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diff --git a/29946-h/29946-h.htm b/29946-h/29946-h.htm new file mode 100644 index 0000000..48d46bb --- /dev/null +++ b/29946-h/29946-h.htm @@ -0,0 +1,949 @@ +<!DOCTYPE html PUBLIC "-//W3C//DTD XHTML 1.0 Strict//EN" + "http://www.w3.org/TR/xhtml1/DTD/xhtml1-strict.dtd"> + +<html xmlns="http://www.w3.org/1999/xhtml" lang="de" xml:lang="de"> + <head> + <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html;charset=iso-8859-1" /> + <title>The Project Gutenberg eBook of Eine Kindheitserinnerung aus »Dichtung und Wahrheit«, by Sigmund Freud</title> + <style type="text/css"> +<!-- + body { margin-left: 20%; margin-right: 20%; } + + p { margin-top: 0.75em; + margin-bottom: 0.75em; + text-align: justify; + } + + h1, h2, h3, h4 { text-align: center; + clear: both; + margin-top: 0em; + font-weight: normal; + } + h1 { font-size: x-large; } + h2 { font-size: medium; + margin: 2em auto 1em auto; + letter-spacing: 0.2em; + margin-right: -0.2em; + } + h3 { font-size: medium; + margin: 0em auto 1em auto; + } + .new-h3 { margin-top: 1.5em; } + + blockquote { font-size: 0.9em; margin: 1.5em; } + + ins { text-decoration: none; border-bottom: 1px dashed #add8e6; } + + .gesperrt { letter-spacing: 0.2em; margin-right: -0.2em; } + em.gesperrt { font-weight: normal; font-style: normal; } + + .center { text-align: center; } + .right { text-align: right; } + + .figcenter { margin: 2em auto; text-align: center; } + + .pagenum { position: absolute; + display: inline; + right: 14%; + font-size: x-small; + text-align: right; + color: #808080; + font-style: normal; + border: 1px solid silver; + padding: 1px 4px 1px 4px; + font-variant: normal; + font-weight: normal; + text-decoration: none; + text-indent: 0em; + } + + .footnotes { border: 1px dashed #808080; margin-top: 6em; margin-bottom: 120px; padding: 20px; } + .footnote { margin-left: 5%; margin-right: 5%; text-align: justify; } + .footnote .label, + .fnanchor { vertical-align: super; text-decoration: none; font-size: x-small; font-weight: normal; font-style: normal; } + + #tnote { width: 26em; + border: 1px dashed #808080; + background-color: #f6f6f6; + text-align: justify; + padding: 0em 0.75em; + margin: 120px auto 120px auto; + } + + #siblings { margin-left: 1em; } + #siblings p { padding-left: 1.2em; text-indent: -1.2em; } + + @page { margin: 2cm; } + + @media print { + body { margin: 2em; } + #tnote, pre, .pagenum { display: none; } + ins { text-decoration: none; border: none; color: black; } + .footnotes { page-break-before: always; padding: 0em; border: none; } + .footnote { margin: 0em; } + .footnote .label, .fnanchor { font-size: medium; vertical-align: middle; } + } +--> + </style> + </head> +<body> + + +<pre> + +The Project Gutenberg EBook of Eine Kindheitserinnerung aus »Dichtung und +Wahrheit«, by Sigmund Freud + +This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with +almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or +re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included +with this eBook or online at www.gutenberg.org + + +Title: Eine Kindheitserinnerung aus »Dichtung und Wahrheit« + +Author: Sigmund Freud + +Release Date: September 9, 2009 [EBook #29946] + +Language: German + +Character set encoding: ISO-8859-1 + +*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DICHTUNG UND WAHRHEIT *** + + + + +Produced by Jana Srna and the Online Distributed +Proofreading Team at http://www.pgdp.net + + + + + + +</pre> + + +<div id="tnote"> +<p class="center"><b>Anmerkungen zur Transkription:</b></p> +<p>Der Text stammt aus: <cite>Imago. Zeitschrift für Anwendung der +Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften V</cite> (1917). S. 49–57.</p> +<p>Schreibweise und Interpunktion des Originaltextes wurden +übernommen; lediglich offensichtliche Druckfehler wurden +korrigiert. Änderungen sind im Text <ins title="so wie hier">gekennzeichnet</ins>, +der Originaltext erscheint beim Überfahren mit der Maus.</p> +</div> + +<div><span class="pagenum"><a name="Page_49">49</a></span></div> +<h1>Eine Kindheitserinnerung aus »Dichtung und +Wahrheit«.