127">127</a></span></p> - -<p>»Er ist mein Knabe und dein Diener.«</p> - -<p>»Kann er lesen?«</p> - -<p>»Freilich.«</p> - -<p>»Und was liest er denn?«</p> - -<p>»Er sieht die jämmerliche Lage, worin sich sein Vater befindet; drum -liest er Verwünschungen gegen die, die ihn ohne Unterstützung seinem -unglücklichen Schicksal überlassen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_227" id="Nanchor_227"></a><a href="#Note_227" class="nanchor">227.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Kalender verabsäumte es, im Ramasan die vorgeschriebenen Fasten -einzuhalten; andererseits aber unterließ er es nicht, allnächtlich kurz -vor Sonnenaufgang zu essen. Man fragte ihn: »Da du bei Tage keineswegs -fastest, warum ißt du dann vor Tagesanbruch?«</p> - -<p>Und der Kalender antwortete: »Wenn einer nicht nur das Gesetz, sondern -auch die Überlieferung außer acht ließe, müßte denn der nicht zu den -Ungläubigen gezählt werden?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_228" id="Nanchor_228"></a><a href="#Note_228" class="nanchor">228.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal ackerte, riß ein Riemen. Sofort wickelte er -seinen Turban ab, band ihn an die Stelle des Riemens an den Ochsen und -den Pflug, packte den Stachel und trieb den Ochsen an; der nahm einen -Ruck, so daß der Turban auf Stücke ging, und kehrte sich um. Da schrie -der Hodscha: »So ein dummes Vieh! zieht es an einem Turban ebenso stark -wie an einem Riemen!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_229" id="Nanchor_229"></a><a href="#Note_229" class="nanchor">229.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha erging sich eines Tages mit seinem Sohne, als sie einem -Leichenzuge begegneten; und hinter dem Zuge kam die junge Gattin des -Verstorbenen, die ihren Schmerz in<span class="pagenum"><a name="Page_128" id="Page_128">128</a></span> bittern Klagen ausströmte: »Noch -heute hat er gegessen, getrunken und unter der Decke geschlafen; und -jetzt bringt man ihn an einen Ort, wo es nichts zu essen gibt und -nichts zu trinken, keine Decke, kein Bett, ja nicht einmal eine Matte.«</p> - -<p>»Vater,« sagte der Sohn des Hodschas, »bringt man den Toten zu uns?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_230" id="Nanchor_230"></a><a href="#Note_230" class="nanchor">230.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">I</span>N einer fremden Stadt sah der Hodscha einmal einen Nußbaum. Da er -einen solchen Baum nicht kannte, blieb er voll Verwunderung stehn; -endlich schlug er einige Nüsse in ihrer grünen Schale herunter und biß -ohne weiters in eine hinein. Sie schmeckte gar bitter und er gewahrte, -daß sein Mund anschwoll; da sagte er voller Unruhe: »Farbe und Form -sind so wie bei den Zwetschen; sollte ich vergiftet sein? Da steckt -irgendeine Schurkerei dahinter. Ach, ihr Aussehn ist recht trügerisch!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_231" id="Nanchor_231"></a><a href="#Note_231" class="nanchor">231.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S war einmal ein Geiziger, der jahraus, jahrein nichts andres aß -als Hammelkopf; darum wurde er eines Tages gefragt: »Warum ißt du -eigentlich weder im Sommer, noch im Winter etwas andres?«</p> - -<p>Er antwortete: »Siehst du denn nicht, wie billig so ein Hammelkopf ist? -Wann ihn einmal der Diener vom Fleischer gebracht hat, braucht man -nichts mehr an ihm herumzuschneiden; Kosten fürs Kochen hat man auch -nicht, weil er schon gekocht verkauft wird. Und was hat man dann alles: -die Haut, das Fleisch, die Augen, die Ohren, die Zunge, das Hirn; -ebenso viel Gerichte!<span class="pagenum"><a name="Page_129" id="Page_129">129</a></span> Begreifst du jetzt, was für ein vorteilhaftes -Essen so ein Hammelkopf ist?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_232" id="Nanchor_232"></a><a href="#Note_232" class="nanchor">232.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Geizhals kam heim und bat seine Frau, ihm zu essen zu geben; sie -briet ein Huhn und brachte es ihm. In diesem Augenblicke pochte ein -Bettler an die Tür und sagte: »Um Gotteswillen, schenkt mir etwas.«</p> - -<p>Der Geizige mißachtete diese Bitte und schickte den Armen mit leeren -Händen weg.</p> - -<p>Im Verlaufe der Zeit fiel der Geizhals in Unglück und fand sich bald -von allen Mitteln entblößt; als er derart herabgekommen war, stritt er -eines Tages mit seiner Frau und schied sich von ihr. Sie heiratete dann -einen andern. Nun wollte es Gott, daß sie eines Tages ihrem zweiten -Gatten ein Huhn kochte und es ihm just in dem Augenblicke vorsetzte, wo -ein Bettler an die Tür klopfte und sagte: »Um Gotteswillen, schenkt mir -etwas.«</p> - -<p>Auf der Stelle nahm ihr Gatte das ganze Huhn, reichte es ihr und sagte: -»Gib es dem armen Menschen.«</p> - -<p>Die Frau gehorchte und erkannte in dem Bettler, den sie an der Tür -fand, ihren ersten Mann. Sofort ging sie zu ihrem zweiten hinein und -erzählte ihm von dieser sonderbaren Begegnung. Und dieser sagte: -»Liebes Weib, wisse, daß ich einmal betteln gegangen bin; ich war -damals in der äußersten Not. Aber dein Mann hat mir nichts gegeben und -ich bin mit leeren Händen weggegangen. Nun hat ihm der Allmächtige all -sein Gut genommen, sogar so eine Frau, wie du bist, um alles mir zu -geben; sein Glück ist zu mir<span class="pagenum"><a name="Page_130" id="Page_130">130</a></span> gekommen und meine Armut zu ihm. Ich habe -seiner bedurft; jetzt bedarf er meiner.«</p> - -<p>So erzählt man diese Geschichte. Zieht daraus, Freunde, den Nutzen, -den ihr sollt. Danken wir dem Höchsten, daß er uns die irdischen Güter -zugesteht, und laßt uns, ob arm oder reich, seinen Namen nie ohne -Ehrfurcht nennen!</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_233" id="Nanchor_233"></a><a href="#Note_233" class="nanchor">233.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Geizhals wiederholte, sooft er sich zu Tische setzte, zweimal den -Spruch: »Gott, beschütze mich!«</p> - -<p>Eines Tages fragte man ihn: »Warum sprichst du diese Bitte Tag für Tag -doppelt?«</p> - -<p>Der Geizige antwortete: »Das erste Mal ist der Teufel — der Fluch sei -auf ihm — gemeint; das zweite Mal gilt sie den Gästen, damit meine -Küche von ihrem Besuche verschont bleibe.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_234" id="Nanchor_234"></a><a href="#Note_234" class="nanchor">234.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls Tamerlan in Akschehir war, lud er einmal den Hodscha ein, mit -ihm ins Bad zu gehn, und der Hodscha nahm die Einladung an. Tamerlan -versah sich mit einem Badetuch, das hundert Goldstücke wert war, -und sie gingen hinein; dort setzten sie sich neben der Kufe hin und -unterhielten sich. Und Tamerlan sagte zum Hodscha: »Wenn ich ein Sklave -wäre und verkäuflich, wie viel gäbest du für mich?«</p> - -<p>»Kaum hundert Goldstücke.«</p> - -<p>»Aber du Dummkopf, das Badetuch ist ja allein so viel wert.«</p> - -<p>»Das habe ich wohl überlegt,« sagte der Hod<span class="pagenum"><a name="Page_131" id="Page_131">131</a></span>scha; »sonst gäbe auch -niemand für dich ein Goldstück<a name="FNanchor_99_99" id="FNanchor_99_99"></a><a href="#Footnote_99_99" class="fnanchor">99</a>.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_235" id="Nanchor_235"></a><a href="#Note_235" class="nanchor">235.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha sagte einmal zu seiner Frau: »Bereite eine hübsche Schüssel -Joghurt, damit ich sie morgen Tamerlan bringe. Ich will sie aber schon -zeitlich früh haben.«</p> - -<p>Die Frau bereitete den Joghurt und der Hodscha ging mit der Schüssel, -nachdem er sie in gestickte Handtücher gewickelt hatte, noch vor der -Dämmerung weg; er kam bei Tamerlan an und überreichte ihm den also -eingewickelten Joghurt. Timur fragte: »Was ist das?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Diesen frischen Joghurt bringe ich dir, damit -du ihn essest, und diese Tücher, damit du dich nach der Waschung -abtrocknest.«</p> - -<p>Timur band die Tücher auf und nahm sie, nachdem er den Joghurt -herausgetan hatte, in die Hand, um die Stickerei zu betrachten; diese -fand er aber jämmerlich schlecht, und so sagte er: »Ich möchte mich -lieber an der Hand abtrocknen, die diese Tücher gestickt hat.«</p> - -<p>Aber der Hodscha antwortete: »Die Hand, die sie gestickt hat, ist weit; -aber die Tücher sind da und just zu dem Zwecke, den du sagst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_236" id="Nanchor_236"></a><a href="#Note_236" class="nanchor">236.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages fand sich der Hodscha so von allem entblößt, daß ihm -auch nicht ein Körnchen Weizen oder Gerste geblieben war. Da legte<span class="pagenum"><a name="Page_132" id="Page_132">132</a></span> -er seinem Esel einen großen Sack auf, hängte seinem Sohne eine -Trommel um und ging von Tür zu Tür, um die Barmherzigkeit der Leute -anzurufen. Kaum hatte er die Trommel geschlagen und sich in dieser -Verfassung gezeigt, als ihm auch schon Männer und Frauen Gerste oder -Korn brachten, der eine ein Nösel, der andere zwei; und der Hodscha -schüttete alles in den Sack. Schließlich kam er zu einem großen Tor, -dessen einer Flügel offen stand. Der Knabe schlug die Trommel, aber -niemand trat heraus; er stieß den Esel in den Torweg, und da überzeugte -er sich, daß auch innen völliges Schweigen herrschte. Nachdem sie den -Esel im Stalle angebunden hatten, lehnten Vater und Sohn eine Leiter an -das Haus und stiegen hinauf; sie kamen in einen Vorsaal und dann in ein -Zimmer, ohne daß sie einen Laut gehört hätten.</p> - -<p>Plötzlich traf ein Geräusch das Ohr des Hodschas; eine Frauenstimme -sagte: »Jetzt wird der Effendi bald dasein.« Das wollte heißen, daß die -Herrin des Hauses an diesem Tage mit dem Kadi der Stadt ein verliebtes -Stelldichein hatte. In diesem Augenblicke war sie im Bade, und sie -sagte zu ihren Sklavinnen, daß sie rasch heraussteigen müsse.</p> - -<p>Das hörte der Hodscha alles und er sagte sich: »Da gilt es, einen -hübschen Spaß anzustellen.« Als er darum unverzüglich ein passendes -Versteck suchte, sah er ihm gegenüber ein köstliches Zimmer, reich mit -Gold verziert. Ohne zu zaudern, trat er ein; dort fand er den großen -Bettschrank schier leer, und er versteckte sich mit seinem Sohne hinter -den Vorhängen.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_133" id="Page_133">133</a></span></p> - -<p>Einen Augenblick darauf stieg die junge Dame aus dem Bade; gestützt auf -die Arme ihrer Sklavinnen kam sie in das Zimmer und setzte sich auf den -Ehrenplatz, um also die Ankunft des Kadis abzuwarten. Der war auch bald -zur Stelle; die Sklavinnen führten ihn zu ihrer Herrin, die sich erhob, -ihm einige Schritte entgegenging, ihn unter dem Arme faßte und ihm den -Ehrensitz überließ. Es war im Sommer und an einem der heißesten Tage, -so daß der Kadi etwas schwitzte; drum zogen ihm die Sklavinnen seine -Kleider aus und er behielt nur die Unterhosen und ein Jäckchen und auf -dem Kopfe eine Mütze. Die Kleider legten die Sklavinnen in eine Truhe.</p> - -<p>Nun mußte sich der Effendi zu seiner Bequemlichkeit auf das Bett setzen -und die Dame setzte sich, ebenso nur leicht gekleidet, neben seine -Herrlichkeit. Nachdem sie dann ein leichtes Mahl eingenommen hatten, -tranken sie einige Becher Wein; die Hitze tat das übrige, und so war -der Kadi bald berauscht. Als das die Dame sah, gab sie ein Zeichen; der -Kadi wurde niedergelegt und die Sklavinnen entfernten sich, so daß ihre -Herrin und der Kadi allein blieben. Der Hodscha verhielt sich immerfort -still.</p> - -<p>Die Dame war gut aufgelegt; sie und der Kadi umarmten sich und begannen -zu tändeln und Küsse zu tauschen. Der Kadi benutzte den Augenblick und -entledigte die Dame all ihrer Hüllen. Als das geschehn war, fand sie -ihre Sprache wieder und sagte: »Weißt du, Effendi, wie die Liebe sein -soll, die mein Herz begehrt?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_134" id="Page_134">134</a></span></p> - -<p>»Nein, Königin meiner Seele; ich kenne auch keine andere als die -bewegliche.«</p> - -<p>»Die, die ich liebe,« sagte die Dame, »ist die Kriegsliebe.«</p> - -<p>»Nach meiner Erfahrung«, antwortete der Kadi, »ist es die bewegliche, -die den Preis verdient.«</p> - -<p>Nun sagte die verschmitzte Schöne: »Nennen wir mein Schloß die -Weiße Burg und deinen Schlüssel den Roten Prinzen. Wann ich mich -niederlege, so daß die Weiße Burg zu sehn ist, laß du den Roten Prinzen -hervorkommen; er soll die Weiße Burg angreifen, ohne viel Umschweife -das Tor stürmen und als Sieger einziehen.«</p> - -<p>Bei diesen Worten sagte sich der Hodscha: »Sie beabsichtigen also einen -Krieg; aber es fehlt ihnen der Spielmann, der zum Sturme das Spiel -schlüge: wann sie so weit sind, werde ich trommeln.«</p> - -<p>Da legte sich auch schon die Dame auf den Rücken und die Weiße Burg -bot sich den Blicken des Kadis; der holte unverdrossen den Roten -Prinzen hervor und ließ ihn stürmen. Kaum war dann der Eingang -erzwungen, machte Nasreddin seinem Sohne ein Zeichen und sagte: »Rühre -die Trommel; es gibt keinen ordentlichen Sturm, ohne daß das Spiel -geschlagen würde.«</p> - -<p>Der Sohn nahm die Schlägel und begann den anbefohlenen Wirbel. Als der -Lärm in dem Schranke losging, bekamen der Kadi und die Dame Angst: mit -den Worten »Das ist kein gutes Zeichen« liefen sie aus dem Zimmer, und -sie eilten durch den Vorsaal und blieben nicht eher stehn, als bis -sie unten waren. Dann sahen sie<span class="pagenum"><a name="Page_135" id="Page_135">135</a></span> einander ganz betäubt an, und ohne -ein Wort herausbringen zu können, weil sie vor Bestürzung die Sprache -verloren hatten.</p> - -<p>Der Hodscha aber sah in diesem Abenteuer eine Gelegenheit, Beute zu -machen. Er verließ den Bettschrank, öffnete die Truhe und bemächtigte -sich der Kleider des Kadis und dessen Turbans; dann stieg er ohne -Verzug die Leiter hinunter, ging in den Stall, wo das Maultier -des Kadis neben seinem Esel stand, legte die Kleider in den Sack, -übergab den Esel seinem Sohne, band für sich selber das Maultier los, -verschwand aus dem Hause und eilte heim. Dort stellte er das Maultier -ein, verschloß den Turban und die Kleider und setzte sich nieder.</p> - -<p>Seine Frau fragte ihn: »Woher hast du diese Sachen und das Maultier?«</p> - -<p>»Sie gehören mir; sie sind mir als Beute zugefallen.«</p> - -<p>Während sich der Hodscha in seinem Herzen freute und der süßen Ruhe -genoß, sagte die Dame und der Kadi, die, wie wir erzählt haben, voller -Schrecken hinuntergelaufen waren: »Es muß ein Geist dasein.« Da sie -sich nicht hinaufzugehn getrauten, rief die Dame eine Sklavin und -befahl ihr: »Geh hinauf und suche die Kleider des Herrn Kadi.«</p> - -<p>Die Sklavin, die sich ebenso fürchtete, ging langsam und mit -tausendfacher Vorsicht die Treppe hinauf, die zu dem Saale führte: sie -schaute durch die Tür ins Zimmer hinein und sah niemand drinnen; sie -öffnete den Bettschrank und die Truhe, ohne etwas zu entdecken, und kam -wieder herunter. »Es ist niemand oben,«<span class="pagenum"><a name="Page_136" id="Page_136">136</a></span> sagte sie zu der Dame und dem -Effendi, »weder ein Teufel, noch ein Geist.«</p> - -<p>Noch immer von tausenderlei Vermutungen beunruhigt, stiegen sie hinauf -und setzten sich nieder; und der Kadi sagte: »Das war kein gutes -Zeichen; verschieben wir unser Vergnügen auf ein andermal. Man bringe -mir ungesäumt meine Kleider, daß ich mich anziehe und weggehe.«</p> - -<p>Die Dame befahl den Sklavinnen, die Kleider des Kadis zu bringen; -aber die, die die Truhe öffnete, fand drinnen weder Kleider, noch -Turban. Sie meldete es ihrer Herrin, und die sagte es dem Kadi. Der -Kadi versank in Nachdenken; er war völlig verwirrt und konnte sich -nicht enträtseln, wie das zugegangen sein mochte: nackt war er ja vom -Gerichtshause sicherlich nicht weggegangen. Endlich sagte er: »Was -geschehn sollte, Liebste, ist geschehn; was sich erfüllen sollte, ist -zur Wirklichkeit geworden.« Dann schrieb er einen Brief an seinen -Haushofmeister: »Gib dem Überbringer einen vollständigen Anzug, vom -Kopf bis zum Fuß.« Und indem er das Schreiben faltete, schloß und -siegelte, bat er die Dame, damit jemand wegzuschicken.</p> - -<p>Die Dame ließ den Brief durch ihre Amme befördern. Die ging geradewegs -ins Gerichtshaus und übergab ihn dem Stellvertreter des Kadis, dem -Najb-Effendi. Er nahm Kenntnis von dem Inhalte und sah, daß der Kadi -eine Mütze, einen Turban, Unterhosen und alles übrige haben wollte; er -rief den Haushofmeister und teilte ihm alles mit. Dieser ließ sich, -dem Briefe gemäß, im Harem einen vollständigen Anzug ausfolgen und -übergab den Pack der Amme, und die brachte<span class="pagenum"><a name="Page_137" id="Page_137">137</a></span> ihn rasch dem Kadi. Der -Kadi kleidete sich an, gürtete sich und band sich den Turban um; als -er dann gehn wollte, erinnerte er sich des Maultiers und befahl es -ihm vorzuführen. Eine Sklavin lief in den Stall; da sie es aber nicht -vorfand, schrien sie: »Effendi, das Maultier ist nicht da.«</p> - -<p>Der Kadi war zwar verdutzt über dieses neue Ereignis, nahm aber, ohne -noch weiter zu verziehen, von der Dame Abschied; er war so verstört, -daß er auf dem ganzen Wege zum Gerichtshause nicht vor und nicht hinter -sich sah. Als er dann auf seinem Sitze ausruhte, rief er sich alles, -was er tagsüber erlebt hatte, ins Gedächtnis zurück. Bald darauf ging -er heim und legte sich, da es Nacht geworden war, schlafen.</p> - -<p>Am nächsten Tage verließ er seinen Harem schon in der Morgendämmerung -und ging sein Amt als Richter versehn. Nachdem sich einige Freunde, die -ihn zu unterhalten gekommen waren, entfernt hatten, wandten sich seine -Gedanken, wie er so allein war, wieder den Vorfällen des Abends zu; -aber je mehr er nachdachte, desto mehr verwundert war er.</p> - -<p>Unterdessen zog der Hodscha Nasreddin die Kleider des Kadis an, -wickelte sich dessen Turban um und hüllte sich in dessen Mantel; und -in dieser Tracht bestieg er das Maultier des Effendis und begab sich -aufs Gericht. Den Dienern des Kadis entging es, als sie ihn ansahen, -keineswegs, daß er all die Kleider ihres Herrn trug und auch dessen -Maultier ritt; sie liefen auch alsbald zum Kadi, um ihm das zu melden. -»Herr,« sagten sie, »Nasreddin-Effendi, der jetzt kommt, hat dich -bestohlen; sieh dir nur die Kleider an,<span class="pagenum"><a name="Page_138" id="Page_138">138</a></span> die er am Leibe hat, und das -Maultier, das er reitet.«</p> - -<p>Aber der Kadi sagte: »Gebt acht, was ihr sagt; man darf niemand -leichtfertig anklagen.«</p> - -<p>Inzwischen stieg der Hodscha ab, band das Maultier unten an der Stiege -an, ging hinauf und begrüßte den Kadi. Der gab ihm den Gruß zurück, -erhob sich und ließ den Hodscha, um ihm eine Höflichkeit zu erzeigen, -den Ehrensitz einnehmen; er bot ihm einen vortrefflichen Kaffee an und -überhäufte ihn mit ehrenvollen Aufmerksamkeiten. Schließlich ließ er -alle lästigen Zuhörer entfernen und richtete geradeaus an den Hodscha -die Frage: »Woher hast du diese Kleider, Hodscha-Effendi, und woher -hast du das Maultier?«</p> - -<p>»Sowahr mir Gott helfe,« antwortete Nasreddin, »gestern hat hier ein -Kampf stattgefunden: der Rote Prinz hat die Weiße Burg gestürmt. Als -der Kampf am hitzigsten war, bemächtigte sich der Streitenden ein jäher -Schrecken, und ich raffte die Beute auf, die auf dem Schlachtfelde -verblieben war.«</p> - -<p>Aus diesen Worten begriff der Kadi leicht, worum es sich handelte; er -änderte seine Haltung und sagte zum Hodscha: »Da es deine Beute ist, -ist es billig, daß du sie behältst; vielleicht muß sie sogar noch -vergrößert werden, damit du, wenn man dich fragt: ›Hast du das Kamel -gesehn?‹, antwortest: ›Es muß samt seinem Füllen verzehrt worden sein; -ich habe weder das Kamel, noch das Füllen gesehn.‹«</p> - -<p>Der Hodscha erwiderte: »Wenn das so sein soll, so gib mir den Preis -des Kamels, damit sich<span class="pagenum"><a name="Page_139" id="Page_139">139</a></span> unser Mund so schließe, daß ihm auch nicht ein -Wörtchen entfällt.«</p> - -<p>Sowohl um den Wunsch des Hodschas zu erfüllen, als auch der eigenen -Ruhe halber reichte ihm der Kadi zwanzig Goldstücke, indem er ihm noch -einmal ans Herz legte, ja nichts verlauten zu lassen. Und der Hodscha -antwortete: »Wie sollte denn etwas bekannt werden? Alles bleibt unter -uns, besonders wenn du mir statt des Kamelfüllens das Maultier geben -willst; das ist dann alles, was ich von dir haben will.«</p> - -<p>»Einverstanden,« sagte der Kadi, und er erteilte seinen Dienern die -entsprechenden Aufträge. Die Diener führten dem Hodscha das Maultier -vor und boten es ihm an; alsbald verabschiedete er sich von dem Kadi, -stieg in den Sattel und ritt heim.</p> - -<p>Von nun an trug er stets die Kleider, den Mantel und den Turban des -Kadis und ritt stets das Maultier; außerdem hat er, nach dem, was -erzählt wird, das Geheimnis keinem Menschen mitgeteilt.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_237" id="Nanchor_237"></a><a href="#Note_237" class="nanchor">237.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß der Hodscha einmal ein Kalb hatte; einen Tag tränkte -und fütterte es seine Frau, am andern Tage er, an wen eben die -Reihe kam. Nun wurde an einem Tage, wo es an der Frau war, diese -Verrichtungen zu besorgen, ihnen gegenüber eine Hochzeit gefeiert, wozu -man die Frau eingeladen hatte; da sagte sie zu ihrem Manne: »Wie werden -wir es diesmal halten?«</p> - -<p>Er antwortete: »Wir wollen ein Übereinkommen treffen: wer von uns -zuerst ein Wort<span class="pagenum"><a name="Page_140" id="Page_140">140</a></span> spricht, muß dem Kalbe zu trinken und zu fressen -geben.«</p> - -<p>»Einverstanden,« antwortete sie.</p> - -<p>Nach diesem Gespräche ging der Hodscha ins Haus und seine Frau ging zur -Hochzeit.</p> - -<p>Nun hatte sich just an diesem Tage ein Zigeunertrupp vor der Stadt -gelagert, und die Frauen hatten sich in den Straßen zerstreut und -sahen rechts und links, ob es etwas zu stehlen gebe. Von ungefähr trat -eine in das Haus des Hodschas; dort herrschte völliges Schweigen. -Im Harem angelangt, sah sie den Hodscha, der durchaus stumm blieb. -Augenblicklich machte sie sich daran, das Haus zu durchstöbern, las -alles zusammen, was sie fand, und steckte es in ihren Sack; den Hodscha -hatte sie leicht anschauen: er verharrte in seinem Schweigen. Ohne -weitere Bedenken nahm sie ihm die Mütze und den Turban vom Kopfe, und -er verlor darüber kein Wort; »wenn ich spreche,« sagte er sich, »muß -ich das Kalb tränken.« So schenkte er denn dem Treiben der Zigeunerin -nicht die geringste Aufmerksamkeit; sie benutzte das und machte sich -davon.</p> - -<p>Inzwischen wurde im Hause des jungen Paares das Mahl aufgetragen, und -die Frau des Hodschas belud eine Schüssel mit Speisen, um sie dem -Hodscha zu bringen. Als sie heimkam, sah sie, daß man das Haus so -gründlich ausgeplündert hatte, daß nicht einmal der Turban oder die -Mütze auf des Hodschas Kopf verblieben war. Da brach sie das Schweigen -und sagte: »Hodscha, wohin sind denn alle unsere Sachen gekommen?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_141" id="Page_141">141</a></span></p> - -<p>»Du hast gesprochen,« schrie nun Nasreddin; »du mußt also heute unser -Kalb tränken und füttern!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_238" id="Nanchor_238"></a><a href="#Note_238" class="nanchor">238.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An erzählt, daß einmal in der Landschaft Diarbekr ein kleiner Kaufmann -war, der sein Geschäft betrieb, indem er von Dorf zu Dorf wanderte. -Eines Tages trug er eine Last Trauben. Die Nacht fiel ein, als er noch -im Freien war, aber niemand wollte ihm Gastfreundschaft gewähren. -Schließlich sah er eine Frau, die vom Flusse kam. Er näherte sich ihr, -als sie eben in ihr Haus treten wollte, und sagte ihr, daß ihm, weil -er Trauben trage, niemand habe ein Nachtlager geben wollen trotz der -geheimen und entwickelten Vorteile, womit ihn die Natur ausgestattet -habe. Die Frau unterließ es keineswegs, diese seine letzten Worte -zum Gegenstande ihrer Überlegungen zu machen; unverzüglich trat sie -ins Haus, ging zu ihrem Manne und sagte zu ihm: »Wie ich höre, ist -gegenwärtig der Sohn meines Oheims im Dorfe; er ist, sagt man mir, ein -herumziehender Händler. Warum hast du ihn nicht eingeladen?«</p> - -<p>Der Mann antwortete: »Aber wieso hätte ich denn von seiner Ankunft -erfahren sollen?«</p> - -<p>Sie erwiderte: »Nicht einmal ein Hund wird sich getrauen, sich irgendwo -einzufinden, wenn man ihn nicht gerufen hat.«</p> - -<p>Nach diesem Gespräche ging der Gatte den Mann mit den Trauben suchen -und lud ihn ein, zu ihm zu kommen. Die Frau beeilte sich mit dem -Empfange und sagte zu ihm: »Willkommen, Vetter! Glück zur Ankunft!« und -überhäufte ihn<span class="pagenum"><a name="Page_142" id="Page_142">142</a></span> mit Aufmerksamkeiten. Und als es Nacht wurde, bereitete -sie ihm ganz nahe dem Schlafzimmer auf einem Sofa ein Bett. Er legte -sich nieder und die Eheleute taten desgleichen. Einen Augenblick -später schlief der Gatte, der sehr müde war; alsbald erhob sich die -Frau geräuschlos und ging zu dem Kaufmanne. Sie unterhielten sich wohl -miteinander; aber die Frau fand seine Waffen doch nicht so besonders, -wie er früher gesagt hatte. Und sie sagte zu ihm: »Freund, du hast mir -deine Vorteile arg übertrieben; es ist nichts da, was etwas wert wäre.«</p> - -<p>»Ach, Frau,« antwortete er, »ich habe mehr, als du siehst; aber ich -war, es ist eine Zeit her, gezwungen, es zu verpfänden.«</p> - -<p>Sie sagte voll Lebhaftigkeit: »Wie viel hast du darauf entlehnt?«</p> - -<p>Er antwortete: »Zwanzig oder dreißig Toman.«</p> - -<p>Die gab sie ihm auf der Stelle und trug ihm auf, sein Pfand holen zu -gehn und es ohne Fehl in der nächsten Nacht zu bringen.</p> - -<p>Am Morgen stand der Kaufmann auf und ging von neuem seine Trauben -im Dorfe ausbieten. Als es Abend wurde, fragte er sich, wie er es -anfangen solle, um seine Wirtin zufrieden zu stellen. In diesen -Gedanken versunken, bemerkte er auf einmal, daß ein Bienenschwarm seine -Regungslosigkeit benutzt hatte, um sich auf dem Korbe mit den Trauben -zu versammeln; da schrie er: »Ich habs!« Er nahm eine Biene und drückte -sie auf das Werkzeug, das als zu geringfügig befunden worden war: die -Biene versenkte ihren Stachel hinein; es zeigte sich eine Entzündung, -und das Ding schwoll der<span class="pagenum"><a name="Page_143" id="Page_143">143</a></span>maßen an, daß man schier nicht hätte erraten -können, was es war. Das getan, ging er die Frau aufsuchen; sie war -gerade allein zu Hause. Und sie fragte ihn: »Hast du es ausgelöst aus -den Händen der Wucherer?«</p> - -<p>»Jawohl.«</p> - -<p>Als es Abend war, ging man zu Tische; dann kam die Zeit, schlafen zu -gehn. Alle drei legten sich so nieder wie in der Nacht vorher, und man -hatte keine Acht darauf gehabt, das Bett des Fremden nicht neben dem -Schlafzimmer zu bereiten.</p> - -<p>Kaum war ihr Gatte eingeschlafen, so kam schon die Frau zu dem -Kaufmanne, den die Schmerzen kein Auge zutun ließen und der sich in -seinem Bette wand wie auf einem Roste. Bei dem Anblicke, der sich ihr -bot, glaubte die Frau vor Wonne zu vergehn; dabei kam ihr ein Wind aus. -»Wie?« schrie der Fremde; und mit einem in Diarbekr üblichen Ausdrucke: -»Deinem Mann in den Bart?«</p> - -<p>»O nein,« sagte die Frau, »den armen trifft kein Vorwurf, aber dich -desto mehr; hast du dich doch, obwohl du weißt, wie unschätzbar das -ist, was du hast, nicht gescheut, es zu verpfänden!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_239" id="Nanchor_239"></a><a href="#Note_239" class="nanchor">239.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte der Hodscha zu seinen Freunden: »Ein Sommernachmittag -ist so viel wert wie drei ganze Tage im Winter.«</p> - -<p>Sie fragten ihn: »Wie das?«, und er antwortete: »Ich weiß es aus -Erfahrung: als ich meinen Kaftan im Winter gewaschen habe, brauchte er -drei Tage, um zu trocknen; dann habe<span class="pagenum"><a name="Page_144" id="Page_144">144</a></span> ich ihn an einem Nachmittag im -Sommer gewaschen und da war er noch vor Nacht trocken.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_240" id="Nanchor_240"></a><a href="#Note_240" class="nanchor">240.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal sagte der Hodscha: »Zwischen der Jugend und dem Alter ist kein -Unterschied.«</p> - -<p>Man fragte ihn: »Wieso denn?«, und er antwortete: »Vor unserer Tür -liegt ein Stein; nur wenige Leute sind imstande, ihn zu heben. In -meiner Jugend habe ich versucht, ihn zu heben, und es ist mir nicht -gelungen; später und dann jetzt, wo ich ein Greis bin, ist mir das -eingefallen, und ich habe es von neuem versucht, aber ich habe ihn -wieder nicht heben können. Diese Erfahrung ist es, warum ich sage, daß -zwischen der Jugend und dem Alter kein Unterschied ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_241" id="Nanchor_241"></a><a href="#Note_241" class="nanchor">241.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin — Gottes Barmherzigkeit über ihn — war -vor kurzem aus diesem vergänglichen Leben in eine bessere Welt -abgeschieden; sein erlauchtes Grab war neben einer ehrwürdigen Moschee. -Als nun an einem Freitage das Volk zum Gebete versammelt war, hörte man -plötzlich eine jauchzende Stimme: »Muselmanen, der Hodscha Nasreddin -hat sein Grab verlassen; er reitet auf seinem Grabsteine, er schreit -und ist lustig.«</p> - -<p>Auf diese Worte hin liefen die Gläubigen aus der Moschee, und -augenblicklich stürzte hinter ihnen die Kuppel ein; niemand erlitt auch -nur die geringste Verletzung.</p> - -<p>Ihr erseht, meine Freunde, eine wie hohe Stelle der erlauchte und -glorreiche Hodscha Nasreddin unter den Heiligen einnimmt, die Gott<span class="pagenum"><a name="Page_145" id="Page_145">145</a></span> den -Allmächtigen umgeben, da ihm erlaubt worden ist, sogar nach seinem Tode -Wunder zu tun.</p> - -<p>Über ihn sind viele glaubwürdige Geschichten aufgezeichnet worden; -aber noch zahlreichere sind mit Unwahrheiten behaftet. Gott weiß, wie -es damit steht! Aber erinnern wird man sich seiner bis zu dem Tage des -jüngsten Gerichtes!</p> - -<p>Die Barmherzigkeit Gottes sei mit ihm, die Barmherzigkeit und die -Verzeihung!</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_242" id="Nanchor_242"></a><a href="#Note_242" class="nanchor">242.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages predigte der Hodscha Nasreddin in Siwri-Hissar; und er -sagte, mit dem Kopfe wackelnd: »Muselmanen, das Klima in dieser Stadt -ist dasselbe wie in Kara-Hissar.«</p> - -<p>Man fragte ihn: »Wieso denn?«, und er antwortete: »In Kara-Hissar habe -ich mich entblößt und mein Glied betrachtet: es hing schlaff über dem -Beutel; hier habe ich mich entblößt und es betrachtet: es war ebenso.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_243" id="Nanchor_243"></a><a href="#Note_243" class="nanchor">243.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages stieg der Hodscha auf die Kanzel und predigte: »Danken -wir, Muselmanen, dem wahrhaftigen und allmächtigen Gotte, daß er nicht -wollte, daß wir den Hintern in der Hand hätten; sonst würden wir uns -mehr als hundertmal täglich die Nase schmutzig machen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_244" id="Nanchor_244"></a><a href="#Note_244" class="nanchor">244.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">W</span>Ieder stieg der Hodscha auf die Kanzel und begann zu sprechen: »Ewigen -Dank müssen wir Gott sagen, Muselmanen, daß er das, was er uns für -vorne gegeben hat, nicht hat hinten anbringen wollen; sonst hätte jeder -schier unfreiwillig den Gesellen Lots gleich werden<span class="pagenum"><a name="Page_146" id="Page_146">146</a></span> müssen, indem er -das getan hätte, wovor sich nur Lot allein hat bewahren können.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_245" id="Nanchor_245"></a><a href="#Note_245" class="nanchor">245.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls sich der Hodscha eines Tages erging, sah er einige Frauen, die -Kleidungsstücke wuschen. Er trat näher an sie heran, und da entblößten -sie sich. Und sie fragten ihn: »Wie heißt das?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Auf Türkisch heißt es Am«, ohne irgendeine -Umschreibung zu gebrauchen.</p> - -<p>Sie antworteten: »Jedenfalls ist es das Paradies des Armen.«</p> - -<p>Der Hodscha ging weg; er wickelte seinen Sik in ein Stück Leinwand wie -in ein Leichentuch und legte einen Hobelspan herum, der die Stelle des -Sarges vertreten sollte, und kam also zurück. Sie sagten zu ihm: »Was -ist das, Hodscha?«</p> - -<p>»Das ist ein Armer, der gestorben ist; jetzt will er ins Paradies.«</p> - -<p>Um diesen Wunsch zu erfüllen, nahm ihn eine in die Hand; der Beutel -aber blieb außerhalb und sie sagte: »Was ist das?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Das sind die Kinder des Armen, die sein Grab -besuchen gekommen sind.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_246" id="Nanchor_246"></a><a href="#Note_246" class="nanchor">246.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">Z</span>Wei Männer erschienen vor dem Hodscha und der eine sagte: »Ich habe -dem da Geld gegeben, und er gibt es mir nicht zurück.«</p> - -<p>Der Hodscha sagte: »Warum bezahlst du ihn nicht?«</p> - -<p>Der gefragte antwortete: »Der Grund ist, daß ich kein Geld habe.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_147" id="Page_147">147</a></span></p> - -<p>Der Gläubiger sagte: »Soll ich mich mit solchen Gründen bezahlen -lassen, Effendi? Mach ihm doch ein bißchen Angst, ich bitte dich.«</p> - -<p>Sofort hielt der Hodscha je einen Finger an seine Augen und einen an -den Mund und schrie: »Wau!«, wie man tut, wenn man die kleinen Kinder -schrecken will; »und jetzt gib ihm sein Geld.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_247" id="Nanchor_247"></a><a href="#Note_247" class="nanchor">247.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Em Hodscha wurde ein Mann vorgeführt, um verhört zu werden. Der -Hodscha ließ ihn auf die Folter spannen und ihn schließlich an den -Armen aufhängen; dabei sagte er immerfort zu ihm: »Gesteh doch.«</p> - -<p>Endlich wurde er der Sache überdrüssig und ließ ihn abnehmen; da schrie -der gefolterte: »Noch einen Augenblick, und ich hätte alles gesagt.«</p> - -<p>Trotzdem ließ ihn der Hodscha ruhig weggehn.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_248" id="Nanchor_248"></a><a href="#Note_248" class="nanchor">248.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An führte dem Hodscha, der damals Kadi war, einen Mann vor und sagte, -um ihn zu verklagen: »Er hat eine Katze besprungen.« Da Zeugen dafür -da waren, war ein Leugnen unmöglich. Der Hodscha aber fragte ihn: »Wie -hast du sie denn genommen?«</p> - -<p>»Ich habe, du weißt schon, was ans Pförtchen gebracht und habe mir, -indem ich sie bei den Pfoten hielt, den Eintritt erzwungen; es ist so -gut gegangen, daß ich es zweimal habe wiederholen können.«</p> - -<p>»Wahrhaftig,« schrie der Hodscha, indem er<span class="pagenum"><a name="Page_148" id="Page_148">148</a></span> ihn voll Bewunderung -anblickte, »du bist wahrhaftig mein Meister in diesem Spiele; hab ichs -doch schon mehr als dreißigmal so wie du versucht, ohne daß es mir auch -nur einmal gelungen wäre.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_249" id="Nanchor_249"></a><a href="#Note_249" class="nanchor">249.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An brachte zwei Krüge zum Hodscha, der eine voll Sesamöl, der andere -voll Urin; zugleich führte ihm die Scharwache zwei Männer vor, deren -jeder behauptete, das Öl gehöre ihm, und es handelte sich darum, es -einem von den beiden zuzusprechen.</p> - -<p>Der Hodscha befahl: »Sie sollen beide ihr Wasser ablassen und zwar in -verschiedene Gefäße; den Krug mit Öl soll dann der haben, der Öl pißt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_250" id="Nanchor_250"></a><a href="#Note_250" class="nanchor">250.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha schnitt sich die Nägel und man sagte zu ihm: »Die -Abschnitzel mußt du in einer Fußtapfe vergraben.«</p> - -<p>Der Hodscha stand auf, ging sie vergraben, wie man ihm gesagt hatte, -und verrichtete darüber seine Notdurft. Als man ihn fragte: »Was machst -du da, Hodscha?«, antwortete er: »Ich will den Ort bezeichnen, damit -ihr ihn leichter kennt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_251" id="Nanchor_251"></a><a href="#Note_251" class="nanchor">251.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Eine Frau sagte zum Hodscha: »Ich gehe ins Bad; gib, solange ich -abwesend bin, auf das Kind acht.« Kaum war sie gegangen, begann das -Kind zu schreien. Nun hatte der Hodscha neben sich eine Schüssel -Joghurt stehn; damit beschmierte er seinen Sik und fand auf diese Weise -ein Mittel, den Hunger des Säuglings zu stillen.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_149" id="Page_149">149</a></span></p> - -<p>»Sehr gut, Hodscha,« sagte seine Frau, als sie zurückkam und das Kind -schlafend fand; »sehr gut.«</p> - -<p>»Ach, Liebste,« antwortete der Hodscha, »bis du gekommen bist, habe ich -ihn neunmal von diesem Sik Joghurt saugen lassen; wenn du das getan -hättest, schliefest du auch.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_252" id="Nanchor_252"></a><a href="#Note_252" class="nanchor">252.</a></p> - -<p>»Hodscha,« sagte eines Tages seine Frau zu ihm, »du gehst von mir -geradeso weg wie vom Abtritt.«</p> - -<p>Als er nun einmal vom Abtritte wegging, ließ er wirklich einen Wind. -Einer, der vorbeiging, sagte zu ihm: »Das ist eine Schande.«</p> - -<p>Er antwortete: »Das ist diese Dirne, von der ich gelernt habe, -aufzumachen, was man nicht soll.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_253" id="Nanchor_253"></a><a href="#Note_253" class="nanchor">253.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte der Hodscha zu seiner Frau: »Koch mir Halwa.« Seine -Frau bereitete die Kuchen und gab sie ihm; er legte sie in eine -Schachtel. Als er nun damit auf dem Wege war, lockten ihn die Kuchen; -er begann ein bißchen zu essen, dann noch ein bißchen, bis schließlich -alles verzehrt war. So kam er zum Bei, und der schrie, kaum daß er ihn -erblickt hatte: »Willkommen, Hodscha!«</p> - -<p>»Gnädiger Herr,« sagte Nasreddin, »ich habe dir eine Schachtel Halwa -mitgebracht; wenn du mir nicht glaubst, so schau dir die Schachtel an, -die ich dahabe.« Und er zeigte ihm die Schachtel.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_150" id="Page_150">150</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_254" id="Nanchor_254"></a><a href="#Note_254" class="nanchor">254.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An brachte dem Sohne des Hodschas weißen Halwa und fragte ihn: »Was -ist das?«</p> - -<p>Er besah die Kuchen von allen Seiten und sagte: »Das ist ein Topf mit -weißen Zwiebeln.«</p> - -<p>Da schrie der Hodscha: »Gott soll mich strafen, wenn er das von mir -gelernt hat!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_255" id="Nanchor_255"></a><a href="#Note_255" class="nanchor">255.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sah der Hodscha einen hübschen Esel; augenblicklich trat -er an ihn heran und nahm ihn her. Kaum war er fertig, als zwei Männer -daherkamen, und die fragten ihn: »Was machst du da, Hodscha?«</p> - -<p>»Seht ihrs denn nicht?« antwortete er; »ich mache, daß ich von diesem -Vieh wegkomme.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_256" id="Nanchor_256"></a><a href="#Note_256" class="nanchor">256.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages besprang der Hodscha ganz nahe bei einer Moschee einen -Esel; ein Mann, der vorbeiging, spuckte aus. Da schrie der Hodscha voll -Unwillen: »Wenn ich nicht eben beschäftigt wäre, würde ich dich lehren, -hier ausspucken!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_257" id="Nanchor_257"></a><a href="#Note_257" class="nanchor">257.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages besprang der Hodscha seinen Esel; da er einen Mann -herankommen sah, bedeckte er sich mit seinem Mantel. Der Mann trat -näher; er hob einen Zipfel des Mantels und schrie: »Wer ist das?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Sieh nach, bitte, was imstande gewesen ist, -mich in diese Lage zu bringen; ich wenigstens weiß von gar nichts.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_258" id="Nanchor_258"></a><a href="#Note_258" class="nanchor">258.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte eines Tages seinen Esel mit Schilf beladen. Da er -bemerkte, daß die Last auf der einen Seite schwerer war als auf der -andern, sagte er: »Ich will den schwerern<span class="pagenum"><a name="Page_151" id="Page_151">151</a></span> Bund anzünden; so wird sich -das Gleichgewicht herstellen, und überdies werde ich mich, da mir -sowieso kalt ist, wärmen können.« Kaum spürte aber der Esel die Wärme, -als er davonzulaufen begann. Der Hodscha setzte ihm nach und schrie: -»Hat man dich denn beim Füttern nicht getränkt, daß du es so eilig -hast, zum Wasser zu kommen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_259" id="Nanchor_259"></a><a href="#Note_259" class="nanchor">259.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls einmal der Hodscha seinen Esel verloren hatte, sagte einer zu ihm: -»Ich habe ihn dort und dort als Muezzin gesehn.« Der Hodscha ging in -die ihm genannte Ortschaft, und als er ankam, stieg eben ein Muezzin -aufs Minaret, um zum Gebete zu rufen; und der Hodscha schrie, als er -das sah: »Woher kommt denn der Unselige!« Dann nahm er seinen Sack vom -Rücken, nahm eine Handvoll Gerste und zeigte sie, wie man es macht, -wenn man einen Esel ruft, dem Muezzin und rief: »Tschosch, Tschosch!«</p> - -<p>Der Muezzin sah vom Minaret aus, daß ihm der Hodscha etwas anbot; er -dachte, der Hodscha wolle ihn herunterlocken, um ihm einen Streich zu -spielen, und so sagte er: »Du willst mich foppen; aber die Kosten wirst -du bezahlen.«</p> - -<p>Über diese Antwort war der Hodscha ganz verdutzt.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_260" id="Nanchor_260"></a><a href="#Note_260" class="nanchor">260.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages besprang der Hodscha seinen Esel und legte sich dann mitten -auf dem Wege in der Sonne neben ihm nieder, den Sik entblößt. Ein Mann -kam dazu, und der schrie: »Was machst du da? das ist schändlich!«</p> - -<p>»Ah,« sagte der Hodscha, »warum sollte ich<span class="pagenum"><a name="Page_152" id="Page_152">152</a></span> ihn nicht trocknen lassen? -wenn ich ihn bei meiner Frau gebraucht habe, tue ichs ja auch.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_261" id="Nanchor_261"></a><a href="#Note_261" class="nanchor">261.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte acht Esel; auf einen stieg er. Als er dann seinen -Ritt gemacht hatte, zählte er sie, brachte aber nur sieben heraus; er -vergaß nämlich den, auf dem er saß. Nachdem er abgestiegen war, brachte -er acht heraus; über diese Erscheinung war er ganz verdutzt, so daß -ihn einer, der vorüberkam, fragte, worüber er sich wundere. Er schrie: -»Früher waren es nur sieben; jetzt sind es auf einmal acht.«</p> - -<p>»Der, auf den du gesessen hast, hat eben die Zahl vollgemacht.«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Ja, wie hätte ich denn sehn sollen, was -ich am Hintern hatte?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_262" id="Nanchor_262"></a><a href="#Note_262" class="nanchor">262.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha mit seinem Amad auf die Jagd. Er hatte -einen Falken auf der Hand; sie ließen ihn steigen und er setzte sich -auf einen Ochsen. Alsbald schlang der Hodscha einen Strick um den Kopf -des Ochsen, zog ihn zu sich nach Hause und band ihn an. Der Eigentümer -ging seinen Ochsen suchen und fand ihn schließlich beim Hodscha; da -sagte er zum Hodscha: »Der Ochs ist mein; wieso hast du ihn hier -angebunden?«</p> - -<p>»Potzteufel, Dummkopf,« antwortete der Hodscha, »mein Falke hat ihn -gebeizt; er ist meine Jagdbeute.«</p> - -<p>Sie gingen mitsammen zum Kadi und erklärten ihm den Fall. Der Kadi -schrie: »Aber Hodscha, seit wann fängt denn ein Falke einen Ochsen?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_153" id="Page_153">153</a></span></p> - -<p>»Nun,« antwortete Nasreddin, »auf das Kamel zu beizen, ist gewiß -nicht verboten; sollte denn zwischen einem Vieh und dem andern mehr -Unterschied sein als zwischen ihnen und dir?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_263" id="Nanchor_263"></a><a href="#Note_263" class="nanchor">263.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Amad sagte eines Tages zum Hodscha: »Hodscha, du bist nicht -imstande, dich, wenn man Speisen vor dich hinstellt, so zurückzuhalten, -wie die gebildeten Fremden tun, die nach ein paar Bissen zu essen -aufhören.«</p> - -<p>»Amad,« antwortete der Hodscha, »ich werde mir einen Faden an die Zehe -binden; wenn du bemerkst, daß ich zu viel esse, so ziehe daran.«</p> - -<p>Dergestalt miteinander einig, wurden einmal der Hodscha und sein Amad -zu einem Mahle eingeladen. Eben war das Auftragen beendigt, als eine -Katze ihre Pfote auf den Faden legte, der an dem Fuße des Hodschas -befestigt war; sofort hörte der Hodscha zu essen auf.</p> - -<p>Man fragte ihn: »Warum ißt du nichts, Hodscha?«</p> - -<p>»Warum ich nicht esse?« schrie er; »mein Amad zieht ja am Faden!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_264" id="Nanchor_264"></a><a href="#Note_264" class="nanchor">264.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages wollte der Hodscha der Liebe pflegen; aber von ungefähr -setzte sich eine Biene auf sein männliches Glied. Da schrie er: »Du -weißt also ganz gut, was gut ist; es ist auch wahrhaftig eine Blume, -die gewählt zu werden verdient, wenn es gilt, Honig zu bereiten!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_265" id="Nanchor_265"></a><a href="#Note_265" class="nanchor">265.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages legte man dem Hodscha die Frage vor: »Was soll die -Versammlung tun, wenn der Imam einen Wind läßt?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_154" id="Page_154">154</a></span></p> - -<p>»Was sie tun soll,« antwortete der Hodscha; »aber es ist klar, sie muß -scheißen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_266" id="Nanchor_266"></a><a href="#Note_266" class="nanchor">266.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha eines Tages auf dem Markte war, besahen sich die Leute -sein Geld besonders aufmerksam; da sagte er zu einem: »Was siehst du -denn daran außergewöhnliches? ist es vielleicht das, das der Bankhalter -deiner Mutter versprochen hat, um bei ihr zu schlafen?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_267" id="Nanchor_267"></a><a href="#Note_267" class="nanchor">267.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha, der schon einen weißen Bart hatte, sah eines Tages eine -Schar Frauen, die eine Braut dem jungen Gatten zuführten. Da verließ -ihn seine Kaltblütigkeit und er tat ihnen einen Schimpf an. Sie sagten -zu ihm: »Schämst du dich denn nicht? wie kannst du dich denn bei deinem -weißen Barte so wenig zurückhalten?«</p> - -<p>»Frißt vielleicht«, antwortete er, »ein weißer Hund weniger Dreck als -ein anderer?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_268" id="Nanchor_268"></a><a href="#Note_268" class="nanchor">268.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages wollte der Hodscha in der Nachbarschaft einen Becher -entleihen; da sagte seine Frau zu ihm, indem sie sich entblößte: »Nimm -den da!«</p> - -<p>»Meinetwegen,« antwortete er, indem er sich auch entblößte; »der Klotz -da wird ihn schon in die richtige Form bringen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_269" id="Nanchor_269"></a><a href="#Note_269" class="nanchor">269.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha eines Tages in den Busch ging, begegnete er einem -reitenden Boten. Bald darauf sah er, nachdem er auf seinen Esel -gestiegen war, nach allen Seiten herum, konnte aber den Reiter nicht -erblicken; dann sah er ihn wieder und da schrie er: »He, Mann! he, -Mann!«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_155" id="Page_155">155</a></span></p> - -<p>Der antwortete: »Du sollst nicht Mann sagen; du mußt Bote sagen.«</p> - -<p>Nach einer kleinen Weile sagte der Hodscha, sich über seinen Esel -beklagend: »Da schau einer dieses Füllen an!«</p> - -<p>Der andere sagte: »Das ist kein Füllen; das ist ein ausgewachsener -Eselshengst.«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Ich habe meine Gründe, ihn nicht Esel zu -nennen; mein Vater hat uns nämlich miteinander aufgezogen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_270" id="Nanchor_270"></a><a href="#Note_270" class="nanchor">270.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha nahm eines Tages den Esel seines Nachbars und ging mit -ihm ins Gebirge. Auf dem Wege kam er an einen Fluß, der über die Ufer -getreten war; er versuchte ihn auf dem Esel reitend zu übersetzen, aber -die Strömung packte den Esel und er konnte ihn nicht retten.</p> - -<p>Als er betrübt heimkam, fand sich der Eigentümer des Esels bei ihm ein -und forderte ihn zurück. Und der Hodscha sagte: »Als ich über denundden -Fluß setzte, hat ihn die Strömung mit sich fortgerissen.«</p> - -<p>Der Herr des Esels ging weg, aber bald darauf wurde der Hodscha -zum Kadi gerufen; und dem antwortete er: »Effendi, um diesen Esel -wiederzubekommen, heißt es sich an unsere Freunde wenden; der eine hat -den Kopf, der andere den Schwanz und so weiter.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_271" id="Nanchor_271"></a><a href="#Note_271" class="nanchor">271.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sah der Hodscha auf dem Markte eine Frau; er trat auf sie -zu und fragte sie: »Was hast du zu verkaufen?«</p> - -<p>»Was ich auf dem Rücken trage.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_156" id="Page_156">156</a></span></p> - -<p>»Willst du nicht vielleicht einen tüchtigen Schwanz kaufen?«</p> - -<p>Sie schrie: »Du bist wahrhaftig verrückt!«</p> - -<p>Aber der Hodscha antwortete, ohne irgendwie ungehalten zu sein: »Glaub -es mir: wenn du keinen Schwanz kaufen und kein Loch verkaufen willst, -so hast du auf dem Markte nichts zu tun.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_272" id="Nanchor_272"></a><a href="#Note_272" class="nanchor">272.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages stieg der Hodscha auf die Kanzel und sagte: »Danken wir -Gott, Muselmanen, daß er sich in seiner Allmacht einen Palast hat -erbauen können ohne Säulen; denn sonst hätte er Steinbäume gebraucht, -und deren Früchte hätten uns, je nachdem sie reif geworden wären, beim -Herunterfallen erschlagen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_273" id="Nanchor_273"></a><a href="#Note_273" class="nanchor">273.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal seine Straße ging, fand er ein totes Huhn auf -dem Wege liegen. Augenblicklich hob er es auf; er trug es heim, rupfte -und kochte es und setzte es auf den Tisch. Da schrien die Leute, die -dabei waren: »Aber Hodscha, das Huhn ist unrein; es hat ja sein Leben -nicht durch die Hand eines Menschen verloren.«</p> - -<p>»Ihr Narren,« schrie der Hodscha, »soll es denn unrein sein, weil es -Gott getötet hat und nicht ihr?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_274" id="Nanchor_274"></a><a href="#Note_274" class="nanchor">274.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Iner von den Nachbarn des Hodschas Nasreddin war gestorben, und -die andern luden den Hodscha ein, die vorgeschriebenen Bräuche zu -vollziehen. Er sagte bereitwillig zu; er begleitete sie, der Tote -wurde gewaschen, ins Leichentuch gehüllt und auf den Friedhof getragen -und nach dem Gebete legte man ihn ins<span class="pagenum"><a name="Page_157" id="Page_157">157</a></span> Grab. Als sich dann die Leute -anschickten, wegzugehn, sagte der Hodscha: »Bezahlt mir, was mir für -das Begräbnis zukommt.«</p> - -<p>»Das ist billig,« sagten sie.</p> - -<p>Sie befriedigten ihn und zerstreuten sich. Als aber jeder zu seinem -Geschäfte zurückgekehrt war, band er den Sarg zusammen und trug ihn -zu einem Flusse und ließ ihn dort; bald erfaßte ihn die Strömung und -riß ihn fort. Unterdessen ging der Hodscha im ganzen Viertel herum und -sagte: »Der Mann war reich an geheimen Verdiensten; er hat, tot, wie er -war, samt seinem Sarge das Grab verlassen und ist zum Himmel gefahren.«</p> - -<p>Jedermann glaubte es und traute seinen Worten, bis eines Tages einer -von den Dorfleuten von ungefähr einen Sarg sah, der an das Ufer -getrieben war; andere Leute kamen dazu, und sie nahmen den Sarg aus dem -Wasser, und bald wußten sie, woran sie waren. Da sagten sie: »Morgen -verlangen wir vom Hodscha das Geld für das Begräbnis zurück; mindestens -muß er etwas nachlassen.«</p> - -<p>Sie gingen zu ihm und setzten ihm ihre Forderung umständlich -auseinander; aber der Hodscha antwortete ihnen, ohne sich erst zu -bedenken: »Gott hat ihn zuerst für einen guten Menschen gehalten, aber -er hat sich getäuscht; als er dann seinen Irrtum inne geworden ist, hat -er ihn wieder heruntergeworfen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_275" id="Nanchor_275"></a><a href="#Note_275" class="nanchor">275.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages kamen etliche Frauen an das Ufer eines Flusses, und sie -wußten nicht, wie sie auf die andere Seite hinübergelangen sollten. Da<span class="pagenum"><a name="Page_158" id="Page_158">158</a></span> -kam der Hodscha heran, und der fragte sie: »Worauf wartet ihr?«</p> - -<p>Sie antworteten: »Wenn du uns hinüberbringst, geben wir dir jede einen -Asper.«</p> - -<p>Augenblicklich legte der Hodscha Kleider und Hosen ab und stieg ins -Wasser; und er trug eine nach der andern hinüber. Schließlich blieb nur -noch eine alte Frau; die aber fühlte, wie er sie von dem einen Ufer ans -andere trug, daß sie ein Gelüst ankam, und so sagte sie zu ihm: »Mir -sind verliebte Gedanken gekommen, ich muß es schon gestehn; weißt du, -wer ich bin, Hodscha?«</p> - -<p>»Nun wer denn?«</p> - -<p>»Ich bin die Mutter der Lust.«</p> - -<p>»Und wenn du die Mutter des Imams wärest,« antwortete der Hodscha, »so -würde mich das nicht abhalten, dich herzunehmen wie einen Mann.«</p> - -<p>Er entblößte sie, brachte sie in die richtige Stellung und besprang sie -verwegen; und mitten darin ließ er einen Wind. Sie sagte: »Was machst -du da, Hodscha?«</p> - -<p>Er antwortete: »Vor eitel Lust an dem, was du mir geöffnet hast, habe -ich es an mir auch geöffnet.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_276" id="Nanchor_276"></a><a href="#Note_276" class="nanchor">276.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha eines Tages mit seiner Frau einen Fluß entlang ging, -fiel sie ins Wasser, und die Strömung riß sie fort. Augenblicklich -begann der Hodscha flußaufwärts zu laufen; das fiel den Leuten auf und -sie fragten ihn: »Was suchst du, Hodscha?«</p> - -<p>»Meine Frau; sie ist ins Wasser gefallen.«</p> - -<p>»Aber Effendi,« erwiderten sie, »flußaufwärts<span class="pagenum"><a name="Page_159" id="Page_159">159</a></span> darfst du sie doch nicht -suchen; der Fluß fließt ja hinunter und nimmt sie mit.«</p> - -<p>»O nein,« schrie der Hodscha; »meine Frau hatte ein so widerspenstiges -Wesen, daß sie entschieden aufwärts treibt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_277" id="Nanchor_277"></a><a href="#Note_277" class="nanchor">277.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal hatte der Hodscha Nasreddin aus Ochsenfleisch Würste gemacht; -aber es vergingen zwei oder drei Tage, ohne daß er auch nur etliche -verkauft hätte, und so warf er sie alle den Hunden hin und sagte zu -diesen: »In einem Monat werdet ihr mich bezahlen.« Als dann der Monat -um war, fing er die Hunde und sperrte sie in einen Garten, um sie zur -Zahlung zu zwingen.</p> - -<p>Und man fragte den Hodscha: »Was willst du von ihnen? es ist doch -unerhört, Hunde einzusperren, damit sie zahlen.«</p> - -<p>»Sie haben meine Würste gegessen; warum soll ich nicht mit ihnen -verfahren, wie es mein Recht ist?«</p> - -<p>Nach einigen auf diese Weise verbrachten Tagen begannen die Hunde unter -dem Stachel des Hungers unruhig zu werden; und der Hodscha schrie: -»Nur Geduld! wir werden schon sehn, wie sie sich aus der Sache ziehen -werden.«</p> - -<p>Nun war in dem Garten ein großer Stein, unter dem irgendjemand einen -Topf voll Goldstücke verborgen hatte. Diesen Stein schob ein Hund bei -seinen Bemühungen, etwas für seine Zähne zu finden, weg und warf dabei -den Topf um, so daß der zerbrach; das Gold ergoß sich auf den Boden.</p> - -<p>Der Hodscha las die Münzen auf; dann ent<span class="pagenum"><a name="Page_160" id="Page_160">160</a></span>ließ er die Hunde und schrie: -»Ach, die armen Kerle: ich hab ihre Ehrlichkeit ungerecht in Verdacht -gehabt; aber warum haben sie mich nicht zur Frist bezahlt?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_278" id="Nanchor_278"></a><a href="#Note_278" class="nanchor">278.