</h1> + +<p class="center" style="margin: 2em auto;">Von SIGM. FREUD (Wien).</p> + + +<p>»Wenn man sich erinnern will, was uns in der frühesten +Zeit der Kindheit begegnet ist, so kommt man oft in den Fall, +dasjenige, was wir von anderen gehört, mit dem zu verwechseln, +was wir wirklich aus eigener anschauender Erfahrung besitzen.« +Diese Bemerkung macht <span class="gesperrt">Goethe</span> auf einem der ersten Blätter +der Lebensbeschreibung, die er im Alter von sechzig Jahren aufzuzeichnen +begann. Vor ihr stehen nur einige Mitteilungen über +seine »am 28. August 1749, mittags mit dem Glockenschlag zwölf« +erfolgte Geburt. Die Konstellation der Gestirne war ihm günstig +und mag wohl Ursache seiner Erhaltung gewesen sein, denn er +kam »für todt« auf die Welt, und nur durch vielfache Bemühungen +brachte man es dahin, daß er das Licht erblickte. Nach dieser Bemerkung +folgt eine kurze Schilderung des Hauses und der Räumlichkeit, +in welcher sich die Kinder – er und seine jüngere Schwester +– am liebsten aufhielten. Dann aber erzählt <span class="gesperrt">Goethe</span> eigentlich nur +eine <em class="gesperrt">einzige</em> Begebenheit, die man in die »früheste Zeit der Kindheit« +(in die Jahre bis vier?) versetzen kann, und an welche er eine +eigene Erinnerung bewahrt zu haben scheint.</p> + +<p>Der Bericht hierüber lautet: »und mich gewannen drei gegenüber +wohnende Brüder von Ochsenstein, hinterlassene Söhne des +verstorbenen Schultheißen, gar lieb, und beschäftigten und neckten +sich mit mir auf mancherlei Weise.«</p> + +<p>»Die Meinigen erzählten gern allerlei Eulenspiegeleien, zu denen +mich jene sonst ernsten und einsamen Männer angereizt. Ich führe +nur einen von diesen Streichen an. Es war eben Topfmarkt gewesen +und man hatte nicht allein die Küche für die nächste Zeit mit +solchen Waren versorgt, sondern auch uns Kindern dergleichen +Geschirr im kleinen zu spielender Beschäftigung eingekauft. An +<span class="pagenum"><a name="Page_50">50</a></span>einem schönen Nachmittag, da alles ruhig im Hause war, trieb ich +im Geräms (der erwähnten gegen die Straße gerichteten Örtlichkeit) +mit meinen Schüsseln und Töpfen mein Wesen und da weiter nichts +dabei herauskommen wollte, warf ich ein Geschirr auf die Straße +und freute mich, daß es so lustig zerbrach. Die von Ochsenstein, +welche sahen, wie ich mich daran ergötzte, daß ich so gar fröhlich +in die Händchen patschte, riefen: Noch mehr! Ich säumte nicht, sogleich +einen Topf und auf immer fortwährendes Rufen: Noch mehr! +nach und nach sämtliche Schüsselchen, Tiegelchen, Kännchen gegen +das Pflaster zu schleudern. Meine Nachbarn fuhren fort, ihren Beifall +zu bezeigen und ich war höchlich froh ihnen Vergnügen zu +machen. Mein Vorrat aber war aufgezehrt, und sie riefen immer: +Noch mehr! Ich eilte daher stracks in die Küche und holte die +irdenen Teller, welche nun freilich im Zerbrechen ein noch lustigeres +Schauspiel gaben; und so lief ich hin und wieder, brachte einen +Teller nach dem anderen, wie ich sie auf dem Topfbrett der Reihe +nach erreichen konnte, und weil sich jene gar nicht zufrieden gaben, +so stürzte ich alles, was ich von Geschirr erschleppen konnte, in +gleiches Verderben. Nur später erschien jemand zu hindern und zu +wehren. Das Unglück war geschehen, und man hatte für so viel zerbrochene +Töpferware wenigstens eine lustige Geschichte, an der sich +besonders die schalkischen Urheber bis an ihr Lebensende ergötzten.«</p> + +<p>Dies konnte man in voranalytischen Zeiten ohne Anlaß zum +Verweilen und ohne Anstoß lesen; aber später wurde das analytische +Gewissen rege. Man hatte sich ja über Erinnerungen aus +der frühesten Kindheit bestimmte Meinungen und Erwartungen +gebildet, für die man gerne allgemeine Gültigkeit in Anspruch nahm. +Es sollte nicht gleichgültig oder bedeutungslos sein, welche Einzelheit +des Kindheitslebens sich dem allgemeinen Vergessen der Kindheit +entzogen hatte. Vielmehr durfte man vermuten, daß dies im +Gedächtnis Erhaltene auch das Bedeutsamste des ganzen Lebensabschnittes +sei, und zwar entweder so, daß es solche Wichtigkeit +schon zu seiner Zeit besessen oder anders, daß es sie durch den +Einfluß späterer Erlebnisse nachträglich erworben habe.