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte sich der Hodscha, als er auf den Markt ging: »Es -heißt achtgeben, daß ich nicht bestohlen werde«; und er tat seine -Kürbisse in einen Sack und warf ihn über seine Schultern. Auf dem -Markte angelangt sah er nun vor ihm einen Mann gehn, der früher hinter -ihm gegangen war, und der trug auf dem Rücken einen Sack mit Kürbissen, -der ebenso aussah wie der seinige. Da fragte er sich: »Wenn der, der -da vorne geht, nicht ich bin, wer kann es dann sein? Wahrhaftig, ich -verstehe es nicht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_279" id="Nanchor_279"></a><a href="#Note_279" class="nanchor">279.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha eines Tages öffentlich das Morgengebet sprach und zu -der Lobpreisung Gottes kam, stellte er sich aufrecht hin und verkündete -zwei- oder dreimal mit geläufiger Zunge die Anrufung: »Allah ist -groß!« Da er aber auch dann nicht aufhörte, diese Worte immer wieder -zu wiederholen, schrie endlich einer: »Aber Hodscha, beim Morgengebete -sollen doch nach der Anrufung, die du sprichst, zwei Verse aus der -Überlieferung und zwei Gebote hergesagt werden; warum wiederholst du -immerfort die Anrufung?«</p> - -<p>»Tue ich es öfter, als es nötig wäre,« antwortete der Hodscha, »so -bleibt eben Gott für das übrige mein Schuldner.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_280" id="Nanchor_280"></a><a href="#Note_280" class="nanchor">280.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha brachte eines Tages eine Schüssel Joghurt auf den Markt, um -sie zu verkaufen. Nun kamen ganze Wolken von Fliegen<span class="pagenum"><a name="Page_161" id="Page_161">161</a></span> und setzten sich -auf den Joghurt; da es ihm nicht gelang, sie zu verjagen, ging er zum -Kadi, um gegen sie Klage zu führen, und der Kadi sagte zu ihm: »Nimm -einen Schlägel und schlag die Fliegen tot, wo immer sie sitzen.«</p> - -<p>Der Hodscha holte sich einen Schlägel, ging damit wieder zum Kadi und -sagte zu ihm: »Effendi, ist das ein richtiger Fliegenschlägel?«</p> - -<p>»Freilich,« antwortete der Kadi; »der ist wahrhaftig geeignet, sie -überall zu vertilgen, wohin sie sich setzen.«</p> - -<p>Just in diesem Augenblicke liefen etliche Fliegen über den Kopf des -Kadis; kaum sah sie der Hodscha, als er sie auch schon mit seinem -Schlägel auf dem Kopfe des Kadis erschlug, wobei freilich auch der Kadi -tot auf dem Platze blieb. Alsbald wurde der Hodscha verhaftet, und die -Leute, die dort waren, fragten ihn: »Warum hast du unsern Kadi getötet?«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Wenn ich das Gesetz auch nur in einem -Punkte verletzt habe, so lasse man mich die Strafe der Vergeltung -erleiden.«</p> - -<p>Sie führten ihn dem Mufti vor und dem sagte er: »Er hat mir gesagt, -ich solle mit diesem Schlägel die Fliegen erschlagen, wo immer es sei; -ich habe ihrer einige auf seinem eigenen Kopfe gesehn und habe sie -erschlagen: er darf also, wenn er gestorben ist, niemand verantwortlich -machen, als sich selber. Übrigens geschieht nichts, ohne daß es Gott -zuließe. Das ist es, was ich vorzubringen habe.«</p> - -<p>»Wo hast du denn schon«, fragte ihn der Mufti, »eine solche -Rechtsprechung gesehn?<span class="pagenum"><a name="Page_162" id="Page_162">162</a></span> Weißt du nicht, daß geschrieben steht: ›Wo -keine böse Absicht ist, kann es keine Züchtigung geben?‹«</p> - -<p>»Das ist es ja gerade, was mich rechtfertigt,« antwortete der Hodscha; -»man hätte wahrhaftig keine Schriftstelle finden können, die mir -günstiger gewesen wäre!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_281" id="Nanchor_281"></a><a href="#Note_281" class="nanchor">281.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ging eines Tages ins Gebirge und belud seinen Esel mit -Holz; dann sagte er zu ihm: »Nimm du diesen Weg, ich nehme den da.« -Damit überließ er den Esel sich selber samt der Last, die er trug.</p> - -<p>Als er nach einem eilig zurückgelegten Marsche nach Hause kam, fragte -er seine Frau, ob der Esel schon daheim sei; aber sie sagte: »Ich weiß -nichts von ihm.«</p> - -<p>»Was?« sagte der Hodscha; »ich bin also zuerst gekommen?«</p> - -<p>Er ging auf dem nämlichen Wege zurück und fand seinen Esel dort weiden, -wo er ihn verlassen hatte; weiter mußte er sehn, daß ein Mantel, den er -ihm auf den Rücken gelegt hatte, fehlte: man hatte ihn gestohlen. Da -schrie er den Esel an: »He, wo ist mein Mantel? du bists, mit dem ich -rede!«</p> - -<p>Aber der Esel antwortete nichts — noch nie hat ja ein Tier gesprochen. -Nun nahm ihm der Hodscha den Sattel vom Rücken und sagte: »Wenn du mir -meinen Mantel zurückgibst, gebe ich dir auch deinen Sattel wieder.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_282" id="Nanchor_282"></a><a href="#Note_282" class="nanchor">282.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kaufte einen Neger; dann kaufte er neun Stück Seife, um -ihn damit weißzuwaschen. Er führte ihn ins Bad und verwusch die<span class="pagenum"><a name="Page_163" id="Page_163">163</a></span> neun -Stück Seife; aber alles war umsonst, weil man eben einen Neger nicht -weißwaschen kann. Ermüdet schrie der Hodscha endlich: »Da ist mir ja -ein Meisterstück einer Färberarbeit in die Hände gekommen; es ist -wirklich überflüssig, an einem fertigen Ding etwas ändern zu wollen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_283" id="Nanchor_283"></a><a href="#Note_283" class="nanchor">283.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sah der Hodscha im Bade zwei verzinkte Schalen und die -gefielen ihm sehr gut; er steckte sie unter sein Badetuch und ging -damit weg. Zwei Badejungen hatten ihn aber beobachtet und sagten nun zu -ihm: »Das Bad tut dir wohl, Hodscha-Effendi.«</p> - -<p>»Das Bad und die Schalen,« antwortete er.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_284" id="Nanchor_284"></a><a href="#Note_284" class="nanchor">284.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>S kam einer zum Hodscha, um ihn um Gastfreundschaft zu bitten, und -klopfte an die Tür; der Hodscha kam und fragte ihn: »Wer bist du?«</p> - -<p>»Ach, Effendi, kennst du mich nicht? ich bin der Amad Muzir-Effendis.«</p> - -<p>»Sehr gut,« antwortete der Hodscha; »warte einen Augenblick, ich will -dich zu unserm gemeinsamen Vater führen.«</p> - -<p>Nasreddin schritt nun seinem Besucher voraus; und als sie zur Moschee -gekommen waren, öffnete er die Tür, lud ihn mit einer Handbewegung ein, -einzutreten, und sagte zu ihm: »So; so da sind wir bei dem gemeinsamen -Vater der Gläubigen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_285" id="Nanchor_285"></a><a href="#Note_285" class="nanchor">285.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages bat ein Kurde den Hodscha um Gastfreundschaft; und er -sagte zu ihm: »Ich habe Hunger; bringe mir etwas zu essen.«<span class="pagenum"><a name="Page_164" id="Page_164">164</a></span> Der -Hodscha ging, bereitete in einem irdenen Napfe ein Gericht Joghurt -und holte Brot, und das wollte er dem Fremden vorsetzen, als er -bemerkte, daß sich der niedergelegt hatte und eingeschlafen war; da -begann er Betrachtungen anzustellen und sprach bei sich: »Wie soll -ich es anfangen, um ihn im Schlafe essen zu lassen?« Und schon nahm -er mit einem Stückchen Brot etwas Joghurt und fuhr ihm damit über den -Schnurbart. Einen Augenblick darauf erwachte der Kurde; und er schrie -sofort: »Bring mir also etwas zu essen, mein Gastfreund!«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Aber du hast doch schon gegessen, während -du schliefst! wenn du mir nicht aufs Wort glaubst, so schau dir deinen -Schnurbart an; er ist noch ganz feucht.«</p> - -<p>Der Kurde griff nach seinem Schnurbart und überzeugte sich, daß er noch -voll Joghurt war; und er schrie spöttisch: »Sehr gut, mein Gastfreund! -habe ich gegessen und getrunken, so sei Gott gelobt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_286" id="Nanchor_286"></a><a href="#Note_286" class="nanchor">286.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal hatte der Hodscha einen Streit mit seiner Frau; plötzlich -stellte er die Wiege mit dem Kinde zwischen sein Bett und das ihrige -und schrie: »Trennen wir uns! hiermit verstoße ich dich.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_287" id="Nanchor_287"></a><a href="#Note_287" class="nanchor">287.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau des Hodschas war schwanger. Als ihre Zeit gekommen war, fand -sich die Wehmutter ein; es war Nacht, und niemand war da, um ihr zu -helfen. Da rief sie den Hodscha: »Bring eine Kerze; es handelt sich um -dein Werk.«<span class="pagenum"><a name="Page_165" id="Page_165">165</a></span> Er beeilte sich, ihr eine Kerze zu bringen und blieb dann -im Zimmer; als aber die Geburt vorüber war, nahm er die Kerze wieder -und wollte damit weggehn. Da sagte die Wehmutter: »Bleib doch, Hodscha; -es kommt noch eins.«</p> - -<p>»Was?« sagte der Hodscha, »sie will mir ein zweites schenken?«</p> - -<p>Er kam mit der Kerze zurück; wieder wurde ein Kind zur Welt gebracht, -und wieder wollte sich der Hodscha mit der Kerze entfernen. Aber die -Wehmutter rief: »Bleib doch; du sollst noch einen dritten Erben haben.«</p> - -<p>Bei diesen Worten verlöschte er die Kerze. Und die Wehmutter fragte -ihn: »Warum läßt du mich im Finstern?«</p> - -<p>»Wie sie das Licht sehn,« antwortete er, »kommen diese Kinder -nacheinander wie die Mücken; jetzt ists wahrhaftig schon genug.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_288" id="Nanchor_288"></a><a href="#Note_288" class="nanchor">288.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal lud man den Hodscha im Ramasan zu einem Iftar<a name="FNanchor_100_100" id="FNanchor_100_100"></a><a href="#Footnote_100_100" class="fnanchor">100</a>, und es -wurde eine außerordentlich heiße Suppe aufgetragen. Der Hodscha nahm -einen Löffel voll und führte ihn zum Munde; da er sich ihn nicht -zurückzugeben getraute, verschluckte er ihn. Dann aber nahm er seine -Mütze vom Kopf, legte sie auf seinen Sitz und setzte sich darauf; und -die andern fragten ihn: »Warum setzt du dich auf deine Mütze?«</p> - -<p>Er antwortete: »Damit nicht die Kissen Feuer fangen: ich brenne ja -inwendig; wenn meine Mütze verbrennt, so schadet das wenigstens -niemand.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_166" id="Page_166">166</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_289" id="Nanchor_289"></a><a href="#Note_289" class="nanchor">289.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">S</span>Ooft der Hodscha sein Leinenzeug waschen wollte, begann es mit Gottes -Zulassung zu regnen. Als er nun wieder einmal auf den Markt ging, um -Seife zu kaufen, fielen wieder Regentropfen; da sagte der Hodscha zu -dem Seifenhändler: »Gib mir eine Oka von diesem Käse.«</p> - -<p>»Das ist doch Seife,« antwortete der Kaufmann, »und kein Käse.«</p> - -<p>»Ich weiß es wohl,« versetzte der Hodscha; »ich nenne es aber Käse aus -Angst, daß der Regen anhalten könnte.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_290" id="Nanchor_290"></a><a href="#Note_290" class="nanchor">290.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages trieb der Hodscha seinen Esel vor sich her; als er dann -müde wurde, saß er auf. Eine kleine Weile später bemerkte er, daß der -Esel nicht mehr vor ihm herging. Nun suchte er ihn bergauf und bergab, -bis ein Wanderer bei ihm vorüberkam; den fragte er, ob er nicht seinen -Esel gesehn habe, und der Wanderer sagte: »Du sitzt ja darauf.«</p> - -<p>Der Hodscha stellte die Tatsache fest und freute sich; aber schon nach -einem Augenblicke war er von neuem zerstreut und begann wieder zu -suchen. Da sagte der Wanderer: »So gehn wir doch nach Hause, da du doch -den Esel gefunden hast.«</p> - -<p>»Geh du nur,« antwortete der Hodscha; »ich« — dabei dachte er an -seinen verlorenen Esel — »muß noch dableiben, weil ich noch etwas zu -suchen habe.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_291" id="Nanchor_291"></a><a href="#Note_291" class="nanchor">291.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Tliche Leute fanden im Gebirge einen Igel; sie konnten sich nicht -enträtseln, was für ein Tier das sein sollte, und brachten ihn dem -Hodscha. »Was ist das?« fragten sie ihn.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_167" id="Page_167">167</a></span></p> - -<p>»Ohne Zweifel«, antwortete der Hodscha, »ist das eine alte Nachtigall, -die von ihren Federn die Fahnen verloren hat.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_292" id="Nanchor_292"></a><a href="#Note_292" class="nanchor">292.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte einen Dattelgarten, und drinnen war ein Baum, auf -den er jeden Tag stieg. Weiter hatte er eine Tochter und diese einen -Geliebten. Eines Tages saß nun Nasreddin auf seinem Baume, als der -Bursche mit seiner Tochter kam und mit ihr zu tändeln begann; an -Verwegenheit ließ ers dabei nicht fehlen und schließlich sagte er zu -ihr: »Stell dich hin; ich will es machen wie ein Hengst.«</p> - -<p>»Gut,« sagte sie.</p> - -<p>Während er nun das Mädchen besprang, blickte er in die Höhe, und da sah -er den Hodscha; augenblicklich ließ er sie und nahm Reißaus. Nun nahm -sie etliche Datteln und lief dem Flüchtling nach; dabei rief sie: »Nimm -doch!«</p> - -<p>Aber der Hodscha schrie vom Baume herunter: »Was fällt dir ein, ihn -mit so etwas locken zu wollen? Glaubst du, er wird für drei Datteln zu -einem so schamlosen Ding kommen, die den weißen Fluß hat, wie du? Zeig -doch wenigstens eine Handvoll!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_293" id="Nanchor_293"></a><a href="#Note_293" class="nanchor">293.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha eines Tages aus seiner Tür trat, sah er einen Knaben -vor dem Hause hocken und seine Notdurft verrichten; da schrie er -mehrere Male hintereinander: »Was machst du da? Wessen Kind bist du?«</p> - -<p>Endlich antwortete der Bengel: »Ich bin der Sohn der Schwester des -Stadtverwesers.«</p> - -<p>Augenblicklich nahm ihn der Hodscha bei der<span class="pagenum"><a name="Page_168" id="Page_168">168</a></span> Hand und führte ihn vor -das Haus des Stadtverwesers; und dort sagte er: »Da ist der Ort, wo du -deine Notdurft verrichten sollst.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_294" id="Nanchor_294"></a><a href="#Note_294" class="nanchor">294.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages sagte der Hodscha zu seinem Bruder: »Tu mir etwas zuliebe.«</p> - -<p>»Was denn?«</p> - -<p>»Erlaube mir, dich herzunehmen wie einen Knaben.«</p> - -<p>»Kannst du mich nicht um etwas andres bitten?«</p> - -<p>»Was?« schrie der Hodscha, »du bist doch mein Bruder; von wem soll ich -es denn verlangen, wenn nicht von dir?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_295" id="Nanchor_295"></a><a href="#Note_295" class="nanchor">295.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages erging sich der Hodscha mit seinem Amad; sie kamen aber am -Abende nicht nach Hause, sondern verbrachten die Nacht unter freiem -Himmel. Der Hodscha fragte den Amad: »Wem hast du deine Frau für die -heutige Nacht zu hüten gegeben?«</p> - -<p>Der Amad antwortete: »Dem Softa, Alter.«</p> - -<p>Der Hodscha fuhr fort: »Und wem hast du die Tugend des Softas zu hüten -gegeben?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_296" id="Nanchor_296"></a><a href="#Note_296" class="nanchor">296.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha wanderte einmal mit einem großen Sacke voll Joghurt auf dem -Rücken, und der Joghurt wiegte sich in dem Sacke von der einen Seite -auf die andere; endlich schrie der Hodscha: »Bleib du ruhig dahinten; -sonst sollst du mit meinem Menschenpflanzer Bekanntschaft machen.«</p> - -<p>Der Joghurt antwortete nichts, hörte aber auch nicht auf, sich zu -wiegen. Unverzüglich<span class="pagenum"><a name="Page_169" id="Page_169">169</a></span> warf sich der Hodscha auf den Sack, machte ein -Loch hinein und versenkte darein den besagten Menschenpflanzer. Als er -ihn dann wieder herauszog, sah er, daß er voller Joghurt war, und da -schrie er: »Wahrhaftig, du warst schon in Löchern genug; aber mit einem -weißen Kopfe bist du noch nie herausgekommen!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_297" id="Nanchor_297"></a><a href="#Note_297" class="nanchor">297.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">Z</span>Ufällig kam einmal der Hodscha vorbei, als ein Jude mit erhobenen -Händen Gott um einen Regen anflehte; es regnete aber keineswegs. Da -wandte sich der Jude zum Hodscha und sagte zu ihm: »Bete auch du; nach -dem, wessen Gebet einen Erfolg haben wird, werden wir sehn, wer der -wirkliche allmächtige Gott ist, der deinige oder der meinige.«</p> - -<p>Der Hodscha hob die Hände zum Himmel und betete. Und alsbald grollte -der Donner, zuckten Blitze hernieder und begann ein starker Regen zu -fallen. Der Hodscha entfloh und trachtete sich eiligst unter einem -Felsen zu verbergen; aber das Wetter schlug auch dort hinein und ging -über den Hodscha nieder.</p> - -<p>Da schrie er: »Herr Gott, du hast mein Gebet schlecht verstanden; warum -nähmest du dir sonst die Mühe, das Gewitter bis unter diesen Stein zu -schicken, wo doch der Jude draußen steht?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_298" id="Nanchor_298"></a><a href="#Note_298" class="nanchor">298.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages ging der Hodscha weg, und nachdem er eine Zeitlang -gewandert war, fand er nicht mehr nach Hause; da begegnete er einem -Manne und den fragte er: »Bruder, hast du mein Haus gesehn?«</p> - -<p>Der Mann antwortete: »Ich habe einen grob<span class="pagenum"><a name="Page_170" id="Page_170">170</a></span>knochigen Derwisch gesehn, -der es wegtrug; wenn du mit mir gehn willst, so wollen wir ihn -aufsuchen.«</p> - -<p>Der Hodscha glaubte es und kam sogar auf den Verdacht, es handle sich -um einen Greis, der Baba-Sultan genannt wurde. Er machte sich alsbald -auf den Weg zu diesem Biedermanne; als er ankam, fand er ihn im Hofe -seines Klosters. Er fragte ihn: »Hast du mein Haus gesehn?«</p> - -<p>Der Alte antwortete: »Man hat es hiehergebracht; dann ist es aber -wieder zurückgeschickt worden.«</p> - -<p>Der Hodscha wollte unverzüglich aufbrechen, aber die Derwische ließen -ihn nicht weg: »Bleib bei uns heute Nacht,« sagten sie; »morgen früh -gehst du dann.«</p> - -<p>Während er nun schlief, schnitten sie ihm Haare und Bart. Er stand noch -in der Dämmerung auf und ging weg, ohne etwas bemerkt zu haben; als -er aber auf seinem Wege zu einem Brunnen kam, betrachtete er sich im -Wasser und da erkannte er sich nicht wieder.</p> - -<p>»Diese Schufte,« schrie er, »sie haben mich gegen einen Kalender -vertauscht, den sie an meiner Statt ins Bett gelegt haben!« Und als -er heimkam, sagte er zu seiner Frau: »Weib, man hat mich mit einem -Kalender verwechselt; hast du keine Nachrichten von mir? Übrigens haben -sie mir wenigstens, nach dem, was ich sehe, mein Haus zurückgebracht!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_299" id="Nanchor_299"></a><a href="#Note_299" class="nanchor">299.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Inmal war der Hodscha Nasreddin in Arabien. Die arabischen Weisen -gaben ihm ein Fest, und als das mitten im Gange war, legten sie<span class="pagenum"><a name="Page_171" id="Page_171">171</a></span> -ihm eine Streitfrage vor. Aber der Hodscha, der ihnen keine Antwort -schuldig bleiben wollte, sagte zu ihnen: »Wenn ihr mir die Fragen, -die ich an euch richten will, beantworten werdet, werde auch ich euch -Antwort geben; wenn nicht, so gehe ich, wie ich gekommen bin.«</p> - -<p>Sie waren damit einverstanden, und nun sagte der Hodscha: »Wißt ihr, -warum die Fische Reißaus nehmen beim Anblicke des Menschen, und warum -die Sterne entfliehn, wenn die Sonne erscheint? Das sind meine Fragen.«</p> - -<p>Die Araber fanden keine Lösung und erkannten seine Überlegenheit an.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_300" id="Nanchor_300"></a><a href="#Note_300" class="nanchor">300.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha beobachtete eines Tages einen Mann, wie er eine Summe -Geldes irgendwo versteckte. Als sich der Eigentümer entfernt hatte, -bemächtigte sich der Hodscha des Geldes; der Eigentümer hatte ihn aber -bemerkt und verfolgte ihn. Der Hodscha flüchtete sich in eine Moschee, -aber der andere lief ihm auch dorthin nach. Der Hodscha stieg aufs -Minaret und der andere stieg auch hinauf. Als schließlich der Hodscha -sah, daß er ihm nicht entwischen konnte, stürzte er sich von oben herab -und erwachte augenblicklich; denn er hatte das alles nur geträumt.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_301" id="Nanchor_301"></a><a href="#Note_301" class="nanchor">301.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>In Baderjunge hatte sein Schermesser verloren; weinend und das -Gesicht in den Händen verborgen lief er herum und schrie: »Ach, das -Schermesser! Ach, das Schermesser!«</p> - -<p>Der Hodscha, der dabei war und das hörte; sagte sich: »Zweifellos hat -man diesem Diebe die Nase abgeschnitten!«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_172" id="Page_172">172</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_302" id="Nanchor_302"></a><a href="#Note_302" class="nanchor">302.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha war gestorben und man legte ihn in ein altes Grab. Nachdem -die Leute auseinandergegangen waren, kamen Munkar und Nakir<a name="FNanchor_101_101" id="FNanchor_101_101"></a><a href="#Footnote_101_101" class="fnanchor">101</a>, -um ihn zu befragen, und er sagte zu ihnen: »Wenn ihr wollt, daß ich -sprechen soll, so gebt mir einen Asper.«</p> - -<p>Auf diese Rede versetzten sie ihm einen derben Streich. Nun schrie er: -»He, Freunde, wenn ihr kein Geld habt, kommt ein andermal wieder.«</p> - -<p>Und damit erwachte er; denn alles war nur ein Traum.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_303" id="Nanchor_303"></a><a href="#Note_303" class="nanchor">303.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kam einmal in ein Dorf; die Einwohner, denen er auffiel, -sagten zu ihm: »Da du ein Würdenträger bist, so komm über einen Toten -die Gebete zu sprechen.« Er ging mit ihnen und verrichtete alles, was -bei einer Leichenfeier geschehn soll; doch begnügte er sich damit, den -Schlußausruf: ›Gott ist groß‹ nur einmal zu singen. Dessenungeachtet -bezahlte man ihn und er entfernte sich.</p> - -<p>Nun machte ein Städter, der auch anwesend war, die Bauern aufmerksam, -daß diese Anrufung über einem Toten viermal wiederholt werden soll. Da -liefen sie dem Hodscha nach und erhoben, als sie ihn eingeholt hatten, -ihre Einwendungen.</p> - -<p>Der Hodscha fragte sie: »Den wievielten haben wir heute?«</p> - -<p>»Den fünften.«</p> - -<p>Und er sagte, um sie sich vom Halse zu schaffen: »Wenn heute der fünfte -ist, wird das<span class="pagenum"><a name="Page_173" id="Page_173">173</a></span> Totengebet nicht anders gesprochen, als wie ich es getan -habe.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_304" id="Nanchor_304"></a><a href="#Note_304" class="nanchor">304.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages hatte die Frau des Hodschas den Sik eines Mannes gesehn, -und sie wurde von einem solchen Verlangen nach ihm erfaßt, daß sie -krank wurde; und sie sagte: »Wohin ist denn der verschwunden, den ich -gesehn habe? vielleicht fände er ein Mittel für mein Übel.«</p> - -<p>Der Hodscha ging den Mann suchen und brachte ihn ihr.</p> - -<p>Der Mann sagte: »Sie ist wahrhaftig krank.«</p> - -<p>»Das weiß ich, daß sie krank ist,« antwortete der Hodscha; »aber was -ist da zu tun?«</p> - -<p>»Wenn du etliche Knoblauchzehen hast, so bring sie.«</p> - -<p>Der Hodscha hatte just welche zu Hause; er holte sie und gab sie ihm. -Der Fremde rieb sich nun damit das, was die Aufmerksamkeit der Frau -angezogen hatte, und steckte es an den Ort, der für dieses Heilmittel -empfänglich war; sodann zog er es wieder heraus.</p> - -<p>Als die Behandlung beendigt war, schrie der Hodscha: »Warum hast -du mir nicht gesagt, was zu tun war? Das hätte ich ganz allein -zustandegebracht; es ist ein Verfahren, das mir nicht unbekannt ist.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_305" id="Nanchor_305"></a><a href="#Note_305" class="nanchor">305.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha eines Tages trübselig seine Straße zog, begegnete er -einer Frau und die fragte ihn: »Woher kommst du, Hodscha?«</p> - -<p>»Aus der Hölle,« antwortete er.</p> - -<p>Und sie fragte weiter: »Hast du vielleicht dort meinen Sohn gesehn?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_174" id="Page_174">174</a></span></p> - -<p>»Ja; er ist als Schuldner gestorben und darum ist ihm der Eintritt ins -Paradies versagt worden.«</p> - -<p>»Und auf wieviel beläuft sich seine Schuld?«</p> - -<p>»Auf tausend Asper.« Und Nasreddin fügte hinzu: »Seine Frau ist im -Paradiese; er aber kann nur hinein mit den tausend Asper.«</p> - -<p>Die Frau fragte noch: »Und wann gehst du zurück?« und Nasreddin -antwortete: »Augenblicklich.«</p> - -<p>Da gab sie ihm die tausend Asper und bat ihn: »Eile nur, damit du die -Sache unverzüglich zu einem Ende bringst.«</p> - -<p>Als sie heimkam, sagte sie zu ihrem Manne, der zu Hause war: »Ich habe -Nachrichten von unserm Sohne bekommen; da er nicht anders ins Paradies -gelangen kann als mit tausend Asper, habe ich sie hergegeben.«</p> - -<p>»Wem hast du sie denn gegeben?«</p> - -<p>»Dem Hodscha.«</p> - -<p>Unverzüglich machte sich der Mann auf die Verfolgung des Hodschas. Der -flüchtete sich, als er ihn kommen sah, in eine Mühle; und er sagte zu -dem Müller: »Siehst du den Mann, der heransprengt? es ist ein Scherge, -der dich greifen will.«</p> - -<p>»Was soll ich da tun?« fragte der Müller erschrocken.</p> - -<p>»Nimm meine Kleider und ich will die deinigen nehmen; klettere auf den -Baum und verstecke dich.«</p> - -<p>Der Kleidertausch war kaum vollzogen, und der Müller hatte sich kaum -auf dem Baume versteckt, als der Mann ankam. Er sah niemand als den -Hodscha in der Tracht des Müllers, und der<span class="pagenum"><a name="Page_175" id="Page_175">175</a></span> Hodscha blickte auffällig -auf den Baum hinauf. Nun bemerkte der Mann den vermeintlichen Hodscha. -Da er zu Pferde war, stieg er ab und übergab das Pferd dem falschen -Müller; dann zog er seine Kleider aus, um sie nicht beim Klettern zu -beschmutzen.</p> - -<p>Ungesäumt bemächtigte sich der Hodscha der Kleider und stieg auf das -Pferd; und indem er davonritt, schrie er dem Gefoppten zu: »Kennst du -mich jetzt, Gesell?«</p> - -<p>Nun ließ der arme Mann von dem Müller ab, stieg vom Baume herunter und -machte sich nackt und ohne Pferd auf den Heimweg. Und seine Frau fragte -ihn, als er so ankam: »Was hast du gemacht?«</p> - -<p>»Ich habe den Hodscha eingeholt,« sagte er und fuhr, um Scheltworten -auszuweichen, fort: »Das, was er dir gesagt hat, war wahr; darum habe -ich ihm auch zur Belohnung für seine guten Dienste mein Pferd und meine -Kleider geschenkt.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_306" id="Nanchor_306"></a><a href="#Note_306" class="nanchor">306.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages fragte man den Hodscha, um ihn zu hänseln: »Wohin ist denn -dein Grind gekommen?«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Von euch habe ich ihn bekommen, und euch -habe ich ihn zurückgegeben.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_307" id="Nanchor_307"></a><a href="#Note_307" class="nanchor">307.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha eines Tages von der Mühle heimkam, bemerkte er, daß -kein Brennreisig da war; drum nahm er die Axt und ging in den Busch, -um welches zu holen. Es war schon finstere Nacht, als ihm auf einmal -die Axt ent<span class="pagenum"><a name="Page_176" id="Page_176">176</a></span>fiel; er suchte sie umsonst. Endlich schrie er: »Herr, wenn -du mich die Axt wiederfinden läßt, so verspreche ich dir ein Achtel -Gerste.«</p> - -<p>Kaum hatte er ausgesprochen, als er auch schon die Axt fand; nun schrie -er: »Dank, Herr! Da es dir aber so leicht fällt, Bitten zu erhören, -so laß mich auch ein Achtel Gerste finden; dann werde ich mich meiner -Verpflichtung gegen dich entledigen!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_308" id="Nanchor_308"></a><a href="#Note_308" class="nanchor">308.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha einmal in eine Moschee trat, sah er hinter der Tür -einen Hund sitzen; er gab ihm einen Stockhieb und das erschrockene Tier -flüchtete sich auf die Kanzel. Da sagte der Hodscha zu ihm: »Bitte -tausendmal um Verzeihung; ich kenne noch nicht alle Prediger, die zu -dieser Moschee gehören.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_309" id="Nanchor_309"></a><a href="#Note_309" class="nanchor">309.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha Nasreddin hatte eine Kuh, die keinen Tropf Milch gab; da -wollte er sie durch den öffentlichen Ausrufer verkaufen lassen, und -der führte sie herum und pries sie schreiend an: »Wer will eine gute -Milchkuh, eine Kuh, deren Milch ist wie Sahne?«</p> - -<p>»Wahrhaftig,« schrie der Hodscha, als er sie also loben hörte, »da -hätte ich mich schön über ihren Wert getäuscht!«</p> - -<p>Und damit nahm er sie dem Ausrufer aus der Hand und führte sie wieder -heim.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_310" id="Nanchor_310"></a><a href="#Note_310" class="nanchor">310.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte einmal die Pilgerreise nach Mekka gemacht, und an der -Tür der Kaaba drängte sich das Volk. Auch ein Neger war darunter und -die Leute schrien: »Herr, duldest<span class="pagenum"><a name="Page_177" id="Page_177">177</a></span> du denn hier die schwarze Fratze -dieses Ungläubigen?«</p> - -<p>Da sagte der Hodscha: »Warum beschimpft ihr ihn wegen seiner Farbe? Er -ist wenigstens imstande, seine Sünden auf sein Äußeres zu schieben; -wenn wir das täten, so wären wir, ihr und ich, schwärzer als er.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_311" id="Nanchor_311"></a><a href="#Note_311" class="nanchor">311.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages schrie der Sohn des Hodschas: »Komm, Vater! in dem Topfe da -ist ein Mann und ich fürchte mich.«</p> - -<p>Nachdem der Hodscha hingetreten war und im Topfe sein eigenes Bild -gesehn hatte, sagte er zu dem Knaben: »Sei nur ruhig; das ist nur ein -alter Mann, der die kleinen Kinder schrecken will.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_312" id="Nanchor_312"></a><a href="#Note_312" class="nanchor">312.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Sohn des Hodschas sprach eines Tages bei sich: »Wenn die Dichter -Verse machen, warum sollte ich nicht auch welche machen?«</p> - -<p>Ganz voll von dem Gedanken ging er weg, und er kam zu einer Quelle in -der Nachbarschaft; nachdem er dort lange gesonnen hatte, gelang ihm -endlich der Vers:</p> - -<p>Ein Baum, ein Baum steht am Rande einer Quelle.</p> - -<p>Ganz zufrieden mit diesem hübschen Gedichte trug er es seiner Mutter -vor, und die wiederholte es dem Vater. Der sagte: »Wir müssen alle -unsere Nachbarn versammeln und sie zu einem Festmahle einladen, damit -wir Freude haben an unserm verständigen Sohne.«</p> - -<p>Man lud alle Bewohner des Viertels ein und las ihnen nach dem Mahle den -ausgezeichneten<span class="pagenum"><a name="Page_178" id="Page_178">178</a></span> Vers vor; da wollten alle vor Lachen bersten. Und voll -Begeisterung über dieses Ergebnis schrie die Mutter: »Des Todes will -ich sein, wenn mein Sohn nicht die Sprache der Nachtigall hat!«</p> - -<p>Der Hodscha aber sagte: »Hüte dich, Frau, vor derlei Beteuerungen; du -wirst den Knaben noch verschreien.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_313" id="Nanchor_313"></a><a href="#Note_313" class="nanchor">313.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages gingen der Hodscha und seine Frau zum Flusse, um -Leinensachen zu waschen. Als nun die Frau unversehens ihren Fuß ins -Wasser steckte, packte ihn ein Krebs. »Zu Hilfe, Hodscha,« schrie sie, -»zu Hilfe!«</p> - -<p>Er sagte: »Setz dich, damit ich sehe, was es ist.«</p> - -<p>Er bückte sich, und da sah er, was für ein Tier es war; aber er beugte -sich dabei, um besser zu sehn, so weit nieder, daß der Krebs mit der -andern Schere seine Nase faßte. In diesem Augenblicke ließ die Frau, -deren Schrecken noch mehr gewachsen war, einen Wind; der Hodscha jedoch -schrie: »Das brauchst du nicht aufzumachen, wohl aber die Pfoten dieses -Viehs.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_314" id="Nanchor_314"></a><a href="#Note_314" class="nanchor">314.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts träumte dem Hodscha, daß er auf einer Reise einen -Schatz gefunden habe, und um den Ort zu bezeichnen, habe er dort ein -natürliches Bedürfnis befriedigt. Als er dann erwachte, fand er, daß -nur das Ende des Traumes keine Einbildung gewesen war.</p> - -<p>Da schrie er: »Ach, Herr, warum hast du mir das da gelassen und das -Gold genommen? dir hätte doch das eine auch nicht mehr genützt als das -andere!«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_179" id="Page_179">179</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_315" id="Nanchor_315"></a><a href="#Note_315" class="nanchor">315.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha ging sich einmal ein Paar Hosen kaufen; für den Heimweg zog -er sie schon an. Einige Freunde, die ihn damit sahen, setzten es sich -in den Kopf, ihm einen Streich zu spielen; zu diesem Zwecke verteilten -sie sich auf dem Wege, und der, der ihm als erster begegnete, sagte zu -ihm nach Gruß und Gegengruß: »Was machst du mit den Hosen? du brauchst -sie doch nicht; gib sie mir.«</p> - -<p>»Geh heim,« antwortete der Hodscha, »und laß mich in Ruh.«</p> - -<p>Fünfmal hatte sich dieses Gespräch zwischen dem Hodscha und je einem -von den Gesellen wiederholt, bis sich der Hodscha endlich stellte, als -hätte er sich überreden lassen; er sagte zu dem, mit dem er sprach, -indem er ihm das Bein hinhielt: »So nimm sie denn meinetwegen.«</p> - -<p>Als sich der Mann bückte, um ihm die Hosen abzuziehen, gab ihm der -Hodscha einen Tritt, daß er sich auf dem Boden wälzte, und schrie: -»Merk dirs doch einmal: Um Streiche zu spielen, bin ich da!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_316" id="Nanchor_316"></a><a href="#Note_316" class="nanchor">316.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Uf einem Spaziergange kam der Hodscha zu einem großen Baume; er -betrachtete ihn und fragte sich, was für ein Baum das sei. Schließlich -warf er, um sich darüber zu vergewissern, einen Stein in die Äste, und -der fiel alsbald wieder herunter.</p> - -<p>»Jetzt weiß ichs,« schrie er, »was du bist! ich kenne dich leicht an -der Frucht.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_317" id="Nanchor_317"></a><a href="#Note_317" class="nanchor">317.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau des Hodschas Nasreddin wusch das Haus; in dieser gebückten -Stellung betrachtete er sie, und da sah er deutlich, daß sie<span class="pagenum"><a name="Page_180" id="Page_180">180</a></span> zwei -Löcher hatte. »Weib,« schrie er, »du hast also zwei! das habe ich gar -nicht gewußt; aber heute Nacht will ich sie alle beide hernehmen, und -um es ja nicht zu vergessen, will ich den ganzen Tag kein Wort sagen, -ohne hinzuzusetzen: ›Ich werde mich an beiden ergötzen.‹«</p> - -<p>Kaum hatte er ausgeredet, als zwei Schüler kamen, und die fragten ihn: -»Hodscha, willst du uns Gastfreundschaft gewähren?«</p> - -<p>Er antwortete: »Meinetwegen; tretet ein, bitte.« Und er setzte hinzu: -»Ich werde mich an beiden ergötzen.«</p> - -<p>»Wahrhaftig,« sagten die zwei jungen Leute, »der Hodscha macht einen -Spaß.«</p> - -<p>»Weib,« sagte er, »bereite das Mahl und dreh der Gans da den Kragen -ab.« Und wieder setzte er hinzu: »Ich werde mich an beiden ergötzen.« -Die Gans legten sie aber beiseite, um sie am nächsten Tage zu essen.</p> - -<p>»Weib,« sagte wieder der Hodscha, »mache die Betten.« Und wieder setzte -er hinzu: »Ich will mich an beiden ergötzen.« Dann legte er sich nieder.</p> - -<p>Nun sagten die beiden Schüler zueinander: »Der Hodscha macht keineswegs -einen Spaß; er will uns jedenfalls so behandeln, wie er sagt. Wir -müssen abwechselnd wachen, damit, was immer auch geschieht, der, der -wach ist, den andern wecken kann.« Sie lösten sich also pünktlich ab -und schliefen und wachten, wie jeden die Reihe traf.</p> - -<p>Auf einmal begann nun der Hodscha, der an nichts sonst dachte, als daß -er sein Vorhaben ins Werk setzen werde, zu schreien: »Wahrhaftig,<span class="pagenum"><a name="Page_181" id="Page_181">181</a></span> -zuerst will ich mich an dem einen ergötzen, und dann will ichs mit dem -andern versuchen.«</p> - -<p>»Da wir zwei sind,« sagte sich erschrocken der Wachende, »weiß ich -nicht, bei welchem er anfangen wird.« Durch diesen Gedanken erregt, -weckte er seinen Gesellen, und der stand alsbald auf. Nun sagten sie: -»Sputen wir uns; wir dürfen nicht mehr dasein, wann er uns überfallen -will.«</p> - -<p>Sie schnürten augenblicklich ihre Bündel, hakten die Gans los, die am -Fenster hing, und liefen, was sie ihre Beine trugen; und vielleicht -laufen sie noch immer.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_318" id="Nanchor_318"></a><a href="#Note_318" class="nanchor">318.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages saß der Hodscha daheim bei seiner Frau; traurig betrachtete -er ihre geheimen Reize, und endlich sagte er: »Frau, was ist das? ich -sage ihms zum ersten, zum zweiten und zum dritten Male: ich verstoße -dich.«</p> - -<p>»Was sagst du da?«</p> - -<p>»Geht es denn nicht an, daß ich mich auf diese Weise dessen, was mir an -dir am meisten mißfällt, entledige?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_319" id="Nanchor_319"></a><a href="#Note_319" class="nanchor">319.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Ie Frau des Hodschas Nasreddin war krank; nach drei oder vier Tagen -der Pflege fühlte er, daß ihn seine Kräfte verließen, und er sagte zu -ihr: »Steh auf, meine Liebe, oder laß mich etwas essen gehn.«</p> - -<p>Sie begann zu weinen und der Hodscha ging weg. Sie benutzte seine -Abwesenheit und stand hastig auf; als er vom Bade zurückkam, fand er -das Haus gekehrt, das Mahl bereitet und die Betten aufgeschüttelt. -Seine Frau, die alles in Ordnung gebracht hatte, ruhte aus. Als er -sie<span class="pagenum"><a name="Page_182" id="Page_182">182</a></span> sah, lehnte er sich an die Tür, die Hände schlaff und den Kopf -schwankend, und schrie: »Ach, jetzt ist sie tot! O meine lieben -Knäblein, o meine lieben kleinen Mädchen, jetzt könnt ihr nicht mehr -geboren werden!«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_320" id="Nanchor_320"></a><a href="#Note_320" class="nanchor">320.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls die Frau des Hodschas einmal allein war, entblößte sie sich, -betrachtete sich und sagte: »Ach, du mein teuerer Schatz, warum habe -ich nicht drei solche wie du! was für eine herrliche Sache wäre das!«</p> - -<p>Von ungefähr kam in diesem Augenblicke der Hodscha heim; er hörte alles -und sah, an wen sie ihre Rede richtete. Er blieb draußen, entblößte -sich gleicherweise und sagte weinend: »Was für Unheil hast du mir schon -auf den Hals geladen! wieviel Mißgeschick habe ich schon deinethalben -erleiden müssen!«</p> - -<p>Als die Frau draußen seufzen hörte, sah sie nach und fand, daß es der -Hodscha war; und sie sagte: »Worüber jammerst du denn?«</p> - -<p>»Ich habe«, antwortete er, »darüber geklagt, daß wir Männer dort, wo -ihr Frauen einen Schatz habt, eine Quelle unzähliger Übel und Qualen -haben.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_321" id="Nanchor_321"></a><a href="#Note_321" class="nanchor">321.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages schlich sich der Meister in einen Weingarten und begann -Trauben zu essen; der Eigentümer kam dazu und fragte ihn: »Was machst -du da?«</p> - -<p>»Ich bin hergekommen, um mir hier meinen Bauch zu erleichtern.«</p> - -<p>»So; und wo ist dann das, was du gemacht hast?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_183" id="Page_183">183</a></span></p> - -<p>Nasreddin blickte umsonst nach allen Seiten umher; er sah nichts, was -ihn hätte rechtfertigen können. »Da ist es,« schrie er endlich, als er -einen Eselsdreck sah.</p> - -<p>Aber der Eigentümer sagte: »Das ist ja von einem Esel.«</p> - -<p>Und der Hodscha antwortete: »Wenn es nicht von mir ist und nicht von -dir, dann weiß ich wahrhaftig nicht, von wem es stammen kann.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_322" id="Nanchor_322"></a><a href="#Note_322" class="nanchor">322.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Tliche Christen sagten zum Sohne des Hodschas: »Bete den Messias an -oder geh aus der Stadt.«</p> - -<p>Er antwortete: »Wann der Messias kommt, werde ich gehn.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_323" id="Nanchor_323"></a><a href="#Note_323" class="nanchor">323.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha zog einmal den Imam, während der im Gebete auf dem Boden -lag, beim Ohrläppchen; gleich darauf sagte der Imam das feierlichste -Gebet, nämlich den Absatz vom Throne.</p> - -<p>Da sagte der Hodscha: »Wenn du den Absatz vom Throne schon sprichst, -wann man dich beim Ohrläppchen zieht, was wirst du denn sprechen, wann -man dir die Hoden drückt?«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_324" id="Nanchor_324"></a><a href="#Note_324" class="nanchor">324.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Tages berieten der Hodscha und seine Nachbarn miteinander, wohin -sie lustwandeln gehn sollten; endlich sagte der Hodscha: »Gehn wir zum -Flusse und schauen wir den Frauen baden zu.«</p> - -<p>Sie waren einverstanden und gingen mit ihm: Als sie zu den Frauen -gekommen waren, entblößte sich eine von ihnen, die sah, daß sie -be<span class="pagenum"><a name="Page_184" id="Page_184">184</a></span>obachtet wurden; daraufhin sagte einer zum Hodscha, um ihn zu -hänseln: »Wirst du diese Gelegenheit nicht benutzen?«</p> - -<p>Ohne zu zaudern, schob der Hodscha seine Kleider weg, reckte den -bewußten in die Luft und schrie: »Seht, meine Freunde, mich findet man -niemals unvorbereitet; wie ein Baum habe ich immer, meinen Nachbarn zu -gefallen, einen strammen Ast bereit, auf dem man klettern kann!«</p> - -<p>So sahen die, die sich auf seine Kosten lustig zu machen gedacht -hatten, ihren Scherz zu ihrer Beschämung ausschlagen.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_325" id="Nanchor_325"></a><a href="#Note_325" class="nanchor">325.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>N einem Tage, wo der Hodscha Nasreddin predigen sollte, sagten die -Gläubigen untereinander: »Wann er kommt und uns begrüßt, geben wir ihm -den Gruß nicht zurück; wir wollen sehn, was er tun wird.«</p> - -<p>Der Hodscha kam und grüßte die Gemeinde; aber niemand antwortete -ihm. Da sagte er, nachdem er nach allen Seiten umhergeblickt hatte: -»Wahrhaftig, ich bin ganz allein; kein Mensch ist gekommen.« Mit diesen -Worten ging er weg und überließ die Versammelten ihrem Unmut über den -Ausgang ihres Streiches.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_326" id="Nanchor_326"></a><a href="#Note_326" class="nanchor">326.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">A</span>Ls der Hodscha Nasreddin das erste Mal vor Tamerlan erschien, sprach -dieser Eroberer bei sich: »Ich muß ihn verderben; ich will ihm Fragen -stellen, und wenn er auch nur eine nicht beantwortet, lasse ich ihn -töten.« Und er fragte den Hodscha: »Wer bist du?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Ich bin der Gott der Erde.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_185" id="Page_185">185</a></span></p> - -<p>Nun war Tamerlan, der ein Tatare war, von den schönsten jungen Leuten -seines Volkes umgeben, die, wie es bei ihnen zutrifft, sehr kleine -Augen hatten.</p> - -<p>Tamerlan fuhr fort: »Gut also, Gott der Erde, hast du dir diese -hübschen Knaben betrachtet? was sagst du zu ihnen?«</p> - -<p>»Ich habe sie betrachtet; aber ihre kleinen Augen sind nicht hübsch.«</p> - -<p>»Da du Gott bist,« erwiderte Timur, »so tu mir den Gefallen und mach -sie größer.«</p> - -<p>»Padischah, ich bin nur Gott der Erde, und darum kann ich nur die Augen -größer machen, die sie unter dem Gürtel haben; die, die sie oben haben, -die gehn den Gott des Himmels an.«</p> - -<p>Timur freute sich herzlich über diese Antwort und erkannte, mit was für -einem Schalke er es zu tun hatte: »Da du so ein lustiger Gesell bist, -so schwöre ich, daß ich mich nicht mehr von dir trennen werde.«</p> - -<p>»So sei es,« antwortete der Hodscha; »du bist der Herr.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_327" id="Nanchor_327"></a><a href="#Note_327" class="nanchor">327.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">T</span>Amerlan war sehr häßlich; er hatte nur ein Auge und einen eisernen -Fuß. Als er nun einmal mit dem Hodscha saß und sich mit ihm unterhielt, -fuhr er mit der Hand an den Kopf und ließ den Barbier rufen. Der kam -augenblicklich; nachdem er ihm den Kopf geschoren hatte, reichte er -ihm einen Spiegel. Timur betrachtete sich, und da er sah, wie häßlich -er war, begann er zu weinen. Seinem Beispiele folgend, zerflossen auch -der Hodscha und der ganze Hof in Tränen und Seufzern, und das dauerte -eine<span class="pagenum"><a name="Page_186" id="Page_186">186</a></span> oder zwei Stunden. Endlich gelang es den Hofleuten, indem sie -einige hübsche Geschichten erzählten, Timur zu zerstreuen und ihn -seinen Kummer vergessen zu machen, und er hörte zu weinen auf; aber der -Hodscha weinte nur umso stärker. Und Timur sagte zu ihm: »Ich habe mich -im Spiegel betrachtet, und da habe ich mich so abscheulich gefunden, -daß ich einen schweren Kummer litt, weil ich, der Padischah, der Herr -so vieler Sklaven, so häßlich sein muß; ich habe also mit vollem Rechte -geweint. Aber warum weinst denn du noch zu dieser Stunde, und warum -hörst du nicht auf, zu klagen?«</p> - -<p>Der Hodscha antwortete sofort: »Du hast dich nur einmal im Spiegel -gesehn, und dieser kurze Augenblick hat genügt, dich zwei Stunden lang -weinen zu machen; was ist denn wunderbares dabei, wenn ich, der ich -dich den ganzen Tag sehe, länger weine als du?«</p> - -<p>Über diese Rede fiel Timur in ein unauslöschliches Gelächter.</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_187" id="Page_187">187</a></span></p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_188" id="Page_188">188</a></span></p> -<h3>3. Angeblich historisches</h3> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_189" id="Page_189">189</a></span></p> -<p class="center2"><a name="Nanchor_328" id="Nanchor_328"></a><a href="#Note_328" class="nanchor">328.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>A Nasreddin durch diese Geschichte<a name="FNanchor_102_102" id="FNanchor_102_102"></a><a href="#Footnote_102_102" class="fnanchor">102</a> mit Tamerlan besser bekannt -geworden war, nahm er sich bald darauf die Freiheit, ihm ein andres -Geschenk zu machen, nämlich zehn zarte, frischgepflückte Gurken; -dafür erhielt er von ihm zehn Goldstücke. Als dann die Gurken nicht -mehr so selten waren, lud er ihrer einen Wagen voll, um sie Tamerlan -zu bringen. Der Türhüter aber, der sich der großen Belohnung für die -ersten zehn erinnerte, weigerte sich ihn einzulassen, wenn er nicht -verspreche, die neue Gegengabe mit ihm zu teilen. Der Handel wurde -so abgeschlossen, und Nasreddin wurde vorgelassen. Auf die Frage -Tamerlans, was ihn herführe, antwortete er, er bringe ihm viel mehr -Gurken als das andere Mal; als aber Tamerlan diese außerordentlich -große Menge sah, befahl er ihm ebenso viel Stockstreiche zu geben, wie -es Gurken seien. Und es waren fünfhundert Stück. Nasreddin mußte sich -fügen und erlitt geduldig zweihundertfünfzig Hiebe; dann aber begann -er zu schreien, er habe nun seinen Teil, und er hoffe, der König werde -auch dem Türhüter sein Recht widerfahren lassen. Der König fragte ihn, -was das heißen solle, und Nasreddin antwortete ihm: »Ich habe mich mit -dem Türhüter verglichen, daß er die Hälfte von dem haben solle, was ich -als Geschenk bekäme, und dafür hat er mich vorgelassen.« Der Türhüter -wurde gerufen; da er sich gezwungen sah, den Handel anzuerkennen, -mußte er auch seinen Teil auf sich nehmen und<span class="pagenum"><a name="Page_190" id="Page_190">190</a></span> empfing die andern -zweihundertfünfzig Stockstreiche.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_329" id="Nanchor_329"></a><a href="#Note_329" class="nanchor">329.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">T</span>Amerlan begann nun so viel Gefallen an Nasreddin zu finden, daß er ihn -mit dem Versprechen, ihm nichts zu verweigern, ermutigte, zu verlangen, -was er wolle. Nasreddin verlangte nichts weiter als den mäßigen Betrag -von zehn Goldstücken, um davon ein Denkmal für die Nachwelt zu erbauen. -Als ihm das Geld ausgezahlt worden war, errichtete er mitten auf -freiem Felde ein großes Tor mit Schloß und Riegel. Darüber gabs denn -ein allgemeines Staunen und man fragte ihn um den Grund; da antwortete -er: »Die allerspäteste Zukunft wird die Erinnerung an diese Tür ebenso -getreu bewahren wie die an die Siege Tamerlans; während aber die -Welt bei diesem Denkmal, das die Streiche Nasreddins ins Gedächtnis -zurückruft, lachen wird, wird das Andenken der Taten Tamerlans Tränen -hervorrufen von einem Ende der Erde zum andern.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_330" id="Nanchor_330"></a><a href="#Note_330" class="nanchor">330.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">B</span>Ajazet war einmal gegen seine vornehmsten Offiziere sehr aufgebracht -und hatte schon den Rat versammelt, der ihnen das Urteil sprechen -sollte; da nun die Herren vom Rate in ihrem Schrecken und ihrer -Bestürzung nicht wußten, wie sie den Unglücklichen das Leben retten -könnten, bot sich ihnen Nasreddin an, um ihnen zu helfen. Und er sagte -zu Bajazet: »Sultan, laß die Leute nur henken; sie sind alle Verräter.« -Bajazet war damit einverstanden und Nasreddin fuhr fort: »Wozu sind sie -uns auch<span class="pagenum"><a name="Page_191" id="Page_191">191</a></span> nütze? wenn jetzt Timur mit seiner Armee kommt, so nimm du -die Standarte und ich werde die Trommel schlagen; wir wollen ihm ein -Treffen liefern, und wahrhaftig, wir zwei werden den Tataren genug zu -schaffen machen.« Bajazet antwortete nichts; wenige Augenblicke darauf -gewährte er aber den Schuldigen seine Gnade.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_331" id="Nanchor_331"></a><a href="#Note_331" class="nanchor">331.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">N</span>Asreddin hatte den Zorn Bajazets erregt und Bajazet befahl, ihn -hinzurichten; er mußte auf einen sehr hohen Baum auf freiem Felde -steigen, und den sollten die Soldaten umhauen, damit Bajazet sehe, was -für Luftsprünge Nasreddin machen werde. Trotz dem inständigen Flehen -Nasreddins getraute sich niemand, Bajazet für ihn um Gnade zu bitten, -so daß er sich selber zu helfen versuchte; er ließ oben auf dem Baume -die Hosen herunter und verunreinigte die Soldaten. Darüber mußte -Bajazet herzlich lachen, und er erlaubte ihm, herabzusteigen.</p> -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_192" id="Page_192">192</a></span></p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_193" id="Page_193">193</a></span></p> - -<h3>4. Moderne Volkserzählungen aus Nasreddins Heimat</h3> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_194" id="Page_194">194</a><br /><a name="Page_195" id="Page_195">195</a></span></p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_332" id="Nanchor_332"></a><a href="#Note_332" class="nanchor">332.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ine Frau kam einmal zum Hodscha, gab ihm einen Brief und bat ihn, -ihn ihr vorzulesen. Nun konnte der Hodscha gar nicht lesen; da er -sich aber schämte, dies einzugestehn, nahm er den Brief und las: -»Hochwohlgeborener, ehrenwerter Herr« usw., wie ein Freund einem andern -zu schreiben pflegt.</p> - -<p>Die Frau sagte darauf, daß das kein Brief eines Bekannten, sondern der -Steuerzettel ihres Hauses sei. Und der Hodscha antwortete: »Warum hast -du mir das nicht früher gesagt? dann hätte ich ihn anders gelesen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_333" id="Nanchor_333"></a><a href="#Note_333" class="nanchor">333.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">E</span>Ines Nachts schlich der Hodscha zu der Sklavin seines Vaters. Die -Sklavin wachte auf und fragte: »Wer ist da?«</p> - -<p>»Pst,« antwortete der Hodscha, »ich bin mein Vater.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_334" id="Nanchor_334"></a><a href="#Note_334" class="nanchor">334.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Sohn des Hodschas hatte ein Haus gebaut und lud seinen Vater ein, -es zu besichtigen. Der Hodscha sah sich alles gut an, sowohl unten, -als auch oben; und als ihn der Sohn fragte, ob das Haus schön sei, -antwortete er: »Alle Räumlichkeiten sind schön; nur in dem kleinen -Zimmer zu ebener Erde ist die Tür so eng, daß kein Eßtisch hineingeht.«</p> - -<p>Er hatte den Abtritt für ein Zimmer angesehn.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_335" id="Nanchor_335"></a><a href="#Note_335" class="nanchor">335.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kaufte einmal eine Oka Datteln und aß dann die Datteln -mit den Kernen. Als man ihn fragte, warum er sie mit den Kernen -verschlucke, antwortete er: »Ich habe sie mit den<span class="pagenum"><a name="Page_196" id="Page_196">196</a></span> Kernen gekauft, und -so hat man mir sie zugewogen.«</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_336" id="Nanchor_336"></a><a href="#Note_336" class="nanchor">336.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha hatte ein Haus gemeinsam mit einem andern, und mit diesem -hatte er immerfort Streit. Darum ging er einmal auf den Markt und -wollte seine Hälfte verkaufen. Man fragte ihn um den Grund und er -antwortete, daß er mit seinem Hausgesellschafter zu viel Streit habe, -und daß er mit dem Gelde, das er für seine Hälfte bekommen werde, die -andere dazukaufen wolle.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_337" id="Nanchor_337"></a><a href="#Note_337" class="nanchor">337.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">M</span>An fragte einmal den Hodscha, wer älter sei, er oder sein Bruder. Der -Hodscha antwortete, daß zwar er um ein Jahr älter sei, daß aber im -nächsten Jahre sein Bruder das Jahr abgelebt haben werde und daß sie -dann gleich alt sein würden.</p> - -<p class="center2"><a name="Nanchor_338" id="Nanchor_338"></a><a href="#Note_338" class="nanchor">338.</a></p> - -<p class="noindent"><span class="dropcap">D</span>Er Hodscha kam einmal zu Timur. Der Khan, der ihn sehr gern hatte, -fragte ihn, wie groß seine Familie sei. Der Hodscha antwortete: -»Zehn Köpfe.« Timur befahl, ihm für jeden einzelnen hundert Akscha -auszuzahlen. Der Hodscha nahm die tausend Akscha in Empfang, ging zu -Timur zurück und sagte ihm, daß er einen zu wenig angesagt habe. Timur -fragte um den Namen des Ausgelassenen.</p> - -<p>Der Hodscha antwortete: »Nasreddin-Effendi.«</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_197" id="Page_197">197</a></span></p> - -<h2><a name="Anmerkungen" id="Anmerkungen">Anmerkungen</a><br /><br /> - -<small>literatur- und stoffgeschichtlichen Inhalts</small></h2> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_198" id="Page_198">198</a></span></p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_199" id="Page_199">199</a></span></p> - -<h3>Verzeichnis der im folgenden häufiger zitierten Bücher, Aufsätze und -Zeitschriften</h3> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Anthropophyteia</em> = Ἀνθρωποφυτεία. Jahrbücher für -Folkloristische Erhebungen und Forschungen zur -Entwicklungsgeschichte der geschlechtlichen Moral, -herausgegeben von Dr. Friedrich S. Krauss. I-VII. -Leipzig, 1904 ff.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Archivio</em> = Archivio per lo studio delle tradizioni -popolari, ed. Pitrè, Palermo, 1882 ff.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Barker</em> = A Reading Book of Turkish Language, by William -Burckhardt Barker, London, 1854 (<i>enthält von S. 27 -bis 106 der türkischen Paginierung</i> Pleasing Tales of -Khoja Nasr-il-Deen Effendi <i>in türkischer Sprache mit -englischer Übersetzung</i>).</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Basset, <i>RTP</i></em> = <i>die von Basset in der</i> Revue des -traditions populaires, XVI ff., <i>aus dem</i> Nawadir (<i>s. -d.</i>) <i>übersetzten Stücke</i>.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Bonelli</em> = Luigi Bonelli, Saggi del Folklore dell’isola -di Malta, V: Voci infantili. Facezie di Gahan <i>im</i> -Archivio, XIV, <i>S. 457 ff</i>.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Buadem</em> = Buadem. Hundertunddreißig Anekdoten aus seinem -Leben von Mehemed Tewfik <i>in Nr. 2735 der Reclamschen</i> -Universal-Bibliothek, <i>S. 39–93</i>. <i>Die Kenntnis der Nr. -131–226 der Buademschwänke Tewfiks, die bisher noch in -keiner europäischen Sprache erschienen sind, verdanke -ich der Liebenswürdigkeit des Herrn Dr. Theodor Menzel, -der mir das Manuskript seiner deutschen Übertragung zur -Durchsicht überlassen hat.</i></p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Cantimir</em> = Cantimir, Histoire de l’empire othoman, -traduit par De Joncquieres, Paris, 1743 ff.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Clouston, <i>Flowers</i></em> = Flowers from a Persian Garden, -and other Papers by W. A. Clouston, London, 1890.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Clouston, <i>Noodles</i></em> = The Book of Noodles by W. A. -Clouston, London, 1888.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Crane</em> = Italian Popular Tales by Thomas Frederick -Crane, London, 1885.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_200" id="Page_200">200</a></span></p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">De la Croix</em> = De la Croix, Geschichte des osmanischen -Reiches, deutsch von Schulz, Frankfurt, 1769 ff.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Doran</em> = The History of Court Fools by Dr. Doran, -London, 1858.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Ethé</em> = Essays und Studien von Dr. Hermann Ethé, Berlin, -1872; <i>darin S. 233–254</i>: Ein türkischer Eulenspiegel.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Flögel</em> = Geschichte der Hofnarren von Karl Friedrich -Flögel, Liegnitz und Leipzig, 1789.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Fourberies</em> = Les Fourberies de Si Djeh’a, contes -kabyles, recueillis et traduits par Auguste Mouliéras. -Traduction française et notes avec une étude sur Si -Djeh’a et les anecdotes qui lui sont attribuées, par M. -René Basset, Paris, 1892.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Galland</em> = Les paroles remarquables, les bons mots, et -les maximes des Orientaux (<i>par Ant. Galland</i>), A la -Haye, 1694.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Gazeau</em> = Les Bouffons par M. A. Gazeau, Paris, 1882.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Gonzenbach</em> = Sicilianische Märchen. Aus dem Volksmunde -gesammelt von Laura Gonzenbach. Mit Anmerkungen Reinhold -Köhler’s und einer Einleitung herausgegeben von Otto -Hartwig. Leipzig, 1870. <i>2 Bände.</i></p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Griechisch</em> = Ὁ Νὰσρ-ἐδδὶν-Χότζας καὶ τὰ ἀστεῖα ἀνέκδοτα -αὐτοῦ. Ἐν Ἀθήναις, Βιβλιοπωλεῖον Μιχαὴλ Σαλιβέρου.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Hammer</em> = Hammer, Geschichte des osmanischen Reiches, -Pest, 1827 ff.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Hartmann</em> = M. Hartmann, Schwänke und Schnurren im -islamischen Orient <i>in der</i> Zeitschrift des Vereins für -Volkskunde, V, <i>S. 40 ff</i>.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Ilg</em> = Maltesische Märchen und Schwänke. Aus dem -Volksmunde gesammelt von B. Ilg. Leipzig, 1906. <i>2 Bände.</i></p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Köhler</em> = Kleinere Schriften von Reinhold Köhler, -herausgegeben von Johannes Bolte, Weimar (Berlin), 1898 -ff. <i>3 Bände; darin I, S. 481–509</i>: Nasreddins Schwänke.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Kroatisch</em> = Posurice i sale Nasredina. Drugo izdanjf. -Zagreb, L. Hartman.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Kuka</em> = The Wit and Humour of the Persians by -Meherjibhai Nosherwanji Kuka, Bombay, 1894.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_201" id="Page_201">201</a></span></p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Mango</em> = F. Mango, La leggenda dello sciocco nelle -novelline calabre <i>im</i> Archivio X, <i>S. 45 ff</i>.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Mardrus</em> = Le livre des Mille nuits et une nuit, -traduction littérale et complète du texte arabe par -le Dr. J. C. Mardrus. Tome XV, Paris, 1904; <i>darin S. -93–118</i>: Quelques sottises et théories du maître des -devises et des ris.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Monnier</em> = Les contes populaires en Italie par Marc -Monnier, Paris, 1880.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Murad</em> = Nassreddin Chodja. Ein osmanischer Eulenspiegel -von Murad Efendi (<i>d. i. Fr. v. Werner</i>), Vierte Auflage, -Oldenburg (<i>Die erste Ausgabe ist 1878 erschienen</i>).</p> - -<p><em class="gesperrt"><i>Nawadir</i></em> = Nawadir el chodscha nasr ed-din effendi -dschoha, Kairo, o. J.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Nick</em> = Fr. Nick, Die Hof- und Volks-Narren, Stuttgart, -1861. <i>2 Bände.</i></p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Nouri</em> = Nasreddin Khodjas Schwänke und Streiche. -Türkische Geschichten aus Timurlenks Tagen erzählt von -Ali Nouri, Breslau, 1904.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Pann</em> = Anton Pann, Opere complete. Editia II-a, Vol. I, -Bucuresti, 1909; <i>darin S. 327–356</i>: Nazdravaniile lui -Nastratin Hogea (<i>ist zuerst 1853 erschienen</i>).</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Pharaon</em> = Spahis, Turcos et Goumiers par Florian -Pharaon, Paris, 1864; <i>das 9. Kapitel</i>, Les réunions de -Turcos, <i>enthält eine Anzahl Dschehageschichten</i>.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Pitrè</em> = Fiabe, novelle e racconti popolari siciliani, -raccolti ed illustrati da Giuseppe Pitrè, Palermo, 1875. -<i>4 Bände; darin III, S. 353–379</i>: Giufà.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Roda Roda</em> = Roda Roda, Der Pascha lacht. -Morgenländische Schwänke, Berlin und Leipzig, 1909; -<i>darin S. 121–125</i>: Von Nassr’eddin.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt"><i>RTP</i></em> = Revue des traditions populaires, Paris, 1885 ff.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Serbisch</em> = Nasradin-hodza, njegove sale, dosetke i -lakrdje u pripodjetkama od Mehemeda Tevfika. Prevod s -nemackog. U Nuvom Sadu, 1903.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Sottisier</em><a name="FNanchor_103_103" id="FNanchor_103_103"></a><a href="#Footnote_103_103" class="fnanchor">103</a> = Sottisier de Nasr-Eddin-Hodja, Bouffon -de Tamerlan, suivi d’autres facéties turques, tra<span class="pagenum"><a name="Page_202" id="Page_202">202</a></span>duits -sur des manuscrits inédits par J. A. Decourdemanche, -Bruxelles, 1878.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Stumme, <i>Malta</i></em> = Stumme, Maltesische Märchen, Gedichte -und Rätsel, Leipzig, 1904.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Stumme, <i>Studien</i></em> = Stumme, Maltesische Studien, -Leipzig, 1904.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Stumme, <i>Tamazratt</i></em> = Stumme, Märchen der Berbern von -Tamazratt in Südtunisien, Leipzig, 1900.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Stumme, <i>Tripolis</i></em> = Stumme, Märchen und Gedichte aus -der Stadt Tripolis in Nordafrika, Leipzig, 1898.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Stumme, <i>Tunis</i></em> = Stumme, Tunisische Märchen und -Gedichte, Leipzig, 1893.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Tewfik</em> = Die Schwänke des Naßr-ed-din. Ausgewählt und -ergänzt von Mehemed Tewfik <i>in Nr. 2735 der Reclamschen</i> -Universal-Bibliothek, <i>S. 5–38</i>.</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt"><i>Tréfái</i></em> = Naszreddin hodsa tréfái. Török (kisásziai) -szöveget gyüjtötte, forditással es jegyzetekkel ellátta -Dr. Kúnos Ignácz. Budapest, 1899 (<i>Die Schwänke 1–136 -auch bei</i> Radloff, Die Sprachen der türkischen Stämme, -Petersburg 1866 ff., I. Abteilung, VIII, <i>S. 408–436</i>).</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt"><i>Volksbuch</i></em> = 1. Les Plaisanteries de Nasr-Eddin Hodja, -traduites du Turc par J.-A. Decourdemanche. Seconde -édition, augmentée de Naivetés de Karacouch. Paris, 1908 -(<i>Die erste Ausgabe ohne die Karakuschanekdoten ist -1876 erschienen</i>). 2. Meister Nasr-eddin’s Schwänke und -Räuber und Richter. Aus dem türkischen Urtext wortgetreu -übersetzt von Wilh. von Camerloher, und resp. Dr. W. -Prelog in Konstantinopel, Triest, 1857 (<i>Das Vorwort -Camerlohers ist von 1855 datiert</i>).</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_203" id="Page_203">203</a></span></p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt">Walawani</em> = Ἰωακεὶμ Βαλαβάνη, Μικρασιατικά, Ἀθήνησι, -1891; <i>darin S. 140–159</i>: Ὁ Νασρεδδὶν Χώτζας (<i>dieser -Aufsatz ist schon 1888 im</i> Βυζαντινὸν Ἡμερολόγιον, <i>S. -297–310 erschienen</i>).</p> - -<p class="indent"><em class="gesperrt"><i>ZVV</i></em> = Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, Berlin, -1890 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_204" id="Page_204">204</a></span></p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_205" id="Page_205">205</a></span></p> - -<h2>I. Türkische Überlieferungen</h2> - -<h3>1. Die hundertfünfundzwanzig Schwänke des Volksbuchs</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_1" id="Note_1"></a><a href="#Nanchor_1">1.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 1<a name="FNanchor_104_104" id="FNanchor_104_104"></a><a href="#Footnote_104_104" class="fnanchor">104</a>; Barker, S. 27 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 1 -(erster Teil); Tewfik, Nr. 30; Nouri, S. 19 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 1; -<i>Nawadir</i>, S. 2 (Basset <i>RTP</i>, XVII, S. 93); Meißner, <i>Neuarabische -Geschichten aus dem Iraq</i>, Leipzig 1903, S. 56 und 57, Nr. 3: <i>Eine -Schnurre vom Chawadja Nasreddin</i>; Kuka, S. 222; Griechisch, Nr. 11; -Serbisch, S. 11 ff.; Kroatisch, S. 10 ff.; Murad, Nr. 3.</p> - -<p>Nick, I, S. 151; Köhler, I, S. 484<a name="FNanchor_105_105" id="FNanchor_105_105"></a><a href="#Footnote_105_105" class="fnanchor">105</a>; Clouston, <i>Flowers</i>, S. 66; -Gazeau, S. 193; <i>Fourberies</i>, S. 19; Hartmann, S. 65 ff.</p> - -<p>In der <i>RTP</i>, XVII, S. 94 zitiert Basset eine ukrainische Version aus -der <i>Kryptadia</i>, VIII, Paris, 1902, S. 391: <i>Pourquoi les raskolniks -ont la tonsure</i>; eine rumänische steht bei Ispirescu, <i>Snóve sau -Povesti Populare</i>, ed. 2-a, Bukarest, 1875 (M. Gaster im <i>Magazin für -die Literatur des Auslandes</i>, XCVI, S. 564). Vgl. auch eine Schnurre in -dem aus dem 16. Jahrhunderte stammenden <i>Liber facetiarum</i> oder <i>Libro -de chistes</i> von Luis de Pinedo (A. Paz y Mélia, <i>Sales españolas</i>, I, -Madrid, 1890, S. 266 ff.), die nur eine Parallele zu Nasreddins dritter -Predigt bietet, und den Schluß der 8. Facetie Arlottos in meiner -Ausgabe (= Bd. I und II der <i>Narren, Gaukler und Volkslieblinge</i>), I, -S. 28 und 188.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_2" id="Note_2"></a><a href="#Nanchor_2">2.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 2; Barker, S. 30; <i>Sottisier</i>, Nr. 1 (zweiter -Teil); Tewfik, Nr. 66; Nouri, S. 21; <i>Tréfái</i>, Nr. 3; Mardrus, S. -94; <i>Nawadir</i>, S. 2 (Basset <i>RTP</i>, XVI, S. 463); Griechisch, Nr. 12; -Serbisch, S. 33; Kroatisch, S. 27.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 17; <i>Tréfái</i>, S. 21.</p> - -<p>Vgl. auch unten die Nrn. 243 und 244.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_206" id="Page_206">206</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_3" id="Note_3"></a><a href="#Nanchor_3">3.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 3; Barker, S. 30 ff.; Tewfik, Nr. 67; <i>Tréfái</i>, Nr. -2; <i>Nawadir</i>, S. 2 (Basset <i>RTP</i>, XVI, S. 464); Griechisch, Nr. 13; -Kroatisch, S. 27.</p> - -<p>Gazeau, S. 193; <i>Tréfái</i>, S. 21.</p> - -<p>Vgl. auch unten Nr. 242.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_4" id="Note_4"></a><a href="#Nanchor_4">4.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 81; <i>Volksbuch</i>, Nr. 4; Barker, S. 31 ff.; Tewfik, -Nr. 53; <i>Tréfái</i>, Nr. 4; <i>Nawadir</i>, S. 3 (Basset <i>RTP</i>, XVII, S. 34); -Griechisch, Nr. 14; Serbisch, S. 27; Kroatisch, S. 23.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 41.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_5" id="Note_5"></a><a href="#Nanchor_5">5.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 10; <i>Volksbuch</i>, Nr. 5; Barker, S. 32 ff.; Nouri, -S. 216 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 5; <i>Nawadir</i>, S. 4; Kuka, S. 214; Griechisch, -Nr. 6; Serbisch, S. 108; Kroatisch, S. 85.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 30.</p> - -<p>Der Schwank findet sich mutatis mutandis in der <i>Disciplina clericalis</i> -von Petrus Alphonsi (hg. v. Fr. W. V. Schmidt, Berlin, 1827, S. 82); -der Verfasser scheint aus dem <i>Kitab al ikd al farid</i> von Achmed -ibn Abdirabbihi († 940)<a name="FNanchor_106_106" id="FNanchor_106_106"></a><a href="#Footnote_106_106" class="fnanchor">106</a> oder aus dessen Quellen geschöpft zu -haben. Die Erzählung Abdirabbihis hat Basset in der <i>RTP</i>, XVII, S. -95 übersetzt. Näher den obigen Versionen steht aber der folgende, -wahrscheinlich noch um 500 Jahre ältere Abderitenschwank (<i>Philogelos. -Hieroclis et Philagrii Facetiae</i>, ed. Eberhard, Berlin, 1869, S. 30, -Nr. 124):</p> - -<p>Ἀβδηρίτης κατ’ ὄναρ χοιρίδιον ἐπώλει καὶ εζήτει δηνάρια -ἑκατόν. διδόντος δέ τινος πεντήκοντα, μὴ βουλόμενος λαβεῖν, -διύπνισε. καμμύσας οὖν καὶ τὴν χεῖρα προτείνας, εἶπε· δὸς -κἂν τὰ πεντήκοντα.</p> - -<p>Vgl. auch die von St. Julien im <i>Journal asiatique</i>, IV, 1824, S. 100 -aus dem chinesischen Buche <i>Siao li Siao</i> übersetzte Erzählung.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_6" id="Note_6"></a><a href="#Nanchor_6">6.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 6; Barker, S. 33 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 6; <i>Nawadir</i>, -S. 5 (Basset <i>RTP</i>, XVII, S. 94); Basset, <i>Étude sur la Zenatia du Mzab -de Ouargla et de l’Oued-Rir’</i>, Paris, 1893, S. 102 ff., Nr. 2: <i>Les -excuses de Djoh’a</i>; Griechisch, Nr. 15.</p> - -<p>Gazeau, S. 194.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_207" id="Page_207">207</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_7" id="Note_7"></a><a href="#Nanchor_7">7.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 7; Barker, S. 34 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 38; Tewfik, -Nr. 21; Nouri, S. 193 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 8; <i>Nawadir</i>, S. 5 (Basset -<i>RTP</i>, XVII, S. 35); Basset, <i>Zenatia</i>, S. 109, Nr. 7: <i>Djoh’a et -le maître d’un jardin</i>; Griechisch, Nr. 103; Serbisch, S. 24 ff.; -Kroatisch, S. 80 ff. und 9.</p> - -<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 11 ff.; Gazeau, S. 194; <i>Fourberies</i>, S. 35; -Hartmann, S. 63; Tréfái, S. 19.</p> - -<p>Horn bringt (S. 69) eine jedenfalls ältere Version aus der -<i>Herzerfreuenden Schrift</i> des Persers Ubeid Zakani († 1370/71) bei, -die wohl identisch ist mit Kuka, S. 189, Nr. 202; als Parallele sei -noch Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, Leipzig, 1907, S. 87 ff.: <i>Der Knoblauch</i> -genannt. Vgl. auch die unten (II, S. 125 ff.) als Nr. 441 mitgeteilte -Juvadigeschichte.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_8" id="Note_8"></a><a href="#Nanchor_8">8.</a> Barker, S. 35 ff.; <i>Volksbuch</i>, Nr. 8; <i>Sottisier</i>, Nr. 6; Tewfik, -Nr. 22; Nouri, S. 140 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 9; <i>Nawadir</i>, S. 5 (Basset -<i>RTP</i>, XVII, S. 96 ff. und XIX, S. 20); Griechisch, Nr. 82; Serbisch, -S. 29; Kroatisch, S. 82 ff. und 9.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 29.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_9" id="Note_9"></a><a href="#Nanchor_9">9.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 9; Barker, S. 36 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 41; Tewfik, -Nr. 68; <i>Tréfái</i>, Nr. 10; <i>Nawadir</i>, S. 5 (Basset <i>RTP</i>, XVII, S. 97); -Griechisch, Nr. 38; Kroatisch, S. 26 ff.; Murad, Nr. 16.</p> - -<p>Köhler, I, S. 484; Gazeau, S. 195; <i>Fourberies</i>, S. 35.</p> - -<p>Etwas ähnliches erzählen G. Finamore im <i>Archivio</i>, IX, S. 157 ff. -von dem Pfarrer Zi’Tanghe in Gamberale (um 1700) und Ispirescu, S. 86 -(<i>Magazin</i>, XCVI, S. 595); derlei <em class="gesperrt">sonderbare Zeitrechnungen</em> kehren -auch wieder in Wickrams <i>Rollwagenbüchlein</i>, Nr. 47 (Boltes Nachweise -S. 375), im <i>Sackful of News</i> (Hazlitt, <i>Shakespeare Jest-Books</i>, -II, London, 1864, S. 186), bei Monnier, S. 216 ff. und in der -<i>Anthropophyteia</i>, I, S. 81 ff. Bei Galland, S. 54 zählt ein Schneider -in Samarkand die Toten, die auf den Friedhof geschafft werden, indem -er bei jedem ein Steinchen in einen Topf wirft; als er dann selber -stirbt, sagt ein Nachbar: »Nun ist auch er in den Topf gefallen wie -die andern.« Vgl. auch die 117. Facetie Arlottos, II, S. 98 und E. J. -Bronner, <i>Bayerisches Schelmen-Büchlein</i>, Diessen, 1911, S. 61 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_208" id="Page_208">208</a></span></p> - -<p>Dem Schlusse der Facetie Nasreddins steht sehr nahe die folgende -Schnurre aus Campbell, <i>Popular Tales of the West-Highlands</i>, New Ed., -London, 1890, II, S. 399.</p> - -<p>The Assynt man once went to Tain to buy meal. Outside the town, a man -asked him if he knew what o’clock it was. »Last time it was 12. If it -is striking still, it must be at 50.«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_10" id="Note_10"></a><a href="#Nanchor_10">10.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 10; Barker, S. 38; <i>Sottisier</i>, Nr. 20; Tewfik, -Nr. 59; <i>Tréfái</i>, Nr. 11; Mardrus, S. 98; <i>Nawadir</i>, S. 9 (Basset -<i>RTP</i>, XVII, S. 481); Griechisch, Nr. 39; Walawani, S. 67 und 155; -Serbisch, S. 32; Kroatisch. S. 36; Murad, Nr. 4. Vgl. auch Nr. 109.</p> - -<p>Ethé, S. 239; Köhler, I, S. 484 ff. und 505; Gazeau, S. 194; -<i>Fourberies</i>, S. 31.</p> - -<p>Zu der von Köhler angezogenen Stelle aus Heines <i>Reisebildern</i> (<i>Die -Bäder von Lucca</i>, Kap. 13) vgl. die Verwendung, die sie im <i>Gendre de -M. Poirier</i> von E. Augier und J. Sandeau, 2. Akt, 1. Szene, gefunden -hat. Mit der Nasreddinschen Version stimmt vollständig eine von -Strafforello in der <i>Sapienza del mondo</i>, Torino, 1878 ff., II, S. 462 -mitgeteilte.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_11" id="Note_11"></a><a href="#Nanchor_11">11.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 240; <i>Volksbuch</i>, Nr. 11; Barker, S. 38 ff.; -<i>Tréfái</i>, Nr. 12; Griechisch, Nr. 83; Serbisch, S. 161.</p> - -<p>Gazeau, S. 195.</p> - -<p>Wie sich hier Nasreddin an dem Kamel rächen will, so strafen im -<i>Philogelos</i>, Nr. 111 die Abderiten einen Esel, lassen aber bei der -Exekution alle Esel der Stadt anwesend sein, damit sie sich ein -Beispiel nähmen; ähnlich machen es bei Zincgref-Weidner, <i>Teutsche -Apophtegmata</i>, Amsterdam, 1653 ff., IV, S. 280 deutsche Städter und -bei Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>, Paris, 1886, III, S. -359 ff.: <i>La truie pendue</i> die Einwohner von Marsolan mit einem bösen -Schweine und der Sieur Gaulard in Tabourots <i>Contes facecieux du Sieur -Gaulard</i> (Ausgabe Paris, 1662, S. 191) mit einem schlimmen Pferde. -Wohl nach Tabourot erzählen Zincgref-Weidner, V, S. 114 ff. und Chr. -Lehmann, <i>Florilegium politicum</i>, 1630, S. 731 ff.; s. auch Albrecht -Keller, <i>Die Schwaben in der Geschichte des Volkshumors</i>, Freiburg, -1907, S. 267 ff., wo allerdings die<span class="pagenum"><a name="Page_209" id="Page_209">209</a></span> Hinrichtung des Farren aus einem -andern Grunde erfolgt, wo aber auch alle Rinder Exekutionszeugen sein -müssen. Wir werden dem Motive der <em class="gesperrt">Strafe von Tieren</em>, das sich auch -in der Rechtsgeschichte verfolgen läßt, noch öfter begegnen; vgl. -besonders Nr. 356.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_12" id="Note_12"></a><a href="#Nanchor_12">12.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 12; Barker, S. 39; <i>Sottisier</i>, Nr. 13; Tewfik, -Nr. 17; Nouri, S. 221; <i>Tréfái</i>, Nr. 13; <i>Nawadir</i>, S. 9; Griechisch, -Nr. 84; Serbisch, S. 28; Kroatisch, S. 8.</p> - -<p>Gazeau, S. 195 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_13" id="Note_13"></a><a href="#Nanchor_13">13.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 241; <i>Volksbuch</i>, Nr. 13; <i>Tréfái</i>, Nr. 14; -<i>Nawadir</i>, S. 9; Serbisch, S. 165 ff. (nicht obszön).</p> - -<p>Gazeau, S. 196; <i>Fourberies</i>, S. 60.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_14" id="Note_14"></a><a href="#Nanchor_14">14.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 14; Barker, S. 39 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 54; -Tewfik, Nr. 54; Nouri, S. 186 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 15; <i>Nawadir</i>, S. 10 -(Basset <i>RTP</i>, XVII, S. 482); <i>Fourberies</i>, Nr. 11; Griechisch, Nr. 28; -Serbisch, S. 22; Kroatisch, S. 23.</p> - -<p>Gazeau, S. 196.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_15" id="Note_15"></a><a href="#Nanchor_15">15.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 15; <i>Sottisier</i>, Nr. 27; Tewfik, Nr. 48; <i>Tréfái</i>, -Nr. 17; <i>Nawadir</i>, S. 10 (Basset <i>RTP</i>, XVII, S. 483); Griechisch, Nr. -29; Serbisch, S. 44 (anders S. 109); Kroatisch, S. 17.</p> - -<p>Gazeau, S. 196.</p> - -<p>Eine hübsche persische Variante steht bei Kuka, S. 186, Nr. 96.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_16" id="Note_16"></a><a href="#Nanchor_16">16.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 247; <i>Volksbuch</i>, Nr. 16; Barker, S. 40 ff.; -Nouri, S. 190; <i>Tréfái</i>, Nr. 16; Griechisch, Nr. 25; Serbisch, S. 39 -und 168.</p> - -<p>Von diesem Schwanke bringt beinahe jeder Herausgeber einen andern Text -und der des serbischen Volksbuchs zweie; der hier mitgeteilte ist wohl -die beste Fassung. Vgl. auch Nr. 177.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_17" id="Note_17"></a><a href="#Nanchor_17">17.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 17; Barker, S. 41; <i>Sottisier</i>, Nr. 39; Tewfik, -Nr. 46; <i>Tréfái</i>, Nr. 18; <i>Nawadir</i>, S. 10 (Basset <i>RTP</i>, XVII, S. -484); Griechisch, Nr. 26; Serbisch, S. 129 und 42; Kroatisch, S. 17.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_210" id="Page_210">210</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_18" id="Note_18"></a><a href="#Nanchor_18">18.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 18; Barker, S. 41 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 40; -Tewfik, Nr. 47; Nouri, S. 206; <i>Tréfái</i>, Nr. 19; <i>Nawadir</i>, S. 14; -Griechisch, Nr. 27; Serbisch. S. 166 ff. und 27; Kroatisch, S. 17.</p> - -<p>Gazeau, S. 196 ff.; Hartmann, S. 163; Basset in der <i>RTP</i>, XI, S. 496 -ff.; Horn, S. 69 (eine ältere Version steht bei Zakani).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_19" id="Note_19"></a><a href="#Nanchor_19">19.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 19; Barker, S. 42; <i>Sottisier</i>, Nr. 35; Tewfik, -Nr. 23; <i>Tréfái</i>, Nr. 20; <i>Nawadir</i>, S. 14; Griechisch Nr. 153; -Serbisch, S. 35; Kroatisch S. 9.</p> - -<p>Vgl. dazu die 39. Facetie im <i>Philogelos</i>, besonders mit der dort, S. -14, unter dem Striche gegebenen Lesart:</p> - -<p>Σχολαστικοὶ δύο ὁμοῦ ἐβάδιζον. ἰδὼν δὲ αὐτῶν ὁ εἶς μέλαινα -ὄρνιν, εἶπεν· ἀδελφὲ, ἴσως ταύτης ὁ ἀλέκτωρ ἀπέθανε· καὶ διὰ -τοῦτο μέλαινα ἐνεδύσατο.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_20" id="Note_20"></a><a href="#Nanchor_20">20.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 20; Barker, S. 42 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 55; -Tewfik, Nr. 33; <i>Tréfái</i>, Nr. 21; <i>Nawadir</i>, S. 14; Griechisch, Nr. -137; Serbisch, S. 14; Kroatisch S. 13. S. oben Nr. 11.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_21" id="Note_21"></a><a href="#Nanchor_21">21.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 21; <i>Sottisier</i>, Nr. 29; Tewfik, Nr. 49; <i>Tréfái</i>, -Nr. 22; Griechisch, Nr. 141; Serbisch, S. 27; Kroatisch, S. 17.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_22" id="Note_22"></a><a href="#Nanchor_22">22.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 22; Barker, S. 43 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 227; -Ethé, S. 241; <i>Tréfái</i>, Nr. 23; <i>Nawadir</i>, S. 14; Griechisch, Nr. 136; -Serbisch, S. 168 ff.</p> - -<p>Gazeau, S. 197; <i>Fourberies</i>, S. 59; Horn, S. 70 (Zakani).</p> - -<p>Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, S. 7: <i>Wie ein Zigeuner die »Teufel« um seine -Seele geprellt</i>.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_23" id="Note_23"></a><a href="#Nanchor_23">23.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 23; <i>Sottisier</i>, Nr. 57; <i>Tréfái</i>, Nr. 24; -<i>Nawadir</i>, S. 14; Griechisch, Nr. 138; Serbisch, S. 162.</p> - -<p>Köhler, I., S. 485; <i>Fourberies</i>, S. 37; <i>Tréfái</i>, S. 12.</p> - -<p>Vgl. weiter meine Ausgabe von Heinrich Bebels <i>Schwänken</i>, München, -1907, II, S. 150 ff.; zu den dortigen Nachweisen kommen noch Merkens, -<i>Was sich das Volk erzählt</i>, Jena, 1892, S. 162, Nr. 193 g und J. -Fleury, <i>Littérature orale de la Basse-Normandie</i>, Paris, 1883, S. 204.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_24" id="Note_24"></a><a href="#Nanchor_24">24.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 24; <i>Sottisier</i>, Nr. 251; <i>Tréfái</i>, Nr. 25.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_211" id="Page_211">211</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_25" id="Note_25"></a><a href="#Nanchor_25">25.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 25; <i>Sottisier</i>, Nr. 252; <i>Tréfái</i>, Nr. 26; -<i>Nawadir</i>, S. 14; Griechisch, Nr. 139.</p> - -<p>Prym und Socin, <i>Der neu-aramaeische Dialekt von Tûr ’Abdîn</i>, -Göttingen, 1881, II, S. 288.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_26" id="Note_26"></a><a href="#Nanchor_26">26.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 26; <i>Sottisier</i>, Nr. 171 (hier wird der Schwank -von Timur angestiftet); Tewfik, Nr. 50; Nouri, S. 24 ff.; Tréfái, -Nr. 27; Mardrus, S. 101; <i>Nawadir</i>, S. 14; <i>Fourberies</i>, Nr. 13; -Griechisch, Nr. 17; Serbisch, S. 22 ff.; Kroatisch, S. 103 und 18.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 52; Hartmann, S. 64.</p> - -<p>Von Harun al Raschid und dem bekannten Schalke Abu Nuwas erzählen die -Geschichten asch Schirwani im <i>Nafhat al jaman</i><a name="FNanchor_107_107" id="FNanchor_107_107"></a><a href="#Footnote_107_107" class="fnanchor">107</a> (Basset in der -<i>RTP</i>, XIV, S. 441 ff. und den <i>Fourberies</i>, S. 186), Velten, <i>Märchen -und Erzählungen der Suaheli</i>, Stuttgart, 1898, S. 17 ff. und Rückert, -<i>Erbauliches und Beschauliches aus dem Morgenland</i> (<i>Werke</i>, Hesse, IV, -S. 340 ff.): <i>Der Hofpoet</i>; von Kaiser Akbar dem Großen von Hindustan -(1542–1605) und seinen beiden Günstlingen berichtet sie Kuka, S. 254 ff.</p> - -<p>Eine merkwürdige Parallele steht in Aurbachers <i>Volksbüchlein</i> (II, S. -138 ff. der Reclamschen Ausgabe): <i>Der Hahn im Korb</i>.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_27" id="Note_27"></a><a href="#Nanchor_27">27.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 27; Barker, S. 44; <i>Sottisier</i>, Nr. 255; Tewfik, -Nr. 24; <i>Tréfái</i>, Nr. 28; <i>Nawadir</i>, S. 14; Griechisch, Nr. 81; -Serbisch, S. 36; Kroatisch, S. 9.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_28" id="Note_28"></a><a href="#Nanchor_28">28.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 28; Barker, S. 44 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 106; -Tewfik, Nr. 71; <i>Tréfái</i>, Nr. 29; <i>Nawadir</i>, S. 14; Griechisch, Nr. -158; Serbisch, S. 20; Kroatisch, S. 29.</p> - -<p>Die Strafe, die hier als an der Quelle vollzogen gedacht wird (vgl. -auch Nr. 296), entspricht dem griechischen <em class="gesperrt">Rhaphanizein</em>, wozu man -außer Juvenals 10. Satire, v. 317 ff. noch die folgenden Verse in -Catulls 15. Epigramm vergleiche:</p> - -<p>Ah tum te miserum, malique fati,<br /> -Quem, attractis pedibus, patente porta,<br /> -Percurrent raphanique mugilesque.<br /></p> - -<p>S. auch die zu Nr. 71 angezogene serbische Erzählung.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_212" id="Page_212">212</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_29" id="Note_29"></a><a href="#Nanchor_29">29.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 29; <i>Sottisier</i>, Nr. 296; <i>Tréfái</i>, Nr. 30; -<i>Nawadir</i>, S. 15; Griechisch, Nr. 36.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_30" id="Note_30"></a><a href="#Nanchor_30">30.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 30; <i>Sottisier</i>, Nr. 297; <i>Tréfái</i>, Nr. 31.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_31" id="Note_31"></a><a href="#Nanchor_31">31.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 18; <i>Volksbuch</i>, Nr. 31; Barker, S. 45 ff.; Nouri, -S. 101 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 32; <i>Nawadir</i>, S. 15; <i>Fourberies</i>, Nr. 32 -(hier verkauft Dscheha die Kleider seiner Freunde); Griechisch, Nr. 16; -Serbisch. S. 133 ff. und 170 ff.; Kroatisch, S. 83 ff.; Murad, Nr. 21.</p> - -<p>Köhler, I, S. 485; Gazeau, S. 197 ff.; Clouston, <i>Popular Tales and -Fictions</i>, Edinburgh, 1887, II, S. 35 ff.; <i>Fourberies</i>, S. 31.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_32" id="Note_32"></a><a href="#Nanchor_32">32.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 32; Barker, S. 47 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 3; Ethé, -S. 241 ff.; Nouri, S. 202 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 33; <i>Nawadir</i>, S. 18 -(Basset <i>RTP</i>, XVII, S. 349); <i>Fourberies</i>, Nr. 31; Griechisch, Nr. -165; Walawani, S. 157; Serbisch, S. 121, Kroatisch, S. 94 ff.; Murad, -Nr. 14.</p> - -<p>Gazeau, S. 198; <i>Fourberies</i>, S. 29; <i>Tréfái</i>, S. 20.</p> - -<p>Eine sicherlich ältere Fassung dieser Schnurre bildet die 665. der -<i>Lustigen Geschichten</i> des syrischen Mönches Bar-Hebraeus († 1289); s. -<i>The Laughable Stories collected by Mâr Gregory John Bar-Hebraeus</i>, ed. -by E. W. Budge, London, 1897, S. 167 ff.</p> - -<p>Cristoforo Zabata, <i>Diporto de’ viandanti</i> (1. Ausg. 1589), Venetia, -1610, S. 66:</p> - -<p>Vn ladro, rubando in Toledo la bottega di vno che si chiamaua Pietro il -negro, huomo piaceuole e faceto, s’abbatte incontrarlo, che gli portaua -via una caßa piena di merci, ilquale andando in compagnia del ladro, fu -dal detto domandato, perche gli andaua dietro, alquale esso rispose: io -vengo per vedere, doue mi tramutate.</p> - -<p>Vgl. auch Kuka, S. 185, Nr. 94 und Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, -Firenze, 1885, S. 311, Nr. 74: <i>Il Fagioli e i ladri</i>.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_33" id="Note_33"></a><a href="#Nanchor_33">33.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 258; <i>Volksbuch</i>, Nr. 33; <i>Tréfái</i>, Nr. 34; -Griechisch, Nr. 164.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_34" id="Note_34"></a><a href="#Nanchor_34">34.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 262; <i>Volksbuch</i>, Nr. 34; <i>Tréfái</i>, Nr. 35; -Griechisch, Nr. 155; Serbisch, S. 132 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_213" id="Page_213">213</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_35" id="Note_35"></a><a href="#Nanchor_35">35.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 35; Barker, S. 48 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 111; -Ethé, S. 246 ff.; Nouri, S. 177 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 36; Mardrus, S. -98 ff.; <i>Nawadir</i>, S. 18; Stumme, <i>Tunis</i>, I, S. 78 und II, S. 130 -ff.; Pharaon, S. 179 ff.; <i>Fourberies</i>, Nr. 16; B. IIg, <i>Maltesische -Legenden und Schwänke</i>, Nr. 8: <i>Dschahan und das Kesselchen</i> in -der <i>ZVV</i>, XIX, S. 312; Griechisch, Nr. 156; Walawani, S. 155 ff.; -Serbisch, S. 150 ff.; Kroatisch, S. 73 ff.; Murad, Nr. 1.</p> - -<p>Köhler, I, S. 485 ff.; Clouston, <i>Flowers</i>, S. 67; Gazeau, S. 198; -<i>Fourberies</i>, S. 45; Hartmann, S. 56; <i>Tréfái</i>, S. 16.</p> - -<p>Büttner, <i>Anthologie aus der Suaheli-Literatur</i>, Berlin, 1894, I, S. 88 -ff. und II, S. 88 ff.; Roda Roda, S. 148 (von einem Zigeuner).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_36" id="Note_36"></a><a href="#Nanchor_36">36.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 36; Barker, S. 50 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 37; -<i>Nawadir</i>, S. 19; <i>Fourberies</i>, Nr. 30; Griechisch, Nr. 112; Serbisch, -S. 178.</p> - -<p>Vgl. unten Nr. 308.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_37" id="Note_37"></a><a href="#Nanchor_37">37.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 37; Barker, S. 51; <i>Sottisier</i>, Nr. 14; Tewfik, -Nr. 60; <i>Tréfái</i>, Nr. 38; <i>Nawadir</i>, S. 19; Mardrus, S. 93 ff. (= unten -Nr. 377); Griechisch, Nr. 37; Serbisch, S. 43; Kroatisch, S. 25.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 30 und 79.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_38" id="Note_38"></a><a href="#Nanchor_38">38.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 38; <i>Sottisier</i>, Nr. 298; Tewfik, Nr. 58; -<i>Tréfái</i>, Nr. 39; <i>Nawadir</i>, S. 19; Griechisch, Nr. 157; Serbisch, S. -42; Kroatisch, S. 24.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 67.</p> - -<p>Ähnlich ist folgender Schwank bei (Wolfgang Bütner) <i>Von Claus Narren</i> -(1. Ausg. 1572), Franckfort, 1602, S. 7:</p> - -<p>Als er (Clauß) von einem sawren Merrettich aß, vnd im starck in -der Nase roch, schrey er abermal: O Fewr, Fewr ist in meiner Nasen -auffgangen, wer wird mirs dämpffen vnnd leschen, daß mir der Kopff -nicht verbrennet.</p> - -<p>Genauer stimmt zu der Nasreddinschen Fassung eine im <i>Democritus -ridens</i>, Amstelodami, 1649, S. 127:</p> - -<p>Bonus quidam postquam cibos multo sale et pipere conditos sumsisset, -media nocte lecto exsurgens, et capite e fenestra prospiciens, quanta -maxima potuit voce exclamavit: Ad ignem, ad ignem. Territi hac voce -vicini accur<span class="pagenum"><a name="Page_214" id="Page_214">214</a></span>runt; ac quaerentibus, ubinam ardaret, In mea gula, -respondit, in mea gula.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_39" id="Note_39"></a><a href="#Nanchor_39">39.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 39; Sottisier, Nr. 299; Nouri, S. 218 ff.; -<i>Tréfái</i>, Nr. 40; <i>Nawadir</i>, S. 19; Griechisch, Nr. 73; Kroatisch, S. -85 ff.</p> - -<p>Gazeau, S. 198 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_40" id="Note_40"></a><a href="#Nanchor_40">40.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 40; Barker, S. 51 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 33; Nouri, -S. 204 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 41; <i>Nawadir</i>, S. 19; Griechisch, Nr. 61; -Serbisch, S. 187 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_41" id="Note_41"></a><a href="#Nanchor_41">41.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 41; <i>Sottisier</i>, Nr. 9; <i>Tréfái</i>, Nr. 42; -<i>Nawadir</i>, S. 19 ff. (Basset <i>RTP</i>, XIX, S. 250); Griechisch, Nr. 74; -Serbisch, S. 132 (anders).</p> - -<p>Gazeau, S. 200.</p> - -<p>Die älteste Fassung ist wohl die 257. Facetie im <i>Philogelos</i>, zit. -Ausg. S. 55:</p> - -<p>Σχολαστικὸς ἀγοράσας κρέας, βαστάζων αὐτὸ ἀπήρχετο -εἰς τὸν οἶκον αὐτοῦ. λούπης δὲ ῥήξας ἥρπασεν αὐτὸ ἐκ τῆς -χειρὸς αὐτοῦ. ὁ δὲ ἔφη· ὡς σὺ γένωμαι, ἂν μὴ κἀγὼ ποιήσω -αὐτὸ ἄλλῳ.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_42" id="Note_42"></a><a href="#Nanchor_42">42.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 42; <i>Sottisier</i>, Nr. 237; <i>Tewfik</i>, Nr. 44; -Nouri, S. 225; <i>Tréfái</i>, Nr. 43; <i>Nawadir</i>, S. 20; Pharaon, S. 194; -<i>Fourberies</i>, Nr. 58; Griechisch, Nr. 77; Serbisch, S. 23; Kroatisch, -S. 16 ff.; Pann, S. 331.</p> - -<p>Gazeau, S. 200; <i>Fourberies</i>, S. 60; Horn, S. 69 (Zakani).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_43" id="Note_43"></a><a href="#Nanchor_43">43.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 43; <i>Sottisier</i>, Nr. 260; Buadem, Nr. 112; -<i>Tréfái</i>, Nr. 44; <i>Nawadir</i>, S. 20; Griechisch, Nr. 78; Serbisch, S. 91 -ff.; Kroatisch, S. 60; unten Nr. 278.</p> - -<p>-Sich selber nicht kennen-: In einer Novelle Sercambis (<i>Novelle -inedite</i>, ed. Renier, Torino, 1889, Nr. 2, S. 17 ff.) hat der -Einfaltspinsel Ganfo im Bade Angst, er könnte sich unter den vielen -nackten Menschen nicht erkennen, und legt sich daher auf die rechte -Schulter ein Kreuz aus Stroh. Als dieses wegschwimmt und an der -Schulter eines andern haftet, hält er diesen für sich selber: Tu sei io -et io son tu.</p> - -<p>Hierzu vergleiche den Schwank von dem arabischen Narren Habannaka, den -Hartmann, S. 49 nach Maidani<span class="pagenum"><a name="Page_215" id="Page_215">215</a></span> (<i>Arabum proverbia</i>, ed. Freytag, Bonn, -1838 ff., I, S. 392 ff.) erzählt und schon bei dem im Jahre 719 oder -728 verstorbenen Dichter al Farazdak<a name="FNanchor_108_108" id="FNanchor_108_108"></a><a href="#Footnote_108_108" class="fnanchor">108</a> nachweist. Ähnlich glaubt -in der 68. Facetie Poggios ein Dummkopf, daß einer, der seine Stimme -nachahmt, er selber sei.</p> - -<p>Eine hübsche Variante bietet eine Erzählung bei Domenichi, <i>Facetie</i>, -1562, S. 169 ff., deren gekürzte lateinische Übersetzung im <i>Democritus -ridens</i>, S. 235 ff. mitgeteilt sei:</p> - -<p>Eques quidam Montricensis<a name="FNanchor_109_109" id="FNanchor_109_109"></a><a href="#Footnote_109_109" class="fnanchor">109</a>, haud magna cum re, ut ille ait, -ambitiosus tamen et conservandi sui cupidus, famulum conduxerat, -Martinum nomine, hominem mirifice somnolentum. Habebat ille amicum, -non procul ab urbe rusticantem; quem invisere volens, ante villae -portam ex equo descendit et Martino equum custodiendum tradit. Is, -manui implicitis habenis, mox in gramen se prosternit, et profundo -somno occupatur. Praeteribat forte lavernio quidam, et ab occasione -invitatus, ubi hominem altum stertere animadvertit, et abscissis -habenis, quas Martinus brachio circumplicatas tenebat, ac novis e -cingulo suo factis, equum conscendit, cumque eo sese subducit. Non -multo post Martinus evigilans, ac semisomnis adhuc circumspiciens, Ego, -inquit, aut Martinus sum, aut non sum. Si Martinus sum, heri mei equum -amisi; si non sum, habenas has lucrifeci. Quod postea in proverbium -abiit. Huic mandes, si quid recte curatum velis.</p> - -<p>Hierzu vergleiche man die Erzählung <i>Verloren oder gefunden</i> in Hebels -<i>Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes</i> (<i>Werke</i>, Hesse, IV, -S. 177 ff.) und folgende englische Version aus <i>Delight and Pastime -or Pleasant Diversion for both sexes ....</i>, London, 1697 bei Ashton, -<i>Humour, Wit, and Satire of the Seventeenth Century</i>, New York, 1884, -S. 72:</p> - -<p>A pleasant Fancy of an Italian by name Trivelino, who falling asleep -one Day, with his Horse’s Bridle twisted in his Arm, another came who -unbridled his Horse and got away. Trivelino being awaked, and missing -his Horse began to feel himself about, saying: Either I am Trivelino, -or not: If I am Trivelino my Horse is lost; If not, I have got a -Bridle, but know not how.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_216" id="Page_216">216</a></span></p> - -<p>Diese Schnurre, zu der eine sehr nahestehende Parallele in — Timbuktu -erzählt wird (Basset, <i>Contes populaires d’Afrique</i>, Paris, 1903, S. -163 ff.), vermittelt den Übergang zu der als Nr. 298 mitgeteilten und -ihren in den Noten beigebrachten Varianten.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_44" id="Note_44"></a><a href="#Nanchor_44">44.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 259; <i>Volksbuch</i>, Nr. 44; Barker, S. 52; <i>Tréfái</i>, -Nr. 45; Griechisch, Nr. 79; Serbisch, S. 153.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_45" id="Note_45"></a><a href="#Nanchor_45">45.</a> Barker, S. 53; <i>Volksbuch</i>, Nr. 45; <i>Sottisier</i>, Nr. 53; <i>Tréfái</i>, -Nr. 46; <i>Nawadir</i>, S. 20; Griechisch, Nr. 80; Serbisch, S. 159.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_46" id="Note_46"></a><a href="#Nanchor_46">46.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 46; <i>Sottisier</i>, Nr. 75 (Schluß); Nouri, S. 167 -ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 47; <i>Nawadir</i>, S. 20; Griechisch, Nr. 48; Serbisch, -S. 36 ff. und 111 ff.; <i>Kroatisch</i>, S. 75 ff.; Murad, Nr. 29 (Schluß).</p> - -<p>A. C. Lee, <i>The Decameron. Its Sources and Analogues</i>, London, 1909, S. -97.</p> - -<p>Zu dem Motive vom <em class="gesperrt">eingebildeten Toten</em> vgl. unten die Nrn. 49, 66, -121, 141 und 382.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_47" id="Note_47"></a><a href="#Nanchor_47">47.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 47; <i>Sottisier</i>, Nr. 92 (nicht von Kurden, sondern -von Arabern); Nouri, S. 146; <i>Tréfái</i>, Nr. 48; <i>Nawadir</i>, S. 21; -Griechisch, Nr. 93; Serbisch, S. 153 ff.</p> - -<p>Köhler, I, S. 485.</p> - -<p><i>Anthropophyteia</i>, III, S. 79 ff. und 380 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_48" id="Note_48"></a><a href="#Nanchor_48">48.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 48; <i>Sottisier</i>, Nr. 90; <i>Tréfái</i>, Nr. 49; -Griechisch, Nr. 91; Serbisch, S. 174 ff.</p> - -<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 91.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_49" id="Note_49"></a><a href="#Nanchor_49">49.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 49 und Barker, S. 53 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 175; -Nouri, S. 195 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 50; <i>Nawadir</i>, S. 21; Griechisch, Nr. -92; Serbisch, S. 143 ff. und eine Variante S. 163 ff.; Kroatisch, S. 88 -ff.; Pann, S. 343 ff.</p> - -<p>Köhler, I, S. 486 ff. und 505 ff.; Gazeau, S. 200 ff.; <i>Fourberies</i>, S. -53; <i>Tréfái</i>, S. 12; <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXIX, S. 452; -Lee, <i>The Decameron</i>, S. 96 ff.</p> - -<p>Das Schema dieser Geschichte läßt sich folgendermaßen darstellen: -1. <em class="gesperrt">das Abhacken des Astes, auf dem man sitzt</em>, 2. der <em class="gesperrt">dritte</em> -(zweite, achte) <em class="gesperrt">Wind des Esels</em>, Pferdes oder Maultiers oder des<span class="pagenum"><a name="Page_217" id="Page_217">217</a></span> -Gefoppten selber als Todeszeichen für diesen und 3. das Sprechen des -weggetragenen <em class="gesperrt">vermeintlichen Toten</em>.</p> - -<p>Zu 1 vgl. das sechste Abenteuer des Guru Paramártan, kombiniert mit -dem bei Nr. 66 angegebenen Zuge (Österley in der <i>Zeitschrift für -vergleichende Literaturgeschichte</i>, I, S. 53 ff. und 67 ff.) und eine -Anekdote, die Zachariae in der <i>ZVV</i>, XIII, S. 218 aus Târanâthas -<i>Geschichte des Buddhismus</i> mitteilt; ferner: <i>Grillenvertreiber</i>, -Franckfurt am Mayn, 1603 (v. d. Hagen, <i>Narrenbuch</i>, Halle, 1811, S. -477); P. Senéquier, <i>Blason populaire provençal</i> in der <i>RTP</i>, XII, S. -75; endlich eine Erzählung bei ibn Arabschah, <i>Fakihat al hulafa</i><a name="FNanchor_110_110" id="FNanchor_110_110"></a><a href="#Footnote_110_110" class="fnanchor">110</a> -(Chauvin, <i>Bibliographie des ouvrages arabes</i>, Liége, 1892 ff., II, S. -201, Nr. 47).</p> - -<p>Zu 1 und 2: Schleicher, <i>Litauische Märchen, Sprichworte, Rätsel und -Lieder</i>, Weimar, 1857, S. 41 ff.; Bladé, <i>Contes populaires de la -Gascogne</i>, III, S. 128 ff. (hier verstopft Jean l’Imbecile dem Esel -nach dem zweiten Winde den Hintern mit einem Pflocke; der Esel läßt -den dritten, der Pflock durchbohrt den Dummkopf, und er stirbt. Vgl. -Köhler, III, S. 50 ff.); Ch. Swynnerton, <i>Romantic Tales from the -Panjâb with Indian Nights’ Entertainment</i>, London 1908, S. 272: <i>Of a -credulous weaver</i> (hier soll der Weber an dem Tage sterben, wo sein -Mund bluten wird).</p> - -<p>Zu 3: unten Nr. 121.</p> - -<p>Zu 1 und 3: Eine indische Erzählung des <i>Bharataka Dvâtrinçikâ</i>, -übersetzt von A. Weber in den <i>Monatsberichten der Berl. Akademie</i>, -1860, S. 71 ff. (Österley in der <i>Z. f. vgl. Litg.</i>, I, S. 53; -Clouston, <i>Noodles</i>, S. 158 ff.); Pitrè, III, S. 144 ff., Nr. 150: <i>Lu -Partannisi</i>.</p> - -<p>Zu 2 und 3: Prym-Socin, <i>Tûr ’Abdîn</i>, II, S. 249 ff.; P. Sébillot, -<i>Contes de la Haute-Bretagne</i>, Nr. 14 und 15 in der <i>RTP</i>, S. 442 ff. -und 443 ff.; <i>Anthropophyteia</i>, III, S. 400 ff.</p> - -<p>Zu 1, 2 und 3: Haltrich, <i>Deutsche Volksmärchen aus dem Sachsenlande -in Siebenbürgen</i>, 4. Aufl., Wien, 1885, S. 250 ff.; J. Vinson, <i>Le -Folklore du Pays Basque</i>, Paris, 1883, S. 93 ff.; O. Knoop, <i>Schnurren -und Schnaken aus Rügen</i>, Nr. 1 in <i>Am Ur-Quell</i>, IV, S. 72 ff. = -Merkens,<span class="pagenum"><a name="Page_218" id="Page_218">218</a></span> II, S. 148 ff., Nr. 177. Weiter sei verwiesen auf die letzte -der unten (II, S. 128 ff.) mitgeteilten Geschichten von Juvadi (Nr. -447), die wieder so ziemlich mit Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, S. -182 ff. (Nachweise S. 196) von Giucca übereinstimmt.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_50" id="Note_50"></a><a href="#Nanchor_50">50.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 50; <i>Sottisier</i>, Nr. 300; Tewfik, Nr. 43; Nouri, -S. 213; <i>Tréfái</i>, Nr. 51; <i>Nawadir</i>, S. 21; Griechisch, Nr. 94; -Serbisch, S. 45; Kroatisch, S. 16.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_51" id="Note_51"></a><a href="#Nanchor_51">51.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 51; <i>Sottisier</i>, Nr. 301; <i>Tréfái</i>, Nr. 52; -<i>Nawadir</i>, S. 22; Griechisch, Nr. 40; Murad, Nr. 20.</p> - -<p>Köhler, I, S. 490 (die Geschichte ist identisch mit der 166. Äsopischen -Fabel in Halms Ausgabe: Πατὴρ καὶ θυγατέρες); vgl. auch die 377. -Erzählung im 1. Buche von Kirchhofs <i>Wendunmuth</i> (hg. v. Österley, I, -S. 412 ff.).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_52" id="Note_52"></a><a href="#Nanchor_52">52.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 52; Barker, S. 56; <i>Sottisier</i>, Nr. 48; Nouri, S. -147; Tréfái, Nr. 53; <i>Nawadir</i>, S. 22; Griechisch, Nr. 41; Serbisch, S. -189; Kroatisch, S. 64.</p> - -<p>-Memminger Mond-: In einem außerordentlich interessanten Exkurse, den -Seb. Pauli in den <i>Modi di dire toscani</i> (1. Ausg. 1740), Venezia, -1761, S. 212 ff. der Redensart <i>Non conosce la luna di Bologna</i> widmet, -heißt es:</p> - -<p>Roberto Tizio nel lib. 8. de’ <i>Luogi controversi</i> al capitolo 9<a name="FNanchor_111_111" id="FNanchor_111_111"></a><a href="#Footnote_111_111" class="fnanchor">111</a>, -riferito dal Menagio<a name="FNanchor_112_112" id="FNanchor_112_112"></a><a href="#Footnote_112_112" class="fnanchor">112</a>: »Neminem ignorare arbitror, jocoso dicterio -quosdam illudendi morem esse, quod faciles pacatosque se praestent -ad quodvis credendum. Iis enim occinere consuevimus, non vero ipsos -lunam, quae Bononiae lucet, cognitam habere: quasi vero luna, quam hic -Florentiae spectamus, alia sit atque diversa ab ea, quam Bononienses, -atque adeo omnes ubique populi, intuentur. Manavit autem hic sermo -a veteribus, ne quis domi nostrae nuper natum existimet. Reperi -namque apud Plutarcum in commentario <i>De exilio</i> eundem irridendi -modum usurpatum, ubi cum plura adduxisset, quae exilii incommodum -extenuarent, nisi etiam tollere possent,<span class="pagenum"><a name="Page_219" id="Page_219">219</a></span> demum subdit: <i>Atqui -stultitiam ejus irridemus, qui lunam Athenis meliorem nitidioremque -esse dicat, quam quae Corinthi<a name="FNanchor_113_113" id="FNanchor_113_113"></a><a href="#Footnote_113_113" class="fnanchor">113</a>.</i> Et tamen in idem quodammodo -vitium mentis incidimus, cum peregrinantes terram, mare, aer, coelum -ut diversa aliaque a consuetis esse contendimus.« Il volgo conta aver -avuto origine questo dettato da un scolare gaglioffo, che dallo studio -di Bologna, ove erasi trattenuto più anni, riduttosi in patria con fama -di savio, domandò, se quella luna, che ivi luceva, fosse la stessa -solita vedersi a Bologna. Il Monosini<a name="FNanchor_114_114" id="FNanchor_114_114"></a><a href="#Footnote_114_114" class="fnanchor">114</a> dà a questa maniera di dire -un’ altra spiegazione: <i>Accedente aliquo ad aliquorum commercium, qui -diutius ab illis visus non sit, tunc dicere solet aliquis: Ecco la luna -da Bologna.</i></p> - -<p>Titius und Ménage hätten noch eine andere altgriechische Belegstelle -heranziehen können, und zwar die 49. Facetie von Hierokles -(<i>Philogelos</i>, S. 16):</p> - -<p>Σχολαστικὸς τὴν σελήνην ἰδών, ἐπυνθάνετο τοῦ πατρὸς -εἰ καὶ ταῖς ἄλλαις πόλεσι τοιαῦται σελῆναί for εἰσι</p> - -<p>Auch Bar-Hebraeus hat eine ähnliche Schnurre (ed. Budge, S. 142, Nr. -549):</p> - -<p>A certain simpleton looked at the moon when it was fourteen days old, -and said, »Blessed month.« And when it was said to him, »How is it thou -didst not see the moon before?« he answered, »I was not in the city -having only just come.«</p> - -<p>Kuka bringt zwei hiehergehörige Geschichten (S. 166, Nr. 38 und S. 182, -Nr. 84), von denen die erstgenannte folgen möge:</p> - -<p>A person from Hajáz had come to Shiraz. On the eve of the first day of -the month of Ramazán he saw the new moon which ushers in every month. -The sight of it aggravated our sage, who said angrily to the moon, — -»Hast thou come back to torment and annoy mankind by obliging them to -keep fasts? May God kill me, if I do not avoid thy malign influence by -departing immediately from this city!«</p> - -<p>Vom Sieur Gaulard erzählt Tabourot S. 258 ff.:</p> - -<p>Se promenant sur le pont de Dole, et voyant la lune<span class="pagenum"><a name="Page_220" id="Page_220">220</a></span> pleine, apparente -proche l’horison, qui se monstroit fort grande, Je vous asseure, -dit-il, que nous sommes bien-heureux en ce païs; car nostre lune est -plus grande que celle de Paris. Il pensoit qu’il y en auoit vne pour -chaque ville.</p> - -<p>Ähnliche Geschichten finden sich sehr häufig, z. B. L. Aurbacher, <i>Ein -Volksbüchlein</i>, I, S. 152, Merkens, I, S. 14, Nr. 17, II, S. 17 ff., -Nr. 22 und III, S. 10, Nr. 10, Keller, <i>Schwaben</i>, S. 139 (wo auf -Boners <i>Edelstein</i>, Nr. 99 hingewiesen wird), Bronner, <i>Bayerisches -Schelmen-Büchlein</i>, S. 115 ff., L. F. Sauvé, <i>Le Folk-lore des -Hautes-Vosges</i>, Paris, 1889, S. 74, G. Calvia, <i>Facezie sopra gli -abitanti di Sorso in Sardegna</i>, Nr. 4 im <i>Archivio</i>, XXI, S. 378, -Strafforello, II, S. 460 usw. Vgl. auch den Schluß der zu Nr. 110 -mitgeteilten Stelle aus Eyerings <i>Proverbiorum copia</i>.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_53" id="Note_53"></a><a href="#Nanchor_53">53.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 53; <i>Sottisier</i>, Nr. 245 (anders); <i>Tréfái</i>, Nr. -54; <i>Nawadir</i>, S. 22; Griechisch, Nr. 42 (ohne Obszönität).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_54" id="Note_54"></a><a href="#Nanchor_54">54.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 54; Barker, S. 56 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 19; Nouri, -S. 67 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 55; <i>Nawadir</i>, S. 22; Kuka, S. 215 ff.; -Stumme, <i>Tripolis</i>, S. 176 ff.; <i>Fourberies</i>, Nr. 20; Griechisch, Nr. -43; Serbisch, S. 121 ff.; Kroatisch, S. 68 ff.; Murad, Nr. 27.</p> - -<p>Köhler, I, S. 490 ff.; <i>Fourberies</i>, S. 31 und Bassets Nachtrag in der -<i>RTP</i>, XI, S. 496; <i>Tréfái</i>, S. 12 und 20 ff.</p> - -<p>Vgl. die altfranzösische <i>Farce des deux savetiers</i>, über die P. -Toldo in den <i>Studj di filologia romanza</i>, IX, S. 199 und in der -<i>ZVV</i>, XIII, S. 420 ff. handelt; weiter Arienti, <i>Porretane</i> (1. -Ausg. 1483), Venetia, 1531, Bl. 45<sup>a</sup> ff., Nov. 20: <i>Messere Lorenzo -Spazza, caualiero araldo, se fa conuenire denanti al pretore da uno -notaro, ilqual e dimostrato non esser in bono sentimento, et messer -Lorenzo libero se parte lasciando il notaro schernito e desperato; Le -piacevoli e ridiculose facetie di M. Poncino della Torre, Cremonese</i> -(1. Ausg. 1581), Brescia, 1599, Bl. 17<sup>b</sup> ff. = Zabata, <i>Diporto</i>, S. -90 ff.; (G. Sagredo), <i>L’Arcadia in Brenta</i> (1. Ausg. 1667), Bologna, -1693, S. 168 ff.; Juan de Timoneda, <i>El Patrañuelo</i> (1. Ausg. 1576), -<span class="pagenum"><a name="Page_221" id="Page_221">221</a></span>patr. 18 in der <i>Biblioteca des autores españoles</i>, 3.<sup>a</sup> ed., Madrid, -1850, S. 158 ff. (Dunlop-Liebrecht, S. 271 und D. M. Menéndez y -Pelayo, <i>Origenes de la Novela</i>, II, Madrid, 1907, S. LII); J. P. de -Memel, <i>Neuvermehrt und augirte Anmuthige lustige Gesellschafft</i>, -Zippel-Zerbst, 1701, S. 91, Nr. 208; C. A. M. v. W., <i>Neuaußgebutzter, -kurtzweiliger Zeitvertreiber</i>, 1685, S. 244 ff.; G. Georgeakis et L. -Pineau, <i>Le Folk-lore de Lesbos</i>, Paris, 1894, S. 111 ff.: <i>Le juif -et le chretien</i>; Ilg, II, S. 70 ff., Nr. 113: <i>Die Geschichte von den -neunundneunzig Goldstücken</i>. Mit Ausnahme der zwei zuletzt genannten -Fassungen kommt die Schuld des Schalkes an den Gläubiger auf eine -andere Weise zustande.</p> - -<p>Unter den Dschohageschichten bei Mardrus ist eine (S. 101 ff.), die -der unsern, aber nur in ihrem ersten Teile entspricht, während diesem -in der Nasreddinerzählung bei Walawani, S. 156 ff. ein anderer Schluß -beigefügt ist<a name="FNanchor_115_115" id="FNanchor_115_115"></a><a href="#Footnote_115_115" class="fnanchor">115</a>; ein interessantes Gegenstück hat dieser erste Teil -in den <i>Facetie et motti arguti</i>, Fiorenza, 1548, die von L. Domenichi -herausgegeben sind, und zwar in dem Abschnitte (Bl. F_{4}<sup>b</sup>), der, wie -ich bei Arlotto, II, S. 308 ff. nachgewiesen habe, auf einem im Jahre -1479 niedergeschriebenen Manuskripte beruht:</p> - -<p>Vn pouero huomo s’inginocchiaua ogni mattina à un Crocifisso, -pregandolo, che gli facesse trouare cento ducati, e dicendo: se io -trouaßi un meno, non gli torrei. Vno che lo senti, ne uolle fare la -pruoua, e gettogli quiui di nascosa una borsa con nouanta noue ducati; -colui presala, gli annouero, e disse: a Dio, Christo; hamene a dare uno.</p> - -<p>Diese Geschichte, die auch in den spätern Ausgaben der Domenichischen -Facetien (1562, S. 257, 1581, S. 317 usw.) wiederkehrt, hat Parallelen -in den wahrscheinlich vor der Mitte des 16. Jahrhunderts zum ersten -Male erschienenen <i>Jests of Scogin</i>, und zwar in dem Schwanke<span class="pagenum"><a name="Page_222" id="Page_222">222</a></span> <i>How -Scogin prayed to a Roode for an Hundred French Crownes</i> (Hazlitt, II, -S. 128 ff.) und bei Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, S. 12 ff.; <i>Der Zigeuner -spaßt nicht mit Gott</i>. Zu dem zweiten Teile unserer Erzählung stimmt -wieder der Schluß des 7. Märchens der Grimmschen <i>KHM</i>: <i>Der gute -Handel</i> und seiner kroatischen Variante bei Krauss, <i>Sagen und Märchen -der Südslaven</i>, Leipzig, S. 244 ff., Nr. 52: <i>Bauer und Jude</i>.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_55" id="Note_55"></a><a href="#Nanchor_55">55.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 55; Barker, S. 60 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 21; Ethé, -S. 242; Tewfik, Nr. 52; Nouri, S. 200 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 56; <i>Nawadir</i>, -S. 23; Bonelli, S. 458 ff.; Ilg, II, Nr. 92; Griechisch, Nr. 75; -Serbisch, S. 29 ff.; Kroatisch, S. 86 ff. und 22 ff.; Gonzenbach, I, -S. 258 ff.; Papanti, <i>Dante secondo la tradizione e i novellatori</i>, -Livorno, 1873, S. 73 ff.; Pitrè, III, S. 365 ff. (= unten Nr. 432); -Murad, Nr. 17; Pann, S. 335.</p> - -<p>Köhler, I, S. 491; Crane, S. 296 und 380; Gazeau, S. 201; St. Prato, -<i>RTP</i>, IV, S. 167 ff.; <i>Fourberies</i>, S. 31 ff.; Köhler-Bolte, <i>ZVV</i>, -VI, S. 74; <i>Tréfái</i>, S. 18; Wesselski, <i>Mönchslatein</i>, Leipzig, 1909, -S. 226 ff.; Papini, <i>La leggenda di Dante</i>, Lanciano, 1911, S. 74 ff.</p> - -<p>Vgl. ferner zu dem Zuge des <em class="gesperrt">Dankes an die Kleider</em>: Bandello, -<i>Novelle</i>, III, Nr. 38, Widmungsbrief (Firenze, 1832, S. 612); Schupp, -<i>Salomo oder Regenten-Spiegel</i>, Cap. 10 (<i>Schrifften</i>, Hanau, 1663, S. -108 ff.); <i>Zeitvertreiber</i>, S. 65 ff.; Memel, S. 104 ff., Nr. 238 (nach -Melander, <i>Jocoseria</i>, I, Nr. 264, Lichae, 1604, S. 207); Harsdörfer, -<i>Ars apophtegmatica</i>, Nürnberg, 1655, S. 420, Nr. 1975; Gladwin, <i>The -Persian Moonshee</i>, 2. ed., Calcutta, 1799, II, S. 24, Nr. 63; Pharaon, -S. 208 ff.; A. Lecoy de la Marche, <i>L’esprit de nos aïeux</i>, Paris, o. -J., S. 56 ff., Nr. 32; Biegleisen, <i>Jüdisch-deutsche Erzählungen aus -Lemberg</i>, Nr. 2 in der <i>ZVV</i>, IV, S. 209 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_56" id="Note_56"></a><a href="#Nanchor_56">56.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 56; Barker, S. 61 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 302; -<i>Tréfái</i>, Nr. 57; <i>Nawadir</i>, S. 23; Griechisch, Nr. 44; Serbisch, S. -170.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 184 ff.