</p> + +<p>Allerdings war die hohe Wertigkeit solcher Kindheitserinnerungen +nur in seltenen Fällen offensichtlich. Meist erschienen sie +gleichgültig, ja nichtig, und es blieb zunächst unverstanden, daß es +gerade ihnen gelungen war, der Amnesie zu trotzen; auch wußte +derjenige, der sie als sein eigenes Erinnerungsgut seit langen Jahren +bewahrt hatte, sie so wenig zu würdigen wie der Fremde, dem er +sie erzählte. Um sie in ihrer Bedeutsamkeit zu erkennen, bedurfte +es einer gewissen Deutungsarbeit, die entweder nachwies, wie ihr +Inhalt durch einen anderen zu ersetzen sei, oder ihre Beziehung zu +anderen, unverkennbar wichtigen Erlebnissen aufzeigte, für welche +sie als sogenannte <em class="gesperrt">Deckerinnerungen</em> eingetreten waren.</p> + +<p>In jeder psychoanalytischen Bearbeitung einer Lebensgeschichte +gelingt es, die Bedeutung der frühesten Kindheitserinnerungen in +<span class="pagenum"><a name="Page_51">51</a></span>solcher Weise aufzuklären. Ja, es ergibt sich in der Regel, daß +gerade diejenige Erinnerung, die der Analysierte voranstellt, die er +zuerst erzählt, mit der er seine Lebensbeichte einleitet, sich als die +wichtigste erweist, als diejenige, welche die Schlüssel zu den Geheimfächern +seines Seelenlebens in sich birgt. Aber im Falle jener +kleinen Kinderbegebenheit, die in »Dichtung und Wahrheit« erzählt +wird, kommt unseren Erwartungen zu wenig entgegen. Die Mittel +und Wege, die bei unseren Patienten zur Deutung führen, sind uns +hier natürlich unzugänglich; der Vorfall an sich scheint einer aufspürbaren +Beziehung zu wichtigen Lebenseindrücken späterer Zeit +nicht fähig zu sein. Ein Schabernack zum Schaden der häuslichen +Wirtschaft, unter fremdem Einfluß verübt, ist sicherlich keine passende +Vignette für all das, was <span class="gesperrt">Goethe</span> aus seinem reichen Leben mitzuteilen +hat. Der Eindruck der vollen Harmlosigkeit und Beziehungslosigkeit +will sich für diese Kindererinnerung behaupten, und wir +mögen die Mahnung mitnehmen, die Anforderungen der Psychoanalyse +nicht zu überspannen oder am ungeeigneten Orte vorzubringen.</p> + +<p>So hatte ich denn das kleine Problem längst aus meinen Gedanken +fallen lassen, als mir der Zufall einen Patienten zuführte, +bei dem sich eine ähnliche Kindheitserinnerung in durchsichtigerem +Zusammenhange ergab. Es war ein siebenundzwanzigjähriger, hochgebildeter +und begabter Mann, dessen Gegenwart durch einen +Konflikt mit seiner Mutter ausgefüllt war, der sich so ziemlich auf +alle Interessen des Lebens erstreckte, unter dessen Wirkung die +Entwicklung seiner Liebesfähigkeit und seiner selbständigen Lebensführung +schwer gelitten hatte. Dieser Konflikt ging weit in die +Kindheit zurück; man kann wohl sagen, bis in sein viertes Lebensjahr. +Vorher war er ein sehr schwächliches, immer kränkelndes Kind +gewesen, und doch hatten seine Erinnerungen diese üble Zeit zum +Paradies verklärt, denn damals besaß er die uneingeschränkte, mit +niemandem geteilte Zärtlichkeit der Mutter. Als er noch nicht +vier Jahre war, wurde ein – heute noch lebender – Bruder geboren, +und in der Reaktion auf diese Störung wandelte er sich zu +einem eigensinnigen, unbotmäßigen Jungen, der unausgesetzt die +Strenge der Mutter herausforderte. Er kam auch nie mehr in das +richtige Geleise.</p> + +<p>Als er in meine Behandlung trat – nicht zum mindesten +darum, weil die bigotte Mutter die Psychoanalyse verabscheute –, +war die Eifersucht auf den nachgeborenen Bruder, die sich seinerzeit +selbst in einem Attentat auf den Säugling in der Wiege geäußert +hatte, längst vergessen. Er behandelte jetzt seinen jüngeren Bruder +sehr rücksichtsvoll, aber sonderbare Zufallshandlungen, durch die er +sonst geliebte Tiere wie seinen Jagdhund oder sorgsam von ihm +gepflegte Vögel plötzlich zu schwerem Schaden brachte, waren wohl +als Nachklänge jener feindseligen Impulse gegen den kleinen Bruder +zu verstehen.