</p> - -<p>Vgl. weiter die 72. Facetie im <i>Philogelos</i>:</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_223" id="Page_223">223</a></span></p> - -<p>Σχολαστικὸς ἐν γάμοις ἑστιαθείς, εἶτα ἀναχωρῶν, εὔχομαι, -εἶπεν, εὐτυχῶς καὶ ἀεὶ ταῦτα ὑμᾶς ποιεῖν.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_57" id="Note_57"></a><a href="#Nanchor_57">57.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 57; <i>Sottisier</i>, Nr. 266; <i>Tréfái</i>, Nr. 58; -<i>Nawadir</i>, S. 23; Stumme, <i>Tripolis</i>, S. 178 ff. = unten Nr. 381; -Griechisch, Nr. 85 + 169; Serbisch, S. 139 ff.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 62.</p> - -<p>Vgl. Reinisch, <i>Die Nuba-Sprache</i>, Wien, 1879, I, S. 183 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_58" id="Note_58"></a><a href="#Nanchor_58">58.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 58; Barker, S. 62 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 31; -<i>Tréfái</i>, Nr. 59; <i>Nawadir</i>, S. 24; Griechisch, Nr. 161.</p> - -<p>Gazeau, S. 201.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_59" id="Note_59"></a><a href="#Nanchor_59">59.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 59; <i>Sottisier</i>, Nr. 303; <i>Tréfái</i>, Nr. 60; -Griechisch, Nr. 162.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_60" id="Note_60"></a><a href="#Nanchor_60">60.</a> Volksbuch, Nr. 60; Barker, S. 63 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 100; -Buadem, Nr. 113; Nouri, S. 62; <i>Tréfái</i>, Nr. 61; <i>Nawadir</i>, S. 24; -<i>Fourberies</i>, Nr. 34; Griechisch, Nr. 163; Serbisch, S. 92; Kroatisch, -S. 60.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 44.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_61" id="Note_61"></a><a href="#Nanchor_61">61.</a> Barker, S. 64 ff.; Volksbuch, Nr. 61; <i>Sottisier</i>, Nr. 223 = unten -Nr. 281 (nur der Schluß); Tewfik, Nr. 18; <i>Tréfái</i>, Nr. 62; <i>Nawadir</i>, -S. 24; Griechisch, Nr. 102; Serbisch, S. 25; Kroatisch, S. 8.</p> - -<p><i>Tréfái</i>, S. 16.</p> - -<p>Ähnlich straft Klaus Narr sein Pferdchen, das sich unanständig betragen -hat, indem er ihm den Sattel abnimmt und es »zu Fuß laufen läßt«; vgl. -Pauli, <i>Schimpf und Ernst</i>, hg. v. Österley, Stuttgart, 1866, Anhang, -Nr. 2, Hans Sachs, <i>Sämtliche Fabeln und Schwänke</i>, hg. v. Goetze und -Drescher, IV, Halle, 1903, S. 246 ff. mit den Noten der Herausgeber -und Bütner, <i>Von Claus Narren</i>, S. 201. Dasselbe tut Triboulet, der -Hofnarr König Franz I. von Frankreich, in der Nov. 68 des <i>Recueil des -plaisantes et facetieuses nouvelles</i>, Lyon, 1555, S. 212 ff. = <i>Les -joyeuses aventures et facetieuses narrations</i>, Lyon, 1556, S. 242 ff., -nov. 71.<a name="FNanchor_116_116" id="FNanchor_116_116"></a><a href="#Footnote_116_116" class="fnanchor">116</a>, die dann von 1568 an als 98. Stück in die <i>Nouvelles -récréations et joyeux devis</i> von Bonav. Des Periers<span class="pagenum"><a name="Page_224" id="Page_224">224</a></span> aufgenommen worden -ist (éd. par P. L. Jacob [Paul Lacroix], Paris, 1858, S. 333 ff.); -vgl. weiter P. L. Jacob [Paul Lacroix], <i>Curiosités de l’histoire de -France</i>, Paris, 1858, S. 116 ff. und A. Canel, <i>Recherches historiques -sur les fous des rois de France</i>, Paris, 1873, S. 107 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_62" id="Note_62"></a><a href="#Nanchor_62">62.</a> Barker, S. 65; <i>Volksbuch</i>, Nr. 62; <i>Sottisier</i>, Nr. 304; -Griechisch, S. 119.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_63" id="Note_63"></a><a href="#Nanchor_63">63.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 63; Barker, S. 65 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 243; -Nouri, S. 53 ff. (hier ist der Esel ein »Despot«, d. h. ein Bischof -geworden); <i>Tréfái</i>, Nr. 63; <i>Nawadir</i>, S. 24; Stumme, <i>Tunis</i>, I, -S. 79 ff. und II, S. 133 ff. = unten Nr. 385; Griechisch, Nr. 101; -Serbisch, S. 131; Kroatisch, S. 67 ff. (Despot); Murad, Nr. 28; Pann, -S. 341. Vgl. auch unten Nr. 259.</p> - -<p>Köhler, I, S. 491; Bolte in der <i>ZVV</i>, VII, S. 93 ff.; <i>Fourberies</i>, S. -61; Chauvin, VII, S. 170 ff.; Basset in der <i>RTP</i>, XIX, S. 56; <i>Archiv -für slavische Philologie</i>, XIX, S. 267, XXII, S. 305 und XXIX, S. 453.</p> - -<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 104; Swynnerton, S. 43 ff.; Yakoub Artin -Pacha, <i>Contes populaires de la vallée du Nil</i>, Paris, 1895, S. 51 ff. -(verquickt mit dem Motive von Nr. 487); Veckenstedt, <i>Sztukoris, der -Till Eulenspiegel der Litauer und Zamaiten</i>, Leipzig, 1885, S. 32 ff.; -<i>Anthropophyteia</i>, I, S. 25 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_64" id="Note_64"></a><a href="#Nanchor_64">64.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 64; <i>Sottisier</i>, Nr. 99; Buadem, Nr. 87; <i>Tréfái</i>, -Nr. 64; <i>Nawadir</i>, S. 25; Griechisch, Nr. 32; Serbisch, S. 123 ff. und -81 ff.</p> - -<p>Vgl. P. Sébillot, <i>Contes et légendes de la Haute-Bretagne</i>, Nr. 100: -<i>L’âne du Jaguen</i> in der <i>RTP</i>, XXIV, S. 202 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_65" id="Note_65"></a><a href="#Nanchor_65">65.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 65; Barker, S. 66; <i>Sottisier</i>, Nr. 235; Ethé, -S. 243; Tewfik, Nr. 12; Nouri, S. 55 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 65; Mardrus, -S. 94 ff.; <i>Nawadir</i>, S. 25; Kuka, S. 216 ff.; <i>Fourberies</i>, Nr. 29; -Griechisch, Nr. 120; Walawani, S. 156; Serbisch, S. 24; Kroatisch, S. -100 und 6 ff.; Murad, Nr. 5; Pann, S. 331.</p> - -<p>Köhler, I, S. 491; Gazeau, S. 201 ff.; <i>Fourberies</i>, S. 60; <i>Tréfái</i>, -S. 12 und 16; Basset im <i>Keleti Szemle</i>, I, S. 221 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_225" id="Page_225">225</a></span></p> - -<p>Die Schnurre ist nichts als eine glückliche Steigerung der Anekdote von -Scipio Nasica und dem Dichter Ennius, die bei Cicero, <i>De oratore</i>, -II, 68, 276 erzählt wird und ohne Namen im <i>Philogelos</i> als Nr. 193 -wiederkehrt. Vgl. zu dieser Fassung, wo der Besucher zwar der Magd oder -dem Diener, aber nicht dem Herrn selber glaubt, daß dieser nicht zu -Hause sei, die Nachweise Österleys zu Kirchhofs <i>Wendunmuth</i>, III, Nr. -139, ferner Castiglione, <i>Il Cortegiano</i>, II, c. 75 (hg. v. Wesselski, -I, S. 207 und 321), Lodovico Carbone, <i>Facezie</i>, ed. da Abd-el-Kader -Salza, Livorno, 1900, S. 34, Nr. 29, Guicciardini, <i>Detti, et fatti -piacevoli et gravi</i> (1. Ausg. 1565), Venezia, 1581, S. 153 ff., <i>Tales -and Quicke Answeres</i> (ca. 1535), Nr. 112 (Hazlitt, I, S. 126 ff.), <i>The -Jests of Scogin</i>, S. 140 ff., <i>The Pleasant Conceites of Old Hobson -the Merry Londoner</i> (1. Ausg. 1607), Nr. 35 (Hazlitt, III, S. 51), -<i>Oxford Jests Refined and Enlarged</i>, London, 1684 bei Ashton, <i>Humour, -Wit and Satire</i>, S. 235, Gaspar Lucas Hidalgo, <i>Diálogos de apacible -entreteniemento</i> (1. Ausg. 1605), diál. I, cap. 2 in <i>Extravagantes</i>, -Barcelona, 1884, S. 31 usw.</p> - -<p>Parallelen zu unserer Version stehen bei Juan de Timoneda, <i>Sobremesa y -alivio de caminantes</i> (1. Ausg. 1563), p. II, c. 62 in der <i>Biblioteca -des autores españoles</i>, III, S. 182, nach diesem bei Zabata, <i>Diporto -de’ viandanti</i>, S. 80, in der <i>Arcadia in Brenta</i> S. 397 ff., bei -Casalicchio, <i>L’utile col dolce</i> (1. Ausg. 1671), c. I, d. 8, a. 4, -Venezia, 1708, S. 144, bei Baraton, <i>Poesies diverses</i>, Paris, 1705, S. -189, in den <i>Pantagruéliques</i> (1. Ausgabe 1854), Turin, 1870, S. 58, -bei Büttner, <i>Suaheli-Literatur</i>, I, S. 88 und II, S. 87 ff. und bei -Roda Roda, S. 222 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_66" id="Note_66"></a><a href="#Nanchor_66">66.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 66; Barker, S. 66 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 75 (1. -Teil); <i>Tréfái</i>, Nr. 66; <i>Nawadir</i>, S. 25; Griechisch, Nr. 95.</p> - -<p>Köhler, I, S. 488 ff.; Gazeau, S. 202; <i>Fourberies</i>, S. 41.</p> - -<p>Vgl. das 6. Abenteuer Guru Paramártans, wo einem Schüler Gurus -mitgeteilt wird, daß sich Gurus Tod durch das Erkalten seiner Lenden -anzeigen werde (Österley in der <i>Z. f. vgl. Litg.</i>, I, S. 67 ff.). Bei -W. F. O’Connor, <i>Folk Tales from Tibet</i>, 2. ed., London, 1907, S. 30 -ff.: <i>The story of the foolish young mussulman</i> werden gelbe Fußsohlen -als <em class="gesperrt">Todeszeichen</em> angegeben.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_226" id="Page_226">226</a></span></p> - -<p>Zu dem Zuge vom <em class="gesperrt">eingebildeten Toten</em> vgl. die Nrn. 46, 49, 121, 141 -und 382.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_67" id="Note_67"></a><a href="#Nanchor_67">67.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 67; <i>Sottisier</i>, Nr. 305; Tewfik, Nr. 35; -<i>Tréfái</i>, Nr. 67; Griechisch, Nr. 96; Serbisch, S. 109 und 35; -Kroatisch, S. 13.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_68" id="Note_68"></a><a href="#Nanchor_68">68.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 68; Barker, S. 67 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 102; -Tewfik, Nr. 34; <i>Tréfái</i>, Nr. 68; <i>Nawadir</i>, S. 26; Griechisch, Nr. 97; -Serbisch, S. 14 ff.; Kroatisch, S. 13.</p> - -<p><i>Tréfái</i>, S. 16.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_69" id="Note_69"></a><a href="#Nanchor_69">69.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 69; Barker, S. 68 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 69; Nawadir, -S. 26; Griechisch, Nr. 99; Serbisch, S. 189.</p> - -<p>Köhler, I, S. 492 ff.; Tréfái, S. 12.</p> - -<p>-Fröschen Geld gegeben-: Dazu vgl. außer der bei Köhler, III, S. 14 und -im <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXII, S. 304 und 309 angegebenen -Literatur noch Krauss, <i>Sagen und Märchen der Südslaven</i>, S. 244 ff., -Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, S. 180 (Giucca), Landes, <i>Contes -et légendes annamites</i>, Saigon, 1886, S. 320, Merkens, I, Nr. 39, und -Keller, <i>Schwaben</i>, S. 98 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_70" id="Note_70"></a><a href="#Nanchor_70">70.</a> Barker, S. 69 ff.; <i>Volksbuch</i>, Nr. 70; <i>Sottisier</i>, Nr. 68; -Nouri, S. 123 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 70; <i>Nawadir</i>, S. 26; Kuka, S. 217; -Griechisch, Nr. 98; Kroatisch, S. 18 ff.; Murad, Nr. 22. Die erste -Frage allein als Inhalt einer selbständigen Erzählung: Tewfik, Nr. 51; -Serbisch, S. 31.</p> - -<p>Köhler, I, S. 492 ff.; Gazeau, S. 202 ff.; <i>Fourberies</i>, S. 39; -Hartmann, S. 64 ff.</p> - -<p>Die außerordentlich reiche Literatur über das Motiv der <em class="gesperrt">drei Fragen</em> -hat A. L. Jellinek im <i>Euphorion</i>, IX, S. 159 zusammengestellt; dazu -kommen noch: De Puymaigre im <i>Archivio</i>, III, S. 98 ff.; Basset, -<i>Loqmân berbère</i>, Paris, 1890, S. LXI ff.; Ad. Rittershaus, <i>Die -neuisländischen Volksmärchen</i>, Halle a. S., 1902, S. 404 ff.; Letterio -di Francia, <i>Franco Sacchetti novellatore</i>, Pisa, 1902 (= vol. 16 -der <i>Annali della R. scuola normale superiore di Pisa, Filologia e -filosofia</i>), S. 112 ff.; Meißner, <i>Neuarabische Geschichten aus dem -Iraq</i>, S. 89 ff.; Menéndez y Pelayo, <i>Origenes de la Novela</i>, II, S. -LVIII ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_227" id="Page_227">227</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_71" id="Note_71"></a><a href="#Nanchor_71">71.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 61; Cantimir<a name="FNanchor_117_117" id="FNanchor_117_117"></a><a href="#Footnote_117_117" class="fnanchor">117</a>, I, S. 164; De la Croix, I, S. -153 ff.; Flögel, S. 176 ff.; Hammer, I, S. 629 ff.; Doran, S. 73 ff.; -Nick, I, S. 147 ff.; Murad, Nr. 24. An allen diesen Stellen handelt es -sich um Feigen, die der Hodscha statt der zuerst in Aussicht genommenen -Quitten dem Sultan Timur überbringt. In den folgenden Fassungen -variieren die als Geschenk gebrachten Früchte und statt Timurs ist es -der Bei, Hegemon, Beg, Pascha oder Kaid, der sie erhält: <i>Volksbuch</i>, -Nr. 71; Barker, S. 77 ff.; Nouri, S. 151 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 71; -<i>Nawadir</i>, S. 26; <i>Fourberies</i>, Nr. 25; Griechisch, Nr. 100; Serbisch, -S. 141 ff. und 186 ff.; Kroatisch, S. 77 ff.; Pann, S. 333 ff.</p> - -<p>Köhler, I, S. 494 ff.; Gazeau, S. 203 ff.; <i>Fourberies</i>, S. 37 ff.; -<i>Tréfái</i>, S. 6 ff.; vgl. ferner Cloustons Abhandlung »<i>Luckily, they -are not peaches</i>« in den <i>Popular Tales und Fictions</i>, II, S. 467 ff.</p> - -<p>In der Anmerkung zur 68. Facetie Arlottos (I, S. 226 ff.) ist der -Anfang einer Erzählung des Midrasch <i>Wajikra rabba</i> mitgeteilt worden, -die eine Parallele zu diesem Schwanke Nasreddins darstellt; hier folge -nunmehr der Schluß:</p> - -<p>Der König befahl, daß man ihn vor das Tor des Palastes setze und jeder -Aus- und Eingehende ihn mit seinen Feigen ins Gesicht werfen solle. -Am Abende wandte er sich von da weg und ging nach Hause und erzählte -seinem Weibe: »Alles, was mir begegnet ist, habe ich dir zu danken.« -»Geh,« sprach sie zu ihm, »schwatze es deiner Mutter vor; gut, daß es -nur Feigen und nicht Ethroge und daß sie reif und nicht unreif waren.«</p> - -<p>Die älteste abendländische Version dieser Schnurre, die auch bei Kuka, -S. 217 ff. wiederkehrt, scheint eine der <i>Cento novelle antiche</i> -zu sein; in Gualteruzzis Texte ist sie die 74., in dem Borghinis -die 73. (Ausgabe Milano,<span class="pagenum"><a name="Page_228" id="Page_228">228</a></span> 1804 = vol. I der <i>Raccolta di Novelle</i>, -S. 193 ff., wo nach D. M. Manni eine Parallele gegeben und auf das -Sprichwort <i>Manco male, ch’elle non furon pesche</i> verwiesen wird; ed. -Biagi, Firenze, 1880, S. 107 ff.; ed. Sicardi, Straßburg, o. J., S. 95 -ff.) Eben diese Novelle, zu der man D’Ancona, <i>Romania</i>, III, S. 180 -vergleiche, wird von Seb. Pauli in der <i>Modi di dire toscani</i>, zit. -Ausg., S. 259 ff. nach Ménage zur Erklärung des Sprichwortes <i>Fortuna -che non furon pesche</i> herangezogen und mit der auch von Clouston, -a. a. O. zitierten Geschichte von dem Feigentribute von Poggibonsi -zusammengestellt. Denselben Stoff behandeln Tomaso Costo in einer -Novelle des 5. Tages seines zuerst 1596 erschienenen <i>Fuggilozio</i>, -deren Argument lautet: <i>Il re Francesco donando a molti gli vien -portata una soma di zucche da un malizioso contadino, a cui son tratte -per la testa</i> (Venetia, 1604, S. 331 ff.) und die <i>Arcadia in Brenta</i>, -S. 36 ff.; mit einem andern Motive ist er verquickt bei D’Ouville, -<i>L’Elite des contes</i> (1. Ausg. 1641), Paris, 1873, S. 48 ff.: <i>Autre -naïveté</i>.</p> - -<p>Eine serbische Variante in der <i>Anthropophyteia</i>, III, S. 363 ist -deshalb bemerkenswert, weil sie an die oben, S. 211 erwähnte Strafe des -Rhaphanizein erinnert.</p> - -<p>Zweifellos scheint es mir zu sein, daß dieser Schwank und die bekannte -Fabel von der Eichel und dem Kürbis (s. unten Nr. 513) in einem -Zusammenhange stehn.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_72" id="Note_72"></a><a href="#Nanchor_72">72.</a> Volksbuch, Nr. 72; Barker, S. 78 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 65 (hier -wieder von Timur); <i>Tréfái</i>, Nr. 72; Griechisch, Nr. 104; Serbisch, S. -175 ff.</p> - -<p><i>Tréfái</i>, S. 8.</p> - -<p>Köhler, I, 416 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_73" id="Note_73"></a><a href="#Nanchor_73">73.</a> Volksbuch, Nr. 73; <i>Sottisier</i>, Nr. 64 (von Timur); <i>Tréfái</i>, Nr. -73; Griechisch, Nr. 105; Serbisch, S. 110. Anders E. Sachau, <i>Skizze -des Fellichi-Dialekts von Mosul</i>, Berlin, 1895, S. 70, wo dem Molla -Nasreddin eingeredet wird, sein junger Stier sei ein Pferd.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_74" id="Note_74"></a><a href="#Nanchor_74">74.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 224; <i>Volksbuch</i>, Nr. 74<a name="FNanchor_118_118" id="FNanchor_118_118"></a><a href="#Footnote_118_118" class="fnanchor">118</a>; <i>Tréfái</i>, Nr. 74; -Mardrus, S. 110; Griechisch, Nr. 106; Kroatisch,<span class="pagenum"><a name="Page_229" id="Page_229">229</a></span> S. 90 ff. Die Frage, -wodurch sich Nasreddin von einem Esel unterscheide, die bei Mardrus -fehlt, als Nr. 25 bei Murad.</p> - -<p>Köhler, I, S. 496.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_75" id="Note_75"></a><a href="#Nanchor_75">75.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 75; Barker, S. 80 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 62; -Tewfik, Nr. 39; Nouri, S. 114 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 75; Griechisch, Nr. -107 und 154; Τὰ 52 Παραμύθια, Athen, o. J., S. 81 ff., Nr. 33: -Ὁ Βοεβόδας καὶ ὁ Ναστραδὶν Χόντζ; Serbisch, S. 16; Kroatisch, S. 15; -Murad, Nr. 15; Pann, S. 334 ff.</p> - -<p>Köhler, I, S. 496; <i>Fourberies</i>, S. 38; Hartmann, S. 63; <i>Tréfái</i>, S. 12</p> - -<p>Die ausgiebigsten Nachweise zu dieser oft behandelten Geschichte, die -der Hauptsache nach mit der 4. Novelle des 6. Tages im <i>Dekameron</i> -(übersetzt von Wesselski, Leipzig, 1909, II, S. 228 ff.) übereinstimmt, -gibt Bolte in seiner Ausgabe der <i>Schwankbücher</i> von Montanus, -Tübingen, 1899, S. 613 ff. und abgedruckt sind sie bei Lee, <i>The -Decameron</i>, S. 177 ff.; einige Nachträge bei Hans Sachs, <i>Sämtliche -Fabeln und Schwänke</i>, III, S. 255. Es sei noch auf folgende Parallelen -verwiesen: <i>Le Parangon des Nouvelles honnestes et delectables</i> (1. -Ausg. 1531), Paris, 1865, S. 36 ff.: <i>De la grue qui n’avoit qu’une -cuisse</i>; Garibay, <i>Cuentos</i> (Mitte des 16. Jahrhunderts) bei Paz y -Melia, <i>Sales españolas</i>, II, S. 61; Melchor de Santa Cruz, <i>Floresta -española</i> (1. Ausg. 1574), Bruxellas, 1598, p. II, c. 2, Nr. 62 (vgl. -Menéndez y Pelayo, <i>Origenes de la Novela</i>, II, S. XLIII), schlecht ins -Deutsche übersetzt bei Chr. Lehmann, <i>Exilium melancholiae</i> (1. Ausg. -1643), Straßburg, 1669, E, Nr. 75, S. 122 ff.; <i>England’s Jests Refin’d -and Improv’d</i>, 3<sup>rd</sup> Edition, London, 1693 bei Ashton, S. 291 ff.; -Zincgref-Weidner, IV, S. 184; Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>, S. 198, -Nr. 918; Merkens, I, S. 65 ff., Nr. 77.</p> - -<p>Die Antwort Nasreddins: »Hierzulande haben die Gänse nur ein Bein« -entspricht der Antwort, die in der 75. Novelle der Gualteruzzischen -Ausgabe der <i>Cento novelle antiche</i> (ed. Biagi, Firenze, 1880, S. -108 ff., ed. Sicardi, Straßburg, o. J., S. 96 ff.) der Spielmann dem -Herrgott gibt: »E non ànno ernioni quelli (chavretti) di questo paese«. -Zu dieser Erzählung vgl. Bolte bei Montanus, S. 562 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_230" id="Page_230">230</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_76" id="Note_76"></a><a href="#Nanchor_76">76.</a> Barker, S. 82 ff.; <i>Volksbuch</i>, Nr. 76; <i>Sottisier</i>, Nr. 97; -<i>Tréfái</i>, Nr. 76; Griechisch, Nr. 108; Serbisch, S. 167 ff.</p> - -<p>Basset in der <i>RTP</i>, XI, S. 498; <i>Tréfái</i>, S. 20; Horn, S. 71 -(Karakusch); <i>Volksbuch</i> (Decourdemanche), S. 126 ff. (Karakusch).</p> - -<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 86 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_77" id="Note_77"></a><a href="#Nanchor_77">77.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 77; Barker, S. 83 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 73; Ethé, -S. 247 ff.; Tewfik, Nr. 38; Nouri, S. 159 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 77; -<i>Nawadir</i>, S. 26; Griechisch, Nr. 47; Walawani, S. 154; Serbisch, S. -126 ff. und 15; Kroatisch, S. 14 ff.; Pann, S. 341.</p> - -<p>Köhler, I, 496; Clouston, <i>Flowers</i>, S. 69; <i>Fourberies</i>, S. 40 ff.; -<i>Tréfái</i>, S. 27.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_78" id="Note_78"></a><a href="#Nanchor_78">78.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 78; <i>Sottisier</i>, Nr. 191; Tewfik, Nr. 6; <i>Tréfái</i>, -Nr. 78; Mardrus, S. 97 ff.; <i>Nawadir</i>, S. 27; <i>Fourberies</i>, Nr. 6; -Griechisch, Nr. 140; Serbisch, S. 34.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_79" id="Note_79"></a><a href="#Nanchor_79">79.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 79; Barker, S. 84 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 229; -Tewfik, Nr. 65; Nouri, S. 172 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 79; <i>Nawadir</i>, S. 27; -Kuka, S. 218; <i>Fourberies</i>, Nr. 57; Griechisch, Nr. 21; Serbisch, S. 20 -ff.; Kroatisch, S. 25 ff.; Murad, Nr. 26. Vgl. auch unten Nr. 495.</p> - -<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 90; Gazeau, S. 204; <i>Fourberies</i>, S. 59; Basset -in der <i>RTP</i>, XI, S. 498; Hartmann, S. 52.</p> - -<p>Vgl. die 1. Karakuschgeschichte im <i>Volksbuch</i> (Decourdemanche), S. -116, die wieder mit einer Dschohageschichte im <i>Nuzhat al udaba</i> -(Basset im <i>Keleti Szemle</i>, I, S. 221, Nr. 1; Basset in der <i>RTP</i>, -XI, S. 498) übereinstimmt. Als älteste Version darf aber wohl die 28. -Facetie im <i>Philogelos</i> gelten:</p> - -<p>Σχολαστικοῦ τὸν ἀντίχειρα κύων ἔδακεν. ὁ δὲ εἶπεν εἰ -τὸ ἱμάτιον ἐπίασεν, ἐσχισμένον ἂν ἦν.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_80" id="Note_80"></a><a href="#Nanchor_80">80.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 80; Barker, S. 85 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 50; Nouri, -S. 22 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 80; <i>Nawadir</i>, S. 27; Griechisch, Nr. 51; -Serbisch, S. 181 ff.</p> - -<p>Hartmann, <i>Der islamische Orient</i>, I, Berlin, 1905, S. 182 aus dem -zentralasiatischen Volksbuche von Meschreb, dem weisen Narren.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_231" id="Page_231">231</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_81" id="Note_81"></a><a href="#Nanchor_81">81.</a> Volksbuch, Nr. 81; <i>Sottisier</i>, Nr. 32; Ethé, S. 243; Nouri, S. 222 -ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 81; <i>Nawadir</i>, S. 27; Griechisch, Nr. 52; Kroatisch, -S. 79 ff. Vgl. auch unten Nr. 510.</p> - -<p>Köhler, I, 496 ff.; <i>Fourberies</i>, S. 33 ff.; <i>Tréfái</i>, S. 12.</p> - -<p>Die Literatur über den <em class="gesperrt">Dieb auf dem Mondstrahle</em> ist zusammengestellt -bei Chauvin, II, S. 84 und IX, S. 31; dazu Kuka, S. 238 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_82" id="Note_82"></a><a href="#Nanchor_82">82.</a> Barker, S. 86 ff.; <i>Volksbuch</i>, Nr. 82; <i>Sottisier</i>, Nr. 104; -Nouri, S. 170 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 82; <i>Nawadir</i>, S. 28; Griechisch, Nr. -53; Serbisch, S. 173 ff.; Kroatisch, S. 99 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_83" id="Note_83"></a><a href="#Nanchor_83">83.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 7; <i>Volksbuch</i>, Nr. 83; <i>Tréfái</i>, Nr. 83; -Griechisch, Nr. 54.</p> - -<p><i>Tréfái</i>, S. 19 ff.</p> - -<p>Vgl. die allerdings von unserer Fassung etwas abweichende, aber mit -Buadem, Nr. 133 übereinstimmende 658. Erzählung bei Bar-Hebraeus, S. -166, die mit Wesselski, <i>Mönchslatein</i>, Nr. 134 zusammenzustellen -ist; zu den dort, S. 247 und bei Bebel, I, S. 132 ff. gegebenen -Nachweisen kommen noch: Kuka, S. 161, <i>Tales and Quicke Answeres</i>, -Nr. 83 (Hazlitt, I, S. 101), Domenichi, <i>Facetie</i>, 1548, Bl K_{4}<sup>b</sup> -(nach Gastius), Doni, <i>I Marmi</i>, Vinegia, 1552, II, S. 49 ff., <i>Archie -Armstrong’s Banquet of Jests</i> (1. Ausg. einfach als <i>Banquet of Jeasts</i> -1630), Edinburgh, 1872, S. 218 ff., <i>Certayne Conceyts und Jests</i>, -Nr. 23 (1. Ausg. 1609), bei Hazlitt III, S. 11, Lehmann, <i>Exilium -melancholiae</i>, D, Nr. 14, S. 85, Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>, S. -94, Nr. 416, Schupp, <i>Schriften</i>, S. 372, <i>Joe Miller’s Jests</i>, London, -o. J. (ca. 1750), S. 96, Nr. 547 und Swynnerton, S. 300 ff.</p> - -<p>Eine Geschichte der kroatischen Ausgabe, S. 102 erzählt folgendes:</p> - -<p>Als Nasreddin einmal mit seinem Sohne in einem Bette schlief, hörten -sie mitten in der Nacht, wie sich zwei Diebe ins Zimmer schlichen, und -der eine ging auf die eine Seite, der andere auf die andere. Nasreddin -stieß seinen Sohn und sagte ihm ins Ohr: »Das sind Dummköpfe; sie -werden gar nichts finden.«</p> - -<p>»Ich werde sie erschrecken,« sagte der Sohn.</p> - -<p>»Nein, du mußt schweigen; ich habe eine stärkere Stimme und werde so -schreien, daß sie erschrecken, und<span class="pagenum"><a name="Page_232" id="Page_232">232</a></span> vielleicht verliert dann einer -etwas, was er anderswo gestohlen hat und was wir brauchen können.«</p> - -<p>Ähnlich ist folgende Facetie bei Domenichi, 1562, S. 55 (1581, S. 66):</p> - -<p>Ghino pouero inuitò vna notte Spachino a dormire seco, et la notte -mentre dormiuano, entrò vn ladro in casa, e andaua ruspando per rubare -qualche cosa. Il che sentendo Spachino toccò Ghino (dicendo): e vn -ladro? Disse allhora Spachino: Io vuò gridare, che forse gli caderà -qualche cosa.</p> - -<p>Mit dieser Schnurre stimmt der Zigeunerschwank bei Roda Roda, S. 156 -überein.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_84" id="Note_84"></a><a href="#Nanchor_84">84.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 79; <i>Volksbuch</i>, Nr. 84; Nouri, S. 93; <i>Tréfái</i>, -Nr. 84; Griechisch, Nr. 55.</p> - -<p>Vgl. Pauli, <i>Schimpf und Ernst</i>, Anhang, Nr. 35, S. 413 ff.; -Hans Sachs, <i>Schwänke</i>, IV, Nr. 302, S. 100 ff.; Wickram, -<i>Rollwagenbüchlein</i>, Nr. 91, S. 118 ff.; Kirchhof, <i>Wendunmuth</i>, I, Nr. -373, S. 410; Aurbacher, <i>Volksbüchlein</i>, I, S. 125 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_85" id="Note_85"></a><a href="#Nanchor_85">85.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 85; <i>Sottisier</i>, Nr. 267; <i>Tréfái</i>, Nr. 85; -Griechisch Nr. 56.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_86" id="Note_86"></a><a href="#Nanchor_86">86.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 268; <i>Volksbuch</i>, Nr. 86; <i>Tréfái</i>, Nr. 86; -Griechisch, Nr. 57.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_87" id="Note_87"></a><a href="#Nanchor_87">87.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 87; Barker, S. 87 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 279; -Nouri, S. 92; <i>Tréfái</i>, Nr. 87; <i>Nawadir</i>, S. 28 (Basset <i>RTP</i>, VI, S. -304); Griechisch, Nr. 45; Serbisch, S. 118 ff.</p> - -<p>Galland, S. 17; <i>Fourberies</i>, S. 64.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_88" id="Note_88"></a><a href="#Nanchor_88">88.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 88; <i>Tréfái</i>, Nr. 88; <i>Nawadir</i>, S. 28; -Griechisch, Nr. 46.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_89" id="Note_89"></a><a href="#Nanchor_89">89.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 89; Barker, S. 88 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 80; -Ethé, S. 242 ff.; Nouri, S. 96; <i>Tréfái</i>, Nr. 89; <i>Nawadir</i>, S. -28; <i>Fourberies</i>, Nr. 26; Griechisch, Nr. 49; Serbisch, S. 38 ff.; -Kroatisch, S. 87.</p> - -<p>Gazeau, S. 204; <i>Fourberies</i>, S. 41; <i>Tréfái</i>, S. 22.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_233" id="Page_233">233</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_90" id="Note_90"></a><a href="#Nanchor_90">90.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 90; <i>Sottisier</i>, Nr. 163; <i>Tréfái</i>, Nr. 90; -<i>Nawadir</i>, S. 28; Griechisch, Nr. 50; Murad, Nr. 6.</p> - -<p>Vgl. <i>Recueil</i>, 1555, S. 83 ff., nouv. 14: <i>D’un superstitieux medecin, -qui ne vouloit rire avec sa femme, si non quand il plouvoit, et de la -bonne fortune de ladicte femme apres son trespas</i> (deutsch bearbeitet -von Kirchhof, <i>Wendunmuth</i>, B. III, Nr. 241) = <i>Aventures</i>, 1556, S. -108 ff., nov. 18 = <i>Les joyeuses Aventures et nouvelles Recreations</i>, -Paris, 1577, Bl. 46<sup>a</sup> ff., devis 13 = Des Periers, S. 289 ff., nouv. 95.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_91" id="Note_91"></a><a href="#Nanchor_91">91.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 91; <i>Sottisier</i>, Nr. 306; <i>Tréfái</i>, Nr. 91; -Griechisch, Nr. 121.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_92" id="Note_92"></a><a href="#Nanchor_92">92.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 92; <i>Sottisier</i>, Nr. 196; <i>Tréfái</i>, Nr. 92; -Mardrus, S. 116 ff.; <i>Nawadir</i>, S. 29; Griechisch, Nr. 122.</p> - -<p>Gazeau, S. 204 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_93" id="Note_93"></a><a href="#Nanchor_93">93.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 93; <i>Sottisier</i>, Nr. 307; <i>Tréfái</i>, Nr. 93; -<i>Nawadir</i>, S. 29; Griechisch, Nr. 133; Serbisch, S. 187.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_94" id="Note_94"></a><a href="#Nanchor_94">94.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 94; Barker, S. 89; <i>Sottisier</i>, Nr. 308; <i>Tréfái</i>, -Nr. 94; <i>Nawadir</i>, S. 29; <i>Fourberies</i>, Nr. 28; Griechisch, Nr. 123; -Serbisch, S. 179.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_95" id="Note_95"></a><a href="#Nanchor_95">95.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 95; Barker, S. 90; <i>Sottisier</i>, Nr. 309; <i>Tréfái</i>, -Nr. 95; <i>Nawadir</i>, S. 29; Griechisch, Nr. 132; Serbisch, S. 112.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_96" id="Note_96"></a><a href="#Nanchor_96">96.</a> Barker, S. 90 ff.; <i>Volksbuch</i>, Nr. 96; <i>Sottisier</i>, Nr. 17; Nouri, -S. 26 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 96; <i>Nawadir</i>, S. 29; <i>Fourberies</i>, Nr. 44; -Reinisch, <i>Nuba-Sprache</i>, I, S. 162 (= Basset, <i>Contes populaires -d’Afrique</i>, S. 137: <i>Joha et les souliers</i>); Griechisch, Nr. 134; -Serbisch, S. 171 ff.; Kroatisch, S. 65 ff.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 31 und 79; <i>Tréfái</i>, S. 27.</p> - -<p>Vgl. folgende Schnurre bei Doni, <i>Rime del Burchiello</i>, Vinegia, 1553, -S. 148:</p> - -<p>Batista de Peruzzi fu un ceruello ombroso, onde la state quando -s’andaua a bagnare, come s’era spogliato nudo, si cigneua un pugnale -sfoderato dietro alle reni, et entraua sotto acqua. Vna volta gli fu -domandato, per che portaua l’arme sotto l’acqua. O, disse egli, tu sei -sciocco,<span class="pagenum"><a name="Page_234" id="Page_234">234</a></span> a colui che gne ne dimandò; che diauol so io, chi ci sia qua -sotto.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_97" id="Note_97"></a><a href="#Nanchor_97">97.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 47; <i>Volksbuch</i>, Nr. 97; Barker, S. 91 ff.; -Nouri, S. 214 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 97; Mardrus, S. 100 ff.; <i>Nawadir</i>, -S. 29; Pharaon, S. 204 ff.; <i>Fourberies</i>, Nr. 18; Griechisch, Nr. 135; -Serbisch, S. 140 ff.</p> - -<p>Köhler, I, S. 497; St. Prato in der <i>RTP</i>, II, S. 503 ff.; Gazeau, S. -205; <i>Fourberies</i>, S. 36; <i>Tréfái</i>, S. 17.</p> - -<p>Ispirescu, S. 3 (Gaster im <i>Magazin</i>, XCVI, S. 564). Chauvin (VIII, -S. 158) stellt diesen Schwank mit der großen Reihe von Erzählungen -zusammen, wo es sich um eine <em class="gesperrt">Scheinzahlung für eine Scheinleistung</em> -handelt.</p> - -<p>Eine ähnliche Ableitung des Anspruchs, als nahestehender zu gelten, -findet sich im <i>Nuzhat al udaba</i> (Basset in der <i>RTP</i>, XIII, S. 667):</p> - -<p>Man erzählt, daß ein Parasit zu einer Hochzeit gekommen, aber weggejagt -worden ist. Da schrie er: »Unglück über euch, einen Menschen, wie ich -bin, wegzujagen!« »Und wer bist du denn?« »Ich bin der Nachbar des -Tischlers, der den Leisten für den Schuster gemacht hat, der den Schuh -der Braut genäht hat!«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_98" id="Note_98"></a><a href="#Nanchor_98">98.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 112; <i>Volksbuch</i>, Nr. 98; Barker, S. 93; <i>Tréfái</i>, -Nr. 98; Griechisch, Nr. 111; Serbisch, S. 174.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_99" id="Note_99"></a><a href="#Nanchor_99">99.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 99; Barker, S. 93 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 310; -<i>Tréfái</i>, Nr. 99; <i>Nawadir</i>, S. 30; Griechisch Nr. 126.</p> - -<p><i>Tréfái</i>, S. 23.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_100" id="Note_100"></a><a href="#Nanchor_100">100.</a> Barker, S. 94 ff.; <i>Volksbuch</i>, Nr. 100; <i>Tréfái</i>, Nr. 100; -Griechisch, Nr. 127.</p> - -<p>Der zweite Teil für sich allein: Buadem, Nr. 8; Serbisch, S. 54; -Kroatisch, S. 31.</p> - -<p>Der <em class="gesperrt">Reiter, der sein Pferd nicht kennt</em> usw. kehrt in der 90. -Facetie Poggios wieder: <i>Jocatio cuiusdam Veneti qui equum suum non -cognoverat</i>; auf dieser beruhen die Nr. 72 der <i>Tales and Quicke -Answeres</i> (Hazlitt, I, S. 91 ff.), die Nr. 19 der <i>Pleasant Conceites -of old Hobson the Merry Londoner</i> (Hazlitt, III, S. 33 ff.) und -der erste Teil des 40. Kapitels des <i>Lalenbuchs</i> (v. d.<span class="pagenum"><a name="Page_235" id="Page_235">235</a></span> Hagen, -<i>Narrenbuch</i>, S. 197 ff.; <i>Das Lalenbuch</i>, Stuttgart, 1839, S. 142). -Vgl. auch die 24. Novelle bei Des Periers, zit. Ausg. S. 112 ff.</p> - -<p>Der zweite Teil des Schwankes (-Verkehrt aufsitzen-) hat zwei -Parallelen in Costos <i>Fuggilozio</i>, zit. Ausg. S. 118: <i>Gofferia d’un -Veneziano caualcando, e sua accorta risposta</i> und S. 163 ff.: <i>Risposta -mordace d’un Buffone</i>, deren zweite eine obszöne Begründung bringt.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_101" id="Note_101"></a><a href="#Nanchor_101">101.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 82; <i>Volksbuch</i>, Nr. 101; Barker, S. 95 ff.; -Nouri, S. 38; <i>Tréfái</i>, Nr. 101; Griechisch, Nr. 128.</p> - -<p>Gazeau, S. 205.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_102" id="Note_102"></a><a href="#Nanchor_102">102.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 102; <i>Barker</i>, S. 96; <i>Tréfái</i>, Nr. 102; -Griechisch, Nr. 129.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_103" id="Note_103"></a><a href="#Nanchor_103">103.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 103; Barker, S. 97; <i>Sottisier</i>, Nr. 311; -<i>Tréfái</i>, Nr. 103; <i>Nawadir</i>, S. 30; Griechisch, Nr. 130; Serbisch, S. -112.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_104" id="Note_104"></a><a href="#Nanchor_104">104.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 104; Barker, S. 97 ff. (anders); <i>Sottisier</i>, Nr. -312; Tewfik, Nr. 27; Nouri, S. 97; <i>Tréfái</i>, Nr. 104; <i>Nawadir</i>, S. 30; -Griechisch, Nr. 131 und 21; Serbisch, S. 23; Kroatisch, S. 10.</p> - -<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 91; Gazeau, S. 205 ff.; <i>Fourberies</i>, S. 68; -<i>Hartmann</i>, S. 65.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_105" id="Note_105"></a><a href="#Nanchor_105">105.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 105; <i>Sottisier</i>, Nr. 313; <i>Tréfái</i>, Nr. 105; -<i>Nawadir</i>, S. 30; Griechisch, Nr. 86.</p> - -<p>Köhler, I, S. 497; <i>Fourberies</i>, S. 68 (die Schnurre findet sich schon -in dem <i>Rabi al abrar</i> des 1143 verstorbenen Zamachschari).</p> - -<p>Vgl. die von Bolte zu Wickram, Nr. 39, S. 372 zusammengestellte -Literatur.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_106" id="Note_106"></a><a href="#Nanchor_106">106.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 106; <i>Sottisier</i>, Nr. 314; Tewfik, Nr. 26; -<i>Tréfái</i>, Nr. 106; <i>Nawadir</i>, S. 30; Griechisch, Nr. 64; Serbisch, S. -29; Kroatisch, S. 10.</p> - -<p>Horn, S. 69 (eine ältere Version bei Zakani).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_107" id="Note_107"></a><a href="#Nanchor_107">107.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 107; <i>Sottisier</i>, Nr. 190; Nouri, S. 144 ff.; -<i>Tréfái</i>, Nr. 107; Mardrus, S. 116; <i>Nawadir</i>, S. 30; Griechisch, Nr. -65; Serbisch, S. 41 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_236" id="Page_236">236</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_108" id="Note_108"></a><a href="#Nanchor_108">108.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 108; <i>Sottisier</i>, Nr. 108; Buadem, Nr. 26; -<i>Tréfái</i>, Nr. 106; <i>Nawadir</i>, S. 30; Griechisch, Nr. 64; Serbisch, S. -29; Kroatisch, S. 10.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_109" id="Note_109"></a><a href="#Nanchor_109">109.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 109; <i>Sottisier</i>, Nr. 315; <i>Tréfái</i>, Nr. 108; -Griechisch, Nr. 67; Serbisch, S. 185; Vgl. auch oben Nr. 10.</p> - -<p><i>Tréfái</i>, S. 18.</p> - -<p>Vgl. weiter Reinisch, <i>Die Nuba-Sprache</i>, I, S. 179 ff. und A. de -Motylinski, <i>Dialogue et textes en dialecte de Djerba</i>, Paris, 1898, S. -24 ff. = Basset, <i>Contes populaires d’Afrique</i>, S. 23 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_110" id="Note_110"></a><a href="#Nanchor_110">110.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 110; <i>Sottisier</i>, Nr. 264 + 290; <i>Tréfái</i>, Nr. -110; Griechisch, Nr. 62; Serbisch, S. 115 ff.</p> - -<p>Gazeau, S. 206.</p> - -<p>Am nächsten den occidentalen Varianten der im zweiten Teile des -Schwankes erzählten Geschichte steht Panns Gedicht, S. 351 ff., dessen -Inhalt kurz ist, wie folgt: Da der Hodscha Nastratin Geld hat, schickt -er seinen Sohn in die Fremde studieren, und der kommt zur Freude seiner -Eltern mit den besten Zeugnissen heim. Als er nun die erste Nacht im -väterlichen Hause verbringt, sieht er auf der Decke Kuhmist kleben. Es -ist ihm unerklärlich, wie es die Kuh angestellt haben müsse, um dort -oben ihren Mist abzulagern; er sieht in der Mechanik, in der Mathematik -und in andern Büchern nach, kann aber die Lösung nicht finden. Am -Morgen kommt sich seine Mutter erkundigen, wie er geschlafen habe, und -da erzählt er ihr, welche Überlegungen ihn um seinen Schlaf gebracht -hätten. Auf die Antwort der Mutter, daß das Brett früher im Hofe -gelegen habe, wo es wahrscheinlich von irgendeinem Rinde beschmutzt -worden sei usw. meint er, daß man ihm auf den fremden Schulen die Dinge -nie so gut erklärt habe wie seine Mutter, die den besten Professor -für ihn abgegeben hätte. Sie ist nunmehr überzeugt, daß ihr Sohn ein -ebensolcher Dummkopf bleiben werde wie sein Vater Nastratin.</p> - -<p>Zu dieser Form des Schwankes haben Köhler, I, S. 497 ff., Bolte in der -<i>ZVV</i>, VII, S. 465 ff. und XI, S. 76, Basset in den <i>Fourberies</i>, S. -65 und Waas in den <i>Quellen<span class="pagenum"><a name="Page_237" id="Page_237">237</a></span> der Beispiele Boners</i>, Dortmund, 1897, -S. 71 Parallelen beigebracht. Ich nenne dazu noch die folgenden: <i>The -Jests of Scogin</i> bei Hazlitt, II, S. 71; <i>Archie Armstrongs Banquet of -Jests</i>, S. 359; Lehmann, <i>Florilegium politicum</i>, S. 738; V. Brunet, -<i>Facéties normandes</i>, Nr. 5 in der <i>RTP</i>, II, S. 108 ff.; A. Harou, -<i>Facéties des copères de Dinant</i>, Nr. 2 in der <i>RTP</i>, IV, S. 482 ff.; -Ch. Beauquier, <i>Blason populaire de la Franche-Comté</i> in der <i>RTP</i>, XI, -S. 646; G. Calvia, <i>Facezie sopra gli abitanti di Sorso in Sardegna</i>, -Nr. 6 im <i>Archivio</i>, XXI, S. 380, und <i>Anthropophyteia</i>, V, S. 338 -ff. Weiter folge hier die oben bei Nr. 52 angezogene Stelle aus Euch. -Eyering, <i>Proverbiorum copia</i>, Eißleben, 1601, S. 591 ff.:</p> - -<div class="poetry-container"> -<div class="poetry"> -<div class="stanza"> -<div class="line">Hernach bald an dem dritten tag</div> -<div class="line">Der Doctor biß vmb neune lag,</div> -<div class="line">Vnd lag verjrt in seinem bett,</div> -<div class="line">Sich eins Kuhdrecks verwundern thet,</div> -<div class="line">Des er gewar wurd an der deck,</div> -<div class="line">Klebt oben an der dil der dreck,</div> -<div class="line">Wist nicht, wie die Kuh kommen nauff.</div> -<div class="line">Vnd als er jetzt gstanden auff,</div> -<div class="line">Fragt er den Vater vmb bericht.</div> -<div class="line">Der ward traurig vnd zu jm spricht:</div> -<div class="line">Du geck, wie magstu darnach fragen;</div> -<div class="line">Do solche dil im hoff noch lagen,</div> -<div class="line">Die Kuh drüb ging vnd darauff schiß,</div> -<div class="line">Vnd also nauff genagelt iß.</div> -<div class="line">Eins mals trat er für seine Thür,</div> -<div class="line">Hengt aus vnd zinselt von Natur,</div> -<div class="line">Vergaß des Cuius vnuerwart,</div> -<div class="line">Sah an die Sonn vnd dran vernart,</div> -<div class="line">Gieng nein vnd thet zum Vater jehen,</div> -<div class="line">Wie er die Sonn jtzt drauß gesehen;</div> -<div class="line">Sprach: Vater, wie ich drauß thet stan,</div> -<div class="line">Die Sonn eben gesehen an,</div> -<div class="line">Bedüncket mich in alle meim Sinne,</div> -<div class="line">Sie gleich der zu Venedig drinnen.</div> -<div class="line">Der Vater schrack des noch viel mehr,</div> -<div class="line">Sprach: Wo ist deine Kunst und lehr?</div> -<div class="line">Ach weh meins Gelts, du nerrisch Kind,</div> -<div class="line"><span class="pagenum"><a name="Page_238" id="Page_238">238</a></span>Meinstu, das auch zwo Sonnen sind?</div> -<div class="line">Von dir wird man diß sprichwort sagen,</div> -<div class="line">Ein Ganß sey vbers Meer geflogen,</div> -<div class="line">Ein Ganß auch wider kommen dar,</div> -<div class="line">Die singt jtzt Gack Gack gleich wie vor.</div> -</div></div></div> - -<p>Endlich sei noch auf Lehmanns <i>Exilium melancholiae</i>, R, Nr. 99, S. -377 verwiesen, das analog wie Bütner, <i>Von Claus Narren</i>, S. 154 ff. -(Zincgref-Weidner, V, S. 151 ff.) folgendermaßen erzählt:</p> - -<p>Ein Pennal, als ihm einer Roßfeigen in die Schuch gelegt, verwundert er -sich darüber, wie nur das Pferd muß in die Schuch kommen seyn.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_111" id="Note_111"></a><a href="#Nanchor_111">111.</a> Barker, S. 98 ff.; <i>Volksbuch</i>, Nr. 111; <i>Sottisier</i>, Nr. 58; -<i>Tréfái</i>, Nr. 110; <i>Nawadir</i>, S. 31; Griechisch, Nr. 63; Serbisch, S. -119 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_112" id="Note_112"></a><a href="#Nanchor_112">112.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 230; <i>Volksbuch</i>, Nr. 112; Tewfik, Nr. 14 = -<i>Tréfái</i>, Nr. 146; <i>Nawadir</i>, S. 31; Griechisch, Nr. 125; Serbisch, S. -39 ff.; Kroatisch, S. 7.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_113" id="Note_113"></a><a href="#Nanchor_113">113.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 113; Barker, S. 99 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 295; -Ethé, S. 249 ff.; Nouri, S. 211 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 111; <i>Nawadir</i>, -S. 31; Kuka, S. 218 ff.; <i>Fourberies</i>, Nr. 45; Griechisch, Nr. 58; -Serbisch, S. 38; Kroatisch, S. 81.</p> - -<p>Gazeau, S. 206; Clouston, <i>Flowers</i>, S. 68; <i>Fourberies</i>, S. 66; -<i>Tréfái</i>, S. 22.</p> - -<p>Der Schwank ist nur eine Variante einer Erzählung aus <i>Tausend und -einer Nacht</i> (übertragen von Henning, Leipzig, 1895 ff., II, S. 77 -ff.); vgl. dazu Chauvin, V, S. 159.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_114" id="Note_114"></a><a href="#Nanchor_114">114.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 114; <i>Sottisier</i>, Nr. 59; <i>Tréfái</i>, Nr. 112; -<i>Nawadir</i>, S. 31; Griechisch, Nr. 59; Serbisch, S. 120.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_115" id="Note_115"></a><a href="#Nanchor_115">115.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 115; Nouri, S. 83 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 113; -<i>Nawadir</i>, S. 32; Griechisch, Nr. 60; Serbisch, S. 154.</p> - -<p>Köhler, I, S. 498; Clouston, <i>Flowers</i>, S. 69 ff.; <i>Tréfái</i>, S. 83 ff.</p> - -<p>Vgl. A. L. Stiefels Abhandlung <i>Der Schwank von den drei Mönchen, die -sich den Mund verbrannten</i> in der <i>ZVV<span class="pagenum"><a name="Page_239" id="Page_239">239</a></span></i>, XIII, S. 88 ff. (Arienti, -nov. 46; Pauli, Nr. 672; Agricola, Nr. 505; Waldis, <i>Esopus</i>, III, Nr. -90 und <i>A Hundred Mery Talys</i>, Nr. 97). Arienti bietet aber nicht die -älteste Darstellung; vielmehr zitiert S. v. Arx, <i>Giovanni Sabadino -degli Arienti und seine Porretane</i>, Erlangen, 1909, S. 85 zwei ungefähr -dasselbe wie Arientis Novelle erzählende Oktaven aus Luigi Pulcis -<i>Morgante</i>, c. 16 (zuerst gedruckt 1482, aber zwischen 1460 und 1470 -verfaßt).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_116" id="Note_116"></a><a href="#Nanchor_116">116.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 116; <i>Sottisier</i>, Nr. 129; <i>Tréfái</i>, Nr. 114; -Mardrus, S. 106 ff.; <i>Nawadir</i>, S. 32.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_117" id="Note_117"></a><a href="#Nanchor_117">117.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 117; Barker, S. 100 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 316; -Nouri, S. 33 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 115; <i>Nawadir</i>, S. 32; Kuka, S. 219; -Griechisch, Nr. 87; Serbisch, S. 130 ff.; Kroatisch, S. 66 ff.</p> - -<p><i>Tréfái</i>, S. 22.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_118" id="Note_118"></a><a href="#Nanchor_118">118.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 118; <i>Sottisier</i>, Nr. 317; <i>Tréfái</i>, Nr. 116; -<i>Nawadir</i>, S. 33; Griechisch, Nr. 88.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_119" id="Note_119"></a><a href="#Nanchor_119">119.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 119; <i>Sottisier</i>, Nr. 318; <i>Tréfái</i>, Nr. 117; -<i>Nawadir</i>, S. 33; Griechisch, Nr. 89; Serbisch, S. 118.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_120" id="Note_120"></a><a href="#Nanchor_120">120.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 120; Barker, S. 101 ff.; Nouri, S. 137 ff.; -<i>Tréfái</i>, Nr. 118; <i>Nawadir</i>, S. 33; <i>Fourberies</i>, Nr. 17; Griechisch, -Nr. 90.</p> - -<p>Clouston, <i>Flowers</i>, S. 68 ff.; Basset, <i>Zenatia</i>, S. 172; Hartmann, S. -64.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_121" id="Note_121"></a><a href="#Nanchor_121">121.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 121; <i>Sottisier</i>, Nr. 75 (Schluß); Tewfik, Nr. -45; <i>Tréfái</i>, Nr. 119; Griechisch, Nr. 68; Serbisch, S. 26; Kroatisch, -S. 17.</p> - -<p>Vgl. oben die Nrn. 49, 46 und 66, ferner unten Nr. 141 und 382.</p> - -<p>Eine serbische Erzählung (S. 137 ff.) lautet:</p> - -<p>Eines Morgens stand der Hodscha Nasreddin sehr früh auf und wollte in -Geschäften ins Dorf gehn. Die Nachbarn hatten sich aber besprochen, -sich mit ihm einen kleinen Spaß zu machen. Als er sein Haus verließ, -fragten sie ihn: »Wohin gehst du, Hodscha?«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_240" id="Page_240">240</a></span></p> - -<p>»Ins Dorf.«</p> - -<p>»Wie kannst du denn ins Dorf gehn, wo du doch gestern Abend gestorben -bist? Wir sind gekommen, um dich wegzutragen und zu begraben, wie es -unsere Pflicht als Nachbarn ist, und du willst ins Dorf!«</p> - -<p>»Laßt mich nur gehn,« sagte Nasreddin; »wenn ich zurückkomme, dann -meinetwegen.«</p> - -<p>»O nein,« schrien alle; »wie könnten wir das zugeben? Geh sofort wieder -heim, damit wir dich für das Begräbnis herrichten.«</p> - -<p>Nasreddin konnte sich nicht von ihnen losmachen. Die Nachbarn -wuschen ihn tüchtig, wie man einen Leichnam wäscht, legten ihn in -einen Sarg und trugen ihn zur Moschee. Unterwegs begegnete ihnen ein -Bekannter, ein gesetzter Mann; er hatte wenig Zeit und eilte in seinen -Geschäften. Die Nachbarn wollten ihn zwingen, mit ihnen zu gehn, er -aber entschuldigte sich, daß er eine notwendige Verrichtung habe, und -Gott werde es ihm nicht verübeln, daß er an dem Leichenbegängnis nicht -teilnehmen könne.</p> - -<p>Aber das half ihm nichts, und als er sich durchaus losmachen wollte, -hob der Hodscha den Kopf aus dem Sarge und sagte zu ihm: »Du versuchst -vergebens, Freund, dich ihrer zu erwehren; das gelingt niemand. Ich -habe wirklich eine wichtigere Arbeit gehabt als du; aber was tut das, -wenn mich diese Horde nicht einmal reden läßt!«</p> - -<p>Zu dem Motive vom <em class="gesperrt">eingebildeten Toten</em> siehe weiter außer Bebel, -I, S. 169 ff. (dazu hauptsächlich Clauvin, VIII, S. 98, ferner -Rittershaus, S. 359 ff.) die Noten auf S. 265 ff. meiner Ausgabe von -Morlinis <i>Novellen</i>, München, 1908 und die 149. Facetie Arlottos (II, -S. 151 ff.); eine eigentümliche Variante bietet die 10. Adventure bei -Mackenzie, <i>The Marvellous Adventures and Rare Conceits of Master Tyll -Owlglass</i>, London, 1890, S. 50 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_122" id="Note_122"></a><a href="#Nanchor_122">122.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 122; Barker, S. 103; <i>Sottisier</i>, S. 319; -<i>Tréfái</i>, Nr. 120; <i>Nawadir</i>, S. 33; Griechisch, Nr. 69; Serbisch, S. -42 ff.</p> - -<p>Vgl. Buadem, Nr. 140.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_123" id="Note_123"></a><a href="#Nanchor_123">123.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 123; <i>Sottisier</i>, Nr. 320; Buadem, Nr. 115; -Nouri, S. 188 ff.; <i>Tréfái</i>, Nr. 121; <i>Nawadir</i>, S. 33; Griechisch, Nr. -70; Serbisch, S. 92 ff.; Kroatisch, S. 63.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_241" id="Page_241">241</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_124" id="Note_124"></a><a href="#Nanchor_124">124.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 124; <i>Sottisier</i>, Nr. 28; Nouri, S. 226 ff.; -<i>Tréfái</i>, Nr. 122; <i>Nawadir</i>, S. 34; Kuka, S. 219 (zwar nicht von -Nasreddin, aber mitten unter den auf ihn bezüglichen Anekdoten); -Griechisch, Nr. 71; Serbisch, S. 172 ff.</p> - -<p>Köhler, I, S. 498; Gazeau, S. 207; Clouston, <i>Noodles</i>, S. 92; -<i>Fourberies</i>, S. 33; Basset in der <i>RTP</i>, XI, S. 496; <i>Tréfái</i>, S. 11 -ff.</p> - -<p>Zu der <em class="gesperrt">Rettung des Mondes</em> vgl. weiter: Müllenhoff, <i>Sagen, Märchen -und Lieder der Herzogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg</i>, 4. -Aufl., Kiel, 1845, Nr. 111, S. 95 (nur erwähnt); E. Meier, <i>Deutsche -Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben</i>, Stuttgart, 1852, II, -Nr. 402, S. 361 = Merkens, I, S. 16, Nr. 21; Bronner, <i>Bayerisches -Schelmen-Büchlein</i>, S. 105 ff., 189 ff. und 190; <i>Am Ur-Quell</i>, III, -S. 29 (jüdisch aus Chelm); V. Brunet, <i>Facéties normandes</i>, Nr. 11: -<i>La lune prise au piège</i> in der <i>RTP</i>, II, S. 211 ff.; J. de Chesnaye, -<i>Blasons populaires de la Vendée</i>, Nr. 1 in der <i>RTP</i>, XXII, S. 88; G. -Amalfi, <i>J. Chiochiari nel mandamento di Tegiano</i> im <i>Archivio</i>, VII, -S. 132; Ispirescu, S. 103 (Gaster im <i>Magazin</i>, XCVI, S. 613 ff.); -Veckenstedt, <i>Zamaiten</i>, I, S. 235 ff.; Jacobs, <i>English Fairy Tales</i>, -3<sup>rd</sup> Ed., London, 1907, S. 13 ff.</p> - -<p>In andern Versionen wird ein Esel getötet, weil man meint, er habe -den Mond, der sich im Wasser gespiegelt hat, ertränkt: Ortoli, <i>Les -contes populaires de l’île de Corse</i>, Paris, 1883, S. 252 ff.: <i>U -Bastelicacciu et son âne</i>; Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>, -III, S. 142 ff.: <i>L’âne de Montastruc</i>; vgl. hierzu Köhler, I, S. 498 -und 90 und Clouston, <i>Noodles</i>, S. 45. Hierher gehört auch folgende -Historia von Klaus Narr, S. 478 ff. (gekürzt bei Zincgref-Weidner, V, -S. 171):</p> - -<p>Clauß stund in einem Fenster im Saale, am abend da der Mond schiene -vnnd der Himmel voll Sternen stund, die sahe er klar vnd hell in dem -Wasser herwider leuchten, vnd dachte, der Himmel mit den Sternen würde -ersauffen, gieng von demselben Fenster hinweg, an ein anders, vnd sahe -die Sternen im Wasser wie vor, doch nicht alle, vnd sprach: Es wird der -gantze Himmel, als ich sehe, nicht ersauffen. Zu letzt kam er an ein -Fenster, von dem er nicht in das Wasser sehen kondte, vnnd sahe auch -keinen Sternen mehr, da rieff er: Zu Beth, lieben Brüder, zu Beth,<span class="pagenum"><a name="Page_242" id="Page_242">242</a></span> die -Liechter am Himmel sind alle verbronnen, aber die Sternen sind alle -wider auß dem Wasser, vnnd ist nicht einer verbronnen.</p> - -<p>In dem 26. Stücke der von E. Chavanne übersetzten <i>Fables et contes -de l’Inde, extraits du Tripitaka chinois</i> (<i>Actes du XIV<sup>e</sup> congrès -international des orientalistes</i>, Paris, 1906, Sect. V, S. 138 ff.) und -bei Schiefner, <i>Tibetan Tales</i>, translated by W. R. S. Ralston, London, -1906, S. 353: <i>The monkeys und the moon</i> bilden Affen, um den Mond aus -einem Brunnen zu ziehen, eine Kette, indem sich einer an den andern -hängt; als dann der Ast bricht, woran sich der oberste hält, fallen -alle ins Wasser. In ähnlichen Erzählungen, wo, um den Mond zu fangen, -eine solche Kette<a name="FNanchor_119_119" id="FNanchor_119_119"></a><a href="#Footnote_119_119" class="fnanchor">119</a> gebildet wird, geschieht die Katastrophe, -weil sich der oberste in die Hände spucken will: <i>Am Ur-Quell</i>, II, -S. 192 (von den Büsumern); Ch. Beauquier, <i>Blason populaire de la -Franche-Comté</i> in der <i>RTP</i>, XI, S. 649: <i>Les fous de Tschervâ</i>.</p> - -<p>Schließlich sei noch eine Anspielung auf eine Ortsneckerei erwähnt, -die sich in dem Widmungsbriefe der 26. des III. Teils von Bandellos -<i>Novelle</i> findet (zit. Ausg., S. 584): Signori miei, voi cercate, come -fanno i Modonesi, la luna nel pozzo ....</p> - -<p class="tb"><a name="Note_125" id="Note_125"></a><a href="#Nanchor_125">125.</a> <i>Volksbuch</i>, Nr. 125; Barker, S. 104 ff.; <i>Sottisier</i>, Nr. 321; -Tewfik, Nr. 57; Nouri, S. 185; <i>Tréfái</i>, Nr. 123; Griechisch, Nr. 72; -Serbisch, S. 31 ff.; Kroatisch, S. 24. Vgl. Murad, Nr. 13.</p> - -<p>Hartmann, S. 63.</p> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_243" id="Page_243">243</a></span></p> - -<h3>2. Aus Manuskripten verschiedenen Alters.</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_126" id="Note_126"></a><a href="#Nanchor_126">126.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 2.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_127" id="Note_127"></a><a href="#Nanchor_127">127.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 4; vgl. Buadem, Nr. 36 (Serbisch, S. 63; -Kroatisch, S. 38).</p> - -<p>Eine ähnliche Geschichte steht im <i>Nafhat al jaman</i> von asch Schirwani -(Basset, <i>RTP</i>, II, S. 502); der Gedanke findet sich aber schon bei -Bar-Hebraeus, S. 152, Nr. 605:</p> - -<p>Another fool seeing an Arab minaret from which men were calling to -prayer, said to his companion, »How very tall the men who built this -minaret must have been!« His friend replied, »O silly man, how could -any man be as tall as this? They built it first of all on the ground, -and then set it up.«</p> - -<p>Dem entspricht eine persische Erzählung (Kuka, S. 175, Nr. 65), wo das -Minaret durch ›a very high tower‹ ersetzt ist.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_128" id="Note_128"></a><a href="#Nanchor_128">128.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 5; Serbisch, S. 47.</p> - -<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 91 ff.</p> - -<p>Der Schwank liest sich wie eine Parodie auf die folgende Erzählung, die -in Gladwins <i>Persian Moonshee</i>, II, S. 15, Nr. 34 steht:</p> - -<p>Somebody seized a Dirveish’s turband, and ran away with it. The -Dirveish repaired to the churchyard, and there seated himself. The -people said to him, »the man who took your turband went towards the -orchard; why are you sitting in the churchyard, what are you about?« He -answered, »he too must come here at last, and therefore I have seated -myself in this place.«</p> - -<p>Tatsächlich wird auch diese Geschichte von Nasreddin erzählt (Serbisch, -S. 169).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_129" id="Note_129"></a><a href="#Nanchor_129">129.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 8.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_130" id="Note_130"></a><a href="#Nanchor_130">130.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 11.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_131" id="Note_131"></a><a href="#Nanchor_131">131.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 12.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_132" id="Note_132"></a><a href="#Nanchor_132">132.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 15.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_244" id="Page_244">244</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_133" id="Note_133"></a><a href="#Nanchor_133">133.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 16; Ethé, S. 253 ff.</p> - -<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 93; <i>Fourberies</i>, S. 30.</p> - -<p>Sehr ähnlich ist die 192. Facetie Poggios <i>De sono</i> (der angenehmste -Klang ist der der Tischglocke); zu den zwei Bearbeitungen bei Noël, II, -S. 187 noch <i>Der edle Fincken-Ritter</i>, o. O. u. J. (»Gedruckt in der -jetzigen Welt«), S. 62, Nr. 365.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_134" id="Note_134"></a><a href="#Nanchor_134">134.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 22; <i>Volksbuch</i>, (nur bei Camerloher), Schluß; -Barker, S. 104; Tewfik, Nr. 30; Serbisch, S. 11 ff.; Kroatisch, S. 10 -ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_135" id="Note_135"></a><a href="#Nanchor_135">135.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 23.</p> - -<p>Eine ähnliche Erzählung steht in <i>Tausend und einer Nacht</i>, XIX, S. 15 -ff.; vgl. Chauvin, VIII, S. 108.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_136" id="Note_136"></a><a href="#Nanchor_136">136.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 25; Galland, S. 16 ff. (Un bon homme de -Sivri-Hissar ....).</p> - -<p>Horn, S. 69 ff. (Zakani).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_137" id="Note_137"></a><a href="#Nanchor_137">137.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 26. Ein Schwank in der serbischen Ausgabe (S. -181) lautet:</p> - -<p>Der Hodscha Nasreddin hatte für sich und seine Freunde, wenn ihn -die besuchen kämen, einige Wintervorräte aufbewahrt, aber die Mäuse -machten sich darüber und fraßen allmählich alles auf. Als er das gewahr -wurde, wußte er in seinem Zorne nicht, wie er die Mäuse fangen sollte, -und noch weniger, wie er sie aus dem Hause treiben könnte. Und also -zornig schrie er: »Wartet, wartet, ihr Abscheulichen und Söhne von -Abscheulichen! ich werde es euch schon zeigen!« Er schaffte ein Bündel -Stroh ins Haus, zündete es an und schloß die Tür. Als das Haus brannte, -fingen die Mäuse zu schreien an, und Nasreddin rief fröhlich: »Aha! -aha! so ists recht, daß ihr einmal merkt, wem ihr Schaden machen dürft!«</p> - -<p>Eine Variante steht ebendort, S. 186.</p> - -<p>Zu der <em class="gesperrt">Verbrennung eines Hauses des Ungeziefers halber</em> siehe die -Noten Österleys zu Pauli, Nr. 37, S. 477 und Boltes zu Schumanns -<i>Nachtbüchlein</i>, Nr. 1 (Tübingen, 1893, S. 384 und hinter Freys -<i>Gartengesellschaft</i>, S. 276), ferner Hans Sachs, <i>Schwänke</i>, V, S. -229; weiter vgl. die 6. Erzählung in den <i>Merry Tales<span class="pagenum"><a name="Page_245" id="Page_245">245</a></span> of the Mad Men -of Gotham</i> (Hazlitt, III, S. 9), die bei Clouston, <i>Noodles</i>, S. 41 aus -der <i>Tale of Beryn</i> abgedruckten Verse, und das folgende Stück (Nr. -306) der <i>Exempla</i> of Jacques de Vitry, ed. by Crane, London, 1890, S. -128:</p> - -<p>Quidam ita pusillanimes sunt quod ictibus inimici statim cedunt -malentes peccatis consentire et vastari quam tentationibus molestari, -similis cuidam fatuo qui, cum muscis valde infestaretur, domum propriam -combuscit ut muscas pariter combureret. Ita multi dum muscas sustinere -nolunt igne luxurie se vastari et incendi permittunt.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_138" id="Note_138"></a><a href="#Nanchor_138">138.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 30.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_139" id="Note_139"></a><a href="#Nanchor_139">139.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 34. In einer entsprechenden serbischen Erzählung -(S. 110) sagt Nasreddin: »Es ist genug, daß sie (die Zwiebeln) tagsüber -wachsen; was einer hat, soll er bewahren, und was mir gehört, soll bei -mir bleiben.«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_140" id="Note_140"></a><a href="#Nanchor_140">140.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 36.</p> - -<p>D’Herbelot (<i>Orientalische Bibliothek</i>, Halle, 1785 ff., I, S. 524) -erzählt ähnliches von Bahlul, dem Hofnarren Harun al Raschids; nach -D’Herbelot steht die sicherlich verdorbene Schnurre bei Flögel, S. 172.</p> - -<p>Eine hübsche Variante bringt Kuka, S. 192:</p> - -<p>In Ispahan there was a madman who, standing in the bazár, used to beat -the passers-by, saying »Why don’t you all take one side of the road?« -As he would not listen to reason, and as using force against him was -out of the question, owing to the Persians regarding a madman as one -rapt in Divine ecstasy, a wise man advised the men to bring forward -another madman to argue with this one. This was done; and when the -first madman asked the above question to the passers-by, the other -replied, »You know, the earth is like a shield floating on water. If -all the people were to go on one side, that part would become too -heavy, and the earth would be overturned.«</p> - -<p>Strange to say, this reply satisfied the first madman, and he gave up -annoying the passers-by.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_246" id="Page_246">246</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_141" id="Note_141"></a><a href="#Nanchor_141">141.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 37.</p> - -<p>Vgl. oben die Nrn. 49, 46, 66, 121 und 382.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_142" id="Note_142"></a><a href="#Nanchor_142">142.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 42; Serbisch, S. 37.</p> - -<p>Vgl. Nr. 282.</p> - -<p>Eine hübsche Analogie bietet ein Schwank in Bronners <i>Bayerischem -Schelmen-Büchlein</i>, S. 79 ff.: <i>Die Stierwascher</i>, der aber auch als -Neckgeschichte für eine Reihe salzburgischer Orte erzählt wird.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_143" id="Note_143"></a><a href="#Nanchor_143">143.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 43; Serbisch, S. 162 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_144" id="Note_144"></a><a href="#Nanchor_144">144.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 44; Nouri, S. 77 ff.; Kroatisch, S. 76 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_145" id="Note_145"></a><a href="#Nanchor_145">145.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 45.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_146" id="Note_146"></a><a href="#Nanchor_146">146.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 46; Tewfik, Nr. 32 = <i>Tréfái</i>, Nr. 141 = -Serbisch, S. 29 (an allen drei Stellen ist der Text verdorben); -Griechisch, Nr. 23; Kroatisch, S. 12 ff.; Pann, S. 346 ff.</p> - -<p>Dieselbe Geschichte wird bei Gonzenbach, I, Nr. 37, S. 260 von Giufà -erzählt; vgl. die Nachweise dazu von Köhler und Bolte in der <i>ZVV</i>, VI, -S. 74.</p> - -<p>Vgl. weiter die 122. Facetie Arlottos und meine Noten dazu (II, S. 105 -ff. und 234 ff.).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_147" id="Note_147"></a><a href="#Nanchor_147">147.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 49.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_148" id="Note_148"></a><a href="#Nanchor_148">148.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 51.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_149" id="Note_149"></a><a href="#Nanchor_149">149.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 52.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_150" id="Note_150"></a><a href="#Nanchor_150">150.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 56.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_151" id="Note_151"></a><a href="#Nanchor_151">151.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 60.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_152" id="Note_152"></a><a href="#Nanchor_152">152.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 63. Für sich allein kommt der Schwank nur hier -vor; in allen andern Darstellungen ist er mit Nr. 326 zusammengezogen: -Dieterici, <i>Chrestomathie Ottomane</i>, Berlin, 1854, S. 31 ff. -(<i>Fourberies</i>, S. 38 und 65); Ethé, S. 244; <i>Tréfái</i>, Nr. 137; Kunos -bei Radloff, <i>Die<span class="pagenum"><a name="Page_247" id="Page_247">247</a></span> Sprachen der türkischen Stämme</i>, Petersburg, 1866 -ff., VIII, S. XIX ff.; Mardrus, S. 107 ff.; Sachau, <i>Skizze des -Fellichi-Dialekts</i> von Mosul, S. 71 ff. (ebenfalls von Nasreddin).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_153" id="Note_153"></a><a href="#Nanchor_153">153.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 66.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_154" id="Note_154"></a><a href="#Nanchor_154">154.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 67; Buadem, Nr. 31; Serbisch S. 62; Kroatisch, S. -37.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_155" id="Note_155"></a><a href="#Nanchor_155">155.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 69.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_156" id="Note_156"></a><a href="#Nanchor_156">156.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 70.</p> - -<p>Galland, S. 21.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_157" id="Note_157"></a><a href="#Nanchor_157">157.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 71; Serbisch, S. 157 ff. (wirklich von Nasreddin).</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 3 und 39 ff. die Geschichte steht auch in dem -<i>Thamarat al aurak</i> von ibn Hidschdscha († 1434)<a name="FNanchor_120_120" id="FNanchor_120_120"></a><a href="#Footnote_120_120" class="fnanchor">120</a>.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_158" id="Note_158"></a><a href="#Nanchor_158">158.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 72; Buadem, Nr. 17; Serbisch, S. 57; Kroatisch, -S. 33 ff.</p> - -<p>Köhler, I, S. 506; <i>Fourberies</i>, S. 40.</p> - -<p>Vgl. weiter Köhler, II, S. 633 ff., Bebel, I, S. 177 und Papini, <i>La -leggenda di Dante</i>, S. 84 ff. Zu den an diesen Stellen gegebenen -Parallelen kommen noch: Kuka, S. 179; <i>Facetie, motti, buffonerie, et -burle del Piovano Arlotto, del Gonnella et del Barlacchia</i>, Firenze, -1565, S. 129 ff. (von Barlacchia); danach französisch G. Chappuis, -<i>Les Facétieuses Iournées</i>, Paris, 1584, i. V, n. 9, Bl. 154<sup>a</sup> ff.; -Garzoni, <i>La piazza universale di tutte le professioni del mondo</i> (1. -Ausg. 1579), Venezia, 1616, S. 331; Sagredo, <i>L’Arcadia in Brenta</i>, -S. 383 ff.; Garibay, <i>Cuentos</i> in den <i>Sales españolas</i>, II, S. 52; -Seb. Mey, <i>Fábulario</i>, Fáb. 56 (Menéndez y Pelayo, II, S. CIX ff.); -Eyering, I, S. 85 ff.; Melander, <i>Joco-Seria</i>, deutsch, Lich, 1605, II, -S. 423, Nr. 377 (nicht in den lateinischen Ausgaben); Lehmann, <i>Exilium -melancholiae</i>, F, Nr. 31; Gerlach, <i>Eutrapeliae</i>, Leipzig, 1656, I, Nr. -952; Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>, S. 626, Nr. 2982;<span class="pagenum"><a name="Page_248" id="Page_248">248</a></span> <i>Jacke of -Dovers Quest of Inquirie</i> bei Hazlitt, II, S. 322 ff.; <i>Joe Miller’s -Jests</i>, S. 17, Nr. 97.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_159" id="Note_159"></a><a href="#Nanchor_159">159.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 74.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_160" id="Note_160"></a><a href="#Nanchor_160">160.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 76; <i>Nawadir</i>, S. 46; Griechisch, S. 110; -Serbisch, S. 125; Pann, S. 336 ff. Vgl. unten Nr. 394.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 41; Horn, S. 70 (Zakani; die Erzählung aus dem -<i>Mesnewi</i> von Dschelaleddin Rumi [transl. by E. H. Whinfield, 2. ed., -London, 1898, S. 130], auf die Horn verweist, hat nur ganz allgemeine -Beziehungen).</p> - -<p>Eine entfernte Ähnlichkeit hat eine Schnurre im <i>Nuzhat al udaba</i>, die -bei Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, Stuttgart, 1813, S. 302, Nr. 177 übersetzt -ist; zu ihr stimmt einigermaßen die Geschichte von dem Pfarrer von -Mößkirch, die nach der <i>Zimmerischen Chronik</i>, 2. Aufl., Freiburg i. -B., 1881, II, S. 439 zu dem Sprichworte Anlaß gegeben hat: »Das walt -Gott! sprach pfaff Petter, do stig er uf die magt.«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_161" id="Note_161"></a><a href="#Nanchor_161">161.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 78; Buadem, Nr. 88; Serbisch, S. 82; Kroatisch, -S. 51.</p> - -<p>Clouston, <i>Noodles</i>, S. 90.</p> - -<p>Gesteigert ist die Komik in folgender persischer Schnurre bei Kuka, S. -157:</p> - -<p>A Syrian went to a carpenter’s workshop, and asked him to make a door -for him. The carpenter wanted to know the length and breadth of the -door, whereupon the Syrian went home, measured the breadth of his -doorway with his extended arms, and, keeping the arms so outstretched, -began to return to the carpenter. But on his way back he encountered -a wag, who, by way of a practical joke, tripped him up, and laid him -flat on his back, on the ground. Even then, the Syrian would not make -use of his arms, but kept them extended, and being unable to rise in -this position, went on abusing the man and requesting the passers-by to -pick him up. When some one offered to raise him, he shouted out, »Don’t -take hold of my arms or you would destroy the measurement of my door. -Take me up by the beard.« So he was picked up in the way suggested by -himself; and he went away quite<span class="pagenum"><a name="Page_249" id="Page_249">249</a></span> a happy man at the thought, that in -spite of all difficulties he had preserved the measurement of his door.</p> - -<p>Merkens, II, S. 13 ff., Nr. 14.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_162" id="Note_162"></a><a href="#Nanchor_162">162.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 83.</p> - -<p>Merkwürdige Parallelen zu diesem Schwanke bieten im <i>Jacke of Dover</i> -die Erzählung von dem <i>Foole of Nottingham</i> (Hazlitt, II, S. 326 ff.) -und die folgende aus <i>Archie Armstrong’s Banquet of Jests</i>, S. 184 ff.:</p> - -<p>A Gentleman walking somewhat late in the night, was taken by the Watch, -and had before the Lanthorne; where they very strictly demanded who hee -was, and whom hee served: he answered, that hee was, as they say, a -man, and that hee served God. I, say you so, quoth the Constable, then -carry him to the Counter, if hee serve no body else: yes sir: replied -the Gentleman, I serve my Lord Chamberlaine. My Lord Chamberlaine? -(saith the Constable) why did you not tell me so before? Marry, quoth -the Gentleman, because I had thought, thou loved God better than my -Lord Chamberlaine.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_163" id="Note_163"></a><a href="#Nanchor_163">163.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 84; <i>Fourberies</i>, Nr. 39; vgl. auch Serbisch, S. -110 ff.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 42 ff.; Basset in der <i>RTP</i>, XI, S. 497 ff.</p> - -<p>Die Literatur über das Motiv von dem <em class="gesperrt">Kürbis</em> etc. <em class="gesperrt">als Pferdeei</em> -(Eselsei etc.) findet man zusammengestellt in Boltes Noten zu Freys -<i>Gartengesellschaft</i>, S. 214 ff., im <i>Archiv für slavische Philologie</i>, -XXII, S. 301 und 309 und XXIX, S. 452 und bei M. Böhm, <i>Lettische -Schwänke</i>, Reval, 1911, S. 111; dazu noch Keller, <i>Schwaben</i>, S. 136 -ff. und Bronner, <i>Schelmen-Büchlein</i>, S. 113 ff. Über das Motiv von den --Luftschlössern-, das in der Erzählung des <i>Sottisier</i> (nicht in der -der <i>Fourberies</i>) den Schluß bildet, vgl. die von mir im <i>Euphorion</i>, -XV, S. 7 ff. verzeichnete Literatur, hauptsächlich Bolte zu Wickram, S. -391 und zu Montanus, S. 603 ff., ferner J. Hertel, <i>Tantrâkhyâyika</i>, -Leipzig, 1909, II, S. 148 ff. und I, S. 140. Es kommt aber auch -in einer Erzählung von Nasreddin selbständig vor, und zwar in der -serbischen Ausgabe, S. 48, in einer eigentümlichen Variante:</p> - -<p>Eines Tages fand der Hodscha Nasreddin auf der Straße ein Hufeisen. -Außer sich vor Freude, lief er nach<span class="pagenum"><a name="Page_250" id="Page_250">250</a></span> Hause und sagte zu seiner Frau: -»Schau nur, was ich gefunden habe! Dieses Hufeisen mußt du gut -aufheben; bis ich noch dreie gefunden habe, dann kaufe ich ein Pferd -und dann reisen wir miteinander nach Mekka.«</p> - -<p>»Ja,« antwortete die Frau, »und auf der Rückreise besuchen wir meine -Eltern.«</p> - -<p>»Du hast wirklich kein Herz,« fiel ihr Nasreddin ins Wort; »du willst -wohl das Pferd nicht ein bißchen verschnaufen lassen!«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_164" id="Note_164"></a><a href="#Nanchor_164">164.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 85.</p> - -<p>Vgl. Behrnauer, <i>Die vierzig Veziere</i>, Leipzig, 1851, S. 233 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_165" id="Note_165"></a><a href="#Nanchor_165">165.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 86.</p> - -<p>-Löcher mit Speise verschmieren-: s. unten Nr. 444.</p> - -<p>-Spiegelbild verkannt-: s. unten Nr. 311.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_166" id="Note_166"></a><a href="#Nanchor_166">166.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 87.</p> - -<p>Vgl. Domenichi, <i>Facetie</i>, 1548, Bl. C_{4}<sup>b</sup> (1562, S. 138, 1581, S. -171):</p> - -<p>Dicendosi da alcuni Sanesi, che in vn certo caso occorso i Fiorentini -haueuano perduto il ceruello, disse Cosmo: E’ non lo possono già -perdere eßi. Forse voleua tassargli di non hauerlo mai hauuto.</p> - -<p>Ähnlich ist Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>, S. 35, Nr. 159.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_167" id="Note_167"></a><a href="#Nanchor_167">167.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 88.</p> - -<p>Köhler, I, S. 506.</p> - -<p>Vgl. meine Nachweise zu Morlinis Nov. 32, S. 287 ff. und zu -<i>Mönchslatein</i>, Nr. 13, S. 204; dazu noch: Carbone, <i>Facezie</i>, S. 59 -ff., Nr. 84; Casalicchio, C. I, d. 4, a. 5, S. 252 ff.; Pitrè, III, S. -324 ff., Nr. 180; Crane, S. 287 ff.; G. Amalfi, <i>XII facezie e motti -raccolti in Piano di Sorrento</i>, Nr. 9 im <i>Archivio</i>, XXI, S. 366 ff.; -<i>Il medico e l’amalato</i>; Eyering, <i>Proverbiorum copia</i>, I, S. 42 ff.; -Lehmann, <i>Exilium melancholiae</i>, S, Nr. 84, S. 398; Harsdörfer, <i>Ars -apophtegmatica</i>, S. 99, Nr. 442; Merkens, III, S. 127 ff., Nr. 103; -<i>Tales und Quicke Answeres</i>, Nr. 50 (Hazlitt, I, S. 65 ff.); <i>Archie -Armstrong’s Banquet of Jests</i>, S. 95 (ebenso wie <i>Mönchslatein</i>, Nr. -13 kombiniert mit dem unten<span class="pagenum"><a name="Page_251" id="Page_251">251</a></span> Nr. 439 erwähnten Motive von der Heilung -durch Lachen); Clouston, <i>Noodles</i>, S. 168 ff.; G. Georgeakis et Léon -Pineau, <i>Le Folk-lore de Lesbos</i>, S. 131 ff.: <i>Les deux amis</i>.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_168" id="Note_168"></a><a href="#Nanchor_168">168.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 89.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_169" id="Note_169"></a><a href="#Nanchor_169">169.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 91.</p> - -<p>Der Schwank von dem <em class="gesperrt">Einfältigen, der den für einen gewissen Fall -erhaltenen Befehl bei einem andern Anlaß, der ein andres Benehmen -erfordern würde, buchstäblich befolgt</em>, existiert, auch auf Nasreddin -übertragen, noch in einer deutlichern Form; wie Kúnos in der Einleitung -zu <i>Naszreddin hodsa tréfái</i> S. 26 bemerkt, hat nach tatarischen -Quellen Iwanitzky ein »Reiseerlebnis« des Hodschas ins Russische -übersetzt, und dieses folge hier nach dem ungarischen Texte:</p> - -<p>Es geschah einmal, daß Nasreddin auf seinen Wegen Totengräbern -begegnete, und die begrüßte er mit dem Gruße: »Friede sei mit euch!« -Die Totengräber prügelten ihn weidlich durch, weil er nicht so hätte -grüßen sollen, sondern beide Hände erheben und für den Frieden der -Toten bitten. Der Hodscha merkte sich das und ging weiter.</p> - -<p>Er traf eine Menge Leute, die singend und tanzend an ihm -vorüberzogen. Kaum hatte er die bemerkt, so erhob er beide Hände -und begann das Totengebet. Sie prügelten ihn ebenso, weil man eine -Hochzeitsgesellschaft nicht mit diesem Gebete empfangen, sondern mit -ihnen springen und tanzen solle. Auch das merkte sich der Hodscha.</p> - -<p>Auf seinen weitern Wegen begegnete er einem Jäger, der gerade einem -Hasen auf der Spur war. Er begann zu springen und zu tanzen, und -verscheuchte mit diesem Lärme den Hasen. Der Jäger fiel über ihn her -und prügelte ihn mit dem Gewehrkolben durch, weil er nicht auf den -Fußspitzen gegangen sei, bald geduckt und bald aufrecht. Auch das -merkte er sich.</p> - -<p>Sein Weg führte ihn bei Hirten vorüber, die eine zahlreiche Schafherde -vor sich hertrieben. Da duckte er sich bald, bald ging er aufrecht; -darob erschraken die Schafe so, daß sie nach hundert Richtungen -auseinanderliefen, und auch dafür mußte er büßen.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_252" id="Page_252">252</a></span></p> - -<p>Vgl. dazu Bebel, I. Buch, Nr. 26 und 27 samt den I, S. 128 gegebenen -Nachweisungen, hauptsächlich Boltes Noten zu Frey, Nr. 1, a, S. 212 -ff., ferner <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXII, S. 309. Ähnliche -Darstellungen, die wohl zu unterscheiden sind von denen, wo es sich -einfach um dumme Streiche eines Sohnes oder Ehemannes handelt, sind -noch: P. Sébillot, <i>Littérature orale de la Haute-Bretagne</i>, Paris, -1881, S. 92 ff. und 102 ff., derselbe, <i>Littérature orale d’Auvergne</i>, -Paris, 1898, S. 84 ff., Clouston, <i>Noodles</i>, S. 123 ff. (auch zum -folgenden), Jacobs, <i>English Fairy Tales</i>, S. 152 ff.: <i>Lazy Jack</i>, und -S. 249 und Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 52 ff., Nr. 32 und teilweise -S. 54 ff., Nr. 33.</p> - -<p>Oft bezieht sich der mißverstandene Befehl auf die Worte der <em class="gesperrt">Ansprache -oder die Begrüßung</em>, wie z. B. in dem von Pitrè III, S. 362 ff. als Nr. -7 seiner Giufàgeschichten mitgeteilten Schwänke (Monnier, S. 13 ff.), -zu dessen Anfange die unten als Nr. 435 gebrachte Hiohàerzählung eine -Parallele bildet; dazu vergleiche Köhler, I, S. 87 ff. und 50, Boltes -Noten zu Montanus, <i>Gartengesellschaft</i>, Nr. 50, S. 602, Rittershaus, -S. 429 ff. und <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXII, S. 304 und -309. An weitern Versionen seien angegeben Merkens, I, S. 124 ff., Nr. -131, Wilhelm Busch, <i>Ut ôler Welt</i>, München, 1910, S. 35 ff., Nr. 16, -L. Léger, <i>Recueil de contes populaires slaves</i>, Paris, 1882, S. 231 -ff., H. Carnoy, <i>Littérature orale de la Picardie</i>, Paris, 1883, S. 186 -ff., Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>, III, S. 137 ff., Louis -Dart, <i>De mal en pis »Comme Tribuet«, Conte Champenois</i> in der <i>RTP</i>, -XI, S. 321 ff., eine nordfranzösische Erzählung, <i>Jean l’innocent</i>, -mitgeteilt von Ed. Edmond ebendort, XX, S. 94 ff., Denis Bressan, -<i>Contes populaires de La Bresse</i>, Nr. 3, ebendort, XXIII, S. 350 ff., -Jacobs, <i>More English Fairy Tales</i>, London, 1894, S. 195 ff. und 242, -ein japanischer Schwank, <i>Der dumme Tempo</i>, erzählt von Iguchi im -<i>Globus</i>, 69, Nr. 3, abgedruckt bei Aug. Seidel, <i>Anthologie aus der -asiatischen Volkslitteratur</i>, Weimar, 1898, S. 44 ff. und J. Hinton -Knowles, <i>Folk-Tales of Kashmir</i>, London, 1888, S. 189 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_170" id="Note_170"></a><a href="#Nanchor_170">170.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 93.</p> - -<p>Ein ähnlicher Schwank aus Bosnien, ebenfalls von Nasreddin, wird in -der <i>Anthropophyteia</i>, IV, S. 385 ff. er<span class="pagenum"><a name="Page_253" id="Page_253">253</a></span>zählt; eine Parallele dazu, -aber nicht von Nasreddin, steht bei Roda Roda, S. 40 ff. Eine andere -Version, deren Anfang an den von Nr. 262 erinnert, steht in der -serbischen Ausgabe, S. 182 ff.:</p> - -<p>Einmal ging der Hodscha Nasreddin mit dem Sultan auf die Jagd; alle -hatten Falken mit, nur Nasreddin eine Krähe. Im Felde angelangt, ließen -alle ihre Falken steigen, und auch Nasreddin ließ seine Krähe aus. -Die ging auf einen Stier nieder, und den band Nasreddin sofort an den -Hörnern an und führte ihn mit sich, als ob der Stier jetzt ihm gehören -würde, weil ihn seine Krähe erjagt habe. Aber der Besitzer wollte ihm -den Stier nicht lassen; obwohl ihm der Sultan selber sagte, daß er ihn -ihm lassen solle, ging er zum Kadi und klagte wider Nasreddin.</p> - -<p>Als Nasreddin davon hörte, lief er schnell zum Kadi und versprach ihm -ein Geschenk, wenn ihm der Stier nach seinem Spruche zufalle. Der Kadi -sagte es zu, und als beide Streitteile vor Gericht kamen, der Besitzer -sowohl, als auch der Hodscha Nasreddin, sagte er: »Die Krähe des -Hodschas hat den Stier erjagt, und was einer erjagt, das ist sein«; und -damit ließ er den Besitzer des Stiers hinauswerfen.</p> - -<p>Am nächsten Tage nahm der Hodscha einen Topf und füllte ihn fast bis -zum Rande mit Stiermist, darüber legte er ein Kohlblatt und auf dieses -gab er ein wenig Butter; und diesen Topf schickte er dem Kadi als -Geschenk. Der Kadi kam des Nachts nach Hause und sagte, weil er gerade -Lust auf Butter hatte, seiner Frau, sie solle ihm den Topf bringen. -Die Frau brachte ihn und er nahm einen Löffel, fuhr damit in die Mitte -hinein und kostete. Aber er riß den Löffel sofort wieder aus dem Munde -und rief: »Pfui Teufel!« Dann sah er nach, was es sei. Er ärgerte sich -grimmig und ließ Nasreddin rufen; und er sagte voller Zorn zu ihm: -»Womit hast du mich gefüttert, du niederträchtiger Kerl?« »Du hast dich -selber gefüttert, erhabener Kadi,« antwortete der Hodscha; »aus dem -Topfe hast du schon gegessen, als du das Urteil gesprochen hast. Wie -könnte denn eine Krähe einen Stier erjagen?« Und damit ging er.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_171" id="Note_171"></a><a href="#Nanchor_171">171.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 94; Serbisch, S. 25 ff.; Pann, S. 332.</p> - -<p>Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, S. 47 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_254" id="Page_254">254</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_172" id="Note_172"></a><a href="#Nanchor_172">172.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 95; Serbisch, S. 149 ff.</p> - -<p>Ebenso Gladwin, <i>Persian Moonshee</i>, II, S. 19 ff., Nr. 50 und Krauss, -<i>Zigeunerhumor</i>, S. 48 ff.; sehr nahe stehn auch die Novellen 3 und 4 -in Arientis <i>Porrettane</i>, zit. Ausg., Bl. 8<sup>b</sup> ff. und 10<sup>a</sup> ff. und der -auf der einen beruhende Schwank in der <i>Arcadia in Brenta</i>, S. 170 ff. -Vgl. auch Montanus, <i>Gartengesellschaft</i>, Nr. 19 (die Nachweise Boltes -S. 597).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_173" id="Note_173"></a><a href="#Nanchor_173">173.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 96; Serbisch, S. 40 (»Küß ihn zweimal; ich werde -ihn halten, damit er nicht ausreißen kann«).</p> - -<p>Vgl. eine Stelle im <i>Kitab al ikd al farid</i> von Abdirabbihi, die Basset -in der <i>RTP</i>, XVII, S. 94 übersetzt hat; dort ist die Anspielung auf -den 49. Vers der 5. Sure des Korans deutlicher ausgedrückt.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_174" id="Note_174"></a><a href="#Nanchor_174">174.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 98.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_175" id="Note_175"></a><a href="#Nanchor_175">175.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 101; Serbisch, S. 180 ff. (Schluß geändert).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_176" id="Note_176"></a><a href="#Nanchor_176">176.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 103.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_177" id="Note_177"></a><a href="#Nanchor_177">177.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 105; vgl. oben Nr. 16.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_178" id="Note_178"></a><a href="#Nanchor_178">178.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 107.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_179" id="Note_179"></a><a href="#Nanchor_179">179.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 109.</p> - -<p>Es gibt eine große Zahl Geschichten von Nasreddin, die alle denselben -Eingang, aber eine verschiedene Pointe haben: Tewfik, Nr. 56 (= -<i>Tréfái</i>, Nr. 165 [statt 166] und Serbisch, S. 21), Nouri, S. 163 ff. -(= Kroatisch, S. 74 ff.) und Serbisch, S. 45; die beste ist jedoch die -folgende (Serbisch, S. 127):</p> - -<p>Eines Tages hatte der Hodscha Nasreddin so viel getrunken, daß er sich -nicht mehr auf den Beinen halten konnte, und er schlief ein. Als er -ganz matt erwachte, wollte er vors Haus gehn, konnte aber die Treppe -nicht finden und fiel in ein Loch; dort blieb er liegen. Sein Weib kam -gelaufen und fragte ihn, ob er noch lebe; er antwortete: »Laß mir die -Popin rufen.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_255" id="Page_255">255</a></span></p> - -<p>Sie meinte, er sei nicht recht bei Sinnen, und lief um einen Arzt. Als -der Arzt kam, ließ ihn sich der Hodscha gar nicht nahe kommen, sondern -fragte ihn, kaum daß er ihn sah: »Bist du schon jemals über eine Treppe -gefallen?«</p> - -<p>»Noch nie,« antwortete der Arzt.</p> - -<p>»Dann kannst du mir auch nicht helfen,« sagte Nasreddin; »geh zum -Teufel! Und du, Weib, laß mir sofort die Popin rufen; die hat ihren -Popen schon öfter von dieser Krankheit geheilt.«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_180" id="Note_180"></a><a href="#Nanchor_180">180.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 110; anders Tewfik, Nr. 29, <i>Tréfái</i>, Nr. 153 -(statt 154) und Serbisch, S. 35.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_181" id="Note_181"></a><a href="#Nanchor_181">181.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 113.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_182" id="Note_182"></a><a href="#Nanchor_182">182.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 114.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 46.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_183" id="Note_183"></a><a href="#Nanchor_183">183.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 115.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_184" id="Note_184"></a><a href="#Nanchor_184">184.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 116.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_185" id="Note_185"></a><a href="#Nanchor_185">185.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 117.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_186" id="Note_186"></a><a href="#Nanchor_186">186.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 119.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_187" id="Note_187"></a><a href="#Nanchor_187">187.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 120. -Galland, S. 15 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_188" id="Note_188"></a><a href="#Nanchor_188">188.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 121.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 46 und 186.</p> - -<p>Ähnliche Geschichten stehn bei Sachau, <i>Fellichi-Dialekt von Mosul</i>, -S. 67 und bei Lidzbarski, <i>Neu-aramäische Handschriften</i>, S. 152 ff. -Lidzbarski weist u. a. eine Parallele bei ibn Arabschah, <i>Fakihat al -hulafa</i> nach; vgl. dazu Chauvin, II, S. 204 ff. und 214. Eine Version -aus al Abschihi, <i>Mustatraf</i><a name="FNanchor_121_121" id="FNanchor_121_121"></a><a href="#Footnote_121_121" class="fnanchor">121</a> hat Basset in der <i>RTP</i>, XIII, S. 483 -übersetzt. Siehe ferner Chauvin, V, S. 160, Note und Kuka, S. 162, Nr. -31.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_256" id="Page_256">256</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_189" id="Note_189"></a><a href="#Nanchor_189">189.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 122.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_190" id="Note_190"></a><a href="#Nanchor_190">190.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 123.</p> - -<p>Köhler, I, S. 506 ff.; <i>Fourberies</i>, S. 47.</p> - -<p>Eine ältere<a name="FNanchor_122_122" id="FNanchor_122_122"></a><a href="#Footnote_122_122" class="fnanchor">122</a> Version dieser Erzählung steht in dem <i>Latifeh nameh</i> -des 1531 verstorbenen Türken Lamii; sie ist bei Cardonne, <i>Melanges de -Littérature Orientale</i>, Paris, 1770, II, S. 82 übersetzt (<i>Versuche -der Orientalischen Litteratur</i>, Breslau, 1771, S. 222 ff.). Eine noch -ältere ist uns in der 65. Facetie Arlottos (I, S. 151 ff. und 221 ff.) -bekannt. Hans Sachs hat den Stoff zweimal behandelt: am 5. Mai 1550 als -Meistergesang <i>Der schneider mit dem paner</i>, dann am 21. Juli 1563, mit -einer andern Erzählung verbunden, als Spruchgedicht Der <i>schneider mit -dem panier</i> (Schwänke, V, S. 74 ff. und II, S. 472 ff.); die jüngere -Fassung ist breiter ausgeführt als die ältere.</p> - -<p>A. L. Stiefel hat in den <i>Hans Sachs-Forschungen</i>, Nürnberg, 1894, S. -80 ff. als Quelle Hans Sachsens die Facetie Arlottos bezeichnet; dies -wohl nur in Unkenntnis der Abhandlung Cloustons <i>The Tailor’s Dream</i> -in den <i>Popular Tales and Fictions</i>, II, S. 79 ff. Dort wird nämlich -unter anderm die humoristische Schilderung eines Turniers zwischen -einem Schneider und einem Schuster angeführt, die den 1520 verstorbenen -schottischen Dichter William Dunbar zum Verfasser hat; und das Banner -des Schneiders wird also beschrieben:</p> - -<div class="poetry-container"> -<div class="poetry"> -<div class="stanza"> -<div class="line">His banner borne was him before,</div> -<div class="line">Wherein were clouts a hunder score,</div> -<div class="line">Ilk ane of divers hue;</div> -<div class="line">And all stolen out of sundry webs; —</div> -<div class="line">For while the sea flood fills and ebbs,</div> -<div class="line">Tailyors will never be true.</div> -</div></div></div> - -<p>Wenn nun auch Clouston von der falschen Annahme ausgeht, die Facetien -Arlottos seien erst 1520 zum ersten Male in Druck erschienen, so -scheint mir doch das Resultat seines Schlusses richtig, daß nämlich -die Verse Dunbars auf ein altes Mönchsexempel zurückgehn, und dies um -so mehr, als wir bei der Untersuchung von Ar<span class="pagenum"><a name="Page_257" id="Page_257">257</a></span>lottos Quellen gesehn -haben, daß bei Arlotto eine ganze Reihe von Predigtmärlein bearbeitet -ist. Dieses Märlein kann dann auch in letzter Instanz die Quelle Hans -Sachsens gewesen sein, und diese Lösung ist sicherlich befriedigender -als die Annahme Stiefels, wonach Hans Sachs an der Facetie Arlottos -ziemlich viel geändert haben müßte.</p> - -<p>Ein Gedicht von John Harrington († 1612), <i>Of a Precise Tailor</i> ist aus -<i>The most Elegant and Wittie Epigrams</i>, London, 1633 bei Ashton, S. 32 -ff. und Clouston, a. a. O., S. 80 ff. abgedruckt. Weitere Nachweise -geben Bolte bei Frey, S. 256, Note und Chauvin, III, S. 38; einige -stehn auch bei Hans Sachs, V, S. 74. Eine moderne italiänische Version -findet sich bei J. Nieri, <i>Racconti popolari lucchesi</i>, Castelnuovo di -Garfagnana, 1891, S. 157 ff., Nr. 43; <i>Patron Bandiera</i>.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_191" id="Note_191"></a><a href="#Nanchor_191">191.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 124.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_192" id="Note_192"></a><a href="#Nanchor_192">192.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 125; Mardrus, S. 107.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_193" id="Note_193"></a><a href="#Nanchor_193">193.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 126.</p> - -<p>Köhler, I, S. 506; <i>Fourberies</i>, S. 47.</p> - -<p>Die Geschichte ist so ziemlich identisch mit der 132. Facetie Poggios: -<i>De Judaeo mortuo assumpto ignoranter in cibum per Florentinum</i>, -die Seb. Brant in <i>Esopi appologi</i>, Basileae, 1501, Bl. D_{6}<sup>b</sup> ff. -bearbeitet hat; vgl. dazu Hans Sachs, <i>Schwänke</i>, II, S. 540 ff. (auch -S. XXIII und IV, S. 493 ff.) Fast ebenso wie im <i>Sottisier</i> wird im -<i>Nuzhat al udaba</i> (Basset in der <i>RTP</i>, XV, S. 671) erzählt.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_194" id="Note_194"></a><a href="#Nanchor_194">194.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 127.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_195" id="Note_195"></a><a href="#Nanchor_195">195.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 128; Mardrus, S. 104 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_196" id="Note_196"></a><a href="#Nanchor_196">196.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 130.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_197" id="Note_197"></a><a href="#Nanchor_197">197.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 131.</p> - -<p>Im <i>Nuzhat al udaba</i> findet sich folgende Schnurre (Basset in der -<i>RTP</i>, XV, S. 286):</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_258" id="Page_258">258</a></span></p> - -<p>Man erzählt von einem Manne, der sich für einen Propheten ausgab; -zu dem sagte einer seiner Freunde, der einäugig war: »Was ist das -Zeichen deines Prophetentums? was sind deine Wunder?« »Mein Wunder -ist dieses: du bist einäugig; ich will dir auf der Stelle das gesunde -Auge herausnehmen und den Herrn bitten, auf daß du sehest.« Der andere -antwortete: »Ich glaube, daß du ein Prophet bist.«</p> - -<p>Al Abschihi erzählt im <i>Mustatraf</i> (Basset in der <i>RTP</i>, XIII, S. 490 -ff.):</p> - -<p>Zur Zeit al Mamuns<a name="FNanchor_123_123" id="FNanchor_123_123"></a><a href="#Footnote_123_123" class="fnanchor">123</a> gab sich ein Mann für einen Propheten aus, -und zwar wollte er Abraham sein, der Freund Gottes. Der Chalif sagte -zu ihm: »Abraham hat Wunder und Zeichen getan.« »Was für Zeichen?« -»Man zündete ein Feuer an für ihn, und sie warfen ihn hinein; aber die -Flamme ward ihm eine Kühlung und eine Segnung<a name="FNanchor_124_124" id="FNanchor_124_124"></a><a href="#Footnote_124_124" class="fnanchor">124</a>: wir wollen für -dich einen Scheiterhaufen anzünden und dich hineinstürzen; wenn es -dir so geht wie ihm, werden wir an dich glauben.« »Ich möchte lieber -etwas leichteres.« »Die Zeichen von Moses?« »Was sind das für Zeichen?« -»Er warf seinen Stab hin, und der wurde zur Schlange<a name="FNanchor_125_125" id="FNanchor_125_125"></a><a href="#Footnote_125_125" class="fnanchor">125</a>, er schlug -das Meer, und es teilte sich<a name="FNanchor_126_126" id="FNanchor_126_126"></a><a href="#Footnote_126_126" class="fnanchor">126</a>, und er steckte seine Hand in den -Busen, und sie war weiß<a name="FNanchor_127_127" id="FNanchor_127_127"></a><a href="#Footnote_127_127" class="fnanchor">127</a>.« »Das ist noch schwerer für mich als das -erste Zeichen.« »Die Zeichen von Jesus?« »Was sind die?« »Die Toten zu -erwecken<a name="FNanchor_128_128" id="FNanchor_128_128"></a><a href="#Footnote_128_128" class="fnanchor">128</a>.« »Du sagst das richtige: ich will dem Kadi Jachja ibn -Aktani den Kopf abschlagen und werde ihn dir im Augenblicke wieder zum -Leben erwecken.« Da schrie der Kadi: »Ich bin der erste, der an dich -glaubt.«</p> - -<p>Als älteste Version zitiert aber Basset an der zuletzt genannten Stelle -das <i>Kitab al ikd al farid</i> von Abdirabbihi. Andere Parallelen stehn -bei Clouston, <i>Flowers</i>, S. 35 ff. (Saadi), Gladwin, <i>The Persian -Moonshee</i>, II, S. 16, Nr. 37 und Galland, S. 20; vgl. auch zu der -Erzählung Abschihis Roda Roda, S. 40.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_198" id="Note_198"></a><a href="#Nanchor_198">198.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 132.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_259" id="Page_259">259</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_199" id="Note_199"></a><a href="#Nanchor_199">199.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 133.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_200" id="Note_200"></a><a href="#Nanchor_200">200.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 134.</p> - -<p>Vgl. die 51. Facetie Arlottos (I, S. 130 ff.).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_201" id="Note_201"></a><a href="#Nanchor_201">201.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 135.</p> - -<p>Von dieser Geschichte gilt wohl dasselbe, was Bolte bei Hans Sachs, -III, S. XI von dem Meistergesange <i>Die leren geltseck</i> (ebendort, S. -369 ff.) sagt, daß sie nämlich in letzter Instanz auf die 412. Fabel -Aesops: Φιλάργυρος zurückgeht; vgl. dazu noch <i>Aesopi Phrygis et aliorum -fabulae</i>, Venetiis, 1539, Bl. 97<sup>a</sup>: <i>Auarus</i>, Camerarius, <i>Fabulae -aesopicae</i>, Lipsiae, 1570, S. 106: <i>Avarus</i>, schließlich auch die 194. -Novelle Sacchettis und weiter Clouston, <i>Popular Tales und Fictions</i>, -I, S. 61 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_202" id="Note_202"></a><a href="#Nanchor_202">202.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 136.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_203" id="Note_203"></a><a href="#Nanchor_203">203.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 137. Anders: Buadem, Nr. 44; Serbisch, S. 65 ff.; -Kroatisch, S. 40.</p> - -<p>Galland, S. 24 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_204" id="Note_204"></a><a href="#Nanchor_204">204.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 138; Buadem, Nr. 74; Serbisch, S. 77; Kroatisch, -S. 48.</p> - -<p>Die Geschichte findet sich schon in Dschamis <i>Bäharistan</i> (<i>Der -Frühlingsgarten</i> von Mewlana Abdurrhaman Dschami. Aus dem Persischen -übertragen von O. M. Frh. v. Schlechta-Wssehrd, Wien, 1846, S. 86 -ff.); danach steht sie bei Cardonne, I, S. 119 (deutsch, S. 69). Auf -derselben Quelle beruht wohl auch Gladwin, <i>The Persian Moonshee</i>, S. -18, Nr. 40.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_205" id="Note_205"></a><a href="#Nanchor_205">205.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 139.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_206" id="Note_206"></a><a href="#Nanchor_206">206.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 140.</p> - -<p>Vgl. die 105. Facetie Arlottos (II, S. 75).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_207" id="Note_207"></a><a href="#Nanchor_207">207.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 141.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_208" id="Note_208"></a><a href="#Nanchor_208">208.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 142.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_209" id="Note_209"></a><a href="#Nanchor_209">209.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 143. Vgl. dazu Tewfik, Nr. 2; <i>Tréfái</i>, Nr. 147; -Griechisch, Nr. 159; Serbisch, S. 46.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_260" id="Page_260">260</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_210" id="Note_210"></a><a href="#Nanchor_210">210.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 144.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_211" id="Note_211"></a><a href="#Nanchor_211">211.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 146. Mit Nasreddin als traurigem Helden: Nouri, -S. 181 ff.; Serbisch, S. 147 ff.; Kroatisch, S. 181 ff.</p> - -<p>Zu der Version des <i>Sottisier</i> stimmt die dritte der drei Geschichten, -die Julien Dumoret aus einem türkischen Buche: »<i>Nasser eddin -khodjah</i>«, für dessen Verfasser er Nasreddin hält, im <i>Journal -asiatique</i>, XIII, S. 488 übersetzt hat<a name="FNanchor_129_129" id="FNanchor_129_129"></a><a href="#Footnote_129_129" class="fnanchor">129</a>; während der Eingang -verschieden ist, sind die drei Ratschläge des Geistlichen und der des -Trägers so wie im <i>Sottisier</i>. Anders ist der dritte Rat des Geizhalses -(»Wenn dir einer sagt, es gebe noch einen Lastträger, der dümmer wäre -als du, so glaube es nicht«) in einer Erzählung des <i>Hadikat al afrah</i> -von asch Schirwani, die Basset in der <i>RTP</i>, XIV, S. 216 übersetzt -hat; diese wieder ist fast identisch mit der 485. der <i>Laughable -Stories</i> von Bar-Hebraeus (Budge, S. 126 ff.), die die älteste Fassung -darstellen dürfte. Ihr stehn die drei obengenannten Versionen, deren -Held Nasreddin ist, und eine persische Geschichte bei Kuka, S. 167 ff. -sehr nahe. Deutsch ist der Schwank bearbeitet von Roda Roda, S. 212 ff.</p> - -<p>Entfernter stehn ein Schwank bei Clouston, <i>Flowers</i>, S. 105 ff. und -das 43. Kapitel im <i>Wegkürzer</i> von Montanus; vgl. Boltes Nachweisungen -S. 581 und Chauvin, VIII, S. 139 (Parodien zu Nr. 136).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_212" id="Note_212"></a><a href="#Nanchor_212">212.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 147.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_213" id="Note_213"></a><a href="#Nanchor_213">213.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 148.</p> - -<p>Köhler, I, S. 507; <i>Fourberies</i>, S. 49.</p> - -<p>S. Arlotto, II, S. 64 ff. und 226 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_261" id="Page_261">261</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_214" id="Note_214"></a><a href="#Nanchor_214">214.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 149.</p> - -<p>Galland, S. 22.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_215" id="Note_215"></a><a href="#Nanchor_215">215.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 150.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_216" id="Note_216"></a><a href="#Nanchor_216">216.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 151; Tewfik, Nr. 16; Kroatisch, S. 7 ff.</p> - -<p>Horn, S. 69 (Zakani); <i>Tréfái</i>, S. 19.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_217" id="Note_217"></a><a href="#Nanchor_217">217.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 152.</p> - -<p>Galland, S. 26 ff.; Hammer, <i>Rosenöl</i>, II, S. 78 ff., Nr. 44; Clouston, -<i>Flowers</i>, S. 109 ff.; Roda Roda, S. 214 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_218" id="Note_218"></a><a href="#Nanchor_218">218.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 153; Tewfik, Nr. 20; <i>Tréfái</i>, Nr. 151; Serbisch, -S. 35.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_219" id="Note_219"></a><a href="#Nanchor_219">219.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 154.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 50; zu den dortigen Nachweisungen zu dem Motive von -dem <em class="gesperrt">Dämon (Menschen) als Reittier</em> noch Chauvin, VII, S. 23 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_220" id="Note_220"></a><a href="#Nanchor_220">220.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 155.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_221" id="Note_221"></a><a href="#Nanchor_221">221.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 156.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_222" id="Note_222"></a><a href="#Nanchor_222">222.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 157.</p> - -<p>Vgl. zu diesem Schwanke den folgenden, den J. F. Campbell in den -<i>Popular Tales of the West Highlands</i>, II, S. 398 erzählt:</p> - -<p>He (the Assynt man) once took his child to be baptized; the minister -said he doubted if he were fit to hold the child for baptism.</p> - -<p>»Oh, to be sure I am, thought it was as heavy as a stirk.«</p> - -<p>This answer shewing little wit, the minister asked him how many -commandments there were.</p> - -<p>»Twenty,« he said boldly.</p> - -<p>»Oh, that will never do; go back and learn your questions« (Shorter -Catechism).</p> - -<p>Half way home he met a man.</p> - -<p>»How many commandments will there be? There must be thirty, for the -minister was not content with twenty.«</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_262" id="Page_262">262</a></span></p> - -<p>He was set to rights on this point, and turning back (it was winter), -he thought the clergyman would not refuse him this time etc. etc.</p> - -<p>Eine weitere Parallele steht bei Ilg, II, S. 91 ff., Nr. 131.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_223" id="Note_223"></a><a href="#Nanchor_223">223.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 158.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_224" id="Note_224"></a><a href="#Nanchor_224">224.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 159.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_225" id="Note_225"></a><a href="#Nanchor_225">225.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 160.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_226" id="Note_226"></a><a href="#Nanchor_226">226.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 161.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_227" id="Note_227"></a><a href="#Nanchor_227">227.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 162.</p> - -<p>Galland, S. 14.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_228" id="Note_228"></a><a href="#Nanchor_228">228.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 164.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_229" id="Note_229"></a><a href="#Nanchor_229">229.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 165; Buadem, Nr. 5; Serbisch, S. 53; Kroatisch, -S. 31.</p> - -<p>Eine hübsche Parallele zu dieser Schnurre steht in Mendozas <i>Lazarillo -de Tormes</i>, trat. III (<i>Biblioteca des autores españoles</i>, III, S. 86 -ff.):</p> - -<p>O señor, dije yo, acuda aquí, que nos traen un muerto. ¿Cómo asi? -respondió él. Aqui arriba le encontré, y venia diciendo su mujer: -marido y señor mio, ¿adónde os llevan? ¿A la casa lóbrega y oscura? á -la casa triste y desdichada? á la casa donde nunca comen ni beben? Acá, -señor nos le traen.</p> - -<p>Auf dem <i>Lazarillo</i> beruht Casalicchio, c. I, d. 9, a. 2, S. 161 ff. -und vielleicht auch in letzter Instanz die sizilianische Volkserzählung -<i>Lu Cavaleri Assicca-frittuli</i> im <i>Archivio</i>, III, S. 93 ff. Näher der -Fassung im <i>Sottisier</i> steht der 49. Schwank bei Swynnerton, S. 300.</p> - -<p>Eine entferntere Variante bieten Zincgref-Weidner, II, S. 53 und das -<i>Exilium melancholiae</i>, A, Nr. 48, S. 15:</p> - -<p>Ein armer Bürger zu Elverfeld, mit Kindern beladen, ward gefragt, -wie es in seinem Hauß stünde? gab seine Armuth durch diese höffliche -Antwort verblümter weise zu verstehen: Es gienge wie im Himmel. -Gefragt: Wie so? Antwortet er: Im Himmel isset und trinckt man nicht.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_263" id="Page_263">263</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_230" id="Note_230"></a><a href="#Nanchor_230">230.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 166.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_231" id="Note_231"></a><a href="#Nanchor_231">231.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 167.</p> - -<p>Ein Gegenstück dazu stellt die 105. Facetie im <i>Philogelos</i>, S. 26 dar:</p> - -<p>Φιλάργυρος ἐρωτώμενος διὰ τί ἄλλο οὐδὲν εἰ μὴ μόνον -ἐλαίας ἐσθίει, ἔπη· ἵνα τὸ μὲν ἔξωθεν ἀντὶ ὄψου ἔχω, τὸ δὲ -ὀστοῦν ἀντὶ ξύλου· φαγὼν δέ, εἰς τὴν ἑαυτοῦ κεφαλὴν σπογγισάμενος, -λουτροῦ οὐκ ἐπιδέομαι.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_232" id="Note_232"></a><a href="#Nanchor_232">232.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 168.</p> - -<p>Zu dem Motive von dem <em class="gesperrt">Bettler bei dem Gatten seiner ehemaligen Frau</em> -ist die Literatur zusammengestellt von Basset, <i>Zenatia</i>, S. 107 ff. -und <i>RTP</i>, XXII, S. 221 ff. und von Chauvin, II, S. 174, Nr. 16 und -VIII, S. 180, Nr. 212.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_233" id="Note_233"></a><a href="#Nanchor_233">233.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 169.</p> - -<p>Galland, S. 29 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_234" id="Note_234"></a><a href="#Nanchor_234">234.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 170.</p> - -<p>Galland, S. 191; <i>Fourberies</i>, S. 52.</p> - -<p>Nick, I, S. 152; Roda Roda, S. 70 (verdorben).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_235" id="Note_235"></a><a href="#Nanchor_235">235.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 172.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_236" id="Note_236"></a><a href="#Nanchor_236">236.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 173; Pharaon, S. 177 ff.</p> - -<p>Eine ausführliche Studie hat dem Stoffe Köhler (II, S. 594 ff.) -gewidmet; dazu vgl. meine Nachträge bei Morlini, S. 309 und -Rittershaus, S. 366 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_237" id="Note_237"></a><a href="#Nanchor_237">237.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 174; Tewfik, Nr. 61; Nouri, S. 85 ff.; -Griechisch, Nr. 2; Serbisch, S. 117 ff. und 16 ff.; Kroatisch, S. 19 ff.</p> - -<p>Köhler, I, S. 507; <i>Fourberies</i>, S. 52 ff.</p> - -<p>Über das Motiv der <em class="gesperrt">Schweigwette</em> handelt ein Aufsatz von Clouston, -<i>The silent couple</i>, in den <i>Popular Tales und Fictions</i>, II, S. 15 -ff.; Clouston betrachtet als Quelle der unzähligen, diesen Stoff -behandelnden Geschichten eine tamulische Erzählung, die französisch bei -J. A. Dubois, <i>La Pantcha-tantra</i> etc., Paris, 1826, S. 363 ff. steht -und von der er im <i>Book of Noodles</i>, S. 171 ff. eine<span class="pagenum"><a name="Page_264" id="Page_264">264</a></span> Übertragung gibt. -Der Inhalt ist, soweit er uns hier angeht, kurz der: <em class="gesperrt">Vier</em> Brahmanen -werden auf der Landstraße von einem Soldaten gegrüßt. Es entspinnt sich -ein Streit unter ihnen, wem von ihnen eigentlich der Gruß gegolten -habe, und schließlich laufen sie dem Soldaten nach, um ihn darüber zu -befragen; der Soldat antwortet ihnen, sein Gruß gehöre dem größten -Narren unter ihnen. Nun beschließen sie, diese neuerliche Frage, wer -nämlich von ihnen der größte Narr sei, dem Gerichte von Dharmapuri -vorzulegen, und dieses trägt ihnen zur leichtern Entscheidung auf, daß -jeder ein bemerkenswertes Erlebnis erzähle, um seinen Anspruch auf die -Würde des größten Narren zu rechtfertigen. Der dritte Brahmane erzählt -dann die Geschichte, wie er mit seinem Weibe gewettet habe, wer es am -längsten aushalten werde, zu schweigen usw.</p> - -<p>Eine merkwürdige Übereinstimmung mit der Geschichte der vier Brahmanen -bieten zwei süditaliänische Überlieferungen, wo sich <em class="gesperrt">drei</em> Dummköpfe -streiten, wem von ihnen ein Gruß zukomme: die eine stammt aus -Neapel und ist von V. della Scala im I. Jahrgange des <i>Giambattista -Basile</i> unter dem Titel <i>’O cunto d’ ’o soluto d’ ’e tre cafune</i> -veröffentlicht, die andere steht als Nr. 6 unter den von G. Amalfi -gesammelten <i>XII facezie e motti raccolti in Piano di Sorrento</i> im -<i>Archivio</i>, XXI, S. 360 ff.<a name="FNanchor_130_130" id="FNanchor_130_130"></a><a href="#Footnote_130_130" class="fnanchor">130</a>; in beiden Fällen entspricht die -Erzählung des dritten Bewerbers um den Dummheitspreis der des dritten -Brahmanen<a name="FNanchor_131_131" id="FNanchor_131_131"></a><a href="#Footnote_131_131" class="fnanchor">131</a>. An die Stelle des fiktiven Gutes, des Grußes, tritt -in der 1. Novelle der 8. Nacht in Straparolas <i>Piacevoli notti</i> ein -wirkliches und zwar ein Kleinod, das von drei Findern dem gehören -soll, der der faulste ist; die Erzählung des dritten bringt dann die -Schweigwette.</p> - -<p>Obwohl das Motiv von dem <em class="gesperrt">Wettstreite der drei Faulen</em> ungeheuer -verbreitet ist<a name="FNanchor_132_132" id="FNanchor_132_132"></a><a href="#Footnote_132_132" class="fnanchor">132</a>, kommt doch die<span class="pagenum"><a name="Page_265" id="Page_265">265</a></span> Schweigwette in den bekannten -Versionen nirgends sonst vor als bei Straparola; in der Form einer -selbständigen Erzählung begegnet sie jedoch außerordentlich häufig. -Siehe darüber Pitrè, III, S. 326 ff. und IV, S. 443, Crane, S. 284 ff. -und 378, Clouston, <i>Noodles</i>, S. 107 ff., Landes, <i>Contes et légendes -annamites</i>, S. 317, Rua a. a. O., Basset in der <i>RTP</i>, XII, S. 412 und -XV, S. 283 ff., Amalfi a. a. O., Bolte, <i>Das Danziger Theater im 16. -und 17. Jahrhundert</i>, Hamburg, 1895, S. 226 ff., Köhler, II, S. 576 -ff., Lidzbarski, S. 179 und 184, dazu Bolte in der <i>Z. f. vgl. Littg.</i>, -N. F., XIII, S. 234, Brie, <i>Eulenspiegel in England</i>, Berlin, 1903, S. -118, Chauvin, VIII, S. 132 und Dähnhardt, <i>Natursagen</i>, Leipzig, 1907 -ff., I, S. 233 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_238" id="Note_238"></a><a href="#Nanchor_238">238.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 176.</p> - -<p>Vgl. die bei Bolte zu Montanus, S. 578 ff. und bei G. Rua, <i>Novelle del -»Mambriano« del Cieco da Ferrara</i>, Torino, 1888, S. 56 ff. angegebenen -Schwänke, die ein deutliches Bild geben, wie beliebt derartige -Erzählungen bei unsern Altvordern waren. Zu der 39. Novelle im <i>Grand -parangon des nouvelles nouvelles</i> von Nicolas de Troyes, Paris, -1869, S. 148 ff.: <i>D’une fille qui ne vouloit point avoir de mary -qui eust genitoires</i>, die Rua zitiert, wäre auf das Gedicht <i>Von dem -striegelein</i> in den von A. v. Keller herausgegebenen <i>Erzählungen aus -altdeutschen Handschriften</i>, Stuttgart, 1855, S. 412 ff. zu verweisen -gewesen.</p> - -<p>Zu der in Diarbekr üblichen Redewendung vgl. folgende Stelle in der -103. Facetie Poggios, zu der die harmlose Erklärung des Sprichworts -<i>Alla barba</i> bei Seb. Pauli, S. 268 ff. nicht recht stimmen will: -Est communis loquendi modus, cum quis ventris crepitum edidit, ut -circumstantes: <i>Ad barbam ejus, qui nihil cuiquam debet</i>, dicant.