</p> + +<p><span class="pagenum"><a name="Page_52">52</a></span> +Dieser Patient berichtete nun, daß er um die Zeit des Attentats +gegen das ihm verhaßte Kind einmal alles ihm erreichbare Geschirr +aus dem Fenster des Landhauses auf die Straße geworfen +hatte. Also dasselbe, was <span class="gesperrt">Goethe</span> in Dichtung und Wahrheit aus +seiner Kindheit erzählt! Ich bemerke, daß mein Patient von fremder +Nationalität und nicht in deutscher Bildung erzogen war; er hatte +<span class="gesperrt">Goethes</span> Lebensbeschreibung niemals gelesen.</p> + +<p>Diese Mitteilung mußte mir den Versuch nahe legen, die +Kindheitserinnerung <span class="gesperrt">Goethes</span> in dem Sinne zu deuten, der durch +die Geschichte meines Patienten unabweisbar geworden war. Aber +waren in der Kindheit des Dichters die für solche Auffassung erforderlichen +Bedingungen nachzuweisen? <span class="gesperrt">Goethe</span> selbst macht zwar +die Aneiferung der Herren von Ochsenstein für seinen Kinderstreich +verantwortlich. Aber seine Erzählung selbst läßt erkennen, +daß die erwachsenen Nachbarn ihn nur zur Fortsetzung seines +Treibens aufgemuntert hatten. Den Anfang dazu hatte er spontan +gemacht, und die Motivierung, die er für dies Beginnen gibt: »Da +weiter nichts dabei (beim Spiele) herauskommen wollte«, läßt sich +wohl ohne Zwang als Geständnis deuten, daß ihm ein wirksames +Motiv seines Handelns zur Zeit der Niederschrift und wahrscheinlich +auch lange Jahre vorher nicht bekannt war.</p> + +<p>Es ist bekannt, daß Joh. Wolfgang und seine Schwester +Cornelia die ältesten Überlebenden einer größeren, recht hinfälligen +Kinderreihe waren. Herr Dr. Hanns <span class="gesperrt">Sachs</span> war so freundlich, mir +die Daten zu verschaffen, die sich auf diese früh verstorbenen Geschwister +<span class="gesperrt">Goethes</span> beziehen.</p> + +<p>Geschwister <span class="gesperrt">Goethes</span>:</p> + +<div id="siblings"> +<p><i>a)</i> <span class="gesperrt">Hermann Jakob</span>, getauft Montag, den 27. November 1752, +erreichte ein Alter von sechs Jahren und sechs Wochen, beerdigt +13. Januar 1759.</p> + +<p><i>b)</i> <span class="gesperrt">Katharina Elisabetha</span>, getauft Montag, den 9. September +1754, beerdigt Donnerstag, den 22. Dezember 1755 +(ein Jahr vier Monate alt).</p> + +<p><i>c)</i> <span class="gesperrt">Johanna Maria</span>, getauft Dienstag, den 29. März 1757 und +beerdigt Samstag, den 11. August 1759 (zwei Jahre vier Monate +alt). (Dies war jedenfalls das von ihrem Bruder gerühmte +sehr schöne und angenehme Mädchen.)</p> + +<p><i>d)</i> <span class="gesperrt">Georg Adolph</span>, getauft Sonntag, den 15. Juni 1760; beerdigt, +acht Monate alt, Mittwoch, den 18. Februar 1761.</p> +</div> + +<p><span class="gesperrt">Goethes</span> nächste Schwester, <span class="gesperrt">Cornelia Friederica +Christiana</span>, war am 7. Dezember 1750 geboren, als er fünfviertel +Jahre alt war. Durch diese geringe Altersdifferenz ist sie als +Objekt der Eifersucht so gut wie ausgeschlossen. Man weiß, daß +Kinder, wenn ihre Leidenschaften erwachen, niemals so heftige +Reaktionen gegen die Geschwister entwickeln, welche sie vorfinden, +sondern ihre Abneigung gegen die neu Ankommenden richten. Auch +<span class="pagenum"><a name="Page_53">53</a></span>ist die Szene, um deren Deutung wir uns bemühen, mit dem zarten +Alter <span class="gesperrt">Goethes</span> bei oder bald nach der Geburt Corneliens unvereinbar.</p> + +<p>Bei der Geburt des ersten Brüderchens Hermann Jakob war +Joh. Wolfgang dreieinviertel Jahre alt. Ungefähr zwei Jahre später, +als er etwa fünf Jahre alt war, wurde die zweite Schwester geboren. +Beide Altersstufen kommen für die Datierung des Geschirrhinauswerfens +in Betracht; die erstere verdient vielleicht den Vorzug, +sie würde auch die bessere Übereinstimmung mit dem Falle meines +Patienten ergeben, der bei der Geburt seines Bruders etwa dreidreiviertel +Jahre zählte.