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_239" id="Note_239"></a><a href="#Nanchor_239">239.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 177.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_240" id="Note_240"></a><a href="#Nanchor_240">240.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 178; Buadem, Nr. 94; Kuka, S. 213 ff.; Serbisch, -S. 84 ff.; Kroatisch, S. 57.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_266" id="Page_266">266</a></span></p> - -<p>Eine Variante steht in der serbischen Ausgabe S. 47 ff.:</p> - -<p>Einmal wollte der Hodscha Nasreddin einen kleinen Tümpel überspringen. -Er nahm einen Anlauf und sprang, kam aber nicht hinüber, sondern fiel -mitten in den Tümpel. »O Jugend, schon bist du vorüber!« seufzte er und -sah sich um. Und als er bemerkte, daß niemand in der Nähe war, fuhr -er fort: »Übrigens habe ich auch in meiner Jugend nie besonders gut -springen können.«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_241" id="Note_241"></a><a href="#Nanchor_241">241.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 179.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_242" id="Note_242"></a><a href="#Nanchor_242">242.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 180; Mardrus, S. 110. Vgl. auch oben Nr. 3.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_243" id="Note_243"></a><a href="#Nanchor_243">243.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 181; Mardrus, S. 110 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_244" id="Note_244"></a><a href="#Nanchor_244">244.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 182; Mardrus, S. 111 (bei der Übertragung -benutzt).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_245" id="Note_245"></a><a href="#Nanchor_245">245.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 183; Mardrus, S. 112 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_246" id="Note_246"></a><a href="#Nanchor_246">246.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 185.</p> - -<p>Dasselbe Motiv kehrt wieder bei Domenichi, 1562, S. 11 ff. (1581, S. -14), im <i>Democritus ridens</i>, S. 220 ff. (Übersetzung nach Domenichi), -in der <i>Arcadia in Brenta</i>, S. 114 ff. (wieder nach Domenichi) und in -<i>Jacke of Dovers Quest of Inquirie</i>, bei Hazlitt, II, S. 342: <i>The -Foole of Winchester</i> (eine Bearbeitung des ersten Teils der Facetie -Domenichis).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_247" id="Note_247"></a><a href="#Nanchor_247">247.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 186.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_248" id="Note_248"></a><a href="#Nanchor_248">248.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 187; Mardrus, S. 115 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_249" id="Note_249"></a><a href="#Nanchor_249">249.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 188.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_250" id="Note_250"></a><a href="#Nanchor_250">250.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 189.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 54.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_251" id="Note_251"></a><a href="#Nanchor_251">251.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 192; Mardrus, S. 113 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_252" id="Note_252"></a><a href="#Nanchor_252">252.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 193.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_267" id="Page_267">267</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_253" id="Note_253"></a><a href="#Nanchor_253">253.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 194.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_254" id="Note_254"></a><a href="#Nanchor_254">254.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 195.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_255" id="Note_255"></a><a href="#Nanchor_255">255.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 197.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_256" id="Note_256"></a><a href="#Nanchor_256">256.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 198; Mardrus, S. 114.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_257" id="Note_257"></a><a href="#Nanchor_257">257.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 199.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_258" id="Note_258"></a><a href="#Nanchor_258">258.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 200.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_259" id="Note_259"></a><a href="#Nanchor_259">259.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 201. Vgl. oben Nr. 63.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_260" id="Note_260"></a><a href="#Nanchor_260">260.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 202.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_261" id="Note_261"></a><a href="#Nanchor_261">261.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 203; Pann, S. 339 ff. Vgl. auch Nr. 290.</p> - -<p>Köhler, I, S. 506; Gazeau, S. 199 ff.; <i>Fourberies</i>, S. 55.</p> - -<p>Die älteste Darstellung der Geschichte von dem <em class="gesperrt">vermeintlich verlorenen -Esel</em> bietet wohl Bar-Hebraeus, der (Budge, S. 145 ff., Nr. 569) -folgendermaßen erzählt:</p> - -<p>Another simpleton, who was a servant, had ten asses which he hired to -certain people, and when they came back to their places he took his -asses and counted them, (and found them to be) ten. Then he mounted one -of them and rode some distance and came back, and as he was going away -he counted those that were before him, and found them (to be) nine; and -he was angry, an alighted and counted them over again, and found them -(to be) ten. And he mounted an ass again, and counted the others and -found them (to be) nine; thereupon he dismounted and counted (them), -and found them (to be) ten. Then he said, »Verily there is a devil with -me, for whenever I mount an ass I lose one of them; therefore I must -not ride lest I lose one altogether.«</p> - -<p>Die älteste abendländische Bearbeitung ist die 55. Facetie Poggios: -<i>Fabula Mancini</i>, auf der wieder eine türkische des 16. Jahrhunderts -beruht, nämlich die 97. der <i>Fables turques</i>, trad. p. J. A. -Decourdemanche, Paris, 1882, S. 199 ff.: <i>Le muletier et sa femme</i>. -Weiter gehören in<span class="pagenum"><a name="Page_268" id="Page_268">268</a></span> diese Verzweigung: Brant, <i>Esopi appologi</i>, Bl. -D<sub>2</sub><sup>a</sup> ff.; Hans Sachs, IV, S. 70 ff.; Schumann, <i>Nachtbüchlein</i>, Nr. -24 (mit Boltes Nachweisungen ebendort, S. 402 ff. und hinter <i>Freys -Gartengesellschaft</i>, S. 282); Montanus, <i>Gartengesellschaft</i>, Nr. 70 -(Boltes Nachweise, S. 610 ff.); <i>Tales and Quicke Answeres</i>, Nr. 60 -bei Hazlitt, I, S. 80 ff.; Lehmann, <i>Exilium melancholiae</i>, E, Nr. 91, -S. 127; <i>Das kurtzweilige Leben von Clement Marott</i> (1. Ausg. 1660), -o. O., 1663, S. 55 ff.; Prym und Socin, <i>Tûr ’Abdîn</i>, II, S. 183 ff.; -Krauss, <i>Zigeunerhumor</i>, S. 202; Roda Roda, S. 209. Eine Anspielung -auf die Geschichte bringt der Schluß des 5. Kap. im 11. Buche des <i>Don -Quixote</i>.</p> - -<p>Nahe verwandt mit dieser Schnurre ist die, wo sich eine Gesellschaft -von Einfaltspinseln, oft nachdem sie ein meistens wirkliches, manchmal -auch nur eingebildetes Wasser durchwatet hat, zählt, ob noch alle da -sind, und wo der <em class="gesperrt">Zählende stets sich selber mitzuzählen vergißt</em>; dazu -vgl. das erste Abenteuer Guru Paramártans (Österley in der <i>Z. f. vgl. -Littg.</i>, I, S. 50 ff. und 55 ff.), das 10. Kapitel der <i>Mery Tales -of the Mad Men of Gotham</i> (Hazlitt, III, S. 12 ff. und Jacobs, <i>More -English Fairy Tales</i>, S. 209 ff.), ferner Campbell, II, S. 391 ff., v. -d. Hagen, <i>Narrenbuch</i>, S. 478 ff., Clouston, <i>Noodles</i>, S. 28 ff. und -32 ff. und Swynnerton, S. 436 ff.</p> - -<p>Bisweilen wird die Zahl dadurch festgestellt, daß die Dummköpfe ihre -Nasen in einen Sandhaufen stecken und dann diese Löcher zählen: -Müllenhoff, S. 94 ff., Nr. 111 = Merkens, I, S. 54 ff., Nr. 70; -Kopisch, <i>Histörchen von den Büsumern</i> in den <i>Gesammelten Werken</i>, -Berlin, 1856, I, S. 280; <i>Am Ur-Quell</i>, II, S. 192; Köhler, I, S. -112 ff.; Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, Nr. 35, S. 58 ff., dazu S. 119. -An die Stelle des Sandhaufens tritt ein Kuhfladen oder etwas noch -unappetitlicheres bei Birlinger, <i>Volksthümliches aus Schwaben</i>, -Freiburg, 1861 ff., I, S. 437 und 461 = Merkens, I, Nr. 7 und 16; De -Colleville et de Zeppelin, <i>Légendes danoises</i>, Nr. 44 in der <i>RTP</i>, -VIII, S. 388 ff.; L. Brueyre in einer Erzählung aus Languedoc in der -<i>RTP</i>, I, S. 335; Ispirescu, S. 105 (<i>Magazin</i>, XCVI, S. 613); Ch. -Beauquier, <i>Blason populaire de la Franche-Comté</i> in der <i>RTP</i>, XI, S. -650. Durch die Weglegung der Mützen geschieht die Zählung bei J. H. -Knowles, <i>Folk-Tales of Kashmir</i>, S. 322 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_269" id="Page_269">269</a></span></p> - -<p>Sehr nahe verwandt ist das Motiv von den <em class="gesperrt">verwechselten Füßen</em>, -manchmal auch Armen: Waldis, <i>Esopus</i>, IV, Nr. 90, v. 50 ff.; -<i>Zimmerische Chronik</i>, I, S. 315; <i>Lalenbuch</i>, Kap. 29, S. 118 ff. -(v. d. Hagen, <i>Narrenbuch</i>, S. 163 ff.); Jacobs, <i>More Celtic Fairy -Tales</i>, London, 1894, S. 104 ff.; Campbell, II, S. 391 ff. und 401 ff.; -Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>, III, S. 136; Georgeakis et -Pineau, <i>Le Folk-lore de Lesbos</i>, S. 116. Das aus den <i>Nugae doctae -Gaudentii Jocosi</i>, Solisbaci, 1713, S. 66 in <i>Am Ur-Quell</i>, IV, S. -181 abgedruckte Stück <i>Pedes baculo percussi</i> ist wörtlich exzerpiert -aus Melanders <i>Jocoseria</i>, I, Nr. 75: <i>De Fatuis quibusdam</i> (Lichae, -1604, S. 71; deutsche Ausgabe Lich, 1605, S. 48, Nr. 50), wo als -Quelle angegeben wird: Musculus in <i>Explicatione Psalmi 9</i>, pag. 92; -gemeint sind damit jedenfalls die <i>Enarrationes in totum Psalterium et -in Esaiam</i>, die zuerst 1551 in Basel erschienen sind. Hieher gehört -schließlich auch Rückerts Gedicht <i>Die Tanzfuhre</i> (<i>Werke</i>, II, S. -57). Vgl. weiter Boltes Nachweisungen zu Schumann, Nr. 8, S. 391 -und bei Frey, S. 279, ferner Keller, <i>Schwaben</i>, S. 144. Bei Knoop, -<i>Volkssagen, Erzählungen</i> usw. <i>aus dem östlichen Hinterpommern</i>, -Posen, 1885, S. 47, Nr. 90 = Merkens, III, S. 33 ff., Nr. 49 ist in den -Schwank auch das Motiv von der <em class="gesperrt">lebenden Kette</em> verwoben; s. dazu oben -S. 242.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_262" id="Note_262"></a><a href="#Nanchor_262">262.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 204.</p> - -<p>Eine serbische Variante haben wir oben zu Nr. 170 mitgeteilt; eine -andere, die weniger Interesse bietet, steht in der serbischen Ausgabe -S. 156 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_263" id="Note_263"></a><a href="#Nanchor_263">263.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 205.</p> - -<p>Vgl. U. Jahn, <i>Schwänke und Schnurren aus Bauern Mund</i>, Berlin, 1890, -S. 106 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_264" id="Note_264"></a><a href="#Nanchor_264">264.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 206; Mardrus, S. 117.</p> - -<p><i>Anthropophyteia</i>, I, S. 94 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_265" id="Note_265"></a><a href="#Nanchor_265">265.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 207; Mardrus, S. 114. Außerdem steht die -Schnurre zum Schlusse der Nr. 74 des Volksbuches, anstatt deren oben -<i>Sottisier</i>, Nr. 244 wiedergegeben ist; ebenso <i>Tréfái</i>, Nr. 74 (und S. -27 ff.) und Griechisch, Nr. 106.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_270" id="Page_270">270</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_266" id="Note_266"></a><a href="#Nanchor_266">266.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 208.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_267" id="Note_267"></a><a href="#Nanchor_267">267.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 209.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_268" id="Note_268"></a><a href="#Nanchor_268">268.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 210.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_269" id="Note_269"></a><a href="#Nanchor_269">269.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 211.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_270" id="Note_270"></a><a href="#Nanchor_270">270.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 212.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_271" id="Note_271"></a><a href="#Nanchor_271">271.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 213.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_272" id="Note_272"></a><a href="#Nanchor_272">272.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 214.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_273" id="Note_273"></a><a href="#Nanchor_273">273.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 215.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_274" id="Note_274"></a><a href="#Nanchor_274">274.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 216; Ethé, S. 250 ff.; Nouri, S. 29 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_275" id="Note_275"></a><a href="#Nanchor_275">275.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 217.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_276" id="Note_276"></a><a href="#Nanchor_276">276.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 218; Mardrus, S. 115.</p> - -<p>Köhler, I, S. 506; <i>Fourberies</i>, S. 56 ff.</p> - -<p>Die Verbreitung dieses Schwankes ist so oft behandelt worden, daß es -wohl überflüssig ist, hier noch einmal darauf einzugehn; bemerkt sei -nur, daß er auch in Indien im Volksmunde lebt (Swynnerton, S. 273).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_277" id="Note_277"></a><a href="#Nanchor_277">277.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 219; <i>Anthropophytheia</i>, V, S. 327 ff.<a name="FNanchor_133_133" id="FNanchor_133_133"></a><a href="#Footnote_133_133" class="fnanchor">133</a></p> - -<p>Dem Motive von dem <em class="gesperrt">Fleischverkaufe an die Hunde</em> werden wir unten bei -Nr. 412 noch einmal begegnen; festgestellt sei hier nur, daß es in der -Form, die in diesem Schwanke vorliegt, eigentlich nur eine Variante -zu dem unten zur Nr. 407 behandelten Motive ist. Ähnliches wird bei -Haltrich, S. 226 ff. erzählt.</p> - -<p>Eigentümlich ist eine arabische Überlieferung aus Algier, die bei -Pharaon, S. 174 ff. erzählt wird: <em class="gesperrt">Si Dscheha</em> wird von seiner Mutter -auf den Markt geschickt, um einen Hammel zu kaufen; er soll aber einen -wählen, der nicht mehr gehn kann. Anstatt nun einen zu<span class="pagenum"><a name="Page_271" id="Page_271">271</a></span> kaufen, bei -dem das wegen seines Fetts zutrifft, bringt er einen heim, der vor -Schwäche nicht mehr gehn kann. Dscheha schlachtet ihn und breitet die -Fleischstücke auf einem Brette aus. Als es Nacht wird, ohne daß sich -jemand um ihn und seine Ware gekümmert hätte, verkauft er sie an eine -schwarze Hündin, der er sagt, er werde wegen der Bezahlung mit ihr zu -ihrem Herrn gehn. Er verfolgt auch die Hündin und stürzt hinter ihr in -ein Haus mit dem Rufe: »Gebt mir mein Geld!« Die Herrin dieses Hauses -ist eben mit einem Nachbar mitten in einer galanten Unterhaltung, und -dieser Nachbar wirft Si Dscheha, den er für einen Gläubiger der Dame -hält, seine Börse zu. Kaum hat Dscheha das Geld genommen, als die -schwarze Sklavin der Dame meldet, daß ihr Gatte heimkommt. Nun muß -sich der Geliebte unten, Si Dscheha oben in dem Bette verstecken. Der -Gatte teilt seiner Frau mit, daß er verreisen müsse, und sagt, die -Hände zum Himmel erhebend: »Ich empfehle dich dem da oben.« Da hebt Si -Dscheha den Vorhang und ruft: »Herr, ich habe mit deiner Frau nichts -zu schaffen; empfiehl sie lieber dem unten: ich bin nur um mein Geld -hergekommen.« Damit entflieht er in der allgemeinen Verwirrung.<a name="FNanchor_134_134" id="FNanchor_134_134"></a><a href="#Footnote_134_134" class="fnanchor">134</a></p> - -<p>Ganz auffallend stimmt mit dieser Geschichte die 30. Novelle Morlinis -überein; ja sogar der Zug von dem Fleischverkaufe an einen Hund ist -rudimentär erhalten. Den Übergang zu einer Erzählung in <i>Tausend und -einer Nacht</i> (übertragen von Henning, XXIII, S. 222 ff.) stellt die -unten als Nr. 386 wiedergegebene Geschichte aus Tunis dar.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_278" id="Note_278"></a><a href="#Nanchor_278">278.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 220; sehr ähnlich Serbisch, S. 108.</p> - -<p>Vgl. Nr. 43 und Nr. 299.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_279" id="Note_279"></a><a href="#Nanchor_279">279.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 221.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_280" id="Note_280"></a><a href="#Nanchor_280">280.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 222; vgl. die als Nr. 428 mitgeteilte -Giufágeschichte samt den Anmerkungen dazu.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_272" id="Page_272">272</a></span></p> - -<p>Köhler, I, S. 507; <i>Fourberies</i>, S. 57 ff.</p> - -<p>Weitere Nachweise findet man bei Chauvin, II, S. 118, Nr. 99 und 100, -bei Rittershaus, S. 349 ff. (dazu S. 357), im <i>Archiv für slavische -Philologie</i>, XXIX, S. 451 und bei Wesselski, <i>Die Novellen Morlinis</i>, -S. 278 ff. Dazu sind noch zu nennen Dschelaleddin Rumi, <i>Mesnewi</i>, zit. -Ausg. S. 85 ff.; E. B. Cowell, <i>The Jâtaka or stories of the Buddha’s -former births</i>, Cambridge, 1895 ff., I, S. 116 ff.: <i>Makasa-Jâtaka</i> und -S. 117 ff.; <i>Rohinî-Jâtaka</i>; Chavanne, <i>Fables et contes de l’Inde</i>, -S. 91, Nr. 4 und S. 92 ff., Nr. 5; Swynnerton, S. 437; Aurbacher, -<i>Volksbüchlein</i>, II, S. 141 ff.; Roda Roda, S. 158 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_281" id="Note_281"></a><a href="#Nanchor_281">281.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 223.</p> - -<p>Das <em class="gesperrt">Heimschicken von Tieren oder Dingen</em> ist ein in den -Volksüberlieferungen außerordentlich häufiger Zug: Um einen Dreifuß -handelt es sich in den folgenden Versionen: <i>Mery Tales of the Mad Men -of Gotham</i>, Nr. 5 (Hazlitt, III, S. 8; Clouston, <i>Noodles</i>, S. 36 ff.); -Montanus, <i>Gartengesellschaft</i>, Nr. 4 (Noten, S. 591); Cosquin, <i>Contes -populaires de Lorraine</i>, Paris, 1886, II, S. 178 und 179 ff.; Sébillot, -<i>Littérature orale de la Haute-Bretagne</i>, Paris, 1881, S. 98; Derselbe, -<i>Contes de la Haute-Bretagne</i>, Nr. 13; <i>Jean le Fou</i> in der <i>RTP</i>, XI, -S. 439 ff.; L. Morin, <i>Contes Troyens</i>, Nr. 2; <i>Jean-Bête</i>, ebendort, -S. 460 ff.; Carnoy, <i>Littérature orale de la Picardie</i>, S. 179 ff. Um -Käse: <i>Mad Men of Gotham</i>, Nr. 4 (Hazlitt, III, S. 6 ff.; Jacobs, <i>More -English Fairy Tales</i>, S. 206 ff.; Clouston, <i>Noodles</i>, S. 34 ff.); -Campbell, II, S. 399, Nr. 8; Grimm, <i>KHM</i>, Nr. 59. Um ein Spinnrad: -Campbell, II, S. 398 ff. Um ein Schwein: Sébillot, <i>Littérature orale -de la Haute-Bretagne</i>, S. 92 und 98. Um ein Kalb: Grimm, <i>KHM</i>, Nr. 61. -Bei Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, S. 188 schickt Giucca Mehl mit -dem Winde heim. Verwandt ist auch eine Schnurre der <i>Contes du Sieur -Gaulard</i>, S. 223 ff., wo ein Diener ein Pferd als Wegweiser erhält.</p> - -<p>Ein Gegenstück zu dem Schlusse dieser Facetie, der identisch ist mit -der Nr. 61, bietet der als Nr. 490 mitgeteilte Schwank, wo Nasreddin -dem Esel, auf dem er reitet, eine Last abnimmt und sich selber auflädt, -damit sie der Esel nicht zu tragen brauche.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_273" id="Page_273">273</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_282" id="Note_282"></a><a href="#Nanchor_282">282.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 224.</p> - -<p>Vgl. Nr. 142; Basset, <i>Loqmân berbère</i>, S. 80 ff.; Chauvin, III, S. 31, -Nr. 17.</p> - -<p>Bronner, <i>Schelmen-Büchlein</i>, S. 29 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_283" id="Note_283"></a><a href="#Nanchor_283">283.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 225.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_284" id="Note_284"></a><a href="#Nanchor_284">284.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 226.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_285" id="Note_285"></a><a href="#Nanchor_285">285.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 228; <i>Nawadir</i>, S. 15 (hier ist Dschoha der -leidende Teil).</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 59; den dort zitierten Schwank aus dem <i>Mustatraf</i> von -al Abschihi hat Basset in der <i>RTP</i>, XIII, S. 478 übertragen.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_286" id="Note_286"></a><a href="#Nanchor_286">286.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 231.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_287" id="Note_287"></a><a href="#Nanchor_287">287.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 232.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_288" id="Note_288"></a><a href="#Nanchor_288">288.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 233.</p> - -<p>Vgl. Nr. 38.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_289" id="Note_289"></a><a href="#Nanchor_289">289.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 234.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_290" id="Note_290"></a><a href="#Nanchor_290">290.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 236.</p> - -<p>Vgl. Nr. 261.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_291" id="Note_291"></a><a href="#Nanchor_291">291.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 238.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_292" id="Note_292"></a><a href="#Nanchor_292">292.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 239.</p> - -<p><i>Anthropophytheia</i>, I, S. 179 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_293" id="Note_293"></a><a href="#Nanchor_293">293.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 242.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 60 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_294" id="Note_294"></a><a href="#Nanchor_294">294.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 246.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_295" id="Note_295"></a><a href="#Nanchor_295">295.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 248.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_296" id="Note_296"></a><a href="#Nanchor_296">296.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 249.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_297" id="Note_297"></a><a href="#Nanchor_297">297.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 250.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_274" id="Page_274">274</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_298" id="Note_298"></a><a href="#Nanchor_298">298.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 253; vgl. Buadem, Nr. 167.</p> - -<p>-Das sich nicht erkennen wegen einer äußerlichen Veränderung-, ein Zug, -auf den schon oben in der Anmerkung zu Nr. 43 einigermaßen eingegangen -worden ist, findet sich schon im <i>Philogelos</i>, S. 17 ff., Nr. 56 in -einer Darstellung, die dem in Rede stehenden Schwanke auffallend ähnelt:</p> - -<p>Σχολαστικὸς καὶ φαλακρὸς καὶ κουρεὺς συνοδεύοντες καὶ -ἔν τινι ἐρημιᾳ μείναντες, συνέθεντο πρὸς τέσσαρας ὥρας ἀγρυπνῆσαι -καὶ τὰ σκεύη ἕκαστος τηρῆσαι. ὡς δὲ ἔλαχε τῷ -κουρεῖ πρώτῳ φυλάξαι, μετεωρισθῆναι θέλων τὸν σχολαστικὸν -καθεύδοντα ἔξυρε καὶ τῶν ὡρῶν πληρωθεισῶν διύπνισεν. ὁ δὲ -σχολαστικὸς ψήχων ὡς ἀπὸ ὕπνου τὴν κεφαλὴν καὶ εὑρὼν -ἑαυτὸν ψιλόν, μέγα κάθαρμα, φησίν, ὁ κουρεύς· πλανηθεὶς -γὰρ ἀντ’ ἐμοῦ τὸν φαλακρὸν ἐξύπνισεν</p> - -<p>Eine moderne Variante dieser Facetie steht bei Merkens, S. 129 ff., Nr. -138.</p> - -<p>Eine Schnurre von dem Narren Lobelin, der sich im neuen Kleide nicht -kennt, habe ich im <i>Mönchslatein</i>, S. 193, Nr. 152 nach der <i>Mensa -philosophica</i> übersetzt.</p> - -<p>Wichtig ist ein englisches Kinderlied von einer Frau, die sich nicht -mehr kennt, als ihr im Schlafe die Röcke abgeschnitten worden sind -(Jacobs, <i>More English Fairy Tales</i>, S. 59 ff.; <i>Lawkamercyme</i> und die -Noten auf S. 226; Campbell, II, S. 397; <i>Archivio</i>, IX, S. 437 ff.); -hierzu vergleiche man den Schluß der Nr. 34 und 59 der Grimmschen -<i>KHM</i>, Haltrich, S. 252 ff., Asbjörnsen, <i>Fairy Tales from the Far -North</i>, transl. by H. L. Braekstad, London, 1897, S. 69 ff., Franco, -<i>Rose e spine</i>, Monteleone, 1889, S. VIII (zit. im <i>Archivio</i>, IX, S. -118 ff.), Rittershaus, S. 354, <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XIX, -S. 256 und XXI, S. 283 ff. und Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 14 ff., -Nr. 15 mit den Nachweisungen auf S. 112. Interessant ist noch eine -Notiz von Loys Brueyre in der <i>RTP</i>, II, S. 297, die den Zusammenhang -einer Farce des Palais Royal mit der 14. der <i>Facéties normandes</i> von -V. Brunet: <i>Le Sourdin et le nègre</i> (<i>RTP</i>, II, S. 213) und damit auch -mit unserm Stoffe überhaupt feststellt.</p> - -<p>Verwandt ist das in Rede stehende Motiv mit dem Zuge, daß einem -Einfaltspinsel eingeredet wird, er sei ein anderer, das wieder dem -Motiv von dem Dummkopf nahe steht, der zu dem Glauben, er sei tot, -gebracht wird,<span class="pagenum"><a name="Page_275" id="Page_275">275</a></span> worüber schon zur Genüge gehandelt worden ist. -Potenziert ist der erstgenannte Zug, dessen bekannteste Bearbeitung die -<i>Novella del Grasso legnajuolo</i> ist, in der <i>Trinuzia</i> Firenzuolas, wo -der »dottore sciocco« Messer Rovina am Schlusse der 1. Szene des 5. -Aktes seine Erlebnisse also zusammenfaßt (<i>Opere</i>, Milano, 1802, V, S. -92):</p> - -<p>I’ vo’ veder, se da me a me i’ mi sapessi ritrovare: i’ ero Messer -Rovina, e fu’ per diventar un altro: poi mi vestì a uso di donna, e non -diventai donna; ch’ i’ pisciai pur come gli uomini: poi fu’ preso co’ -panni del Golpe, e non diventai Golpe; che s’ i’ fussi diventato, i -birri m’ arebbon ritenuto: andai dipoi in piazza e trovai il Dormi, e -non fu più Messer Rovina: e’ bisogno adunque ch’ i’ mi perdessi per la -via.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_299" id="Note_299"></a><a href="#Nanchor_299">299.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 254.</p> - -<p>Vgl. Pauli, <i>Schimpf und Ernst</i>, Nr. 97, S. 74 und 484; Arlotto, Fac. -54, I, S. 133 und 213 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_300" id="Note_300"></a><a href="#Nanchor_300">300.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 256; vgl. Nr. 302.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_301" id="Note_301"></a><a href="#Nanchor_301">301.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 257.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_302" id="Note_302"></a><a href="#Nanchor_302">302.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 261; vgl. Nr. 300.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_303" id="Note_303"></a><a href="#Nanchor_303">303.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 263.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_304" id="Note_304"></a><a href="#Nanchor_304">304.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 265.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_305" id="Note_305"></a><a href="#Nanchor_305">305.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 269.</p> - -<p>Köhler, I, S. 507; <i>Fourberies</i>, S. 63.</p> - -<p><span class="gesperrt">Der Schüler aus dem Paradies</span>: Zu diesem Schwanke vgl. die von mir -zu Bebel, II, Nr. 50, Bd. I, S. 189 angegebene Literatur und davon -hauptsächlich Boltes Noten zu Frey, Nr. 61 und Wickram, Nr. 107, -ferner Köhler, I, S. 383 ff. Zu den an diesen Orten beigebrachten -Nachweisungen kommen noch: <i>Pasquil’s Jests with the Merriments of -Mother Bunch</i>, London, o. J., bei Ashton, S. 168 ff. (nicht in Hazlitts -Neudruck); Filleul Pétigny, <i>Contes de la Beauce et du Perche</i>, Nr. 16 -in der <i>RTP</i>, XIII, S. 634 ff.; Kerbeuzec, <i>Contes et légendes de la -Haute<span class="pagenum"><a name="Page_276" id="Page_276">276</a></span>Bretagne</i>, Nr. 92, ebendort, XXIII, S. 341; Ilg, II, S. 30 ff., -Nr. 88; Rittershaus, S. 352 ff.; Busch, <i>Ut ôler Welt</i>, S. 82 ff., Nr. -33; Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, S. 25 ff. und 68 ff., Nr. 22 und 41, -Noten S. 113 und 120.</p> - -<p>Zu dem Schlusse vom <em class="gesperrt">getäuschten Verfolger</em> vgl. Schumann, -<i>Nachtbüchlein</i>, S. 288 ff. zu Nr. 46, P. Sébillot, <i>Contes de la -Haute-Bretagne</i>, Nr. 1 in der <i>RTP</i>, XI, S. 299 ff. und Krauss, <i>Sagen -und Märchen der Südslaven</i>, II, S. 249.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_306" id="Note_306"></a><a href="#Nanchor_306">306.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 270.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_307" id="Note_307"></a><a href="#Nanchor_307">307.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 271.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_308" id="Note_308"></a><a href="#Nanchor_308">308.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 272.</p> - -<p>Vgl. oben Nr. 36.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_309" id="Note_309"></a><a href="#Nanchor_309">309.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 273; Roda Roda, S. 125. Vgl. unten Nr. 488.</p> - -<p>Kuka, S. 80; Ispirescu, S. 110 (<i>Magazin</i>, XCVI, S. 614).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_310" id="Note_310"></a><a href="#Nanchor_310">310.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 274.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_311" id="Note_311"></a><a href="#Nanchor_311">311.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 275.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 63 ff.</p> - -<p>Zu dieser Fassung des Motives vom <em class="gesperrt">verkannten Spiegelbilde</em>, dem wir -schon oben bei Nr. 165 begegnet sind, bietet Bar-Hebraeus, S. 148, Nr. -583 eine Parallele:</p> - -<p>Another simpleton looked into a vessel of water, and he went and said -to his mother, »There is a thief in the vessel.« And when his mother -came and had looked in also she saw her own face in the water by the -side of that of her son. And she said to her son, »Verily it is a -thief, and there is, besides, a whore with this cursed fellow; stand -thou here that they may not come out and escape until I can call the -neighbours.«</p> - -<p>Witziger ist folgende persische Geschichte (Kuka, S. 175):</p> - -<p>A boy saw his own image while looking into a well. He immediately ran -to his mother and said, »Mother, come with me; there is a thief in the -well.« The mother came<span class="pagenum"><a name="Page_277" id="Page_277">277</a></span> to the well, and looking into it observed, »By -God! thou art right: and look, there is an old hag, too, with him.«</p> - -<p>In der 33. Facetie des <i>Philogelos</i> hält der Beschauer sein Bild, das -sich im Brunnen spiegelt, für den Hausherrn des Brunnens; dazu bietet -Kuka, S. 187, Nr. 99 eine Parallele. Swynnerton, Nr. 11 (S. 153) ähnelt -wieder der Version von Bar-Hebraeus, zu der auch noch Alice Fermé, -<i>Contes recueillis en Tunis</i>, Nr. 1: <i>La bonne femme sotte</i> in der -<i>RTP</i>, VIII, S. 28 zu vergleichen ist.</p> - -<p>Eine merkwürdige Modernisierung hat die Schnurre in den <i>Contes du -Sieur Gaulard</i>, S. 233 erfahren:</p> - -<p>»Or comme il (le Sieur Gaulard) entendit dire qu’on auoit mis -rafraischir vne bouteille de vin dans vn puits, il fut curieux d’y -aller regarder: apperceuant son ombre dans l’eau, qui le representoit, -il appella ses compagnons, et leur dit: Helas, Messieurs, venez viste -m’aider à retirer nostre vin, car il y a là bas des Antipodes, qui -boiront tout nostre vin, si nous n’y mettons ordre. Il auoit peur -que son ombre ne beust son vin sans luy: ou bien il pensoit que les -Antipodes habitassent dans des puits.</p> - -<p>Deutsch steht dieser Schwank im <i>Exilium melancholiae</i>, S, Nr. 16, -S. 383, früher aber schon bei Lundorf, <i>Wißbadisch Wisenbrünlein</i> -(I), Franckfurt, 1610, S. 168 ff. als Historia 79: <i>Von einem der -sich vor den Antipodibus förchtete</i>; Lundorf gibt als Quelle das 1602 -erschienene <i>Convivium evangelicum</i> von Christophorus Marianus an. -Augenscheinlich nach Tabourot erzählt d’Ouville, II, S. 299 ff. Vgl. -noch die oben S. 264 in der Fußnote erwähnte Erzählung Abu Madjans.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_312" id="Note_312"></a><a href="#Nanchor_312">312.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 276.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_313" id="Note_313"></a><a href="#Nanchor_313">313.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 277.</p> - -<p>Schier dieselbe Geschichte erzählt schon die 208. Novelle Sacchettis, -deren Argument lautet: <i>Mauro pescatore da Cività nuova, recando -granchi marini, gli mette nella rete sul letto; escene uno fuori -la notte, e piglia la donna nel luogo della vergogna, e Mauro, -soccorrendo co’ denti, è preso dal granchio per la bocca; e quello, -che ne seguita.</i> An französischen Bearbeitungen seien genannt Bouchet, -<i>Les Serées</i>, l. I, s. 6 (éd. C. E. Roybet, Paris, 1873 ff., II, S. -36 ff.), Beroalde de Verville, <i>Le Moyen de parvenir<span class="pagenum"><a name="Page_278" id="Page_278">278</a></span></i>, c. 49 (éd. -P. L. Jacob, Paris, 1841, S. 169 ff.) und ein Gedicht <i>Le cancre de -mer</i> von Epiphane Sidredoulx in den <i>Contes en vers imités du Moyen de -parvenir</i>, Paris, 1874, S. 99 ff. Ein lateinisches Gedicht von Bernard -de La Monnoye und ein französisches des Abbé Bretin zitiert Francia, S. -281 ff. Eine serbische und eine bosnische Variante, die unserer Fassung -sehr nahe stehn, bringt die <i>Anthropophyteia</i>, I, S. 151 ff. und 152 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_314" id="Note_314"></a><a href="#Nanchor_314">314.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 278; Buadem, Nr. 146.</p> - -<p>Vgl. meine Nachweisungen zur 216. Facetie Arlottos, II, S. 267 und Ilg, -II, S. 99, Nr. 111.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_315" id="Note_315"></a><a href="#Nanchor_315">315.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 280.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_316" id="Note_316"></a><a href="#Nanchor_316">316.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 282.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_317" id="Note_317"></a><a href="#Nanchor_317">317.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 283.</p> - -<p>Zu dem ersten Teile vergleiche Poggius, Fac. 5: <i>De homine insulso -qui existimavit duos cunnos in uxore</i>, M. Lindener, <i>Katzipori</i>, -Nr. 31, hg. von Lichtenstein, Tübingen, 1883, S. 91 ff., Costo, <i>Il -Fuggilozio</i>, g. II: <i>Vn pazzo giouane non vuol moglie, se non troua -vna donna con due cotali</i> etc., zit. Ausg., S. 73 ff., Hermotimus, -<i>Additamenta</i>, S. 280 ff.: <i>De Rustico existimante Vxorem suam duos -cunnos habere</i> und Reinisch, <i>Die ’Afar-Sprache</i>, Wien, 1885, I, S. 41 -ff.</p> - -<p>Eine Parallele zum zweiten Teile ist die 34. Novelle im <i>Heptaméron</i>, -bearbeitet bei d’Ouville, I, S. 83 ff.: <i>De deux cordeliers</i> = <i>Les -Récréations françoises</i>, Utopie, 1681, I, S. 58 ff. Weitere Nachweise -gibt Bolte in seiner Ausgabe von Wickrams <i>Rollwagenbüchlein</i>, S. 379, -wozu noch Monnier, S. 354 ff. und zwei sehr an den von dem Hodscha -erzählten Schwank gemahnende Stücke in der <i>Anthropophytheia</i>, II, S. -430 ff. und 433 ff. zu nennen sind.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_318" id="Note_318"></a><a href="#Nanchor_318">318.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 284.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_319" id="Note_319"></a><a href="#Nanchor_319">319.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 285.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_320" id="Note_320"></a><a href="#Nanchor_320">320.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 286; Mardrus, S. 111 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_279" id="Page_279">279</a></span></p> - -<p class="tb"><a name="Note_321" id="Note_321"></a><a href="#Nanchor_321">321.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 287; Mardrus, S. 112 (mit anderm Schlusse).</p> - -<p>Außer der modernen serbischen Variante aus Südungarn in der -<i>Anthropophyteia</i>, V, S. 335 ff. ist noch bemerkenswert eine alte -spanische bei J. de Timoneda, <i>Sobremesa y alivio de caminantes</i>, p. I, -c. 65 (<i>Biblioteca des autores españoles</i>, III, S. 174):</p> - -<p>Un caminante entró en una viña por comer uvas. Estándolas comiendo -vino la guarda, y pidióle prenda. Respondió el caminante: »hermano, -yo no soy entrado aquí para comer, sino para cagar.« Dijo la guarda: -»pues mostrad dónde habeis cagado.« Cansadas los dos de ir por la viña, -encontraron con un depósito de buey; dijo el caminante: »heis aquí -dónde cagué.« Respondió la guarda: »no es verdad, porque esa mierda es -de buey.« Dijo el caminante: »I fuerte cosa es! Si quiero cagar mierda -de buey, ¿vedármelo heis?«</p> - -<p class="tb"><a name="Note_322" id="Note_322"></a><a href="#Nanchor_322">322.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 288.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_323" id="Note_323"></a><a href="#Nanchor_323">323.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 289.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_324" id="Note_324"></a><a href="#Nanchor_324">324.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 291.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_325" id="Note_325"></a><a href="#Nanchor_325">325.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 292.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_326" id="Note_326"></a><a href="#Nanchor_326">326.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 293; <i>Nawadir</i>, S. 35; s. oben die Anmerkung zu -Nr. 152.</p> - -<p>Köhler, I, S. 504.</p> - -<p>Eine fast identische Geschichte steht in den <i>Vierzig Vezieren</i> -(Behrnauer, S. 150); eine hübsche Variante hat al Abschihis <i>Mustatraf</i> -(Basset in der <i>RTP</i>, XIII, S. 492).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_327" id="Note_327"></a><a href="#Nanchor_327">327.</a> <i>Sottisier</i>, Nr. 294; Goethe, <i>West-östlicher Diwan</i> (<i>Sämtliche -Werke</i>, hg. v. L. Geiger, V, S. 171); Ethé, S. 244 ff.; Nouri, S. 112 -ff.; Mardrus, S. 109 ff.</p> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_280" id="Page_280">280</a></span></p> - -<h3>3. Angeblich historisches</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_328" id="Note_328"></a><a href="#Nanchor_328">328.</a> Cantimir, I, 166 ff.; De la Croix, I, S. 154; Flögel, S. 178 ff.; -Hammer, I, S. 630; Doran, S. 74 ff.; <i>Tréfái</i>, S. 7 ff.</p> - -<p>Vgl. zu diesem außerordentlich verbreiteten Schwanke meine Noten bei -Bebel, I, S. 190 ff., ferner Francia, S. 109 ff.; Basset, <i>Nouveaux -contes berbères</i>, Paris, 1897, S. 354 ff.; Basset in der <i>RTP</i>, XII, -S. 675 ff.; Katona, <i>Temesvári Pelbárt peldái</i>, Pest, 1902, S. 39; -Chauvin, V, S. 282; <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XIX, S. 256, -XXI, S. 288 und 295. Nachzutragen sind noch: <i>Histoire littéraire de la -France</i>, XXIV, S. 509; Eyering, <i>Proverbiorum copia</i>, I, S. 527 ff.; -Sagredo, <i>L’Arcadia in Brenta</i>, S. 383; Baraton, <i>Poesies</i>, S. 239 ff.; -Krauss, <i>Sagen und Märchen der Südslaven</i>, I, S. 246 ff.; Monnier, S. -235 ff.; P. E. Guarnerio im <i>Archivio</i>, II, S. 499 ff.; Harsdörfer, -<i>Ars apophtegmatica</i>, S. 625 ff., Nr. 2980; Busch, <i>Ut ôler Welt</i>, S. -36 ff., Nr. 17; Roda Roda, S. 249 ff. (kombiniert mit Buadem, Nr. 2 = -Serbisch, S. 51 ff. und Kroatisch, S. 29 ff.).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_329" id="Note_329"></a><a href="#Nanchor_329">329.</a> Cantimir, I, 167 ff.; Hammer, I, S. 625; <i>Tréfái</i>, S. 8 ff.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_330" id="Note_330"></a><a href="#Nanchor_330">330.</a> De la Croix, I, S. 150 ff.; Flögel, S. 177 ff.; Doran S. 74; Nick, -I, S. 149.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_331" id="Note_331"></a><a href="#Nanchor_331">331.</a> Flögel, S. 179; Nick, I, S. 151 ff.</p> - -<p>Flögel gibt keine Quelle an, und bei den sonst von ihm benützten -Autoren ist die Geschichte nicht zu finden; wohl aber steht sie, -allerdings nicht von Nasreddin, schon im <i>Democritus ridens</i>, S. 232 -ff.:</p> - -<p>Bajasites I. Turcorum tyrannus (et talis proprie fuit) utebatur quodam -aethiope apud Indos nato familiarissime et suavissime; eumque ob -facetias et lepores plurimum diligebat. Accidit aliquando ut Bajasites -castra metatus in planitie tentorium figi juberet ad arborem quamdam -sublimem. Hanc intuens, »Bre Areb,« inquit (hoc est, »Heus aethiops«) -»si me amas, in hujus arboris verticem conscende.« Statim aethiops, -exutis vestibus, paret et scandit. Ad fastigium ubi pervenerat, -Bajasites mandat Solachiis (satellites sunt, qui circa Sultanum -equitantem in albis subuculis cursitare solent) ut admotis securibus<span class="pagenum"><a name="Page_281" id="Page_281">281</a></span> -mox arborem continuis ictibus dejiciant et prosternant. Quibus strenue -heri imperium exsequentibus, aethiops, arbore prope tota jam resecta, -anxius et praecipitio proximus Sultani Consiliarios infra arborem -stantes obtestatur, ut apud Bajasitem intercederent et vitae gratiam -impetrarent. Sed frustra eorum sollicitabat intercessionem, qui nec -prodire in conspectum Bajasitis, ne dum unico verbulo eum compellare -audebant. Aethiops itaque consilio ex tempore et re nata capto, -stratagemate extremum vitae periculum antevertit, et subito solutis -feminalibus seu subligaculis, ventris sordes, quas ipse timor non parum -propellebat, excernit in satellites, qui arborem secabant. Hisce vero -ad tam inopinam sordium grandinem ab opere diffugientibus, aethiops ex -arbore se dimittit, et appellatis Sultani Consiliariis, qui spectaculo -praesentes adstabant, »Utinam Consiliariis vestris similibus idem hoc -usu veniat,« inquit, »ut conspurcentur! quorum verba tantum non valent -quantum meae sordes.« Proverbio dicuntur, Turdi malum sibi cacare; at -hic sibi salutem. Tanti est a se ipso et consilium et opem petere.</p> - -<hr /> -<p><span class="pagenum"><a name="Page_282" id="Page_282">282</a></span></p> - -<h3>4. Moderne Volkserzählungen aus Nasreddins Heimat</h3> - -<p class="tb"><a name="Note_332" id="Note_332"></a><a href="#Nanchor_332">332.</a> <i>Tréfái</i>, Nr. 7.</p> - -<p>Vgl. unten die zwei serbischen Schwänke, Nr. 479 und 482.</p> - -<p>Dasselbe Motiv, <em class="gesperrt">der Lehrer, der nicht lesen kann</em>, ist auch in einem -Schwanke in <i>Tausend und einer Nacht</i> verarbeitet (Hennig, VIII, S. 80 -ff.); vgl. auch Basset im <i>Keleti szemle</i>, I, S. 222, Nr. 13.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_333" id="Note_333"></a><a href="#Nanchor_333">333.</a> <i>Tréfái</i>, Nr. 129 (und S. 29); Buadem, Nr. 97; <i>Nawadir</i>, S. 3; -Serbisch, S. 86.</p> - -<p>Basset im <i>Keleti szemle</i>, I, S. 222, Nr. 10 (aus dem <i>Nuzhat al -udaba</i>).</p> - -<p class="tb"><a name="Note_334" id="Note_334"></a><a href="#Nanchor_334">334.</a> <i>Tréfái</i>, Nr. 130; <i>Nawadir</i>, S. 3.</p> - -<p>Die Schnurre steht schon bei Bar-Hebraeus, S. 154 ff., Nr. 619: -Everything is beautiful in it except the latrine, which had one fault: -its door is so narrow that a table will not go trough it.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_335" id="Note_335"></a><a href="#Nanchor_335">335.</a> <i>Tréfái</i>, Nr. 133; Buadem, Nr. 110; <i>Nawadir</i>, S. 18; Serbisch, S. -91; Kroatisch, S. 60.</p> - -<p>Bar-Hebraeus, S. 162, Nr. 647.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_336" id="Note_336"></a><a href="#Nanchor_336">336.</a> <i>Tréfái</i>, Nr. 134; Buadem, Nr. 117; <i>Nawadir</i>, S. 40; Serbisch, S. -93; Kroatisch, S. 61.</p> - -<p>Bar-Hebraeus, S. 150, Nr. 595.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_337" id="Note_337"></a><a href="#Nanchor_337">337.</a> <i>Tréfái</i>, Nr. 135 (und S. 29); Buadem, Nr. 118; <i>Nawadir</i>, S. 40; -Serbisch, S. 93; Kroatisch, S. 61.</p> - -<p><i>Fourberies</i>, S. 70.</p> - -<p>Dschami, <i>Bäharistan</i>, zit. Ausg., S. 83; Galland, S. 44; Kuka, S. 153, -Nr. 7.</p> - -<p class="tb"><a name="Note_338" id="Note_338"></a><a href="#Nanchor_338">338.</a> <i>Tréfái</i>, Nr. 136.</p> - -<hr /> - -<h2>FUSSNOTEN</h2> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_1_1" id="Footnote_1_1"></a><a href="#FNanchor_1_1"><span class="label">1</span></a> <i>Kathá Sarit Ságara</i>, ed. by Tawney, Calcutta, 1880 ff., II, S. 58: -There was once a foolish man, who was poor and had many sons. When one -of his sons died, he killed another, saying, How could this child go -such a long journey alone? So he was banished by the people, as being a -fool and a criminal. Thus a fool is as void of sense and discernment as -an animal.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_2_2" id="Footnote_2_2"></a><a href="#FNanchor_2_2"><span class="label">2</span></a> Wesselski, <i>Die Schwänke und Schnarren des Pfarrers Arlotto</i> (= Bd. -I und II <i>der Narren, Gaukler und Volkslieblinge</i>), II, S. 51 ff. und -222 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_3_3" id="Footnote_3_3"></a><a href="#FNanchor_3_3"><span class="label">3</span></a> <i>Geschichte des osmanischen Reiches</i>, deutsch von Schulz, -Frankfurt, 1769 ff., I, S. 150 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_4_4" id="Footnote_4_4"></a><a href="#FNanchor_4_4"><span class="label">4</span></a> <i>Geschichte der Hofnarren</i>, Liegnitz und Leipzig, 1789, S. 176 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_5_5" id="Footnote_5_5"></a><a href="#FNanchor_5_5"><span class="label">5</span></a> <i>Histoire de l’empire othoman</i>, traduit par De Joncquieres, Paris, -1743 ff., I, S. 164 ff.; die im folgenden angezogene Stelle ist unten -S. 227 abgedruckt.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_6_6" id="Footnote_6_6"></a><a href="#FNanchor_6_6"><span class="label">6</span></a> <i>Sottisier de Nasr-Eddin-Hodja</i>, Bruxelles, 1878; vgl. unten S. 201 -ff. Eine ältere Handschrift, die schon 1625 im Besitze eines Europäers -war, wird in Leiden aufbewahrt; darüber und über andere Handschriften -vgl. Horn im <i>Keleti szemle</i>, I, S. 67 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_7_7" id="Footnote_7_7"></a><a href="#FNanchor_7_7"><span class="label">7</span></a> <i>Naszreddin hodsa tréfái</i>, Budapest, 1899, S. 3; leider nennt Kúnos -seine Quelle nicht.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_8_8" id="Footnote_8_8"></a><a href="#FNanchor_8_8"><span class="label">8</span></a> Meherjibhai Nosherwanji Kuka, <i>The Wit and Humour of the Persians</i>, -Bombay, 1894, S. 3 ff. Die Erzählung, deren Verfasser usw. Kuka eben -so wenig wie bei den andern Stücken nennt, die sein Buch bringt, -lautet: Nasreddin, ein Häuptling des Stammes von Kebud-Dschamah, hatte -sich den Unwillen des Schahs Takasch zugezogen, und dieser schickte -einen Mann, um ihn zu töten und ihm sein Haupt zu bringen; Nasreddin -aber vermochte den Abgesandten, ihn lebendig an den Hof des Schahs zu -bringen. Als der Schah Nasreddin am Leben vor sich sah, wollte er seine -Wut an seinem Abgesandten auslassen, aber Nasreddin redete den Schah -mit den folgenden Versen an, und die gefielen dem Schah so gut, daß er -ihm nicht nur das Leben schenkte, sondern ihn auch umarmte und zu einem -hohen Würdenträger machte: »Der Staub deiner Fußtapfen ist eine Salbe -für die Augen meines Geistes. Mit mir bringe ich unzählige Geschichten -und Gleichnisse. Den Kopf, den du verlangt hast, konnte ich niemand -anvertrauen; drum bringe ich ihn selber, freilich auf meinen Schultern.«</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_9_9" id="Footnote_9_9"></a><a href="#FNanchor_9_9"><span class="label">9</span></a> Die Geschichte ist bequem nachzulesen bei Mehemed Tewfik, <i>Die -Schwänke des Naßr-ed-din und Buadem</i>, übersetzt von Müllendorff (= Nr. -2735 der Reclamschen Universal-Bibliothek), S. 7 ff.; nach Tewfik ist -sie u. a. von Kúnos aufgenommen worden (<i>Tréfái</i>, S. 28 ff.), und der -Verfasser der jüngsten türkischen Ausgabe von Nasreddins Schwänken, -Behaï, nennt bei der Mitteilung der Geschichte (S. 6 ff.) Tewfik -geradezu als seinen Gewährsmann. Diese Ausgabe, <i>Letaïf i hodscha nasr -ed-din</i>, Stambul, 1325/27 (1907/1909), die ich leider für den Text -nicht mehr benutzen konnte (die Kenntnis von ihr verdanke ich Herrn Dr. -Theodor Menzel), ist im folgenden mit <i>Letaïf</i> zitiert.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_10_10" id="Footnote_10_10"></a><a href="#FNanchor_10_10"><span class="label">10</span></a> Hammer, <i>Geschichte des osmanischen Reiches</i>, Pest, 1827 ff., I, -S. 630.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_11_11" id="Footnote_11_11"></a><a href="#FNanchor_11_11"><span class="label">11</span></a> <i>Tréfái</i>, S. 28.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_12_12" id="Footnote_12_12"></a><a href="#FNanchor_12_12"><span class="label">12</span></a> Ἰωακεὶμ Βαλάβανη, Μικρασιατικά, Athen, 1891, S. 150 ff, in dem -Aufsatze Ὁ Νασρεδδὶν Χώτζας.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_13_13" id="Footnote_13_13"></a><a href="#FNanchor_13_13"><span class="label">13</span></a> <i>Tréfái</i>, S. 8 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_14_14" id="Footnote_14_14"></a><a href="#FNanchor_14_14"><span class="label">14</span></a> Siehe unten S. 190, Nr. 329.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_15_15" id="Footnote_15_15"></a><a href="#FNanchor_15_15"><span class="label">15</span></a> Siehe im II. Bande S. 144 ff., Nr. 467.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_16_16" id="Footnote_16_16"></a><a href="#FNanchor_16_16"><span class="label">16</span></a> Anton Pann in dem Gedichte <i>Cui îi place linistire sa’si faca -împrejmúîre</i> seines <i>Nazdravaniile lui Nastratin Hogea</i> (<i>Opere -complete</i>, ed. II-a, Bukarest, 1909, I, S. 342): Da der Hodscha einmal -im Winter kein Holz hat, verheizt er nach und nach seinen Zaun, bis -von diesem nur noch das Tor übrig bleibt. Als nun die Leute zu ihm von -allen Seiten kommen, verweist er ihnen dies: das Tor sei eben deswegen -stehn geblieben, damit man es benütze.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_17_17" id="Footnote_17_17"></a><a href="#FNanchor_17_17"><span class="label">17</span></a> <i>Reading Book of the Turkish Language</i>, London, 1854 zu Beginn der -<i>Pleasing Tales of Khoja Nasr-il-deen Effendi</i>, S. 27 der türkischen -Paginierung.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_18_18" id="Footnote_18_18"></a><a href="#FNanchor_18_18"><span class="label">18</span></a> <i>Letaïf</i>, S. 9.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_19_19" id="Footnote_19_19"></a><a href="#FNanchor_19_19"><span class="label">19</span></a> <i>Letaïf</i>, S. 7.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_20_20" id="Footnote_20_20"></a><a href="#FNanchor_20_20"><span class="label">20</span></a> <i>Letaïf</i>, S. 10.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_21_21" id="Footnote_21_21"></a><a href="#FNanchor_21_21"><span class="label">21</span></a> Walawani, der diese Legende berichtet (S. 143 ff.) fügt bei, -daß in Akschehir noch heute das Wetter aus diesem Spalte erforscht -wird, indem man ihn unverwandt betrachtet; der Spalt ist denen von -Akschehir wie ein Fenster, das einen Einblick in die Geheimnisse des -Himmels zuläßt, oder einfacher, er ist ihr Barometer. Kúnos, der nach -Walawani erzählt, bemerkt (S. 14), daß er die Überlieferung von diesem -Wunder Nasreddins sogar in einer Zeichnung einer Stambuler Ausgabe der -Schwänke erkannt habe.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_22_22" id="Footnote_22_22"></a><a href="#FNanchor_22_22"><span class="label">22</span></a> <i>Letaïf</i>, S. 9 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_23_23" id="Footnote_23_23"></a><a href="#FNanchor_23_23"><span class="label">23</span></a> <i>Tréfái</i>, S. 9 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_24_24" id="Footnote_24_24"></a><a href="#FNanchor_24_24"><span class="label">24</span></a> Der übergroße Turban — vgl. dazu unten S. 78 ff., Nr. 152 — ist -demnach wohl das einzige, was an dem Grabe unmittelbar lächerlich wirkt.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_25_25" id="Footnote_25_25"></a><a href="#FNanchor_25_25"><span class="label">25</span></a> <i>Nasradin-hodza njegove sale, dosetke i lakrdije u pripodjetkama -od Mehmeda Tevfika</i>, U Nuvom Sadu (Neusatz), 1903, S. 6 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_26_26" id="Footnote_26_26"></a><a href="#FNanchor_26_26"><span class="label">26</span></a> Zu dem Märchenmotive von dem aus den gesammelten Knochen -wiederbelebten Tiere oder Menschen vgl. Köhler, <i>Kleinere Schriften</i>, -Weimar (Berlin), 1898 ff., I, S. 273 und 586 ff., v. d. Leyen, <i>Das -Märchen in den Göttersagen der Edda</i>, Berlin, 1899, S. 24, 40 und 81 -und Dähnhardt, <i>Natursagen</i>, Leipzig, 1907 ff., III, S. 407 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_27_27" id="Footnote_27_27"></a><a href="#FNanchor_27_27"><span class="label">27</span></a> Siehe unten S. 144 ff., Nr. 241.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_28_28" id="Footnote_28_28"></a><a href="#FNanchor_28_28"><span class="label">28</span></a> <i>Tréfái</i>, S. 14 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_29_29" id="Footnote_29_29"></a><a href="#FNanchor_29_29"><span class="label">29</span></a> <i>Nasreddin Khodjas Schwänke und Streiche</i>, Breslau, 1904.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_30_30" id="Footnote_30_30"></a><a href="#FNanchor_30_30"><span class="label">30</span></a> <i>Tréfái</i>, S. 14.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_31_31" id="Footnote_31_31"></a><a href="#FNanchor_31_31"><span class="label">31</span></a> Bezeichnend ist es, wonach Behaï, der durch das Versprechen, den -Einsendern von Schwänken Nasreddins einzelne Bogen oder ganze Exemplare -seines Buches zum Geschenke zu machen (<i>Letaïf</i>, S. 13), eine sehr -zahlreiche Mitarbeiterschaft gewonnen haben dürfte, die Authentizität -der einzelnen Überlieferungen beurteilt; darüber schreibt er in seinem -Schlußworte (S. 255 ff.): »Wir haben uns Handschriften aufgehoben; aus -ihnen geht hervor, daß man uns ziemlich viele Schwänke übersandt hat -mit dem Bemerken, fünf bis zehn Personen hätten es übereinstimmend -bezeugt, daß sie wirklich von dem Hodscha stammten. Wenn derartige -Schwänke Stück für Stück durch die osmanische Welt gehn und von einem -osmanischen Gelehrten nach dem andern übernommen werden, so ist das ein -Beweis, daß sie auf den Hodscha zurückzuführen sind. Kamen uns aber -Schwänke in die Hand, die nicht so wie diese bezeugt waren, bei denen -uns kein Beweis vorlag, daß sie dem Hodscha zuzusprechen seien, so -haben wir es vorgezogen, das Zeugnis derer gelten zu lassen, die, auch -ohne Belege, ihre Authentizität behaupten; hiernach haben wir gemeint, -in zweifelhaften Fällen sei es besser, die Authentizität auszusprechen. -Und Allah mache es mit uns ebenso!«</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_32_32" id="Footnote_32_32"></a><a href="#FNanchor_32_32"><span class="label">32</span></a> Über Abu Hanifa, den Begründer der nach ihm genannten orthodoxen -Rechtsschule (680 oder 699–767), vgl. Brockelmann, <i>Geschichte der -arabischen Litteratur</i>, Weimar (Berlin), 1898 ff., I, S. 169 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_33_33" id="Footnote_33_33"></a><a href="#FNanchor_33_33"><span class="label">33</span></a> <i>Letaïf</i>, S. 4. Von den hier erwähnten Kameraden Nasreddins -erwähnt Behaï unmittelbar vorher einen, nämlich Abdal, als einen -Hofnarren Timurs; vielleicht liegt hier oder an der unten S. 279 zu Nr. -326 zitierten Stelle aus den <i>Vierzig Vezieren</i>, die dann jedenfalls -älter sein müßte als die Parallele mit Nasreddin als Helden, eine -Verwechslung vor. Mit Ausnahme des sofort zu besprechenden Dschoha sind -mir von all diesen Vertretern des Narrentums nur Abu Dulama und Talhak -bekannt. Abu Dulama, ein Neger, war Hofnarr al Mansurs und ist 777 -gestorben; vgl. über ihn Brockelmann, I, S. 74. Ein Schwank von ihm ist -unten im II. Bande, S. 237 erwähnt. Über Talhak, den Hofnarren Sultan -Mahmuds von Ghasni, vgl. Horn im <i>Keleti szemle</i>, I, S. 70.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_34_34" id="Footnote_34_34"></a><a href="#FNanchor_34_34"><span class="label">34</span></a> Köhler, I, S. 508 ff.; Hartmann in der <i>Zeitschrift des Vereins -für Volkskunde</i>, V, S. 48.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_35_35" id="Footnote_35_35"></a><a href="#FNanchor_35_35"><span class="label">35</span></a> R. Basset in der Einleitung (S. 4 ff.) zu A. Mouliéras, <i>Les -fourberies de Si Djeh’a</i>, Paris, 1892.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_36_36" id="Footnote_36_36"></a><a href="#FNanchor_36_36"><span class="label">36</span></a> Hartmann a. a. O., S. 49.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_37_37" id="Footnote_37_37"></a><a href="#FNanchor_37_37"><span class="label">37</span></a> Die zweite dieser drei Geschichten ist im II. Bande, S. 183 ff. -mitgeteilt; die beiden andern erzählen (Freytag, I, S. 403): Es sieht -einer Dschoha außerhalb der Stadt Kufa graben und fragt ihn, was er -mache. Dschoha antwortet, er könne eine Summe Geldes, die er dort -vergraben habe, nicht wiederfinden. Als ihm nun der andere sagt, er -hätte sich ein Zeichen machen sollen, erwidert er, das habe er sowieso -getan; jetzt sehe er aber die Wolke, die damals den Ort beschattet -habe, nicht mehr. (Vgl. zu diesem Schwanke <i>Kathá Sarit Ságara</i>, II, S. -60 ff.; Kuka, S. 175, Nr. 63; Liebrecht, <i>Zur Volkskunde</i>, Heilbronn, -1879, S. 117; Clouston, <i>The Book of Noodles</i>, London, 1888, S. 99 -ff.). — Als Abu Muslim als Statthalter nach Kufa kommt, fragt er, wer -Dschoha kenne, und befiehlt einem, der Jaktin heißt, ihn zu bringen. -Jaktin führt Dschoha zu Abu Muslim, der gerade ganz allein ist; da -fragt Dschoha seinen Begleiter: »Wer von euch beiden, Jaktin, ist denn -nun Abu Muslim?« Alle drei Dschohageschichten Maidanis sind mit Dschoha -als Helden in den <i>Nawadir</i> von al Kaljubi († 1658) übergegangen; -danach hat sie Basset in der <i>Revue des traditions populaires</i>, XV, S. -40, 41 und 43 übersetzt.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_38_38" id="Footnote_38_38"></a><a href="#FNanchor_38_38"><span class="label">38</span></a> Basset a. a. O., S. 5 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_39_39" id="Footnote_39_39"></a><a href="#FNanchor_39_39"><span class="label">39</span></a> Basset, S. 3 ff.; Hartmann, S. 48, Note 2; <i>Letaïf</i>, S. 12.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_40_40" id="Footnote_40_40"></a><a href="#FNanchor_40_40"><span class="label">40</span></a> Basset, S. 8; Hartmann, S. 46, Note 1.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_41_41" id="Footnote_41_41"></a><a href="#FNanchor_41_41"><span class="label">41</span></a> Basset, S. 7.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_42_42" id="Footnote_42_42"></a><a href="#FNanchor_42_42"><span class="label">42</span></a> Die meist aus den letzten Jahren stammende, aber schon ziemlich -umfangreiche Literatur über Dschoha (Dscheha usw. und Dschahan) findet -man, soweit sie vom Herausgeber benutzt werden konnte, rückwärts -S. 199 ff. und gelegentlich bei den Anmerkungen zitiert; wegen der -minder wichtigen Lehrbücher des algerischen Volksarabisch, die -gelegentlich als Lesestücke Dschohaerzählungen bringen, und wegen -einiger belletristischer Reisewerke sei auf Basset, S. 12 verwiesen. -Bemerkt sei hier nur noch, daß eine nicht unbedeutende Anzahl von -anscheinend auf Dschoha übertragenen Nasreddingeschichten von -Mardrus in seine Ausgabe der <i>Mille nuits et une nuit</i>, Paris, 1899 -ff. aufgenommen worden sind. Weiter sei erwähnt, daß die syrischen -Dschochiüberlieferungen bei M. Lidzbarski, <i>Geschichten und Lieder -aus den neuaramäischen Handschriften der königlichen Bibliothek zu -Berlin</i>, Weimar, 1896, S. 249 ff. und das, was T. J. Bezemer in -seiner <i>Volksdichtung aus Indonesien</i>, Haag, 1904, S. 196 ff. als -<i>Streiche des Djonaha, des Batakschen Eulenspiegels</i> erzählt, weder zum -Nasreddin-, noch zum Dschohakreise gehören; es handelt sich in beiden -Fällen um Varianten des so außerordentlich verbreiteten Unibosmärchens, -die an sich allein, ohne weitere übereinstimmende Behandlung -gleicher Motive, noch nicht genügen können, um ihre Helden trotz -dem anklingenden und wohl sicher von dem seinigen abhängigen Namen -innerlich mit Dschoha zu identifizieren. Daran kann nichts ändern, daß -auch von dem serbischen Nasreddin (Krauss, <i>Anthropophyteia</i>, Leipzig, -1904 ff., III, S. 366 ff.) und von dem nordafrikanischen Dschoha (s. -im II. Bande S. 41 ff.) Teile des Unibosmärchens erzählt werden; diese -fügen sich ja dem übrigen keineswegs organisch an.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_43_43" id="Footnote_43_43"></a><a href="#FNanchor_43_43"><span class="label">43</span></a> Daß der Name Giu✗xa auch in Albanien vorkomme (Hartmann, S. 47 -und öfter) ist ein Irrtum; vgl. Pitrè, <i>Fiabe, novelle e racconti -popolari siciliani</i>, Palermo, 1875, III, S. 371, eine Stelle, die bei -Monnier, <i>Les contes populaires en Italie</i>, Paris, 1880, S. 11 ungenau -wiedergegeben worden ist, woher denn das Mißverständnis rührt.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_44_44" id="Footnote_44_44"></a><a href="#FNanchor_44_44"><span class="label">44</span></a> Pitrè, <i>Novelle popolari toscane</i>, Firenze, 1885, nov. 38; vgl. -ebendort S. 195.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_45_45" id="Footnote_45_45"></a><a href="#FNanchor_45_45"><span class="label">45</span></a> Die anscheinend dagegen sprechende Bemerkung Horns im <i>Keleti -szemle</i>, I, S. 70, Z. 7 ff. beweist nichts; die dort erwähnte Erzählung -Zakanis gehört wohl zu der Version im <i>Nawadir</i> und nicht zu der im -<i>Sottisier</i>, wie andere Parallelen zu schließen erlauben. Die weiter -von Horn mit »Basset, Tableau Nr. 120« bezeichnete Erzählung, nämlich -<i>Sottisier</i>, Nr. 120 (unten S. 101, Nr. 187), hat mit Nasreddin gar -nichts zu tun.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_46_46" id="Footnote_46_46"></a><a href="#FNanchor_46_46"><span class="label">46</span></a> Vgl. Hartmann, S. 50 ff.; P. Casanova in den <i>Memoires de la -Mission archéologique française au Caire</i>, t. VI, fasc. 3, Paris, -1893, S. 447 ff.; Decourdemanche in der zweiten Auflage seiner noch zu -nennenden Übersetzung des türkischen Volksbuches von Nasreddin, S. 113 -ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_47_47" id="Footnote_47_47"></a><a href="#FNanchor_47_47"><span class="label">47</span></a> Behrnauer, <i>Die vierzig Veziere oder weisen Meister</i>, Leipzig, -1851, S. XIV.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_48_48" id="Footnote_48_48"></a><a href="#FNanchor_48_48"><span class="label">48</span></a> Vgl. unten S. 260 die Note zu Nr. 211.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_49_49" id="Footnote_49_49"></a><a href="#FNanchor_49_49"><span class="label">49</span></a> Freilich hat schon Antoine Galland in den <i>Paroles remarquables -... des Orientaux</i>, Paris, 1694 einzelne Anekdoten ins Französische -übersetzt, aber der Name Nasreddin kommt bei ihm nicht vor. Unter -seinen Quellen nennt er »Deux Recueils de bons mots en Turc dont -j’ai choisi ceux qui meritoient d’être publiez«; aber entweder haben -diese Manuskripte den Namen Nasreddin nicht enthalten, oder, was -wahrscheinlicher ist, Galland hat ihn verschwiegen.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_50_50" id="Footnote_50_50"></a><a href="#FNanchor_50_50"><span class="label">50</span></a> Vgl. C. Siegfried, <i>Briefwechsel zwischen Goethe und v. Diez</i> im -<i>Goethe-Jahrbuch</i>, XI, 1890, S. 24 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_51_51" id="Footnote_51_51"></a><a href="#FNanchor_51_51"><span class="label">51</span></a> Heute in den Handschriften des Goethe-Archivs als Bl. 103.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_52_52" id="Footnote_52_52"></a><a href="#FNanchor_52_52"><span class="label">52</span></a> S. unten S. 202.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_53_53" id="Footnote_53_53"></a><a href="#FNanchor_53_53"><span class="label">53</span></a> S. oben S. XVI und unten S. 199.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_54_54" id="Footnote_54_54"></a><a href="#FNanchor_54_54"><span class="label">54</span></a> Im <i>Keleti szemle</i>, I, S. 177 bemerkt Karl Foy, daß die Kúnosschen -Texte den Eindruck machen, als wären sie mindestens teilweise einer -osmanisch-rumelischen Vorlage nacherzählt.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_55_55" id="Footnote_55_55"></a><a href="#FNanchor_55_55"><span class="label">55</span></a> Köhler, I, S. 483.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_56_56" id="Footnote_56_56"></a><a href="#FNanchor_56_56"><span class="label">56</span></a> Erst Behaï hat einige in seine Ausgabe der <i>Letaïf</i> aufgenommen.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_57_57" id="Footnote_57_57"></a><a href="#FNanchor_57_57"><span class="label">57</span></a> Kúnos zitiert (<i>Tréfái</i>, S. 12) eine 1896 in Athen erschienene -griechische Ausgabe mit einem ausführlichen Vorworte Walawanis. Dieses -Buch aufzutreiben, war mir unmöglich. Nach den Zitaten von Kúnos -ist das Vorwort Walawanis wohl identisch mit dem Aufsatze in den -Μικρασιατικὰ den Kúnos nie erwähnt. Nebenbei bemerkt war auch alles -Suchen nach der englischen Ausgabe, die nach Kúnos (ebendort) ein -gewisser Konstantinidi in Vorbereitung gehabt hätte, erfolglos.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_58_58" id="Footnote_58_58"></a><a href="#FNanchor_58_58"><span class="label">58</span></a> In Albanien, wo bisher noch nichts aufgezeichnet zu sein scheint, -gilt Nasreddin oder Nasra als der Erfinder der Schneereifen; vgl. Fr. -Baron Nopcsa, <i>Aus Sala und Klementi</i>, Sarajevo, 1910, S. 55.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_59_59" id="Footnote_59_59"></a><a href="#FNanchor_59_59"><span class="label">59</span></a> Wenigstens ist hier der 32. Nasreddinschwank Tewfiks zum -Unterschiede von Müllendorff richtig wiedergegeben.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_60_60" id="Footnote_60_60"></a><a href="#FNanchor_60_60"><span class="label">60</span></a> »Ali Nouri« schweigt sich über die von ihm benutzte Vorlage -beharrlich aus; eine Stelle aber (s. unten S. 224), die auch mit dem -kroatischen Texte übereinstimmt, läßt auf eine griechische Vorlage -schließen. War das vielleicht die von Kúnos zitierte Athener Ausgabe -mit dem Vorworte Walawanis?</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_61_61" id="Footnote_61_61"></a><a href="#FNanchor_61_61"><span class="label">61</span></a> <i>Tréfái</i>, S. 28.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_62_62" id="Footnote_62_62"></a><a href="#FNanchor_62_62"><span class="label">62</span></a> Walawani, S. 151; <i>Tréfái</i>, S. 27; Bonnelli im <i>Keleti szemle</i>, I, -S. 317.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_63_63" id="Footnote_63_63"></a><a href="#FNanchor_63_63"><span class="label">63</span></a> S. oben S. XIV und unten S. 227. Auch Walawani nimmt den Vergleich -mit Äsop auf, geht aber (S. 144 ff.) so weit, daß er Nasreddin geradezu -für den Sammler der unter seinem Namen umlaufenden Erzählungen hält, -die vielleicht Unterrichtszwecken hätten dienen sollen: Ὁ Αἴσωπος -ταύτην (τὴν Φρυγίαν) ἔσχε πατρίδα, καὶ ὁ Νασρεδδὶν δὲ ὁμοίως ἐν ταύτῃ -ἠτένισε τὸ πρῶτον τὸ φῶς τῆς ἡμέρας, εἰ καὶ νομίζομεν ὅτι ὁ Νασρεδδὶν -Χώτζας ὑπῆρξε μόνον ἐπιμελὴς συλλέκτης πάντων τῶν κατὰ τὴν Μικρὰν Ἀσίαν -φερομένων μύθων, ὧν πολλοὺς μετὰ παραλλαγῶν ἀπαντῶμεν παρὰ πολλαῖς καὶ -δυτικωτέραις χώραις. Ἡ Συλλογή, ἣν ἀπήρτισεν — ἴσως πρὸς διδασκαλίαν -τῶν μαθητῶν αὐτοῦ — ὁ Νασρεδδὶν Χώτζας, ἐγένετο δημοφιλής usw.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_64_64" id="Footnote_64_64"></a><a href="#FNanchor_64_64"><span class="label">64</span></a> Sie ist, mit wertvollen Zusätzen vermehrt, neu gedruckt in Köhlers -<i>Kleinern Schriften</i>, I, S. 481 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_65_65" id="Footnote_65_65"></a><a href="#FNanchor_65_65"><span class="label">65</span></a> <i>Sottisier</i>, S. XI.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_66_66" id="Footnote_66_66"></a><a href="#FNanchor_66_66"><span class="label">66</span></a> Halwa ist eine Gattung Honigkuchen.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_67_67" id="Footnote_67_67"></a><a href="#FNanchor_67_67"><span class="label">67</span></a> Sicherlich obszön zu verstehn.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_68_68" id="Footnote_68_68"></a><a href="#FNanchor_68_68"><span class="label">68</span></a> Um sich in den Zustand der Unreinheit zurückzuversetzen.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_69_69" id="Footnote_69_69"></a><a href="#FNanchor_69_69"><span class="label">69</span></a> Die Frageengel Munkar und Nakir, die die Verstorbenen im Grabe -zur Rechenschaft über ihr Leben ziehen; von diesen Antworten hängt das -Schicksal der Gläubigen im Jenseits ab.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_70_70" id="Footnote_70_70"></a><a href="#FNanchor_70_70"><span class="label">70</span></a> Hier ist wieder, wie oben beim Kamele und wie in vielen künftigen -Fällen, der Mißbrauch als Strafe für einen Fehler gedacht.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_71_71" id="Footnote_71_71"></a><a href="#FNanchor_71_71"><span class="label">71</span></a> Vorzugsschüler.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_72_72" id="Footnote_72_72"></a><a href="#FNanchor_72_72"><span class="label">72</span></a> Wie das früher die Griechen dortzulande getan hatten.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_73_73" id="Footnote_73_73"></a><a href="#FNanchor_73_73"><span class="label">73</span></a> Weil er ins Frauengemach, den Harem, getreten war, obwohl dort -fremde Frauen anwesend waren.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_74_74" id="Footnote_74_74"></a><a href="#FNanchor_74_74"><span class="label">74</span></a> Lanzenwerfen zu Pferde.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_75_75" id="Footnote_75_75"></a><a href="#FNanchor_75_75"><span class="label">75</span></a> Oberhaupt mehrerer Dörfer.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_76_76" id="Footnote_76_76"></a><a href="#FNanchor_76_76"><span class="label">76</span></a> Hiob.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_77_77" id="Footnote_77_77"></a><a href="#FNanchor_77_77"><span class="label">77</span></a> Strick.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_78_78" id="Footnote_78_78"></a><a href="#FNanchor_78_78"><span class="label">78</span></a> Hatib heißt der, der den Hutbe oder das öffentliche Gebet für den -Herrscher zu sprechen hat.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_79_79" id="Footnote_79_79"></a><a href="#FNanchor_79_79"><span class="label">79</span></a> Baschi ist eine Art Obrigkeit in kleinen Orten.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_80_80" id="Footnote_80_80"></a><a href="#FNanchor_80_80"><span class="label">80</span></a> Die Ansprache an den Leichnam hat den Zweck, den Toten anzuweisen, -wie er den Frageengeln Munkar und Nakir (s. S. 13), die sofort, wann er -begraben ist, zu ihm kommen, zu antworten hat.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_81_81" id="Footnote_81_81"></a><a href="#FNanchor_81_81"><span class="label">81</span></a> Derbend, das persische und dann türkische Wort für Hohlweg, ist -ein häufig vorkommender Ortsname.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_82_82" id="Footnote_82_82"></a><a href="#FNanchor_82_82"><span class="label">82</span></a> Studenten.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_83_83" id="Footnote_83_83"></a><a href="#FNanchor_83_83"><span class="label">83</span></a> Zum Verständnis der witzigen Antwort Nasreddins sei bemerkt, -daß Hafis ein Mann genannt wird, der den Koran auswendig weiß, also -gleichsam eine Hülle des Korans ist.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_84_84" id="Footnote_84_84"></a><a href="#FNanchor_84_84"><span class="label">84</span></a> Vergl. im Koran den 23. Vers der 18. Sure: »Und sprich von keiner -Sache: ›Siehe, ich will das morgen tun‹, es sei denn, du setzest hinzu: -›So Allah will.‹«</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_85_85" id="Footnote_85_85"></a><a href="#FNanchor_85_85"><span class="label">85</span></a> Dickgekochter Traubensaft; die Oberfläche glänzt.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_86_86" id="Footnote_86_86"></a><a href="#FNanchor_86_86"><span class="label">86</span></a> Ein aus enthülstem und gestoßenem Korn gesottener Teig.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_87_87" id="Footnote_87_87"></a><a href="#FNanchor_87_87"><span class="label">87</span></a> Geronnene Milch, die getrocknet worden ist.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_88_88" id="Footnote_88_88"></a><a href="#FNanchor_88_88"><span class="label">88</span></a> Ein Gericht aus Reis oder zerriebenem Teig, übergossen mit heißer -Butter.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_89_89" id="Footnote_89_89"></a><a href="#FNanchor_89_89"><span class="label">89</span></a> Eine Münze von ganz geringfügigem Werte.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_90_90" id="Footnote_90_90"></a><a href="#FNanchor_90_90"><span class="label">90</span></a> Der Batman, ursprünglich und auch jetzt noch ein persisches -Handelsgewicht, hat heute in der Türkei sechs Oka, also etwa -siebenundeinhalb Kilogramm.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_91_91" id="Footnote_91_91"></a><a href="#FNanchor_91_91"><span class="label">91</span></a> Ein Rechtsgelehrter.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_92_92" id="Footnote_92_92"></a><a href="#FNanchor_92_92"><span class="label">92</span></a> Der Scherz beruht darauf, daß der Sohn kindischerweise ein -(arabisches) Fremdwort anwendet, das der Vater entweder nicht versteht -oder nicht verstehn will.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_93_93" id="Footnote_93_93"></a><a href="#FNanchor_93_93"><span class="label">93</span></a> Ein arabisches Wort, das Handel und etwa Börse bezeichnet.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_94_94" id="Footnote_94_94"></a><a href="#FNanchor_94_94"><span class="label">94</span></a> Getrocknetes Fleisch.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_95_95" id="Footnote_95_95"></a><a href="#FNanchor_95_95"><span class="label">95</span></a> Der berühmte persische Dichter (1414 bis 1492).</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_96_96" id="Footnote_96_96"></a><a href="#FNanchor_96_96"><span class="label">96</span></a> Im Türkischen wird das Wort Pfirsich als Synonym für Kuß gebraucht.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_97_97" id="Footnote_97_97"></a><a href="#FNanchor_97_97"><span class="label">97</span></a> Die Verrichtung der Bedürfnisse macht unrein, so daß eine Waschung -vorgenommen werden muß.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_98_98" id="Footnote_98_98"></a><a href="#FNanchor_98_98"><span class="label">98</span></a> Eine kleine baumwollene Mütze.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_99_99" id="Footnote_99_99"></a><a href="#FNanchor_99_99"><span class="label">99</span></a> Tamerlan war nicht nur, wie sein Name besagt (Tamerlan -ist entstanden aus Timur-lenk, d. i. Timur der Lahme), lahm, sondern -auch sehr häßlich; über sein Gesicht zog sich eine schreckliche Narbe. -Vgl. unten Nr. 327.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_100_100" id="Footnote_100_100"></a><a href="#FNanchor_100_100"><span class="label">100</span></a> Ein Fastenmahl.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_101_101" id="Footnote_101_101"></a><a href="#FNanchor_101_101"><span class="label">101</span></a> Siehe die Fußnote auf S. 13.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_102_102" id="Footnote_102_102"></a><a href="#FNanchor_102_102"><span class="label">102</span></a> Nämlich die oben als Nr. 71 mitgeteilte.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_103_103" id="Footnote_103_103"></a><a href="#FNanchor_103_103"><span class="label">103</span></a> Über die Quellen, die Decourdemanche für die einzelnen Stücke -benutzt hat, sei nach seinen Angaben folgendes mitgeteilt: Die -Nummern 1–179 beruhen auf einem Manuskripte ägyptischer Herkunft, von -dem er meint, daß es Cardonne gehört habe, und dessen Papier, ein -französisches Fabrikat, die Jahreszahl 1757 aufweist, die Nummern -180–210 auf einem zu Ende des 16. oder zu Anfang des 17. Jahrhunderts -niedergeschriebenen Manuskripte, die Nummern 211–214 auf einem -Manuskripte des 19. Jahrhunderts, die Nummern 215–224 auf einem -Manuskripte mit alter arabischer Schrift, die Nummern 225–238 auf einem -Manuskripte in ägyptischem Arabisch, die Nummern 239–268 auf einem -Manuskripte vom Jahre 1089 der Hidschra (= 1678 u. Z.), die Nummern -269–279 auf einem Manuskripte des 19. Jahrhunderts, die Nummern 280–292 -auf einem Manuskripte, das das Ankaufsdatum von 1614 trägt, die Nummern -293–295 auf Dietericis <i>Chrestomathie Ottomane</i> und die Nummern 296–321 -auf dem Volksbuche.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_104_104" id="Footnote_104_104"></a><a href="#FNanchor_104_104"><span class="label">104</span></a> Der zuerst genannte Titel ist der der benutzten Fassung. Der -erste Absatz der Noten gibt die Textstellen, der zweite und dritte -geben Verweise und Literaturnachweise.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_105_105" id="Footnote_105_105"></a><a href="#FNanchor_105_105"><span class="label">105</span></a> Die an dieser Stelle gebrachten Nachweise gehören fast sämtlich -zu der 3. Facetie Arlottos (I, S. 7 ff. und 174 ff.).</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_106_106" id="Footnote_106_106"></a><a href="#FNanchor_106_106"><span class="label">106</span></a> Vgl. Brockelmann, <i>Geschichte der arabischen Litteratur</i>, I, -Weimar, 1898, S. 154 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_107_107" id="Footnote_107_107"></a><a href="#FNanchor_107_107"><span class="label">107</span></a> Vgl. Brockelmann, II, S. 502.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_108_108" id="Footnote_108_108"></a><a href="#FNanchor_108_108"><span class="label">108</span></a> Brockelmann, I, S. 53 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_109_109" id="Footnote_109_109"></a><a href="#FNanchor_109_109"><span class="label">109</span></a> Soll wohl <i>Matinensis</i> heißen.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_110_110" id="Footnote_110_110"></a><a href="#FNanchor_110_110"><span class="label">110</span></a> Brockelmann, II, S. 29.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_111_111" id="Footnote_111_111"></a><a href="#FNanchor_111_111"><span class="label">111</span></a> D. i. Roberti Titii Burgensis <i>Locorum controversorum libri X</i>, -Florentiae, 1583.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_112_112" id="Footnote_112_112"></a><a href="#FNanchor_112_112"><span class="label">112</span></a> D. i. Ménage, <i>Origini della lingua italiana</i>, Geneva, 1685.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_113_113" id="Footnote_113_113"></a><a href="#FNanchor_113_113"><span class="label">113</span></a> Plutarch, De exilio, 6: Καίτοι γελῶμεν τὴν ἀβελτερίαν τοῦ -φάσκοντος, ἐν Ἀθήναις βελτίονα σελήνην εἶναι τῆς ἐν Κορίνθῳ.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_114_114" id="Footnote_114_114"></a><a href="#FNanchor_114_114"><span class="label">114</span></a> D. s. Angeli Monosinii <i>Floris italicae linguae libri novem</i>, -Venetiis, 1604.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_115_115" id="Footnote_115_115"></a><a href="#FNanchor_115_115"><span class="label">115</span></a>Τὰ ὑπολειπόμενα εἶναι εὐνόητα· προσφυγὴ τοῦ Ἑβραίου -εἰς τὰ δικαστήρια, δικαίωσις τοῦ Χώτζα, διατεινομένου ὅτι παρὰ -τοῦ Ἀλλὰχ ἐζήτησε καὶ ἔλαβε τὸ ποσόν, καὶ ὁτι εἶναι ἀδύνατον -νὰ παραδεχθῇ ὅτι εὑρίσκεται ἄνθρωπος, καὶ μάλιστα Ἑβραῖος, -δυνάμενος νὰ παίζῃ τοσοῦτον κινδυνῶδες μετὰ τῶν χρημάτων -αὐτοῦ, καὶ τέλος νόμιμος ἀπώλεια τῶν ῥιφθεισῶν αὐτῷ λιρῶν.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_116_116" id="Footnote_116_116"></a><a href="#FNanchor_116_116"><span class="label">116</span></a> Über diese beiden Sammlungen vgl. Wesselski, <i>Mönchslatein</i>, S. -199 und Firenzuola, <i>Novellen und Gespräche</i>, übers. v. Wesselski, -München 1910, S. 176 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_117_117" id="Footnote_117_117"></a><a href="#FNanchor_117_117"><span class="label">117</span></a> Cantimir schickt der Erzählung folgende Worte voraus: Nos -Historiens ajoutent encore une circonstance bien capable de convaincre; -c’est qu’avant l’engagement (gemeint ist die Schlacht von Angora am 20. -Juli 1402, in der Bajazet von Timur geschlagen und gefangen genommen -worden ist) Tamerlan qui etoit campé assez près de Jenishehir, c’est -Neapolis de l’Asie mineure, passa trois jours à écouter Nasruddin -Hoja: ce bouffon, ou plutôt cet Esope Turc charma si fort le Prince -avec ses fables, qu’il lui fit oublier de saccager la ville. Je dois -quelque chose à la curiosité de mon Lecteur, et je vais par maniere de -digression l’amuser de qelques particularités au sujet de cet homme-là: -je les prends d’un <em class="gesperrt">livre Turc</em>.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_118_118" id="Footnote_118_118"></a><a href="#FNanchor_118_118"><span class="label">118</span></a> S. dazu unten die Anmerkung zu Nr. 265.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_119_119" id="Footnote_119_119"></a><a href="#FNanchor_119_119"><span class="label">119</span></a> Das Motiv von der <em class="gesperrt">lebenden Kette</em> kommt natürlich auch in andern -Verbindungen vor, worüber man Köhler I, S. 113 vergleiche, ferner -Hans Sachs, IV, S. 73 ff., M. Lidzbarski, <i>Geschichten und Lieder -aus den neuaramäischen Handschriften der Kgl. Bibliothek zu Berlin</i>, -Weimar, 1896, S. 71 ff., Bolte in der <i>Z. f. vgl. Littg.</i>, XI. S. 233 -und <i>Archiv für slavische Philologie</i>, XXI, S. 281 und XXVI, S. 462; -weiter außer den an diesen Stellen gegebenen Verweisen: <i>The Kathá -Sarit Ságara</i>, transl. by C. H. Tawney, Calcutta, 1880 ff., II, S. -111 ff.; <i>The Sackful of News</i> bei Hazlitt, II, S. 185; P. Sébillot, -<i>Littérature orale de la Haute-Bretagne</i>, Paris, 1881, S. 255; Bronner, -<i>Bayerisches Schelmen-Büchlein</i>, S. 164.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_120_120" id="Footnote_120_120"></a><a href="#FNanchor_120_120"><span class="label">120</span></a> S. Brockelmann, II, S. 15 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_121_121" id="Footnote_121_121"></a><a href="#FNanchor_121_121"><span class="label">121</span></a> S. Brockelmann, II, S. 56.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_122_122" id="Footnote_122_122"></a><a href="#FNanchor_122_122"><span class="label">122</span></a> Vgl. die oben auf Seite 201 ff. gemachten Angaben über das Alter -der im <i>Sottisier</i> benützten Manuskripte.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_123_123" id="Footnote_123_123"></a><a href="#FNanchor_123_123"><span class="label">123</span></a> 833 gestorben.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_124_124" id="Footnote_124_124"></a><a href="#FNanchor_124_124"><span class="label">124</span></a> <i>Koran</i>, 21, v. 68 u. 69.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_125_125" id="Footnote_125_125"></a><a href="#FNanchor_125_125"><span class="label">125</span></a> <i>Koran</i>, 20, v. 68–72.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_126_126" id="Footnote_126_126"></a><a href="#FNanchor_126_126"><span class="label">126</span></a> <i>Koran</i>, 20, v. 79.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_127_127" id="Footnote_127_127"></a><a href="#FNanchor_127_127"><span class="label">127</span></a> <i>Koran</i>, 20, v. 23.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_128_128" id="Footnote_128_128"></a><a href="#FNanchor_128_128"><span class="label">128</span></a> <i>Koran</i>, 3, v. 43.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_129_129" id="Footnote_129_129"></a><a href="#FNanchor_129_129"><span class="label">129</span></a> In der Vorbemerkung sagt Durnoret: »Les trois petits contes qu’on -va lire sont extraits de <i>Nasser eddin khodjah</i> appellé vulgairement -<i>Nazérétin khodjah</i>. Cet écrivain facétieux a composé un livre -d’histoires écrites en turc, parmi lesquelles on en trouve quelques -unes d’assez plaisantes et d’assez originales. En général le style de -Nazérétin est simple et naturel, sans être privé néanmoins de cette -grâce qui fait le merite du conteur. Son recueil qui est très-répandu -en Orient, existe à Paris parmi les manuscrits de la Bibliothèque du -Roi. Nous avons eu pendant longtemps à notre disposition un petit -manuscrit des oeuvres de cet auteur ...« Bemerkt sei hier noch, daß -die erste der drei von Dumoret mitgeteilten Erzählungen eine ziemlich -genaue Parallele zu Arlotto, Nr. 171 (II, S. 179 ff. und 253 ff.) -bietet.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_130_130" id="Footnote_130_130"></a><a href="#FNanchor_130_130"><span class="label">130</span></a> Die neapolitanische Version kenne ich nur aus den Zitaten Amalfis -a. a. O. und den G. Ruas im <i>Giornale storico della letteratura -italiana</i>, XVI, S. 257.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_131_131" id="Footnote_131_131"></a><a href="#FNanchor_131_131"><span class="label">131</span></a> Ebenfalls um einen Gruß streiten sich drei dumme Schulmeister in -einer Geschichte im <i>Madschmu az zarf</i> von Abu Madjan (Ende des 12. -Jahrhunderts; vgl. Brockelmann, I, S. 438), die Basset in der <i>RTP</i>, -XXI, S. 441 ff. übersetzt hat; der zweite Schulmeister erzählt, wie -sich seine Schüler und er selbst im Brunnen gesehn haben usw., wozu -oben Nr. 165 und unten Nr. 311 zu vergleichen sind.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_132_132" id="Footnote_132_132"></a><a href="#FNanchor_132_132"><span class="label">132</span></a> Nachweise geben Grimm in den <i>KHM</i>, III, S. 233 ff., Österley -zu Paulis <i>Schimpf und Ernst</i>, Nr. 261 und zu <i>Gesta Romanorum</i>, Nr. -91, Liebrecht in <i>Zur Volkskunde</i>, Heilbronn, 1879, S. 119, Bolte -zu Schumanns <i>Nachtbüchlein</i>, Nr. 43 mit den Nachträgen bei Frey, -S. 285, Goetze-Drescher bei Hans Sachs, V, S. 249 und Rua a. a. O.; -dazu noch T. Garzoni, <i>La sinagoga de gl’ignoranti</i> (1. Ausg. 1589), -Venetia, 1605, S. 70 ff. (»appreßo à Filarco«). Um vier Penny, die dem -närrischesten gehören sollen, streiten <em class="gesperrt">vier</em> Weber bei Swynnerton, S. -252 ff., No. 37: <i>Of the four foolish weavers</i>.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_133_133" id="Footnote_133_133"></a><a href="#FNanchor_133_133"><span class="label">133</span></a> Die darin unserer Erzählung vorangehende hat eine Parallele in -der serbischen Ausgabe, S. 178 ff.</p></div> - -<div class="footnote"> - -<p class="noindent"><a name="Footnote_134_134" id="Footnote_134_134"></a><a href="#FNanchor_134_134"><span class="label">134</span></a> Zu dem Motive <em class="gesperrt">Seigneur dessus, seigneur dessous</em> vgl. Wesselski -im <i>Euphorion</i>, XV, S. 12, Nr. 42 und Köhler, III, S. 167. Die auf -der Novelle Morlinis beruhende Novelle Straparolas ist die Quelle für -das 19. Kapitel des <i>German Rogue</i> (Brie, <i>Eulenspiegel in England</i>, -S. 119); auf die 33. der <i>Cent nouvelles nouvelles</i> gehen <i>Recueil</i>, -1555, S. 131 ff., nouv. 33, <i>Aventures</i>, 1556, S. 160 ff., nov. 36 und -<i>Aventures</i>, 1577, Bl. 71b ff., devis 26 zurück.</p></div> - -<hr /> - -<p><span class="pagenum"><a name="Page_283" id="Page_283">283</a></span></p> - -<h2>Inhalt des I. Bandes</h2> - -<table summary="Inhalt des I. Bandes"><tr> -<td class="tdr" colspan="2">Seite</td> -</tr><tr> -<td class="tdl">Einleitung</td><td class="tdr"><a href="#Page_ix">IX</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl1">I. Türkische Überlieferungen </td><td class="tdr"><a href="#Page_1">1</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">1. Die hundertfünfundzwanzig Schwänke des -Volksbuchs</td><td class="tdr"><a href="#Page_3">3</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">2. Aus Manuskripten verschiedenen Alters</td><td class="tdr"><a href="#Page_67">67</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">3. Angeblich historisches</td><td class="tdr"><a href="#Page_187">187</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">4. Moderne Volkserzählungen aus Nasreddins -Heimat</td><td class="tdr"><a href="#Page_193">193</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl">Anmerkungen literatur- und stoffgeschichtlichen -Inhalts</td><td class="tdr"><a href="#Page_197">197</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Die seltsame Predigt</td><td class="tdr"><a href="#Page_205">205</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Der lebendige Traum</td><td class="tdr"><a href="#Page_206">206</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Sonderbare Zeitrechnungen</td><td class="tdr"><a href="#Page_207">207</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Was geschieht mit den alten Monden?</td><td class="tdr"><a href="#Page_208">208</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Strafe von Tieren</td><td class="tdr"><a href="#Page_208">208</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Rhaphanizein</td><td class="tdr"><a href="#Page_211">211</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Sich selber nicht kennen</td><td class="tdr"><a href="#Page_214">214</a> und <a href="#Page_274">274</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Der vermeintliche Tote</td><td class="tdr"><a href="#Page_216">216</a>, <a href="#Page_217">217</a>, <a href="#Page_226">226</a> und <a href="#Page_240">240</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Abhacken des Astes, auf dem man sitzt</td><td class="tdr"><a href="#Page_216">216</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Memminger Mond</td><td class="tdr"><a href="#Page_218">218</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Dank an die Kleider</td><td class="tdr"><a href="#Page_222">222</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Der Esel als Richter</td><td class="tdr"><a href="#Page_224">224</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Scipio und Ennius</td><td class="tdr"><a href="#Page_225">225</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Todeszeichen</td><td class="tdr"><a href="#Page_225">225</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Den Fröschen Geld gegeben</td><td class="tdr"><a href="#Page_226">226</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Drei Fragen (Kaiser und Abt)</td><td class="tdr"><a href="#Page_226">226</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Früchte an den Kopf geworfen</td><td class="tdr"><a href="#Page_227">227</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Eiche und Kürbis (Fabel)</td><td class="tdr"><a href="#Page_228">228</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Einbeiniges Geflügel</td><td class="tdr"><a href="#Page_229">229</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Dieb auf dem Mondstrahl</td><td class="tdr"><a href="#Page_231">231</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Reiter kennt sein Pferd nicht</td><td class="tdr"><a href="#Page_234">234</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Verkehrt aufsitzen</td><td class="tdr"><a href="#Page_235">235</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Kuhmist an der Zimmerdecke</td><td class="tdr"><a href="#Page_236">236</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Die Rettung des Mondes</td><td class="tdr"><a href="#Page_241">241</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Lebende Kette</td><td class="tdr"><a href="#Page_242">242</a> und <a href="#Page_269">269</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Verbrennung eines Hauses des Ungeziefers halber</td><td class="tdr"><a href="#Page_244">244</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Kürbis als Pferdeei</td><td class="tdr"><a href="#Page_249">249</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Luftschlösser</td><td class="tdr"><a href="#Page_249">249</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2"><span class="pagenum"><a name="Page_284" id="Page_284">284</a></span>Spiegelbild verkannt</td><td class="tdr"><a href="#Page_250">250</a> und <a href="#Page_276">276</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Befehle bei einem verkehrten Anlasse befolgt</td><td class="tdr"><a href="#Page_251">251</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Verkehrte Ansprache oder Begrüßung</td><td class="tdr"><a href="#Page_252">252</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Des Schneiders Fahne</td><td class="tdr"><a href="#Page_256">256</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Der Dämon als Reittier</td><td class="tdr"><a href="#Page_261">261</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Der Bettler bei dem Gatten seiner ehemaligen -Frau</td><td class="tdr"><a href="#Page_263">263</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Schweigwette</td><td class="tdr"><a href="#Page_263">263</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Streit um einen Gruß</td><td class="tdr"><a href="#Page_263">263</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Wettstreit der drei Faulen</td><td class="tdr"><a href="#Page_264">264</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Der vermeintlich verlorene Esel</td><td class="tdr"><a href="#Page_267">267</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Die verwechselten Füße</td><td class="tdr"><a href="#Page_269">269</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Fleischverkauf an die Hunde</td><td class="tdr"><a href="#Page_270">270</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Seigneur dessus, seigneur dessous</td><td class="tdr"><a href="#Page_271">271</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Heimschicken von Tieren usw.</td><td class="tdr"><a href="#Page_272">272</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Der Schüler aus dem Paradiese</td><td class="tdr"><a href="#Page_275">275</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Der getäuschte Verfolger</td><td class="tdr"><a href="#Page_276">276</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Mit dem Diener teilen</td><td class="tdr"><a href="#Page_280">280</a></td> -</tr><tr> -<td class="tdl padl2">Der Lehrer, der nicht lesen kann</td><td class="tdr"><a href="#Page_282">282</a></td> -</tr></table> - -<hr /> - -<h2><i>Index.</i></h2> - -<ul class="IX"><li> -ibn Abdirabbihi, <i>Kitab al ikd al farid</i>, I, <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_254">254</a> <a href="#Page_258">258</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_202">202</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_230">230</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_238">238</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_240">240</a>.</li><li> -al Abschihi, <i>Mustatraf</i>, I, <a href="#Page_255">255</a> <a href="#Page_257">257</a> <a href="#Page_273">273</a> <a href="#Page_279">279</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_202">202</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_203">203</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_230">230</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_236">236</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_238">238</a>.</li><li> -Abstemius, <i>Hecatomythia</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Agricola, <i>Sprichwörter</i>, I, <a href="#Page_239">239</a>.</li><li> -Alexander ab Alexandro, <i>Dies geniales</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a>.</li><li> -<i>Amans (Les) trompez</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_250">250</a>.</li><li> -Andrews, <i>Contes ligures</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a>.</li><li> -<i>Anthropophyteia</i>, I, <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_216">216</a> <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_224">224</a> <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_237">237</a> <a href="#Page_273">273</a> <a href="#Page_278">278</a> <a href="#Page_279">279</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_243">243</a>.</li><li> -ibn Arabschah, <i>Fakihat al hulafa</i>, I, <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_255">255</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_186">186</a>.</li><li> -<i>Archie Armstrong’s Banquet of Jests</i>, I, <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_237">237</a> <a href="#Page_249">249</a> <a href="#Page_250">250</a>; II <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a>.</li><li> -Arguijo (Juan de), <i>Cuentos</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_233">233</a>.</li><li> -Arienti, <i>Porretane</i>, I, <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_254">254</a>.</li><li> -Arlottos <i>Schwänke</i>, I, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_227">227</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_246">246</a> <a href="#Page_256">256</a> <a href="#Page_259">259</a> <a href="#Page_260">260</a> <a href="#Page_275">275</a> <a href="#Page_278">278</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_203">203</a>.</li><li> -Armeno-Wetzel, <i>Die Reise der Söhne Giaffers</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_198">198</a>.</li><li> -Artin Pascha (Yakoub), <i>Contes populaires de la vallée du Nil</i>, I <a href="#Page_224">224</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_234">234</a>.</li><li> -Asbjörnsen, <i>Fairy Tales from the Far North</i>, I, <a href="#Page_274">274</a>.</li><li> -Aesop I, <a href="#Page_218">218</a> <a href="#Page_259">259</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -Augier et Sandeau, <i>Le gendre de M. Poirier</i>, I, <a href="#Page_208">208</a>.</li><li> -Aurbacher, <i>Volksbüchlein</i>, I, <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_272">272</a>.</li><li> -<i>Aventures (Les joyeuses)</i>, 1556 I, <a href="#Page_223">223</a> <a href="#Page_233">233</a> <a href="#Page_271">271</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a>.</li><li> -<i>Aventures (Les joyeuses)</i>, 1577 I, <a href="#Page_233">233</a> <a href="#Page_271">271</a>.<br /><br /></li><li> - -<i>Baitál Pachisi</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a>.</li><li> -Bandello, <i>Novelle</i>, I, <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_242">242</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_250">250</a>.</li><li> -<i>Banquet (A choice) of Witty Jests</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a>.</li><li> -Baraton, <i>Poesies</i>, I, <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_280">280</a>.</li><li> -Bar-Hebraeus, <i>The Laughable Stories</i>, I, <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_243">243</a> <a href="#Page_260">260</a> <a href="#Page_267">267</a> <a href="#Page_276">276</a> <a href="#Page_282">282</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_181">181</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_188">188</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_191">191</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_224">224</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_230">230</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_242">242</a>.</li><li> -Basile (Giamb.), <i>Lo cunto de li cunti</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_214">214</a>.</li><li> -Basset, <i>Contes d’Afrique</i>, I, <a href="#Page_216">216</a> <a href="#Page_233">233</a> <a href="#Page_236">236</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_204">204</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a>.</li><li> -—— <i>Contes berbères</i>, I, <a href="#Page_280">280</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_243">243</a>.</li><li> -—— <i>Lôqman berbère</i>, I, <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_273">273</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_204">204</a>.</li><li> -—— <i>Zenatia</i>, I, <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_263">263</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a>.</li><li> -Bebel, <i>Schwänke</i>, I, <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_275">275</a> <a href="#Page_280">280</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_214">214</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_216">216</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_233">233</a>.</li><li> -Behrnauer, <i>Die vierzig Veziere</i>, I, 250 279.</li><li> - -Beroalde de Verville, <i>Le Moyen de parvenir</i>, I, <a href="#Page_277">277</a>.</li><li> -Bezemer, <i>Volksdichtung aus Indonesien</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_197">197</a>.</li><li> -<i>Bharataka Dvâlrinçikâ</i>, I, <a href="#Page_217">217</a>.</li><li> -Birlinger, <i>Volksthümliches aus Schwaben</i>, I, <a href="#Page_268">268</a>.</li><li> -Bladé, <i>Contes populaires de la Gascogne</i>, I, <a href="#Page_208">208</a> <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_236">236</a> <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_269">269</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Boccaccio, <i>Decameron</i>, I, <a href="#Page_216">216</a> <a href="#Page_229">229</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_186">186</a>.</li><li> -Böhm, <i>Lettische Schwänke</i>, I, <a href="#Page_249">249</a> <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_274">274</a> <a href="#Page_276">276</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_184">184</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_197">197</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_209">209</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_214">214</a>.</li><li> -Boner, <i>Der Edelstein</i>, I, <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_237">237</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_194">194</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_244">244</a>.</li><li> -Bouchet, <i>Les Serées</i>, I, <a href="#Page_277">277</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_224">224</a>.</li><li> -Brant (Sebastian), <i>Esopi appologi</i>, I, <a href="#Page_257">257</a> <a href="#Page_268">268</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Bromyard, <i>Summa praedicantium</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_189">189</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a>.</li><li> -Bronner, <i>Bayerisches Schelmen-Büchlein</i>, I, <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_242">242</a> <a href="#Page_246">246</a> <a href="#Page_249">249</a> <a href="#Page_273">273</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_209">209</a>.</li><li> -Bullinger, <i>Contra Cochlaeum</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a>.</li><li> -Busch, <i>Ut ôler Welt</i>, I, <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_276">276</a> <a href="#Page_280">280</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_197">197</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a>.</li><li> -Bütner (Wolfgang), <i>Von Claus Narren</i>, I, <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_223">223</a> <a href="#Page_238">238</a> <a href="#Page_241">241</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_196">196</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_209">209</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_226">226</a>.</li><li> -Büttner, <i>Suaheli-Litteratur</i>, I, <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_225">225</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a>.<br /><br /></li><li> - -Camerarius (Joachim), <i>Arithmologia</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a>.</li><li> -—— <i>Fabulae</i>, I, <a href="#Page_259">259</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Campbell, <i>Popular Tales of the West-Highlands</i>, I, <a href="#Page_208">208</a> <a href="#Page_261">261</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_269">269</a> <a href="#Page_272">272</a> <a href="#Page_274">274</a>.</li><li> -C. A. M. v. W., <i>Zeitvertreiber</i>, I, <a href="#Page_221">221</a> <a href="#Page_222">222</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_221">221</a>.</li><li> -Carbone (Lodovico), <i>Facezie</i>, I, <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_250">250</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_248">248</a>.</li><li> -Cardonne, <i>Mélanges de littérature Orientale</i>, I, <a href="#Page_256">256</a> <a href="#Page_259">259</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li> -Carnoy, <i>Littérature orale de la Picardie</i>, I, <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_272">272</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a>.</li><li> -Casalicchio, <i>L’utile col dolce</i>, I, <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_262">262</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_232">232</a>.</li><li> -Castiglione, <i>Il cortegiano</i>, I, <a href="#Page_225">225</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_227">227</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_239">239</a>.</li><li> -Catull I, <a href="#Page_211">211</a>.</li><li> -Celtes, <i>Epigramme</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_214">214</a>.</li><li> -<i>Cent nouvelles nouvelles</i>, I, <a href="#Page_271">271</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_204">204</a>.</li><li> -Cervantes, <i>Don Quixote</i>, I, <a href="#Page_268">268</a>.</li><li> -Chappuis, <i>Les facétieuses Journées</i>, I, <a href="#Page_247">247</a>.</li><li> -Chevreau, <i>Histoire du monde</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_191">191</a>.</li><li> -Cicero, <i>De oratore</i>, I, <a href="#Page_225">225</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_239">239</a>.</li><li> -Cieco da Ferrara, <i>Mambriano</i>, I, <a href="#Page_265">265</a>.</li><li> -<i>Conceites (The Pleasant) of Old Hobson</i>, I, 225 234.</li><li> -Conceits, <i>Clinches, Flashes, and Whimzies</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a>.</li><li> -<i>Conceyts (Certayne) and Jests</i>, I, <a href="#Page_231">231</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_226">226</a>.</li><li> -Cortesius, <i>Volantillae</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_221">221</a>.</li><li> -Cosquin, <i>Contes populaires de Lorraine</i>, I, <a href="#Page_272">272</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_184">184</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_203">203</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_204">204</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_209">209</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_214">214</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Costo, <i>Il Fuggilozio</i>, I, <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_235">235</a> <a href="#Page_278">278</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_190">190</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li> -Cowell, <i>The Jâtaka</i>, I, <a href="#Page_272">272</a>.</li><li> -Crane, <i>Italian Popular Tales</i>, I, <a href="#Page_265">265</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_211">211</a>.</li><li> -<i>Cukasaptati</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a>.<br /><br /></li><li> - -Dähnhardt, <i>Natursagen</i>, I, <a href="#Page_265">265</a>.</li><li> -Daudiguier (Henry), <i>Lysandre et Calisto</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Delicado, <i>La Lozana andaluza</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -<i>Delight and Pastime</i>, I, <a href="#Page_215">215</a>.</li><li> -<i>Democritus ridens</i>, I, <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_266">266</a> <a href="#Page_280">280</a>.</li><li> -<i>Descriptio Norfolcensium</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_230">230</a>.</li><li> -Des Periers, <i>Nouvelles récréations</i>, I, <a href="#Page_223">223</a> <a href="#Page_233">233</a> <a href="#Page_235">235</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_248">248</a>.</li><li> -Domenichi, <i>Facetie</i>, I, <a href="#Page_215">215</a> <a href="#Page_221">221</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_266">266</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_204">204</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_234">234</a>.</li><li> -Doni, <i>I Marmi</i>, I, <a href="#Page_231">231</a>.</li><li> -—— <i>Rime del Burchiello</i>, I, <a href="#Page_233">233</a>.</li><li> -—— <i>La Zucca</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_221">221</a>.</li><li> -Dschami, <i>Bäharistan</i>, I, <a href="#Page_259">259</a> <a href="#Page_282">282</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_189">189</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_202">202</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li> -al Dschausi, <i>Kitab al askija</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_189">189</a>.</li><li> -Dschelaleddin Rumi, <i>Mesnewi</i>, I, <a href="#Page_248">248</a> <a href="#Page_272">272</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_243">243</a>.</li><li> -Dunbar (William) I, <a href="#Page_256">256</a>.<br /><br /></li><li> - -<i>Echa rabbathi</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_202">202</a>.</li><li> -<i>England’s Jests</i>, I, <a href="#Page_229">229</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_218">218</a>.</li><li> -Eyering, <i>Proverbiorum copia</i>, I, <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_237">237</a> <a href="#Page_247">247</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_280">280</a>.<br /><br /></li><li> - -<i>Fables turques</i>, I, <a href="#Page_267">267</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_227">227</a>.</li><li> -<i>Fabliaux (Deutsche)</i>, s. Hagen, Keller (Ad. v.) und Lambel.</li><li> -<i>Fabliaux (Französische)</i>, s. Legrand und Montaiglon-Raynaud.</li><li> -<i>Facecies, et motz subtilz</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li> -<i>Facetie (Les piacevoli et ridiculose) di M. Poncino della Torre</i>, I, <a href="#Page_220">220</a>.</li><li> -<i>Facetie, motti, buffonerie et burle del Piovano Arlotto</i>, I, <a href="#Page_247">247</a>.</li><li> -<i>Facezie e motti dei secoli XV e XVI</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_217">217</a>.</li><li> -al Farazdak I, 215.</li><li> -<i>Farce des deux savetiers</i>, I, <a href="#Page_220">220</a>.</li><li> -<i>Fincken-Ritter (Der edle)</i>, I, <a href="#Page_244">244</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Firenzuola, <i>La Trinuzia</i>, I, <a href="#Page_275">275</a>.</li><li> -Fleury, <i>Littérature orale de la Basse-Normandie</i>, I, <a href="#Page_210">210</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a>.</li><li> -Frey, <i>Gartengesellschaft</i>, I, <a href="#Page_244">244</a> <a href="#Page_249">249</a> <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_257">257</a> <a href="#Page_275">275</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_192">192</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_204">204</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_237">237</a>.<br /><br /></li><li> - -Galland, <i>Les paroles remarquables des Orientaux</i>, I, <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_247">247</a> <a href="#Page_258">258</a> <a href="#Page_259">259</a> <a href="#Page_261">261</a> <a href="#Page_262">262</a> <a href="#Page_263">263</a> <a href="#Page_282">282</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_202">202</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li> -Garibay, <i>Cuentos</i>, I, <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_247">247</a>.</li><li> -Garzoni, <i>La piazza universale</i>, I, <a href="#Page_247">247</a>.</li><li> -—— <i>La sinagoga de gl’ignoranti</i>, I, <a href="#Page_265">265</a>.</li><li> -Gastius, <i>Convivales sermones</i>, I, <a href="#Page_231">231</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_225">225</a>.</li><li> -Georgeakis et Pineau, <i>Le Folk-lore de Lesbos</i>, I, <a href="#Page_221">221</a> <a href="#Page_251">251</a> <a href="#Page_269">269</a>.</li><li> -Gerlach, <i>Eutrapeliae</i>, I, <a href="#Page_247">247</a>.</li><li> -<i>German Rogue</i>, I, <a href="#Page_271">271</a>.</li><li> -<i>Gesta Romanorum</i>, I, <a href="#Page_264">264</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_194">194</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -Giuliano, <i>Dialogo d’un medico con un secretario et un palafreniere</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_190">190</a>.</li><li> -Gladwin, <i>The Persian Moonshee</i>, I, <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_243">243</a> <a href="#Page_254">254</a> <a href="#Page_258">258</a> <a href="#Page_259">259</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_203">203</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_243">243</a>.