</p> + +<p>Der Bruder Hermann Jakob, auf den unser Deutungsversuch +in solcher Art hingelenkt wird, war übrigens kein so flüchtiger Gast +in der <span class="gesperrt">Goethe</span>schen Kinderstube wie die späteren Geschwister. Man +könnte sich verwundern, daß die Lebensgeschichte seines großen +Bruders nicht ein Wörtchen des Gedenkens an ihn bringt. Er wurde +über sechs Jahre alt und Joh. Wolfgang war nahe an zehn Jahre, +als er starb. Dr. <span class="gesperrt">Ed. Hitschmann</span>, der so freundlich war, mir +seine Notizen über diesen Stoff zur Verfügung zu stellen, meint:</p> + +<p>»<em class="gesperrt">Auch der kleine Goethe hat ein Brüderchen nicht +ungern sterben gesehen.</em> Wenigstens berichtete seine Mutter +nach <span class="gesperrt">Bettina Brentanos</span> Wiedererzählung folgendes: ›Sonderbar fiel +es der Mutter auf, daß er bei dem Tode seines jüngeren Bruders +Jakob, der sein Spielkamerad war, keine Träne vergoß, er schien +vielmehr eine Art Ärger über die Klagen der Eltern und Geschwister +zu haben; da die Mutter nun später den Trotzigen fragte, +ob er den Bruder nicht lieb gehabt habe, lief er in seine Kammer, +brachte unter dem Bett hervor eine Menge Papiere, die mit Lektionen +und Geschichtchen beschrieben waren, er sagte ihr, daß er dies alles +gemacht habe, um es dem Bruder zu lehren.‹ Der ältere Bruder +hätte also immerhin gern Vater mit dem Jüngeren gespielt und ihm +seine Überlegenheit gezeigt.«</p> + +<p>Wir könnten uns also die Meinung bilden, das Geschirrhinauswerfen +sei eine symbolische, oder sagen wir es richtiger: eine +<em class="gesperrt">magische</em> Handlung, durch welche das Kind (<span class="gesperrt">Goethe</span> sowie mein +Patient) seinen Wunsch nach Beseitigung des störenden Eindringlings +zu kräftigem Ausdruck bringt. Wir brauchen das Vergnügen +des Kindes beim Zerschellen der Gegenstände nicht zu bestreiten; +wenn eine Handlung bereits an sich lustbringend ist, so ist dies +keine Abhaltung, sondern eher eine Verlockung, sie auch im Dienste +anderer Absichten zu wiederholen. Aber wir glauben nicht, daß es +die Lust am Klirren und Brechen war, welche solchen Kinderstreichen +einen dauernden Platz in der Erinnerung des Erwachsenen sichern +konnte. Wir sträuben uns auch nicht, die Motivierung der Handlung +um einen weiteren Beitrag zu komplizieren. Das Kind, welches das +Geschirr zerschlägt, weiß wohl, daß es etwas Schlechtes tut, worüber +die Erwachsenen schelten werden, und wenn es sich durch dieses +<span class="pagenum"><a name="Page_54">54</a></span>Wissen nicht zurückhalten läßt, so hat es wahrscheinlich einen Groll +gegen die Eltern zu befriedigen; es will sich schlimm zeigen.</p> + +<p>Der Lust am Zerbrechen und am Zerbrochenen wäre auch +Genüge getan, wenn das Kind die gebrechlichen Gegenstände einfach +auf den Boden würfe. Die Hinausbeförderung durch das Fenster +auf die Straße bliebe dabei ohne Erklärung. Dies »<em class="gesperrt">Hinaus</em>« scheint +aber ein wesentliches Stück der magischen Handlung zu sein und +dem verborgenen Sinn derselben zu entstammen. Das neue Kind +soll <em class="gesperrt">fortgeschafft</em> werden, durchs Fenster möglicherweise darum, +weil es durchs Fenster gekommen ist. Die ganze Handlung wäre +dann gleichwertig jener uns bekannt gewordenen wörtlichen Reaktion +eines Kindes, als man ihm mitteilte, daß der Storch ein Geschwisterchen +gebracht. »Er soll es wieder mitnehmen«, lautete sein Bescheid.</p> + +<p>Indes, wir verhehlen uns nicht, wie mißlich es – von allen +inneren Unsicherheiten abgesehen – bleibt, die Deutung einer +Kinderhandlung auf eine einzige Analogie zu begründen. Ich hatte +darum auch meine Auffassung der kleinen Szene aus »Dichtung +und Wahrheit« durch Jahre zurückgehalten. Da bekam ich eines +Tages einen Patienten, der seine Analyse mit folgenden, wortgetreu +fixierten Sätzen einleitete:</p> + +<p>»Ich bin das älteste von acht oder neun Geschwistern<a name="FNanchor_1_1" href="#Footnote_1_1" class="fnanchor">[1]</a>. Eine +meiner ersten Erinnerungen ist, daß der Vater, in Nachtkleidung +auf seinem Bette sitzend, mir lachend erzählt, daß ich einen Bruder +bekommen habe. Ich war damals dreidreiviertel Jahre alt; so groß +ist der Altersunterschied zwischen mir und meinem nächsten Bruder. +Dann weiß ich, daß ich kurze Zeit nachher (oder war es ein Jahr +vorher?)