</li><li> -Gonzenbach, <i>Sicilianische Märchen</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_215">215</a>.</li><li> -<i>Gotham (The Mad Men of)</i>, s. <i>Tales</i>‚.</li><li> -<i>Grillenvertreiber</i>, I, <a href="#Page_217">217</a>.</li><li> -Grimm, <i>Kinder- und Hausmärchen</i>, I, <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_264">264</a> <a href="#Page_272">272</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_215">215</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_220">220</a>.</li><li> -Grimmelshausen, <i>Vogelnest</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_251">251</a>.</li><li> -Guicciardini, <i>Detti et fatti</i>, I, <a href="#Page_225">225</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_248">248</a>.</li><li> -<i>Guru Paramártan</i>, I, <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_268">268</a>.<br /><br /></li><li> - -Hagedorn II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_190">190</a>.</li><li> -Hagen, <i>Gesammtabenteuer</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_188">188</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_214">214</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Haltrich, <i>Deutsche Volksmärchen aus Siebenbürgen</i>, I, <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_270">270</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_215">215</a>.</li><li> -Hammer, <i>Rosenöl</i>, I, <a href="#Page_248">248</a> <a href="#Page_261">261</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_196">196</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_203">203</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_243">243</a>.</li><li> -Harrington (John) I, <a href="#Page_257">257</a>.</li><li> -Harsdörfer, <i>Ars apophtegmatica</i>, I, <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_247">247</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_280">280</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_233">233</a>.</li><li> -Hebel, <i>Schatzkästlein</i>, I, <a href="#Page_215">215</a>; II, 190 226.</li><li> -Heine, <i>Reisebilder</i>, I, <a href="#Page_208">208</a>.</li><li> -Herbelot, <i>Orientalische Bibliothek</i>, I, <a href="#Page_245">245</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li> -Hermotimus, <i>Additamenta</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_220">220</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li> -Herrant v. Wildonie II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_188">188</a>.</li><li> -ibn Hidschdscha, <i>Thamarat al aurak</i>, I, <a href="#Page_247">247</a>.</li><li> -Hierokles s. <i>Philogelos</i>‚.</li><li> -<i>Hundred Mery Talys</i>, I, <a href="#Page_239">239</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_189">189</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a>.<br /><br /></li><li> - -Ilg, <i>Maltesische Märchen</i>, I, <a href="#Page_221">221</a> <a href="#Page_262">262</a> <a href="#Page_276">276</a> <a href="#Page_278">278</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_209">209</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a>.</li><li> -Ispirescu, <i>Snóve</i>, I, <a href="#Page_205">205</a> <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_234">234</a> <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_276">276</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a>.<br /><br /></li><li> - -<i>Jacke of Dovers Quest of Inquirie</i>, I, <a href="#Page_248">248</a> <a href="#Page_249">249</a> <a href="#Page_266">266</a>.</li><li> -Jacob, <i>Türkische Volkslitteratur</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a>.</li><li> -Jacobs, <i>Celtic Fairy Tales</i>, I, <a href="#Page_269">269</a>.</li><li> -—— <i>English Fairy Tales</i>, I, <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_272">272</a> <a href="#Page_274">274</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -Jacques de Vitry, <i>Exempla</i>, I, <a href="#Page_245">245</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_243">243</a>.</li><li> -Jahn, <i>Schwänke und Schnurren</i>, I, <a href="#Page_269">269</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li> -<i>Jâtaka</i>, s. Cowell.</li><li> -<i>Jests of Scogin</i>, I, <a href="#Page_221">221</a> <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li> -<i>Joe Miller’s Jests</i>, I, <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_248">248</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li> -Johannes Junior, <i>Scala coeli</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_202">202</a>.</li><li> -Juvenal I, <a href="#Page_211">211</a>.<br /><br /></li><li> - -al Kaljubi, <i>Nawadir</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a>.</li><li> -<i>Kathá Sarit Ságara</i>, s. Somadeva.</li><li> -Keller (Ad. v.), <i>Erzählungen aus altdeutschen Handschriften</i>, I, <a href="#Page_265">265</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_188">188</a>.</li><li> -Keller (Albr.), <i>Die Schwaben</i>, I, <a href="#Page_208">208</a> <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_249">249</a> <a href="#Page_269">269</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_209">209</a>.</li><li> -Kirchhof, <i>Wendunmuth</i>, I, <a href="#Page_218">218</a> <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_233">233</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -Knoop, <i>Volkssagen</i>, I, <a href="#Page_269">269</a>.</li><li> -Knowles, <i>Folk-Tales of Kashmir</i>, I, <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_268">268</a>.</li><li> -Kopisch I, <a href="#Page_268">268</a>.</li><li> -Krauss, <i>Sagen und Märchen der Südslaven</i>, I, <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_276">276</a> <a href="#Page_280">280</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -—— <i>Zigeunerhumor</i>, I, <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_253">253</a> <a href="#Page_254">254</a> <a href="#Page_268">268</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_215">215</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_221">221</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_251">251</a>.</li><li> -Kuka, <i>The Wit and Humour of the Persians</i>, I, <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_209">209</a> <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_227">227</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_243">243</a> <a href="#Page_245">245</a> <a href="#Page_248">248</a> <a href="#Page_255">255</a> <a href="#Page_260">260</a> <a href="#Page_276">276</a> <a href="#Page_277">277</a> <a href="#Page_282">282</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_186">186</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_202">202</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_203">203</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_236">236</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_238">238</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_240">240</a>.<br /><br /></li><li> -La Fontaine II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_248">248</a>.</li><li> -<i>Lalenbuch</i>, I, <a href="#Page_235">235</a> <a href="#Page_269">269</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_192">192</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_209">209</a>.</li><li> -Lambel, <i>Erzählungen und Schwänke</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_188">188</a>.</li><li> -Lamii, <i>Latifeh nameh</i>, I, <a href="#Page_256">256</a>.</li><li> -Landes, <i>Contes annamites</i>, I, <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_265">265</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_221">221</a>.</li><li> -<i>Leben (Das kurtzweilige) von Clement Marott</i>, I, <a href="#Page_268">268</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Léger, <i>Recueil de contes populaires slaves</i>, I, <a href="#Page_252">252</a>.</li><li> -Legrand, <i>Fabliaux</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Lehmann, <i>Exilium melancholiae</i>, I, <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_238">238</a> <a href="#Page_247">247</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_262">262</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_277">277</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li> -—— <i>Florilegium politicum</i>, I, <a href="#Page_208">208</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li> -Lidzbarski, <i>Geschichten aus neu-aramäischen Handschriften</i>, I, <a href="#Page_242">242</a> <a href="#Page_255">255</a> <a href="#Page_265">265</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_197">197</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_235">235</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li> -Lindener, <i>Katzipori</i>, I, <a href="#Page_268">268</a>.</li><li> -Lucas, <i>Diálogos</i>, I, <a href="#Page_225">225</a>.</li><li> -Lundorf, <i>Wißbadisch Wisenbrünlein</i>, I, <a href="#Page_277">277</a>.</li><li> -Luscinius, <i>Joci ac sales</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_225">225</a>.</li><li> -Luzel, <i>Contes populaires de Basse-Bretagne</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_209">209</a>.<br /><br /></li><li> - -Mackenzie, <i>Tyll Owlglass</i>, I, <a href="#Page_240">240</a>.</li><li> -Abu Madjan, <i>Madschmu az zarf</i>, I, <a href="#Page_264">264</a> <a href="#Page_277">277</a>.</li><li> -al Maidani, <i>Madschma al amthal</i>, I, <a href="#Page_214">214</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_188">188</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_231">231</a>.</li><li> -Marguerite de Navarre, <i>L’Heptaméron</i>, I, <a href="#Page_278">278</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_190">190</a>.</li><li> -Marianus (Christophorus), <i>Convivium evangelicum</i>, I, <a href="#Page_277">277</a>.</li><li> -al Masudi, <i>Les Prairies d’or</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_181">181</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Meder, <i>Quadragesimale</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_214">214</a>.</li><li> -Meier, <i>Deutsche Sagen aus Schwaben</i>, I, <a href="#Page_241">241</a>.</li><li> -Meißner, <i>Neuarabische Erzählungen aus dem Iraq</i>, I, <a href="#Page_227">227</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_241">241</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_242">242</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_244">244</a>.</li><li> -Melander, <i>Jocoseria</i>, I, <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_247">247</a> <a href="#Page_269">269</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a>.</li><li> -Memel, <i>Anmuthige lustige Gesellschaft</i>, I, <a href="#Page_221">221</a> <a href="#Page_222">222</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_218">218</a>.</li><li> -Ménage, <i>Origini della lingua italiana</i>, I, <a href="#Page_218">218</a> <a href="#Page_228">228</a>.</li><li> -Mendoza, <i>Lazarillo de Tormes</i>, I, <a href="#Page_262">262</a>.</li><li> -<i>Mensa philosophica</i>, I, <a href="#Page_274">274</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_233">233</a>.</li><li> -Merkens, <i>Was sich das Volk erzählt</i>, I, <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_249">249</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_269">269</a> <a href="#Page_274">274</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_215">215</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li> -<i>Meschreb, der weise Narr</i>, I, <a href="#Page_230">230</a>.</li><li> -Mey, <i>Fábulario</i>, I, <a href="#Page_247">247</a> <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Minaef, <i>Indeiskija skasky</i>, II, 184.</li><li> -Monnier, <i>Les contes populaires en Italie</i>, I, <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_280">280</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -Monosini, <i>Flores italicae linguae</i>, I, <a href="#Page_219">219</a>.</li><li> -Montaiglon-Raynaud, <i>Fabliaux</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_188">188</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Montanus, <i>Schwankbücher</i>, I, <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_249">249</a> <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_254">254</a> <a href="#Page_260">260</a> <a href="#Page_265">265</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_272">272</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_197">197</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Morlini, <i>Novellen</i>, I, <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_263">263</a> <a href="#Page_271">271</a> <a href="#Page_272">272</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_184">184</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li> -Motylinski, <i>Dialogue en dialecte de Djerba</i>, I, <a href="#Page_236">236</a>.</li><li> -Müllenhoff, <i>Märchen und Lieder</i>, I, <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_268">268</a>.</li><li> -Musculus, <i>Enarrationes</i>, I, <a href="#Page_269">269</a>.<br /><br /></li><li> - -<em class="gesperrt">Narren, Gaukler und Volkslieblinge</em>:<ul><li> -Arlotto s. <i>Arlottos Schwänke</i>‚.</li><li> -Armstrong s. <i>Archie Armstrong’s Banquet of Jests</i>‚.</li><li> -Bahlul II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li> -Barlacchia s. <i>Facetie, motti, buffonerie</i>‚.</li><li> -Abu Dulama II, 237.</li><li> -Eulenspiegel II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_246">246</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>; s. auch Mackenzie.</li><li> -Gonnella II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_228">228</a>.</li><li> -Habannaka I, <a href="#Page_214">214</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_231">231</a>.</li><li> -Hobson s. <i>Conceites (The Pleasant)</i>‚.</li><li> -Karakusch I, <a href="#Page_230">230</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a> <a href="#Page_230">230</a>.</li><li> -Klaus Narr s. Bütner.</li><li> -Abu Nuwas I, <a href="#Page_211">211</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_184">184</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_242">242</a>.</li><li> -Poncino della Torre s. <i>Facetie (Le piacevoli)</i>‚.</li><li> -Scogin s. <i>Jests of Scogin</i>‚.</li><li> -Sztukoris s. Veckenstedt, <i>Sztukoris</i>‚.</li><li> -Triboulet I, <a href="#Page_223">223</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_231">231</a>.</li></ul></li><li> -Nicolas de Troyes, <i>Le grand parangon des nouvelles nouvelles</i>, I, <a href="#Page_265">265</a>.</li><li> -Nieri, <i>Racconti popolari lucchesi</i>, I, <a href="#Page_257">257</a>.</li><li> -Nopcsa, <i>Aus Sala und Klementi</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -<i>Novella dell Grasso legnajuolo</i>, I, <a href="#Page_275">275</a>.</li><li> -<i>Novelle antiche</i>, I, <a href="#Page_227">227</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li> -<i>Nugae doctae Gaudentii Jocosi</i>, I, <a href="#Page_269">269</a>.</li><li> -<i>Nugae venales</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_235">235</a>.</li><li> -<i>Nuzhal al udaba</i>, I, <a href="#Page_230">230</a> <a href="#Page_234">234</a> <a href="#Page_257">257</a> <a href="#Page_282">282</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_181">181</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_188">188</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_194">194</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_196">196</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_217">217</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_224">224</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_240">240</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_243">243</a>.<br /><br /></li><li> - -O’Connor, <i>Folk Tales from Tibet</i>, I, <a href="#Page_225">225</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_183">183</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a>.</li><li> -Ortoli, <i>Les contes populaires de l’île de Corse</i>, I, <a href="#Page_241">241</a>.</li><li> -Ouville, <i>L’Elite des Contes</i>, I, <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_277">277</a>.</li><li> -<i>Oxford Jests</i>, I, <a href="#Page_225">225</a>; II, <a href="#Page_221">221</a>.<br /><br /></li><li> - -Panciatichi, <i>Cicalate</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_226">226</a>.</li><li> -<i>Pantagruéliques (Les)</i>, I, <a href="#Page_225">225</a>.</li><li> -<i>Pantschatantra</i>, (Benfey) II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_207">207</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -—— (Dubois) I, <a href="#Page_263">263</a>.</li><li> -<i>Parangon (Le) des Nouvelles honnestes</i>, I, <a href="#Page_229">229</a>.</li><li> -<i>Pasquil’s Jests</i>, I, <a href="#Page_275">275</a>.</li><li> -Pauli (Joh.), <i>Schimpf und Ernst</i>, I, <a href="#Page_223">223</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_244">244</a> <a href="#Page_264">264</a> <a href="#Page_275">275</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_189">189</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_194">194</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_197">197</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Pauli (Seb.), <i>Modi di dire</i>, I, <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_265">265</a>.</li><li> -Petrarca, <i>Epistolae</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_244">244</a>.</li><li> -Petrus Alphonsi, <i>Disciplina clericalis</i>, I, <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -Pharaon, <i>Spahis, Turcos et Goumiers</i>, I, <a href="#Page_222">222</a>.</li><li> -Philagrius s. <i>Philogelos</i>‚.</li><li> -<i>Philogelos</i>, I, <a href="#Page_206">206</a> <a href="#Page_208">208</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_230">230</a> <a href="#Page_263">263</a> <a href="#Page_274">274</a> <a href="#Page_277">277</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_235">235</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_236">236</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_237">237</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_239">239</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Pinedo (Luis de), <i>Libro de chistes</i>, I, <a href="#Page_205">205</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_221">221</a>.</li><li> -Pitrè, <i>Fiabe, novelle e racconti popolari siciliani</i>, I, <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_265">265</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a>.</li><li> -—— <i>Novelle popolari toscane</i>, I, <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_218">218</a> <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_272">272</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a>.</li><li> -Plutarch, <i>De exilio</i>, I, <a href="#Page_219">219</a>.</li><li> -—— <i>Questiones graecae</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a>.</li><li> -Poggio, <i>Facetiae</i>, I, <a href="#Page_234">234</a> <a href="#Page_244">244</a> <a href="#Page_257">257</a> <a href="#Page_265">265</a> <a href="#Page_267">267</a> <a href="#Page_278">278</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_190">190</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_204">204</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_232">232</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_246">246</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Pontanus (Jo. Jov.), <i>Antonius dialogus</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_244">244</a>.</li><li> -<span class="gesperrt">Predigtmärlein</span> I, <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_280">280</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_203">203</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_243">243</a>.<br /> -S. auch Bromyard, Jacques de Vitry, Johannes Junior, <i>Mensa philosophica</i>, und Meder.</li><li> -Preindlsberger-Mrazovic, <i>Bosnische Volksmärchen</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_211">211</a>.</li><li> -Prym und Socin, <i>Tur ’Abdîn</i>, I, <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_268">268</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_241">241</a> <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Pulci, <i>Morgante</i>, I, <a href="#Page_239">239</a>.<br /><br /></li><li> - -Radloff, <i>Volkslitteratur der türkischen Stämme Südsibiriens</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_194">194</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a>.</li><li> -<i>Récréations françoises</i>, I, <a href="#Page_278">278</a>.</li><li> -<i>Recueil des plaisantes et facetieuses nouvelles</i>, I, <a href="#Page_223">223</a> <a href="#Page_233">233</a> <a href="#Page_271">271</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_187">187</a>.</li><li> -Reinisch, <i>Die ’Afar-Sprache</i>, I, <a href="#Page_278">278</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a>.</li><li> -—— <i>Die Bedauye-Sprache</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_215">215</a>.</li><li> -—— <i>Die Nuba-Sprache</i>, I, 223, <a href="#Page_235">235</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -—— <i>Die Saho-Sprache</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_215">215</a>.</li><li> -Rittershaus, <i>Die neuisländischen Volksmärchen</i>, I, <a href="#Page_226">226</a> <a href="#Page_240">240</a> <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_263">263</a> <a href="#Page_272">272</a> <a href="#Page_274">274</a> <a href="#Page_276">276</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_197">197</a> <a href="#Page_214">214</a>.</li><li> -Rivière, <i>Contes populaires de la Kabylie du Djurdjura</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_184">184</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a>.</li><li> -Roda Roda, <i>Der Pascha lacht</i>, I, <a href="#Page_213">213</a> <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_258">258</a> <a href="#Page_260">260</a> <a href="#Page_261">261</a> <a href="#Page_263">263</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_272">272</a> <a href="#Page_280">280</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_181">181</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_225">225</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_228">228</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_233">233</a> <a href="#Page_237">237</a>.</li><li> -Roger <i>Bontemps en Belle Humeur</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_181">181</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_248">248</a>.</li><li> -Rückert I, <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_269">269</a>.<br /><br /></li><li> - -<i>Saadi</i>, I, <a href="#Page_258">258</a>.</li><li> -Sacchetti, <i>Novelle</i>, I, <a href="#Page_259">259</a> <a href="#Page_277">277</a>.</li><li> -Sachau, <i>Fellichi-Dialekt von Mosul</i>, I, <a href="#Page_255">255</a>.</li><li> -Sachs (Hans) I, <a href="#Page_223">223</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_256">256</a> <a href="#Page_257">257</a> <a href="#Page_259">259</a> <a href="#Page_265">265</a> <a href="#Page_268">268</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_188">188</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_192">192</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -<i>Sackful of News</i>, I, <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_242">242</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a>.</li><li> -Sagredo, <i>L’Arcadia in Brenta</i>, I, <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_228">228</a> <a href="#Page_247">247</a> <a href="#Page_254">254</a> <a href="#Page_266">266</a> <a href="#Page_280">280</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_204">204</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_210">210</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_232">232</a> <a href="#Page_234">234</a>.</li><li> -Santa Cruz (Melchor de), <i>Floresta española</i>, I, <a href="#Page_229">229</a>.</li><li> -Sauvé, <i>Le Folk-lore des Hautes-Vosges</i>, I, <a href="#Page_220">220</a>.</li><li> -Schiefner, <i>Tibetan Tales</i>, I, <a href="#Page_242">242</a>.</li><li> -<i>Schildbürger</i>, s. <i>Lalenbuch</i>‚.</li><li> -asch Schirwani, <i>Nafhat al jaman</i>, I, <a href="#Page_211">211</a> <a href="#Page_243">243</a> <a href="#Page_260">260</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_237">237</a>.</li><li> -Schlegel (August Wilhelm) II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_246">246</a>.</li><li> -Schleicher, <i>Litauische Märchen</i>, I, <a href="#Page_217">217</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_198">198</a>.</li><li> -Schott, <i>Walachische Märchen</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a>.</li><li> -Schumann, <i>Nachtbüchlein</i>, I, <a href="#Page_244">244</a> <a href="#Page_265">265</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_269">269</a> <a href="#Page_276">276</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_203">203</a>.</li><li> -Schupp I, <a href="#Page_222">222</a> <a href="#Page_231">231</a>.</li><li> -Sébillot, <i>Litteratture orale d’Auvergne</i>, I, <a href="#Page_252">252</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a>.</li><li> -—— <i>Litteratture orale de la Haute-Bretagne</i>, I, <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_272">272</a> <a href="#Page_276">276</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_215">215</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Sercambi, <i>Novelle</i>, I, <a href="#Page_214">214</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_246">246</a>.</li><li> -<i>Siao li Siao</i>, I, <a href="#Page_206">206</a>.</li><li> -Sklarek, <i>Ungarische Volksmärchen</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a>.</li><li> -Socin und Stumme, <i>Der arabische Dialekt der Houwara</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_198">198</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_204">204</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a>.</li><li> -Somadeva, <i>Kathá Sarit Ságara</i>, I, <a href="#Page_242">242</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_201">201</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a> <a href="#Page_247">247</a>.</li><li> -Somma, <i>Cento racconti</i>, II, 190.</li><li> -Stobaeus II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a>.</li><li> -<i>Storia di Campriano contadino</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_197">197</a>.</li><li> -Straparola, <i>Piacevoli notti</i>, I, <a href="#Page_264">264</a> <a href="#Page_265">265</a> <a href="#Page_271">271</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_184">184</a> <a href="#Page_216">216</a>.</li><li> -Stricker, <i>Der Pfaff Amis</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -Stumme, <i>Maltesische Märchen</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_214">214</a>.</li><li> -—— <i>Tunisische Märchen</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_245">245</a>.</li><li> -Swynnerton, <i>Romantic Tales from the Panjâb</i>, I, <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_224">224</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_262">262</a> <a href="#Page_265">265</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_270">270</a> <a href="#Page_272">272</a> <a href="#Page_277">277</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_184">184</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a> <a href="#Page_243">243</a>.</li><li> -<i>Syntipas</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_196">196</a>.<br /><br /></li><li> - -Tabourot, <i>Contes facecieux du Sieur Gaulard</i>, I, <a href="#Page_208">208</a> <a href="#Page_219">219</a> <a href="#Page_272">272</a> <a href="#Page_277">277</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_191">191</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_223">223</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_227">227</a> <a href="#Page_229">229</a>.</li><li> -<i>Tale of Beryn</i>, I, <a href="#Page_245">245</a>.</li><li> -<i>Tales and Quicke Answeres</i>, I, <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_231">231</a> <a href="#Page_234">234</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_268">268</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_249">249</a>.</li><li> -<i>Tales (Mery) of the Mad Men of Gotham</i>, I, <a href="#Page_244">244</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_272">272</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a>.</li><li> -Tallemant des Reaux II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_214">214</a>.</li><li> -<i>Tantrâkhyâyika</i>, I, <a href="#Page_249">249</a>; II, <a href="#Page_213">213</a>.</li><li> -<i>Tausend und eine Nacht</i>, I, <a href="#Page_238">238</a> <a href="#Page_244">244</a> <a href="#Page_271">271</a> <a href="#Page_282">282</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_198">198</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_204">204</a> <a href="#Page_213">213</a>.</li><li> -Tewfik, <i>Ein Jahr in Konstantinopel</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_236">236</a>.</li><li> -Theodulphus, <i>Carmina</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_218">218</a>.</li><li> -<i>Tholedoth Jesu</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_244">244</a>.</li><li> -Thorburn, <i>Bannú</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_184">184</a>.</li><li> -Timoneda, <i>Patrañuelo</i>, I, <a href="#Page_220">220</a>.</li><li> -—— <i>Sobremesa</i>, I, <a href="#Page_225">225</a> <a href="#Page_279">279</a>.</li><li> -Titius, <i>Loci controversi</i>, I, <a href="#Page_218">218</a>.</li><li> -<i>Tombeau (Le) de la melancolie</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_248">248</a>.</li><li> -<i>Tripitaka</i>, I, <a href="#Page_242">242</a> <a href="#Page_272">272</a>.<br /><br /></li><li> - -Veckenstedt, <i>Sztukoris</i>, I, <a href="#Page_224">224</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_198">198</a>.</li><li> -—— <i>Zamaiten</i>, I, <a href="#Page_241">241</a>.</li><li> -Velten, <i>Märchen der Suaheli</i>, I, <a href="#Page_211">211</a>; II, <a href="#Page_212">212</a>.</li><li> -Vinson, <i>Le Folklore du Pays Basque</i>, I, <a href="#Page_217">217</a>.</li><li> -<em class="gesperrt">Volkserzählungen</em>:<ul><li> -Afghanische s. Thorburn.</li><li> -Ägyptische s. Artin.</li><li> -Albanische s. Nopcsa.</li><li> -Algerische s. Basset, <i>Contes berbères</i>, (auch von Berbern in Marokko usw.), derselbe, <i>Zenatia</i>, Pharaon und Rivière.</li><li> -Annamitische s. Landes.</li><li> - -Brasilianische II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a>.</li><li> -Corsicanische s. Ortoli.</li><li> -Dalmatinische II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a>.</li><li> -Deutsche I, <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_242">242</a> <a href="#Page_246">246</a> <a href="#Page_268">268</a>; s. auch Birlinger, Bronner, Busch, Grimm, Jahn, Albr. Keller, Knoop, Meier, Merkens und Müllenhoff.</li><li> -Englische s. Jacobs.</li><li> -Finnische II, 196.</li><li> -Französische I, <a href="#Page_217">217</a> <a href="#Page_224">224</a> <a href="#Page_237">237</a> <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_242">242</a> <a href="#Page_252">252</a> <a href="#Page_268">268</a> <a href="#Page_272">272</a> <a href="#Page_274">274</a> <a href="#Page_275">275</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_182">182</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_184">184</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_190">190</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_203">203</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_209">209</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_211">211</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_215">215</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_231">231</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_243">243</a>; s. auch Bladé, Carnoy, Cosquin, Fleury, Luzel, Sauvé, Sébillot und Vinson.</li><li> -Griechische II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_251">251</a>; s. auch Georgeakis.</li><li> -Indische s. <i>Guru Paramártan</i>, Knowles, Minaef und Swynnerton.</li><li> -Indonesische s. Bezemer.</li><li> -aus dem Irak s. Meißner.</li><li> -Isländische s. Rittershaus.</li><li> -Italiänische I, <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_237">237</a> <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_250">250</a> <a href="#Page_262">262</a> <a href="#Page_264">264</a> <a href="#Page_274">274</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_180">180</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_212">212</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_213">213</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_215">215</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_219">219</a>; s. auch Andrews, Crane, Gonzenbach, Monnier, Nieri, Seb. Pauli, Pitrè und <i>Storia</i>‚.</li><li> -Japanische I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_252">252</a>.</li><li> -Jüdische I, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_222">222</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_241">241</a>.</li><li> -Keltische s. Campbell und Jacobs.</li><li> -aus dem östlichen Kleinasien s. Lidzbarski, Prym-Socin und Sachau.</li><li> -Lettische s. Böhm.</li><li> -Litauische s. Schleicher und Veckenstedt.</li><li> -Maltesische s. Ilg und Stumme.</li><li> -Marokkanische II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_205">205</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_247">247</a>; s. auch Socin-Stumme.</li><li> -Nubische s. Reinisch, <i>Nuba</i>, und <i>Bedauye</i>‚.</li><li> -aus Ostafrika s. Reinisch, <i>’Afar</i>, und <i>Saho</i>‚.</li><li> -Rumänische s. Ispirescu und Schott.</li><li> -Russische I, <a href="#Page_205">205</a>.</li><li> -Sibirische s. Radloff.</li><li> -Siebenbürgische s. Haltrich.</li><li> -Skandinavische II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a>; s. auch Asbjörnsen.</li><li> -Spanische II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_221">221</a>.</li><li> -Suaheli s. Büttner und Velten.</li><li> -Südslavische II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_195">195</a>; s. auch <i>Anthropophyteia</i>, Krauss und Preindlsberger-Mrazovic.</li><li> -Tibetanische s. O’Connor und Schiefner.</li><li> -aus Timbuctu I, <a href="#Page_216">216</a>.</li><li> -Tunisische I, <a href="#Page_277">277</a>; II, 215; s. auch Motylinski und Stumme.</li><li> -Türkische II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_202">202</a>; s. auch Jacob.</li><li> -Ungarische s. Sklarek.</li><li> -Westslavische s. Léger.</li><li> -der Zigeuner s. Krauss und Wlislocki.<br /><br /></li></ul></li><li> - -<i>Wajikra rabba</i>, I, <a href="#Page_227">227</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_235">235</a>.</li><li> -Waldis, <i>Esopus</i>, I, <a href="#Page_239">239</a> <a href="#Page_269">269</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a> <a href="#Page_249">249</a>.</li><li> -Wickram, <i>Rollwagenbüchlein</i>, I, <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_232">232</a> <a href="#Page_235">235</a> <a href="#Page_249">249</a> <a href="#Page_275">275</a> <a href="#Page_278">278</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_198">198</a> <a href="#Page_210">210</a>.</li><li> -Wlislocki, <i>Märchen der transsilvanischen Zigeuner</i>, II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_206">206</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_209">209</a>.<br /><br /></li><li> - -Zabata, <i>Diporto de’ viandanti</i>, I, <a href="#Page_212">212</a> <a href="#Page_220">220</a> <a href="#Page_225">225</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_232">232</a>.</li><li> -Zakani, <i>Die herzerfreuende Schrift</i>, I, <a href="#Page_207">207</a> <a href="#Page_210">210</a> <a href="#Page_214">214</a> <a href="#Page_235">235</a> <a href="#Page_244">244</a> <a href="#Page_248">248</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_185">185</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_217">217</a>.</li><li> -az Zamachschari, <i>Rabi al abrar</i>, I, <a href="#Page_235">235</a>.</li><li> -<i>Zimmerische Chronik</i>, I, <a href="#Page_248">248</a> <a href="#Page_269">269</a>.</li><li> -Zincgref-Weidner, <i>Teutsche Apophtegmata</i>, I, <a href="#Page_208">208</a> <a href="#Page_229">229</a> <a href="#Page_238">238</a> <a href="#Page_241">241</a> <a href="#Page_262">262</a>; II, <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_189">189</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_196">196</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_226">226</a> <a href="http://www.gutenberg.org/files/54691/54691-h/54691-h.htm#Page_229">229</a> <a href="#Page_231">231</a>.</li> -</ul> - - - - - - - - -<pre> - - - - - -End of Project Gutenberg's Der Hodscha Nasreddin I. Band, by Albert Wesselski - -*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER HODSCHA NASREDDIN I. BAND *** - -***** This file should be named 54690-h.htm or 54690-h.zip ***** -This and all associated files of various formats will be found in: - http://www.gutenberg.org/5/4/6/9/54690/ - -Produced by Turgut Dincer and The Online Distributed -Proofreading Team at http://www.pgdp.net (This file was -produced from images generously made available by The -Internet Archive/Canadian Libraries) - -Updated editions will replace the previous one--the old editions will -be renamed. - -Creating the works from print editions not protected by U.S. copyright -law means that no one owns a United States copyright in these works, -so the Foundation (and you!) can copy and distribute it in the United -States without permission and without paying copyright -royalties. Special rules, set forth in the General Terms of Use part -of this license, apply to copying and distributing Project -Gutenberg-tm electronic works to protect the PROJECT GUTENBERG-tm -concept and trademark. Project Gutenberg is a registered trademark, -and may not be used if you charge for the eBooks, unless you receive -specific permission. If you do not charge anything for copies of this -eBook, complying with the rules is very easy. You may use this eBook -for nearly any purpose such as creation of derivative works, reports, -performances and research. They may be modified and printed and given -away--you may do practically ANYTHING in the United States with eBooks -not protected by U.S. copyright law. Redistribution is subject to the -trademark license, especially commercial redistribution. - -START: FULL LICENSE - -THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE -PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK - -To protect the Project Gutenberg-tm mission of promoting the free -distribution of electronic works, by using or distributing this work -(or any other work associated in any way with the phrase "Project -Gutenberg"), you agree to comply with all the terms of the Full -Project Gutenberg-tm License available with this file or online at -www.gutenberg.org/license. - -Section 1. General Terms of Use and Redistributing Project -Gutenberg-tm electronic works - -1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg-tm -electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to -and accept all the terms of this license and intellectual property -(trademark/copyright) agreement. If you do not agree to abide by all -the terms of this agreement, you must cease using and return or -destroy all copies of Project Gutenberg-tm electronic works in your -possession. If you paid a fee for obtaining a copy of or access to a -Project Gutenberg-tm electronic work and you do not agree to be bound -by the terms of this agreement, you may obtain a refund from the -person or entity to whom you paid the fee as set forth in paragraph -1.E.8. - -1.B. "Project Gutenberg" is a registered trademark. It may only be -used on or associated in any way with an electronic work by people who -agree to be bound by the terms of this agreement. There are a few -things that you can do with most Project Gutenberg-tm electronic works -even without complying with the full terms of this agreement. See -paragraph 1.C below. There are a lot of things you can do with Project -Gutenberg-tm electronic works if you follow the terms of this -agreement and help preserve free future access to Project Gutenberg-tm -electronic works. See paragraph 1.E below. - -1.C. The Project Gutenberg Literary Archive Foundation ("the -Foundation" or PGLAF), owns a compilation copyright in the collection -of Project Gutenberg-tm electronic works. Nearly all the individual -works in the collection are in the public domain in the United -States. If an individual work is unprotected by copyright law in the -United States and you are located in the United States, we do not -claim a right to prevent you from copying, distributing, performing, -displaying or creating derivative works based on the work as long as -all references to Project Gutenberg are removed. Of course, we hope -that you will support the Project Gutenberg-tm mission of promoting -free access to electronic works by freely sharing Project Gutenberg-tm -works in compliance with the terms of this agreement for keeping the -Project Gutenberg-tm name associated with the work. You can easily -comply with the terms of this agreement by keeping this work in the -same format with its attached full Project Gutenberg-tm License when -you share it without charge with others. - -1.D. The copyright laws of the place where you are located also govern -what you can do with this work. Copyright laws in most countries are -in a constant state of change. If you are outside the United States, -check the laws of your country in addition to the terms of this -agreement before downloading, copying, displaying, performing, -distributing or creating derivative works based on this work or any -other Project Gutenberg-tm work. The Foundation makes no -representations concerning the copyright status of any work in any -country outside the United States. - -1.E. Unless you have removed all references to Project Gutenberg: - -1.E.1. The following sentence, with active links to, or other -immediate access to, the full Project Gutenberg-tm License must appear -prominently whenever any copy of a Project Gutenberg-tm work (any work -on which the phrase "Project Gutenberg" appears, or with which the -phrase "Project Gutenberg" is associated) is accessed, displayed, -performed, viewed, copied or distributed: - - This eBook is for the use of anyone anywhere in the United States and - most other parts of the world at no cost and with almost no - restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it - under the terms of the Project Gutenberg License included with this - eBook or online at www.gutenberg.org. If you are not located in the - United States, you'll have to check the laws of the country where you - are located before using this ebook. - -1.E.2. If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is -derived from texts not protected by U.S. copyright law (does not -contain a notice indicating that it is posted with permission of the -copyright holder), the work can be copied and distributed to anyone in -the United States without paying any fees or charges. If you are -redistributing or providing access to a work with the phrase "Project -Gutenberg" associated with or appearing on the work, you must comply -either with the requirements of paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 or -obtain permission for the use of the work and the Project Gutenberg-tm -trademark as set forth in paragraphs 1.E.8 or 1.E.9. - -1.E.3. If an individual Project Gutenberg-tm electronic work is posted -with the permission of the copyright holder, your use and distribution -must comply with both paragraphs 1.E.1 through 1.E.7 and any -additional terms imposed by the copyright holder. Additional terms -will be linked to the Project Gutenberg-tm License for all works -posted with the permission of the copyright holder found at the -beginning of this work. - -1.E.4. Do not unlink or detach or remove the full Project Gutenberg-tm -License terms from this work, or any files containing a part of this -work or any other work associated with Project Gutenberg-tm. - -1.E.5. Do not copy, display, perform, distribute or redistribute this -electronic work, or any part of this electronic work, without -prominently displaying the sentence set forth in paragraph 1.E.1 with -active links or immediate access to the full terms of the Project -Gutenberg-tm License. - -1.E.6. You may convert to and distribute this work in any binary, -compressed, marked up, nonproprietary or proprietary form, including -any word processing or hypertext form. However, if you provide access -to or distribute copies of a Project Gutenberg-tm work in a format -other than "Plain Vanilla ASCII" or other format used in the official -version posted on the official Project Gutenberg-tm web site -(www.gutenberg.org), you must, at no additional cost, fee or expense -to the user, provide a copy, a means of exporting a copy, or a means -of obtaining a copy upon request, of the work in its original "Plain -Vanilla ASCII" or other form. Any alternate format must include the -full Project Gutenberg-tm License as specified in paragraph 1.E.1. - -1.E.7. Do not charge a fee for access to, viewing, displaying, -performing, copying or distributing any Project Gutenberg-tm works -unless you comply with paragraph 1.E.8 or 1.E.9. - -1.E.8. You may charge a reasonable fee for copies of or providing -access to or distributing Project Gutenberg-tm electronic works -provided that - -* You pay a royalty fee of 20% of the gross profits you derive from - the use of Project Gutenberg-tm works calculated using the method - you already use to calculate your applicable taxes. The fee is owed - to the owner of the Project Gutenberg-tm trademark, but he has - agreed to donate royalties under this paragraph to the Project - Gutenberg Literary Archive Foundation. Royalty payments must be paid - within 60 days following each date on which you prepare (or are - legally required to prepare) your periodic tax returns. Royalty - payments should be clearly marked as such and sent to the Project - Gutenberg Literary Archive Foundation at the address specified in - Section 4, "Information about donations to the Project Gutenberg - Literary Archive Foundation." - -* You provide a full refund of any money paid by a user who notifies - you in writing (or by e-mail) within 30 days of receipt that s/he - does not agree to the terms of the full Project Gutenberg-tm - License. You must require such a user to return or destroy all - copies of the works possessed in a physical medium and discontinue - all use of and all access to other copies of Project Gutenberg-tm - works. - -* You provide, in accordance with paragraph 1.F.3, a full refund of - any money paid for a work or a replacement copy, if a defect in the - electronic work is discovered and reported to you within 90 days of - receipt of the work. - -* You comply with all other terms of this agreement for free - distribution of Project Gutenberg-tm works. - -1.E.9. If you wish to charge a fee or distribute a Project -Gutenberg-tm electronic work or group of works on different terms than -are set forth in this agreement, you must obtain permission in writing -from both the Project Gutenberg Literary Archive Foundation and The -Project Gutenberg Trademark LLC, the owner of the Project Gutenberg-tm -trademark. Contact the Foundation as set forth in Section 3 below. - -1.F. - -1.F.1. Project Gutenberg volunteers and employees expend considerable -effort to identify, do copyright research on, transcribe and proofread -works not protected by U.S. copyright law in creating the Project -Gutenberg-tm collection. Despite these efforts, Project Gutenberg-tm -electronic works, and the medium on which they may be stored, may -contain "Defects," such as, but not limited to, incomplete, inaccurate -or corrupt data, transcription errors, a copyright or other -intellectual property infringement, a defective or damaged disk or -other medium, a computer virus, or computer codes that damage or -cannot be read by your equipment. - -1.F.2. LIMITED WARRANTY, DISCLAIMER OF DAMAGES - Except for the "Right -of Replacement or Refund" described in paragraph 1.F.3, the Project -Gutenberg Literary Archive Foundation, the owner of the Project -Gutenberg-tm trademark, and any other party distributing a Project -Gutenberg-tm electronic work under this agreement, disclaim all -liability to you for damages, costs and expenses, including legal -fees. YOU AGREE THAT YOU HAVE NO REMEDIES FOR NEGLIGENCE, STRICT -LIABILITY, BREACH OF WARRANTY OR BREACH OF CONTRACT EXCEPT THOSE -PROVIDED IN PARAGRAPH 1.F.3. YOU AGREE THAT THE FOUNDATION, THE -TRADEMARK OWNER, AND ANY DISTRIBUTOR UNDER THIS AGREEMENT WILL NOT BE -LIABLE TO YOU FOR ACTUAL, DIRECT, INDIRECT, CONSEQUENTIAL, PUNITIVE OR -INCIDENTAL DAMAGES EVEN IF YOU GIVE NOTICE OF THE POSSIBILITY OF SUCH -DAMAGE. - -1.F.3. LIMITED RIGHT OF REPLACEMENT OR REFUND - If you discover a -defect in this electronic work within 90 days of receiving it, you can -receive a refund of the money (if any) you paid for it by sending a -written explanation to the person you received the work from. If you -received the work on a physical medium, you must return the medium -with your written explanation. The person or entity that provided you -with the defective work may elect to provide a replacement copy in -lieu of a refund. If you received the work electronically, the person -or entity providing it to you may choose to give you a second -opportunity to receive the work electronically in lieu of a refund. If -the second copy is also defective, you may demand a refund in writing -without further opportunities to fix the problem. - -1.F.4. Except for the limited right of replacement or refund set forth -in paragraph 1.F.3, this work is provided to you 'AS-IS', WITH NO -OTHER WARRANTIES OF ANY KIND, EXPRESS OR IMPLIED, INCLUDING BUT NOT -LIMITED TO WARRANTIES OF MERCHANTABILITY OR FITNESS FOR ANY PURPOSE. - -1.F.5. Some states do not allow disclaimers of certain implied -warranties or the exclusion or limitation of certain types of -damages. If any disclaimer or limitation set forth in this agreement -violates the law of the state applicable to this agreement, the -agreement shall be interpreted to make the maximum disclaimer or -limitation permitted by the applicable state law. The invalidity or -unenforceability of any provision of this agreement shall not void the -remaining provisions. - -1.F.6. INDEMNITY - You agree to indemnify and hold the Foundation, the -trademark owner, any agent or employee of the Foundation, anyone -providing copies of Project Gutenberg-tm electronic works in -accordance with this agreement, and any volunteers associated with the -production, promotion and distribution of Project Gutenberg-tm -electronic works, harmless from all liability, costs and expenses, -including legal fees, that arise directly or indirectly from any of -the following which you do or cause to occur: (a) distribution of this -or any Project Gutenberg-tm work, (b) alteration, modification, or -additions or deletions to any Project Gutenberg-tm work, and (c) any -Defect you cause. - -Section 2. Information about the Mission of Project Gutenberg-tm - -Project Gutenberg-tm is synonymous with the free distribution of -electronic works in formats readable by the widest variety of -computers including obsolete, old, middle-aged and new computers. It -exists because of the efforts of hundreds of volunteers and donations -from people in all walks of life. - -Volunteers and financial support to provide volunteers with the -assistance they need are critical to reaching Project Gutenberg-tm's -goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will -remain freely available for generations to come. In 2001, the Project -Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure -and permanent future for Project Gutenberg-tm and future -generations. To learn more about the Project Gutenberg Literary -Archive Foundation and how your efforts and donations can help, see -Sections 3 and 4 and the Foundation information page at -www.gutenberg.org - - - -Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation - -The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit -501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the -state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal -Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification -number is 64-6221541. Contributions to the Project Gutenberg Literary -Archive Foundation are tax deductible to the full extent permitted by -U.S. federal laws and your state's laws. - -The Foundation's principal office is in Fairbanks, Alaska, with the -mailing address: PO Box 750175, Fairbanks, AK 99775, but its -volunteers and employees are scattered throughout numerous -locations. Its business office is located at 809 North 1500 West, Salt -Lake City, UT 84116, (801) 596-1887. Email contact links and up to -date contact information can be found at the Foundation's web site and -official page at www.gutenberg.org/contact - -For additional contact information: - - Dr. Gregory B. Newby - Chief Executive and Director - gbnewby@pglaf.org - -Section 4. Information about Donations to the Project Gutenberg -Literary Archive Foundation - -Project Gutenberg-tm depends upon and cannot survive without wide -spread public support and donations to carry out its mission of -increasing the number of public domain and licensed works that can be -freely distributed in machine readable form accessible by the widest -array of equipment including outdated equipment. Many small donations -($1 to $5,000) are particularly important to maintaining tax exempt -status with the IRS. - -The Foundation is committed to complying with the laws regulating -charities and charitable donations in all 50 states of the United -States. Compliance requirements are not uniform and it takes a -considerable effort, much paperwork and many fees to meet and keep up -with these requirements. We do not solicit donations in locations -where we have not received written confirmation of compliance. To SEND -DONATIONS or determine the status of compliance for any particular -state visit www.gutenberg.org/donate - -While we cannot and do not solicit contributions from states where we -have not met the solicitation requirements, we know of no prohibition -against accepting unsolicited donations from donors in such states who -approach us with offers to donate. - -International donations are gratefully accepted, but we cannot make -any statements concerning tax treatment of donations received from -outside the United States. U.S. laws alone swamp our small staff. - -Please check the Project Gutenberg Web pages for current donation -methods and addresses. Donations are accepted in a number of other -ways including checks, online payments and credit card donations. To -donate, please visit: www.gutenberg.org/donate - -Section 5. General Information About Project Gutenberg-tm electronic works. - -Professor Michael S. Hart was the originator of the Project -Gutenberg-tm concept of a library of electronic works that could be -freely shared with anyone. For forty years, he produced and -distributed Project Gutenberg-tm eBooks with only a loose network of -volunteer support. - -Project Gutenberg-tm eBooks are often created from several printed -editions, all of which are confirmed as not protected by copyright in -the U.S. unless a copyright notice is included. Thus, we do not -necessarily keep eBooks in compliance with any particular paper -edition. - -Most people start at our Web site which has the main PG search -facility: www.gutenberg.org - -This Web site includes information about Project Gutenberg-tm, -including how to make donations to the Project Gutenberg Literary -Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to -subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks. - - - -</pre> - -</body> -</html> diff --git a/old/54690-h/images/cover.jpg b/old/54690-h/images/cover.jpg Binary files differdeleted file mode 100644 index 7cd539e..0000000 --- a/old/54690-h/images/cover.jpg +++ /dev/null diff --git a/old/54690-h/images/horizontal.png b/old/54690-h/images/horizontal.png Binary files differdeleted file mode 100644 index e77ce09..0000000 --- a/old/54690-h/images/horizontal.png +++ /dev/null diff --git a/old/54690-h/images/signet.jpg b/old/54690-h/images/signet.jpg Binary files differdeleted file mode 100644 index d6a31d2..0000000 --- a/old/54690-h/images/signet.jpg +++ /dev/null diff --git a/old/54690-h/images/vertical.png b/old/54690-h/images/vertical.png Binary files differdeleted file mode 100644 index 96ac1b0..0000000 --- a/old/54690-h/images/vertical.png +++ /dev/null |