<a name="FNanchor_2_2" href="#Footnote_2_2" class="fnanchor">[2]</a> einmal verschiedene Gegenstände, Bürsten, – oder war +es nur eine Bürste? – Schuhe und anderes aus dem Fenster auf +die Straße geworfen habe. Ich habe auch noch eine frühere Erinnerung. +Als ich zwei Jahre alt war, übernachtete ich mit den Eltern +in einem Hotelzimmer in Linz auf der Reise ins Salzkammergut. +Ich war damals so unruhig in der Nacht und machte ein solches +Geschrei, daß mich der Vater schlagen mußte.«</p> + +<p>Vor dieser Aussage ließ ich jeden Zweifel fallen. Wenn bei +analytischer Einstellung zwei Dinge unmittelbar nacheinander, wie +in einem Atem vorgebracht werden, so sollen wir diese Annäherung +auf Zusammenhang umdeuten. Es war also so, als ob der +Patient gesagt hätte: <em class="gesperrt">Weil</em> ich erfahren, daß ich einen Bruder bekommen +habe, habe ich einige Zeit nachher jene Gegenstände auf +die Straße geworfen. Das Hinauswerfen der Bürsten, Schuhe usw. +gibt sich als Reaktion auf die Geburt des Bruders zu erkennen. +<span class="pagenum"><a name="Page_55">55</a></span>Es ist auch nicht unerwünscht, daß die fortgeschafften Gegenstände +in diesem Falle nicht Geschirr, sondern andere Dinge waren, wahrscheinlich +solche, wie sie das Kind eben erreichen konnte … Das +Hinausbefördern (durchs Fenster auf die Straße) erweist sich so als +das <ins title="Wesentliche,">Wesentliche</ins> der Handlung, die Lust am Zerbrechen, am Klirren +und die Art der Dinge, an denen »die Exekution vollzogen +wird«, als inkonstant und unwesentlich.</p> + +<p>Natürlich gilt die Forderung des Zusammenhanges auch für +die dritte Kindheitserinnerung des Patienten, die, obwohl die früheste, +an das Ende der kleinen Reihe gerückt ist. Es ist leicht, sie zu erfüllen. +Wir verstehen, daß das zweijährige Kind darum so unruhig +war, weil es das Beisammensein von Vater und Mutter im Bette +nicht leiden wollte. Auf der Reise war es wohl nicht anders möglich, +als das Kind zum Zeugen dieser Gemeinschaft werden zu +lassen. Von den Gefühlen, die sich damals in dem kleinen Eifersüchtigen +regten, ist ihm die Erbitterung gegen das Weib verblieben, +und diese hat eine dauernde Störung seiner Liebesentwicklung zur +Folge gehabt.</p> + +<p>Als ich nach diesen beiden Erfahrungen im Kreise der psychoanalytischen +Gesellschaft die Erwartung äußerte, Vorkommnisse +solcher Art dürften bei kleinen Kindern nicht zu den Seltenheiten +gehören, stellte mir Frau Dr. <span class="gesperrt">v. Hug-Hellmuth</span> zwei weitere +Beobachtungen zur Verfügung, die ich hier folgen lasse:</p> + +<blockquote> +<h2>Zum Hinauswerfen von Gegenständen aus dem Fenster +durch kleine Kinder.</h2> + + +<h3 class="new-h3">I.</h3> + +<p>Mit zirka dreieinhalb Jahren hatte der kleine Erich »urplötzlich« die +Gewohnheit angenommen, alles, was ihm nicht paßte, zum Fenster hinauszuwerfen. +Aber er tat es auch mit Gegenständen, die ihm nicht im Wege +waren und ihn nichts angingen. Gerade am Geburtstag des Vaters – da +zählte er drei Jahre viereinhalb Monate – warf er eine schwere Teigwalze, +die er flugs aus der Küche ins Zimmer geschleppt hatte, aus einem Fenster +der im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung auf die Straße. Einige Tage +später ließ er den Mörserstößel, dann ein Paar schwerer Bergschuhe des +Vaters, die er erst aus dem Kasten nehmen mußte, folgen<a name="FNanchor_3_3" href="#Footnote_3_3" class="fnanchor">[3]</a>.</p> + +<p>Damals machte die Mutter im siebenten oder achten Monate ihrer +Schwangerschaft eine fausse couche, nach der das Kind »wie ausgewechselt +brav und zärtlich still« war. Im fünften oder sechsten Monate sagte er +wiederholt zur Mutter: »Mutti, ich spring' dir auf den Bauch« oder »Mutti, +ich drück' dir den Bauch ein«. Und kurz vor der fausse couche, im Oktober: +»Wenn ich schon einen Bruder bekommen soll, so wenigstens erst +nach dem Christkindl.«</p> + + +<div class="new-h3"><span class="pagenum"><a name="Page_56">56</a></span></div> +<h3>II.</h3> + +<p>Eine junge Dame von neunzehn Jahren gibt spontan als früheste +Kindheitserinnerung folgende:</p> + +<p>»Ich sehe mich furchtbar ungezogen, zum Hervorkriechen bereit, unter +dem Tische im Speisezimmer sitzen. Auf dem Tische steht meine Kaffeeschale, +– ich sehe noch jetzt deutlich das Muster des Porzellans vor mir +– die ich in dem Augenblick, als Großmama ins Zimmer trat, zum +Fenster hinauswerfen wollte.</p> + +<p>Es hatte sich nämlich niemand um mich gekümmert, und indessen +hatte sich auf dem Kaffee eine »Haut« gebildet, was mir immer fürchterlich +war und heute noch ist.</p> + +<p>An diesem Tage wurde mein um zweieinhalb Jahre jüngerer Bruder +geboren, deshalb hatte niemand Zeit für mich.</p> + +<p>Man erzählt mir noch immer, daß ich an diesem Tage unausstehlich +war; zu Mittag hatte ich das Lieblingsglas des Papas vom Tische geworfen, +tagsüber mehrmals mein Kleidchen beschmutzt und war von früh bis +abends übelster Laune. Auch ein Badepüppchen hatte ich in meinem Zorne +zertrümmert.«</p></blockquote> + +<p>Diese beiden Fälle bedürfen kaum eines Kommentars. Sie bestätigen +ohne weitere analytische Bemühung, daß die Erbitterung +des Kindes über das erwartete oder erfolgte Auftreten eines Konkurrenten +sich in dem Hinausbefördern von Gegenständen durch +das Fenster wie auch durch andere Akte von Schlimmheit und +Zerstörungssucht zum Ausdruck bringt. In der ersten Beobachtung +symbolisieren wohl die »schweren Gegenstände« die Mutter selbst, +gegen welche sich der Zorn des Kindes richtet, so lange das neue +Kind noch nicht da ist. Der dreieinhalbjährige Knabe weiß um die +Schwangerschaft der Mutter und ist nicht im Zweifel darüber, daß +sie das Kind in ihrem Leibe beherbergt. Man muß sich hiebei an +den »kleinen Hans« (Jahrb. f. Psychoanalyse, Bd. I., 1909) erinnern +und an seine besondere Angst vor schwer beladenen Wagen<a name="FNanchor_4_4" href="#Footnote_4_4" class="fnanchor">[4]</a>. An +der zweiten Beobachtung ist das frühe Alter des Kindes, zweieinhalb +Jahre, bemerkenswert.</p> + +<p>Wenn wir nun zur Kindheitserinnerung <span class="gesperrt">Goethes</span> zurückkehren +und an ihrer Stelle in »Dichtung und Wahrheit« einsetzen, was +wir aus der Beobachtung anderer Kinder erraten zu haben glauben, +so stellt sich ein tadelloser Zusammenhang her, den wir sonst nicht +entdeckt hätten. Es heißt dann: Ich bin ein Glückskind gewesen; +das Schicksal hat mich am Leben erhalten, obwohl ich für tot zur +<span class="pagenum"><a name="Page_57">57</a></span>Welt gekommen bin. Meinen Bruder aber hat es beseitigt, so daß +ich die Liebe der Mutter nicht mit ihm zu teilen brauchte. Und +dann geht der Gedankenweg weiter, zu einer anderen in jener +Frühzeit Verstorbenen, der Großmutter, die wie ein freundlicher, +stiller Geist in einem anderen Wohnraum hauste.</p> + +<p>Ich habe es aber schon an anderer Stelle ausgesprochen: +Wenn man der unbestrittene Liebling der Mutter gewesen ist, so +behält man fürs Leben jenes Eroberergefühl, jene Zuversicht +des Erfolges, welche nicht selten wirklich den Erfolg nach sich zieht. +Und eine Bemerkung solcher Art wie: Meine Stärke wurzelt in +meinem Verhältnis zur Mutter, hätte <span class="gesperrt">Goethe</span> seiner Lebensgeschichte +mit Recht voranstellen dürfen.</p> + +<div class="figcenter" style="width: 49px;"> +<img src="images/p0057-image.png" width="49" height="120" alt="" title="" /> +</div> + +<div class="footnotes"> +<div class="footnote"><p><a name="Footnote_1_1" href="#FNanchor_1_1" class="label">[1]</a> Ein flüchtiger Irrtum auffälliger Natur. Es ist nicht abzuweisen, daß er +bereits durch die Beseitigungstendenz gegen den Bruder induziert ist. (Vgl. +<span class="gesperrt">Ferenczi</span>: Über passagere Symptombildungen während der Analyse, Zentralbl. +f. Psychoanalyse. II., 1912.)</p></div> + +<div class="footnote"><p><a name="Footnote_2_2" href="#FNanchor_2_2" class="label">[2]</a> Dieser den wesentlichen Punkt der Mitteilung als Widerstand annagende +Zweifel wurde vom Patienten bald nachher selbständig zurückgezogen.</p></div> + +<div class="footnote"><p><a name="Footnote_3_3" href="#FNanchor_3_3" class="label">[3]</a> Immer wählte er schwere Gegenstände.</p></div> + +<div class="footnote"><p><a name="Footnote_4_4" href="#FNanchor_4_4" class="label">[4]</a> Für diese Symbolik der Schwangerschaft hat mir vor einiger Zeit eine +mehr als fünfzigjährige Dame eine weitere Bestätigung erbracht. Es war ihr wiederholt +erzählt worden, daß sie als kleines Kind, das kaum sprechen konnte, den +Vater aufgeregt zum Fenster zu ziehen pflegte, wenn ein schwerer Möbelwagen auf +der Straße vorbeifuhr. Mit Rücksicht auf ihre Wohnungserinnerungen läßt sich +feststellen, daß sie damals jünger war als zweidreiviertel Jahre. Um diese Zeit +wurde ihr nächster Bruder geboren und infolge dieses Zuwachses die Wohnung +gewechselt. Ungefähr gleichzeitig hatte sie oft vor dem Einschlafen die ängstliche +Empfindung von etwas unheimlich Großem, das auf sie zukam, und dabei »wurden +ihr die Hände so dick«.</p></div> +</div> + + + + + + + + +<pre> + + + + + +End of the Project Gutenberg EBook of Eine Kindheitserinnerung aus »Dichtung +und Wahrheit«, by Sigmund Freud + +*** END OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DICHTUNG UND WAHRHEIT *** + +***** This file should be named 29946-h.htm or 29946-h.zip ***** +This and all associated files of various formats will be found in: + http://www.gutenberg.org/2/9/9/4/29946/ + +Produced by Jana Srna and the Online Distributed +Proofreading Team at http://www.pgdp.net + + +Updated editions will replace the previous one--the old editions +will be renamed. + +Creating the works from public domain print editions means that no +one owns a United States copyright in these works, so the Foundation +(and you!) can copy and distribute it in the United States without +permission and without paying copyright royalties. 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It exists +because of the efforts of hundreds of volunteers and donations from +people in all walks of life. + +Volunteers and financial support to provide volunteers with the +assistance they need, are critical to reaching Project Gutenberg-tm's +goals and ensuring that the Project Gutenberg-tm collection will +remain freely available for generations to come. In 2001, the Project +Gutenberg Literary Archive Foundation was created to provide a secure +and permanent future for Project Gutenberg-tm and future generations. +To learn more about the Project Gutenberg Literary Archive Foundation +and how your efforts and donations can help, see Sections 3 and 4 +and the Foundation web page at http://www.pglaf.org. + + +Section 3. Information about the Project Gutenberg Literary Archive +Foundation + +The Project Gutenberg Literary Archive Foundation is a non profit +501(c)(3) educational corporation organized under the laws of the +state of Mississippi and granted tax exempt status by the Internal +Revenue Service. The Foundation's EIN or federal tax identification +number is 64-6221541. Its 501(c)(3) letter is posted at +http://pglaf.org/fundraising. Contributions to the Project Gutenberg +Literary Archive Foundation are tax deductible to the full extent +permitted by U.S. federal laws and your state's laws. + +The Foundation's principal office is located at 4557 Melan Dr. S. +Fairbanks, AK, 99712., but its volunteers and employees are scattered +throughout numerous locations. Its business office is located at +809 North 1500 West, Salt Lake City, UT 84116, (801) 596-1887, email +business@pglaf.org. 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Thus, we do not necessarily +keep eBooks in compliance with any particular paper edition. + + +Most people start at our Web site which has the main PG search facility: + + http://www.gutenberg.org + +This Web site includes information about Project Gutenberg-tm, +including how to make donations to the Project Gutenberg Literary +Archive Foundation, how to help produce our new eBooks, and how to +subscribe to our email newsletter to hear about new eBooks. + + +</pre> + +</body> +</html> diff --git a/29946-h/images/p0057-image.png b/29946-h/images/p0057-image.png Binary files differnew file mode 100644 index 0000000..5c7ba26 --- /dev/null +++ b/29946-h/images/p0057-image.png |
